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Cluster Neue Werkstoffe vernetzt. innovativ. erfolgreich.

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Cluster Neue Werkstoffe Cluster Neue Werkstoffe vernetzt. innovativ. erfolgreich.
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ClusterNeue Werkstoffe

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Cluster Neue Werkstoffe – Technologien für Innovationen. Wie bringt man Innovationen mit neuen Materialien in ein Produkt? Diese Frage ist von herausragender Bedeutung für die Arbeit des Clusters Neue Werkstoffe.

Die Antwort: Kompetenzen sichtbar machen, Akteure aus unterschiedlichen Branchen zusammenführen, Wertschöpfungsketten schließen. Das Ergebnis: Erfolg.

Rund 8.000 Nutzer der Cluster-Plattformen, rund 500 Cluster-Akteure, 36 Cluster-Partner, 23 Projekte mit 97 Projektpartnern und über 100 Veranstaltungen stehen für ein lebendiges und erfolgreiches Netzwerk.

Die sich hieraus ergebenden branchen-, technologie- und netzwerkübergreifenden Kooperationen zeigen den Charakter der Neuen Werkstoffe als Schrittmacher für Innovationen in einer Reihe von Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, dem Anlagen- und Maschinenbau, der Architektur oder der Energietechnik.

Die folgenden Erfolgsbeispiele aus den Bereichen Clusterprojekte, inhaltliche Arbeit und Marketing stehen für zukunftsfähige Cluster-Strategien zur Identifikation und Verdichtung von Inhalten und Akteuren über Branchen und Technologien hinweg.

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Inhaltsverzeichnis

Cluster Neue Werkstoffe –

Technologien für Innovationen 2

Hochwertige Spritzgussteile

für das Automobil-Interieur 4

Großserientaugliche Herstellung von

Faserverbundwerkstoffen 5

Sprühgefriergetrocknete Granulate

für die Hochleistungs-Keramik 6

Wenn Netzwerken zum Erfolgsfaktor wird 7

Cluster-Kreis: Experten im Dialog 8

Kunststoffvisionen erfolgreich vernetzt 9

Faserverbundwerkstoffe –

eine Technologie mit Zukunft 10

Multifunktionale Werkstoffe aus Glas

für die Gebäudetechnik 11

Bayerischer Werkstoffabend –

Forschung zum Anfassen 12

Kupfergestricke für die Chemie,

Pharmazie und Energietechnik 13

Von textilen Bekleidungsaccessoires

zu textilarmierten Beton 14

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Hochwertige Spritzgussteile für das Automobil-Interieur. Hochwertiges Automobil-Interieur ist die Zielanwendung einer innovativen Material-Verfahrens-Kombination zur Herstellung von Kunststoffbauteilen mit geschäumten Werkstoffstrukturen. Der Name des vom Bayerischen Wirtschaftsministerium im Rahmen des Cluster-Projektfonds Bayern mit ca. 1.4 Mio. € unterstützten Förderprojektes: „Hotmold for elastic foams“.

Im Mittelpunkt des Kooperationsprojektes steht eine Mittelarmlehne im Automobil als Demonstra-torbauteil. Durch die neue Produktionstechnologie soll der derzeitige vierteilige Aufbau der Armleh-ne zukünftig durch einen zweiteiligen Schalenaufbau ersetzt werden. Der Einsatz neuer thermo-plastischer Elastomerwerkstoffe und variothermer Werkzeugtechnologie für das Spritzgießen extrem leichter Schäume wird unter der Betrachtung der gesamten Prozesskette erforscht – von der Materialentwicklung über die Prozessführung bis hin zur Bauteilqualifizierung. Mit Unterstüt-zung des Clusters Neue Werkstoffe konnte ein bayerisches Projektkonsortium gebildet werden, das sämtliche Bereiche für die Herstellung hochwertiger Spritzgussteile für Automotive-Interieur-Anwendungen abdeckt.

An der Entwicklung dieser neuen Technologie zur Herstellung kostengünstiger, leichter Bauteile mit hochwertiger Soft-Touch-Oberfläche aus thermoplastischen Elastomerwerkstoffen arbeiten folgende Projektpartner: Magna Intier Automotive Eybl Interiors GmbH, Straubing, Hofmann Innovation Group GmbH, Lichtenfels, PTS Plastic Technologie Service, Aldeshofen, RF Plast GmbH, Gunzen-hausen, INNOWEP Measuring and Testing GmbH, Würzburg und die Plasma Parylene Systems GmbH, Rosenheim, gemeinsam mit der Neue Materialien Bayreuth GmbH.

Für die Durchführung des Projektes wurde bei der Neue Materialien Bayreuth GmbH aus Mitteln des Konjunkturpakets II des Bundes sowie aus Mitteln des Freistaates Bayern eine neue 2K-Spritz-gießmaschine mit einer Zuhaltekraft von ca. 450 Tonnen und Wendeplattentechnologie ange-schafft.

Automobil-Interieur – Innovationsfeld für die Spritzgusstechnologie

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Großserientaugliche Herstellung von Faserverbundwerkstoffen. Bauteile aus carbonfaserverstärkten Kunststoffen kommen immer häufiger zum Einsatz. Insbesondere bei der Elektro mobilität wird ihnen aufgrund ihres hohen Leichtbaupotenzials eine besondere Rolle zugesprochen. Allerdings sind großserientaugliche Herstellungsverfahren heute noch Mangelware. Werkstoffe dieser Art werden aktuell vorwiegend im Rennsport und in der Luft- und Raumfahrt ein-gesetzt.

Hier setzt ein von der Bayerischen Staatsregierung im Rahmen des Cluster-Projektfonds mit rund 900.000 € gefördertes Vorhaben an. Ziel von „CFK-Großserie“ ist die Entwicklung eines Fertigungs-verfahrens zur Serienfertigung von Hochleistungswerkstoffverbunden aus Carbon fasern und Kunststoff für den Automobilbau. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Entwicklung eines Hybrid-Verfahrens aus Thermoplast-Umformen und Spritzguss in einer Prozess-Sequenz mit sehr kurzen Zykluszeiten.

Mit umfassender Netzwerkarbeit unterstützte der Cluster Neue Werkstoffe die Projektfindung – von der Konsortialbildung über Projektfindungstreffen bis hin zur Förderung. Seit 2010 forschen die Unternehmen Jacob Composite GmbH, Wilhelmsdorf, die LIBA Maschinenfabrik GmbH, Naila und die Christian Karl Siebenwurst GmbH & Co. KG, Dietfurt, gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kunststofftechnik der Universität Erlangen-Nürnberg und der Neue Materialien Fürth GmbH an der Verwirklichung der Idee, Faserverbundwerkstoffe fit für die Großserie zu machen.

textile Halbzeuge –Schlüsselkomponenten für

Hochleistungs-Verbundwerkstoffe

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Sprühgefriergetrocknete Granulate für die Hochleistungs-Keramik. Die industrielle Herstellung von keramischen Granulaten erfolgt heute durch Sprühtrocknung. Bei diesem thermischen Ver fahren – das sich nur bei großen Mengen lohnt – bilden sich harte Granu-late, die in den späteren Keramikbauteilen häufig zu Fehlern und somit zu Ausschüssen führen.

Ein Trend bei Hightech-Keramiken ist die Zunahme von kleinen Produktionseinheiten mit hoher Wertschöpfung. Genau hier setzt die Idee von Prof. Thomas Frey von der Fakultät für Werkstoff-technik der Georg-Simon-Ohm-Hochschule, Nürnberg, und Dr. Ralf Girmscheid von der Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH, einem Unternehmen der Rauschert Gruppe, an. Seit etwa zehn Jahren experimentiert die Forschergruppe der Hochschule mit der Gefriertrocknung von keramischem Schlicker. Das wässrige Ausgangsmaterial wird hierbei mit flüssigem Stickstoff schockgefrostet. Im anschließenden Gefriertrocknungsprozess erfolgt der Entzug des Wassers. Mit den so hergestellten Pulvern lassen sich herausragende Bauteileigenschaften erzielen.

Der Nachteil: diese Pulver führen zu einer extremen Staubentwicklung und besitzen schlechte Fließeigenschaften, die ihren industriellen Einsatz verhindern. Formuliertes Ziel war es, gefrier-getrocknetes Keramikgranulat industriell herzustellen. Sowohl Prof. Thomas Frey als auch Dr. Ralf Girmscheid – beide fasziniert von der Idee – stellten sich der Herausforderung und banden den Cluster Neue Werkstoffe in die Projektfindung ein. Nach der Identifizierung geeigneter Partner ent-lang der Wertschöpfungskette wurde ein Förderantrag im Programm „Neue Werkstoffe in Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gestellt und bewilligt. Seit 2011 forscht nun ein Konsortium, bestehend aus der Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH, der Rauschert Steinbach GmbH, der Dorst Technologies GmbH & Co. KG, Kochel am See, dem Zentrum für Werkstoffanalytik GmbH, Lauf, der Oerlikon Heberlein Temco Wattwil AG, Wattwil/CH, und der Fakultät Werkstofftechnik der Georg-Simon-Ohm-Hochschule, Nürnberg an der „Sprühgefriertrocknung von Granulaten für die Herstellung von Keramik“. Das geförderte Projekt hat ein Gesamtvolumen von knapp zwei Millionen Euro.

Innovationen für die Hochleistungskeramik

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Wenn Netzwerken zum Erfolgsfaktor wird. Um neue Ideen in Produkte umzu-setzen werden immer häufiger zur Ergänzung der eigenen Kernkompetenzen komplementäre Fertigkeiten benötigt. Die Mitarbeit in Netzwerken ermöglicht hier gewünschte Partner zielgerichtet zu finden.

Dass hier großer Nutzen aus dem Netzwerk des Clusters Neue Werkstoffe generiert werden kann, zeigt das Beispiel der CG TEC GmbH aus Spalt, Hersteller von CFK- und GFK-Glasfaser-Stäben, Rundprofilen und Platten und erster Cluster-Partner des Clusters Neue Werkstoffe. Eine Fragestel-lung bei der CG TEC GmbH ergab sich aus der Bildung von störenden Pinholes auf CFK-Stäben. Mit der Unterstützung des Cluster-Managements war es möglich, gemeinsam und zielgerichtet nach Lösungsgebern zu suchen. Da es sich hierbei um eine Fragestellung aus dem Bereich der Oberflächentechnologie handelte, war es naheliegend Experten aus der Wissenschaft ins Spiel zu bringen um schnell sowie unkompliziert den richtigen Kontakt zu vermitteln. Das Ergebnis: die Pinhole-Bildung konnte zeitnah erfolgreich beseitigt werden.

In gleicher Weise lassen sich so auch Konsortien für geförderte Projekte zielgerichtet zusammen-stellen und organisieren. Ein Beispiel: das Projekt „gedämpfter Baugerätestiel“. Aus dem Akteurs-kreis des Clusters Neue Werkstoffe wurde hier die Frage nach den Möglichkeiten einer Dämpfung von Baugeräten an das Cluster-Management herangetragen. Bei der Diskussion dieser Problem-stellung entstand daraus die Projektidee eines Einsatzes von elastomer-modifiziertem CFK zur Verbesserung des Dämpfungsverhaltens bei Baugeräten. Das Cluster-Management fand durch sein weitreichendes Netzwerk die passenden Kompetenzen: die CG TEC GmbH und die Gummi-werke Kraiburg GmbH & Co. KG, Waldkraiburg. So wurde aus der Idee der Firma Vogt Baugeräte GmbH, Weidenberg, ein im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) geför-dertes Projekt.

Faserverstärkte Stäbe – Einstieg in eine

erfolgreiche Netzwerkarbeit

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Cluster-Kreis: Experten im Dialog. Eine Besonderheit im Cluster Neue Werkstoffe sind Cluster-Kreise, regelmäßig zusammenkommende und zielführende Arbeitstreffen zu fokussier-ten Themen. „Simulation in der Prozesskette Guss“ ist der Titel eines Cluster-Kreises, der sich als branchenübergreifende, geschlossene Plattform etablieren konnte, sich in regelmäßigen Abständen trifft und einen offenen Informationsaustausch pflegt. Der Cluster-Kreis vereint Kompetenzträger von Ansys Germany GmbH, Audi AG, BMW Group, CADFEM GmbH, Fraunhofer EZRT, Fraunhofer ITWM, Kurz Holding, dem Lehrstuhl für metallische Werkstoffe der Universität Bayreuth, dem Lehr-stuhl für Werkstoffkunde und Werkstoffmechanik sowie dem Lehrstuhl für Umformtechnik und Gie-ßereiwesen der Technischen Universität München, MAN Bus & Truck AG, MTU Aero Engines GmbH, Neue Materialien Fürth GmbH und RWP GmbH.

Gussprozesse und -werkstoffe genießen in vielen Hightech-Branchen wie der Automobilindustrie und der Luft- und Raumfahrt eine hohe Aufmerksamkeit. Die Möglichkeiten der Funktionsintegration und die wirtschaftliche Fertigung komplexer Geometrien eröffnen Innovationspotenziale über Bran-chengrenzen hinweg. In diesem Themenfeld nutzen die Fachleute das Werkzeug des Clusters Neue Werkstoffe um ein persönliches Netzwerk für den fachlichen Austausch und das gezielte Experten- Feedback zu formen aber auch um konkrete Projekte gezielt voranzubringen. Eines dieser Projekte ist die „Frühe und sichere Bewertung von Gussdefekten zur optimalen schwingfesten Bauteil-auslegung“ oder kurz „Schwingfester Guss“. Das Projekt verknüpft die Gießsimulation mit der Lebensdauerberechnung und wird vom Freistaat Bayern im Rahmen des Förderprogramms „Neue Werkstoffe in Bayern“ unterstützt. Auch im Bereich der µ-FE und der Sensitivitätsanalyse ist ein Projekt aus dem Cluster-Kreis entstanden. Bei diesem von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Projekt wird an dem Zusammenhang zwischen der Gießprozesssimulation und der Vorhersage des thermomechanischen Schädigungsverhaltens für Aluminium-Silizium-Bauteile geforscht.

Der Cluster-Kreis erreichte über die Projektarbeit hinaus auch international Aufmerksamkeit: Er wurde mit dem dritten Platz beim Wettbewerb „Nordic-German-Polish Cluster Excellence Award“ auf der „Nordic-German-Polish Cluster Excellence Conference 2011“ in Kopenhagen ausgezeichnet.

Anorganischer Sandkern – Herzstück in der Gießereitechnik

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Kunststoffvisionen erfolgreich vernetzt. Kunststoffvisionen erfolgreich zu vernet-zen ist das Ziel von k-messwerk – mess- und labortechnische Plattform in der Kunststoff- region Weißenburg- Gunzenhausen. Ziel dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projektes, dessen Netzwerkmanagement die Bayern Innovativ GmbH im Rahmen des Clusters Neue Werkstoffe übernommen hat, ist die Vernetzung von Kompetenz-trägern der kunststoffverarbeitenden Industrie in der Region Weißenburg-Gunzenhausen mit dem Schwerpunkt Mess- und Labortechnik. Mit rund 4.500 Beschäftigten und einer hohen Wirtschaftsleistung stellt die kunststoffverarbeitende Industrie einen Schlüsselbereich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen dar.

k-messwerk organisiert die gegenseitige Nutzung und gemeinsame Entwicklung mess- und labor-technischer Dienstleistungen. Ziele sind die Transparenz von Wissen, gemeinsame Inno vationen und die Verbesserung von Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsstärke.

Netzwerkpartner sind zehn regionale Unternehmen der Kunststoffindustrie aus unterschiedlichen Branchen, darunter Weltunternehmen mit Schwerpunkten in der Automobil- und Konsumgüter-industrie sowie zwei Bildungseinrichtungen. k-messwerk arbeitet intensiv an der Initiierung weite-rer für die Kunststoffregion Weißenburg-Gunzenhausen bedeutender Themenfelder. Im Fokus: Forschung & Entwicklung, Technologieerschließung und Qualifizierung. Bei diesen Aufgaben liefert die Zusammenarbeit mit dem bayernweit vernetzten Cluster Neue Werkstoffe vielfältige Synergien.

Funktionale Kunststoffbauteile

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Faserverbundwerkstoffe – eine Technologie mit Zukunft. In Hochtechnolo-giebranchen wie der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Energietechnik oder dem Maschinenbau stehen Faserverbundwerkstoffe an der Schwelle zum Großserieneinsatz. Voraus- setzung für den Durchbruch dieser Werkstoffgruppe sind effiziente, großserientaugliche Fertigungs-verfahren. Schwerpunkte aktueller Entwicklungen liegen dabei in den Feldern textile Technolo-gien, Aushärteverfahren, Harzsysteme und Fertigungstechnologien. Diese bilden wesentliche Eckpunkte der Clusterstrategie für das Themenfeld ‚Faserverbundtechnologien‘.

Enge Kooperationen mit dem Industrienetzwerk Carbon Composites e. V. (CCeV) auf der einen und der IHK in Bayreuth für Oberfranken auf der anderen Seite ermöglichen dabei eine umfassen-de Vernetzung von bayerischen Regionen mit Kompetenzen in den textilen Technologien (Ober-franken) und der Faserverbundfertigung (Region München, Augsburg, Ingolstadt).

Basis der Netzwerkarbeit bilden Cluster-Treffs, wie z. B. bei der LIBA Maschinenfabrik GmbH in Naila, zum Thema „Textile Technologien für Faserverbundanwendungen“. Hier zeigte sich, dass textile Pro-zesse vielseitige Möglichkeiten für eine kostengünstige und schnelle Herstellung von Halbzeugen bieten. Seit dem Auftakt im Jahr 2007 wurden bei zwölf Cluster-Treffs mehr als 1.200 Experten zusammengebracht. Das Ergebnis: ein bayernweiter, zielgerichteter Erfahrungsaustausch über Branchen- und Technologiegrenzen hinweg.

Auf den Plattformen des Clusters Neue Werkstoffe präsentieren Experten verschiedener Branchen zukunftsweisende Entwicklungen, so erläuterte beispielsweise BMW-Entwickler und CFK-Spezialist Dr. Jochen Töpker den ganzheitlichen Ansatz von BMW i und die Bedeutung der Faserverbund-technologie auf dem Symposium ‚Material Innovativ‘ 2012 in Rosenheim. Einen großen Schritt in Richtung Industrialisierung der Faserverbundtechnologie markierte der diesjährige Gewinn des Spitzenclusterwettbewerbs mit dem vom CCeV initiierten und koordinierten MAI-Carbon. Bei diesem mit ca. 40 Mio. € vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt werden in den kommenden fünf Jahren rund 70 Partner, darunter der Cluster Neue Werkstoffe, daran arbeiten, die internationale Spitzenstellung der Clusterregion München, Augsburg, und Ingolstadt bei den Faserverbundtechnologien weiter auszubauen.

Automobil der Zukunft– Potenzial für Faserverbundwerkstoffe

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Multifunktionale Werkstoffe aus Glas für die Gebäudetechnik. Dass der Werkstoff Glas eine große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Bayern hat, zeigt sich u. a. am Forschungsverbund „Multifunktionale Werkstoffe aus Glas für energieeffiziente Gebäude“, kurz FORGLAS. Im Rahmen von FORGLAS forschen und arbeiten 13 Firmen und fünf Forschungseinrich-tungen an der Entwicklung neuer glasbasierter Multifunktionswerkstoffe, die den Energiehaus-halt von Gebäuden deutlich und nachhaltig verbessern. Gleichzeitig demonstriert der durch die Bayerische Forschungsstiftung geförderte Verbund die bayerische Forschungskompetenz für die Entwicklung technischer Gläser, bestehend aus dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg, der Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Bayreuth.

Diese Kompetenzen bieten hervorragende Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit von Industrie und Forschung, um innovative Einsatzgebiete für Glas zu erschließen. Auch der Cluster Neue Werk-stoffe unterstützt diese Aktivitäten und demonstriert die Kompetenzen Bayerns im Glasbereich auf seinen Plattformen. Den Einstieg bildete der Cluster-Treff „Glaslote für innovative Fügetechno-logien – Anforderungen, Entwicklung und Einsatz“ am Fraunhofer ISC. Ein weiterer wichtiger Forschungsansatz, der sich mit der „Oberflächenanalytik von Glas“ befasst, wurde an der Universi-tät Bayreuth auf einem weiteren Cluster-Treff vorgestellt. Highlights in der Themenfeldarbeit bildeten die Cluster-Foren „Innovationen in der Glastechnologie“ und „Neue Funktionalitäten mit Glas“.

Die Netzwerkaktivitäten belegen eindrucksvoll, dass Glas ein innovativer, hochtechnologischer Werkstoff ist und insbesondere in der Gebäudetechnik und Architektur ein hohes Potenzial für neue Produkte und Geschäftsfelder bietet.

Glas – Werkstoff für die Architektur und Gebäudetechnik

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Bayerischer Werkstoffabend – Forschung zum Anfassen. Die bayerische Materialforschung genießt einen ausgezeichneten Ruf. Neue Werkstoffe sind ein unverzichtbarer Innovationstreiber für die Sicherung industrieller Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen Wachstums. Zur Darstellung anwendungs relevanter Forschungsergebnisse und Entwicklungs-konzepte aus der Wissenschaft und zur Vernetzung mit strategischen Fragestellungen der Industrie, konzipierte der Cluster Neue Werkstoffe den Bayerischen Werkstoffabend.

Diese Plattform bildet einen wichtigen Beitrag für die grundlagenorientierte Materialforschung. Nur durch das nachhaltige gegenseitige Verständnis zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und eine effiziente Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ingenieuren kann die Innovationskraft bayerischer Unternehmen nachhaltig gestärkt werden.

Auf dem ersten Bayerischen Werkstoffabend wurden als ein ausgezeichnetes Beispiel hierfür der Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ (EAM) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) vorgestellt. Der EAM ist deutschlandweit der einzige materialwissen-schaftliche Cluster, der sich auf die Erforschung und Entwicklung neuartiger Materialien und Prozesse auf allen Längenskalen konzentriert. Seine Vision ist es, die Lücke zwischen der naturwissenschaft-lich geprägten Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Nanotechnologie und der ingenieurwissen-schaftlichen Umsetzung in wirtschaftlich wichtigen Schlüsselbereichen in einer interdisziplinären Zusammenarbeit zu schließen. Auf dem ersten Bayerischen Werkstoffabend stellten renommierte Wissenschaftler des EAM das Konzept für die Umsetzung dieser Vision sowie wissenschaftliche Aktivitäten auf den Gebieten der organischen Elektronik, der nichtlinearen Optik und der Nano-photonik vor. Diesem Auftakt folgten drei weitere Werkstoffabende mit den Themen „Materialien für Extreme Bedingungen“, „Simulation in Materials Science“ und „Vom Material zum Bau-teil“. Die bayerische Materialwissenschaft tritt so in den Dialog mit der Industrie um Ideen zu diskutieren und zu neuen Sichtweisen anzuregen.

Bausteine für Bauteile – Nanopartikel

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Kupfergestricke für die Chemie, Pharmazie und Energietechnik. Die CoTexx GmbH in Gachenbach, ein dynamisches bayerisches Unternehmen, hat sich mit einer innovativen Technologie im Bereich der Bauindustrie erfolgreich auf dem Markt etabliert. Das Ver-fahren nutzt die natürliche biozide und antiseptische Wirkung von Kupfer für die Dachentmoosung. CoTexx entwickelt, basierend auf der textilen Technologie der Strickerei, ein Kupfergestrick, das eine enorm große Wirkoberfläche besitzt und mit einem wasserspeichernden Textilvlies ausgestat-tet ist.

Die herausragenden thermischen Eigenschaften von Kupfer führten CoTexx außerdem zu ei-ner weiteren Entwicklung – dem CoTexx-Heizgestrick. Dieses zeichnet sich durch eine extrem homogene Wärmeverteilung sowie eine sehr gut steuerbare Temperaturregelung aus. Es kann für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werden, bei denen eine homogene Temperaturverteilung notwendig ist, zum Beispiel in der Produktion von Faserverbundbauteilen, für Enteisungsanwen-dungen oder bei der Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Produkten. Zudem bietet es alle Vorteile – wie zum Beispiel die Drapierbarkeit – eines technischen Textils. Um diese Tech-nologie der Industrie nahezubringen, engagiert sich die Firma CoTexx GmbH im Cluster Neue Werkstoffe. Durch diese Zusammenarbeit wurden gemeinsam Marketinglösungen entwickelt, um den Bekanntheitsgrad des Unternehmens weiter auszubauen und das CoTexx-Heizgestrick in die Anwendung zu bringen. Erste Anwendungen entstehen bereits im Bereich von Rotorblattformen. Der Cluster Neue Werkstoffe begleitet und unterstützt die Firma CoTexx GmbH erfolgreich durch zielgerichtetes Marketing sowie durch individuelle Partnerbetreuung. Das Ergebnis: Der stetige Aus-bau und das hohe Wachstum dieses neuen Geschäftsfeldes der CoTexx GmbH.

Heizgestrick – High-Tech in Kupfer

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Von textilen Bekleidungsaccessoires zu textilarmierten Beton. Die V. Fraas GmbH in Helmbrechts, ein oberfränkisches Textilunternehmen, hat sich zum Marktführer in der Herstellung von textilen Accessoires entwickelt. Die Produktpalette – Schals, Mützen und Tücher oder auch Handschuhe – wird heute aufgrund ihrer besonderen Qualität weltweit geschätzt. Die mit rund 1.500 Neuentwicklungen große Innovationsdynamik und hohe technische Kompetenz des Unternehmens in den Bereichen Weberei-, Strickerei- und Wirkereitechnik sollte auch in der Entwicklung innovativer technischer Textilien umgesetzt werden. Der Cluster Neue Werkstoffe und die Firma V. Fraas GmbH arbeiteten gemeinsam an einem Projektfindungsprozess um Partner und Innovationsfelder im Umfeld technischer Textilen zu finden. Das Ziel: Textilarmierter Beton.

Textilarmierter Beton ist ein Werkstoff der durch seine Materialeigenschaften und durch seine ge-stalterischen Möglichkeiten besticht. Die V. Fraas GmbH konnte mit neuen Technologiepartnern diesen Bereich erschließen und sich mit seinem Tochterunternehmen V. Fraas Solutions in Textiles GmbH als Produktionsunternehmen etablieren. Die dafür notwendigen dreidimensionalen Gewirke werden in einer neu errichteten Produktionsstätte in Hof hergestellt. Ein erstes Produkt in dem dreidimensionale, biaxiale Textilbewehrungen eingesetzt werden sind Betonfassadenelemente. Der Cluster Neue Werkstoffe unterstützte die Firma V. Fraas Solution in Textiles im Technologiefindungs-prozess. Für ihre Entwicklung wurde die V. Fraas Solution in Textiles mit dem Innovationspreis 2012 der Zuliefer industrie Betonbauteile ausgezeichnet.

Dreidimensionale Gewirke – Neue Möglichkeiten für die Bauindustrie

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Bildnachweis:

Fotolia, frenta, Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, LIBA Maschinenfabrik GmbH, Bayern Innovativ GmbH, CG TEC GMBH, BMW Group, Fraunhofer Institut für Silicatforschung, Exzellenzcluster Engineering of Advanced Materials – Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, CoTexx GmbH, V. Fraas GmbH

Konzept, Gestaltung, Produktion. Werbers Büro GmbH, Nürnberg, www.werbersbuero.de

Impressum

Herausgeber:Bayern InnovativGesellschaft für Innovationund Wissenstransfer mbH

Gewerbemuseumsplatz 290403 Nürnberg

Tel.: +49 911-20671-0Fax: +49 911-20671-792

[email protected]

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Page 16: Cluster Neue Werkstoffe vernetzt. innovativ. erfolgreich.

Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH Cluster Neue Werkstoffe

Gewerbemuseumsplatz 2 90403 Nürnberg

Tel.: +49 911-20671-211 Fax: +49 911-20671-766 [email protected]

www.bayern-innovativ.de www.cluster-neuewerkstoffe.de

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