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Chemieschutzanzüge (CSA) im Umgang mit Gefahrstoffen...ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter...

Date post: 13-Feb-2021
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Chemieschutzanzüge (CSA) im Umgang mit Gefahrstoffen Hans Rainer Steffens Dipl. Chem. Consultant, Mitglied TC 162/WG3 Vorsitzender ISO TC 94/SC13/WG3 Frank Dahlhaus Fachberater für CSA Hans Hörmann Fachberater für PSA, Leitung ASA GM GmbH - Arbeitsschutz Georg-Maurer-Str. 4, 81249 München Tel: +49 (0)89 / 89 70 42-43, Fax -40 Mobil +49 (0)163 / 797 04 05 E-Mail: [email protected] www.gm-gmbh.de
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  • Chemieschutzanzüge (CSA) im Umgang mit Gefahrstoffen

    Hans Rainer Steffens Dipl. Chem. Consultant, Mitglied TC 162/WG3

    Vorsitzender ISO TC 94/SC13/WG3

    Frank Dahlhaus Fachberater für CSA

    Hans Hörmann Fachberater für PSA, Leitung ASA

    GM GmbH - Arbeitsschutz

    Georg-Maurer-Str. 4, 81249 München Tel: +49 (0)89 / 89 70 42-43, Fax -40

    Mobil +49 (0)163 / 797 04 05 E-Mail: [email protected]

    www.gm-gmbh.de

  • CSA und Chemikalien-Schutzhandschuhe

    • Was ist Barriere

    • Permeation EN 374 – Messmethode

    • Neugestaltung der Permeationsnorm

    • Chemische Beständigkeit

    • CE-Klassifizierung Kategorie III

  • Chemieschutzanzüge - CSA

    • Allgemeine Bestimmungen u. Vorschriften

    • Schutztypen-Unterteilungen, Normen

    • Schutz kontra Komfort ?!

    • Design = Funktion ?!

    • Kennzeichnung/Auswahlhilfen

    • Risiko-Analyse, praktische Umsetzung

    • Anwendertipps

  • Chemikalien-Schutzhandschuhe

    • Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften

    • Gefährdungen für die Hände

    • Gefährdungen durch Handschuhe

    • Normen / Symbole /Kennzeichnungen

    • Auswahlhilfe Chemikalien-Manager

    • Anwendertipps

  • Definition Chemikalienbarriere

    Chemikalie

    fest flüssig gasförmig

    Penetration Partikel

    Penetration Flüssigkeit

    Penetration Gase

    Permeation Flüssigkeit

    Permeation Gase

    und/oder und/oder

  • Definition Chemikalienbarriere

    Penetration Durchbruch durch Poren oder Löcher

    Permeation Durchbruch auf molekularer Ebene

  • Normen zur Barrierebestimmung

    Schutz gegen Stäube und Partikel:

    • Für Chemikalienschutzkleidung: • Keine Normen für Materialtests

    • Ganzanzug: EN 13982-1 (Typ 5)

    • Testmethode: EN 13982-2 (Inward-Leakage)

    • Dabei werden Kochsalzpartikel erzeugt und in eine Kabine geleitet, in der sich eine Testperson befindet, die den zu testenden Schutzanzug trägt. Unter dem Anzug sind 3 Mess-Sonden an der Unterkleidung angebracht - auf der Brust, am Rücken und am Knie. Über diese Mess-Sonden wird die Luft innerhalb des Anzugs zu einem Flammenphotometer geleitet, mit dessen Hilfe das eingedrungene Kochsalz quantitativ bestimmt werden kann.

  • Normen zur Barrierebestimmung

    Schutz gegen Penetration von Flüssigkeiten:

    • Für Chemikalienschutzkleidung:

    • Materialtests:

    • Penetration/Abweisung: EN 368 (alt) bzw. EN ISO 6530 (neu)

    • Penetration unter Druck: ISO 13994

    • Ganzanzug:

    • EN 463 (Typ 3) oder ISO 17491-3

    • EN 468 (Typ 4) oder ISO 17491-4 Methode B

    • EN 468 modifiziert (Typ 6) oder ISO 17491-4 Methode A

  • Normen zur Barrierebestimmung

    Schutz gegen Permeation:

    • Für Chemikalienschutzkleidung: • Materialtest:

    • EN 369 (alt)

    • EN ISO 6529 (neu)

    • EN 374-3

    • ASTM F 739-99a

    • ASTM D 6978-05 (Zytostatika)

    • keine Testnorm, Beurteilung von Daten nach ASTM F739-99a

    • Ganzanzug: keine Normen für Ganzanzugtests

  • EN ISO 6530 (EN 368) - Bestimmung der Penetration/Abweisung

    Anwendungsbereich: keine Einschränkung der zu testenden Materialien

    Luftdurchlässig (Frazier) • Gewebe • SMS-Spinnvliese

    Luftundurchlässig

    • beschichtete Gewebe/Spinnvliese

    • laminierte Gewebe/Spinnvliese

    Luftdurchlässig (Gurley) • Tyvek® • Microporöse Filme

  • ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck

    Anwendungsbereich: „ ...diese Methode ist besonders hilfreich zur Demonstration der Rückhalte-Eigenschaften von mikroporösen Filmen gegen

    Flüssigkeiten.“

    Luftdurchlässig (Frazier) • Gewebe • SMS-Spinnvliese

    Luftundurchlässig

    • beschichtete Gewebe/Spinnvliese

    • laminierte Gewebe/Spinnvliese

    Luftdurchlässig (Gurley) • Tyvek® • Microporöse Filme

  • ISO 6529 - Bestimmung der Permeation für Schutzanzugmaterialien Anwendungsbereich: „ ...die hier erwähnten Methoden sind nur brauchbar, wenn die zu

    testenden Materialien luftundurchlässig sind.“

    Luftdurchlässig (Frazier) • Gewebe • SMS-Spinnvliese

    Luftundurchlässig

    • beschichtete Gewebe/Spinnvliese

    • laminierte Gewebe/Spinnvliese

    Luftdurchlässig (Gurley) • Tyvek® • Mikroporöse Filme

  • Penetration

    Physikalischer Prozess:

    bei dem flüssige, feste oder gasförmige Teilchen durch Öffnungen oder Poren durchgehen

  • • Testablauf:

    • Dauer: 1 Minute

    • 10 ml einer Flüssigkeit werden in 10 s auf ein Testmaterial appliziert

    • Material wird nach Penetration und Abweisung beurteilt

    Dach-

    rinne

    Absorptions-material zur Aufnahme von penetrierter Flüssigkeit

    Messbecher zur Aufnahme von abgewiesener Flüssigkeit

    Spritze

    Testmaterial

    45° Neigung

    Penetration von Flüssigkeiten: Nach EN 368 (alt) oder EN ISO 6530

  • Penetration von Flüssigkeiten:

    Klassifizierung nach EN 14325 und ISO 16602

    Penetration Schwefelsäure 30% Natronlauge 10% Butan-1-ol o-Xylol

    Klasse 3 < 1% < 1% < 1% < 1%

    Klasse 2 < 5% < 5% < 5% < 5%

    Klasse 1 < 10% < 10% < 10% < 10%

    Abweisung

    Klasse 3 > 95% > 95% > 95% > 95%

    Klasse 2 > 90% > 90% > 90% > 90%

    Klasse 1 > 80% > 80% > 80% > 80%

  • Testmaterial

    ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck

    Penetration von Flüssigkeiten:

    Manometer Druckluft

    Testflüssigkeit

    Beobachtungsscheibe

  • ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck:

    Ergebnis: bestanden/nicht-bestanden (pass/fail)

    Methode Druck/Zeit Sequenz Anwendung

    A0kPa für 5 min, danach 13,8

    kPa für 10 min

    Für die Auswahl von Materialien für

    Schutzbekleidung, Nähte und Verschlüsse

    gegen eine begrenzte Exposition von

    Flüssigspritzern

    B0 kPa für 5 min, danach 6,9

    kPa für 10 min

    Für die Auswahl von Materialien für

    Schutzbekleidung (wie Handschuhe) gegen eine

    begrenzte Exposition von Flüssigspritzern

    C1

    0 kPa für 5 min, danach 13,8

    kPa für 1 min, gefolgt von 0

    kPa für 54 min (ohne

    Rückhaltegitter)

    Für die Auswahl von Materialien für

    Schutzbekleidung von Feuerwehren gegen

    Flüssigspritzer bei Notfalleinsätzen.

    C2

    0 kPa für 5 min, danach 13,8

    kPa für 1 min, gefolgt von 0

    kPa für 54 min (mit

    Rückhaltegitter)

    Für die Auswahl von Materialien für

    Schutzbekleidung von Feuerwehren gegen

    Flüssigspritzer bei Notfalleinsätzen. Nur für

    Materialien die eine Rückhaltung erfordern.

    D

    0 kPa für 5 min, gefolgt von

    einem Druckanstieg von 3,5

    kPa alle 15 s bis eine

    Leckage auftritt oder bis 35

    kPa erreicht werden

    Anzuwenden, wenn die Information gewünscht

    wird, ab welchem Druck ein Material

    Penetration zeigt.

    E

    Von A, B oder C

    abweichende

    Zeit/Drucksequenz muss

    angegeben werden.

    Anzuwenden wenn besondere Umstände das

    erfordern.

    1 psi = 6,895 kPa oder 70,3 cm H2O

  • ISO 13994 - Bestimmung der Penetration unter Druck:

    Klassifizierung der Ergebnisse nach ISO 16602

    Bestimmung nach Methode E - ISO 13994:2005

    Klasse Penetrationsdruck in kPa

    6 > 35

    5 > 28

    4 > 21

    3 > 14

    2 > 7

    1 > 3,5

  • Permeation Chemischer Prozess:

    Bei dem die Moleküle des Gefahrstoffs durch

    die molekulare Struktur der Barriere dringen

    Permeationsablauf:

    • Absorption in die

    Kontaktfläche

    • Diffusion durch das

    Material

    • Desorption an der

    gegenüberliegenden Fläche

  • Permeations-Messzelle

    Füllebene

    Gefahrstoff

    Testmaterial

    zum Messgerät

    kont. durch-spülen der Kammer oder diskrete Probennahme

  • Messung von Permeation:

    Messtechnik: • Gaschromatographie

    • IR-Spektroskopie

    • Massenspektroskopie

    • Leitfähigkeit

    • pH-Messung

    • ionenselektive Elektroden u.a.

    Messung der Massenänderung pro Zeit: • üblich sind 4 bis 15 Minuten - Intervalle

    • Messtemperaturen liegen bei 20 - 27°C

    • bei kontinuierlichen Messungen wird häufig keine Kurve

    ermittelt

    • Messwerte werden in Permeationsraten umgerechnet

  • Anmerkungen zur Permeationsmessung:

    Einflüsse auf die Permeationsmessung: • Zeitabstand zwischen den Messungen

    • Messmedium

    • Kontaktfläche - Grösse der Messzelle

    • Temperatur - Druck

    • Lösungsverhalten im Material

    Durchbruchzeiten:

    • Empfindlichkeit des Mess-Systems

    • niedrigste, bestimmbare Permeationsrate

    • Zeit bis zum erreichen des Gleichgewichts

    • Permeationsrate am Gleichgewicht

  • Permeation als bildlicher Vergleich:

    Barriere wird durch drehen des Wasserhahns geöffnet

    Bei komplett geöffnetem Hahn fliesst

    eine konstante Menge durch.

    Die Geschwindigkeit des Hahnöffnens bestimmt die Zeit, in der der Eimer gefüllt wird. Die Grösse des Eimers entspricht der kumulativen durchgebrochenen Masse = Durchbruch nach kumulativer Masse

    Man kann die Zeit messen, die beim Öffnen des Hahns vergeht, bis eine bestimmte Menge Wasser pro Minute aus dem Hahn läuft = Durchbruch nach Permeationsrate

  • Ergebnis Permeation

    Zeit (min)

    Permeationsrate (µg/cm2 x min)

    1.0

    0.1

    Gleichgewicht

    DBZ-Europa DBZ-USA Aktueller Durchbruch

    SSPR

    MDPR

    Durchbruchzeit bezogen auf Permeationsrate

  • Permeation und Durchbruchzeit

    1.0

    Zeit (min)

    Durchbruchzeit für HCl

    Salzsäure 37%

    45

    Phosphorsäure 85%

    Beispiel: Tychem® “C”, DBZ nach EN ISO 6529, (ehemals EN 369)

    Permeationsrate (µg/cm2 x min)

  • Testergebnisse Permeation

    • Permeationsrate: = Masse/Fläche x Zeit µg/cm² x min

    = durchgedrungene Menge bezüglich Fläche und Zeit

    • Durchbruchzeit: tatsächliche Durchbruchzeit abhängig von Empfindlichkeit der Messmethode normierte Durchbruchzeit (US-Norm, ASTM 739-99) Permeationsrate 0.1 µg/cm min normierte Durchbruchzeit

    (vorm. EN 369) ISO 6529 (vorm. EN 374-3) EN 16523-1, -2 Permeationsrate 1.0 µg/cm² x min

  • Klassifizierung - Permeation

    Klassifizierung der Permeation:

    • Nach EN 14325 aufgrund der Durchbruchzeit gemäss EN ISO 6529 (vorm. EN 369) bzw. EN 16523-1 (flüssig), -2 (gasförmig) (vorm. EN 374-3)

    Klasse/Level Durchbruchszeit1 > 10 min

    2 > 30 min

    3 > 60 min

    4 > 120 min

    5 > 240 min

    6 > 480 min

  • Ergebnisse Permeation - Darstellung Beispiel: Tychem® F

    Aktuell = Durchbruch beim der geringsten nachweisbaren Permeationsrate US-DB = Durchbruch bei 0,1 µg/cm² x min EU-DB = Durchbruch bei 1,0 µg/cm² x min SSPR = Permeationsrate im Gleichgewicht (Steady State Permeation Rate) MDPR = geringste nachweisbare Permeationsrate (Minimum Detectable Permeation Rate)

    ChemikalienAktuell

    (min)

    US-DB

    (min)

    EU-DB

    (min)

    EN

    Klasse

    SSPR MDPR

    Acetalaldehyd 38 109 > 480 6 0.56 0.001

    Essigsäure (30%) nt nt nt - nt nt

    Essigsäure (Eisessig) 73 > 480 > 480 6 < 0.08 0.02

  • Ergebnis Permeation

    Zeit (min)

    Permeationsrate (µg/cm2 x min)

    Gleichgewicht

    SSPR

    MDPR

    Blaue Fläche = 150 µg/cm2

    (basierend auf EPA-Liste für TIX/TIM mg/cm³ der LD 50-Werte) Entsprechend Definition von ISO 16602

    Durchbruchzeit X Bezogen auf durchgebrochene Masse

    Durchbruchzeit bezogen auf Durchbruchmasse nach ISO 16602

  • EN 14325 Klasse x

    Durchbruchzeit (min)

    ISO 16602 Klasse y

    Kumulative Permeation (μg/cm2)

    6 >480 4 150 min

    5 >240 4 150 min

    4 >120 ? Max 4 120 plus xx min

    3 >60 ? Max 4 60 plus xy

    2 >30 ? Max 4 30 plus xz

    1 >10 ? Max 4 10 plus xw

    Beispiel: MDPR < 0,001 µg, aktuelle BT < 1 min

    Permeationszeiten - EN 14325 vs. ISO 16602:

    Kann man die Daten umrechnen?

  • Annahmen: 80 Liter Luft unter dem Anzug, Beispiele auf die Arbeitsplatzgrenzwerte bezogen

    Permeation - kumulative Masse:

    Fläche in cm2 Massengrenze mg Konzentration mg/m3 Beispiele = Giftigkeitsgrenze

    1 0,15 1,875 Benzol

    10 1,5 18,75 Essigsäure

    100 15 187,5 Toluol

    1000 150 1875 Ethanol

    Vorgabe: 150 µg/cm2 als Unterschied zur Permeationszeitbestimmung - nach ISO 16602

    Durchbruchzeit X - welche Fläche kann mit verschiedenen Chemikalien kontaminiert werden?

  • Ergebnis Permeation (Entwurf)

    Zeit (min)

    Permeationsrate (µg/cm2 x min)

    Gleichgewicht

    SSPR

    MDPR

    Blaue Fläche = kumulative durchgebrochene

    Masse bei 1,0 µg/cm2 x min

    Durchbruchzeit X bei 1,0 µg/cm2 x min

    1,0

    Durchbruchzeit bezogen auf Permeationsrate plus Angabe der kumulativ durchgebrochenen Masse

  • Chemische Beständigkeit

    Chemikalie

    Probe

    Probe wird in Testflüssigkeit gelegt. Nach einer Stunde werden die Änderungen der Materialeigenschaften festgestellt, z.B. Gewichtsverlust oder Degradation.

  • Chemische Beständigkeit - Darstellung M

    ED

    IUM

    FO

    RM

    EL

    CA

    S-N

    R.

    KO

    NZEN

    -TR

    ATIO

    N

    GE

    FA

    HR

    EN

    -H

    INW

    EIS

    EN

    TZU

    ND

    L.

    HD

    PE

    LDP

    E

    PA

    PC

    PETG

    PM

    P

    PO

    M

    Aceton C3H6O 000067-64-1 F, Xi X 1/1 3/3 1/0 4/4 4/4 2/3 1/3

    Acetonitril C2H3N 000075-05-8 F, T X 1/1 1/1 1/0 4/4 (4) 3/4 (3)

    AcetophenonC8H8O 000098-86-2 Xn 0/0 1/0 1/0 (4) (4) (4) 1/0

    Je Medium sind zwei Werte angegeben.

    linke Zahl = Wert bei +20°C / rechte Zahl = Wert bei +50°C.

    0 keine Angabe vorhanden/keine Aussage möglich

    1 sehr gut beständig/geeignet

    2 gut beständig/geeignet

    3 eingeschränkt beständig

    4 nicht beständig

    K keine allgemeinen Angaben möglich

    L Gefahr von Lochfraß oder Spannungsrißkorrosion

    ( ) Schätzwert

    Quelle: Bürkle GmbH, Lörrach

  • Bewertung von Handschuhen

    Quelle: MAPA Professional Webseite

  • Chemieschutzanzüge - CSA

    • Arbeitsschutzgesetz, §§ 5 u. 6 = Gefährdungsbeurteilungs- und Dokumentationspflicht! § 12 = Unterweisungspflicht

    • EWG-Rahmenrichtlinie 89/656 umgesetzt in die PSA-Benutzungsverordnung

    • EU-Vo. 2016/425, 2018-04 (vorm. EWG-Rahmenrichtlinie 89/686)

    Hersteller- und in Verkehrbringer-Richtlinie

    gilt auch für Importeure und Händler = alle Wirtschaftsakteure!

    Konformitätserklärung muß dem Produkt beiliegen

    (Übergangszeit bis 2018-04)

    Baumusterprüfung gilt nur noch 5 Jahre, erneute Bestätigung

    durch zert. Prüfinstitut bei unverändertem Produkt möglich

    Unterweisungspflicht für Arbeitgeber für CE Kat. III-Produkte

    Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:

  • Chemieschutzanzüge - CSA

    Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:

    • UVVen d. DGUV (vormals GUV, BGR), DGUV 1, DGUV 100-001

    • DGUV-R 112-189 bzw. FWDV 500, TRBAs, TRGSen DGUV-I 205-010 (vorm. GUV-I 8651 Sicherheit i. FW-Dienst) DGUV-I 205-011 (vorm. GUV-I 8671 Auswahl von CSA) DGUV-I 205-014 (vorm. GUV-I 8675 PSA b. Gefährdungsbeurt.) DGUV-I 205-015 (vorm. GUV-I 8676 CSA b. Infektionseregern) DGUV-I 205-020 (vorm. GUV-I 8662 FW-Schutzkld.) DGUV-I 205-021 (vorm. GUV-I 8663 Leitfaden zur RGA)

    • Chemikaliengesetz, Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung (Risikogruppen 1 – 4)

    • Dichtigkeitsstufen, Typ 1 bis 6

    • ISO/EN-Normen

  • Schutz kontra Komfort

    HDPE-Spinnvlies-Struktur 50-fach

    Polypropylen-Struktur 50-fach

  • Schutz kontra Komfort

    HDPE-Spinnvlies 500-fach SMS-PP-Vlies 500-fach

  • Schutz kontra Komfort

    HDPE-Spinnvlies 500-fach PP-PU beschichtet 500-fach

  • Materialien – Querschnitte

    Mikroporöser Film SMS-Spinnvlies

  • CE-Zeichen – Klassifizierung von PSA

    Kategorie I

    Einfaches Design

    Kategorie II

    Zwischen Design

    Kategorie III

    Komplexes Design

    mittel hoch gering

    PSA-Beispiele

    Einfache Handschuhe Hygiene-Handschuhe Arbeitskleidung Sportausrüstung

    Chemikalienschutz Biohazards Flamm- u. Hitzeschutz Gehör- und Kettensägenschutz Rettungswesten

    Gesichts- und Kopfschutz Fussschutz Handschutz UV Filter

    Risiko

    Anforderungen

    an die

    Zertifizierung

    Technische Daten

    Informationblatt

    Produktauszeichnung

    Selbstzertifizierung

    Technische Daten

    Informationsblatt

    Produktauszeichnung

    Unabhängige Zertifizierung

    Baumusterprüfung

    Technische Daten

    Informationsblatt

    Produktauszeichnung

    Unabhängige Zertifizierung

    Qualitätskontr. Hersteller

    ISO-Zertifizierung

    Baumusterprüfung

    Konformitätserklärung

    CE Zeichen CE CE 0120 CE 0120

  • Chemieschutzanzüge - Dichtigkeitsstufen

    FwDV 500 (Form)/TYP Definition Piktogramme

    GG III/Typ 1

    gasdicht

    sprühdicht

    begrenzter Spritzschutz

    staubdicht

    CSA - Notfallteams

    (bedingt) nicht gasdicht bei Druckprüfung

    flüssigkeitsdicht

    GG III/Typ 1-ET

    GG III/Typ 2, 2013 entfallen GG III/Typ 3-ET in Arbeit

    GG II /Typ 3

    GG II /Typ 4

    GG I /Typ 5

    GG I /Typ 6

    offiziell

    für

    alle

    Typen

    fabrikatsabhängig

  • Chemikalienschutzkleidung

    • Einhaltung der EN 340

    • Materialtest je nach Typ

    • Dichtigkeitstests des Anzugs je nach Typ

    • Bewertung des Inhalts der Packungsbeilage

    • Bewertung der Angaben des Innenetiketts

    • Überprüfung des „Technischen Files“

    Baumusterprüfung:

  • Chemikalienschutzkleidung

    Schutz gegen Chemikalien ( Typ 1, 2, 3, 4, 5, 6)

    Staubdichte Kleidung (vor 1997)

    Begrenzt spritzdichte Kleidung (vor 1997)

    Schutz gegen elektrostatische Aufladung

    Symbole für Chemieschutzanzüge:

  • Chemikalienschutzkleidung Normen

    Typ 1, 2 & ET

    EN 943-1/-2

    Optional Antistatik

    EN 1149-1/-3/-5

    Typ 3 & 4

    EN 14605

    EN 14325

    Optional Antistatik

    EN 1149-1/-3/ -5

    Typ 5

    EN 13982-1 EN 13982-2

    EN 14325

    Optional Antistatik

    EN 1149-1/-3/ -5

    Typ 6

    EN 13034

    EN 14325

    Optional Antistatik

    EN 1149-1/-3/ -5

  • Chemikalienschutzkleidung

    Typ Definition (Scope) Norm

    1Schutzkleidung gegen flüssige und gasförmige Chemikalien, einschliesslich

    Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel - gasdichte ChemikalienschutzanzügeEN 943-1

    2

    Schutzkleidung gegen flüssige und gasförmige Chemikalien, einschliesslich

    Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel - nicht-gasdichte

    Chemikalienschutzanzüge

    EN 943-1

    3

    Ganzkörperschutzkleidung mit flüssigkeitsdichten Verbindungen zwischen den

    verschiedenen Teilen der Bekleidung, wenn anwendbar, flüssigkeitsdichte

    Verbindungen zwischen den Komponenten (Handschuhe, Visiere etc.)

    EN 14605

    4

    Ganzkörperschutzkleidung mit sprühdichten Verbindungen zwischen den

    verschiedenen Teilen der Bekleidung, wenn anwendbar, sprühdichte

    Verbindungen zwischen den Komponenten (Handschuhe, Visiere etc.)

    EN 14605

    5Ganzkörperschutzkleidung, die Rumpf, Arme und Beine bedeckt und eine

    Barriere gegen feste, sich in der Luft befindliche Schwebeteilchen hatEN ISO 13982-1

    6

    Schutzkleidung die mindestens Körper und Gliedmasse bedeckt, und gegen

    geringes Sprühen, flüssige Aerosole und kleine Spritzer bei geringem Druck

    schützt, wobei keine Permeationsbarriere erforderlich ist.

    EN 13034

    Typ – Definitionen:

  • Anforderungen für die CE-Zertifizierung

    Leistungsanforderungen - Chemikalienschutz - Limited Use

    Übersicht der Norm- und Testmethoden Typ 1 (a,b,c) ET Typ 1 (a,b,c) Typ 2 Typ 3 Typ 4 Typ 5 Typ 6

    Material-Tests nach EN 14325 EN 943-1/-2 EN 943-1 EN 943-1 EN 14605 EN 14605 EN 13982-1 EN 13034

    EN 530 Meth. 2 Abriebfestigkeit >1000 Zyklen (4) > 500 Zyklen (3) > 500 Zyklen (3) >10 Zykl. (1) >10 Zykl. (1) >10 Zykl. (1) >10 Zykl. (1)

    ISO 7854 Meth.B Biegrissfestigkeit (+) >1000 Zyklen (1) >1000 Zyklen (1) >1000 Zyklen (1) >1000 Zykl. (1) >1000 Zykl. (1) >1000 Zykl. (1) entfällt

    ISO 7854 Meth.B Biegrissfestigkeit -30° >200 Zyklen (2) >200 Zyklen (2) >200 Zyklen (2) >100 Zykl. (1) >100 Zykl. (1) entfällt entfällt

    ISO 9073-4 Weiterreissfestigkeit > 40 Newton (3) >40 Newton (3) >40 Newton (3) >10 N (1) >10 N (1) >10 N (1) >10 N (1)

    ISO 13934-1 Reissfestigkeit >250 Newton (4) >100 Newton (3) >100 Newton (3) >30 N (1) >30 N (1) entfällt >30 N (1)

    ISO 13938-1 Berstfestigkeit* >160 kPa (3) >160 kPa (3) >160 kPa (3) >40 kPa (1) >40 kPa (1) entfällt entfällt

    EN 863 Durchstichfestigkeit >10 Newton (2) >10 Newton (2) >10 Newton (2) >5 N (1) >5 N (1) >5 N (1) >5 N (1)

    EN 13274-4 Meth. 3 Entzündung kein Stop (1)(UD) kein Stop (1)(UD) kein Stop (1)(UD) kein Stop (1) kein Stop (1) kein Stop (1) kein Stop (1)

    EN 13274-4 Meth. 3 Flammfestigkeit optional (2)(UD) optional (2)(UD) optional (2)(UD) optional (2) optional (2) entfällt entfällt

    EN 374-3/ISO 6529Permeation

    >30 min (2) 16

    Chemikalien

    >10 min (1) min.

    1 Chem.

    >10 min (1) min.

    1 Chem.

    >10 min (1)

    min. 1 Chem.

    >10 min (1)

    min. 1 Chem.entfällt entfällt

    EN 368/ISO 6530 Abweisungentfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt

    >95% (3)

    min. 1 Chem.

    EN 368/ISO 6530 Penetration entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt

    300 Newton (5) >30 Newton (1) >30 Newton (1) >30 N (1) >30 N (1) >30 N (1) >30 N (1)

    EN 1149-1 Oberflächenwiderstand optional - best. optional - best. optional - best. optional - best. optional - best. optional - best. optional - best.

    Ganzanzugtests EN 464/Anh. A EN 464/Anh. A Anhang A EN 463 EN 468 EN 13982-2 EN 468 mod.

    * Berstfestigkeit: ab 2001 nicht mehr erforderlich

    Biegerissfestigkeit (+): Unterdruck-Endpunkt wo anwendbar (z. B. Bei luftundurchlässigen Materialien)

  • Bedeutung der Materialtests

    Abrieb – nach Martindale:

    • Reiben der Oberfläche mit Glaspapier

    • Angabe in Zyklen • 6 Klassen • Endpunkt visuell oder

    Unterdruckmethode • Oberflächenstabilität • aufgrund der Methode eher ein

    Glättetest • Verfälschung bei leicht

    schmelzendem Material wie PVC (ab + 60°C Reibungwärme)

  • Bedeutung der Materialtests

    Biegerissfestigkeit:

    • Knicken des Materials bei def. Geschwindigkeit

    • Angaben in Zyklen • 6 Klassen • Endpunkt visuell oder mit

    Unterdruck • Durch Bewegung z. B. des

    Arms darf kein Riss in der Armbeuge auftreten

    • Geschwindigkeit des Tests nicht praxisgerecht

  • Bedeutung der Materialtests

    Weiterreissfestigkeit:

    • Weiterreissen des Materials nach Einschnitt

    • Angaben in Kraft (Newton)

    • 6 Klassen • Information bezüglich

    Hängenbleiben an spitzen Gegenständen

    • Mindestanforderung sehr gering

  • Bedeutung der Materialtests

    Reissfestigkeit:

    • Reissen des Materials durch

    Zugkraft

    • Angaben in Kraft (Newton)

    • 6 Klassen

    • Reisskraft bei Einklemmen

    • Mindestanforderung sehr gering

  • Bedeutung der Materialtests

    Durchstichfestigkeit:

    • Durchstechen des Materials

    mit einer Nadel

    • Angaben in Kraft (Newton)

    • 6 Klassen

    • Information bei welcher Kraft die Barriere des Materials bei mechanischer Einwirkung verloren geht

    • Mindestanforderung niedrig

  • Bedeutung der Materialtests

    Entflammbarkeit:

    • Kontakt des Materials mit einer offenen Flamme

    • Angaben nur in Klassen

    • Beobachtet werden Weiterbrennen und Lochbildung

    • Endpunkt visuell und mit Unterdruck

    • Keine Flammschutz-Information!

  • Typ 5 Test für Staub-Schutzanzüge

    • Teststaub: Kochsalz (0,6 µm)

    • Testbedingungen: 3 min Stehen je Messstelle 3 min Gehen je Messstelle 3 min Kniebeugen je Messstelle

    • Bestanden - Kriterium: Ergebnisse in % Durchlass Total 9 Ergebnisse

    Bestanden wenn Leckage < 15%

    Kochsalz – Test: Nach EN 13982-2

    Flammen-

    photometer

    NaCl

  • Staubkabine (BIA) Kochsalz-Methode

    Flammenphotometer

    Testkabine

  • Ergebnisse Kochsalz-Test (Typ 5)

    Anzugtyp Penetration

    Tyvek Classic Plus

    Classic

    Industry

    0,5 %

    5 – 6 %

    9 %

    SMS-Anzüge 5 – 30 %

    Microporöse-Film Anzüge 6 – 18 %

    PP-Anzüge Bis 80 %

    Dekontaminations-Anzüge 0,1 %

  • Sprüh-Test: Nach EN 468 oder ISO 17941-4, Methode A

    • Testflüssigkeit:

    gefärbtes Wasser mit einer

    Oberflächenspannung von 30 dyn/cm2

    • Testbedingungen:

    Sprühen von 4,7 Liter Testflüssigkeit in

    1 Minute

    • Bestanden-Kriterium:

    gefärbte Fläche < 3 x Kalibrationspunkt.

    (Kalibrationspunkt erzeugt durch 0.02 ml

    Testflüssigkeit)

    Detektor-

    unter-

    kleidung;

    darüber

    Test-

    schutz anzug

    rotierende

    Plattform

    Testkammer

    4 Sprüh-düsen

    Typ 4 Test für Chemieschutzanzüge

    Atemluft-versorgung

  • Typ 3 Test für Chemieschutzanzüge

    Normenübersicht mit Optionen für GG/II: • EN 14605 – Typ 3 & 4 Leistungsanforderungen

    • EN 340 – allgemeine Anforderungen

    • EN 14302 - Grössenschema

    • EN 463 / ISO 17491-3 – Dichtigkeit (Jet-Test), Design

    • EN 6529 Permeation (EN 374-3 bei Handschuhen)

    • EN 14325 – Materialtestmethoden, Klassifizierung

    • EN 3758 – Pflegesymbole

    • EN 1073-2 – radioaktive Stäube, nicht-ventiliert (optional)

    • EN 1149-5 – ableitfähig (optional, Messung nach EN 1149-1)

    • EN 14126 – biologische Risiken, Materialtest (optional)

  • Flüssigkeitsstrahl-Test (Jet-Test): nach EN 463 oder ISO 17491-3

    • Testflüssigkeit:

    gefärbtes Wasser mit einer

    Oberflächenspannung von

    30 dyn/cm2

    • Testbedingungen:

    Flüssigkeitsstrahl mit einem

    Druck von 1,5 bar (Düsendruck).

    • Bestanden-Kriterium:

    gefärbte Fläche < 3x

    Kalibrationspunkt.

    (Kalibrationspunkt erzeugt durch

    0.02 ml Testflüssigkeit)

    Atemver-sorgung

    Detektor-unter-kleidung;

    darüber

    Test-Schutz-anzug

    Strahl-pistole

    Testkammer

    rotierende Plattform

    Typ 3 Test für Chemieschutzanzüge

  • Testkabine für Typ 3, 4 und 6

  • Typ 1 Einteilung der Chemieschutzanzüge

    Unterteilung der gasdichten CSA:

    • Typ 1 A = Maske innen, Pressluftatmer innen

    • Typ 1 B = Maske aussen, Pressluftatmer aussen

    • Typ 1 C = keine Innenmaske, Luftzufuhr von aussen

    • Typ 2 = wie Typ 1c, aber kein Innendrucktest

  • Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge

    Normenübersicht mit Optionen für GG/III: • EN 943-1 o. -2 – Leistungsanforderungen

    • EN 340 – allgemeine Anforderungen

    • EN 14302 - Grössenschema

    • EN 17491 (vorm. 464) – Druckdichtigkeit, Design

    EN 17491-1 Meth. B (1750 zu 1350 Pa. Druckdichtigkeit EN)

    EN 17491-1 Meth. A (1200 zu 1000 Pa. Druckdichtigkeit NFPA)

    • EN 6529 Permeation (EN 374-3 für Handschuhe)

    • EN 14325 – Materialtestmethoden, Klassifizierung

    • EN 3758 – Pflegesymbole

    • EN 1073-1 – radioaktive Stäube, ventilierte Anzüge (optional)

    • EN 1149-5 – Ableitfähigkeit, Messmethode EN 1149-1 (optional)

    • EN 14126 – biologische Risiken, Materialtest (optional)

  • Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge

    Mindestanforderungen nach EN 943-1:

    Materialeigenschaft-Klassen Seit 2015 nur noch 1 Klasse

    Begrenzte Einsatzdauer „limited use“

    Wiederverwendbar Entfällt in EN 943-1:2015

    Abriebfestigkeit 3 (> 500 Zyklen) 3 (> 500 Zyklen)

    Biegerissfestigkeit 1 (> 1000 Zyklen)* 4 (> 15000 Zyklen)*

    Biegerissfestigkeit -30°C (opt.) 2 (> 200 Zyklen) 2 (> 200 Zyklen)

    Weiterreissfestigkeit 3 (> 40 N) 3 (> 40 N)

    Reissfestigkeit 3 (> 100 N) 4 (> 250 N)

    Durchstichfestigkeit 2 (> 10 N) 2 (10 N)

    Permeation (flüssig) 1 (> 10 min) 1 (> 10 min)

    Entflammbarkeit = Brandverhalten bestanden (> 5 s, selbstverlöschend) bestanden (> 5 s, selbstverlöschend)

    * Endpunkt Unterdruckmethode

  • Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge

    Mindestanforderungen nach EN 943-1, Leckage Test – Chemieschutzanzüge:

    Anzugtyp Leckage-Test

    Typ 1 A – Innenmaske mit PA nicht erforderlich - EN 17491 (vorm. 464) wird angewendet

    Typ 1 B - integrierte Maske nicht erforderlich - EN 17491 (vorm. 464) wird angewendet

    Typ 1 B - lose Maske EN 464 + Leckagetest (SF6 o. NaCl), nicht grösser als 0,05%*

    Typ 1 C – ohne Maske, Druckluft nicht grösser als 0,05 % (SF6 o. NaCl)

    Typ 2 – dto. – nicht gasdicht nicht grösser als 0,05 % (SF6 o. NaCl)

  • Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge

    Mindestanforderungen nach EN 943-1

    • Dichtigkeitsprüfung am CSA nach EN 17491-1 (vorm. 464)

    • Methode B

    • CSA wird auf 1750 Pa Innendruck für 10 min aufgeblasen

    • Druckreduzierung auf 1650 Pa

    • Nach 6 min wird der Druckabfall protokolliert

    • Bestanden-Kriterium:

    • Druck darf dann nicht unter 1350 Pa liegen

    • Protokollierung der gemessenen Werte

    • Führen eines Wartungsbuches für den jeweiligen CSA

    • Methode A (NFPA) 1200 Pa zu 1000 Pa

  • Typ 1 Test für Chemieschutzanzüge

    Neue Mindestanforderungen nach EN 943-1:2015

    • Keine Taschen an den Anzug-Außenseiten erlaubt

    • Drucktest nach EN 17491-1 nach Gebrauch/Übung

    • Mindestens 2 Chemikalien müssen geprüft sein

    • Änderung der bisherigen Permeationsmindestanforderung

    > 10 min (Level 1) auf > 30 min (Level 3)

    • RV (alleine!) 5 min., Blende (wenn vorhanden) 60 min.

    • Alle Komponenten ( z. B. Handschuhe, Stiefel etc.) müssen deren eigene Mindestnormanforderungen erfüllen.

    • Optischer Visiertest (max. 2 Lesereihen schlechter)

  • Typ 1 A, B - ET Test für CSA

    Mindestanforderungen nach EN 943-2: Wie nach EN 943-1, Unterschiede = rot

    Materialeigenschaft Klasse Begr. Einsatzdauer Klasse Wiederverwendbar

    Abriebfestigkeit 4 (> 1000 Zyklen) 6 (> 2000 Zyklen)

    Biegerissfestigkeit 1 (> 1000 Zyklen) 4 (> 15000 Zyklen)

    Biegerissfestigkeit -30°C (optional) 2 (> 200 Zyklen) 2 (> 200 Zyklen)

    Weiterreissfestigkeit 3 (> 40 N) 3 (> 40 N)

    Reissfestigkeit 4 (> 250 N) 6 (> 1000 N)

    Durchstichfestigkeit 2 (> 10 N) 2 (10 N)

    Permeation (flüssig) 2 (> 30 min) 2 (> 30 min)

    Entflammbarkeit = Lochbildung

    1 (> 5 s, Schwenk ohne Stop, 2 = Schwenk mit 1 s Stop)

    3 (> 5 s, Schwenk mit 5 s Stop)

  • Typ 1 A, B – ET Test für CSA

    Zusätzliche Anforderungen gegenüber Typ 1 für Typ 1 A oder B – ET:

    • Permeation bei 14 Prüfchemikalien nach anschliessender Liste:

    • Nähte: mind. > 10 min. (Level 1)

    • Reissverschluss: mehr als 5 min.

    • Blende: mind. > 60 min. (Level 3)

    • Schutzhandschuhe CE Kat. III, EN 374 (zukünftig EN 16523)

    • Sicherheitsstiefel nach mind. EN 20345 S5P

    Achtung: keine Permeationsprüfung bei Stiefeln bisher!

  • Typ 1 A, B – ET Test für CSA

    Prüfchemikalienliste für Nähte und RV:

    Chemikalie Aggregatzustand

    Aceton flüssig

    Acetonitril flüssig

    Ammoniak gasförmig

    Chlor gasförmig

    Chlorwasserstoff gasförmig

    Dichlormethan flüssig

    Diethylamin flüssig

    Ethylacetat flüssig

    n-Heptan flüssig

    Methanol flüssig

    Natriumhydroxid 40 % flüssig

    Schwefelkohlenstoff flüssig

    Schwefelsäure 96 % flüssig

    Toluol flüssig

  • EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren

    • EN 14126 Schutzkleidung – Leistungs-anforderungen und Prüfverfahren für Schutzkleidung gegen Infektionserreger

    • Die Norm beinhaltet ausschliesslich Tests des Schutzanzugmaterials! – Keine Nähte, RV etc.

    • Die Definition der Dichtigkeitsstufe des Schutzanzuges wird aus dem Chemikalienschutz übernommen

  • Typ DichtigkeitRelevanter

    StandardMaterialtests

    1a, 1b, 1c, 2 B gasdicht EN 943-1, EN 943-2

    3 B flüssigkeitsdicht EN 466

    4 B sprühdicht EN 465

    5 B staubdicht EN ISO 13982-1

    6 B begrenzt spritzdicht EN 13034

    Teilkörper EN 467

    ISO/FDIS 16603

    ISO/FDIS 16604

    ISO/DIS 22610

    ISO/DIS 22611

    ISO/DIS 22612

    Typ-Einteilung nach EN 14126:

    EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren

  • EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren

    • Barriere gegen sythetisches Blut unter Druck, ISO/FDIS 16603

    • Barriere gegen Bakteriophagen, unter Druck, ISO/FDIS 16604

    • Barriere gegen direkten Kontakt, ISO/DIS 226101

    • Barriere gegen flüssige Aerosole, ISO/DIS 226112

    • Barriere gegen feste Partikel, ISO/DIS 22612

    • Test der Nähe, der Verbindungen und des Zubehörs, EN 14325

    1 In der Revision 2 Norm zurückgezogen

    Leistungsanforderungen – Materialtests:

  • EN 14126 Schutz vor Bio-Gefahren

    Leistungsklassen der Materialtests:

    • ISO/FDIS 16603, 6 Klassen: 0 bis 20 kPa je für 5 min folgend = Vortest

    • ISO/DIS 16604, 6 Klassen: 0 bis 20 kPa mit dem im Vortest ermittelten Druck für Bakteriophagendichtigkeit kPa/min

    • ISO/DIS 22610, 6 Klassen: < 15 min bis > 75 min

    • ISO/DIS 22611, 3 Klassen: Penetration (log) > 1 bis > 5

    • ISO/DIS 22612, 3 Klassen: Penetration (log cfu) = 1

    • EN 14325, Materialtestmethoden mit Klassifizierung, z. B. Nahtfestigkeit n. EN 13935-2, 6 Klassen > 30 N bis > 500 N

  • EN 1149 - Elektrostatische Eigenschaften - Ableitfähigkeit

    • EN 1149-1:2006 Oberflächenwiderstand

    • EN 1149-2:1997 Durchgangswiderstand

    • EN 1149-3:2004 Ladungsabbau

    • EN 1149-5:2008 Leistungsanforderungen

    Elektrischer Durchgangswiderstand

    EN 388 spezifischer Durchgangswiderstand

    antistatisch EN 1149-2

    Durchgangswiderstand antistatisch

    EN 61340-5-1 Oberflächenwiderstand isolierend

    EN 61340-5-1 Oberflächenwiderstand ableitend

    EN 61340-5-1 Oberflächenwiderstand leitfähig

    EN 1149-1 Oberflächenwiderstand antistatisch

  • EN 1149 - Elektrostatische Eigenschaften - Ableitfähigkeit

    Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektostatische Phänomene:

    • das Symbol dient der Kennzeichnung ESD: schützender Produkte, wie Sicherheitsschuhe,

    ableitfähiger Matten, Rollwagen, Bekleidung,

    Schutzhüllen, Kartons, und natürlich auch

    Schutzhandschuhen

    • ESD PROTECTIVE (= elektrostatisch schützend)

  • Design = Funktion ?!

    7-teiliger Bewegungstest testet Design und Nahtverarbeitung

  • Design = Funktion ?! Beispiel: Modell ‘Classic Plus’ von DuPont

    Doppelte Reissverschluss-

    abdeckung mit doppel-seitigem

    Klebeband:

    • Schützt vor Penetration durch Reissverschluss

    Gummizug an Arm- und Beinöffnungen:

    • gute Passform

    • kein Verfangen in

    Maschinen

    Innen- und Aussen-Etiketten:

    • Eindeutige Identifikation

    des Anzugs

    Zweiteilige Kopfhaube mit Kinnabdeckung:

    • Flüssigkeitsdichter Abschluss an der Maske

    Genähte und heiss versiegelte Nähte:

    • 100 % flüssig- und

    partikeldicht

    Rückengummi eingeklebt:

    • Gute Passform und guter Tragekomfort

    • keine Schwachstelle durch Nahtperforierung

  • Kennzeichnung der Anzüge

    Beispiel mit Innenetiketten

    180 188

    108 - 116

  • Grössentabelle

    Schutzanzuggrössen sollten nach

    “Allgemeine Anforderungen” (EN 340, 13402)

    definiert sein

    164

    170

    176

    182

    188

    -

    -

    -

    -

    -

    170

    176

    182

    188

    194

    Anzug Grösse

    S

    M

    L

    XL

    XXL

    84

    92

    100

    108

    116

    -

    -

    -

    -

    -

    92

    100

    108

    116

    124 116 - 124

    Körpergrösse Brustumfang (cm) (cm)

    188 - 194

  • Gebrauchsanweisung

    • Kennzeichnung

    • Grössenangaben

    • Pflegesymbole

    • Leistungsprofil von Material und Anzug

    • Einsatzbereiche

    • Einsatzbeschränkungen

    • Vorbereitung für den Gebrauch

    • Lagerung

    • Entsorgung

    Bestandteil bei der Zertifizierung:

  • Risiko-Analyse

    • Gas, Flüssigkeit oder Staub ?

    • Gelegentliche oder kontinuierliche Exposition

    • Toxizität des Gefahrstoffs

    • Temperatur & Druck

    • Änderung des physk. Zustands ?

    • Andere Risiken ... Flammen, Funken etc.

    • Dekontaminationsverfahren, Dekonmittel

    Detailierte Beurteilung der Gefahrstoffe:

  • Auswahlkriterien in der Praxis

    • Platzbedarf und geplante Lagerzeit berücksichtigen

    • Verwendung auch als Übungsanzug möglich

    • Verwendung von weniger Anzügen möglich, z. B.

    Verwendung eines Typ 3-Anzuges GG/II für Erstangriff bei Gefahrgutunfällen, als Bio-Hazardschutz, bei MANV-Lagen, als Dekonplatz-Anzug, als Schutzanzug gegen radioaktive Stäube (nur Alphastrahler!), als Ölwehranzug etc.

    • Dichter Sitz von Masken, Handschuhen, Stiefeln

    • Kombinationsfähigkeit mit weiterer Ausrüstung

    • Einfachens An- und Ausziehen, ggf. Wiederverwendbarkeit als Übungsanzug

    • Wirtschaftlichkeit ohne Sicherheitsverlust

  • Anwendertipps

    • Richtige Anzuggrösse (8. GPSGV), Beweglichkeit/Dichtigkeit beim Einsatz

    • Chemieschutzüberwurf zum Schutz der Atemschutzsysteme

    • ableitfähige Flamm- und Hitzeschutzüberzüge

    • einfaches und schnelles An- und Ausziehen

    • wartungsfreie Lagerung, mindestens 5 Jahre

    • geringer Platzbedarf

    • Erst- u. Wiederholungs-Unterweisungen der Einsatzkräfte

    • Service-Dienstleistungen durch den Lieferant

    • Herstellerhinweise (Betriebsanleitung)

  • Anwendertipps

    • Hilfestellung bei der Auswahl – Datenbankservice zur Gefahrstoffauskunft

    • Vermeidung von Klebebändern - Alterung • begrenzte Wiederverwendungsmöglichkeit • Anwendbare Dekonmittel - Permeation • Tragezeitbegrenzungen (speziell mit CSA, siehe DGUV-R

    112-190 Anhang 2), Atemluftlimit • korrekte Dekontamination vorm Ablegen - Vermeidung

    von Verschleppung und Kontamination ungeschützer Personen und Bereiche

    • ggf. anschliessende Wartung und Prüfung - qualifizierter Lieferant (ISO 9001), Feuerwehr etc.

  • GM-Schulungshilfen

    Fotoserien für den richtigen Umgang mit CSA u. PSA:

  • Geeigneter Anzug und Tragezeit

    F – Welchen Anzug soll ich nehmen ? A – Im Zweifelsfall Technische Hotline anrufen : GM GmbH - Arbeitsschutz, München +49 (0)89 / 89 70 42 - 43 oder +49 (0) 172 / 890 66 50 F – Wie lange kann ich den Anzug nach Kontamination tragen ? A – Hängt ab von Toxizität, Durchbruch, Kontaminationsfläche, Temperatur, Druck.

    Fragen Sie nach unserem Gefahrenanalyse-Fragebogen!

  • Schutzhandschuhe

    Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften: • Arbeitsschutzgesetz, §§ 5 u. 6 = Gefährdungsbeurteilungs- und

    Dokumentationspflicht! § 12 = Unterweisungspflicht

    • EWG-Rahmenrichtlinie 89/656 umgesetzt in die PSA-Benutzungsverordnung

    • EU-Vo. 2016/425, 2018-04 (vorm. EWG-Rahmenrichtlinie 89/686)

    Hersteller- und in Verkehrbringer-Richtlinie

    gilt auch für Importeure und Händler = alle Wirtschaftsakteure!

    Konformitätserklärung muß dem Produkt beiliegen

    (Übergangszeit bis 2018-04)

    Baumusterprüfung gilt nur noch 5 Jahre, erneute Bestätigung

    durch zert. Prüfinstitut bei unverändertem Produkt möglich

    Unterweisungspflicht für Arbeitgeber für CE Kat. III-Produkte

  • Schutzhandschuhe

    Allgemeine Bestimmungen und Vorschriften:

    • UVVen d. DGUV (vormals GUV, BGR), DGUV 1, DGUV 100-001

    • DGUV-R 112-195 bzw. FWDV 500, TRBAs, TRGSen DGUV-I 205-010 (vorm. GUV-I 8651 Sicherheit i. FW-Dienst) DGUV-I 205-014 (vorm. GUV-I 8675 PSA b. Gefährdungsbeurt.) DGUV-I 205-021 (vorm. GUV-I 8663 Leitfaden zur RGA)

    • Chemikaliengesetz, Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung (Risikogruppen 1 – 4)

    • ISO/EN-Normen

  • Schutzhandschuhe

    Hand- und Handgelenk sind

    die meist gefährdeten

    Teile des menschlichen

    Körpers

    78,8 % aller Handverletzungen wären durch PSA verhindert oder

    vermindert worden!

  • Gefährdungen für die Hände

    • Schnitte

    • Risse

    • Reizungen

    • Verätzungen

    • Strahlungs- schäden

    • Fortpflanzungs- schäden

    • Schürfungen

    • Frostschäden

    • Verbrennungen

    • Krebserzeugend

    • Sensibilisierung

    • Allergien

    • Erbgutver- änderung

    • Biohazards

    • Infektionen

    • Wasser (!)

    Manche Schäden wirken sich erst Jahre später aus (z. B. Krebs)

  • Gefährdungen für die Hände

    Jeder Handschuh hat nur eine

    begrenzte Schutzwirkung!

    Den Universal-Handschuh gibt es nicht!

  • TRGS 401 Hautgefährdung

    Ausführliche Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung geforderten Gefährdungsermittlung und – beurteilung:

    • Bestehende Vorschriften werden wiederholt

    • Es werden Stoffgruppen aufgeführt, die zu Gesundheitsschäden bei Kontaktaufnahme durch die Haut führen

    • Phenolverbindungen

    • Lösemittel

    • halogenierte Kohlenwasserstoffe

    • Pestizide

    • aromatische und aliphatische

    • metallorganische Verbindungen Amino- und Nitroverbindungen

    • Bei fehlender Kennzeichnung darf nicht von einer Ungefährlichkeit ausgegangen werden

    • Liegen keine Informationen im SDB vor, ist der Stoff in H311 (giftig) und H317 (reizend) einzustufen

    • Die Dauer des Kontaktes ist zu ermitteln

  • TRGS 401 Hautgefährdung

    Ausführliche Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung geforderten Gefährdungsermittlung und –beurteilung:

    • Gültige TRGS 401 – Stand 2011 • Allergene in Schutzhandschuhen sind zu berücksichtigen • Einstufung in Keine, Geringe, Hohe oder sehr hohe Gefährdung muss

    erfolgen:

    • Keine Hautkontakt ist ausgeschlossen oder chemische Arbeitsstoffe schädigen nicht die Haut/Körper

    • Geringe kleinflächiger und kurzfristiger Hautkontakt mit Gefahrstoffen mit Kennzeichnung H312 (gesundheitsschädlich), H315, H066 (reizend)

    • Hohe grossflächiger und kurzfristiger oder kleinflächiger und langfristiger Hautkontakt mit Gefahrstoffen mit Kennzeichnung H312, H351, H360 (gesundheitsschädlich), H311 (giftig), H314 (ätzend), H315 + H317 (reizend) sowie Gefahrstoffe mit ph-Werten unter 2 bzw. über 11,5

    • Sehr hohe Hautkontakt mit Gefahrstoffen mit Kennzeichnung H310 (sehr giftig), H314 (ätzend), H311 (giftig) + H314 (ätzend); H350 (karzinogen), H360 (giftig)

  • TRGS 401 Hautgefährdung

    Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung geforderten Gefährdungsermittlung und –beurteilung:

    • Persönliche Schutzmassnahmen • Schutzhandschuhe müssen der EN 374 entsprechen

    • Med. Einmalhandschuhe und Lederhandschuhe sind keine Chemikalienschutzhandschuhe

    • Definition von Anforderungen an Lederhandschuhen (hier wird der Chromat VI-Grenzwert von 3 mg pro kg Lederhandschuhen weiterhin fest vorgeschrieben!)

    • Schutzhandschuhe sind unter den Bedingungen der Praxis auszuwählen

    • Verweis auf das Sicherheitsdatenblatt mit Handschuhinformationen

    • Empfehlung, Tragezeit nicht länger als erforderlich bzw. stündlich die Handschuhe zu wechseln, TRGS 401 6.4.2 (1 u. 2) 2011

    • Hinweis auf ordnungsgemässen Handschuhwechsel

  • TRGS 401 Hautgefährdung

    Beschreibung der lt. Gefahrstoffverordnung geforderten Gefährdungsermittlung und -beurteilung:

    • Dokumentation: • Das Ergebnis der:

    • Gefährdungsermittlung • Gefährdungsbeurteilung • getroffene Schutzmassnahmen • Ergebnis der Überprüfung Ihrer Wirksamkeit

    sind zu dokumentieren.

    Mit dem Schutzhandschuhkonzept von GM mit Honeywell-KCL erfüllen Sie die Forderungen dieser TRGS!

  • EN 420 Normänderung 12/2003

    • Die Mussforderung von max. 3 mg Chromat IV pro KG

    Lederhandschuhe ist geändert worden in eine Empfehlung: max. 10

    mg Chromat IV pro KG Lederhandschuh.

    • Die Vielzahl der Lederhandschuhe dürfte trotz der Erhöhung der

    Toleranz noch weit darüber liegen. Wie unabhängige

    Untersuchungen der BAuA zeigen.

    • In der BRD gilt die TRGS 401 Hautgefährdung (Version 2011).

    Danach darf auch weiterhin der Wert von 3 mg nicht überschritten werden!

  • Lederhandschuhe können schädlich sein

    Untersagungsverfügung UV 012/02

    Von der Behörde für Umwelt und Gesundheit – Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz – 22083 Hamburg

    Arbeitshandschuh, Art. Nr. 942580, EAN-Code 4004 849 425 8008 (Leder/Stoff)

    Vertreiber: XXX (vollständiger Name) in Wuppertal

    Veröffentlicht von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2002

    Hauptmangel: Gesundheitsgefährdung durch kanzerogene und mutagene Gefahrstoffe mittels Chromverbindungen, Auslösung von Kontaktallergien

  • Lederhandschuhe können schädlich sein

    Mögliche Schadstoffe in Lederprodukten

    Substanzgruppe/Substanz Verwendung Bewertung

    Aldehyde wie: Formaldehyd Gerbung Gefahr der Sensibilisierung, Formaldehyd ist als mit be-Glutaraldehyd Konservierung gründetem Verdacht auf krebserzeugendes Potential Glyoxal eingestuft

    Pentachlorphenol (PCP) Konservierung Gelangt durch die Haut in den Körper, krebserregend

    Andere Phenole wie: Tribromphenol Konservierung z. T. ähnliches Wirkungspektrum wie PCP 2-Chlorphenol 4-Chlorphenol

    Isothiazolderivate wie: N-octyl-4-isothiazolin-3-on Konservierung Hautekzeme, die sensibilisierende Wirkung dieser Biozide 1,2-benzisothiazolin-3-on ist aus der Kosmetikindustrie hinlänglich bekannt Methylisothiazolin-3-on (z. B. als Ersatzstoff für PCP) Thiocyanatomethylthiobenzothiazol

    Andere Pestizide wie: Hexachlorbenzol Konservierung Die meisten dieser hochgiftigen Verbindungen stehen Aldrin in Verdacht, krebserregend und/oder erbgutschädigend Dieldrin zu sein

  • Lederhandschuhe können schädlich sein

    Mögliche Schadstoffe in Lederprodukten

    Substanzgruppe/Substanz Verwendung Bewertung

    Schwermetalle wie: Arsen Konservierung Giftig, PCP-Ersatzstoff, gelangt durch die Haut in den Körper, kann Nervensystem, Leber und Erbgut schädigen Blei Bleichmittel Giftig Cadmium Färbung Giftig Chrom (Gesamt-Chrom) Gerbung Allergisierend, giftig Kupfer Färbung Allergisierend, giftig Quecksilber Konservierung Giftig, allergisierend, kann Kontaktdermatitis verursachen, psychische Störungen, Reizbarkeit, Konzentrations- störungen, Depressionen, Schlaflosigkeit, etc.

    Lösliche mineralische Gerbstoffe wie: Aluminium Gerbung Allergisierend, Titan in höheren Konzentrationen giftig Zirkonium

    Auszug aus „Betrifft Leder“ von der Verbraucher-Zentrale, Berlin

    (In dieser Studie werden über 250 verschiedene, teils hochgiftige Inhaltsstoffe von Lederprodukten aufgeführt)

  • • Nimmt Feuchtigkeit auf

    • Höherer Verbrauch

    • Viele enthalten Chromat VI (krebserzeugend)

    • Erreicht in der Regel kein

    hohes Schnittschutzniveau

    • Kein Tragekomfort

    • Suggerieren einen Schutz

    • Häufig nur 1 Grösse

    verfügbar

    Die Lösung: Nitril-beschichtete Schutzhandschuhe

    • Tragekomfort • Frei von Schadstoffen

    • Waschbar • Grössen von 7 bis 11 verfügbar • Höhere Standzeiten

    Probleme bei Lederhandschuhen

  • Gefährdung durch Handschuhe

    • Unzulänglicher Tragekomfort

    • Schlechte Hautverträglichkeit

    • Mangel an Hygiene

    • Erfasst werden durch Teile

    • falsche Auswahl der Schutzhandschuhe

    • falsche Anwendung der Schutzhandschuhe

    • Verschmutzung, Beschädigung

    • Alterung

  • Gefahrstoff-Ermittlungspflicht

    Bevor mit Gefahrstoffen umgegangen wird, sind:

    • Gefahren zu ermitteln und zu beurteilen

    • Massnahmen zur Gefahrenabwehr zu treffen

    Als Überblick über hergestellte oder verwendete Gefahrstoffe ist ein Verzeichnis, in schriftlicher Form oder auf Datenträgern, zu erstellen

    Gefahrstoffkataster – Erstellung

    §§ 7, 8 – 11 u. 14 GefStoffVo. Ein Arbeitgeber ist verpflichtet zu ermitteln, ob:

    • Ein Gefahrstoff vorliegt

    • Ein Ersatzstoff mit geringeren Risiken anwendbar ist

    • Das Verfahren geändert werden kann

  • Auswahl von Chemikalienschutzhandschuhen Zur Schutzhandschuhe Auswahl sind geeignet:

    • Herstellertabellen • Produktbezogene Untersuchungen • Einsatzbezogene Untersuchungen • Beratung / Schulung

    Zur Schutzhandschuhe Auswahl sind ungeeignet: • Meist Sicherheitsdatenblätter • Allgemeine Beständigkeitstabellen

    Probleme: • Werkstoffidentifikation - Rezeptur • Handschuhaufbau - Schichtstärke • Konstruktion

  • EN 420 Grundanforderungen

    • Artikel-Nummer und Artikel-Bezeichnung

    • Grössenverfügbarkeit

    • Piktogrammdarstellung und Erläuterung

    • Einstufung des Handschuhs mit Level

    • Schadstofffreiheit

    • Prüfinstitut bei Kategorie II und III

    • Level für Fingerfertigkeit

    • Anschrift des Herstellers / Hotline

    • Prüfchemikalien mit Level

    • Haltbarkeitsdatum

    Allgemeine Anforderungen für Handschuhe:

  • EN 420 Grundanforderungen

    • Gebrauchsanleitung

    • Reinigung:

    Abhängig vom Material des Handschuhs. Bei Chemikalienschutz nur eingeschränkt möglich!

    • Verwendung von Pflegesymbolen

    • Lagerung u. Transport:

    Trocken, flach bei Raumtemperatur Gewichtsbelastung max. 5 kg Nicht in der Nähe von elektrischen Geräten

    • Verwendung Lagerfähigkeit:

    Max. 12 – 60 Monate (hersteller- und produktabhängig!

  • EN 420 Grundanforderungen

    • Handhabung/Gebrauch/Überprüfung: Schadenskontrolle vor Gebrauch Beachtung der Permeationslevel

    • Entsorgung: Unbenutzt mit Hausmüll Bei Chemikalienkontakt nach den

    Entsorgungsvorschriften lt. SDB bzw. des Chemikalienherstellers

  • EN 420 Grundanforderungen Allgemeine Größenanforderungen für Handschuhe:

    Handlänge

    Handlänge

    Handumfang

    Handgrössen 6, 7, 8, 9, 10 und 11

    Handlängen 160-215 mm, je nach Grösse

    Handlänge Länge der Hand (Abstand zwischen der Linie am Handgelenk und der Spitze des Mittelfingers)

    Handschuhlänge 220-270 mm, je nach Grösse

  • EN 420 - Piktogramme für Schutzhandschuhe

  • Neben den Vorgaben aus der neuen Norm EN374 hat KCL eine weitere Ergänzung vorgenommen. Zwecks Rückverfolg-barkeit wird auf den Handschuhen die Produktions- und Verpackungschargen-Nr. angegeben.

    0121

    EN 420 - Kennzeichnung eines Chemikalienschutzhandschuhs

  • EN 374 Normenänderung 04/2015

    XXXXXX Leistungslevel

    XXXXXX Leistungslevel

    EN 374 +

    XXX Buchstaben- kombination

    Diese Piktogramme werden auf Handschuhen angebracht, wenn diese

    Handschuhe wasserfest sind und einen geringen Schutz gegen chemische Gefahren

    bieten !!!

    EN 374

    Vollwertiger Chemikalienschutz: Einfacher Chemikalienschutz n. EN 374:2003 entfällt 2015!

    Teil 1: Terminologie und Leistungsanforderung

    Teil 2: Bestimmung des Widerstandes gegen

    Penetration von Chemikalien

    Teil 3: Bestimmung des Widerstandes gegen

    Permeation von Chemikalien ist zurückgezogen! – neu EN 16523-1 und -2

  • EN 374 Normenänderung 12/2003 mit Änderung 04/2015

    • Unterscheidung zwischen vollwertigen Chemikalienschutzhandschuhen, die alle Anforderungen erfüllen und wasserfesten Schutzhandschuhen mit geringerem Chemikalienschutz – entfällt ab 04/2015 für neue Modelle

    • Unterschiedliche Piktogramme – entfällt ab 04/2015 für neue Modelle

    • 12 Prüfchemikalien, nach denen die Beständigkeit der Schutz-handschuhe geprüft werden muss. Davon müssen mindestens bei 3 Prüfchemikalien ein Permeationslevel von 2 erreicht werden.

    • Schutzhandschuhe aus PVC und Naturlatex erreichen nicht mehr die Einstufung als vollwertiger Chemikalienschutzhandschuh.

    • Einmalhandschuhe aus Nitril erreichen nicht mehr die Einstufung als vollwertiger Chemikalienschutzhandschuh. - entfällt ab 04/2015

    • Bereits zugelassene Chemikalienschutzhandschuhe müssen nicht einer Neuprüfung und Neueinstufung unterzogen werden.

  • EN 374 Normenänderung 12/2003

    Anorganische Säure 7664-93-9 Schwefelsäure 96% L

    Anorganische Base 1310-73-2 Natriumhydroxid 40% K

    Aliphatischer Kohlenwasserstoff 142-82-5 N-Heptan J

    Ester 141-78-6 Ethylacetat I

    Heterozyklische und Etherverbindungen 109-99-9 Tetrahydrofuran H

    Amin 109-89-7 Diethylamin G

    Aromatischer Kohlenwasserstoff 108-88-3 Toluol F

    Schwefelhaltige organische Verbindung 75-15-0 Kohlenstoffdisulfid E

    Chloriertes Paraffin 75-09-2 Dichloromethan D

    Nitril 75-05-8 Acetonitril C

    Keton 67-64-1 Aceton B

    Primärer Alkohol 67-56-1 Methanol A

    Chemische Gruppe/Klasse CAS-Nrn. Prüfchemikalien Kennbuchstabe

  • EN 374 Normenänderung 12/2003

    Ein Warnhinweis ist erforderlich, dass Faktoren wie Temperatur, etc. die Gebrauchstauglichkeit beeinflussen.

    Der Penetrationslevel und der AQL ist anzugeben.

    Es gibt keine Forderung, Warnhinweise anzubringen. Es gibt keine Forderung, den Penetrations-level anzugeben.

    7. Information des Herstellers

    1. Vollwertiger Chemikalien-HS

    Kennzeichnung mit Piktogramm Erlmeyerkolben, Hammer, Infobuch und Prüfchemikalien(Kennbuchstaben). 2. Einfacher Chemikalien-HS

    Kennzeichnung mit Piktogramm Becherglas, Hammer und Infobuch.

    Kennzeichnung mit Piktogramm Erlenmeyerkolben und Infobuch.

    6. Kennzeichnung

    Ein Handschuh ist gegen Chemikalien beständig, wenn bei 3 Prüfchemikalien Level 2 erreicht ist. Eine Liste mit 12 Prüfchemikalien ist beigefügt.

    Es gibt keine Forderung eines Mindestlevels oder bestimmte Anzahl von Prüfchemikalien. Es gibt keine Liste von Prüfchemikalien.

    5.3.2 Permeation

    HS bilden einen wirksamen Schutz gegen Bakterien (nicht Viren!), wenn Level 2 (AQL 1,5) erreicht ist.

    HS, die der Penetration widerstehen, bilden einen wirksamen Schutz vor mikroskopischen Gefahren.

    5.2.2 Penetration

    Neue Version Bisherige Version

    EN 374 Teil 1 Terminologie und Leistungsanforderungen

  • Es sind mindestens 4 Handschuhe pro Grösse zu prüfen.

    Wenn ein Handschuh die Prüfung nicht besteht, gilt die Prüfung als nicht bestanden.

    EN 374-2:2014 A – jetzt EN 374-2:2015-03

    Probennahme jetzt nach ISO 2859

    AQL-Ermittlung (Acceptable Quality Limit)

    4 = Mindestanforderung

    1,5 = marktüblicher Wert

    0,65 = bestmöglicher Wert

    Keine Mindestmengen vorge-schrieben.

    3. Probennahme

    Neue Version Bisherige Version

    EN 374 Teil 2 Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration

    EN 374 Normenänderung 12/2003 bzw. 03/2015

  • EN 374 Normenänderung 12/2003

    Jede Abweichung vom Prüfverfahren muss angegeben werden.

    Keine Forderung, Abweichungen vom Prüfverfahren anzugeben.

    9.1.5 Prüfbericht

    Für die Bestimmung des Levels ist die kleinste Durchbruchzeit aus allen Prüfungen anzuwenden.

    Für die Bestimmung des Levels ist die mittlere Durchbruchzeit aus allen Prüfungen anzuwenden.

    8.6 Angabe der Ergebnisse

    1. Bei einheitlichem Schichtaufbau müssen mind. 3 Prüflinge entnommen werden.

    2. Bei unterschiedlichem Schichtaufbau oder unregelmässigem Aufbau muss mind. 1 Prüfling aus diesem Bereich (Nähte eingeschlossen) entnommen werden. 2 weitere Prüflinge müssen aus dem Bereich mit der geringsten Schicht-stärke entnommen werden.

    1. Bei einheitlichem Schichtaufbau müssen mindestens 3 Prüflinge entnommen werden.

    2. Bei unterschiedlichem Schichtauf-bau oder unregelmässigem Aufbau muss mind. 1 Prüfling aus diesem Bereich (Nähte eingeschlossen) entnommen werden.

    7.2 Prüflinge

    Neue Version Bisherige Version

    EN 374 Teil 3 Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation*

    *Norm zurückgezogen! - Neufassung EN 16523-1 und -2

  • EN 374 – Schutzhandschuhe gegen chemische Risiken

    XXX X

    Permeation

    Penetration

    Teil 1: Terminologie und Leistungsanforderung

    Teil 2: Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration von Chemikalien

    Teil 3: Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation von Chemikalien

  • EN 374 – Teil 2 Penetration

    Penetrationstest ISO 2859-1:1989, EN 455 Medizinische Einmalhandschuhe:

    Annahmestichprobenprüfung anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler

    (Attributprüfung)

    Level AQL Untersuchungs-niveau

    Beispiel

    3 0,65 G I < 0,65 Fehler je 100 Einheiten

    2 1,5 G I < 1,5 Fehler je 100 Einheiten

    1 4,0 S 4 < 4,0 Fehler je 100 Einheiten

  • Rechtsanalyse Einwegschutzhandschuhe

    Einwegschutzhandschuhe im Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz Gemäss den Bedingungen der GUV und der BGR 195 sowie den Regelungen im ASchG §§ 5,6 u. 9 muss eine Gefahrenanalyse zum Thema Einwegschutzhandschuhe durchgeführt werden. Sie unterliegen voll dem GSG (Gerätesicherheitsgesetz 8. GPSGV), ChemG, GefStoffVo, TRGS 401 (Hautgefährdung) sowie dem ASchG (Arbeitsschutzgesetz und der darin enthaltenen PSA-Benutzungsverordnung) – dort im speziellen den §§ 2 Abs. 5; 3 Abs. 1 u. 2; 4 Abs. 1, 2, 3, 4, 7 u. 8; 5 Abs. 2, 3 – Punkt 2, 4 u. 5; 6 Abs. 1 u. 2. Demnach ist ganz klar die Verwendung von PSA (Persönliche Schutzausrüstung), im speziellen von Schutzhandschuhen, geregelt. Eine Verwendung von Einwegschutzhandschuhen die unzertifiziert, bzw. nur in der CE-Kat. I nach EN 455 geprüft sind, besonders im Umgang mit Blut, Körperflüssigkeiten etc. von denen eine biologische Gefährdung für den Träger in Form von bakteriösen oder virulenten Stoffen ausgeht, sind unzulässig. Es sind dort ausschliesslich Einwegschutzhandschuhe, CE-Kat. III zertifiziert nach EN 420, 455, 388 und 374 zu verwenden, die eine Barriere gegen die relevanten festzustellenden und zu dokumentierenden Schadstoffe im Sinne der Permeation und Penetration darstellen. Der AQL (Annehmbare Qualitätsgrenzlage)-Wert nach EN 455-1 sollte 1,5 nicht überschreiten oder noch besser 0,65 betragen. (Angabe der neuwertigen Handschuhe die nicht penetrationsdicht sind von 100 St. geprüften) Je nach Verwendungszeit sind die Durchbruchzeiten nach EN 374 (Level 1 – 6) bzw. EN 16523-1 u. -2 zu beachten, insbesondere wenn zusätzlich mit Desinfektions- oder Laborchemikalien oder Betäubungsmitteln umgegangen wird. Latex oder gar Vinylhandschuhe haben zudem noch ein Problem was die Sensibilisierung der Träger betrifft, dort können Allergien (z. B. durch Latexproteine) entstehen oder gar Hautkrebs durch aufgenommene Weichmacher aus dem Vinyl. Eine allergene Wirkung ist auch von den bei allen Gummihandschuhen verwendeten Vulkanisationsbeschleunigern zu erwarten – selbst bei Nitril-Einweghandschuhen. Dort stellt der KCL-Dermatril-Handschuh wegen seines Verzichts auf die schädlichsten Vulkanisationsbeschleuniger eine ganz besondere Ausnahme dar (Siehe Produktbeiblatt Dermatril), insbesondere da hier rechtlich verbindliche Auskünfte der Permeationsraten über 350000 Gefahrstoffe erteilt werden können und der AQL bei < = 0,65 liegt.

  • Rechtsanalyse Einwegschutzhandschuhe

    Es wird daher dringend empfohlen, auf eine Verwendung von Dermatril-Handschuhen zu bestehen. Ratsam ist, sich schriftlich von vorgesetzten bzw. beschaffenden Stellen aus der Verantwortung für eventuell entstehende personelle Folgeschäden – jetzt oder zu einem späteren Zeitraum – bei Verwendung von falschen bzw. ungeeigneten Handschuhen, freistellen zu lassen. Wir verweisen auch hier wieder auf das gültige ASchG §§ 7, 9, 12. Auch muss bei den Entscheidungsträgern in der Beschaffung bzw. Produktauswahl auf deren eigene, persönliche strafrechtliche Haftung und damit deren zu tragende Verantwortung bei entstehenden Gesundheitsschäden bei Ihrem Personal hingewiesen werden, siehe dazu auch ASchG §§ 13 Abs. 1; 25 Abs. 1 u. 2; 26 Abs. 1 u. 2. Eine Ausnahmeregelung durch den FMBI Nr. 13 vom 20.12.02, 25 – P 2007 – 8/134 – 44 389 gemäss § 20 ASchG ist nur für Einsatzkräfte bei Katastrophen und Störfällen erlaubt. Diese Regelung ist also kein Freibrief um das ASchG zu umgehen, siehe dazu auch eine offizielle Stellungnahme durch das Landesamt für Arbeitsschutz vom 05.12.03. Die in nationales Recht umgesetzte EU-Rahmenrichtlinie 89/686/EWG wurde nochmals durch ein Urteil des EuGH vom 22.05.03 bestätigt! Die Ausklammerung der deutschen (öffentlichen) Feuerwehren aus dem Geltungsbereich der PSA-Beschaffung im Rahmen des ASchG ist rechtswidrig! Ab 20.04.2016 gilt die EU Vo. 2016/425 mit einer Überganszeit bis zum 20.04.2018 Hiermit ist eine wirklich umfassende Klarstellung zu der Problematik mit Schutzhandschuhen gegeben. Gerne können Sie sich auch noch beim BVH oder im LfAS weiter informieren – die entsprechenden Kontakte lassen sich ohne weiteres herstellen. Des Weiteren beachten Sie bitte die erwähnten Schreiben und Informationen des Schutzhandschuhherstellers, KCL. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüssen Anlage:

    FBMI 13 u. 25 „Stoiber-Erlass“ v. 20.12.02, LfAS-Schreiben dazu v. 05.12.03 ABC-Schutz-Vortrag Fachforum Feuerwehr 2004, André Schild, IBBS Robert Koch Institut PSA-Vortrag Fachforum Feuerwehr 2004, Christian Pannier, FFW Bretten Dermatril-Produktbeschreibung

    KCL- Handschuhreporte: - Merkblatt für PSA-Anwender - Latexallergien und deren Auswirkungen - Vinyl-Einmalhandschuhe im Kontakt - Das Chemikalien-Schutzhandschuhprojekt von HVBG, VCI und KCL - Kein Chemikalienschutz mit PVC-Handschuhen

  • Chemikalien-Manager

    • 15.000 Stoffe und Gemische zur Findung des richtigen Chemikalienhandschuhs

    • Unterstützung zur Findung des richtigen mechanischen Schutzhandschuhs

    • Umfassende Produktinformationen

    • Erstellung und Verwaltung von

    Handschuhplänen

    • Erstellung und Verwaltung von Gefährdungsbeurteilungen

    • Ausführliche Informationen über Normung, Vorschriften und den Umgang mit Handschuhen

    • Alle Informationen sind exportierbar

    • GM-intern sind über 350.000 Stoffe und Gemische in der ChemPro-Datenbank verfügbar!

  • Chemikalien-Manager

  • Langzeitpermeationsmessung - PERMACELL

    Bis zu 1/3 Tag bzw. 8 Stunden

    Bis zu 90 Tagen bzw.

    2.160 Stunden

    EN 374 PERMACELL

  • EN 388 - Schutz vor mechanischen Risiken

    X X X X X X

    Abriebfestigkeit*

    Schnittfestigkeit

    Weiterreissfestigkeit

    Stichfestigkeit

    EN ISO-Schnittfestigkeit

    Schutz Stoßeinwirkung

    Neue Normen: Schnittschutz

    ab 2016 EN ISO 13997 Stoßschutz

    ab 2016 EN 13594

  • EN 388 – Leistungszahlen/Anforderungen

    Prüfung Messeinheit Klasse/Level/Leistungseinheit

    1 2 3 4 5

    1. Abriebfestigkeit Zyklen 100 500 2.000 8.000

    2. Schnittfestigkeit Index 1.2 2.5 5.0 10.0 20.0

    3. Weiterreissfestigkeit Newton 10 25 50 75

    4. Stichfestigkeit Newton 20 60 100 150

    Prüfung Messeinheit Klasse/Level/Leistungseinheit

    A B C D E F

    5. ISO-Schnittfestigkeit Newton 2 5 10 15 22 30

    6. Schutz v. Stoßeinwirk. Test P = PASS, keine Kennzeichnung = FAIL

  • EN 388 – Leistungszahlen/Anforderungen Abriebfestigkeit:

    Schnittfestigkeit:

    Weiterreissfestigkeit: Stichfestigkeit:

  • EN 407 Schutz vor thermischen Risiken

    X X X X X X

    Brennverhalten

    Kontaktwärme

    Konvektive Hitze

    Strahlungshitze

    Kleine Spritzer geschmolzenen Metalls

    Grosse Mengen flüssigen Metalls

    XXXX

  • EN 407 – Leistungszahlen/Anforderungen

    Brennverhalten Brennzeit/Glimmzeit in Sekunden, Material darf nicht schmelzen, nicht abtropfen

    Kontaktwärme

    Schwellenwertzeit in Sekunden bei festgelegter Kontakttemperatur (100, 250, 350 und 500°C), Anstieg um nicht mehr als 10°C in 15 Sekunden

    Konvektive Hitze Wärmeschutzindex, Zeit in Sekunden bei einem Anstieg der Temperatur um 24°C

    Strahlungshitze Wärmeübertragung in Sekunden

    Kleine Spritzer geschmolzenen Metalls

    Anzahl der Tropfen, die zu einer Temperaturerhöhung von 40°C führen

    Grosse Mengen flüssigen Metalls

    Keine Veränderung einer Prüffolie bei Einwirkung einer festgelegten Menge von flüssigen Eisen

  • EN 407 – Leistungszahlen

    Brennverhalten

    Level Brennzeit s

    Glimmzeit s

    1 ≤ 20 Keine Anforderung

    2 ≤ 10 ≤ 120

    3 ≤ 3 ≤ 25

    4 ≤ 2 ≤ 5

    Strahlungswärme

    Level Wärmeüber-tragung t3/S

    1 ≤ 5

    2 ≤ 30

    3 ≤ 90

    4 ≤ 150

    Kontaktwärme

    Level Kontakt-temperatur

    Schwellen-wertzeit

    s

    1 100°C ≤ 15

    2 250°C ≤ 15

    3 350°C ≤ 15

    4 500°C ≤ 15

    Konvektive Hitze

    Level Wärmeschutz-index s

    1 ≤ 4

    2 ≤ 7

    3 ≤ 10

    4 ≤ 18

    Kleine Spritzer ge-schmolzenen Metalls

    Level Anzahl der Tropfen

    1 ≤ 5

    2 ≤ 15

    3 ≤ 25

    4 ≤ 35

    Grosse Mengen ge-schmolzenen Metalls

    Level Flüssiges Eisen g

    1 30

    2 60

    3 120

    4 200

  • EN 511 Schutz vor Kälte

    X X X

    Konvektive Kälte

    Kontaktkälte

    Wasserdichtigkeit

    XXXX

  • EN 511 – Leistungszahlen/Anforderungen

    Konvektive Kälte

    Level thermische Isolationswerte /TR in m

    2 °C/W

    1 0,10 ≤ /TR < 0,15

    2 0,15 ≤ /TR < 0,22

    3 0,22 ≤ /TR < 0,30

    4 0,30 ≤ /TR

    Kontaktkälte

    Level thermische Widerstandswerte /TR in m

    2 °C/W

    1 0,025 ≤ R < 0,050

    2 0,050 ≤ R < 0,100

    3 0,100 ≤ R < 0,150

    4 0,150 ≤ R

    Wasserdichtigkeit

    Kann-Möglichkeit; Level 1 ist erreicht, wenn innerhalb von 30 Minuten kein Wasser eindringt

    Sonstige Anforderungen

    Kälteschutzhandschuhe müssen die Level 1 bei den Prüfungen Abriebfestigkeit und Weiterreiss-festigkeit nach EN388 erreichen

    Erläuterung: /TR = resultierende thermische Isolation /TR = errechnet sich aus der - Oberflächentemperatur der Hand (°C)

    - Umgebungstemperatur der Klimakammer (°C)

    - Energieaufnahme der Hand (W/m²)

  • Kennzeichnung von Schutzhandschuhen

    Kategorie I Minimale Risiken

    Geringe Schutzanforderungen

    z. B. Verhinderung von Verschmutzungen

    Kategorie II Mittlere Risiken (Standard)

    Schutz gegen mechanische Gefährdung

    z. B. Abrieb, Schnitte, Risse Stiche und Stöße

    Kategorie III Hohe Risiken

    Schutz vor irreversiblen Schäden

    und tödlichen Gefahren: Kälte, Hitze,

    biologische und chemische Stoffe

    DFG

  • Trageversuch mit Begleitung von KCL

    Schulung und Motivation der Handschuhträge mit KCL

    Laborprüfungen Auswertung der Trageversuche

    Jährliche Prüfung der getroffenen Entscheidung

    Zusammentragen der ersten Ergebnisse

    Zusammenfassen und Festlegen der endgültigen

    Handschuhe

    Besprechung mit FASI Einführung und Dokumentation

    Erstellung eines Handschuhkonzeptes

    Betriebsbegehung und Risiko-Gefahren-Analyse vor Ort

  • Grün Blau Schwarz

    Artikel Tricotril Dermatril Butoject

    Art.-Nr. 736 740 898

    Produktbild

    Piktogramme

    Kategorie III – EN374 III – EN374 III – EN374

    Material Nitril Nitril Butyl

    Einsatzbereiche

    Abteilung A

    Abteilung B

    Abteilung C

    Abteilung D

    Abteilung D

    Abteilung C

    Abteilung D

    Abteilung C

    Aceton 5-10 Min. -- 480 Min.

    Ag-Platin 480 Min. 480 Min. 480 Min.

    Benzylalkohol 30 Min. -- 480 Min.

    Butylglykol 480 Min. 10 Min. 480 Min.

    Ethanol 120 Min. 10 Min. 480 Min.

    Natronlauge 480 Min. 480 Min. 480 Min.

    Salpetersäure 30 Min. -- 240 Min.

    Silbernitratlösung 480 Min. 480 Min. 480 Min.

    Identifikation über die Farbe des Handschuhs

    Komplette Handschuh-Kennzeichnung

    Einsatzbereiche der Handschuhe

    Chemikalien mit Leveln Alle Tätigkeiten

    Identifikation über das Foto des Handschuhs

    KCL-Handschuhplan

  • Betriebsanweisungen für den Handschutz

  • Auswahlkriterien in der Praxis

    • Nötige Ausführung und Größen

    • Platzbedarf und geplante Lagerzeit

    • Tragedauer, Mitarbeiterfluktuation

    • Verwendung von weniger Handschuhmodellen möglich

    • Kombinationsfähigkeit mit weiterer Ausrüstung

    • Einfaches und richtiges An- und Ausziehen

    • Pflege und Wiederverwendbarkeit

    • Langlebigkeit

    • Wirtschaftlichkeit ohne Sicherheitsverlust

    • Unterstützung durch den Lieferanten, Datenbankservice

  • Anwendertipps

    • Bei der Auswahl des Handschuhs Mitarbeiter mit einbeziehen / Motivation

    • Auswahl der richtigen Grösse / Lagerhaltung • Richtiges An- und Ausziehen / Kontaminationssicherheit • Dekontamination nach Verwendung / vor

    Wiederverwendung • Sichtprüfung vor dem nächsten Einsatz /

    Funktionskontrolle • Wiederaufbereitung (nur Butyl und Viton!) • Hautschutzcremes mit verwenden / Haut- und Handschutz

  • Diese Unterlagen entstanden in freundlicher Zusammenarbeit mit:

    • DuPont

    • H. R. Steffens, Dipl.-Chem.

    • KCL

    ®


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