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CI-Magazin # 26

Date post: 07-Mar-2016
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Leitthema: ABENTEUER.
60
CI-MAGAZIN | #26 SOMMER 2012 8. JAHRGANG DEUTSCHLAND: 4,50 € SCHWEIZ: 8,– SFR EU-LÄNDER: 5,50 € TRENDSCOUT Neues aus Mailand OFFICE Open Space DESIGN Established & Sons ABENTEUER Lebe lieber ungewöhnlich CI – DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER WOHNEN + EINRICHTEN | LEBEN + ARBEITEN 4 196478 704505 26 EXTRA FIT & FUN
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Page 1: CI-Magazin # 26

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sommer 20128. JahrgangDeutschlanD: 4,50 €schweiz: 8,– sfreu-länDer: 5,50 €

TRENDSCOUTneues aus mailand

OFFICEopen space

DESIgNestablished & sons

ABENTEUERlebe lieber ungewöhnlich

CI – DAS MAgAzIN DER CREATIvEN INNENEINRIChTER

wOhNEN + EINRIChTEN | LEBE N + AR B EITEN

4 196478 704505 26

EXTRAfit & fun

Page 2: CI-Magazin # 26

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Page 3: CI-Magazin # 26

02/12 – 3 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

editorial

liebe ci-freunde,

kann Wohnen ein Abenteuer sein? Sicher kann es – wenn Sie mich fragen,

sollte es das aber nicht unbedingt. Denn in unserem Zuhause suchen wir doch

vor allem Sicherheit und Geborgenheit, keinesfalls aber riskante Grenzerfah-

rungen oder höchste Spannung.

Andererseits: Seine vier Wände ganz nach den eigenen Vorstellungen und

Bedürfnissen einzurichten und auszugestalten, kann sehr wohl ein spannen-

des Projekt sein! Der besondere Reiz liegt dabei im Warten auf etwas Schönes,

das bekanntlich stets positive Gefühle erzeugt, wie wir alle noch von den

Weihnachts- und Geburtstagsfesten unserer Kindertage wissen.

Sich einrichten ist so etwas wie eine Reise ins Ich, und schon dies gilt man-

chem als größtes aller Abenteuer – beinahe wie das Baden in der Vielzahl der

Ideen und Optionen, mit denen findige Designer und kluge Köpfe unsere

ureigensten Wünsche aufgreifen.

Für uns waren all dies Gründe genug, das vorliegende CI-Magazin unter das

Leitmotiv „Abenteuer“ zu stellen. Wir möchten Sie aber damit nicht zu aben-

teuerlichen Entscheidungen verleiten oder gar verführen, sondern vor allem

Ihre Lust wecken, gemeinsam mit Ihrem creativen inneneinrichter mutig aus

diesem Meer von Ideen zu schöpfen und sich dabei – wo immer möglich – ein

Stück weit selbst zu verwirklichen. In diesem Sinne:

„Carpe diem!“, gutes Gelingen und einen schönen Sommer.

Herzlichst, Ihr

Axel Stamm

Chefredakteur

TITEL eine kleine auszeit gefällig? auf der chaiselongue „lc4“ von cassina (Design: le corbusier, Pierre Jeanneret, charlotte Perriand) mit verstellbarer schräge und fellbezug können sie Kraft für die nächste herausforderung sammeln.

titelfoto: Kay michalak

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Page 5: CI-Magazin # 26

02/12 – 5 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

inhalt

RUBRIKEN

3 EDITORIAL 46 SELECTED

54 SELECTED EXTRA: FIT & FUN

56 AKTIONEN UND PERSONEN

58 NEU IM CI-PORTAL IMPRESSUM hERSTELLERNAChwEIS

TITELThEMA „ABENTEUER“

14 DER REIz DES UNgEwISSEN Warum uns die Abenteuerlust packt Von Klaus Hofmeister

40 zwISChEN PERU UND EKUADOR Story von Andreas Altmann

wOhNEN, EINRIChTEN, DESIgN

6 CI-TRENDSCOUT Fundstücke der Mailänder Möbelmesse

18 ABENTEUER wOhNEN Das eigene Territorium neu entdeckt

26 ÄSThETIK DER gEgENSÄTzE Vitra trifft USM

28 DIE KREATIvE vERNUNFT Designteam Established & Sons

32 EINE ODE AN DAS BUCh Bibliotheken der Zukunft

34 RUhE BITTE! Akustiklösungen für Open Space

42 DER SPIEgEL IM FOKUS Ein Verlagshaus zieht um

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6 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

schon wieder ist ein Jahr vergangen – gut für sie! Denn die wichtigste möbel-messe der welt – die isaloni milano – öffnete erneut ihre türen. und unsere ci-trendscouts konnten sich endlich wieder auf die suche nach exklusiven fundstücken machen. ein ums andere mal riefen sie: „molto bene!“ warum, das möchten wir ihnen auf keinen fall vorenthalten.

trendscout

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02/12 – 7 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Alias Kobi

fasziniert von der tradition des Draht-geflechts entwarf Designer Patrick norguet diesen stuhl für alias. Die elegante struktur lässt ihn nahezu schwerelos erscheinen.

mit seinen weit ausgebreiteten armen lädt die stuhlkreation des Designstudios lievore altherr molina für arper zum komfortablen Verweilen ein.

Arper saya

Vitra cornichesKleines für feines – ronan und erwan Bouroullec kreierten für Vitra diese unge-wöhnlichen ablagemöglichkeiten, die je nach Bedarf einzeln oder als große wandinstallati-on individuell platziert und genutzt werden können.

Tom Dixon etch light web copperDie neueste Kreation aus dem hause tom Dixon: ein filigranes metallnetz aus geome-trischen und unregelmäßigen formen um-schließt die gleißende leD-lichtquelle und erzeugt so ein beeindruckendes spiel aus licht und schatten.

Cassinala Misesich geborgen fühlen ist das ziel, das Designer luca nichetto mit dem sofa aus der cassina i contemporanei collection bezweckt. Besonders schön: die Kombination mit der kontrastierenden zickzack-naht.

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Trendscout

8 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Moroso M.a.s.s.a.s sessel

Nils Holger Moormann paul & paula

hineinsinken, zurücklehnen und entspannen. Der weich gepolster-te sessel aus der m.a.s.s.a.s-familie von Designerin Patricia urquiola für moroso ist mit seiner charakteristischen form optisch wie haptisch ein aufregendes erlebnis.

gemeinsam fühlen sie sich wohl: Paul in schwarz ganz akkurat neben Paula in grau. aber auch im alleingang überzeugen die tischkreatio-nen von nils holger moormann (Design: matthias ferwagner) mühe-los mit ihrer ausgefallenen seilkonstruktion und einer wendbaren tischplatte.

Cappellini thin blacK table

Kartell Masters

Fritz Hansen Minuscule

auf den ersten Blick wirkt der niedrige tisch von cappellini (Design: nendo) wie eine geometrische skulptur. Dabei sind die beiden filigranen gestelle gekonnt miteinander verbunden.

Philipp starck und eugeni Quitllet vereinen mit masters für Kartell drei Klassiker in einem stuhl: Die reihe 7 von arne Jacobsen, den tulip armchair von eero saarinen und den stuhl eiffel von charles eames.

Der formschöne sessel (Design: cecilie manz) mit handgenähtem stoffpolster verbindet traditionelle handwerkskunst mit industrieller herstellung.

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02/12 – 9 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Moooi altdeutsche blanKet chestDeutsche Klassik trifft auf niederländische Kreativität: Die truhe des jungen möbel-lables moooi (Design: studio Job) verbindet traditionelles, altdeutsches Design mit einem bunten mix ungewöhnlicher motive. für das volle Programm: Die Kollektion wird durch standuhr und schrank komplettiert.

Zeitraum Fridayendlich wochenende und zeit, sich fallen zu lassen. Der sessel von zeitraum (Design: formstelle) aus elegantem holz bietet mit Kernleder-rücken und daunigen Kissen sitzkomfort de luxe.

Zanotta toiDer Beistelltisch von salvatore indriolo für zanotta birgt ein spannendes geheimnis: seine mit aluminium beschichtete furnier-holzplatte lässt sich um 360° drehen und gibt so ein darunter liegendes staufach frei.

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Trendscout

10 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Driade waterFallorganische form, intensive farbe. auch ein tisch kann ein Kunstwerk sein, wie Designer fredrikson stallard mit „waterfall“ für Driade beweist.

Moooi delFt blue JuMperwie sagt marcel wanders, der das sofa für moooi entwarf, so schön? „entspannen auf ihrem sofa ist, als wenn sie ihren lieblings-wollpullover tragen.“ Perfekt zum abschalten nach einem langen und anstrengenden tag.

Lapalma linKob auf einem Drehkreuz, auf vier geraden Beinen, auf Kufen oder auf rollen – der extrem komfortable „link“ (Design: hee welling) begeistert durch seine optische leichtigkeit.

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02/12 – 11 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

meldungen

ENTDECKUNg KOREA! MuseuM Für angewandte Kunst, FranKFurt28. Juni bis 29. septeMber 2012

ein tiger, der einen kleinen Vogel anfaucht, als Dekor auf einem ochsenhorn-Kasten oder monumentale hölzerne Dorfwächterfiguren mit gefletschten zähnen: zwei Beispiele für die Kunst eines eigenwilligen landes, das im schatten der mächtigen nachbarn china und Japan noch entdeckt werden will. zum Beispiel in der ausstellung „entdeckung Korea!“, die verborgene schätze koreanischer Kunst deutscher museen zeigt – in einer auswahl an exponate aus der zeit vom 6. bis zum 19. Jahrhundert. Bei aller Vielseitigkeit eint alle exponaten ein außerordentliches formgefühl und eine spezifische lebendigkeit, der alle formalismen fremd sind.www.angewandtekunst-frankfurt.de

ORgATEC IN KöLN23. bis 27. oKtober 2012

im oktober trifft sich das who is who der Büroeinrichtungsbranche auf der orgatec. Die internationale leitmesse für office & object präsentiert lösungen rund um den arbeits- und lebensraum Büro. wie arbeiten und leben wir? und welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um ideale arbeitsbedin-gungen zu ermöglichen? hersteller aus den Bereichen einrichtung, Boden, akustik, licht und medien- und Konferenztechnik präsentie-ren ihre lösungen zu dieser fragestellung.www.orgatec.de

Kartell light-airPoetischer „lichtfänger“: Die leuchte von Kartell (Design: eugeni Quitllet) setzt die gesetze der schwerkraft scheinbar außer Kraft, denn der leuchtenschirm scheint wirklich zu schweben.

B&B Italia J.J. 2012Die sesselmodelle „J.J.“ von antonio citterio bekommen zuwachs. „J.J. 2012“ heißen die neuen typen, die sowohl mit niedriger rückenlehne als auch in der relax-Version mit hoher rückenlehne und Kopfstütze erhältlich sind.

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Trendscout

12 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Moroso chandigarhDie indische stadt chandigarh ist das thema und gleichzeitig auch der name der neuen sofa-, sessel- und tisch-Kollektion von nipa Doshi und Jonathan levien für den italieni-schen hersteller moroso. Die „chandigarh“-sitzmöbel sind weich und bequem, gleich-

zeitig kompakt, optisch schlank und leicht. Die sitzfläche ist aus formschaum und ruht auf dem stahlgestell wie ein edelstein in einer ringfassung. Die Bezüge gibt es in leder oder stoff. Die gleichnamigen schlich-ten, aber ausdrucksstarken tischmodelle komplettieren das gesamtbild der Kollektion in beeindruckender weise.

Moooi Valentine

Edra bois de rose

Walter Knoll atelier chair

moooi proudly presents … die leuchte „Valentine“ von marcel wanders ist spannend wie ein schön verpacktes geschenk oder ein kostbares Juwel.

feinstes Palisanderholz ziert die „Bois de rose“-Kollektion von edra (Design: massimo morozzi), aus dem das modell „random“ stammt. witziges Beiwerk: Die türen werden per Klavierpedal geöffnet.

ideal für gedankenreisen, zum ausruhen und entspannen – der stuhl von walter Knoll (Design: eoos) ist ein asket aus leder und stahl.

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02/12 – 13 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

B&B Italia tobi-ishi

Durch eine dünne schicht anthrazitfarbenen Betons wirkt der tisch, den edward Barber und Jay osgerby für B&B italia designten, wie ein weich geschliffener stein. Die ovale Platte wird von zwei Beinen mit Polyurethanschaum-Kern getragen.

Dedon dala

stephen Burks, großes talent einer neuen generation amerikanischer Designer, hat sich bei „Dala“ für Dedon von den improvisierten sitzgelegenheiten der entwicklungsländer inspirieren lassen.

Cassina nuageDas Bibliotheksmöbel „nuage“ von 1956 wurde neu aufgelegt, und zwar von charlotte Perriand für die cassina i maestri collection. Die grundkomponenten sind hölzerne eichenregale kombiniert mit farbigen elemen-ten.

MDF Italia FinDer individualist: typisch für das flexibel gestaltbare sofasystem von mDf italia (Design: Jehs+laub) ist die Vielseitigkeit der armlehnen: hoch/lang, hoch/kurz, niedrig/ lang, niedrig/kurz.

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14 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

FEATURE

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obwohl es uns doch eigentlich ganz gut geht, packt uns immer wieder die abenteuerlust. wir gehen dorthin, wo man vernünftigerweise nie hin sollte. warum eigentlich?

von Klaus hofmeister

Der Reiz Des

Ungewissen

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02/12 – 15 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Das Abenteuer lässt sich buchen: „Outdoor-survival“.

Fünf Tage Überlebenstraining abseits der Zivilisation.

Manager machen das mit der Firma oder Menschen, die

ihre psychischen und physischen Grenzen erkunden

wollen. Im Katalog steht lapidar unter „Unsere Leistun-

gen“: „Selbstüberwindungsübungen, Bestehen typischer

Angstsituationen, Errichten von Notunterkünften, Nah-

rungsmittelgewinnung aus der Natur“. Die Katalogbilder

zeigen Menschen in Tarnanzügen, die über Abgründen

hängen, brusthoch durch Brackwasser waten, den Ruck-

sack auf dem Kopf, abends im Schein des Lagerfeuers die

ausgezehrten Gesichter nicht ohne Stolz in die Kamera

recken. Fünf Tage Grenzerfahrung, Nässe, Schmutz,

Schmerzen, angeleitet von Naturburschen mit Einzel-

kämpferausbildung. Wer braucht so was? Mein Vater, der

1941 als 18-Jähriger in den Krieg nach Russland zog und

inklusive Gefangenschaft zehn Lebensjahre diesem grau-

samen Abenteuer widmen musste, hätte es nicht ge-

braucht. Sein Leben und das der Überlebenden seiner

Generation waren später ganz auf Ruhe, Sicherheit, häus-

liche Geborgenheit, auf Arbeiten und Auskommen einge-

stellt. Sein Abenteuerbedarf war restlos gedeckt.

Inzwischen ist eine andere Generation herangewachsen.

Etabliert, gesichert, aber auch gelangweilt und unzufrie-

den mit einem monotonen Alltag. Sie hat Abenteuer-

bedarf. Und so schwärmen sie nach Feierabend, am

Wochenende und in den Ferien aus zu großen Taten:

Canyoning, Rafting und Bungee-Jumping bringen den

Adrenalin-Kick und festigen die Gemeinschaft unter

Kameraden. Sie fahren mit dem Mountainbike in fünf

Tagen über die Alpen, machen Höhlenexpeditionen, ge-

hen mit ihrem Motorrad auf den Nürburgring, um die

Kurventechnik fürs heimische Mittelgebirge zu optimie-

ren. Sie „sammeln“ Sechstausender in Nepal und bevöl-

kern die Klettersteige der Alpen. Sie sind vom Pisten-

Skifahren genervt und ziehen als Skitourengeher in die

unverspurten aber auch ungesicherten Gegenden der

Alpen. Sie suchen das Erlebnis, das sie nicht mit tausend

anderen teilen müssen. Wollen selbstbestimmt sein in

ihrem Wagnis, nicht fremdbestimmt, wie sonst im Alltag.

Die größere Gefahr ist der Preis, den sie bereitwillig zah-

len. Auch für den Normaltouristen darf’s heute gern „et-

was mehr“ sein. Früher reichte das Panorama am Gipfel-

kreuz. Heute bietet der Verkehrsverein zusätzlich die

spektakulär angelegte Aussichtsplattform über dem Fels-

abgrund, manchmal – wie auf dem Dachstein – mit Glas-

boden und atemberaubend freiem Blick in die Tiefe. Wer

nicht selbst das Abenteuer sucht, kleidet sich zumindest

in die sportlich-bequeme Outdoor-Mode, deren Siegeszug

kaum aufzuhalten scheint. Mit Windbreaker und wasser-

dichter Goretexmembran ist auch der ruhebedürftige

„Couch-Potato“ ein vollintegrierter Teil unserer abenteu-

erlustigen Zeit.

In meiner Kindheit in den 60er und 70er Jahren begann

das Abenteuer noch gleich hinterm Haus: Der kleine

Abhang runter zu dieser Brachfläche, den wir meist aus

dem Hosenboden rutschend hinter uns brachten, das

verrottete Baulager, wo wir einen „Saloon“ eingerichtet

hatten, der eines Tages in Flammen aufging, weil wir

unvorsichtig mit dem Feuer spielten. Daran grenzte die

Wiese mit dem großen Baum. Das war Indianerland, aber

auch gut zum Drachen steigen lassen. Ein Paradies für

Kinder. Ich erinnere mich an endlose, verschwitzte Som-

mertage im Unterholz, an Klettertouren in Baumkronen,

an Nachmittage lange Cowboy- und Indianerspiele. Wir

haben im Frühjahr eimerweise Froschlaich aus den Pfüt-

zen am Bach geholt, um Kaulquappen im selbstgebauten

Terrarium bei der Froschwerdung zuzuschauen. Wir hat-

ten Blindschleichen im Glas und gingen auf Molchjagd.

Auf dem Weg zum Wald durchkrabbelten wir als Mutpro-

be das beängstigend enge, ausgetrocknete Kanalrohr

unter der Bundesstraße. Die Knie waren immer aufge-

schürft, der Hosenboden immer dreckig, beim Springen

aus dem Baum ging nie alles glatt. Die Klettereien in dem

kleinen Steinbruch waren objektiv betrachtet wohl le-

bensgefährlich. Jeder Tag war anders. Wir rauchten im

Herbst trockene Schachtelhalme und zogen in Schlachten

gegen die Jungs von der Schillerstraße. Kurz: wir brauch-

ten damals noch keine „Abenteuerpädagogik“. Unsere

Persönlichkeiten und die sozialen Kompetenzen entwi-

ckelten sich im Umgang mit der Natur noch ohne Lehr-

plan. Für riskante Erlebnisse mit ungewissem Ausgang

sorgten wir selbstständig.

Heute ist das anders. Wenn man einen Achtjährigen nach

seinen Abenteuern fragt, dann wird er Computerspiele

nennen. Die virtuelle Welt ist sein spannendster Erfah-

rungsraum, der Aktionsradius hat sich auf das Hausinne-

re verlagert. Bewegung beschränkt sich auf das Klicken

der Maus. Die Wildnis ist auf der Festplatte gespeichert.

Mit allen Folgen für die seelische und körperliche Ge-

sundheit der Kleinen. 1990 gaben noch drei Viertel der

Sechs- bis 13-Jähigen an, sich täglich draußen herumzu-

treiben. 2003 war es noch weniger als die Hälfte. Die „In-

door-Krankheit“, die unsere Kinder befallen hat, führt zu

einer zunehmenden Erfahrungs-Taubheit. US-Forscher

hören Kinder Sätze wie diesen sagen: „Ich spiele lieber

drinnen, denn da gibt es Steckdosen …“ Eltern befördern

diese Tendenz mit zunehmender Ängstlichkeit und Über-

fürsorge. In den USA werden auf manchen Spielplätzen

schon Schaukeln und Rutschen entfernt, weil sie für die

ungeübten Stubenhocker zu gefährlich seien. Schlechte

Zeiten für die angeborene Abenteuerlust der Kinder.

Klaus hofmeister (Jahrgang 1960) ist katholischer theologe und Journalist. er arbeitet als redakteur für Kirche und religion beim hessischen rundfunk in frankfurt und moderiert dort bei hr1 die sendung „start am sonntag“.

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16 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Etwas ist aus dem Lot geraten. Auch bei uns Erwachsenen.

Wir sitzen in klimatisierten Büros ohne ausreichend

Bewegung und starren den ganzen Tag auf Bildschirme. Je

enger und unnatürlicher sich der Alltag am Arbeitsplatz

gestaltet, desto mehr suchen wir nach Feierabend das

Weite. Stadtmarathons melden Teilnehmerrekorde, Men-

schen trainieren für ultraharte Triathlons. Fallschirm-

springer stürzen sich aus Flugzeugen, Basejumper von

Hochhäusern und Brücken und stellen anschließend die

Videodokumente der verbotenen Heldentaten ins Inter-

net. Unser Abenteuerbedarf treibt unappetitliche mediale

Blüten: Im Fernseh-„Dschungelcamp“ essen ehemalige

Prominente Würmer oder baden in Kakerlaken. Millionen

schauen zu. Abenteuer im Alltag, allerdings aus zweiter

Hand.

Als Reinhold Messner alle Achttausender der Erde ohne

Sauerstoff bezwang, hatte er keine Zuschauer. Es gibt ein

paar Fotos, mehr nicht. Heute nehmen Berg-Abenteurer

selbstverständlich die HD-Camera mit und vermarkten

ihre Erfolge dann vor großem Publikum. Bei der „Euro-

pean Outdoor Film Tour“ 2011 sah man den italienischen

Bergsteiger Simone Moro mit seinem Film „Cold“ bei der

ersten Winterbesteigung des Gasherbrum II. Trotz unvor-

stellbarer Kälte bezwingt er den 8000er, man sieht ihn am

Gipfel erschöpft zusammenbrechen und Blut husten. In

dem Film „Kadoma“ von 2011 wird dokumentiert, wie der

Abenteurer Hendrik Coetzee auf dem Kongo mit seinem

Kanu von einem Krokodil angegriffen und getötet wird.

Abenteuer führen den Menschen seit jeher in die Zonen

zwischen Leben und Tod, also dorthin, wo man vernünfti-

gerweise nie hin sollte. Unzählige Menschen haben ihr

Leben aufs Spiel gesetzt, als sie neue Kontinente suchten,

den Atlantik überquerten oder die Gipfel der Alpen er-

oberten. In der Erinnerung bleiben nur die Sieger. Anderl

Heckmair kennt man als Erstbesteiger der Eigernord-

wand. Neun Bergsteiger hatten ihren Versuch vorher

schon mit dem Leben bezahlt. Charles Lindbergh über-

querte als erster den Atlantik mit einem Flugzeug. Die

vielen, die es vor ihm versuchten und ertranken, bleiben

namenlos.

Aber was reizt Menschen am Abenteuer? „Warum schwe-

ben Astronauten monatelang ungewaschen in Minizellen,

die in jedem Gefängnis eine Revolte auslösen würden?“

fragt der Journalist Wolfram Siebeck. „Warum lässt Rein-

hold Messner seine Zehen auf dem Himalaya erfrieren?

Warum bleibt er nicht dort, wo es warm ist, wo es Doppel-

betten gibt und frisches Gemüse?“

Reinhold Messner gab mir auf diese Frage in einem Inter-

view einmal eine überraschende Antwort: „Meine stärks-

ten Emotionen habe ich nicht am Gipfel, sondern bei der

Rückkehr ins Lager“, sagte er. Lebend aus der Todeszone

der 8000er in das Lager zurückzukehren, das sei die

stärkste Erfahrung. Wieder ins Leben eintauchen, dorthin

zurückkommen, wo etwas wächst, wo es grün ist, wo

Gerüche sind. Er geht in die Todeszone, um bei der Rück-

kehr das Leben wiederzufinden. Der Seiltänzer Philippe

Petit spannte in 400 Meter Höhe illegal ein Seil zwischen

die beiden Türme des World Trade Centers, die damals

noch im Rohbau standen. Der Schritt auf das Seil ist sein

Schritt in die Todeszone. „Auf dem Seil ist der Tod immer

dabei. Das ist gut, denn so muss man die Sache ernst

nehmen“, meinte Petit.

Offenbar sind es diese starken Gefühle, die Menschen im

Abenteuer suchen. Und nur, wer sich dem Ungewissen

aussetzt, erlebt sie. An den Grenzen und dahinter können

wir das Außergewöhnliche finden. Ich selbst habe seit 25

Jahren eine Privatpilotenlizenz. Für mich ist jeder Stre-

ckenflug zumindest ein kleines Abenteuer. Natürlich

habe ich alles getan, um das Risiko auszuschalten, habe

das Wetter eingeholt, den Motor gecheckt. Aber dann hat

der Alpenpass Richtung Mittelmeer doch ein Wolkenloch,

viel kleiner als vorhergesagt, oder die schwarze Gewitter-

wolke nötigt zu einem Umweg, und der Sprit wird knapp

bis Korsika. Die Stunde über der endlosen Weite des Was-

sers hinter Genua in der Abendsonne ist wunderbar. Aber:

Waren das nicht gerade kleine Zündaussetzer im Motor?

Was, wenn der Motor stehen bleibt, ich habe ja nur einen?

Je dunkler die Wolken waren, je enger die Sicherheitsmar-

gen, desto stärker ist das Glücksgefühl, im Dunst recht-

zeitig die Landebahn der Insel auftauchen zu sehen und

zu wissen: Du wirst es schaffen. Ein Gewitter im Gebirge

mag beim Wanderer die gleichen Gefühle von Risiko,

Angst und Aufatmen erzeugen. Frauen berichten davon,

wenn sie an die Geburt ihrer Kinder denken. Trotz High-

Tech-Medizin bleibt es ein existenzielles Abenteuer – zwi-

schen Leben und Tod.

Dass wir trotz Risiko immer wieder das Abenteuer su-

chen, die Gefahr in Kauf nehmen, das gehört zum

Menschsein. Wir haben zwei Seelen in unserer Brust: dort

zu sein, wo es „Doppelbetten gibt und frisches Gemüse“,

und immer wieder Wagnisse einzugehen, Mut zu zeigen.

Wir sind das Kind am Rockzipfel der Mutter und zugleich

das Kind, das gern wissen möchte, was eigentlich hinter

dem Berg ist … Der Schriftsteller André Gide hat es so

gesagt: „Man entdeckt keine neuen Weltteile, ohne den

Mut zu haben, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“

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18 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Abenteuer Wohnen

abenteuer sorgen für abwechslung im alltag. Dafür muss man nicht unbe-dingt gleich mit reinhold messner den nanga Parbat besteigen. auch die einrichtung der eigenen vier wände bietet zahlreiche möglichkeiten für spannende erlebnisse.

fotos: Kay michalak im Klimahaus® Bremerhaven

wohnen

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02/12 – 19 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

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Trendscout

20 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

wohnen

Aufbruch zu neuen und unbekannten Ufern. Immer

wieder suchen wir das Abenteuer. Wissenschaftler ha-

ben festgestellt: Unser Gehirn braucht es – von Anfang

an. Schon Kinder wollen die Welt entdecken. Voller Ta-

tendrang und Eifer scheuen sie dabei weder Gefahren

noch Risiken. Zugleich verbringen sie Stunden damit,

Höhlen oder Verstecke zu bauen. Ein Verhalten, das dem

ausgeprägten Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgen-

heit entspricht. Je älter wir werden, desto stärker wird

es. Und doch schlummert das Abenteuer in uns und

wartet auf sein Comeback.

„Jedes Abenteuer ist nur eine Entscheidung von dir ent-

fernt“ – meint die Philosophin Lisz Hirn. Und warum

sollten wir diese nicht mit dem Wunsch nach Geborgen-

heit verbinden, indem wir das Einrichten unserer vier

Wände ganz bewusst als Abenteuer betrachten? Ein

erster Schritt ist es, die Gestaltung der eigenen „Höhle“

nicht als reine Notwendigkeit, sondern als Herausforde-

rung zu betrachten, die Spaß macht. Auch hier tut es gut,

SEITE 18/19: ab in den Dschungel! 01_STEhLEUChTE „giant 1227“ von anglepoise (Design: george carwardine) 02_SESSEL „waver“ von Vitra (Design: Konstantin grcic) OBEN: Die wüste lebt! 01_LEUCh-TE „Binic“ von foscarini (Design: ionna Vautrin) 02_TISCh „legno Vivo“ von riva 1920 (Design: Davide und maurizio riva) 03_SES-SEL „take a line for a walk“ von moroso (Design: alfredo häberli) REChTS: Der Berg ruft! 04_vögEL „l’oiseau“ von Vitra (Design: ronan and erwan Bouroullec) 05_gARDEROBENSTÄNDER „cascando“ von twist (Design: robert Bronwasser) 06_TISChE „heidi“ von established & sons (Design: sebastian wrong) 07_TISChLEUCh-TE „onion“ von Verpan (Design: Verner Panton)

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22 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

sich von Gewohnheiten zu lösen und neue Richtungen

einzuschlagen. Dies ist zugleich der Schlüssel, um neue

und kreative Seiten an sich selbst zu entdecken.

So erweitern wir unseren Horizont und sammeln neue

Erkenntnisse. Für effektvolle Akzente reichen oftmals

schon kleine Veränderungen: eine neue Farbe, ein außer-

gewöhnlicher Sessel, ein besonderer Tisch oder Gardinen

in ganz neuem Stil. Manchmal ist aber auch ein Neustart

das Richtige. Dabei gilt: So wie Entdecker und Co. immer

auf ein starkes Team im Hintergrund zählen können,

wird beim „Abenteuer Wohnen“ der Inneneinrichter zum

Verbündeten. Einer, der manchmal weitergeht, als man

es sich selbst zugetraut hätte, der aber genauso kompe-

tent vor Gefahren und Fallen warnt.

Platz ist in der kleinsten hütte: 01_TISCh LEUChTE „Birdie’s Busch“ von ingo maurer 02_UhREN „ceramic clocks“ von Vitra (Design: george nelson) 03_TISCh „tee-tee table“ von artek ( Design: ilmari tapiovaara) 04_SChAUKELSTUhL „mademoiselle rocking chair“ von artek (Design: ilmari tapiovaara)

wohnen

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Page 23: CI-Magazin # 26

MAKING STATEMENTSSINCE 1872

Chair: SEriES 7 by arnE JaCobSEn; Lamp: KaiSEr idELL by ChriStian dELL

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24 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

wohnen

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Page 25: CI-Magazin # 26

02/12 – 25 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

eine reise um die welt von und nach Bremerhaven, immer entlang des achten östlichen längengrades ist, eine der hauptattraktionen im Klimahaus Bremerhaven: von der Kühle auf einer schweizer alm über die gluthitze der sahelzone bis zur eiseskälte der antarktis sowie dem paradiesischen südseeklima und der wechselhaften witterung in norddeutschland. auf ihrer „reise“ erleben die Besucher hautnah, wie die men-schen in den wichtigsten Klimazonen der erde leben. Die tour führt durch Kulissen, die nach originalschau-plätzen gestaltet sind.

experimentierfreudige kommen im Bereich „elemente“ auf ihre Kosten. mit hilfe interaktiver exponate werden auch komplexe zusammenhänge im Klimageschehen der erde leicht verständlich erklärt. Der Bereich „Perspekti-ven“ stellt arbeit und ergebnisse der Klimaforschung vor. Denkanstöße zeigt der Bereich „chancen“. Besucher können spielerisch testen, wie jeder seinen Beitrag zur reduzierung des co²-ausstoßes leisten kann.

so ungewöhnlich und innovativ wie die ausstellung ist auch das gebäude, entworfen vom Bremer architekten und generalplaner thomas Klumpp. aus der ferne betrachtet erinnert es an ein schiff oder eine wolke. Das haus besteht aus zwei voneinander getrennten Körpern. Die außenhülle aus glas und das Dach mit seiner trägerkonstruktion aus aluminium umgeben eine innenkonstruktion aus Beton. ein weiterer Vorteil der trennung von innenaufbau und fassade: Die zirkulation der innenluft und die sonneneinstrahlung werden zur Belüftung und Klimatisierung des gebäudes genutzt.

www.klimahaus-bremerhaven.de

Das Klimahaus®

Kurzum: Ein Wohnumfeld zu kreieren, kann eine äußerst

spannende Angelegenheit sein. Und das Schöne daran

ist, dass wir die Belohnung für unser Engagement jeden

Tag vor Augen haben und ausgiebig genießen können.

Eine Expedition zum Nanga Parbat kann man ja immer

noch in Angriff nehmen – ob mit oder ohne Reinhold

Messner.

LINKS: Die neue eiszeit – 01_DREhSTUhL „360°“ von magis (Design: Konstantin grcic) 02_TISChLEUChTE „Pipistrello“ von martinelli luce (Design: gae aulenti) 03_hOCKER „eames elephant“ von Vitra (Design: charles und ray eames) OBEN: tarzans ruheraum 01_hOCKER „mezzadro“ von zanotta (Design: achille und Pier giacomo castiglioni) 02_Tisch „raw side table“ von muuto (Design: Jens fager) DARUNTER: ein neuer tag im Paradies. 03_SITz-POUF „slumber“ von casalis (Design: aleksandra gaca) 04_BEI-STELLTISCh „tre“ von mox (Design: charles o. Job) 05_STUhL „But-terfly chair“ von hardoy (Design: ferrari-hardoy, Kurchan und Bonet)

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Page 26: CI-Magazin # 26

26 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

wohnen

wohnen

extra

Vitra und usM

gEgENSÄTzE RIChTEN SICh EIN

gegensätze ziehen sich an – und manchmal richten sie sich auch ein. Das Beispiel Vitra und usm zeigt: wenn coole geradlinigkeit auf kreative Kurven trifft, passt es perfekt.

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Page 27: CI-Magazin # 26

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LINKS: Der richtige rahmen für entspannte gespräche: Begrenzt durch die weiße regal-lösung von usm bieten die sitzgelegenheiten von Vitra perfekten Komfort. schaukelstuhl „rar Plastic armchair“ (Design: charles und ray eames), „slow chair“ (Design: ronan and erwan Bouroullec) und „Polder sofa“ (Design: hella Jongerius). Bild: „christine“ von melanie wiora, erhältlich bei lumas.

OBEN: stimmungsvolle rot-grau-Kombination: genügend Platz zum Verstauen ermöglichen regal und lowboard von usm. für ausrei-chend sitzmöglichkeiten sorgen das „Place sofa“ (Design: Jasper morrison) und der elegante sessel aus der „suita-Kollektion“ (Design: antonio citterio) von Vitra.

01_gRAND REPOS Klassischer ruhesessel in modernster Bauart: „grand repos“ mit Panchina von Vitra (Design: antonio citterio).

02_ALCOvE für ruhige stunden der Kontem-plation: sofa „alcove“ von Vitra (Design: ronan and erwan Bouroullec).

03_USM hALLER SIDEBOARD große ansprüche – auch für kleine lösungen: das usm-sideboard auf rollen.

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03

Page 28: CI-Magazin # 26

design-insider

28 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Page 29: CI-Magazin # 26

Schlicht und unauffällig ist die schmale schwarze Tür in

der Londoner Wenlock Road, die einem Lagereingang

gleicht. Dahinter das genaue Gegenteil, denn hinter

dieser Tür befindet sich das Design-Label: Established &

Sons (E&S). Mit ihren ungewöhnlichen Objekten etablier-

ten sie einen ganz neuen Trend in der Design-Welt: De-

sign-Art – skulpturale Möbel, deren Funktion sich selbst

Kennern nicht sofort erschließt. Doch das Sortiment der

Briten hat noch einiges mehr bieten: von Sesseln und

Sofas über Tische, Sideboards und Stühle bis hin zu

Leuchten und Wohnaccessoires finden sich bei E&S über

120 Objekte im Programm.

Im Frühjahr 2005 gründeten Sebastian Wrong und

Alasdhair Willis gemeinsam mit Gleichgesinnten aus

dem Kunstmilieu das Label Established & Sons. Ihre

Mission: Britisches Design in den Rang von Kunst zu

erheben. Der 1971 in London geborene Wrong studierte

Bildhauerei an der Norwich University College of the

Arts bevor er an der Camberwell College of Arts in Lon-

don graduierte. Als Chefdesigner von E&S ist er das ge-

stalterische Aushängeschild des Unternehmens. Sein

Interesse gilt gleichermaßen dem klassischen Design und

der bildenden Kunst. Seine Faszination für die materielle

Handhabung, die Formreinheit und Ehrlichkeit spiegelt

sich in jedem seiner Objekte wider. Sebastian Wrong legt

bei seinen Werken besonderen Wert auf die Balance von

Funktion, Ästhetik und innovativer Verbesserung. Bereits

2001 gelang ihm der Durchbruch mit der Leuchte „Spun

Light“ von Flos. Seine Arbeiten für E&S besitzen oftmals

einen eher augenzwinkernden Charakter.

Seit ihrem ersten offiziellen Auftritt auf der Mailänder

Möbelmesse 2005 setzen die Briten auf spektakuläre

Präsentationen. Treibende Kraft ist hier unter anderem

Mitbegründer Alasdhair Willis, zugleich Ehemann von

Stella McCartney. Durch regelmäßige Ausstellungen und

Vernissagen möchte E&S für Design ein ähnliches Inte-

resse wecken, wie es bereits für die Kunst besteht.

Ein Markenzeichen von Established & Sons sind die

Limited Editions – vergleichbar mit der Haute Couture in

der Modewelt. Die Objekte sind äußerst hochwertig und

natürlich exklusiv. Der erste Erfolg kam mit dem „Aqua

Table“, einer Sonderedition von Star-Architektin Zaha

Hadid. Beim Abendessen mit Sammlern habe der Tisch

den Praxistest bestanden, versichert Willis: „Wer sich für

die Gestaltung seines Hauses und die Kunst an seinen

Wänden interessiert, will eine ähnlich starke Beziehung

zu dem Tisch haben, an dem er sitzt.“

estaBlisheD & sons

„Auf Kreativität kommt es an – und auf Vernunft.“

The Importance of being British

mit außergewöhnlichen möbeln und leuchten schließt established & sons die Brücke zwischen Kunst und Design. Die Köpfe dahinter? sebastian wrong, mitbegründer und Kreativdirektor (li.), und maurizio mussati, unternehmerischer leiter.

02/12 – 29 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Page 30: CI-Magazin # 26

Diesen Anspruch vertreten die Briten aber nicht nur für

ihre Limited Editions, die übrigens lediglich einen klei-

nen Teil der Gesamtproduktion ausmachen. Beispiel:

„The Crate“ von Jasper Morrison – ein Beistelltisch, der

auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Weinkiste

erscheint. Was unterscheidet ihn davon? Es ist die erst-

klassige Verarbeitung aus hochwertigem Holz und die

akzentuierte Gestaltung, die ihn zum Designobjekt

macht. Damit hat Morrison ein Kunstwerk aus einer

profanen Kiste gemacht.

2010 trat Maurizio Mussati die Nachfolge von Alasdhair

Willis an. Der Italiener war im Vorfeld bereits erfolgreich

für den Leuchtenhersteller Flos tätig und führte das

noch junge niederländische Label Moooi zum Erfolg. Mit

Mussati hat sich die Ausrichtung von E&S nicht grund-

sätzlich gewandelt. Aber mit ihm rückt die richtige Mi-

schung aus Exklusivität und Bezahlbarkeit stärker in

den Fokus: „Ja, wir verkaufen und produzieren limitierte

Editionen zu einem hohen Preis. Aber wir verkaufen

auch Objekte für sechzig Pfund. Das ist wichtig zu kom-

munizieren.“

Genauso wichtig ist den beiden der permanente Dialog

mit den Designern. Aus ihm wächst die Kraft für neue

Ideen. Auf Kreativität kommt es an – und auf Vernunft,

denn viele Ideen, auch die großer Namen, schaffen es

nicht durch den Entwicklungsprozess. Weil sie zu

schnelllebig erscheinen, nicht zeitlos genug sind. Im

Gegensatz zu den vielen Designobjekten, die es erfolg-

reich in die Außenwelt geschafft haben, bleiben diese für

immer hinter der schmalen schwarzen Tür in der Londo-

ner Wenlock Road verborgen.

30 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

01_STACK Das einzigartige schubladen-system von Designer shay alkalay lässt sich in höhe und form ganz individuell einstellen und kann so ganz nach wunsch mittig im raum oder an der wand platziert werden.

02_AUDREY schönheit audrey hepburn diente Designer michael eden als inspi-ration bei dieser außergewöhnlichen mundgeblasenen Vase.

03_TABLE TANK Die dekorative tisch-leuchte aus aluminium von alexander taylor erhält ihren besonderen charakter durch die archetypische form.

04_QUILT mit diesem sofa gelang ronan und erwan Bouroullec eine visuelle und haptische neudefinition traditioneller stepptechnik.

05_wRONg wOODS wie einem comic entsprungen wirkt diese ausgefalle-ne Kommode. Der name steht nicht für „falsches holz“, sondern für die nachna-men der schöpfer richard wood und sebastian wrong.

06_SURFACE TABLE zwei welten, ein tisch: Kreiert von terence woodgate, möbeldesigner, und John Barnard, motorsport-ingenieur.

design-insider

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Page 31: CI-Magazin # 26

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Page 32: CI-Magazin # 26

32 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Aufbewahrung

Die ursprünge der usm möbelbausysteme sind seit vielen Jahren eng verbunden mit Kunst, Kultur und architektur. ihr ästhetischer und funktionaler wert findet sich im museum of modern art und in vielen internatio-nalen, öffentlichen Büchereien genauso wie in Privat-bibliotheken auf der ganzen welt. Der persönliche Kontakt mit Künstlern und die förderung künstlerischen Denkens und schaffens blickt bei usm auf eine lange tradition zurück. Die gezielte unterstützung und Beteili-gungen an Buchveröffentlichungen, die Bereitstellung von räumlichkeiten für lesungen und Kooperationen mit Künstlern sind fester Bestandteil der Philosophie von usm.

Page 33: CI-Magazin # 26

02/12 – 33 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Fragt man die Generation der sogenannten „Digital nati-

ves“, die mit Mobiltelefon und Tablet PC groß geworden

sind, nach dem Stellenwert von Büchern, würde man

wahrscheinlich provokante Antworten wie „Das Buch ist

tot“ erhalten. Wenn das Buch also „tot“ ist, weil in der

digitalen Gesellschaft Wissen und die Vernetzung von

Wissen virtuell und ortsunabhängig erfolgt, bedarf es

dann noch eines zentralen Ortes für die Aufbewahrung

von Büchern?

Längst ist das Archivieren und Präsentieren von Büchern

von gleicher Bedeutung wie das Buch selbst. Inhalt und

„Rahmen“ ergänzen sich und drücken das ästhetische

Bewusstsein ihres Besitzers aus. Es ist gezielt eingesetztes

Stilmittel und oft Mittelpunkt der persönlichen Einrich-

tungswelt. Bücher definieren unsere Kultur und sind prä-

gender Ausdruck einer gesellschaftlichen Haltung.

ORTE DER ENTSChLEUNIgUNg

Sämtliche relevanten Informationen sind heutzutage

online verfügbar, unabhängig von Orten und Öffnungs-

zeiten. „Offline“ kennen wir fast nicht mehr, und einen

Ort kennt die moderne Informationsbeschaffung nicht.

Der Tablet PC speichert und ruft unsere Lieblingsbücher,

Tageszeitungen, Ankündigungen zu Ausstellungen usw.

in Echtzeit auf. Dennoch erlebt das Buch eine Renais-

sance. Es wird so viel gelesen wie lange nicht mehr. Bib-

liotheken werden zu gesuchten Räumen, zu Orten für

Lernen, Inspiration, Kommunikation und Unterhaltung.

Bücher schaffen generationenübergreifend eine Symbio-

se zwischen Alt und Neu, Jung und Alt. Weil ihre Herkunft

und Geschichte auch ihre Zukunft ist. Wir schätzen sol-

che Räume und erkennen in ihnen etwas Einzigartiges

und Besonderes. Der Besuch in einer Bibliothek wird für

uns zu einem Ort der Entschleunigung. Für die bewusste

Begegnung mit Literatur und Kunst. Aber auch mit den

Menschen. In diesem Kontext nehmen die USM Möbel-

bausysteme ihre Rolle wie selbstverständlich ein. Als

ästhetisches Highlight im Privaten, zur Präsentation von

Publikationen in Galerien, als wandelbares und jederzeit

adaptierbares Stauraummöbel in Bibliotheken. Sie erlau-

ben Lösungen, die den Bedürfnissen ihrer Nutzer entspre-

chen. Der Funktion sind keine Grenzen gesetzt. Die Form

jederzeit veränderbar.

Räume für Bücher werden in Zukunft ganz neue Funktio-

nen übernehmen, weil sich die Bedürfnisse ihrer Nutzer

in der Informationsgesellschaft permanent verändern.

Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, eine Bibliothek

zu besuchen, weil wir etwas Bestimmtes suchen oder

etwas nachschlagen wollen. Wir suchen diesen besonde-

ren Ort auf, weil wir uns nicht in die digitale Welt der

Literatur und Kunst zurückzuziehen wollen, sondern ihr

begegnen wollen. Ganz bewusst.

im sog Der Digitalen welt

Warum in einer immer schneller werdenden Umgebung wertvolle Kleinode und der Wunsch nach Nähe, Haptik und Optik besonders wichtig sind – eine Ode an das Buch.

BiBliotheKen

Page 34: CI-Magazin # 26

34 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Akustik

unterwegs im oPen sPace

Offene Bürostrukturen erfüllen in vielerlei Hinsicht die Anforderungen an einen modernen Arbeits­platz am besten. Mit der richtigen Planung können Unternehmen den maximalen Vorteil schöpfen. Durch ganzheitliche Lösungen zeigen die creativen inneneinrichter, wie das gelingen kann.

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Page 36: CI-Magazin # 26

36 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

SEITE 34/35: großes Bild: entspann-tes arbeiten mit der raumteilenden akustik-Paneele von acousticpearls 01_ Kleine Denkerzelle: „BuzziBooth“ von Buzzispace (Design: alain gilles) 02_ für abgeschirmt-spontane mee-tings: „lo work lounge“ von lista office 03_ modularer schallabschirmer mit magazinfächern: „airflake news“ von abstracta (Design: stefan Borselius)

OBEN LINKS: flexible trennwand mit schallabsorbierender wollfilz-oberfläche aus der „Pannello-serie“ von ruckstuhl (Design: matteo thun) OBEN REChTS: entspannte rückzugs-möglichkeit bietet das sofa „suita“ von Vitra (Design: antonio citterio) – hier als zweisitzer.

Willkommen im Open Space: Ein

einziger großer Raum, hell, freund-

lich und kommunikativ. Mitarbeiter

bewegen sich hin und her, telefonie-

ren, schreiben E-Mails und treffen

sich zum Meeting, tauschen sich

aus. Der Kaffeevollautomat ist im

Dauerbetrieb, ebenso wie Drucker,

Kopierer und Faxgerät. Hinter einer

Glasfront projiziert der Beamer

wechselweise Balken- und Torten-

diagramme zur aktuellen Geschäfts-

entwicklung an die Wand, es wird

lebhaft und kontrovers diskutiert.

Was wir sehen: Hier herrscht Hoch-

betrieb. Was wir hören: überra-

schend wenig.

Der Grund für das Fehlen von Lärm

und Störgeräuschen ist das Ergebnis

einer professionellen raumakusti-

schen Planung, die den Bedürfnissen

der Mitarbeiter entspricht. So

empfindet laut einer Umfrage der

Fondsgesellschaft Union Investment

knapp ein Drittel aller Büroange-

stellten die Geräuschkulisse als

störenden Faktor am Arbeitsplatz.

Zugleich setzen immer mehr

Unternehmen auf flächeneffizientes

Arbeiten im Open Space.

Wo es baulich machbar ist, weicht

eine Vielzahl von Einzelbüros einem

einzigen großen Arbeitsbereich.

Akustik

Page 37: CI-Magazin # 26

02/12 – 37 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

ungewöhnlicher treffpunkt für das kleine meeting bei google in zürich ist dieser Besprechungsraum im gondel-look.

Orgatec

AKUSTIK vERSTEhEN

Konzentriertes arbeiten setzt optimale raumakustische Bedingun-gen voraus. standardlösungen dafür gibt es nicht. Der richtige Klang entsteht erst durch einen mix aus verschiedenen akustiklö-sungen. ein thema wie geschaffen für die orgatec in Köln, internationale leitmesse für office & object. Vom 23. bis 27. oktober präsentieren die wichtigsten hersteller aus dem Bereich raumakustik ihre Produkte und lösungen für die ganzheitliche gestaltung moderner Bürowelten. Darüber hinaus macht das acoustics competence centre (halle 10.1) der orgatec unter der Überschrift „akustik verstehen?!“ beispielsweise elementare fachbegriffe der raumakustik verständlich und stellt diese in zusammenhang zu den unterschiedlichen lösungen für wand, Decke, Boden und einrichtung.

auch in sachen Beleuchtung und medien setzt die orgatec auf Kompetenz: im rahmen des lighting competence centres beleuchtet die ausstellung „lichtwelt Büro“ innovative ansätze der lichtplanung aus den Bereichen „tageslicht“, „leD“, „licht und gesundheit“ sowie „licht und material“. Das competence centre architecture & media technology geht dagegen der frage nach, wie medientechnik harmonisch in eine moderne, designorientierte Büroeinrichtung integriert werden kann.

mehr infos unter www.orgatec.de.

Page 38: CI-Magazin # 26

38 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

Idealerweise wird so das Büro zu

einem produktiven Ort der Informa-

tion, des Wissenstransfers und der

Kreativität. Zudem sollten Open-

Space-Arbeitsplätze flexibel sein

und sich wechselnden Anforde-

rungen unkompliziert anpassen

können.

Weil aber im Open Space die Wände

ganz fehlen oder auf ein Minimum

reduziert sind, kann sich der Schall –

ohne entsprechende Maßnahmen –

ungehindert ausbreiten. Das erweist

sich oft als handfestes Problem mit

schwerwiegenden Folgen: Anspan-

Akustik

Page 39: CI-Magazin # 26

02/12 – 39 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

eine gute Beleuchtung ist nicht nur wichtig für die augen, sie fördert eine gesunde Körperhaltung und unterstützt fehlerfreies arbeiten am Bildschirm. Dafür drei faust-regeln: erstens sollten künstliche lichtquel-len keine Blendungen oder reflex ionen auf dem Bildschirm hervorrufen. zweitens sollte es morgens, abends und bei trübem wetter hell genug sein. Drittens sollten mitarbeiter die helligkeit individuell regulieren können.

Die geräusche im Büro sollten möglichst im zaum gehalten werden. Bei geistig anspruchs-vollen tätigkeiten ist es angebracht, beim durchschnittlichen hintergrundschallpegel den richtwert von 45 Dezibel (dB) nicht zu überschreiten. zum Vergleich: Das grundge-räusch in der freien natur liegt bei 30–40 dB, normale sprache in einem meter entfernung ist etwa 55–60 dB laut.

am arbeitsplatz entsteht schall vor allem durch gespräche, computer, Drucker und weitere Peripheriegeräte. in räumen mit mehreren arbeitsplätzen ist es deshalb empfehlenswert, raumtrenner, schränke oder regale zur schalldämmung einzusetzen. Da sich schall in alle richtungen ausbreitet, sollten diese möbel eine höhe von 1,50 meter haben – idealerweise sind sie mit speziellen geräuschdämmenden oberflächen ausge-stattet. ist das Büro – wie bei open-space-lösungen üblich – in mehrere zonen aufge-teilt, kann bereits bei der Planung der faktor akustik berücksichtigt werden. ergänzt wird ein optimales akustikkonzept durch soge-nannte schallabsorber. Diese gibt es für den Deckenbereich, als element der wandgestal-tung (etwa akustikpaneele) und für mittlere und obere frequenzbereiche auch in form spezieller Bodenbeläge.

welche lösung für sie die beste ist, erfahren sie bei ihrem creativen inneneinrichter. Von einzel- über gruppenbüros bis zu Bespre-chungsräumen oder cafeterias findet er anhand von Planungsbeispielen eine optimale akustiklösung.

allgemeingültige regeln für die farbwirkung gibt es nicht. es kommt auf den raum und seine Besonderheiten an. wie sind die wände beschaffen? wie ist das Verhältnis von natürlichem und künstlichem licht? und wie sind die raumproportionen – also das Verhältnis von höhe zu Breite und länge? zudem ist farbe ein starker identifikations-träger. gerade bei größeren unternehmen müssen auch ansprüche an das corporate Design erfüllt werden.

hier ist die materialwahl entscheidend. Denn wir betreten den Boden mit unseren füßen. Dementsprechend sollte er ein gefühl der sicherheit vermitteln. im Büro ist sollte er die Belastung beim arbeiten, stehen und gehen gezielt verringern. wichtige eckdaten sind hier neben tritt- und rutschsicherheit auch die individuellen Dämpfungseigenschaften.

FAKTOR LIChT FAKTOR AKUSTIK

FAKTOR FARBE

FAKTOR BODEN

nung, Verständigungsprobleme oder

vorzeitige Ermüdungserscheinun-

gen. Unerwünschte Geräusche sind

bedeutende Stressquellen, die bei

komplexen Tätigkeiten die Produkti-

vität hemmen, hat die Bundesan-

stalt für Arbeitsschutz und Arbeits-

medizin (BAA) herausgefunden:

„Dennoch wird das Thema Akustik

häufig zu wenig beachtet“, warnen

die Experten der BAA. Eine Ansicht,

die man bei Acousticpearls teilt. Das

Unternehmen entwickelt hochwirk-

same textile Akustikpaneele mit der

höchsten Schallabsorptionsklasse

für Objekt-, Büro- und Wohnberei-

che. Solche Paneele sind ein wesent-

licher Bestandteil im Rahmen eines

Einrichtungskonzepts, das alle Vor-

teile des Open Space ausschöpfen

will.

Architektur, Einrichtung oder

Gewohnheiten der Mitarbeiter: Die

Raumakustik wird von vielen Fakto-

ren beeinflusst. Da ist es mit dem

Aufstellen von Stellwänden – wie es

lange Jahre in Großraumbüros an

der Tagesordnung war – nicht getan.

Vielmehr kommt es darauf an, den

Raum in seiner Gesamtheit zu be-

trachten. Wie sind Wände, Decken

und Böden beschaffen? Wie hoch ist

der allgemeine Lärmpegel? Gibt es

Lärmstoßzeiten? Wird viel telefo-

niert und konferiert?

Bei diesen Fragen verfolgen die crea-

tiven inneneinrichter in ihren Bera-

tungsgesprächen einen ganzheitli-

chen Ansatz, der Schritt für Schritt

zu einem optimalen Einrichtungs-

konzept führt – vom richtigen

Bodenbelag und treffender Farb-

auswahl über bedarfsgerechte

Möblierung und passender Akustik-

lösung bis hin zum richtigen

Beleuchtungskonzept. Schließlich

soll das Arbeiten im Open Space eine

positive Atmosphäre schaffen: krea-

tiv, nachhaltig, produktiv – und ein

bisschen Abenteuer darf durchaus

dabei sein.

Page 40: CI-Magazin # 26

40 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

story

Aufbruch. Mit dem Taxi zur Bushaltestelle. Kurz davor se-

he ich auf einer schräg ansteigenden Wiese drei Gärtner

Blumen pflanzen, direkt neben der achtspurigen Ausfall-

straße. Sie ordnen die Tulpen so an, dass sie den riesigen

Schriftzug HUSH PUPPIES ergeben, somit jeder Autofah-

rer im Vorbeirauschen den Hinweis auf die Schuhmarke

lesen kann.

Die Neoliberalen, so ganz ohne Bewunderung kommt

man an ihnen nicht vorbei. Keinen Quadratmeter Natur

lassen sie ungeschoren. Wenn nur Dollar auf ihm wach-

sen. Dann investieren sie gar in Blumen und Schönheit.

Mit dem Bus noch einmal durch die Stadt. Die Tatsache,

dass jeder Passagier vor dem Einsteigen einen Metallde-

tektor passieren musste und für jeden Sitz Sicherheits-

gurte bereit lagen, lässt ahnen, dass es anstrengend wird.

Wir sind mit dem Fünf-Sterne-Modell Paraíso unterwegs:

„Musik, Fernsehen, Video, Klimaanlage und Spezialstoß-

dämpfer“, so steht es geschrieben. In Kürze werden alle

Geräte den Geist aufgeben, von fünf auf null Sterne. Das

hat immense Vorteile. Der schwerwiegendste: Kein Kom-

munikationsmittel verhindert die Kommunikation zwi-

schen den Reisenden. Energie entsteht, das andere Wort

für Leben.

Lange Stadtfahrt, lange Staus, der letzte Eindruck Limas

bleiben die zahlreichen Betriebe und Fabriken, die ausse-

hen wie Gefängnisse. Über den Mauern die Stacheldraht-

rollen, in den Wachtürmen bewaffnetes Personal mit ku-

gelsicheren Westen. Die Furcht der Inhaber nimmt zu,

draußen vor der Tür lauern die Heere der Habenichtse.

Nicht weit von meinem Hotel entfernt sah ich gestern ei-

ne Statue von César Valiejo. Er wird heute als der begab-

teste Dichter der peruanischen Literaturgeschichte gefei-

ert. Posthum, denn er ist längst tot, verhungert mit

dreiundvierzig Jahren. Am Fuße des Standbilds stand:

„So viel, meine Brüder, gibt es zu tun.“ Das war vor sieb-

zig Jahren.

Fahrt Richtung Norden, die Panamericana entlang, Rich-

tung Ekuador. Vorbei an trostlosen Landschaften, drecki-

ger Sand, dreckige Wüste, die links und rechts hingefeu-

erten Abfälle. Kein Wunder, dass die NASA hier einst ihre

Astronauten auf den Mond vorbereitete. Vorbei an schä-

bigen Friedhöfen, wo sogar Totsein zur Zumutung wird.

Kurz vor zwei Uhr nachts kommt der Bus zum Stehen.

Auf der Straße liegen Äste, Reifen brennen, das Radio

meldet, dass die Campesinos streiken, landesweit. Das

sieht gut aus: die starken Gesichter der Bauern im Schein

der Flammen, über den Schultern ihre Macheten und Äx-

te. Andere schlafen auf dem Asphalt, rhythmische

Schnarchtöne ziehen in den sternenbedeckten Himmel.

Leonardo führt mich ans Feuer, erklärt geduldig, was sie

von der Regierung fordern: die Preise erhöhen, die sie

heute für Reis und Baumwolle bekommen. Die Reisim-

porte aus Thailand stoppen. Die Zinsen für die Kredite

senken.

Auf der anderen Seite richtet man sich ein. Inzwischen

sind Hunderte von Fahrzeugen stecken geblieben, auch

Godofredo mit seinen viertausend Hühnern. Sofort packt

er ein Säckchen Kokablätter aus und fängt zu kauen an:

„Muss wach bleiben, Gauner könnten kommen und das

Federvieh klauen.“ Er hat eine Achtundvierzig-Stunden-

Frist, danach sterben die viertausend, verdämmern in

der Hitze.

Ein Teil der Passagiere verliert die Nerven und fängt an zu

wandern. ¡Coraje! Denn bis zum nächsten Restaurant ist

zwischen Peru unD Ekuador

Von andreas altmanncopyright © rowohlt taschenbuch Verlag gmbh, reinbek bei hamburg

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Page 41: CI-Magazin # 26

02/12 – 41 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

es nächtelang weit. Mit Anbruch der Dämmerung wird

der Ton böser, Passagiere und Fahrer gegen die Bauern,

beide Seiten ziehen an den Ästen, Worte und Steine flie-

gen, der erregte Hinweis auf die Kinder, nein, die kranken

Kinder, nein bei jeder Runde wird mehr dramatisiert –,

die schwer kranken Kinder, die sich in den Bussen befän-

den. Worauf die Bauern ihrerseits auf ihren siechenden

Nachwuchs verweisen, siechend, da kein Geld vorhan-

den sei für die rettende Medizin. Nicht unwitzig: Wäh-

rend die anderen schreien und toben, steht Domingo am

Straßenrand und hackt gelassen Bäume um, Nachschub

für weitere Sperren.

Dennoch, kurz vor acht Uhr gelingt es, die Sperre zu

durchbrechen, Lkws und Busse brausen los. Durch die

Fenster sehe ich die verstörten Blicke der Bauern. Zehn

Kilometer weiter stehen Polizisten mit Gasmasken vor

einer nächsten Blockade, mit gezogenen Waffen garan-

tieren sie die Durchfahrt.

Das ist der Zeitpunkt, zu dem unser Bus seinen letzten

Stern verliert. „Luft, Luft“, rufen die Passagiere, da jetzt

die Klimaanlage ausfällt. (Vor Stunden riefen sie noch

„música, música“, aber die kam auch nicht mehr.) Später

hören wir einen Knall, der Keilriemen verabschiedet sich.

Ihn auswechseln wäre eine Angelegenheit von fünf Mi-

nuten. Wäre das passende Ersatzteil dabei. Sieben Stück

liegen in der Werkzeugkiste, nur der nicht, der passt. In-

zwischen hat ein anderer Bus gehalten, nun greifen vier

Männer ein, zuletzt erfolgreich. „Paradies“ heißt unser

Fahrzeug, und wir alle sitzen in der „Königsklasse“. Wie

gut, dass der Mensch die Sprache erfunden hat. Sie half

noch immer aus der Realität.

Weiter, vorbei an Flüssen, in denen einsame Betonpfeiler

stehen, verschwunden jeder Wille, die Brücke fertig zu

stellen. Irgendwo sitzt ein Mann neben der Straße und

winkt. Ein Sack Zement und eine Leiter stehen neben

ihm. Der Maurer wartet auf einen, der ihn mitnimmt und

ihm Arbeit gibt. Im staubigen Mallaritos müssen wir blei-

ben, die Campesinos waren cleverer und schneller, die

hiesigen Barrikaden schafft nur noch ein Panzer. Ich bin

nicht unfroh über den Zwangsaufenthalt, unsere Flucht

hatte etwas Schäbiges. Die Sprecher der Bauern verhan-

deln bereits mit der Regierung in Lima. Bekommen sie

Recht, dürfen wir weiter. Nur so geht es. Nur wenn das

Land stillsteht – ist die Panamericana blockiert, steht es

still –, nur dann hört die Gegenseite hin.

An Mallaritos muss man sich gewöhnen. Wir sitzen in

der Bude von William. Ein Wirtshaus am Ende von Peru,

die Grillen landen auf der Tastatur meines Laptops, und

der Flirt mit Jene, der Cousine von William, gerät ins Sto-

cken. Denn dem Mädchen fällt ein, dass es zur Kirche ei-

len muss, zur Besprechung kommender Festivitäten für

eine der ortsansässigen Bräute des Herrn. Über kein

funktionierendes Telefon verfügen sie hier, aber über

zwölf verschiedene „vírgenes“, zwölf heilige Jungfrauen,

die sie verherrlichen. Der Satz Brechts, dass das Schicksal

des Menschen der Mensch ist, der Satz kam hier noch

nicht an.

Abends gehen Jene und ich die Dorfstraße entlang. Um

diese Zeit, wenn das Blei des Tages auf wundersame Wei-

se verschwunden ist, überkommt das Nest ein Schimmer

von Romantik. Rosafarbene Seide bespannt den Himmel,

ein dreibeiniger Hund hinkt treu neben uns her, aus zehn

Lautsprechern tönt „Radio ritmo romantica“, eine Frau-

enstimme schmachtet: „Mis labios extrañan tus besos

del fuego“, und meine Lippen vermissen das Feuer deiner

Küsse. Säßen Jene und ich in einem Pariser Café, mindes-

tens zwei Fotografen kämen an unseren Tisch und hin-

terließen ihre Visitenkarten mit der Bitte um Rückruf.

Um die Schöne abzulichten. In Mallaritos wirft niemand

einen Blick auf ihr Gesicht. Hier wird sie in Kürze Kinder

austragen und lautlos von ihren Träumen Abschied neh-

men. Vor Monaten ging sie noch in Trujillo ins Gymna-

sium. Jetzt geht sie nicht mehr, das Geld fehlt.

Als ich sie zurückbringe, kommen wir an der offenen Kir-

chentür vorbei. Dumpfes Geleier dringt heraus, augen-

blicklich beten sie für die Arbeitslosen. Auf dass der Herr

ein Beschäftigungsprogramm über Mallaritos abwerfe.

Draußen haben eine Million Grillen das Dorf besetzt. Als

ich unseren Schlafplatz, den Bus, betrete, höre ich alle

drei Geräusche auf einmal, das Schnarchen, das Beten

und Zirpen. Das produziert einen ziemlichen Lärm und

keiner scheint den andern zu stören. Nach Mitternacht

wachen die Hühner auf und gackern. Mallaritos bei

Nacht.

Um halb fünf kommt die beste Szene: Eine Lautsprecher-

stimme bellt plötzlich in die Nacht. Appell an alle, sofort

und zahlreich aufzustehen, um die Streikposten zu ver-

stärken. Und nach unglaublichen fünf Minuten sieht

man die Campesinos aus ihren Häusern wetzen, sich

noch im Laufschritt die armseligen Hemden überstrei-

fen. Noch besser: Nach nochmals drei Minuten kurvt En-

rique, der radelnde Eismann, hinterher und drückt pene-

trant auf seine Hupe, die Eismann-Hupe. Jede Revolution

hat ihre komischen Seiten …

„einmal rundherum. geschichten einer weltreise“ erschie-nen bei rororo. 160 seiten, 7,99 euro.

„Kurz vor acht Uhr gelingt es, die Sperre zu durch­brechen.“

Andreas Altmann geboren 1949 in altötting, war u. a. Dressman, schau-spieler, Jura- und Psychologiestudent, gärtner und anlage-berater. seit den 80er-Jahren schreibt er reisereportagen, die mehrfach ausgezeichnet wurden. altmann lebt in Paris.

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im foKus: Der sPiegel

Die sPiegel-gruppe hat im letzen Jahr ihr brandneues Domizil in der hamburger hafencity bezogen. Das gebäude: architektonisch heraus-ragend. Der umzug: eine logistische meisterleistung. Das interieur: die perfekte Verbindung von alt und neu.

„Ein Sinnbild für Transparenz in Zeiten multimedialer

Kommunikation und Vernetzung“, beschrieb Verlagslei-

ter Matthias Schmolz den markanten Neubau, der nach

Plänen des Kopenhagener Architekturbüros Henning

Larsen entstand. Erstmals sind seitdem alle Mitarbeiter

und Marken (u. a. DER SPIEGEL, SPIEGEL ONLINE und

manager magazin) unter einem Dach vereint.

Ein renommiertes Verlags- und Medienhaus zieht bei

laufendem Betrieb um. Eine immense Herausforderung

und sicher auch ein Abenteuer. Wie schafft man das?

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SEITE 42/43: Die neue Kantine: in assoziation mit der hafenumgebung erhielt die Decke eine aus rund 4300 leicht verwinkelten aluminium-ronden bestehende matt schimmernde Verklei-dung, die ähnlich wie wasser das licht reflektiert. Die schwarzen stühle von erik Jörgensen runden die zurückhalten-de einrichtung ab.

LINKS: gelungener stilmix: Pop-Design der 60er Jahre trifft auf funk tionale Büro- und Besprechungsräume, die wie-derum ganz bewusst durch einzelne farbliche hervorhebungen unterbro-chen werden.

„Wenn ein Unternehmen wie die SPIEGEL-Gruppe um-

zieht, ist eine akribische Planung die Grundvorausset-

zung für das Gelingen. Es war unabdingbar, dass die

Heftproduktion nicht beeinträchtigt wird“, betont Ferdi-

nand Räthling, Leiter der Allgemeinen Verwaltung beim

SPIEGEL-Verlag. Deshalb wurde der Umzug der Abteilun-

gen Schritt für Schritt in einzelne Phasen aufgeteilt und

der jeweils günstigste Zeitpunkt abgepasst.

Das gilt auch für die Inneneinrichtung des neuen Gebäu-

des, deren Gesamtrealisierung mit Unterstützung des

ci-Hauses Gärtner in Hamburg erfolgte. Von der ersten

Besprechung bis zur finalen Umsetzung vergingen rund

zweieinhalb Jahre – inklusive mehrerer umfangreicher

Bemusterungen und der Abstimmung des von der Un-

ternehmensberatung Macon erarbeiteten Möblierungs-

und Logistikkonzepts.

Erklärtes Ziel: alte und neue Einrichtungselemente in

ein modernes Konzept zu überführen. So fanden viele

Bestandsmöbel der Hersteller USM und Knoll Internatio-

nal einen geeigneten neuen Platz. Einmal mehr bewies

sich dabei die Nachhaltigkeit des USM-Systems: Es wa-

ren Möbel aus vier Systemgenerationen, die nach dem

Umzug neu kombiniert wurden. In Kombination mit den

anderen Einrichtungslösungen (siehe Fotos) ist die Grat-

wanderung zwischen Tradition und Moderne einträglich

gelungen – nicht zuletzt dank perfekt durchdachter

Organisation.

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Der sommer macht sich bereit – gerne auch in ihrem zuhause. starten sie ihr persönliches wohn-abenteuer mit den von uns ausgewählten Produkten, die frischen wind in ihre vier wände bringen. freuen sie sich drauf.

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01_ROSY ANgELIS anschalten und wohlfüh-len. Die mischung aus funktionaler stehleuchte und formschönem leuchtobjekt von flos (Design: Philippe starck) schafft durch ihr angenehm weiches licht eine entspannte atmosphäre in jedem raum. sie kostet ca. 451,– euro. (ci)

02_LARA im typischen missoni-Design kommt die Kollektion aus Bademänteln mit Kapuze oder mit schalkragen, aus Bade-, hand- und gästetüchern daher. Beim Bademantel paart sich die faszinierende farbgebung mit seidigem Velours außen und saugfähigem schlingenmaterial innen. Der Bademantel ist für ca. 240,– euro zu haben. (fachhandel)

03_ThE wANDERS COLLECTION typisch marcel wanders: seine Kollektion für Bisazza Bagno besteht aus einer reihe von Konsolen und spiegeln aus schwarz oder weiß lackiertem holz, die ihre barocke anlehnung stolz zur schau tragen. Preis auf anfrage. (ci)

04_MONSTER so schön kann ein monster sein? Ja, wenn er von marcel wanders stammt (hersteller: moooi)! sitzfläche und rückenlehne sind gepolstert und mit ge-stepptem Kunstleder bezogen (ebenso die Beine). es gibt zwei Varianten: uni oder auf der rückenlehne mit einem monstergesicht bestickt– daher also der name. erhältlich ab 1.123 euro. (ci).

05_PEwTER MULTICOLOR wAShED CERvO BAg was für den mann der Porsche, ist für die frau die Bottega-Veneta-tasche. allerdings ist sie nichts für markenfetischis-ten, denn ein sichtbares firmenlogo sucht man vergebens. Preis: wie abgebildet ca. 2.250,– euro. (fachhandel)

06_MOKA ALESSI gemütliches Blubbern, verheißungsvoller Duft. so gut kann espresso sein, besonders dann, wenn er aus der von alessandro mendini für alessi entworfenen espressomaschine stammt, die es ab 30,– euro gibt. (ci)

07_gOThIC ChAIR Verspielt, farbenfroh, modern, leicht, für drinnen und draußen und vom Design studio Job für moooi entworfen. sein Preis: ab 280,– euro. (ci)

08_DUII nein, es ist kein roboter und keine Disney-figur. es ist eine lampe von foscarini (Design: Diesel creative team), die auf dem schreibtisch ebenso hübsch aussieht wie auf dem nachttisch. sie kostet ca. 384 euro. (ci)

09_CLARITAS Jedes stück dieser hochwerti-gen iittala-glasserie, die von timo sarpane-va stammt, ist einzigartig. und das ist gut so. Denn schließlich kann man für den stolzen Preis von ca. 990,– bis 1.490,– (je nach größe) auch etwas verlangen. (ci)

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ein gutes Buch ist wie ein spannendes abenteuer. man lernt nie aus. 01_ARzTPRAXEN – in immer mehr arztpraxen wird ein angenehmes umfeld geboten, das zur heilung ebenso beiträgt wie die technische ausstattung und medizinische Kompetenz. hier wird gezeigt, dass es viele Praxisräume weltweit gibt, die gestalterisch höchsten ansprüchen genügen. (Braun Publishing, 49,90 euro) 02_100 INTERIORS AROUND ThE wORLD: 25 YEARS – informativ, unterhaltsam, zum nachmachen anregend: Diese opulent gestaltete edition im schuber versammelt häuser und apartments von acapulco bis zürich zu einem Panorama des globalen einrichtens. (taschen Verlag, 39,99 euro) 03_MODERNE MöBEL: 150 JAhRE DESIgN – moderne möbel stellt auf über 700 seiten die wichtigsten entwicklungen und highlights im möbeldesign der letzten 150 Jahre dar. (h. fullmann publishing, 24,99 euro) 04_BÜChERMöBEL: ÜBER 300 IDEEN FÜR DAS LEBEN MIT BÜChERN – wer seine lieblingsbücher nicht verstecken, sondern sie zum Blickfang werden lassen möchte, findet hier perfekte Beispiele. (DVa, 25,– euro) 05_MODERN UND zEITLOS wOhNEN – ein glanzvoller fundus exklusiver wohnideen, der tolle inspirationen für modernes und zeitloses wohnen liefert. etliche fotos hochwertiger einrichtungsideen führender Designer begeistern und regen zur kreativen umsetzung an. (callwey Verlag, 69,50 euro) 06_DIE SChöNS-TEN PASSIv hÄUSER – wIE SIE BEhAgLICh wOhNEN UND DABEI AUCh NOCh ENERgIE SPAREN – wer sich mit Passivhäusern auseinandersetzt, sieht sich oft mit viel theorie und zahlreichen Vorurteilen konfrontiert und bekommt den eindruck: Passivhaus ist gut für die umwelt, aber gar nicht gut fürs wohlbefinden. mit diesen irrtümern wird nun aufgeräumt. (Brandstätter Verlag, 39,90 euro) 07_DIE BESTEN BÄDER zUM wOhLFÜhLEN – präsentiert in einem wegwei-senden Buch voller inspirierender ideen. (callwey Verlag, 49,95 euro) 08_wOhNTRÄUME – Per-fekt für alle, die schon lange davon träumen, ihre eigenen vier wände in das zuhause zu verwandeln, das sie immer schon haben wollten. (frechverlag, 29,90 euro)

01_SOFT DREAM sanfte träume? auch die lassen sich auf dem flexform-sofa von antonio citterio wunderbar realisieren, je nachdem natürlich, welche größe sie wählen. Preis auf anfrage. (ci)

02_INLAY ob als sideboard oder als Kommode – „inlay“ (Design: front, herstel-ler: Porro) imponiert durch eine wertvolle intarsien-technik aus vier verschiedenen eichenfarbtönen, die einen dreidimensionalen eindruck entstehen lässt. ca. 5.100 euro. (ci)

03_SPECTRA Königliches glas aus Däne-mark, und zwar aus der traditionsreichen glasmanufaktur holmegaard. „spectra“ von cecilie manz ist ein set von fünf Vasen in den farben Braun, Blau, rosa, hellgrün und Dunkelgrün, das inein andergestellt besonders schön wirkt. ca. 170,– euro. ( fachhandel)

04_ThE gUEST gäste heißt man immer willkommen! Besonders diese aus der spanischen Porzellanmanufaktur lladró der Designer Jaime hayón und tim Biskup sowie des Designstudios Devilrobots. Die großen figuren sind auf 250 stück limitiert, die kleinen gibt es nummeriert in serie, und zwar zum Preis von 1.980,– bzw. 550,– euro. (www.lladro.com)

05_MAgNETO wer funktionalität und schlichtheit schätzt, wird von der foscarini-tischleuchte (Design: giulio iacchetti) fasziniert sein. Denn sie verfügt über die unsichtbare Kraft eines magnets. er verbin-det die beiden elemente der leuchte, den stützenden schaft auf dem kreisförmigen sockel und den kompakten leuchtkörper mit einer leD-lampe. „magneto“ kostet ca. 298 euro. (ci)

06_PIANI Das Design des flos-Produkts, entworfen von erwan und ronan Bouroullec, ist von klaren formen bestimmt und vereint gleich zwei funktionen. zum einen ist sie eine attraktive leuchte, zum anderen eine praktische ablagefläche. sie ist aus Kunst-stoff und kostet ca. 214,– euro. (ci)

07_DEEN Das einfache ist das Besondere. minimiert im Volumen, präzise in der form, beweist walter Knoll das mit diesem komfor-tablen stuhl, der von eoos entworfen wurde und für ca. 876,– euro erhältlich ist. (ci)

08_FJORD früher hieß es hocker, heute sagt man Pouf. „fjord“ ist eine ganze moroso-Kollektion von sitzmöbeln von Patricia urquiola, zu der auch dieser Pouf gehört. Bestehend aus Kaltschaum, lederbezug und stahlgestell kostet die kleine Variante (44 × 50 cm) ca. 618,– euro. (ci)

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01_URBINO MULTICOLORE in sieben farben ist das von trude Petri für KPm entworfene Dekor erhältlich. Kaffeetasse und untertasse kosten ca. 300,– euro. (fach handel)

02_QLOCKTwO w time in words: Bei der hochwertigen armbanduhr von Biegert & funk erscheint die uhrzeit in worten statt zahlen. ab herbst im handel erhältlich. Preis auf anfrage. (ci)

03_LC ShUTTERS licht- und schattenspiel der leuchte von louis Poulsen (Design: louise campbell) zaubern eine harmonische atmosphäre. ab 425,– euro. (ci)

04_NAKAShIMA STRAIghT Der stuhl von Knoll international, gefertigt aus walnuss- und hickoryholz, ist mit seinen klassischen formen charakteristisch für die arbeit des „woodworkers“ und Designers george nakashima. Preis: ca. 1.095,– euro. (ci)

05_SOFTShELL Die große auswahl an Bezügen und farben macht den Vitra-stuhl (Design: ronan & erwan Bouroullec) univer-sell einsetzbar. Preis: ab 500,– euro (stoff-bezug). (ci)

06_SIXTIES charakteristisch für den gartensessel von fermob (Design: frédéric sofia) ist der material- und farbmix im stil der 60er Jahre. für ca. 270,– euro. (ci)

07_wALKMAN B170 Der handliche mP3-Player von sony lässt sich ganz einfach über usB am Pc anschließen. es gibt ihn in Blau, Pink, schwarz und rot. Je nach gB-größe kostet er ab ca. 40,– euro. (fachhandel)

08_MUSIC SYSTEM holz statt Kunststoff – die Kompaktanlage von tivoli audio® ist mit einem der besten tuner ausgestattet, die derzeit erhältlich sind. ein perfektes Klanger-lebnis in stereo zum Preis von ca. 1.000,– euro. (fachhandel)

09_PANTONE BEChER für mehr farbe in Küche/Büro – die Becher von Klein & more (Design: Victoria whitbread/Jackie wilkinson) sind in 20 farbtönen erhältlich. einzeln ca. 14,– euro, 6er-set ca. 81,– euro. (ci)

10_PLASS foscarinis leuchte (Design: luca nichetto) erinnert in ihrer form an traditio-nelle venezianische Perlen. es gibt sie in aquamarin und grau für ca. 1.820 euro. (ci)

11_vP01 Der teppich von Designercarpets wird geprägt durch den typischen graphi-schen stil Verner Pantons (entwurf: 1978). er wird aus schurwolle handgeknüpft und ist in diversen größen ab ca. 1.600,– euro (150 × 200 cm) erhältlich. (ci)

12_KLARA TISCh Designerin Patricia urquiola ergänzt die „Klara“-serie von moroso durch diese tischkreationen. Die unterschiedlichen Variationen lassen keine wünsche offen. ab 490,– euro. (ci)

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Jedes lied erzählt seine eigene geschichte: erleben sie klangvolle abenteuer fantas-tischer interpreten. 01_MARTYN – ghOST PEOPLE auch sein zweites album beweist: Der talentierte Dubstep- und techno/house Produzent schafft wie kein zweiter beide stilrichtungen so überzeugend zu verbinden. elektronik-musik vom feinsten 02_JAMES BLAKE – JAMES BLAKE weniger ist manchmal mehr: Der erst 22-jährige sänger und Komponist begeistert mit seinem ebenso einzigartigen wie hypnotischen mix aus Dubstep-, soul-, elektronik- und Pop-elementen. 03_MELODY gARDOT – ThE ABSENCE Von der wüste marokkos, durch die straßen lissabons bis zu den stränden Brasiliens: auf der suche nach abenteuer zog die sängerin von Kontinent zu Kontinent – und fing die essenzen aller exotischen orte für ihr neues album ein. Das ergebnis: Klänge voller sinnlichkeit. 04_BUggE wESSELTOFT – SONgS mit Jazz-Klassikern wie „giant steps“, „moon river“, „Darn that Dream“ und „my foolish heart“ zeigt Bugge wessel toft seine wertschätzung und Dankbarkeit für diese wunderbaren lieder.

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01_BOXY spieglein, spieglein – die außer-gewöhnliche Kombination aus Beistelltisch und aufbewahrungssystem von glas italia (Design: Johanna grawunder) wird aus reflektierendem farbkristall gefertigt. es gibt diverse formen und farbvariationen, auch mit Beleuchtung, ab 891,– euro. (ci)

02_hIghBOARD 120 eric Degenhardt schuf für Böwer diese grazile Kommode aus ulmenholz. Der innenraum kann wahlweise mit schubladen oder türen, ablage und offenen fächern gestaltet werden. ab 3.690,– euro. (ci)

03_v.I.P. ChAIR scheinbar schwebend – die verdeckten rollen an den stuhlbeinen machen es möglich. Die filzpolsterung verleiht dem stuhl von moooi (Design: marcel wanders) seinen einzigartigen charakter. er wurde speziell für die expo 2000 in hannover gefertigt und kostet ca. 1.535,– euro. (ci)

04_DRAgONFLY Das klappt – Designer Karim rashid kreierte dieses außergewöhnli-chen objekt für Bonaldo. zusammengeklappt ein lehnstuhl, entfaltet er geöffnet seine funktion als chaiselounge. wahlweise in leder oder stoff gibt es ihn ab 2.000,– euro. (ci)

05_gLASvITRINE Dank klarer formen und strukturen passt die glasvitrine von usm perfekt zu den usm möbelbausystemen. Die Vitrine ist ab 4.590,– euro erhältlich. (ci)

06_BUBBLE ROCK Die wohlfühloase von Designer Piero lissoni ist ein archipel aus sitzfläche und ablagen mit komfortabel weichen formen. alternativ auch in diversen farbvariationen. Den Bezug gibt es wahlwei-se in stoff oder leder sowie als wetterfeste Version ab 3.620,– euro. (hersteller: living Divani) (ci)

07_zELOS ein guter gedanke braucht wenig Platz – oft reicht ein Blatt Papier oder ein laptop. Bei diesem sekretär von classicon (Design: christoph Böninger) verbindet sich elegante schlichtheit mit den funktionalen ansprüchen der laptopgeneration. Die arbeit beginnt und endet durch das Öffnen und schließen der „Black Box“, eine schreibfläche aus leder vollendet den sinnlichen genuss für ca. 3.280,– euro. (ci)

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abenteuer ereignen sich auf der ganzen welt. und so manche können wir uns immer wieder anhören. 01_DIE hELLEN TAgE – ein kleiner ort in süddeutschland: aja, seri und Karl erleben magische Kindertage, bis ihre freundschaft auf die Probe gestellt wird. einfühlsam umgesetzt. 6 cDs 02_DIE KÜNSTLIChEN PARADIESE – Die gedichte des französischen Dichters charles Baudelaire (1821–1867) inspirieren bis heute Künstler auf der ganzen welt: ein Plädoyer für den rausch, die fähigkeit und Bereitschaft zum ausnah-mezustand des geistes und der sinne. 1 cD 03_MARINA – Der internatsschüler Óscar Drai streift durch die verwunschenen Villenviertel Barcelonas. Dort trifft er das junge mädchen marina, und sein leben verändert sich schlagartig. gemeinsam werden sie in die düsteren geheimnisse des einst reichsten mann der stadt verwickelt. 6 cDs 04_DER INSIDER – Jemand raubt systematisch Banken in Bagdad aus. Jemand bestiehlt Vincent ruiz. und jemand lässt richard north, Vorstand einer ehrwürdigen londoner Bank, spurlos verschwinden. ex-cop ruiz und der Journalist luca terracini stoßen zufällig auf eine internationale Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise reicht – spannung pur! 1 cD 05_OLEANDERREgEN – eine tochter, die immer verschwiegen wurde, eine familie, die einzig die lüge zusammenhält und ein mann, der nur für die liebe gelebt hat. elisa reist nach sizilien zur familie ihres verstorbenen Vaters – und trifft auf gut gehütete geheim-nisse. 1 cD 06_DER SIXTINISChE hIMMEL – rom, 16. Jahrhundert. michelangelo Buonarroti, der begnadetste Bildhauer seiner zeit, soll im päpstlichen auftrag die Decke der sixtinischen Kapelle gestalten. nur widerstrebend macht er sich ans werk, doch dann entflammt seine leidenschaft. 6 cDs

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THONET GmbH Michael-Thonet-Straße 1, D-35066 Frankenberg Tel. +49-64 51-508-119, Fax +49-64 51-508-128, [email protected], www.thonet.eu

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endlich ist der sommer da und damit die zeit für sport, spiel, spaß, aber auch erholung. was immer sie möchten – wir haben für jedes sportliche abenteuer und die verdiente ruhe danach etwas ausgesucht. lassen sie sich inspirieren.

fit & fun

01_FUJI wohlige wärme und leckeres essen nach einem bewegenden tag – fuji, feuerstelle und grill in einem, trotzt wind und wetter. zunächst blankes stahlblech korrodiert im laufe der zeit; der Kontrast von ruß und rost macht aus fuji ein wahres Kunstobjekt, das nie gereinigt werden muss. ca. 355,– euro inkl. grillrost. (cairo/ci)

02_COvE wohnzimmerkomfort unter freiem himmel: Die outdoor-Kollektion von Paola lenti (Design: francesco rota) wird mit exklusiven, firmeneigenen stoffen überzogen. ab 5.550,– euro (ausführung wie linkes sofa). (ci)

03_EQ XDURO FS RX elektrisch traum-haft fahren. Dieses haibike-fahrrad ist hochwertig gedämpft und erfüllt höchste ansprüche, auch hinsichtlich des Komforts. ca. 3.400,– euro. (fachhandel)

04_MINIBALL-TORwAND Das runde muss ins runde. Bastian schwippert und manfred Bleimeier als Designer wissen, was spaß macht: nämlich die torwand mit zwei minifußbällen von wandkick. ihre maße: Bht 76,3 × 112,5 × 1,5 cm; ihr Preis: ca. 160,– euro. (cairo/ci)

05_ChAIRLESS sitzvergnügen für flexible: Das robuste stoffband von Vitra (Design: alejandro aravena) ermöglicht eine entspannte haltung an jedem ort. ca. 20,– euro. (cairo/ci)

06_SPORTwATCh gPS einfach loslaufen. Die nike+ sportwatch mit tomtom® navigation informiert über zeit, Distanz, geschwindigkeit, herzfrequenz und verbrannte Kalorien für ca. 170,– euro. (fachhandel)

07_SEAX Bei der gestaltung dieses anspruchsvollen lounge-sessels (sitz-polster separat erhältlich) von DeDon dienten die eleganten rennsegler des america’s cup Designer Jean-marie massaud als inspiration. faltbare Perfek-tion zum Preis von ca. 1.178,– euro (wie abgebildet). (ci)

08_ATLANTIC mit schlichter eleganz schmückt die liege von gandia Blasco (Design: José a. gandía-Blasco) den garten. gefertigt wird sie aus nowood, ein eigens vom hersteller produziertes und zu 100 Prozent recyclebares material aus pflanzlichen fasern und Plastik. ab 1.285,– euro. (ci)

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aktionen

aktionen und personen

AUSgEzEIChNETDas gewagte und innovative ladenkonzept des münsteraner ci-hauses Ventana wurde vom handelsverband Deutschland mit dem 1. Preis des renommierten „stores of the Year 2012“ in der Kategorie „living“ ausgezeich-net. Ventana befindet sich in einem ehemali-gen Parkhaus, das eigentlich im Jahr 2009 der abrissbirne zum opfer fallen sollte. zu jener zeit jedoch war Ventana-inhaber und Dipl.-ing. architekt Josef liesner (siehe foto) auf der suche nach einer größeren Verkaufsfläche für das einrichtungshaus. er verwandelte das Parkhaus aus den 60er Jahren in ein moder-nes möbelhaus mit loftcharakter, das auch mit dem „architekturpreis Beton 2011“ geehrt wurde. auf über 1.400 qm ausstellungsfläche „parkt“ Ventana jetzt im Kontrast zur alten industriearchitektur moderne Designer-möbel und -leuchten.

vORgESTELLT Den größten teil unseres lebens verbringen wir mit arbeiten, die meisten von uns im Büro. mit der Präsentation und Dokumentati-on inspirierender Büroumgebungen will die initiative „styleupYouroffice.com“ (suYo) die sensibilität für den nutzen schön, ergono-misch und effizient gestalteter arbeitsumge-bungen wecken. als digitale Plattform erfasst suYo besonders originelle Büroinneneinrich-tungen und porträtiert atmosphäre und menschen in ihrer täglichen arbeitsumge-bung. Dabei versteht sich suYo als Plattform für junge und mittelständische unternehmen, die ihr motiverendes und attraktives arbeits-umfeld nach außen präsentieren wollen. eine initiative, die die creativen inneneinrichter gern unterstützen.

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02/12 – 57 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

personen

enzo mari feierte am 27. april seinen 80. geburtstag. im laufe seines lebens hat der Künstler die italienische Designszene entscheidend geprägt. geboren 1932 im norditalienischen novara, zog es den jungen mari anfang der 50er Jahre zum studium der Kunst und literatur an die mailänder accademia di Belle arti de Brera. er schließt sich der freien Künstlergruppe „nuove tendenze“ an und beginnt seine forschungen über die Psychologie der visuellen wahrneh-mung. enzo mari wird auch als das gewis-sen des italienischen Designs bezeichnet, herstellungsmethode und sinn eines Produktes sind für ihn von besonderer Bedeutung. Durch seine ausführlichen entwicklungsprozesse entstanden zahlreiche Klassiker, wie beispielsweise der elegante stuhl „tonietta“ für zanotta. charakteristisch für seine objekte ist das gespür für einfache, praktische lösungen, die jedoch über den reinen funktionalismus hinausreichen. mittlerweile hat enzo mari mehr als 1.600 Produkte für unternehmen wie artemide, alessi, KPm, zanotta oder Driade entworfen. Das brachte ihm zahlreiche auszeichnungen ein.

Der „Poet des lichts“, ingo maurer, feierte am 12. mai dieses Jahres seinen 80. ge-burtstag. aufgewachsen als sohn eines fischers auf der insel reichenau im Boden-see, absolvierte er nach seiner ausbildung als typograf ein grafikstudium in münchen. anfang der 60er Jahre zog es ihn nach ameri-ka, hier war er als freier Designer in new York und san francisco tätig. im Jahr 1966 gründete er sein eigenes label, bei dem er bis heute Designer, entwickler und Produzent in einer Person ist. Bereits sein erster entwurf wurde zum erfolg: „Bulb“ erhielt diverse auszeichnungen und wurde im museum of modern art ausgestellt. zahlreiche Kreationen, wie die geflügelte Birne „lucelli-no“ und die scherbenlampe „Porca miseria“, folgten. sein arbeitsfeld hat sich im laufe der Jahre deutlich erweitert. neben der gestal-tung von leuchten für die serielle herstellung beschäftigt er sich auch mit der Planung spektakulärer lichtinstallationen, wie die illumination einer issey-miyake-modenschau. seine Philosophie bleibt stets die gleiche: „licht ist stark. es hat einen großen einfluss darauf, wie wir uns fühlen“.

matteo thun rundet auf. am 17. Juni feierte der gebürtige südtiroler seinen 60. geburts-tag. 1975 schloss thun sein architekturstudi-um in florenz mit summa cum laude ab, später folgte seine Promotion. als schüler von oskar Kokoschka besuchte er zwischen 1973 und 1976 die renommierte sommer-akademie in salzburg. Drei Jahre später zog es thun nach mailand. Dort stieg er in das unternehmen von ettore sottsass ein – erst als mitarbeiter, später als Partner. gemein-sam mit weiteren jungen Kreativen gründe-tete thun die italienische Design-gruppe memphis, deren radikale arbeiten prägend für die 80er Jahre waren. im Jahr 1984 machte er sich in mailand selbstständig. zusätzlich unterrichtete er als Professor an der hochschule für angewandte Kunst in wien. Beeindruckend ist die zahl seiner auszeich-nungen: Den „compasso d’oro“ erhielt der Kreativgeist gleich drei mal, der „gala spa award“ oder der „wallpaper Design award“ reihen sich in die sammlung ein. thuns credo: Öko statt ego. möbel- und leuchten-hersteller wie Driade, flos, artemide oder Belux übezeugt das immer wieder.

ENzO MARI INgO MAURER MATTEO ThUN

TONIETTAzanotta

DOUBLE T-FUTUREingo maurer

ARBABelux

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58 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER

vorschau

hERSTELLERNAChwEIS Abstracta (34), Acousticpearls (35, 36), Alessi (47), Alias (7), Anglepoise (19), Arper (7), Artek (22), B&B Italia (11, 13), Belux (57), Biegert& Funk (50), Bisazza (46), Bonaldo (52), Böwer (52), BuzziSpace (34), Casalis (25), Cassina (titel, 6, 13), Cappellini (8), ClassiCon (52), Dedon (13, 55, 58), Designercarpets (51), Driade (10, 58), Edra (12, 58), Erik Jörgensen (42), Established&Sons (21, 28–30), Fermob (51), Flexform (48), Flos (46, 49), Foscarini (20, 47, 49, 51), Fritz hansen (8), gandia Blasco (55), glas Italia (52), hardoy (25), holmegaard (49), Living Divani (52), Louis Poulsen (50), LUMAS (26), Iittala (47), Ingo Maurer (22, 57), Kartell (8, 11), Keilbach Design (54), Klein&More (51), Knoll International (50), KPM (50), Lapalma (10), Lista Office (34), Magis (24), Martinelli Luce (24), Marset (37), Max (25), MDF Italia (13, 58), Missoni (46), Montana (58), Moooi (9, 10, 12, 46, 47, 52), Nils holger Moor-mann (8), Moroso (8, 12, 20, 49, 51, 58), Muuto (25), Nike (55), Paola Lenti (55), Porro (49), Riva 1920 (20), Ruckstuhl (36), Schneiderschramm (38), Sedus/Mooia (38, 39), Tivoli Audio® (51), Tom Dixon (6), Twist (21), USM (26–27, 32, 52), verp-an (21), vitra (7, 19, 21, 22, 24, 26–27, 37, 50, 55), walter Knoll (12, 49), wandkick (55), zanot-ta (9, 25, 57), zeitraum (9)

IMPRESSUM ci – Das magazin der creativen in-neneinrichter erscheint dreimal jährlich im ci Ver-lag, spreestraße 3, 64295 Darmstadt, tel. +49 (0)6151 39128-25, fax +49 (0)6151 39128-28, [email protected], www creative-inneneinrichter.de Auflage 136.360 heftpreis 4,50 euro Redaktion Presseinfos, anregungen, reaktionen bitte aus schließlich an: ci c/o moskito pr, hoerneckestraße 25–31, 28217 Bremen, tel. +49 (0)421 33558-701 Mailkontakt Büro der Chefredaktion Birgit osmer ([email protected]) verantwortlich für den Inhalt (v. i. s. d. P.) steffen schmidt Anzeigen, Abonnements und vertrieb sandra gotha ([email protected]); es gilt die anzeigenpreisliste gemäß der mediada-ten 2012 Chef redakteur axel stamm Creation eckard christiani Art Director asoomda Kim Re-daktionsbeirat frank anger-lindemann, Kurt neuefeind, Klaus seydlitz Autoren dieser Ausga-be andreas altmann, martin höche-heemsath, Klaus hofmeister, wiebke meynen, Birgit osmer, axel stamm, marie stelzer Fotografie tonatiuh ambrosetti (37), alejandro aravena (55), Jörg are-nd für das museum für Kunst und gewerbe ham-burg (11), nathalie Bauer (41), marc eggimann (26, 50), camenzind evolution für google zürich (37), ©istockphoto.com/domin_domin (46), ©istock-photo.com/nicolamargaret (21), ©istockphoto.com/Photoevent (46), Jäger & Jäger (8), michael Jung-blut (42), Klimahaus® Bremerhaven (25), Kay michalak (titel, 18–25), moroso (49), steffen schmidt (6, 9), axel struwe (52), Photo courtesy of Knoll (50), alessandro Paderni (8, 12, 51), fotogra-fie schaulin (44), sedus stoll ag (38, 39), melanie wiora, www.lumas.de (26), Vitra (7, 27) Illustrati-on suvaporn Photjananuwat Redak tionsassistenz Patrick calandruccio, eugenie w. gohr herstellung Kristin abramowski, Vanessa Knief Druck Druck-haus Kaufmann, 77933 lahr (www.druckhaus-kaufmann.de). Dieses magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, entwürfe, abbildungen, des weiteren die Darstellung der ideen sind urheber-rechtlich geschützt. mit ausnahme der gesetzlich zugelassenen fälle ist eine Verwertung ein-schließlich nachdruck ohne schriftliche einwilli-gung des Verlages strafbar. es wird nur presse-rechtliche Verantwortung übernommen. für unverlangt eingesandte manuskripte übernehmen wir keine gewähr.

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