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Caspar David Friedrich der Vermittler zwischen Mensch und Natur Religiöses Gefühl : Pantheismus...

Date post: 05-Apr-2015
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Caspar David Friedrich der Vermittler zwischen Mensch und Natur Religiöses Gefühl : Pantheismus Romantische Themen Natur als Ausdruck von der Seele Kunst als Darstellung seines Glaubens http://www.gymnasium-meschede.de/projekte/romantik/friedrich.htm
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  • Caspar David Friedrich der Vermittler zwischen Mensch und Natur Religises Gefhl : Pantheismus Romantische Themen Natur als Ausdruck von der Seele Kunst als Darstellung seines Glaubens http://www.gymnasium-meschede.de/projekte/romantik/friedrich.htm
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  • Mnch am Meer Mensch im Blick der Natur verloren, klein, unbedeutend unendlich, weit, gewaltig mit dem Rcken zum Zuschauer Verblauungseffekt: Optische Tiefe Helle Farben im Hintergrund: symbolische Bedeutung fr das Streben nach Erleuchtung? schaut nicht ins Licht In kontemplativer Haltung
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  • Abtei im Eichwald
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  • Wir trumen von Reisen durch das Weltall: ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht. Nach innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft. (Novalis)
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  • Worum geht es in diesem Bild? Wie ist die Stimmung? Welche Dinge fallen auf? Wo ist das Bildzentrum? Welche Farben fallen auf? Was drckt das Bild aus? Wie wirkt das Bild auf den Betrachter? Der Wanderer ber dem Nebelsmeer
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  • Ein Mann auf einem Felsen im Blick der unendlichen Natur Nebelschwaden oder Wolken und in der Ferne, Bergen Der Mann mit dem Rcken zu dem Zuschauer = Identifikation sfigur Sanfte, verschwommene kalte Farben in Hintergrund, dunkle, scharfe und warme Farben in Vordergrund : Farbperspektive Sehnsucht / Melancholie / Unendlichkeit Der Zuschauer fhlt sich in die Umgebung hineinversetzt
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  • Das Kreuz im Gebirge
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  • Frau in der Morgensonne
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  • Kreidefelsen auf Rgen
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  • Ein Bild muss empfunden, nicht erfunden sein.
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  • Der einsame Baum Wnschelrute Schlft ein Lied in allen Dingen, die da trumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort.
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  • Frau am Fenster Schliee dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann frdere zutage, was du im Dunkeln gesehen, da es zurckwirke auf andere von auen nach innen. ( Caspar David Friedrich )
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  • Eismeer
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  • Mondaufgang auf Meer
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  • Das Groe Gehege
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  • Mondaufgang am Meer
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  • Mann und Frau den Mond betrachtend
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  • Joseph von Eichendorff: Mondnacht (1837) Es war, als htt' der Himmel Die Erde still gekt, Da sie im Bltenschimmer Von ihm nun trumen mt. Die Luft ging durch die Felder, Die hren wogten sacht, Es rauschten leis die Wlder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flgel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flge sie nach Haus.
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  • J.v.Eichendorff Sehnsucht Es schienen so golden die Sterne, Am Fenster ich einsam stand Und hrte aus weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. Das Herz mir im Leib entbrennte, Da hab' ich mir heimlich gedacht: Ach, wer da mitreisen knnte In der prchtigen Sommernacht!
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  • Eine Hieroglyphe, ein gttliches Sinnbild soll jedes wahrhaft so zu nennende Gemlde sein. (Friedrich Schlegel)
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  • Die romantischen Gemlde haben hufig eine religise Komponente : die Sehnsucht des Menschen nach der Unendlichkeit und die passive Betrachtung des Universums. Es handelt sich um eine Verbindung aus Naturerlebnis, Religion und individueller Empfindung. Man hat diese Religion einen christlichen Pantheismus genannt : Das Gttliche offenbart sich im individuellen Erlebnis von Naturschnheit. Das hat natrlich auch einen religisen Charakter, denn Gott ist in der Tiefe der Welt und des Bewusstseins oder ist geradezu diese Tiefe selbst. Caspar David Friedrichs Landschaften sind also nicht echt"; sie sind keine Imitate der Natur, sondern in ihnen zeigt sich gewissermaen eine kosmische Ordnung, deren Widerschein im Innern des betrachtenden Menschen zu finden ist oder zu finden sein soll.
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  • (Caroline Schlegel in Athenum, 1799) So sollte man die Knste einander nhern und bergnge aus einer in die andere suchen. Bildsulen beleben sich vielleicht zu Gemlden, Gemlde wrden zu Gedichten, Gedichte zu Musiken; und wer wei? so eine feierliche Kirchenmusik stiege auf einmal wieder als ein Tempel in die Luft.
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  • Die Romantik (1798- 1835) Frhromantik Jena Sptromantik Berlin / Wien Hochromantik Heidelberg Brder Schlegel, Novalis, Schelling, Humbolt Eichendorff, Brentano, Arnim, Brder Grimm Tieck, E.T.A. Hoffmann, von Kleist
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  • Die Romantik Sturm und Drang Klassik ( Harmonie strenge Regeln ) Ideale der franzsischen Revolution Gefhl Fantasie Einsamkeit Unbewusste Nacht und Traum Universalitt Sehnsucht Wanderlust gegen den Alleinherrschaft des Rationalismus der Aufklrung Gefhl NatrlichkeitFreiheit Vergangenheit
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  • Sehnsucht nach etwas Fernem und Unerreichbarem Natur Unendlichkeit Mittelalter Fernen Lndern und Leuten Naturmystik Freiheit Weltgeist Weltseele Keine Trennung zwischen Gott; Natur und Menschen Die Welt wird Traum und der Traum wird Welt vergangenen Zeiten anderen Welten Einheit Kindheit Tod Gott Jenseits Neue Kenntnisse Nacht
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  • Grundidee: Streben nach Einheit Weltseele - Weltgeist In allen Formen der Natur: Teil Gottes Die Grenzen der Gattungen verwischen Von Vernunft und Gefhl
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  • Die blaue Blume Symbol der Romantik: Die blaue Blume (Novalis: Heinrich von Ofterdingen) Sie reprsentiert etwas, was schwierig zu erreichen ist, eine Sehnsucht, die man nicht aussprechen kann und die rational nicht verstndlich ist. Und um seine Sehnsucht zu stillen, mu man das Unerreichbare erreichen. Die blaue Blume kann verschiedene Bedeutungen haben. In Heinrich von Ofterdingen reprsentiert die blaue Blume die Liebe. Sie liegt in der Mitte von anderen Blumen und ist die einzige, die licht blau ist. In ihr schwebt ein zartes Gesicht - dieses Gesicht ist die Liebe. Wenn man die Blume findet, findet man auch die Liebe.
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  • Dichtung und Kunst Frher: Nachahmung der Natur Abbild der Wirklichkeit Bei den Romantikern: Ausdruck der Fantasie der Menschen Eigene Welt als Vorschein einer knftigen besseren Welt
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  • Universalpoesie Ziel: die Grenzen der Gattungen zu verwischen in Romanen werden dramatische Teile eingebaut und in Erzhlungen Gedichte Poetisierung des Lebens Romantische Ironie Der Dichter kann eine Welt der Illusion bauen, die er dann in Frage stellt Die Welt soll romantisiert werden
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  • Die Frhromantik 1799 findet das berhmte Romantiktreffen in Jena statt. Zu dieser Gruppe gehren Friedrich und August Schlegel, Ludwig Tieck, Novalis, Friedrich Schelling, Fichte, die sich nicht nur der Dichtung widmen, sondern der Wissenschaft, der Kunst und der Philosophie. Diese Phase der Romantik weist einen kritischen, wissenschaftlichen und philosophischen Charakter auf. Diese junge Literaten grnden die literarische Zeitschrift Athenum in der sie durch poetische und theoretische Schriften ihre Ideale bekannt machen. Mit dem Tod von Novalis (1801) ist die Frhromantik zu Ende, und der Schwerpunkt der romantischen Bewegung verlagert sich nach Heidelberg, das zum Zentrum der Hochromantik wird.
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  • Themen der Frhromantik Die Welt muss romantisiert werden, damit der ursprngliche Sinn des Lebens wieder entdeckt werden kann. Das Mittel dieser Romantisierung ist die Phantasie. "...indem ich dem Gewhnliche ein geheimnisvolles Ansehen,... dem Endlichen einen unendlichen Sinn gebe, so romantisiere ich es." Sehnsucht nach dem Unendlichen und Unbestimmten, nach einem Ideal, das nie erreicht werden kann, nach der Vollkommenheit (die blaue Blume) ; Nacht als magisches Wesen, Mutter, Haus der Seele, Reich der Liebe und der Seligkeit, Symbol des befreienden Todes; erst in der Nacht und im Traum kann man alle Wnsche realisieren und zu einer hheren Erfahrungswelt gelangen. Sie fhrt in Schlaf und Traum aus der Tagwelt hinaus, und ist auch Bild fr den Tod, der das Tor zum Jenseits bildet Bewunderung fr vergangene Zeiten (wie z.B. das Mittelalter, in dem eine geistige, religise und politische Einheit herrschte) und fr die Kindheit (Kindlichkeit als Ideal der Naivitt, Einfachheit, Spontaneitt) Freiheit auf jedem Gebiet: Emanzipation der Frau und freie Liebe, das Leben freier gestalten.
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  • Die Hochromantik Die Phase der Hochromantik (auch Nationalromantik genannt) beginnt zirka 1805 in Heidelberg. Man konzentriert sich auf das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation, symbolisiert durch Kaiserherrlickkeit, Rittertum, gotische Kunst und christliche Frmmigkeit. Die Hochromantiker wenden sich der altdeutschen Sprache und Literatur zu und sammeln alte Mrchen Sagen, Volksbcher und Lieder um zur Erneuerung des nationalen Selbstbewutseins beizutragen. Wichtige Hochromantiker sind Achim und Bettina von Arnim, Clemens Brentano, Joseph Grres und die Brder Jacob und Wilhelm Grimm.
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  • Themen der Hochromantik Religiser und fantasievoller Charakter Interesse an der Geschichte des Volkes und Sprachen Volkslieder- und Mrchensammlungen (Volkstmlichkeit) Konzentration auf das heilige rmische Reich Erneuerung des nationalen Selbstbewutseins (Patriotismus) Irrationalistisch
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  • Die Sptromantik Berlin, mit den Salon der Rahel Levin- Varnhagen, ist ab 1815 das Zentrum der Sptromantik. Im Mittelpunkt dieses Dichterkreises wirken E.T.A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso, Joseph von Eichendorf und andere. E.T.A. Hoffmann zhlt zu den bekanntesten Dichtern. Er hat auerdem sehr groen Einflu auf die Literatur in Amerika, Ruland und Frankreich. In Hoffmanns Erzhlungen und Romanen findet sich das Doppelgngermotiv ebenso wie der Einbruch des Wunderbaren in den Alltag. Er ist auch der Begrnder der Kriminalgeschichte und fhrt die romantische Ironie auf ihren Hhepunkt Themen
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  • Themen der Sptromantik Liebe zur Natur und zur Heimat Sehnsucht als Wanderlust Liebe zu fernen Zeiten und Lndern, um neue Menschen kennen zu lernen und von vergangenen Welten trumen zu knnen Einsamkeit in der Natur Romantische Ironie Phantastischen, Unerklrlichen, Verborgenen und Bedrohlichen in gewisser Weise als Fortsetzung der urromantischen Faszination fr die Nacht
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  • Novalis Geboren am 2.5.1772 in Oberwiederstedt/Harz; gestorben am 25.3.1801 in Weienfels. Der Sohn eines streng pietistischen Salinendirektors schloss das Rechtsstudium in Jena, Leipzig und Wittenberg 1794 mit dem besten Examen ab. Im selben Jahr wurde er als Aktuarius nach Tennstedt geschickt. Im nahen Grningen begegnete er der 12jhrigen Sophie von Khn, mit der er sich im Mrz 1795 ohne Wissen der Eltern verlobte. Im Januar 1796 wurde er Akzessist an der Salinendirektion in Weienfels. Nach dem Tode Sophies im Mrz 1797 ging er Ende 1797 an die Freiberger Bergakademie, wo er Bergwerkskunde, Chemie und Mathematik studierte. Auch die zweite Verlobung 1798 mit Julie von Charpentier blieb ohne Hochzeit. Pfingsten 1799 kehrte er zur Salinendirektion zurck und wurde im Dezember zum Salinenassessor und Mitglied des Salinendirektoriums ernannt. Hhepunkt der beruflichen Laufbahn war die Ernennung zum Supernumerar-Amtshauptmann fr den Thringischen Kreis am 6.12.1800. Seit August dieses Jahres war er erkrankt und konnte die Arbeit nicht mehr aufnehmen.
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  • Joseph von Eichendorff Geboren am 10.3.1788 auf Schlo Lubowitz bei Ratibor /Oberschlesien; g estorben am 26.11.1857 Neisse/Schlesien Eichendorff entstammte einer katholischen Adelsfamilie. Nach dem Besuch des kath. Gymnasiums in Breslau 1801-1804 begann er ein Jurastudium in Halle 1805/06, das er 1807/08 in Heidelberg fortsetzte. 1808 unternahm er eine Bildungsreise nach Paris und Wien, von wo aus er 1810 nach Lubowitz zurckkehrte und dort den Vater bei der Verwaltung der Gter untersttzte. Den Winter 1809/10 verbrachte er in Berlin, besuchte Vorlesungen bei Fichte und kam mit Arnim, Brentano und Kleist zusammen. In Wien setzte er 1810 das Studium fort und schlo es 1812 ab. 1813- 1815 nahm er an den Befreiungskriegen teil. 1816 trat er in den preuischen Staatsdienst als Referendar in Breslau., wurde 1821 katholischer Kirchen- und Schulrat in Danzig, 1824 Oberprsidialrat in Knigsberg. 1831 bersiedelte er mit der Familie nach Berlin und war dort in verschiedenen Ministerien beschftigt, bis er 1841 zum Geheimen Regierungsrat ernannt wurde; 1844 ging er in Pension.
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  • E.T.A. Hoffmann Hoffmann wurde am 24.1.1776 in Knigsberg geboren. Sein Vater war Advokat. Nach dem Gymnasium in Knigsberg studierte er von 1792-1795 Jura. Als Referendar arbeitete er 1796 in Glogau und 1798 in Berlin. Ab 1800 arbeitete er als Assessor in Posen, wurde strafversetzt nach Plozk in Polen. Etwa 1805 zog er nach Berlin, wo sich seine Begabung als Musiker, Zeichner und Schriftsteller vollends entwickeln konnte. Ab 1814 war er wieder am Kammergericht in Berlin angestellt. Hoffmann starb am 25.6.1822 in Berlin.
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  • Jakob und Wilhelm Grimm
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  • Leben und Werk Jakob und Wilhelm Grimm wurden 1785 und 1786 in Hanau geboren. Sie waren in Paris und Kassel als Bibliothekare und in Gttingen und Berlin als Professoren ttig. Mit Achim von Arnim, Brentano Eichendorf und Uhland gehrten sie zur Heidelberger Gruppe und interessierten sich besonders fr das deutsche Mittelalter. Sie sind die Begrnder der germanischen Philologie, d.h., sie beschftigten sich mit der Erforschung von Texten und ihrer Entstehung. Sie verffentlichten 1812-1815 die weltberhmte Sammlung Kinder und Hausmrchen Sie arbeiteten auch an dem Deutschen Wrterbuch.Jakob schrieb ausserdem eine Deutsche Grammatik (1819-37) und eine Deutsche Mythologie, whrend Wilhelm die Deutschen Heldensagen sammelte.
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  • Kinder- und Hausmrchen: die Naturpoesie des Volksmrchen Die Frhromantiker meinten, die Welt knne durch die Poeesie verndert werden, aber, da dieser Anspruch gescheitet war, widmeten sich die Brder Grimm der Naturpoesie. Sie hielten Mrchen fr Volkspoesie und traten an, bei alten Frauen Mrchen zu sammeln und aufzuschreiben, weil sie der echten Seele des Volkes entsprechen. Dadurch erzielten sie die Erziehung des Volkes:
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  • Das Mrchen Die meisten Mrchen haben 3 Teile. Anfang und Ende Alles ist anonym Zahlen-Symbole Das Gesetz des Gegensatzes. Nur eine Dimension Metalle und Minerale.. Wiederholungen Originaltexte
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  • Die meisten Mrchen haben 3 Teile: Die Situation am Anfang. Der Held in der Geschichte wird schlecht behandelt, verzaubert, bedroht. Der Weg des Helden. Er muss eine Gefahr bestehen; man versucht ihn zu ermorden; er wird gefangen, er bekommt ein Zaubermittel; er muss weit reisen, etc. Die Lsung. Der Held benutzt ein Zaubermittel; er kmpft und siegt; er wird befreit; er wird wieder lebendig; er wird gerettet; er feiert Hochzeit; er wird Knig; das Bse wird bestraft.
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  • Anfang und Ende Bei vielen deutschen Mrchen steht am Anfang Es war einmal.. oder Vor langer, langer Zeit, in anderen Lndern gibt es andere Formeln. Der Sinn dieser Formeln ist ganz einfach: die ersten Worte sollen den Zuhrer verzaubern Er soll seine normale Welt verlassen und frei werden fr die Mrchenwelt. Auch fr das Ende gibt es viele Mrchen-Formeln, zum Beispiel: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute oder Das ist eine lange Geschichte und eine lustige Geschichte und eine kostliche Geschichte, und damit hat es ein Ende (England). Es geht auch mit viel Moral: So waren sie alle fr ihre Schlechtigkeit bestraft, und sie beschlossen, sich zu bessern. Oder frhlich und beide lachten glcklich
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  • Alles ist anonym Mrchen-Figuren sind keine Menschen. Sie haben keinen Charakter. Man weiss nur: Sie sind bse oder sie sind gut. Der Leser oder Hrer sieht immer nur die Oberflche des Helden. Nur selten fliesst Blut. Der Held wird niemals krank. Er zeigt auch wenig Gefhl. Mrchen-Figuren handeln immer cool. Selbst bei Zorn, rger, Liebe und Eifersucht geschieht nicht viel. Das Mrchenland ist anonym. Das Mrchen erzhlt von keiner Stadt und von keinem Dorf, wo der Held lebt. Im Gegenteil. Das Mrchen beginnt erst, wenn der Held von seinem Dorf fortgeht. Es gibt auch keine wirkliche Zeit. Die Mrchenfiguren werden niemal lter: Dornrschen wacht nach 100 Jahren auf und ist so jung wie vorher.
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  • Zahlen-Symbole Fast alle Formeln kommen dreimal vor. Drei Aufgaben muss der Held lsen, dreimal hilft eine gute Fee, dreimal kommt ein bser Feind. Auch Personen und Dinge erscheinen dreimal: 3 Shne, 3 Schwestern, 3 Riesen, 3 Wnsche, 3 Ringe. Aber auch andere Zahlen sind wichtg, z.B. die sieben oder die zwlf und die halbe zwlf, nmlich die sechs. Die sieben und die zwlf sind heilige Zahlen: das Vaterunser hat sieben Bitten, die katholische Kirche kennt 7 Sakramente, der Regenbogen hat 7 Farben und wir haben 7 Tonstufen in der Musik
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  • Das Gesetz des Gegensatzes. Das Mrchen mag Extreme und scharfe Kontraste. Jung und alt leben zusammen, ebenso gro und klein, gut und bse, dumm und klug, Mensch und Ungeheuer. Mrchen-Figuren sind niemals mittelmssig. Sie sind sehr bse oder sehr gut, sehr arm oder sehr reich.
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  • Nur eine Dimension. Im Mrchen knnen Menschen zaubern und Tiere reden. Das ist gar nichts Besonderes. Die Mrchen-Figuren wundern sich nicht darber. Es gibt keine andere Dimension der Welt, kein Jenseits. So kann ein Prinz auch eine Fee heiraten eine Geister-Figur aus einer anderen Welt.
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  • Metalle und Minerale. Die Mrchenwelt liebt Steine, Kristalle und Metalle. Es gibt Schlsser und Huser aus Gold, Glas oder Diamanten. Auch Pferde, Wlder, Enten und Menschen werden pltzlich zu Gold, Silber, Eisen und Kupfer, oder sie werden (zur Strafe) zu Stein. Ringe, Schlssel, Glocken, Kronen, goldenen Kleider findet man in jedem Mrchen: Der Mrchenleser erkennt: Diese Dinge haben eine bestimmte Bedeutung. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Handlung des Mrchens.
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  • Wiederholungen. In jedem Mrchen gibt es Wiederholungen. Oft sind es Verse oder Zauberformeln. Berhmte Formeln in deutschen Mrchen sind: Knusper, knusper knuschen, wer knuspert an meinem Huschen?(Hnsel und Gretel) Die guten ins Tpfchen, die schlechten ins Krpfchen (Aschenputtel) Spieglein, spieglein an der Wand (Schneewittchen). Jedes Kind kennt diese Verse.

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