Date post: | 26-Jul-2018 |
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Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheits-frderung in Grobetrieben
Mit Fokus auf die Rolle von Fhrung und Schichtarbeit
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 1
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
ZurVerwendungdesLeitfadens.........................................................................................2 Vorwort...............................................................................................................................31 WasistBurnout?............................................................................................................................4 1.1 Belastung..............................................................................................................6 1.2 Stressverarbeitung................................................................................................6 1.3 Erholung...............................................................................................................7 1.4 Beanspruchung.....................................................................................................8 1.5 WorankannmanBurnouterkennen?..................................................................82 DiePraxis-StudiealsBasisdesbetrieblichenBurnout-Prventionsleitfadens...........................11 2.1 Ergebnisse:Gesamt.............................................................................................11 2.2 Ergebnisse:SchichtarbeitundBurnout-Risiko...................................................12 2.3 Ergebnisse:FhrungundBurnout-Risiko..........................................................14 2.3.1 Ergebnisse:Burnout-RisikoalsFhrungsthema................................................15 2.3.2 FhrungalsSupportfrpassendeAnforderungen...........................................16 2.3.3 FhrungalsSupportfrStressverarbeitung......................................................16 2.3.4 FhrungalsSupportfrErholung.....................................................................16 2.4 Ergebnisse:PrventionsangeboteundBurnout-Risiko......................................17 2.4.1 BestehendeAngebote........................................................................................17 2.4.2 FehlendeAngebote............................................................................................18 2.4.3 AusmaderAngebote.......................................................................................18 2.4.4 InanspruchnahmederAngebote........................................................................18 2.4.5 ZusammenhangzwischenBurnout-RisikoundbetrieblichenAngeboten........183 BetrieblicheHandlungsmglichkeiten.........................................................................................19 3.1 PrventionvonBurnout....................................................................................20 3.1.1 Primrprvention...............................................................................................20 3.1.2 Sekundrprvention..........................................................................................20 3.1.3 Tertirprvention...............................................................................................20 3.2 EbenenfrprventiveManahmenimBetrieb................................................21 3.2.1 Unternehmenskultur-Gesellschaft..................................................................21 3.2.2 BetrieblicheStrukturenundProzesse...............................................................22 3.2.3 IndividuellesVerhaltenundKompetenzen.......................................................23 3.3 Zusammenfassung:PrventiveManahmenaufunterschiedlichen EbenenimBetrieb..............................................................................................24 3.4 ZielgruppenspezifischeManahmenundHandlungsempfehlungen................25 3.4.1 Zielgruppe:Schichtarbeitende...........................................................................25 3.4.1.1 IndividuelleManahmen....................................................................................25 3.4.1.2 BetrieblicheManahmen....................................................................................25 3.4.1.3 UnternehmenskulturelleManahmen...............................................................25 3.4.2 Zielgruppe:Fhrungskrfte................................................................................26 3.4.2.1 IndividuelleManahmen....................................................................................26 3.4.2.2 BetrieblicheManahmen....................................................................................26 3.4.2.3 UnternehmenskulturelleManahmen...............................................................264 Checklisten...................................................................................................................................27 4.1 WiebemerkeichersteWarnzeichenbeimirselbst?..........................................27 4.2 Waskannichtun,wennichBurnout-Anzeichenbeimirfeststelle?.................27 4.3 WiebemerkeichersteAnzeichenbeimeinenMitarbeitenden?.......................28 4.4 Waskannichtun,wennichersteAnzeichenbeimeinen Mitarbeitendenwahrnehme?.............................................................................28 4.5 WiekannichalsFhrungskraftinmeinemBereichvorbeugen?......................28 4.6 FhrungsgesprchebeiBurnout-Risiko-Verdacht..............................................29 4.7 Fhrungskrfte-Workshop:Burnout-Prvention..............................................31 4.8 InnerbetrieblicherBurnout-Prventionsleitfaden..............................................32 4.9 AnlaufstellenundKontaktadressen..................................................................335 RechtlicheGrundlagen.................................................................................................................33 5.1 FrsorgepflichtderArbeitgeber/in....................................................................33 5.1.1 AllgemeinesbrgerlichesGesetzbuch................................................................33 5.1.2 Angestelltengesetz.............................................................................................33 5.2 Arbeitnehmer/innenschutz-Gesetz...................................................................33 5.2.1 AllgemeinePflichtenderArbeitgeber/in...........................................................33 5.2.2 Prventivfachkrfte:Arbeitspsycholog/innen..................................................346 Literaturverzeichnis.....................................................................................................................35 Abbildungsverzeichnis.....................................................................................................36
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Verwendung des Leitfadens, Impressum
Zur Verwendung des Leitfadens
DervorliegendeLeitfadendientalsEmpfehlungfralljeneOrganisationen,diesichmitdemThemaBurnoutbzw.Burnout-Prventionbeschftigenwollen.ErbildetdenSukkusderPraxis-StudieBurnout-GefhrdunginGrobetrieben&dieRollevonFhrungundSchicht,diedasIBGmitFrderungdesFGdurchgefhrthat(Gabrieletal.,2009).Das Burnout-Syndrom geriet in den letzten Jahrenzunehmend ins Blickfeld der ffentlichen aber auchbetrieblichenAufmerksamkeit.ManverstehtdaruntersowohldenProzesszunehmender,wieeinenZustandvlliger Erschpfung. Heutzutage ist Burnout wedereintypischesPhnomeninMensch-zu-Mensch-Beru-fennocheinetypischeManagerkrankheit:Jedeundjederkanndavonbetroffensein.
DieAuswirkungen von Burnout knnen fr die Be-troffenen sowie die Betriebe enorm sein. Aufgrunddessen wurde der vorliegende Leitfaden entwickelt,um Betrieben mgliche Prventions- und Interventi-onsmanahmenaufverschiedenenEbenenvorzustel-len.DerFokusliegtdabeiaufdenBereichenFhrungund Schichtarbeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist dieBeschreibungdeskonkretenVorgehensimAnlassfall,sowieChecklistenmitWarnzeichenfreineBurnout-GefhrdungundrechtlicheGrundlagen.
DownloadsdesgesamtenLeitfadenssowiederCheck-listen (alspdfundalsWorddatei)findenSieaufderHomepage des Fonds Gesundes sterreich unterwww.fgoe.org/presse-publikationen/downloads/forschung
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 3
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser!
In nur wenigen Jahren hat sich das Burnout-Syndrom von einer Managerkrankheit zu einer Erkrankungs-form vieler unterschiedlicher Berufsgruppen entwi-ckelt. Neben individuellen und sozialen Faktoren tra-gen psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz zur Entstehung bei. Beispiele sind Schichtarbeit, Druck, mangelnde Anerkennung oder betriebliche Vernde-rungen. Betriebe - mit ihren klaren Strukturen und Prozessen - bieten ein sehr gutes Umfeld, um Burnout-Prvention zu implementieren.
Der Burnout-Leitfaden zur betrieblichen Gesundheits-frderung ist ein wertvolles Produkt, das Betriebe dabei untersttzt, die Work Life Balance der Beschf-tigten zu frdern. Checklisten helfen dabei, Anzeichen von Burnout bei sich oder Mitarbeitenden zu erken-nen. Fr verschiedene Zielgruppen werden spezifische Manahmen beschrieben, mit denen dem Burnout-Risiko auf individueller, betrieblicher und unterneh-menskultureller Ebene begegnet werden kann.
Mag. Christoph HrhanLeiter des Fonds Gesundes sterreich
Die Studie, die dem vorliegenden Prventionsleitfaden zugrunde liegt, bietet neues serises Datenmaterial bzgl. Burnout-Risiko im Zusammenhang mit Schichtar-beit und Burnout als Fhrungsthema die wichtigsten Ergebnisse werden hier zusammengefasst. Wer Betrof-fene kennt oder gar selbst einmal Burnout durchleben musste, wei um das persnliche Leid und auch die
Schwierigkeiten, die Unternehmen dadurch entstehen knnen. Immer mehr Unternehmen engagieren sich daher in der Gesundheitsfrderung und Prvention. Dieser Leitfaden will betrieblich Verantwortliche er-mutigen und untersttzt diese mit vielen praktischen Checklisten, Anleitungen und Tipps (die auch als Download zur Verfgung stehen).
Mag.a Dr.in Theresia GabrielIBG Institut fr humankologische Unternehmens-
fhrung
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Was ist Burnout?
1 Was ist Burnout?
DemLeitfadenliegteinsystemischesVerstndnisvonBurnoutzugrunde.Entgegender(leiderimmernoch)weitverbreitetenMeinung,ArbeitsvermgenseietwasreinIndividuellesundPrivates,konntedasIBGinvie-lenProjektenundStudiendieinternationalanerkann-teSichtweisederbetrieblichenGesundheitsfrderungnachweisen,dassneben individuellenFaktorenauchbetriebliche Prozesse und unternehmenskulturelleFaktorenausschlaggebenddafrsind,obMitarbeiten-dearbeitsfhigsindodernicht.EineoptimalePassungzwischendenAnforderungenunddenBewltigungs-mglichkeiten ermglicht Gesundheit und Arbeits-vermgen ber verschiedene Lebensphasen. Dabeimssen die drei Eckpunkte bercksichtigt werden:die individuellen Personen mit ihrem Verhalten, diebetrieblichenProzesseundStrukturen,dieUnterneh-menskulturundFhrung(sieheAbbildung1).
Abbildung 1. Nachhaltiges Arbeitsvermgen (IBG)
DasModellvonGeyerhofer&Unterholzer(2008)un-tersttztdieseSichtweiseundunterscheidetzwischenindividuellen,privaten,organisationalenwieauchso-zialenAspekten,dieeinBurnout-Risikomindernoderauchfrdernknnen.
persnliches Wach
stum
betr
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lich
es W
achs
tumKultur
Leitbild, Team Kultur, Fhrung ...
ArbeitsbewltigungArbeitsinteresseZusammenarbeitProzesse
Arbeitsinhalt,Arbeitszeit,
Arbeitsablufe ...
IndividuumGesundheit,Kompetenz,Biografie ...
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 5
Was ist Burnout?
Abbildung 2. Das Trichtermodell: eine systemische Sichtweise von Bur-nout (nach Geyerhofer und Unterholzer, 2008)
Burnout-Risiko entsteht aus einem Mix von meh-reren Belastungen: im Betrieb (z.B. Zeitdruck, Ar-beitsberlastung, mangelnde Pausen, schlechtesFhrungsverhalten), in der Person (z.B. ineffektivesStressmanagement, mangelnde Entspannungsfhig-keit), im privat-familiren Bereich (z.B. Belastungendurch Beziehungskrisen, Betreuungspflichten vonKindern,Pflegebedrftigen,...),aberauchimsozialenBereich(z.B.Leistungsgesellschaft,hoheArbeitslosig-keitbeiproblematischerwirtschaftlicherLage).
Jeder Mensch, der Belastung erlebt, muss diese Be-lastungverarbeiten -mitdieserBelastungumgehen.Keine konstruktiveVerarbeitungsstrategie zu finden,stellteinweiteresRisikomomentdar.AuerdemwirdErholung,dasAuffllenderReserven,einwesentlichesAusgleichsmoment.
Burnout-Risiko resultiert aus einer Dysbalance vonBelastungundErholung:(KallusundJimenz,2008)
Langanhaltender Stress
Ineffiziente Stressverarbeitung
Mangelhafte Erholung
Soziale AspektePrivate Aspekte
Individuelle AspekteOrganisationsaspekte
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Was ist Burnout?
Abbildung 3. Burnout-Risiko-Modell (nach Kallus und Jimenz, 2008)
Im Folgenden werden u.a. die Begriffe Belastung,StressverarbeitungundErholungtheoretischerlutertundmitBeanspruchunginBeziehunggesetzt.
1.1 Belastung
Der Studie liegt die normierte Definition zugrunde,entsprechendderpsychischeBelastungdieGesamt-heitdererfassbarenEinflsse,dievonauenaufdenMenschenzukommenundauf ihnpsychischeinwir-ken ist1. Stress kennzeichnet hier einerseits ausl-sendeBedingungen(z.B.Zeitdruck)undandererseitsReaktionenaufdiese.SolcheBelastungenknnenausverschiedenenLebensbereichenherrhren(sieheAbbildung2).
1.2 Stressverarbeitung
Coping- oder auch Stressverarbeitungs-Strategiensind2 psychische Vorgnge, die ungeplant oder auchgeplant, unbewusst oder auch bewusst bei Stress inGanggebrachtwerden,umdiesenZustandentwederzu verringern oder zu beenden. Die Literatur kenntmehrereModelle,dieseStrategiendifferenziertzube-trachtenz.B.inBezugaufderenZiel,derenFunkti-onoderauchderenWirksamkeit.RelevanterscheintimZusammenhangmitderStudiev.a.dieUnterschei-dungzwischenpositiver(zielfhrender)undnegativerStressverarbeitung(z.B.GrbelnoderderBurnout-Di-mension Depersonalisation, Zynismus, Rckzug), diehufigimKontextvondepressivenVerstimmungenzufindenist.WeitersherauszugreifenistdasderStudiezugrundeliegendeModellvonBurisch3,dasverschie-deneFormenderStressverarbeitungbeschreibt,esgiltfr die jeweilige Situation die jeweils passendste zufinden.
1 (DIN Norm 33405 ISO 10075) (Landau, 2007, S. 301)2 (Janke, Erdmann, Kallus, 1985)3 (1994)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 7
Was ist Burnout?
Abbildung 4. Vier Arten der Stressbewltigung (nach Burisch, 1994)
ImZusammenhangmitderVerarbeitungvonSchicht-arbeit-bezogenenBelastungenwurdedieAuswirkungvonaktiverbzw.passiverunddirekterbzw. indirek-terStressverarbeitunguntersucht4.Dabei zeigte sich,dassaktive(z.B.mitVertrautensprechen)unddirekte(nderung derArbeitsbedingungen bzw. Schichtpl-ne)Strategienerleichterndwirken.PassiveStrategien(z.B. Alkoholkonsum) wirken dagegen nicht erleich-ternd und sind mit hheren Stresswerten und mehrBurnout-Gefhrdungverbunden.
1.3 Erholung
Gemeinhin verbindet man mit sich erholen ausru-hen,nichtstun,sichentspannen,schlafen.Jedoch:Er-holungistmehralseinereinpassiveBeseitigungvonErmdungdurchz.B.Schlafen.ErholungkannalseinganzheitlicherProzessbeschriebenwerden,dersowohlkrperlichewieauchpsychischeBalancierungsaktivi-ttenumfasst.ErholungbeinhaltetAktivitten,
diesystematischbenutztwerdenknnen,umSituatio-nenzuoptimierenundpersnlicheRessourcenwiederaufzubauen. Dabei ist zu beachten, dass Ressourcennichtunbeschrnktverfgbar sindwederkrperli-chenochpsychische.SchlafisteinwesentlichesMomentderErholungundwird durch Schichtarbeit naturgem beeinflusst. IstdieErholungsmglichkeitdurchausreichendenSchlafnichtgegeben,sotrittchronischeErschpfungauf5.ObunterschiedlicheSchichtplnemitverschiedenausge-prgtemBurnout-Risikozusammenhngenwurdeun-tersuchtdieBefundegehenhierauseinander6.WeitersbeeinflusstdasArbeiteninderSchichtjedochauch andere Erholungsmglichkeiten als den Schlaf:GemeinsammitderFamilieoderFreundenerholsameAktivittenauszubenwirderschwert.
4 (Kandolin, 1993 oder Jamal & Baba, 1997)5 (Demerouti, 1999)6 (Jamal & Baba, 1997 und Kandolin, 1993)
Erholung bekommt man nicht nur durch Schlaf
Erholung ist mehr als eine passiveBeseitigung von Ermdung.
Weitere Erholungsmglichkeiten: Aktivitten mit der Familie oder Freunden hobbies ...
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Was ist Burnout?
1.4 Beanspruchung
ImGegensatzzuBelastungmeintBeanspruchungdieindividuelle,zeitlichunmittelbareundnicht langfris-tigeAuswirkung der psychischen Belastung auf denMenschen in Abhngigkeit von seinen individuellenVoraussetzungen und seinem Zustand7. Hier wirddeutlich, dass zwischen einer Belastung, die auf je-manden einwirkt, und der erlebten BeanspruchungProzesse (sog. Stressverarbeitungs-Mechanismen8)wirksam werden, die den Grad der Beanspruchungmitbestimmen.Verfgt jemandzueinembestimmtenZeitpunkt in einem bestimmten zeitlichen wie situa-tivenKontextbereinhochwirksamesSetanBewl-tigungsmechanismenundweitersberhocheffizien-teErholung,sowirdeinhohesAusmaanBelastungohnenegativeKonsequenzenmglich.DieBetonungderKontextemachtdeutlich,dassdieseBalance im-merirritierbarbleibt.
1.5 Woran kann man Burnout erkennen?
FrVerantwortlicheistesoftschwierigeinehoheBe-anspruchungssituationbzw.einbeginnendesBurnout-RisikobeiMitarbeitendenfestzustellen.FreudenbergerundNorthliefernmitihremModell12StadienvonBurnouteineguteHilfestellungfrFh-rungskrfte, Betriebsrte oder Personalverantwortli-che9.DiesesModellkannhelfen,mglicheSymptomezuverdeutlichenundes isteingutes InstrumentzurSensibilisierung(Ahja,daskenneichauch).Esistjedochanzumerken,dassdieimModellbeschriebenenPhasenundSymptomeoftnichtbewusstwahrgenom-menwerden(knnen).SietretenauchnichtimmerinderangegebenenReihenfolgeauf.Auerdemumfasstdas Vollbild der Burnout-Symptomatik wie bereitserwhnteineErschpfungaufallenEbenen:krper-lich,psychisch,geistigundsozial10.
7 (DIN Norm 33405 ISO 10075) (Landau, 2007, S. 301)8 siehe Abbildung 4. Vier Arten der Stressbewltigung (nach Burisch, 1994)9 (siehe Abbildung 5. 12 Stadien von Burnout (nach Freudenberger & North, 1992))10 (Gabriel, 2008)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 9
Was ist Burnout?
Abbildung 5. 12 Stadien von Burnout (nach Freudenberger & North, 1992)
Stadium 1: Der Zwang sich zu beweisen: AusgesundemTatendrangwirdbersteigerterEhrgeiz.DasStrebenwirdzumZwang,essinktdieBereitschafteigene Mglichkeiten und Grenzen bzw. auch Rck-schlgeanzuerkennen.
Stadium 2: Verstrkter Einsatz: Das Gefhl, alles selbst machen zu mssen, um sichzubeweisen,wirdimmerdeutlicher.Mankannnichtsdelegieren,dennmanselbstistunentbehrlich.
Stadium 3: Vernachlssigung der eigenen Be-drfnisse: Manfhltsichausgesprochenwohl.DerWunschbzw.dasBedrfnisnachsozialenKontakten,RuheundEnt-spannungtritt indenHintergrund.Man ist inFahrt,man ist imStress,hatkeineZeitundfindetdas toll.Schlafdefizite,FastfoodundderSubstanzkonsumstei-gen.
Stadium 4: Verdrngung von Konflikten und Bedrfnissen: Dessenbedarfes,umdieArbeitsfhigkeiterhaltenzuknnen. Eine Konfrontation wre selbstenttarnend.Es tretenzunehmendFehlleistungenauf (Terminver-wechslungen,Unpnktlichkeit).
Stadium 5: Umdeutung von Werten: Es kommt zu einer Wahrnehmungsvernderung derWirklichkeit(Abstumpfung).DiePriorittenverschie-bensichdrastisch.Wasbisjetztwichtigwarundwaseszuschtzengalt,trittzugunstenderArbeit(Bezie-hung) indenHintergrund (EntwertungundUmwer-tung).EskommtzueinerEinengungderSichtweisenundzuBeziehungskrisen.
Stadium 6: Verstrkte Verleugnung der aufge-tretenen Probleme: AbkapselnvonderUmwelt,dieauchentwertetwird,Zynismus,aggressiveAbwertung,UngeduldundInto-leranz. Deutliche Leistungseinbuen und krperlicheBeschwerden. Soziale Kontakte werden extrem an-strengend.
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Was ist Burnout?
Stadium 7: Rckzug: DasSozialeNetzwirdalsfeindlicherlebt.Kritikwirdnichtmehrvertragen.Orientierungs-undHoffnungs-losigkeittretenauf.ErsatzbefriedigungentretenindenVordergrund.ManleistetDienstnachVorschrift.
Stadium 8: Verhaltensnderung: Manwirdzunehmendapathisch.ParanoideTendenzentretenauf.JedeAufmerksamkeitwirdalsAngriffver-standen.
Stadium 9: Verlust des Gefhls fr die eigene Persnlichkeit: Entwurzelung und Sinnlosigkeit prgen diesen Zu-stand.Manfunktioniertnurmehrautomatisch.JedesGefhlfrNheundandereEmpfindungenistverlo-rengegangen.
Stadium 10: Innere Leere: Mutlos, leer, ngstlich, panisch. Exzessive Ersatzbe-friedigungen.
Stadium 11: Depression: Verzweiflung,Erschpfung,Suizidgedanken
Stadium 12: Vllige Burnout-Erschpfung: Geistiger, krperlicher und emotionaler Zusammen-bruch
Das Sanduhr-Modell11 veranschaulicht sowohl dieprventivenChanceninRichtungArbeitsvermgenalsauchdiebetrieblichenBurnout-Risikofaktoren12.Betriebliche,persnliche,privateundsozialeFaktorensindmglicheRisikenfrDysbalance.DiesenRisikensollte,wiebereitserwhnt,vonseitendesBetriebsmit-hilfevonprventivenManahmenundHandlungsfel-dernvorgebeugtwerden.Letzterewerdenweiterun-tenimDetailbeschrieben.
11 (Gabriel et al., 2009)12 (Abbildung 13. Das Ressourcen-Risiko-Modell)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 11
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
2 Die Praxis-Studie als Basis des be-trieblichen Burnout-Prventionsleitfadens
BishergibteswenigeDatenzumAusmaderBurnout-GefhrdunginBelegschaftensowiezumEinflussvonSchichtarbeit und Fhrung. Daraus resultieren Unsi-cherheiteninBezugaufeffizienteundeffektivePr-ventionbzw. Interventionsmanahmen.DieshatdasIBG gemeinsam mit dem Fonds Gesundes sterreichals Frdergeberdazubewogen, einePraxis-Studie inGrobetriebenmitSchichtarbeitdurchzufhren.Die Praxis-Studie wurde 2007-2009 umgesetzt undhatte zum Ziel, fundierte Aussagen ber den AnteilBurnout-gefhrdeterMitarbeitenderinGrobetriebenmitSchichtttigkeitensowiefundierteAussagenberden Zusammenhang von Schichtarbeit und Burnoutbzw.FhrungundBurnoutzuerarbeiten.Ausdiesenpraxis-undanwendungsorientiertenErgebnissensoll-tenEmpfehlungen,LeitlinienundManahmenfreinebetrieblicheBurnout-Prventionabgeleitetwerden.SiebenGrobetriebemitSchichtarbeitspltzenwurdenindieStudieeingebunden.EswurdeneineMitarbei-tenden-Befragung bzw. Interviews mit ausgewhlten
Vertretenden verschiedener Ebenen und Bereicheim Betrieb durchgefhrt. Insgesamt konnten quan-titativ 2.420 Fragebgen (EBF-Work Kallus, 2008)ausgewertet werden. Der EBF-Work errechnet dasBurnout-Risiko aus dem Ausma an Beanspruchungund Erholung. Ergnzende inhaltliche Informationen(Work-Life-Balance, Belastung, Stressverarbeitung,Erholung,Schichtarbeit,Fhrung,betrieblicheAnge-bote) liefertdiequalitativeAuswertungvon insg.35Interviews13.
2.1 Ergebnisse: Gesamt
Insgesamtsindca.zweiDrittelderBefragten(66%)imgrnenBereich:siesindnichtberlastet,knnensichausreichend erholen und mit Belastungen konstruk-tivumgehen.Ca.einViertelderBefragten(23%)hatbereits Burnout-Symptome. Diese Gruppe zeigt eineerhhte Belastungssituation, ineffiziente Stressverar-beitungundmangelhafteErholung.
Abbildung 6. Darstellung der Ergebnisse im EBF-Work im berblick
DieFragenachderVereinbarkeitvonBerufundPri-vatlebenverdeutlicht,welchenEinflussderBerufaufdas Burnout-Risiko hat: 90% der Personen mit Bur-nout-Symptomengebenan,einerflltesPrivatleben,jedochselteneininteressantesBerufslebenzuhaben.Als betriebliche Belastungsfaktoren werden vor al-lemhoheArbeitsmenge,betrieblicheVernderungen,SchichtarbeitoderDruckangefhrt.
13 (Interviewleitfaden von IBG)
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2.2 Ergebnisse: Schichtarbeit und Burnout-Risiko
DieErgebnissedesEBF-WorkzeigeneindeutigdenEinflussvonSchichtarbeitaufdasBurnout-RisikoderBefragten. Nur 33% der Schichtarbeitenden habenkeinBurnout-Risiko.Damit liegen sieum21%unterden Tagesarbeitenden (54%). Betrachtet man hinge-gendieAnzahlderer,diebereitsBurnout-Symptomeaufweisen,so liegendieSchichtarbeitendenmit67%deutlichberdenTagesarbeitendenmit23%.
Abbildung 7. Darstellung der Burnout-Gefhrdung nach Schicht-/Tages-arbeit
Abbildung 8. Belastungen in der Schichtarbeit (Selbstbild)
Anmerkung: Es muss bercksichtigt werden, dass essichbeidenProzentzahlenumHochrechnungenhan-delt.FrdieAuswertungstandennurDatenvonweni-gerals50%derStudienteilnehmendenzurVerfgung.
MitSchichtarbeitsindausSichtderdortTtigenver-schiedeneBelastungenverbunden.
DieinderStudieaufgezeigteHauptbelastungdesge-strtenSchlaf-undBiorhythmushateinenbetrchtli-chenEinflussaufdieErholungsfhigkeit.DieerhhteBelastungssituationdurchSchichtarbeitwirktsichvorallembeisubjektivhherBurnout-gefhrdetenPerso-nenzustzlichnegativaufdasSoziallebenund
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Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
MglichkeitenderErholungaus.Hierwirdnochein-maldeutlich,dassSchichtarbeitberihrennegativenEinfluss auf die Erholung das Burnout-Risiko erheb-lichsteigernkann.EBF-WorkunddieErluterungender Interviewten unterstreichen die unzureichendeErholung von Schichtarbeitenden. Diese erleben au-erbetrieblicheBelastungenwieprivateVerpflichtun-gen als erschwerendeAspekte fr Erholung. Grndedafrknnteneinerseits immangelndenVerstndnisderUmgebungfrntigeRuhezeiten,andererseitsinder Person selbst liegen. Richtige PausengestaltungundErholungindenPausensindfrSchichtarbeiten-deschwerermglichalsfrTagesarbeitende.Tagesar-beitendehabenhherettigkeitsbezogeneRessourcenalsSchichtarbeitende.Schichtarbeitendesindberm-deterunderlebengeringeresozialeUntersttzungalsTagesarbeitende.
BeidenInterviewslsstsichebenfallseinZusammen-hangzwischenBurnoutundSchichtarbeit aufzeigen.ObwohlsichdieSchichtarbeitendendurchwegsbesserdarstellen,kanndurchAnalysederErluterungenundder Einschtzungen im unmittelbarenArbeitsbereichdiewahrscheinlicheherrealistischeSituationabgebil-detwerden.DieBelastungssituationimbetrieblichen,auerbetrieblichenundSchichtarbeits-Bereich istbeiden Schichtarbeitenden erheblich. Vor allem auer-betriebliche Belastungen, wie familireVerpflichtun-gen und durch Schichtarbeit gestrter Schlaf- undBiorhythmus,erschwerendieErholungsfhigkeit.DieSchichtarbeitendenfhrenauchmehrereerschweren-deAspekte fr Regeneration alsTagesarbeitende an.Obwohl die Erholungsfhigkeit durch SchichtarbeitundauerbetrieblicheBelastungenbeeintrchtigt ist,gelingtdenSchichtarbeitendendieStressverarbeitungallgemeinbesseralsdenTagesarbeitenden.Grndeda-frsindindenbeidenArbeitszeitmodellenzusuchen.In der Schichtarbeit sind Arbeitsprozesse vielmehrvorgegeben,whrendTagesarbeitendeoftvorneuarti-geAufgabenundHerausforderungengestelltwerden.
Schichtarbeit kann ber ihren negativen Einfluss auf die Erholung das Burnout-risiko erheblich steigern.Ergebnisse der Studie: unzureichende Erholung der Schichtarbeitenden durch (auer)betriebliche Belastungen, wie
Familire Verpflichtungen Gestrter Schlaf- und Biorhythmus Mangelhafte Pausengestaltung geringe soziale untersttzung
Stressverarbeitung gelingt den befrag-ten Schichtarbeitenden besser als den Tagesarbeitenden.
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Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
2.3 Ergebnisse:FhrungundBurnout-Risiko
Fhrungskrfte weisen eine etwas geringere Burnout-Gefhrdung auf als Mitarbeitende. Rund 75% der Fh-rungskrfte, aber zwei Drittel der Mitarbeitenden sind nicht Burnout-gefhrdet. Betrachtet man diejenigen mit Burnout-Symptomen, so liegen die Fhrungskrfte um 6% unter den brigen Befragten.
Abbildung 9.Burnout-Gefhrdung nach Fhrungskraft und Mitarbeiten-de ohne Fhrungsfunktion
Anmerkung: Es muss bercksichtigt werden, dass es sich bei den Prozentzahlen um Hochrechnungen han-delt. Fr die Auswertung standen nur Daten von weni-ger als 50% der Studienteilnehmenden zur Verfgung.
Mitarbeitende fhren zwar mehr betriebliche und au-erbetriebliche Belastungen an, knnen den Stress aber besser bewltigen als Fhrungskrfte. Nachfol-gende Grafik gibt einen berblick ber die meistge-nannten betrieblichen Belastungen:
Abbildung 10. Betriebliche Belastungen (Fhrungskrfte Mitarbeitende)
FK
FK
MA
MA
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Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
DergrteUnterschiedistbeiderBelastungdurchbe-trieblicheVernderungen. Immerhin klagen 50% derMitarbeitendenberbetrieblicheVernderungenwieUmstrukturierungen und Unsicherheit ber die Zu-kunftdesUnternehmens,wohingegendieseBelastungnur20%der leitendenundmittlerenFhrungskrfteangeben.
Fhrungskrfte hingegen fhlen sich durch Druck,hohepersnlicheAnsprcheund ihreFunktionstr-kerbelastet alsMitarbeitendeohneFhrungsfunkti-on.Auffallendistauerdem,dassFhrungskrftefrden unmittelbaren Arbeitsbereich mehr betrieblicheBelastungen erwhnen. Fr die Mitarbeitenden wer-denvorallemzuvielArbeit,DruckundbetrieblicheUnsicherheitalsstrkereBelastunghervorgehoben.Obwohl die Stressbewltigung quantitativ von Fh-rungskrftenwieMitarbeitendengleichgutbeurteiltwurde,zeigtdieAnalysederErluterungendazueinanderesBild.FhrungskrftefhrenwenigerRessour-cen(wiez.B.Stressverarbeitungsmethoden)undmehrerschwerende Aspekte an, v.a. die Belastung durchSchlafprobleme.
FhrungskrfteknnensichjedochbessererholenalsMitarbeitende. Sie geben mehr Ressourcen und vielwenigererschwerendeAspektefrErholungan.Wei-tersverfgenFhrungskrfteberhherettigkeits-bezogene Ressourcen wie z.B. mehr Handlungsspiel-raum.Nahezu ein Drittel der Fhrungskrfte und rund einViertelderMitarbeitendenerlebenbereitsberbean-spruchunginihremArbeitsumfeld.InderGruppeohneBurnout-RisikoflltesFhrungs-krftenschwererzuHauseabzuschaltenundsieden-kenfterberProblemebeiderArbeitnachalsMit-arbeitende.
2.3.1 Ergebnisse: Burnout-Risiko als Fhrungs-thema
IstausIhrerSichtBurnouteinFhrungsthemaimSinnevonVerantwortungfrdieGesundheitderMit-arbeitenden, also auch fr Burnout? Dieser FragewurdeindenInterviewsmiteinemWertvondurch-schnittlich7,8Punktenvonmaximal10zugestimmt.NachMeinungder Interviewten liegtdieVerantwor-tungdafreinerseitsbeiderFhrungskraft,anderer-seitswurdeauchaufdenEinflussdesPrivatlebensundaufeinegewisseSelbstverantwortunghingewiesen.
Auffallend ist, dass
subjektiv hoch Burnout-Gefhrdete,
Fhrungskrfte und
Schichtarbeitende
dieVerantwortungderFhrungskrafthhereinscht-zen als gering Gefhrdete, Mitarbeitende undTages-arbeitende.DergrteUnterschied lsstsichbeiderGegenberstellung der gering und hoch Burnout-ge-fhrdetenPersonenfeststellen.
DasssubjektivhochBurnout-GefhrdeteundSchicht-arbeitende eine besonders hohe Verantwortung beiderFhrungsehenzeigt,dassdieseauchmehrUnter-sttzungvonseitenderFhrungbrauchen.DieskannalsAufforderungandenBetriebverstandenwerden,Fhrungskrftezuuntersttzen,einBewusstseinberBurnout-RisikoundihreRolledabeizuentwickeln,Si-gnalebesserwahrzunehmenunddamitbesserumge-henzuknnen.
FhrungskrftebewertendieFhrungsverantwortunghheralsdieMitarbeitendenselbst.SieerkennendenBedarf, haben jedoch z.T. unzureichende RessourcenoderKompetenzen,umdieseAufgabenwahrnehmenzuknnen.
16 Fonds Gesundes sterreich
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
2.3.2 Fhrung als Support fr passende Anfor-derungen
Hierwurdedanachgefragt,obdieunmittelbareFh-rungskraftpassendeAnforderungenorganisiert.Die-serFragewurdemiteinemDurchschnittswertvon7,1vonmaximal10Punktenzugestimmt.SubjektivgeringBurnout-Gefhrdete,TagesarbeitendeundFhrungskrftebeschreibenbesserpassendeAn-forderungen als hoch Gefhrdete, SchichtarbeitendeundMitarbeitendeohneFhrungsfunktion.Schichtarbeitende geben weniger passendeAnforde-rungenan.SieerlebenmehrUnterforderungundhoheAnforderungen gleichzeitig zeigen sie jedoch auf,dass ihre unmittelbare Fhrungskraft darauf keinenEinflussnehmenknne.Dies ist alsHinweis aufbe-lastendeRahmenbedingungenzuverstehen,innerhalbderer sich sowohl Fhrungskrfte wie Mitarbeitendebewegen(mssen).
FhrungskrfteerlebeneherpassendeAnforderungendiesliegtamgrerenHandlungsspielraumwieauchanmehrSelbstorganisation. Immerhin60%derFh-rungskrfteerlebenHerausforderungbeiderArbeit.
2.3.3 Fhrung als Support fr Stressverarbei-tung
Die Frage nach der Untersttzung der Stressverar-beitung von Seiten der unmittelbaren Fhrungskraftwurdemit=5,3schlechterbewertet,alsdieOrganisa-tionpassenderAnforderungen.
Auffllig ist, dass
subjektiv hoch Burnout-Gefhrdete,
Mitarbeitende ohne Fhrungsfunktion und
Schichtarbeitende
dieUntersttzunginderindividuellenStressverarbei-tungschlechterbewerten,alsgeringGefhrdete,Fh-rungskrfteundTagesarbeitende.Immerhinerleben75%dersubjektivhochGefhrde-tenvonihrendirektenVorgesetztenkeineUnterstt-zunginderStressverarbeitungodermssenaktivaufsie zugehen,wenn sieHilfebentigen.DieswirdalsPseudountersttzung umschrieben. Ein hnliches
BildzeigtsichbeidenFhrungskrftenundMitarbei-tenden ohne Fhrungsfunktion. Mehr als die HlftederFhrungskrfteerlebtaktiveUntersttzung,wo-hingegendasnurbeieinemViertelderMitarbeitendenderFallist.DieHlftederMitarbeitendenmussaktivauf ihre unmittelbare Fhrungskraft zugehen, wennsieUntersttzungbentigt.
2.3.4 Fhrung als Support fr Erholung
Die Frage nach der Untersttzung der Erholung istgrtenteils auf Unverstndnis gestoen, da diesesThemanichtalsFhrungsaufgabegesehenwird.Ja,esliegtauerhalbdesDenkrahmensunddesVorstellba-ren, dass Fhrungskrfte etwas mit der Erholung zutun haben oder diese positiv untersttzen knnten.DiesstelltperseeinErgebnisdar.
Die Einschtzung fllt mit einem Durchschnittswertvon5nurmittelmigaus.Subjektivhochgefhrde-tePersonenundSchichtarbeitendebewertendieUn-tersttzungderErholungmit2,8PunktenwenigeralshalbsogutwiegeringBurnout-GefhrdeteundTages-arbeitende.EinMangelanUntersttzungbeiderErholungistvoralleminderSchichtarbeiteingroesThema.KonkretzeigtsichderMangel ineinerfehlendenBegrenzungderberstundenundeinerUnmglichkeitUrlaubzukonsumieren.
AuchfrsubjektivhochBurnout-GefhrdeteundMit-arbeitende ohne Fhrungsfunktion wird der BedarffrUntersttzungderErholungdeutlich.Sieerlebensich selbst verantwortlich fr ihre Erholung und be-schreiben wiederum eine Unmglichkeit Urlaub zukonsumieren.GenauindiesemBereichliegtdiebetrieblicheVerant-wortung, frMitarbeitendeMglichkeitenderErho-lungzuschaffen.
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 17
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
2.4 Ergebnisse: Prventionsangebote und Burnout-Risiko
2.4.1 Bestehende Angebote
DerGroteil(~74%)derinterviewtenPersonenfhrthierexterneBeratungdurchPrventivfachkrfte(Ar-beitsmediziner/innen, Arbeitspsycholog/innen) an.Auerdem wird von rund 63% die Mglichkeit ge-nannt, interne Ansprechpersonen wie z.B. den Be-triebsratoderdiedirekteFhrungskraftzukonsultie-ren.WeiterebekannteAngebotesindbeispielsweise:
SeminareundInformationsangebote(40%)
SeminarespeziellfrFhrungskrfte (Stressmanagement,Selbstorganisation, Zeitmanagement,...)(11,4%)
SportlicheAngebote(11,4%)
IndenteilnehmendenBetriebenwerdendenMitarbei-tenden bereits zahlreiche Burnout-Prventionsma-nahmenaufEbenedesIndividuums,desBetriebsundderUnternehmenskulturangeboten.
DiefolgendeTabellegibteinenberblickberbereitsbestehendeAngebote:
Abbildung 11.Bestehende Prventionsangebote der teilnehmenden Betriebe
18 Fonds Gesundes sterreich
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Prventions-Leitfadens
2.4.2 Fehlende Angebote
60% der Interviewten vermissen Information undAufklrung ber die Burnout-Problematik. KonkretinteressierendieFragen:WasgenauistBurnout?WieuernsichBurnout-Symptome?WiekannmanStressbesserverarbeiten?,etc.Obwohl rund74% der Unternehmen arbeitsmedizi-nischoderarbeitspsychologischbetreutwerden,wirdeine externe psychologische Beratung bevorzugt, dadieAnonymittderbestehendenDiensteangezweifeltwird.
11% schlagen eine Sensibilisierung und AufklrungspeziellfrFhrungskrftevor,dadiesenormalerweisealsersteAnsprechpersonfrMitarbeitendefungieren.Burnout-geschulteFhrungskrfteknnensoersteSignaleschnellerwahrnehmenundMitarbeitendebeiderBewltigungvonStresssituationenuntersttzen.
2.4.3 Ausma der Angebote
DieFrage,obdieAngeboteausSichtderMitarbeiten-denausreichendseien,wirdaufderSkalavon1=nichtausreichendbis10=vlligausreichendmit5,2Punktenbewertet.11,4%der InterviewtensindderMeinung,dass ihrUnternehmenbereitsvielanbietetundwei-tere8,6%sprecheneinegewisseSelbstverantwortungderMitarbeitendenanbeiProblemensollemansichderFhrungskraftffnen.
2.4.4 Inanspruchnahme der Angebote
DieInanspruchnahmederAngebotewirdmit6,1von10Punktenetwasbesserbewertet.DerfehlendeBe-kanntheitsgrad der Angebote, als auch mangelndesVertrauenundbefrchtetefehlendeAnonymittver-ringerndieInanspruchnahme.AufderanderenSeitewrdeneineaktiveBewerbungder Angebote, Aufklrung ber die Inhalte als aucheinezeitlicheAnpassungdieserdieInanspruchnahmesteigern.
2.4.5 Zusammenhang zwischen Burnout-Risiko und betrieblichen Angeboten
Wie inAbbildung12ersichtlich, erzielen solcheUn-ternehmen die besten Werte in den Bereichen Bur-nout-Risiko,BeanspruchungundErholung,diebereitszahlreicheSeminareundAngeboteimBereichbetrieb-
licherGesundheitsfrderungmitspeziellemFokusaufpsychischeGesundheitfrdieBelegschaftanbieten.AufderanderenSeiteschneidensolcheUnternehmen,die zur Zeit der Umfrage keine Prventionsmanah-menzurVerfgungstellten,amschlechtestenab.HieristderAnteilderermitBurnout-Risiko(25%)odermitBurnout-Symptomen(39%)besorgniserregendhoch.Im Mittelfeld befinden sich Betriebe, die vereinzeltbetriebliche Gesundheitsfrderungsprojekte durch-fhren, jedoch psychische Gesundheit noch nichtdezidiertzumThemamachen.
Abbildung 12. Zusammenhang zwischen dem Ausma an Prventionsan-geboten und keinem Burnout-Risiko, Burnout-Risiko und Burnout-Symptomen
Dasbedeutet,dassumfassendeManahmenundAn-gebotemitFokusaufpsychischeGesundheitdenge-wnschtenEffektbringenundnachhaltigdieGesund-heitdergesamtenBelegschaftfrdern.
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 19
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
3 Betriebliche Handlungsmglichkeiten
Wiebereitserlutert,entstehtBurnout-Risikoausei-nem Mix von mehreren Faktoren hohe Belastung,ineffiziente Stressverarbeitung, mangelnde Erholung.BelastungenknneninderPersonliegen,imprivaten-familirenBereich,imBetriebaberauchimsozial-ge-sellschaftlichenBereich.DerUmgangmitBelastungenundStresskannebensowiedieErholungdurchver-schiedeneFaktorenerschwertwerden,diewiederumBelastungendarstellen.
Aufgrundzahlreicher,imRahmenderBefragungundderInterviewsderPraxis-Studiegenannter,betriebli-cherBelastungenwiez.B.Schichtarbeit,Druck,man-gelndeAnerkennung,betrieblicheVernderungenetc.undderdarausresultierendenBeanspruchungen,kanndas betriebliche Umfeld als zentral wichtiges SettingfrBurnout-Prventionangesehenwerden.
Gleichzeitig werden Quellen von Gesundheit im Be-trieb deutlich: passende Anforderungen, die wederunter- noch berfordern sondern positive Heraus-forderungen mit Erfolgserleben ermglichen, Unter-sttzungderFhrungbeimUmgangmitbetrieblichenAnforderungensowiederErholung,eineAtmosphrederWertschtzung,Anerkennung sowie eineWerte-haltung,dieGesundheitalsGrundwert,Mitarbeitendeals Kostbarkeiten betrachtet. Diese Ressourcen kn-nengezieltgestrkt,denRisikofaktorengezieltgegen-gesteuertwerden.
Abbildung 13. Das Ressourcen-Risiko-Modell (IBG)14
14 (Gabriel et al., 2009)
20 Fonds Gesundes sterreich
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
3.1 Prvention von Burnout
EswerdengenerelldreiverschiedenePrventionsan-stzeunterschieden:
Abbildung 14. Prvention: Ziele und Ebenen
3.1.1 Primrprvention
PrimrprventionumfasstallespezifischenAktivit-ten vor Eintritt einer fassbaren biologischen Schdi-gung zurVermeidung auslsender oder vorhandenerTeilursachen15.BezogenaufBurnout-Prventionsindhier Manahmen gemeint, die das Auftreten einerBurnout-Erkrankung verhindern oder bekannte Risi-kofaktorenfrBurnoutreduzieren.DieseAktivittensollten einerseits beim Verhalten und der persnli-chenLebensweisederMitarbeitenden,sowiebeidenArbeitsbedingungen (Verhltnissen) ansetzen16. Ver-haltensbezogene Prventionsmanahmen sind z.B.eineSensibilisierungallerMitarbeitendenzumThemaBurnout,alsauchSeminare,diedenUmgangmitBe-lastungenerleichtern.DarberhinaussindArbeitsbe-dingungen,wieeinegesundheitsfrderndeUnterneh-mens-undFhrungskultur,zuschaffen,diemglicheRisikofaktorenfrBurnoutbereitsimKeimerstickenknnen.
3.1.2 Sekundrprvention
SekundrprventionbeschreibtalleManahmenzurEntdeckungklinischsymptomloserKrankheitsfrhsta-dien (Gesundheits-Check, Vorsorgeuntersuchungen,Frherkennungsmanahmen) und ihre erfolgreicheFrhtherapie17. Es sind hier beispielsweise Manah-menzunennen,diediepersnlicheundbetrieblicheBeanspruchungssituationdesMitarbeitendenundso-miteinbereitsbestehendesBurnout-Risikooffen le-gen. Dies kann auf betrieblicher Ebene z.B. in Form
vonregelmigenMitarbeitenden-Gesprchenpassie-ren.
3.1.3 Tertirprvention
TertirprventionimweiterenSinneistdiewirksameBehandlungeinersymptomatischgewordenenErkran-kung,mitdemZiel,VerschlimmerungundbleibendeFunktionsverluste zu verhten18. Burnout-Prventi-onsmanahmen in diesem Stadium zielen darauf ab,bereitsbestehendeBurnout-Symptomezubehandelnund einer Verschlimmerung der Erkrankung bzw.RckfllennacheinerGenesungvorzubeugen.Aufbe-trieblicherVerhltnisebeneknntediesbeispielsweiseeineanfnglicheStundenreduktionbeiWiedereinstiegnacheinemKrankenstandsein.Diese Prventionsmanahmen sollen wie bereits er-whntnichtnurdasVerhaltenderMitarbeitenden,son-dernjedenfallsauchdieVerhltnisseimUnternehmenbeeinflussen.SomitergebensichPrventionsmanah-men (Primr-,Sekundr-oderTertirprvention)aufden Ebenen der Gesellschaft (Unternehmenskultur,Fhrung, Unternehmensumgebung...), des Betriebs(betrieblicheStrukturenundProzesse...)unddesIndi-viduums(individuelleKompetenzen,Verhalten...)19.
15 (Schwartz, 2003, S. 189).16 (Spicker & Schopf, 2007, S. 36)17 (Schwartz, 2003, S. 189)18 (Schwartz, 2003, S. 189)19 (siehe Abbildung 16. Burnout-Prventions-Spirale (IBG)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 21
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
3.2 Ebenen fr prventive Manahmen im Betrieb
3.2.1 Unternehmenskultur - Gesellschaft
Burnout-Prventionsmanahmen auf Ebene der Ge-sellschaft umfassen einerseits die Unternehmenskul-turunddasLeitbild,andererseitsdieEinbeziehungdernahenUnternehmensumwelt.Es sollteeine sogenanntehumankologischeUnter-nehmenskulturgeschaffenwerden,inderGesundheiteinenUnternehmenswertundProduktivittsindikatordarstellt. Arbeitsvermgen und Gesundheit der Mit-arbeitendenwerdenalszentraleFhrungsverantwor-tungverstanden. In einemhumankologischgefhr-tenUnternehmenwerdendieMitarbeitendenoptimalgefordert,sodasssiebesteLeistungbeibesterGesund-heiterbringenknnenineinemProzess,derRegene-rationenthlt.
Abbildung 15. Gesunde Arbeitsbewltigung (IBG)
EsistalsoeineUnternehmenskultureinzufhrenoderzu verstrken, in der Sicherheit, Gesundheit undArbeitsvermgen zentrale Stellenwerte einnehmenundBurnoutenttabuisiertwird.Esistebensowichtig,einenwertvollenAusgleich(Stressverarbeitung,Erho-lung)auchinderArbeitzufindensowiedieArbeitmitdemPrivatlebenzuvereinen(funktionierendeWork-Life-Balance). Darber hinaus sollte ein Verstndnisfr Pausen whrend der Arbeitszeit, die zu einemhherenWohlbefinden, mehr Leistungsfhigkeit undProduktivitt beitragen, geschaffen werden. Da derVorstandeinesehrgroeVorbildwirkunghat,solltendieseWertevonderFirmenspitzegelebtwerden,umglaubwrdigwirksamwerdenzuknnen.EsisteineKulturzuimplementieren,inderberdiebetriebliche Zukunft des Unternehmens offen infor-miertundkommuniziertwird.DaumfassendeKom-munikation & Information fr eine sinnstiftendeZusammenarbeitnotwendigsind,solltediesebenfallsanhand von Instrumenten, wie Ideenmanagement,Mitarbeitenden-Gesprche, Intranet-Meldungen,...verstrkt werden. Dadurch werden Mitarbeitende indieUnternehmensentwicklungundEntscheidungsfin-dungeneinbezogen.
15 (Schwartz, 2003, S. 189).16 (Spicker & Schopf, 2007, S. 36)17 (Schwartz, 2003, S. 189)18 (Schwartz, 2003, S. 189)19 (siehe Abbildung 16. Burnout-Prventions-Spirale (IBG)
22 Fonds Gesundes sterreich
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
AuerdemsollteWertschtzung und Anerkennung einenzentralenStellenwerteinnehmen.Sokannbei-spielsweiseimRahmenvonVeranstaltungen,PR-Ak-tivittenetc.derBeitragaller(v.a.auchjener indenunsichtbarenPrimrprozessen)zumErfolgdesUn-ternehmenssichtbargemachtwerden.HerausragendeLeistungenknnenimRahmeneinesjhrlichenMitar-beitenden-Eventsgeehrtwerden.DiessindvorallemManahmenderPrimrprventi-on.EinederartigeUnternehmenskulturtrgtwesent-lich dazu bei, Arbeitsvermgen und Gesundheit zufrdern.EswirddadurcheinRahmengeschaffen,in-nerhalbdessenesmglichwird,Belastung,Schwche,berforderungetc.vorsichselbst,Kolleg/innenundderFhrungskraftzuzugeben,dieszubesprechenundgemeinsamLsungenzufinden.
Um einen offenen, respektvollen Umgang mit derBurnout-Thematik zu ermglichen, sollte ein Stan-dardbetrieblichenVorgehens frdenAnlassfall ent-wickeltwerden(EntwicklungeinesinnerbetrieblichenBurnout-Leitfadens,AnsprechpersonimBetrieb,etc.).Esistdahernotwendignichtnurintern,sondernauchextern in der nahen Unternehmensumwelt einNetzwerk mit Kooperationspartner/innen aufzubau-en.WirdeinBurnout-RisikoodereinehoheBeanspru-chungssituation festgestellt, so kann dieses mittelsindividueller Beratung (durch unternehmensinterneoder externe Beratung) begrenzt werden (Sekun-drprvention).BestehtbereitseineBurnout-Erkran-kung,sosindtertirprventiveManahmen,wiez.B.psychotherapeutischeTherapie,zuergreifen.
3.2.2 Betriebliche Strukturen und Prozesse
Es solltengeeigneteSozialrume zurVerfgungge-stelltwerden,dieEntspannungsmglichkeiten indenPausenbieten.DieswirdauchalsWertschtzungvon-seitenderUnternehmensfhrungundinsofernalsmo-tivierenderlebt.
Regelmige Mitarbeitenden-Gesprche zeigenbetriebliche Ressourcen und Belastungen sowie Be-anspruchungenaufundermglichenwertvollenAus-tauschundKommunikationzwischenMitarbeitendenundihrenFhrungskrften.Sowerdenberforderun-gen sichtbar und es knnen von Fhrungskraft undMitarbeitendengemeinsamMglichkeitenzurBewl-tigung dieser Belastungen bzw. zur Entlastung erar-beitetwerden.NebendenjhrlichenMitarbeitenden-gesprchen istaufeinevertrauensvolle Beziehungzuachten,dieesMitarbeitendenmglichmacht,beiBedarf die Fhrungskraft aufzusuchen. AndererseitsistesdieAufgabederFhrungskrftezuerkennen,obMitarbeitendeUntersttzungbentigenunddiesebeiBedarfaktivanzubieten.
Informationsaustauschkannanhandvonregelmi-gen Teamsitzungen, Klausuren und durch betrieb-liches Vorschlagwesen oder Ideenmanagement gefrdertwerden.DerzustzlicheNutzenbeiderEin-fhrungeinesVorschlagwesensistdieFrderungeineskreativenArbeitsklimas,desIdeenreichtumsderMit-arbeitenden,sowiedieSchaffungvonmehrTranspa-renzundMitsprachederMitarbeitenden.
DieMglichkeitderWeiterbildung (onthejob,nearthe job, off the job) oder eine Erweiterung desAr-beitsinhalts durch job-enrichment, job-enlargement,job-rotation fhrenzueinerErweiterungdesKnow-hows, zu einer breiteren Einsatzmglichkeit und da-mit Abwechslung auch zwischen unterschiedlichenBelastungen und Anforderungen. Weiterbildungenbedeuten auch berufliche Perspektiven, Weiterent-wicklungundsindeinZeichenvonAnerkennungundWertschtzungfrdieTeilnehmenden.Wichtigistes,InhaltundArtderAngebotesozugestalten,dasssieauchinAnspruchgenommenwerdenwollenundkn-nenz.B.AchtenaufArtdesAngebots,altersgerechteDidaktik,Zeitplanungetc.
Prventive ManahmenEbene unternehmenskultur
Burnout enttabuisieren (Leitbild!) Verstndnis fr Pausen whrend
der Arbeitszeit Kommunikation & Information
frdert die sinnstiftende Zusammenarbeit
Wertschtzung und Anerkennung soll zentralen Stellenwert einnehmen
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 23
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
Esistnotwendig, innerbetriebliche Ansprechperso-nenfrMitarbeitendemitsubjektivemBurnout-RisikoodererhhterBeanspruchungssituationzuinstallieren.Damitistesabernochnichtgetan-diesemssendenMitarbeitendenauchalssolchebekanntsein.Innerbe-trieblicheAnsprechpersonensindzunchsteinmalderdirekte Vorgesetzte, der Betriebsrat; Gesundheitsbe-auftragte,Sicherheitsvertrauenspersonen,VertretendederPrventionsdiensteimRahmendesArbeitnehmer/innenschutzgesetzes (Arbeitsmedizin, Arbeitssicher-heit,Arbeitspsychologie)oderandere.MitarbeitendebeideneneinBurnout-Risikooderbe-reitsBurnout-Symptomefestzustellensind,bentigeneineanonymearbeitspsychologische Beratung,umdiepersnlicheSituationzuanalysierenundgeeigneteUntersttzungzusammenzustellen.GenerellistaufdieEinplanungvonErholungsrumenzu achten (Pausen, berstundenabbau und Zeitaus-gleich, Urlaube). Eine bedrfnisorientierte Urlaubs-planung(Urlaub,Auszeit,Sabbatjahr)stellenfrdenMitarbeitendeneinwichtigesbetrieblichesEntgegen-kommenindieserSituationdar.
3.2.3 Individuelles Verhalten und Kompeten-zen
Manahmen auf dieser Ebene fokussieren die Kom-petenzen und Fhigkeiten der einzelnen Personen.Durch Strkung und Erweiterung dieser, knnen siemit den tglichen Anforderungen und Belastungen
besser umgehen. So knnen z.B. Mitarbeitende, dieEntspannungstechniken beherrschen und ein Stress-management-Training absolviert haben, besser mitDruckundStressumgehenundwerdennichtsostarkbeansprucht.
Folgend sind mgliche Inhalte fr Workshops und Seminare angefhrt:
Stressmanagement Umgangmitrger AktiveErholungundEntspannung (Entspannungstechniken) GesundarbeiteninderSchicht (Schlafhygiene,Ernhrung,Bewegung) VereinbarkeitvonBerufundPrivatleben Konfliktmanagement MentaleStrke etc.
Ist die Beanspruchungssituation bereits erhht, soliefert eine arbeitspsychologische Beratung mit ein-fachem (anonymem)ZugangdientigeHilfestellungoderUntersttzung frdiebetroffenenMitarbeiten-den.BegleitendeBeratungkanndieBetroffenenun-tersttzen,bestehendeBelastungenbesserzubewlti-gen,indemneueinnereEinstellungengewonnenoderneueUmgangsformengefundenwerden.Verhaltenso-rientierte,individuelleManahmenverkrpernjedochnur eine Sule der empfohlenen Manahmen. UmMitarbeitendeimUmgangmitderBelastungssituationoptimal zu untersttzen, ist die Schaffung betriebli-cherStrukturennotwendig.
Prventive Manahmenauf betrieblicher Ebene
Sozialrume, die Entspannung zulassen
vertrauensvolle Beziehung aufbauen, Hilfe aktiv anbieten
regelmige Teamsitzungen/ Klausuren
Mglichkeit der Weiterbildung innerbetriebl. Ansprechperson
installieren arbeitspsycholog. Beratung
ermglichen Einhaltung von Pausen berstundenabbau bedrfnisorientierte Urlaubsplanung
Prventive Manahmenauf individueller Ebene
Entspannungstechniken erlernen Stressmanagement-Training
absolvieren Begleitende Beratung
Entsprechende betriebliche Strukturen sind dafr Voraussetzung.
24 Fonds Gesundes sterreich
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
3.3 Zusammenfassung: Prventive Manah-men auf unterschiedlichen Ebenen im Betrieb
Nachfolgende Burnout-Prventions-Spirale20 lieferteinebersichtlicheDarstellungderprventivenMa-nahmen auf verschiedenen Ebenen. Eine eindeutigeAbgrenzung der Manahmen in Primr-, Sekundr-und Tertir-Prvention ist nicht immer mglich. Sokann eine Manahme der Primrprvention ebensoaufdieStrkungvonBewltigungsstrategienwieauchaufeineFrherkennungvonAnzeichenabzielen.Fol-gendeEinteilungstellteinenVersuchdar,BeispielefrjedePrventionsphaseanzufhren:
Abbildung 16. Burnout-Prventions-Spirale (IBG)21
20 (Gabriel et al., 2009)21 (Gabriel et al., 2009)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 25
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
3.4 Zielgruppenspezifische Manahmen und Handlungsempfehlungen
3.4.1 Zielgruppe: Schichtarbeitende
Ergebnisse der Burnout-Studie:
Schichtarbeitende knnen sich schlechter er-holen
Sie haben ein hheres Risiko fr berbean-spruchung
Belastungssituation im betrieblichen und au-erbetrieblichenBereich
o GestrterSchlaf-undBiorhythmus o Nacht-undWochenendschichten o UnregelmigeEssenszeiten o UnregelmigeDienstzeiten o GestrtesSozialleben NebenttigkeitenverschrfendieBelastungs-
situation3.4.1.1 Individuelle Manahmen
Workshops zumThema Schlafhygiene, Ernhrung inder Schichtarbeit, Entspannungstechniken, menta-le Strke, Konfliktmanagement, Ent-rgerung oderWork-Life-BalancetragenzueinerindividuellenKom-petenzen-Strkungbei.DadurchwirdderUmgangmitbetrieblichenBelastungen,alsauchdieVereinbarkeitvonBerufundPrivatlebenfrSchichtarbeitendege-frdert.ImRahmenvonarbeitspsychologischerBeratungkn-nenMitarbeitendefrsichneueLsungswegesuchen,um ihreBelastungenzumodifizieren,mitdenBelas-tungenandersumzugehen,sichbesserzuerholen.
3.4.1.2 Betriebliche Manahmen
BetrieblicheAngebote,wieUntersttzungvonEltern-teilzeit,BetriebskindergartenodereinKantinenange-bottogofrZuhauseunddieFamilieuntersttzendieMitarbeitendenderSchichtarbeitinderVereinbar-keitvonBerufundPrivatleben.GemtlicheingerichteteSozialrumebietenEntspan-nungsmglichkeitenindenPausen.KochgelegenheitenermglichengesundeErnhrunginderNachtschicht.EinweitereswichtigesThemainderSchichtarbeit isteinezielgruppenspezifische,zeitgerechtePausen-undUrlaubsgestaltung.Erholungfindetnichtnur injhr-lichen lngerenUrlaubszeitenstatt, sondernesmuss
whrendderArbeitszeitimRahmenvonKurzpausenimmerwiederfrregenerativePhasengesorgtsein.Hiermitwirddeutlich,dassFhrungskrfteneinekla-re Verantwortung zukommt. Ihre Verantwortung istes,Aufgabensozuverteilen,dassdieseinBezugaufQuantittundQualittauchbewltigtwerdenknnen,dieMitarbeitenden inderBewltigung zuunterstt-zen und Freirume fr ntige Erholung zu schaffen.FhrungskrftesindfrdieseRolleundihreentspre-chendenAufgaben oft nicht ausgebildet und fhlensich berfordert. Sie sind daher fr diese AufgabenspezifischzuschulendabeigehtesumdieRollederFhrungskraftfrdieGesundheitderMitarbeitenden,PsychologiedesFhrens,Gesprchsfhrungetc.Die Mglichkeit derWeiterbildung (on the job, nearthe job, off the job) oder eine Erweiterung desAr-beitsinhalts durch job-enrichment, job-enlargement,job-rotation fhren neben einer Vergrerung desKnowhowszueinemwertvollenPerspektivenwechselfrdieSchichtarbeitenden.Das betriebliche Angebot Arbeitspsychologie miteinfachen,anonymenMglichkeitenderInanspruch-nahmeverankertPrventionstrukturell.
3.4.1.3 Unternehmenskulturelle Manahmen
EsgiltimUnternehmeneineKulturzuimplementieren,in der physische, psychische und soziale Gesundheitund Sicherheit einen zentralen Stellenwert einneh-men. Ausgleich (Stressverarbeitung, Erholung) mussinderArbeitundimPrivatlebenmglichundbeidesmiteinandervereinbarsein.Um dies zu verankern sollte eine Kultur eingefhrtwerden, inderdieFhrungskraft alsmitverantwort-lichfrdiekonstruktiveBewltigungderAnforderun-genundausreichendeErholungihrerMitarbeitendengesehenwird.
AuerdemistderBeitragaller,alsoauchderSchicht-arbeitenden,vomVorstandsichtbarzumachensowieLeistungen freiwillig und ehrenamtlichTtiger anzu-erkennenundwertzuschtzen.DieskannimRahmenvon Veranstaltungen, Organisationsdialogen unterTeilnahme aller, internen/externen PR-Aktivitten,etc.gestaltetwerden.
26 Fonds Gesundes sterreich
Betriebliche Handlungsmglichkeiten
3.4.2 Zielgruppe: Fhrungskrfte
Ergebnisse der Burnout-Studie:
fr Stressverarbeitung erschwerende Aspek-te:z.B.Schlafprobleme,schlechtesAbschaltenvonderArbeit,GedankenandieArbeitinderFreizeit
berbeanspruchung Mangelnde Kompetenzen bzgl. Fhrung bei
Burnout-Risiko(-Verdacht)
3.4.2.1 Individuelle Manahmen
DieKompetenzstrkungfrFhrungskrftenimmtei-nenbesonderenStellenwert ein.Vorgesetzte erlebensichoft imSpagat, inderZwickmhle.Siesollenauf der einen Seite eine potenzielle berforderungbeiihrenMitarbeitendenerkennenundentsprechendgegensteuern,undaufderanderenSeiteBelastungenin ihrer Position selbst erfolgreich bewltigen. Fh-rungskrftesindfrdieseRolleihrenMitarbeitendengegenberundfrihreentsprechendenAufgabenoftnichtausgebildet.Sie sinddaher frdieseAufgabenspezifischzuschulendabeigehtesumdieRollederFhrungskraftfrdieGesundheitderMitarbeitenden,PsychologiedesFhrens,Gesprchsfhrungetc.Fhrungskrfte-Workshops zu den Themen Stress-bewltigung, Entspannungstechniken, SchlafhygieneoderZeitmanagementknneneinenwesentlichenBei-tragzurVorbeugungvonmangelnderStressverarbei-tungoderErholungleisten.
Um die Fhrungskrfte in ihrer operativen wie stra-tegischenRollezuuntersttzen,sindStrukturenbzw.Instrumente (Mitarbeitenden-Gesprche, innerbe-triebliches Vorschlagswesen und Ideenmanagement,Personalplanung,...)undzeitlicheRessourcenzurAus-bungderFhrungsaufgabenvonseitendesBetriebszu implementieren. Wesentlich ist naturgem, dassdiese Fhrungsaufgaben auf allen Fhrungsebenengelebtwerden.
3.4.2.2 Betriebliche Manahmen
EsistessenziellbereitsbeiderAuswahlderFhrungs-krfteaufsozialeundnichtnurfachlicheQualifikati-onenzuachten.Bei den Interviewergebnissen im Bereich Fhrungwurdedeutlich,dassFhrungskrftenochnichtimn-
tigenAusmaalsFhrungskraftwahrgenommenundwirksam werden knnen. Vor allem FhrungskrftedermittlerenEbenewerdenvonihrenMitarbeitendensogaralshandlungsunfhigerlebt.Dafrsind jedochzueinemGroteilbetrieblicheStrukturenverantwort-lich zu machen, welche Fhrungskompetenzen undaufgabenbegrenzen.Einerseits mssen Fhrungskrften die notwendigenzeitlichenRessourcenundKompetenzenfrihreFh-rungsverantwortung (humankologische Fhrung)zurVerfgunggestelltwerden, andererseits sindbe-triebliche Strukturen zu schaffen, welche die Mitar-beitendenbestmglichuntersttzen.Diesbeziehtsichbeispielsweise auf eine nachhaltige Personalplanungoder eine zielgruppenorientierte Urlaubs- und Pau-sengestaltung.
Die genannten Handlungsempfehlungen beziehensichvorallemaufeineFrherkennungeinerBurnout-Erkrankung und die Reduktion von Burnout-Risiken(Primr-undSekundrprvention).Sokannbeispiels-weiseeinegeschulteFhrungskraftAnzeichenfreinehohe Beanspruchung bei einemMitarbeitenden frherkennenundgemeinsammitderbetroffenenPersonhilfreicheManahmenwiez.B.temporreEntlastung,temporr andere Aufgabenverteilung, Re-Priorisie-rungeinleiten.
3.4.2.3 Unternehmenskulturelle Manahmen
Es isteineUnternehmenskulturzuetablieren, inderdieArbeitallerFhrungskrfteallerFhrungsebenenausreichendanerkanntundwertgeschtztwird.DieseWertschtzung muss erlebbar und sichtbar sein unddrcktsichnichtbloaufdemGehaltszettelaus.DarberhinausistgeradefrFhrungskrftewichtig,eineKulturzuleben,inderAbschalten,LoslassenundEntspannen fr eine optimale Leistungsfhigkeit alsebensonotwendigundgewnschtangesehenwerdenwieAnstrengung,DisziplinundKonzentration.
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 27
Checklisten
4 Checklisten
Nachfolgende Checklisten sind als Download sowohlalspdfalsauchalsWorddateiverfgbarunter:www.fgoe.org/presse-publikationen/forschung
4.1 Wie bemerke ich erste Warnzeichen bei mir selbst?
Ichfindeesoftschwierigabzuschalten. Ichziehemichvermehrtzurck. IchnehmeoftArbeitsproblememitin
meineFreizeit. IchempfindeoftstarkenWiderwillen
gegenmeineArbeit. IchhabedenSpaandenmeistenDingen
verloren. IchleideunterKonzentrationsschwche
undVergesslichkeit. IcherreichemitimmermehrEnergie
immerweniger. IchbrauchesehrvielZeitummichzu
erholen. Ichfhlemichausgelaugtundkraftlos. IchfhlemichseitmehralssechsMonaten
erschpft.
Diese Checkliste dient der persnlichen Sensibilisie-rungunderstenStandortbestimmung.FreineindividuelleDiagnostikmussjedochdieEx-pertise der klinischen Psychologie, PsychotherapieoderMedizininAnspruchgenommenwerden.
4.2 Was kann ich tun, wenn ich Burnout-An-zeichen bei mir feststelle?
VerleugnenistTabu Untersttzungsuchen Tunwasguttut Erholungverstrken BelastendeUmstndewennmglich
verndern AndereFormendesUmgangsmit
Belastungenausprobieren Etwaigesberengagementvermeiden Isolationvermeiden Schlussmitetwaigerberfrsorglichkeit Krzertreten EigeneZieleundAnsprchereduzieren Wertewechselzudem,wasmirwirklich
wichtigist MutzumNein PersnlichesTemporeduzieren AufdeneigenenKrperundseine
Bedrfnisse(Schlafen,Essen,Trinken, Bewegen,Zrtlichkeit)achten
PositiverUmgangmitSorgenundngsten SinnfrHumor
28 Fonds Gesundes sterreich
Checklisten
4.3 Wie bemerke ich erste Anzeichen bei mei-nen Mitarbeitenden?
MeineMitarbeiterinbzw.meinMitarbeiter
wirktnervsundberreiztaufmich. istvergesslicheralsfrher. ziehtsichzurck. signalisierteinestarkeberforderung. istoftmde. klagthufigberKopfschmerzen,Schwindel. isthufigkrankgeschrieben. scheintnegativzusich/zurArbeiteingestellt
zusein. gehtinAufgabenauf,zeigtgrtes
Engagement. istwenigerleistungsfhigalsfrher.
4.4 Was kann ich tun, wenn ich erste Anzei-chen bei meinen Mitarbeitenden wahrnehme?
Mitarbeitende, die Anzeichen von Burnout zeigen,sind weniger belastbar, hufiger krank und wenigerengagiert.
KeineVorwrfe!
Fallsbei einemMitarbeitendeneinehoheBeanspru-chungssituation oder eine gewisse Burnout-Gefhr-dungvermutetwird, so sollte inersterLinieeinGe-sprchmitderbetroffenenPersongefhrtwerden.
Gesprchsuchenundfhren RessourcenundBelastungenerfragen Untersttzunganbieten Angebotemachen-z.B.
arbeitspsychologischeBeratung GemeinsamEntlastungorganisieren Stoppfrberstunden Zeitausgleichverordnen Angebotevorschlagen:Urlaub,Auszeit SichalsFhrungskraftUntersttzungbei
arbeitspsychologischenExpert/innenholen
4.5 Wie kann ich als Fhrungskraft in mei-nem Bereich vorbeugen?
Prsentsein(dasein,erreichbarsein,aktiv aufMitarbeitendezugehen)
VertrauensvolleBeziehungzuMitarbeitenden aufbauenundaufrechterhalten (Mitarbeitenden-Gesprche, Teamprozesseuntersttzen)
AnforderungenanBewltigungsmglich- keitenanpassen(quantitativundqualitativ)
Entwicklungermglichen(Weiterbildung, Herausforderungen,Perspektiven)
Arbeitsorganisationsoeinfachwiemglich gestalten(KISSkeepitshortandsimple)
Erholungernstnehmen(Pausen, berstunden,Zeitausgleich,Urlaub)
Handlungsspielraumermglichen(das Wasvorgeben,dasWieentscheidenlassen...)
Transparentinformierenundkommunizieren AnerkennungundWertschtzung(derPerson,
derLeistungs-bereitschaft) Fairnesseinhalten
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 29
Checklisten
4.6 Fhrungsgesprche bei Burnout-Risiko-Verdacht
GesprchemitMenschen,beidenenman,einBurnout-Risikovermutet,sindwichtig.IhreProblemekannundsollmanalsGesprchspartner/innicht lsen.Unter-sttzung und konkrete Angebote von Kolleg/innen,Fhrungskrften,Fachleutenetc.knnenjedochsehrhilfreichsein.
Manchmal meiden Fhrungskrfte solche Gesprcheaus unterschiedlichen Befrchtungen heraus. Dochmit etwas Mut und Empathie knnen BelastungenundProblemedesMitarbeitendenbesprochenundge-meinsamnachLsungengesuchtwerden.
Abbildung 17. Antworten auf Befrchtungen, ein Gesprch zu fhren
A Suchen Sie das Gesprch, ohne an diesemPunktetwasgezielterreichenzuwollen.VersuchenSiederPersonzuermglichensichauszusprechen.ZeigenSie Interesse und signalisieren Sie AufmerksamkeitundWertschtzung.B StellenSiedannIhrenEindruckundIhreWahr-nehmungzurVerfgung.BietenSieUntersttzungan.Denken Sie dabei an die dreiAspekte des Burnout-Risikos(Belastung,UmgangmitBelastung,Erholung).VersuchenSie,BelastendesundEntlastendesdeutlichzumachen.C VerweisenSieaufkonkrete innerbetrieblicheoderauchexterneAngebote.Sieknnenhieroderineinem nchsten Gesprch konkrete Vereinbarungentreffen.VereinbarenSiebeiBedarfeinenFolgetermin.
Abbildung 18. Gesprchsphasen bei Burnout-Risiko
DienchsteAbbildungzeigtdiedreiGesprchsphasenbeiVerdachtaufBurnout-Risiko:
30 Fonds Gesundes sterreich
Checklisten
Sie knnen dafr nachstehende Liste (Abbildung 19) verwenden:
Abbildung 19. Prvention von Burnout planen (ein Beispiel)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 31
Checklisten
4.7 Fhrungskrfte-Workshop: Burnout-Pr-vention
BisheutewerdenFhrungskrftemanchmalv.a.auf-grundihrerfachlichenQualifikationfrihreFhrungs-funktionausgewhlt.DabeiwerdendieFhrungderMitarbeitendenunddiedafrntigensozialenKom-petenzen weniger beachtet. Daher haben viele Fh-rungskrfteeineMengeoffenerFragenzuihrerRolleinBezugaufdieGesundheitunddasArbeitsvermgender Mitarbeitenden, zu Themen der psychosozialenGesundheit, sie sind interessiert anToolsundunter-sttzendenMaterialien.Fhrungskrfte solltendaherdie Mglichkeit haben,sichweiterzubilden.EinWorkshop-Angebotknntebeispielsweisefolgen-desGrundgerstaufweisen:
Abbildung 20. Fhrungskrfte-Workshop: Burnout-Prvention
32 Fonds Gesundes sterreich
Checklisten
4.8 Innerbetrieblicher Burnout-Prventions-leitfaden
WiebereitsimKapitel3.2.1erwhnt,istesratsam,ei-nen betriebsinternen Burnout-Prventions-Leitfadenzuentwickeln.DerLeitfadenselbstundseineBaustei-nesolltenimmerwiederaktivkommuniziertundz.B.viaIntranetzugnglichgemachtwerden.
Der Leitfaden sollte grob aus folgenden Punkten bestehen:
1)AnliegenundWertehaltungdesUnternehmensbzgl.Burnout-Prvention (z.B.: Das Arbeitsvermgen unddieGesundheitderMitarbeitendensindunsbeiXXXeingroesAnliegen.Burnout-RisikoisteinPhnomenunsererZeit,dasauchseineUrsacheninbetrieblichenFaktoren hat. Daher stellt es auch uns bei XXX einwichtigesThemaderPrventiondar.)
2)ZugrundeliegendeDefinitionvonBurnout(z.B.:WirverstehenunterBurnoutentsprechenddenneuestenwissenschaftlichenStudieneinRisikofrdieGesund-heit im ganzheitlichen, krperlich-psychisch-sozialenSinn.Burnout-Risikoentsteht,wennhoheBelastungbesteht, mit der umzugehen nicht gut genug gelingtund auerdem Erholung nur mangelhaft stattfindet.Die Belastungen knnen aus der Person, dem priva-ten Umfeld, dem Betrieb mit seinen Strukturen undProzessen, der Unternehmenskultur sowie auch ausgesellschaftlichenBereichenherrhren.)
3)Fhrungskrfte-Workshops(siehe4.7)
4)SchulungsangebotefralleimBetrieb
5)Checkliste:Wiebemerke ichersteBurnout-Anzei-chenbeimirselbst?(siehe4.1)
6) Checkliste:Was kann ich tun, wenn ich Burnout-Anzeichenbeimirfeststelle?(siehe4.2)
7)Checkliste:Wiebemerke ichersteBurnout-Anzei-chenbeimeinenMitarbeitenden?(siehe4.3)
8) Checkliste:Was kann ich tun, wenn ich Burnout-AnzeichenbeimeinenMitarbeitendenfeststelle?(sie-he4.4)
9)Checkliste:WiekannichalsFhrungskraftinmei-
nemBereichvorbeugen?(siehe4.5)
10) Fhrungsgesprche bei Burnout-Risiko-Verdacht(siehe4.6)
11) Innerbetriebliche Ansprechpersonen (Fhrungs-kraft, Betriebsrat, Vertrauenspersonen) inkl. derAngabeinwelcherReihenfolgediesenachMglichkeitkontaktiertwerdensollten,Erreichbarkeiten,Angebo-tedereinzelnenAnsprechpersonen
12) Innerbetriebliche Angebote wie z.B. Schulungs-programm,anonymearbeitspsychologischeBeratung,Arbeitsmedizin,Coachingetc.
13) Auerbetriebliche Anlaufstellen und Kontaktad-resseninderRegion(siehe4.9)
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 33
Rechtliche Grundlagen
4.9 Anlaufstellen und Kontaktadressen
Ist die betriebliche Burnout-Prvention nicht ausrei-chendundsindMitarbeitendevonBurnouternsthaftbetroffen und beeintrchtigt, so wird professionelleHilfenotwendig.DerVerweisaninnerbetrieblicheEx-pert/innenbzw.auerbetrieblicheAnlaufstellenoderKontaktadressenkannhierhilfreichsein.
Nachfolgend finden Sie ausgewhlte sterreich-weite Anlaufstellen:
Telefonseelsorgewww.telefonseelsorge.atTel.142
IBGInstitutfrhumankologischeUnternehmensfhrungwww.ibg.co.at
sterr.NetzwerkfrbetrieblicheGesundheitsfrderungwww.netzwerk-bgf.at
BerufsverbandsterreichischerPsychologin-nenundPsychologenwww.boep.or.at
BPHelplinewww.boep.or.at/hl/help.htm Tel.01/5048000
Psychnet:Listevonqualifizierten,eingetragenenPsycholog/innenwww.boep.or.at/psychnet/dbase/psylist.php
sterr.BundesverbandfrPsychotherapie BVPwww.psychotherapie.atTel.01/5127090
Promenteaustriawww.promenteaustria.atetc.
5 Rechtliche Grundlagen
ArbeitgebendesindlautmehrerergesetzlicherGrund-lagen dazu verpflichtet, die Arbeitsbedingungen sozugestalten,dassdieGesundheitundSicherheitderArbeitnehmendenerhaltenundgefrdertwerden.ImFolgendenwirdexemplarischaufeinigeGesetzestexteverwiesen.
5.1 Frsorgepflicht der Arbeitgeber/in
Die Frsorgepflicht derArbeitgeber/in ist in 1157ABGBund18AngGgeregelt.
5.1.1 Allgemeines brgerliches Gesetzbuch1157(1):DerDienstgeberhatdieDienstleistungensozuregelnundbezglichdervonihmbeizustellen-denoderbeigestelltenRumeundGertschaftenaufseineKostendafrzusorgen,dassLebenundGesund-heitdesDienstnehmers,soweitesnachderNaturderDienstleistungmglichist,geschtztwerden(RISa).
5.1.2 Angestelltengesetz18(1)desAngGbesagt,dassderDienstgeberver-pflichtetist,aufseineKostenalleEinrichtungenbezg-lichderArbeitsrumeundGertschaftenherzustellenundzuerhalten,diemitRcksichtaufdieBeschaffen-heitderDienstleistungzumSchutzedesLebensundderGesundheitderAngestelltenerforderlichsind.(3)DerDienstgeberhatdafrzusorgen,dass,soweitesdieArtderBeschftigungzulsst,dieArbeitsrumewhrendderArbeitszeit licht, reinundstaubfreige-haltenwerden,dasssieimWintergeheiztundausrei-chendeSitzpltzezurBenutzungfrdieAngestelltenindenArbeitspausenvorhandensind(RISb).
5.2 Arbeitnehmer/innenschutz-Gesetz
5.2.1 Allgemeine Pflichten der Arbeitgeber/inIm Rahmen desArbeitnehmer/innenschutz-Gesetzes(ASchG)werdenArbeitgebende in3 (1)dazuver-pflichtet, fr Sicherheit und Gesundheitsschutz derArbeitnehmenden inBezugaufalleAspekte,diedieArbeitbetreffen,zusorgen.Auerdemhabensiebe-stehendeGefahrenzuermittelnundzubeurteilenundManahmen zur Verhtung arbeitsbedingter Gefah-ren,zurInformationundzurUnterweisungzutreffen(AUVA,2006,S.13).
34 Fonds Gesundes sterreich
Rechtliche Grundlagen
Die wichtigsten Grundstze der Gefahrenverh-tung sind:
VermeidungvonRisiken AbschtzungnichtvermeidbarerRisiken GefahrenbekmpfunganderQuelle BercksichtigungdesFaktorsMenschbei derArbeit,insbesonderebeiderGestaltung vonArbeitspltzensowiebeiderAuswahl vonArbeitsmittelnundArbeits-und Fertigungsverfahren PlanungderGefahrenverhtungmitdemZiel einerkohrentenVerknpfungvonTechnik, Arbeitsorganisation,Arbeitsbedingungen, sozialenBeziehungenundEinflussderUmwelt aufdenArbeitsplatz(AUVA,2006,S.19)
DieseallgemeinenPflichtenderArbeitgebendenzeigenauf,dassnachdemGrundsatzderGefahrenverhtungRisikenzuermittelnundzuverringernsind.Darunterfallennichtnurphysikalisch-chemischeGefahrenundStressoren,sondernauchBelastungenderpsychischenoderpsychosozialenDimension.
Zur Ermittlung und Beurteilung der Gefahren sindnachdemASchGPrventivfachkrfteArbeitsmedi-ziner/innen,FachkrftefrArbeitssicherheit,sonstigeExpert/innenheranzuziehen.
5.2.2 Prventivfachkrfte: Arbeitspsycholog/innen
Neben Arbeitsmediziner/innen und Fachkrften frArbeitssicherheit, knnen nach dem Arbeitnehmer/innenschutz-Reformgesetz vom 1. Januar 2002 auchsonstigeFachleutebeschftigtwerden.Arbeitgeben-dehabennach82a(5) jenachgegebenerGefhr-dungs- und Belastungssituation sonstige geeigneteFachleute,wiez.B.Chemiker/innen,Toxikolog/innen,Ergonom/innen, insbesonderejedochArbeitspsycho-log/innenzubeschftigen(AUVA,2006,S.118).ArbeitgebendesolltendaherjenachvorliegenderGe-fhrdungs-undBelastungssituationgeeignetesonstigeFachleuteanstellenunddiesegesetzlicheMglichkeitnutzen.
Die Zunahme von psychischen und psychosozialenBelastungen und Stressfaktoren in der heutigen Ar-beitsweltmachteeineUmverteilungderPrventions-einsatzzeitenzugunstenvonArbeitspsycholog/innen
notwendig. Die Forschungs- und BeratungsdisziplinArbeitspsychologiebefasstsichmitpsycho-sozialenThemen,dieimZusammenhangmitmenschlicherAr-beitentstehen.ArbeitspsychologiebietettheoretischesundpraktischesFachwissenzurDurchfhrungumfas-senderGesundheitsanalysen,zurErarbeitungvonVor-schlgenfrpsychologischeArbeits-undOrganisati-onsgestaltungsowiezurStrkungprofessionellerundgesundheitsbezogener Kompetenzen der Beschftig-ten(Ulich,2005;Geiler-Gruber,2006,S.127).
DieAufgabederArbeitspsychologieistdieMitwirkungbeiderAnalyseundGestaltungmenschlicherArbeit,ihrer technischen, personalen und organisatorischenBedingungen,mitdemZieleinermenschengerechten,effektivenundeffizientenGestaltungvonArbeitssys-temen(AUVA,2006,S.118).
Burnout Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsfrderung in Grobetrieben 35
Literaturverzeichnis
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36 Fonds Gesundes sterreich
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung1. NachhaltigesArbeitsvermgen(IBG)........................................................................... 4Abbildung2. DasTrichtermodell:einesystemischeSichtweisevonBurnout (nachGeyerhoferundUnterholzer,2008)...................................................................... 5Abbildung3. Burnout-Risiko-Modell(nachKallusundJimenz,2008)............................................. 6Abbildung4. VierArtenderStressbewltigung(nachBurisch,1994)................................................ 7Abbildung5. 12StadienvonBurnout(nachFreudenberger&North,1992)...................................... 9Abbildung6. DarstellungderErgebnisseimEBF-Workimberblick............................................ 11Abbildung7. DarstellungderBurnout-GefhrdungnachSchicht-/Tagesarbeit................................. 12Abbildung8. BelastungeninderSchichtarbeit(Selbstbild)............................................................... 12Abbildung9. Burnout-GefhrdungnachFhrungskraftundMitarbeitende ohneFhrungsfunktion................................................................................................. 14Abbildung10. BetrieblicheBelastungen(FhrungskrfteMitarbeitende)....................................... 14Abbildung11. BestehendePrventionsangebotederteilnehmendenBetriebe................................... 17Abbildung12. ZusammenhangzwischendemAusmaanPrventionsangebotenund keinemBurnout-Risiko,Burnout-RisikoundBurnout-Symptomen............................ 18Abbildung13. DasRessourcen-Risiko-Modell(IBG)......................................................................... 19Abbildung14. Prvention:ZieleundEbenen....................................................................................... 20Abbildung15. GesundeArbeitsbewltigung(IBG)............................................................................ 21Abbildung16. Burnout-Prventions-Spirale(IBG)............................................................................ 24Abbildung17. AntwortenaufBefrchtungen,einGesprchzufhren.............................................. 29Abbildung18. GesprchsphasenbeiBurnout-Risiko............................................................................ 29Abbildung19. PrventionvonBurnoutplanen(einBeispiel).............................................................. 30Abbildung20. Fhrungskrfte-Workshop:Burnout-Prvention......................................................... 31
Impressum:
Herausgeber:Fonds Gesundes sterreich, ein Geschftsbereich der Gesundheit sterreich GmbH1020 Wien, Aspernbrckengasse 2Zustndiger Gesundheitsreferent: Dr. Klaus Ropin
Konzept und fr den Inhalt verantwortlich:Mag.a Dr.in Theresia GabrielIBG - Institut fr humankologische Unternehmensfhrung1070 Wien, Mariahilferstrae 50/3/14, www.ibg.co.atZustndiger Gesundheitsreferent im Fonds Gesundes sterreich: Dr. Klaus Ropin
Grafik: Barbara Ringseis, www.rentadesigner.atDruck: Robitschek & Co GesmbH, WienJnner 2010
Die Erstellung dieses Leitfadens wurde vom Fonds Gesundes sterreich (FG) finanziell gefrdert.
Gedruckt nach der Richtlinie des sterreichischen Umweltzeichens
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