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D a Empfehlungen aus der ReduFix-Studie · m a r g r Frankfurt/Main ArGesundheit hotherapie D...

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Datum Thema Sprecher Reduktion von Fixierung Prof. Dr. med. Doris Bredthauer Fachhochschule Frankfurt/Main Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Freiheitsentziehende Maßnahmen vermeiden Empfehlungen aus der ReduFix-Studie Fachtagung zur Reduzierung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in Siegen-Wittgenstein 16.06.2011, Siegen
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Page 1: D a Empfehlungen aus der ReduFix-Studie · m a r g r Frankfurt/Main ArGesundheit hotherapie D Empfehlungen aus der ReduFix-Studie aßnahmen enstein 16.06.2011, Siegen

Datum

Thema

Sprecher

Reduktion von Fixierung

Prof. Dr. med. Doris BredthauerFachhochschule Frankfurt/Main

Fachbereich Soziale Arbeit und GesundheitÄrztin für Psychiatrie und Psychotherapie

Freiheitsentziehende Maßnahmen vermeiden �–Empfehlungen aus der ReduFix-Studie

Fachtagung zur Reduzierung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in Siegen-Wittgenstein

16.06.2011, Siegen

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FeM)= Jeder Eingriff in die Fortbewegungsfreiheit (Art. 2 II GG)

Freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM) Art. 104 GG = Ausschluss der körperlichen Bewegungsfreiheit

= �„Unterbringung�“ und �„unterbringungsähnliche Maßnahm.�“Liegt nicht vor, wenn: �„Zur willkürlichen Fortbewegung unfähig,

kein diesbezüglicher Wille erkennbar�“�…Zivilrecht: §1906 BGB : �„zum Wohle des Betreuten�“(erhebliche Selbstgefährdung, medizinische Maßnahmen)

Öffentl. Recht: Unterbringungsgesetze der Länder, z.B. (N)Psych KG, HFEG, UBG, (bei Fremdgefährdung)

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Freiheitsbeschränkende Maßnahmen= Eingriff in die Bewegungs-

freiheit von geringer Intensitätund /oder Dauer

Freiheitsberaubung

= wenn ein Mensch eingesperrt oder auf andere Weise des Gebrauchsseiner persönlichen (Bewegungs-)Freiheit beraubt wird (§ 239 StGB)

Liegt nicht vor: tragfähige (!) Einwilligung

Gerechtfertigt: - Entscheidung des Betreuersund gerichtlicher Beschluss

- Notstand §34 StGB

Rechtliche Definitionen / Legitimationen

modif. nach T. Klie in Projektgruppe Redufix 2007

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

�„Freiheitseinschränkende Maßnahmen�“ (FeM) �– Begriffsklärung

�„Alle Maßnahmen, die die körperliche Bewegungsfreiheit einschränken und die nicht vom Betroffenen selbständig entfernt werden können

und/oder den Zugriff auf den eigenen Körper verhindern �„(Def. �„physical restraints�“ n. Evans 2002, Joanna Briggs Insitute, Australia)

Beispiele:

BettgitterGeschlossene TürFestgestellte RollstuhlbremseWegnahme von Kleidung / Gehhilfen�„chemische Fixierung

Sog. �„Körpernahe Fixierungen�“(Fixierungen i.e.S.), z.B.:

- Gurte (Rumpf, Fuß/Arm)- Tischsteckbrett- Leibchen, Bandagen

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

�„Chemische Fixierung�“ ?Psychopharmaka

Psychopharmaka mit potentiell freiheitsentziehender Wirkung

z. B.: Neuroleptika

Psychopharmaka ohne potentiell freiheitsentziehende

Wirkungz.B.: i.d.R. Antidepressiva

Therapiewirkung ohne

Einschränkung d. körperl. Freiheit

Einschränkung d. körperlichen

Bewegungsfreiheit als Nebenwirkung

Einschränkung d. körperlichen

Bewegungsfreiheit intendiert ohne therapeutische

Indikation

beabsichtigt unbeabsichtigt

Rechtlich erforderliche Legitimation

Nicht genehmigungsfähig

EinwilligungGerichtsbeschluss

BGB §1906 (4)

EinwilligungPatient /

Bevollmächtigter/Betreuer

EinwilligungPatient /

Bevollmächtigter/Betreuer

BGB §1904

Modif. nach Prof. Dr. jur. Thomas Klie 2009

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

InternationalPflegeheim: 12 �– 64% (The Joanna Briggs Institute 2002,

Hamers et al. 2004, Di Giulio et al 2008)Akutkrankenhaus

incl. Intensivstationen 0 �– 100 % (The Joanna Briggs Institute 2002 Syst.Rev.,Kröger et al 2010 Systemat. Review,Benbenbishty 2010 �„PRICE-Study�“, Krüger et al 2010 ZGG)

Stationäre Geriatrie: 24% (Karlsson et al. 1998)

DeutschlandPflegeheim: 26 �– 42% 5-10% �„körpernahe�“ FeM (�„Fixierungen i.e.S.�“)

(Becker et al. 2003, Klie 2004 Meyer&Köpke 2008 (2011), ReduFix 2007)

Stationäre Gerontopsychiatrie: 21-25 % (Hirsch et al. 1992, Kranzhoff et Hirsch 1997)

50% Menschen m. Demenz (Bredthauer et al. 2005)

Häuslicher Bereich 1,2 �– 9,6 % (unveröffentliche MDK-Daten 2010, unveröffentlichte Daten �„ReduFix ambulant�“)

Wie häufig sind �„mechanische�“ FeM*? (*freiheitseinschränkende Maßnahmen)

65 % Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz §§ 45a,b SGB XI !

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Gründe für �„planbare�“ FeM

Patientenorientierte Gründe: Stürze, Verhalten / Demenz

Behandlungsorientierte Gründe: Medizinische/ Pflege- Maßnahmen (z.B. Katheter, Sonde)

Sozialorientierte Gründe: Konfliktvermeidung

Personal- und organisations- Personalschlüssel, Rechtorientierte Gründe:

Einstellungen, Haltungen

Bredthauer 2002, 2005; DeSantis et al. 1997; Evans 2002; Hantikainen 2001; Hamers et al. 2005; Haut et al., 2004; Kirkevold et al. 2004;Klie et al. 2004; Koch 2006; Mammun et al. 2005; Moore et al. 2007; Werner 2002;

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Grosse Unterschiede in den Einrichtungen !

Köpke S, Meyer G: Pflegezeitschrift 10/2008 (Prävalenzstudie)

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

�„Fürsorgepflicht�“ / �„Obhutspflicht�“:- Recht auf Sicherheit / Schutz von körperlicher Unversehrtheit

Achtung der Menschenrechte:- Recht auf Freiheit der Person- Recht auf Würde- Recht auf Teilhabe - Recht auf Selbstbestimmtheit - Förderung von Mobilität, �„Aktivierung�“

Sorgfaltspflicht und Recht auf Freiheit

Art 1 u. 2 Grundgesetz, SGB V, SGB XI, SGB IX, Heimgesetze (z.B. PfleWoqG) The ICN Code of Ethics for Nurses 2000, Charta d. Rechte u. Pflege hilfe- und pflegebedürftiger Menschen 2007

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Rechtlich legitimiert�… aber fachlich gerechtfertigt?

... �„Wohl�“ (§ 1901, 1906 BGB)?

�….Erhebliche Gesundheitsgefahr?

�… Erforderlich?

�… Verhältnismäßig?

�… Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse (SGB V, XI, PfleWoqG)?�… Wirksam?

�… Nutzen/ Risiko, Schaden?

�… Kosten?

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

1. �„Fixierte�“ Menschen: Stürze ( )Ernsthafte sturzbedingte Verletzungen Verhaltensauffälligkeiten

2. Verzicht auf FeM:

(durch Interventions- Sturzbedingtes Verletzungsrisiko programme): Verhaltensauffälligkeiten

Psychopharmaka Personalschlüssel

1. Keine Studie weltweit zeigt positiven Effekt von FeM !

2. Daten über negative Folgen (Verletzungen, Stress) sind dagegen alarmierend

Evans et al. (2002): Systematic Review, Joanna Briggs InstituteSailas E & Fenton M: Cochrane Systematic Review 2000;Testad et al 2005, Pellfolk et al 2010, Koczy et al (eingereicht);Berzlanovich 2007, Mohsenian 2002, BfArm 2004

Aktueller Stand des Wissens: FeM

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Bei unruhigen Bewohnern und/oder ungünstiger Körperform (�„Zylinder-�“, �„Birnen�“- Form):

Zusätzlich �„Diagonalfixierung�“erforderlich

Bauchgurt mit Seitenstabilisatoren + durchgehendes Bettgitter

BfArM: Information für Fachkreise, 04.12. 2003 www.bfarm.de/; letzter Abruf: 10.10.08Segufix Handbuch 2008

Nationale Empfehlungen zur Sicherheit

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Sturzbedingte VerletzungsgefahrFordernde Verhaltensweisen

Fixierung

Direkte Verletzungen, Tod, Psychischer Stress, Indirekte Schäden:

Mobilität Verhaltensauffälligkeiten

Psychopharmaka werden gegeben bzw.

erhöht

SturzgefährdungNahrungs-,FlüssigkeitsaufnahmeKontrakturen, Dekubitus, Pneumonie

Allgemeinzustand Lebensqualität Tod

Angehörige, Personal: Schuldgefühle Arbeitszufriedenheit �„Burn-Out�“

FeM: Negative Folgen

Evans 2002 (Systematic Review, Joanna Briggs Insitute Australia)Berzlanovich 2007, Parker 1997, Pedal 1996, Mohsenian et al 2002;

www.bfarm.de/ (Suchmaske: �„Fixierungen�“); letzter Abruf 11.02.10

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Priv.-Doz. Dr. C. BeckerDr. P. KoczyU. RißmannGeriatrisches KompetenzzentrumRobert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

Prof. Dr. T. KlieA. KleinV. GuerraM. ViolS. BranitzkiKontaktstelle für praxisorientierte Forschungan der Evang. Hochschule Freiburg

Prof. Dr. D. BredthauerFachhochschule Frankfurt am Main (ab 2006)

Förderung: BMFSFJ undRob.-Bosch-Stiftung

Laufzeit: 2004 �– 2006

Die �„ReduFix�“- Studie (RCT)

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Forschungsfragen ReduFix-Studie

Ist es möglich, durch gezielte Interventionen

die Anzahl der fixierten Personen zu reduzieren (Prävalenz �„körpernaher FeM�“)?

die Fixierungszeiten zu verringern?

Ohne dass �… es zu vermehrten sturzbedingten Verletzungen kommt?

vermehrt nebenwirkungsreichePsychopharmaka gegeben werden?

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Infoveranstaltung (65 Heime)

Baseline Assessment

(Cluster) Randomisierung (IG 23, WG 22)

Interventionsgruppe (IG) n=268 Wartegruppe (WG) = Kontrollgruppe n=162

T2: Endpunkte n=333

Follow-up

Multifaktorielle Intervention (IG)

Intervention (WG/CG)

Dokumentation

Dokumentation

3 Mo

3 Mo

3 Mo

Dokumentation mit Running in

ReduFix (RCT) Flowchart

Drop outs (22,4%):Tod 45Auszug 7Doku unvollständig 8

Drop outs (22,8%)Tod 26Auszug 4Doku unvollständig 7

T1: 45 Heime, n = 430 Fixierte

Schulung + HM + Beratung

Mit freundl. Unterstützung von Fa. Vitaness, Fa. Rölke, Fa. Wintertec, Fa. Völker

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Ergebnisse: Fixierungsreduktion

%

Primärer Endpunkt: Entfixierung (100 %)

T 1 T 2

Koczy et al (2011): JAGS 59 (2): 334-339

11 Entfixierte von n=125 (8,8 %)

35 Entfixierte von n=208 (16,83 %)

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Ergebnisse: Sekundäre Endpunkte

Koczy et al (2011): JAGS 59 (2): 334-339

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Bewohnerstruktur vor Interventionsbeginn

Koczy et al (2011): JAGS 59 (2): 334-339

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Freiheitseinschränkende Maßnahmen können erfolgreich reduziert werden !

ohne Nachteile für Bewohner:

konstante Sturz-Verletzungsrate (2 /268 : 2 /162 Frakturen)

kein Anstieg potenziell ungeeigneter Psychopharmakatendenzielle Abnahme von Verhaltensauffälligkeiten bei entfixierten Bewohnern

hohe Akzeptanz bei den Mitarbeitern

Kontrolliertes Wissen (�„externe Evidenz�“)Konzept für geplantes /kompetentes / interdisziplinäres HandelnVeränderte Einstellungen und Haltungen

FAZIT aus ReduFix RCT

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Die �„ReduFix �– Schulung�“

Ganztägig (10.00 �– 16.00)

- Praxisübung

- Stand des Wissens

- Rechtsfragen

- Prozess der Entscheidungsfindung- Fallbeispiele

- Alternativen: �„3-Kategorien-Modell�“

Ziele: Einstellungen Haltungen verändern, Handlungssicherheit gewinnen!

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Typische Rechtsfragen

> Haftungsangst / Mythos �„Aufsichtspflicht�“

> Übersehende Grundrechte/ Rechtswahrnehmung: Körperliche Unversehrtheit vs Recht auf Freiheit

LG und OLG Urteile, BGH-Urteile aus 2005

> Legitimation: Wer entscheidet? Wie bindend ist ein Beschluß (�„muss�“ oder �„darf�“)?

> Haftung: �„Pflegerische Sorgfaltspflicht / Pflegerischer Sorgfaltsmaßstab�“: Was heisst das eigentlich?Was ist ein �„Pflegefehler�“?

> Wann gelten Alternativen als Fixierungen (Sensormatte, Gehfrei) bzw.als �„Überwachung�“?

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Kernstück der ReduFix-Schulung: Der Prozess der Entscheidungsfindung (individuell, interdisziplinär)

Analyse der Situation und Zielefestlegung

Ursachenabklärung

Einschätzung der Alternativen

Maßnahmeplan

Treffen der Entscheidung (Optimal: Fallkonferenz)

Durchführung der Maßnahme

Beobachtung und Evaluation

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Häufig zu wenig, zu viel, falsche Indikation, zulange

Altersuntaugliche Medikamente

WechselwirkungenNebenwirkungen

Typische Nebenwirkungen:

- Neurologisch(Stürze, Harnverhalt Schluckstörung)

- Kardiovaskulär(RR , Kollaps, Arrythmie)

- Kognitiv-zerebral(Sedation, Verwirrtheit,Unruhe, Halluzinationen)

Fehlmedikation im Alter: Bsp. Psychopharmaka

Schlüsselfunktion:

Pflegefachkräfte, Betreuer!!

�„Wer ist der richtige Arzt�“?

UnsachgemässeVerabreichung, Lagerung, etc.

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Generell ungeeignete Psychopharmakafür ältere Menschen (65 + ), Beispiele:

Thioridazin Melleril®

Levomepromazin Neurocil®

Promethazin* Atosil®

Amitryptilin Saroten®

Doxepin Aponal®

Fluoxetin Fluctin®Flurazepam Dalmadorm®

Diazepam Valium®u.a. langwirksame Benzodiazepine

Dosisabhängig :Haloperidol Haldol® > 2 mgLorazepam Tavor® > 2mg, Oxazepam Adumbran® > 60 mg, Zolpidem Stilnox® >5mgZopiclon Ximovan® > 3,75 mg

Holt, Schmiedl et Thürmann (2010): Die Priscus-Liste DÄB 31-32: 543-551 u. 10-19 und www.priscus.net; s. auch �„Beers-Kriterien�“, Update n. Fick et al (2003) Arch Intern Med 163

Potentiell inadäquate Medikation im Alter: Die �„PRISCUS�“- Liste 2010: www.priscus.net

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Individueller, interdisziplinärer Prozess der Entscheidungsfindung

Analyse der Situation und Zielefestlegung

Ursachenabklärung

Einschätzung der Alternativen

Maßnahmeplan

Treffen der Entscheidung (Optimal: Fallkonferenz)

Durchführung der Maßnahme

Beobachtung und Evaluation

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Hilfsmittel / Technik

Raum /Umgebung

Pflegende / Organisation

Person mit Demenz und

Sturzgefährdung/ fordernden

Verhaltensweisen

Alternativen für FeM (risikospezifisch, individuell)

Gute Evidenz für Schulungsprogramme, aber:

Schwache oder fehlende Evidenz für Einzelkomponenten

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

www.dnqp.de

Pflegerischer und medizinischer Sorgfaltsmaßstab: Aktuelle Standards und Leitlinien

www.buko-qs.de

Kurz- und Langfassung abrufbar unter: www.degam.de

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Kraft- und Balancetraining

Sichere Umgebung

Angepasste Hilfsmittel/ technische Hilfen

Einsatz von Hüftprotektoren

Inkontinenzmanagement

Sehhilfen

WICHTIG: Mobilität fördern!

Aber: Fixierungen �„unbedingt vermeiden�“!

www.dnqp.de

Sturzprophylaxe

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Verstehende Diagnostik (z.B. nach NDB Modell)

Assessmentinstrumente (z.B. CMAI, DCM, IdA)

Validation

Erinnerungspflege

Berührung, Basale Stimulation, Snoezelen

Bewegungsförderung

Siehe auch neue ärztliche Leitlinien: S3 Leitlinie für Menschen mit Demenz 11/09S2 Leitlinie für Therapie aggressiver Patienten

in der Psychiatrie 08/09

Umgang mit herausforderndem Verhalten

Rahmenempfehlungen abrufbar unter: www.bmg.bund.de/

Leitlinien abrufbar unter: http://leitlinien.net/

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Neu: FEM �– Leitlinie: www.leitlinie-fem.de

�„Evidenzbasierte Praxisleitlinie zur Vermeidung von freiheitseinschränkendenMaßnahmen in der beruflichen Altenpflege�“

BMBF-Forschungsprojekt 2007-2010Leitlinienentwicklung und RCT

Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Meyer, Witten, Dr. Sascha Köpke, Hamburg

16 Experten interdisziplinär, u.a. Doris Bredthauer

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

�„Dementengerechte Milieugestaltung�“

Optimales Milieu

Raum/Architektur

Organisation / Management

Pflegerisch-therapeutische Konzepte

Weyerer 2004, Day 2000

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Hilfsmittel / Technik

Raum/Umgebung

Pflegende / Organisation

Person mit Demenz und

Sturzgefährdung/ fordernden

Verhaltensweisen

Alternativen für FeM (risikospezifisch, individuell)

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

DementengerechteArchitektur soll..

Behinderungen kompensieren

Freiheit maximieren

Das Selbstwertgefühl und Vertrauen erhöhen

Identität erhöhen

Anregen und die Sinne stimulieren

Sicherheit gewährleisten

Orientierung geben und verstehbar sein

Selbständigkeit und Autonomie fördern

Aktivieren

Marshall M (Dementia Services Development Centre, Stirling) 2005; Day et al 2000 (Systematic Review), Marquardt 2007, Weyerer 2004, Wojnar 1997, Heeg2004; Zeisel et al 2003

�„Pflege�“ dem Personal vor Augen führen

Einladend sein für Angehörige und Bürger

Räumlich-architektonische Maßnahmen

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Nationale Empfehlungen

�„Kleinteiligkeit und Überschaubarkeit�“:

- Mitarbeiter (schulung)

- Kleingruppen- Räumliche Dimension: o Bewohnerzimmer

o Wohnküche

o Flur

Hrsg. V. Bundesamt f. Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) (2004)www.kda.de/files/bmg/2005-02-14-band19.pdf, letzter Abruf 04.10.08

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Wohnküche als Zentrum der Gemeinschaft

Otto-Koti & Fanny-Koti, Tampere, Finnland Foto: Damian Utton, Associate/Senior ArchitectPozzoni Design GroupSummerschool Dementia & Design 2005

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Flure: Transparenz und Anregung

Denvill Hall, NorthwoodFoto: Acanthus LW Architects , Summerschool Dementia & Design 2005

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Sicherheit, Orientierung und Autonomie durch Ausleuchtung und �„Wegführung�“

Dykebar Hospital; Fotos: David Denholm, Summerschool Dementia & Design 2005

vorher

nachher

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

�„Wandern�“

(24h-protokol, Gradmann Haus, Stuttgart, 2003)

Freiheit und Autonomie maximieren

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Kontraste und Symbole: Selbstständigkeit fördern, Sicherheit geben

Gradmann-Haus Stuttgart Foto: Doris Bredthauer

Foto: Burnett Associates 2005

Iris Murdock Building,Stirling 2005Foto: Doris Bredthauer

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Schutz und Sicherheit gewährleisten �–aber die Würde wahren

Bsp. Gradmann-Haus, Stuttgart

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Hilfsmittel / Technik

Raum/Umgebung

Pflegende / Organisation

Person mit Demenz und

Sturzgefährdung/ fordernden

Verhaltensweisen

Alternativen für FeM (risikospezifisch, individuell)

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

�„Antirutsch�“ - Socken

�– können Ausrutschen verhindern

�– warme Füsse �–Wohlbefinden

�– �„Angehörigen-maßnahme�“

Bild: U. Rissmann

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Hüftprotektoren

Bild: U. Rissmann Safehip® soft, Fa. Rölke Pharma GmbH (Bsp.)

�– Schützen vor Schenkelhalsfrakturen

�– Werden i.d.R. auch von Menschen mit Demenz toleriert

�– Können auch im Liegen getragen werden

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Weitere Schutzmaßnahmen

Bild: ReduFix Kampagne 2008

�– Helm, Arm- und Knieschoner

�– Individuell nach Risikoprofil

�– Werden i.d.R. auch von Menschen mit Demenz toleriert

�– Pflegeberatung wichtig!

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Bildquelle: RCN Medizin- und Rehatechnik GmbH

Bildquelle: www.ormesa.com/

Gehfrei �– Hilfen (�„Walker�“) �– Beispiele:

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung 46

�„Pflegenester�“ und Niedrigstflurbetten

Bildquelle: Völker AG (Bsp.)

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Anti-Rutsch-Auflagen

�… eine kreative und kostengünstige Lösung

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Sensormatte

Bildquelle: Roelke Pharma GmbH Safefloor�™ (Bsp.)

meldet

�– das Aufstehen(Sturzgefahr)

�– die aus-bleibendeRückkehr(Weglaufgefahr)

des Bewohners

�– Koppelung mit Rufanlage

�– Ortsunabhängigeinsetzbar

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Personenortung, z.B. �„SaveTr@cker�“

Abb. Siebert M: SaveTr@cker, G.P.S. Ortungssysteme Saveness, Wallenhorstwww.ortungssysteme24.com

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SensFloor®: Der intelligente Fußboden

Bildquelle:: Futur-shapeGmbH: SensFloor®

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FAZIT: �„Rest�“- Indikationen von FeM (?)

Somatischer Bereich:Notfallsituationen mit vitaler Gefährdung,

Psychiatrischer Bereich:Notfallsituationen mit schwerer Selbst- oder Fremdgefährdung

Geriatrischer Bereich:�„ultima ratio�“!!!

Gesundheit o. Sicherheit in erheblichem Maße durch Verhalten gefährdet undVerhalten nicht auf behebbare Ursachen zurückführbar undAlternativen haben versagt oder sind nicht möglich

Medizinisch-ethische Richtlinien der Schweizer Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW 2004 und 2005); herunterzuladen unter: www.samw.ch/content/d_Ethik_Richtlinien.php; letzter Abruf 25.01.2010

Abb. (Ausschnitt) aus: Hubbe P, 2006

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Von den Nachbarn lernen?

Quelle NL: Hamers J Abschlusssymposium �„ReduFix praxis�“ 10/2009

Niederländ. �„EXBELT�“ Projekt 2008-2009

Reduktion von Fixierung gegen Null durch frw. Verpflichtung (Verbot) - ohne negative Folgen für die Bewohner

Fixierungen zur Sturzvermeidung werden per Gesetz v. 30.06.2009 ab 2011 in den Niederlanden verboten!!

Deutschland: Werdenfelser Weg ?? Freiburger Erklärung?? Evidenzbasierte Praxisleitlinie FeM ??

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Priv.-Doz. Dr. C. BeckerDr. P. KoczyU. RißmannD. BeischeGeriatrisches KompetenzzentrumRobert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

Prof. Dr. T. KlieA. KleinV. GuerraM. ViolS. BranitzkiKontaktstelle für praxisorientierte Forschungan der Evang. Hochschule Freiburg

Prof. Dr. D. BredthauerFachhochschule Frankfurt am Main

Förderung: BMFSFJ

Laufzeit 07/2006 – 06/2009

Das Wissenstransfer- Projekt �„ReduFix praxis�“

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung 54

Kommunikation und Marketing(Öffentlichkeit)

Clearing (strat. Beratung,

fachspezif. Fragen)

Schulung und Veranstaltung(Zielgruppen)

Coaching(Länderebene)

ReduFix Praxis: Bausteine

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Zielgruppen ReduFix praxisAKTEURE

Pflege, Einrichtungsträger

Wissenschaft

Fach- und Hausärzte

Industrie

Seniorenbeirat

NGO s (z.B. Alzheimer Gesellschaft)

Selbsthilfegruppen

Beteiligte AKTEURE im Problemfeld FEM

Presse, Medien

Kostenträger

MDK, Heimaufsicht Schulen

Betreuungsbehörden, Gerichte

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�„ReduFix ambulant�“ : Sicherheit und Lebensqualität in der häuslichen Pflege(SILQUA-FH, BMBF)

Prof. Dr. T. KlieB. SchuhmacherS. BehrendEvang. Hochschule Freiburg

Prof. Dr. D. BredthauerB. Borgloh (Uni-Dipl. Soziol., M. Sc. BaSys)S. Karner (Ex. Krankenpfl., Dipl. Pflegewirtin FH FFFachhochschule Frankfurt am Main

Förderung: BMBF (Förderlinie SILQUA-FH)Laufzeit 05/2009 – 04/2012Fördervolumen: 251 000 Euro

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Vielen Dank!

www.redufix.de

[email protected]

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ReduFix Praxis | Reduktion von Fixierung

Weiterführende LiteraturKoczy P, Becker C, Beische D, Buechele G, Guerra V, Kleiner A, Klie T, Rapp K, Rissmann U, Bredthauer D (2011): Effectiveness of a multifactorial intervention to reduce physical restraints in nursing home . JAGS 59 (2): 334-339

Bredthauer D (2010): Eure Sorge fesselt mich. Erkenntnisse aus den ReduFix Projekten. PADUA 3: S. 22-28

Bredthauer D (2009): Freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM). In: Stoppe G und Mann E (Hrsg): Geriatrie für den Hausarzt. Verlag Hans Huber, Bern: S. 383-392

Bredthauer D, Klie T, Viol M (2009): Entscheidungsfindung zwischen Sicherheit und Mobilitätsförderung. Die Suche nach dem Königsweg. BtPrax 1/09: 18-23.

Bredthauer D (2008): Wie kann man Fixierungen reduzieren? Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen aus dem Projekt ReduFix Praxis. Altenheim 12/08: 38-41

Bredthauer D (2008): Wie können freiheitseinschränkende Maßnahmen vermieden werden? �–Handlungsempfehlungen aus den ReduFix-Projekten. BtMan 4:208-212

Becker C, Branitzki S, Bredthauer D et al. (Projektgruppe ReduFix, Hrsg.) (2007): ReduFix �– Alternativen zu Fixierungsmaßnahmen oder: Mit Recht fixiert? Vincentz Network, Reihe powerbooks, Hannover

Bredthauer D (2006): Können Fixierungen bei dementen Altenheimbewohnern vermieden werden? BtMan4:184-190

Bredthauer D (2006): Wenn Verhaltensprobleme die Betreuung von Demenzpatienten erschweren. MMW-Fortschr Med 51-52: 38-42

Koczy, P, Klie T, Kron M, Bredthauer D, Rissmann U, Branitzki S, Guerra V, Klein A, Pfundstein T, Nikolaus Th, Sander S, Becker C (2005): Effektivität einer multifaktoriellen Intervention zur Reduktion von körpernaher Fixierung bei demenzerkrankten Heimbewohnern. Ziele und Studiendesign einer prospektiven clusterrandomisierten Interventionsstudie. Z Gerontol Geriat 38: 33-39


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