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Chemie plus 04/2013

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4-2013 Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB www.chemieplus.ch www.marktspiegel.ch 4 Thema des Monats: Pharma braucht neue Geschäftsmodelle 30 Reinraum: Cleanroom im «Rampenlicht» 56 Laborpraxis: Liquid Handling mit intelligenten Pipetten Gemeinsam immer einen Schritt voraus Ich halte dicht! Skanair® CMR, der kleinste Zytostatika-Isolator
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  • 4-2013

    Schweizer Fachzeitschrift fr Chemie-, Pharma- und BiotechnologieOffizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

    www.chemieplus.chwww.marktspiegel.ch

    4 Thema des Monats: Pharma braucht neue Geschftsmodelle

    30 Reinraum: Cleanroom im Rampenlicht

    56 Laborpraxis: Liquid Handling mit intelligenten Pipetten

    Gemeinsam immer einen Schritt voraus

    Ich halte dicht!Skanair CMR, der kleinste Zytostatika-Isolator

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  • ovartis erhlt in Indien kein Pa-tent auf das KrebsmedikamentGlivec. Dies hat das oberste

    Gericht Indiens nun definitiv entschieden.Der indische Staat versteht es erneut, sichals pharmazeutischer Robin Hood in Sze-ne zu setzen, wie die euphorischen Reak-tionen von Nichtregierungsorganisationen(NGOs) auf das Glivec-Urteil zeigen. Ingrossen Teilen der ffentlichkeit sind dieSympathien klar verteilt: Hier der westlichePharmagigant, der den Profit ber allesMenschliche stellt; dort der soziale Umver-teiler, der nur das Wohl der Armen im Au-ge hat. Dieses Schwarz-Weiss-Bild basiertindes auf einer schrgen Optik. Wie jederErfinder haben auchforschende Pharma-firmen ein berech-tigtes Interesse amSchutz ihres geisti-gen Eigentums. Mit der grossflchigen Ab-lehnung von Patenten fr Arzneimittelstellt sich Indien gegen weltweit akzeptier-te Standards; Glivec z. B. ist in rund40 Lndern zugelassen. Fragwrdig istauch die Auslegung des allein in Indiengeltenden Evergreening-Paragraphen,wonach leicht vernderte Arzneimittel-Ver-sionen keinen Patentschutz verdienen. ZuRecht betont Novartis, dass in Indien nieein ursprngliches Patent auf das Medika-ment bestand. Auch der Vorwurf, dass esBig Pharma nur um Big Business geht, istin diesem Zusammenhang nicht haltbar.Gemss Novartis erhalten 95 Prozent derindischen Glivec-Patienten das Medika-ment gratis. Auf der anderen Seite denkendie Robin Hoods auch nicht nur gemein-ntzig. Die indische Generikaindustrie hatin den vergangenen Jahren ihre Umstzeexplosionsartig auf 16 Milliarden Dollar imJahr 2012 gesteigert. Das Schwellenlandstieg so zum weltweit grssten Pharma-Ex-porteur auf. Die Unternehmen erzielen da-bei hohe Gewinne. Eines steht freilich aus-ser Zweifel: Die weltweite Versorgung allerBevlkerungsschichten mit erstklassigenTherapien ist ein grosses Menschheitsziel,dem sich Wirtschaft und Politik verpflich-

    N

    tet fhlen sollten. Dabei muss sich nochmehr das Prinzip durchsetzen, dass Arz-neimittel je nach Region und Zielgruppe zu

    unterschiedlichenPreisen abgegebenwerden. Seine Ge-schftsmodelle mussBig Pharma indes

    auch aus anderen Grnden berdenken(Thema des Monats, Seite 4).

    Bereits hufiger durften wir Sie ber neueTrends in der Elementanalytik informieren.Diese spannende Thematik steht auch imMittelpunkt des Chemie plus-Userday, zudem wir Sie herzlich einladen.(Weitere Infos finden Sie auf Seite 97.)

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  • 2 CHEMIE PLUS 4-2013 i n h a l t

    4 THEMA DES MONATSPharmabranche: Der Patientals wichtiger GeschftspartnerBig Pharma steht unter Ertragsdruck und stellt den Kompassauf vernderte Koordinaten ein: Whrend das Geschftsmo-dell der Pharmaunternehmen sich in den vergangenen Jahr-zehnten kaum verndert hatte im Fokus stand immer dieEntwicklung von Wirkstoffen und deren Vertrieb ber rzteund Kliniken, mit oder ohne zwischengeschaltete Grosshnd-ler gewinnt der direkte Kontakt zwischen Patienten undPharmaunternehmen immer mehr an Bedeutung. Der Patientgreift in den Pharmakonsum ein, die klassische Beziehung Pa-tient-Arzt mutiert zum Dreieck Patient-Arzt-Pharma, zumal Pa-tienten ihre Erfahrungen zunehmend ber Foren tauschen,prognostiziert Gerd Strz, Leiter des Bereichs Life Sciencesbei der Prfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

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    Gemeinsam immer einenSchritt voraus

    1 Editorial 2 Titelseite 95 Impressum

    THEMA DES MONAT 4 Pharma: Geschftsmodelle unter der Lupe

    MRKTE & AKTEURE 7 Nachrichten

    8 Nachruf auf Robert Trefzer

    12 Erfolgreicher Start des Chemieparks im Dreilndereck

    13 Hagen-Rundkorn verdient es

    POWTECH/TECHNO-PHARM 14 Chemie mit optimiertem Ex-Schutz Pharmazie mit besserer Validierung

    18 Innovatives vom Spezialisten

    19 Produktinformationen

    ANALYTIK 21 Effiziente Chromatographie chiraler Substanzen

    24 Wasseranalytik mit dem neuen Roboter AP 3900

    26 Elementabalytik: Ein analytisches Kinderspiel

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  • 30 REINRAUMInnovativeBrancheReinrume und Labors bentigenLsungen, die auf intelligenter Ge-budetechnologie basieren, welchedie Anforderungen und Richtlinienzur Qualittssicherung erfllen kn-nen. Weitere Themen u. a: Reini-gungsvalidierung durch Online-TOC-Bestimmung. Innovationen anden LOUNGES. Automatische Hand-schuhprfung. Moderne Luftmana-gementsysteme.

    52 TECHNIKIdeale Mischgte ein schnes ZielOb Additive in der Kunststoffherstel-lung, Wirkstoffe und Exzipienten inder Pharmaproduktion oder Aromenfr Desserts stets geht es um dasrichtige Verhltnis und die grndlicheDurchmischung. Dabei nhert mansich dem Ideal allerdings nur an, undso bedeutet zum Beispiel der Termi-nus ideale Mischgte stets: DieDurchmischung lsst sich letztlichnicht mehr verbessern.

    REINRAUM 30 Integrierte Lsungen fr effiziente, sichere Reinrume und Labors

    33 Reinigungsvalidierung durch Online-TOC-Bestimmung

    35 Reinrume im Rampenlicht

    37 Automatische Handschuh- Prfung effizient und prozesstauglich

    39 Reinraum-Lsungen aus erster Hand regionale Messe schafft neue Plattform

    40 Cleanzone 2013 mit Fokus auf Technologie und Life Sciences

    41 Raumluft-technisches System Labcontrol von TROX Hesco

    PHARMA 42 Inhibitoren mit hohem Potenzial

    45 Behandlung im Rhythmus der inneren Uhr

    UMWELT 50 Energieautarke und hocheffiziente industrielle Abwasserreinigung

    VERFAHRENSTECHNIK 52 Mischen: Innovativ und patentiert

    LABORPRAXIS 56 Pipetten im Fokus

    62 Labotec: Das Labor der Zukunft macht Station in Lausanne

    WERKSTOFFE 63 Mit neuen Polymeren die Zukunft meistern

    FIRMENBERICHTE 65 Kontinuierliche Dosierung intelligent gesteuert

    66 Pipetten langweilig oder doch ein wenig Rock n Roll?

    PRODUKTE 67 Kompaktinfos zu Innovationen

    SCV / FLB 72 Berichte aus den Verbnden

    FORSCHUNG 83 Nachrichten

    FILTRAT/STELLEN 84 Kalender, Stellen

    85 Stellen

    BEZUGSQUELLEN 86 Wer liefert was?

    SCHLUSSPUNKT 96 Cartoon, Firmenregister

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  • 4 CHEMIE PLUS 4-2013 t h e m a d e s m o n a t s

    hrend das Geschftsmodell derPharmaunternehmen sich in den

    vergangenen Jahrzehnten kaum vernderthatte im Fokus stand immer die Entwick-lung von Wirkstoffen und deren Vertriebber rzte und Kliniken, mit oder ohnezwischengeschaltete Grosshndler ge-winnt der direkte Kontakt zwischen Patien-ten und Pharmaunternehmen immer mehran Bedeutung. Der Patient greift in denPharmakonsum ein, die klassische Bezie-hung Patient-Arzt mutiert zum Dreieck Pati-ent-Arzt-Pharma, zumal Patienten ihre Er-fahrungen zunehmend ber Foren tau-schen, prognostiziert Gerd Strz, Leiter desBereichs Life Sciences bei der Prfungs- undBeratungsgesellschaft Ernst & Young.

    Patient im FokusDie Pharmahersteller werden knftig an dertatschlichen Wirksamkeit ihrer Wirkstoffenicht nur in klinischen Studien, sondernauch in der praktischen Anwendung gemes-sen. Um das zu erreichen, wrden die Un-ternehmen zunehmend den direkten Kon-takt zu den Patienten suchen und versu-chen, deren Verhalten mittels begleitenderServiceangebote zu beeinflussen beispiels-weise ber Apps, die bei der Diagnose vonErkrankungen und der berwachung vonTherapien helfen. Sogar die Einnahme derverordneten Medikamente knne so ber-prft werden. Die Frderung gesunder Ver-haltensmuster wie ausgewogene Ernhrung,Gewichtskontrolle und korrekte Medika-menteneinnahme wrden an Bedeutung ge-winnen. Dazu werde sich die Pharmabran-che ffnen und Kooperationen mit bislangbranchenfremden Playern eingehen etwaaus den Bereichen IT, Telekommunikationoder aus der Nahrungsmittelindustrie undsich die Eigentmerrechte an neuen Koope-rationen mit Vertretern anderer Industrie-zweige teilen.

    Vitaminspritze durch ForschungIndes blst Big Pharma schrferer Windins Gesicht: Im vergangenen Jahr musstendie zehn umsatzstrksten Pharmaunterneh-

    W

    men der Welt einen Umsatzrckgang vonzusammen 2 Prozent auf insgesamt 359Milliarden Euro hinnehmen. Deren Gewinnging um 1 Prozent auf 95 Milliarden Eurozurck. Hhere Verkaufssteigerungen wei-sen Unternehmen auf, die im Umsatzran-king die Pltze elf bis zwanzig belegen: IhreUmstze kletterten um 3 Prozent. Beim Ge-winn hingegen mussten sie mehr Federnlassen als die Top 10: Ihr Gesamt-EBIT (Ge-winn vor Zinsen und Steuern) sank um11 Prozent. Der Gesamtumsatz aller Top-20-Unternehmen ging um 1 Prozent zurck,das EBIT gar um 3 Prozent.Acht der zwanzig grssten Pharmaunter-nehmen der Welt haben in ihrem Pharma-geschft Umsatz eingebsst zum Teil we-gen Patentablufen umsatzstarker Medika-mente und der Konkurrenz durch Generika,zum Teil aber auch aufgrund des Spar-drucks im Gesundheitswesen in den Indust-rielndern. Zwar erzielten einige Unterneh-men deutliche Pluszahlen in den Schwellen-

    lndern, diese konnten aber die Einbussenin Nordamerika und Europa nicht ausglei-chen.Dass trotz zum Teil massiver Kosten-schnitte auch der Gewinn rcklufig war,fhrt Gerd Strz einerseits auf Restruktu-rierungskosten zurck, andererseits aberauch auf die anhaltend hohe Investitions-ttigkeit der Unternehmen sowohl inneue Mrkte als auch in neue Wirkstoffe.Die Gesamt-F & E-Quote, also der Anteilvon Aufwendungen fr Forschung undEntwicklung am Umsatz, stieg im vergan-genen Jahr leicht von 14,5 auf 14,8 Pro-zent. Gleichzeitig ging die EBIT-Marge von26,2 auf 25,5 Prozent zurck.

    Margen unter DruckAls Grnde fr die insgesamt schwchereEntwicklung der Pharmakonzerne nenntErnst & Young sinkende Produktpreise, stag-nierende Nachfrage in angestammten Mrk-ten, fehlenden Nachschub an umsatzstar-

    PHARMAINDUSTR IE

    Geschftsmodelle unter der LupeGrosspharma steht unter Ertragsdruck und stellt den Kompass auf vernderte Koordinaten ein: Nicht rzte, sondernPatienten rcken in den Fokus grosser Player. Interdisziplinre Kooperationen sind gefragt.

    A D A L B E R T B U D Z I N S K I

    Forschungsintensive Branche: DNA-Sequenzierung bei Roche. (Bild: Roche)

  • ken Wirkstoffen und die zunehmende Konkurrenz durch billigereGenerika. Auf diese Imponderabilien reagieren Unternehmen zumeinen mit Kostensenkungs- und Restrukturierungsmassnahmen.Zum anderen erhhen sie die Investitionen in Forschung und Ent-wicklung im vergangenen Jahr um 1 Prozent auf knapp 70 Mil-liarden Euro. Knftiges Wachstum drfte allerdings vor allem zu er-zielen sein, indem die Pharmaunternehmen neue Mrkte erschlies-sen und ihre Geschftsmodelle strker auf den Patienten ausrichten.Ernst & Young hat die Finanzkennzahlen der 20 grssten Pharma-unternehmen der Welt analysiert und die Geschfts- und Quartals-berichte im Kalenderjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr bei kon-stanten Wechselkursen verglichen. Dabei wurden nur die Health-care-Bereiche bercksichtigt; branchenfremde Aktivitten sindnicht in die Analyse eingeflossen.Eine durchgreifende Verbesserung der Gewinnsituation in den kom-menden Jahren wird nicht erwartet, im Gegenteil: Die Margen derPharmakonzerne werden weiter unter Druck geraten, so die Pro-gnose. Zwar htten einige Unternehmen vielversprechende neueWirkstoffe in der Pipeline, jedoch drohten angesichts der Patent-klippe weitere Preisrisiken und Mengenverluste. Die Branche ms-se Antworten auf die Frage finden, wo in Zukunft noch Wachstumherkommen soll. Deutliche Umsatzsteigerungen in den Industrie-nationen erwarten Ernst & Young-Experten nicht. Dem hheren Be-darf an Medikamenten einer lter werdenden Gesellschaft steht dererhebliche Preisdruck seitens Kostentrgern und Politik entgegen.Waren bis vor wenigen Jahren vor allem Industrielnder wie dieUSA, Japan und in Europa noch mit Abstand die wichtigsten Ab-satzmrkte fr Arzneimittel, so verschieben sich die Gewichte zu-nehmend: Auch in den Schwellenlndern wchst mit dem Wohl-stand die Nachfrage nach Medikamenten. Ein Engagement in die-sen Lndern ist freilich mit hohen Risiken verbunden, denn dieMrkte in den Schwellenlndern funktionieren nach ganz eigenenSpielregeln. Eine starke Prsenz in den Schwellenlndern wird we-gen des niedrigeren Preisniveaus auf die Margen drcken. Eskommt hinzu: Die Mrkte China und Indien erwarten, dass diePharmaindustrie Produkte in diesen Lndern entwickeln, was auchdie Verlagerung der Pharmaforschung in diese Lnder zur Folge ha-ben drfte. An Bedeutung werden berdies Generikafirmen gewin-nen, nicht nur durch klassische bernahme von patentfreien Pro-dukten, sondern aufgrund des angesammelten Know-how im Ver-trieb und mit eigenen Entwicklungen.

    Chinesische und indische Firmenschliessen zur Spitze aufGleichwohl schreibt die Branche eine Erfolgsstory. Seit 1992 hatsich der Umsatz mit Arzneimitteln weltweit mehr als vervierfacht.Mit rund 36 Prozent bleiben die USA der weltgrsste Einzelmarkt,gefolgt von Europa mit 28 Prozent und Japan mit 12 Prozent. Wh-rend der Markt in Europa im Jahr 2011 um 1 Prozent schmolz, leg-ten die Mrkte Lateinamerikas und Asiens zwischen 13 und 18 Pro-zent zu. Nach Angaben der IMS Health und des deutschen Verban-des Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) betrug der Arzneimit-telmarkt 2011 weltweit 956 Milliarden US-Dollar. Whrend im Jahr2000 die USA einen Marktanteil von 44 Prozent und Europa von26 Prozent hielten, drften diese Anteile nach VFA-Angaben bis2020 auf 29 Prozent beziehungsweise auf 20 Prozent schmelzen.Es ist abzusehen, dass in den kommenden zehn Jahren chinesi-sche oder indische Unternehmen in den Top 10 der Parmaindustrieauftauchen werden, betont auch Strz.

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  • 6 CHEMIE PLUS 4-2013 t h e m a d e s m o n a t s

    Fusionen sind kein Allheilmittel mehrEin Mittel, die aktuelle Wachstumsschw-che zu berwinden, wren verstrkte Fusio-nen und Akquisitionen (M & A). Allerdingswaren bereits in den vergangenen Jahrendie M & A-Investitionen der grossen Pharma-hersteller rcklufig: Im Jahr 2009 investier-

    ten diese noch 101 Milliarden US-Dollar inZukufe, 2011 waren es immerhin noch 64Milliarden US-Dollar. 2012 flossen hingegennur 28 Milliarden US-Dollar in Fusionenund bernahmen. Grnde seien fehlendeFinanzmittel oder hohe Schulden wegenrcklufigen Cashflows, teurere Zukufe in

    der Vergangenheit, Aktienrckkufe und Di-videndenzahlungen. Zudem versuchenauch grosse Biotechunternehmen sowieHersteller von Pharmawirkstoffen und Ge-nerika durch Akquisitionen zu wachsen,was die Preise solcher Transaktionen in dieHhe treiben drfte.

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  • m r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 4-2013 7

    Grundfos, Weltmarktfhrer beiFlssigkeitspumpen, sucht ver-strkt den Dialog mit Gesellschaftund Politik. Diese Aufgabe ber-nimmt federfhrend Her-mann W. Brennecke.Als Vizeprsident Group Sales

    startet er am 1. April in einer neu geschaffenenFunktion, die mit Public Affairs und weiterestrategische Aufgaben umschrieben ist. Zielist es, fr die gesamte Grundfos-Gruppe sys-tematisch eine weltweite Public Affairs-Strate-gie zu entwickeln. Brennecke war seit 2006Vorsitzender der Geschftsleitung der deut-schen Grundfos GmbH. Sein Nachfolger indieser Position ist Kim Jensen.

    Dr. Markus Steilemann (42) hat am1. April 2013 bei Bayer Material Science dieweltweite Leitung der Business Unit Polycar-bonates bernommen. Er folgt MichaelKoenig, der in den Vorstand der Bayer AGwechselt. Steilemann, derzeit Leiter Global In-dustrial Marketing Polycarbonates, wird neuauch Mitglied des Executive Committee vonBayer Material Science.

    Die BASF strkt ihre Asien-Pazifik-Organisa-tion: Dr. Albert Heuser, PresidentMarket & Business Development Asia Pacific,hat zum 1. April 2013 die Verantwortung fr dieMarkt- und Geschftsentwicklung und die Pro-duktionsstandorte in China sowie fr die regio-nalen Funktionaleinheiten in Asien-Pazifik ber-nommen. Gops Pillay, Senior Vice Presi-dent Dispersions & Pigments Asia Pacific, wirdzum 1. Mai die Verantwortung fr alle regiona-len Geschftseinheiten in Asien-Pazifik sowiefr alle Lnder in der Region, ausgenommenChina, bernehmen.

    Der designierte Novartis-CEO Jrg Rein-hardt scheidet aus dem Verwaltungsrat vonLonza aus. Wir bedauern den Rcktritt vonJrg Reinhardt nach nur einem Jahr. Dennochverstehen wir diese Entscheidung, sagte Lon-za-VR-Prsident Rolf Soiron. Neu in denLonza-VR kommt Thomas Ebeling.Von 2000 bis 2007 war Ebeling als CEO ver-antwortlich fr das globale Pharmageschftvon Novartis. Im Oktober 2007 wurde er CEOder Novartis Consumer Health Division. SeitMrz 2009 ist er Vorstandsvorsitzender (CEO)der ProSiebenSat.1 Media AG. Ebeling ist Mit-glied des Aufsichtsrats der Bayer AG.

    persn l ich

    Zitat des MonatsSobald es einen Hemmschuhfr die Investition von Kapital

    gibt, sucht sich das Kapitalandere Gelegenheiten.

    Charly Drevna, AFPM (US-Petrochemie)ICIS Chemical Business, 25. Mrz 2013

    Der Schweizer Spezialchemiehersteller ClariantInternational AG hat die unter der Marke Bay-ink entwickelte Technologieplattform fr nano-partikulre Silbertinten vom deutschen Bayer-Konzern erworben. Der Erwerb umfasst smtli-che Patente, Kenntnisse und Materialien in Ver-bindung mit der Nano-Silbertinten-Technologievon Bayer. Der Kauf strkt unser Portfolio neu-artiger Materialien fr den Elektronik- und Ener-

    giemarkt, erklrte Christian Kohlpaintner, Mit-glied des Executive Committee von Clariant.Nano-Silbertinten sind auf verschiedenen Unter-grnden wie Kunststoff, Glas oder Silikon ver-druckbar. Sie werden fr eine breite Palette zu-kunftstrchtiger Anwendungen im Bereich ge-druckte Elektronik, z. B. Leiterplatten, RFID(Radio Frequency Identification Devices)-Syste-me oder Photovoltaikmodule, eingesetzt. Nano-Silbertinten sorgen fr eine hervorragende Leitf-higkeit bei einem geringen Anteil des Edelmetallsund knnen mit modernen Druckverfahren wieInkjet- oder Aerosoldruck verwendet werden.Nano-Silbertinten sind ein wichtiger Schritt inder Entwicklung einer nachhaltigen Innovations-plattform fr funktionale Tinten und ergnzen un-ser Produktportfolio fr Druckfarben, so FrankKber, Leiter New Business Development beiClariant. www.clariant.ch

    Clariant bernimmt Nano-Silbertinten von Bayer

    An der Spitze der Endress + Hauser Gruppekndigen sich Vernderungen an. Matthias Al-tendorf wird zum 1. Januar 2014 neuer Chef desFamilienunternehmens. Klaus Endress, der seit1995 als CEO die Geschicke der Firmengruppeleitet, wechselt zum zeitgleich in den Verwal-tungsrat. Die Nachfolgeregelung sei von langerHand vorbereitet worden, teilte die Gruppe mitSitz in Reinach mit. Klaus Endress (64) hatte sei-

    nen geplanten Rckzug aus dem operativenGeschft in den vergangenen Jahren wiederholtangekndigt. Bekannt war auch, dass ihm zumjetzigen Zeitpunkt aus Altersgrnden kein ande-res Mitglied der Gesellschafterfamilie nachfolgenwrde. Wir wollen Diskussionen und Spekulati-onen vermeiden, erklrte Klaus Riemenschnei-der, Prsident des Verwaltungsrats. Die frhzei-tige Bekanntgabe der Nachfolgeregelung soll frKlarheit sorgen und den nahtlosen bergang er-leichtern. Der neuer CEO, Matthias Altendorf,ist bislang Geschftsfhrer des grssten Werksvon Endress + Hauser im sddeutschen Maul-burg und seit 2009 auch Mitglied des ExecutiveBoard der Firmengruppe. Der 45-Jhrige absol-vierte seine gesamte berufliche Laufbahn beiEndress + Hauser. Bereits geregelt ist auch dieNachfolge von Altendorf. Dr. Andreas Mayr sollzum 1. Januar 2014 neuer Geschftsfhrer desKompetenzzentrums fr Fllstand- und Druck-messtechnik werden. Der 51-jhrige promoviertePhysiker ist seit 1998 bei Endress + Hauser inMaulburg ttig und gehrt seit 2010 der Ge-schftsfhrung an. www.endress.ch

    Endress + Hauser: Kontinuitt trotz Wechsel an der Spitze

    Klaus Endress (links) mit seinem designierten Nach-folger als CEO, Matthias Altendorf.

    Die CABB GmbH, Sulzbach D Muttergesell-schaft der CABB AG in Pratteln , die Jining GoldPower Co. Ltd. und die Jinwei Huasheng Chemi-cal Co. Ltd. wollen ein Joint Venture fr die Her-stellung und den Vertrieb von hochwertiger Mo-nochloressigsure (MCA) in Jining, Provinz Shan-dong, VR China, grnden. Eine entsprechendeAbsichtserklrung wurde am 7. Mrz unterzeich-net. MCA ist eine wichtige chemische Basiskom-ponente fr die Synthese zahlreicher Produkte imBereich der Nahrungsmittel-, Kosmetik- und ag-rochemischen Industrie. Fr CABB sei dies einewichtige Etappe in der Unternehmensstrategiemit dem Ziel, den Geschftsbereich Acetyls regio-nal auszubauen und auf diesem Wachstumsfeld

    global aktiv zu sein, teilte das Unternehmen mit.In einem ersten Schritt wird das von CABB undJining Gold Power zu grndende Joint Venturedas bestehende Unternehmen Jinwei Huashengbernehmen, welches derzeit jhrlich 20000 Ton-nen MCA produziert. CABB wird mit 67 % derAnteile der Haupteigner des Joint Ventures sein.Das Joint Venture werde sehr schnell in der Lagesein, hochwertiges MCA von den bestehendenCABB-Standorten zu liefern und hat ausserdemmit der Planung eines Expansionsprojektes be-gonnen, um mithilfe von CABBs eigener Spitzen-technologie zustzlich jhrlich 25000 Tonnenhochwertiges MCA herstellen zu knnen.www.cabb-chemicals.com

    CABB: Neues JV zur Produktion von Monochloressigsure

  • 8 CHEMIE PLUS 4-2013 m r k t e u n d a k t e u r e

    ach der Laborantenlehre in der Cibastudierte Robert Trefzer Chemie und

    schloss 1949 das Studium als diplomierterChemiker HTL erfolgreich ab.Robert Trefzer entwickelte neben seinerArbeit als Chemiker und Lehrlingsausbil-der spezielle Glasapparaturen fr die che-mische Industrie. Bei der Firma GlasKeller,Basel, fand er ein engagiertes Glasblser-Team, welches seine Ideen und Weiterent-wicklungen optimal umsetzen konnte. DasGlasKeller-Team konnte seine Perfektionund Begeisterung teilen und ihn immerwieder dabei untersttzen, innovative

    N Ideen zu realisieren. Sicherheit in der An-wendung, schonende Destillation und ein-fache Handhabung sind nur einige derPostulate, die konsequent Eingang in seineEntwicklungen erhalten haben. Er war je-weils mit Herzblut am Messestand vonGlasKeller dabei, wenn die ChemiemesseILMAC in Basel stattfand und erklrte denBesuchern eingehend die Funktionsweiseseiner Gerte. Auch nach seiner Pensionie-rung 1989 realisierte Herr Trefzer zusam-men mit GlasKeller noch zahlreiche Glas-apparaturen mit den gewohnt hohen An-sprchen an Sicherheit, Przision und Effi-

    zienz. Was er tat, tat er mit voller berzeu-gung, vollem Einsatz und unter Vermei-dung von Kompromissen.Im Namen der zahlreichen Lehrlinge in La-bor, glastechnischer Werkstatt und Bros,im Namen von GlasKeller und all den Kun-den, die die Trefzer-Apparate schtzen, be-danken wir uns posthum bei einer einzigar-tigen, unverwechselbaren Persnlichkeit frdie vermittelten Impulse, die er umzusetzenwusste und die ihn lange berdauern wer-den.

    Das GlasKeller-Team

    Robert Trefzer, ein ausserordentlich engagierter Chemiker und Erfinder, ist am 27. Mai 2012 im 89. Lebensjahr verstorben.Seine Innovationskraft spiegelt sich u. a. in den von ihm entwickelten speziellen Glasapparaturen wider.

    N A C H R U F A U F R O B E R T TR E F Z E R

    Seine Perfektion und seine Begeisterungwaren inspirierend

    Robert Trefzer (*09.03.1924, 27.05.2012).Beispiele der von Robert Trefzer entwickelten Glasapparaturen.

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  • 1 0 CHEMIE PLUS 4-2013 m r k t e u n d a k t e u r e

    Die schwierigen Marktbedingungen bereitendem Spezialchemieunternehmen H & R, Salz-bergen (D), Sorge. Mit umfangreicheren Mass-nahmen als bisher geplant will die brsenko-tierte Gesellschaft nun gegensteuern. Sie sol-len die Basis fr den gesicherten und langfris-tigen Fortbestand des Unternehmens seinund eine nachhaltige Ertragsstabilisierungermglichen. Die fr den 28. Mrz vorgesehe-ne Verffentlichung des Geschftsberichts2012 werde auf den 26. April verschoben. Ent-sprechend werde auch die Hauptversamm-lung nicht am 23. Mai, sondern erst am 23. Julistattfinden. Auf die widrigen Umstnde hatdas Unternehmen bereits im vergangenenJahr reagiert und zur Jahresmitte die zuvor er-griffenen Massnahmen um das Effizienzsteige-rungsprogramm KAT10+ ergnzt. Damit solleine jhrliche Steigerung des Ergebnispoten-zials von rund 10 Millionen Euro erreicht wer-den. H & R (Umsatz 2011: 1,2 Mrd. EUR) ist inder Entwicklung und Herstellung chemisch-pharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohl-basis und in der Produktion von Przisions-Kunststoffteilen ttig. Das Unternehmen ent-stand im Jahr 2001 durch die Verschmelzungder Schmierstoffraffinerie Salzbergen GmbHmit der WASAG-Chemie AG.www.hur.com

    H & R: Spezialchemie-Unternehmen im Gegenwind

    Der weltgrsste Chemiekonzern BASF hat we-gen der Einfhrung neuer Bilanzregeln seine mit-telfristigen Finanzziele reduziert. Durch die An-wendung der neuen internationalen Rechnungs-legungsstandards IFRS werden sich Umsatz undoperatives Ergebnis signifikant reduzieren. DerJahresberschuss nach Anteilen Dritter wird sichaber kaum verndern. Hauptgrund fr die star-ken Rckgnge ist, dass wichtige Gesellschaf-ten jetzt anders im Konzernabschluss erfasstwerden als bislang. Das hat starke Auswirkun-gen auf die Erlse und operativen Gewinne.Wichtigste Neuerung ist die genderte Einbezie-hung der l- und Gastochter Wintershall AG inden Konzernabschluss. An der Tochter, die diel- und Gasproduktion in Libyen betreibt, hltBASF 51 Prozent. Die Gesellschaft wurde bis-lang voll konsolidiert und wird zuknftig nachder sogenannten Equity-Methode einbezogen.Dies fhrt zu einem deutlichen Umsatz- und Er-gebnisrckgang in der BASF-Gruppe. Hauptur-sache ist, dass die lfrdersteuern zuknftignicht mehr in der Ergebnisrechnung der BASFbercksichtigt werden. www.basf.com

    BASF: Neue Bilanzregelnreduzieren die mittelfristigenFinanzziele

    Brenntag, der weltgrsste Chemiedistributeur,vermarktet die Streusalz-Rieselhilfe EcoselBio-Care von AkzoNobel. Im Rahmen des neuge-schlossenen Kooeperationsvertrags mit Akzo-Nobel Industrial wird Brenntag als Vertreter dieVermarktung, den Vertrieb und die Auslieferungvon EcoselBioCare und damit verbundeneDienstleistungen fr Streusalz-Kunden in Europa,Nordafrika und Nordamerika bernehmen. DieHerstellung von EcoselBioCare hat Brenntag be-reits fr AkzoNobel bernommen. Der nun ge-schlossene Vertrag ist der nchste Schritt zur

    Verbreitung unserer innovativen, umweltschonen-den Streusalztechnologien, so Olivier Hayard,Global Director Marketing & Sales im Geschfts-bereich Salz von AkzoNobel. Wir mchten un-sere neuesten technologischen Entwicklungen soschnell wie mglich auf den Markt bringen, undBrenntag ist fr diese Zwecke genau der richtigestrategische Partner. Die ganze Gesellschaft wirdvon dieser Innovation profitieren: EcoselBioCareist biologisch abbaubar und daher eine cyanid-freie, umweltschonende Alternative zu den her-kmmlichen Rieselhilfen. www.brenntag.ch

    Brenntag vermarktet Streusalz-Rieselhilfe von AkzoNobel

    Der Chemiekonzern DuPont und der Agrarkon-zern Monsanto haben eine Reihe von Lizenz-vereinbarungen fr von Monsanto entwickelteTechnologie zur genetischen Vernderung vonSaatguteigenschaften geschlossen. Damit istdas im vergangenen Jahr ergangene Urteil ge-gen DuPont wegen der Patentrechtsverletzungvom Tisch der US-Chemieriese muss die ge-gen ihn verhngte Geldstrafe von 1 MilliardeUS-Dollar an Monsanto nicht zahlen. Stattdes-sen zahlt DuPont nun insgesamt 1,75 Milliar-den USD fr die Saatgutlizenzen. Der Konzernaus Wilmington kann damit die von Monsantoentwickelten Eigenschaften auch in seinen ei-genen Mais- und Sojabohnensamen verwen-den. Die Vereinbarung umfasst sowohl Produk-te, die Monsanto in Krze auf den Markt brin-gen will, wie zum Beispiel Sojabohnensamen,die die Nutzung des Unkrautvernichtungsmit-tels Dicamba berstehen, als auch bestehendeProdukte, deren Patente in den kommendenJahren auslaufen. www.monsanto.com;www.dupont.com

    Saatgut: DuPont undMonsanto legen Patentstreit bei

    Mit einem Aktionsplan wollen Bayer CropScien-ce und Syngenta dazu beitragen, die Pattsitua-tion in der EU zum Thema Bienengesundheitaufzulsen. Diese Situation sei entstanden,nachdem es der Europischen Kommissionnicht gelungen war, sich mit den Mitgliedstaatenauf eine angemessene Reaktion auf Berichte derEuropischen Behrde fr Lebensmittelsicher-heit (EFSA) zu einigen, heisst es in dem gemein-samen Communiqu von Bayer und Syngenta.Die Berichte hatten das von neonikotinoidhalti-gen Pflanzenschutzmitteln ausgehende theoreti-sche Risiko fr die Bienengesundheit untersucht.Die Hauptpunkte des Aktionsplans lauten:1. Die signifikante Ausweitung der Anlage vonAckerrandstreifen mit pollenreichen Bltenpflan-zen in der gesamten EU, um Bienen den not-wendigen Lebensraum und Nahrung bereitzu-stellen. 2. Einrichtung eines umfassenden Feld-Monitoring-Programms fr die Bienengesund-

    heit, inklusive des Nachweises von Rckstndenneonikotinoidhaltiger Pflanzenschutzmittel ins-besondere in den Kulturen Mais, Raps, Sonnen-blumen und Baumwolle. 3. Obligatorische Um-setzung strenger Massnahmen zur Senkung desExpositionsrisikos fr Bienen. 4. Investition inneue Technologien, die die Staubentwicklungbeim Ausbringen des mit neonikotinoidhaltigenPflanzenschutzmitteln behandelten Saatgutsweiter reduzieren. 5. Weitere Investitionen in dieErforschung und Entwicklung neuer Lsungenfr die Hauptfaktoren, die die Bienengesundheitbeeintrchtigen, unter anderem Parasiten undViren. Die EFSA hatte ein akutes Risiko be-stimmter Pflanzenschutzmittel mit nikotinartigerWirkung (Neonicotinoiden) fr Bienen festge-stellt. Es geht dabei um die Wirkstoffe Clothiani-din und Imidacloprid von Bayer CropScience so-wie um Thiamethoxam von Syngenta.www.syngenta.com; www.bayer.com

    Bienengesundheit: Bayer und Syngenta schmieden Aktionsplan

    Die EMS-Gruppe bernimmt die vollstndigeKontrolle ber das AutomobilzuliefergeschftEFTEC in Zentral- und Osteuropa. Der zurEMS-Gruppe gehrende weltweite Automobil-zulieferer EFTEC entwickelt, produziert und ver-marktet Materialien und Applikationstechnolo-gien in den Spezialbereichen Kleben, Schtzen,Dichten und Dmpfen und verfgt mit diesenAnwendungen ber fhrende Marktstellungenweltweit. Die Mrkte Zentral- und Osteuropawurden bis anhin mittels eines regionalen JointVentures bearbeitet. Nun bernimmt die EMS-Gruppe vom tschechischen Partner D PLASTdessen 50 % Anteile am Joint Venture DPLAST-EFTEC. Mit der bernahme beabsichtigtEMS, das Geschft in den WachstumsmrktenZentral- und Osteuropa weiter auszubauen unddie fhrenden Marktpositionen als weltweiterAutomobilzulieferer zu strken. D PLAST-EFTECmit Hauptsitz in Zlin (Tschechien) hat vier Pro-duktionsstandorte in Tschechien, Russland undRumnien sowie Verkaufbros in der Ukraine,Slowakei und in Slowenien. 2012 setzte DPLAST-EFTEC mit 211 Mitarbeitenden 82 Mio.CHF um. Der Kaufpreis von 60 Mio. CHF werdeproblemlos aus eigenen Mitteln finanziert, teilteEMS mit.www.ems-group.com

    EMS bernimmt vollstndigeKontrolle ber EFTEC-Geschftim Osten

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    Die rapide Abnahme und Alterung bestehender Rohlreserven kurbelt inden USA und in Europa die Nachfrage nach verbesserten lfrderungs-chemikalien massiv an. Im Jahr 2012 hatte dieser Markt ein Volumen von409,3 Mio. US-Dollar. Bis zum Jahr 2019 werden sich die Umstze in denUSA und Europa auf 1,775 Mrd. USD vervierfachen, prognostizieren dieMarktforscher von Frost & Sullivan (F & S). Die F & S-Studie umfasst u. a. dieProduktgruppen Polymere, oberflchenaktive Stoffe (Surfactants), Alkali-Chemikalien, Surfactant-Polymer-Formulierungen und Alkali-Surfactant-Polymer-Formulierungen. Die Frderung der verbliebenen, schwerer zu-gnglichen Erdlreserven erfordert den Einsatz von mehr und besserenChemikalien. www.frost.com

    lfrderung: Boom fr verbesserte Chemikalien

    Der Spezialchemiekonzern Lanxess hlt ungeachtet der schwachen Kon-junktur weiter Ausschau nach Zukufen. Dies sagte Finanzvorstand Bern-hard Dttmann am Rande der Bilanzpressekonferenz. Im vergangenenJahr hatte das Unternehmen lediglich zwei kleinere Geschfte erworben.Lanxess erwarb u. a. das in den USA ansssige Unternehmen Tire CuringBladders, ein fhrender Hersteller von Vulkanisationsblgen fr Lkw-Rei-fen, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Baumaschinen. Das Unternehmenhabe sich umgeschaut, aber keine sinnvolle Mglichkeit fr einen Einstieggefunden, erklrte der Manager gemss Dow Jones Newswire. Dttmannwrde gerne das Geschft in den beiden kleineren Geschftsfeldern Per-formance Chemicals (Spezialchemikalien) und Advanced Intermediates(Basis- und Feinchemikalien, u. a. fr Kunden aus der Agro- und Pharma-industrie) mit Zukufen verstrken. Wir fhlen uns sehr wohl mit einem ge-wissen Ausgleich ber drei Segmente, begrndete dies der Manager. Diemit Abstand grsste Sparte ist bei Lanxess der Bereich Performance Poly-mers, in dem der Konzern die Aktivitten der Kautschuk- und Kunststoff-herstellung bndelt. Lanxess gehrt zu den grssten Herstellern von Butyl-und Polybutadien-Kautschuken, die insbesondere zur Herstellung vonPkw- und Lkw-Reifen verwendet werden. Dort stsst das Unternehmen invielen Bereichen bereits an kartellrechtliche Grenzen. Wir sind der grssteAnbieter in der Welt von synthetischem Kautschuk. www.lanxess.com

    Lanxess weiteren Zukufen nicht abgeneigt

    Im laufenden Jahr wird die in EggZH ansssige Testo Industrial Ser-vices AG ihren Expansionskurs fort-setzen. Unter anderem hat das Un-ternehmen im Rahmen der Jahres-planung insgesamt 15 neu zu be-setzende Stellen in verschiedenenBereichen ausgewiesen, z. B. in

    den akkreditierten Kalibrierlaboren und im Onsite Service. Weiter wird dieTesto Industrial Services im 2. Halbjahr 2013 einen neuen Service-Standortim Grossraum Basel/Kanton Aargau erffnen, der u. a. zur Intensivierungder Kundenbetreuung und Pflege sowie als zentraler Sttzpunkt fr dieOnsite Service Ingenieure und Techniker und deren Equipment dienen soll.Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kalibrierungs-, Qualifizierungs-und Validierungs-Dienstleistungen nehme stetig zu, heisst es in dem Com-muniqu weiter. Mit dem Expansions- und Investitionskurs wolle das Un-ternehmen auch in Zukunft das jhrliche Wachstum von 1520 % sicher-stellen. Ein weiterer Baustein des zuknftigen Erfolges des Unternehmenswird u. a. die in 2013 beantragte Lizenz zum inlndischen Personalverleihsein. www.testotis.ch

    Testo Industrial Services plantweiteres Wachstum in der Schweiz

  • 1 2 CHEMIE PLUS 4-2013 m r k t e u n d a k t e u r e

    er im Dreilndereck gelegene Infra-park Baselland wurde von der Clari-

    ant im November 2010 gegrndet und istdamit der jngste Chemiepark im deutsch-sprachigen Raum. Am Standort in Muttenzbietet der Infrapark Unternehmen aus allenprozesstechnischen Industrien Flchen zurAnsiedlung neuer Produktionsbetriebe an.Als eigenstndiger Geschftsbereich der Cla-riant Produkte (Schweiz) AG ist der Infra-park Baselland mit der Aufgabe betraut, denhistorisch gewachsenen Chemiestandort inMuttenz nach dem Konzept eines offenenIndustrieparks zu entwickeln und auszu-bauen.Die Konversion des von der Sandoz im Jah-re 1946 gegrndeten Chemiewerks Muttenzzu einem modernen Chemiepark im HerzenEuropas trgt bereits erste Frchte. SeitGrndung der Standortgesellschaft ist esdem Marketingteam der Clariant unter Lei-tung von Renaud Spitz gelungen, zahlreicheFirmen fr Investitionen und Neuansiedlun-gen zu gewinnen. So nahm u. a. die PanGasAG, eine schweizerische Tochtergesellschaftder Linde Gruppe, bereits 2011 eine Luftzer-legungsanlage im Infrapark in Betrieb. Auchdie Bayer Schweiz AG hat zwischenzeitlicherhebliche Investitionen am Standort inMuttenz gettigt, um die Produktionsanla-gen der Bayer CropScience zu erweitern.Am Standort produziert die Bayer Crop-Science drei verschiedene Pflanzenschutz-prparate, zu denen auch das weltweit ein-gesetzte Hochleistungsfungizid Flint zhlt.Dass sich der Chemiepark bestens fr dieAnsiedlung von Produktionsanlagen zurHerstellung von Spezialchemikalien, Additi-ven oder auch Katalysatoren eignet, stelltdie erfolgreiche Ansiedlung der Comar Che-micals unter Beweiss. Das sdafrikanischeUnternehmen produziert in Muttenz orga-nometallische Katalysatoren und Nano-Che-mikalien, die vor allem in der Kunststoffin-dustrie zum Einsatz kommen. Zu den amStandort angesiedelten Firmen zhlen wei-

    D terhin: Aprentas Ausbildungsverbund, AVABiochem, Lehmann Rohrleitungsbau, RPDTool AG und Step Bios GmbH.Das Areal des mit einem Hafenanschluss di-rekt am Rhein gelegenen Infraparks Basel-land erstreckt sich ber insgesamt 37 Hekt-ar, von denen 16 ha zur Neuansiedlung vonUnternehmen aus den Branchen Chemie,Pharma, Biotechnologie und Anlagenbauzur freien Verfgung stehen. Neuansiedlernbietet die Standortgesellschaft Infrapark einumfangreiches Dienstleistungspaket an:Von A (wie Analytik) bis Z (wie Zuwegung)steht das Team des Infraparks mit seinen190 geschulten Mitarbeitern den am Stand-ort angesiedelten Unternehmen jederzeitzur Verfgung. Das Dienstleistungsangebotumfasst weiterhin die Energieversorgung,Notfall- und Umweltdienste, Facility Ma-nagement und Lieferlogistik. Fr die Stand-ortunternehmen besteht auch die Mglich-keit, auf die ber Jahrzehnte gewachseneExpertise des Infraparks in den BereichenEngineering und Verfahrenstechnik zurck-zugreifen. So steht den Kunden ein kompe-tentes Team von Ingenieuren und Techni-kern fr die Lsung verfahrenstechnischer

    Fragen zur Seite. Zu den Standortdienstleis-tungen des Infraparks zhlt die Kundenbe-ratung in Fragen zu behrdlichen Bau- undBetriebsgenehmigungen, wie auch die Eva-luierung der am Standort vorhandenen Syn-ergien und deren optimale Nutzung durchdas neue Standortunternehmen.

    Verbundnetz und StandortdienstleistungenAlle Produktionsbetriebe haben die Mg-lichkeit, ihren Bedarf an Basis-Chemikalienber das bestehende Verbundnetz des Infra-parks zu decken. So werden u. a. Chlor,HCl-gas, Stickstoff, Salz- und Schwefelsu-re, Natronlauge und Thionylchlorid ber dieRohrbrcken des Verbundnetzes geliefert.Auch die Energie- und Umweltdienste kn-nen ber das Ver- und Entsorgungsnetz-werk des Standortes von allen Unterneh-men genutzt werden. Der Standort in Mut-tenz ist so nicht nur bestens zur Ansiedlungvon Produktionsbetrieben aus Chemie,Pharma und Agrochemie geeignet, sondernbietet auch forschenden Unternehmen ausder Biotechnologie und den Advanced Ma-terials eine Basis fr die erfolgreiche Umset-zung ihrer Expansionsplne.

    I N F R A P A R K B A S E L L A N D

    Erfolgreicher Start desChemieparks im DreilndereckAnlsslich der 13. Euroforum Jahrestagung Chemie- und Industrieparks Anfang Mrz in Kln berichtete der Leiter desInfraparks Baselland, Renaud Spitz, ber die jngsten Entwicklungen am Chemiestandort in Muttenz.

    T I M S C H E U C H

    Brenntag Schweizerhall plantGrossinvestition im InfraparkDie Brenntag Schweizerhall AG, die Schweizer Landesgesellschaft von Brenntag, dem Weltmarkt-fhrer in der Chemiedistribution, hat eine Kooperation mit Bayer CropScience und dem InfraparkBaselland vereinbart. Brenntag lsst sich im Infrapark nieder und investiert vor Ort in eine Schwe-felsureverdnnungsanlage. Diese Anlage und eine neu installierte Pipeline zu Bayer CropScien-ce, die ebenfalls im Infrapark ansssig sind, ermglichen es Brenntag, Bayer die verdnnteSchwefelsure just in time zur Verfgung zu stellen.Mit diesem Projekt schaffen wir Synergien fr alle beteiligten Unternehmen. Bayer konzentriertsich auf seine Kernkompetenz und wir bndeln unsere Produktionsmengen, whrend der Infra-park Baselland einen neuen Mieter gewinnt, so Wolfram Heymann (Bild), Geschftsfhrer Brenn-tag Schweizerhall AG. Diese Ansiedlung ist ein gutes Beispiel, wie unser Chemiepark das Ver-bundsprinzip untersttzt: Synergien knnen genutzt und in diesem Fall Logistikkosten gesenktwerden. Ausserdem knnen das Know-how und die Erfahrungen unserer Mitarbeiter vernetztwerden sagt Renaud Spitz, Leiter des Infrapark Baselland.In der Anlage und den neu gebauten Tanks konzentriert Brenntag in der Schweiz seine Schwefel-sureaktivitten an einem Standort. Brenntag Schweizerhall plant ber die Belieferung von Bayerhinaus, weitere Produkte aus dem Standortsortiment in die angemieteten Rumlichkeiten im Infra-park zu verlagern und vor Ort weitere Pipelines und Tanks zu installieren. (PD)

  • m r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 4-2013 1 3

    HERZLICH WILLKOMMEN ZUR JHRLI-CHEN VERSAMMLUNG der Anteilseigner derRundkorn AG, begrsste ich meinen Cappuccinokredenzenden Assistenten. Nehmen Sie dochPlatz, mein bester Haettenschweiler. Ich gehe da-von aus, dass Sie in Ihrer unter Vorstandsvorsitzen-

    den beinahe schon sprichwrtlichen Akkuratessenicht nur mein Croissant und meine Gazzetta, son-dern auch die Tagesordnung fr die heutige Veran-staltung mitgebracht haben. Nun, ich glaube ber-schauen zu knnen, dass wir vollstndig sind. An-wesend sind Dr. Haettenschweiler und Fritjof Ha-gen-Rundkorn. Meine Frau Grete hat sich per SMSentschuldigt, und mit dem jungen Herrn Rtli binich mir vergangenen Dienstag einig geworden.Rtli? Reto Rtli aus der Betriebskche West II?Der junge Koch, der Wirsing angeblich wie derKoch Ihrer Frau zubereitet?, fragte mein Vorlagen-vorleger. Eben der. Er war bis vergangenen Diens-tag im Besitz der letzten beiden Rundkorn-Aktienauf dem Markt. Jetzt gehrt ihm die Kantine. Wiedem auch sei, ich stelle fest, dass wir beschlussf-hig sind. Wenn ich mir die Frage erlauben darf,Herr Hagen-Rundkorn: mssen wir die vorgeschrie-bene Vorgehensweise beachten, obwohl das Unter-nehmen derzeit nur an der Glcksbrse von Thim-pu notiert ist?, wollte der um Effizienz bemhteDoktor wissen. Ich bin mir nicht sicher, ob wirder Form gengen mssen, da die Vorschriften alle-samt ausschliesslich in Dzongkha, der recht blumi-gen Landessprache Bhutans, verfasst sind. Dochwie dem auch sei, hegten wir die Absicht, uns inZukunft auch wieder an einer von zgelloser Hab-gier getriebenen Brse in der westlichen Welt notie-ren zu lassen, sollten wir deren formale Ansprchenicht aus dem Auge verlieren. Wollten wir die An-teilsscheine der Rundkorn AG etwa wieder in Z-rich anbieten, msste unsere kleine Runde die Be-zge des Vorstandes festlegen.

    Herr Hagen-Rundkorn, darf ich Sie daran erin-nern, dass Sie der einzige Vorstand sind undgleichzeitig auch 80 % der Aktien besitzen?, fragtemich der gute Doktor mit einer Augenbrauenbewe-gung, die vermutlich eine Botschaft fr mich ent-

    hielt. Sie drfen, werter Haettenschweiler, Sie dr-fen. Und da mich Grete mit einer Stimmvollmachtfr ihre 11% ausgestattet hat, sollte es das Abstim-mungsprozedere in allen Fragen deutlich verkr-zen, selbst wenn Sie mit Ihren 9 % kontrre An-sichten vertreten sollten. Kommen wir also zu

    Punkt 1. Die Bezge des Vorstandes. Der Volksent-scheid gegen Abzocke war unzweideutig. Tatsch-lich hat die Masslosigkeit meiner Kollegen schonseit geraumer Zeit jeden Bezug zur Realitt ihrerMitarbeitenden verloren. Wenn da jemand zumAbschied eine Summe frs Nicht-Arbeiten be-kommt, fr die ein gelernter Arbeiter mehr als tau-send Jahre schuften msste, ist die Emprung be-rechtigt. Wobei alle, die selber in Aktien investie-ren, und so das inhumane Raubrittertum der Be-reicherung auf Kosten anderer untersttzen, protes-tieren ohne moralische Berechtigung gegen exzessi-ve Managergehlter aus Angst um ihre Dividende.Seis drum. Haettenschweiler, hat die Rundkorn AGnach Abzug aller Kosten und Steuern im vergange-nen Jahr wieder Gewinn erwirtschaftet? Nun,grob vereinfacht ausgedrckt: Ja, rund 1 MilliardeFranken, liess mich mein Assistent nach einemschnellen Blick auf seinen Tablet PC wissen. Alsoweniger als letztes Jahr. Gut, dass wir nicht an derBrse notiert sind, sonst wre unsere Aktie abge-strzt. Schn, wir waren also sehr erfolgreich. Gut,dann bekommt jeder unserer 50 000 Mitarbeiten-den sagen wir 2500 Franken Prmie. Da bleibt janoch ein schner Rest. Was habe ich denn im letz-ten Jahr so verdient, mein guter Doktor? Nun,Sie haben Ihre Koffeinbedrfnisse auf Unterneh-menskosten befriedigt, Ihre Berge dmmen undausbauen lassen, ihren Rolls-Royce zum Elektromo-bil umbauen lassen h, ja, das reicht, Haet-tenschweiler, schlage vor, ich trage weiterhin mei-nen Lebensunterhalt auf Unternehmenskosten undverzichte auch 2013 auf ein gesondertes Gehalt.Wie der Papst? So hnlich, mein bester Haetten-schweiler, aber mir vernnftigen Schuhen.

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  • 1 4 CHEMIE PLUS 4-2013 p o w t e c h / t e c h n o p h a r m

    s wird immer klarer, dass um denPlaneten Schttguttechnik diverse

    Monde kreisen, die ihn von unterschiedli-chen Seiten beleuchten. Dazu gehren zumBeispiel die Analytik PAT (process analyti-cal technology), die Automatisierung odergesetzliche Neuregelungen mit all ihrenAuswirkungen. Das macht die Messe Pow-tech so lebendig. Deswegen gruppieren sichdarum herum unter anderem der PARTEC(Internationaler Partikeltechnologiekon-gress), oder die Parallelveranstaltung Tech-noPharm; darum sind die Anwendungsbe-reiche auch so breit und schliessen nebenChemie, Pharmazie und Lebensmitteltech-nologie zum Beispiel Bau, Steine, Erden,Keramik oder allgemein den Anlagenbauein.

    Online-Partikel-Messung in der Ex-Zone:Arbeitsschutz zuerstDie Handhabung von Schttgtern ist stetsmit der Messung der Anzahl der Partikel inder Luft pro Volumeneinheit verbunden. Daist das Thema Staub in der Atemluft nichtweit. Leistungsfhige Entstauber sorgen frSicherheit am Arbeitsplatz. Wie in anderenBereichen sollen sie heute nicht nur zuver-lssig, sondern auch energieeffizient sein.Die auf der Powtech vorgestellten Modellebieten hier gegenber dem bisherigen Standder Technik noch einmal ein Plus; rund 15Prozent Energieeinsparung sind bei station-ren Sauganlagen oft noch drin. Weitere Ver-minderungen der Umweltbelastung werdendurch den Umstieg von pulverbeschichtetemMetall auf recyclingfhigen Kunststoff er-reicht. Und der bringt auch noch eine einfa-chere Montage dank leichterer Einzelteile,eines leiseren Arbeitens und eines geringerenAnschaffungspreises mit sich. Interessant: Somanches energieoptimierte System ist nachder Bewhrung fr die normale Anwen-

    Edung jetzt auch als ATEX-konforme Variantefr den explosionsgeschtzten Bereich er-hltlich (z.B. MOBEX, ESTA, www.esta.com;Powtech: Halle 5/5-236). ber den Bereichder Kompaktentstauber hinaus gibt es auchneue mobile Entstauber in ATEX-konformerAusfhrung. Sie knnen an Maschinen- undHandarbeitspltzen sowie zur Direktabsau-gung an Produktionsanlagen oder -linien ein-gesetzt werden. (z. B. DUSTOMAT P, ESTA,Senden).Neben Arbeitsschutzaspekten spielt selbst-verstndlich auch die Kontrolle der Prozesseim Sinne von PAT eine Rolle. Die Schar derPartikelzhler-Hersteller ist mit weltweit elfgut berschaubar, wobei neun davon hier-zulande aktiv sind. Die Technologie hat sichseit 20 Jahren bewhrt, doch ihr Einsatz imexplosionsgeschtzten Bereich bleibt stets ei-ne Herausforderung. So macht es durchaus

    Furore, wenn ein seit zwei Jahren bewhrtesmodernes Online-Partikelmess-System (JELHorus, Engelsmann, www.engelsmann.de,Powtech: Halle 4A/4A-323) nun auch dieATEX-Anforderungen erfllen kann, genau-er: Der Einsatz sowohl in den Zonen 0/1/2wie auch 20/21/22 (innen) und 1/2 sowie21/22 (aussen) zur permanenten berwa-chung von Siebvorgngen ist jetzt mglich fr eine rechtzeitige Warnung vor einemZuviel an Siebgut oder vor Tendenzen desGewebes zum Reissen. Speziell fr denPharma-Bereich hat man jngst im Auftrageines renommierten Herstellers eine neueVibrationssiebmaschine mit der Mglichkeitzur Ultraschallabreinigung Gas-Ex-Zone ent-wickelt.

    Automatisierte Reinigung:mal ber-, mal unterdimensioniertDie Reinigung von Produktions- und ande-ren Anlagen erfordert heutzutage immer in-dividuellere Lsungen. Dafr sorgen schondie Vorgaben der US-amerikanischen Arz-nei- und Lebensmittel-Behrde FDA (Foodand Drug Administration). Immer strkerwerden sie jetzt auch in Extrembereichenerfllt, etwa in explosionsgeschtzten Ru-men. Der Trend geht hier zur automatisier-ten Reinigung im laufenden Betrieb. Dabeihaben einzelne Anbieter den Eindruck ge-wonnen: In der Chemie ist die Automatisie-rung schon weit fortgeschritten, aber teil-weise berdimensioniert, womit sich Chan-cen zur Energieeinsparung ergeben. Umge-kehrt im Pharma-Bereich: Hier lsst sich dieFehlerquelle Mensch im Vergleich zumstatus quo vielfach mit weiteren Automati-sierungsschritten noch besser eliminieren.Beim Einsatz von individuell ausgelegtenDruckreinigungssystemen (= Chemikalien

    Die Messe Powtech, 23. bis 25. April in Nrnberg, bietet traditionsgemss ein Forum fr Anlagen und Apparate zumZerkleinern, Dosieren, Mischen, Sieben, Frdern und fr die Partikelanalytik von Pulvern, Granulaten und Schttgtern.Diesmal wartet sie im Chemiebereich insbesondere mit Innovationen fr den explosionsgeschtzten Bereich auf.Spezialitten zur einfacheren Validierung der prozessbegleitenden Analytik (PAT) halten der Pharma- undLebensmittelbereich bereit ein Ausblick.

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    Chemie mit optimiertem Ex-Schutz Pharmazie mit besserer Validierung

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    Mittelpunkt Schttgut: ein Planet, um den vieleskreist. (Bild: Powtech)

  • p o w t e c h / t e c h n o p h a r m CHEMIE PLUS 4-2013 1 5

    + Druckluft) lassen sich im Nicht-Ex-Schutz-Bereich teils erhebliche Personalkos-ten und Abwassermengen einsparen. InZahlen ausgedrckt macht das in derSechs-Jahres-Nachbetrachtung insgesamt350000 Euro (427000 Franken) pro Jahr ge-genber herkmmlicher Technologie frvier neue Reinrume (Gesellschaft fr Mi-cronisierung, Bremen (D)). Die Hauptein-sparung trugen laut dem Spezialisten Wal-tercleaningsystems (www.walter-cleaningsys-tems.de, Powtech: Halle 6/6-415), die Per-sonalkostenverminderung und die Kostenfr Abwasser bei; aber auch die Reduzie-rung der verwendeten Chemikalien durcheine fest dosierbare Menge an Reinigungs-und Desinfektionsmitteln ergab eine Summeim oberen vierstelligen Bereich pro Jahr.Es sind nicht zuletzt die gesetzlichen Rege-lungen und die im Detail eher noch schrfe-ren firmeninternen Vorgaben grosser Player,die eine Erweiterung der bestehenden Steue-rungen auf den Ex-geschtzten Bereich not-wendig machen. Hier bietet die Powtech einSpektrum innovativer Lsungen (z. B. Wal-ter cleaningsystems).Ergnzungen durch neue Reinigungs-Hilfs-mittel im Ex-Schutz-Bereich auch beim Pul-vertransport hier speziell fr Rohrverbin-der: Klassischerweise arbeitet man hier mitStoffmanschetten und Spannringen bzw.Schlauchschellen. Dadurch entstehen aberunvermeidlicherweise Hohlrume, eskommt zu Friktionen und Abrasionen, und

    nach einer gewissen Zeit ist das System ein-fach nicht mehr dicht. Nun gibt es schonseit Lngerem die folgende verblffend ein-fache Alternative (BMF-System, Walter clea-ningsystems): Ein Flansch aus Polyurethanmit Rillenprofil und Silikonmanschette wirdber die Rohrenden geschoben. Auf dieseWeise lsst sich schnell einmal ein Siebsys-tem mit einer Frderschnecke verbinden.Dieses Prinzip funktioniert brigens auchbei Innendruck (z.B. unter Stickstoffschutz-gas).

    Als Neuerungen kommen jetzt gleich zweiMaterialien: Dabei handelt es sich um eineableitfhige Variante fr den Gas-Ex- undden Staub-Ex-Bereich. Hinzu tritt ein Werk-stoff, der selbst im Temperaturbereich zwi-schen 80 und 110C noch bestndig ist unddamit insbesondere auch bei Heissreinigun-gen (ca. 85 C) einsatzfhig bleibt. Darberhinaus ist er im Vergleich zum herkmmli-chen Polyurethan bestndiger gegen Surenund Laugen - mit der Eignung fr die CIP-Reinigung (cleaning in place) und frSprh- und andere Trockner. Daneben gibtes neuerdings auch BMF-End-Kappen zumstaubdichten Verschluss einer Anlage wh-rend eines Reinigungsvorgangs. Wie auf-wendig war es demgegenber zuvor, extraeinen individuellen Stahldeckel herstellenzu mssen!In der letzten Stufe vor dem Abtransportbzw. vor der Auslieferung des fertigen Pro-dukts kommt es dann wiederum auf dierichtige Verbindung an oft zu einem Big-bag. Es ist schon erstaunlich, welcheSchwierigkeiten bei seiner Befllung oderEntleerung immer wieder auftreten. Unter-schiedliche Hhen der Ein- bzw. Auslauf-stutzen machen immer wieder aufwendigeAnpassungen notwendig. Abhilfe schaffenflexible Systeme (z. B. JEL SafeConnect, En-gelsmann) fr den Anschluss unterschiedli-cher Sackgrssen. Allerdings war dafr bis-her oft Druckluft erforderlich. Dank einerneuen Variante mit mechanischer (stattpneumatischer) Verschlussvorrichtung istdas jetzt nicht mehr zwingend notwendig.

    Big-bag-Befllung und -Entleerung leicht gemacht: flexible Lsung statt vieler Spezialkonstruktionen.(Bild: Engelsmann)

    Auf die richtige Stapelung auf der Palette kommt es an: nur so hlts. (Bild: Beumer/Vinnolit)

  • 1 6 CHEMIE PLUS 4-2013 p o w t e c h / t e c h n o p h a r m

    Das System ist unabhngig von der jeweili-gen Ausfhrung fr alle handelsblichenBig-bags und Fsser mit Inliner geeignetund kann ohne Umrstung fr unterschied-liche Big-bag-Auflaufdurchmesser (250 bis400 Nanometer) verwendet werden. Auchist die nachtrgliche Installation an vorhan-denen Big-bag-Systemen bzw. -bergabe-stellen mglich.Eine andere in der chemischen In-dustrie bliche Gebindeform stellenmehr oder weniger flache Papiers-cke dar, die auf Paletten geladenwerden. Ein Beispiel dafr sindHersteller von Polyvinylchlorid. Sowird bei Vinnolit, Ismaning, einTeil des PVC-Pulvers in die besag-ten Papierscke abgefllt, wobeidie Kunst beim Palettieren die rich-tige Stapelung ist nicht einfachein Sack auf den anderen, sondernstets der jeweils nchste um 90Grad verdreht. Nur so ist es am En-de stabil, und die unvermeidlichenSpannkrfte verteilen sich in gns-tiger Weise, das heisst: Hier kannnichts reissen. Der Grund ist eineTechnik, die auch auf der Powtechvorgestellt wird: das sogenannteStretchhauben- statt des zuvor ver-wendeten Schrumpfhaubenverfah-rens (stretch hood S, Beumer,www.beumergroup.de, Powtech:Halle 1/1-135). Neben der erhh-ten Ladungssicherung und der fle-xibleren Handhabung wird zumBeispiel mehr als 30 Prozent weni-ger Folie verbraucht. Ausserdemkonnten die Wartungskosten um 40 Prozentgesenkt werden. Im Allgemeinen eignet sichdie Technik fr zahlreiche Arten von Kunst-stoffgranulaten.

    Additive: schon im granuliertenoder pastillierten VorproduktIn diesem Bereich gelten als ein Mega-Trendkontinuierliche Prozesse und Masterbat-ches, das heisst: Die ntigen Additive sindschon im zugelieferten Granulat enthalten oder auch in einem pastillsen Pharma-Vor-produkt. Das geht bis hin zu ausgesprochenteuren Zwischenstufen. Speziell fr denPflanzenschutz gibt es seit neustem Formu-lierungen, die bereits abgestimmte Konzen-trationen, unter anderem Harnstoff, Ammo-niumsulfat und Magnesium, enthalten undnach dem sogenannten Rotoform-Verfahrenhergestellt werden (Sandvik Process Sys-tems, www.processsystems.sandvik.com,

    Powtech: Halle 4A/4A-107). Sein Herzstckbesteht aus einem speziellen Aufgabekopf,ein voll beheizter feststehender Innenkrperund ein perforierter, rotierender Zylinder alsAussenrohr. Daraus tropft die zu granulie-rende oder pastillierende Masse auf ein ge-khltes Stahlband. Nach diesem Prinzipwird bereits seit 1980 in der l- und Gasin-dustrie Schwefel, eigentlich ein Abfallpro-

    dukt, pastilliert. In der Chemieindustrie sindes Wachse oder Fettalkohole fr Shampoos,Cremes oder Nagellacke. In der Kunststoff-industrie erhlt man diverse Vorstufen (z.B.Caprolactam als Polyamid-Vorstufe).Eine Neuerung auf der Powtech betrifft diesogenannte Einweisersteuerung. Sie wirdklassischerweise von Hand auf das Aussen-rohr aufgeklappt. Nun erledigt das ein Mo-tor mit feingesteuertem Anpressdruck. Da-mit lassen sich versprengte Trpfchen zu-verlssiger entfernen. Insbesondere bei Pas-tillen von definiertem geometrischem Zu-schnitt (z. B. hemisphrisch) lsst sich da-durch die Produktqualitt nochmals verbes-sern.Neu sind auch Gleitringdichtung mit einerhheren Lebensdauer (Pi mal Daumen:sechs Wochen statt drei Wochen). Bewegli-che und heisse Teile sind in den aktuellenAusfhrungen durch eine Haube abgedeckt,

    was die Arbeitssicherheit steigert. Speziellfr die Pharma- und Lebensmittelindustrieist als Alternative zur geschmierten Ketteoptional ein Zahnriemen erhltlich alsFDA-zugelassener Keilriemen-Antrieb. Undmit weniger als 80 Dezibel ist das Ganzeauch noch recht leise. Ein bekanntes Bei-spiel aus dem Lebensmittelbereich, fr dassich diese Variante eignen knnte: Die

    Schokopastillen fr McDonalss-Muffins kommen aus der Rot-oform-Maschine.Neben Themen des Bereichs Pro-duktion bilden spezielle Fragestel-lungen aus der pharmazeutischenund Lebensmittel-Analytik einenweiteren Schwerpunkt der Powtech.

    Prfung nach Arzneibuch:Teste das TestsystemEs klingt zunchst wenig spektaku-lr, doch es geht hier um eine imAlltag eines Pharma-Herstellers im-mens wichtige Sache: physikalischePrfverfahren, vor allem fr festeArzneiformen wie Pulver und Gra-nulate, nach Arzneibuch im Laborparallel zur laufenden Fertigung. Damssen Hrte, Zerfallszeit (Dissolu-tion), Schtt- bzw. Stampfdichte,Fliesseigenschaften und Abrieb ge-testet werden. Eine der wesentlichenFragen lautet dabei: Wie qualifiziereich die dazu verwendeten Systeme?Besonders nervenaufreibend ist esdabei, wenn man mit unterschiedli-chen Testgerten arbeitet und folg-lich fr jedes davon ein eigenes Vali-

    dierungs-System braucht. Speziell fr denDissolution-Test gibt es endlich eines fr al-le (Sotax MQD, Sotax, www.sotax.com,TechnoPharm: Halle 6/6-331) auch einaussichtsreicher Kandidat fr den begehrtenPreis Powtech Innovation Award.Das neue Testgert fr die berprfung vonDissolution-Testern wird berhrungsfrei be-dient und via Bluetooth gesteuert. Das Er-gebnis bermittelt eine kleine Software, wo-bei am Ende ein Ausdruck steht. Der gibtAntworten auf viele Fragen, die bishermeist mit separaten Prfungen behandeltwurden, zum Beispiel auf diese: Steht derDissolution-Tester waagerecht? Steht derSchaft vertikal und ist er zentral angeord-net?Nicht das Unwichtigste drfte fr den Prak-tiker der folgende Umstand darstellen: Esbraucht keine Software-Validierung durch-gefhrt zu werden, da am Ende der Aus-

    Keine Gefahr: Prfkrper zum Testen des Fremdkrperdetektors bzw.-ausschleusers im Kontakt mit Kaffee. (Bild: Rondotest)

  • p o w t e c h / t e c h n o p h a r m CHEMIE PLUS 4-2013 1 7

    druck steht. Damit entfallen die bekanntenDokumentationen gemss dem Kapitel21/Teil 11 des Code of Federal Regulati-ons (CFR 21/Part 11) der FDA und damitein Haufen Brokratie. Gerade fr kleinereUnternehmen stellt dies eine wichtige Res-sourcen-Einsparung dar. Spezielle Ausfh-rungen des Dissolution-Testers sind fr dieFreisetzung aus Implantaten, aus Flssigkei-ten oder extra fr Nanopartikel verfgbar.

    Fremdkrperdetektion noch mal:Teste das TestsystemSpter im Verlauf des pharmazeutischenProduktionsprozesses mssen die fertigenProdukte stets auf Fremdkrper (z.B. Metal-le) untersucht und gegebenenfalls ausge-sondert werden. Das luft vielfach schonautomatisch, aber funktioniert das auch zu-verlssig? Um dies zu berprfen, mussman nicht nur die Detektion der Fremdkr-per sicherstellen, sondern auch die gelunge-ne Ausschleusung der kontaminierten Wa-re. Darum braucht man Standard-Prfkr-per, die in den Produktstrom gelangen dr-fen mindestens mit Lebensmittelzulas-sung, was erstaunlicherweise immer nochnicht berall der Standard ist.Vielleicht liegt es daran, dass dafr handli-che Systeme fehlen. Abhilfe schafft dasgrsste Sortiment in Europa mit fnf ver-schiedenen Metallen in zehn Bauformen fr

    Metalldetektoren und zehn Werkstoffen insechs Bauformen fr Rntgendetektoren.Die bunte Farbcodierung erinnert an einenersten Baukasten und das ist es ja auch:ein bersichtliches Baukastensystem. Si-chergestellt sind insbesondere, dass diebunte Kunststoff-Ummantelung die Messer-gebnisse nicht verflscht (beileibe keineSelbstverstndlichkeit!). Die Reinigungsf-higkeit der Prfkrper hat der TV Rhein-land bescheinigt.Erstmals umfasst die Farbcodierung jetztdurchgehend alle Bereiche: Przisions-Prf-krper fr Detektoren ohne Lebensmittel-kontakt (Clear Line/Card Line, Rondotest,www.rondotest.de, Powtech: Halle 6/6-137)und mit Zulassung fr den direkten Lebens-mittel-Kontakt (Blue Line und neu: ColoredLine). So mancher Chargen-Rckruf lsstsich durch eine konsequente Sicherstellungeiner korrekten Fremdkrperdetektion ver-meiden. Aber Achtung: Das Produkt darf

    nicht vorschnell ausgeliefert werden, bevordas Prfergebnis vorliegt (ebenfalls keineSelbstverstndlichkeit).

    Zukunftsweisend: Automatisierungund DatenintegrationJenseits der vorstehend dargestellten Einzel-innovationen bleibt auf der diesjhrigenPowtech das Thema Prozessautomatisie-rung ein prominenter Dauerbrenner. Allessoll kontinuierlich laufen und das mit im-mer hherer Kapazitt. Strker kommen ne-ben den grossen jetzt auch kleinere Unter-nehmen zum Zuge. Kunden. Darber hin-aus kommt auch der Datensicherung und-integration eine immer hhere Bedeutungzu. Gerade bei den im Trend liegendenschlsselfertigen Anlagen lsst sich in die-sem Bereich von Anfang an alles richtigmachen.

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    Fr eine einfache und genaue mechanische Kalibrie-rung von Zerfalls-Testern: endlich ein System, das alleAnbieter berprfen kann. (Bild: Sotax)

  • ie Firma Gericke wurde 1894 in Z-rich gegrndet. Heute betreibt die

    Gericke Gruppe eigene Niederlassungen inder Schweiz sowie in Deutschland, Frank-reich, den Niederlanden, Grossbritannien,Singapur und China. Das weltweit prsente,komplett unabhngige Unternehmen be-schftigt rund 300 Mitarbeitende. Der tech-nologische Fokus liegt klar auf mechani-scher Verfahrens-, insbesondere Schttgut-technik. Punkto F & E und Produktion setztdas Unternehmen weitestgehend auf eigeneKompetenzen, wie Markus H. Gericke, CEOder Gericke Group, in seinem Begrssungs-vortrag am Fortbildungsseminar Verfah-renstechnik fr Pulver und Granulate er-klrte, das am 30. Januar bei der GerickeAG in Regensdorf stattfand. Im eigenenHaus entwickelt und hergestellt werdenu. a. pneumatische Frdersysteme, Dosier-systeme, kontinuierliche und Chargen-Mischanlagen sowie Zerkleinerungs- undSiebanlagen. In insgesamt vier Test-Centern eines davon in Regensburg werden neueEntwicklungen, oft gemeinsam mit Kunden,erprobt und weiterentwickelt.Die Expertise des Unternehmens erstrecktsich schwerpunktmssig auf die BranchenNahrungsmittel, Chemie, Pharma und Um-weltschutz. Die Anlagen werden z. B. zumkontinuierlichen Mischen in der Tabletten-produktion, zum Mischen von Gewrzsalzoder zur Extrusion von Staubpartikel-Filterneingesetzt, nannte der CEO einige wenigeBeispiele.An dem gut besuchten Kundenseminar inRegensdorf gaben Gericke-Experten denTeilnehmern aktuelle Einblicke in die ver-

    D

    schiedenen Technologiefelder. In einemwissenschaftlichen und gleichsam praxisori-entierten Vortrag erluterte zudem Prof. Dr.Karl Sommer von der TU Mnchen, Wei-henstephan, Aspekte der Probennahme zurErmittlung von Produkteigenschaften undMischgte. Abgerundet wurde die Veran-staltung durch Prsentationen im Test Cen-ter und in der Gericke-Fabrik.

    GMS-C-Mischer: einfache Reinigung, hoheMischqualitt, kurze MischzeitAls einer der fhrenden Anbieter von Anla-gen und Dienstleistungen im BereichSchttguttechnik ist die Gericke Group na-trlich auch an der Powtech 2013 vertreten.Messebesucher erhalten u. a. Informationenzu den neuesten Gerte-Generationen desUnternehmens. Dazu gehrt z. B. die neuberarbeitete Baureihe der GMS-Mischer,die sich gemss Gericke durch hchsteMischqualitt auch fr Mikrokomponenten,kurze Mischzeit und usserst einfache Rei-nigung auszeichnen. Damit gehe Gerickeauf die Bedrfnisse der Lebensmittel, Phar-ma-, und Chemieindustrie ein, wo strengeHygieneanforderungen und hohe Anspr-che an die Produktqualitt bestehen.GMS steht fr die Gericke Multiflux-Mi-scher. In der Ausfhrung GMS C (C kommtvom englischen Begriff cantilevered) sinddie Mischrotoren ausschliesslich auf der An-triebsseite gelagert. Dank dieser einseitigen

    Lagerung kann die Stirnseite des Mischerszu Reinigungszwecken komplett geffnetwerden. Der GMS-C-Mischer von Gericke istgemss Hersteller der einzige Doppelwel-len-Mischer auf dem Markt, der diesen Vor-teil als Standardausfhrung bietet.In der Version GMS ECD (Extractable Canti-levered Drive) kann zudem die gesamte An-triebseinheit, inklusive Mischrotoren, ausdem Gehuse herausgezogen werden. Gros-se, seitlich angebrachte Reinigungstren er-leichtern die Innenreinigung des Mischerge-huses zustzlich. Mit der einseitig gelager-ten Konstruktion wurde auch die Anzahlder Dichtungen mit Produktkontakt hal-biert. All diese Punkte fhren gemss Geri-cke dazu, dass bei GMS-C-Mischern deut-lich weniger Aufwand fr Inspektion, De-montage und Reinigung anfllt als bei ande-ren Systemen und dies ohne Kompromis-se bei der Mischhomogenitt. Gericke Mul-ti-flux- oder Mehrstromfluid-Mischer GMSbilden mit zwei horizontal angeordneten,kmmenden Mischwerkzeugen ein mecha-nisches Fliessbett. Somit erfolgt der Misch-prozess auf sehr schnelle, schonende Weiseund in hoher Qualitt. Mit den Multiflux-Mischern sind bis zu 12 Mischzyklen proStunde mglich. Powtech/Technopharm: Halle 6 /6-311

    G E R I C K E G R U P P E

    Innovatives vom SpezialistenDie Gericke Gruppe ist auf mechanische Verfahrenstechnik, insbesondere Schttguttechnik, fokussiert. Langlebigkeitder Produkte, hohe Verfgbarkeit, geringer Energieverbrauch und geringer Unterhaltsaufwand gehren zum Credo desinternational ttigen Regensdorfer Unternehmens. Umgesetzt z. B. in den neu berarbeiteten GMS-C-Mischern.

    Kundenorientiert: Prsentation im Test Center der Gericke AG in Regensdorf anlsslich des FortbildungsseminarsEnde Januar. (Bild: R. Mayer)

    1 8 CHEMIE PLUS 4-2013 p o w t e c h / t e c h n o p h a r m

    Der Mischer GMS ECD zeichnet sich u. a. durch beson-ders leichte Reinigbarkeit aus. (Bild: Gericke) www.gericke.net

    WEITERE INFORMATIONEN

  • p o w t e c h / t e c h n o p h a r m CHEMIE PLUS 4-2013 1 9

    > Der Metallseparator PHARMATRON 07 HQ isteine Neuheit in der PHARMATRON-Serie DerSeparator wird im Pharmaziebereich nach Tab-lettenpressen oder Tablettenentstaubern einge-setzt und bietet hchste Metallempfindlichkeitbei der Erkennung von Metallverunreinigungenim Produkt, gemss Branchenstandtards. In un-terschiedlichen Produktionsprozessstufen wurdeein mehrfunktionales Fahrgestell mit Hhen- undSeitenverstellung entwickelt. Zur effektiven undschnellen Reinigung aller produktberhrendenTeile der Ausscheidemechanik dient ein speziel-ler Schnellverschluss. Nach dem ffnen sind alleReinigungsteile in Sekunden verfgbar unddas ganz ohne Werkzeug. Das robuste Edel-stahlgehuse der Ausscheideeinheit mit seinerintegrierten Ausscheideklappe sorgt fr eine zu-verlssige Aussortierung verunreinigter Produk-te. Der Antrieb der Klappe erfolgt elektromagnetisch. Der PHARMATRON07 HQ ist in verschiedenen Versionen einsetzbar, als Standardversion mitFahrgestell oder als Variante zur Integration in vertikalen Tablettenentstau-bern, als Dust Proof (DP) oder Wash-in-Place-Version (WIP). Das Gert istmit der neuen Auswerteelek-tronik AMD 07 ausgestattet, die u. a. den An-schluss an die moderne Netzwerklsung mesuNET ermglicht. Ein effizien-tes Datenmanagement, Fernwartungsarbeiten und die Bedienung undberwachung beliebig vieler Metallsuchgerte sind damit realisierbar.

    Medizin gegen Metallvergiftung PHARMATRON 07 HQ

    Mesutronic Gertebau GmbHD-94259 Kirchberg/WaldTelefon +49 (0)9927 9410136www.mesutronic.de Powtech/TechnoPharm: Halle 6 / 6-245

    > In der pharmazeutischen, chemischensowie in der Lebensmittel-Industrie werdenunzhlige Produkte auf Pulverbasis herge-stellt. Fr das Dispergieren in Flssigkeitenbietet die Kinematica AG patentierte L-sungen an. Die MEGATRON MT-VP Dis-pergierer-Serie lst mit ihrem systembe-dingt hohen Vakuum nahezu alle Probleme in der Pulververarbeitung. Diespezielle Geometrie des Pulvereinlasses verhindert zuverlssig dessen Ver-stopfen. Whrend des gesamten Prozesses arbeitet das System bei hchs-ter Eigensaugleistung weitgehend unabhngig vom Flssigkeitsdurchsatz.Dies ist entscheidend beim Verarbeiten von hheren Feststoffkonzentratio-nen oder bei steigender Viskositt. Je nach Pulvereigenschaften und Formu-lierung knnen Feststoff-Konzentrationen bis 80 % erreicht werden. Die Ver-sion MT-VPR mit Zwischenbehlter ist fr den Rezirkulationsbetrieb, also frdie Produktion von Rezepturen mit fixen Flssigkeits- und Pulvermengenausgelegt. Hierbei werden keine Dosiervorrichtungen bentigt. Das Produktkann beliebig oft mittels Rezirkulation nachdispergiert werden. Die VersionMT-VPC ist fr den kontinuierlichen Betrieb konzipiert, wobei die Verarbei-tung des Produktes in einem Durchgang erfolgt. Die Rezeptur wird mittelsPulver- und Flssigkeitsdosierung festgelegt. Das Verarbeitungsvolumenwird durch den kontinuierlichen Betrieb nicht begrenzt. Das Spezialisten-Team von Kinematica ist in der Lage, erstklassige anwendungsspezifischeLsungen fr jede Aufgabenstellung zu realisieren.

    Pulververarbeitung mit Flssigkeiten wahlweise kontinuierlich oder rezirkulativ

    Kinematica AGCH-6014 Luzern (Littau)Telefon 041 259 65 [email protected]; www.kinematica.ch

    Powtech/TechnoPharm: Halle 5 /5-234

  • p ow t e c h / t e c h n o p h a rm

    > Die neuen Radargerte MicropilotFMR5x setzen durch einzigartige Aus-wertealgorithmen neue Massstbe inder Messwertzuverlssigkeit. Durch an-gepasste Gertevarianten und einerEntwicklung des neuen Micropilotennach SIL 2 IEC61508 wird eine neueDimension der Sicherheit und Wirt-schaftlichkeit mit frei abstrahlendemRadar erreicht. Mit 7 Gertevarianten ist ein optimaler und wirtschaftlicherEinsatz in den verschiedensten Branchen realisierbar: Micropilot FMR50: wirtschaftliches Basismodel fr einfache Anwendun-

    gen in Flssigkeiten Micropilot FMR51: Sonde fr hchste Ansprche fr Anwendungen in

    Flssigkeiten bis 450 C Micropilot FMR52: beschichtete Version fr hygienische Anwendungen

    und in aggressiven Flssigkeiten Micropilot FMR53: Sonde fr Anwendungen in aggressiven Flssigkeiten Micropilot FMR54: Hochtemperatur-/Hochdrucksonde fr Anwendun-

    gen in Flssigkeiten Micropilot FMR56: wirtschaftliches Basismodel fr einfache Anwendun-

    gen in Schttgtern Micropilot FMR57: Sonde fr hchste Ansprche fr Anwendungen in

    Schttgtern bis 400 C.Das HistoROM ist Hauptbestandteil im cleveren Datenmanagementkon-zept der neuen Zweileiter-Gerte. Es zeichnet automatisch alle zum Mess-gert gehrenden Infos wie Sensor-, Parametrier- und Kalibrierdaten auf.

    Micropilot FMR5x: Die neue ra in der freiabstrahlenden Radarmesstechnik

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    Powtech/TechnoPharm: Halle 6 / 6-311

    > Watson-Marlow prsentiert eine Aus-wahl ihres Pumpensortiments: Von derneuen Schlauchpumpenserie 400RXMDbis hin zu den leistungsfhigen Sinuspum-pen von MasoSine Process Pumps mitFrdermengen von bis 120000 l/ Stunde.Darber hinaus wird die revolutionre,ventillose neue Dosierpumpe Qdos 30(Bild) erstmals auch auf der TechnoPharmgezeigt. Qdos 30 bietet eine lineare und zuverlssige Dosierung, bei einemkonkurrenzlosen Regelbereich von 5000:1. Der Volumenstrom bewegtsich zwischen 0,1 bis 500 ml/min bis maximal 7 bar und lsst sich bermanuelle, analoge und PROFIBUS-Steueroptionen nach Schutzart IP66einfach integrieren. Qdos 30 bentigt weder Dichtungen noch Ventile, dieverstopfen, lecken oder korrodieren knnen. Dank der patentierten ReNu-Pumpenkopf-Technologie ist Qdos 30 vollstndig abgedichtet und ermg-licht eine sichere Wartung ohne Werkzeuge. Der Pumpenkopf lsst sichbei Bedarf schnell und einfach austauschen. Mit der neuen Schlauchpum-penserie 400RXMD stellt Watson eine anschlussfertige OEM-Pumpe vor,die auf Basis der erfolgreichen RX-Modelle gezielt fr den Einsatz in medi-zinischen und pharmazeutischen Spezialgerten entwickelt wurde.400RXMD bietet hchste Przision bei Frdermengen bis zu 450 ml/min.

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  • a n a l y t i k CHEMIE PLUS 4-2013 2 1

    iele in der Natur vorkommendeSubstanzen beinhalten z.B. aufgrund

    von enzymatischen Reaktionen einen odermehrere Chiralittselemente (Abb. 1). Die-se Stereoisomere unterscheiden sich so-wohl physikalisch, chemisch als auchpharmakologisch. Zum Beispiel drehen siepolarisiertes Licht anders oder, bedingtdurch das Schlssel-Schloss-Erkennungs-prinzip, wirken sie im menschlichen Or-ganismus ganz verschieden. Fatale Folgenhatte dies z. B. im tragischen Contergan-Fall: Das ()-(S)-Thalidomid-Isomer(Abb. 2a) war teratogen, whrend das(+)-(R)-Isomer (Bild 2b) Schmerzen lin-derte.Whrend biochemische Synthesen meistreine Stereoisomere liefern, entsteht beiProdukten aus chemischen Prozessen hu-fig ein Gemisch verschiedener Isomere,dessen Reinheitsgrad mit dem ee-Wert be-stimmt wird. Mittlerweile schreiben dieBehrden (z.B. FDA) vor, dass jedes Pr-parat mit mindestens einem Chiralittsele-ment durch klinische Studien auf die Wir-

    V kung und Toxizitt der einzelnen Stereo-isomere untersucht werden muss.Traditionelle Chromatographie kann solcheVerbindungen nicht trennen. Dank derEntwicklung von enantioselektiven statio-nren Phasen (zum Beispiel LUX-Serie vonPhenomenex) in den letzten Jahrzenten,ist es mglich, Racemate chromatogra-phisch aufzutrennen und anschliessendmittels polarisiertem Licht spektroskopischzu charakterisieren. Nebst der eigentlichvorliegenden Konformation ((R) oder (S))ist auch die optische Reinheit des Produk-tes (hufig in % ee angegeben) einewichtige Grsse.

    PolarisationEs gibt verschiedene Polarisationsarten.Man unterscheidet hauptschlich zwischenlinear polarisiertem Licht einer bestimmtenWellenlnge (Abb. 3a) und zirkular polari-siertem Licht (Abb. 3b).Durchquert polarisiertes Licht eine optischaktive Substanz oder deren Lsung, wirdes um einen substanzspezifischen Winkel

    gedreht. Bei der optischen Drehung wirdder Winkel zwischen der Eingangs- undAusgangsebene von polarisiertem Licht ge-messen. Dagegen misst man bei der Ver-wendung von zirkularpolarisiertem Lichtden Unterschied der Drehung von linksund rechts drehendem Licht.In den Anfngen der Spektroskopie wurdehauptschlich die Konformation von klei-nen Moleklen bestimmt. In letzter Zeitfand bei der Bestimmung von Konformati-onsvernderungen in verschiedenen Prozes-sen (z.B. Denaturierung, Interaktion mit Li-ganden, pH- oder Temperaturabhngigkei-ten, etc.) besonders der zirkulare Dichrois-mus (Circular Dichroism, CD) von Makro-moleklen und deren sekundren und ter-tiren Strukturen Verwendung (Bild 4).Mittlerweile wurden Detektoren fr dieFlssigchromatographie (HPLC, UHPLC,SFC) entwickelt, welche die Analyten wh-rend der Chromatographie messen. DieseDetektoren werden hauptschlich in ORD-und CD-Detektoren unterteilt (ORD = Op-tische Rotationsdispersion).

    D E TE K TO R E N F R O P TI S C H A K TI VE M O L E K L E

    Effiziente Chromatographie chiraler SubstanzenSeit ber 40 Jahren steht die Brechbhler AG fr innovative analytische Lsungen im Bereich der Chromatographie,deren Kopplung mit optischen und massenbasierten Detektoren, sowie von Verbrauchsmaterial rund ums Labor. DieZusammenarbeit mit Jasco International ermglicht es dem Unternehmen, viele spektroskopische Lsungen anzubieten,darunter auch Detektoren fr optisch aktive Molekle.

    Bild 1: Hndigkeit bei Substanzen mit einem chiralen Zentrum

    Abb. 2a: ()-(S)-Thalidomid. Abb. 2b: (+)-(R)-Thalidomid.

    Abb. 3a: Linear polarisiertes Licht. Abb. 3b: Zirkular polarisiertes Licht.

  • 2 2 CHEMIE PLUS 4-2013 a n a l y t i k

    Optische RotationsdispersionsdetektorenORD-Detektoren (oder auch Polarimeter)basieren auf linear polarisiertem Licht. Siesind einfacher gebaut und entsprechend

    kostengnstiger. hnlich wie Brechungsin-dex-Detektoren (RI, Refractive Index) kn-nen sie auf die nderung der Konzentra-tion von Eluenten mit unterschiedlichemBrechungsindex reagieren. Zwei Arten vonORD-Detektoren sind auf dem Markt ver-treten. Sie unterscheiden sich in der Artder Lichtquelle: Entweder arbeiten sie mitdem intensiven Licht einer festen Wellen-lnge (LED, Laser) oder sie nutzen einganzes Spektrum aus. Der Jasco OR-2090zum Beispiel kann unter Verwendung ei-ner Quecksilber-Xenon-Quelle eine Viel-zahl von Moleklen detektieren, die im Be-reich von 350900 nm Chiralitt aufweisen.Die Verwendung einer monochromati-schen Quelle bietet (nur teilweise) eineleicht bessere Empfindlichkeit sowie tiefere

    Herstellungskosten. Der Vorteil bei Ver-wendung eines breiten Spektrums bestehtdarin, dass das ausgestrahlte Licht der Ab-sorptionsbande des Analyten angepasstwerden kann. Befindet sich die gewhlteWellenlnge beim bergang zwischen demMaxima und dem Minima (Rotation =0, Cotton Effekt, Abb. 5), sinkt dieEmpfindlichkeit drastisch. Die Variationder Wellenlnge erlaubt, wieder ins Opti-mum zu gelangen und kann von Bedeu-tung fr die Untersuchung von biochemi-schen Moleklen sein.

    Circular-Dichroism-DetektorenCD-Detektoren wie der Jasco CD-2095(Bild 6) oder XLC-3195CD basieren ent-sprechend auf zirkular polarisiertem Lichtim Spektrum von 220 bis 420 nm. Sie ha-ben ein tieferes Detektionslimit und einengrsseren linearen Bereich als die oben er-whnten Polarimeter. Darber hinaus re-agieren sie viel weniger auf Einflsse vonGradienten und knnen auch als einfacheUV-Detektoren benutzt werden: Auf einemzweiten Kanal wird die UV-Absorptiongleichzeitig aufgenommen. Durch dieKombination dieser zwei Kanle wird dersogenannte g-Faktor zeitgleich errechnet.Dieses einmalige Feature basiert auf demQuotient CD/UV beziehungsweise AU / AU und ermglicht eine einfacheReinigung von Stereoisomeren durch pr-parative Chromatographie. Dies ist am Bei-spiel von Warfarin (Bild 7), einem chiralenWirkstoff aus der Gruppe der Cumarine

    Abb. 4: CD-Spektren von sekundren Strukturen im UV-Bereich.Abb. 5: CD-, ORD-Spektren (oben) und UV-Spektrum (unten) von:(1S)-(+)- und (1R)-()-Ammonium-10-Camphorsulfonate.

    Abb. 6: Jasco CD-2095 Detektor fr zirkularen Dichro-ismus.

    Abb. 7: CD- und UV-Spektren von Warfarin, inklusive g-Faktor fr die prparative Chromatographie.

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    (Antikoagulatien), gut ersichtlich. Der g-Faktor als analoges Ausgangssignal kannsomit direkt den Autosampler steuern. In-folgedessen werden optisch reinere Frakti-onen aufgezeigt als bei der alleinigen UV-Detektion. (Bild 8).Bei Substanzen mit unbekannten Dreh-wertskoeffizienten erlauben der Jasco CD-

    2095 oder der XLC-3195 CD eine Konzen-trationsbestimmung ohne zustzlich ge-schalteten Detektor. Demgegenber stehendie hheren Anschaffungskosten und dieWahl der optimalen Wellenlnge. Dafrkann unter Umstnden ein teureres CD-Spektrometer gespart werden. Die CD-De-tektoren von Jasco bentigen keinen Stick-

    stoff fr den Betrieb und sind sowohl frHPLC, UHPLC und SFC erhltlich.Die vorgestellten Konfigurationen der opti-schen, chromatographie-kompatiblen De-tektoren mit den ausgewhlten Applikatio-nen bilden nur einen kleinen Teil des Po-tenzials dieser Technologie ab. Die Brech-bhler AG bietet nebst diesen und anderenDetektoren auch verschiedene Spektrome-ter an.

    Abb. 8: Unterschied bei der Fraktionierung von optisch aktiven Gemischen (UV vs CD).

    Artikel zur Verfgung gestellt von:Brechbhler AGCH-8952 SchlierenTelefon +41 (0)44 732 31 [email protected]

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    ei der Bewertung von Grundwasser,Heilwasser, Quellwasser und der Ab-

    wasserqualitt erfolgt eine umfassendeWasseranalyse. Die Hufigkeit und die Artder Analysen sind in vielen Lndern gesetz-lich vorgeschrieben. Regulr wird dabeiWasser nach Chlorid, Sulfat, dem gesamtengebundenen Stickstoff (TNb), Nitrat, Nitrit,Ammonium, dem pH-Wert, dem Sauerstoff-gehalt, der elektrischen Leitfhigkeit, demPhosphatgehalt und der Wasserhrte unter-sucht. Die elektrische Leitfhigkeit als Massfr die im Wasser gelsten Ionen wird bei-spielsweise mithilfe eines Multimeters er-mittelt. Die Messung erfolgt mittels einernormierten Leitfhigkeitsmesszelle und ei-nem Leitfhigkeitsmessgert und wird inder Einheit S/cm angegeben. Dabei ent-sprechen 90 S/cm einer Hrte von1 mval/l (2,8dH).Hufig untersuchte Parameter sind auch dieder organischen Belastung, also der TOC,der chemische Sauerstoffbedarf (Oxidierbar-keit durch Kaliumpermanganat) sowie derbiologische Sauerstoffbedarf. Der chemischeSauerstoffbedarf (CSB) ist ein Mass fr dieSumme aller oxidierbaren Substanzen, dieim Wasser vorhanden sind.

    B LaborrobotikDer Labor-Roboter AP 3900 erledigt dieWasseranalytik vollautomatisch, von derProbenvorbereitung bis zur Photometrieund Dokumentation (Abb. 1). Dabei bear-beitet er parallel bis zu 48 Proben gleichzei-tig. In der Standardversion sind sechs K-vetten-Tests fr CSB, TNb, Ammonium, Ni-trat und Nitrit sowie Gesamtphosphor inte-griert. Diese Methodenbibliothek lsst sichaber um bis zu 60 zustzliche Parameter er-weitern.Der Labor-Roboter sorgt fr einen optima-len Ablauf der Probensequenzen. Eine kor-rekte Probenahme ist der erste und wich-tigste Schritt zum auswertbaren Analysener-gebnis. Um die Messergebnisse nachvoll-ziehbar zu machen, werden alle Schritte inder Analysenkette sicher registriert und do-kumentiert. Hierzu wird die RFID (RadioFrequency Identification) Technologie zurberhrungslosen Datenbertragung genutzt.Der AP 390


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