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#2
6
sommer 20128. JahrgangDeutschlanD: 4,50 €schweiz: 8,– sfreu-länDer: 5,50 €
TRENDSCOUTneues aus mailand
OFFICEopen space
DESIgNestablished & sons
ABENTEUERlebe lieber ungewöhnlich
CI – DAS MAgAzIN DER CREATIvEN INNENEINRIChTER
wOhNEN + EINRIChTEN | LEBE N + AR B EITEN
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02/12 – 3 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
editorial
liebe ci-freunde,
kann Wohnen ein Abenteuer sein? Sicher kann es – wenn Sie mich fragen,
sollte es das aber nicht unbedingt. Denn in unserem Zuhause suchen wir doch
vor allem Sicherheit und Geborgenheit, keinesfalls aber riskante Grenzerfah-
rungen oder höchste Spannung.
Andererseits: Seine vier Wände ganz nach den eigenen Vorstellungen und
Bedürfnissen einzurichten und auszugestalten, kann sehr wohl ein spannen-
des Projekt sein! Der besondere Reiz liegt dabei im Warten auf etwas Schönes,
das bekanntlich stets positive Gefühle erzeugt, wie wir alle noch von den
Weihnachts- und Geburtstagsfesten unserer Kindertage wissen.
Sich einrichten ist so etwas wie eine Reise ins Ich, und schon dies gilt man-
chem als größtes aller Abenteuer – beinahe wie das Baden in der Vielzahl der
Ideen und Optionen, mit denen findige Designer und kluge Köpfe unsere
ureigensten Wünsche aufgreifen.
Für uns waren all dies Gründe genug, das vorliegende CI-Magazin unter das
Leitmotiv „Abenteuer“ zu stellen. Wir möchten Sie aber damit nicht zu aben-
teuerlichen Entscheidungen verleiten oder gar verführen, sondern vor allem
Ihre Lust wecken, gemeinsam mit Ihrem creativen inneneinrichter mutig aus
diesem Meer von Ideen zu schöpfen und sich dabei – wo immer möglich – ein
Stück weit selbst zu verwirklichen. In diesem Sinne:
„Carpe diem!“, gutes Gelingen und einen schönen Sommer.
Herzlichst, Ihr
Axel Stamm
Chefredakteur
TITEL eine kleine auszeit gefällig? auf der chaiselongue „lc4“ von cassina (Design: le corbusier, Pierre Jeanneret, charlotte Perriand) mit verstellbarer schräge und fellbezug können sie Kraft für die nächste herausforderung sammeln.
titelfoto: Kay michalak
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02/12 – 5 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
inhalt
RUBRIKEN
3 EDITORIAL 46 SELECTED
54 SELECTED EXTRA: FIT & FUN
56 AKTIONEN UND PERSONEN
58 NEU IM CI-PORTAL IMPRESSUM hERSTELLERNAChwEIS
TITELThEMA „ABENTEUER“
14 DER REIz DES UNgEwISSEN Warum uns die Abenteuerlust packt Von Klaus Hofmeister
40 zwISChEN PERU UND EKUADOR Story von Andreas Altmann
wOhNEN, EINRIChTEN, DESIgN
6 CI-TRENDSCOUT Fundstücke der Mailänder Möbelmesse
18 ABENTEUER wOhNEN Das eigene Territorium neu entdeckt
26 ÄSThETIK DER gEgENSÄTzE Vitra trifft USM
28 DIE KREATIvE vERNUNFT Designteam Established & Sons
32 EINE ODE AN DAS BUCh Bibliotheken der Zukunft
34 RUhE BITTE! Akustiklösungen für Open Space
42 DER SPIEgEL IM FOKUS Ein Verlagshaus zieht um
6 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
schon wieder ist ein Jahr vergangen – gut für sie! Denn die wichtigste möbel-messe der welt – die isaloni milano – öffnete erneut ihre türen. und unsere ci-trendscouts konnten sich endlich wieder auf die suche nach exklusiven fundstücken machen. ein ums andere mal riefen sie: „molto bene!“ warum, das möchten wir ihnen auf keinen fall vorenthalten.
trendscout
02/12 – 7 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Alias Kobi
fasziniert von der tradition des Draht-geflechts entwarf Designer Patrick norguet diesen stuhl für alias. Die elegante struktur lässt ihn nahezu schwerelos erscheinen.
mit seinen weit ausgebreiteten armen lädt die stuhlkreation des Designstudios lievore altherr molina für arper zum komfortablen Verweilen ein.
Arper saya
Vitra cornichesKleines für feines – ronan und erwan Bouroullec kreierten für Vitra diese unge-wöhnlichen ablagemöglichkeiten, die je nach Bedarf einzeln oder als große wandinstallati-on individuell platziert und genutzt werden können.
Tom Dixon etch light web copperDie neueste Kreation aus dem hause tom Dixon: ein filigranes metallnetz aus geome-trischen und unregelmäßigen formen um-schließt die gleißende leD-lichtquelle und erzeugt so ein beeindruckendes spiel aus licht und schatten.
Cassinala Misesich geborgen fühlen ist das ziel, das Designer luca nichetto mit dem sofa aus der cassina i contemporanei collection bezweckt. Besonders schön: die Kombination mit der kontrastierenden zickzack-naht.
Trendscout
8 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Moroso M.a.s.s.a.s sessel
Nils Holger Moormann paul & paula
hineinsinken, zurücklehnen und entspannen. Der weich gepolster-te sessel aus der m.a.s.s.a.s-familie von Designerin Patricia urquiola für moroso ist mit seiner charakteristischen form optisch wie haptisch ein aufregendes erlebnis.
gemeinsam fühlen sie sich wohl: Paul in schwarz ganz akkurat neben Paula in grau. aber auch im alleingang überzeugen die tischkreatio-nen von nils holger moormann (Design: matthias ferwagner) mühe-los mit ihrer ausgefallenen seilkonstruktion und einer wendbaren tischplatte.
Cappellini thin blacK table
Kartell Masters
Fritz Hansen Minuscule
auf den ersten Blick wirkt der niedrige tisch von cappellini (Design: nendo) wie eine geometrische skulptur. Dabei sind die beiden filigranen gestelle gekonnt miteinander verbunden.
Philipp starck und eugeni Quitllet vereinen mit masters für Kartell drei Klassiker in einem stuhl: Die reihe 7 von arne Jacobsen, den tulip armchair von eero saarinen und den stuhl eiffel von charles eames.
Der formschöne sessel (Design: cecilie manz) mit handgenähtem stoffpolster verbindet traditionelle handwerkskunst mit industrieller herstellung.
02/12 – 9 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Moooi altdeutsche blanKet chestDeutsche Klassik trifft auf niederländische Kreativität: Die truhe des jungen möbel-lables moooi (Design: studio Job) verbindet traditionelles, altdeutsches Design mit einem bunten mix ungewöhnlicher motive. für das volle Programm: Die Kollektion wird durch standuhr und schrank komplettiert.
Zeitraum Fridayendlich wochenende und zeit, sich fallen zu lassen. Der sessel von zeitraum (Design: formstelle) aus elegantem holz bietet mit Kernleder-rücken und daunigen Kissen sitzkomfort de luxe.
Zanotta toiDer Beistelltisch von salvatore indriolo für zanotta birgt ein spannendes geheimnis: seine mit aluminium beschichtete furnier-holzplatte lässt sich um 360° drehen und gibt so ein darunter liegendes staufach frei.
Trendscout
10 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Driade waterFallorganische form, intensive farbe. auch ein tisch kann ein Kunstwerk sein, wie Designer fredrikson stallard mit „waterfall“ für Driade beweist.
Moooi delFt blue JuMperwie sagt marcel wanders, der das sofa für moooi entwarf, so schön? „entspannen auf ihrem sofa ist, als wenn sie ihren lieblings-wollpullover tragen.“ Perfekt zum abschalten nach einem langen und anstrengenden tag.
Lapalma linKob auf einem Drehkreuz, auf vier geraden Beinen, auf Kufen oder auf rollen – der extrem komfortable „link“ (Design: hee welling) begeistert durch seine optische leichtigkeit.
02/12 – 11 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
meldungen
ENTDECKUNg KOREA! MuseuM Für angewandte Kunst, FranKFurt28. Juni bis 29. septeMber 2012
ein tiger, der einen kleinen Vogel anfaucht, als Dekor auf einem ochsenhorn-Kasten oder monumentale hölzerne Dorfwächterfiguren mit gefletschten zähnen: zwei Beispiele für die Kunst eines eigenwilligen landes, das im schatten der mächtigen nachbarn china und Japan noch entdeckt werden will. zum Beispiel in der ausstellung „entdeckung Korea!“, die verborgene schätze koreanischer Kunst deutscher museen zeigt – in einer auswahl an exponate aus der zeit vom 6. bis zum 19. Jahrhundert. Bei aller Vielseitigkeit eint alle exponaten ein außerordentliches formgefühl und eine spezifische lebendigkeit, der alle formalismen fremd sind.www.angewandtekunst-frankfurt.de
ORgATEC IN KöLN23. bis 27. oKtober 2012
im oktober trifft sich das who is who der Büroeinrichtungsbranche auf der orgatec. Die internationale leitmesse für office & object präsentiert lösungen rund um den arbeits- und lebensraum Büro. wie arbeiten und leben wir? und welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um ideale arbeitsbedin-gungen zu ermöglichen? hersteller aus den Bereichen einrichtung, Boden, akustik, licht und medien- und Konferenztechnik präsentie-ren ihre lösungen zu dieser fragestellung.www.orgatec.de
Kartell light-airPoetischer „lichtfänger“: Die leuchte von Kartell (Design: eugeni Quitllet) setzt die gesetze der schwerkraft scheinbar außer Kraft, denn der leuchtenschirm scheint wirklich zu schweben.
B&B Italia J.J. 2012Die sesselmodelle „J.J.“ von antonio citterio bekommen zuwachs. „J.J. 2012“ heißen die neuen typen, die sowohl mit niedriger rückenlehne als auch in der relax-Version mit hoher rückenlehne und Kopfstütze erhältlich sind.
Trendscout
12 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Moroso chandigarhDie indische stadt chandigarh ist das thema und gleichzeitig auch der name der neuen sofa-, sessel- und tisch-Kollektion von nipa Doshi und Jonathan levien für den italieni-schen hersteller moroso. Die „chandigarh“-sitzmöbel sind weich und bequem, gleich-
zeitig kompakt, optisch schlank und leicht. Die sitzfläche ist aus formschaum und ruht auf dem stahlgestell wie ein edelstein in einer ringfassung. Die Bezüge gibt es in leder oder stoff. Die gleichnamigen schlich-ten, aber ausdrucksstarken tischmodelle komplettieren das gesamtbild der Kollektion in beeindruckender weise.
Moooi Valentine
Edra bois de rose
Walter Knoll atelier chair
moooi proudly presents … die leuchte „Valentine“ von marcel wanders ist spannend wie ein schön verpacktes geschenk oder ein kostbares Juwel.
feinstes Palisanderholz ziert die „Bois de rose“-Kollektion von edra (Design: massimo morozzi), aus dem das modell „random“ stammt. witziges Beiwerk: Die türen werden per Klavierpedal geöffnet.
ideal für gedankenreisen, zum ausruhen und entspannen – der stuhl von walter Knoll (Design: eoos) ist ein asket aus leder und stahl.
02/12 – 13 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
B&B Italia tobi-ishi
Durch eine dünne schicht anthrazitfarbenen Betons wirkt der tisch, den edward Barber und Jay osgerby für B&B italia designten, wie ein weich geschliffener stein. Die ovale Platte wird von zwei Beinen mit Polyurethanschaum-Kern getragen.
Dedon dala
stephen Burks, großes talent einer neuen generation amerikanischer Designer, hat sich bei „Dala“ für Dedon von den improvisierten sitzgelegenheiten der entwicklungsländer inspirieren lassen.
Cassina nuageDas Bibliotheksmöbel „nuage“ von 1956 wurde neu aufgelegt, und zwar von charlotte Perriand für die cassina i maestri collection. Die grundkomponenten sind hölzerne eichenregale kombiniert mit farbigen elemen-ten.
MDF Italia FinDer individualist: typisch für das flexibel gestaltbare sofasystem von mDf italia (Design: Jehs+laub) ist die Vielseitigkeit der armlehnen: hoch/lang, hoch/kurz, niedrig/ lang, niedrig/kurz.
14 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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obwohl es uns doch eigentlich ganz gut geht, packt uns immer wieder die abenteuerlust. wir gehen dorthin, wo man vernünftigerweise nie hin sollte. warum eigentlich?
von Klaus hofmeister
Der Reiz Des
Ungewissen
02/12 – 15 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Das Abenteuer lässt sich buchen: „Outdoor-survival“.
Fünf Tage Überlebenstraining abseits der Zivilisation.
Manager machen das mit der Firma oder Menschen, die
ihre psychischen und physischen Grenzen erkunden
wollen. Im Katalog steht lapidar unter „Unsere Leistun-
gen“: „Selbstüberwindungsübungen, Bestehen typischer
Angstsituationen, Errichten von Notunterkünften, Nah-
rungsmittelgewinnung aus der Natur“. Die Katalogbilder
zeigen Menschen in Tarnanzügen, die über Abgründen
hängen, brusthoch durch Brackwasser waten, den Ruck-
sack auf dem Kopf, abends im Schein des Lagerfeuers die
ausgezehrten Gesichter nicht ohne Stolz in die Kamera
recken. Fünf Tage Grenzerfahrung, Nässe, Schmutz,
Schmerzen, angeleitet von Naturburschen mit Einzel-
kämpferausbildung. Wer braucht so was? Mein Vater, der
1941 als 18-Jähriger in den Krieg nach Russland zog und
inklusive Gefangenschaft zehn Lebensjahre diesem grau-
samen Abenteuer widmen musste, hätte es nicht ge-
braucht. Sein Leben und das der Überlebenden seiner
Generation waren später ganz auf Ruhe, Sicherheit, häus-
liche Geborgenheit, auf Arbeiten und Auskommen einge-
stellt. Sein Abenteuerbedarf war restlos gedeckt.
Inzwischen ist eine andere Generation herangewachsen.
Etabliert, gesichert, aber auch gelangweilt und unzufrie-
den mit einem monotonen Alltag. Sie hat Abenteuer-
bedarf. Und so schwärmen sie nach Feierabend, am
Wochenende und in den Ferien aus zu großen Taten:
Canyoning, Rafting und Bungee-Jumping bringen den
Adrenalin-Kick und festigen die Gemeinschaft unter
Kameraden. Sie fahren mit dem Mountainbike in fünf
Tagen über die Alpen, machen Höhlenexpeditionen, ge-
hen mit ihrem Motorrad auf den Nürburgring, um die
Kurventechnik fürs heimische Mittelgebirge zu optimie-
ren. Sie „sammeln“ Sechstausender in Nepal und bevöl-
kern die Klettersteige der Alpen. Sie sind vom Pisten-
Skifahren genervt und ziehen als Skitourengeher in die
unverspurten aber auch ungesicherten Gegenden der
Alpen. Sie suchen das Erlebnis, das sie nicht mit tausend
anderen teilen müssen. Wollen selbstbestimmt sein in
ihrem Wagnis, nicht fremdbestimmt, wie sonst im Alltag.
Die größere Gefahr ist der Preis, den sie bereitwillig zah-
len. Auch für den Normaltouristen darf’s heute gern „et-
was mehr“ sein. Früher reichte das Panorama am Gipfel-
kreuz. Heute bietet der Verkehrsverein zusätzlich die
spektakulär angelegte Aussichtsplattform über dem Fels-
abgrund, manchmal – wie auf dem Dachstein – mit Glas-
boden und atemberaubend freiem Blick in die Tiefe. Wer
nicht selbst das Abenteuer sucht, kleidet sich zumindest
in die sportlich-bequeme Outdoor-Mode, deren Siegeszug
kaum aufzuhalten scheint. Mit Windbreaker und wasser-
dichter Goretexmembran ist auch der ruhebedürftige
„Couch-Potato“ ein vollintegrierter Teil unserer abenteu-
erlustigen Zeit.
In meiner Kindheit in den 60er und 70er Jahren begann
das Abenteuer noch gleich hinterm Haus: Der kleine
Abhang runter zu dieser Brachfläche, den wir meist aus
dem Hosenboden rutschend hinter uns brachten, das
verrottete Baulager, wo wir einen „Saloon“ eingerichtet
hatten, der eines Tages in Flammen aufging, weil wir
unvorsichtig mit dem Feuer spielten. Daran grenzte die
Wiese mit dem großen Baum. Das war Indianerland, aber
auch gut zum Drachen steigen lassen. Ein Paradies für
Kinder. Ich erinnere mich an endlose, verschwitzte Som-
mertage im Unterholz, an Klettertouren in Baumkronen,
an Nachmittage lange Cowboy- und Indianerspiele. Wir
haben im Frühjahr eimerweise Froschlaich aus den Pfüt-
zen am Bach geholt, um Kaulquappen im selbstgebauten
Terrarium bei der Froschwerdung zuzuschauen. Wir hat-
ten Blindschleichen im Glas und gingen auf Molchjagd.
Auf dem Weg zum Wald durchkrabbelten wir als Mutpro-
be das beängstigend enge, ausgetrocknete Kanalrohr
unter der Bundesstraße. Die Knie waren immer aufge-
schürft, der Hosenboden immer dreckig, beim Springen
aus dem Baum ging nie alles glatt. Die Klettereien in dem
kleinen Steinbruch waren objektiv betrachtet wohl le-
bensgefährlich. Jeder Tag war anders. Wir rauchten im
Herbst trockene Schachtelhalme und zogen in Schlachten
gegen die Jungs von der Schillerstraße. Kurz: wir brauch-
ten damals noch keine „Abenteuerpädagogik“. Unsere
Persönlichkeiten und die sozialen Kompetenzen entwi-
ckelten sich im Umgang mit der Natur noch ohne Lehr-
plan. Für riskante Erlebnisse mit ungewissem Ausgang
sorgten wir selbstständig.
Heute ist das anders. Wenn man einen Achtjährigen nach
seinen Abenteuern fragt, dann wird er Computerspiele
nennen. Die virtuelle Welt ist sein spannendster Erfah-
rungsraum, der Aktionsradius hat sich auf das Hausinne-
re verlagert. Bewegung beschränkt sich auf das Klicken
der Maus. Die Wildnis ist auf der Festplatte gespeichert.
Mit allen Folgen für die seelische und körperliche Ge-
sundheit der Kleinen. 1990 gaben noch drei Viertel der
Sechs- bis 13-Jähigen an, sich täglich draußen herumzu-
treiben. 2003 war es noch weniger als die Hälfte. Die „In-
door-Krankheit“, die unsere Kinder befallen hat, führt zu
einer zunehmenden Erfahrungs-Taubheit. US-Forscher
hören Kinder Sätze wie diesen sagen: „Ich spiele lieber
drinnen, denn da gibt es Steckdosen …“ Eltern befördern
diese Tendenz mit zunehmender Ängstlichkeit und Über-
fürsorge. In den USA werden auf manchen Spielplätzen
schon Schaukeln und Rutschen entfernt, weil sie für die
ungeübten Stubenhocker zu gefährlich seien. Schlechte
Zeiten für die angeborene Abenteuerlust der Kinder.
Klaus hofmeister (Jahrgang 1960) ist katholischer theologe und Journalist. er arbeitet als redakteur für Kirche und religion beim hessischen rundfunk in frankfurt und moderiert dort bei hr1 die sendung „start am sonntag“.
16 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Etwas ist aus dem Lot geraten. Auch bei uns Erwachsenen.
Wir sitzen in klimatisierten Büros ohne ausreichend
Bewegung und starren den ganzen Tag auf Bildschirme. Je
enger und unnatürlicher sich der Alltag am Arbeitsplatz
gestaltet, desto mehr suchen wir nach Feierabend das
Weite. Stadtmarathons melden Teilnehmerrekorde, Men-
schen trainieren für ultraharte Triathlons. Fallschirm-
springer stürzen sich aus Flugzeugen, Basejumper von
Hochhäusern und Brücken und stellen anschließend die
Videodokumente der verbotenen Heldentaten ins Inter-
net. Unser Abenteuerbedarf treibt unappetitliche mediale
Blüten: Im Fernseh-„Dschungelcamp“ essen ehemalige
Prominente Würmer oder baden in Kakerlaken. Millionen
schauen zu. Abenteuer im Alltag, allerdings aus zweiter
Hand.
Als Reinhold Messner alle Achttausender der Erde ohne
Sauerstoff bezwang, hatte er keine Zuschauer. Es gibt ein
paar Fotos, mehr nicht. Heute nehmen Berg-Abenteurer
selbstverständlich die HD-Camera mit und vermarkten
ihre Erfolge dann vor großem Publikum. Bei der „Euro-
pean Outdoor Film Tour“ 2011 sah man den italienischen
Bergsteiger Simone Moro mit seinem Film „Cold“ bei der
ersten Winterbesteigung des Gasherbrum II. Trotz unvor-
stellbarer Kälte bezwingt er den 8000er, man sieht ihn am
Gipfel erschöpft zusammenbrechen und Blut husten. In
dem Film „Kadoma“ von 2011 wird dokumentiert, wie der
Abenteurer Hendrik Coetzee auf dem Kongo mit seinem
Kanu von einem Krokodil angegriffen und getötet wird.
Abenteuer führen den Menschen seit jeher in die Zonen
zwischen Leben und Tod, also dorthin, wo man vernünfti-
gerweise nie hin sollte. Unzählige Menschen haben ihr
Leben aufs Spiel gesetzt, als sie neue Kontinente suchten,
den Atlantik überquerten oder die Gipfel der Alpen er-
oberten. In der Erinnerung bleiben nur die Sieger. Anderl
Heckmair kennt man als Erstbesteiger der Eigernord-
wand. Neun Bergsteiger hatten ihren Versuch vorher
schon mit dem Leben bezahlt. Charles Lindbergh über-
querte als erster den Atlantik mit einem Flugzeug. Die
vielen, die es vor ihm versuchten und ertranken, bleiben
namenlos.
Aber was reizt Menschen am Abenteuer? „Warum schwe-
ben Astronauten monatelang ungewaschen in Minizellen,
die in jedem Gefängnis eine Revolte auslösen würden?“
fragt der Journalist Wolfram Siebeck. „Warum lässt Rein-
hold Messner seine Zehen auf dem Himalaya erfrieren?
Warum bleibt er nicht dort, wo es warm ist, wo es Doppel-
betten gibt und frisches Gemüse?“
Reinhold Messner gab mir auf diese Frage in einem Inter-
view einmal eine überraschende Antwort: „Meine stärks-
ten Emotionen habe ich nicht am Gipfel, sondern bei der
Rückkehr ins Lager“, sagte er. Lebend aus der Todeszone
der 8000er in das Lager zurückzukehren, das sei die
stärkste Erfahrung. Wieder ins Leben eintauchen, dorthin
zurückkommen, wo etwas wächst, wo es grün ist, wo
Gerüche sind. Er geht in die Todeszone, um bei der Rück-
kehr das Leben wiederzufinden. Der Seiltänzer Philippe
Petit spannte in 400 Meter Höhe illegal ein Seil zwischen
die beiden Türme des World Trade Centers, die damals
noch im Rohbau standen. Der Schritt auf das Seil ist sein
Schritt in die Todeszone. „Auf dem Seil ist der Tod immer
dabei. Das ist gut, denn so muss man die Sache ernst
nehmen“, meinte Petit.
Offenbar sind es diese starken Gefühle, die Menschen im
Abenteuer suchen. Und nur, wer sich dem Ungewissen
aussetzt, erlebt sie. An den Grenzen und dahinter können
wir das Außergewöhnliche finden. Ich selbst habe seit 25
Jahren eine Privatpilotenlizenz. Für mich ist jeder Stre-
ckenflug zumindest ein kleines Abenteuer. Natürlich
habe ich alles getan, um das Risiko auszuschalten, habe
das Wetter eingeholt, den Motor gecheckt. Aber dann hat
der Alpenpass Richtung Mittelmeer doch ein Wolkenloch,
viel kleiner als vorhergesagt, oder die schwarze Gewitter-
wolke nötigt zu einem Umweg, und der Sprit wird knapp
bis Korsika. Die Stunde über der endlosen Weite des Was-
sers hinter Genua in der Abendsonne ist wunderbar. Aber:
Waren das nicht gerade kleine Zündaussetzer im Motor?
Was, wenn der Motor stehen bleibt, ich habe ja nur einen?
Je dunkler die Wolken waren, je enger die Sicherheitsmar-
gen, desto stärker ist das Glücksgefühl, im Dunst recht-
zeitig die Landebahn der Insel auftauchen zu sehen und
zu wissen: Du wirst es schaffen. Ein Gewitter im Gebirge
mag beim Wanderer die gleichen Gefühle von Risiko,
Angst und Aufatmen erzeugen. Frauen berichten davon,
wenn sie an die Geburt ihrer Kinder denken. Trotz High-
Tech-Medizin bleibt es ein existenzielles Abenteuer – zwi-
schen Leben und Tod.
Dass wir trotz Risiko immer wieder das Abenteuer su-
chen, die Gefahr in Kauf nehmen, das gehört zum
Menschsein. Wir haben zwei Seelen in unserer Brust: dort
zu sein, wo es „Doppelbetten gibt und frisches Gemüse“,
und immer wieder Wagnisse einzugehen, Mut zu zeigen.
Wir sind das Kind am Rockzipfel der Mutter und zugleich
das Kind, das gern wissen möchte, was eigentlich hinter
dem Berg ist … Der Schriftsteller André Gide hat es so
gesagt: „Man entdeckt keine neuen Weltteile, ohne den
Mut zu haben, alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“
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18 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Abenteuer Wohnen
abenteuer sorgen für abwechslung im alltag. Dafür muss man nicht unbe-dingt gleich mit reinhold messner den nanga Parbat besteigen. auch die einrichtung der eigenen vier wände bietet zahlreiche möglichkeiten für spannende erlebnisse.
fotos: Kay michalak im Klimahaus® Bremerhaven
wohnen
02/12 – 19 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
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Trendscout
20 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
Aufbruch zu neuen und unbekannten Ufern. Immer
wieder suchen wir das Abenteuer. Wissenschaftler ha-
ben festgestellt: Unser Gehirn braucht es – von Anfang
an. Schon Kinder wollen die Welt entdecken. Voller Ta-
tendrang und Eifer scheuen sie dabei weder Gefahren
noch Risiken. Zugleich verbringen sie Stunden damit,
Höhlen oder Verstecke zu bauen. Ein Verhalten, das dem
ausgeprägten Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgen-
heit entspricht. Je älter wir werden, desto stärker wird
es. Und doch schlummert das Abenteuer in uns und
wartet auf sein Comeback.
„Jedes Abenteuer ist nur eine Entscheidung von dir ent-
fernt“ – meint die Philosophin Lisz Hirn. Und warum
sollten wir diese nicht mit dem Wunsch nach Geborgen-
heit verbinden, indem wir das Einrichten unserer vier
Wände ganz bewusst als Abenteuer betrachten? Ein
erster Schritt ist es, die Gestaltung der eigenen „Höhle“
nicht als reine Notwendigkeit, sondern als Herausforde-
rung zu betrachten, die Spaß macht. Auch hier tut es gut,
SEITE 18/19: ab in den Dschungel! 01_STEhLEUChTE „giant 1227“ von anglepoise (Design: george carwardine) 02_SESSEL „waver“ von Vitra (Design: Konstantin grcic) OBEN: Die wüste lebt! 01_LEUCh-TE „Binic“ von foscarini (Design: ionna Vautrin) 02_TISCh „legno Vivo“ von riva 1920 (Design: Davide und maurizio riva) 03_SES-SEL „take a line for a walk“ von moroso (Design: alfredo häberli) REChTS: Der Berg ruft! 04_vögEL „l’oiseau“ von Vitra (Design: ronan and erwan Bouroullec) 05_gARDEROBENSTÄNDER „cascando“ von twist (Design: robert Bronwasser) 06_TISChE „heidi“ von established & sons (Design: sebastian wrong) 07_TISChLEUCh-TE „onion“ von Verpan (Design: Verner Panton)
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22 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
sich von Gewohnheiten zu lösen und neue Richtungen
einzuschlagen. Dies ist zugleich der Schlüssel, um neue
und kreative Seiten an sich selbst zu entdecken.
So erweitern wir unseren Horizont und sammeln neue
Erkenntnisse. Für effektvolle Akzente reichen oftmals
schon kleine Veränderungen: eine neue Farbe, ein außer-
gewöhnlicher Sessel, ein besonderer Tisch oder Gardinen
in ganz neuem Stil. Manchmal ist aber auch ein Neustart
das Richtige. Dabei gilt: So wie Entdecker und Co. immer
auf ein starkes Team im Hintergrund zählen können,
wird beim „Abenteuer Wohnen“ der Inneneinrichter zum
Verbündeten. Einer, der manchmal weitergeht, als man
es sich selbst zugetraut hätte, der aber genauso kompe-
tent vor Gefahren und Fallen warnt.
Platz ist in der kleinsten hütte: 01_TISCh LEUChTE „Birdie’s Busch“ von ingo maurer 02_UhREN „ceramic clocks“ von Vitra (Design: george nelson) 03_TISCh „tee-tee table“ von artek ( Design: ilmari tapiovaara) 04_SChAUKELSTUhL „mademoiselle rocking chair“ von artek (Design: ilmari tapiovaara)
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MAKING STATEMENTSSINCE 1872
Chair: SEriES 7 by arnE JaCobSEn; Lamp: KaiSEr idELL by ChriStian dELL
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eine reise um die welt von und nach Bremerhaven, immer entlang des achten östlichen längengrades ist, eine der hauptattraktionen im Klimahaus Bremerhaven: von der Kühle auf einer schweizer alm über die gluthitze der sahelzone bis zur eiseskälte der antarktis sowie dem paradiesischen südseeklima und der wechselhaften witterung in norddeutschland. auf ihrer „reise“ erleben die Besucher hautnah, wie die men-schen in den wichtigsten Klimazonen der erde leben. Die tour führt durch Kulissen, die nach originalschau-plätzen gestaltet sind.
experimentierfreudige kommen im Bereich „elemente“ auf ihre Kosten. mit hilfe interaktiver exponate werden auch komplexe zusammenhänge im Klimageschehen der erde leicht verständlich erklärt. Der Bereich „Perspekti-ven“ stellt arbeit und ergebnisse der Klimaforschung vor. Denkanstöße zeigt der Bereich „chancen“. Besucher können spielerisch testen, wie jeder seinen Beitrag zur reduzierung des co²-ausstoßes leisten kann.
so ungewöhnlich und innovativ wie die ausstellung ist auch das gebäude, entworfen vom Bremer architekten und generalplaner thomas Klumpp. aus der ferne betrachtet erinnert es an ein schiff oder eine wolke. Das haus besteht aus zwei voneinander getrennten Körpern. Die außenhülle aus glas und das Dach mit seiner trägerkonstruktion aus aluminium umgeben eine innenkonstruktion aus Beton. ein weiterer Vorteil der trennung von innenaufbau und fassade: Die zirkulation der innenluft und die sonneneinstrahlung werden zur Belüftung und Klimatisierung des gebäudes genutzt.
www.klimahaus-bremerhaven.de
Das Klimahaus®
Kurzum: Ein Wohnumfeld zu kreieren, kann eine äußerst
spannende Angelegenheit sein. Und das Schöne daran
ist, dass wir die Belohnung für unser Engagement jeden
Tag vor Augen haben und ausgiebig genießen können.
Eine Expedition zum Nanga Parbat kann man ja immer
noch in Angriff nehmen – ob mit oder ohne Reinhold
Messner.
LINKS: Die neue eiszeit – 01_DREhSTUhL „360°“ von magis (Design: Konstantin grcic) 02_TISChLEUChTE „Pipistrello“ von martinelli luce (Design: gae aulenti) 03_hOCKER „eames elephant“ von Vitra (Design: charles und ray eames) OBEN: tarzans ruheraum 01_hOCKER „mezzadro“ von zanotta (Design: achille und Pier giacomo castiglioni) 02_Tisch „raw side table“ von muuto (Design: Jens fager) DARUNTER: ein neuer tag im Paradies. 03_SITz-POUF „slumber“ von casalis (Design: aleksandra gaca) 04_BEI-STELLTISCh „tre“ von mox (Design: charles o. Job) 05_STUhL „But-terfly chair“ von hardoy (Design: ferrari-hardoy, Kurchan und Bonet)
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26 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
wohnen
extra
Vitra und usM
gEgENSÄTzE RIChTEN SICh EIN
gegensätze ziehen sich an – und manchmal richten sie sich auch ein. Das Beispiel Vitra und usm zeigt: wenn coole geradlinigkeit auf kreative Kurven trifft, passt es perfekt.
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LINKS: Der richtige rahmen für entspannte gespräche: Begrenzt durch die weiße regal-lösung von usm bieten die sitzgelegenheiten von Vitra perfekten Komfort. schaukelstuhl „rar Plastic armchair“ (Design: charles und ray eames), „slow chair“ (Design: ronan and erwan Bouroullec) und „Polder sofa“ (Design: hella Jongerius). Bild: „christine“ von melanie wiora, erhältlich bei lumas.
OBEN: stimmungsvolle rot-grau-Kombination: genügend Platz zum Verstauen ermöglichen regal und lowboard von usm. für ausrei-chend sitzmöglichkeiten sorgen das „Place sofa“ (Design: Jasper morrison) und der elegante sessel aus der „suita-Kollektion“ (Design: antonio citterio) von Vitra.
01_gRAND REPOS Klassischer ruhesessel in modernster Bauart: „grand repos“ mit Panchina von Vitra (Design: antonio citterio).
02_ALCOvE für ruhige stunden der Kontem-plation: sofa „alcove“ von Vitra (Design: ronan and erwan Bouroullec).
03_USM hALLER SIDEBOARD große ansprüche – auch für kleine lösungen: das usm-sideboard auf rollen.
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design-insider
28 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Schlicht und unauffällig ist die schmale schwarze Tür in
der Londoner Wenlock Road, die einem Lagereingang
gleicht. Dahinter das genaue Gegenteil, denn hinter
dieser Tür befindet sich das Design-Label: Established &
Sons (E&S). Mit ihren ungewöhnlichen Objekten etablier-
ten sie einen ganz neuen Trend in der Design-Welt: De-
sign-Art – skulpturale Möbel, deren Funktion sich selbst
Kennern nicht sofort erschließt. Doch das Sortiment der
Briten hat noch einiges mehr bieten: von Sesseln und
Sofas über Tische, Sideboards und Stühle bis hin zu
Leuchten und Wohnaccessoires finden sich bei E&S über
120 Objekte im Programm.
Im Frühjahr 2005 gründeten Sebastian Wrong und
Alasdhair Willis gemeinsam mit Gleichgesinnten aus
dem Kunstmilieu das Label Established & Sons. Ihre
Mission: Britisches Design in den Rang von Kunst zu
erheben. Der 1971 in London geborene Wrong studierte
Bildhauerei an der Norwich University College of the
Arts bevor er an der Camberwell College of Arts in Lon-
don graduierte. Als Chefdesigner von E&S ist er das ge-
stalterische Aushängeschild des Unternehmens. Sein
Interesse gilt gleichermaßen dem klassischen Design und
der bildenden Kunst. Seine Faszination für die materielle
Handhabung, die Formreinheit und Ehrlichkeit spiegelt
sich in jedem seiner Objekte wider. Sebastian Wrong legt
bei seinen Werken besonderen Wert auf die Balance von
Funktion, Ästhetik und innovativer Verbesserung. Bereits
2001 gelang ihm der Durchbruch mit der Leuchte „Spun
Light“ von Flos. Seine Arbeiten für E&S besitzen oftmals
einen eher augenzwinkernden Charakter.
Seit ihrem ersten offiziellen Auftritt auf der Mailänder
Möbelmesse 2005 setzen die Briten auf spektakuläre
Präsentationen. Treibende Kraft ist hier unter anderem
Mitbegründer Alasdhair Willis, zugleich Ehemann von
Stella McCartney. Durch regelmäßige Ausstellungen und
Vernissagen möchte E&S für Design ein ähnliches Inte-
resse wecken, wie es bereits für die Kunst besteht.
Ein Markenzeichen von Established & Sons sind die
Limited Editions – vergleichbar mit der Haute Couture in
der Modewelt. Die Objekte sind äußerst hochwertig und
natürlich exklusiv. Der erste Erfolg kam mit dem „Aqua
Table“, einer Sonderedition von Star-Architektin Zaha
Hadid. Beim Abendessen mit Sammlern habe der Tisch
den Praxistest bestanden, versichert Willis: „Wer sich für
die Gestaltung seines Hauses und die Kunst an seinen
Wänden interessiert, will eine ähnlich starke Beziehung
zu dem Tisch haben, an dem er sitzt.“
estaBlisheD & sons
„Auf Kreativität kommt es an – und auf Vernunft.“
The Importance of being British
mit außergewöhnlichen möbeln und leuchten schließt established & sons die Brücke zwischen Kunst und Design. Die Köpfe dahinter? sebastian wrong, mitbegründer und Kreativdirektor (li.), und maurizio mussati, unternehmerischer leiter.
02/12 – 29 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Diesen Anspruch vertreten die Briten aber nicht nur für
ihre Limited Editions, die übrigens lediglich einen klei-
nen Teil der Gesamtproduktion ausmachen. Beispiel:
„The Crate“ von Jasper Morrison – ein Beistelltisch, der
auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Weinkiste
erscheint. Was unterscheidet ihn davon? Es ist die erst-
klassige Verarbeitung aus hochwertigem Holz und die
akzentuierte Gestaltung, die ihn zum Designobjekt
macht. Damit hat Morrison ein Kunstwerk aus einer
profanen Kiste gemacht.
2010 trat Maurizio Mussati die Nachfolge von Alasdhair
Willis an. Der Italiener war im Vorfeld bereits erfolgreich
für den Leuchtenhersteller Flos tätig und führte das
noch junge niederländische Label Moooi zum Erfolg. Mit
Mussati hat sich die Ausrichtung von E&S nicht grund-
sätzlich gewandelt. Aber mit ihm rückt die richtige Mi-
schung aus Exklusivität und Bezahlbarkeit stärker in
den Fokus: „Ja, wir verkaufen und produzieren limitierte
Editionen zu einem hohen Preis. Aber wir verkaufen
auch Objekte für sechzig Pfund. Das ist wichtig zu kom-
munizieren.“
Genauso wichtig ist den beiden der permanente Dialog
mit den Designern. Aus ihm wächst die Kraft für neue
Ideen. Auf Kreativität kommt es an – und auf Vernunft,
denn viele Ideen, auch die großer Namen, schaffen es
nicht durch den Entwicklungsprozess. Weil sie zu
schnelllebig erscheinen, nicht zeitlos genug sind. Im
Gegensatz zu den vielen Designobjekten, die es erfolg-
reich in die Außenwelt geschafft haben, bleiben diese für
immer hinter der schmalen schwarzen Tür in der Londo-
ner Wenlock Road verborgen.
30 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
01_STACK Das einzigartige schubladen-system von Designer shay alkalay lässt sich in höhe und form ganz individuell einstellen und kann so ganz nach wunsch mittig im raum oder an der wand platziert werden.
02_AUDREY schönheit audrey hepburn diente Designer michael eden als inspi-ration bei dieser außergewöhnlichen mundgeblasenen Vase.
03_TABLE TANK Die dekorative tisch-leuchte aus aluminium von alexander taylor erhält ihren besonderen charakter durch die archetypische form.
04_QUILT mit diesem sofa gelang ronan und erwan Bouroullec eine visuelle und haptische neudefinition traditioneller stepptechnik.
05_wRONg wOODS wie einem comic entsprungen wirkt diese ausgefalle-ne Kommode. Der name steht nicht für „falsches holz“, sondern für die nachna-men der schöpfer richard wood und sebastian wrong.
06_SURFACE TABLE zwei welten, ein tisch: Kreiert von terence woodgate, möbeldesigner, und John Barnard, motorsport-ingenieur.
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32 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Aufbewahrung
Die ursprünge der usm möbelbausysteme sind seit vielen Jahren eng verbunden mit Kunst, Kultur und architektur. ihr ästhetischer und funktionaler wert findet sich im museum of modern art und in vielen internatio-nalen, öffentlichen Büchereien genauso wie in Privat-bibliotheken auf der ganzen welt. Der persönliche Kontakt mit Künstlern und die förderung künstlerischen Denkens und schaffens blickt bei usm auf eine lange tradition zurück. Die gezielte unterstützung und Beteili-gungen an Buchveröffentlichungen, die Bereitstellung von räumlichkeiten für lesungen und Kooperationen mit Künstlern sind fester Bestandteil der Philosophie von usm.
02/12 – 33 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Fragt man die Generation der sogenannten „Digital nati-
ves“, die mit Mobiltelefon und Tablet PC groß geworden
sind, nach dem Stellenwert von Büchern, würde man
wahrscheinlich provokante Antworten wie „Das Buch ist
tot“ erhalten. Wenn das Buch also „tot“ ist, weil in der
digitalen Gesellschaft Wissen und die Vernetzung von
Wissen virtuell und ortsunabhängig erfolgt, bedarf es
dann noch eines zentralen Ortes für die Aufbewahrung
von Büchern?
Längst ist das Archivieren und Präsentieren von Büchern
von gleicher Bedeutung wie das Buch selbst. Inhalt und
„Rahmen“ ergänzen sich und drücken das ästhetische
Bewusstsein ihres Besitzers aus. Es ist gezielt eingesetztes
Stilmittel und oft Mittelpunkt der persönlichen Einrich-
tungswelt. Bücher definieren unsere Kultur und sind prä-
gender Ausdruck einer gesellschaftlichen Haltung.
ORTE DER ENTSChLEUNIgUNg
Sämtliche relevanten Informationen sind heutzutage
online verfügbar, unabhängig von Orten und Öffnungs-
zeiten. „Offline“ kennen wir fast nicht mehr, und einen
Ort kennt die moderne Informationsbeschaffung nicht.
Der Tablet PC speichert und ruft unsere Lieblingsbücher,
Tageszeitungen, Ankündigungen zu Ausstellungen usw.
in Echtzeit auf. Dennoch erlebt das Buch eine Renais-
sance. Es wird so viel gelesen wie lange nicht mehr. Bib-
liotheken werden zu gesuchten Räumen, zu Orten für
Lernen, Inspiration, Kommunikation und Unterhaltung.
Bücher schaffen generationenübergreifend eine Symbio-
se zwischen Alt und Neu, Jung und Alt. Weil ihre Herkunft
und Geschichte auch ihre Zukunft ist. Wir schätzen sol-
che Räume und erkennen in ihnen etwas Einzigartiges
und Besonderes. Der Besuch in einer Bibliothek wird für
uns zu einem Ort der Entschleunigung. Für die bewusste
Begegnung mit Literatur und Kunst. Aber auch mit den
Menschen. In diesem Kontext nehmen die USM Möbel-
bausysteme ihre Rolle wie selbstverständlich ein. Als
ästhetisches Highlight im Privaten, zur Präsentation von
Publikationen in Galerien, als wandelbares und jederzeit
adaptierbares Stauraummöbel in Bibliotheken. Sie erlau-
ben Lösungen, die den Bedürfnissen ihrer Nutzer entspre-
chen. Der Funktion sind keine Grenzen gesetzt. Die Form
jederzeit veränderbar.
Räume für Bücher werden in Zukunft ganz neue Funktio-
nen übernehmen, weil sich die Bedürfnisse ihrer Nutzer
in der Informationsgesellschaft permanent verändern.
Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, eine Bibliothek
zu besuchen, weil wir etwas Bestimmtes suchen oder
etwas nachschlagen wollen. Wir suchen diesen besonde-
ren Ort auf, weil wir uns nicht in die digitale Welt der
Literatur und Kunst zurückzuziehen wollen, sondern ihr
begegnen wollen. Ganz bewusst.
im sog Der Digitalen welt
Warum in einer immer schneller werdenden Umgebung wertvolle Kleinode und der Wunsch nach Nähe, Haptik und Optik besonders wichtig sind – eine Ode an das Buch.
BiBliotheKen
34 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Akustik
unterwegs im oPen sPace
Offene Bürostrukturen erfüllen in vielerlei Hinsicht die Anforderungen an einen modernen Arbeitsplatz am besten. Mit der richtigen Planung können Unternehmen den maximalen Vorteil schöpfen. Durch ganzheitliche Lösungen zeigen die creativen inneneinrichter, wie das gelingen kann.
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36 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
SEITE 34/35: großes Bild: entspann-tes arbeiten mit der raumteilenden akustik-Paneele von acousticpearls 01_ Kleine Denkerzelle: „BuzziBooth“ von Buzzispace (Design: alain gilles) 02_ für abgeschirmt-spontane mee-tings: „lo work lounge“ von lista office 03_ modularer schallabschirmer mit magazinfächern: „airflake news“ von abstracta (Design: stefan Borselius)
OBEN LINKS: flexible trennwand mit schallabsorbierender wollfilz-oberfläche aus der „Pannello-serie“ von ruckstuhl (Design: matteo thun) OBEN REChTS: entspannte rückzugs-möglichkeit bietet das sofa „suita“ von Vitra (Design: antonio citterio) – hier als zweisitzer.
Willkommen im Open Space: Ein
einziger großer Raum, hell, freund-
lich und kommunikativ. Mitarbeiter
bewegen sich hin und her, telefonie-
ren, schreiben E-Mails und treffen
sich zum Meeting, tauschen sich
aus. Der Kaffeevollautomat ist im
Dauerbetrieb, ebenso wie Drucker,
Kopierer und Faxgerät. Hinter einer
Glasfront projiziert der Beamer
wechselweise Balken- und Torten-
diagramme zur aktuellen Geschäfts-
entwicklung an die Wand, es wird
lebhaft und kontrovers diskutiert.
Was wir sehen: Hier herrscht Hoch-
betrieb. Was wir hören: überra-
schend wenig.
Der Grund für das Fehlen von Lärm
und Störgeräuschen ist das Ergebnis
einer professionellen raumakusti-
schen Planung, die den Bedürfnissen
der Mitarbeiter entspricht. So
empfindet laut einer Umfrage der
Fondsgesellschaft Union Investment
knapp ein Drittel aller Büroange-
stellten die Geräuschkulisse als
störenden Faktor am Arbeitsplatz.
Zugleich setzen immer mehr
Unternehmen auf flächeneffizientes
Arbeiten im Open Space.
Wo es baulich machbar ist, weicht
eine Vielzahl von Einzelbüros einem
einzigen großen Arbeitsbereich.
Akustik
02/12 – 37 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
ungewöhnlicher treffpunkt für das kleine meeting bei google in zürich ist dieser Besprechungsraum im gondel-look.
Orgatec
AKUSTIK vERSTEhEN
Konzentriertes arbeiten setzt optimale raumakustische Bedingun-gen voraus. standardlösungen dafür gibt es nicht. Der richtige Klang entsteht erst durch einen mix aus verschiedenen akustiklö-sungen. ein thema wie geschaffen für die orgatec in Köln, internationale leitmesse für office & object. Vom 23. bis 27. oktober präsentieren die wichtigsten hersteller aus dem Bereich raumakustik ihre Produkte und lösungen für die ganzheitliche gestaltung moderner Bürowelten. Darüber hinaus macht das acoustics competence centre (halle 10.1) der orgatec unter der Überschrift „akustik verstehen?!“ beispielsweise elementare fachbegriffe der raumakustik verständlich und stellt diese in zusammenhang zu den unterschiedlichen lösungen für wand, Decke, Boden und einrichtung.
auch in sachen Beleuchtung und medien setzt die orgatec auf Kompetenz: im rahmen des lighting competence centres beleuchtet die ausstellung „lichtwelt Büro“ innovative ansätze der lichtplanung aus den Bereichen „tageslicht“, „leD“, „licht und gesundheit“ sowie „licht und material“. Das competence centre architecture & media technology geht dagegen der frage nach, wie medientechnik harmonisch in eine moderne, designorientierte Büroeinrichtung integriert werden kann.
mehr infos unter www.orgatec.de.
38 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Idealerweise wird so das Büro zu
einem produktiven Ort der Informa-
tion, des Wissenstransfers und der
Kreativität. Zudem sollten Open-
Space-Arbeitsplätze flexibel sein
und sich wechselnden Anforde-
rungen unkompliziert anpassen
können.
Weil aber im Open Space die Wände
ganz fehlen oder auf ein Minimum
reduziert sind, kann sich der Schall –
ohne entsprechende Maßnahmen –
ungehindert ausbreiten. Das erweist
sich oft als handfestes Problem mit
schwerwiegenden Folgen: Anspan-
Akustik
02/12 – 39 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
eine gute Beleuchtung ist nicht nur wichtig für die augen, sie fördert eine gesunde Körperhaltung und unterstützt fehlerfreies arbeiten am Bildschirm. Dafür drei faust-regeln: erstens sollten künstliche lichtquel-len keine Blendungen oder reflex ionen auf dem Bildschirm hervorrufen. zweitens sollte es morgens, abends und bei trübem wetter hell genug sein. Drittens sollten mitarbeiter die helligkeit individuell regulieren können.
Die geräusche im Büro sollten möglichst im zaum gehalten werden. Bei geistig anspruchs-vollen tätigkeiten ist es angebracht, beim durchschnittlichen hintergrundschallpegel den richtwert von 45 Dezibel (dB) nicht zu überschreiten. zum Vergleich: Das grundge-räusch in der freien natur liegt bei 30–40 dB, normale sprache in einem meter entfernung ist etwa 55–60 dB laut.
am arbeitsplatz entsteht schall vor allem durch gespräche, computer, Drucker und weitere Peripheriegeräte. in räumen mit mehreren arbeitsplätzen ist es deshalb empfehlenswert, raumtrenner, schränke oder regale zur schalldämmung einzusetzen. Da sich schall in alle richtungen ausbreitet, sollten diese möbel eine höhe von 1,50 meter haben – idealerweise sind sie mit speziellen geräuschdämmenden oberflächen ausge-stattet. ist das Büro – wie bei open-space-lösungen üblich – in mehrere zonen aufge-teilt, kann bereits bei der Planung der faktor akustik berücksichtigt werden. ergänzt wird ein optimales akustikkonzept durch soge-nannte schallabsorber. Diese gibt es für den Deckenbereich, als element der wandgestal-tung (etwa akustikpaneele) und für mittlere und obere frequenzbereiche auch in form spezieller Bodenbeläge.
welche lösung für sie die beste ist, erfahren sie bei ihrem creativen inneneinrichter. Von einzel- über gruppenbüros bis zu Bespre-chungsräumen oder cafeterias findet er anhand von Planungsbeispielen eine optimale akustiklösung.
allgemeingültige regeln für die farbwirkung gibt es nicht. es kommt auf den raum und seine Besonderheiten an. wie sind die wände beschaffen? wie ist das Verhältnis von natürlichem und künstlichem licht? und wie sind die raumproportionen – also das Verhältnis von höhe zu Breite und länge? zudem ist farbe ein starker identifikations-träger. gerade bei größeren unternehmen müssen auch ansprüche an das corporate Design erfüllt werden.
hier ist die materialwahl entscheidend. Denn wir betreten den Boden mit unseren füßen. Dementsprechend sollte er ein gefühl der sicherheit vermitteln. im Büro ist sollte er die Belastung beim arbeiten, stehen und gehen gezielt verringern. wichtige eckdaten sind hier neben tritt- und rutschsicherheit auch die individuellen Dämpfungseigenschaften.
FAKTOR LIChT FAKTOR AKUSTIK
FAKTOR FARBE
FAKTOR BODEN
nung, Verständigungsprobleme oder
vorzeitige Ermüdungserscheinun-
gen. Unerwünschte Geräusche sind
bedeutende Stressquellen, die bei
komplexen Tätigkeiten die Produkti-
vität hemmen, hat die Bundesan-
stalt für Arbeitsschutz und Arbeits-
medizin (BAA) herausgefunden:
„Dennoch wird das Thema Akustik
häufig zu wenig beachtet“, warnen
die Experten der BAA. Eine Ansicht,
die man bei Acousticpearls teilt. Das
Unternehmen entwickelt hochwirk-
same textile Akustikpaneele mit der
höchsten Schallabsorptionsklasse
für Objekt-, Büro- und Wohnberei-
che. Solche Paneele sind ein wesent-
licher Bestandteil im Rahmen eines
Einrichtungskonzepts, das alle Vor-
teile des Open Space ausschöpfen
will.
Architektur, Einrichtung oder
Gewohnheiten der Mitarbeiter: Die
Raumakustik wird von vielen Fakto-
ren beeinflusst. Da ist es mit dem
Aufstellen von Stellwänden – wie es
lange Jahre in Großraumbüros an
der Tagesordnung war – nicht getan.
Vielmehr kommt es darauf an, den
Raum in seiner Gesamtheit zu be-
trachten. Wie sind Wände, Decken
und Böden beschaffen? Wie hoch ist
der allgemeine Lärmpegel? Gibt es
Lärmstoßzeiten? Wird viel telefo-
niert und konferiert?
Bei diesen Fragen verfolgen die crea-
tiven inneneinrichter in ihren Bera-
tungsgesprächen einen ganzheitli-
chen Ansatz, der Schritt für Schritt
zu einem optimalen Einrichtungs-
konzept führt – vom richtigen
Bodenbelag und treffender Farb-
auswahl über bedarfsgerechte
Möblierung und passender Akustik-
lösung bis hin zum richtigen
Beleuchtungskonzept. Schließlich
soll das Arbeiten im Open Space eine
positive Atmosphäre schaffen: krea-
tiv, nachhaltig, produktiv – und ein
bisschen Abenteuer darf durchaus
dabei sein.
40 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
story
Aufbruch. Mit dem Taxi zur Bushaltestelle. Kurz davor se-
he ich auf einer schräg ansteigenden Wiese drei Gärtner
Blumen pflanzen, direkt neben der achtspurigen Ausfall-
straße. Sie ordnen die Tulpen so an, dass sie den riesigen
Schriftzug HUSH PUPPIES ergeben, somit jeder Autofah-
rer im Vorbeirauschen den Hinweis auf die Schuhmarke
lesen kann.
Die Neoliberalen, so ganz ohne Bewunderung kommt
man an ihnen nicht vorbei. Keinen Quadratmeter Natur
lassen sie ungeschoren. Wenn nur Dollar auf ihm wach-
sen. Dann investieren sie gar in Blumen und Schönheit.
Mit dem Bus noch einmal durch die Stadt. Die Tatsache,
dass jeder Passagier vor dem Einsteigen einen Metallde-
tektor passieren musste und für jeden Sitz Sicherheits-
gurte bereit lagen, lässt ahnen, dass es anstrengend wird.
Wir sind mit dem Fünf-Sterne-Modell Paraíso unterwegs:
„Musik, Fernsehen, Video, Klimaanlage und Spezialstoß-
dämpfer“, so steht es geschrieben. In Kürze werden alle
Geräte den Geist aufgeben, von fünf auf null Sterne. Das
hat immense Vorteile. Der schwerwiegendste: Kein Kom-
munikationsmittel verhindert die Kommunikation zwi-
schen den Reisenden. Energie entsteht, das andere Wort
für Leben.
Lange Stadtfahrt, lange Staus, der letzte Eindruck Limas
bleiben die zahlreichen Betriebe und Fabriken, die ausse-
hen wie Gefängnisse. Über den Mauern die Stacheldraht-
rollen, in den Wachtürmen bewaffnetes Personal mit ku-
gelsicheren Westen. Die Furcht der Inhaber nimmt zu,
draußen vor der Tür lauern die Heere der Habenichtse.
Nicht weit von meinem Hotel entfernt sah ich gestern ei-
ne Statue von César Valiejo. Er wird heute als der begab-
teste Dichter der peruanischen Literaturgeschichte gefei-
ert. Posthum, denn er ist längst tot, verhungert mit
dreiundvierzig Jahren. Am Fuße des Standbilds stand:
„So viel, meine Brüder, gibt es zu tun.“ Das war vor sieb-
zig Jahren.
Fahrt Richtung Norden, die Panamericana entlang, Rich-
tung Ekuador. Vorbei an trostlosen Landschaften, drecki-
ger Sand, dreckige Wüste, die links und rechts hingefeu-
erten Abfälle. Kein Wunder, dass die NASA hier einst ihre
Astronauten auf den Mond vorbereitete. Vorbei an schä-
bigen Friedhöfen, wo sogar Totsein zur Zumutung wird.
Kurz vor zwei Uhr nachts kommt der Bus zum Stehen.
Auf der Straße liegen Äste, Reifen brennen, das Radio
meldet, dass die Campesinos streiken, landesweit. Das
sieht gut aus: die starken Gesichter der Bauern im Schein
der Flammen, über den Schultern ihre Macheten und Äx-
te. Andere schlafen auf dem Asphalt, rhythmische
Schnarchtöne ziehen in den sternenbedeckten Himmel.
Leonardo führt mich ans Feuer, erklärt geduldig, was sie
von der Regierung fordern: die Preise erhöhen, die sie
heute für Reis und Baumwolle bekommen. Die Reisim-
porte aus Thailand stoppen. Die Zinsen für die Kredite
senken.
Auf der anderen Seite richtet man sich ein. Inzwischen
sind Hunderte von Fahrzeugen stecken geblieben, auch
Godofredo mit seinen viertausend Hühnern. Sofort packt
er ein Säckchen Kokablätter aus und fängt zu kauen an:
„Muss wach bleiben, Gauner könnten kommen und das
Federvieh klauen.“ Er hat eine Achtundvierzig-Stunden-
Frist, danach sterben die viertausend, verdämmern in
der Hitze.
Ein Teil der Passagiere verliert die Nerven und fängt an zu
wandern. ¡Coraje! Denn bis zum nächsten Restaurant ist
zwischen Peru unD Ekuador
Von andreas altmanncopyright © rowohlt taschenbuch Verlag gmbh, reinbek bei hamburg
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02/12 – 41 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
es nächtelang weit. Mit Anbruch der Dämmerung wird
der Ton böser, Passagiere und Fahrer gegen die Bauern,
beide Seiten ziehen an den Ästen, Worte und Steine flie-
gen, der erregte Hinweis auf die Kinder, nein, die kranken
Kinder, nein bei jeder Runde wird mehr dramatisiert –,
die schwer kranken Kinder, die sich in den Bussen befän-
den. Worauf die Bauern ihrerseits auf ihren siechenden
Nachwuchs verweisen, siechend, da kein Geld vorhan-
den sei für die rettende Medizin. Nicht unwitzig: Wäh-
rend die anderen schreien und toben, steht Domingo am
Straßenrand und hackt gelassen Bäume um, Nachschub
für weitere Sperren.
Dennoch, kurz vor acht Uhr gelingt es, die Sperre zu
durchbrechen, Lkws und Busse brausen los. Durch die
Fenster sehe ich die verstörten Blicke der Bauern. Zehn
Kilometer weiter stehen Polizisten mit Gasmasken vor
einer nächsten Blockade, mit gezogenen Waffen garan-
tieren sie die Durchfahrt.
Das ist der Zeitpunkt, zu dem unser Bus seinen letzten
Stern verliert. „Luft, Luft“, rufen die Passagiere, da jetzt
die Klimaanlage ausfällt. (Vor Stunden riefen sie noch
„música, música“, aber die kam auch nicht mehr.) Später
hören wir einen Knall, der Keilriemen verabschiedet sich.
Ihn auswechseln wäre eine Angelegenheit von fünf Mi-
nuten. Wäre das passende Ersatzteil dabei. Sieben Stück
liegen in der Werkzeugkiste, nur der nicht, der passt. In-
zwischen hat ein anderer Bus gehalten, nun greifen vier
Männer ein, zuletzt erfolgreich. „Paradies“ heißt unser
Fahrzeug, und wir alle sitzen in der „Königsklasse“. Wie
gut, dass der Mensch die Sprache erfunden hat. Sie half
noch immer aus der Realität.
Weiter, vorbei an Flüssen, in denen einsame Betonpfeiler
stehen, verschwunden jeder Wille, die Brücke fertig zu
stellen. Irgendwo sitzt ein Mann neben der Straße und
winkt. Ein Sack Zement und eine Leiter stehen neben
ihm. Der Maurer wartet auf einen, der ihn mitnimmt und
ihm Arbeit gibt. Im staubigen Mallaritos müssen wir blei-
ben, die Campesinos waren cleverer und schneller, die
hiesigen Barrikaden schafft nur noch ein Panzer. Ich bin
nicht unfroh über den Zwangsaufenthalt, unsere Flucht
hatte etwas Schäbiges. Die Sprecher der Bauern verhan-
deln bereits mit der Regierung in Lima. Bekommen sie
Recht, dürfen wir weiter. Nur so geht es. Nur wenn das
Land stillsteht – ist die Panamericana blockiert, steht es
still –, nur dann hört die Gegenseite hin.
An Mallaritos muss man sich gewöhnen. Wir sitzen in
der Bude von William. Ein Wirtshaus am Ende von Peru,
die Grillen landen auf der Tastatur meines Laptops, und
der Flirt mit Jene, der Cousine von William, gerät ins Sto-
cken. Denn dem Mädchen fällt ein, dass es zur Kirche ei-
len muss, zur Besprechung kommender Festivitäten für
eine der ortsansässigen Bräute des Herrn. Über kein
funktionierendes Telefon verfügen sie hier, aber über
zwölf verschiedene „vírgenes“, zwölf heilige Jungfrauen,
die sie verherrlichen. Der Satz Brechts, dass das Schicksal
des Menschen der Mensch ist, der Satz kam hier noch
nicht an.
Abends gehen Jene und ich die Dorfstraße entlang. Um
diese Zeit, wenn das Blei des Tages auf wundersame Wei-
se verschwunden ist, überkommt das Nest ein Schimmer
von Romantik. Rosafarbene Seide bespannt den Himmel,
ein dreibeiniger Hund hinkt treu neben uns her, aus zehn
Lautsprechern tönt „Radio ritmo romantica“, eine Frau-
enstimme schmachtet: „Mis labios extrañan tus besos
del fuego“, und meine Lippen vermissen das Feuer deiner
Küsse. Säßen Jene und ich in einem Pariser Café, mindes-
tens zwei Fotografen kämen an unseren Tisch und hin-
terließen ihre Visitenkarten mit der Bitte um Rückruf.
Um die Schöne abzulichten. In Mallaritos wirft niemand
einen Blick auf ihr Gesicht. Hier wird sie in Kürze Kinder
austragen und lautlos von ihren Träumen Abschied neh-
men. Vor Monaten ging sie noch in Trujillo ins Gymna-
sium. Jetzt geht sie nicht mehr, das Geld fehlt.
Als ich sie zurückbringe, kommen wir an der offenen Kir-
chentür vorbei. Dumpfes Geleier dringt heraus, augen-
blicklich beten sie für die Arbeitslosen. Auf dass der Herr
ein Beschäftigungsprogramm über Mallaritos abwerfe.
Draußen haben eine Million Grillen das Dorf besetzt. Als
ich unseren Schlafplatz, den Bus, betrete, höre ich alle
drei Geräusche auf einmal, das Schnarchen, das Beten
und Zirpen. Das produziert einen ziemlichen Lärm und
keiner scheint den andern zu stören. Nach Mitternacht
wachen die Hühner auf und gackern. Mallaritos bei
Nacht.
Um halb fünf kommt die beste Szene: Eine Lautsprecher-
stimme bellt plötzlich in die Nacht. Appell an alle, sofort
und zahlreich aufzustehen, um die Streikposten zu ver-
stärken. Und nach unglaublichen fünf Minuten sieht
man die Campesinos aus ihren Häusern wetzen, sich
noch im Laufschritt die armseligen Hemden überstrei-
fen. Noch besser: Nach nochmals drei Minuten kurvt En-
rique, der radelnde Eismann, hinterher und drückt pene-
trant auf seine Hupe, die Eismann-Hupe. Jede Revolution
hat ihre komischen Seiten …
„einmal rundherum. geschichten einer weltreise“ erschie-nen bei rororo. 160 seiten, 7,99 euro.
„Kurz vor acht Uhr gelingt es, die Sperre zu durchbrechen.“
Andreas Altmann geboren 1949 in altötting, war u. a. Dressman, schau-spieler, Jura- und Psychologiestudent, gärtner und anlage-berater. seit den 80er-Jahren schreibt er reisereportagen, die mehrfach ausgezeichnet wurden. altmann lebt in Paris.
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im foKus: Der sPiegel
Die sPiegel-gruppe hat im letzen Jahr ihr brandneues Domizil in der hamburger hafencity bezogen. Das gebäude: architektonisch heraus-ragend. Der umzug: eine logistische meisterleistung. Das interieur: die perfekte Verbindung von alt und neu.
„Ein Sinnbild für Transparenz in Zeiten multimedialer
Kommunikation und Vernetzung“, beschrieb Verlagslei-
ter Matthias Schmolz den markanten Neubau, der nach
Plänen des Kopenhagener Architekturbüros Henning
Larsen entstand. Erstmals sind seitdem alle Mitarbeiter
und Marken (u. a. DER SPIEGEL, SPIEGEL ONLINE und
manager magazin) unter einem Dach vereint.
Ein renommiertes Verlags- und Medienhaus zieht bei
laufendem Betrieb um. Eine immense Herausforderung
und sicher auch ein Abenteuer. Wie schafft man das?
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SEITE 42/43: Die neue Kantine: in assoziation mit der hafenumgebung erhielt die Decke eine aus rund 4300 leicht verwinkelten aluminium-ronden bestehende matt schimmernde Verklei-dung, die ähnlich wie wasser das licht reflektiert. Die schwarzen stühle von erik Jörgensen runden die zurückhalten-de einrichtung ab.
LINKS: gelungener stilmix: Pop-Design der 60er Jahre trifft auf funk tionale Büro- und Besprechungsräume, die wie-derum ganz bewusst durch einzelne farbliche hervorhebungen unterbro-chen werden.
„Wenn ein Unternehmen wie die SPIEGEL-Gruppe um-
zieht, ist eine akribische Planung die Grundvorausset-
zung für das Gelingen. Es war unabdingbar, dass die
Heftproduktion nicht beeinträchtigt wird“, betont Ferdi-
nand Räthling, Leiter der Allgemeinen Verwaltung beim
SPIEGEL-Verlag. Deshalb wurde der Umzug der Abteilun-
gen Schritt für Schritt in einzelne Phasen aufgeteilt und
der jeweils günstigste Zeitpunkt abgepasst.
Das gilt auch für die Inneneinrichtung des neuen Gebäu-
des, deren Gesamtrealisierung mit Unterstützung des
ci-Hauses Gärtner in Hamburg erfolgte. Von der ersten
Besprechung bis zur finalen Umsetzung vergingen rund
zweieinhalb Jahre – inklusive mehrerer umfangreicher
Bemusterungen und der Abstimmung des von der Un-
ternehmensberatung Macon erarbeiteten Möblierungs-
und Logistikkonzepts.
Erklärtes Ziel: alte und neue Einrichtungselemente in
ein modernes Konzept zu überführen. So fanden viele
Bestandsmöbel der Hersteller USM und Knoll Internatio-
nal einen geeigneten neuen Platz. Einmal mehr bewies
sich dabei die Nachhaltigkeit des USM-Systems: Es wa-
ren Möbel aus vier Systemgenerationen, die nach dem
Umzug neu kombiniert wurden. In Kombination mit den
anderen Einrichtungslösungen (siehe Fotos) ist die Grat-
wanderung zwischen Tradition und Moderne einträglich
gelungen – nicht zuletzt dank perfekt durchdachter
Organisation.
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Der sommer macht sich bereit – gerne auch in ihrem zuhause. starten sie ihr persönliches wohn-abenteuer mit den von uns ausgewählten Produkten, die frischen wind in ihre vier wände bringen. freuen sie sich drauf.
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01_ROSY ANgELIS anschalten und wohlfüh-len. Die mischung aus funktionaler stehleuchte und formschönem leuchtobjekt von flos (Design: Philippe starck) schafft durch ihr angenehm weiches licht eine entspannte atmosphäre in jedem raum. sie kostet ca. 451,– euro. (ci)
02_LARA im typischen missoni-Design kommt die Kollektion aus Bademänteln mit Kapuze oder mit schalkragen, aus Bade-, hand- und gästetüchern daher. Beim Bademantel paart sich die faszinierende farbgebung mit seidigem Velours außen und saugfähigem schlingenmaterial innen. Der Bademantel ist für ca. 240,– euro zu haben. (fachhandel)
03_ThE wANDERS COLLECTION typisch marcel wanders: seine Kollektion für Bisazza Bagno besteht aus einer reihe von Konsolen und spiegeln aus schwarz oder weiß lackiertem holz, die ihre barocke anlehnung stolz zur schau tragen. Preis auf anfrage. (ci)
04_MONSTER so schön kann ein monster sein? Ja, wenn er von marcel wanders stammt (hersteller: moooi)! sitzfläche und rückenlehne sind gepolstert und mit ge-stepptem Kunstleder bezogen (ebenso die Beine). es gibt zwei Varianten: uni oder auf der rückenlehne mit einem monstergesicht bestickt– daher also der name. erhältlich ab 1.123 euro. (ci).
05_PEwTER MULTICOLOR wAShED CERvO BAg was für den mann der Porsche, ist für die frau die Bottega-Veneta-tasche. allerdings ist sie nichts für markenfetischis-ten, denn ein sichtbares firmenlogo sucht man vergebens. Preis: wie abgebildet ca. 2.250,– euro. (fachhandel)
06_MOKA ALESSI gemütliches Blubbern, verheißungsvoller Duft. so gut kann espresso sein, besonders dann, wenn er aus der von alessandro mendini für alessi entworfenen espressomaschine stammt, die es ab 30,– euro gibt. (ci)
07_gOThIC ChAIR Verspielt, farbenfroh, modern, leicht, für drinnen und draußen und vom Design studio Job für moooi entworfen. sein Preis: ab 280,– euro. (ci)
08_DUII nein, es ist kein roboter und keine Disney-figur. es ist eine lampe von foscarini (Design: Diesel creative team), die auf dem schreibtisch ebenso hübsch aussieht wie auf dem nachttisch. sie kostet ca. 384 euro. (ci)
09_CLARITAS Jedes stück dieser hochwerti-gen iittala-glasserie, die von timo sarpane-va stammt, ist einzigartig. und das ist gut so. Denn schließlich kann man für den stolzen Preis von ca. 990,– bis 1.490,– (je nach größe) auch etwas verlangen. (ci)
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ein gutes Buch ist wie ein spannendes abenteuer. man lernt nie aus. 01_ARzTPRAXEN – in immer mehr arztpraxen wird ein angenehmes umfeld geboten, das zur heilung ebenso beiträgt wie die technische ausstattung und medizinische Kompetenz. hier wird gezeigt, dass es viele Praxisräume weltweit gibt, die gestalterisch höchsten ansprüchen genügen. (Braun Publishing, 49,90 euro) 02_100 INTERIORS AROUND ThE wORLD: 25 YEARS – informativ, unterhaltsam, zum nachmachen anregend: Diese opulent gestaltete edition im schuber versammelt häuser und apartments von acapulco bis zürich zu einem Panorama des globalen einrichtens. (taschen Verlag, 39,99 euro) 03_MODERNE MöBEL: 150 JAhRE DESIgN – moderne möbel stellt auf über 700 seiten die wichtigsten entwicklungen und highlights im möbeldesign der letzten 150 Jahre dar. (h. fullmann publishing, 24,99 euro) 04_BÜChERMöBEL: ÜBER 300 IDEEN FÜR DAS LEBEN MIT BÜChERN – wer seine lieblingsbücher nicht verstecken, sondern sie zum Blickfang werden lassen möchte, findet hier perfekte Beispiele. (DVa, 25,– euro) 05_MODERN UND zEITLOS wOhNEN – ein glanzvoller fundus exklusiver wohnideen, der tolle inspirationen für modernes und zeitloses wohnen liefert. etliche fotos hochwertiger einrichtungsideen führender Designer begeistern und regen zur kreativen umsetzung an. (callwey Verlag, 69,50 euro) 06_DIE SChöNS-TEN PASSIv hÄUSER – wIE SIE BEhAgLICh wOhNEN UND DABEI AUCh NOCh ENERgIE SPAREN – wer sich mit Passivhäusern auseinandersetzt, sieht sich oft mit viel theorie und zahlreichen Vorurteilen konfrontiert und bekommt den eindruck: Passivhaus ist gut für die umwelt, aber gar nicht gut fürs wohlbefinden. mit diesen irrtümern wird nun aufgeräumt. (Brandstätter Verlag, 39,90 euro) 07_DIE BESTEN BÄDER zUM wOhLFÜhLEN – präsentiert in einem wegwei-senden Buch voller inspirierender ideen. (callwey Verlag, 49,95 euro) 08_wOhNTRÄUME – Per-fekt für alle, die schon lange davon träumen, ihre eigenen vier wände in das zuhause zu verwandeln, das sie immer schon haben wollten. (frechverlag, 29,90 euro)
01_SOFT DREAM sanfte träume? auch die lassen sich auf dem flexform-sofa von antonio citterio wunderbar realisieren, je nachdem natürlich, welche größe sie wählen. Preis auf anfrage. (ci)
02_INLAY ob als sideboard oder als Kommode – „inlay“ (Design: front, herstel-ler: Porro) imponiert durch eine wertvolle intarsien-technik aus vier verschiedenen eichenfarbtönen, die einen dreidimensionalen eindruck entstehen lässt. ca. 5.100 euro. (ci)
03_SPECTRA Königliches glas aus Däne-mark, und zwar aus der traditionsreichen glasmanufaktur holmegaard. „spectra“ von cecilie manz ist ein set von fünf Vasen in den farben Braun, Blau, rosa, hellgrün und Dunkelgrün, das inein andergestellt besonders schön wirkt. ca. 170,– euro. ( fachhandel)
04_ThE gUEST gäste heißt man immer willkommen! Besonders diese aus der spanischen Porzellanmanufaktur lladró der Designer Jaime hayón und tim Biskup sowie des Designstudios Devilrobots. Die großen figuren sind auf 250 stück limitiert, die kleinen gibt es nummeriert in serie, und zwar zum Preis von 1.980,– bzw. 550,– euro. (www.lladro.com)
05_MAgNETO wer funktionalität und schlichtheit schätzt, wird von der foscarini-tischleuchte (Design: giulio iacchetti) fasziniert sein. Denn sie verfügt über die unsichtbare Kraft eines magnets. er verbin-det die beiden elemente der leuchte, den stützenden schaft auf dem kreisförmigen sockel und den kompakten leuchtkörper mit einer leD-lampe. „magneto“ kostet ca. 298 euro. (ci)
06_PIANI Das Design des flos-Produkts, entworfen von erwan und ronan Bouroullec, ist von klaren formen bestimmt und vereint gleich zwei funktionen. zum einen ist sie eine attraktive leuchte, zum anderen eine praktische ablagefläche. sie ist aus Kunst-stoff und kostet ca. 214,– euro. (ci)
07_DEEN Das einfache ist das Besondere. minimiert im Volumen, präzise in der form, beweist walter Knoll das mit diesem komfor-tablen stuhl, der von eoos entworfen wurde und für ca. 876,– euro erhältlich ist. (ci)
08_FJORD früher hieß es hocker, heute sagt man Pouf. „fjord“ ist eine ganze moroso-Kollektion von sitzmöbeln von Patricia urquiola, zu der auch dieser Pouf gehört. Bestehend aus Kaltschaum, lederbezug und stahlgestell kostet die kleine Variante (44 × 50 cm) ca. 618,– euro. (ci)
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01_URBINO MULTICOLORE in sieben farben ist das von trude Petri für KPm entworfene Dekor erhältlich. Kaffeetasse und untertasse kosten ca. 300,– euro. (fach handel)
02_QLOCKTwO w time in words: Bei der hochwertigen armbanduhr von Biegert & funk erscheint die uhrzeit in worten statt zahlen. ab herbst im handel erhältlich. Preis auf anfrage. (ci)
03_LC ShUTTERS licht- und schattenspiel der leuchte von louis Poulsen (Design: louise campbell) zaubern eine harmonische atmosphäre. ab 425,– euro. (ci)
04_NAKAShIMA STRAIghT Der stuhl von Knoll international, gefertigt aus walnuss- und hickoryholz, ist mit seinen klassischen formen charakteristisch für die arbeit des „woodworkers“ und Designers george nakashima. Preis: ca. 1.095,– euro. (ci)
05_SOFTShELL Die große auswahl an Bezügen und farben macht den Vitra-stuhl (Design: ronan & erwan Bouroullec) univer-sell einsetzbar. Preis: ab 500,– euro (stoff-bezug). (ci)
06_SIXTIES charakteristisch für den gartensessel von fermob (Design: frédéric sofia) ist der material- und farbmix im stil der 60er Jahre. für ca. 270,– euro. (ci)
07_wALKMAN B170 Der handliche mP3-Player von sony lässt sich ganz einfach über usB am Pc anschließen. es gibt ihn in Blau, Pink, schwarz und rot. Je nach gB-größe kostet er ab ca. 40,– euro. (fachhandel)
08_MUSIC SYSTEM holz statt Kunststoff – die Kompaktanlage von tivoli audio® ist mit einem der besten tuner ausgestattet, die derzeit erhältlich sind. ein perfektes Klanger-lebnis in stereo zum Preis von ca. 1.000,– euro. (fachhandel)
09_PANTONE BEChER für mehr farbe in Küche/Büro – die Becher von Klein & more (Design: Victoria whitbread/Jackie wilkinson) sind in 20 farbtönen erhältlich. einzeln ca. 14,– euro, 6er-set ca. 81,– euro. (ci)
10_PLASS foscarinis leuchte (Design: luca nichetto) erinnert in ihrer form an traditio-nelle venezianische Perlen. es gibt sie in aquamarin und grau für ca. 1.820 euro. (ci)
11_vP01 Der teppich von Designercarpets wird geprägt durch den typischen graphi-schen stil Verner Pantons (entwurf: 1978). er wird aus schurwolle handgeknüpft und ist in diversen größen ab ca. 1.600,– euro (150 × 200 cm) erhältlich. (ci)
12_KLARA TISCh Designerin Patricia urquiola ergänzt die „Klara“-serie von moroso durch diese tischkreationen. Die unterschiedlichen Variationen lassen keine wünsche offen. ab 490,– euro. (ci)
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Jedes lied erzählt seine eigene geschichte: erleben sie klangvolle abenteuer fantas-tischer interpreten. 01_MARTYN – ghOST PEOPLE auch sein zweites album beweist: Der talentierte Dubstep- und techno/house Produzent schafft wie kein zweiter beide stilrichtungen so überzeugend zu verbinden. elektronik-musik vom feinsten 02_JAMES BLAKE – JAMES BLAKE weniger ist manchmal mehr: Der erst 22-jährige sänger und Komponist begeistert mit seinem ebenso einzigartigen wie hypnotischen mix aus Dubstep-, soul-, elektronik- und Pop-elementen. 03_MELODY gARDOT – ThE ABSENCE Von der wüste marokkos, durch die straßen lissabons bis zu den stränden Brasiliens: auf der suche nach abenteuer zog die sängerin von Kontinent zu Kontinent – und fing die essenzen aller exotischen orte für ihr neues album ein. Das ergebnis: Klänge voller sinnlichkeit. 04_BUggE wESSELTOFT – SONgS mit Jazz-Klassikern wie „giant steps“, „moon river“, „Darn that Dream“ und „my foolish heart“ zeigt Bugge wessel toft seine wertschätzung und Dankbarkeit für diese wunderbaren lieder.
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01_BOXY spieglein, spieglein – die außer-gewöhnliche Kombination aus Beistelltisch und aufbewahrungssystem von glas italia (Design: Johanna grawunder) wird aus reflektierendem farbkristall gefertigt. es gibt diverse formen und farbvariationen, auch mit Beleuchtung, ab 891,– euro. (ci)
02_hIghBOARD 120 eric Degenhardt schuf für Böwer diese grazile Kommode aus ulmenholz. Der innenraum kann wahlweise mit schubladen oder türen, ablage und offenen fächern gestaltet werden. ab 3.690,– euro. (ci)
03_v.I.P. ChAIR scheinbar schwebend – die verdeckten rollen an den stuhlbeinen machen es möglich. Die filzpolsterung verleiht dem stuhl von moooi (Design: marcel wanders) seinen einzigartigen charakter. er wurde speziell für die expo 2000 in hannover gefertigt und kostet ca. 1.535,– euro. (ci)
04_DRAgONFLY Das klappt – Designer Karim rashid kreierte dieses außergewöhnli-chen objekt für Bonaldo. zusammengeklappt ein lehnstuhl, entfaltet er geöffnet seine funktion als chaiselounge. wahlweise in leder oder stoff gibt es ihn ab 2.000,– euro. (ci)
05_gLASvITRINE Dank klarer formen und strukturen passt die glasvitrine von usm perfekt zu den usm möbelbausystemen. Die Vitrine ist ab 4.590,– euro erhältlich. (ci)
06_BUBBLE ROCK Die wohlfühloase von Designer Piero lissoni ist ein archipel aus sitzfläche und ablagen mit komfortabel weichen formen. alternativ auch in diversen farbvariationen. Den Bezug gibt es wahlwei-se in stoff oder leder sowie als wetterfeste Version ab 3.620,– euro. (hersteller: living Divani) (ci)
07_zELOS ein guter gedanke braucht wenig Platz – oft reicht ein Blatt Papier oder ein laptop. Bei diesem sekretär von classicon (Design: christoph Böninger) verbindet sich elegante schlichtheit mit den funktionalen ansprüchen der laptopgeneration. Die arbeit beginnt und endet durch das Öffnen und schließen der „Black Box“, eine schreibfläche aus leder vollendet den sinnlichen genuss für ca. 3.280,– euro. (ci)
abenteuer ereignen sich auf der ganzen welt. und so manche können wir uns immer wieder anhören. 01_DIE hELLEN TAgE – ein kleiner ort in süddeutschland: aja, seri und Karl erleben magische Kindertage, bis ihre freundschaft auf die Probe gestellt wird. einfühlsam umgesetzt. 6 cDs 02_DIE KÜNSTLIChEN PARADIESE – Die gedichte des französischen Dichters charles Baudelaire (1821–1867) inspirieren bis heute Künstler auf der ganzen welt: ein Plädoyer für den rausch, die fähigkeit und Bereitschaft zum ausnah-mezustand des geistes und der sinne. 1 cD 03_MARINA – Der internatsschüler Óscar Drai streift durch die verwunschenen Villenviertel Barcelonas. Dort trifft er das junge mädchen marina, und sein leben verändert sich schlagartig. gemeinsam werden sie in die düsteren geheimnisse des einst reichsten mann der stadt verwickelt. 6 cDs 04_DER INSIDER – Jemand raubt systematisch Banken in Bagdad aus. Jemand bestiehlt Vincent ruiz. und jemand lässt richard north, Vorstand einer ehrwürdigen londoner Bank, spurlos verschwinden. ex-cop ruiz und der Journalist luca terracini stoßen zufällig auf eine internationale Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise reicht – spannung pur! 1 cD 05_OLEANDERREgEN – eine tochter, die immer verschwiegen wurde, eine familie, die einzig die lüge zusammenhält und ein mann, der nur für die liebe gelebt hat. elisa reist nach sizilien zur familie ihres verstorbenen Vaters – und trifft auf gut gehütete geheim-nisse. 1 cD 06_DER SIXTINISChE hIMMEL – rom, 16. Jahrhundert. michelangelo Buonarroti, der begnadetste Bildhauer seiner zeit, soll im päpstlichen auftrag die Decke der sixtinischen Kapelle gestalten. nur widerstrebend macht er sich ans werk, doch dann entflammt seine leidenschaft. 6 cDs
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THONET GmbH Michael-Thonet-Straße 1, D-35066 Frankenberg Tel. +49-64 51-508-119, Fax +49-64 51-508-128, [email protected], www.thonet.eu
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endlich ist der sommer da und damit die zeit für sport, spiel, spaß, aber auch erholung. was immer sie möchten – wir haben für jedes sportliche abenteuer und die verdiente ruhe danach etwas ausgesucht. lassen sie sich inspirieren.
fit & fun
01_FUJI wohlige wärme und leckeres essen nach einem bewegenden tag – fuji, feuerstelle und grill in einem, trotzt wind und wetter. zunächst blankes stahlblech korrodiert im laufe der zeit; der Kontrast von ruß und rost macht aus fuji ein wahres Kunstobjekt, das nie gereinigt werden muss. ca. 355,– euro inkl. grillrost. (cairo/ci)
02_COvE wohnzimmerkomfort unter freiem himmel: Die outdoor-Kollektion von Paola lenti (Design: francesco rota) wird mit exklusiven, firmeneigenen stoffen überzogen. ab 5.550,– euro (ausführung wie linkes sofa). (ci)
03_EQ XDURO FS RX elektrisch traum-haft fahren. Dieses haibike-fahrrad ist hochwertig gedämpft und erfüllt höchste ansprüche, auch hinsichtlich des Komforts. ca. 3.400,– euro. (fachhandel)
04_MINIBALL-TORwAND Das runde muss ins runde. Bastian schwippert und manfred Bleimeier als Designer wissen, was spaß macht: nämlich die torwand mit zwei minifußbällen von wandkick. ihre maße: Bht 76,3 × 112,5 × 1,5 cm; ihr Preis: ca. 160,– euro. (cairo/ci)
05_ChAIRLESS sitzvergnügen für flexible: Das robuste stoffband von Vitra (Design: alejandro aravena) ermöglicht eine entspannte haltung an jedem ort. ca. 20,– euro. (cairo/ci)
06_SPORTwATCh gPS einfach loslaufen. Die nike+ sportwatch mit tomtom® navigation informiert über zeit, Distanz, geschwindigkeit, herzfrequenz und verbrannte Kalorien für ca. 170,– euro. (fachhandel)
07_SEAX Bei der gestaltung dieses anspruchsvollen lounge-sessels (sitz-polster separat erhältlich) von DeDon dienten die eleganten rennsegler des america’s cup Designer Jean-marie massaud als inspiration. faltbare Perfek-tion zum Preis von ca. 1.178,– euro (wie abgebildet). (ci)
08_ATLANTIC mit schlichter eleganz schmückt die liege von gandia Blasco (Design: José a. gandía-Blasco) den garten. gefertigt wird sie aus nowood, ein eigens vom hersteller produziertes und zu 100 Prozent recyclebares material aus pflanzlichen fasern und Plastik. ab 1.285,– euro. (ci)
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aktionen
aktionen und personen
AUSgEzEIChNETDas gewagte und innovative ladenkonzept des münsteraner ci-hauses Ventana wurde vom handelsverband Deutschland mit dem 1. Preis des renommierten „stores of the Year 2012“ in der Kategorie „living“ ausgezeich-net. Ventana befindet sich in einem ehemali-gen Parkhaus, das eigentlich im Jahr 2009 der abrissbirne zum opfer fallen sollte. zu jener zeit jedoch war Ventana-inhaber und Dipl.-ing. architekt Josef liesner (siehe foto) auf der suche nach einer größeren Verkaufsfläche für das einrichtungshaus. er verwandelte das Parkhaus aus den 60er Jahren in ein moder-nes möbelhaus mit loftcharakter, das auch mit dem „architekturpreis Beton 2011“ geehrt wurde. auf über 1.400 qm ausstellungsfläche „parkt“ Ventana jetzt im Kontrast zur alten industriearchitektur moderne Designer-möbel und -leuchten.
vORgESTELLT Den größten teil unseres lebens verbringen wir mit arbeiten, die meisten von uns im Büro. mit der Präsentation und Dokumentati-on inspirierender Büroumgebungen will die initiative „styleupYouroffice.com“ (suYo) die sensibilität für den nutzen schön, ergono-misch und effizient gestalteter arbeitsumge-bungen wecken. als digitale Plattform erfasst suYo besonders originelle Büroinneneinrich-tungen und porträtiert atmosphäre und menschen in ihrer täglichen arbeitsumge-bung. Dabei versteht sich suYo als Plattform für junge und mittelständische unternehmen, die ihr motiverendes und attraktives arbeits-umfeld nach außen präsentieren wollen. eine initiative, die die creativen inneneinrichter gern unterstützen.
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personen
enzo mari feierte am 27. april seinen 80. geburtstag. im laufe seines lebens hat der Künstler die italienische Designszene entscheidend geprägt. geboren 1932 im norditalienischen novara, zog es den jungen mari anfang der 50er Jahre zum studium der Kunst und literatur an die mailänder accademia di Belle arti de Brera. er schließt sich der freien Künstlergruppe „nuove tendenze“ an und beginnt seine forschungen über die Psychologie der visuellen wahrneh-mung. enzo mari wird auch als das gewis-sen des italienischen Designs bezeichnet, herstellungsmethode und sinn eines Produktes sind für ihn von besonderer Bedeutung. Durch seine ausführlichen entwicklungsprozesse entstanden zahlreiche Klassiker, wie beispielsweise der elegante stuhl „tonietta“ für zanotta. charakteristisch für seine objekte ist das gespür für einfache, praktische lösungen, die jedoch über den reinen funktionalismus hinausreichen. mittlerweile hat enzo mari mehr als 1.600 Produkte für unternehmen wie artemide, alessi, KPm, zanotta oder Driade entworfen. Das brachte ihm zahlreiche auszeichnungen ein.
Der „Poet des lichts“, ingo maurer, feierte am 12. mai dieses Jahres seinen 80. ge-burtstag. aufgewachsen als sohn eines fischers auf der insel reichenau im Boden-see, absolvierte er nach seiner ausbildung als typograf ein grafikstudium in münchen. anfang der 60er Jahre zog es ihn nach ameri-ka, hier war er als freier Designer in new York und san francisco tätig. im Jahr 1966 gründete er sein eigenes label, bei dem er bis heute Designer, entwickler und Produzent in einer Person ist. Bereits sein erster entwurf wurde zum erfolg: „Bulb“ erhielt diverse auszeichnungen und wurde im museum of modern art ausgestellt. zahlreiche Kreationen, wie die geflügelte Birne „lucelli-no“ und die scherbenlampe „Porca miseria“, folgten. sein arbeitsfeld hat sich im laufe der Jahre deutlich erweitert. neben der gestal-tung von leuchten für die serielle herstellung beschäftigt er sich auch mit der Planung spektakulärer lichtinstallationen, wie die illumination einer issey-miyake-modenschau. seine Philosophie bleibt stets die gleiche: „licht ist stark. es hat einen großen einfluss darauf, wie wir uns fühlen“.
matteo thun rundet auf. am 17. Juni feierte der gebürtige südtiroler seinen 60. geburts-tag. 1975 schloss thun sein architekturstudi-um in florenz mit summa cum laude ab, später folgte seine Promotion. als schüler von oskar Kokoschka besuchte er zwischen 1973 und 1976 die renommierte sommer-akademie in salzburg. Drei Jahre später zog es thun nach mailand. Dort stieg er in das unternehmen von ettore sottsass ein – erst als mitarbeiter, später als Partner. gemein-sam mit weiteren jungen Kreativen gründe-tete thun die italienische Design-gruppe memphis, deren radikale arbeiten prägend für die 80er Jahre waren. im Jahr 1984 machte er sich in mailand selbstständig. zusätzlich unterrichtete er als Professor an der hochschule für angewandte Kunst in wien. Beeindruckend ist die zahl seiner auszeich-nungen: Den „compasso d’oro“ erhielt der Kreativgeist gleich drei mal, der „gala spa award“ oder der „wallpaper Design award“ reihen sich in die sammlung ein. thuns credo: Öko statt ego. möbel- und leuchten-hersteller wie Driade, flos, artemide oder Belux übezeugt das immer wieder.
ENzO MARI INgO MAURER MATTEO ThUN
TONIETTAzanotta
DOUBLE T-FUTUREingo maurer
ARBABelux
58 – 02/12DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
vorschau
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IMPRESSUM ci – Das magazin der creativen in-neneinrichter erscheint dreimal jährlich im ci Ver-lag, spreestraße 3, 64295 Darmstadt, tel. +49 (0)6151 39128-25, fax +49 (0)6151 39128-28, [email protected], www creative-inneneinrichter.de Auflage 136.360 heftpreis 4,50 euro Redaktion Presseinfos, anregungen, reaktionen bitte aus schließlich an: ci c/o moskito pr, hoerneckestraße 25–31, 28217 Bremen, tel. +49 (0)421 33558-701 Mailkontakt Büro der Chefredaktion Birgit osmer ([email protected]) verantwortlich für den Inhalt (v. i. s. d. P.) steffen schmidt Anzeigen, Abonnements und vertrieb sandra gotha ([email protected]); es gilt die anzeigenpreisliste gemäß der mediada-ten 2012 Chef redakteur axel stamm Creation eckard christiani Art Director asoomda Kim Re-daktionsbeirat frank anger-lindemann, Kurt neuefeind, Klaus seydlitz Autoren dieser Ausga-be andreas altmann, martin höche-heemsath, Klaus hofmeister, wiebke meynen, Birgit osmer, axel stamm, marie stelzer Fotografie tonatiuh ambrosetti (37), alejandro aravena (55), Jörg are-nd für das museum für Kunst und gewerbe ham-burg (11), nathalie Bauer (41), marc eggimann (26, 50), camenzind evolution für google zürich (37), ©istockphoto.com/domin_domin (46), ©istock-photo.com/nicolamargaret (21), ©istockphoto.com/Photoevent (46), Jäger & Jäger (8), michael Jung-blut (42), Klimahaus® Bremerhaven (25), Kay michalak (titel, 18–25), moroso (49), steffen schmidt (6, 9), axel struwe (52), Photo courtesy of Knoll (50), alessandro Paderni (8, 12, 51), fotogra-fie schaulin (44), sedus stoll ag (38, 39), melanie wiora, www.lumas.de (26), Vitra (7, 27) Illustrati-on suvaporn Photjananuwat Redak tionsassistenz Patrick calandruccio, eugenie w. gohr herstellung Kristin abramowski, Vanessa Knief Druck Druck-haus Kaufmann, 77933 lahr (www.druckhaus-kaufmann.de). Dieses magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, entwürfe, abbildungen, des weiteren die Darstellung der ideen sind urheber-rechtlich geschützt. mit ausnahme der gesetzlich zugelassenen fälle ist eine Verwertung ein-schließlich nachdruck ohne schriftliche einwilli-gung des Verlages strafbar. es wird nur presse-rechtliche Verantwortung übernommen. für unverlangt eingesandte manuskripte übernehmen wir keine gewähr.
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KLARhEITPragmatisch und mit einer klaren formensprache ausgestattet sorgen viele aktuelle möbelentwürfe für funktionale harmonie fernab von verspielten struktu-ren. Dass sie sich in jedes wohnumfeld integrieren lassen und dabei alles andere als kalt sind, zeigen wir ihnen in einer kleinen auswahl.
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PLATzhALTERnicht nur für akten: im Büro sind regale und regal-lösungen als unterbringungsmöglichkeit unentbehrlich. reichlich Platz müssen sie bieten, robust müssen sie sein – und genauso flexibel, damit sie räumliche Veränderungen ohne Probleme mitmachen. zum glück gibt es viele regale die all diese anforderungen erfüllen – wir zeigen, welche das sind.
wohnen
gEwAgT wIE!imposanter eindruck: manche möbel sind raumbe-stimmend und sorgen auf den ersten Blick für nachhaltige „aha-erlebnisse“. wir haben uns in der kreativen szene umgesehen und besonders außergewöhnliche solitäre gefunden. sie fragen: möbel oder skulptur? wir antworten: warum denn nicht beides auf einmal?
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DA LEgST DI NIEDER!sommerzeit ist outdoorzeit. aber perfekt wird das leben draußen vor der tür erst mit der richtigen liege – ideal für die sommerliche lektüre oder für den gepflegten müßiggang. Die anleitung für besondere horizontal-entspannung bekommen sie von uns.
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KUNST UND CO.wer seinen Besuchern in museen, galerien und anderen Kultureinrichtungen ungetrübte Blicke auf Kunstgegenstände ermöglichen will, sollte mit entsprechendem mobiliar die Voraussetzungen dafür schaffen. wir haben ein paar ideen dafür, damit das auch wirklich gelingt.
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