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Cloos Interview 2000 NKrZ 01

Date post: 25-Oct-2015
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B 8490 Nachrichten für Kronstädter und Burzenländer in aller Welt ISSN 0934-4713 München, 25. März 2000 16. Jah,rgang' Folge JJ2000 . 2000 - zum Geburtstag'viel Glück! DAS THEMA Nachdenkliches und Hoffnungsvolles zum Mill enniumsbeginn Um eine Illusion ärmer II '" ... :z: • § • ( 0 1) N .., " '" . " " " " '" " .Q ... 'tl ., '" " ., " . '" """ " 0 ",001 .. N ... '" .. , " -Von Edda D. Essigl1)ann Fan,lanar f -" " liH . It N ,!. .;5 ,. ;; - " •• 1: ,; ' :0 .. '- '. ]. •• ' e' . 2: H ., . , " .' :;;5: " ,,- :<i::: - . ,," 0 Heinrielt Sc/mnn (1897-'1984): Krons/udt '0" 54 X 73 cm, nicht datiert, Germering. Klein " Wir danken eucb für ein J abrtausend historischer Loyalität" Ein Rumäne über den Abschied der Sachse ,n aus Siebenbürgen Jahrelang schfug unser Herz in der Hoffnung, dass aie Siebenbürger Sachsen daheim bleiben würöen ; hier, in dcn Dörfern, die sie errichteten und in denen sie fast tausend JaJire glücklich waren, Das Schicksal wollte es anders. Der Ruf der "Vrlieimat -lDeutschland - war stärRer. Ebenso stark wie die GleichgültigReit unsere.r staatlichen Organe; die sic auch nicht mit einer Geste aufforderten, zu bleibcn, und es zulassen, dass ihre Spuren verschwinden. Ein Jahrtau- send sächsischer Geschichtc in SieöcnbUrgen geht auf dramatische Weise zu Ende, in völliger Indifferenz dem Erlöschen ihrer zivilisatorischen Prägungen gegenüber, denen.die siebenBürgi- schen Rumänen Enormes verdanken, Als friedliche Weggefährten unserer Geschichte hinterlas- sen die Sachse n eine schmerZliche Leere, Ihr Weggehen ist in erst er Linie ei ne rumänische Niederlage. Im Jahrzehnt der "Wende", r di e auch sie sich entsc hi ed e!1, gab ihnen ei n Wort des Trostes, niemand erweckte in ihren Se .elen Clie Hoffnung" Was uns jetzt noch trennt von ihnen ist das Wort des Abschieds bei der Überquerung das Styx: Ade! Wir danken euch für ein Jahrt;usend historischer. Loyalitä't! , ..... Sorin Preda (in: FormlIla AS, August 1999) Bruno Kreisky (1911-1990; von 1970 bis 1983 österreichischer Bundeskanzler) sprach gelegent li ch von der "bevorstehenden Bai- Europas. Er me inte 9amit, dass Korruption, Betrug, Unterschlagung und Zwecklüge in besorgniserregendem Maße auf alle europäischen Staaten übergreifen. Nun, die' Deutschen unserer Tage scheinen des, nüchternen Kreisky Prophetie wahrzu- machen, genauer : die führenden Klassen der Deutschen. In Politik, Kirche, Finanzwesen, Wirt schafts- und Industriemanagement, Ad- ministration, ge meinnützigen öffentlichen Einrichningen: Skandale sauester Größen- ordnung. Erste Namen. und WUr(:lenträger . des Staates lassen sich -auf anrüchige Weise mit Gelder füitem . hohe Mandatstrltger ver- schi eben im Mafiastil ebenso wie Konzern- chefs riesige Summen, Minister schaffen und decken schwarze Konten im In- und Ausland, Parteifunktionäre stecken Bakschische von Großhändlern- ein. Bankdirektoren lassen Millionenbeträge versickern/ aus Kirchen- und Rotkreuzkassen verschwinden ebensol- che zugleich mit den entsprechenden· VOIe . r- lagen, Ärzte ergaunern mit übelsten Tricks ein Vermögen. . . ' Dass dies alles nicht nur das Ansehen der Person und Ins ti tution ruiniert, sondern ei ne Gesellschaft bis ins zivilisatorische ständnis hinein erschiittern muSs, liegt auf der Hand. Denn wo - so fragen. immer mehr Menschen -, wo ist" di e öffentliche Instanz, der einer heute noch ohne Vorbehalt vertrau- en dar f, auf die man ihn als Verpflichtung für das eigene Verhalten' hinweisen, an der. er sich gar orientieren könnte? Was sich zur Zeit in Deutschland ereignet: vom Kopf des Staa- tes b:9-in die Basis·se,iner Befindlichkeit hinab- - bahnen sich da Zerfalls- und Zersetzungs- vorgänge von unabsehbaren Folgen an? Es geht - leider - nicbt um A oder B, um X oder Y. Mit Namensnennungen ist es nicbt getan, noch mit dem Hinweis etwa auf den Minister- präsidenten e ines Bundeslandes oder auf eine evange lisclie 'Landeskirche, die sich millen im Strudel befinden - von all den anderen gar nicht zu reden. Die Namen sind vielmehr ledigl ich Symptome allgemeiner Strukturauf- weichungen im Gemeinwesen. in dem ' d,ie Libertinage über alles gestellt und so der Sinn für die Unveräußerbarkeit und Unantastbar- keit moraHscher Substanz nach und nach an- genagt wu rde und wird, An dem'prozess sind all e bete ili gt. Politik . Schule, Ki rche, Justiz, Elternhaus: Die schrankenlose Freiheit des Individuums wird in der einen oder anderen Form von allen als demokratisches Grund- recht reklamiert, Wer vor den Folgen solcher' Entwicklungen-warnt, wird in den Feuilletons sofort als reaktionär angeprangert. Dass die Freiheit erst die unlösliche Bindung ans Prinzip zum Lebenswert,wird, scheint hierzu- lande kaum bekannt zu sein. Vnd so, wie wir uns daran gewöhnt tiaben, uns im Zuge angeblich modemen Denkens von allen Bindungen loszusagen, gehen, wie zu sehen ist, weiten Teilen der so genannten Oberschicht unserer Demokratie ih den un- terschiedlichsten Bereichen Bindungen of- fenbar nichts: an Anstand, an Gesetze, an Redlichkeit, an .Elirenhaftigke it , an morali- sche Zuverlässigkeit. Jedes Land hat die Füh- rungsschicht, die es verdient, der französische Essayist Montesquieu (1689 bis 1755), in (l ieser Schicht spiegelt sich aber gleichzeitig der Zustand des. Landes wider, fügte er h!nzu. In Deutschl a nd gehen Ordnung, Korrek ti -' tüde, Aufrichtigkeit, Legitimität hörten 'wir einst. die wir außerhalb Deutschlands lebten und dort unter dem Mangel eben dieser Attri- bute litten. Wir drängten nicht zuletzt aus diesem Grunde nach Deutschland. Nun, es re falsch, wollten wir jetzt angesichts der mllssenhaften Skandale in diesem Land das Kind mit dem Bade ausschütten. Doch wir sind um eine. Illusion ärmer. Und das ist jedesmal gut. Denn es vennag uns eventuell tu mehr AuCmerksamkeit anzuhalten als bis- her. Es mag uns aber auch deutlich machen, dass unter Menschen nichts selbstverständ- lich ist, dass alles, worauf wir uns verlassen wollen, täglich ne!! gesichert sein will - und dass der blinde Glaube an große Namen und ehrwürdige Einrichtungen der erste . Schritt ins Verderben ist. " .
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Page 1: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

B 8490

Nachrichten für Kronstädter und Burzenländer in aller Welt

ISSN 0934-4713 München, 25. März 2000 16. Jah,rgang' Folge JJ2000 . 2000 - zum Geburtstag'viel Glück! DAS THEMA

Nachdenkliches und Hoffnungsvolles zum Millenniumsbeginn Um eine Illusion ärmer

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Heinrielt Sc/mnn (1897-'1984): Krons/udt iI~n~:~~~~~ '0" d"d'U,gp,·o~~~~~~~~ol~%;~~ 54 X 73 cm, nicht datiert, PrivQtbesjl~ Germering. Klein

" Wir danken eucb für ein J abrtausend historischer Loyalität"

Ein Rumäne über den Abschied der Sachse,n aus Siebenbürgen Jahrelang schfug unser Herz in der Hoffnung, dass aie Siebenbürger Sachsen daheim bleiben

würöen ; hier, in dcn Dörfern, die sie errichteten und in denen sie fast tausend JaJire glücklich waren, Das Schicksal wollte es anders. Der Ruf der"Vrlieimat -lDeutschland - war stärRer. Ebenso stark wie die GleichgültigReit unsere.r staatlichen Organe; die sic auch nicht mit einer Geste aufforderten, zu bleibcn, und es zulassen, dass ihre Spuren verschwinden. Ein Jahrtau­send sächsischer Geschichtc in SieöcnbUrgen geht auf dramatische Weise zu Ende, in völliger Indifferenz dem Erlöschen ihrer zivilisatorischen Prägungen gegenüber, denen .die siebenBürgi­schen Rumänen Enormes verdanken, Als friedliche Weggefährten unserer Geschichte hinterlas­sen die Sachsen eine schmerZliche Leere, Ihr Weggehen ist in erster Linie eine rumänische Niederlage. Im Jahrzehnt der "Wende", fü r die auch sie sich entschiede!1, gab ihnen ~iemand ein Wort des Trostes, niemand erweckte in ihren Se.elen Clie Hoffnung" Was uns jetzt noch trennt von ihnen ist das Wort des Abschieds bei der Überquerung das Styx: Ade! Wir danken euch für ein Jahrt;usend historischer. Loyalitä't!

, ..... Sorin Preda (in: FormlIla AS, August 1999)

Bruno Kreisky (1911-1990; von 1970 bis 1983 österreichischer Bundeskanzler) sprach gelegentlich von der "bevorstehenden Bai­

'kan~ ierung" Europas. Er meinte 9amit, dass Korruption, Betrug, Unterschlagung und Zwecklüge in besorgniserregendem Maße auf alle europäischen Staaten übergreifen.

Nun, die' Deutschen unserer Tage scheinen des, nüchternen Kreisky Prophetie wahrzu­machen, genauer: die führenden Klassen der Deutschen. In Politik, Kirche, Finanzwesen, Wirtschafts- und Industriemanagement, Ad­ministration, gemeinnützigen öffentlichen Einrichningen: Skandale sauester Größen­ordnung. Erste Namen. und WUr(:lenträger . des Staates lassen sich -auf anrüchige Weise mit Gelder füitem . hohe Mandatstrltger ver­schieben im Mafiastil ebenso wie Konzern­chefs riesige Summen, Minister schaffen und decken schwarze Konten im In- und Ausland, Parteifunktionäre stecken Bakschische von Großhändlern- ein. Bankdirektoren lassen Millionenbeträge versickern/ aus Kirchen­und Rotkreuzkassen verschwinden ebensol­che zugleich mit den entsprechenden ·VOIe.r­lagen, Ärzte ergaunern mit übelsten Tricks ein Vermögen. . . '

Dass dies alles nicht nur das Ansehen der Person und Ins ti tution ruiniert, sondern eine Gesellschaft bis ins zivilisatorische Grundve~­ständnis hinein erschiittern muSs, liegt auf der Hand. Denn wo - so fragen . immer mehr Menschen -, wo ist" die öffentliche Instanz, der einer heute noch ohne Vorbehalt vertrau­en darf, auf die man ihn als Verpflichtung für das eigene Verhalten' hinweisen, an der. er sich gar orientieren könnte? Was sich zur Zeit in Deutschland ereignet: vom Kopf des Staa­tes b:9-in die Basis·se,iner Befindlichkeit hinab­- bahne n sich da Zerfalls- und Zersetzungs­vorgänge von unabsehbaren Folgen an? Es geht - leider - nicbt um A oder B, um X oder Y. Mit Namensnennungen ist es nicbt getan, noch mit dem Hinweis etwa auf den Minister­präsidenten eines Bundeslandes oder auf eine evangelisclie 'Landeskirche, die sich millen im Strudel befinden - von all den anderen gar nicht zu reden. Die Namen sind vielmehr lediglich Symptome allgemeiner Strukturauf­weichungen im Gemeinwesen. in dem ' d,ie Libertinage über alles gestellt und so der Sinn für die Unveräußerbarkeit und Unantastbar­keit moraHscher Substanz nach und nach an­genagt wurde und wird, An dem' prozess sind alle beteiligt. Politik . Schule, Kirche , Justiz, Elternhaus: Die schrankenlose Freiheit des Individuums wird in der einen oder anderen Form von allen als demokratisches Grund­recht reklamiert, Wer vor den Folgen solcher' Entwicklungen-warnt, wird in den Feuilletons sofort als reaktionär angeprangert. Dass die Freiheit erst du~ch die unlösliche Bindung ans Prinzip zum Lebenswert ,wird, scheint hierzu­lande kaum bekannt zu sein.

Vnd so, wie wir uns daran gewöhnt tiaben, uns im Zuge angeblich modemen Denkens von allen Bindungen loszusagen, gehen, wie zu sehen ist, weiten Teilen der so genannten Oberschicht unserer Demokratie ih den un­terschiedlichsten Bereichen Bindungen of­fenbar nichts: an Anstand, an Gesetze, an Redlichkeit, an .Elirenhaftigkeit , an morali­sche Zuverlässigkeit. Jedes Land hat die Füh­rungsschicht, die es verdient, schri~b der französische Essayist Montesquieu (1689 bis 1755), in (l ieser Schicht spiegelt sich aber gleichzeitig der Zustand des . Landes wider, fügte er h!nzu.

In Deutschland gehen Ordnung, Korrekti-' tüde, Aufrichtigkeit, Legitimität hörten 'wir einst. die wir außerhalb Deutschlands lebten und dort unter dem Mangel eben dieser Attri­bute litten. Wir drängten nicht zuletzt aus diesem Grunde nach Deutschland. Nun, es wäre falsch, wollten wir jetzt angesichts der mllssenhaften Skandale in diesem Land das Kind mit dem Bade ausschütten. Doch wir sind um eine. Illusion ärmer. Und das ist jedesmal gut. Denn es vennag uns eventuell tu mehr AuCmerksamkeit anzuhalten als bis­her. Es mag uns aber auch deutlich machen, dass unter Menschen nichts selbstverständ­lich ist, dass alles, worauf wir uns verlassen wollen, täglich ne!! gesichert sein will - und dass der blinde Glaube an große Namen und ehrwürdige Einrichtungen der erste . Schritt ins Verderben ist. " .

Page 2: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

Sc.!ite 2 Ne~e Kronstädler Zeitung 25. Män2000

2000 - Zum Geburtstag viel Glück

"Ei, germanii!" "Nun ja, die Deutschen!" Ausstellung "Das

Burzenlan~ - Städte, Dörfer und Kirchenburgen"

inAugsburg

Zu einer Artikelserie in "Dilema", Bukaresi (Fortsetzung von .Seite 1) Im letzten Jahr des Jahrtausends, das den Rahmen für Einwandel1!ng, Aufstieg, Leiden und Unter-

, halienisch erwiderte ich:' "Auguri!,., Augu- gang eines kleinen deutschen Völkchens im Karpatenbogen, der Siebenbürger Sachsen, b.ildete, . ri! ... Etante saluti." Christian lachte sich halb erschien in der Bukarester Zeitschrift "DlIema" eine nostalgische Artikel(olge unter dem Titel: ;,EI,

tot. "Du hast ihnen soeben viele Grüße ge- germanii" ( Nun ja. die Deutschen"). Es sind verspätete Erkenntnisse wohltuender Art, die, ohne wUnscht. Gesundheit heißt salute mit "e", Na~ Schmeichel~i und Übertreibung, positive Charakterelgenschaften 'der Siebenbürger Sachsen und der wenn schon, wir haben uns wunderbar vers~anden Banater Schwaben hcrvorheben und das Bedauern der Autoren zum Audruck bringen •. dass diesc und der Herr sagt~ schmunzelnd: "Non ha Imp.or- Deutschen die Siebenbürgen und das Banat entscheidend geprägt haben, nun a~s dem Land tanza," .. Di dove sei?" wollten sie dann wissen. verschwunden sind. Diese Artikelserie ist der Anlass für die f~lgenden BClrachtungen: " Ei, romanii" Wir sagten in ihrer Sprache: "Di Monaco" (italie- ( .. Nun ja, die Rumänen").

Am 3i. März 2000, um 18.30 Uhr, wird in der .. Galerie im Standesamt" im Stan"desamt Augsburg, Maximilianstraße 69. die 'Ausstel­lung "Das Burzenland - Städte , Dörfer und Kirchenburgen" eröffnet. Die Veranstalter sind die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen mit Horst Mayer, unterstützt vom Standesamt Augsburg mit Amtsleiter Alfred Hornauer.

nisch für München). und sie 'entgegneten: "Wir Obwohl die ' Rumänen im Vergleich zu ihren Mailand" . deutschen Mitbürgern eher als · Individualisten

Aus der anderen Reihe rief eine junge Frau: und zu kollektivem Verhalten wenig geeignet er­"Qguri 6no n6vä!" Unverkennbar der un~arisc~e scheinen, zeichnen sich ,doch unter ihnen zwei Akzem. Eine Gruppe junger Ungarn, Ich rief deutlich unterschiedene Grundtypen ab, Grund­zurück: "Boldog uj evet kivanok!" Und schon typen, 'die auch in der rumänischen Literatur ihren hingen uns alle '{lin Hals. Ein Freudemaume1 der Niederschlag fanden. Nationen, Jeder wollte jedem entgegenkommen. Der erste, sehr erfreuliche Grundtypus wurde

Kaum hatten wir dIe Tnbüne in Richtung , von Ion Creangä beschrieben. er darf somit .. d~r Marktplatz verlassen , wurden wi r auch schon von Creanga;-Rumäne" heißen. Dieser liebenswene der Menge erfasst und mitgerissen, und obwohl Rumäne lebte vorwiegend in Siebenbürgen und für einen richtigen Tanzschritt kein Platz war, zu,? im Banat. auch in den Bergdörfern des Vrancea­Mithopsen reichte er allemal, und bald hatten w,lr Bogens und ' der Ostkarpaten, wohin die men­uns unter unseren dicken Mänteln in SchweIß schenentwUrdigende Leibeigenschaft nicht vorge­geschunkelt. Vor der Kulisse der feenhaft.be- drungenwar. über diesen Menschenschlag ist nur leuchteten Talferbrücke und dem verschnenen das.Vortrefnichste·zu sagen. Die Dörfer, in denen Bergwald gab es ein Feuerwerk. Die Leuchtkö!"- er lebt, machen zwar nicht den Eindruck des per knatterten wie Ma~chinen'gewe~re, doch sie Reichtums, aber den ~olider Rechtschaffenheit. versprühten nur bunte Sternbuketts In d.en Na~ht- Die Häuser sind nicht groß, aber fest gefUgt, oft himmel, jeweils von Oh! und Ah! beglenet, Dazu blau oder gelb getüncht und in den Ostkarpaten gesellten sich die .Knaller. die alle von zu Hause mit griechisch anmutenden schwanen Ornamen­mitgebracht hatten . Die Raketen sausten uns um ten verzien, Gehöfte und Straßen sind blank ge­die Ohren, die Knallfrösche hopsten uns über die fegt, als ob Staatsbesuch erwartet würde. Die Schuhspitzen. . Menschen in diesen Dörfern sind von unüberbiet-

Den On zu verlassen war schier unmöglich. barer Sauberkeit: Ehrlichkeit und antiker Gast­Wie immer wir uns auch .drehten, die Masse kam freundschaft. Schlösser an den Türen sind unbe­uns entgegen', fröhlich, lac~end. si ngend u~d kannt. Die Lobsprüche könnten ,beliebig fortge­selbst Gedränge und Alkoholkonsum konnten setzt werden. Aber leider, leider, dieser Men­dem fröhlichen Treiben nichts anhaben. Me~- schenschlag ist im Aussterben begriffen. schelt, die wir noch nie gesehen hatten, und mit Zwischen den Obengeschilderten und dem Sicherheit nie wied~i- sehen würden. kamen auf Grundtyp'us Nummer zw.ei, deli. Ion Caragiale uns zu und reicht!,:n uns die Hände, . , Augu- genial schilderte. de~ ·wir also "den Caragiale­ri ! . , . Auguri! Rumänen" nennen. lebt , liebt und vermehn sich

Wi he den Autos, die sich aus de n engen Park- seit 1919 ein Mischtypus, der zumeist aus Rumä­locken befreie n wollten. Sie kamen am gefrore- nenbesteht.dieausdemAltreichindiedeutschen nen Asphalt ins Rutschen ; ste llt ~n sich quer. ver- Städte Siebenb.ürgens einwanderten, sich dort den keilten sich ineinander, und die Schutzengel wa- alteingesessenen Rumänen teils anpasste, teils ren im·Einsatz, Denn dass in diesem Tuinult nichts aber auf seine rumänischen Brüder nicht eben Ernsthaftes passierte, dass keiner zertreten wurde voneilhafl einwirkte . "Untenvanderung" nennt und die Knaller keinem ein Ohr abgerissen haben, man dies Phänomen. Es wird von vielen sicben­ist nur ihnen zu verdanken : " bürgischen Rumäncn ats Katastrophe angesehen.

Als wir im Wagen saßen und heimwärls ins Bezeichnend für diesen Mischtyp.us und für die sch.öne SamlaLfp):I1;.en !!fie.!!n!~ ,wiedet de,r erns~~, ~ Beziehungen_zwische-" ihm::und.den ehcmalis,c." nachdenkliche . Zeitungsanlkel von Helmut deutschen Milbürgern war folgende wechselseltl­Schmidt ein. Doch hier hatten wir soeben Gesin- ge Charakterisierung: Sollte ein Deutsche r von

.nung der Freundschaft und der Toleranz erlebt. einem Rumänen in ein passables licht gestellt Eine unbeschreiblich schöne Erfahrung! Un~ werden . sagle man von ihm, er sei zwar ei n Deul­wenn ieh einen Wunsch offen hätte, ich würde mIr scher, aber nicht blöd _ was qie Anerkennung wünschen dass alle Menschen, egal welcher Na- enthielt dass er seinen Voneil auch unter frag­tion oder.' Gesellschaflsklasse. so wie in B~zen würdige'n Umständen wahrzunehmen wUsste. E.in Hand in Hand, Arm in Arm, froh und zuverSicht- Deutscher .hingegen sagte in gleicher Lage: Er Isl lich durchs neue Jahrtausend schreiten mögen. zwar cin Rumäne, 'aber anständig. Kommentar

Ein Flughafen für Kronstadt? PressemeJdungen zufolge will der türkische

Konzern Bayindir einen Flughafen bei Kronstadt bauen. Die Stadtverwaltung will das hierfür not­wendige Gelände für 20 Jahre an'die Finna kon­zessionieren. Unklar ist die Finanzierung des Vor­habens, es werden Investoren im europäischen Ausland gesucht. Sollten die Plär)e umgesetzt werden. wäre es der erste privat finanzierte Aug­hafen in Rumänien. uk

erübrigt sich ...

Die Folge 4/1999 der Südostdeutschen

Vierteljahre~blätter ist erschienen

Im letzten Heft. mit dem der 48. Jahrgang der MUnchner Zeitschrift abgeschlossen wird, ist der Literatur ein breiter Raum reserviert worden,

Beilagenhinweis Glefch zwei Aufsätze setzen sich mit delT~ematik . der vom Institut für deutsche Kultur und Ge-

Der. Inlandsauflage dieser Ausgabe. liegt. :in schichte (München) und dein Arbeit!!kreis fiJ.r Sie­Überweis!lngsvordruck (Zahlschein) bel. Er Wild benbürgische Landeskunde (Heidelberg)-vera?­maschinell und somit der gesamten Inlandsaufla- stalteten .und vom 10. bis 12, September 1999 10

ge beigelegt, Für Abonnenu:n, die eine E:~nzugs~ den Hörslilen der Universität München abgehal­ennächtigung eneil! oder die ~zugsgebuhr be- tenen Tagung "Deutsche 'Literatur in ~umllnien reits überwiesen haben , ist er gegenstan~slos, und das ',Driue Reich'" ausein~nd~r, Während

Um das Verbuchen der Abo-G.ebühren z~ er- Johann Adam Stupp. verantwonli.che;r Schriftlei­leic~tern. bitten wir unsere Leser, beim Ausfüllen ter der Zeitschrift, in seinem Bericht auf die wäh­des überweisungsvordrucks den vol\~n Namen rend der wissenschaftlichen Veranstaltung prä­(Name und Vorname) anzuführc.n und wenn mög~ seniierten Referate kritisch-ausgewogen 'eingeht. lieb auch die Abonnenten-Nr. (sie~e rechte obere bictet der Bonner Ministerialrat Maunias Buth in Ecke des Adressaufklebe~)., . seiner Eröffnungsrede zur Tagung einen nach- '

S· ... können mit diesem Uberwelsungsvordruck I, . . ... f d· AI denklich-zuverSichtlich stimmendeh Einstieg In

außer der Abo-Gebühr auch Spenden ür I~ - den Themenkreis .. Deutsche Literatur im östli-tenhilfe Kronstadt überweisen. . _. J.

ehen Europa" . .•

Die Ausgabe 212000 erscheint . am 25. 6, 2000. . Redaktionssclilus~ ist der 15. 5. 2000.

. ~it dem aus dem Banat stammenden. längere Zeit in Bukarest und in Bonn als Redakteur tlltig gewesenen Schriftsteller Franz Heinz (geb. 1929) fühn Stefan Sienerth im Rahmen seiner Inter­viewserie ein aufschluss- und informationsreiches Gcspräch. Die Banater Pranz He.inz und Robert Schiff sowic die Siebenbürger Hafls Bergei, letzte-

Neue Kronstädter Zeitung rer mit einem lesensw..e rten Fragm~lJ.t aus dem. zweiten Band seines Romans Wenn die Adler Enchcint yicrteljll.llrli~h. Verlag: Neue KronSlldler .Zci- 1957)

lung e. v .. Münc:llcn. Redaklion di~r Ausgabe: E,,:,~ld L,ng- kommen, und Mihaela Malea Slroe (geb, , ner. RedaklionSlllt5Cllrifl: Zeisj~g 6. 85356 ~re","g" Tel.: eine Kronstädter rumänische Lyrikerin. gestalten (0816t) 81644, FM: (08161) 8t644, . Man!'unpte $O":,,e alJ:e mit ihren Texten den literarischen Teil des Heftes. Milleilun,en an die Rcdaklion bille nur an dlesc Anschnft, M~I E.·n' •• nntn·.sr.· •• h •• d'n. Roman Der gek6n'te Namen oder Signum gekennzcidmclc Anikcl Sidlen t,lie Me,· ..... ......... 1'1'

nun, des Verfassc:rs. nidlt !,nbcdingt.die der Redakhon dar. Hahn (Wien, 1998) von Eginald Schlattner und Nuhdruelr;, aud! au$Zu~,sc, nur mIt O\iCllellilngabc gestal- seinen Autor aus unterschiedlichen Blickwinkeln tel. Bczugsprcisjäbrlich2S DM (Obence 30 DM bzw, 20 US-S) . . odct 17.5 OS. Bankverbindungen rur Deutschland: POSlbank beleuchtende Rezension steuen Walter Myß bei. MOnchcn Konto-Nr. 1.5696-802 (BLZ 70010080). Nur rur Maria R6sza referiert über ungarische Themen in Ostcrteich (ncues Konlo): SOzialwetk dc"r Sic~nbür,er Sach' zwei bedeutenden südostdeutschen Zeitschrift.en Jen in Ostcncich - Kennwort HKronstadl - beI der Saltb~rger 0 I d Sparkasse, Konto-Nr. Z3432 (BLZ 20404). Von der Heide (1916-1924) und st an

Druck: Druckerei losef Jägcrhubcr GmbH, 82319 Stambcrg, (1919-1921). Im geschichtlicn~n Teil des Heftes WitlctsbachcrstTSße 3, Tetefon (0815t) 2291.

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Einer der Autoren der oben erwähnten Anikel­folge in "Dilerna" charakterisierte den vorwie­gend siebenbürgischen Rumänen so:. Romän.ii transilvärieni sunt mai ne.mti decät cel regätem. ( .. Die siebenbürgischen Rumänen sind den Deut-schen ähnlicher als die Regatler. ") . .

Nun hat der reine Caragiale-Rumähe - er lebt vorwiegend in den Städten des Altreichs - auf den ersten Blick du~chaus einnehmende Eigenschaf­te n: Witz, Geschmack, Ironie .,.nd gute Laune verlassen diese MensChen der liebenswerten Di­minutive nie, auch wenn der "Teufel sie am Kra­gen hätte". und sie siOd von sich aus niemals Spielverderber, "buni tovara;~i" , immer bereit, fUnf gerade sein zu lassen: Sie sind ·auch nicht starrköpfig. nicht verbohrt; mit gutenl Wonen.

Die Ausst~llung kann vom ·3. April bis .30. Mai 2000 besichtigt werden bei folgenden Öff­nungszeiten:· Montag und Dienstag, 8.30 bis 16,30, Mittwoch 8.30, bis 12.30, Donnerstag 8.30 bis 17,30 und Freitag von 8,00 bis 12.00 Uhr. . . .

Die Ausstellung. zeigt in großformatigen Aufnahmen mit dokumentarischem Charakter die One des deutschen Siedlungsgebietes Bur­zenland. Der Bildteil widmet sein Augenmerk vor allein den Bau- und Kunstdcnkmälern die­ser südostel!ropäischen Kulturlandschaft.

notfalls einem kleinen Bakschisch .kann man mit K Ud T . ihnen fast alles regeln. Wenn .man sie in unserem roitsta ter ageszeltungen Universum an eine Stelle hötte platzieren können. In Kronstadt erscheinen derzeit vier Tageszei-an der es keine Schwierigkeiten und auch keine tungen. Die .. Gazeta deo Transilvania" führt ihre

. rechten Pflichten gäbe. an der es vielmehr nur ihre Wurzeln auf die 1838 gegründete 'g1eichnamige Aufgabe gewesen wäre, munter zu plau~ern , ei- Zeitung zurück, Si.e steht links im pOlitiSChen nen schlüpfrigen Witz z.u erzählen, eine luiculilä. Spektrum und profiliert sich insbesondere durch eine beridca oder einen vini~or zu trinken, würde destruktive Kritik an den politisch Handelnden. auch von diesem Menschensch(ag nur das Rühm- Gleich drei weitere Tageszeitungen haben "Bür­

, lichste zu sagen sein. Es wäre das dann eine Stelle. gernähe" zu i~rem Programm erkoren: der "Mo-. an der es . keine Versuchungen gib.t, niemandem nitorul de Bra~ov" ist politisch neutral und nimmt der Kampf der Pflicht oder die Verantwortung siel)' insbesonder~der Alltagsan.gel~genheiten der auferlegt wäre. auf einen Vorteil zu Lasten ande: Zinnenstadt an. Eine typische Lokalzeitung ist rer, gar, ,,~orribile .dictu". zum Vorteil de~ Allg7- . auch die seit Mitte der neunziger Jahre ersehei­meinheit zu verzichten, Denn darauf smd die nende "Bund ziua, 8ralo,:". Bereits im siebten Menschen dieses Schlags 'schlechterdings n.icht Jahr erscheint der "Tran"silvania Expres", eine

. eingerichtet. Was sie, außer ergreifenden Wonen Zeitung für Info nnationen,und Reponagen - wie und Gesten, zu ihrem vergnüglichen Dasein benö- es im Untertitel heißt. Die Zeitungspreise lagen tigen - es ist in den meisten Fällen nicht viel -. "im letzten Herbst bei durchschnittlich 1500 ROL, nehmen sie ohne große Gewissensbisse. wo ~s sich . dies entsprach damals ' etwa 16 Pfennig: Keine

!.~",~n{.~~~~ri1f~!~~~~~Vli':i"~~tändniS dafO"r. Es lange Lebensdauer halte hingegen die Tageszei-Dass darüber das tung "Prima Ora", die ' im April 1997 erstmals und bedauern "alle erschien. Sie ist inzwischen anscheinend einge­

. ~"ng.,~. ~i den Zeitungskiosken und -verkäu-es an fast Jeder Straßenecke gibt, lag sie nicht auf. Von den am Montag nach den .

Der ~mecher" ( .. Schlaumeier") der.Caragiale­Prägung überwuchert also zurzeit ~en soliden Ru­mänen der Creangä-Prägung. In einem Land, das sich nach dem total missglückten Sozialismusex­periment vor einem Scherbenhaufen befindet. be­deutet das freilich eine Katast1rophe, die von den ernsthaften, führenden Köpfen in Rumänien auch als solche bezeichnet wird. . Walter S.chullef

erinnen Wilhelm Bruckner an den vor ISO Jahren geborenen Erneuerer des siebenbürgischen Wirl­schaftslebens Carl Wolff (1849-1929), Rudolf Wagner erönert die Erklärung, die während des Generalkongresses der rumänischen Mil)derhei­ten in der Bukowina vom 15, November "1918 verkündet wurde, und Isidor Lasslob geht in sei­nem Beitrag auf die Evakuierung, Flucht lind Vertreibung der Karpatcnde"utschen in der Slowa­kei (1944/45) ein. Mit der Minderheite.l!~oli~ik ir'l Rumänien im Spiegel 9cr letzten StatIstIken be­schäftigt sich Helmfried Hock! in seinem Aufsatz, ein Thema, das durch den Beitrag von Henrieue Frombach, der das deutsche Schulwesen in die­sem l::and seit der politischen Wende 1989 analy-siert , vertieft und veranschaulich.! wird. .

Die Rundschau" enthält Würdigungen, Nach­rufe u;d·Infonnationen sowie Hinweise au(be~ deutende Veranstaltungen. der Rezensionsteil ei-ne Reihe gediegener Bespre~hungen. . . .

Auslieferung, Vertr(eb und Abonm;~entbetreu­ung erfolgt"üb'er: PAN-ADRESS G!t:fBH, Sem­melweisstraße 8, D-82152 Planegg, Tel. (089) 85709112. Preis: Eint.elheft DM.I2,- (zuziiglich Porto und VerSand), Jahr~s(lbonnement DM 44,­(einschließ/ich Porto und Versand).

Kronstädter Stammtischrunde im Stuttgarter ,R~tskeller .

Kronstädte~ und,Freunde unserer Heimat­stadt treffen sich seit vielen Monaten regelmä,­ßig in gepflegter Atmosphäre bei gut schwäbi~ scher und internationaler Küche jeweils am ersten Dienstag des Monats um ·l1 .00 Uhr im

Stuttganer Ratskeller. Marktplatz 1. 70173 Stuttgart.

Jeder, der gerne dabei sei~ möch.te, ~st zu unserer zwanglosen Männerrunde. herzlich eingeladen. Bitte Tennin einplane!)! Wir freu· en uns auf das nächste BeisammenseiI).,

Im Aufirag: Erich.Binder, Tel. (07062) 3023 Rudolf Hann (07159) 920199

~~.:~.~:; die Beendigung d.er Renovieruhg··'·· .. ~ Kirche erschienenen Tageszeitun-

gen berichtete zumindest eine - dafür aber aus­führlich und ausgewogen - über. die VeranSlaltun­gen: der "Monitorul de Bra~v". uk

Die restaurierte Hon~erusque/le, Ort der Quellen­rede während des traditionsreichen Honterllsjestes. Wie in F~/ge 3199 dieser Zeitung bereits gemeldet, wurd~ dl~ Quelle alff Initiative von Ortwin Hell­mann uni! mit Unterstützung aus 'Deutschland rese tauriert: Es Sprudelt wieder klares Wasser U/ld eine zwe~sprachige ' Gedenktafel erinnert an den Na­mensgeber; den Humanisten und Re!orrrJator J.o­hannes HOnterus (/498 bis 1549). Die im Sommer 1999 angebracille Tafel war im Oktober desselben Jahr,:s berei~s mutwillig bescllädigt worden. Ver- . mu/IICh hat Jemand versucht, die Messingtajel aus dem Rahmen W/ösen, um sie an Me/al/händler t.u verkaufen, So wie es auch mit den Seiten bildern des Honterusdenkmals am Hof der Schwarzen Kir~he gescheh.en ist. Und nicht nur dort: Sogar die Metall­tajel am Gedenkkreut. neben der HOI/ptPOSI ftJr die Opfer. der blutigen Ereignisse im Dezember 1989 in Kronstadt wurde geklaut, ein Ersatz sclieiterte erst einm?1 an den hohen Kosten ein'er geplanten (weni­gerdlebslahlgefährdeten) Ma~/itor:tafel. Foto: uk

5,chtin ist eigentlich alles; trachtet. , .

was marl mit Liebe be­Christian Morgenstern

, I

Page 3: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

25. März 2000 Neue Kronstädt~r Zeitung Seite3

"paar MUnner" ohne jedes Amt in der Bundesre­. Neue Kronstidter Zeitung: Sie sind einer der Die Stärke der Demokratie ist die starke Persönlichkeit"· .gierung, d. h. lediglich mit dem Instrumem "Ver.

Letzten Ihrer Generation, die im politischen Leben " band" Bukaresl-Politik betreiben? . der südosteuropUischen Deutschen während der Der 91-jährige Friedrich Closs b"lickt auf das 20, Jahrh~ndert zurück Friedrich Cloos: Bonn 'musste'davon überzeugt Zwischenkriegs· und der Kriegszeit in Rumänien Der 1909 in KrOllstadt, Siebenbürgen, geborene, bald 91-jährige Friedrich "Fritz" C100s ist der letzte werden, dass wir mit der rumänischen Diplomatie und danach wlihrend der sechziger bis achtt.iger lebende Siebenbürger Sachse; der im poliilschen Dasein seiner Volksgruppe beginnend mit den umzugehen verstanden, ohne aus dem Rahmen Jahre in Deutschland eine aktive Rollespielten. Sie dreißiger Jahren immer wieder eine aktive Rolle spielte. Sozialistischer Jugend- und Arbeiterf"lihrer, der Politik des Auswärtigen Amtes zu fa llen. Und durchliefen ·dabei. Entwicklungen, die auch Ihre Amisinhaber während der NS.Jahre in der Führungsspitze der Deutschen in Rumänien, langjähriger Bukarest mu~ste begreifen lern~n, dass die Zeiten Politikauffassungen beeinflussten. Gab es eine Workuta-HärtJing und .nach der Aussiedlung aus Rumänien als Mitglied des Flü~htlings"und Vertrie. hinhaltender leerer Phrasen vorbei waren. Beides Grundorientierung, von der Sie niemals abwichen? benenbeirats der SPD ein(!r der Akteure der FamilienzusammenFührungspolitik während der 70er und gelang dank einer Poli tik der Intelligenz und des

Friedrich Cloos: Meine Liebe zu meinem Mutes. 80er Jahre, ist der in Oberbayem Lebende ein J5,:ompendium an politischen Erfahrungen und Volksstamm und mein soziales Engag~ment. Die Neue Kronstiidter ZeituIJg: Wie machten Sie das Erinnerungen. Was hat.dieser Mann aus seinem bewegten Leben zu berichten? Ewald Lingner stellte soziale Verpflichtung ist ein in Jahrhunderten be- ihm für die "Neue.Kronscädter Zeitung" Fragen, die einen summarischen Rückblick auf ein dramati- konkret? '. . hauptetes Erbe siebenbUrgisch-sächsis.cher Le- sches Jahrhundert eröffnen. Friedrich Cloos: Zunächst empfand man es in benseinstellung, sie war zudem eine der motivie- Bonn als Sensation, dass die rumänische Diplo-renden, mobilisierenden Ideen des 20. Ih. und ist Antisemitismus bei den Siebenbürger Sachsen schen A ktivitäten ihrer Landsleute in Deutschland matie der Einladung zu den "Sachsentagen nach dem Begriff der Humanität nahe verwandt. ~n sprechen. wichtig? Dinkelsbühl folgte _ das ~ar .ein Unikum. im' Le-meiner Geburtsheimat Siebenbürgen war es kein Friedrich Cloos: Solche Darstellungen sind Friedrich Cloos: Als ich 1961 nach1>eutschland ben vergleichbarer Verbände; natürlich . wurde Zufall, dass gerade in Kronstadt der soziale G~: glatter Unfug und beleidigen die Menschen, de- ' kam, fie l mir schon in den ersten Gesprächen mit dort mit den Rumänen in engem Kreis nicht nur danke im modernen Sinn entwickelt wurde, weIl nen sie gelten. Es gibt fUr das genaue Gegenteil fUhrenden Landsleuten deren Manko an Erfah- über das Wetter gesprochen. Dazu bewirkten mit dem ausgehenden' 19., dem beginnenden 20. eindrucksvolle und unzählige Beweise. Man den- rung im Umgang mit den poli tischen M~c.hanis- Pleschs häufige Gespräche mit Außenminister Jh. Kronstädter die ersten Industrien aufbauten, ke nur an den PJan der Plündemng jüdischer men des kommunistischen Systems auf. SIeben· Genschervieles. Dr. Schuster und Dr. Schebesch die zur Bildung einer Arbeiterschicht führten. Geschäfte in Mediasch durch rechtsradikale ru- bürger, Banater, Buchenländer bemühten sich taten in ihren Ministerien ein Übriges. Bergeis

'Neue Kronstiidter Zeitung: Sie wurden gebo- mänische "Legionäre" im Jahre 1940, an die ge- damals um die Zusammenführung der durch den Verhandlungen in Bukarest im Februar 1975 wa. ren, als Siebenbilrgen noch ZU UngarngehtJrte .. Sie plante Verhaftung der Juden in Schäßburg - bei- Krieg auseinandergerissenen Familien. ' Erste ren erfolgreich und erst recht seine publizistische wuchsen jedoch in Rumänien, an das Siebenbür- des wurde von Siebenbürger Sachsen verhinde rt·, Kontakte mit dem Bundesvorsitzenden des Ver- Reaktion auf die Versuche Bukarests, sich den gen gefallen war, in einer Zeit der Auseinanderset- die sich demonstrativ und mit Erfolg vor die Juden Verhandlungsabmachungen zu entziehen. Usw. zungen der ethnischen Minderheiten mit dem natio-' dieser Städte stellten. Das alles ist dokumentiert. Weder in Boml noch in Bukarest war unseren nal.chauvinistischen Staat auf Oberdies geriet Ihre Aber es entspricht dem heutigen Modetrend, die- Anliegen etwas entgegenzuhalten: Wir ,,!erhielten Gene{ation unter den Einfluss des niächtig werden- se Dinge auf den Kopf zu~stellen . Wer sich unter uns stnkt im Geist der KS?-E-Vereinbarungen, den Nationalsozialismus. Nichl nur die Deutschen siebenbürgischen Juden umhört, wird ein anderes die. deutscherseits. durch Willy Brandt Impulse Rumliniens - damals etwa 800000 an der Zahl~, Bild g~winnen. Die berüchtigten Judendeporta- erfahren hallen. aucll die rumänischen Ungarn , Juden, Serben, Ar- tionen in Nordsiebenbürgt:n, das 1940 bis 1945 zu . Neue 'Kronstiidter Zeitung: Sie sagten, es seien melder, Bulgaren u . . a. klimp!ten umpolitisclze und· Ungarn gehörte, geschahen nicht a~f Anweisung "dramatische Jahre" gewesen. Meinen Sie damit ·

. kulturelle Rechte. Man nannte das damals " Volks- irgendwelcner siebenbürgisch-sächsischer Füh· die Demarchen im Verkehr mit Bukarest? tumskampf', ein heute verplJntes Wort. Wie beur- rungsslellen. Abgesehen vom guten Verhältnis Friedrich CJoos: Ich meine den Kampf mit Bu· teilen Sie im Nachhinein Berechtigung und Ziele der Siebenbürger Sachsen zu den Juden, halten karest um die Sicherung der Menschenrechte in dieses" Volkstumskampfes"? wir ja gar"keine Exekutive, um eventuelles Unheil Siebenbürgen ' und im Banat inklusive der freien

Friedrich Cloos: Ob wir vom "Volkstums- zu bewirken. Es ist schlechtester Stil und außer- Wahl des Wohnlandes. Diesen Kampf mitzufüh· kampf' oder vom "Streben nach ethnischer . dem charakterlos, um eines Modeklischees willen ren war in einer Demokratie auch einem Verband

" h ' , F d mit historischen Fakten will kürl ich umzugehen. möglich, und das' nutzten wir. Ich meine aber auch Selbstbehauptung sprec en, Ist el.ne rage er gerade geläufigen Vokabel, es kommt auf das Neue Kronstiidter Zeitung: Ein Großteil der die internen Kämpfe um die AkZeptanz der Prak· gleiche heraus: politischer Kampf einer . Minde~- deutschen Jugendlichen Rumliniens ging wlihrend tizierung größerer siebenbürgisch-sächsischer heit um Bewahrung und Anerkennung Lhrer EI- der Kriegsjahre zur Waffen·SS. Was sagen Sie ?:U Selbstständigkeit im Politischen Handeln. Das ge nart. Solche Kämpfe werden heute mehr denn diesem Vorgang? Friedricll HFritt." eloos, 1992. Foto: Konrad Klein war in ·den Verbandsgremien durchaus nicht je-

J'e aufderganzen Welt als Reaktion auf die Globa· Friedrich Ooos: Das NS-Deutschland plante dermanns Sache. Man dachte da in kleinen Ver· lisierungdes Lebens ausgefochten. Im Vielvölker· spätestens seit 1939 die Einbeziehung Wehrfähi- banCIs der Siebenbürger, Erhard Plesch, mit den einskategorien und hielt die direkte Konfronta. , Iaat Rumänien w!hrten sich in der Zwischen- ger nicht allein aus den deutschen Siedlungsgebie- Banatern Kaspar Hügel und Sepp Komantschek, tion mit der rumänischen Regierung fUr Gröqtn-

E 0 11 ' I bekannt So gJ'ngen mit dem Buchenländer Oskar Hadbavnik und an- hDb"b h I h' kn'eg-.,'I d,'e M,'n'derheiten ge, gen staatliche Be- ten uropas. as a es LS . . ~a n. arü er ga e es me r zu sagen a s ler .

,- I ' h h K ' b ' h kl . deren dienten deren Info rmation. Es mussten nachteiligungen und Assimilationsabsichten . Un- schon g elc nac negs egmn auc emere . möglich ist. garn, Juden el,c. kä,mpften dort genauso wie wir Gruppen Deutscher aus Rumänien nach Deutsch- . Möglichkeiten gefunden. werden, den Aussied- Neue Kronstiidter Zeitung: War mit dem Errei· für die Erhaltung Ihres "Volkstums". Dass der land. Sie wurden auf Anweisung der politischen lungswilligen schneller zu ihrem Recht zu verhel- chen der Aussiedierz.ahlen des1ahres'1977 auf aber

. h Kommandosteilen in die Waffe"n-SS-Verbände fen, als es bisda.hin geschah: Das DRK sprach von "zehn-, kurt. danach auf aber 16000 pro Jahr, das Begriff von der NS-Propaganda mlssbrauc t wur- KZ B h d ' über 80000 Familien-Aussiedlunoc:ansuchen. Den de ist eine andere Sache. emgereiht , in EInzelfalIen zur - e~ac ung e· R . 11 t:>"" d' D ' r h Ziel dieser Politik erreicht?

, .: ' . . legiert. Entgegen anderslautender, mcht belegter , B~nn7r eglerungsste en. musste le rmg IC - Friedrich Ooos: Keineswegs! Denn niemals Neue Kronslsdter ~eltung: Wel.c~e Rolle sp,elte B.ehauptungen geschah dies aber nicht auf Drän- kel t dIeses Prob!.ems deu,thch gemacht wer~en.. war es sicher, ob Bukarest getroffene Vereinba-

Deutschland damals In Ihren polttISchen Vorstel~ gen der NS-F~hrung der Deutsc~~n in J3.um_änkn, 1Vc!!91,~rJ~!lst!!.d{~r ,?e,~,!~g: Sc~a/re~e~ ;$!8 ~.!CI~ ', ;.rungen_t'iinhalten 'und. was ' der :kQmmunistischen lungen? ,j . r~"'" _., . ~o·~.h p,.", " . " ~,. "0' I' "=','~ Sondeiii geschah auffhiiffätive aes'mächiigeri B"er2 "(in dfeZusammen'lührungspolitik ein, dIe Ja eindeu- Regierung in Bukarest sonst noch einfallen wür-

Friedrich Cloo~: ~U:~ächst galt uns Junge~ liner NS-Regimes. Diese jungen , polilisch ah- tig ei~ h!~manitäres An.tiegen w?r? .' deo Wir mussten auf der Hut sein und nicht selten Deutschland als die emzlge Kraft auf dem Kontl- nungslosen Menschen wurden von Deutschland Fnednc~. Cloos: Mit RückSIcht auf ehemahge präventiv vorstoßen. So erklärt sich Z. B. Dr. nent ; die dem östlichen Bolschewismus gewach- skrupellos missbraucht. polilische AmIer, eventuelle Anfeindungen und Schebeschs schon Ende 1982 geplanle, Anfang sen war. Vergessen Sie nicht, dass wir in Rumä- Neue Kronsliidler Zeitung: -Apropos "Falsch- die Schädigung des Ansehens meiner Landsleute 1983 durchgeführte Reise zur KSZE·Konferenz in nien in unmittelbarer geographischer Nachbar- darstellungen": Welches sind aus Ihrer Kenntnis lehnte ich i.edes A~t im Verband ab. Doch ' er- Madrid. Aber auch die Massenveranstalmng 1982 schaft zur Gefahr des' Bolschewismus lebten. Au· Fehler in der historischen Fachliteratur über rumei· schien: es elßer ReIhe von Bekannten unverant- vor dem Kölner Dom mit Bergeis berühmt gewor­Gerdern waren Schikanen und Drangsalierungen '" niendeutsche Themen jener Jahre? wortlich, meine ~enntnisse ungenutzLzu. las~en. dener Rede. Oder die von mir erwirkte Erklärung der ethnischen Minderheiten ~n Ru~änien so Friedrlch Cloos: Es gibt einige wesentli~he, die Ic~ b~riet, so. oft Ich ?efragt wur~e. Ich betätIgte des SPD-Flüchtlings- und Vertriebenenbeirals ernsthafter. Natur, 'd~s~ alle ~mderhelten' nach sich hartnäckig erhalten. So ist es Z. B. wohl mIch Je?och Im BereIch der SozIalbetreuung der 1983. Zudem die Öffentliche Stellungnahme zu Hilfe ins Ausland ' bhc~ten. Die Ungarn Rum~- richtig, dass die NS.volksgruppenführung in Ru- AusgeSIedelten, baute das Fachreferat des ~er- unseren GunSlen des Kardinals Höffn er, die Er­niens nach Budapest, dIe Deutsc.hen nach Berlln mänien.im Umgang mit der evangelischen Amts- ba~.ds auf und aus:.schulte Helfer u~d kO~la~tler- klärung des .bayerischen Ministerpräsidenten usw. Von einem starken Deulschland erhoff~en kirche Fehler machte. Andererseils ist es aber te Amter und Behorden. So wurde Ich Mitglied es Snauß un9 eine .weitere Reihe von uns in die sich die deutschen Volksgruppen in Rumämen 'ebenso Tatsache dass die Kirche wechselhafte Bundesvorstands. Ich wurde Mitglied des Aücht- Wege geleiteter Unternehmungen. Dies alles ver­Hilfe . im Überlebenskampf. Im übrigen wus~te Positionen einnahm. Zunächst war sie.durchaus lings- und Vertriebenenbeirats der SPD, Wenzel stand .man in Bukaresl als Indiz unserer Hand. damals in Siebenbürgen kaum jemand .. was Sich pronazistisch, so wie 'sie sich nach 1945 als weitge- Jaksch war d~~ Mann meiner politisclte~ <?rientie- lungsbereiischaft und -fähigkeit. Ein einstündiges hinter der Fassade des NS-Staates, d~r Ja von fast hend kommunismusgefügig erwies. Es ist schein- rung. Wenn SIe daran den~en, da~ Polillker v~m Free-Europe-IntelView Bergeis mit dein unver­ganz Europa bewundert wurde, abspIelte. heilig, wenn etwa Bischof Dr. · Viktor Glondys Range Herbert Wehners dIesen BeIrat konsultler- gessenen N~I BerQ.ard , nach Rumänien ausge-

Neue Kronstlid/er Zeitung:S!e waren als junger schreibt, dem Nationalsozialismus niemals zuge· ten, haben Sie eine Vorstellung v;on dessl<n Ge- strahlt, beseitigte in Bukarest die letzten Zweifel Mensch engagierter Sozialist. Was bewog Sie! sich tan gewesen zu sein. ,":,on Bi.sch?f Dr. ~üll~~- wicht. - .. • . .. an unserer Entschlosse~heit und Hartnäckigkeit. beginnend mit den dreißiger Jahren dem NatlOnal- Langenthai gibt es ma~s\Ve öffenthche antls~mltl- Neue t<ronsladter ?eitung. Dennoch nennen Neue Kronstädter Zeitung: Wenn Sie auf Ihre sozialismus zuzuwenden? . sche , pronazistische Außcrungen. Da~ BIschof Ke~ntt af!ch Illren N~~en, so~ald "o.n der Uberaus politisChe Aktivitär im 20. Jh. zurUckb~icken: We/-

Friedlich Ooos: Ich deutete es .sc~on' an, Ich Wilhelm Staedel wiederum als Neuheide darge- akllvenB,~karest-PollflkderSleb!nbürgerS?chsen ches waren dJe wich!igpen Etappen, welches die will es konkretel\sagen. Wir m~ssten uns entschei-. stellt wird, entspricht ebenso wenig den Fakten. in den sit;bziger, achtziger Jahren die Rede 1St. Wichtigsten Erkenntnisse? den. In Rumäniens Ost provinz . Bessarabien Leider aber wurden a.ll diese Behauptungen zu Fried,ric!, Cloos: Ehe es so weit war ,r~~ss w~~ .. Friedrich Cloos: Zweifellos war eine dieser kämpften die do rtigen I?eutschen mit der Wa~fe. Gemeinplätzen.. . . ~ohl an~elehnt ans A~, aber trotzdem elge.nstan- Etappen der Vorabend des Zweiten Weltkriegs, bei Tatar Bunar gegen elOgeschleuste bolschewrs- Neue Kronstidter Zellung: Als Folge 1hrer POil' dlg. - mIt B.ukarest um unsere Landsleute In Ru- als wil:,im Südosten 'in den Sog der europäischen tische Agenten, die ebenso das Buchenland um tischen Tätigkeit in der NS-Leitung der Jahre 1940 mänien verhandc:lten, ":1usste einiges zusammen- Ereignisse gerissen wurden und vor der Entschei. Czernowitz be9rohten. Wir waren \luch in Siebe~- bis /.944 saßen Sie t 945 bis 1956 in sowjetisch~n treffen. Der Zeltgeschlehtler Hans . H~rtl hatte dung für Berlin oder für Moskau, für den nationa­bürgen in Gefahr. Ein längt;rer Aufentha!t 10 Gefängnissen und Lagern. ~953 gerieten ~ie in den e~ste Analysen der Lage der ~eutsch~n In Rumä- 'len Sozialismus oder den internationalen Bolsche. Deutschland Ende der zwanzIger Jahre, danach als bürgerrechtlich.er A kt, In der GeschIchte der ß1en vorgelegt. Doch waren d~ese glelchs.a~ .. am wismus standen. Die' andere Etappe war die Zeit wiederholte Deutschlandreisen in den dreißiger UdSSR spektakulären Workuta-Streik, Sie hatten Reißbrett" ent~,tanden. Erst mit dem SchrIftsteller des' Kampfes während der Jahriehnte siebzig und Jahren ließen mich .eine Nation erleben, die sich Verhörkontak le mit hohen Offizieren der sowjeti- und JO,umalisten . H~ns Bergel kam dann der achtzig, als es um siie. oben besprochenen Fr,agen ' nach dem VersailleT' Friedensvertrag mit so' gro- sehen Geheimpolizei - unter anderem mit dem Mann, d~erso~ohl8ie un~ittelbare Erfahrung ~it im Leben der südosleuropäischen Deutschen ßem Willen wieder emporarbeitete, dass die Welt obersten Sicherheitsbeamten der UdSSR Abaku- dem Bukarester Kommumsmushaue, als. auch die ging. Meine wichtigste politische Erkenntnis? Es staunte. Ich sah die soziale Frage gelöst, d ie Men- mOKl - und machten hinter Stacheldraht unge- flIttigkeit der poliiischen Anal}'.S;C und die der ist die Einsicht, dass die Stärke de.r Demokratie in schen hallen' Arbeit. Und die.politische Füh~ng wöhnliche Bekanntschaften. Als Sie 1962 nach publizist!schen Fo~mulieriing bes~ß . Be.rgel: 1~ der starken Einzelpersönlichkeit liegt. Diese kann schien - so wie wir im Südosten - die Gefahr Deutschland aussiedelten, näherten Sie sich der in De~tschlaJld elngetroffe~, telhe I!l~t ml~ dIe sichinderDemokratie'amfreiestenentfalten,und begriffen zu haben, die der Bolschewismus dar· SPD an und (raten "ihr bei. War aus dem Saulus Bel.!ftellun~ ~er Ljlge und dIe der Möghchkelten. die Demokratie lebt· von ihr. stellte. Wer war ich, micH der Faszination durch eloos ein Paulus Cloos geworden? Mit den JUTIS ten Dr. Osk~r Schuster und ~r. ~urt Neue KronstiiiJler Zeitung: Was beunruhigt Sie diese Vorgänge zu entziehen? Friedrich Cloos: Wir kannten in Siebenbürgen. Schebesch , beide Ministerialbeamte an WIchtiger im Rückblick auf Ihre politische Arbeit am meis.

Neue Kronstiidter Zeitung: Siebenbürgen war eine multinationale ~andschaft. Wie vere~nbarten Sie z: B. die Rassentheorien des NS-Staates mit der Notwendigkeit, inmitten anderer ViJlker zu leben?

Friedrich Cloos: Die Rassentheorien der NS­Deutschen hielt nicht nur ich für die Marotte einiger Phantasten. Uns war von Kind an klar, dass wir in Rumänien auf das traditionell gute Ei'nvemehmen mit allen Ethnien ul)d der Staats­nation angewiesen waren. Wir m~ten also; ·W~hl an Deutschland angelehnt, einen eigenen Weg gehen. Leider ist diese Einsicht unter dem Kriegs­druck 1939 bis 1945 zurückgedrängt worden.

Neue Kronstiidter Zeitung: Sie .sagen "traditio­nell gutes Einvernehmen ". D.em widerspr~chen Darstellungen in der neueren Literatur von Sle.ben­bilrgän, die z. B. "on dezidiertem allgememem

in Rumänien die pointierte Form des Nationalso- Stelle, .stießen weitere Gesinnungsgenossen ~u ten? zialismus, die es in Deutschland gab, nicht. Wir uns. Sie teilten uns~re Auffassung von der Nöt- Friedrich Cloos: Dass wir die ahumanen Ab. waren zurückhaltender, abwägender, auch tole- wendigk.eit einer vom Verband ausg~henden bf- sichten und Taktiken des "Dritten Reichs" nicht: ranter, zu erfahren im Verkehr mit anderen Völ- fensiven menschenrechtlich bestimmter:t. Buka- rechtzeitig durchschauten und richtig bewerteten ,. . kern. Was ich nachdem Krieg über die NS-Greuel rest-Politik. Bei Plesch liefen die Fl!den zusam- im Gegensatz zur frühen Erkenntnis der D.estruk­erfuhr und was ich in elf Jahren an bolschewisti- men. Es wären noch andere zu nennen . Diese tionsabsichten und ,der politischen Niedertracht scher Realität erlebte und beobachtete, hatte mei- paar Männer betrieben' dann mit den Mitteln a) .des Kommunismus. Mich ' beunruhigt aber ne überzeugung gefestigt, dass Rechte und Wür- der vertraulichen Infonnation bei.~eutsehen Re- ebenso, dass die Umstände es mit sich brachten, de des Menschen nur in der konsequent waJ.!rge- gierungs- und Parteispitzen, b) der Begegnungen dass sich bei den Deutschen ein Keil zwischen die nommenen Demokratie gesichert sind.leh begriff mit Bukarester Diplomaten und Emissären und~) älteren und die j)..mgen Generationen schob wie Bolschewismus und Nationalsozialismus als die der politischen Publizistik - Bergel machte ~Ie bei keinem anderen Volk. Erst das Gespräch zwi. Schandmale des 20. Jh. Natürlich hatte ich in elf "Siebenbürgisene Zeitung" zu einem kämpferi- schen Vater und Sohn, Mutlerund Tocnter ist die Jahren eine Me'nge zeit zum Nachdenken und schen Organ unserer h'umanitären Ziele:" jene Gewähr unseres kulturellen und nationalen Fort­kehrte als ein anderer, als gereifter Mensch, zu- Politik, die nach vielen Kämpfen im Jahr 1977 den bes~ands. Zu dessen Gefährd,!,ng darf es bei allen rück. Durchbruch in der Aussiedlungsfrage bJ;1lchte. Es . Generationsdivergenzen im Grundsätzlichen nie-

Neue Kronsriidler Zeitung: Waren die neuen waren dramatische Jahre. über den frühen Tod mals kommen. . Erkenntnisse flur privat von Belang oder wurden Pleschs hinaus wurde diese P.olitik fortgesetzt. 'Neue Kronsriidter :Zcllung: Wir danken für das Sie auch für Ihre Tätigkeit im Rahmen der politi. Neue Kronstiidter Zeitung: Wie konnten ein Gespräch. .

Page 4: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

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Die Rede von Oberkirchenrat Dr. Jürge~ Regul

Neue Kronstädter Zeitung

Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre w~hnt ,

Reden und Worte anlässlich der Beendigung der Restaurierungsarbeiten an der Schwarzen Kirche

Wir haben in unserer Zeilung schon des öfteren über die Arbeiten an der Schwarzen lOrche berichtet. Viele unse~er Leser haben, neben vielen anderen, durch ihre Spenden auch dazu beIgetragen, dass diese große Arbeit in Angriff genommen .werden konnte und zu einem guten Ende gebracht wurde. In unserer Ausgabe 3/99 berichtete der maßgeblich an diesen Arbeiten beteiligte Architekt Ullrich Keicher über die Beendigung der Restaurierung. Gleichzeitig veröffentlichten wir eine Liste der Spender. Wir haben hoffentlich niemanden übersehen. ' Im Folgenden bringen wir nun die AnspracheJl von DI'. Jürgen Regul, Oberkirchenrat im LIIndeskir­chen"mf deI' Rheinischen Et'"ngelischen Kirche, sowie die von St"dlpfarrer M"tbias Pelger anläsSlich der Abschlussfeier der Restaurierungsarbeiten. . Gleichzeitig veröffentlichen wir auch das von unserem SachverständIgen Dipl.-Ing. Peter Handel aus di~sem Anlass an Architekt Ullrich Keichergcrichtete Schreiben. . .. Die Redaktion

Es ist eine Ehre und Freude für mich, Ihnen die herzlichen Glück- und SegenswUnsche der Evan­gelischen Kirche im Rheinland zu überbringen. So möchte ich Ihnen als erstes sagen, dass die gesam­te Evangelische ~irche im Rheinland sich von Herzen mi~ Ihnen freut, dass nunmehr die um­fangreichen Restaurierungsarbeiten im Inneren und Äußeren der schönen und bedeutenden Schwarzen Kirche zum Abschluss gebracht wer­den konnten. Wir hoffen, dass Sie lange von Re­paraturarbeiten verschont bleiben, und es ist uno ser Gebet, dass Gott seine Hand schützend über das Gebäude halten, seinen Segen zur Verkündi­~ung seines Wortes geben und den Lobpreis und das Gebet der sich hier versammelten 'Gemeinde immer annehmen und erhören möge.

Mancher und ,manche von Ihnen mag sich fra- Ihnen, den Genannten und Ungenannten, gilt seiner Kirche auferlegt, und dass ihm noch drei gen, wie es kommt, dass eine Kirche, die über deshalb unser herzlicher Dank. Bischöfe im Amt folgen werden , bis dieses, für 2500 Kilometer von hier entfernt ist. sich mit der "Herr, i.ch habe lieb die Stätte deines Hauses unsere Verhällnisse überdimensionale Werk , Evangelischen Kirche Augsburger Bekeimtnisses und den On . da deine Ehre wohnt", heißt es in vollendet wird, er hätte wohl ein solches Veripre­in Rumänien und insbesondere mit diesem ehr- Psalm 26. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, dass ehen nicht geben können. Heute sind wir ihm und würdigen Kirchengebäude verbunden fühlt. Als möglichst alle, die die Schwarze Kirche besuchen, seinen Nachfolgern. Gerhard Brandt, Peter Beier. erste allgemeine Antwort mag gelten: Die Evan- dies von Grund ihres Herzens nachsprechen und dem hier anwesenden Präse~ Manfred Kock, gelische Kirche im Rheinland ist sich bewusst, können. unendlich dankbar, dass sie uns nicht auf halber dass sie nuf"im Verbund mit eigentlich allen Kir- Strecke liegen gelassen haben. Ihnen. Herr Prä-ehen der Ökumene Jesu Christi in dieser Welt sein Die Ansprache von Stadtprarrer ses, danke ich dafür, dass Sie für diesen unverges;s-

. kann. Aber über diesen allgemeinen Grund hi- Mathias Pelger lichen Festtag den Predigt(]ienst übernommen ha-naus gibt es nun auch spezielle Grunde.und Anläs- Liebe Schwestern und Brüder, Hochwürdige · ben. All denen aus dem Landeskirchenamt in se für die Verbundenhei!.· Dazu gehört, dass der Herren Bischöfe, hohe Vertreter des Staates und Düsseld~rf, die im Laufe der Ja~re unser großes nachmalige Präses der Evangelischen Kirche im der Regierung, der JiJolschaften, des Generalkon- Anliegen durch Gebet und tatkräftige Hilfe zu Rheinfand, l,.ic. Kar/ Immer, schon vordem Zwei- sulats und der Kirche, werte Gäste aus dem In- dem Ihren gemacht haben , wollen wir ebenfalls ten Weltkrieg alsjunger Mann an einer Freizeit in und Ausland, liebe Honterusgemeinde! herzliehst danken. Nicht zuletzt richten wir unse­Siebenbürgen teilnahm. Die Begegnung mit Ih- Seitwir,mitsich steigernderinneretSpannung, ren Dank auch an die in Deutschland lebenden rem schönen Land; mit den Menschen hier und · dem Abschluss der Restaurierul].gsarbeiten an un- Kronstädter . die uns - es·wurde vielfach bewiesen insbesondere mit der Kirche der Siebenbürger - nicht vergessen haben. Sachsen hat einen tiefen und bleibenden Eindruck In dieser Stunde erinnern wir uns auch daran, auf ihn gemacht. dass alles, was getan wurde, in menschlicher

Im Jahre 1969 wurde. soweit wir im Rheinland Schwachheit geschah. Da sind im Laufe der Jahre wissen, mit den Arbeiten an der Schwarzen Kir- die un.terschiedlichsten Meinungen aufeinander-ehe begonnen. Bedingt durch ein schweres Erdbe- geprallt, da wurden gegensätzliche Standpunkte ben im März 1977 und durch Auflösung des rumä- vertreten, die oft kaum oder gar nicht auf einen nischen Amtes für DenkmalschutzIDMIA karrien Nenner zu bringen waren; ja. es hat einer dem Arbeiten zum Erliegen. [m November 1977 wand· anderen auch weh gelan . Daran musste ich immer te sich Bischof Alben Klein u. a. an PräseS Immer' denken: zuletzt als wir gemeinsam im Vaterhaus mit der Bitte. bei den erforderlichen Arbeiten : baten ..... und vergib uns unsere Schuld, ·wie zum Erhalt des Kirchengebäudes die notwendige auch wir vergeben unsern Schuldigem· ... ". Das finanzielle Hilfe zu leisten. Präses Immer nahm musste ich y.nter die Vergebung Gottes stellen. die Bitte auf, vermittelte sie unserer Kirche und Andere haben es wahrscheinlich auch getan oder begründete damit das· über 20-jährige Engage- werden es noch tun. ment unserer Kirche für die Schwarze Kirche in Eine Gemeinde kann nicht im eigenen Saft Kronstadt. In . dem Gespräch· zwischen · Bischof schmoren. Sie soll der Erde" und "Licht der

25. März2000 .

! . .

diesem - im Südosten Europas - einmaligen Got­te.shaus. eine einzigartige Heimstätte geschaffen und durch unser aller Mitwirken erhalten worden.

Das walte Gott!

Herrn

Das Schreiben von Peter Handel an Ullrich Keicher

Ullrich Keicher Architekt BDIA-VBKW Ringstraß,e 7 73107 Eschenbach Sehr geehrter Herr Keicher.

in zwei Wochen, am 16.117. Oktober, find~t in Kronstadt die Einweihung der bildergeschmück_ . ten zwei Uhren -am Turm der Schwarzen Kirche sta~t. Das ist mir Anbiss, Ihnen einen ,tiefempfun­denen Dank auszusprechen für ·die von Ihnen fachkundig betreute 'Renovierung der Schwarzen Kitche. Mit bewunderungs~ü:rdiger Ausdauer ha­~n Sie zwanzig Jahre lang mit Liebe und Freude. we,nngleich ?uch mit Kummer ob der Schwierig­ke!,tel) begleitet, an der Vollendung dieser einma­ligen d~nkmalpfI~gerischen Aufgabe gearbeitert. Ihr Einsatz bestand nicht allein in Planung, Begut­achtu~g in .~ußergewöhnlichem Umfang, der auf­wendigen Uberwachung vor Ort, der umfangrei­c~en Dokumentation, nein, Sie haben selbst mit Hand angelegt .

Mit großem -Interesse habe ich das Entstehen der Uhrenbema!ung von der Bestandsaufnahme an bis zum heutigen Tage verfolgt. Mit großer Achtung ~etrachte ich das, was von 'Ihnen ausge­hend, '!emer Neubauer mit seinen befähigten Leuten In vollendeter Weise geschaffen hat.

Das neue Erscheinungsbild der Schwarzen Kir­che - es wird viele Generationen von Einheimi­schen und große Scharen von Besuchern erfreuen - bleibt mit dem Namen Ulrich Keicher ver-bunden. . . .

. Mit guten Wünsc~en und freundlichen Grüßen an Ihre werte Frau und Sie

Ihr Handel Weilheim. den 3. Oktober 1999 Quellen: Amtliches Infonnationsblatt des Lan­

deskonsistoriums der Evangelisr;hen Kirche A. B. in Rumänien, LKI, IVr. 21/22.; X. Jahrgang 15.1 30. ·November 1999. . ' .

Wir mtJgen die. Welt durchreisen, um das SehtJne zu finden, aber . wir massen es in uns · tragen, sonst finden wiresnieht. ~alph U(alil9Emerson

Klein und Präses Immef wurde u. 8. Welt" sein Wir sind als klein das Deutsche Was Orgaklisten sb alles We~t~,u, n, de, I b satorische ' ,." ., '" I,'" I~ -~ er: e en ort O) •• o T.'C .1.'';[1' _~ ••• . ':;; I·.

wurde entsprochen gangs erwähnte Als neb,e'.lamtiiclie· Organisten der Himterusge-, h b H 0 R d H melnde unter Musikdirektor Blckerich mussten Klfche a en u.· a. errn r. atz un errn Seit Beginn des unter dem

Kiefer vom Deutschen Nationalkomitee sehr für einen Zifferblatt der Turmuhr zitierte Woft, Klaus Fograscher und Ich gelegentlich die, Orga-11 k d" BI ' d B b" h . nisten der Vorstadtkirchen vertreten. An einem a e un [ge eg eltungun eratung IS eute zu weithin sichtbar, zu lesen: Sic transit gloria mundi, .

d' k c-h d I d h H VII ( Sonntag in der Urlaubszeit ging eS bei mir sog" an en. ~ on ama s wur e aue err rich so nämlich so. wie sich die Zeiger immer weiter: K ' h • h" k . ur·· b ' d D I h d h ' am laufenden Band: Um 10 Uhr Schwarze Kirche, eie er, nre Ite t In rrurtlem erg, mit er Be- ie geist ic en WUrdemräger am Kirchhof re en), vergeht i:lie Herrlichkeit der Welt. Die-gleitungder Arbeiten betraut, während Herrn Dr. (v. l.n.r.): Oberkirchenrat Klaus-Jürgen Roepke, ses Memento wurde irgendwann einmal überpin- um 11.30 , Uhr Martinsberger· Kirche' und um 18 ' Fab[ni, Hermanhstadt, die Leitung der Baustelle Bischof Rolf. Koppe" Bischof DDr. Christoph seit und wir haben es für all die wieder ans Ucht Uhr Obervorstädter Kirche. Mangels Pfarrer übertragen wurde. Klein, Präses Manfred Kock und Stadtpfarrer Ma- gehQlt, die. die Kirche von außen sehen. Wir taten konnte damals·derGoUesdienst i'n diesen Kirchen

Dr. 'Gerhard Brand!, von 1981 bis 1989 Präses thias Pelger. Foto: Uwe Konst das, wohl wissend, dass auch die Schwarze Kirche nicht gleichzeitig abgehalten weiden. ·unserer Kirche. fü hrte das Engagement seines ~elbst. vergänglich ist; sie ist es, auch wenn sie . Während einer solchen Venretung hatte ich Vorgängers im Amt fort und unterstrich das durch serer heißgeliebten Schwarzen Kirche·entgegen- nunmehr außen in neuem Glanz erstrahlt und eines , Sonntags in Martinsberg ein sonderbares eine!) Besuch hier. Leider ist er Anfang dieses fieberten~ haben mich unablässig zwei 8ptschaf- innen wie eine Braut mit den kostbarsten Texti- Erlebnis: Stadtpfarrer Keintzel, der ül:ier ein Bi­Jahres verstorben. Er wurde in seinem Engage- ten in lateinischer Sprache begleitet. Die\. eine liI~1) geschmückt ist. In die~m Wissen gemahnen beiwort predigte, erwähnte damit im Zusammen­ment' wesentlich unterstützt von OKR Dr. Niko- lautet, in Anlehnung an einen Vers aus dem I . wIr an die Verg~nglichkeit alles Geschaffenen wie hang Albert S~hweitzer und eine Frau .in Lam­laus Becker und von Herrn Gerhard Nölle. da- Johannesbrief: sic transit gloria mundi ("So. ver- sie neuerdings weltweit durch mehrere Erdbeben barene, Zentralafrika, di'e ihm in einer außerge­mals zuständiger Sachbearbeiter. die bf(ide eben- geht die Herrlichkeit derWeit", 1. Jon : 2;l7) ; und erschütternd in Erscheinung getreten ist. Auch wöhnlichen Weise hilfreich zur Hand gewesen falls zu Besuchen hier waren. An den Feierlichkei- die andere, wörtlich dem 1. Petrusbrief entnom- Kirchen blieben davon nicht verschont. war. An die Einzelheiten der Erzählung kann ich ten zum Abschluss der Innenrestaurierung 1984 men: verbum autem domini manet in aeternum Die andere Botschaft ist von noch viel größe- mich nicht mehr erinnern, denn dieser Fall liegt nahmen von unserer KirChe t~i1: die Mitglieder ( .. Aber i:les Herrn Wort bleibt in Ewigkeit", 1. rem Gewicht. Sie möge als typisch evangelisches vierzig Jahre zurück. der Kirchehleitung, die Ärztin Frau Dr. Ruth Petr. l ,25). . Angebot verstanden werden: so lange diese Kir- _ Da sprang im ~irctlenschiff plötzlich eine Frau Bredt und Superintendent JUrgen Keuper sowie .' Man verzeihe mir, dass ich zur inneren Gelas- che steht. soll in ihr und durch sie Gottes Wort, auf und rief: "Herr Stadtpfarrer , diese Frau bin Herr Gerhard Nölle. senheit kaum nocli fähig bin. Warum? Bitte sich nichts anderes als Gottes Wort, in mannigfaltiger, ·ich!" - Geschockt, aber·geistesgegenwärtig unter-

Danach wurde die Restaurierung der Außen- das einmal vorzustellen: Die jetzt 30 bis 35 Jahre a~ch in gesungener Weise, verkUndigt werden. brach Keintzel die Predigt und sprach von der seite Ihrer Kirc:he in Angriff genommen. B'e'glei- alten Mitglieder der Honterusgemeinde und dar- Dieses mahnendc als auch aufrichtende und froh Kanzel her ~ ie. Frau an: "Setzen s.ie sich nieder tung und B~ratung, Leitung und AursiclJ.t der über hinaus alle Kronstädter dieses Alters, und mahnende Wort bleibt in ·Ewigkeit. Welch ein und hören sie zu." Dann nahm er gelassen seine Arbeiten verblieben bei Herrn Keicher undHerrn erst recht die ungezählten Besucher der letzten Trost. ,das wissen zu dürfen! Verbul7ß.domini ma- Ausführungen wieder auf und konnte ohne weite­Dr. Fabini. Im vorigen Jahr ging die Leitung der drei Jahrzehnte, ke'nnendiesen ehrwürdigen Dom net in aeternum! Das steht an der Südseite der re Störung enden. Bauhütte auf Herrn Dipl.-Ing. ~!tri stian Albert nur umstellt. verstellt und entstellt durch Gerüste. Turmuhr. Warum ich das so h.erauslreiche? Nach dem Gohesdienst standen die Kirchgän­über. 1984 wurden die Innenarbeiten abgeschlossen Es hat in der kommunistischen Zeit nicht an ger in kleinen Gruppen zusammen und bespra-

Das Engagement für die Schwarze Kirche auf und das Gotteshaus wieder eingeweiht. Dann Versuchen gefehlt, diese Kirche zur bloßen Tou- chen,diesen aufsehenerregenden Zwischenfall. Seiten unserer Kirche wurde auen von den Nach- stellten ~i~ uns die b;mge Fntge, ob und über- ristenattraktion oder zum Konzertsaal u'mzufunk- *. folgern von Präses Brandt, Herrn Präses Peler haup~ .wle es weitergehen soll. Die Aussichten tionieren\ wo GaUes Wort und Gottesdienst ge·ra- Auch sonst kann es vorkommen, dass ein Got-Beier un~ Herrn Präses ~anfre~ Kock, fortge- waren - gelinde gesagt _ nicht rosig. Von Seiten de noch am Rande geduldet w.erden sollten. Die tesdienst nicht ganz glatt verläuft; was in den führt. Nur der frühe Tod von Präses Beier hat den unseres Staates war schon seit 1977 keine Finan. G.emeindeleitung h~t solchem Ansinnen mutig vi,?len Jahren· meiner Organistentätigkeit jedoch bereits geplanten Besuch hier in Siebenbürgen zierung mehr zu erwarten, denn wir gingen immer Widerstanden und sIe möge es auch in Zukunft nur einmal geschah: In einer der Vorstadtkirchen verhindert, und Präses Kock hat sich vor mehr. als schwereren Zeiten entgegen. die Dezember 1989 tun, wenn das nicht mit der Peitsche, sondern mit passierte es. dass der Pfarrer beim Wechselgesang einem Jahr, als die erste Anfrage kam, sofort wohl.eine Wende . aber nicht ein Ende nahmen. Zuckerbrot versucht werden sollte. , ~wischen ihm und der Gemeinde in der Liturgie , bereit erklärt, die Predigt im Festgottesdienstzum Wir waren - ·ich muss es gestehen _ oft ratlos. Es Wir sind in einem letzten Kraftaufwand aller die Reihenfolge verwechselte und ich meine liebe ~Abschluss der Restaurierungsarbeiten ·zu über- gab aber auch an den schwärzesten llagen zwei Beteiligten, vom Meister bis zum Architekten, Not hatte, mit der Orgel richtig zu begleiten. nehmen. Di'e Umsetzung des· Engagements der tröstende Fakten. Zum einen wussten wir, dass vom Arbeiter bis zum Baustelicnleiter, vom Kir- * Rheinischen Kirche lag weiterhin bei der Abtei- wir um Jesu € hristi willen einen gnädig~n und chenbeitragszahler beziehungsweise Spender. bis Eine bewus~te Abweichung von der Regel e·r-lung für Ökumene und Mission: die Sachbearbei- barmherzigen Vater im Himmel haben. Wir konn- zum Presbyter; fünf Minuten vor Zwölf, ans Ziel eignete sich am ersten Sonntag flach Rumäniens, tung ist schon vor längerer Zeit auf Herrn . ~an- ten seinen Beistand spüren und wurden in der gekommen. Ihnen allen. die sich bei dieser rund Frontwechsel vom 23. August 1944. Die Stim­fred Weßolowski übergegangen. Gewissheit gestärkt, dass wir im Vertrauen auf ihn 30. J?hre währ.endeh Restaurierung körperl ich~ mung im Gottesdienst in der Schwarzen Kirche

Ohne die nie ermüdende und nie erlahmende das begonnene Werk einmal auch vollenden geistig und seelisch abgemüht haben , sei an dieser war sehr gedruckt, die Menschen· waren alle ver­Be~eitschaft zu Ausku'nft, Beratung und Beglei- werden. Stelle · herzlich gedankt. Unser aller Dank aber ängstigt, dunkel um:! ungewiss lag die Zukunft vor tung, die wir bei Herrn Bischof Dr. Chris!oph Zum andern hatten wir seit 1978 die Zusage der gebührt dem, der uns bis zu dieser Stunde in seiner ihnen. Der Pfarrer sagte in der Predigt, wa~ er Klein und Herrn Hauptanwalt Hans-Gerald Bin- Evangelischen Kirche im Rheinfand, die uns der Gnade erhalten hat. ' sagen konnte und durfte. Am Schluss setzte Prof. . der sowie StadtPfQrrer Mathias Pelger und Herrn · damalige Präses Kar/Immer gegeben hatte, die zu · -Die Restaurierung ist nunmehr _ ich .kann es Bickerich - entgegen der Gottesdienstordnung -Gemeindekurator Dipl.-Ing. Erwin He/lmann ge- wiederholen er nicht müde wurde. Sie lautete imme~ noch nicht fassen _ beendet! Das bedeutet, anstelle des . Orgelnachspiels mit dem .Choral: funden haben. ohne die unermüdliche Mitwir- etwa so: Tut was in euren Kräften steht! Wir finanz[elle Entlastung, aber auch _. so will ich "Ein feste Burg ist unser Gou" ein. und die Ge-kung aller der Menschen', die jetzt nicht nament- unsererseits werden euch .materiell und finanziell hoffen - weniger bange Tage und weniger schlaf- meinde sang spontan mit. . . . lieh erwähnt werden können, insbesondere der bis zur Vollendung eures Vorhabens begleiten. lose Nächte. Doch möchte ich es lieber positiv · * Mitarbeiter der Bauhütte, wäre das Engagement Es ist gut, dass Gott uns nicht im voraus wissen ausdrucken: Es bedeutet, mit neuem Mut die Im Laufe der Jahre erlebt ein Organist auch der Evangelischen Kirche im Rheinland für die lässt. was auf uns wartet. Denn hätte der Präses Verkündigung des Evangeliums in dieser Kirche heit'ere Momente: ~ls in der Blumenauer Kirche Sc~warze Kirche vollkommen ins Leere gelaufen. gewusst. welche Last er durch dieses Versprechen zu wagen. Denn de~ Evangelium ist hier, in (Fortsefl.u,ng auf Seite 10)

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Page 5: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

25. März2000 Neue Kronstädter, Zeitung SeiteS

Zum 250. Todestag des Kronstädter Arztes, Archivars und Historikers DI;. J ohann Albrich (1687-1749)

von R'obert OfT'!er

Einen Tag vor Heiligabend 1749slarb in seiner Vaterstadt Dr. Johann Albrich, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Kronstadt ,des 18. Jahrhunderts. Anlässlich sein~ 250. Todestages - vor wenigen Monate - wollen wir des vielseitigen Kronstädter gedenken. Vermutlich mag slch die geschichtslrächtige Atmosphäre Kronstadts besonders förderlich auf die Entwicklung der Liebe zahlreicher Kronstädler rur die Geschlchte ihrer Heimat im allgemeinen und ihrer Vaterstadt im ~onderen ausgewirkt haben. Es dürfte wohl kaum ein Zufall gewesen sein, dass es ausgerec:bnet in der ZIDnenstadt so viele nambafte Historiker und bistorisch interessierte Bürger gab, darunter nicht wenige Mediziner, wie Dr. Jobann Albricb, Dr. Marlin Lange, Dr. Johann Plecker, Dr, Eduard Gusbeth, Prof. Dr. Valeriu L. Bologa, Prof. Dr. Arnold Huttmann, um nur einige Namen zu nennen.

Johann Albrich wurde am I. September 1687 -kurz vor der Annektierung des Fürstentums Sie­benbürgen an das Habsb,urgerreich - als Sohn des Kronstädter Gymnasiallektors gleichen Namens ' und qer Sara Schunkabunk geboren. Als Dreijäh­riger verlor er seinen Vater. Albrich wuchs im Hause seines Stiefvaters, des späteren Stadtrich­ters Siefan Filstich (1657-1737), zusammen mit dessen Sohn, dem späteren Historiker Johann Filstich (l~1743) auf.

Nach dem Besuch des Gymnasiums seiner Va­terstadt brach er mit einer Gruppe. von sechs wissensdurstigen, Kronstädter Jugendlichen, da­runter auch sein Stiefbruder, zum Studium auf. Wegen der damals herrschenden Kurutzenkriege in weiten Teilen des Landes, zogen sie im August 1706 auf Umwegen über die Walachei, Serbien, Kroatien, Slawonien und Steiermark .•. u'nter gro­ßen Gefahren und Mühseligkeiten" (Trausch) nach Wien, beziehungsweise von da über Schle­sien nach Halle an der Saale. Im November des gleichen Jahres bezog er die junge, aber bereits berühmte Universität zu Halle, Wirkungsort zweier der bedeutendsten deutschen Medizinleh­rer des 18. Jahrhunderts, Georg Ernst Stahl und Friedrich Hoffmann. Im März 1708 schrieb ersi~h an der Universität zu Wittenberg ein und ein Jahr später wechselte er in die Niederlande. 'In Utrecht promovierte er am 23. Dezember 1709 mit einer Dissertation .. über die Blutungen im allgemei­nen" zum Doktor derMedizin. Sei ne Biographen

DISSERTATIO M 'EDICA IN.IluGUR.IlLlS,

COIITl .. iMS TIUlU D ,

Hremorrhagiis in Genere, Q.UJ.l<I • •

PR. JES IDE DEO TER. OPT. MAX. Aldltrilllt MI&"ifiriil.~(/'"·'.

J AC 0 B I VAL L A N, M.D. Pruros & ln!\;;tur. Mcd.Profctraris OrdiOJlii,

• .." 10 11 0 11 A./I;r..1 s".., ... .A", ,,,,j<l-...{t.jiI , 6- N<Hliffi_

F.,.I,,,,/t MJ!.DICoA: Jttm., rRO GRADU DOCTORATUS,

SYlllllÜlqyC in MEDI eIN ... Honoribll.:.c: r';. il<8ii, rilc &: .I<g;';"" "",r'q\,"nd; •• h"Jiw" L_j", r.ji<#

10HANNES ALSRJCH, ~rM.·1"r~jjlv. A~ ~ •• 'J . D&cUln,., I ... ~foI;. .. ':

,T"",lc'X'r ~d RH~lIl1)<, Ex Ofticin. GlIJt'IL." Vlnd"WATI~ "Au_

dem;:.:: Typographi, .ob bc C:1X. '

Titelblatt der Dissertationsarbeit Uber "Die Blutun· gen im Allgemeinen" lIon loh. Albriclr (1708).

(Weszpremi, Trausch, Huumann) berichten, dass selber meint: .. Die Kenntnis der Kronstädter Frei­Albrich auch im niederländischen Leiden studiert 'heiten zu befördern, die 'wichtigste Hilfsquelle der haben soll, obwohl sein Name in den Leidener Geschichte. woraus durch Lehren der Vergangen­Universitätsmatrikeln nicht auffindbar ist. Dieser heit Verhal!ungen für die Zukunft genommen Fakt spricht allerdings nicht gegen seine Studien werden können" (Trausch). Diesem Abschriften­in Leiden. Ganz im Gegenteil, er war nämlich band gab Albrich den ,Namen "Palladium Coro­nicht der einzige siebenbürgische Arzt, der nach nense sive Thesaurus Literarum etc. ", nach dem dem Erlangen des Doktorgrades weiterhin im Schutzheiligen der Stadt Troja. Das Pa/ladium Ausland blieb, um~seine F.aehkenntnisse .zu ver- · befindet ~!ch als,Konzept im Arc~iv der Schwar­vollständigen. Die damalige .. Leidener medizini- zen .Kirche und als Reinschrift im Staatsarchiv. sche' Schule", .gel?rägt vom berühmtesten und Sämtliche hier enthaltenen Urkunden bis 1486 wirkmächtigsten Arztelehrer des 18. Jahrhun- sindSpäler im Urkundenbuch der Stadt Kronstadt ' derts, Herman Boerhaave. galt Jahrzehnte lang veröffentlicht worden. Albrichs Mühe war also als Mekka der europäischen Heilkunst. Albrichs keineswegs vergeblich. Er legte außer dem Pa/la­spätere erfolgreiche Karriere stcllt nicht nur seine dium auch noch ei nen Index Genera/is Literarum guten Fähigkeiten, sondern auch seine vorzügli- Privifegiam etc. des Kronstädter Archives an, in 'che Ausbildung, als Schüler großer Ärzte, wie dem 425 Urkunden aus den Jahren 1342-1662 Stahl, Hoffmann und Boerhaave. unte~ Beweis. verzeichnet sind. In cjen Vorworten zu qiesen

Albrich kehrte erst 1711 in die Heimat zurück. Arbeiten legte er seine Auffassung über die Be­Der junge Mediziner heiratete ein Jahr später deutung der Urkunden sowie über die Aufgaben Sara, die Tochter des Kronstäd!er Stadtrichters der Archivare dar. Georg -Drauth. Dieser Ehe entstammten zwei Diese erste große Leistung für das öffentliche Kinder, Tochter Sara, die später den Arzt Dr. Leben seiner Stadl lrug gewiss zu seinem steigen­Samuel Drauth heiratete, und Sohn Martin Gott- den Ruf und nicht zuletzt zu seiner berunichen lieb Albrich. dessen Sohn Johann Martin Albrich Beförderung wesentlich bei. Als 1715 das Stadt· sich als k.u.k. Hauptmann den Adel mit dem physikat durch das Vorrücken von Dr. Lukas Prädikat von Albrichsfeld erwarb. Seuler zum Senator und Stadthann frei wurde.

Im Auftrag seines SchwiegervaJers führte Jo-' erhielt Johann Albrich die StadtarztsteIle. In seine hann Albrich von März bis August 1714 eine Dienstzeit fiel die größte Pestepidemie, die jemals Sichtung und Ordnung der alten Urk~nden und die Kronstädter Gegend schwer heimgesucht hat­Privilegien des Kronslädter StadtarchIvs durch. te. Johann Albrich wurde als Stadlphysikus zum Unterstützt von ernigen jungen Juristen und Mitglied des Directoriums berufen, das an Stelle Theologen ließ er die wichtigsten Urkunden in der meist auf das Land geflüchteten Magislrats"rä­

. ei.nen großformatigen ledergebundenen Band te die Verwaltung der Stadt üb!!rnahm. Die Seu­(338 Seiten) abschreiben, um die Originale zu . che der Jahre 17l8-17l9 hat allein im Burzenland schonen aber auch, um somit die Rechte der mehr als 18000 Opfer gefordert. Über den Ver­St.adt ~ser verteidigen zu können, oder wie er lauf der Seuche hat er ausführliche Aufzeichnun-

gen gemacht, die nicht nur seinen Nachfolgern von Nutzen waren (z. B. Adam Chenot und S~mu­

Titelblatt des von lohann -:4lb'rich herausgegebenen Abschrt!tenbandes von Urkunden des Kronstädter Stadtarchivs (1714).

el Köleseri). sondern die auch heute noch von besonderem medizinliistorischen Wert sind: Ob· servatiqnes de peste Barcemi praesertim Coronae saeviter a. 1718 et 1719 grassante. Bis' auf den medizinischen Teil dieser Schrift, der in deutscher Übertragung in der SiebenbUrgischen QI/artal­schrift veröffentlicht wurde, blieb diese Geschich~ te der Pest ein Manuskript.

Wie es bei den Ärzten jener Zeiten üblich war. grundete Albrich 17lOin Kronstadt eine neue (die vierte) Apotheke. die den Namen .. Zum Schwar­zen Adler" erhielt. Diese blieb über 40 Jahre lang im Be,sitz seiner Familie und wurde erst später vom Nachfolger in "Schutzengel" umgetauft. Bald wandte sich der vielseitig intereSsierte Mediziner aucn anderen Bereichen, und zwar dem Bergwe· sen zu. Im Burggrund ließ er eine Schmelzhütte errichten und 'übernahm 'auch die Aufsicht über das Bergwerk Bei Zernescht, das er sogar selbst finanzierte.

Trotz seiner vielseitigen Beschäftigungen prak­tizierte er erfolgreich die Heilkun~e und war ein sehr geschätzter u.nd aflgesehener Arzt. Angeb­lich soll einer seiner dankbaren Patienten, Graf Rich~rd Georg von Laasperg, Oberst in Kron­stadt, ihm 1727 sogar eine kostenlose Reise nach Wien ermöglicht Raben. Als 1737 die Pest in Sie· . benbürgen (Herma'nnstadt) erneut ausbrach, or­ganisierte Albrich ein neues Directorimn zur Be-

"' Zu Besuch bei einem Tel Aviver Kronstädter:

Der Maler und GraphikerOswaId Adler In Tel Aviv lebt seit vierzig Jahren ein Graphiker und Maler, 'der beim ersten Satz den er in deutscher Sprach~ sagt, ~Is Kronstädter zu erkennen ist: Oswald Adler. 1912 geboren, bes~ctite der .sohn' eines· ehemahgen k.u.k.-Obersten das Honterusgymnasium,.danach die Handelsschule fühlte sich aber so stark zur Malerei hingezogen, dass er bei Gustav Kollir Unterricht nahm und schon'1934 nach Bukarest ging, um sich künstlerisch weiter zu bilden. .

Als Oswald Adler 1938 nach Budapest wcchsel- r--~ .... te. beherrschte er ~ie angewaridte Graphik schon so meisterhaft. dass dem Atelier. von dem er. Aufträge erhielt. für seine Arbeiten ein renom­mierter Preis ~uerkannt wurde. Doch war das

'politische Klima Ungarns für den "Juden ungünstig - Oswald Adler wurde ausgewiesen, kehrte nach Rumänien zurück und wanderte dort für die Dau­er mehrerer Jahre bis ~945 .in ein Arbeitslager. ·Erst nach dem Krieg war er dann wieder in der Lage, sich der Kunst zuzuwenden. '

Nach wie vor blieb dabei die Gebrauchsgraphik das Hauptgebiet seiner Arbeit. Aberdie Bekannt­schaft mit dem damals vieldiskutierten Prof: Dr.

, Dr. Gheorghe Ghilescu -einem Chirurgen, Maler und Wissenschaftler - 'führte ihn intensiv an die Kunstmalerei und -graphik heran. Adler ordnete das von Ghites~u im Laufe vieler Jahre gesammel­te Studienmaterial zum Thema der Anatomie in der bildnerischen Darstellung des Menschen zu einem.dreibändigen didaktischen Werk, das wäh­rend GhiJescus letzter Lebensjahre erschien .. Er selb~fr lernte dabei für die eigene künstleri$che Arbeit Entscheidendes.

Als oSwald Adler 1960 Rumänien für immer verließ und im jungen Staat Israel ansässig wurde, stand er hier abermals vor einem Neubeginn. Oswa/d Adler: Symbolische Landschaft, Bleistift, Zunächst war es auch diesmal die Gebrauchsgra- 1999. . " " phik. mit der er sein Fortkommen verdiente und geht. Gleiches gilt für die Tierbilder, die ohne sich einen Namen machte. ·Hatte ihm das Olympi- 'Vorbehalt als Tierbildnisse: als' Porträts be'zeich­sche Komitee Italiens schon 1957 für eine Brief- nel werden dür(en. Ob Löwe, Wasserbüffel, Dro­markenreihe mit Sportmotiven Cine Silber- und medar, Marabu, Nilpferd, Elefant oder Katze; eine Bronz~-Medaille verliehen, so kamen nun niemals bleibt Oswald Adler im fotografisch vor­weiter~ öffentlichc Auszeichnungen für das gra- dergründigen Real~snius st~cken, . jedes Tierbild phische Werk hinzu . Die Briefmarkengraphik war wird zugleich zur Veranschaulichung eines Ge-es dann auch, die Adler Auftr~ge und Aufenthalte mUtszustandes. , . in Afrika verschaffte. 1963 lud ihn die vor kurzem Zu den stärksl'en Leistungen dieses KUnstle'rs aus der Kolonialherrschaft entlassene Republik ' gehören die. Landschaftsbilder , vor allem die Bil:­Guinea ein, die ersten guineischen Briefmarken der israelischer Landschaften. Das knapp jiber zu entwerfen, in denen die Natur. die Geschichte ,. 20000 Quadratkil,ometer große ~nd an der Ost­die Menschen des Landes k,ünstlerischen Aus- küste des Minelmeers- etwa ein Viertel der Aus­druck 'finden sollten . Auf Guinea folgten andere ' dehnung Siebenbürgens - ist zu großen Teilen Staaten - Adler schuf im Laufe seines Lebens über Wüste. Die schroffen, vegetationslosen Abstürze f~nfiig ~rie~markenseri~~. ~!e Vorb~reitung ~ür am Toten Meer, die Judäischen Berge, die Sand­?Ie ,..~fnkamsche ExpedItion erarbeitete er Sich flächen und Wadis des rund 12000 Quadratkilo-

• In Munchen. . ' , meter großen Negev im Süden bieten in ihrer . Wie1iieser'K-'un"Slleh~ber" üDerh~üptzeir seine's~',.;, l ä p!d äi'e: n- Härte ·iliid· Mön"o::t~d~m:':'~" "'t.~:~::I~:;~;:~~~'''-...... -, Leben~ von ungewöhnl~chem I~formationshunger Farben als ~uch von den f . unentwegt angetneben war. In Wien. Pans und London .be- malerische wie zeichnerische Anreize. Es ist kein suchte er Akademien. nahm an Meisterkursen teil Zufall. dass die israelische Malerei gerade in der u~~ hörte Vo:t~äge. er wurde Mitglied.berühmter Domäne des Landschaftsbiides hervorragende Kun~tlerverelmgungen und schrieb für ~unstzeit- Leistungen aufweist. Oswald Adlers Landschaf­schnflen. Nach und nach rUckte er dabei von der len in Öl, Aquarell als Bleistift-oder Kohlearbeit angewa.ndten G~ap.hik ab und widmete s!ch der gehören dazu. Es ~ind besonders die erratischen Malerei. Das PrinzIp der Hell-Dunkel-Wahrnt?h- Fels- und Steinl?ildungen, die ihn fesseln. Deren rn.ung als Gr.undlage des künstlerischen Sehens,. schnörkellose, klare Wucht hielt er wie kaum ein wie Kol~r es Ihn gelehrt hatte. verband er mit der· anderer fest. Das in' Gestein und Sand g kl _ Fd h "h G 'k' . ..eam or erung nac anatomlSc er enaUig elt bel merte" Wurzelwerk eines einsamen Strauchs d ?er Darstel1un.g des Mcnsclien wie des Tieres, die Baums wurde ihm dabei.zum vielfach beziehu~~~ Ih m durch 9hllescu nahegebracht'worden war. reichen Sinnbild für die Existenz seines Volkes

Wer e.inen Blick auf das ~.be~s~erk .des i~iner Die ungebrochene geistige Wachheit dies~s noch agilen ~chtundachtzlg)ähngen Wirft , Wird - Mannes äußen sich nicfu nur darin, dass er z. B. nebe.n d~r angewandten Graphik - drei Arbeit.s- über das Jahr 2000 hinaus als Autor einer kunst­~relche feststellen: das Menschenporträt, das pädagogischen Essayreihe 'von einer bekannten Tler- un"d Landsch.afts~i1d. In all~n ~rei Bereichen englischen Kunstzeitschrift verpflichtet wurde, schur .. d~~ gegenstän~ltch~ Realist Osw.ald ~dler ,s.ondern auch darin, dass bei~ Gesprjich über das Vorzughches. In Afnka, In Israel oder m Europa alte Kronstadt alle jene Besonderhei.ten aus dem e.htstandene Frauen- und Männerbildnisse prägen Leben der Stadtbewohner , wie sich dieses vor fast slc.h dem B.ctrachter so~ohl wegen. der exakten siebe~ Jahrzehmen a~'spiel~e, unversehens. eine W.lederg~b; als ~uc~ wegen de: atmosp}iärisc~en Anschaulichkeit und Prä~enz gewinnen, alS 'habe Dichte em. GleichViel ob es Sich um Öl, Zelch- es sich erst gestern ereignet. Auch dies macht mir nung oder andere Techniken handelt, wir haben den Besuch in der-Wohnung der Tel Aviver Ibn­es mit den Bi\dern eines schanen Beobachters zu Gvirol-Straße. den mir Oswald Adlers ehemaliger tun, dem weder ein Zug in der optischen Ersehei- Klassenkamerad Hans Meschendörfer nahegelegt nung noch in der Sti~mung eines Gesichts ent· : haue, unvergesslich. Hans Bergei ,

kämpfung der !?esl und stellte seine einschlägigen Professor Johann Heinrich Schulz in Halle dürfte Erfahrungen sofort zur Verfügung. Die Pestepi- dann die Ver3"nlassung zu'sei,ner A\.!fnahme am demie der Jahre 1"37-1739 betraf weniger das 25. Juni 1740 in die "Leopo.ldina" unter dem Burzenland, sondern vielmehr Zentralsiebenbür-, Namen Chrysi{?us Ill. gegeben haben. Wissen­gen und das Szeklerland, wo insgesamt 26000 schaftlicne Veröffentlichungen Johann Albrichs Todesopfer zu beklagen waren. Er hatte das Amt im Publikationsorgan der "Leopoldina" (Ephe­des Sladtarztes bis 1732 inne. Auch er wurde 1730 meridum medico~p~ysicarum germanicum curio­als RatsherT1 (Senato[) in den Stadtmagistrat auf-. sari/rn) sind nicht bekannt, nur einige seiner Brie:­genom~en und in der. Folgezeit wurden ihm zahl- fe sind im I\rchiv der Akademie erh!llten geblie­reiche Amter im öffentlichen Dienst übenragen. ben. Auch ein Bildnis von ihm ist uns 'ebenfalls Er war auch KirchenkuralOr. nicht bekannt. . ' . .

Ein tragisches Ereignis verdient noch Erwäh- Der 1743 verwitwete Albrich heiratete ein Jahr nung, und zwar der tödliche Unfall seines Schwie- später die Witwe seines Stiefbruders Stefan Fil­gersohns Dr. S,amuel von Drauth (1706-1739), stich,jedoch dauerte dieses E.heglück nicht lange, der .,de~ besten Schick~ale würdig, den l. Sep- da er am 23. Dezembe.," 1"49 an den Folgen eines terriber 1739 von einem einstürzenden neuen Ge- Schlaganfalls starb. Q5wohllsein Leben insgesamt wölbe (seines Hauses) erschlagen wurde'" als sehr erfolgreich und ~rfülit bezeichnet werden (Trausch). Der junge Arzt wurde noch wälirend kann, .flInt dOCh auf, dass es auch in seinem Leben seiner Studienzeit in Halle Mitglied der Kaiserlich nicht an Tragik mangelte. . Leopoldinischen Akademie der Naturforscher, , Zum AbSchluss scheint die Charakterisierung der ältesten naturwissenschaftlichen -ocsellschaft .seines Biographen Joseph Trausch am zutref­Europas (gegr. 1652). Yon . tider Trauer erfüllt fendsten: .,Neben der Medizin war die vaterländi- . teilte Albrich der Hallenser Akademie die Nach- sche Geschichte sein I:.i~blingsfach, und er hat sich richt über tlas Unglück seines Schwiegersohns um dieselbe, vorzüglich in Beziehung auf Kron­mit. Vermutlich wurde er von der Akademie als stadt. ·durch Sammeln schätzbarer handschriftli· Nachfolger des Verstorbenen vorgeschlagen'. Die cher Nachrichten und das damit 'seinen Landsleu­Übersendung seiner "Bemerkungen aber die Pest ten zue!'!!t gegebene tühmliche Beispiel sowie im' .B"urzenlande" sowie einigertVfinera·lien. GoRI- hauptsIIchlich durch das benannte Urkundel'\buch ~ proben, Münzen und anderer Raritäten an den eine unverwelKliche Lorbeerkrone erworben."

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Seite 6 Neue Kronstädter Zeitung 25. März 2000

Einweihung des deutschen Soldatenfriedhofs in Wolgograd(Stalingrad)-Rossoschka im Mai 1999

Reisebericht von'Michael Trein (Crailsheim)

Vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V: Kassel wurde zur Einweihung des oben genann· ten Soldatenfriedhofs eine Flugreise !lus verschiedenen deutschen Großstädten nach Moskau und Wolgograd organiSiert. Erstaunlich war die perfekte Organisation trotz der großen Teilnehmerzahl von über 600 Pcrso.ncn aus Deutschland und' Ös~errcich. ----..,.

Der.neuangelegie Soldalen[riedhofmiidem neuen Eisenslahlkreuz. am Eingang. Foto: M. Trein

Sofort nach der Landung wurden wir von 'deutschsprechenden Betreuern empfangen und in Gruppen eingeteilt. die jeweils einen Bu~ zuge­teilt bekamen. In .Moskau wurden wir in einem· Hotelkomplex von uber 10000 Bellen unterge­bracht. Die von den Betreuer~ vorbereiteten Aus· nüge ' zu den Sehenswürdigl;eite.n Moskaus. wie Roter Platz mit Basiliuskathedrale. Kreml , Lenin­mausoleum , Kaufhaus GUM, Neujungfrauklos­ter. Lomonossow·Universität auf den' Leninher· gen, Lenin-Spon.anlagen mii einer überdachung für 130000 Zuschauer und Fahrten zu den schöns­ten Metro~Haltestellen waren trotz Schneefalls am 17. Mai ein e.i.nmaliges Erlebnis. Etwas ganz Besonderes war der Besuch des Bolschoi-Thea­ters mit der Aufführung von Mussorgskis Oper .,Soris Godunow" und tags darauf ein Konzert des weltberüh mten' Moskauer Solistenenserilbles' ~Zlatoust".

Erslaunt waren wir über den guten Zustand vierstöckiger Blockbauten über ganze Straßenzü­ge hinweg. die in den Jahren 1945 bis 1949 von deutschen Kriegsgefangenen erbaut wurden. In dieser Zeit verstarben 493 Deutsche. 47 Österrei­cher. 17 Ungarn. drei Rumänen, ein Lette und ein Litauer, die auf dem vom Volksbund neu angeleg­ten ,Kriegsgefangenenfriedhof Ljublino, einem Stadtteil von Moskau , ihre letzte Ruhestätte fan­de~. Dieser Friedhof erhielt eine neue Eingangs­kapelle, ein Ma~nmal mit'der Inschrift "Nicht die Waffe tötet, nicht die Hand, sonqern'der Kopf'. Auf 304 neuen Steinkreu~n sind die Namen der dort beigesetzten Kriegsgefangenen zu lesen.

Anschließend an Moskau ging es. weiterhin durch unsere Betreuerin begleitet, per Flug in das 1000 km entfernte Wolgog~ad (Stalingrad). Ge-meinsam mit einer ebenfalls deutschsprechenden Stndtfilhrerin"wurden die Hauptsehenswürdigkei­ten von Wolgograd besucht. Wir bestiegen den Mamajew-Hügel, der als die .. Anhöhe 102" in die Geschichte einging. Auf dem gesamten Weg des Aufstiegs begleiteten uns in Stein gehauene, er­greifende Bilder der Schlacht um Stalingrad.

Im Panorama-Museum kann man den letzten .

gen Kriegsteilnehmern zur Ortsbestimmung des. damaligen Geschehens. .

Schon die Anfahrt zum Friedhof in Richtung des an anderer Stelle neu erbauten Dorfes Ros­soschka war beeindruckend. Auf der linken Seite befindet sich der neu angelegte Friedhof der russi­schen Gefallenen. Auf der rechten Seite befindel sich der schon 1943 von der Wehrmacht angelegte Friedhof der deutschen Gefallenen . Die vor Jah­ren vom Volksbund begonnene Arbeit. die unter anderem auch die Einfriedung dieses Friedhofs einschließt. wurde termingerecht abgeschlossen. ebenso wie der sich anschließende neue deutsche SolClatenfriedhof. Dieser wurde in Ringform an­gelegt. hat einen Durchmesser von 150 Meter und wird umschlosse.n von einer zwei Meter hohen ~a~er . Er die.nt z.ur B.estauung von ca. 50009 . deutschen Gefallenen. Deren Gebeine werden immer noch im Umfeld des ehemaligen Kessels von Stalingrad von Mitarbeitern des Volksbundes mit Unterstützung der russischen Veteranen und der Bevölkerung gesucht und gefunden. Von den rund 22000 bestatteten Gefallenen konnten tiber 10000 identifiziert werden. Ihre Namen wurden aufSteinplau en graviert und an der Ringmauer in alphabetischer Reihenfolge angebracht. Ein Eh­renbuch mit den Namen der 160000 Stalingrad­opfer wurde fcrtiggeste!lt und den Besuchern in einem von der russischen Armee extra dafür auf­gebauten'Zelt zugänglich gemacht.

Die ursprünglich geplante offizielle Gedenkfei-

Wenn einer eine Reise tut . soll er froh sein, wenn er gesund wieder nach

Hause kommt! • Ein Ausschnitt aus unserer wunderschönen, .

aber auch aufregenden Norwegen-Reise im·Juli 1999 Von Günterund Dorothea Hergetz

Nach einer achl$lündlge~ Busfahrt von Sluttgart nach Kiel kamen wir (wir sind immer zusa.~men, meine Frau und kh) gegen Mittag im großen Kieler Hafen an. Am Kai sland,.majesläHsch, in der Millagssonne glänzend, Norwegens Vorzeigeschiff, die große Fähre "Princess Ragnhild" . Das Fähr. schiff ist 205 Meier lang, 26,S Meier breit, hat 38500 BRT, fasst .1876 Passagiere und 770 P~ws,

Um 13 Uhr bestiegen wir die Fähre mit einem klein~n Handgepäck. das große Gepäck i?Heb im Bus. welcher im Fährenbauch Quartier bezog. Es waren 1339 Fahrgäste und Besatzungsmitglieder an Bord. davon 402 Deutsche. Wir hatten eine Außenkabi!)e gebucht. um auf der Fahrt auch etwas von der. Umgebung sehen zu können. Zu­sammen mit dem Abfahnssignal der Fähre, um 14 Uhr. wurde auch das Mittagessen serviert. Es war wje auf der MS Berlin im Film "Das Traum~hirr·. In einem großen Saal. der mit Blumen ge­schmückt und hell erleuchtet war, standen Tische mit schönem Geschirr und feinem Besteck. Ele~ gante Kellner nahmen die Bestellungen für die Getränke auf und im Nu standen diese schon auf dem Tisch. (Über die Getränkepreise auf einem norwegischen Schiff spricht man lieber nicht!) Das Büfett quoll über vor Köstl ichkeiten. Die Vor­speisen bestanden aus v ielen 'Fischart~n und Mee­resfrüchten in jeder Form zuberei tet. Heringe in versch-iedenen Soßen, Makrelen. Forellen; Lach­se, Garnelen. Shrimps. Krebse, Hummerscheren. U$w. Dazu Brot 'und Brötchen in verschiedenen Formen und Arten .

Der Hauptgang war warm und bestand aus Braten vom Schwein. vom Rind, vom Schaf und natürlich Fisch. Dazu Beilagen und Soßen, Salate und Gemüse, Kartoffeln und Nudeln, Reis und verschiedene Gerichte. welche wir noch nicht kannten. Als Nachtisch gab es entweder Süßigkei­ten wieTorten. Kuchen, Cremes, Grütze. Mousse au Chocolat. Puddings und Obst 04er Käse mit Melone oder Birnen. Dazu trank man Bier, Wein

oder alkoholfreie Getränke. Wer wollte, nahm vorlieb mit Wasser. welches in Krügen kostenlos auf dem Tisch stan~ .

Nach dem Essen ging man aufs' Oberdeck, schaute aufs Meer und freute sich, dass so ein schönes Wetter und am Himmel keine Wolke zu sehen war. Die See war ruhig und das schwere Schiff glitt förmlich federleicht und f~st lautlos über das Wasser. Um 18 Uhr unterfuhren wjr die große n'eue .. Belt·Brücke" und bestaunten das riesige Bauwerk von 6,8 km Länge und 254 m Höhe. 'welches die Städte Mellom Fyn und Sjae­land miteinander verbindet.

Um 19 Uhr besuchten wir unsere Stullgarter Bekannten (mit welchen wir schon in Hawaii u'nd Kuba zusammen waren) auf Deck 8 und tranken

einen guten argentinischen Wein, welchen unser Bekannter am Schiff gekauft hatte . Nuri h'atlen wir d ne entsprechende Bettschwere, da wir schon seit 1 Uhr der vorigen Nacht wach waren. Um 21 Uhr legten wir uns in unsere Kabine. sahen kurz dem vorbeifließenden Wasser und dem Spiel der kleingekräusclten Wellen zu -, doch dann kam der Sandmann ...

Ein furchtbares Geräusch ließ uns hochschre­cken ... eine Hupe stieß ein monotones Tut .. . tut. . . tut.. .. .. tut... tut .. ' . < tut. tut ... (7-mal) . und dann ein langgezoge!)es tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut . .. und wieder tut ... tut . . . dl!rch den Lautsprecher der Kabi­ne. Es war 2.30 Uhr mitten in der Nacht. Dieser schreckliche Ton aber weckte auch Tote. Wir . schossen aus den Betten, meine Frau machte das Licht an und die erste Feststellung. die wir mach­ten. war .. ' . das Schiff stand still und man hörte keine Motoren laufen ... diese Totenst ille mach­te alles noch unheimlicher. Dann bemerkten wir, • dass aus der Klimaanlage wei.ßer.. beißender Rauch in die Kabine strömte und den Raum im Nu

·füllte. In der Aufregung klopfte.ich immer auf die Alarmanlage und hoffte. dieses nervenzerreißen­de Geräusch ausmachen zu kön'nen, doch es hupte weiter.

Auf dem Gang hörte imin TOren knallen und Menschen aufgeregtspre~hen, husten und Kinder weinen. Ich öffnete die Kabinenlür und sah. "ass der Gang yoller Rauch war und Menschen'durch diesen Rauch hindurchliefen und dem Ausgang zuströmten. Wir hatten die SchrecksekiHlden bald

überwunden und waren' eifrig dabei, unsere Sie­bensachen in aller Eile in die Reiselasche zu stop-, ren. Zwischen den unheimlichen Alanntönen ka­menDurchsagen in Norwegisch, was wir nat.ürlich nicht verstanden. Einige Worte konnte m~n deu­ten. Sie riefen etwas von "Brannen" (brennen) uqd .. Evakuierung", das verstanden wir auch. D~r Alarm hatte aufgehört und auf dem riesigen ~chlff wurde es sehr still, beängstigend still. Dann ~ffne­te eine vermummte Gestalt in(Rettungskleldu~g mit Gasmaske unsere Türe und schrie unter der Maske: <.,Hinaus. alles hinaus!! !" Ich schrie zu­

'rück: "Gepäck??? Bagage???" und zeigte aufun­ser Handgepäck. Er antworte te etwas, ich ver-stand: ~Alles raus!" ,

(Fortsetzung in A usgabe 2120(0) Tag der Schlacht um Stalingrad auf einer Panora­mawand mit einer Länge von ca. 150 Meter und einer Höhe von ca. 9 Meter sehen. Gegenüber dem Obelisk des ehemaligen Roten Platzes stand ein Kaufhaus. in dessen Keller am 31. Januar 1943 Generalfeldmarschall Frie.drich I!aulus festge­

·nommen wurde. Heute deutet eine Tafel am neu errichteten Gebäude auf dieses Ereignis hin.

tenden Friedhofes zu ermöglichen. Allen sollte die Möglichkeit gegeben werden', auf der fertigge­stellten Kriegsgräbersttltte dem gefallenen oder in

. Kriegsgefangenschaft verstorbenen Familienmit­glied oder ehemaligen Kameraden gedenken zu können.

Saehs~ - Deutschland." Als ehemaliges Mitglied des Bundesvorstandes. Landesvorsitzender und seit über 20 Jahren amtierender Kreisvorsitzender war er der Ansicht, als offizieller Vertreter der Siebenbürge~ Sachs'en in deren Namen einen Kranz niederlegen zl,1 dünen. In ei nem Tel~fonat mit dem Bundesvorsitzenden DUrr wurde von diesem die Ansicht vertreten , das Vorhaben doch als Privatperson · durchzuführen. eine überra­schende, enttäuschende Antwort. Jeder Leser möge selbst beurteilen. welchen Stellenwert die Entscheidung des Bundesvorsitzenden , vor allem

Eine damals hart umkämpfte und zerbombte Mühle, . die ' absichtlich nicht wieder aufgebaut

wurde, sondern als Mahnmal in die Geschichte ::1:;''':"''~:~,: :Jl einging. ließ uns die grausame Wir~lichke i t ud~"; .E"5,!r' Soldatenlebens heider Seiten während ..-l

Schlacht um Stalingrad nur erahnen. . Den Besuch eines berühmten Kosakendorfes in

der Nähe der Stadt Jlovja, in dem ein ko~akischcs Dorfmuseum eingerichte;t ist, ließen wir uns nicht entgehen. Wir gewannen' einen Eindruck von ~~m Leben mit Gerätschaften, Bräuchen und TraditiO­nen tiber Jahrhunderte bis in die Heutige Zeit. Auch wurde die Gruppe nach kosakischer Arl und Weise verpnegt.

Am 14. Mai kamen wir zum eigentlichen Zweck, und Ziel unserer Reise, der Einweihung des 30 km von Wolgograd entfernten deutschen Soldaten· fri edhofs in Rossoschka. In der Schlacht um Sta­lingrad wurde das Don Rossoschka dem Erdbo­den gleichgemacht. Kein Stein blieb auf dem an­deren stehen. Nur ein einziger Baum überlebte das Gemetzel. Bieser dient bis heute als Orientic­

. rung {(Ir überlebende Einheimische und ehemali-

Michael Trein bei der Kranzniederlegung auf dem So/dalen[riedhof in Wo/gograd-Rossoschka, Mai 1999. Foto: M. Trein

er. an der hochrangige deutsche und russische Politiker teilnehmen sollten, konnte nicht stattfin­den. Grund hierfür war eine diesbezügliche kurz­fristige Entscheidung des Parlamentes des Wolgo­grader Gebietes (DUMA), als Protest gegen die deutsche Teilnahme an der NATO-Intervention im Kusovo. Dagegen äuße;rten russische Vetera­nen und die umliegende Bevölkerung von Wolgo­grad gegentiber 'dem Volksbund dennoch den Wunsch, am Vorh'aben festzuhalten. um so mög­lichst vielen Menschen den Besuch dieses bedeu-

Für die stille Gedenkfeier. die von einem Mitar­beiter des Volksbundes und stellvertretend auch für die fehlende kirchliche Seite durchgeführt wurde, waren unzählige Kameraden. Witwen. Mütter, Kinder und Enkel der dort bestatteten Gefallenen daokbar. Lohend muss auch ein nissi­scher General erwähnt werden. der trotz des Pro­testes der DUMA für diese Feierlichkeiten Zelte aufstellen ließ, um die deutschen Besucher ko­stenlos zu verköstigen. Seine Devise war: Wir sind hier nicht aus politischen GrUnden, sondern um die Toten zu ehren. Als'unerwarteter Abschluss blies ein russischer Trompeter das Lied vom .,Gu­ten Kameraden". Die Tränen aller Anwesenden zeuglen von der Notwendigkeit dieser Gedenk· stunde.

Michael Trein nahm an den Feierlichkeiten zu­sammen mit zwei Landsleuten teil. Au~ diesem Anlass wurde ein Kranz niedergelegt. dessen ' blaurote Schleife folgende Inschrift trug: .,Im Ge­denken der tapferen gefallenen Kameraden der Siebenbürger Sachsen. M. Trein Siebenbürger . . .

für Betroffene, hat. . Die vielen Namen, die in der Ringmauer des

Soldntenfriedli.ofes Rossoschka angebracht sind. sind Namen in Stein. '.' Wenn Steine reden könnten, dann würden wir hören , dass . hinter jedem Kriegsgr<;lb ein menschliches Schicksal, hinter jeder Aufschrift ein denkender und fühlen­der Mensch mit allen seinen guten und weniger guten Eigenschaften. seinen Träumen und Hoff­nungen~ seinen Ängsten und Nöten steht. Millio­nen Menschen. jeder eine unverwechselbare Per­sönlichkeit·. haben eines gemeinsam: Krieg und Gewalt zerstören ihr Leben. Setzen wir ein Zei· chen, dass wir sie nicht vergessen haben! Geben· wir ihnen würdige Gräber! Arbeiten. wir dafür, dass ihre Gräber Ausgangspunkte fUr Versöh· nung: Freundsch"aft und Frieä!?n werden!

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25. März2000 Neue Kronstädter Zeitung Seite'

[ l Ein neu es Buch ven Edda Dera Essigmami-Fantanar Neue Bücher

'--'--------------------~ Meine ges.t.ammelten'werke . Der Bildband "Das Burzenland"

;,Für das Gedächtnis der Nachwelt" Anläßl!ch der Feier des Abschlus.ses der Restaurierungsarbeiten an der Schwanen Kirche (16. bis 17, 10. 1999) in Kronstadt, wurde auch die Foto-Dokumentation " Das Bunenland~ im Volkskundemu­seum (ehemals Gewerbeverein) dem Publikum vorgestellt. Bei die"ser Gelegenheit sprach Prof. Dr. loim Opri~. In seiner Ansprache präsentierte er den Bildband "Da's Burzenlllnd", erschienen 1999 im Verlag Wort und Welt, München. . , Im Folgenden bringen wir eine Übersetzung dieser Rede von Rolr Maurer aus bUngen. Die Übersetzu'ng gibt nicht die vollständige Ansprache wieder, fasst aber ihre hauptsächlichen Ideen und Gedanken zusammen.

Der elegante und tseinahe monu.mental zu nen­,nende Bildband "Das Burzcnland" genUgt glei­chermaßen den auf verschiedenen Ebenen wir­kenden'Bemühungen, das siebenbürgisch-sächsi­sche Kulturgut zu erfassen und für das Gedächtnis der Nachwelt in Bild und Wort zu sichern, wie auch den ästhetischen Ansprüchen des bibliophi­len Lesers.

Dem' Betrachier _des Bildbandes geht auf. was, den unvoreingenommenen Besucher der säehsi­schcn Siedlungen im Burzenland stelS berührt hat: ein in sich ruhendes Gleichgewicht eignet allen hinterbliebenen Zeugnissen der vo~ über achthun­dert Jahren in dieses Land gekommenen "Hospi. tes", Die Flugaufnahmen machen eine fast per­fekle Symmetrie der SIraßenführung augenfällig; die Höfe vermitteln in ihren Bezügen zueinander und iQ ihrer wirtschaftlich bestimmten jeweiligen Gliederung dcn Eindruck einer harmonischen RhythmiK. Die von einer zwingenden Logik ge­prägte architektonische ' Strenge folgt . wider­spruchslos dem Diktat des Notwendigen. Die in diesem Band versammelten fotografischen Al,lf­nahmen wollen für ' den Leser' bzw, Betrachter sichtbar' machen, was diese Welt, bestehend aus Potrizierhäusern, Bauernhöfen, Kirchen. Fried­höfen und Befestigungen im! Innersten zusam­menhielt, Ein gewolltes, geplantes Geflecht von ei nander bestimmenden und stützenden Bezügen. Die Struktur der Sietllungen und Gemarkungen werden von dcm Verlauf einer lebensspendenden Wasserader bestimmt. die topografischen Gege­benheiten wurden geschickt genutzt um die Si­cherheit von Leib un(l 'Leben der sächsischen Be­wohner aber aucti ihr wirtschaf~liches Fortkom­men zu sichern.

Oie Autoren des Bandes haben 15 größere Bur­zenländer Ortschaften als stellvertretend für die gesamte.2400 Quadratkilomet~r messende_Land­schaft im innere'n Karpatenwinkel ausgewählt. Mittelbar e rlaubt das Buch auch einen aufschluss­reichen Blick auf die wirtschafiJiche, soziale' U11d politisctie Entwicklung öeT erfassten Ortschaften. Die knappen geschichtlichen Abrisse zu jedem Ort sind stimmig, ausgewogen und wohl doku­mentiert mit Berücksichtigung der rum änischen Bil:iliografie. Die beigefügten topografischen Skizzen sind von unschätzbarem Wert. Die Dar­stellung von Kronstadt mit seinen Vorstäöten, nicht von Anfang an, aber dann über die Jahrhun­derte gravitationsmäßig der Kern der Terra Bor· 28. bildet das Herzstück des Bildbandes, Die foto­grafiSChe Fixierung wirtschaftlicher Grundlagen (Schafe. ~inder, Pferde, Hanf, Flachs, Zuckerrü­ben) und ihre Platzierung im Buch, lassen Rück­schlOsse zu auf cine gewisse Gleichschaltung im Kontext der. europäischen Industrie im Gefolge eines aktiven Zusammenspiels von Nachfrage und Angebot. Ingenieurs- und Industriebauten veran­schaulichen einzelne Entwicklungsstadien (z. B. das Wolkendorfer Elektrizitätswerk von 1880 mit Anlagen aus Dresden und St. pölten).

Das Buch präsentiert auch Sozialbauten (Rat­häuser, Schulen , Pfarrhäuser. Gasthäuser, Ge· meindesäle. Freibäder usw.). deren Architektur und Standort zweckorientiert war und dem deut· schen Ordnungsgeist entsprach. Das Bild der evangelischen Friedhöfe (;rartlau, Neustadt, Wol­kendorf, Rosenau', Zeiden) ist geprägt durch den Gemeinschaftsgeist und die tiefe Ehrerbietung der Lebenden ihren Toten gegenüber. In ihrer Einfachheit und Würde haben sie die Friedhofs­kultur der rumIInischen Kirchengemeinden mitge­prägt und sin? '~Ieichzeilig Zeuge~ der Ge­schichtsfähigkeil Jener Mensc~en, die als Ge­meinschaftswerk von Generationen diese Bunen­länder Ortschaften aufgebaut haben. Auch sie mahnen für je:ne Sachscn, die heute in einem anderen technologischen und kulturellen Umfeld leben, das Recht auf Heimat und Zugehörigkeit

anWenn man das Buc~ durch~lättert, bleibt d~r Blick un~eigerlich a!l Jenen Dmgen hängen, dl~

, man als DetailS bezeIchnen könnte. ~assaden mit ,interessant gegliedertem geOl:netnschen und

n · I· hern Wandschmuck; 'ahreszahlen und panzlC Blk T T Inschriften auf Mauern oder a en; extllen (Gedenkfahnen, Teppiche, Altard~cken etc) z~r

E . an Namen und dramatische Erelgms-nnnerung . E' d

se, an längst vergessene ~~prün~: ~;~ k as Verdienst der Autoren .. mit lesen .... m~ sll c ~n d G tb·ld e.gänzt zu haben. Vor a em Ist

as esam I, ' II.K . ·d K· h ·n"entar umfassend dargeste t. apl-as Irc ent • I GI tclle, Portale, Gestühl, Statuen, Orge n, .. 0-

. k Z·b· Altäre Kelche, Kannen, ~ann-c en, ' J orten, ' 'b d sr k d chen und Becher. Und dann blei t er 11" h eiS • _ d BI men hängen, Blumen a ent a· ..... sersan en u fd S ß ben, im AIl~ag, in der Kirche. au en tra en, vor

~ ~----........ --------.. --....

Ertjffnung der Ausstellung "Das Burzenfand" im Emographischen Museum in Kronstadt:l(v,I,n,r,) Ligio Fulga (Direlcton'n des Museums), Ion Oprif (Kulmr5tiftung Rumiinien), Udo Acker ' (H DO München), Landrat Taropa (Kreis Kronstadt), Klaus Daniei (Bezirksdechant), Marlin Eichler, Coro' KCJnig (Kultlfrmimsterium Rumänien), Mi­chael Trein und Martin Riff, Foto: Fr. Eichter

DAS BURZENLAND, Städte, DCJrfer, Kir­chenburgen. Fotos: Martin Eich/er, Georg Gers­ter. Einführung: Hans Berget, Nachwort: Heinriel! IAmpii/g . .'1erousgeber und Texte: Martin Riff. Edition Wort und Welt, München, 1999, Großfor­mat 29,5 x 29,5 cm, 300 Seiten, 410 Forbaufnah­Inen. 1SBN3-93U13-oo-8, DM 138,- 'DM. Bestel­lungen: Buchversand Südost, Seebergsteige 4, D-7423S 'Erlenbach, Tel, (07132) 95116-12, werk­tags 18.00 bis 21.00 Ullr, Fax (07132) 95116-13, E-Mail: ~uchvcrsandJi//@I-online.de.

den Fensiern, auf d~n Friedhöfen. Blumen als Ausdruck des Schönheitssinns dieser Menschen.

Blättert man in dem Buch, so glaubt man nicht selten, Augenzeuge von Lebensbildern im Jahres­ablauf zu sein; auf dem Acker, im_Weingatten. im Wald, auf dem Bauernhof, Diese Unmittelbarkeit des Bildeindrucks dürfte auch damit zu tun haben. dass zwei der Autoren gebürtige Siebenbürger Sachsen sind, zwei weitere aber gute Kenner der Landschaft, Vor allem aber überzeugt die sugges­tive Kraft der Fotografie. Die Autoren haben die

'dramatischen Veränderungen im neuesten Schicksal der Deutschen in Rumänien durchaus wahrgenommen: ehemals blühende Ortschaftcn sind verlassen, bodenständiges häusliches Hand­werk ist zum Relikt verkommen, Jahrhunderte altes Brauchtum lebt nunmehr in der Erinnerung. Zwar könntc man den Vorwurf erheben, es ver­mittelten dic Fotos durch hervorragcnde Qualität, überraschende Blickwinkel und die Pracht der Farben ein z.u schönes Bild einer traurigen Reali· tät. dOCh glauben wir nicht, dass solches in der Absicht der Autoren gelegen hat,

P.ro! Dr, loan Oprif, Bukarest J

Die Elegie der Motte ,Auf uns kommen schwere Zeiten sagt die Motte zu ih.rem Kind. Drauf müssen wir uns vorbereiten weil unsere Chancen trübe sind.

Seit man das Nylon' hat erfunden. sind wir gepeinigt und geschunden, Dies ganze Faseneug ist nämlich geschmacklos, zäh und unbekömmlich. Dralon, Dolan, wie alle auch heißen , sind nur gut sich die Zähne dran auszubeißen.

Oft scheint ein Fell verblüffenö echt, ' dass man es glei~h vertilgen möcht, doch auch noch das ist imitiert. dass es eins richtig irreführt. Beim ersten Bissen merkt man schon auch dies ist Imitation.

Jetzt soll der Mensch keinen Pelz benUtzen, denn er will die Tierwelt schUtzen und wer fragt uns, mein liebes Kind ob wir nicht auch riere sind, Wir kriegen, kaum sind wir geboren, die Fliegenklatsche um die Ohren.

Und findet man dann, GOII sei Dank, noch einen Pelz in einem Schrank dann ist auch der so imprägniert. dass man vor Ekel fast krepiert. Von Chemo betäubt . vom Hunger geplagt merk dir ... was deine Mutter sagt:

Willst überleben du auf Erden musst du das Baumwollhöschen fressen und-brav ein Vegetarier werden; den schönen Nerz kannst du vergessen.

Edda D. Essigmann-Fantanar in "Meine ges-t-ammeiten Werke"

Edda Dora Euigmann-Fantanar: Meine ges~t·ammelten Werke. Erschienen im EigenverJag. Umschlagges~altung: Anifa Hellwig; Druck und Bindung: Druckerei Roland Heßler, 91083 Baiers. dorf; 13,5 $elten. Preis DM 12,- plus Versandkosten. Zu bestellen bel: Edda Dora Esslgmann­Fantanar, Be~liner Weg 9, 82538.Geretsried, Tel.: (08171) 3039. '

Vo~ einige? Monaten verö!fentlichte Edd~ Fan- 'einer' Ausreise geschildert oder auf ' die, große tanarlhr,zwelt:s Werk, das sIe unte.rdem g~lstrei- Se,hnsueht nach dem damals femen "goldenen" chen, auf Zuruekhaltung und ,Besonnenhelt deu- ' Westen angespielt, " , ~enden oben g~,na~nten :ite~ - wie ~brigens auch Au~h bringen die Verse Einzelheiten aus dem ~hre erste PubhkatlOn - m EIgenregie verlegt und Leben def Kronstädter in den Jahren vor der Ihrer Leserschaft zur Verfügung gestell t hat, Das großen Ausreise. wie z, B. die Treffen in COsti. E~de 1~6 ersc~iene~e B~chlein '"Aller , g~ten ne~ti (i~ der dorti~en Staubgas~e) und am FKK-DJ~ge smd. DreIzehn - dIe Neue Kronstädter Strand Iß der Schltubucht am Schwarzen Meer: Zelt~ng benchtete darüber und br~chte einen ~b- ' Mit feiner feder und viel Ch.arme zeichn~t Edd~ schp,11t daraus - war sch~ell vergnffen , un~ DIcht Fanta.nar auch ihre Freunde, oft mit deren Eigen­nur Kr?~städter.halten VIele lobende Worte dazu, heiten und Schrullen. jedoch stets liebevoll und

Nun hegen dIe "Ges+ammelten Werke" auf nicht verletzend, ',~ , . dem Tisc~. Mit ~iesem Buch hat Edda ',E,ssigm~nn- ' , Si~ verwen,det zeitweise dii .für uns damals gän­Fantanar Ihren .Kronstädter Freunden em ~hon~s gige Umgangssprache, in de~ Worte 'wie "Kent" Geschen~ bereitet , e~e.u t lesensw~rte Zellen , dl~ (Marke einer Zigarenensorte,'die lange Zeit hin­vol~er WItz und E:"pnt smd, ~enn, lhr: Erstpubh· durch die .. harte Währung" als Bestechungsmittel katIOn Ku~geschlc~ten und clgene Ennnerungen in der korrupten'Beamte·nwelt der Entscheidungs­au~ der Zelt vor, wahrend und nach dem 2" Welt· träger für den Passerhalt waren), contestatie (Wi­krieg, aus Kronst~dt und dem Leben. zw~schen derspruch auf abgelehnte Ausreiseanträge) oder R~upenbergund Zinne und BegebenheIten Iß den "Gummiadler" (Grillhäh:nchen) vorkommen. Burgerwohnungen ,der, Kronst~dter. Jnne.nsta~t Selbst an sich recht privat klingende Verse auf ge~r~cht hatte,. so Ist dle~es zweIte Büchlem - In runde Geb\1rtstage ihrer Freunde sind ,Zeitzeu­~elmen &eschrlebe.n - eIße Sammlu~g von Ge- 'gen, sie reflektieren die l.ebenskreise dieser d,c~t~n .aus de~ pnvaten Lebensberelch der Au- Freunde, die sich in den wenigen Jahren seit ihrer (on~, die aus diversen Anlässen en:tstan~en und . Einbürgerung in Deutschland auf den diversesten v?n Ih~ auch vo~getragen wur~en. Emg:leltet v~n Ebenen ihres beruflichen und privaten Alltags gut eIgens, a~gefertlgt~n II[ust~~lion~n, ~hedert die integriert und etabliert haben. . ~utonn Ihre poetlschen Ruckbhcke m folgende Wer die Autorin kennt weiß dass ihre Verse vIer .. "7-bsehnitte: ,,~bschied v~n. den A~~sied- , beim eigenen : immer freien , V~rtrag besonders ler? ' "Rund um die Runden ,,:,Allerl~ 1 und , zündeten und mit langanhaltendem Beifall 'der , ,,~mladungen zum Rosenmontag , E~ smd ge- meist zahlreichen Zuhörerschaft belohnt wurden : dIchte. gedacht und zusammengestellt ~nlässlich Edda Fantanars'Gedichte sind nicht ol1ne feinfüh-

, der V:rab,schiedu~g vonY7rwandten und Freun· lige" Selbslreflexion, Verse aus dem Jahre 1998 den, die dIe Ausreisepässe Im .~ufe der 7~r ~nd . bezeugen das. ,Im Gedicht .. Deutsche Sprache, 80er Jahre von ~en kommunlsllschen Pohzelbe- schweres Sprache" schildert sie ihre Höllenpein hörden nach oft Jahrzehntelangem Warten erhal· und ihren Kummer wenn nun die alte Recht­ten hatten. Es s!nd y:rse. die den Exitus, das schreibung unserer Muttersprache nicht mehr gü[­En?e des Dortsems elnlgcr Kronstädterl das Ab- tig sein soll und die neue mit z. B, helllila" mit schIedneh men a,us der kl~inen 'und immer kleiner 'drei ",'" obligat wird.' "

werdenden siebenbürgisch-sächsischen Gesell­schaft, aus ihrer Welt der alten Stadt unter der Zinne festhalten.

Ein weiteres Kapitel beinhaltet Verse, die Edda Fantanar aus Anl~ von ,Festen wie z, B. den Geburtstagen ihrer vielen Freunde und Verwand­ten verfasst hat, Weitere Gedichte erinnern an gemeinsam verbrachte Urlaube, zunächst an die für viele Kronstädter gut bekannten Zeit-Wo­chenenden im Retyinyir/Reci, :am Schwarzbach im heutigen Kreis (:ovasna, oder an Urlauöscin­drücke-ih Spanien oder anderswo. Am Ende des Buches bringe die Autorin vier Einla'dungsgedich­te zu. Rosenmontag-Faschingsveranstaltungen ih­rer Freu,n,de aus München und Umgebung.

Wenn a\lfs Erste die Verse zunächst nu.r Ange­sprochene,und Insider zu intereS'sieren scheinen , z. B. diejenigen , f~r deren Verabschiedung aus Kronstadt anlässlich ihrer Ausreise die Verse ge­schmiedet wurden, muss bei genauerem Lesen d.er Wert einer solchen Publikation auch aus anderer Perspektive gesehen werden, Es sind Gedichte, die ein Stück Zeitgeschichte unseres kleinen Völkchens widerspiegeln"AlltagsgC$chichte also. in der die schwierige Problematik des Aussiedelns festgehalten ist, Verse, in denen' die unendlich vielen Sorgen, Nöte und der Stress des Ausreisens beschrieben werden, die selbst bei Betroffenen jetzt nach 20 und mehr Jahren fast in Vergessen­heit geraten sind, wie das Herausschmuggeln von persönlichem Hab "und Gut, das den rumäJ;lischen Behörden äußerst verdächtig gewesen war (z. B. ein' menschliches Schädelskelett, das dem Stu­dium der Medizin gedient hatte). Heiter, witzig und mit goldenem Humor, der auch der Trauer über den Abschied von lieben Freunden Raum lässt, wird die Situationskomik des Vorbereitens

Alles in allem, 'ein Bändchen, das seine Veröf­fentlichung rechtfertigt und das sowohl für Freun­de und Verwandte als auch für kulturhistorisch' Interessierte , die jetzt oder später Reche'rchen über die 70er und ,80er Jahre der Kronstädter durchführen werden, einen authentischen Beleg darstellt: Hansgeorg v. Kiflyen

~:'::';~:';~~i~:~~; die nichts erleben, es gibt nur L d~vf)n merken, Gurt Goet:

Leserbriefe

Bil~er einer Welt ~on gesteJ'it Wollte man es boshaft foimulier~n ; müsste es

heißen: Vorsicht vor ' Büchern, die, von Herrn Walter Roth empfohlen werden! Der von ih'm in der Folge 4199 'vom 15. 12. 1999 der "Neuen Kronstädter Zeitung" gepriesene Foto- und Text­band "Damals im Südosten", den er als "gleich­wertig" neben .. c;!ie zahlreichen bisherigen Foto­bäntle über Siebenbürgen" stellt - weldie von ,ihnen; da sie qualitativ sehr unterschied lieh sind? -, ist nämlich bis auf einen,gewissen Dokumenta· tionswert des Bildmaterials die reine Katastro­phe! Es ist ja nicht nur der Umstand, dass in dem Band Hermannstadt als "Mittelpunkt des Burzen­land~~" bezei.chnet" wi'rd; der einzige kritische Hinweis des ,Herrn Roth allf die Mängel d.es'Ban.' des. Es gibt ungezählte weitere Sachfehler darin ... die dem Aut~r des Textes ein fatales Zeugnis

' ausstellen, Hat Herr Roth sie übersehen? Zum Beispiel: Prinz Eugen wird mit Blick auf das :Jahr 1717 · als Filnfl{ndzwanzigjlÜiriger bezeichnet. Fakt ist , dass der Prinz damals 54 Jahre alt war (geboren 1663); die Schlacht ati(den Katalauni­schen Feldern soll, wie es 'in dem Band heißt, die Gepiden als Besieger der Hunnen gesehen haDen; Fakt ist, dass 451 die Franken und Westgoten gemeinsam mit den Römern unter Aätius die Hunnen schlugen; der fortlaufend als Bruckentahl geschnebene Brukenthal ist .ein weiteres peinli­ches ftLrgehlis, das Herr Roth. hätte bemerken müssen; der ehemalige NS-Volksgruppenführer Andreas Sclimidt war Schwiegersohn des SS­Obergruppenführers Ber~er, nicht des ,SS-Ol,>er­gruppenf~hrers Wolf; hlt;1Z~ kommell falsche Bildunferschriften; ete. All dies ;macht 'den Band wertlos und lässt es ·unstatthaft erscheinen, ihn als ,,,gleichwertig" netien die z. T. vorzüglichen Sie­benbürgen-Bände zu stellen, über die wir in unse­rer Literaturverfügen. Mit einem Wort: Der ,fata­litäten ist in "Damals im Südosten" kein Ende,

'Die obe'rflächJiche BesprecHung des Herrn Roth 'gehört dazu,

A,uf all dies wi,es die J:'leue Kfonstädter Zeitung ' übrigens schon einmal präzise hin: Herr Hermann Schlandt reihte ,die oben genannten und weitere Peinlichkeiten in der Folge vom'15. 6. 1991, Seite 8, in der,Rubrik "Neue Bücher" in einer sachkun­dig gediegenen Besprechung aneinander. Bitte also: Hände weg von ;,Damals im Südosten" ..!

auch wenn das Buch jefzt zum Ramschpreis ange­boten'wird. " Kurt Waber

Page 8: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

SeiteS Ne~e ' Kronstädter Zeitung 25. rtlärz2000

Fortsetzung und Schluss

BeriCht über die Art und Weise, in der ich dieEreignisse im Dezember 1989 in Rumänien miterlebt habe

Von Wolfgang Wittsto<:k

Wi~ bringen nun den zweiten· Teil des in unserer Ausgabe 4199 begonn,enel) .Beitrags vo~ wolf~~~g WiUstock. Der Text erschien erstmals. im Doppelheft 1-2/1990 der Zeitschrift "Neue Literatur m Dukarest. Er war ursprünglich ein Briet, den der Autor a'.!' 21. ~. 1~ sc~rieb, um Verwandte u~d Bekannte, die in der Bundesrepublik Deuts~hland le~en, uber die Erelgmsse des Dezember 1989 IR

Kronstadt zu inrormieren.

Ich ging nach Hause, wollte auf dem Heimweg Brot kaufen, doch die Geschäfte waren geschlos­sen. Aufden Straßen herrschte Ruhe. Mir fiel auf, dass einer meiner Nachbarn die rumänische Fah­ne zum Fenster hinaus gesteckt hatte (am nächs­ten'Tag, als in der Stadt gekämpft und geschossen wurde, war die Fahne wieder,verschwunden).

*

Am Ende weiiltenalle Erinnerungen eines Siebenbürger Nachrichtenredakteurs beim Sender R!~io Freies Eu-:opa

(RFE) an die aufregenden Stunden des Dezember·Umsturzes in Rumänien , 'j -

In unserer Ausgabe 4/99 brachten ~r einen Bericht ,von Wollgang Wlttstoek, den wirin dieser Ausgabe ronsetzea, über die Ereignisse Im Dezember 1989 In Kronstadt. Deer Autor schilderte darin seine persönlichen Erlebnisse vor·Ort. '. ' . ' : Mit dem folgenden Text bringen wir eine Schilderung aus der Sicht eines Sieb~nbürger Nachrichtenre· dakteuß'von RFE (Radio Freies Europ'a), der beschreibt, wie die Nachrichten aus Rumänien In der R.mänienredakfion von RFE aufgenommen wurden.

Noch am gieichen Abend fuhr ich problemlos bis in die Langgasse, an eine Stelle, wo Zigeuner in den vergangenen Jahren immer wieder trotz Verbots und harter Strafen , im Schutz der Dun­kelheit "schwan" Weihnachtsbäumchen verkauft hatten. Doch diesmal war von Zigeunern 'und Bäumchen keine Spur zu sehen, Bald wieder zu Hause, war ich-vom Standpunkt des Journalisten - neugierig. wie d'as Fernsehen die Ereignisse vom Vormittag in Bukarest reflektiere n würde. Vm 19 Uhr begann das Programm, es wurde die Rede vom Vormittag wiederholt, natUrlich waren die Pannen schon wegretuschiert. Dann folgten Hul­digungsgedichte und -lieder, der Fernseher wurde abgeschaltet, und wir hörten wieder die gleichen ausländis~hen Sender in rumänischer Sprache,

Am Nachmittag des 17. Dezember 1989 war ic~ um 10 Uhr ,trat wie 'gewöhniich das R~daktions­'Chef vom Dienst in der: Nachrichtenabteilung der kollegilim zusammen. Diesmal fehlte '-kein einzi­Rumänischen Sektion des Senders Freies Europa ges M!!glied der Redaktion.,Jeder wollte Einzel· in München. Kurz vor m'einem Dienstschluss, ge- heiten erfahren. Der Direktor gab eine ausführli­

, gen 18 Uhr, meldete sich ein Herr am Telefon, der che Analyse der Lage und mahnte zur 'Umsicht. mit aufgeregter Stimme mitteilte, er .sei soeben Im Laufe der Sitiung erschie,n aucr ein Mitgl(ed von seinem Bruder aus Temesvar angerufen wor- der amerikanischen Leitung des Senders und den, der ihm milteilte. dass über der Stadt Hub- ,sprach von besorgniserregenden M~ldungen aus schrauber kreisten und in einigen Vororten Pan- Rumänien. Währenddessen überhäuften sich die zer und Panzerwagen ~ufgefahren seien. Dem Meldungen, die über alle ausländischen Sender Dialekt nach hani:lelte es sich um einen Banater und Nachrichtenagenturen v~rbreitet wurden ..

Auch an diesem Abend sah ich in der Langgasse Schwaben am anderen Ende des Fernsprechers, Schön langsam konnte man sich ein vages Bild vqn nach einem Tannenbäumchen, gleichfalls ohne der aber seinen Namen nicht nennen wollte und d~r l!.age in Temesvar machen. Aber es stellte sich Erfolg. Den Rest· des Nachmiuags und Abends das' Gespräch dann von sich aus abbrach . automatisch die Frage nach der Lage in 'Bukarest verbrachten wir vor dem Fernseher. Gegen 17 Nach all den Spannungen und aufregenden Ta- und in den anderen Landesteilen. Was war mit Uhr . haue die Sendung wieder begonnen, das gen der letzten Wochen, die mit dem Fall. der Ceau~escu los? Fernsehen brachte Direktaufnahmen von einer Berliner Mauer begonnen hatten und sich mit dem Die westlichen Sender,. aber 'auch die jugoslawi­großen Kundgebung, die die Front de"rNationalen Umsturz der kommunistischen Regime Polens sche Nachrichtenagentur TANJUG _ immer sehr Rettung auf dem Platz der Republik vor dem und der damal igen CSSR forisetzten, warteten zuverlässigin ihrenMeldungenüberd~nOstblock ehemaligen Sitz des Zentralkomitees (ZK) der wir in der Rumänienredaktion natürlich auch auf , _ .sprachen bereits von Totet1 in Temesvar. In, Kommunistischen Partei veranstaltet hatte. Vom den Augenblick, dass es in Rumänien zu einer ' unseren stUndlichen Nachrichtensendungen er­Balkon des ZK waren .einige Redner zu hören, ähnlichen Entwicklung kommen würde. So. wurde "wähn~en wir die Unruhen in Temesvar"bezogen, u . a. Dumitru.Mazilu. doch bald hörte man ausd~.r dieser anonyme Anruf von uns mit großer Auf-' in diese Meldungen aber. keine Zahlen von Toten ~enge SclJrele, es wurde geschos.sen. In regel~a- merksamkeit zur Kenntnis genommen. In der Re- , od~~. \:,erletzte~. In"den folgenden St~nden,mel­ßlgen Abständ.en brachte das Fern~~hen an d.I~- , daktion herrschte-eine Atmosphäre der Angst up.d ' . deten die wes.tlichen Medien bereits hunderte von sem Abend DI,r~ktaufnahmen von i:llesem Platz. Hoffnung. Wir waren sehr besorgt. 'denn jeder- Tot.en. Mancherorts wurde von etlichen tausend ~an sah und hört~, dass scharf geschossen wurd~, mann kannte die Brutalität der Securitate und das gesprochen, In unseren Nachrichten.sendungen d~e Geschosse. zelchneten , leuchtende Spuren m Abschrec\s.ungspotential über das sie verfügte. die stünd'ich uJ?,!l jetzt rund, um die Uhr ausge­die Dunkelheit. ~ald , sah man .auch .. sc.hon den WiesolltenwirdiesenAnfrufwerten?\Yaswa'rlos strahlt ,wurden, sprachen wir später von 4 bis 5 Pa,la~t ,der R~pu.bhk (das e.hemahge Komgs- dann in Temesvar? Wir wussten. dass es Spannungen . Toten. Welch ein unglaub.1icher ' Un,terschied! P~äsldlalpalals, m d~ssen emem Flügel das nun arg um den reformienen ungarischen Pfarrer Laszlo Und immer wieder wurde auf der eint;n S~ite von mltgen~mmene n~tlonale KlInstm~seuJ?l .. unt~r~e- Tökes gab. Man spürte selbst in ~öncre~ die . Tausenden ,von Toten und uns~rerse its vo'n nur-4 brac~t 1st) und die Zentrale Umversltatsblbho- Unl\!he ' in dem Balkanstaat, Wir mussten aber bis 5'.Opfern &e,sprochen. Wir Redakteure waren thek m Flammen stehen. äußerste Vorsicht walten lassen. Von der ameri- am Verzweifeln, Wir fragten uns, ob jetZlfnicht

Am Freitag, dem 22. Dezember, war ich pünkt­lich um 8 Uhr in der Redaktion. Ich telefonierte sofort mit meinem Chefredakteur, der diese Wo­'che den Dienst in der Druckerei versah (wir wech­selten einander, ab), Er hatte' gegen 6.30 Uhr bei der Bahnhofspost den "Neuen Weg" mit der Fern­sehansprache Ceau~escus erstanden und war dann in die Druckerei gefahren, um den Text dem Unotypisten zum Setzen zu geben, Aber auf dem Weg dahin kam ihm bereits die ganze Belegschaft der Druckerei entgegen, alle strömten ins Stadt­zentrum, in der Druckerei fand er nur den Direk­tor und den Pförtner vor,

Wie die Druckerei machten es an diesem' Tag alle Betriebe der Stadt, Zigtausende demonstrier­ten. Auch am Redaktionsgebäude zogen Demon­stradonszüge vorbei, die Leute trugen die Landes­flagge, aus denen das sozialistische Wappen her­ausgeschnitten war, mit Sorgfalt oder auch eilig angefe~tigte Losungen wie "Jos Ceau~escu!" (Nie­der mit Ceau~scul), an denen auch Schuhe bau­melt"en (Ceau~cu war in seiner Jugend bekannt­lich Schusterlehrling gewesen) . Sprechchöre rie­fen: "Pressefreiheit!" (In unserem Pressehaus be­finden sich die Redaktionen einer rumänischen Tageszeitung, 'einer ungarischen und unserer Wo-

Nach Mitternacht gi ngen wir zu B.en. ~eschl~- kanischen Leitung des Senders waren penibeiste .unsere9laubwürdigkeit beim rumänischen Zuhö­fen hat>en wir aber kaum, denn gegen zwei Uhr ID Auflagen zu beachten. Die Nachrichtenpolitik ·rer verloren ginge? In einem AugenbliCk, da wir der Nacht fing ein heftiges Schießen an, aus der von RFE war streng überwacht, damit'keinerlei mit SicherheJt wussten, dass alle unseren ~ender Stadt wurde mit kleinkalibrigen Waffen (wohl Pannen den Sender kompromittierten. Zu der eingeschaltet hatten, gerade sollten :-vir Maschinenpistolen und Maschinengewehre~) rigorosen Sendepolitik von RFE gehöne auch der es sein, die Tatsachen I Slim-; auch in Richtung ,dem Berg, wo wir strikte Grundsatz, eine ' Nachricht nur dann über

Nacht. den Ätherzu schicken, wenn diese zuvor'von zwei unabhängigen Nachrichtenagenturen bestätigt wurde, Auf diese Weise war es nach menschli-

chenzeitschrift, einer rumänischen Kultur-Mo- i natsschrift, "Astra", sowie die lokale Redaktion schon der i war, von Fernsehen·, Radio und mehrere zentrale Wir aus der bereits Mittwoch abge= Publikationen .) schlossenen Ausgabe bloß die demgestürzten Re-

Die Stimmung war an diesem Morgen im Pres- gime gewidmeten Materialien herauszunehmen 'sehaus ziemlich bedrückend, zumal sich das Ge- (einen Leitartikel zum Staatshaushalt für das Jahr. rücht verbreitete, dass die Armee den Auftrag 1990; in dem der Name des Diktators allerdings erhalte n habe, auf das Volk zu schießen. WenIge gar nicht erwähnt war, und einen kurzen Bericht Minuten vor elf Uhr - in der Straße vor dem über .Ceau~escus Iran-Besuch) und staU dessen Pressehaus befanden sich keine .Demonstrations- das Freitagabend im Fernsehen vorgelesene Kom­züge mehr - sah iCh auf der Straße ~ute aufgeregt munique des Rates der Front der Nationalen Ret­gestikul!eren und hin und her laufen. Ich öffne~e tung in eigener Übersetzung zu bringen sowie das Fenster und fragte nach . dem Grund. I?le ' unbedingt im Laufe des Tages tU drucken, Ich Leute riefen: "A abdicat!-" (Er hat abgedankt!). beschloss sofort in die Druckerei zu fahren. Als Ichgingsofort in den Raum, in dem mein Schreib- ich aus dem Haus trat, stand unser Berg aber so tisch steht, nahm das Ceat4escu-Bild , das dort an stark unter Beschuss, dass ich beschloss, eine der Wand hing (es gehörte zum Inventar des Feuerpause abzuwarten. Da merkte ich, wie sich, Ra,urnes. ich ~atte es Anfa~~ November, als i~h in jeweils hinte! Bäumen Deckung suchen~, junge dieses Büro einzog "geerbt ) und steckte es hmter Männer durch den Wald bergauf heranpIrschten. einen Schrank. Doch gleich darauf kam eine kalte in einer Hand ein Gewehr, in der anderen die Dusche: das Kommunique im Radio, das,s über Trikolore. Aus Telefongesprächen mit Bekann­das ganze Land der Notstand verhängt worden ten in der Stadt erfuhr ich, dass Terroristen sich im sei, ,dass es sich herausgestellt ha~e, dass der Weißen Turm , einer Befestigungsanlage aus dem Verteidigungsminister ,Milea ein Verräter sei und Mittelalter, etwa 200 m von unserem Haus ent­dass er. ~elb~tmord b~~angen habe. Als ich ~as fernt, eingenistet hätten,.e.benso im Sch~a~~n hörte, gmg Ich und hängte das Ceau~e~cu-Blld Turm und auch hinter dem sogenannten PIODler­wieder an die Wand. Das Kommunique wurde palast, wo in' letzter Zeit Trinkwasserreservoire nun aUe zehn. Minuten gesendet, bis: etwa g~gen eingerichtet worden waren. Die Jungen mit den 11.40 Uhr, dann war 'nur noch MUSik zu hören. Gewehren, die ich 'aus dem Fenster beoöachten Um 1"2 Uhr warteten wir auf eine Nachrichtens~n- konnte, waren offenbar Mitglieder der bewaffne­dung, aber umsonst. Kurz vor ein Uhr kamen ten Arbeitergarden. dan.n ~us de~1 Ra~io ganz ung~w~~nljch~ ~o~e: Als sich nach einer knappen Stunde et~a ~as "Wir SIß~ da . ",wir .haben gesiegt. ''',~Irsmd Im Gesc~ützfeuer ein bisschen gelegt hatte: gmg IC~ Gebäude des rumämschen Rundfunks. . Etwa so. wieder aus dem Haus. Doch als ich ms Auto

. Da der Yideo-Monitor im Büro .des Ch.ef~edaK- steigen wollte, rief mir einer der Jungen aus d~m teurs kemen Fernsehton haue" liefen wl.r Iß ~n Wald zu, er schieße sofort, falls ich ins Auto steige zweiten Stock zur Astra-Redaktlon, um die Erelg- und losfahre. Er kommandierte mich 'zu sich, ich nisse im Fernsehen mitzubekommen. G~lände zOckte sofort den Journalistenausweis und ging und Gebäl,lde des rumänischen fernsehens m Bu- mit empor gehobenen Armen den Berg hinab. auf karest waren von Demonstranten und der Armee den Mann zu, der sein Gewehr auf mich gerichtet in Besitz .genommen worden. Ungeheure Men- hielt. Ich reichte ihm den Ausweis, sagte, wer ich schenmengen umgaben den Sitz des Fernsehens. sei und dass ich in ,die Druckerei fahren wolle. Ich Es wurde zunächst alternativ aiJs dem Hof aes musste auch meine Jacke öffnen, damit er sich Fernsehens, von einer improvisierten Bühne, u~~ vergewissern konnte, dass ich darunter keine aus dem Studio gesendet. I?ie ersten ~pre?he~, die Waffen.trage. Dann fragte er auch, was iCh i~ der zu W0!1e kamen, waren (D1cht.unbedl~gt m dieser · Druckerei drucken wolle. Ich sagte: "Ich weiß es Reihenfolge) der Dichter Mucea ~mescu., der nicht, der Chefredakteur hat mich h~nbes tellt," Schauspieler'Ion Caramitru und der Filmregisseur . Theoretisch bestand nämlich aie Möglichkeit, Sergiu Nicolaescu. Vor allem letzterer hatte auf dass der Mann kein Gardist, sondern ein Terrorist mi~h einen tiefe~ (I?osiih:en) Eindruck gemacht. ist, der m'ich kaltblütig niedergeknallt hät~e, wen~ ':'Ir sahen u~d ~orte~ Teilnehmer an den revo!u- . ich ihm gesagt 'hätte, wir wollen eine Ausgabe mIt tlo~~ren Erelgn.lssen Iß Buka.r~st, soeben ~efr,elte dem Kommurtique der Front der Nationalen Ret­pohtlsche ,Häftlinge, hohe M~htlirs und Gelsthche tung drucken. Mein Mann beriet sich durch lautes etc, Gegen 16 Uhr wurde die Sendung für etwa Rufen mit einem anderen Mann, der etwa weiter eine Stunde unte[brochen, der altersschwachen weg fiimer einem anderen Baum stand , und mit lV-Apparatur eine ~ause gegönnl: - Das Ceau- ,Herr Ingenieur" angesprochen wurde: Was mit ~escu-Bi1d in meinem Büro hau.~ Ich kurz n~ch :nir zu geschehen habe usw.? Sie fragten inich,wie Beginn der lV~Sendung zum zweiten Mal - dles~ , . mal endgültig - von der Wand genommen. (Fonsetzung auf SeIte 10)

; mit der der· Toten bei dieser sog.

denn ein Revolution vorlag, - Wochen und Monate nach lich erst dann j Arbeitzufrieden, wenn er den Dezemberunruften - gab eStlandesweit nicht' möglichst schnell eine brandn~~e Nachricht ' ein-!"?a! tausend :rqte, Somit war die ,vorsichtige durchgeben kann. Wie beneideten wir· andere Benchte,rstattung 'von RFE berechtigt, umsa Rundfunkanstalten, namentlich den ORF, die . mehr, als später bekannt w!lr(Je, dass einfallsrei­oftmals Nachrichten über Entwicklungen im Ost- che "Re.volutionäre" aucli Tote aus dem -Ternes­block ausstrahlten, die uns zwar auch bereits oe- , .varer Gerichtsmedizin'ischen1lnstitut auf die Stra­kannt waren. aber bei RFE mjt dem ~ürzel BIO ße'brachten und auch davor nicht "Zurückschreck­(background information only - nur als Hinter- ' t;n, frisch 'begraben,e L:.eichen' wieder ans Tages- . grundmaterial zu. werten) versehen ,wurden un~ . 'hcht zu befördern, ,1D de.r AbsiCht, die Zahl der ' somit tabu für jeflwede S~ndung waren. nie Rieh- Toten hinauf1;utre.iben .. ' tigkeit dieser Politik sollte sich dann im Lauf~ der Als dann schließlich die Nachricht von der Ver­nächsten sehr aufrc:genden Tage doch als oppor- haftung des,flüchtigen Ehepaares Ceau~escu be­tun erweisen. stätigt wurde, hatten die meisten Kollegen Tränen

Zurück zu jenem Nac~mittag im Dezember in den Augen. Ein etwas älterer Redakteur erlitt 1989. Wir lJlussten also die Mitteilung des anony- einep. Nervenzusammenbruch uni;!, musSte vom men Anrufers mit größter Vorsicht behandeln. ,Betriebsarzt'versorgt werden. Das war wohl der Allzuoft hatte die Securitate versucht, den Sender Höhepu,nkt meiner mehr als 28~jährigen Tä.tigkeit durch provozierte Falschmeldungen zu diskredi~ als Nachrichtenredakteur beim Sender Freies Eu-tieren. Hatten wir es diesmal auch mit einem , ropa. .

' .. Agent 'provoeateur" zu. tun? Zur I?rinner:ung s~i hier noch folgendes be- . Keiner von uns hatte darauf tine schlüssige ' mer~t: zu ~_egmn semer Sendetätigkeit gab sich

Antwort. So entschloss ich mich, den Direktorder R~dlO Freies Europa ,(RFE) eigene Satzungen .. rumänischen sendeabteilung zu Hause zu' errei- Diese sahen u. a. vor, dass der ·Sender seine chen, um ihn von dem Anfruf zu benachrichtigen. Aufgabe als erfüllt betrachten würde, sobald in Er kam auch sofort in die Redaktion zurück. Es Osteuropa Rede- und Informationsfreiheit wied war inzwischen 19 Uhr geworden. Wir 'erörterten )h~rgeste.lI! seien: Seit 1949 warRFE der in Rum~~ ~ "ad hoc" die Lage, und der Direktor beSchloss, ' n~en .m.elst~ehörte ,ausländische Sender und nach bei der US-Sendeleitung eine Verlä'l)gerung unse- ' vlefZ1.&Jä~ngef ~tlgkeit schien zumindest im De­rer Abendsendungen, die gewöhnlich um '24 Uhr; zember 1989 dIeses Ziel erreicht Doch 'es g.

···d d 'h ·fh d ' . mg zu Ende gingen, zu erwirken. Bel et;t an eren" nhl~ ts? el~ ac udn so schnell mit der Pressefrei~ Rundfunksendern: ORF, Bayerischer Rundfunk, elt, Wie WI: uns as vorgestellt hatten. . Deutschlandfun)(, vor allem aber bei der immer ' Mit~e des Jahres 1995 schloss jedoch-RFE sehr gut informierten jugoslawischen Nachrich- finanzle,I.len. Gründen seine Pforten in' Münc~~~ tenagentur TANJUG, wurden die Berichte aus und zog ~~t stark reduziertem Personalbestand Temesvar ~n ,herausragender Stelle gesendet. ,nach P~ag. VO!! don ~ndet er heute noch nach

Da ich für den folgenden Frühdienst eingeteilt Rumämen: Lediglich die Sendeabteilungen rÜr war, der gewöhnlich um 3 Uhr morgens begann',' . Ungarn, die ehemalige CSSR und Polen wurden fand ,ich micht diesma( bereits um ein Ulir am aufgelöst; Während des Krieges im ehemaligen Englischen Garten wieder ein:' Die einzelnen Re- JugoslaWien kam eine Sendeabt 'I fü Se b' daktionszimmer im Sendegebäude waren in jener hinzu. ' el ung r r I~n Nacht alle hell ,erleuchtet. In der rumänischen Es w!rd wohl noch eine Weile dauern, bis in Redaktion waren viele Kollegen zusammenge- F:umämen von echten demokratiSChen Verhält­kommen, die es zu Hause auch nicht länger ~us- mssen gesprochen werden kann. So lange wird hielten. Es war, wohlgemerkt, .ein Uhr morgens wohl auch RFE nbch . S ..

r seme endungen m dieses am 18. Dezember 1989, m Laufe der Nacht waren, Lan.d ausstrahl7n . . Hans-]oachim Ack_er, G;a/ing

'jedoch keine neuen Nachrichten aus Temesvar I'

über die'Agenturen eingegangen, 'Erst am frühen Morgen überstllrzlen sich 'die

E reignisse und die Fülle der MeJdu~gen, die, über die Fernschreiber kamen. Jeder Satz der nun zu einer Nachficht geformt werden musste ; sollte äußerst vorsichtig formuliert werden. Wir waren gehalten. strikte Neutralität zu wahren, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Bevölkerung in irgend einer Weise aufzuwiegeln. Am .vormittag

D~r .Streit, ob der Mann oder die Frau w~rtv~iler . sei, ISI genauso müßig wie die Diskussion über die f;.?e, was schwerer ist, ein Kilo Eisen oder ein lo Benfedern. . Andres Segovia

Keine B~geislerun~ sol!te grtJßer sei~ a~s' die nüch­terne Leidenschaft ~ur praktischen Vernunft,

, , Helmur Sc"midt

Page 9: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

25: März 2000 Neue Kronsti!!tl?r_~eitung Seite 9

25 Jahre im Dienste der Erhaltung von Kunstwerten geehrt

Die Teppichrestauratorin Era Nussbächer Trägerin des Apollonia-Hirscher-Preises 1999

Im Namen des Demokratischen Forums der Deutschen des 'Kreises Kronstadt (DFDKK) und der Heimatortsgemeinscharten Kronstadt un~ Bartholomae überreichte Dr. Di~ter Simon, Vorsitzender, des DFDKK, am 7. Januar 2OOO'Frau Era Nussbäche'r den Apollonia-Hirscher-Preis 1999. . . Era ~ussbächer, geboren am 6. 3. 1913 in Kronstadt, gelernte Werklehrerin für Weben und Knüpfen von Teppi~hen, bereitete sich rür ihre Tätigkeit in der Restaurierungswerkstätte des MU,seums für Angewandte Kunst in Wien. vor. In den ' 25 Jahren ihrer Arb~it hat Era Nussbächer mit ihren Mitarbeiterinn~n rund 300 Teppiche und ~ahlreiche Messge:wänder restauriert und konserviert. Im Folgenden veröffentlichen wir den Text der von Dr. Dieter Simon gesprochenen Laudatio.

"" ApolIo"l, - .Hlrschor - Prols

~u ~~!ß ~1P99

Eine zahlenmäßig geringe und deshalb gefähr­dete Gemein.schaft hat Probleme, die.im;lividueU lösbar sind, z.B. durch Auswanderung, sie hat aber auch Probleme, die .nur durch eine funk tio­niere~de Gemeinschaft und ihre Institutionen adäquat zu behandeln sind.

. Eines dieser Probleme betrifft die Betreuung . unseres Kulturerbes, Wir lesen manchmal Mei­nungen, dass.eine Hinwendung zu diesen Dingen ein Blick' zurück wärey dass ein in Auflösung befindlicher V"lkskörper, dem keine Zukunft in Siebenbürge:n zugebilligt wird, sich auch nicht Sorgen um seine historische Einmaligkeit machen , müsste, ja, dass Konservieren und Bewahren Ausdruck von Verharren und Erstl)rren wäre " alles mit der missgünstigen Frage im Hintergrund: Für wen?

Es sind dies alles bedenkenswerte Gründe, über die eine Diskussion möglich ist, wenn man diese von einem geschichtlich korrekten Standpunkt führt, nämlich dem eirier dem Individuum überge­ordneten Kategorie, <.Ier Gemeinsch1;lft.

Während in sächsischen Kreisen solcherlei 'Diso

kussionen geführt werden, begegnen wir in der . rumänischsprachigen Presse; in Museen immer · . wieder dem blauäugigen Terminus "rumänisches

Kulturgut", der un.!erschied~!os jl lle~ einschließt, was sich .in den 'Museen'des Landes befindet und nicht n'ur dort.

Hier werden ganz offenb'ar der gegenwärtige Besitzer, der. massiv mit unerlaubten Enteignun­gen operierte, mit dem Schöpfer oder ursprüngli­chen Sammler verwechselt. Es wäre an der Zeit, . den Begriff "Sächsisches Kulturgut:' wenn nicht einzuführen, dann zumindest genauer zu defi­nieren.

In diese Problematik eingebettet, h.at Frau Era

Organist, Dirigent und Lehrer

Eckart Schlandt . wird 60 Jahre alt

,

Nussböcher, gebürtige Kronstädterin, Erbin einer langen Kronstädter Bürgenradition, in Kr'onstadt eine jahrzehntelange, segensreiche Tätigkeit als Teppichrestauratorin entfaltet.

Sie ist spät zu dieser Tätigkeit gekommen - die Familie, Kinder und schwere Nachkriegsjahre forderten ihrc Arbeitskraft und die Armut der Kirche gestatteten keine aufwendigen Restaurie- . rungen, Ihre starke künstlerisch-gestaltende Be­gabung äußerte sich in diesen ungünstigen Jahren im Kunstgewerbe.

Beginnend mit dem JaJ:tre 1973 war eine hauph berufliche Anstellung als Teppichrestauratorin im Rahmen der Evangelischen Kirche möglich: Es folgten zuerst Lehrjahre i~ Rest~urierungswe~k· stätten Deutschlands, Osterreichs und der Schweiz und schon bald, zur Wiedereinweihung

Era Nussbächer '!Iit dem Apollonia-Hirscher-' Preis,

der Schwarzen Kirche, im Mai 1984, wurden im Rahmen ~iner A~ssteJlung und 'dann in der Kirche selbst die restaurierten lI'eppiqhe ausgestellt .

Eine zusätzliche Anerkeimung der Kompetenz der Restaurierungs~erkstatt unter Frau Era Nuss­

(Fortsetzung auf Seite 10)

Bickerich erhielt er dann die erste AusbilClung an der Orgel, die Eckart Schlandt bei Prof. Helmut Plattner am Bu~arester "Cipriari-Porumbcscu"-Konservatorium fortsetzte und abschloss. .

Nach der Beendigung des Studiums war er zu-erst drei Jahre Lehrer an der Kronstädter Musik­schule, bevor er 11965 dieo Stelle 'seines Vaters an der Orgel der Schwarzen Kirche und am Dingen­tenpult des Bachchores einnahm. So ist er nun seit. rund 35 Jahren intensiv in die kirchenmusikalische Tradition Kronstadts eingebunden und führt sie erfolgreich fort.

Eckart Schlandt dachte nie daran, diese Aufga­be zU verlassen, auch als cr bei seinen vielen Konzertreisen im Ausland verlockende Angebote erhielt. Und es sieht auch so aus, als ob die Traditionsreihe, die über Rudolf Lassei, Viktor Bickerich und seinen Vater Walter Schlandt geht, mit seinem Sohn Steffen eine Fortsetzung finden würde~ der durch sein Studium der Kirchenmusik in Trossingen und durch sein KÖnnen auf dem ' besten Wege ist, einmal den Platz seines Vaters auf der'Orgelbank der. Buchholz-Orgel und in.der Leitung des € liores einzunehmen.

Die Arbeit von Eckart Schlanat als Chorleiter und @rgelinteipret war nicht immer leicht. In

. ein~r Zeit, w.o kirchliche € liorveranstaltungen nicht gerne gesehen waren, gelang es ihm aber doch immer. wieder. auch größere €horwer~e ein­zustudieren, die nötigen Solisten zu finden, um dann die Werke von lBach, Brahms, Schütz, Hän­del, Mozart u.a. zur Aufführung zu bringen. So fanden jälirJicli drei bis vier Choraufführungen statt: ,

In den Sommermonaten fanden die nachmittäg­lichen Qrgelkonzerte.statt, von denen er selber bis zu 20 bestritt. ' ,

Se'in Repert~ire als Orgelinte~pre" ist äußerst vielfältig und reichhaltig und geht über Werke von Bacfi, Buxtehude, Reger, € esar. Franck u.a. Aber auch prominente Komppnisten Rumäniens und' zeitgenössische Komponisten des In- und Auslan­des gehören dazu.

Eckart Schlanät an der trdgb.aren Org~1 bei der Der nach de~ Wende 1989 und die daraufi ,fol­Eröffnung der "Bilrzenland"-AussteUung, Okto- . gende Ausreisewelle im 'Jahre 1990 stark dezi­

'ber 1999. . ' Foto: F. Eichler: mierte € hor. liat sich inzwischen E>ank seiner. Tä-

•• .,

Prof. Dr. Dr. Hans Mieskes 85 ' Ehrennadel der Stad; Düsseldorf fü,i- Äifred Wagner

. "Integratiort - das wichtigste Anliegen" .

Der seit 1978 in Düsseldorf lebende Journalist und Redakteur Alfred Wagnyr wurde vor kurzem

'. v0!l1 Düsseldorfer Oberbürgermeister mit der "Ehrennadel" der Stadt ausgezeichnet. '

Der 1931 in Temeschwar geborel)e,jedoch früh in Kronstadt heimisch ,gewordene Wagnet.- ;Ich bin ein Kronstädter!" ~ studierte an der Akad~mie für' Soziale und 'Politische Wissenschaften in Bu-' . karest, er war 'Gründungsmitglied der "Volkszei­tung" (1957) und langjähriger Stellvertretender Chefredakteur der "Karpatenr:undschau"', Kron-" stadt, mit dem Fachbereich Wirts'chaft.

1977 zur Teilnahme .an einem internationalen Journalistik-Sem~nar in Wien eingeladen, nutzte ,Wagner die Gelegenheit zur. Aucht aus Rumä­nien, woer Frau und Sohn zurückließ. Schon 1978 ,

Am 17. 2. 2000 vollendete der in Gießen lehen- : fand er dann bei der "Rheinischen Post" als Re- . de Prof. Dr. Dr. Hans Mieskes das fünfundacht­zigste Lebensjahr. Der in Zeiden bei Kronstadt in Siebenbürgen Geborene gilt über die. Fachkreise . hina\ls als einer der wesentlichen Anreger und Begründer der Altersforschung; in ganz Deutsch­land bekannt machten ihn seine Beiträge zur er­ziehungswissenschaftlichen . Erforschung der

~ Spiel- und Arbeitsmittel 'und der Aufbau des Sportwissenschaftlichen Instituts an der Universi­tät Gießen. Hans Mieskes studierte. in Jena (Dr. phil. und theo!) und in München (Dr. med.). Er wurde 1961 Ordinarius in Gießen und lebt seither auch dOr!. Zu den öffentlichen Ehrungen, die ihm zuteil wurden, gehört der Siebenbütgisch-Sachsi­sche Kulturpreis 1983.

Willi Schiel,wurde mit der Johannes­Honterus-Medaille geehrt

Anlässlich des· Verbandstages zur Wal,l des neuen Bundesvorstandes der Landsman,nschaft im Oktober 1999 verlieh der Vorsitzende des DEOS (Demokratisches Forum der Deutschen in Siebenbürgen), Dr. }ürgen Porr, die vom Sieben-

Dr. Jürgen Porr überreicht Will; Sch i~l äie Hon­lerus-Medaille.

bürgen~Forurri gestiftete lohannes-Honterus-Me­dai/le an Willi Schiel. Dr. Jürgen Porr war. eigens zu diesem Zweck aus RUf!1änien angereist. ?

Unser Vereinsmitglied Willi Schiel ist der Be­gründer des Sozialwerkes der Siebenbürger Sach­sen und war. lange Jahre dessen E.eiter. Für sein Wirken im Rahmen der Heimathilfe und bei cer GrÜndung .der SAXONIA-Stiftung. deren"geisti­ger Vater er war, \\,urde Willi Schiel vom DFDS mit der Johannes.-Honterus-MedailJe geehrt, ehl

DJe Honterus-Medaille

* Die KrankHeiten, die das Wachstum der Mensch-heil kennzeichnen, nennt man Revolution.

Friedrich Heböel

. Alfred W!1gner

,dak,teur Arbeit, grUndete den "Radevormwalder Anzeiger" und trat 1995 in den 'I!uhestand, ohne allerdings die journalistische , Tä'tigkeit aufzu~ geben . .

Parallel zur Berufsarbeit w~r Wagner .ununter­brochen in: V\ö!reinsb~reichen .tätig. So leitete er L981 bis 1987 und 1994 bis 1998 die Kreisgruppe Düsseldorf, war ma~geblich am Aufbau einer sie­benbü'rgischen'-SiedluTlg''mit 26-Wohneinheiten-:'" beteiligt und trat 1991 dem Heimatverein der "Düsseldorfer Jongs" bei. 0berdies machte er

. sich ais Ss.h'riftführcr der ~enioren-Nnion !DUssel­dorf Süd verdient, in denm Bezirksvertr etung.10 er 1989 bis 1999 einen Sitz hatte. Zusätzlich ist et seit über zehn Jahren Ehrenamtlicher Richter für Winschaftsfragen beim Düsseldorfer VerWal­tungsgericht. Als landsmimnschaftlicher Vorsit­zender.' der Kreisgruppe. misseldorf bemühte er .

,sich in erste~ L.inie tim die Int~;gration ausgesiedel-ter Siebenbürger , was.er für "das wichtigste Anlie­gen des Verbands" hält. Seit 1956 verheiratet lebt W

. , agner mit Frau. und Sohn in Düsseldorf-Hel.

lerhof. \ . Die Verleihungsurkunde trägt den 'Text:

"Herrn Alfred Wagner, der sicli als Mitglied der Bezirksvertretung IJ.O um den Stadtbezirk und sei­ne ~ürgerinnen und'Bürger verdient gemacht hat," wird in dankbarer Anerkennung' die Ehrennadel verliehen ...

* : Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, kiJnnte man nicht hundert Bilder zum gleichen Thema malen.

. Fabla Picasso

Der Verstt}nd ,unt.erscheidet zwischen möglichen und unmtJglichen, die Vernun[t 'zwischen ,sinnvol/ ,und similos. Dem Menschen -v.:öre geholfen, wenn .seine ..vernunft ihn dazu brächte, das Mögliche zu 'unterlassen, wenn es sinnlosdst, aber das Unm6gli. che zu versuchen, wenn sein Sinn darin besteht, äie Würde und Unaöhäng{gkeit des Menschen zu be- ' grUn1en. .. . Max Born

Bildung ist das, W(lS Ubrig bleibt, wemi wir verges­sen, was wir gelernt haben, Lar"d HaUfax

Frauen sind wie Obersetzungen: Die schiinen' sind · Der Mensc}j }jat es so genie, wenn ~an über ihn nicht treu, und die treuen nicht schon. spricht, dass ihn sogal1 eine Unterhaltung über seine

George Bernard §haw Felifereritztipkt, ' Andre Maurois

tigkeit zu einem multikulturellen und Ökumeni­schen Kilangkörperentwickelt. Im heutigen Bach­cho~ singen Ungarn und Rumänen, evangelische, katholische und orthodoxe Christen ,:soli 'J!)eo Gloria" im Geiste J. S. Bachs mit, über. ethnische und "onfessionelle Grenzen hinweg. .

11993 gründete Eckart Schlandt den Jugendchor des Bachchores und sorgte somit auch für den Nachwuchs dieses Klangkörpers. im :Jahre 1996 folgt die Aufstellung des "kleinen e hores" des f!"0nteruslyzeums. Somit hat der. lieute 6O-Jährige elll reIches und voll ausgefülltes musikalisches Betätigungsfeld. Außer seiner Arbeit an der Or-

gel der Schwarzen Kirche und als Leiter des Bach­chores wir.kt er a.uch ais beHrer 'an der in den neunziger iahren begiilndeten Musikfakultät der· Kronstädter "Traussilvania"-Universität. Er un­terrichtet dort' seit '1993 Kammermusik und seit 1995 gibt es auch eine Orgelklasse. ,Gleichreitig·ist ' er bei , den von der' Hochschule veranstalteten Meisterkursen f,ür 'das Fach.0 rgel zu!tändig: " ,

Wir wünschen dem :Jutiilar noch viele arbeits: reiche !Jahre, damit er seine 'Fätigkeit zl.If'Erhal­tung der. Kronstä!1ter kirchenmusikalischen !fra­ditioneffolgreichweiterführenkann. ehl . . ( .

,.

,

Page 10: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

Seite 10

Era Nussbächer-Apollonia­Hirscher-Preisträgerin 1999

(Fortsetzung von -Seite 9)

bächer war auch ein zweiwöchiger Uhrgang, den sie 1977 für interessierte Fachkräfte und Museen des Landes hielt. Es fällt auf, dass das Wirken von Frau Nussbächer in die Lebensjahre fällt, wo an­dere ihr Wirken abschließen, und weit bis in ihre Achtziger dauert. In diesen Jahren hat sie hunder­te von Teppichen gepflegt, restauriert und der Nachwelt erhalten, in erster Linie die weithin bekanme Teppichsammlung der Schwarzen Kir­che, eine der großen Sammlungen anatolischer Teppiche der Welt. Auch im Burzenland und in anderen Gemeinden der Landeskirche ist sie durch ihre Restaurierungen vertreten;

Ein Restaurator hat ein undankbares Werk: neben dem die Zeiten, überdau'ernden Namen des Schöpfers oder seiner Werksta'tt dient er still und meist anonym unsterblichen Kunstwerken. Es ge· hört eine besondere Persönlichkeitsstrulhur dazu, hinter seiner Arbeit bescheiden in den Hinter­grund zu ' treten. Diese Struktur trifft ·in vollem Maße auf Frau Era Nussbächerzu. Ihre Arbeit ist einem eher kleinen Kreis von Keimern und Freun­den bekannt, dafür aber unauflösbar mit der Exis­tenz der von ihr betreuten Teppiche in des Wortes wahrster Bedeutung "verknüpft".

Der heute verliehene Preis unterstreicht, dass trotz der Stille, die das Werk von -Frau Era Nuss­bächer umgibt, unsere Gemeinschaft davon Kenntnis genommen hat und es würdigt. Es erfüllt uns mit Freude, dass jemand al!s unserer Mitte die

:, Kompet~nz ':und den Willen hatte, Bedeutendes für unser kulturelles Erbe zu tun. Bedeutend nicht durch investiertes Geld, durch Wirken an heraus­gehoben~r Stelle, sondern durch tägliches ,Opfer in Bescheidenheit.

Es ist besser darauf zu achten, wohin man geht, als dorthin zurUckzublicken, woher man kommt.

Florence Gri{fith-Joyner

In der Natur ist kein Irrt;m, sondern wisse, der 'Irrtum ist in dir. Leimardo da Vinci

Neue Kronstädter Zeitung

Kronstädter Zeitung:

Nachdruck der l00-Jahr-Ausgabe von 1936

, ·JiIlDusvnb<)lII11lJtmba1ilihnVmBcIltbm 9onn!4o'lIm ~1J.)llai 1036

Wenn man sich heutzutage die Wochenend­ausgabe einer Tageszeitung wegen ihres. Um· fangs kaum mehr unter den Arm klem.men kann, so ist es keineswegs außergewöhnlich. Als aller­dings die Sonntagsausgabe der "Kronstädter Zei­tung" vom 24. Mai 1936 'ganze 110 Seiten umfaß-

te, so war das ein Ereignis. Es war nämlich die erste Nummer des einhundertsten Jahrganges dieser inzwischen schon altehrwürdigen deut­schen Zeitung Siebenbürgens. Dem Anla~ ent­sprechend wurde auch der Inhalt gestaltet:' die Geschichte der "Kronstädter ~itung"; Kron­stadts, des Burzenlandes, der Siebenbürger Sachsen wurden auf dem" Weg durch ein Jahr­hundert" ~undig dargestellt, es folgten Grußwor­te der sächsischen Prominenz.jen'er Zeit, Beit.rä-. ge über alle Bereiche des gesellschaftlichen Le­bens, der Wirtschaft und Politik, der Künste. Hervorzuheben sind die durchweg ausgezeichne-' ten Aboildungen von Kronstädter Bauwerken und Sehenswürdigkeiten, von Persönlichkeiten und von Werken Kronstädter Künstler. Ausge­sprochenen Dokumentaiionswert haben die rund 90 Firmenanzeigen Kronstädter p.nd Bu"rzenlän­der Firmen jeder Größenordnung. Die Um­s.chlagseite iiert Fritz Kimms Schwarze Kirche . .

Wegen des 'besonderen informativen und do­kumentarischen Wertes dieser Festausgabe über die Geschic~te der Stadt und ihrer Menschen, hat die "Neue Kronstädter Zeitung" einen Nach­druck zu günstigem Preis :besorgt. Der Nach­druck der Festausgabe zum hundertjährigen Be­stehen der .. Kro~städter Zeitung" vom .24. Mai 1936 (112 Seiten, kartonierter Einband) kann zum Preis von 28,- DM (einschließlich Versand­kosten) bei der Redaktion, ~eisigweg .6, 85356

, Freising, bestellt werden.

.----"----'---,-c ----~--, , Wenn wir nur glücklich werden wollten, wäre das 'Hallo Jahrgang;1950 von der einfach; aber wi~ wollen glilcfdir;her werden als

Martinsberger Schule! andere, 'und das ist schwer, denn wir halten sie für Meldet euch bitte, wir wollen uns treffen, glücklicher, als sie sind. Montesquieu

der Jahrgang 1950 der Martinsberger Schule bzw. Grundschule Nr. 12 aus der Mittelgasse in Kronstadt.

Bitte sich bei folgenden Adressen zu melden:

Muße w~ise zu nl!tzen ist ein Ergebnis von' Kultur unq Erziehung. Bimrand Russeff

'Wenn man mit einem Menschen eine Stunde spielt, lernt man ihn besser kennen, als wenn man sich'ein Jahr mit ihm unterhält. . Plato

2S.März2000

Humor ist ein wertvoller Schutz; __

Ein ' freuer Leser unserer. Zeitung und Helfer, wenn es um heitere Begebenheiten geht. Dr. Kurt Adler. hat sich wieder gemeldet und inis diese drei ' Texte zuges.chickt. , - .

Peraspera ~d'astra "Auf rauhen W~gen zu' den Sternen" war der

Wahlspruch des Coetu's Honteri. Es gab immer einige Füchse, denen es schwer fiel, sich diesen zu merken. Um ihnen die Aufgabe zu erleichtern, schlugen die Le1balten vor, ihn mit folgendem Reim zu kombinieren: "Der Pazdera hat Asthma.­Per aspera -ad astra. (Pazdera hieß der alte Uhr­macher, dessen· Werkstatt auf der rechten Seile der J:>urzengasse lag, wenn man von der Michael­Weiss-Gasse kom~end zur Kornzeile ging.) Nich~ nur der Uhrma'cher war alt; auch seine Werkstatt zwei Treppen ,unter dem Niveau der Purzengasse ~ Dieses Häuschen stamI~l.te wah'rscheinlich noc;h aus der Zeit des großen Brandes in Kronstadt. Es wurde in den zwanziger)ahren ~bgerissen und an seiner Stelle kam die Glashandlung Stotz. Wenn ein Leibalter Medizin stuqieren wollte, musste

.sein Fuchs einen anderen Wahlspruch erlernen, .und zwar "Per Aspirin ad Asthma". Das Bayer­Aspirin wurde im Jahre' 1877 entdeckt und' ist bis heute eines'der besten Arzneimittel.

Die Beichte . Der gefährlichste Messe"rstecher in den Sieben

Dörfern erreichte das heiratsfähige Alter und die Familien bestanden darauf, dass er vor der Hoch­

Man braucht zwei Jahre, um sprechen, und 50, um schweigen zu ler,nen. ,Ernest Hemingway '

Marianne Miess (geh. Porr) Schorndorfer Straße 52

.73614 Schorndorf Tel.: (07181) 44784, oder ,~

Frieder Schaaser Hörgauer Straße 2 86482 Eichstetten

zeit befchten·mü-ise. Nachdem er sich genau inte- ' ressiert hatte, wie man dieses schwiei"jge Verfah- ' ren am leichtesten überstehen könne, entschloss' er sich, eine. kleine Kirche in den Berg~n aufzusu. chen. Er betrat -die Kirche in sonntäglictier,Klei­dung, 9hne Messer im rechten Stiefelschaft. Er kniete . im Beichtstuhl nieder, hob seinen Kopf, ur.n dem Beichtvater.in die Augen zu sehen, und sagte: "Geh in Deine wilde Urgroßmutter ohne Sorgen, Du versoffener alter Trottel." Worauf der Pfarrer mit traurigem Ge~icht und ausgestreckter . Hand in die dunkle .Ecke nach rechts wies und sagte:, 1,Nicht 'hier, dort sitzt, der schwerhörige Beichtvater." ,

Es gibt sehr viele Menschen, die bloß lesen, tjamit ' sie nicht def}ken dUrfen.. 'Kaisermanöver

Georg Christoph Lichten6erg In der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts Liebeaufäen Ersten Blick ist ungefähr so zuverläs­sig wie eine Diagnoseauf d_en ~rsten Händedruck.

George Bernard Shaw Tel.: (0821~ 448178

Bericht über die Art und Weise, wie recht .bescheiden Weihnachten. Wir sangen ein . . paar Weihnachtslie~er, Michael, mein Sohn,

die Kaisenn~növer in Sieb~nbürgen st~tt.

Alte Freunde sind wie feines Silber'~. ~S~i'~~~~.~~~~~~~i~~in . Klausenburg, äer liebevoll behimdelt und oitpoliert ""erden. Z d ()bl;;;· g~"h-'-i: ,. _ aB

-"i";"~' ""_---. "'iN: Marilee Horton '!'i~;, ,.""",,,,, vorgeführt.

-nen fiel sofort ein elegan~ gekleideter Kranker auf, den man als Kavallerist erkennen konnte. De~ Kaiser begann ein .gesp~äch mit ihm. Der Kranke machte einen ganz gesunden Eindruck. Er konnte mit Hilfe von Akten beweisen, 'dass ,er von seiner Familie enterbt wurde uild nun sein

'Dasein iin Irrenha~s verbringen musste. Am da· rauJ folgenden Tage b"suchte der Kaiser die An- . stalt zum zY{eiten Mal, diesmal ohne Gefo!ge, und es kam wieder zu einem langen Gespräch mit derselben Person. Nun war der Kaiser fest davon überzeugt, dass es sich um einen geistig vollkorn. men gesunden Menschen handelt. Als ,der Kaiser das Irrenhaus ve~lassen woJl(e, erhielt er einen solchen Fußtrilt,· dass er fast umfiel. 'Nach rück­wärts sch~uend, erblickte er seinen Gesprächs­partner, der in Habachtstellung mit ernstem'Ge­sicht·ihm nachrieJ: "Dies sol1 bloss ein Memento! für Euere Majestät sein, micl1 im Sinn zu behal­ten. !' .Kurt Adler

Miniaturen aus der Monarchie :'; Immer wieder hören wir, von dem der es

endlich gefunden hat - dieses wunderschöne Buch sei eine Entdeckung. '

ich die Ereignisse ini Dezember 1989 spielte da,zu am Klavier. In diesen aufregenden . erlebte Tagen hatte Rodica (meine Frau) und l:1rsula es

(Fortsetzung von Seite 8) nichl'geschafft.; die in unserer,Familie traditionel-len Lebkuchen zu backen, mit denen unser Weih­

ich denn in die Druckerei gelangen wolle, es wer- nachtsbaum sonst immer geschmücktwird. Sonn~ de überall geschossen, ich solle nach Hause' ge- tagvormittag hatte Rodica statt dessen Brot ge­hen. Es klang mir: mehr nach B~fehl al~ nach 'backen, denn zum letzten Mal hatten wir solches gutem Rat. Ich fügte micli"auch aus der Überle~ drei Tage·zuvor, Donnerstag, kaufen können. gung heraus, dass scn~n vier Kollegen in der Für Montag, zehn Uhr. hatten wir eine Redak­Druckerei waren, meine Abwesenheit also halti- tionskonferenz angesetzt (Weihnachten war bis­wegs zu ver.kraften war. her bei uns nicht arbeitsfrei, wird es aber. ab nun

Die "Karpatenrundschau" wurde an diesem sein), um zu sehen, wie unsere nächste Ausgabe Samstag tatsächlich gedruckt, obwohl a'uch die zu gestalten sei. Ich ging rechtze'itig aus dem Druckerei, beschossen wur~e. Ein bewaffneter . Haus, um mir .die Spuren der Schießerei in der Terrorist wollte sich gar in den Betrieb einschlei- Stadt anzuschauen. Am ärgsten mitgenommen -ehen, doch er wurde gefasst und unschädlich ge. zerschossene Fensterscheiben, Brandspuren -macht. Der dramatischste Teil dieses Tages war war, das Capitol-Hotel und das benachbarte Mo­aber für meine Kollegen der Weg nach Hause, darom-Gebäude in unmittelbarer Nähe des Kreis· .. weil überall in der Stadt geschossen wurde. Man parteikomitees, wo sich offenbar Terroristen ein­halte von einer Reihe von Zivilisten; einfacHen genistet hatten und große Munitionsdepots gefun­Passanten, gehört, z. B. von einem orthodoxen. den worden sein sollen. Besonders heftige Kämp­

.Pfarrer', die auf der Straße niedergeschossen wor. fe sol1,es auch im Umkreis der Raffinerie gegeben den waren. . haBen, und auch die,Brotfabrik wurde beschossen

- in beiden Fällen ohne (durchaus mögliche) ~o verbr~chte ich äen Samstag zu Hause, teils katastrophale Folgen.

vor dem Fernseher, teils vor der Schreibmaschine, Am gleichen Tag interviewte ich den Kronstää­da es einige Arbeiten für die näf:hste Ausgabe ter Stadtpfarrer, der. bei den revolutionären Er­unserer "Kal1'a~enrundschau" vorzubereiten galt. eignissen vom 22. Dezember eine wil;htige Rolle

Am Sonntag haUen sich die Dinge in Kronstadt gespielt hatte. einigennaßen beruh,igt. Es wurde nur. p.och ver· Die Nach!' vom ersten auf den zweiten Weih. einzelt geschosset;l. Eine FreUl:l.din meiner Frau, nachtstag verging wieaer fast ohne Schlaf. Am die bereits erwähnte Erdkundeletirerin, rief an Abend hatte das Fernsehen gemeldet, dass das und bot uns ein Weihnachtsbäumchen an. Gegen Diktatorenpaar abgeurteilt und hingerichtet wor. zwölf. Uhr setzte ich mich mit meiner Tochter densei.DieganzeNachtkamüberdenBildschirm Nrsula und ihrem Freund Cosmin ins Auto, und die Mitteilung, dass in Kürze Aufnahme~ vom wir futiren los - nicht Richtung Stadt, sondern in Prozess gezeigt würflen. Gegen fünf Uhr früh ,RichtungSchulerau, also den Berg weiter hinauf, legte ich mich schlafen, die Aufnahmen vom Pro­' weil besagte Freundin weiter oben, etwa beim zess wurden erst im Laufe des Tages gesendet. Spital für Tuberkulosekranke, wohnt. Bei der. (War die Lage in dieser Nacht in Bukarest derart sogenannten Aussichtswarte mussten wir die kritisch, dass die Bevölkerung auf diese Weise Sper.re einer Arbeit~rgarde passieren, wir mu.ss· wachgehalten werden musste?) ten uns ausweisen, ' das Auto wurde gründlich In den näch'sten Tagen begann sich das !!.eben durchsucht. UnterdenLeuten,äiehieraufPoste~ zu normalisieren, Bloß in den Nächten wurden waren, 'erkannte ich den Ingenieur vori Sains.tag- noch vereinzelt Iferrorakte verüBt, und zwar gera­morgen. de in der Gegend der Raffinerie"Silv~ster feierten

An diesem Tag war ja "der vierte: Advent und wir wieder gani bescheiden. Den "Festschmaus" zugleich der Heilige Abend. Für einen Kronstäd· bildete eine Fischkonserve. Drei llage vo, S.ilv,," 111 ter Deutschen ist dieser Tag einfach unvorstellbar ., ter. haUen wir zwei mit einem Hilfstransport ange­ohne den -Heilig-Abend-GoUesdienst ' in .(Ier reiste 'Leute von det Johanniter-Unfall-Hilfe aus Schwarzen Kirche. An diesem Sonntag gab ~s der Bundesrepyblik für eine Nacht beherbergt, keinen Gottesdienst, weder am Vormittag, noch die Fisclikonserve stammte von ihnen. Dazu fand am Nachmittag. Da wir aber unverhofft docH zu ich in der Kammer noch eine Flasche Wein, die einem Bäumchen gekommen waren, schmückten uns Freunde aus Großwardein/0radea zwei Wo­wir es am Nachmittag und feierten am Al5end chen vorher dagelassen hatten.

Hier geht ein Mann; ein Künstler, ein Mensch,seinen Weg, begleitet von seinerrt Zei· chenstift und reißt uns mit in seinen fli~ßend geschilderten ErlebniSsen, Beobachtungen', die längst Gescliichte unö dennoch von brisan­ter Aktualität und weft über siebenbürgische Grenzen ' hinaus von großem Interesse sind. Gerade auch für diejüngere Generation trägt Hesshaimer dJlrch seine ,erppfindsame, leicht" zu lesende Art zum Völkerve,rständnis in Eu­ropa bei. .

Lassen Sie sich führen oder Qegleiten vom Künstler, Philatelisten; dem romantischen Su-" cher des Schönen! Hesshaimers Miniaturen" sind ein besonderes Geschenk. ' ," .

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.. aus der i'· i"

9lIonarchit

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Erinnerungsbuch von Ludwig Hesshaimer

"Miniaturen aus der Mon~"rcliie" Ein k. u. k. Offizier erzählt mit dem

Zeichenstift Herausgegeben von Okk:y 0fferHaus

Sie können das B'uch bei der Redaktion deI' "Neuen Kronstädter Zeitung" zum Preis von DM 30,- (f~her 68,-) bestellen.

, Fehler gehören zu den Verpflichtungen, mit denen manfUrein vollw~rtiges Leben bezahlt. . '

Soph(a Loren

Den Lasterliaften tad.elto/t, werihn beneidet. . Wilhelm B~ch

Wer sich zu wichtig ist fUr kleineArbeiten, ist meist , zu klein far wichtige Arbeiten. Jaques Tati

Was Organisten so .alles erleben (Fortsetzung .von Seite 4)

. noch Pfarrer Lienert Sonntag für Sonntag predig­te, fragte ein alter Kirchgänger jeden Samstag den

.dortigen Organisten,: "Wer predigt morgen?" Ge··' nervt durch diese ständige, unnötige Frage, ant- .. . wortete der Musiker einmal mit todernstem Ge­sich,t: "Ich!" - "Und wer spielt dani.! die 0rgep"­"Der Herr. Pfarrer. "

* . In ~iner Bibelstl,lride - da ' ~ar a11er.dings k'ein . Organist zugegen - soll sich Folgendes zugetragen . haben:

Besorgt cl!irüber, dass seine Bitielauslegung vielleicht au~ zu 'hohe'l' geistiger E6ene angesetzt war 'und daHer njcht ganz y.erstanden wurde, schloss Stadt pfarrer Möckel seine Ausführungen ' mit der.Aufforderung Fragen,zu stellen.' pa erhoB sich eine alte FraU:und sagte mit typi.sch Kronstäd­ter Akzent: "Ich m.öcliteJras;en, ob jeman_d einen -alten Kasten zu verkaufen hat?" Wer.ner Hanna~ .

Page 11: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

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25. März2000 Neue Kronstäd~er Zeilung . Seile 11

Heimatortsgemeinschaften Berichte· Informationen

uhr erinnert der Beitrag von Georg Foof. Ein'Text Kurzberichr vom 3. ~urzenländer Jugendtreffen, aus dem Gemeindebrief "Ei.n Blick:' berichtet "Staufrei in' den Urlaub", einem Klassentreffen über den Gottesdienst im Geisterwald am 4. Juli und "Auf.dem Schuller". '99, D;, B'g'g"""g'" m;I ,d,,:loH ,d"oo," '" SI,

Traute ~lgy in " ... endlich wieder zu Hau· L. Roth, die Chronik der Weidenbächer Nachbar· se" schreibt über die Rückkehr 1949 Von der .schaft und die Heimkehr ;'lus Russland vor 50 ' Zwangsarbeit in der Sowj~tunion. An die Weih· Jahren. In den Informationen aus der Heimatge· nachtszeit ihrer Kindheit erinnert sich 'Ingeborg meinde kommt die Gemeinde Petersberg zu Was unsere Heimatblätter berichten •••

Der Brief der Heimatgemeinschaft der Helds· dörfer" Wir Heldsdärfer", Nr. 81, Weihnachten 1999, ist eine Jubiläumsausgabe, 40 Jahre seit "Wir Heldsdörfer" erscheint. Deshalb setzen wir sie dieses. Mal auch an den Anfang uns~res Berich~ tes über die Burzenländer Heimatblätter ,

Über Entstehung ~nd Werdegang des ~eimat· briefes schreibt Karl Heini Brenndörfer einen

: ausführlichen Beitrag_ per Heimatbrief der Heldsdörfer erschien erstmals Weihnachten 1959 und war da_mit die ' dritte Publikation ei!,er Hei· matgemeinschaft, nach dem "Zeidner Gruß" ­(1954) und den "Neustädter Nachrichten" (1957). Die folgenden Mitteilungen und Kurzmeldungen berichten überTreffen u.ä. .

Wieder Karl Heinz Brenndörfer nun mit eirie~ ausführlichen Bericht über die erste Ausgabe der HeldsdQ:rferTage im September 1999.

Der Blick zurück führt uns in das Jahr 1939 mit , Beiträgen von Mag. Wilgerd Nagy und Ouo S.

. . liess. Auch G. Borger und Horst Kreuz erinnern mit ihren Beiträgen an vergangene Zeiten. Mit der 1. Folge beginnen in diesem Heft die Erinne­rungen ·von ' Pfr. Georg Schuller 0904-1979) an seine Amtstätigkeit in Heldsdorf.

Zur Ze"itgeschichte der B"eitrag von Karl H!linz Brenndörfer "Die Abweichler und die Waffe der Rehabilitation". Zur Geschichte des Deutschen Ritterordens ein Text von Klau~ Danielis und Otto Depner leistet einen Beitrag zur Namensfor­schi.t!lg "D~pner". Kurt Stephaili schreibt tiber die Heimreise aus der Sowjetunion im Jahre 1949_ '

Mit Maria Constantinescu-Scheip wird die Rei· he der Porträts von Heldsdörfer Sportlern fortge· setzt. Hans Zell berichtet ausführlich von ein'er Fahrt nach Heläsdorf im August 1999.

Zu der Frage "HeidsdtJrfer oder Heldsdorfer" ein interessanter Beitrag von K. H. ,Brenndörfer , der mit der Frage schließt: "Höffent'lich-werden wir nicht noch eines Tages zu Siebenburgern"! Es folgen Berichte überTr~ffen, wie das Heldsdörfe~ Jugendtreffe'n, Klassentreffen der Jahrgänge . 1976-1978, 1956, das 7. Helds-dörfer Handball· treffen, das 2. Heldsdörfer Musikantentreffen; um nur einige zu erwähnen. Zum Abschluss Ge· Qurtstagswünsche zum 60_ (Meta Mooser), 70. (Helga Priester), '75. (Friecla Wagner) und 92 . . (Anna Wagner), .

Wie immer, so ist auch diese Jubiläumsausgabe von "Wir Heldsdörfer" voller interessanter Bei· träge.

Einen "Blick in das Gemeindeleben" bringt uns der Gemeindebrief Nr. 11, Nov.-Dez. 1999. Zu 'Beginn eine Einladung zum 5_ 'Bartholomäer Männertreffen - BMT - , das jeden zweiten Mitt· woch im Monat im Gemeinderaum stattfindet. Es werden dabei Probleme rund um die Kirche, wie auch aktuelle Ereignisse des siebenbürgisch·säch~ sischen Lebens besproch~n, aber auch das geselli· ge Beisammensein un~ die Unterhaltung kommen dabei nicht zu kurz. _ '

Es stellt sich vor Otto·Detlef VasarhelYI.' der neue Gemeindehelfer für Barthol~mae; Weiden: bach und Nußbach. Gedankenreich die kurzen Beiträge zur Reformation, zu .Al1erh~iligen uJ?d Allerseelen sowie zu Trauerzeiten, wie auch ~er über den heiligen Martin. . .. .

Bedrückend'die "Zahlen aus dem <?emetndele.

b ' " ' .. Toufe in Bartholomae, .etne Trauung en-em ... " _ . ~ , , W 'd b,ch und zwei Verstorbene m Bartho o· m el en . d ,'d b I • I D' Anzahl der Gemem eg le er' erg ~~ei'n B~~thOlomae, 93 in Wei~enbach und 122 in

Nußbach. , . . h ""b ' d' K' d,,'· Seite 10 bringt einen Benc t u er le tn -

. K hberg Über den' Buchsbaum und ril~te m nc. n ein Beitrag auf Seite 11. W~s seme ~~deu: ~kolaus erzählt und die 5. Folge man SIC . vo n el" sowie Gedanken zu.m Tag äer vo~."Mem Ebg beschließen das interessante helligen Bar ara . .

Hef~. . aus Brenndorf', 48. Folge, 24_ Die "Br~efe mit einem Gruß von Pfr. Helmut

Jahrg., .begm~e~ wechsel. Hugo Thiess schreißt ~ramer zum a ;~~O Jahre nach der Revolution"! uber "Brenndo eh 594 Sachsen, zehn .J.ahr:e 1989 le?ten dort n~ch 51. l'!Jber die Arbeiten auf später smd eS/bur ~htet ausführlich OUo Gliebe, dem Friedho e~ t einen Bericht über die Vor· . Siegbe~t Bruss b:;-n~OG ' im ,November 1999 in standssItzung d fü d'e Brenndörfer ·Nachbar· Talheim un~ W~~to;er ~OOO vorgesehen.ist, schaftstage I. Mitteilungen des Vorstandes.

Seite 19 bnngt d von Georg That erbaute Der vorstand steilt

bl as Kirche/RathauslVereins­

Modell des Ensemrf

eSr Nachrichten aus B~enn: haus von Bren~do ~~i~e 21'. Es wird .über das dorf finden WI~ auf J endtreffen und das d!it~e zweite Brenndörfer .u~er Jugend berichtet. Die ifreffen der B,~rze~~kendorf wird auf Seite 23 Begegnungsstatte . amt sechs Seiten folgen vorgestellt. Auf msg

es hiedene Treffen, wie Ms

dann Bericlite üb.er ve:~~bronn.Frankenbach, das Regionaltreffen . Jn ~reffen ' in Garching, ein 30· Bayerische Reglonf',1 nCl das Treffen der !Jahr­jähriges Klp.ssentre en u gänge 1957 und 1964d/~5A beit Manfred Coponys

Ein Bericht über le r

von Siegbert Bruss wurde ' aus der "Siebenbürgi. Szöllösi. Das Treffen des Jahrgangs 52 in Rieden· Wort. Zum Abschluss wird der Entwurf zur Sat· sehen Zeitung" übernommen. Ebenfalls Siegbert . bl,lrg erinnert an die Einschulung vor 40 Jahren: es zung der Petersberger Nachbarschaft vorgestellt. Bruss berichtet über den Verkauf der Brenndör. berichtet Christa .Radu, und Q.ber ein Kränzchen." Auch 'das "Tartlauer Wort" erscheint im '18, fer Zuckerfabrik. Aus den ,,,Brenndörfer Nach. treffen in Masholder schreibt Emmi Schmidts. Jahrg., N~. 35. Den Beginn macht ein "Beitrag von 'h "d J h 1929 h H Th' Der 'Vorstand berichtet über .das 7, Nußbächer Stefan Branahl "Der Schutzwall der g"·,ml"· flC ten es ares at ugo less Mer· . , "" ... "

kenswertes herausgesucht. Der Beitrag von Kurt Treffen am 22. Mai 1999, Georg Teutsch schreibt Christenheit': über einen Besuch <ler ~iebenbürgi· Stephani erinnert an die Zwangsarbeit in der Sow. über das Treffen der Regionalgruppe Burze'nland schen Kirchenburgen. Nachbarvater Michael jetunion im Lager Makeewka 1945-1949. in Neuhaus. Trein berichtet über di~ Friedhofspflege'in Tart·

Die' Nr. 32, 18. Jahrg., der "Marienbu"rger Dezember 1999 erschien auch der Heimatbote lau. Zum 70. gratuliert Walter Schmidt dem Jubi· /'{achrichten" wird mit einem Grußwort von Pfr: i. der Petersberger Nachbarschaft, die " Petersber· lar Johann Bruss. Es folgt ein Bericht über' die. ~. Kurt Franchy eröf(net . . Enni Janesch schreibt ger Nachrichten", Nr. 12, Jahrg. 12. Den Anfang < Veranstaltungen anlässlich der Beendigung der zum Thema ,,50 Jahre Landsmannschaft" und machen zwei Beiträge von Pfr. i. R. Klaus Nösner, Restaurierungsarbeiten an· der Schwarzen Kirche Nachbarvater Harald Janesch h~gt seinen Bericht die Gedanken zum Weihnachtsfest wie zu Jahres- und' Kurt Stepha'nis Beitrag über die Heimreise vo~: . . wechsel 199912000 zur Sprache ,bringen. aus Ru.ssland im Jahre 1949 und die .Folgen der

Uber das Regionaltreffen im Raum Ntirnberg Über das 7. Petersberger Treffen in Willingen V~rschleppung zur Zwangsarbe;it. "Aus ~em ·Ge· berichtet Manfred Nussbächer. Auch liier ein Be- informiert in einem ausführlichen Text der Vor· denkbuch" der Gemeinde Tartlau" von 'Paul Sal· ricHt vo'n Kurt Stephani tiber die Heimreise aus stand der Petersberger Nachbarschaft, wobei men jun. die zweite Folge, . der Sowjetunion 1949 und die Folgen der Ver • . auch die Ansprache von Nachbarvater Kur(Zoor ' Die Sc~unn·Familie traf sich in Bruttig a_ 'cl.

.schleppung zur Zwangsarbeit. Klaus Danielis und die Predigt vpn Pfr. i. R.Klaus Nösner wie· Mosel. Aus der ADZ übernommen der Bericht bringt einen Beiuag zum Thema Deutscher I{it. dergegeben werden. ·von Ralf Sudrigean über die "1arienburger Ge· terordeJ?. Die Redaktion schre!bt zum 50-jährigen Es folgt das Protokoll des ' Vorstandstreffens . denkveranstaltung . sowie a~s der "Siebenbürgi· .

. Jubiläum (1948-1998) der Spinnerei und Zwirne. vom 25. 9. 1999 und Informationen für die im ' schen Zeitung'~ ein Bericht über die Ausstellung rei Schoppel. Aus dt?r ADZ (Allgemeine Deut • . Jah~e 2000 geplante Busfahrt nach Petersberg. "Das Burzenland", die in Kronst.adt am 18 .. 10. sche Zeitung) ein Beitrag tiber die Wiederaufnah- Die Verse von Anna Nußbächer erinnern an 1999 eröffnet wurde. Aus der "Frankfurter Allge· me der Gedenkfeiern beim Marienburger Hel- das bäuerliche Leben von einst (1934-1939) und meinen Zeitu!1g" ,ein Bericht über Diebstähle in dendenkmaL Aus Marienburg schreiben Irene' kommen zu dem Schluss: Ja man halte alles was, siebenbürgischen Kirch.en. pen Abschluss macht Ghi~u und Harald Sterns. man so brauchte, das .mus'~ m~n schon sagen, ~ber de~Reisebericht von Michael Trein ü~erdi~ "Ei~.

Auch die "Neustädter Nachrichten", Nr. 170, !licht so im Qberfluss wie in den heutigen Tagen, " weihung des deutsche~ Sol~atenf~,le~hofes III

Jahrg. 43, liegen. uns vor. Das Titelblatt zeigt ein Heinrich Lukesch macht sich Gedanken über die Rossoschka·Wolgograd Im ~al 1999 . Bi1d ' d~s Kronstädter Rathausplatzes und einen Darstellung des Petersberger Wappens. Aus dem . Das" Weiden~äche,Heimatbla.tt", 31_ Ausgabe, irischen Segensspruch als Weihna:ch~ssegen. Tagebuch von Johann Weites (1913 bis 1991) : Dezember 1999,. b~~nnl mit drei kurz~n .B7iträ-

Den Beginn macht" ein Text von Pfr. Andreas berichtet uns der Beitrag von Sara Weites. An den , gen ".Zur .Jahre~zelt. ' Pfr. Hans ~artlll Tnnnes . Klein. "Ein Weggeleit ins dritte Jahrtausend" lau· Petersberger Kindergarten der 30er Jahre .erin . . schreibt elll beslllnhches . WOf!: zur Jahreslosl,lng tet der Titel des ,Beitrags von Pfr. Klaus Daniel nert ein Kurzbeitrag von Maria, Brenndörfer. 2000. und , auch Renate Koppenheiner macht sich Ge· Über eine "Fahrt mit Hinöernissen" 'im Juli 1987 Informationen. zur Ausstellung von .Personal· danken zum Jahreswechsel. Ines Nenninger U!ld zu Rfr; M. Lothar Schullerus berichten Luise ausweisen od~r Reisepässen briqgt Birgit Wag­Martina Götz'erinnern an die Ereignisse des'De· Galtsch und Peter Lukeseh. Im Tagebuch' ihres ner_ ~n Leben·· und Wirken von. Dr. ·Carl Wolff zember 1989 in Rumänien. Großvaters blättert Ingrid Boltres und Marianne erinnert ein Text von Gudrun Römer·, und Hans

Eine Fahrt durc~ Rumänien im August 1989 Martin schreibt ' zum 65 . ' Geburtstag · von Pfr. P. Preidt bringt einen Beitrag über· die "Nations· beschreibt uns Manfred Chrestels. An die Heim· Klaus Nösner. An seinen ~ater Johann Klees universität der Siebenbürger Sachsen". Von ei·· kehr aus der Deportation in die Sowjetunion vor erinnert sich sein Sohn Horst Georg. Ein Berichl" nem unbekannten Autorein Text für "alle, die vor 50 Jahren erinnert Rolf Hermannstädter. üb~r den 'Petersberger Chor kommt von Ilse Ab. 1945 geboren wurden". An die Ereignisse im De-

Über die Flucht im Jahre 1916 aus Neustadt raham und ein weiterer berichtet über die Verab- zember 1989 in Rumänien erinnert Elfried'e berichtet 'ein Ausschnitt aus dem Nachlass von schiedung in den Ruhestand, nach vier Jahrzehn. Rieger.

Martha Galter. Über die vorweihnachtliche Tätig· t~n kirchlichem Dienst, von Pfr. Klaus Nösner. Zwei ~:[.~r:~~ld~':"~:I~"O~m~:m~,~"~~,~u:,:~,~,: ~~~~:~:i; keit der Fürsorgefrauen in der kommunistischen . Die Jugend kommt auch zu Wort mit einem ~e~~~:et~.~~~ i

Horst Maya: Torwehre der Honigberger Kirchenburg, 01 auf Karton, 70 x50 cm, 1978, Privatbesitz.

Zeit bericlitet Mat;,tha Sclloppel, und Thea Lu· kesch wagt einen "Rückblick". Der Beitrag von Günther Hergetz berichtet über den Brand der Makkaronifabrik 'im Jahre 1942.

Zu der ~ym6qlischen Bedeutung von Weih· nf!chtsbaum und ~aumschmuck ein ·Beitrag von Gertraud Unga~. "Aus Rumänien" bringt Kurzin· format.ionen aus der alten Heimat.

Klaus und Helli Tischler bericliten von der Herbstwanderu~g 1m Fichtelgebirge, wobei auch die Stif~sbasilika Waldsassen .besichtigt wurde. Wie immer ein Brief aus Neustadt von Rosi Lu­kesch , Gerhard Dick (berichtet in einem kurzen· Text über den Stand der Familienforschung der HOG Neustadt . .

Als Abschluss v.erse von Jörg Zink "Wenn ich mit Menschen· I und Engelszungen redete 1 und hätte der .Liebe nicht, I wäre ich ein tönend Erz I oder eine iklingende Schelle". ' Das Heft ist wie immer inhaltsreich unä interessant gestaltet.

Auch das "Nußblatt" hat schon die 12. Ausgabe erreicht_ Zu Begipn ein Grußwort von Nachöar­vater Harald Zelky und "Worte zum Millennium jahreswechsel" von Olto Walter Roth.

An den 70. Geburtstag der Nußbächer Turm·

"

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gang d_er Seelenzahl. Reparatu~en . ' denba~h, wie die Renovierung der Ri_ngmauer 'und ihrer Wehrtürme, b'erichtet Pfr. Kurt Boltres.

Sprüche und ' M'einungen zur Gesundheit hat Gudrun Römer zusammengestellt,

,Brigitte Klein !lrinnert an das 6. Weidenbächer Skitreffen, Birgit Wagner an das Weidenbächer Jugendtreffen im Steigerwald und' Hans P. Preidt an das Augsburger .Treffen im Oktober 1999. Seite 30 und 32 öringt Bilder a.us "defn Wei,den,bach "von einst und jetzt" . .

Im Dezember 1999 erschien auch die Nr. 23 des "Wolkendorfer Heimatb/att'.'es. Den 'Beginn ma· chen Kurzinformationen. Es folgt die Wiedergabe eines Textes von Siegbert Brl!ss aus der "Sieben· bürg!schen Zeitung" über das ErHolungsheim in Wolkendorf. Und über "Wir waren in Wolken· dorr' sc.hreiben Hildegard und Hans Hermann· städter.

Kuft •. Zikeli berichtet über das Klassentreffen der Jah'tgänge 1928, 1929 und 1930-in Tuttlingen: Der Beitrag von Ida Foith' und Gerda Tittes er· wähnt das , Klassentreffen des Jahrgangs 1933/34 . und HildegardlHermannstädter erzählt vom Tref·

. fen der 6O·Jälirigen in Möhringen. Dann noch ein Bericht über das Klassentreffen des .Jahrgangs 1964· von Brigitte ::fobias, und Hans llhiess schreibt über das Treffen der Familie Roth. Zum 65. Geburtstag Wird Helmut Beer von Hans Her­mannstädter. gratuliert.

(Fortsetzung auf Seite 12)

Die Bezugsgebühren überweise ich auf

o das Konto 15696-802 bei der Manche'n (BLZ 70010080),

o das Konto: '

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Sozialwerk der ,Siebenbürger ·Sachsen in Österreieh - Kennwort "Kronstadt" - bei der ,Salzburger Sparkasse, Konto 23432 (BLZ 20404), (gilt nur für Ost,erreich) .

o Scheck liegt bei.

Es werden auch Spenden gerne e.ntgegenge· nommen (pitte auf dem Oberweisungsschein angeben)_

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innerhalb von 10 Tagen bei <!er. Bestelladresse widerrufen kapn und ,bestätige dies durch meine zweite Unterschrift. Zur, Wanrung der Frist genügt die rechtzeitige ~bsenClung· de~ Widerrufes (Datpm des Poststempels)_

2. Unterschrift

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Page 12: Cloos Interview 2000 NKrZ 01

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Seite 12

Mitgliederversammlnng 2000 . derHOGKronstadt

Samstag, den 29. 1. 2000; fand in Sluttgart im .. Haus der Heimat" die Mitgliedernrsammlung der HOG Kronsladt staft.

Die Vorsitzende Traute Kravatzky konnte -bedingt durch den Orkan "Kerstin" - Icider nur 45 Anwesende begrUßen. Ein besonderer Gruß galt den anwesenden Vertretern der HOG Kronstadt­Bartholomae, Michael Brenndörfer und Gerda Niedennanner. Zum TagungsordilUngspunkt TOP 1 präsentierte der stellvertretende Vorsit­zende. Hansgeorg v. Killyen, den Rechenschafts­bericht für das vergangene Jahr 1999. Hier nur einige Schwerpunkte aus dem Rechenschaftsbe­richt der; HOG:

- die HOG hatte im Dezember 1999 insgesam.t 488 Mitglieder;

- die Unterstützungsaktionen für Kronstadl , wie "Essen auf Rädern". Medikamentensendun­gen, Büchersendungen und Geldspenden wurden fortgeführt;

- der von der HOG gestiftete Apollonia-Hir­scher-Preis wurde für 1999 an Era Nussbächer verliehen, für ihre Tätigkeit als Restauratorin der Teppichsammlung der Schwarzen Kirche ;

- die Busreise der HOG mit 43 Persone n zu den Feierlichkeiten anllißlich des Abschlusses der Re­novierungsarbeiten an der Schwarzen Kirche;

- die materielle Unterstützung kultureller Ein­richtungen in Deutschland, die auch für die Kron­städter wichlig sind, wie z. B. die "Siebenbürgi­sche Kantorei", oder die Gesellschaft für Deut­sche Musikkultur im südöstlichen Europa; . '

- die Beendigt,1ng der EDV-Erfassung der Kronstädter Matrikel,·u. a.

Zum TOP 2 verlas Werner Kuchar den Kassen­bericht und Marianne Schiel den Kassenprüfbe­richt. Beide wurden einstimmig angenommen und der Vorstand entlastet. Horst Bonfert als Wahllei­ter leitete dann den TOP- 3 Neuwahlen ein. Es wurden durch einfache Wahl folgende Vorstands­mitglieder einstimmig gewählt: - Vorsitzende: Traute Kravatzky; - Stellvertretende Vorsitzende: Hansgeorg v. Kil-

Iyen und Werner Kuchar; . - Geschäftsführer: Karl Denndorfer;

- Schriftführer: Frieder Latzina; - Beisitzer: Hans· Wolfram Hahner und Klaus

Meschendörfer; , - Rechnungsprüfer: Bernd·Eichhorn.

Beim TOP 4 Varia berichlete F. Latzina kurz über die Reise der .. Siebenbürgischen. Kantorei" im Juni 1999 nach Rumänien.

Neue Kronstödter Zeitung

W. Kuchar verlas und erklärte den Aufruf des Kronstädter Stadtpfarrers Matthias Pelger zu der Aktion zur Vervollständigung des Archivs der Schwarzen Kirche fü r die Iahre 1945 bis 1990.

Nach der Pause musste eine Programmlinde­rung vorgenommen werden, da Annemarie Schiel wegen Erkrankung nicht teilnehmen konn-' te. Statt ihres Dia-Vortrags sprach zunächst Chris­tian Zaminer über die Beendigung der EDV­Erfassung der Kronstädter Matrikel bis zum)ahre 1939 und beleuchtete. einige sehr interessante so· zialgeschichtliche und demographische Schlu~ . folgerungen, die sich aus dieser komplexen Arbeit ableiten lassen. Anschließend konnten Interes­sierte per.sönliche Daten über sic~ oder ihre Fan:ti­lie erfragen. Zum Abschluss zeigte Hans Schiel sein bei den Feierlichkeiten' anläßlich der Beendi­gung der Renovierungsarbeiten an der ~hwarzen Kirche erstelltes Video. Dieses wurde mit großem Interesse aufgenommen und fand I.ebhaften Bei­fa ll. ' Frieder La/t.ino

Wir wollen Lücken il1 der Geschichte der Kronstädter

Honternsgemeinde schließen "Das Bestehen der evangellsc:h-Iutherischen Kir­che der Siebenbül:'ger Sachsen war nach dem 23. August 1944 äußerst gefahrdet", schreibt Bischof Friedrich Müller in seinen Erinnerungen. Es w;ar eine Zeit, in der die Gemeindegliede,r verunsi­chert waren ·was sich auch in der stetigen Verfol­gung mehr o'der we'niger präg~~nt ab~eichnet~. Es ist also kein Wunder, wenn uber diesen Zeitab­schnitt die Gemeindegeschichte Kronstadts sehr mangelhaft dokumenlie~ ist und .der 1930 erschie­nene SicbenußdzWIlnz,csre Bcm:ht der et'angeli­sche~' Sladtpfaukirche A. B: in Kronstadl übcr 'die Jahre 1916-1930" in 'dieser Weise nicht mehr fortgesetzt werden konnte.

An die Niederschrife von Erinnerungen wurde während der kommunistischen Diktalur selten ge­dach!. Selbst die Protokolle des Presbyteriums wurden so verfasst, dass sie. falls sie in unbefugte Hände geraten. möglichst wenig, Qrund zum Ein­

. schreiten der gefürchteten "Securitate" bieten sollten. An den Sitzungen der kirchlichen 'Gre­mien .nahm der regionale Kultusinspektor teil. Er

von Or. Konrad Möckel im Februar 1958 in ·ein.er einen Monat ,danach stattfindenden Bezirkskir­chenversammlung ein Oechantenbericht vorge­legt, in dem es lakonisch heißt . dass sich in der Pfa rrschaft des Bezirkes in der Berichtszei t wenig geändert hat. ohne mit einem einzigen Wort das spurlose Verschwinden des Stadtpfarrers zu er-wähnen. .

Als Folge der der Kirche aufgezwungenen Spielregeln des reale:o:istierenden Sozialismus klafft also in der Gemeindegeschichte der Honte­rusgemeinde eine tiefe Lücke, die nur von der

. Erlebnisgeneratio n aufgefüllt werden kann. Aus diesem Grunde ist es notwendig, Berichte, Doku­mente, Erinnerungen, Zeugnisse und Tagebücher dem Archiv der Schwarzen Kirche zur Verfügung zu stellen. So könnten die schweren und dunklen Zeiten, über die leider nur eine fragmentarische Dokumentation beSieht, doch noch erhellt wer­den. Von besonderer Bedeutung wären persönli. che Erle.bnisberichte über die Repressionsmeth0-den der "Securitatc". Auch anonyme Berichte sind willkommen, da sie auf ihren dokumenlari~ schen Wert überprüft werden können. Auf diese Weise könnte besser gcklärt werden, inwieweit es in dieser Zeitspanne gelungen ist, ipp.erhalb des bestehenden Rahmens das Bestmögliche zu ertei­ehen. Damit würde den nachfolgenden Genera­tionen eine Geschichte -der evang. Stadtpfarrge­meinde Kronstadts hinterlassen werden, deren detaillierte Dokumentation nicht nur dic ersten 44 Jahre des Jahrhunderts umfasst. sondern auch die Zeit von 1944 bis 1990 widerspiegelt.

Stadtpfarrer Mathias Pelger hat i~ dieser Hin­sicht die Initiative ergriffen, ist aber auf die Hilf~ derjenigen angewiesen, die diese Zeitspanne er­lebt haben und willens sind, das Archiv der Schwarzen Kirche durch Beiträge zu vervollstän­digen, Diesbezügliche Korrespondenz ist direkt an die evangelische Kirchengemeindc A. B. in Kronstadt zu richten. Biserica evangheJica C. A., Curtea Bisericii ,Negre Nr. 2, RO 2200 Bra~ov. Die Berichte können auch über dieJHOG Kron­·stadt, Rathausstraße 47, 74172 Neckarsulm. an die evangelische Kirchengemeinde Kronstadt weitergeleitetwerden. . HOG Krons/odr

" 'In memoriam und andere damit Beauftragte haben zweifellos Kurt Haltrich, geboren am 9. 7. 1919 in Kron-Berichte über den Verlauf der Zusammenkünfte stadt, gestorben am 17. 11. 1999 in Dreieich.

25 •. März2000

. Wir gratulieren • • •

· .. 90. Geburtstag Erhard StinzeJ', geboren am 6: 12. 1909 in

Schlißburg, hat in Kronstadt gelebt, zur' Zeit wohnhaft in Freib~rg.

· •• SO. Geburtstag Erna Stenner, geborene Stamm. geboren am

9. 1. 1920 in KronSladl .lebt zur Zeit in ~tullgart. Rosa Cloos, geborene Dovids, geboren am 9.

3. 1920 in Kronstadt, lebt zur Zeit iJ.1 Schorndorf. '. • , • ,75. Geburtstag

Kathar.ina Antosch, geboreJ.1e Brenner., gebo­ren am 20. 3. 1925 in Mergeln, lebte in Kronstadt ; zur Zeit wohnhafl in München.

~ . '. 7{i. Geburtstag . Gerd Pilder., geboren 3m 21. 12 . .1929 in Kron­

statlt, lebt zur Zeit in Offenburg. Hildegard Stinzel, geborenc Peutsch, gebo­

ren 3m 29. 5. 19]9 in Kronstadt. lebt zur Zeit in Freiburg.

Ria Hermaim, geborene Reissenberger, ge­boren am 17.9.19_29 in Kronstadt, hat in Leblaus und Hetzcldorf gelebt, zur Zeit wohnhaft in Köln.

Peler Streitferdt, geboren am 7.1·2 . 1929 in Honigberg. lebte in ~r,onstadt, zur Zeit .wohnhaft ' in Nürnberg.

Georg Müller, geboren am 16. 12. 1929 in Kronsladt. lebt zur Zeit in Oestrich-Winkel.

Georg Barth, geboren am 19. 12. 1929 in Nadesch b. SChäßburg, lebte in Kronstadt, zur Zeit wohnhaft in Gummersbach.

Luise Brenndörfer , geborene Klees, gebo­ren am 5. 1. lQ30 in Kronstadt, lebt zur Zeit in' Tuttlingen ..

Joachim Fabritius,geboren am 29. 1. 1930in Kronsladt. lebt zur Zeit in München .

Roland Hannak. geboren am 8. 2. 1930 in Kronstadt. lebt·zur Zeit in Weinheim.

Franz Dörling, geboren am 2. 3. 1930 in ~ronstadt. leöt zur Zeit in Heilbronn.

Gerhard (Gerry) · Ki e lt, geboren am 12: 3. 1930 in Schäßburg, gelebt in Kronstadt, zur Zeit in Utting am Ammersee.

R!ta ·Oro.tleff. geborene Schneider. geboren am· 21. 3. 19.30 in Kronstadt , lebt zur Zeit in '

an die Obergeordnelen Behörden oder eher n<><:h Werner Horvath, geboren am 14 .• 12. 1918 in an die "Securitate" geliefert. Zudem kam die Kronstadt. gestorben am 12. 4. 1999 in Schöppen­Bespitzelung und der Druck auf die Kirche in SIed!. ihrer Gesamtheil und die der einzelnen Pfarrer im Dr. Viktor Hermann Fl 0 res c_u, geborener Fa,- ' ,r~-~---~----~-------,--,j Besondern. S.o wurde z. B. nach der Verhaftung ' britiüs, geboren am 2. 5. 1924 in Kronstadl, ge-

Ludwigsburg.

________ -''-___ -'-_ storben am 10. 12. 1999 in Lechbruck. Anlässlich des Todes von Frau IIse Schlandt (t 13. 11. 1999 in München) spen­deten ehemalige Schulkameradinnen . und Freundinnen einen Betrag von insgesanu DM 510,-.

Was unsere Heimatblätter berichien (Fome!t.ung von Seite 11)

' .

22243 Rumänen, 960 Ungarn, 683· Deu/sche Rosa Götz, geborene Teutsch. ge'boren am 6. 4. 1909 in Zernen, lebte in Bartholomae/Kron­(2,78%), 453 Roma und 28 andere.· Das Fazit stadt, gestorben am 18. 12. 1999 in Drage. dieses Berichts von bu ist aber "Zeiden ist eine

Elvine Weither, geborene Fink, geboren am Reise wert!" 18.4.1913 in Kronstndt,gestorben am 7.12.1999 Auch der Sport wird erwähnt und zwar zwei Rainer Lehni berichtet über den zweiten Orts-

Naehwuchstalente~ Stcphan Calota (19), Deut- hk' d B ld . H in Deggendorf.

Dieser Betrag wird über die HOG Kron­stadt an in Kronstadt lebende alte und hilfsbe­dürftige Landsleute übermittelt werden. . d D gescl).ichtlichenGespr~c s relsu~ . a u~n er- ArehurJurak,geborenam7. 10. 1928 in Kron-scher Juniorcnmcister Im Kickboxen, un ana ter lädt zum dritten Gesprächskrels 'lm Jahre 2000

Cornelia ZajoE;ls (11), Vizelandesmeisterin von stadt. gestorben am 24. 12. 1999 in Traunreut. Dipl:-Ing. Richard von Bundschuh. geboren SChleswig-Holstein. Der Text von Kurt Stephani ein. d F T ' d Michael Cloos, geboren am 18. 2. 1910 in am 24. 6. 1926 ,'n Kron,tadt, g,,,o,ben am 7. 9.

Einen ßeitrag zu Fragen er aml len- un Nußb"h, g"to'ben am 17. 12. 1999 in SChom-erinnert daran, dass 'vor 50 Jahren die Heimreise Gemeindegeschichte kommt ebenfalls von Baldu- 1999 in GrazlÖsterreich. . _ aus Russland erfolgte. aber auch an die Folgen der in Herter. der auch gleichzeitig um Mitarbeil bil- dorf.. . Michael Müll er , geboren am 22. 12. 1932' in Deportation . Die Jugend k9mmt auch zu Wort in ' tet durch Zusendung von Daten. Ebenfalls Saldu- Anna Gusbeth . geborene Schiel. geboren am Kronstadt, gestorben am 25. 1. 2000 in München. den Beiträgen zur Skifreizeit in Achenkirch und in Herter mit einem Text zur "Dokumentation 9.6. 1903 in Kronstadt. gestorben am 3. 2. 2000 in . . Erw'in Schnell, geboren am 23. 7. 1920 i'n zum dritten 'Burzenländer Jugend- und Jungge- siebcnbürgisch-sächsischer Kulturgüter". Über Drab~nderhöhe. . ' Kronseadt, gestor6en'am 26.1.2000 in Grafing. blieben-Toreffen in Ostfildem-Nellingcn. Den Äb- das Pfarrkirchener Handballturnier schreibt hk. Elvme Weither, geborene Fmk, geboren am Herta Lösing geborene Reschner geboren 'R',hIIIU. ss macht eine Weih.nachtsgeschich.te von' Ute Hanni Schunn berichtet über das Familientref- .18.4. 1913 in Kronstadt, gestorben am 7. 12. 1999 am 16. 9. 1909 in' Kronstadt , gestorbe~ am 3. 2.

fen der Schunns. Es folgen zwei Berichte über m Deggendorf. . . 2000 in IIIingenlSaar. _ ' Und wieder einmal sind wir am Ende des ' AI- weitere Treffen , wie das KlassenIreffen der !ahr- Alfoijs Welth~r, geboren am 22. 8. 1909 IR Günther Voge l , geboren am 3. 2. 19~1 in

phabets, dem "Z". Der "Zeidner GrufJ~ kann mit gänge 1938 und 1939, die Goldene Konfirmation, Halvelagen, leble In Kro.nstadt, gestorben am 20. Kronsladt. gestorben am 3. 2. 2000 in Kaiserslau-seiner Nr. 87 auf 46 Jahre Erscheinen zurUckb.li- ein Klassentreffen des Jahrgangs 69nO. das 7. 1. 2000 in Deggendorf. te-.:n. . , cken. An ,,70 Jahre Gitarrenkränzchen" erinnert , Zeidner Treffen in Kirchberg, das -15. Zeidner OUo Krause. geboren am 9. 12. 1924 in Kron-. Michael Clemens, geboren am 21. 1. 1931 in Effi Kaufmes in ihrem Beitrag. Die folgenden Skilreffen. stadt, gestorben am 24. 1. 2000. Keisd, lebte in Kronstadt, gestorben am 23 , 2. Nachrichten aus Zeiden 'berichten in Kurzform Über das "Holzverarbeitende Gewerbe in Zei. Gheorghe Martinescu. geboren am 19. 11. 2000 in LandshutlErgolding. über das Burgfest, das Gemeindeleben (u.a. der' den" ein interessanter Beitrag von Helmut-An· 1928 in Kronstadt, gestorben am 8. I. 2000 in Regine Breckner, geborene Brenndörfer, ge-Evangelische Landwirtschaftsverein, Friedh'of dreas Adams, und Harald Filp schreibt über die Heidelberg. . 'boren am 21: 10; 1905 in KronstadtlBartholomae, und Friedhoffonds, Essen auf Rädern). Die heuti- Zeidner Freiwi!lige Feuerwehr. Rila Niehs. ner Hedda Seifert (Arvay), geboren am 7. 3

K· 1911 gestorben am 17".2.2000 in Schorndorf.

? -'d . h' I d . ?-'d E in Kronstadt , g'estorben am 28.12. 1999 in ron-ge Bevölkerung von Lei en setzt SIC 0 gen er- erinnert sich an Weihnachten m Lei en. IDen stadt. Horst Guggenbeiger (Cita), geboren am 16. maßen zusammen: Von insgesamt 24547 Perso- ausführlichen Bericht über die Familie Horvath t· Wilhelm Knopf, gcboren .am 9. 10. 19~4 in 1. 1926 in Kronst.adt,·gestorben am 10. 3. 2000 in' nen (Stand Juni '99) sind 12221 männhch und und ihren Einsatz· für das Gemeinwohl gibt uns G b' h

' K,onst,dt, 'ge'to,ben am 24.12.1999 in Höxter. ummers ac . "IQ_3_2_6 __ w_e_ib_l_iC_h~N __ at_iO_"='=I=it_'=te_n_m_'_ß_i __ gh_'_b_e_n __ w_i'~_V_O_l_k __ m'_'_K_,_a_U __ ' ___________ E __ W_"_Id_Ii ___ L_,n_g_"_,,, ,.-______ -" __ . __ -------. .. ----------~---------"---C------~----~------~---,

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