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Campus Delicti #297

Date post: 11-Jun-2015
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campus delicti Nr. 297 20. Mai 2009 „Local Heroes“ lassen es krachen ........... 14 Europa geht wählen .................... 11 Mensa für Anfänger ...................... 4
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Page 1: Campus Delicti #297

campus delictiNr. 297 20. Mai 2009

„Local Heroes“ lassen es krachen . . . . . . . . . . . 14

Europa geht wählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Mensa für Anfänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Page 2: Campus Delicti #297

�  ı Inhaltsverzeichnis

Editorial  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  3

UniversitäresMensa für Anfänger – Ein Selbstversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Obst und Gemüse für alle  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Neuer Standort für das Hochschulradio  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

Wer macht was an der Heine-Uni?  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

HoPo„Wir werden auf einer Baustelle leben“   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

PolitikEuropawahl �009 – Wer tritt an mit welchen Themen? . . . . . . . . . . . . . .11

Wer, wie, was, warum – die Europawahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

KulturRotz-Rock und Ska-Punk im SP-Saal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

Theater am seidenen Faden  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Blind Date in Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

Kurzgeschichte  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19

Termine/Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .�0

IMPRESSUM

AStA der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Universitätsstrasse 140225 Düsseldorf

Tel: +49 (0)211/81-13172E-Mail:

[email protected]@gmx.de

RedaktionMarc Cechura

Gudrun HütherLinda KuhlenDagny Rößler

Freie MitarbeitValerie Timm

LayoutRegina Mennicken

TitelbildLinda Kuhlen

DruckTupper, Asten-Druckerei

Auflage1500

V.i.S.d.P.Christoph Sterz

Page 3: Campus Delicti #297

ı  3Editorial

Liebe Leserin,lieber Leser!

Was darf‘s denn sein? Gute Frage . Die freundliche Backwarenverkäuferin überfordert mich . Es gibt einfach viel zu viel Auswahl – von unzähligen verschiedenen Körnerbröt-chen über Puddingteilchen in gefühlten dreihundert Variationen bis zu Dutzenden Brot-en, die im hinteren Teil der Backstube lauern . Weil die alten Damen hinter mir bereits ungeduldig zu drängeln anfangen, muss ich mich dann doch entscheiden . Deswegen wird es wieder nur ein Käsebrötchen . 

Ähnlich unsicher könnte sein, wer sich am 7 . Juni zwischen vielen verschiedenen Par-teien entscheiden muss . Denn dann stehen die Europawahlen an – und deswegen stellt Gudrun Hüther in dieser und der nächsten Ausgabe die unterschiedlichen Positionen dar . Ab Seite 11 erfahrt Ihr außerdem, wer oder was bei der Europawahl überhaupt gewählt wird .

Die Qual der Wahl hatte Marc Cechura bereits in dieser Woche – denn er entschloss sich, zum ersten Mal in der Mensa zu essen . Ob sich Marc für ein Essen entscheiden konnte und wie seine Premiere verlaufen ist, könnt Ihr ab Seite 4 lesen . Kulinarisch geht es auch auf Seite 18 zu: Valerie Timm hat in der Kölner Unsicht-Bar gespeist und berichtet von ihren Erfahrungen im völlig verdunkelten Restaurant .

Inzwischen haben die Organisatoren der „local heroes“-Reihe die Möglichkeit, eine Wahl zu treffen . Denn für die Konzerte melden sich immer mehr Bands . Linda Kuhlen war auf einem „local heroes“-Konzert und berichtet darüber ab Seite 14 .

Keine andere Wahl hatte offenbar Rektor Hans Michael Piper, als dem Senat baldige Informationen über die Finanzlage der Heine-Uni zuzusichern . Auf der Sitzung des Hochschulgremiums wurde zudem unter anderem über die Bauvorhaben an der Hein-rich-Heine-Universität gesprochen . Was sich demnächst auf der Großbaustelle Campus tun könnte, erklärt Dagny Rößler ab Seite 9 .

Viel Spaß beim Lesen .

Christoph SterzV .i .S .d .P .

Page 4: Campus Delicti #297

4  ı Universitäres

Es gibt für alles ein erstes Mal: Der erste Schultag. Das erste Semester. Das erste Mensaessen. Die meisten Studierenden erleben letzteres in der Regel schon zu Be-ginn ihres Studiums. Man geht in der Se-mestereinführungswoche gemeinsam mit den neuen Kommilitonen in die Mensa. Oder man macht es in der ersten Vorle-sungswoche, wenn der Hunger einen packt und man merkt, dass es rund um den Cam-pus nicht allzu viele Alternativen gibt.

Folglich war die Reaktion in der letzten Redaktionskonferenz wohl verständlich, als ich ankündigte, im Laufe der Woche das erste Mal in meinem Leben in der Düsseldorfer Uni-Mensa essen zu wollen: Fünf Augenpaare starren mich ungläubig an. „Wie, Du warst da noch nie? Warum das denn?“, wurde ich zunächst zurecht gefragt. Aber erst einmal: Natürlich habe ich schon einmal in einer Uni-Mensa ge-gessen. Allerdings eben nicht in Düssel-dorf. Während meiner zwei Semester an der Uni Duisburg war ich sogar fast jeden Tag in der Mensa Lotharstraße. Und wenn ich alte Freunde an ihren Studienorten besuche, gehört der Gang in die jeweilige Mensa immer zum Pflichtprogramm.

Als ich dann nach Düsseldorf kam, wäre der Weg in die hiesige Mensa eigentlich nur logisch gewesen. Und in der Mensa bin ich ja auch schon gewesen: Bei der Mensaparty 1999, also bevor ich in Düs-seldorf zu studieren anfing.

Die lange Schlange vor dem Le-bensmittelinkubator

Was also hat mich die ganze Zeit über davon abgehalten, dort meine wohl ver-diente Mittagspause zu verbringen? Mein erster Anlauf sah ungefähr so aus: Ich komme gegen 12.45 Uhr hungrig aus dem Seminarraum, Treppe runter, raus auf den Campus und rechts gelaufen Richtung Mensabrücke. Zusammen mit gefühlten 14.000 Mitstudierenden. Im Sog der Mas-sen über die Brücke gequetscht und da stehe ich nun auf dem Mensavorplatz und sehe Menschen, nichts als Menschen in al-len Farben und Formen, die sich geduldig vom amorphen Pulk zu mehr oder minder ordentlichen Schlangen formieren. So et-was hatte ich seit der Grundschule nicht

Mensa für Anfänger – Ein SelbstversuchCampus Delicti-Redakteur Marc Cechura besuchte zum ersten Mal in seinem Leben die Uni-Mensa

mehr gesehen, als man sich beim ersten Gongschlag nach der großen Pause in Zweierreihen aufstellen musste, um sich im Gänsemarsch von der Frau Lehrerin in den Klassenraum führen zu lassen. Trotz-dem stelle ich mich brav hinten an, in der Hand schon die prall gefüllte Mensakarte bereit.

Und so stehe ich dann eine Weile, voran geht es nur in Zeitlupe. Sollte etwa der na-gende Hunger meine Wahrnehmung kor-rumpiert haben? Nichts da, der Blick auf die Uhr offenbart die bittere Wahrheit: Ich stehe jetzt seit zehn Minuten Schlange, als gäbe es hier Gratistickets für Pearl Jam!

Der sich anbahnenden Unterzuckerung zum Trotz wage ich eine schnelle Kopfre-chenaufgabe: Ich stehe hier seit etwa 12.50 Uhr in dieser Menschenansammlung und bewege mich schrittweise in Richtung Mensaeingang. Um 14.15 Uhr muss ich im Seminarraum am anderen Ende des Cam-pus sein. Zehn Minuten Fußmarsch sollte ich da schon einrechnen. Wenn es hier in dem Tempo weitergeht, schaffe ich es dann überhaupt rechtzeitig bis zur Essen-sausgabe, bekomme ich einen Sitzplatz in der höchst wahrscheinlich rappelvollen Mensa und kann ich mein Essen dann auch noch halbwegs würdevoll verspei-

sen? Ich beantworte die Frage vorsichts-halber mit NEIN.

Ein weiterer Versuch an einem ande-ren Tag führt mich tatsächlich bis zu dem Glaskasten, in dem das Studentenwerk die Tagesgerichte ausstellt, um dem hung-rigen Studierenden einen optischen Vor-geschmack darauf zu ermöglichen, was er gleich auf seinem Tablett vorfinden kann. Die Mensa startet ihren Betrieb um 11.30 Uhr, jetzt ist es gegen ein Uhr. Die Teller, Schüsseln und Schalen und, wichtiger noch, ihr Inhalt stehen also seit geschla-genen eineinhalb Stunden in der Vitrine. Nach eingehender Musterung des gären-den Biotops verlasse ich das Foyer und schnappe draußen nach Luft.

Jugendherbergsflair für alle!

Das ist natürlich schon lange, lange her. Die ganze Mensa wurde mittlerweile von Grund auf umgestaltet und für die erwar-teten höheren Kapazitäten an Studieren-den ausgerichtet, die dann nie gekommen sind. Die Warteschlangen gehören somit der Vergangenheit an, ebenso der grotes-ke Guck-Kasten, der einer modernen be-leuchteten Anzeigetafel weichen musste. Aber ich greife vor.

Die Qual der Wahl (Bilder: Sabine Scholtysik)

Page 5: Campus Delicti #297

ı  �Universitäres

Ich habe mich also entschlossen, mich endlich in die Höhle des Löwen zu wagen. Ich habe keine Ahnung, was mich erwar-tet, ich kenne den Speiseplan ebenso we-nig wie die aktuellen Mensapreise. Die Preisentwicklung in den Cafeterien vor Augen, habe ich vorsichtshalber meine Mensakarte bis zum Glühen aufgeladen. Und jetzt steh ich also auf dem – vollkom-men schlangenfreien – Mensavorplatz und atme tief durch. Hunger ist in aus-reichender Menge vorhanden, also öff-ne ich die Türe und trete ein. Mein erster Eindruck? Es riecht nach Jugendherberge! Und besser noch, es klingt auch so. Eine Horde junger Männer tummelt sich im linken Teil des Foyers und ist emsig da-mit beschäftigt, die Kickertische zu malt-rätieren. Ihre Anfeuerungsrufe und das Klickern und Klackern der Kugeln mischt sich mit dem gedämpften Murmeln, Stüh-leschieben und Geschirrklappern im obe-ren Stockwerk.

Die Qual der Wahl

Das ist doch alles schon mal gar nicht so schlecht: Jugendherbergen sind eine tol-le Sache und in kulinarischer Hinsicht erwarte ich auch gar nicht mehr. Jetzt schlägt die Stunde der Anzeigentafel. Rie-sig und leuchtend schwebt sie im Raum, umringt von Neugierigen auf der Suche nach der passenden Speise zum aktuellen Hungergefühl. Mann, da steht aber einiges drauf! Wer soll das denn alles lesen? Zum

Glück stehen ja Bilder dabei, und die sind in der Tat wesentlich appetitanregender als die realen Speisen im fortschreitenden Austrocknungsprozesss, die weiland den oben erwähnten Schaukasten bevölkerten. Nun also die Qual der Wahl. Der Klassi-ker ist natürlich das Komponentenessen. Hier gibt es zwei Hauptkomponenten und sechs frei kombinierbare Beilagen. Jetzt kommt es aber erst: Es gibt noch sieben weitere Gerichte: Pfannen-, Wok-, Grill-

und Aktionsgericht, Eintopf, Gratin und etwas, das sich „Gut & günstig“ nennt. Und Nachtisch gibt es auch noch. Um so richtig in Mensastimmung zu kommen, entschließe ich mich, das Komponen-tenessen zu nehmen. Da ich kein Fleisch esse, heißt das für mich im Klartext: Soja-Pfannengyros mit Zaziki. Klingt gut und ich habe nachher sowieso kein Seminar mehr. Also her mit dem Zaziki!

Ich sehe den Schilderwald vor Bäumen nicht

Alles klar. Die Entscheidung ist gefällt, nun müssen Taten folgen. Ich steige in gespannter Erwartung die Stufen zur Es-sensausgabe hoch. Okay. Viel Metall, viel Glas, viele Schilder. Auf einem davon muss „Essen II“ stehen und da muss ich hin. Aber erst ein Tablett vom Stapel ge-nommen, Besteck drauf und dabei schon mit Argusblick nach dem Schild gespäht. Das war ja einfach. „Essen II“ gibt es genau gegenüber von der Treppe, die ich gerade erklommen habe. Zielstrebig halte ich auf den Glas- und Metalltresen zu, wo bereits befüllte Teller stehen, daneben eine Vi-trine mit kleinen Salatschälchen. Hier erweist sich meine Fleischablehnung als klarer Vorteil, denn an der vegetarischen Theke hat sich natürlich keine Schlange gebildet. Ich schnappe mir einen Salat, der so grob aussieht, als könnte es sich dabei um den angekündigten Eisberg-Radicchio

Hände in Ausgangsstellung und los geht´s

Hmmm . . . fast wie bei Muttern

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6  ı Universitäres

handeln. Beschriftet ist die Vitrine näm-lich leider nicht. Beim Soja-Gyros darf ich eine mögliche Verwechselung natürlich ausschließen. Zu meiner angenehmen Überraschung findet sich auf dem Tel-ler neben einer durchaus angemessenen Portion Gyros und einem ebenfalls recht großzügigen Klecks Zaziki auch ein Kon-volut Krautsalat und eine Ansammlung roher Zwiebeln. Habe ich schon erwähnt, dass ich gleich kein Seminar mehr habe?

Hauptkomponente und Salat habe ich also. Nun muss ich noch irgendwie und irgendwo die anderen Beilagen finden. Gleichzeitig muss ich aber auch den mir entgegenkommenden, tablettbewehrten und grimmig blickenden Studierenden ausweichen, da ich mich offenbar in die falsche Richtung bewege. Da sind aber auch keine Richtungspfeile auf den Boden aufgemalt, oder doch? Nein, sind nicht! Ich lasse meinen Blick über die eher un-übersichtliche Masse von Aktions- und sonstigen Ständen, Ausgabetheken, Kühl-

theken und wasnichtnochallem schwei-fen und finde weder Petersilienkartoffeln, noch Champignonreis, noch Blattspinat. Aber den Rosenkohl finde ich natürlich auf Anhieb, das einzige Gemüse (außer Schwarzwurzeln), das ich auch in größ-ter Not niemals anrühren würde. Auch fühle ich mich in meiner unfreiwilligen Rolle als Gegendenstromschwimmer und als Hindernis zunehmend unwohl. Also keine weiteren Beilagen, aber ein Dessert hätte ich ja schon gerne. Mousse au Cho-colat oder Vanillepudding? Leider fehlt bei beiden Nachspeisen der Hinweis auf Vegetarierverträglichkeit, denn nur allzu gerne wird bei diesen Süßspeisen Gelatine verbraten. Ich nehme trotzdem todesmu-tig den Vanillepudding und setze mich in Richtung Kasse in Bewegung. Unterwegs gucke ich mir die Schlangen an den Ausga-betheken an: Zügig und ohne längeres Sto-cken geht es hier an den Tresen vorbei, da gibt es nix zu meckern. Auch an der Kas-se ist die Halbwertzeit der Warteschlange knapp bemessen. Keiner, der sein Tablett hinknallt und mit einem fröhlichen „Ich hol mir nur noch schnell ‚nen Kaffee“ weg läuft. Auch will anscheinend niemand an der Kasse noch eben seine Mensakarte aufladen lassen. Hier klappt das also, in der Cafete nicht. Komisch.

Die Stunde der Wahrheit

Jetzt bin ich auch schon dran und die Spannung bringt mich schier um: Was wird mich mein kulinarisches Experiment kosten? Ich schiebe die Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz und da blinkt die zu zahlende Summe auch schon ganz kurz auf, ehe sie vom auf der Karte verbliebe-nen Restbetrag verdrängt wird. Zwei Euro,

25 Cent. Dafür bekomme ich in der Cafe-teria kein belegtes Baguette! „Und das ist immer so billig?“, will ich die Kassiererin fragen, verkneife es mir aber doch lieber. Stattdessen suche ich mir einen Platz im Speisesaal. Der ist ein ziemlicher Kontrast zur Glas- und Stahlseeligkeit der Essen-sausgabe. Helles Holz dominiert, es ist alles ein bisschen anders als bei meinem letzten Besuch hier. Heller, offener und natürlich mit weniger betrunkene Stu-denten (Ihr erinnert Euch: die Mensapar-ty). Schnell habe ich einen Platz an einem der langen Tische gefunden. Irgendwie hat das ganze hier etwas von der IKEA-Kantine. Weniger Farbe, aber jede Menge Raumteiler und erstaunlich viele Kinder-hochstühle, die aber (anders als bei IKEA) gerade nicht gebraucht werden.

Jetzt aber endlich zur Hauptsache: Zum Essen. Was soll ich sagen: Es schmeckt! Das Gyros ist gut gewürzt und weist eine angenehme Kaufestigkeit auf. Der Kraut-salat ist schön knackig und nicht in fetter Sahnesauce ertränkt, sondern präsentiert sich im schlanken Essig-Öl-Dressing. Und das Zaziki ist auch genau richtig. Zumin-dest, wenn man nachher nicht noch in einem Seminar neben anderen Leuten sit-zen will, die womöglich kein Zaziki zu Mit-tag hatten. Anfangs erscheint mir die Porti-on ohne Beilagen ein wenig klein. Aber das liegt allem Anschein nach nur an dem über-dimensional großen Teller, denn analog zur verzehrten Nahrungsmenge stellt sich bei mir nach und nach ein angenehmes Sätti-gungsgefühl ein. Nach dem Dessert bin so-gar richtig satt, aber nicht zu satt. Wow. Ich würde jetzt gerne einen Espresso trinken und eine Zigarette rauchen. Aber wir sind hier ja nicht im Hilton. Und zum Rauchen muss ich sowieso raus gehen. Marc Cechura

Die Köche können sich freuen: Es schmeckt!

Die kombinierte Obst- und Gemüsetüte, die das AStA-Ökologiereferat seit Januar anbietet, hat ausgedient. Stattdessen gibt es nun Obst und Gemüse separat in zwei Tüten. Die Gemüsetüte schlägt auch wei-terhin mit zehn Euro zu Buche, dafür ist aber auch mehr Gemüse enthalten. Die neue Obsttüte wird fünf Euro kosten und ist in der ersten Woche mit je einer Zitro-ne, Orange und Mango, zwei Äpfel, Ba-nanen, Kiwis und einer Stange Rhabarber

Obst und Gemüse für alleÖkoreferat bietet ab sofort Obst- und Gemüsetüten separat an

gefüllt. Weiterhin stammen alle Produkte aus biologischem Anbau, vieles kommt di-rekt aus der Region. Bei den importierten Früchten handelt es sich um fair gehan-delte Produkte.Wie bislang können die Tüten gegen Vor-kasse im Ökologiereferat vorbestellt und am Donnerstag der Folgewoche zwischen 13 und 14 Uhr abgeholt werden.Das Ökologiereferat findet Ihr im AStA-Trakt im Raum 25.23.U1.52. Marc Cechura

Jetzt neu: Die Obst-tüte (Bild: Ökologiere-

ferat)

Page 7: Campus Delicti #297

ı  7Universitäres

Das Düsseldorfer Hochschulradio hat vor-läufig eine neue Bleibe gefunden. Durch die Modernisierungsarbeiten am Studen-tenwohnheim Universitätsstraße 1 war der Standort für den Sender ungewiss gewor-den. Nun konnte man sich mit dem bishe-rigen Vermieter, dem Studentenwerk Düs-seldorf, auf eine Übergangslösung einigen. Die neuen Räumlichkeiten im Wohnheim an der Universitätsstraße 66 können nun für ein Jahr genutzt werden. Diese soll dafür genutzt werden, einen endgültigen Stand-ort für die Studios und Büros zu finden.

Die Räume liegen zwar etwas abseits vom Campus, doch Andreas Meske vom Vorstand des Vereins Hochschulradio

Neuer Standort für das HochschulradioDer Campussender bezieht eine provisorische Unterkunft im Wohnheim Campus Süd

Düsseldorf kann ihnen durchaus Vor-teile abgewinnen: „Auf dem Campus Süd werden wir einen eigenen, abgetrennten Bereich haben. Außerdem ist es dort auch wesentlich ruhiger als am aktuellen Standort. Wir müssen also weniger in die Schalldämmung investieren.“

Bei aller Freude über die gute Lösung bleibt das Problem des Umzugs. Der ist nämlich nicht ganz ohne: Ganze sechs Wochen veranschlagt Meske für die auf-wändige Prozedur. Auf dem Campus Süd muss zuerst ein provisorisches Studio ein-gerichtet werden. Aus dem kann das Hoch-schulradio senden, bis das eigentliche Stu-dio fertig gestellt wird. „Wir werden eine

zweistündige Sendepause einlegen müssen, um die wichtigsten Geräte an den neuen Standort zu transportieren. Dann geht der Betrieb aber wie gewohnt weiter“, versi-chert Meske. Dass die ehrenamtlichen Mit-arbeiter des Senders dabei mit anpacken werden, steht fest. Wie der Umzug beim ohnehin knapp kalkulierten Budget des Hochschulradios finanziert werden soll, ist dagegen weniger klar, so Meske: „Wir müs-sen noch mehr sparen und sehen, dass wir neue Mittel akquirieren können.“Das Programm des Hochschulradios kann man auf der Frequenz 97,1 hören, weitere In-fos gibt es unter www.hochschulradio.de. Marc Cechura

WahlhelferInnen gesucht! Für die Durchführung der Wahl zum Studierendenparlament, vom 22.06.09 bis zum 26.06.09, sucht der Wahlausschuss eingeschriebene Studierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Es wird eine Aufwandentschädigung in Höhe von 7,50 Euro pro Stunde gezahlt. Voraussetzung ist die Teilnahme an einer Schulung durch den Wahlausschuss und natürlich entsprechende Freizeit (2-Stundenschichten) während der Wahlwoche. Die Termine für Schulungen sind entweder 02.06.09, von 11-13 Uhr, am Mittwoch, 03.06.09, von 13-15 Uhr sowie am Donnerstag, 04.06.09, von 17-19 Uhr.Eine Schicht als Wahlhelfer dauert 2 Stunden, gewählt wird zwischen 9 und 17 Uhr. Die notwendige Gewissenhaftigkeit und Pünktlichkeit, die die Wahl zu einem Gremium der verfassten Studierendenschaft bedingt, wird ebenfalls vorausgesetzt.

Für das Auszählen der Stimmen am 26.06.2009 abends werden auch noch 15 Helfer gesucht. Für das Auszählen wird eine einmalige Pauschale von 20,00 € bezahlt

Es wird darauf hingewiesen, dass BewerberInnen für einen der Sitze im Studierendenparlament nicht als WahlhelferInnen in Frage kommen.

Bewerbungen sind schnellstmöglich unter Angabe von Adresse, Mailadresse, Telefon und ggf. besonderen Wünschen zur Einsatzzeit zu richten an:

AStA der HHUD, Wahlausschuss,Geb. 25.23, Universitätsstr.1, 40255 Düsseldorf

oder

Wahlausschuss@ uni-duesseldorf.de

bzw.

[email protected]

Der Wahlausschuss

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8  ı Universitäres

Was zum Teufel treiben die vielen Leu-te eigentlich den ganzen Tag auf dem Campus? Was studieren die wohl? Phy-sik?  Modernes  Japan?  Zahnmedizin? In  den  nächsten  Ausgaben  wagt  die Campus Delicti den Blick über den Tel-lerrand und wird Euch nach und nach die  verschiedenen  Fächer  präsentie-ren, die man an unserer Uni studieren kann .  Und  wer  wäre  besser  dazu  in der Lage,  sein Studienfach vorzustel-len, als die Leute, die es eigentlich am besten kennen müssten? Hier sind also unsere  Fragen  und  die  kompetenten Antworten  Eurer  Fachschaftler .  Den Auftakt macht heute das Fach Sozial-wissenschaften .

Was genau macht man überhaupt in einem SoWi-Studium?FSW: Unter “Sozialwissenschaften” verbirgt sich mit den Feldern Politikwissenschaft, Kommunikations- und Medienwissen-schaften und der Soziologie gleich eine ganze Bandbreite an Angeboten. In jedem Fachgebiet gibt es im ersten Semester Ein-führungsveranstaltungen. Anschließend darf dann jeder selbst entscheiden, was er für Haupt- und Kernkurse besucht – zumin-dest fast. Die Pflicht, bestimmte Module abzudecken, setzt einen gewissen Rahmen. Eine Schwerpunktsetzung auf eines der Fä-cher ist aber individuell möglich.

Was muss man dafür mitbringen?Ein sehr gutes Abitur. Sollte es damit nicht geklappt haben, reicht auch eine Note “gut” in Geduldsfähigkeit. Der Stu-diengang ist nämlich besonders für Stu-diumsinteressierte mit Wartesemestern interessant. Viele von uns haben deshalb bereits eine Ausbildung abgeschlossen. Besondere Fähigkeit? Das Interesse, sich auf verschiedene Themen einlassen zu können, dafür Texte zu lesen und die ei-gene Meinung auch gerne mal im Plenum vertreten zu wollen.

Was ist das Besondere an Eurem Studiengang? Was macht hier besonders viel Spaß? Was sind die besonderen Herausforderungen und was gibt es nur hier?

Wer macht was an der Heine-Uni?Campus Delicti stellt euch die verschiedenen Fachrichtungen der Universität vor – Teil 1

Da gibt es eine ganze Reihe! Erstens ist die Fächerkombination Politik, Medien und Soziologie als BA-Abschluss einzig-artig und hat schon zahlreiche Auszeich-nungen erhalten. Das ist der Lohn für harte Entwicklungsarbeit – den BA-Stu-diengang gibt es schon seit Jahren und er wird immer wieder verbessert, auch auf Vorschläge der Studierenden hin. Zwei-tens sind die meisten Kurse nur höchs-tens 30 Mann/Frau stark, was angesichts überfüllter Hörsäle in anderen Studien-gängen höchst angenehm ist. Damit ein-her geht auch ein toller Kontakt zu den Dozenten. Drittens gibt sich das Institut große Mühe, uns neben der Vermittlung von Inhalten auch schon auf die Zeit nach dem Studium vorzubereiten. Es gibt eine Praktikumspflicht, Berufsfeldkurse und gut betreute Möglichkeiten, ein Semester lang im Ausland zu studieren. Die große Herausforderung ist es, diese Chancen zu entdecken und zu nutzen.

Was nervt an SoWi?Es nervt, dass das Fach in Bezug auf die Reputation in der Gesellschaft sicher-lich verbesserungswürdig ist, was ja auch nicht ganz falsch ist. Wir sind Softskills-Experten, “können” aber kein Handwerk wie Juristen oder Mediziner. Ansonsten gibt es viele umstrittene Pflichtaufgaben, die für die Kurse erledigt werden müssen. Das ist aber eigentlich gar nicht schlecht. Insgesamt kommt man, wenn man denn unbedingt möchte, mit ziemlich wenig

Aufwand durch, was aber leider einige stil-le Diskussionsrunden bedeuten kann.

Mädchen- oder Jungsfach?Sagen wir es mal so: Es ist wahrschein-lich ein Mädchenfach, aber da man auch durchaus von einem Hübsches-Mädchen-Fach sprechen kann, kommen auch im-mer mehr Jungs. Die werden schließlich auch dringend gebraucht für die Vorberei-tung auf die Analyseverfahren-Prüfungen.

Die klassische Oma-Frage: Was kann man denn später mal damit anfangen?Jede Menge! Während die meisten Studie-renden anderer Fächer über ihren stau-bigen Wälzern brüten und sich, zugegeben, schon tolle Expertise aneignen, können wir uns bei gutem Zeitmanagement schon er-lauben, uns in sämtlichen Berufsfeldern zu probieren, sei es über Nebenjobs, Praktika oder Auslandserfahrungen. Studien über die Absolventen unseres Studiengangs ha-ben ergeben, dass über die Hälfte mit dem späteren Arbeitgeber bereits während des Studiums in Kontakt getreten sind.

Warum sollte man unbedingt SoWi studieren und nichts anderes?Vorsicht, Pathos – aber ganz einfach! Je-der sollte unbedingt das studieren, was er möchte – und nichts anderes. Daraus folgt: Wenn jemand SoWi studieren möchte, soll-te er oder sie das tun – und nichts anderes. Protokoll: Marc Cechura

Die SoWi-Fachschaftler vor der Fragerunde (Bild: Fachschaft SoWi)

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ı  9HoPo

Eine  Senatssitzung  scheint  nie  ohne eine  Diskussion  zu  Studiengebühren auszukommen .  Auch  diesmal  beschäf-tigte man sich aus drei  verschiedenen Gründen  damit:  Zweimal  gab  es  Post vom Wissenschaftsministerium und ein-mal erneut Anregungen von den studen-tischen Senatoren .

Aus gegebenem Anlass kam der Punkt „Zeitgang zur Verausgabung von Studi-enbeitragsmitteln“ neu auf die Tagesord-nung. Nach Angaben des Wissenschaftsministe-riums erheben von 61 Hochschuleinrich-tungen in Nordrhein-Westfalen lediglich 29 Studiengebühren. 13 von ihnen rügte das Wissenschaftsministerium in einer Presseinformation, da diese bislang weni-ger als 80 Prozent der Mittel aus Studienge-bühren verausgabt haben – darunter auch unsere Universität. In jedem Falle müssen Studiengebühren zweckbindend einge-setzt werden. Bis Ende 2008 habe die Uni etwa 19 Millionen Euro eingenommen, rund ein Drittel davon habe sie nicht ver-ausgabt. Laut Rektor Hans Michael Piper müsse man den Unterschied zwischen fest verplant und verausgabt klären.

Rektor Piper sieht in Transparenz die beste Antwort auf den Vorwurf des Zurückhal-tens von Mitteln aus Studiengebühren. Alle zentralen und dezentralen Kommis-sionen sollen ihre Unterlagen prüfen. Auf einer Sondersitzung des Senats am 16. Juni werden die Ergebnisse des Kassensturzes präsentiert. Der studentische Senator Mal-te Kohns hielt fest: „Wir begrüßen es, dass Sie sich alles noch mal genau anschauen wollen.“ Er gab aber auch zu Bedenken, dass sich die Kommissionen verpflich-tet fühlen sollen, das Geld so schnell wie möglich zu verausgaben, damit das Geld den derzeit zahlenden Studierenden auch zu Gute kommt. Laut Rektor Piper gibt es die Möglichkeit, für bestimmte Anträge zeitliche Fristen, also ein Verfallsdatum, zu setzen. Der Dekan der Philosophischen Fakultät Professor, Hans T. Siepe, merk-te an, dass nur die erste Generation der Gebührenzahler von dieser Problematik betroffen sein wird. Mit der Zahl der Jah-re nach Einführung der Studiengebühren

„Wir werden auf einer Baustelle leben“ Senatssitzung vom 12. Mai 2009

wisse man dann, wie man das Geld aus-geben könne. Professor Bernhard Korb-macher vom Fach Medizin fragte, wieso dieses Thema in die Presse gekommen sei. Rektor Piper antwortete, dass die Motive mindestens politisch seien. Schließlich stehe bald der Wahlkampf vor der Tür.

Bauzäune phantasievoll gestalten

Mit Blick auf die bevorstehenden Moder-nisierungsmaßnahmen an unserer Uni-versität warnte Rektor Piper vor:„Wir wer-den auf einer Baustelle leben.“ Bauzäune werden das Bild der Universität in den nächsten Jahren prägen. Deshalb hofft er auf kreative Ideen der Studierenden, die dem Baualltag einen farbigen Anstrich ge-ben sollen.

Die Heine-Universität sei eine Fahruni-versität. Aus diesem Grund wünscht sich Piper das Verständnis der Autofahrer, die in nächster Zeit Umwege von wenigen Minuten in Kauf nehmen müssen. Denn die zentrale Tiefgarage wird durch den Neubau des Oeconomicums gesperrt. Spatenstich ist noch im Mai dieses Jah-res. Das Oeconomicum wird mit Hilfe der Rekordspende von 40 Millionen Euro der Schwarz-Schütte-Förderstiftung finan-ziert. Im Inneren soll die Wirtschaftswis-senschaftliche Fakultät Platz finden. Zu-dem entsteht eine Stiftungsprofessur der Wettbewerbsökonomik.

Hochschulmodernisierungsplan (HMOP)

Die Gesamtsumme des Modernisierungs-bedarfs bis zum Jahre 2015 beläuft sich auf über 308 Millionen Euro. Innerhalb des Modernisierungsplans bestimmte man vier Dringlichkeitsstufen. Den Ersatzneu-bau für den Bereich der Biologie und Phar-mazie (Geb. 26.00) bezeichnete Univer-sitätskanzler Ulf Pallme König als absolut essentiell. Auf der zweiten Stufe folgt die Modernisierung der Universitätsbiblio-thek. Darüber hinaus sollen Hörsäle und Seminarräume renoviert und die Technik-zentrale modernisiert werden.

Gebührenfreies Prüfungssemester?

Hannah Schade vom AStA-Vorstand stell-te einen Antrag der studentischen Sena-toren vor. In ihrem letzten Semester, dem Prüfungssemester, müssten die Studieren-den von ihren Studiengebühren befreit werden. Dieser Antrag sei keine Überra-schung, denn es handele sich nicht nur um eine studentische Idee. In der Vergan-genheit war dieser Vorschlag bereits häu-figer von unterschiedlichen Seiten geäu-ßert worden. In der Begründung hieß es, viele Studierende würden noch während des Studiums nach einem Job suchen, um sich nach Abschluss des Studiums nicht arbeitssuchend melden zu müssen. An ei-

So stellt sich die Uni den Modernisierungsplan vor 

(Bild: Dagny Rößler)

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10  ı HoPo

nigen Hochschulen in Nordrhein-Westfa-len wurde dieser Vorschlag bereits umge-setzt. In Köln wurde der Antrag sogar vom Rektorat eingebracht. An der Uni Bielefeld kam die Idee vom Prorektor für Studium und Lehre. Auch an der TU Dortmund wurde der Vorschlag umgesetzt. Hannah Schade führte aus, dass eine Befreiung des letzten Semester nicht nur aus Marketing-gründen und der Ausprägung eines wei-teren Standortvorteils angebracht sei, son-dern auch für die Studierenden ein Grund sei, an der Universität zu bleiben.

Rektor Piper merkte an, dass dies rechtlich möglich und auch durchaus sinnvoll ist. Die Studierenden könnten allerdings nur rückwirkend von den Stu-diengebühren befreit werden. Ulrich von Alemann, Prorektor für Studium und Lehrqualität, sprach sich dafür aus, dass solch eine Befreiungsmöglichkeit nur im Zusammenhang mit der Abschaffung des ersten gebührenfreien Semesters zur Dis-kussion steht. Rektor Piper hatte bereits vor einigen Wochen im Interview mit Hochschulradio und Campus Delicti Be-zug auf das erste gebührenfreie Semester Skepsis geäußert. Nach den Ausführungen von Alemanns gebe es so genannte „Stu-dierenden-Touris“, die sich die Vergüns-tigungen durch den Status eines Studie-renden zu Nutzen machen und nach dem ersten Semester der Uni wieder den Rücken kehren. Rektor Piper betonte, dass dies das Geld der Studierenden ist, wel-ches dann fehle. Hannah Schade forderte vom Rektorat eine fundierte Überprüfung dieser Entwicklung. Darüber hinaus sei es bequem zu sagen, dass sich dann der Kreis schließt, wenn mit der Einführung des gebührenfreien letzten Semesters wieder Gebühren für das erste Semester anfallen sollen. Eine Senatorin machte darauf auf-merksam, dass damals die mangelhafte Studienberatungskapazitäten dazu ge-führt hatten, Erstsemester von Studienge-bühren zu befreien.

Die studentischen Senatoren zogen den Antrag zurück, da dieser für den Senat nicht entscheidungsreif gewesen sei. Man hoffe auf die Zusammenarbeit aller Betei-ligten.

Problematik nicht darlehensbe-rechtigter Studierender

Der Rektor erhielt Antwort aus dem Wis-senschaftsministerium auf die Frage, warum ausländische Studierende in den Ausfallfonds einzahlen, obwohl sie kei-

nen Anspruch auf ein Darlehen der NRW-Bank haben. Im Schreiben heißt es: “Der Blickwinkel ist auf die Einnahmeseite gerichtet und dies unabhängig von und nicht gekoppelt an die Frage der Darle-hensberechtigung. Begründet ist diese Sicht durch den sozialen Zweck, den der Fonds verfolgt. (…) Vor dem Hintergrund wird sich das Land nicht bereit erklären können, auf die Abführpflicht hinsicht-lich des Studienbeitragsanteils der nicht darlehensberechtigten Studierenden zu verzichten.“

In seiner Bewertung des Schreibens sagte Piper, man könne nur generelle For-derungen stellen und gegen dieses Vor-gehen Klage einreichen. Faktisch sei man aber abhängig vom Wissenschaftsminis-terium. Dafür sei der Streitwert aber nicht hoch genug: „Wir sollten uns auf die Din-ge konzentrieren, wo man auch gewin-nen kann.“ Malte Kohns sah darin nur eine Frage des politischen Willens: „Mir ist nicht wohl dabei, zu sagen, das ist halt einfach so.“

Professor Michael Baurmann vom Sozi-alwissenschaftlichen Institut konnte kei-ne Ungerechtigkeit im Umgang mit aus-ländischen Studierenden erkennen. Das Studium sei im Vergleich zu den Vereini-gten Staaten noch sehr günstig. Professor Dirk Looschelders, Dekan der Juristischen Fakultät, zweifelte daran, dass auslän-dische Studierende zwangsläufig wohlha-bend sind. Im Schreiben heißt es weiter, dass die Hochschulen im Rahmen der Stipendienvergabe auf die Erhebung von Studiengebühren verzichten könnten. Rektor Piper gab zu Bedenken, dass die Universität sich durch die Befreiungstat-bestände schon einen großen Puffer mit etwa fünf Millionen Euro leiste.

Kommunikation an der Uni muss besser werden

Rektor Piper erklärte, dass sich alle vier Wochen eine Runde aus Rektorat, Deka-nen der Fakultäten und des Senatsvorsit-zenden zusammenfindet und sich über die aktuellen Themen der Universität austauscht. Im Rückblick auf die von der Rheinischen Post organisierte Podiums-diskussion zum Thema Bologna wünschte sich Rektor Piper solche besonderen Foren öfter. Er gestand ein, dass die Kommuni-kation an unserer Universität bisher nicht besonders gut funktioniert. Die neue Homepage soll Abhilfe schaffen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gebildet.

Zweite Runde im Qualitätswettbe-werb verfehlt

Ulrich von Alemann, Prorektor für Studi-um und Lehrqualität informierte, dass die Heinrich-Heine-Universität in der ersten Runde des Wettbewerbs „Exzellente Leh-re“ gescheitert ist. Das Qualitätsmanage-ment an anderen Universitäten sei besser als an unserer Universität.

Hochschulentwicklungsplan (HSEP)

Mit Hilfe des Hochschulentwicklungs-plans will Rektor Piper die Uni wieder zu einer Hochschule mit über 20.000 Stu-dierenden machen. Besonders die Philo-sophische Fakultät soll in Zukunft besser ausgelastet sein. Ziel müsse es sein, mög-lichst viele Studierende in möglichst kur-zer Zeit zum Abschluss des Studiums zu führen. Jedoch brachten einige Senatoren den Einwand hervor: „Wir werden durch Masse nicht besser.“ Dagny Rößler

Konjunkturpaket II

Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums umfasst das Konjunkturpaket II für das Land Nordrhein-Westfalen 464 Millionen Euro. Diese Mittel sollen wirksam zur Verbes-serung der Hochschulen, Universitätskliniken, Studentenwohnheime sowie der auße-runiversitären Forschungseinrichtungen im Lande eingesetzt werden. Die sechs Uni-versitätskliniken des Landes sollen 200 Millionen Euro erhalten. Die 33 Universitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen können 60 Millionen Euro für kleinere Baumaßnahmen einsetzen. Unsere Universität bekommt davon 3,7 Millionen. Die Verteilung richtet sich dabei nach der vorhandenen Fläche der Hochschule und der Anzahl der Studierenden in der Regelstudienzeit. Für die Einrichtung von Schülerlaboren an den Hochschulen sind weitere vier Millionen Euro eingeplant. Zur Modernisierung der Studentenwohnheime erhalten die zwölf Studentenwerke in Nordrhein-Westfalen 120 Millionen. Für nordrhein-westfälische Einrichtungen der außeruniversitären For-schungsorganisationen stehen 80 Millionen Euro zur Verfügung. Im Vordergrund steht die energetische Sanierung der Einrichtungen.

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ı  11Politik

Am 7. Juni ist Europawahl. 64,3 Millionen Deutsche sind aufgefordert ihre Stimme abzugeben. Doch wer steht überhaupt zur Wahl? Und wer steht für welche Inhalte?

32 Parteien und politische Vereini-gungen

Die Deutschen haben auch in diesem Jahr wieder die Qual der Wahl. Denn bei der Europawahl treten fast alle politischen Parteien und sonstigen politischen Verei-nigungen aus ganz Deutschland an. Dieses Mal sind das insgesamt 32. Bei nur einer Stimme und 99 zu besetzenden Abgeord-netensitzen im Europäischen Parlament sollte die Entscheidung wohl überlegt sein.

Die großen Sechs

FDP, CDU/CSU, SPD, Grüne und Lin-ke. Diese sechs Parteien sind derzeit für Deutschland im Europäischen Parlament vertreten. Bei der letzten Wahl konnten sie über 90 Prozent der abgegebenen Stim-men der Bundesbürger auf sich vereini-gen.

Wie die Zukunft Europas aussehen soll, davon haben die Parteien unterschied-liche Vorstellungen. Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat die Parteien gebeten, zu sieben Themen im Bereich der Europapolitik Stellung zu nehmen. Befragt wurden die Parteien zu ihren Zie-len bezüglich der Zukunft der EU, ihren Positionen zur Wirtschafts-, Umwelt-, Au-ßen- und Haushaltspolitik sowie zu den Themenbereichen Verbraucherschutz, In-neres und Justiz.

In dieser Ausgabe der Campus Delicti gibt es zunächst eine Übersicht der derzeit im Europäischen Parlament vertretenen Parteien. In der kommenden Woche wer-den dann alle übrigen Parteien und poli-tischen Vereinigungen präsentiert.

Europawahl 2009 – Wer tritt an mit welchen Themen?

CDU/CSU

Die CDU will sich innerhalb der EU künftig stärker für die weltweite Verankerung der So-zialen Marktwirtschaft und die wirtschaftliche Stabilität Europas einsetzen. Beitrittsmög-lichkeiten weiterer Länder will die Partei davon abhängig machen, ob die innere Sicherheit des europäischen Raumes gewährleistet ist. Die CSU betont die Notwendigkeit einer Demo-kratisierung und Entbürokratisierung der EU und fordert „eine konsequente Anwendung des Subsidiaritätsprinzips.“ Damit möchte die CSU erreichen, dass Aufgaben von denen umgesetzt werden, die am unmittelbarsten von diesen betroffen sind, wie beispielsweise die Müllabfuhr, die im Auftrag einer Gemeinde handelt. Für die EU bedeutet das, dass sie erst dann eingreifen darf, wenn es erforderlich ist und wenn sie von den Mitgliedsstaaten dazu ermächtigt wurde also zum Beispiel beim Schutz der Fischbestände in der Nordsee. Für den Bereich Wirtschaft fordern CDU und CSU verschärfte Regeln für Finanzdienstleis-ter und Ratingagenturen (private und gewinnorientierte Unternehmen, die die Kreditwür-digkeit von Unternehmen bewerten). Die CDU will zudem „eine Reform der internationa-len Wirtschafts- und Finanzinstitutionen, eine Charta für nachhaltiges Wirtschaften und langfristig einen UN-Wirtschaftsrat.“ Ihre Schwesterpartei CSU macht deutlich, dass eine Notwendigkeit besteht, die Finanzmärkte transparent zu gestalten. Nur so könne das Ver-trauen zwischen den Akteuren wieder hergestellt werden. Die EU solle hierbei eine führen-de Rolle spielen. Die CDU stellt die Umsetzung der Klimaschutzziele in den Vordergrund ihrer Umweltziele für die EU. Der Emissionshandel soll zu einem globalen System werden. Die CSU fordert eine „langfristige Energiepolitik“ basierend auf „Energiesparen, dem Aus-bau erneuerbarer Energien und dem Einsatz kohlenstoffarmer Energieerzeugung.“ Zum Thema EU-Außenpolitik fordern CDU und CSU eine gemeinsame EU-Außen- und Sicher-heitspolitik mit dem Fernziel, eine gemeinsame europäische Armee zu gründen. Die CDU hat einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Kooperation mit den USA. Die CSU macht klar, dass sich die EU, „bei Bedarf auch verstärkt an internationalen Militäreinsetzen be-teiligen muss.“ Im Bereich Verbraucherschutz fordern beide Parteien Bürokratieabbau und mehr Transparenz für die Verbraucher. Das Finanzsystem wollen die Parteien grundlegend reformieren. Die CDU will sich für eine Finanzierung entsprechend der Wirtschaftskraft der Mitgliedsstaaten einsetzen. Eigene Steuern soll die EU aber nicht erheben dürfen, so die Position beider Parteien. Beim Thema Inneres und Justiz betonen CDU und CSU den aus ihrer Sicht notwendigen Kampf gegen illegale Migration.

SPD

Europa soll in Zukunft sozialer und gerechter werden, so die Position der SPD. Dazu gehö-ren nach Ansicht der Partei „starke Arbeitnehmerrechte und Mitbestimmung, faire Min-destlöhne (…) und eine europäische Bildungsoffensive.“ Die SPD will weiterhin dafür sor-gen, dass Europa global künftig eine größere Rolle als Garant für Frieden, Entwicklung und soziale Gerechtigkeit einnimmt. Zur Bewältigung der Finanzkrise fordern die Sozialdemo-kraten neben den Konjunkturprogrammen der Nationalstaaten eine europäische Initiati-ve. Gleichzeitig sollen Managergehälter begrenzt und Hedgefonds durch eine Zusammen-arbeit der Aufsichtsbehörden besser reguliert werden. Hedgefonds sind Investmentfonds, die sich durch eine spekulative Anlagestrategie auszeichnen. Sie bieten die Möglichkeit hohe Gewinne zu erzielen, sind aber mit einem hohen Risiko verbunden. Im Bereich der Umweltpolitik betont die SPD die Bedeutung des Emissionshandels. Die EU soll sich da-für einsetzen, die Emissionen global bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren. „EU-Außen-politik muss präventive Friedenspolitik sein“, so die SPD. Es gehe darum, Europa zu einer globalen Friedensmacht zu machen, die für die Ziele nukleare Abrüstung und Rüstungs-kontrolle stehe. Der Verbraucherschutz soll zu einem europäischen Standard werden, be-sonders im Bereich Gentechnik sollen Produkte deutlich ausgezeichnet werden. Innerhalb des EU-Haushalts will sich die SPD für mehr „Investitionen in Bildung und Weiterbildung, Innovation und Forschung“ sowie die Förderung des Klimaschutzes und den Bereich der erneuerbaren Energien stark machen. Einsparungen sollen im Bereich der Agrarpolitik ge-macht werden, so die Partei. Innenpolitisch und rechtlich geht es den Sozialdemokraten um „Harmonisierungen und Verfahrenserleichterungen (…) insbesondere für den Bereich der Zuwanderung“. Hier sollen „gemeinsame Normen“ entwickelt werden. Die Kompe-tenzen sollen aber bei den Mitgliedsstaaten bleiben.

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1�  ı Politik

Informationsplattformen

Wer sich die Wahl erleichtern will und der gebotene Überblick nicht ausreicht, dem bieten die Websites www.votematch.eu und www.wahl-o-mat.de/europa die Möglichkeit, sich die zur Wahl stehenden Parteien anzusehen und eigene Vorstellungen mit denen der Parteien zu vergleichen. Gudrun Hüther

FDP

Die FDP will, dass die EU in Zukunft insgesamt „demokratischer, verständlicher und handlungsfähiger“ wird. Dies soll durch eine Erweiterung der Kompetenzen des Europäischen Parlaments erreicht werden. Gleich-zeitig sollen die nationalen Parlamente mehr Mitsprache- und Kontrollrechte auf der europäischen Ebene bekommen. Die Partei fordert die Ausweitung des Mehrheitsprinzips auf mehr Politikfeldern. Für den Be-reich Wirtschaft sieht die FDP eine Vereinheitlichung der europaweiten Bankenaufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) vor: „Wir brauchen nicht mehr, sondern bessere Regulierung.“ Mit Nach-druck betonen die Freien Demokraten die Rolle des Euros für die wirtschaftliche Stabilität Europas. Der Emis-sionshandel ist der FDP „als zentrales Element kosteneffizienter Klimapolitik“ ebenfalls wichtig. Das Ziel, die Treibhausgase um 20 Prozent zu senken, sei zu unterstützen. Außenpolitisch müsse die Abrüstung atomarer Waffen in das Abrüstungsprogramm der EU aufgenommen werden, so die Liberalen. Im Bereich des Verbrau-cherschutzes steht die FDP für die Vereinheitlichung von Standards innerhalb der EU. Beim Thema Haushalt fordern die Liberalen mehr Effizienz und Nachhaltigkeit. Eine eigene EU-Steuer lehnt die Partei ab. Innenpo-litisch und rechtlich will sich die Partei für die Bürgerrechte und für den Datenschutz einsetzen.

Die Grünen

Der „Grüne New Deal“ sieht vor, die Zukunftsfähigkeit Europas durch eine „Verbindung von Ökonomie und Ökologie“ zu sichern. Dazu soll die Treibhausgasemission bis 2050 gesenkt sowie eine Europäische Gemein-schaft für erneuerbare Energien gegründet werden und soziale Gerechtigkeit innerhalb der EU eine stärkere Rolle spielen. Der „Grüne New Deal“ sei die „proaktive Antwort auf die Klima-, Finanz- und Wirtschaftskri-se“. Darunter verstehen die Grünen grundlegende politische Reformen zur Regulierung des Finanzsystems. Grüne EU-Umweltpolitik beinhaltet eine Reihe von Forderungen wie eine nachhaltige Agrarpolitik, „besse-ren Schutz vor Giftstoffen und Pestiziden, kein Patent auf Leben, Verbot von Gen-Landwirtschaft“ und den Ausbau erneuerbarer Energien. Innerhalb der europäischen Außenpolitik wollen sich die Grünen für eine Erweiterung der Mitglieder einsetzen und insbesondere die Beitrittsperspektive der Türkei stärken. Auch die EU-Nachbarschaftspolitik auf Grundlage von Menschenrechten und demokratischen Reformen und die Einführung eines Menschenrechtskommissars sind wichtige Themen der grünen EU-Außenpolitik. EU-Ver-braucherschutz bedeutet für die Grünen unter anderem die Einführung einer einheitlichen Richtlinie für Verbraucherinformationen, einer europäischen Arbeitslosenversicherung und der Schutz der kommunalen Daseinsvorsorge. In der Haushaltspolitik fordern die Grünen einen Wechsel hin zu europaweiten Steuern und weg von Agrarsubventionen. Im Bereich Innenpolitik und Justiz wollen die Grünen eine „Vergemein-schaftung des europäischen Grenzschutzes“ durchsetzen. Für die Partei bedeutet das die Bekämpfung der Ursachen von Migration statt einer Verstärkung von Grenzkontrollen.

Die Linke

„Wir streben einen grundlegenden Wechsel in der EU-Politik an – hin zu einer sozial gerechten, ökologisch nachhaltigen, friedlichen, demokratischen, feministischen und solidarischen Union“, so die Linkspartei. Dazu gehört nach Ansicht der Partei auch eine neue EU-Verfassung, an deren Erstellung die EU-Bürger ak-tiv beteiligt werden sollen. Die Finanzkrise will die Linke beispielsweise durch Kapitalverkehrskontrollen bekämpfen. Banken sollen gesellschaftliches Eigentum werden. „Der Umbau der Energiesysteme hin zu er-neuerbaren Energien bei gleichzeitig effizienterem und sparsamerem Umgang mit Energie muss beschleunigt werden“, so die Position der Linken zum Thema Umwelt. Auch fordert die Partei den sofortigen Ausstieg aus der Atomwirtschaft und das Ende des EURATOM-Vertrags. Die Europäische Atomgemeinschaft hat die Aufga-be, die Atomwirtschaft weiterzuentwickeln und durch die gegenseitige Kontrolle der Kerntechnik in Europa dauerhaften Frieden zu sichern. Im Mittelpunkt der Außen- und Sicherheitspolitik der Linken steht Europa als „Kontinent des Friedens“. Hierzu sei die Einrichtung eines kollektiven Sicherheitssystems unter Einbe-ziehung Russlands notwendig. Die NATO sei aufzulösen und die im Rahmen der GASP (Gemeinsame Au-ßen- und Sicherheitspolitik der EU) ausgeführten militärischen Einsätze der EU zu beenden. Die Linke setzt sich für eine Erweiterung von Informations-, Kontroll- und Klagerechten der Verbraucher ein. Lebensmittel sollen mit einem Ampelsystem versehen werden, das anzeigt, wie gesund ein Produkt ist. Rauchen soll euro-paweit in allen Gaststätten verboten werden. Die Ausgaben der EU möchte die Linkspartei künftig verstärkt in die Armutsbekämpfung, regional- und strukturpolitische Maßnahmen, ziviles Krisenmanagement und Entwicklungszusammenarbeit investieren. Auch sieht das Haushaltskonzept der Linken vor, Großunterneh-men, Banken und Versicherungen stärker in die Pflicht zu nehmen. Im Bereich Inneres und Justiz will sich die Linke für eine „Harmonisierung von rechtsstaatlichen Standards auf hohem Niveau“ einsetzen, bei der Menschen- und Bürgerrechte zum „Maßstab staatlichen, polizeilichen und juristischen Handelns“ werden.

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ı  13Politik

Europa wird immer wichtiger. Jahr für Jahr bekommt das Europäische Parlament (EP) mehr Kompetenzen, die vorher in den Händen der Nationalstaaten lagen. So ba-sieren derzeit 70 Prozent aller Gesetze, die in Deutschland verabschiedet werden, auf Entscheidungen, die in Brüssel oder Straß-burg getroffen wurden. Dieser Machtzu-wachs der EU gegenüber Deutschland scheint bei den Bundesbürgern jedoch nicht richtig anzukommen. Nach wie vor interessieren sich laut Eurobarometer viel mehr Menschen für bundesdeutsche als für europäische Politik. Auch die Wahl-beteiligung geht zurück. Vor 30 Jahren, als die Direktwahlen zum EP eingeführt wurden, gingen noch 65 Prozent aller Bundesbürger zur Wahl. Seitdem ist die Beteiligung kontinuierlich gesunken. Bei der letzten Wahl 2004 lag sie nur noch bei 43 Prozent.

Meine Stimme bringt nichts

Für 2009 sagen die Zahlen keine Besserung voraus. Laut Eurobarometer wussten 2008 mehr als 60 Prozent der EU-Bürger – denn die geringe Wahlbeteiligung ist kein allein bundesdeutsches Problem – weder den Wahltermin noch zeigten sie Interesse für die EU. Mehr als ein Drittel der Befragten gaben an, nicht zur Wahl gehen zu wol-len. Eine Erklärung für das Desinteresse der Bürger ist, dass sie glauben, mit ihrer Stim-me nichts zu bewirken. 68 Prozent der Be-fragten nannten als Grund für ihre Stimm-enthaltung: „Nach Ihrer Meinung ändert sich durch Ihre Stimmabgabe nichts”.

EU ist “nicht so wichtig”

Die EU ist “nicht so wichtig”: Glaubt man dem Urteil von Dr. Karlheinz Dürr von der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg, dann ist der Groß-teil der Bundesbürger dieser Meinung. Den meisten sei nicht bewusst, wie wich-tig die EU und insbesondere das EP für Deutschland ist: „Sie wird als kompliziert, verwirrend und vom Einzelnen als nicht beeinflussbar wahrgenommen”, so Dürr.

Demokratie-, Informations- und/oder Transparenzdefizit?

Das EP ist das einzige Organ der EU, das von den EU-Bürgern direkt gewählt wird.

Wer, wie, was, warum – die EuropawahlDie europäische Exekutive, die Europä-ische Kommission wird nicht vom EP gewählt. Der Präsident der Europäischen Kommission wird von der Mehrheit des Europäischen Rats ernannt, die Kommis-sare ebenfalls (unter Absprache mit dem Präsidenten). Das EP hat hierbei lediglich die Möglichkeit, diese abzulehnen oder zu bestätigen. Auch muss sich das EP die Macht der Gesetzgebung mit dem ande-ren Organ der Legislative, dem Rat der Eu-ropäischen Union (Ministerrat) teilen. Der ursprüngliche Gedanke dieses mehrstu-figen Prozesses war es, die demokratische Legitimierung der Kommission zu erhö-hen. Der Journalist Michael Schultheis meint, der Grund für die geringe Wahlbe-teiligung sei, dass dieser Prozess den Wäh-lern nicht richtig vermittelt wurde. Die Wähler seien es von der nationalen Ebene her gewohnt, die Exekutive selbst zu wäh-len. Allerdings glaubt Schultheis nicht, dass sich die Wahlbeteiligung allein durch eine Stärkung der Rechte und der Bedeu-tung des EP erhöhen lässt: „Schließlich haben die Kompetenzen des Parlaments seit der ersten Wahl von 1979 zugenom-men, die Wahlbeteiligung hat dagegen abgenommen.” Seiner Meinung nach, ist das Problem das Fehlen einer europä-ischen Identität und Öffentlichkeit: „So scheint es ein Informationsdefizit zu ge-ben”, sagt Schultheis und bezieht sich auf Daten des Eurobarometers. Diese würden belegen, dass 60 Prozent der EU-Bürger glaubten, nicht genug über die Rolle des EP zu wissen. Weitere 58 Prozent gäben an, sie seien nicht genügend informiert, um wählen zu gehen. Dr. Karlheinz Dürr nennt das Demokratiedefizit als weiteren Grund für die geringe Wahlbeteiligung: „Tatsächlich vermittelt das EP trotz der Direktwahl nicht gerade den Eindruck ei-ner Modellveranstaltung demokratischer Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger.” Auch würden nationalstaatliche Befug-nisse durch Gremien auf die EU übertra-gen, „deren demokratische Legitimation nicht transparent genug ist”, so Dürr.

Immer mehr Befugnisse

Demgegenüber steht die Tatsache, dass die Befugnisse des EP im Zuge der ver-schiedenen europäischen Verträge stetig erweitert wurden. Das EP verfügt in vie-len unterschiedlichen Politikfeldern über

ein Mitentscheidungsrecht. Dies ist der Fall im Bereich des Umweltschutzes, des Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs, des Verbraucherschutzes, der Luft-, und Wasserqualität, der Spiel-zeugsicherheit sowie in der Jugendpolitik. Auch ist das EP an der Aushandlung inter-nationaler Verträge beteiligt und wacht über die Einhaltung der Menschenrechte innerhalb der EU.

Mehr als ein Grund wählen zu gehen

Um sein Image zu verbessern, betreibt das EP nun Werbung in eigener Sache. In einer Informationsbroschüre ist die Rede von „Demokratie in Aktion“: „Hier wird Demokratie lebendig.“ Auf der Homepage des EP (www.europarl.europa.eu) werden zehn „gute Gründe“ genannt, warum die Wahl des EP so wichtig sei. Dort wird die Bedeutung des EP für die Zukunft und den Alltag der Menschen betont: „Das Europä-ische Parlament ist (…) ein einflussreicher, nicht zu unterschätzender Akteur.“ Das EP verfüge über Einflussmöglichkeiten im Bereich der Lebensmittelkontrolle, der Warenpreise und sichere die Möglichkeit, in Europa grenzübergreifend problemlos reisen zu können. Dabei wird die EU mit den Nationalstaaten auf eine Stufe gestellt: „Zumeist haben die Europa-Abgeordneten ebensoviel Einfluss auf die europäische Gesetzgebung wie die Regierungen der Mitgliedstaaten.“ In Zukunft werde das EP noch an Kompetenzen dazugewinnen. Der Vertrag von Lissabon spiele dabei eine wichtige Rolle. Durch ihn bekämen die Bürger der EU die Möglichkeit, per Volks-begehren Gesetze zu initiieren. Der Ein-flussbereich des EP werde durch den Ver-trag ebenfalls erweitert. Am Schluss der Punkteliste steht schließlich ein klarer Ap-pell an die Bürgerpflicht: „Geben Sie sich einen Ruck!“ Gudrun Hüther

Mit der Wahlbeteiligung geht es bergab (Bild: bpb)

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14  ı Kultur

Sänger Kai grölt sich mit weit aufgeris-senen Augen die Schlagadern aus dem Hals. Gitarrist Mohren knechtet seine Gi-tarre, bis eine Seite reißt. Drummer Renkes knüppelt schweißgebadet auf sein Schlag-zeug ein, während Bassist Lukas über die Bühne tobt. Das Publikum lässt sich von dieser explosiven Stimmung mitreißen und pogt und rockt direkt vor der Bühne.

„Lefthand Thirdfinger“ war eine von zwei Bands, die bei der „Local Heroes“-Veranstaltung in der vergangenen Woche auftraten. Von Anfang an versprühten sie eine gewaltige Energie, die sich schon nach kurzer Zeit auf die rund 30 Besucher im SP-Saal übertrug. Doch auch die Ska-Punk-Band „Bionic Fist Fuckers“ trug ih-ren Teil zur ausgelassenen Stimmung bei. Mit zwei Posaunen, Schlagzeug, Gitarre und Bass bildetet sie eine gelungene Ab-wechslung zur Rotz-Rock-Band „Lefthand Thirdfinger“ und zeigte sich vielseitig und voll von Einflüssen aus verschiedenen Musikrichtungen. So verstand es die Mu-siker, Ska, Reggae, Punk und Rap zu kom-binieren und sorgten damit immer wieder

Rotz-Rock und Ska-Punk im SP-SaalDie Bands „Lefthand Thirdfingers“ und „Bionic Fist Fuckers“ traten im Rahmen der „Local Heroes“-Veranstaltungsreihe auf und heizten dem Publikum richtig ein.

für überraschende Wendungen. Das Pu-blikum hatte an diesem turbulenten Mu-sik-Mix genauso viel Freude wie die Band und tanzte unbefangen mit.

„Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, dass man etwas bewegt hat.“

Für die fünf Bandmitglieder von „Bionic Fist Fuckers“ stellte der Auftritt deswegen einen vollen Erfolg dar. „Dafür, dass wir nur für eine andere Band eingesprungen sind und es mitten in der Woche ist, war die Stim-mung super“, resümierte Posaunist Andre-as Bach nach dem Konzert. Generell sei es für ihn am wichtigsten, dass das Publikum Spaß an den Auftritten seiner Band habe. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man merkt, dass man etwas bewegt hat. Man verändert zwar nicht die Welt, aber die Leute gehen mit einem Lächeln nach Hause“, erklärte der 24-jährige Sozialpädagogik-Student. Vor sieben Jahren hatte er zusammen mit seinen Freunden aus Neuss und Kaarst den Entschluss gefasst, eine Ska-Band zu grün-den und dafür extra Posaunenunterricht

genommen. „Seitdem haben wir einmal unseren Namen geändert und es kommen immer mehr Rap- und Reggae-Einflüsse hinzu. Aber ansonsten hat sich am Band-Konzept nichts geändert“, erzählte Andre-as. Ihr größtes Konzert habe die Band auf einem Ska-Festival in Neuss gegeben. Dort habe sie vor 600 Leuten gespielt. Ansonsten tritt „Bionic Fist Fuckers“ vor allem in Ju-gendhäusern und autonomen Zentren auf. In Düsseldorf hat die Band erst zum zwei-ten Mal gespielt.

Mehr Konzerte im SP-Saal geplant

Sabrina Kerner, Organisatorin des Konzerts und Mitglied im Kulturreferat des AStA, zeigte sich sowohl mit dem Konzert von „Bionic Fist Fuckers“ als auch mit der ge-samten Veranstaltung sehr zufrieden. „Wir mussten sogar einmal Getränke nachholen – das ist immer ein gutes Zeichen“, erklärte sie. Generell seien die Konzerte innerhalb der „Local Heroes“-Veranstaltungsreihe immer sehr gut besucht. Und die Nachfrage von Bands, die im SP-Saal spielen wollen, werde mittlerweile immer größer. „Deshalb werden wir im nächsten Semester wahr-scheinlich noch mehr Konzerte organisie-ren“, sagte die 27-Jährige.

„Das Preis-Leistungs-Verhältnis im SP-Saal ist sehr gut“

Über diese Ankündigung freute sich Besu-cher Tobias Mönninger. Der 23-Jährige war an diesem Abend zum ersten Mal bei einem „Local Heroes“-Konzert und hat sich nun vorgenommen öfter herzukommen. „Ich stehe hauptsächlich auf Livemusik und unterstütze gerne lokale Bands“, sagte der Medientechnik-Student. Außerdem sei das Preis-Leistungsverhältnis im SP-Saal sehr gut, denn ein Bier für 1,50 Euro sei durchaus bezahlbar. Besucher Jochen ist als Freund der Band „Bionic Fist Fuckers“ zum Kon-zert gekommen und bewertete den Abend als „sehr cool“. „Ich komme generell gerne zu den ‚Local Heroes-Konzerten’, allerdings finde ich, dass dafür zu wenig Werbung ge-macht wird“, sagte der 26-jährige Student der sozialen Arbeit. Denn oft bekomme er nur durch Zufall mit, dass Bands im SP-Saal spielen. Linda Kuhlen

„Bionic Fist Fuckers“ überraschten mit einem Mix aus Ska, Reggae, Punk und 

Rap (Bild: Linda Kuhlen)

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16  ı Kultur

Ein roter Samtsvorhang umrahmt die orientalische Palastkulisse aus Pappe. Vor dem Hintergrund eines glitzernden Sternenhimmels sitzen zwei Pärchen in prachtvollen Gewändern auf Steinbän-ken, singen von der wahren Liebe und gestikulieren mit ausladenden Arm- und Kopfbewegungen. Zwischendurch küs-sen und umarmen sie sich voller Leiden-schaft. Dazu erklingt mal aufbrausendes, mal sanftes Geigenspiel.

Eintauchen in die fabelhafte Welt des Puppenspiels

Diese romantische Szene wird nicht von echten Menschen gespielt, sondern von aufwendig geschnitzten Marionetten, die von schwarz gekleideten Puppenspielern meisterhaft geführt werden. Denn die Szene ist Teil von Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“, das in einer Inszenierung von Anton Bachleitner der-zeit im Düsseldorfer Marionettentheater zu sehen ist. In der heimeligen Atmo-sphäre des kleinen Theaters entführt das Puppenspiel in eine zauberhafte Mär-chenwelt, in der es um große Gefühle wie Sehnsucht, Liebe und Leidenschaft geht.

Die Handlung ist hochdramatisch: Konstanze, ihre Zofe Blonde sowie de-ren Liebhaber und Diener Pedrillo sind Seeräubern in die Hände gefallen und wurden in die Türkei an den Bassa Selim verkauft. Konstanzes Geliebter Belmonte

Theater am seidenen Faden

versucht die Gefangenen nun zu befrei-en und schleicht sich als Baumeister in den Palast ein. Doch der gut geplanten Entführung aus dem Serail stellt sich der misstrauische Palastaufseher Osmin in den Weg. Denn der lässt sich auch durch

Einflößung eines Schlaftrunks nicht aus dem Weg räumen. Und zu allem Über-fluss beginnen die Männer auch noch an der Treue ihrer Frauen zu zweifeln. Denn der Bassa hat sich unsterblich in Konstanze verliebt, während deren Zofe Blonde dem bösen Aufseher versprochen wurde.

Eine Tragödie mit viel Witz

Eine tragische Geschichte, die durch das Puppenspiel nichts von ihrer Ernsthaf-tigkeit und ihrem Tiefgang einbüßt und zudem eine ganze Portion Witz und Ko-mik dazu gewinnt. Für viele Lacher sor-gen etwa die eigenwilligen Charakteren der Puppen. So tritt Zofe Blonde dem Palastaufseher Osmin lieber in den Hin-tern, als seine Liebe zu erwidern. Und als ihr Geliebter Pedrillo an ihrer Treue zu zweifeln beginnt, verpasst sie ihm eine ordentliche Backpfeife. Der aufbrausen-de Fiesling Osmin sorgt ebenfalls für viel Heiterkeit unter dem überwiegend äl-teren Publikum. Denn in seiner ganzen Wut, die ihn oft nicht nur sprichwört-lich in die Luft gehen lässt, zeigt er sich

In der Entführung aus dem Serail tanzen die Puppen (Bild: Düsseldorfer 

Marionettentheater)

Das Düsseldorfer Marionettentheater

– Das Düsseldorfer Marionettentheater zeigt mit 230 Aufführungen pro Jahr le-bendiges und zeitgemäßes Figurentheater für Erwachsene und Kinder ab acht Jahren.

– Im Repertoire des Marionetten-Theaters befinden sich 20 abendfüllende In-szenierungen unterschiedlichster Art. Dazu gehören „Jim Knopf“, „Der satan-archäolügenialkohöllische Wunschpunsch“, „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare sowie Mozarts Oper „Die Zauberflöte“.

– Das Ensemble besteht aus fünf hauptamtlichen Puppenspielern, die die Mario-netten in den meisten Stücken unsichtbar von drei Führungsbrücken aus an bis zu zwei Meter langen Fäden führen. In einigen Stücken stehen die Puppenspieler mit ihren an kurzen Fäden geführten Figuren aber auch sichtbar auf der Bühne.

– Alles, was auf der Bühne zu sehen ist, entsteht weitgehend in den Werkstätten des Theaters nach Entwürfen des künstlerischen Leiters Anton Bachleitner.

– Das Düsseldorfer Marionetten-Theater wird von der Landeshauptstadt Düssel-dorf und vom Ministerpräsidenten des Landes NRW gefördert und ist Mitglied bei der Weltorganisation der Puppenspieler UNIMA sowie beim Verband Deut-sche Puppentheater e.V.

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ı  17Kultur

durchaus tollpatschig und liebenswert. Etwa, wenn er betrunken über die Bühne torkelt und lallend die schönen Mädchen und den guten Wein besingt.

Das Spiel hinter dem Spiel

Beeindruckend an dieser Inszenierung ist die Fingerfertigkeit der vier Puppenspie-ler. Denn auch, wenn die Beleuchtung den Blick von den Spielern auf die Mari-onetten lenkt, kommt man als Zuschau-er oft nicht umhin, dieses Spiel hinter der eigentlichen Inszenierung fasziniert zu verfolgen. Hochkonzentriert und mit ausdruckslosen Gesichtern hasten sie mit den Puppen über die Bühne, wiegen ihre Körper und damit die Marionetten

Comic

im Takt der Musik und erschaffen mit minimalen Arm- und Handbewegungen die individuellen Charakterzüge der höl-zernen Figuren. Brenzlig wird es immer, wenn die Spieler innerhalb der Szenen die Puppen tauschen, wenn ein Spieler zwei Marionetten gleichzeitig führen muss oder wenn er zum Puppenspiel auch noch das Bühnenbild verändert. Beachtlicherweise stellen sich hierbei kaum Patzer ein.

120 Minuten Märchen und Poesie

Das Marionettentheater beschert dem Publikum mit seiner fabelhaften Insze-nierung des Stücks „Die Entführung aus dem Serail“ also einen wunderbar erfri-

schenden Abend, der alle Alltagssorgen für rund zwei Stunden vergessen lässt. Weitere Vorführungen sind am Freitag, 22. Mai um 20 Uhr; Samstag, 23. Mai um 15 und 20 Uhr; Sonntag, 24. Mai um 14 und 17 Uhr sowie von Mittwoch, 27. Mai, bis Freitag, 29. Mai, jeweils um 20 Uhr. Für Sonntag, 30. Mai, sind um 15 und 20 Uhr die letzten Vorstellungen angesetzt. Zum Düsseldorfer Marionettentheater gelangt man über den Innenhof des Pa-lais Wittgenstein an der Bilker Straße 7. Die Eintrittskarten kosten ermäßigt je nach Platzwahl zwölf bis 17 Euro. Wei-tere Infos gibt es im Internet unter www.marionettentheater-duesseldorf.de oder unter der Nummer 0211/ 328432. Linda Kuhlen

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18  ı Kultur

Plötzlich ist es stockfinster. Gerade noch war es taghell vor der Kölner „unsicht-Bar“ – doch im Restaurant selbst ist es ab-solut dunkel. So dunkel, dass die Kellne-rin Sheba die Initiative ergreifen und den richtigen Platz zuweisen muss. Ob Sheba im Hellen oder Dunkeln arbeitet, macht für sie keinen Unterschied: Sie ist blind – genau wie alle anderen Mitarbeiter des Restaurants.

Die Hände ertasten behutsam den Tisch. Glas, Besteck, Serviette und Teller sind lo-gisch im Uhrzeigersinn angeordnet, damit beim Essen nichts schief geht. Und tat-sächlich: Das Essen und Trinken gelingt fast problemlos, nachdem man sich erst einmal eine Weile an diese vollkommene Finsternis gewöhnt hat. Nur eines ist auf-fällig: Statt zu Messer und Gabel zu grei-fen, ist das Essen mit den Händen immer wieder eine wesentlich leichtere Variante. So kommt es, dass die Teller allmählich vollständig leer werden. Und das, obwohl die Gerichte wirklich ungewöhnlich stark gewürzt sind. Oder liegt auch das nur an der Dunkelheit?

Statt zwischen Tür und Angel schnell einen ungesunden Happen zu verspei-sen, braucht das Essen in der Unsicht-Bar Zeit. Ein erstes Essen im Dunkeln kann bis zu drei Stunden dauern, da man sich voll und ganz auf seine übrigen vier Sinne konzentrieren muss. Die blinden Kellner bieten Menüs als vegetarische Variante, mit Geflügel, Lamm oder Fisch sowie ein

Blind Date in Köln

Überraschungsgericht als Dreigang- oder Viergangmenü mit Suppe oder Nachtisch an. Dennoch bleibt dem Gast bis zum Schluss unklar, welche Zutaten tatsäch-lich auf dem eigenen Teller liegen. Bei Verlassen des Restaurants kann man dann die einzelnen Gerichte nachlesen.

Mit 32 Euro für das billigste sowie fast 50 Euro für das teuerste Menü ist das An-gebot Unsicht-Bar für den studentischen Geldbeutel nicht ganz so günstig wie der Türke oder Italiener um die Ecke. Doch dafür bekommt man ein ganz besonderes Erlebnis geboten. Damit ein reibungs-loser Ablauf des Dinierens im Dunkeln

gewährleistet wird, muss jeder Gast zwei Spielregeln einhalten: Zum Beispiel dür-fen ungewollte Lichtquellen wie Handys, Feuerzeuge, Zigaretten und fluoreszieren-de Uhren nicht mit ins Restaurant genom-men werden.

Und ohne die stellt jeder Besucher schnell fest: Ohne die Hilfe von Menschen wie Sheba läuft gar nichts in der Unsicht-Bar. Immer wieder kommt die aufmerk-same Kellnerin vorbei und fragt, ob alles soweit in Ordnung sei. Das ist es tatsäch-lich - doch ob sich das Konzept auf die eigene WG-Küche übertragen lässt? Die Mitbewohner mögen vielleicht komisch

 Damit nichts schief geht, ist das Besteck im Uhrzeigersinn angeordnet (Bilder: unsicht-Bar)

In der Kölner „unsicht-Bar“ wird im Dunkeln gegessen

Hintergrund

Vorbild für die „unsicht-Bar“ ist das weltweit erste Dunkelrestaurant „blindekuh“ (www.blindekuh.ch) im schweizerischen Zürich. Dessen Ziel ist es, eine Gastronomie zu schaffen, die Nichtsehen zum Erlebnis werden lässt und den Dialog zwischen blin-den und sehenden Menschen fördern soll. Nach deren Gründung 1999 in einer ehemaligen Methodistenkirche wurde dieses Konzept zahlreich ko-piert und scheint seitdem die ganze Welt zu erobern. Es folgten „unsicht-Bars“ in Köln (2001), Berlin (2002) und Hamburg (2006) und weitere ähnliche Restaurants in Frankfurt, Pa-ris, London und Moskau.

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ı  19Kultur

1 Sie schreit auf. Mit zu Tode erschrockenem Gesicht steht sie verwirrt da und kann ihren Blick nicht abwenden. Erst nach einigen Minuten lässt sie sich auf den Boden fallen und fängt an zu weinen. Sie murmelt etwas vor sich hin und schluchzt. Jedes Mal, wenn sie einen Blick darauf wirft, wird ihr Schluchzen lauter. Ein Gefühl der Verwahrlosung und seelischen Drecks breitet sich in ihr aus.

2 Sie öffnet die Tür. Ihr Blick gleitet durch den Flur. Kurz darauf rührt sie sich nicht vom Fleck. Schwindel überfällt sie. Sie versucht sich an der Tür festzuhalten. Vor ihren Augen verdunkelt sich alles und sie stürzt mit einem dumpfen Aufprall zu Boden. Ohnmächtig bleibt sie dort liegen.

3 Er klopft drei Mal an die Tür. Sekunden vergehen, in denen er in der Stille des Treppenhauses bewegungslos wartet. Nichts regt sich. Er ruft sie auf dem Handy an. Nur das monotone Signal im Hörer. Danach entschließt er sich, die Türklinke zu betätigen. Zu seinem Erstaunen lässt sie sich öffnen und er betritt die Wohnung. Kaum ist er drinnen, rast sein Herz und er hört es in seiner Brust schlagen. Sein Atem beschleunigt sich, er schnappt nach Luft. Sein Gesicht wird kreidebleich. Kurz danach fällt er auf die Knie und muss sich übergeben.

4 Er wäscht sich im Badezimmer das Gesicht, betrachtet es im Spiegel, putzt sich die Zähne, rasiert sich. Er atmet einmal tief ein und aus, mustert kurz das Badezimmer und verlässt es. Durch den Flur schreitet er ins Wohnzimmer. Mit einem Mal verlangsamen sich seine Schritte. Er bleibt stehen und starrt auf einen Punkt im Raum. Sein Mund trocknet aus. In seinen Augen bildet sich eine unendliche Leere. Seine Augen fangen an, orientierungslos durch den Raum zu kreisen. Er versucht etwas zu sagen, sich zu bewegen, aber er scheint wie paralysiert zu sein.

5 Familie A sitzt gemeinsam auf der Couch und schaut sich wie jeden Abend die Nachrichten an. Kurz zuvor aßen sie zu Abend. „Heute ereigneten sich vier dramatische Selbstmorde. Vier junge Menschen nahmen sich auf bru-tale Weise das Leben. Sie waren alle Anfang 20. Die Selbstmorde fanden in kurzen zeitlichen Abständen voneinander statt. Die Motive sind unklar. Die Polizei sieht derzeit keinen sichtlichen Zusammenhang der vier Taten.“, berichtet der Nachrichtensprecher. „Das erste Opfer erhängte sich im Flur seiner Wohnung. Seine Eltern befinden sich momen-tan in einer Anstalt, wo sie nach dem Schock psychologisch behandelt werden. Es war ihr einziger Sohn.“ „Das zweite schnitt sich in der Wohnung seiner Freundin die Kehle durch. Die Freundin fand ihn in einer großen Blutpfütze, mit dem Tatmesser in der Hand. Sie fiel sofort in Ohnmacht. Laut dem Vater des Opfers führten die beiden eine glückliche Beziehung.“ „Das dritte Opfer suchte sich in ihrer Wohnung dasselbe Schicksal. Ihr Freund entdeckte sie mit aufge-schnittenen Pulsadern.“ „Das vierte tötete sich durch ein chemisches Gift. Ihr Freund verfiel seitdem in ein Schweigen. Ärzte vermuten, dass er sich auf dem Weg ins Koma befindet.“ „Keiner der Opfer hinterließ einen Abschiedsbrief oder einen erkennbaren Grund für die Tötung.“Schweigend schaltet Herr A den Fernseher aus und die Familie A betrachtet mehrere Minuten lang ausdruckslos den schwarzen Bildschirm. Alle vier Personen, die sich das Leben nahmen, waren ehemalige Schüler von Herrn A. Bildfetzen quälen seinen Kopf. Er sieht jede einzelne Person vor Augen. Solche Zufälle kann es doch nicht geben. Warum hat er alle vier damals so sehr gehasst? Was machte sie so unfreundlich in seinen Augen? Er spürt den vergangenen Hass noch so, als wäre er frisch. Aber diesmal mutiert er nicht zum Ausdruck, sondern nur zu Vorwürfen und einem Gefühl von Erbärmlichkeit.Herr A möchte so gerne erfahren, ob diese Zeit auch ein Grund für den Selbstmord war. Michail Bagaviev

Kurzgeschichte: Vier Leben

gucken, aber irgendwann wären auch sie vom Experiment überzeugt - spätestens beim Blick auf die nächste Stromrech-nung.

Die „unsicht-Bar“ im Stavenhof 5-7 hat täglich von 18 bis 24 Uhr geöffnet. Da man mit längeren Wartezeiten rech-nen muss, empfiehlt es sich, ein paar

Wochen vorher zu reservieren (per Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0221/200 59 10). Mehr Infos gibt es unter www.unsicht-bar-koeln.de

P.S. Als Einstimmung auf einen Besuch in der „unsicht-Bar“ empfiehlt es sich, den

Film „Erbsen auf halb 6“ anzusehen. Dort wird das Schicksal von Jakob erzählt, der durch einen Autounfall sein Augenlicht verliert und seitdem auf fremde Hilfe an-gewiesen ist und seine Erbsen zur besse-ren Orientierung nun auf halb sechs Uhr auf seinem Teller wieder findet. Valerie Timm

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Sonntag 24.05.2009 VON DER GÖTTIN ZUR GATTIN, 18 Uhr, Kultur | Bühne, Haus der Freude 

   CLUB DER TOTEN DICHTER, �0 Uhr, Kultur | Büh-ne, Theater am Schlachthof, Neuss

MAXIMILIAN HECKER, �1 Uhr, Konzert | Pop, Zakk

Montag 25.05.2009 SYMPHONIEORCHESTER DER ROBERT-SCHU-MANN-HOCHSCHULE, 19 Uhr, Kultur | Klassik, Tonhalle 

Dienstag 26.05.2009   LOCAL HEROES - IMPRO-THEATER, �0 Uhr, weitere | Uni, SP-Saal

   KABALE UND LIEBE, 19:30 Uhr, Kultur | Bühne, Düsseldorfer Schauspielhaus

KARAOKE, �0 Uhr, Party | Mixed Music, Papagayo

LAND IN SICHT, �0 Uhr, Kultur | Bühne, Zakk

Mittwoch 27.05.2009  AFFECTED BY, 19 Uhr, Kultur | Bühne, FFT Juta

   KURZE NACHT, �0 Uhr, Party | Mixed Music, Peo-ple Clubbar 

 „GEDANKEN ZUR SPRACHE” - TEIL 3: SCHRIFTREISE ZUR KOMMUNIKATION, von und mit Gon Kim,weitere | Diskussion/Vortrag , ab �0:30 Uhr, Solaris �3 e .V .

COUCH . EIN HEIMATABEND, �0 Uhr, Kultur | Bühne, Kom(m)ödchen

Freitag 29.05.2009   FRINGE-FESTIVAL, Kultur | Bühne, Fringezelt am Gymnasium Petrinum, Recklinghausen 

   17 . DÜSSELDORFER JAZZ RALLY, 1� Uhr, weitere | Special Events, Innenstadt

  ROCKT!, �0 Uhr, Kultur | Bühne, Savoy Theater

TEUFELSHAKEN, �0:1� Uhr, Kultur | Literatur, Stern-Verlag Janssen & Co

KOPFPILOT, MAILO, �� Uhr, Konzert | Punk/Indie, FFT Kammerspiele

WLADIMIR KAMINERS RUSSENDISKO, �0 Uhr, Party | Mixed Music, Zakk

Samstag 30.05.2009   TRÖDELMARKT, 8 Uhr, weitere | Flohmarkt, Aa-chener Platz

  COMPILATION IV, 19 Uhr, Kultur | Kunst, Kunsthalle

DER ROTKÄPPCHEN REPORT - (FREI AB 18), �0 Uhr, Kultur | Bühne, Theater Flin 

EURODANCE – WE LIKE TO MOVE IT, �� Uhr, Party | Mixed Music, Pretty Vacant

Donnerstag 28.05.2009  JORGE PARDO, 11-18 Uhr, Kultur | Ausstellung, Kunstsammlung NRW K�1 

   FÜR EIN NEUES SOZIALMODELL IN EUROPA, 19 Uhr, weitere | Diskussion/Vortrag, Zakk

   LOVE NADINE, KAI LECKEBAND, �0 Uhr, Konzert | Pop, People Clubbar

ANNE MICHAELS/KATJA RIEMANN, �0 Uhr, Kultur | Literatur, Mayersche Buchhandlung

WLADIMIR KAMINERS „ES GAB KEINEN SEX IM SOZIA-LISMUS“, �0 Uhr, Kultur | Literatur, Zakk

SUSHI . EIN REQUIEM, �0 Uhr, Kultur | Bühne, Kom(m)ödchen

Freitag 22.05.2009   FÖNEN LERNEN: SONGWRITING, GEDICHTE, KURZ-PROSA, 1� Uhr, Kultur | Literatur, Zakk

   DIE HEILIGE JOHANNA DER EINBAUKÜCHE, 16 Uhr, Kultur | Bühne, Theater Flin

STAIRWAYS TO HEAVEN, 19:30 Uhr, Kultur | Bühne, Düsseldorfer Schauspielhaus

RIMINI-PROTOKOLL: DER ZAUBERLEHRLING, �0:00 Uhr, Kultur | Bühne, Central

Samstag 23.05.2009   TRÖDELMARKT, 8 Uhr, weitere | Flohmarkt, Aa-chener Platz

   UFO, 11 Uhr, Kultur | Ausstellung, NRW-Forum Kultur und Wirtschaft

CHRISTOPHER STREET DAY, 1� Uhr, weitere | Special Events, Apollo-Platz

THE ADICTS, 19:30 Uhr, Konzert | Punk/Indie, Zakk

Donnerstag 21.05.2009  TRÖDELMARKT, 1� Uhr, weitere | Flohmarkt, Obi-Parkplatz Königsberger Straße

   KICKOFF ROLLNACHT, 19 Uhr, weitere | Sport, Burgplatz Düsseldorf

CLUB DER TOTEN DICHTER, �0 Uhr, Kultur | Bühne, Theater am Schlachthof, Neuss

CROSS NOT LINE THE DO, �0 Uhr, Kultur | Bühne, Tanzhaus NRW


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