Date post: | 05-Apr-2015 |
Category: |
Documents |
Upload: | amelinda-wenthe |
View: | 109 times |
Download: | 0 times |
Christlicher Kongress für Führungskräftein Wirtschaft und Gesellschaft 2010
Asuncion, Paraguay
Führen in ethischer VerantwortungFühren in ethischer Verantwortung
Wie wir als christliche Führungskräfte im Wirtschaftsunternehmen gottgefällig entscheiden lernen
Dipl.Ing. K.Schock, Schorndorf, BRD
Die 3 Seiten jeder ethischen Entscheidung
normativ situativ
existenziell
Entscheiden
HerzGewissen
Persönlichkeit
Grund-werteGebote
Situations-ethik
Weisheit
Normativ entscheiden heißt, Werte setzen u. Grenzen ziehen
1. Menschliche Gemeinschaft ist ohne Werte u. Glauben undenkbar2. Jeder Mensch hat irgend eine Ethik3. Quelle der evangelischen Ethik: Bibel und Kirchenlehrer4. Schlüsse aus der Bibel sind zu ziehen – keine glatten Rezepte
Normativ entscheiden = biblische Prinzipien übersetzen u. anwenden
Vielfalt biblischerWeisungen:
1. grosse literarische Vielfalt2. Ewige Gesetze3. Fallbeispiele als Muster4. Anweisungen für Notfälle5. Ausnahmeregelungen6. Empfehlungen u. Sprichwörter7. Weisheitslehren u. -Ratschläge
Normativ Entscheiden / Führen
1. Kernanliegen
2. Grundgebot
3. Ausführungsbestimmungen
4. Fallgesetz am menschl. Bspl.
5. Fallgesetz am tierischen Bspl.
Die 5 Ebenendes göttlichen Gesetzes
Normativ Entscheiden / FührenDie 5 Ebenen der biblischen Gesetze
Bspl.1. „Lohn“
1. Kernanliegen: Gottes Rechtsforderung: Röm.1,322. Grundgebot:Lohn für seine Taten: 1.Kor.3,8
3. Ausführungsbestimmungen: Lohn für seine Arbeit: 1.Tim.5,17-18
4. Fallgesetz menschlich: Jeder Ältester ist seines Lohnes wert 1.Tim 5,17
5. Fallgesetz Tier: Ochsen der drischt nicht das Maul verbinden 5.Mose 28,31
Normativ entscheiden heißt, seine Aufgabe, Stellung in dieser Welt zu erkennen
Normativ Entscheiden / Führen Normativ Entscheiden / Führen ..heißt: seine Aufgabe, ..heißt: seine Aufgabe, Bereich / Mandat innerhalb dieser Welt zu findenBereich / Mandat innerhalb dieser Welt zu finden
Familie beherrscht Kirche
Familie beherrscht Wirtschaft
Familie beherrscht Staat
Kirche beherrscht Familie
Staat beherrscht Familie
Staat beherrscht Wirtschaft
Wirtschaft beherrscht Kirche
Wirtschaft beherrscht Staat etc..
1. Biblische Ethik prägt sich in jedem Mandat anders aus. - Vergleich mit Goldmünzen in unterschiedlichem Geltungsbereich
2. Die normativen biblischen Werte dienen unterschiedlichen Zwecken3. Die Mandate, obwohl alle zu Gottes Schöpfung gehörend, sind
voneinder zu trennen und nicht zu vermischen – Vergleich: Natur
Unterschiedliche Ethik-Ausprägungen in den 4 Institutionen / Mandaten
innerhalb Gottes Schöpfungsordnung, Fortsetzung
Aspekt Familie/Pers. Kirche Arbeit u.Wirtschaft
Staat
Diszipli-nierung
Erziehung, begrenzte Züchtigung u.U.
Scheidung
Ermahnung, Gemeindezucht, Exkomunikation
Geringe Bezahlg. Zurückstufung,
Entlassung
Sachstrafen, Gefängnis, Polizei
Militär
Jurisdiktion Freiwilligkeit Dogma, Kirchenrecht Betriebsordng u. –Verfassg. Gilden
Staatsgesetze
Schlichtung Väterliche-, mütterliche Autorität
Lehramt, Bischöfliche Hierarchie
„Chef hat immer recht“, Leitungs-struktur, Kapital
Gerichte, Obrigkeiten, Staatgewalt
Gesetze Liebe, Annah-me,Vergebung,
Scheidungsrecht
Reich Gottes – Prin-zipien, Bergpredigt
Marktgesetze, Wett-bewerb, Geld regiert
die Welt
Staatliche Ordnungsgesetze
Gratifika-tionen
Geborgenheit, Kinder-segen Angehörige,
Versorgung
Seligkeit, Gottwohl-gefälligkeit, seelische
Gesundheit
Besitz, Lohn, Ver-sorgung, Selbst-verwirklichung
Heimat, Kultur, Sicherheit, Ehre u.
Ansehen
Gefahren Bestrafung
Abhängigkeit, Trennung,
Liebesentzug
Indoktrination, Ex kommunikation
Vermögensverlust, Arbeitslosigkeit
Unfreiheit, Krie-gerische Ausei-nandersetzungen
Willensbild-ung
Übereinkunft, Familienkonferenz
Kirchen- u. Gemein-deverfassung
Lehramt
Mitbestimmg.Kapi-talseigner- Mehrheit
Demokrat. Mehr-heitsbeschluss,
Verfassung
Situativ Entscheiden, heißt abwägen
1. Der ethische Konflikt
2. Pflichtenkollision u. Kompromiss
3. Die säkulare Güterabwägung
4. Größere u.kleinere Sünden
5. Das Beispiel der Lüge zur Lebensrettung
6. Das Beispiel des Sabbatgebots
7. Rechtfertigung zugunsten des höheren Gebots
8. Entscheidung ohne Prophetie
9. Reaktion auf Sünden
Situativ Entscheiden Situativ Entscheiden heißt, in der jeweiligen heißt, in der jeweiligen
Situation weise seinSituation weise sein- „Konsequenzialismus“ - - „Konsequenzialismus“ -
Russische Ikone: Sophia (Weisheit) mit ihren Russische Ikone: Sophia (Weisheit) mit ihren Töchtern Spes (Hoffnung) Fides (Glaube) Töchtern Spes (Hoffnung) Fides (Glaube)
und Caritas (Liebe)nach 1.Kor.13und Caritas (Liebe)nach 1.Kor.13
1. Gesetz und Weisheit2. Sprichwörter i.d. Bibel 3. Die Situationsethik der
Weisheit4. Ohne Beratung geht es nicht5. Weise sein - Folgen /
Ergebnisse unseres Handelns bedenken
6. Bspl. für Begründungen in den Sprüchen Kap. 22-27
Existenziell Führen u.
Entscheiden
1. Verinnerlichen2. Einsam entscheiden3. Mitleiden und
Beziehungen pflegen4. Anklagen und
verteidigen5. Persönlichkeit sein
Caspar David Friedrich 1744-1870 - Einsamkeit
Entscheidungs-Einengungen in der Praxis
Wir können sehr oft nicht frei entscheiden und sind vielerlei
Bedingungen und Begrenzungen unterworfen, wie z.B.
Biologische und psychologische Verfasstheit unserer Mitmenschen, z.B. legitimes Eigeninteresse u. Charakter
Ressourcenausstattung bzw. Budgetbeschränkungen (Geld, Zeit,
Technik usw.).
Verhalten Anderer, Wettbewerbsbedingungen und
Institutionen (rechtliche, soziale, kulturelle, moralische Normen)
Ausweg aus dem Zielkonflikt
Nächstenliebe
Eigeninteresse
Anstreben einer Win/WinAnstreben einer Win/Win – – Situation = doppelteSituation = doppelte MaximierungMaximierung= Interessenausgleich= Interessenausgleich
X
X
Für einen Interessenausgleich müssen wir „investieren“Für einen Interessenausgleich müssen wir „investieren“:Humankapital: Fähigkeiten, Erfahrungen,Tugenden
Sozialkapital: Beziehungen, Gemeinschaft, soziale KompetenzInstitutionelles Kapital: Gesetze, Regeln, Normen, Strukturen
Carl Bloch 1824 – 1890 , engl. Maler
Christliche Unternehmensführung erfordert nicht nur eine entsprechende innere ethische Grundhaltung, sondern auch
KompetenzKompetenz im Umgang mit den Grundstrukturen menschlicher Existenz und den Bedingungen sozialer Interaktion. Deshalb:
Die erweiterte Goldene RegelDie erweiterte Goldene Regel
„„Investiere in die Investiere in die Bedingungen der Bedingungen der gesellschaftlichen gesellschaftlichen Zusammenarbeit Zusammenarbeit zum gegenseitigen zum gegenseitigen Vorteil“Vorteil“
Prof.Suchanek, Wittenberg
Führen / entscheidenin ethischer
Verantwortung
ZusammenfasungChristlich ethisch handeln heißt, nach GOTTES Eigenschaften und
Weisungen handeln, Christus imitieren
Die 3 Seiten jeder Entscheidung:
•Normativ entscheiden- biblische Weisungen kontextualisieren
•Situativ entscheiden – Sein jeweiliges „Mandat“ kennen
•Existentiell entscheiden- unter der Führung des Heiligen Geistes
Spannungsfeld: Eigeninteresse versus Gemeinwohl überwinden durch
anstreben eines Interessensausgleichs = erweiterte Goldene Regel
Ethisch handeln heißt: GOTTES Handeln nachahmen wie wir Ethisch handeln heißt: GOTTES Handeln nachahmen wie wir es aus der Schöpfungsgeschichte erkennen!es aus der Schöpfungsgeschichte erkennen!
Lieben Denken
Arbeiten
Entscheiden
Wir lieben, denken u. arbeiten gerne, weil unser Wir lieben, denken u. arbeiten gerne, weil unser GOTT gern liebt, denkt u. arbeitet.GOTT gern liebt, denkt u. arbeitet.
Eigenschaften Gottes
Führen / entscheiden in ethischer Verantwortung
Mit Auszügen aus dem gleichnamigen Buch v. Prof. T.SchirrmacherBrunnen-Verlag 2002
Inhalt:
1. Christlich ethisch = nach GOTTES Weisungen handeln
2. Die 3 Seiten jeder Entscheidung
3. Normativ entscheiden
4. Situativ entscheiden
5. Existentiell entscheiden
6. Spannungsfeld Eigeninteresse versus Gemeinwohl
7. Die erweiterte Goldene Regel
Normativ Entscheiden / Führen
1. Kasuististische Gesetze = Fall - od. Mustergesetze2. Werte stellen den Rahmen dar3. Konkretisierung: gerechte Maße und Gewichte 4. Die christliche Kirche hat die Aufgabe der Übersetzung
und Kontextualisierung der biblischen Gesetze und Anweisungen in die heutige Zeit
5. Unsere Aufgabe: den Bereich od. das „Mandat“ innerhalb dieser Welt, bzw. der Gesell- schaft zu finden, innerhalb derer man zu entscheiden od. zu handeln hat.
Unterschiedliche Ethik-Ausprägungen in den 4 Institutionen / Mandaten innerhalb Gottes Schöpfungsordnung
Aspekt Familie/Pers. Kirche ArbeitWirtschaft
Staat
Ziel, Streben
Familienzus.-gehörigkt.Fortpflan
zung, Harmonie
Rechtfertigg. Heiligung, Einheit
des Glaubens
Ertrag, Erfolg, Effizienz, Wertschöpfung,
Versorgung
Wohlstand, nationale Einheit, Versorgung,
Ordng.Sicherheit
Method.f.
die Ziel-erreichg
Erziehung, Beziehungs-pflege,
Zuwendung
Lehre, kirchliche Gemeinschaft,
Sakramente
Training, Selbst-verwirklichung, Erfolgsstreben,
Egoismus
Legislative, Exe-kutive, militär + poliz.
Durchsetzg
Verbin-dung,
Beziehg.
Blutsverwand-tschaft Liebe,
körperliche u. geist. Einheit
Leib Christi, Gnade, Liebe, geistl.
Einheit, Glaube
Leistungs- u. Soz. gemeinschaft,
Gehorsam
Nationale Zus.-gehörigkeit, Sprache,
Kultur
Autorität, Regierg
leibliche Väter, -Mütter
Geistliche Väter, -Mütter
Arbeitgeber, Meister Landesväter, Regierung
Selektion, Vertrag
Partnerwahl, Verlobung, Ehevertrag
Wahl der Bischöfe u. Leiter,
Ordination
Arbeits- oder Anstellungs-Vertrag
Wahl d. Repräsentanten,
Amtseid
Belohnung Zuneigung, Annahme
Rechtfertigg., Seelenheil, Segnungen
Lohn, Vermögen Anerkennung, Titel, Orden
Das Spannungsfeld zwischen Moral u. Eigeninteresse – unnötig einseitig betrachtet
• Moral und Eigeninteresse: nur eine Frage der (richtigen) Gesinnung?
• Steht im Konfliktfall sittliches Wollen gegen Eigeninteresse?
• Einzige Konflikt-Auflösung: Unterordnung von Eigeninteresse unter die Moral?
• Muss man vom Führenden fordern, die „richtige“, d.h. moralische, Gesinnung zu haben, auch wenn es „weh tut“.
Diese einseitige Sichtweise wird der Situation der Menschen als empirisches Wesen nicht gerecht
Normativ Entscheiden / FührenDie 5 Ebenen der biblischen Gesetze-
Beispiel 2 Mord
1. Kernanliegen: Nächstenliebe: 3.Mose 19,18
2. Grundgebot: Nicht töten: 2.Mose 20,13
3. Ausführung:Todschlag beim Einbruch: 2.Mose22,1-2
4. Fallgesetz menschlich: Zaun auf dem Dach: 5.Mose 22,8
5. Fallgesetz Tier: Bspl.der Zisterne: 2.Mo 21,33-34