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Chemie Lernzusammenfassung

Date post: 11-Jun-2015
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WS 08/09 Säuren, Basen & pH-Werte Säuren, Basen & pH-Werte Säuren geben Protonen (H + ) ab (Protonendonatoren) Basen nehmen Protonen (H + ) auf (Protonenacceptoren) Definitionen: pH = -lg[H 3 O + ] = -lg[H + ] ; [H + ] = H + -Konzentration pOH = -lg[OH] ; [OH] = OH-Konzentration pK S = -lgK S ; K S = Säurestärke pK B = -lgK B ; K B = Basenstärke Zusammenhänge: pH + pOH =14 pK S + pK B = 14 beachte : der pH-Wert (pOH) hat nichts mit der Stärke der Säure (Base) zu tun!!! nur der pK S (pK B ) gibt Auskunft über die Stärke Berechnung pH-Wert: a) starke Säure: (pK S < 2.12) pH = -lg[Säure] ; [Säure] = gegebene Konzentration an Säure b) schwache Säure (pK S > 2.12) pH = ½*(pK S -lg[Säure]) ; [Säure] = gegebene Konzentration an Säure c) starke Base: (pK B < 2.12) pOH = -lg[Base] ; [Base] = gegebene Konzentration an Base und pH = 14 - pOH d) schwache Base (pK B > 2.12) pOH = ½*(pK B -lg[Base]) ; [Base] = gegebene Konzentration an Base und pH = 14 – pOH Säure und korrespondierende Base unterscheiden sich genau um ein H + (Proton), wobei die Säure ein Proton mehr hat Säurestärke K S (K B -Wert analog): HA + H 2 O A+ H 3 O + O] [H [HA] ] O [H ] [A K 2 3 = + [HA] ] O [H ] [A K 3 S + = = O] [H K 2 Autoprotolyse des Wassers: H 2 O + H 2 O OH+ H 3 O + O] [H O] [H ] O [H ] [OH K 2 2 3 = + ] O [H ] [OH K 3 W + = = 2 2 O] [H K K W = Ionenprodukt des Wassers Click to buy NOW! P D F - X C h a n g e V i e w e r w w w . d o c u - t ra c k . c o m Click to buy NOW! P D F - X C h a n g e V i e w e r w w w . d o c u - t ra c k . c o m
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Page 1: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Säuren, Basen & pH-Werte

Säuren, Basen & pH-Werte

Säuren geben Protonen (H+) ab (Protonendonatoren)

Basen nehmen Protonen (H+) auf (Protonenacceptoren)

Definitionen:

• pH = -lg[H3O+] = -lg[H+] ; [H+] = H+-Konzentration • pOH = -lg[OH⎯] ; [OH⎯] = OH⎯-Konzentration • pKS = -lgKS ; KS = Säurestärke • pKB = -lgKB ; KB = Basenstärke Zusammenhänge:

• pH + pOH =14 • pKS + pKB = 14 beachte: der pH-Wert (pOH) hat nichts mit der Stärke der Säure (Base) zu tun!!!

nur der pKS (pKB) gibt Auskunft über die Stärke Berechnung pH-Wert:

a) starke Säure: (pKS < 2.12)

pH = -lg[Säure] ; [Säure] = gegebene Konzentration an Säure

b) schwache Säure (pKS > 2.12)

pH = ½*(pKS -lg[Säure]) ; [Säure] = gegebene Konzentration an Säure

c) starke Base: (pKB < 2.12)

pOH = -lg[Base] ; [Base] = gegebene Konzentration an Base

und pH = 14 - pOH

d) schwache Base (pKB > 2.12)

pOH = ½*(pKB -lg[Base]) ; [Base] = gegebene Konzentration an Base

und pH = 14 – pOH

• Säure und korrespondierende Base unterscheiden sich genau um ein H+ (Proton), wobei die Säure ein Proton mehr hat

• Säurestärke KS (KB-Wert analog): HA + H2O A⎯ + H3O+

O][H[HA]

]O[H][AK

2

3

⋅⋅

=+−

[HA]

]O[H][AK 3

S

+− ⋅=⋅= O][HK 2

• Autoprotolyse des Wassers: H2O + H2O OH⎯ + H3O+

O][HO][H

]O[H][OHK

22

3

⋅⋅

=+−

]O[H][OHK 3W+− ⋅=⋅= 2

2O][HK

KW = Ionenprodukt des Wassers

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Page 2: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS08/09 Säuren, Basen & Salze - 1 -

Säuren, Basen, Kationen , Anionen & Salze

Säuren geben Protonen (H+) ab (Protonendonatoren)

Basen nehmen Protonen (H+) auf (Protonenacceptoren)

Säure Formel Anion Formel

Salzsäure HCl sehr stark Chlorid Cl⎯ Salpetersäure HNO3 sehr stark Nitrat NO3⎯ Schwefelsäure H2SO4 sehr stark Hydrogensulfat HSO4⎯ Sulfat SO4

2⎯ Phosphorsäure H3PO4 sehr stark Dihydrogenphosphat H2PO4⎯ Hydrogenphosphat HPO4

2⎯ Phosphat PO4

3⎯ Kohlensäure H2CO3 schwach Hydrogencarbonat HCO3⎯ Carbonat CO3

2⎯ Essigsäure H3C-COOH

= AcOH schwach Acetat H3C-COO⎯

= AcO⎯ Ameisensäure H-COOH schwach H-COO⎯ Base Formel Kation Formel

Natronlauge Natriumhydroxid

NaOH sehr stark

Kalilauge Kaliumhydroxid

KOH

sehr stark

Calciumhydroxid

Ca(OH)2

sehr stark

Hydroxid OH¯ sehr stark Ammoniak NH3 schwach Ammonium NH4

+

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Page 3: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS08/09 Säuren, Basen & Salze - 2 -

Salze Der Name wird aus der Bezeichnung für das Kation und das Anion gebildet ohne deren Anzahl. Diese ergibt sich ja automatisch aus der Ladung der jeweiligen Ionen. Dazu ist es also unerlässlich die Namen und Ladungen der einzelnen Ionen zu kennen!!!Ist das Kation von einem Metall, so nimmt man den Namen des Metalls und die Ladung ergibt sich oft aus seiner Stellung im PSE (bei Hauptgruppenmetallen (meistens) = Gruppennummer). Sind mehrere Oxidationsstufen (meist bei Nebengruppenmetallen) möglich, so wird diese in Klammern als römische Ziffer angegeben.

Beispiele:

Salz Formel Kation-Name Anion-Name

Natriumchlorid NaCl Na+ Natrium Cl⎯ Chlorid Natriumbromid NaBr Na+ Natrium Br⎯ Bromid Magnesiumchlorid MgCl2 Mg2+ Magnesium Cl⎯ Chlorid Kaliumnitrat KNO3 K+ Kalium NO3⎯ Nitrat Natriumsulfat Na2SO4 (2) Na+ Natrium SO4

2⎯ Sulfat Kaliumhydrogen-sulfat

KHSO4 K+ Kalium HSO4⎯ Hydrogensulfat

Ammoniumchlorid NH4Cl NH4+ Ammonium Cl⎯ Chlorid

Natriumphosphat Na3PO4 (3) Na+ Natrium PO4

3⎯ Phosphat Magnesiumcarbonat MgCO3 Mg2+ Magnesium CO3

2⎯ Carbonat Kaliumhydrogen-carbonat

KHCO3 K+ Kalium HCO3⎯ Hydrogencarbonat

Calciumphosphat Ca3(PO4)2 (3) Ca2+ Calcium (2) PO43⎯ Phosphat

Eisen(II)sulfat FeSO4 Fe2+ Eisen(II) SO4

2⎯ Sulfat Eisen(III)chlorid FeCl3 Fe3+ Eisen(III) Cl⎯ Chlorid

• neutral, sauer oder basisch?

sauer: wenn Salz NH4+ oder HSO4⎯ enthält; nicht SO4

2⎯ !!! (H2PO4⎯ und HSO3⎯ reagieren auch schwach sauer; Ampholyte)

basisch: wenn Anion in pKS/pKB-Tabelle unter schwach oder stark (nicht sehr schwach!) basisch aufgeführt ist. • pH-Werte: die vier pH-Wert-Gleichungen gelten auch für pH-Wert-Berechnung von Salzen.

ACHTUNG: Beim Einsetzen der Konzentrationen in die Gleichungen muss man darauf achten, wie viele pH-relevante Ionen beim Auflösen in Wasser entstehen und dies berücksichtigen!!! (NH4)2SO4 → 2 NH4

+ + SO42⎯ , d.h. Konz. an NH4

+ ist doppelt so groß wie Salzkonzentration!

• Trivialnamen einiger Salze:

o CaCO3 Marmor (Calciumcarbonat) o Na2CO3 Soda (Natriumcarbonat) o NaHCO3 Natron (Natriumhydrogencarbonat) o CaSO4 Gips (Calciumsulfat) o K2CO3 Pottasche (Kaliumcarbonat

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Page 4: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Puffer & Oxidationszahlen - 1 -

Puffer

1. Was macht ein Puffer? Er hält bei Zugabe von H+ oder OH⎯ den pH-Wert annähernd konstant.

2. Woraus besteht ein Puffer? Aus einer schwachen Säure und einem Salz der korrespondierenden Base oder

aus einer schwachen Base und einem Salz der korrespondierenden Säure Beispiele: a) Essigsäure (AcOH) & Natriumacetat (AcONa) oder b) Ammoniak (NH3) & Ammoniumchlorid (NH4Cl)

3. Henderson-Hasselbalch-Gleichung

n(S)n(B)lgpKpH S +=+=

[S][B]lgpKS

Bei Verwendung der H-H-Gleichung: am Besten immer zuerst die Stoffmengen ausrechnen und diese in die Gleichung einsetzen! Das erspart 'ne Menge Rechnerei!

4. Bei Pufferaufgaben zuerst immer darauf achten, ob die beiden angegebenen Komponenten schon ein Puffer sind (= korrespondierendes Säure/Base-Paar schwach!) oder ob der Puffer erst durch eine „vorgelagerte“ Reaktion entsteht!!!! z.B.: NH3 + HCl ( NH4Cl) oder Essigsäure + NaOH ( Natriumacetat) Dabei muss der Ammoniak bzw. die Essigsäure im Überschuss vorhanden sein! Hier müssen zuerst die nach der Reaktion vorhandenen Stoffmengen an z.B. NH3/NH4

+ bzw. Essigsäure/Acetat berechnet werden!!! 5. Was ist ein äquimolarer Puffer & wie groß ist sein pH-Wert?

Er besteht aus gleichen Stoffmengen an Säure & Base; pH = pKS (da lg1 = 0)

6. Zugabe von H+: (hier nur mit Stoffmengen rechnen!!!) Stoffmenge an Puffersäure wird um zugegebene H+-Stoffmenge größer und

gleichzeitig wird Stoffmenge an Pufferbase um den gleichen Betrag kleiner!!!

)n(Hn(HA))n(H)n(AlgpKspH +

+−

+−

+=

7. Zugabe von OH¯: (auch hier nur mit Stoffmengen rechnen!!!)

Stoffmenge an Pufferbase wird um zugegebene OH¯-Stoffmenge größer und gleichzeitig wird Stoffmenge an Puffersäure um den gleichen Betrag kleiner!!!

)n(OHn(HA))n(OH)n(AlgpKspH −

−−

−+

+=

8. Wie kann man im Praktikum den pKS-Wert einer schwachen Säure bestimmen? Am Beispiel der Essigsäure zeigen 1. Äquimolaren Puffer aus Essigsäure und Natriumacetat (Acetat = korrespondierende

Base zu Essigsäure) herstellen 2. pH messen (pH-Elektrode) fertig, da bei äquimolaren Puffer gilt: pH = pKS

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Page 5: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Puffer & Oxidationszahlen - 2 -

Bestimmung von Oxidationszahlen

Die folgenden Regeln anwenden. Es ist extrem wichtig, die Reihenfolge genau einzuhalten!

1. ungeladene Elemente (z.B. H2, N2, O2, Cl2, C, Na, Cu, Zn, …) haben Oxidationszahl von 0 bei geladenen einatomigen Ionen ist OxZ = Ionenladung: Cu2+ (+II), Fe3+ (+III), Cl⎯ (-I)

2. F in Verbindungen immer –I 3. Alkalimetalle (Li, Na, K) in Verbindungen immer +I und

Erdalkalimetalle (Mg, Ca, Sr, Ba) in Verbindungen immer +II 4. wenn 1. bis 3. erledigt, dann erst: H = +I 5. wenn 1. bis 4. erledigt, dann erst: O = -II (Ausnahme CrO5!!!) 6. wenn 1. bis 5. erledigt, dann erst: Halogene (Cl, Br, I) = -I (Ausnahmen Interhalogenverb.) Die „letzte“ Oxidationszahl wird immer ausgerechnet, so dass bei neutralen Molekülen die Summe gleich Null und bei Ionen gleich der Ionenladung ist. Wenn 2 (oder mehr) Elemente nicht durch die obigen Regeln bestimmbar sind, dann erfolgt die Bestimmung mittels der Elektronegativitäten der Elemente. Oft braucht man dazu außerdem die Struktur der Verbindung/des Ions .

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Page 6: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 zu Elektrochemie

Spannungsreihe

Ausschnitt aus der Spannungsreihe:

ox. Form

red. Form E0 [V] Potential allg. Anmerkung

Li+ + e⎯ Li -3.05 negativ / klein unedel: gibt leicht Elektronen abNa+ + e⎯ Na -2.71 Al3+ + 3 e⎯ Al -1.66 Zn2+ + 2 e⎯ Zn -0.76 Ni2+ + 2 e⎯ Ni -0.23 Cu2+ + 2 e⎯ Cu +0.34 Ag+ + e⎯ Ag +0.80 2 F + 2 e⎯ 2 F⎯ +2.87 positiv / groß edel: nimmt leicht Elektronen auf

Redox-Reaktionen nur von: rechts oben mit links unten(oder andersherum betrachtet: links unterhalb mit rechts oberhalb) Beispiel: Reaktion von Ni/Ni+-Halbzelle mit Al/Al3+-Halbzelle

Al oberhalb von Ni Al (rechts oben) reagiert mit Ni2+ (links unten)

Al + Ni2+ Al3+ + Ni stöchiometrische Koeffizienten ausgleichen

2 Al + 3 Ni2+ 2 Al3+ + 3 Ni

Mit anderen Worten: Das edlere Metall will immer als Metall (= elementar) vorliegen!

Beispiele.: a) Kupferblech in Zink(II)salz-Lösung es passiert nichts Cu edler; liegt schon als

Metall vor b) Zinkblech in Kupfer(II)salz-Lösung Zink löst sich auf & Kupfer scheidet sich ab

Zn + Cu2+ Zn2+ + Cu Cu edler, will als Metall vorliegen für Nernst Gleichung:

Bezeichnungen »rechts« & »links« in der Nernst-Gleichung stammen aus Abbildung für das

galvanische Element! !!! NICHT aus der Reaktionsgleichung oder der Spannungsreihe !!!

• unedel (oder kleinere Konzentration in Konzentrationszelle) links (z.B. ) 0LE

• edel (oder größere Konzentration in Konzentrationszelle) rechts (z.B. ) 0RE

Dann gilt:

• linke Seite Anode hier findet Oxidation statt (Erhöhung der Ox-Zahl) • rechte Seite Kathode hier findet Reduktion statt (Erniedrigung der Ox-Zahl) • Merkhilfe: anodische Oxidation • für diesen Aufbau gilt: Elektronen fließen von links nach rechts! = von Anode zur Kathode

ACHTUNG: treten in der Reaktionsgleichung stöchiometrische Koeffizienten auf, so werden diese, in der Nernstschen Gleichung, als Exponenten an die betreffenden Konzentrationen geschrieben!!!

• Daniell-Element = galvanisches Element aus Zink- & Kupferhalbzelle • Konzentrationselement (-zelle) = gleiches Metall in beiden Halbzellen in unterschiedlich

konzentrierter Salzlösung

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Page 7: Chemie Lernzusammenfassung

SS 2008 Nomenklatur von Komplexen

- 1 -

• bei kationischen Komplexen stehen die eckigen Klammern in der Formel vorne

• bei anionischen Komplexen stehen die eckigen Klammern in der Formel hinten

• zuerst die Namen der Liganden in alphabetischer Reihenfolge (incl. multiplikativer Vorsilben) ohne Einteilung in anionische und neutrale und ohne Berücksichtigung der multiplikativen Vorsilben (= ihre Anzahl)

• am Schluss steht der Name des Zentralatoms incl. seiner Ladung als römische Ziffer in Klammern

• Gegenionen stehen bei kationischen Komplexen nach, bei anionischen Komplexen vor dem Namen des Komplexteilchens ; jeweils ohne deren Anzahl – ergibt sich aus Ladung des Komplexes

• in negativ geladenen Komplexen endet der Name des Zentralteilchens auf "at"

• in einigen Fällen wird der Name des Zentralions vom lateinischen Namen abgeleitet nur bei negativ geladenen Komplexen! z.B.:

o Silber Ag Argentat o Kupfer Cu Cuprat o Eisen Fe Ferrat o Nickel Ni Nickolat o Gold Au Aurat o Quecksilber Hg Mercurat

• Schema für kationische- (positive-) & neutrale Komplexe am Bsp. von [Ag(NH3)2]Cl:

Di ammin silber (I) chlorid

Anzahl der Liganden Ligand Zentral-

teilchenOxidations- zahl Anion

Kationischer Komplex Anion

• Schema für anionische (negativ geladene) Komplexe am Beispiel von Na[Ag(CN)2]

Natrium di cyanido argent at (I)

Anzahl der Liganden Ligand Zentral-

teilchenOxidations- zahlKation

Anionischer KomplexKation

at

• Bei verschieden Liganden: alphabetische Reihenfolge (ohne Berücksichtigung der Vorsilben): [Cr(H2O)4Cl2]+ Tetraaquadichloridochrom(III)

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Page 8: Chemie Lernzusammenfassung

SS 2008 Nomenklatur von Komplexen

- 2 -

Benennung der Liganden: • anionische Liganden bekommen an Anionennamen "o" angehängt

o F ¯ fluorido o Cl¯ chlorido o Br¯ bromido o I ¯ iodido o CN¯ cyanido o SCN¯ thiocyanato o NO2¯ nitrito o CO3

2⎯ carbonato o NO3¯ nitrato o SO4

2⎯ sulfato

• Extrabezeichnungen haben folgende neutrale Liganden:

o H2O aqua o NH3 ammin o CO carbonyl o NO nitrosyl

Anmerkung: Nur diese vier Liganden sind bei euch neutral! Alle anderen sind negativ geladen (wichtig bei der Oxidationszahlen-Bestimmung des Zentralteilchens)

Koordinationszahl

Anzahl der Liganden um das Zentralteilchen ( in den eckigen Klammern!!!) Beispiele:

• K4[Fe(CN)6] 6x CN¯ KZ = 6 • [Ag(NH3)2]Cl 2x NH3 KZ = 2 • [CrBr2(H2O)2Cl2]Cl2 2x Br¯ + 2x H2O + 2x Cl¯ KZ = 6

Bildung der Komplexe Beispiele:

• Pt4+ + 2 Br⎯ + 4 H2O [Pt Br2(H2O)4]2+ • Fe3+ + 3 SCN⎯ + 3 H2O [Fe(SCN)3(H2O)3] • Zn2+ + 4 Cl⎯ [ZnCl4]2⎯ • Ni + 4 CO [Ni(CO)4]

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Page 9: Chemie Lernzusammenfassung

Namen häufig vorkommender Komplexe +II

[Cu(NH3)4]2+ Tetraamminkupfer(II) +II

[Cu(CN)4]2⎯ Tetracyanidocuprat(II) +II

[CuCl4] 2⎯ Tetrachloridocuprat(II) +II

[Ni(CN)4]2⎯ Tetracyanidoniccolat(II)

+II

a) [Fe(CN)6]4⎯ Hexacyanidoferrat(II)

+II

b) K4[Fe(CN)6] Kaliumhexacyanidoferrat(II)

+II c) Fe4[Fe(CN)6]3 Tetraeisentrishexacyanidoferrat(II) (= Berliner Blau) 0 [Ni(CO)4] Tetracarbonylnickel(0) +III [Fe(H2O)3(SCN)3] Triaquatrithiocyanatoeisen(III) (blutrot) +II [Fe(H2O)5(NO)]2+ Pentaaquanitrosyleisen(II) (brauner Ring) +II K2[FeF4] Dikalium-tetrafluoridoferrat(II) +I [Ag(NH3)2]Cl Diamminsilber(I)chlorid

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Page 10: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS08/09 kleine Formelsammlung AC - 1 -

Stoffmenge n [mol]

rMmn =

Konzentration c = [X] [mol/L] (= Stoffmengenkonzentration)

Vn[X]c ==

Massenwirkungsgesetz MWG (gilt bei allen GG-Reaktionen!)

ba

dc

[B][A][D][C]K

⋅⋅

=

mit K = Gleichgewichtskonstante (temperaturabhängig) [A] & [B] = Konz. Edukte und [C] & [D] = Konz. Produkte im GG

stöchiometrischen Koeffizienten a, b, c & d als Exponenten pH-Wert

pH = -lg [H3O+] pOH = -lg [OH¯] pH + pOH = 14

für starke Säuren gilt: pH = -lg[HA]0 = -lg (Konz. der eingesetzten Säure) für starke Basen gilt: pOH = -lg[B]0 = -lg (Konz. der eingesetzten Base) und pH = 14 – pOH für schwache Säuren gilt als Näherung: pH = ½ (pKs –lg[HA]0) für schwache Basen gilt als Näherung: pOH = ½ (pKB –lg[B]B 0) und pH = 14 – pOH

diese vier Gleichungen gelten auch für pH-Wert-Berechnung von Salzen.

ACHTUNG: Beim Einsetzen der Konzentrationen in die Gleichungen muss man darauf achten, wie viele pH-relevante Ionen beim Auflösen in Wasser entstehen und dies berücksichtigen!!! (NH4)2SO4 → 2 NH4

+ + SO42⎯ , d.h. Konz. an NH4

+ ist doppelt so groß wie Salzkonzentration! Säure- & Basenstärke

pKs = - lg Ks pKB = - lg KB pKs + pKB = 14

für Umrechnungen: [H3O+] = 10-pH ; [OH¯] = 10-pOH ; Ks = 10-pKs ; KB = 10-pKB

Puffer Henderson-Hasselbalch-Gleichung (am Besten immer mit Stoffmengen rechnen!)

n(HA))n(AlgpKspH

+= ; n(A¯) und n(HA) = Stoffmengen in Puffermischung

für n(A¯) = (HA) äquimolarer Puffer gilt: pH = pKS (da lg1 = 0) Zugabe von H3O+

)On(Hn(HA))On(H)n(A

lgpKspH3

3+

+−

+−

+=

Zusatz von OH¯:

)n(OHn(HA))n(OH)n(AlgpKspH −

−−

−+

+=

NERNSTsche Gleichung (Konzentrations- & Temperaturabhängigkeit der Redoxpotentiale)

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Page 11: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS08/09 kleine Formelsammlung AC - 2 -

a) Berechnung von Halbzellenpotentialen (nur eine Halbzelle): (bei Feststoffen [Red] = 1!!!)

allg. Formel: [Red][Ox]EE 0 ln

zFRT

⋅+= bei 298.15 K: [Red][Ox]EE 0 lg

z0.059V

⋅+=

b1) Berechnung der EMK eines galvanischen Elementes (zwei Halbzellen verbunden): wenn jeweils nur eine Ionensorte pro Halbzelle und Feststoffe beteiligt sind: Entweder Halbzellenpotentiale getrennt berechnen (siehe a) und Differenz (= EMK) bilden oder:

][Ox][Ox

lnzFRTEEEMK

L

R0L

0R ⋅+−=

bei T = 298.15 K (= 25°C = Standardtemperatur) vereinfacht sich die Formel zu

][Ox][Oxlg

zV0.059EEEMK

L

R0L

0R ⋅+−=

R: allg. Gaskonstante; R = 8.314 J/(K mol) F: Faraday-Konstante; F ≈ 96500 C/mol T: absolute Temperatur in Kelvin! (T in K = 273.15 + T in °C) z: Anzahl der übertragenen Elektronen [Ox], [Red]: Konzentrationen der Partner des Redoxpaares E0: Standardhalbzellenpotential

beachte: treten in der Reaktionsgleichung stöchiometrische Koeffizienten auf, so werden diese als Exponenten zu den betreffenden Konzentrationen geschrieben!!!

b2) bei Standardbedingungen (T = 25°C und alle Konzentrationen = 1 mol/L) vereinfacht sich die Gleichung zu:

(da lg1 = 0) 0L

0R EEEMK −=

Löslichkeitsprodukt

Ein Salz AmBBn wird in Wasser gelöst und dissoziiert dabei vollständig in Ionen:

AmBBn mA + nBn+ m-

Aus MWG ergibt sich für das Löslichkeitsprodukt L:

KL(AmBBn) = [A] [B]m n

beachte: auch hier: stöchiometrischen Koeffizienten (m, n) als Exponenten! Löslichkeit (molare Löslichkeit mL)

Gibt an, wie viel Mol eines Salzes (AmBBn) maximal im Lösungsmittel gelöst werden können (bis KL gerade nicht überschritten wird gesättigte Lösung):

nm nmL

nmKmL +

⋅= [in mol/L]

Konzentration in gesättigter Lösung: [An+] = m mL und [Bm-] = n mL

Dissoziationsgrad α (= Bruchteil)

Def.: α = Konzentration (Anzahl )der dissoziierten MoleküleKonzentration (Anzahl) der vor Dissoziation vorhandenen Moleküle

=[X]diss

[X]0

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Page 12: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Reaktionsgleichungen AC - 1 -

Säure-Base-Reaktionen mit gasförmigen Endprodukten

Reaktionsgleichung Säure1/Base1 Säure2/Base2

NH4Cl + NaOH NH3 + H2O + Na+ + Cl⎯ NH4+/NH3 H2O/OH⎯

2 HCl + CaCO3 CO2 + H2O + Ca2+ + 2 Cl⎯ *) HCl/Cl⎯ HCO3⎯/CO32⎯ Marmor

*) 1.) H+ + CO32⎯ HCO3⎯

2.) HCO3⎯ + H+ H2CO3 H2O + CO2

Säure/Base-Reaktionen & Puffer

• H2SO4 + 2 NaOH 2 Na+ + SO42⎯ + 2 H2O

• HCl + NaOH Na+ + Cl⎯ + H2O

Wenn bei den folgenden S/B-Rkt die schwache Säure/Base bzw. ein Salz der korrespondierenden Base/Säure hiervon im Überschuss eingesetzt wird, so entsteht ein Puffer

Henderson-Hasselbalch-Gleichung zur pH-Wert Berechnung

• NH3 + HCl NH4Cl

• NH4Cl + NaOH NH3 + NaCl + H2O

• AcOH + NaOH NaOAc + H2O

• NaOAc + HCl AcOH + NaCl

Zink als Reduktionsmittel

a) Zink und verdünnte Salzsäure 0 +1 -1 +2 -1 0 Zn + 2 HCl Zn2+ + 2 Cl⎯ + H2

b) Zink und Iod 0 0 +2 -1 Zn + I2 Zn2+ + 2 I⎯

c) Zink und Brom 0 0 +2 -1 Zn + Br2 Zn2+ + 2 Br⎯

Synproportionierung (= Komproportionierung) +2 +7 +4 in basischer Lösung: 3 Mn2+ + 2 MnO4⎯ + 4 OH⎯ 5 MnO2 + 2 H2O

-1 +1 0 in saurer Lösung: Cl⎯ + ClO⎯ + 2 H+ Cl2 + H2O

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Page 13: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Reaktionsgleichungen AC - 2 -

Disproportionierung

• von MnO42⎯ (Manganat VI) im Sauren

+6 -2 +4 -2 +7 -2 3 MnO4

2⎯ + 4 H+ MnO2 + 2 MnO4⎯ + 2 H2O

• von Chlor in kalter Natronlauge 0 -2 +1 -1 +1- 2 +1 -2

Cl2 + 2 OH⎯ Cl⎯ + ClO⎯ + H2O (ClO⎯ = Hypochlorit)

Nachweis des entstandenen Cl⎯ : Ag+ + Cl⎯ AgCl weißer ND

• von Chlor in heißer Natronlauge 0 -1 +5 -2 3 Cl2 + 6 OH⎯ 5 Cl⎯ + ClO3⎯ + 3 H2O (ClO3⎯ = Chlorat)

Kaliumpermanganat ist immer Oxidationsmittel. 2 Fälle werden unterschieden:

A. im Sauren wird MnO4⎯ bis zum Mn2+ reduziert

• Nitrit Nitrat +7 -2 +3 -2 +1 +2 +5 -2 +1 -2 2 MnO4⎯ + 5 NO2⎯ + 6 H+ 2 Mn2+ + 5 NO3⎯ + 3 H2O

• Oxalat CO2 +3 - 2 +7 -2 +1 +4 -2 +2 +1 -2 5 C2O4

2⎯ + 2 MnO4⎯ + 16 H+ 10 CO2 + 2 Mn2+ + 8 H2O

• Wasserstoffperoxid Sauerstoff und Wasser +7 -2 +1 -1 +1 +2 0 +1 -2 2 MnO4⎯ + 5 H2O2 + 6 H+ 2 Mn2+ + 5 O2 + 8 H2O

+4 B. im Basischen: Reduktion nur bis zu MnO2 (Braunstein)

• Nitrit Nitrat +7 -2 +3 -2 +1 -2 +4 -2 +5 -2 -2 +1 2 MnO4⎯ + 3 NO2⎯ + H2O 2 MnO2 + 3 NO3⎯ + 2 OH⎯

• Zink Zn2+ 0 +7 -2 +1 -2 +2 +4 -2 -2 +1 3 Zn + 2 MnO4⎯ + 4 H2O 3 Zn2+ + 2 MnO2 + 8 OH⎯

Entfärbung der violetten Lösung und fein verteilter brauner ND

Farbverlauf: violett grün blau farblos brauner ND (grünes ZP: MnO42⎯)

Braunstein als Oxidationsmittel +4 -2 +1 -1 +2 -1 0 +1 -2 MnO2 + 4 HCl Mn2+ + 2 Cl⎯ + Cl2 + 2 H2O

Redoxtitration – Manganometrische Bestimmung von Fe2+-Ionen +2 +7 -2 +1 +3 +2 +1 -2 5 Fe2+ + MnO4⎯ + 8 H+ 5 Fe3++ Mn2+ + 4 H2O

Chrom(III) als Reduktionsmittel ( H2O2 H2O) +3 +1 -1 +6 -2 +1 -2 2 Cr3+ + 3 H2O2 + 10 OH⎯ 2 CrO4

2⎯ + 8 H2O

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Page 14: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Reaktionsgleichungen AC - 3 -

• 2 Cu2+ + [Fe(CN)6]4⎯ Cu2[Fe(CN)6] Kupferhexacyanidoferrat(II)

• Cu2+ + 4 NH3 [Cu(NH3)4]2+ Tetraamminkupfer(II)

hellblau intensiv blau

[Cu(NH3)4]2+ + 4 HCl [CuCl4]2¯ + 4 NH4+ Tetrachloridocuprat(II)

intensiv blau grün

• Ni2+ + 6 NH3 [Ni(NH3)6]2+ Hexaamminnickel(II)

hellgrün blau

[Ni(NH3)6]2+ + 6 HCl [NiCl4]2¯ + 6 NH4+ + 2 Cl¯ Tetrachloridonickolat(II)

grün • Ringprobe:

1.) 3 Fe2+ + NO3- + 4 H+ → 3 Fe3+ + NO + 2 H2O

2.) [Fe(H2O)6]2+ + NO → [Fe(H2O)5 (NO)]2+ + H2O Pentaaquanitrosyleisen(II) braun

• Fe3+ + 3 SCN¯ + 3 H2O → [Fe(SCN)3(H2O)3] Triaquatrithiocyanatoeisen(III) (stier-)blutrot

• [Fe(SCN)3(H2O)3] + 6 F¯ → [FeF6]3¯ + 3 SCN¯ + 3 H2O Hexafluoridoferrat(III)

Maskierung von Eisen(III)-Ionen

• 3 [Fe(CN)6]4⎯ + 4 Fe3+ Fe4[Fe(CN)6]3 unlösliches Berliner Blau

• 1.) CO32- + 2 H+ H2CO3

→ CO2 ↑ + H2O

2.) CO2 + Ba(OH)2 → BaCO3↓ + H2O Bariumcarbonat

• Ba2+ + SO42- → BaSO4↓ Bariumsulfat

• Nachweis der Halogenid-Ionen Cl⎯, Br⎯ & I⎯ mit 1.) + Ag+ und 2.) + NH3

o 1.) Ag+ + Cl¯→ AgCl↓ weißer Niederschlag (Silberchlorid)

2.) AgCl + 2 NH3(verd) → [Ag(NH3)2]+ + Cl¯ (löslich) Diamminsilber(I)chlorid

o 1.) Ag+ + Br¯ → AgBr↓ hellgelber Niederschlag (Silberbromid)

2.) AgBr + 2 NH3(konz) → [Ag(NH3)2]+ + Br¯ (löslich) Diamminsilber(I)bromid

o 1.) Ag+ + I¯ → AgI↓ gelber Niederschlag (Silberiodid)

2.) AgI + 2 NH3(konz) → keine Reaktion

• Flammenfärbung: Li+, Na+, K+, Ca2+, Sr2+, Ba2+

Li+: intensiv karminrot Na+: intensiv gelb

K+: (blass-) violett Ca2+: ziegelrot

Ba2+ (fahl)-grün Sr2+ intensiv rot

Soda-Auszug: für Anionennachweis zum Abtrennen von störenden Kationen

Analyse mit Überschuss Soda (Na2CO3 = Base bildet auch OH¯) kochen störenden Kationen fallen als schwerlösliche Carbonate oder Hydroxide aus Abtrennung

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Page 15: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 1 -

Organische Chemie = Chemie der Kohlenstoffverbindungen Grundkenntnisse

• Kohlenstoff C bildet normalerweise vier Bindungen aus • besitzt Fähigkeit sich an - praktisch unbegrenzt viele - andere C-Atome zu binden

kann lange Ketten, Ringe, Netzwerke oder 3-dim Gerüste bilden • Isomere (unterschiedl. Verknüpfung der Atome) möglich Vielzahl an Verbindungen • Struktur bestimmt chemische Eigenschaften

funktionelle Gruppen FG ( Stoffklassen) Chemie findet hauptsächlich hier statt • am häufigsten vorhandene Elemente:

H C N O 1 4 5 6 Valenzelektronen VE 1s1 1s22s2 2p2 1s22s2 2p3 1s22s2 2p4 El.-Konfiguration

• kovalente Bindung: 2 Atome teilen sich ein gemeinsames Elektronenpaar

Atome versuchen durch Bindungsbildung(en) 8 Valenzelektronen zu erreichen (gemeinsame plus einsame Elektronen) Oktett-Regel Wasserstoff will 2 VE erreichen

• Lewis Strukturen

H.C ... .H C H

H

H

C ... .F C F

F

FF

Kombination von mit vier Lewis Strukturvon Methan

C hat nun 8 VE& H hat 2 VE

Kombination von mit vier Lewis Struktur vonTetrafluormethan

C & F habennun je 8 VE

.

• Konzept der gemeinsamen Elektronenpaare auch für 4 Elektronen Doppelbindung DB

und für 6 Elektronen Dreifachbindung TB. Kohlendioxid (CO2) hat z.B. zwei Kohlenstoff-Sauerstoff-Doppelbindungen und HCN hat eine Kohlenstoff-Stickstoff-Dreifachbindung. So ist jeweils die Oktett-Regel erfüllt

O C O H C N

Mehrfachbindungen sind sehr verbreitet in der OC

C CHH

H HH C C HEthen (Ethylen) hat DB: Ethin (Acetylen) hat TB:

• Elektronegativität EN o Maß dafür, wie stark Element Elektronen anzieht o wächst im PSE in Periode von links nach rechts & sinkt in Gruppe von oben nach unten

• polare kovalente Bindungen

das Atom mit der größeren EN zieht Bindungselektronen stärker an Partialladungen (Teilladungen) an den Atomen, z.B.: δ+ C−Cl δ⎯, da EN(Cl) > EN(C) Bindung ist polarisiert wichtig für Reaktivität

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Page 16: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 2 -

• formale Ladungen (ist was anderes als Oxidationszahl !!!) Lewis Strukturen enthalten gelegentlich ein Atom, das eine positive oder negative Ladung trägt. Ist das Gesamtmolekül neutral, so ist die Summe der negativen gleich der Summe der positiven Ladungen.

Zur Bestimmung der formalen Ladung gilt folgende ″Gleichung″: formale Ladung = Gruppen-Nr. im PSE − Anzahl Bindungen − Anzahl ungepaarte Elektronen Doppelbindungen zählen hierbei als 2 Bindungen und Dreifachbindungen als 3 Bindungen! ein O-Atom mit nur einer Bindung und 3 freien El-Paaren ist immer negativ geladen!

Als Beispiel dient hier Salpetersäure:

H O N+

O

O formale Ladung = 6 - 2 - 4 = 0

formale Ladung = 5 - 4 - 0 = +1

formale Ladung = 6 - 1 - 6 = -1

formale Ladung = 1 - 1 - 0 = 0

formale Ladung = 6 - 2 - 4 = 0

eine positive und eine negative formale Ladung ; Summe = Null ; neutrales Molekül Strukturformeln organischer Moleküle

Beim Zeichnen von Strukturformeln muss einem immer bewusst sein, dass man 3 dimen-sionale Moleküle in 2D darstellt. Die folgende Gruppe von Strukturformeln zeigt nicht verschiedene Verbindungen, sondern nur eine Auswahl von Möglichkeiten, wie man die Strukturformel von 2-Methylbutan darstellen kann. Jede enthält eine Kette von 4 C-Atomen mit einer Verzweigung am 2. C-Atom immer das gleiche Molekül!

CH CH2CH3

CH3

CH3

CH3 CH CH2CH3

CH3

CH3CHCH2CH3

CH3

CH3CHCH2CH3

CH3

CH3 CH CH2CH3

CH3 Einschub: Drehbarkeit um Bindungen

=a) b)

=

freie Drehbarkeit um zentrale praktisch keine freie Drehbarkeit um C−C-Einfachbindung C=C-Doppelbindung identische Verbindung verschiedene Verbindungen Es wird eine Reihe von vereinfachten Darstellungen verwendet; z.B. werden die freien Elektronenpaare weggelassen und/oder einige kovalente Bindungen (Anzahl identischer Gruppen, die an ein Atom gebunden sind, wird als Index geschrieben).

C C C H

H

H

H

H

O

H

H

H

CH3 CH CH3

OH

CH

OH

H3C CH3oder

ausführlich vereinfacht zu

Man muss sich aber immer bewusst sein, dass ein neutrales O-Atom mit 2 Bindungen noch 2 freie Elektronenpaare hat und ein neutrales N-Atom mit 3 Bindungen noch ein freies El-Paar.

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Page 17: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 3 -

Eine weitere Vereinfachung besteht darin, alle C-Atome, sowie alle hieran gebundenen H-Atome wegzulassen sog. Skelettschreibweise In dieser Schreibweise werden nur Heteroatome, sowie an diese gebundene H-Atome geschrieben

Skelett-Schreibweise fokussiert Blick auf FG!

NH2

CC

CCC

CH NH2

H

H

HH

H H

H

HHH

OHCH3 CH2CH2CH2CH2OHC C C C C OHH H H H

HHH

HH

H H

CH2

CH2 CH2

CH2

CH2

CH

NH2

wird zuwird zu

wird zuwird zu

Man muss sich aber immer bewusst sein, dass am Ende eines Striches noch 3 H-Atome und an jeder ″freien Ecke″ noch 2 H-Atome an das jeweilige C-Atom gebunden sind !!! !!! Auf keinen Fall bei der vollständigen Schreibweise die H-Atome weglassen !!! Am Ende eines Striches befindet sich niemals ein H-Atom, sondern immer eine Methylgruppe

C C C C C OHH H H H

HHH

HH

H HC C C C C OHist nicht dasselbe wie

Orbitale und Hybridisierung • Modellvorstellung für Aufenthaltsort von Elektronen • Orbitale werden mit maximal 2 Elektronen besetzt • ein s-Orbital (kugelförmig) • drei p-Orbitale (hantelförmig; entlang Koordinatenachsen ausgerichtet px, py & pz)

2-dimensionale Darstellung:

x

y

z

x

yz

s px py pz px & py & pz

die drei p-Orbitale stehen senkrecht (90°) zueinander • energetisch verschieden: s < p (die drei p-Orbitale sind energetisch gleich = entartet) • je kleiner Energie, desto stabiler werden zuerst besetzt • bei entarteten Orbitalen wird jedes zuerst einzeln besetzt (Hund`sche Regel)

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Page 18: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 4 -

"Mischen" von Atomorbitalen AO Hybridorbitale HO

Es gilt: wenn x AO mit y AO gemischt werden, erhält man (x + y) HO sp3-Hybridorbitale: Atom-Orbitale Hybrid-Orbitale

Mix 109.5°

s px py pz 4x sp3: tetraedrisch ; Rest: 0 p-Orbitale kleine Orbitallappen weggelassen sp2-Hybridorbitale:

Mix120°

s px py 3x sp2: planar ; restliches pz Orbital steht senkrecht zu HO`s sp-Hybridorbitale:

Mix180°

s px 2x sp: linear ; restl. py und pz Orb. stehen senkrecht zu HO`s

Energiediagramm mit energetischer Lage der AO/HO von Kohlenstoff C

Energie

s px py pz 4 ∗ sp3 3 ∗ sp2; p 2 ∗ sp ; 2 ∗ p Grundzustand -------------------- Hybridisierung ---------------------- im Allgemeinen gilt, ein C-Atom ist:

sp3 hybridisiert, wenn es neutral ist und nur Einfachbindungen sp2 hybridisiert, wenn es neutral ist und eine Doppelbindung oder wenn es positiv bzw. negativ geladen ist und nur Einfachbindungen sp

hybridisiert, wenn es neutral ist und eine Dreifachbindung bzw. zwei Doppelbindungen beachte: die Atome sind hybridisiert nicht die Bindungen

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Page 19: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 5 -

chemische Bindungen in organischen Molekülen chemische Bindungen entstehen durch Überlappung von Orbitalen (AO’s/HO’s), die dann mit zwei Elektronen besetzt sind ( gemeinsames Elektronenpaar, kovalente Bindung):

H

H H

π

H

H H

H==

H

H H

H+

Man unterscheidet σ-Bindungen (rotationssymmetrisch um C-C-Bindungsachse) von π-Bin- dungen (nicht rotationssymmetrisch um C-C-Bindungsachse). 3-dimensionale Darstellung einfacher Moleküle Ein 4-fach koordiniertes C-Atom (sp3) ist tetraedrisch von 4 Atomen umgeben (Tetraederwinkel = 109.5°). Die Darstellung erfolgt mit der sog. Keil-Strich-Schreibweise. Dabei weist der ausgemalte Keil nach vorn aus der Papierebene heraus, der gestrichelte Keil hinter die Papierebene, während die Linien in der Papierebene liegen.

EtC

Pr

PhMeC

Me

EtPr

Ph

es gelten folgende Abkürzungen: Me = Methyl (CH3−) Et = Ethyl (CH3CH2−) Pr = Propyl (CH3CH2CH2−)

Ph = Phenyl (″Benzolring″: C6H5−)

bei dieser Darstellung ist darauf zu achten, dass die beiden Keile nebeneinander gezeichnet werden ( Tetraeder) und nicht gegenüberliegend! andere Darstellungsweisen sind: (werden später behandelt)

• Sägebock Darstellung • Newman Projektion • Fischer Projektion • Haworth Darstellung

Ein dreifach koordiniertes C-Atom (sp2) ist trigonal planar von 3 Atomen umgeben, während ein zweifach koordiniertes C-Atom (sp) linear von 2 Atomen umgeben ist:

CH3

CCH2

CH3

O

CH3 C C CH3

~120°

~120° ~120°

~180°

Konjugierte DB: abwechselnd −DB−EB−DB−

besonders stabil (mesomere Grenzformeln möglich, s.u.) Mesomerie: Wenn mehr als eine Lewis Struktur geschrieben werden kann, die sich nur in der Anordnung der Elektronen unterscheidet, so ist eine Lewis Struktur nicht ausreichend, um das Molekül adäquat zu beschreiben. Die wahre Struktur hat dann eine Elektronenverteilung, die ein ″Hybrid″ aller

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Page 20: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 6 -

möglichen Lewis Strukturen ist. Dies bedeutet nicht, dass das Molekül zwischen den einzelnen Lewis Strukturen (in denen die Elektronen lokalisiert sind) hin und her fluktuiert, sondern dass die Elektronen delokalisiert sind (beachte aber Hückel-Regel bei Cyclen!).

CC

CH3

O

H

H

CC

CH3

O

H

H

CC

CH3

O

H

H

==

Mesomeriepfeil(kein Gleichgewicht!!!) Delokalisation

Verschiebung von konjugierten π-Elektronen (aus DB oder TB) und (eventuell) Verschiebung von freien Elektronenpaaren aus p-Orbitalen, die in Konjugation stehen

bringt Stabilitätsgewinn ( Energiegewinn durch Mesomerie) Nomenklatur, funktionelle Gruppen, Polarisierung & Reaktionen Alkane : keine FG, reaktionsträge, Nomenklatur: s. Script

Alkene: C=C-Doppelbindung; E/Z-Isomere möglich; Nomenklatur: s. Script hohe e⎯ Dichte; nukleophil elektrophile Addition AE

Alkine: C≡C-Dreifachbindung; Nomenklatur: s. Script hohe e⎯ Dichte; nukleophil elektrophile Addition AE

Halogenalkane: R−F, R−Cl, R−Br oder R−I; Nomenklatur: s. Script R-X polarisiert Cδ+ nukleophile Substitution SN

Alkohole: R−OH; Nomenklatur: s. Script; man unterscheidet: RCH2-OH primäre, R2CH-OH sekundäre oder R3C-OH tertiäre Alkohole

R-OH ist polarisiert in Cδ+ ROH reagiert am C-Atom als Elektrophil SN und δ⎯OH reagiert mit El.-Paar des O als Nukleophil; z.B. in SN2t od. Add. an C=O

Amine: RNH2 primäres, R2NH sekundäres oder R3N tertiäres Amin Nomenklatur: s. Script

sind wie Alkohole polarisiert reagieren meist als Nukleophile (El.-Paar des N); z.B. in SN2t od. Add. an C=O Viele der wichtigsten organischen Verbindungen enthalten C=O (Carbonylgruppe)

A) Carbonsäuren & Carbonsäure-Derivate (Nomenklatur: s. Script)

R X

O

R X

O-

+

X = OH Carbonsäure reagiert oft als CS X = Cl CS-Chlorid reaktiv X = OOCR CS-Anhydrid X = OR CS-Ester X = NR2 CS-Amid X = O¯ Carboxylat unreaktiv

Reaktionen finden am positivierten, elektrophilen Carbonyl-C (δ+) statt an dieser Stelle erfolgt Angriff von Nukleophilen aber: hier Abgangsgruppe vorhanden (Unterschied zu Aldehyden/Ketonen) Substitutionsreaktion via SN2t (Ersatz von X durch ein Nukleophil Nu)

beachte: Angriff von Elektrophilen (z.B. H+) auch hier am Sauerstoff H+-Katalyse ( Carbonyl-C-Atom wird elektrophiler)

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Page 21: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 7 -

B) Aldehyde & Ketone (Nomenklatur: s. Script)

R

O

R

O

RCO δ

δ+

-

+ H(R)H(R) H(R) mit H = Aldehyd & mit R= Keton Reaktionen finden am positivierten, elektrophilen Carbonyl-C (δ+) statt

hier Angriff von Nukleophilen k e i n e Abgangsgruppe vorhanden (Unterschied zu CS-Derivaten) Additionsreaktion und evtl. noch Kondensationsschritt (meist Abspaltung von H2O)

beachte: Angriff von Elektrophilen (z.B. H+) am Sauerstoff H+-Katalyse ( Carbonyl-C-Atom wird elektrophiler) allgemeine Grundsätze der Nomenklatur

• längste Kette, die namensgebende FG enthält suchen; diese FG erhält möglichst kleine Zahl • Substituenten in alphabetischer Reihenfolge voranstellen incl. Anzahl (wird bei

alphabetischer Reihenfolge nicht berücksichtigt) • Stammname, wenn nötig Stellung und/oder Anzahl & Endung der anderen FG (nach

steigender Priorität, s.u.) Prioritäten der namensgebenden FG

COOH > COCl > COOR > CONR2 > CHO > R2C=O > OH > NR2 > C≡C > C=C > Hal > R

grob gesagt: Carbonylverbindungen > Alkohole > Amine > C≡C > C=C > Hal > R Zusammenfassung Nomenklatur, funktionelle Gruppen, Polarisierung & Reaktionen

Stoffklasse Stamm + FG Reaktivität Reaktione

n Alkane an keine reaktionsträge cycl. KW1) Cyclo + KW Alkylreste yl keine reaktionsträge Alkene en

E/Z möglich C=C ungesättigt; hohe

e⎯ Dichte; nukleophil AE

Alkine in C≡C ungesättigt; hohe e⎯ Dichte; nukleophil

AE

RX Halogen + Alkan F, Cl, Br, I R-X polarisiert Cδ+ SNROH + an + ol OH R-OH polarisiert Cδ+ SN & Ox Amine + an + amin RNH2, R2NH, R3N

Aldehyde + an + al CHO s.o. Add & Ox Ketone + an + on R2-C=O s.o. Add Carbonsäuren CS + an + säure C(O)OH s.o. SN2tCS-Ester CS + Subst + ester C(O)OR s.o. SN2tCS-Amide CS + Subst + amid C(O)NR2 s.o. SN2tCS-Anhydride CS + anhydrid C(O)O(O)C s.o. SN2tCS-Chloride CS + chlorid C(O)Cl s.o. SN2t

1) KW = Kohlenwasserstoff(e) funktionelle Gruppen nicht in Bestandteile zerlegen! Ester ist nicht Keton & Ether

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Page 22: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 8 -

Chemische Reaktionen in der OC

• Reaktionen finden fast ausschließlich an den funktionellen Gruppen FG statt es ist unerlässlich, dass man FG erkennt, sowie dass man deren Reaktivität kennt

• Nukleophil reagiert mit Elektrophil

NUKLEOPHILE: • kernliebend (sucht Elektronenlücke) • besitzt: freies Elektronenpaar, z.B. H2O, NH3, Amine (RNH2, R2NH, R3N) R-OH,

Hydrazine (H2N-NH-R) oder freies Elektronenpaar & negative Ladung, z.B. OH⎯, RO⎯, Cl⎯, Br⎯, I⎯, CN⎯, N3⎯

ELEKTROPHILE: • elektronenliebend (sucht Elektronen) • ist positiviert (δ+), z.B. R3Cδ+−Clδ⎯, R3Cδ+− δ⎯OH, R2Cδ+=Oδ⎯, Br2 ("Br+ + Br⎯ "),

oder hat positive Ladung ( hat Elektronenlücke), z.B. H+, R3C+ (Carbeniumionen) Aromaten & Aromatizität

besondere Klasse von ungesättigten Kohlenwasserstoffen KW • cyclisch (ringförmig) • planar (eben) • konjugierte DB • alle Kohlenstoffatome sind gleich hybridisiert (sp2 haben noch ein p-Orbital) • π-Elektronen sind delokalisiert

die Doppelbindungen im Ring sind nicht lokalisierbar alle C-C-Bindungen besitzen die gleiche Länge!

• sind besonders stabil z.B. keine Addition von Brom (vgl. Alkene) Die Hückel-Regel besagt nun, dass ein System nur dann aromatisch ist, wenn es

a) (mono)cyclisch ist b) ein vollständig konjugiertes System aus sp2-hybridisierten Atomen ist

kontinuierliches System von p-Orbitalen c) (4n+2) π-Elektronen enthält (mit n = 0, 1, 2, …) 2, 6, 10, 14, … π-Elektronen d) (planar ist) kann man aber aus Zeichnung nicht erkennen!

der bekannteste Aromat ist Benzol (C6H6) ; 6 π-Elektronen n = 1

alternativ

mesomere Grenzstrukturen

beachte: die beiden Grenzstrukturen sind nicht real weitere Beispiele:

OH

Naphthalin Phenol 10 π-El. n = 2. 6 π-El. n = 1

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Page 23: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 9 -

Heterocyclische Aromaten

• enthalten anstelle eines C-Atoms ein anderes Atom (meist O, N oder S) • das Heteroatom kann sich mit 0 (Pyridin) oder 2 (Pyrrol, Furan & Thiophen) Elektronen

(= ein freies Elektronenpaar) am π-System beteiligen, gerade so, dass Hückel-Regel erfüllt ist

N NH

SO

Pyridin Pyrrol Furan Thiophen

alles 6 π Elektronen Aromaten

aromatische Ionen

Hückel-Regel kann auch auf Ionen angewendet werden: dabei ist nur zu beachten:

• C-Atom das die positive oder negative Ladung trägt ist auch sp2 hybridisiert (3*EB) besitzt noch ein p-Orbital, das in Konjugation mit π-System treten kann

Beispiele:

C+

H

C+

H H

H

C

H H

H

H

H

HH

H

H

Cyclopropenyl- Kation

Cyclooctatetraen- Dianion

2-

Cycolpentadienyl- Anion

Cycloheptatrienyl- Kation

Cycloheptatrienkein Aromat!!!

sp3

sp2sp2

sp2sp2

sp2

(n=0) 2 π- (n=1) 6 π- nicht voll konjugiert! (n=1) 6 π- (n=2) 10 π-Elektronen beachte den Unterschied zwischen Cycloheptatrien (nicht aromatisch) und dem Cyclo-heptatrienyl-Kation (aromatisch)

• Cycloheptatrien hat zwar 6 konjugierte π-Elektronen, aber das π-System wird durch das sp3-hybridisierte C-Atom unterbrochen

• anders im Cycloheptatrienyl-Kation: hier endet das π-System an einem sp2-C-Atom, welches sich mit seinem freien p-Orbital an der vollständigen Delokalisation der 6 π-Elektronen beteiligt

andere Beispiele für nicht (anti) aromatische Systeme (befolgen nicht die Hückel-Regel):

BH

Cyclobutadien Cyclooctatetraen4 π Elektronen kein Aromat

8 π Elektronen kein Aromat

4 π Elektronen kein Aromat

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Page 24: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 10 -

Stereochemie

Einteilung von Isomeriearten:

Es existieren mindestens 2 Einteilungsprinzipien: A) hier werden die Stereoisomere (Konformations- wie auch Konstitutions-Isomere) aufgrund

ihrer Symmetrie unterschieden:

Konstitutionsisomere (Strukturisomere)unterschiedliche Atomabfolge

Stereoisomeregleiche Atomabfolge unterschiedlicheräumliche Anordnung

Isomeregleiche Summenformel

Diastereomere n i c h t wieBild & Spiegelbild

Enantiomere wieBild & Spiegelbild (nicht deckungsgleich) hierzu gehören auch die E-/Z-Isomere bei DB, cis/trans Isomere bei cyclischen

Verbindungen

B) hier werden Stereoisomere aufgrund von Energiebarrieren – die zur Umwandlung eines

Stereoisomers in ein anderes erforderlich ist – unterschieden:

Konstitutionsisomere (Strukturisomere)unterschiedliche Atomabfolge

Torsionsisomere durch "Drehung" umBindungen ineinander überführbar

Stereoisomeregleiche Atomabfolge unterschiedlicheräumliche Anordnung

Konfigurationsisomerenicht durch "Drehung" um Bindungen ineinander überführbar

Isomeregleiche Summenformel

Konformere durch Drehungvon Einfachbindungenineinander überführbar

E/Z-Isomeregeometrische Isomere (bei Doppelbindungen)durch formale "Drehung" um Doppelbindungineinander überführbar

Hierbei kommt es logischerweise zu Überschneidungen! So gehören z.B. die E-/Z-Isomere bei DB auch zu den Diastereomeren und wenn z.B. aufgrund von sperrigen Substituenten die Drehung um Einfachbindungen (bei RT) eingeschränkt ist oder gar nicht erfolgt, so erhält man enantiomere/diastereomere Konformere.

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Page 25: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 11 -

1. Konstitutionsisomere unterschiedliche Atomabfolge

Bsp.: C3H8O kann 1-Propanol (H3C- CH2-CH2-OH), 2-Propanol (H3C- CH(OH) -CH3) oder Ethylmethylether (H3C- CH2-O-CH3) sein. Unterschiedlich verknüpfte Kohlenwasserstoffe KW mit gleicher Summenformel sind ebenfalls Konstitutionsisomere.

Zum Erkennen welche Art von KW vorliegt gelten folgende ″Formeln″: a) gesättigte KW haben allg. Formel CnH2n+2 b) einfach ungesättigte oder monocyclische, gesättigte KW haben allg. Formel CnH2n Beispiele: siehe Versuche 8.1 & 8.2 2. Stereoisomere gleiche Atomabfolge, aber unterschiedliche räumliche Anordnung

Konfigurations-Isomere: Isomere gleicher Konstitution, jedoch verschiedener räumlicher Anordnung der Atome – ohne Berücksichtigung von Anordnungen, die sich nur durch Rotation um Einfachbindungen unterscheiden (s. Konformationsisomere) Für praktischen Gebrauch genügt meist: Konfiguration = Anordnung an Doppelbindung, am Ring oder um stereogenes Zentrum.

Konformations-Isomere: Stereoisomere, deren räumliche Anordnungen sich nur durch Rotation um Einfachbindungen voneinander unterscheiden. 2.1 molekulare Chiralität : Enantiomere

• jeder Gegenstand hat ein Spiegelbild, aber nicht jeden Gegenstand kann man mit seinem Spiegelbild zur Deckung bringen; Beispiele: a) eine Löffel oder einem Teller kann man mit seinem Spiegelbild zur Deckung bringen

achirale Verbindungen b) im Gegensatz dazu kann man eine Hand nicht mit ihrem Spiegelbild zur Deckung bringen

chirale Verbindung • die häufigste Ursache für Chiralität in der organischen Chemie ist ein Kohlenstoffatom mit

vier verschiedenen Substituenten stereogenes Zentrum beachte: Kohlenstoffatome, die zu einer Doppel- oder Dreifachbindung gehören, können

keine stereogenen Zentren sein haben nur drei bzw. zwei Substituenten! • Stereoisomere, die sich verhalten wie Bild und nicht deckungsgleiches Spiegelbild nennt man

Enantiomere • wenn Molekül chiral: gibt es hierzu immer nur 1 Enantiomer (Spiegelbild)

Enantiomerenpaar

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Page 26: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 12 -

2.2 Stereogenes Zentrum (asymmetrisch substituiertes C-Atom, ″Stereozentrum″) Beispiel eines chiralen Moleküls: Bromchlorfluormethan (4 verschiedene Substituenten)

A (Bild) B (Spiegelbild)

Molekül B um 180° gedreht

A B A & B (Bild & Spiegelbild) lassen sich nicht zur Deckung bringen Enantiomere beachte: der Austausch von 2 Substituenten liefert bei Verbindungen mit nur einem asym-

metrisch substituierten C-Atom immer das Enantiomer Beispiel eines achiralen Moleküls: Chlordifluormethan (2 gleiche Substituenten)

lässt sich mit seinem Spiegelbild zur Deckung bringen identische Moleküle

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Page 27: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 13 -

weiteres Beispiel: C-2 ist ein stereogenes Zentrum in 2-Butanol; es trägt ein H-Atom, eine Methyl-, eine Ethyl- und eine Hydroxylgruppe, also vier verschiedene Substituenten chiral. Im Gegensatz dazu trägt keines der C-Atome in 2-Propanol vier verschiedene Substituenten achiral

chiral; vier verschiedene achiral; zwei der Substituenten

Substituenten an C-2 an C-2 sind gleich 2 Stereoisomere nur eine Verbindung

Auch in cyclischen Verbindungen kann es stereogene Zentren geben, wenn ein C-Atom zwei verschiedene Substituenten trägt und der ″Weg″ um den Ring im Uhrzeigersinn ein anderer ist, als gegen den Uhrzeigersinn ergibt so vier verschiedene Substituenten.

2-Cyclopenten-1-ol 3-Cyclopenten-1-ol C-1 ist stereogenes Zentrum hat kein stereogenes Zentrum Achtung: Moleküle mit mehr als einem stereogenen Zentrum können, müssen aber nicht chiral sein (werden weiter unten behandelt). 2.3 Eigenschaften chiraler Moleküle: optische Aktivität

• chirale Moleküle haben die Eigenschaft, die Ebene von linear polarisiertem Licht zu drehen optische Aktivität ( Drehwert α)

• Enantiomere drehen die Ebene von linear polarisiertem Licht um den selben Winkel, nur in entgegengesetzte Richtungen (das eine Enantiomer rechts herum, das andere links herum)

• 1:1 Gemisch von zwei Enantiomeren (Enantiomerenpaar) heißt Racemat ist optisch inaktiv

• ist nur ein Enantiomer vorhanden, so sagt man die Substanz ist optisch rein • Enantiomere reagieren unterschiedlich mit chiralen Molekülen • ansonsten haben Enantiomere gleiche physikalische Eigenschaften (Dichte, Schmelzpunkt, …)

und sie reagieren gleich mit achiralen Verbindungen vgl.: Diastereomere (s.u.) haben unterschiedliche physikalische Eigenschaften und sie reagieren schon mit achiralen Verbindungen verschieden!

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Page 28: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 14 -

2.4 R,S-Nomenklatur (von Cahn, Ingold und Prelog CIP-Nomenklatur)

Nomenklatursystem um Stereoisomere zu benennen A) bestimme die Rangfolge (Prioritäten) der 4 verschiedenen Substituenten nach

1. Ordnungszahl höhere Ordnungszahl hat Vorrang 2. Doppelbindungen werden wie zwei Einfachbindungen zu zwei Atomen gewertet 3. Bewertung erfolgt - vom stereogenen Zentrum ausgehend - nach außen in ″Sphären″ und

zwar solange, bis ein Unterschied (nach 1. & 2.) gefunden ist: • erste Sphäre = direkt an stereogenes C-Atom gebundene Atome • zweite Sphäre = alle an diese Atome gebundenen Atome; etc.

beachte: A) sind die gleichen Regeln, wie bei der E,Z-Nomenklatur von Alkenen!

B) orientiere das Molekül so, dass der rangniedrigste Substituent nach hinten zeigt C) sind die 3 übrigen Substituenten nun im Uhrzeigersinn angeordnet, so ist die absolute

Konfiguration gleich R ; ist Abfolge gegen den Uhrzeigersinn S- Konfiguration Anwendungsbeispiel: Bestimmung der absoluten Konfiguration des hier gezeigten 2-Butanol:

1. Rangfolge:

höchste niedrigste Priorität

2. Orientierung, so dass rangniedrigste Gruppe (H-Atom) nach hinten zeigt: hier schon gegeben 3. Bestimmung der Abfolge:

höchstezweithöchste

dritthöchste

Abfolge gegen den Uhrzeigersinn S-Konfiguration Verbindungen, bei denen das stereogene Zentrum Bestandteil eines Ringes ist, werden genauso behandelt. Beispiel: Zur Bestimmung, ob die Konfiguration von (+)-4-Methylcyclohexen R oder S ist, werden der Weg rechts und der Weg links um den Ring herum so behandelt, als ob es sich um zwei unabhängige Substituenten handelt.

wird behandelt wie

Wegniedriger Priorität

Weg hoher Priorität

(+)-4-Methylcyclohexen

Substituent mit kl. Priorität (H = 4) zeigt nach hinten; Abfolge 1 2 3 im UZ R-Konfiguration

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Page 29: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 15 -

2.5 Fischer-Projektion & D,L-Nomenklatur

Übertragung der stereochemischen Information in eine vereinfachte Darstellung • dabei wird die längste Kohlenstoffkette als senkrechter Strich dargestellt • am höchsten oxidierte funktionelle Gruppe wird nach oben gezeichnet

(haben 2 Gruppen die gleiche Oxidationsstufe, so steht die mit der kleineren Nummer oben) • alle stereogenen Zentren werden als waagerechte Striche dargestellt, an deren Enden die

Substituenten gezeichnet werden • nun ist noch eine wichtige Konvention zu beachten:

die senkrechten Striche zeigen hinter die Papierebene und die waagerechten aus ihr heraus

Beispiele:

Fischer-Projektion

gehört zu

(R)-2-Butanol

beachte: man kann nicht ohne weiteres aus Fischerprojektion auf R- oder S-Konfiguration schließen Bromchlorfluormethan in der Fischer-Projektion

(R)-Bromchlorfluormethan (S)-Bromchlorfluormethan beachte: der senkrechte Strich bedeutet, das von jedem Zentrum der Substituent nach hinten

zeigt!!! Wichtig wenn mehrere asymmetrisch substituierte C-Atome vorhanden!

Beispiel: (2R,3R)-Dihydroxybutansäure

a b c

a zeigt die normale Zick-Zack-Kette, b die nach Rotation um die C-2−C-3 Bindung für die Fischer-Projektion notwendige Konformation und c die resultierende Fischer-Projektion Eine andere Art der Nomenklatur um Konfigurationen zu beschreiben ist die D,L-Nomenklatur. Sie erfolgt anhand von Fischer-Projektionen und findet hauptsächlich Anwendung bei Aminosäuren und Zuckern (Kohlenhydrate). Eine Besprechung erfolgt dort (11. & 12. Praktikumstag).

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Page 30: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 16 -

2.6 Chirale Moleküle mit zwei stereogenen Zentren Wenn ein Molekül wie z.B. 2,3-Dihydroxybutansäure zwei stereogene Zentren besitzt, wie viele Stereoisomere sind dann möglich?

Antwort: Die absolute Konfiguration an C-2 ist entweder R oder S. Ebenso kann C-3 entweder R- oder S-Konfiguration haben. Das ergibt vier Kombinationsmöglichkeiten:

(R,R) & (S,S) sind Enantiomere und (R,S) & (S,R) sind Enantiomere. Die anderen Kombinationen verhalten sich nicht wie Bild & Spiegelbild Diastereomere. Im Beispiel ist I also ein Diastereomer von III & IV; genauso ist II ein Diastereomer von III & IV. Anmerkung: Um ein Molekül mit zwei stereogenen Zentren in sein Enantiomer zu überführen,

muss man die Konfiguration an beiden! Zentren ändern. Ändert man nur an einem Zentrum die Konfiguration, so erhält man eine diastereomere Struktur.

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Page 31: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 17 -

Darstellung der 2,3-Dihydroxybutansäure in der Fischer-Projektion:

In der Fischer-Projektion kann man sehr gut erkennen, ob es sich um Enantiomere oder Diastereomere handelt: I & II, sowie III & IV verhalten sich wie Bild und Spiegelbild Enantiomere alle anderen Kombinationen sind nicht wie Bild und Spiegelbild Diastereomere

Das gleiche gilt für zwei stereogene Zentren in einem Ring.

2.7 achirale Moleküle mit zwei stereogenen Zentren Betrachtet man nun ein Molekül wie 2,3-Butandiol, das zwei stereogene Zentren hat, die gleich substituiert sind,

dann sind nur drei und nicht vier Stereoisomere möglich:

(2R,3R)- (2S,3S)- meso-2,3-Butandiol

• (2R,3R) und (2S,3S) sind Enantiomere chiral • die dritte Kombination (2R,3S) ist identisch mit ihrem (2S,3R) Spiegelbild • dieses Molekül hat kein Enantiomer ist achiral, d.h. optisch inaktiv • achirale Moleküle die stereogene Zentren besitzen nennt man Meso-Form • besitzen Spiegelebene im Molekül (innere Spiegelebene) sind so erkennbar

Fischer-Projektionen erleichtern einem das Identifizieren einer Meso-Form, da man hier die innere Spiegelebene leicht erkennen kann:

innere Spiegelebene

Achtung: Beim Verwenden von Fischer-Projektionen zur Feststellung, ob 2 Moleküle identisch

(deckungsgleich) oder Bild & Spiegelbild sind, darf man die Projektionsformel nur innerhalb der Papierebene drehen, niemals aus ihr heraus !!!!

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Page 32: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 18 -

2.8 Moleküle mit mehreren stereogenen Zentren

Es ergibt sich, dass bei mehreren stereogenen Zentren die maximale Anzahl an Stereoisomeren gleich 2n ist, mit n = Anzahl der stereogenen Zentren. Sind Meso-Formen möglich, so verringert sich die Anzahl möglicher Stereoisomere. Beispiele für Verbindungen mit mehreren asymmetrisch substituierten C-Atomen sind Zucker.

Frage: Eine Verbindung enthält 4 unterschiedlich substituierte C-Atome. Eine hiervon sei Stereoisomer A. Wie viele Stereoisomere gibt es insgesamt und wie viele sind Diastereomere von A?

Epimere: Verbindungen mit mehreren stereogenen Zentren, die sich nur in der Konfiguration eines chiralen Zentrums unterscheiden, heißen Epimere (sind diastereomer zueinander)

3. Torsionsisomere Man unterscheidet hier Konformere und E,Z-Isomere (= cis-trans-Isomere). 3.1 Konformere Isomere die durch Drehung um Einfachbindungen ineinander

überführt werden können

Um Konformationen darzustellen eigenen sich am Besten: a) Sägebock-Darstellung perspektivische Sicht auf Moleküle schräg zur betrachteten Bindung b) Newman-Projektion Blick auf C−C-Bindungsachse, um die Drehung ablaufen soll;

das vordere C-Atom wird durch einen Punkt, das hintere durch einen Kreis symbolisiert; die anderen Bindungen werden hieran in einem Winkel von 120° angeordnet

Beispiel: Konformere des Ethans in verschiedenen Darstellungen

3D Modell Keil-Strich Sägebock Newman Projektion

1. gestaffelt (min Energie) stabilste Konformation

2. ekliptisch (max Energie) weniger stabile Konformation

Wichtig: Die günstigste Konformation ist diejenige gestaffelte, in der die größten Substituenten am

weitesten voneinander entfernt sind Substituenten stehen anti (trans) zueinander die sterischen Wechselwirkungen sind hier am kleinsten (siehe Versuch 8.6).

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Page 33: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 19 -

3.1.1 Cyclohexan

• Bei 6-Ringen ist die Sesselkonformation die energetisch günstigste • es gibt für Substituenten (auch H-Atome) zwei unterschiedliche Positionen: axial (senkrecht zur Ringebene) und äquatorial

Sessel axiale Positionen äquatoriale Positionen

Durch Drehung um alle sechs Ring-Bindungen (im Ring kann eine Bindung nicht allein, d.h. unabhängig von den anderen fünf gedreht werden) sind verschiedene Konformationen möglich: z.B.: Sessel, Twist-Form oder Wanne

Durch Drehung um diese Bindungen kann man auch von einer Sesselform in eine andere Sessel-form gelangen Umklappen des Ringes. Dabei werden alle axialen Positionen zu äquatorialen und umgekehrt:

O O

O

O

O

O

O

O

OO

O

OX

X

X

XX

X

X

X

X

X

X

X

umklappen

große (sperrige) Substituenten bevorzugen eine äquatoriale Position energieärmer, da hier die sterischen Wechselwirkungen geringer sind:

Methylgruppe in Methylgruppe in

axialer Position (weniger stabil) äquatorialer Position (stabiler) .

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Page 34: Chemie Lernzusammenfassung

Di/Do 14 WS 08/09 OC Grundlagen - 20 -

substituierte Cyclohexane

a) monosubstituierte Substituent in äquatorialer Position

b) disubstituierte es gibt 7 verschiedene Möglichkeiten für einen 6-Ring mit 2 Substituenten:

cis- trans- cis- trans- cis trans- 1,1- Substitution 1,2-Substitution 1,3-Substitution 1,4-Substitution in der Sesseldarstellung ist die räumliche Anordnung die folgende:

cis 1,2

trans 1,2

cis 1,3

trans 1,3

cis 1,4

trans 1,4

1,1

XeqXeq

Xeq

Xeq

Xeq

Xeq

Xax

XaxXax Xax

XeqXeq

Xeq

Xeq

wenn möglich, nehmen die Substituenten nur äquatoriale Positionen ein (trans-1,2; cis-1,3 und trans-1,4). Kann nur eine äquatoriale Position besetzt werden (1,1; cis-1,2; trans-1,3 und cis-1,4), so steht immer der größere (sperrigere) Substituent äquatorial! 3.2 E,Z-Isomere bei Doppelbindungen

E,Z-Isomere gibt es, wenn unterschiedliche Atomanordnungen existieren, die durch eine (formale) Drehung um eine Doppelbindung ineinander überführt werden können. zur Erinnerung: in der Realität gibt es keine freie Drehbarkeit um Doppelbindungen E,Z-Nomenklatur bei Doppelbindungen:

• wenn die beiden Gruppen höchster Priorität auf der gleichen Seite der Doppelbindung stehen, hat Molekül Z-Konfiguration (Z von zusammen)

• wenn die beiden Gruppen höchster Priorität auf entgegengesetzten Seiten der Doppel-bindung stehen, hat Molekül E-Konfiguration (E von entgegen)

• Zur Prioritätsbestimmung gelten die selben Regeln, wie bei der Bestimmung der absoluten Konfiguration ( CIP-Nomenklatur, s. dort)

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Page 35: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 1 -

Reaktionen finden fast ausschließlich an den funktionellen Gruppen FG statt!!!

Nukleophil reagiert mit Elektrophil

o Nukleophile greifen an δ+ oder + Ladung an

o Elektrophile greifen an δ⎯ oder – Ladung an ELEKTROPHILE: e⎯-Lücke ( sucht Elektronen)

o H+ ( auch in HBr) o Carbeniumion (= Carbokation):

++oder

z.B.:

o Brom!! = δ δ +Br Br

Br2 =

NUKLEOPHILE: e⎯-Überschuß ( haben freies Elektronenpaar)

a) neutral z.B. H2O, NH3, Amine (RNH2, R2NH, R3N) R-OH, … b) negative Ladung, z.B. OH⎯, RO⎯, Cl⎯, Br⎯ (= Bromid!!), I⎯, … c) Alkene C=C hohe e⎯-Dichte nukleophiles Teilchen

Reaktionen der Stoffklassen

• 1. Halogenalkane SN (nukleophile Substitution ; SN1 oder SN2)

• 2. Alkene AE (elektrophile Addition)

• 3. Aldehyde/Ketone + 2x Alkohol (OH) Acetal

+ prim Amin Imin

+ sec Amin Enamin

• Amine als Nukleophil oder Base

• Alkohole als Nukleophil oder Oxidation (nur prim oder sec)

• 4. Carbonsäuren meist Säure/Base-Reaktion

• 5. Carbonsäurederivate SN2t (nukleophile Substitution, tetraedrische ZS)

(= CS-Chlorid, CS-Anhydrid, CS-Ester & CS-Amid)

• Carboxylat meist unreaktiv

• 6. Aromaten SE (keine AE!!!) (elektrophile Substitution)

• 7. prim/sec Alkohole oder Aldehyde OXIDATION !!!

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Page 36: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 2 -

Zusammenfassung der wichtigsten OC-Reaktionen 1. Halogenalkan (RX) + Nukleophil (Nu¯ oder HNu) SN (nukleophile Substitution)

RX RNuNu X+ +

(HX)(HNu)

wenn chirales RX (4 verschieden Substituenten) Stereochemie beachten

a) SN1 wenn: tert. RX oder sec. RX und protisches LM (Lösungsmittel)

BrBr

OHHO+

+ZS: Carbeniumion

chirales Edukt z w e i P r o d u k t e (50% Inversion (Umkehr) & 50% Retention (Erhalt))

Cl

OH

OH OH-Cl+ ++

chiral ZS: Carbeniumion Retention (Erhalt) Inversion (Umkehr)

b) SN2 wenn: prim RX oder sec. RX und aprotisches LM (Lösungsmittel)

keine ZS nur ÜZ

HOBr OH BrHH

#

BrOH+

ÜZ

+

chirales Edukt e i n P r o d u k t (100% Inversion (Umkehr))

HOBr H

OH BrH

#

BrH OH

+

ÜZ

+Diethylether

chiral Inversion (Umkehr) Energieprofile (Energieschemata): SN1: SN2:

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Page 37: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 3 -

2. Alken + Elektrophil (E+) elektrophile Addition (AE) (nicht am Aromaten!!!) Doppelbindung ist nach der Addition nicht mehr vorhanden

a) + Br2 (Brom) trans Addition (meist 2 Produkte); ZS: Bromoniumion

Br

BrBr Br

Br

Br

H

H

Br

Alken(Nukleophil)

Brom(Elektrophil) Bromatome trans zueneinander

+ ++

ZS: Bromoniumion b) + HBr

1. Schritt: H+ addiert an das C-Atom, das schon die meisten H-Atome hat stabileres Carbeniumion entsteht! 2. Schritt: verbleibendes Nukleophil addiert an positiv geladenes C-Atom

H

BrH

BrH Br++ +

Alken + HBr AE H+ an H-reicheres C-Atom ; ZS: Carbeniumion

c) + H+ (Säure) kationische Polymerisation (AE von Alkenen an DB von Alkenen)

1. Addition von H+ (Elektrophil) an das H-reichere C-Atom (genauso wie bei b)!) 2. Addition eines weiteren Monomers (Nukleophil), auch hier so, dass stabilstes Carbeniumion entsteht Schritt 2 dann viele Male!!

HXX

H + XH

X X

+++

+

Polymere die sich von Ethen ableiten: H2C=CHX

allg. Formel:

HR

n

X

wichtige Monomere Polymer

X = H Ethylen (Ethen) PE X = CH3 Propylen (Propen) PP X = C6H5 Styrol PS X = CN Acrylnitril PAN X = Cl Vinylchlorid PVC

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Page 38: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 4 -

3. Aldehyde und Ketone (bei euch 3 verschiedene Reaktionen a-c)

allg. zu Aldehyden/Ketonen:

C H

O

H

HHR

CH(R)

O δ

δ +

ElektrophilNukleophilBase

a) + prim Amin Imin (auch mit Hydrazin-Derivat Hydrazon)

NH2

O NH+kat+

-H2O Keton prim-Amin ein Imin

Mechanismus:

OH

NH2

OH OH

N+

HHN

O

H

OH2+

N

H+

+

H+

+

H

NH

NN

++

-H2O -H+

-H+

+IV. V. VI.

I. II. III.

=

b) + sec Amin Enamin

NH

O

H

NH+

H+

-H2O

kat.

Aldehyd sec-Amin ein Enamin

Mechanismus:

H+

NH

O

H

OH

H

OHH

N

OHH

NH

+++

+

-H+

I. II. III.

H

NH

N

H

-H2OOH2

+

H

N

H+ H

N

-H+

++ =

IV. V. VI.

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Page 39: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 5 -

c) + zwei Alkohol(-gruppen auch Diol!) Acetal

OOH

OOH

+

+ 2 -H2O

kat.

oder

O

H OH

OH

H

OOH

+

+-H2O

kat.

Mechanismus:

OH

OH+

OH

OOH

O OHH

++

- H+

+

I. II. III.

Halbacetal

OO

OH2+

OHO OH

+ O O

O

OH- H++ H+ - H2O +

IV. V. VI. VII.

Acetal

Die zweite Reaktion verläuft nur unter H+ Katalyse!!! Da es alles Gleichgewichtsreaktionen sind, sind Acetale gegenüber Säuren (H+) instabil, aber gegenüber Basen (z.B. OH–) stabil!!!

Diese 3 Mechanismen der Reaktionen der Aldehyde/Ketone sehen schlimmer aus als sie sind!

1. sie sind alle bis auf einen Reaktionsschritt identisch 2. sie bestehen aus einfachen, sich wiederholenden Schritten:

I. Schritt: Addition von H+

an Sauerstoff der C=O ( = Katalysator geht ran) II. Schritt: Angriff des Nukleophils ans positive C-Atom

III. Schritt: H+ (Kat) geht wieder ab IV. Schritt: H+ (Kat) geht an O der OH-Gruppe OH2

+

V. Schritt: Wasser wird abgespalten Carbeniumion entsteht

Bis hier hin ist es in allen 3 Reaktionen völlig gleich!!! Danach unterscheiden sich die Reaktionen:

Iminbildung: VI. Schritt: H+ (vom N-Atom) geht wieder ab (= Kat geht wieder ab)

Enaminbildung: VI. Schritt: H+ (vom Nachbar C-Atom!) geht wieder ab (= Kat wieder ab)

Acetalbildung: VI. Schritt: weiteres Nukleophil (2. Alkohol) addiert an Carbeniumion VII. Schritt: H+ (vom O-Atom) geht ab (= Kat geht wieder ab)

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Page 40: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 6 -

4. Carbonsäuren CS Alarmglocken

Sie reagieren vor allen Dingen als Säure!

O

OH

O

ONH2 NH3

+++

z.B. mit Basen wie Aminen! oder Alkoholaten (= RO¯). Dabei entsteht das Carboxylation, das praktisch keine Reaktivität gegenüber Nukleophilen aufweist! In dem meisten Fällen reagieren CS nicht nach dem für CS-Derivate typischen SN2t-Mechanismus; bis auf eine Ausnahme: saure Veresterung (H+ als Katalysator):

OH

O

OH

OH

OH+

H+

+O

OH

OH

OH

OH+OH

OH

O

H+

+OH2

+

OH

O

H+

OH2

O

OH

+

+

Ester

I. II. III.

IV. V. VI.

+

ACHTUNG: Dies funktioniert nur mit Alkoholen als Nukleophil und NICHT mit Aminen!!!

Man kann nicht so ohne weiteres aus einer CS ein CS-Amid herstellen (s. nächste Reaktion)

Auch hier sieht es wieder schlimmer aus als es ist! Die ersten 5 Schritte sind wieder die gleichen wie bei den Aldehyd/Keton-Reaktionen ☺

I. Schritt: Addition von H+

an Sauerstoff der C=O ( = Katalysator geht ran) II. Schritt: Angriff des Nukleophils ans positive C-Atom

III. Schritt: H+ (Kat) geht vom OR wieder ab IV. Schritt: H+ (Kat) geht an O einer OH-Gruppe OH2

+

V. Schritt: Wasser wird abgespalten VI. Schritt: H+ (vom O-Atom) geht ab (= Kat geht wieder ab)

Spezielle Reaktion bei CS: Um aus einer CS ein reaktiveres Derivat (CS-Chlorid) herzustellen, dient folgende Reaktion:

O

Cl

O

OHSOCl2 SO2 ClH

+ + +

Dieses CS-Chlorid kann man dann ohne weiteres mit einem Amin zum CS-Amid umsetzen!!!

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Page 41: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 7 -

5. Carbonsäure-Derivat + Nukleophil SN2t

R X

O

R X

O

Nu

Nu-

R Nu

OX

--

++(HNu) (HX)

tetraedrische ZS Wenn im letzten Schritt eine Carbonsäure ( Alarmglocken) entsteht, so reagiert sie oft als Säure weiter z.B. C, aber nicht, wenn Cl¯ entsteht/abgeht! vgl. A.

Beispiele: A.

R Cl

O

R Cl

O

OHR OH

OOH- Cl-

-

++

tetraedrische ZS B.

R Cl

O

R Cl

O

NH2+ R N

H

ONH2 ClH

-

++

tetraedrische ZS

+

C. alkalische Verseifung (wichtig)

R OEt

O

R OEt

O

OHR OH

OOH-

OEt

R O

OEtOH

-

++

tetraedrische ZS

-S/B-Reaktion

+

beachtet: Die gleiche Reaktion findet auch bei der Fettverseifung statt!!! (dreimal)

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Page 42: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 die wichtigsten OC-Reaktionen - 8 -

6. Aromat + Elektrophil + Katalysator elektrophile Substitution am Aromaten (SEAr)

EE

H

H

H+E+E+ ++

a) HNO3 + H2SO4 NO2

+ + H2O + HSO4¯

NO2NO2

H+NO2+NO2

+ ++

b) Br2 + FeBr3 Br+ + FeBr4¯

BrBr

H+Br + Br +++

7. Oxidationen

a) prim Alkohol Aldehyd Carbonsäure b) sec Alkohol Keton c) tert Alkohol keine Reaktion d) Aldehyd (s.o.) Carbonsäure 1. e¯-Ausgleich via Oxidationszahlen 2. Ladungsausgleich mit H+ oder OH¯ 3. Atomausgleich mit H2O via O-Atome

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Page 43: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Übung zu Stoffklassen - 1 -

Erkennen von Stoffklassen

Am besten Verbindung in dieser Reihenfolge nach: „enthält Verbindung folgende funktionelle Gruppe“ untersuchen

1) C=O

unterscheiden sich durch X (R = Kohlenstoffrest oder H)

1.) ist an dieses C-Atom noch ein Heteroatom (O, N, Cl) gebunden Carbonsäure oder CS-Derivat

X = Cl Carbonsäurechlorid

X = (CS-)Anhydrid*

X = OR (CS-)Ester* X = NR2 (CS-)Amid*

X = O⎯ Carboxylat

X = OH Carbonsäure 2.) wenn nicht mit Heteroatom verbunden, dann schauen, ob mit

zwei C-Atomen verbunden Keton ansonsten Aldehyd

reaktiv

unreaktiv

R X

O

RX

O

identisch mit!

* CS = Carbonsäure

2) cycl. konj. (4n+2)π-e⎯ Aromat

3) C=C Alken

4) C≡C Alkin

R OH

OH

R R

OH

R R

R. . .5)

prim sec tert Alkohol

6) R-X Halogenverbindungen auch nach prim, sec und tert unterscheiden X = Cl Chloralkan Br Bromalkan I Iodalkan

7)

R N NRR

N

R

RR

HH2

primäres sekundäres tertiäres Amin

8) R-O-R Ether

O

Oz.B.: oder = THF

ACHTUNG: funktionelle Gruppen nicht in Bestandteile zerlegen!!!

O R

O

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Page 44: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Übung zu Stoffklassen - 2 -

Markiere alle funktionellen Gruppen und gib die dazugehörigen Stoffklassen an. Bei

Alkoholen, Aminen und Halogenalkanen gib an, ob es sich um primäre, sekundäre oder

tertiäre Funktionalitäten handelt.

O

Cl

OH

O

NH

Br

H

O

N

O

Ph

O

O

O

Cl

O

I

H OH

O

CO2Et

NH

OH

O

O

H

O

NH2

O

O

HOCH3

NH2

CHO

Br O

O O

NH

Cl

OH

O

NH2

NCOOH

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Page 45: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Übung zu Stoffklassen - 3 -

NH2

OH

O

NH2O

ONH2

ONCH3 ClO

O

NH

O

N

I

OH

O

NHN

O

NCH3CH3

OO

OH

ONH

Br

O

OH

MeHN

O

CHO

NH2

CO2Et

N OH

ClH

O

Br

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Page 46: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Lösungen zur Übung Stoffklassen - 1 -

O

Cl

OH

O

NH

Keton sec Chloralkan Carbonsäure sec Amin

Br

H

O

N

O

prim Bromalkan Aromat Aldehyd CS-Amid

Ph

O

O

O

Cl

O

I Aldehyd CS-Ester CS-Chlorid tert Iodalkan

H OH

O

CO2Et

NH

OH

Carbonsäure CS-Ester sec Amin tert Alkohol

O

O

H

O

NH2

O

Carboxylat Aldehyd CS-Amid Alken

O

HOCH3

NH2

CHO

Keton Alkohol prim Amin Alken Aldehyd

Br O

O O

NH

Cl

sec Bromalkan CS-Anhydrid secAmin tert Chloralkan

OH

O

NH2

N

COOH

Alken Alkin Aminosäure tert Amin Carbonsäure ANMERKUNG: CS ist die Abkürzung für Carbonsäure!

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Page 47: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Lösungen zur Übung Stoffklassen - 2 -

NH2

OH

O

NH2O

a

b

c

d

e

ONH2

ONCH3 ClO

O

f

g

h

i

j

k

NH

O

N

I

O

O

Hl

m

n

o

p

q

NHN

O

NCH3CH3

r

s

tu

v

OO

OH

ONH

Br

O

w

x

y

z

A

B

C

a prim Amin b sek Alkohol c Alken d CS-Amid e Keton f Aldehyd g Aromat h prim Amin i tert Amin j Carbonsäurechlorid k CS-Ester l Aldehyd m Aromat n Iodalkan o Ether p sek Amin q CS-Amid r sek Amin s tert Amin t Alken u CS-Amid v Alken w Carbonsäure x Alkin y sek Bromalkan z sek Amin A Keton B Alken C CS-Ester

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Page 48: Chemie Lernzusammenfassung

WS 08/09 Lösungen zur Übung Stoffklassen - 3 -

OH

MeHN

O

CHO

NH2

DE

F

G

H

I J

N

OH

ClH

O

Br

CO2EtK

L M

N

OP

Q

R

D sek Amin E Aldehyd F Alken G Aromat H prim Amin I tert Alkohol J Keton K sec Chloralkan L Alken M Alkin N Aldehyd O tert Amin P tert Alkohol Q prim Bromalkan R CS-Ester

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Page 49: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Übungen zu OC-Reaktionen - 1 - P = Produkt hinschreiben ; ZS = Zwischenstufe hinschreiben evtl. ZS = wenn Zwischenstufe vorhanden, dann hinschreiben ; NAME des Mechanismus 1) Cl

Br+ P , evtl. ZS

2) Br2+ P , ZS

3) O

NH2 - H2O

H+[ ]

+ P

4)

Br2 FeBr3+ + P , ZS

5)

Cl

O

NH3+ P , ZS

6)

OH Ag+

OH

O

Ag+ + ; ausgleichen7)

O

O OOH+ P , ZS

8) I NC+ P , evtl. ZS

9)

O

O

OH+ P , ZS

10)

OH

O

SOCl2+ P

11)

BrH+ P , ZS

12) O

- H2O

H+[ ]

+ 2 Methanol P

13)

Br

Na+

I+ + P , evtl. ZSMethanol

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Page 50: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Übungen zu OC-Reaktionen - 2 - 14)

Br2+ P , ZS

15)

HNO3 H2SO4+ + P , ZS

16) O

NH - H2O

H+[ ]

+ P

17) ClOH+ P , evtl. ZS

18)

OH

ONH+ P , evtl. ZS

19)

BrH+ P , ZS

20) O

OH2 - H2O

H+[ ]

+ P

21)

Ph

ONH2

- H2O

H+[ ]

+ P

22) Cl

Br+ P , evtl. ZS 23)

O

OOH2+ P , ZS

24)

O- H2O

H+[ ]

NH2+ P

25)

Säure P , ZS

26) Cl NH3+ P , evtl. ZS

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Page 51: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Übungen zu OC-Reaktionen - 3 - 27)

H

O

NH

- H2O

H+[ ]

+ P

28)

O

O

O

C

C

C

O

O

O

R

R

R

OH3+ P , eine ZS

29) Cl

Br2+ P , evtl. ZS

30) I Br+ P , evtl. ZS

31)

Cl

O

CH3 O+ P , ZS

32) O

- H2O

H+[ ]

OH OH+ P

33)

H BrNa

+N3

O

++ P , evtl. ZS

34)

OH

O

OHH

+[ ]+ P , evtl. ZS

35)

OH

O

NH+ P , evtl. ZS

36)

Br2+ P , ZS

37)

Cl

OH+ P , evtl. ZS

38)

O

H

O

Special am Schluß: Zeichne die Enolform vona) b)

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Page 52: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Lösungen zu OC-Reaktionen - 1 -

1) tert. Halogenalkan (nicht chiral) SN1 ; ZS: Carbeniumion

Br

; +

2) Alken + Br2 AE ; trans Addition ; ZS: Bromoniumion

Br

Br

Br

Br

Br+ ; +

3) Keton + prim Amin Imin

N

4) Aromat + Br2 + Kat SEAr ; kationische ZS

Br Br

Br2 FeBr3 Br+

FeBr4

;+

+ +1.)

5) CS-Chlorid + neutrales Nu SN2t ; tetraedr. ZS

NH2

OClH Cl

O

NH3

+ ;+

6) prim Alkohol zur CS oxidiert 2 x Oxidation

OH OH

O

Ag4OH2 H+

4Ag+

4+ + ++-I

+III

-4 +2 +1 = -I -4 +2 +2 +2 +1 = -III 7) CS-Anhydrid negatives Nu SN2t ; tetraedr. ZS

OH

OO

O

OH

O

O

O;+

8) prim Halogenalkan SN2 ; keine ZS (nur ÜZ)

CN I+

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Page 53: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Lösungen zu OC-Reaktionen - 2 -

9) CS-Ester + OH¯ (neg. Nu) SN2t (entsteht „böse“ CS weiter mit S/B-Rkt.) ZS: tetraedrisch

O

O

OH OH

O

O

O

O

OH

+ +

ZS:

10) CS + SOCl2 reaktiveres CS-Chlorid

Cl

O

11) Alken + HBr AE H+ an H-reicheres C-Atom ; ZS: Carbeniumion

HBr

H+

12) Keton + 2 Alkohol (Methanol) Acetal

H3CO OCH3

13) sec Halogenalkan (chiral) polares LM SN1 Retention & Inversion ; ZS:

Carbeniumion

I I+

+

14) Alken + Br2 AE ; trans Addition (nicht am Aromaten!!!) hier: meso-Form! ; ZS: Bromoniumion

Br

Br

Br+

15) Aromat + HNO3 + Kat (H2SO4) SEAr ; kationische ZS

NO2NO2

HNO3 H2SO4H2NO3+ NO2+ OH2

+

+1.) +

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Page 54: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Lösungen zu OC-Reaktionen - 3 -

16) Keton + sec Amin Enamin

N

17) tert Halogenalkan (nicht chiral) SN1 ; ZS: Carbeniumion

OH+

18) „böse“ CS Säure-Base-Reaktion Salz

O

ONH2

++

19) Alken + HBr AE ; AE H+ an H-reicheres C-Atom ; ZS: Carbeniumion

H

Br

H

+

20) Keton + 2 Alkohol Acetal

O O

21) Aldehyd + prim Amin Imin

Ph

N

22) prim Halogenalkan (nicht chiral) + neg. Nukleophil SN2 keine ZS (nur ÜZ)

BrCl+

23) CS-Ester + neutrales Nu SN2t ; ZS: tetraedrisch

OH

O

O

O

OH2+

OH+

24) Keton + prim Amin Imin

N

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Page 55: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Lösungen zu OC-Reaktionen - 4 -

25) Alken + H+ 1. Add. ans H-reichere C-Atom 2. weiteres Alken als Nu addiert usw. kationische Polymerisation

H R

n

H H+ZS 1 ZS 2

+

26) prim Halogenalkan + neutrales Nu SN2 ; keine ZS nur ÜZ

NH2 ClH+ 27) Aldehyd + sec Amin Enamin

N

H 28) Fett (3*Ester) + OH¯ SN2t ; ZS: tetraedrisch alkalische Esterverseifung

OH

OH

OH

R O C

O

R

OH

O C

O

R+

ZS

3

Carboxylat (= Seife)Glycerin

29) Alken + Elektrophil (Br2) AE ; trans Addition ; ZS: Bromoniumion Cl

Br

Br Cl

Br

Cl

Br

Br+ +

30) prim Halogenalkan (nicht chiral) + neg. Nu SN2 ; keine ZS (nur ÜZ)

Br I+

31) CS-Chlorid + negatives Nu SN2t ; ZS: tetraedrisch

OCH3

O

ClOCH3

Cl

O

+ ;

32) Keton + „2x“ Alkohol Acetal

O O

33) sec Halogenalkan (chiral) unpolares LM SN2 Inversion ; keine ZS (nur ÜZ)

N3 HBr+

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Page 56: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Lösungen zu OC-Reaktionen - 5 -

34) saure Veresterung! obwohl „böse“ CS hier SN2t (H+-Katalyse) (nicht mit Aminen!)

O

OOH

OH

OH+

H+

+ OH+

OH

ZS

35) „böse“ CS S/B-Reaktion Salz

O

O

NH2++

36) Alken + Br2 AE ; trans Addition ; ZS: Bromoniumion

Br

Br

Br

Br

Br+ +

37) tert Halogenalkan (chiral) SN1 Retention & Inversion ZS: Carbeniumion

OH OH

+ +

38)

OH

H

OHa) b)

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Page 57: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Zucker, AS, Peptide & Fette gekürzt - 1 -

Zuckerchemie (Zucker = mehrwertige Alkohole mit Carbonylfunktion) Zur Darstellung der offenkettigen Form wird die Fischer-Projektion verwendet: 1. die längste Kohlenstoffkette als senkrechter Strich zeichnen, wobei 2. die Carbonylfunktion oben steht 3. alle stereogenen Zentren mit deren Substituenten (Resten) als waagerechte Striche zeichnen senkrechte Linie: zeigt an jedem „Ketten-C-Atom“ immer nach hinten waagerechte Striche: zeigen alle nach vorne D/L-Nomenklatur zur Konfigurationsbezeichnung von Zuckern (und Aminosäuren, s.u.) Das stereogene Zentrum, das am Weitesten von der Carbonylgruppe entfernt ist, bestimmt die Konfiguration:

steht OH-Gruppe in der Fischer-Projektion links L-Konfiguration steht OH-Gruppe in der Fischer-Projektion rechts D-Konfiguration

vier wichtige Zucker:

CHO

CH2OH

OH

OH

OH

OHH

H

H

H

CHO

CH2OH

OH

OH

OH

OH

H

H

H

H

CHO

CH2OH

OH

OH

OH

OH

H

H

H

H

OH

steht rechtsD-Zucker

D-Glucose D-Mannose D-Galaktose TaTüTaTa 2-Epimer 4-Epimer

Bei den, zu den obigen D-Zuckern gehörenden L-Enantiomeren, stehen jeweils alle 4 OH-Gruppen an den 4 asymmetrisch substituierten C-Atomen auf der gegenüberliegenden Seite!!! Epimere: unterscheiden sich nur in der Konfiguration an einem stereogenen Zentrum

eine Ketohexose:

CH2OH

CH2OHOH

OOH

OHH

HH

CH2OH

CH2OHOH

OOH

OHH

HH

D-Fructose L-Fructose

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Page 58: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Zucker, AS, Peptide & Fette gekürzt - 2 -

Cyclische Form bei Zuckern

• offenkettig (Aldehyd-/Ketoform) Fischer-Projektion • cyclisch (Halbacetalform) Haworth-Darstellung

Bei der Ringbildung entsteht ein Halbacetal ; beachte: am neu entstandenen stereogenen Zentrum an C-1 (das sog. anomere Zentrum) sind zwei Konfigurationen möglich α- und β-Anomer Transformation in Haworth-Projektion:

C

CH2OH

HOHHOHOHH

H

OH

O H1

2

3

4

5

6

CH2OH

OH

HOHO

HH

O

OH

H

H

H

1

23

4

5

6α oder βD oder L

anomeres Zentrum

Fischer-Projektion Haworth-Darstellung Halbacetal an C1

Fette = Ester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit langkettigen Fettsäuren

Esterspaltung mit NaOH (= Verseifung = alkalische Esterhydrolyse via SN2t!!!):

CH2

CH

CH2

O

O

O

C

C

C

R

R

R

O

O

O

CH2

CHCH2

OHOHOH

CH2

CH

CH2

O

O

O

C

C

C

R

R

R

O

O

O

OH

CH2

CHCH2

OOO

RCOHO

RCOO

+ 3 NaOH

++ 3 3irreversibel

Fett(3x Ester)

Carbonsäure Glycerin 3x Carboxylat Alarmglocken 3-wertiger Alkohol = Seife Säure/Base-Reaktion

Transformation von Fischer in Haworth-Darstellung: D-Zucker und L-Zucker

1. 6-Ring mit Ringsauerstoff oben rechts zeichnen 2. CH2OH an C5 steht bei D-Zuckern immer nach oben − bei L-Zuckern nach unten 3. C-Atome nummerieren (1-6) in beiden Zeichnungen 4. OH-Grp bei Fischer nach rechts bei Haworth nach unten 5. OH-Grp bei Fischer nach links bei Haworth nach oben 6. !!! α -Anomer: OH an C-1 trans zu CH2OH ; β-Anomer cis zu CH2OH !!!

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Page 59: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Zucker, AS, Peptide & Fette gekürzt - 3 -

α-Aminosäuren:

• Grundbausteine der Proteine (Peptide) • AS haben zwei funktionelle Gruppen:

o saure Carboxylgruppe & basische Aminfunktion Zwitterionenform

COC HN

+

R

O

H3

COOHC HNH2

R

Betain-Form (Zwitterion) am IEP

• Isoelektrischer Punkt IEP:

pH-Wert, an dem die größte Zwitterionenkonzentration vorliegt • alle natürlichen α-AS außer Glycin (H2N-CH2-COOH) sind chiral! • alle natürlichen α-AS haben L-Konfiguration • D/L-Nomenklatur (s. Fischer-Projektion)

Transformation Fischer-Projektion in Keilstrich:

Fischer-Projektion: • längste C-Kette senkrecht • COOH-Grp oben • NH2 links L • NH2 rechts D

COOH

CH3

HNH2 HOOC CH3

H

NH2

L-AS

sodrehen

steht jetzt links zeigt jetzt auf einen

Transformation: egal ob bei D- oder L-AS!

1. Tetraeder zeichnen 2. H nach hinten & NH2 nach vorne 3. Fischer-Projektion so drehen (s.o.),

dass NH2 auf einen zeigt: wenn dann COOH links steht auch am Tetraeder links zeichnen und umgekehrt

4. Rest R an andere Seite zeichnen

HOOC CH3

NH2 H

1

23

4

S-AS

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Page 60: Chemie Lernzusammenfassung

WS08/09 Zucker, AS, Peptide & Fette gekürzt - 4 -

Die wichtigsten natürlichen α-Aminosäuren

R CC

OH

O

NH2

H

NH2

OH

O

R

α

nur Rest R wird variiert

Tipp: merkt euch für die verschiedenen AS nur die Reste R (s. Tabelle) das Grundgerüst ist ja eh bei allen gleich!

NH2

O

OHH

NH2

OCH3

OH

NH2

O

OH

Glycin Alanin Valin

Gly Ala Val

NH2

OH

O

OH

NH2

O

SH OH

Serin Cystein Ser Cys

NH

O

OH

NH2

ONH2

OH

Prolin Lysin Pro Lys

Peptide: Polyamide, die aus AS aufgebaut sind

Beispiel: Tripeptid aus Valin, Serin und Alanin 2 Peptidbindungen

NH2 NH

NH

OH

OOH

O CH3

O Tipp: merkt euch für die Peptide die fett gedruckte Kette (ist bei allen gleich) ; nur die Reste R der verschieden AS müsst ihr dann noch dranhängen

L- Val-Ser-Ala In diesem Tripeptid ist Valin das N-terminale Ende, d.h. die NH2-Gruppe ist noch da und Alanin ist das C-terminale Ende, d.h. die COOH-Gruppe ist noch vorhanden. Man schreibt Peptide immer vom N- zum C-terminalen Ende. Nachweisreaktionen für Proteine

a) Xantoprotein-Reaktin b) Biuret-Reaktion

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