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Burnout & Sucht - LWL

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www.oberbergkliniken.de ©2012 Burnout & Sucht Bernhard-Salzmann-Klinik 8.11.2012 Prof. Dr. med Götz Mundle Ärztlicher Geschäftsführer, Oberbergkliniken
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Burnout & SuchtBernhard-Salzmann-Klinik 8.11.2012

Prof. Dr. med Götz Mundle

Ärztlicher Geschäftsführer, Oberbergkliniken

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aus: Spiegel Titelblätter 2011

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„Patient“ Gesundheitswesen…..

Arztberuf ist nicht mehr attraktiv in Deutschland, Sozialismus treibt Ärzte ins Ausland

Berliner Zeitung

„Ja“ zum Arztberuf –„Nein“ zu deutschen Verhältnissen

Online Umfrag des „Deutschen Ärzteblattes Studieren.de“

1600 Studierende

BÄK: Abwanderung von Ärzten ins Ausland

Pro Jahr über 3000 Ärzte

bei 10.000 Studiumabsolventen

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ReizblaseReizblase

DRGsQS

QMVer-

schlüsseln

Über-stunden

Unhappy doctors –

BMJ 2004

Arbeitsver-dichtung

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Psychosoziale Belastung von Chirurgen

Berufliche Gratifikationskrise bei ca. 25% der befragten Chirurgen (Verausgabung vs Belohnung)

Ca. 20% denken an Berufsaufgabe min. einmal im Monat

Ca. 45% sehen Qualität der Behandlung durch Überforderung beeinflusst

Befragung von 1311 Chirurgen in BRD

Knesebeck et al. Dtsch. Arztbl. 2010

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Berufliche Überbelastung: Sind gestresste Ärzte die depressiven Patienten von morgen?Geuenich, Katja Dtsch Arztebl 2010; 107(33)

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…Wer heilt hier wen?

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Ärztemonitor 2012

Initiative der KBV und Brendan- Schmittmann Stiftung

Telefoninterviews ca. 15 min

Erhebungszeitraum 22. Februar bis 21. Mai 2012bei 10.863 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten

Themenfelder

Praxis, Identifikation mit Beruf, Arbeitsalltag, Berufspolitik …

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Einschätzungen zur beruflichen Tätigkeit: insgesamt hohe Zufriedenheitswerte ... Angaben in Prozent, an 100%-Fehlende: weiß nicht/trifft nicht zu, arbeite nicht mit Patienten

stimme ganz und gar nicht zu

Meine Arbeit ist nützlich und sinnvoll 2

Meine Arbeit macht mir Spaß 1 6

Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden 1 8

Würde den Beruf wieder ergreifen 6 12

Medizin/Psychotherapie ist eine Berufung 3 16

Meine Arbeit inspiriert mich 2 18

Ich kann immer selbst entscheiden,

26 72

40 53

48 42

23 59

36 45

42 37

stimme voll und ganz zu

deutlich besser als im Bevölkerungs-

schnitt

wie ich meine Arbeit erledige Stimmt mit Wünschen und Erwartungen

5 27 39 29

stimme voll und ganz zu

bei der Berufswahl überein Für die Behandlung meiner Patienten steht

11 33 38 16 stimme eher zu stimme eher nicht zu

mir ausreichend Zeit zur Verfügung Ärztemonitor 2012

18 39 26 16 stimme ganz und gar nicht zu

14

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Verwaltungsarbeit: deutlicher Zusammenhang mit Zufriedenheit und Belastung Angaben in Prozent Ärzte mit Ärzte mit

im geringem hohemDurch- Verwaltungs- Verwaltungs-schnitt: aufwand aufwand

+7 +1 -1 -950

„Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden" (Anteil: volle Zustimmung) 42 49 43 41 33

0

50

Einkommenszufriedenheit (Anteil: sehr zufrieden)

„Am Ende eines Arbeitstages bin ich völlig erledigt" (Anteil: volle Zustimmung)

Ärztemonitor 2012

+3

10 13

-7

21 14

-1 -1 -2

9 9 8

-4 +2 +10

16 23 31

0

50

0 24

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Einschätzungen zur beruflichen Tätigkeit: ... aber hohe Belastung Angaben in Prozent, an 100%-Fehlende: weiß nicht/kann ich nicht beurteilen

stimme ganz und gar nicht zu

Am Ende eines Arbeitstages

stimme voll und ganz zu

bin ich völlig erledigt

Ich fühle mich durch

11 39 29 21

meine Arbeit ausgebrannt

Ärztemonitor 2012

28 42 20 9

stimme voll und ganz zu

stimme eher zu

stimme eher nicht zu

stimme ganz und gar nicht zu

16

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Teufelskreis Burnout

Freudenberger 1974

Zustand der emotionalen und körperlichen Erschöpfung

Ehrenamtliche Mitarbeiter des Gesundheitswesens

Veränderungen:Emotionale Gleichgültigkeit

Allgemeine Erschöpfung

Resignation, innere Kündigung

Desinteresse oder Zynismus gegenüber Patienten

Schlaf‐ und Verdauungsbeschwerden

Vermehrter Alkohol‐ oder Drogenkonsum

Staff burnout", Freudenberger, H. J. (1974). Journal of Social Issues, 30(1), 159-165

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Phasen des Burn-Out

Enthusiasmus

Idealismus, Überidentifizierung, hoher Einsatz,

Stagnation

Grenzen des Machbaren, mangelnde Fortschritte

Frustration

Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Gereiztheit, Zynismus

Resignation und Apathie

Mangelnder Antrieb und Motivation, Gleichgültigkeit,

Burn-Out

Körperliche und psychische Folgerkrankungen, z.B. Depression, Angst oder Abhängigkeitserkrankungen

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Burnout – Depression?

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PersönlichkeitGrundhaltung

ArbeitsplatzPrivatlebenPartnerschaftBeziehungen

Gesundheitkörperliche

Fitness

Dimensionen von Burnout

+ Gesellschaft

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Ursachen

Äußere Stressoren - Gesellschaftlichberufliche Ansprüche

Technischer FortschrittHohe Leistungserwartungen,Kurze Arbeitsverhältnisse, häufiger Arbeitsplatzwechsel,

zunehmende Flexibilität Moderne Kommunikationsmittel

„Immer erreichbar“ Handy, Internet, BlackberryKeine automatische Freizeit„Überernährung“ an geistiger Information

Soziale VeränderungenWegfall von Bindungen: Familie, Vereine, Kirche…Arbeit primärer Bezugspunkt

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Ursachen

Innere Stressoren –Individuelle Faktoren der Persönlichkeit

Personen mit (zu) hohem Leistungsanspruch– Drang nach ständiger Höchstleistung– Anerkennung nur durch Leistung – Leistungsanspruch > LeistungsvermögenPersonen mit Selbstwertthemen– Hohe Sensibilität für andere– Ständige HilfsbereitschaftWerte und Normen– Verlust an Sinnhaftigkeit und innerer Werteorientierung, – Mangel an Verbundenheit (Familie, Team, soziales Netz)

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Dimensionen von Burnout

Arbeitsbelastung

Regelmäßige Arbeitszeiten, Gerechte Arbeitsentgelte,

Fachgerechtes Arbeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Wertschätzung

persönliche Rückmeldungen, Mitarbeitergespräche

Offene Kommunikation, Teamkultur

Anerkennung eigener Möglichkeiten und Grenzen

Werteorientierung

Persönlicher Wertekatalog vs. Werte der Organisation gelebte Werte, Authentizität, Visionen, Inspiration,

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Doping am ArbeitsplatzDAK Gesundheitsreport 2009

5% der Beschäftigten (ca. 2 Mio) haben als Gesunde schon einmal mit leistungsstärkenden Mitteln nachgeholfen.

800.000 Menschen laut DAK regelmäßig, um am Arbeitsplatz leistungsfähig zu sein.

40% nehmen Medikamente täglich bis mehrmals wöchentlich

Männer aufputschenden und konzentrationsfördernde Präparate

Frauen beruhigende Mittel gegen depressive Verstimmung oder Ängste.

"Männer frisieren ihr Leistungspotenzial - Frauen polieren ihre Stimmungen auf„…...

60% würden leistungssteigernde Mittel nehmen, wenn keine Nebenwirkungen zu befürchten sind.

Studie USA (Nature)

20% der Akademiker steigern Leistung mit Medikamenten

44 % davon mit Ritalin

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Hirndoping für alle!Fachzeitschrift Nature 2008

Sechs Forscher fordern jetzt einen verantwortungsvollen Umgang mit Neuroenhancement. Damit meinen sie vor allem: Hirndoping für alle. Die Pharmafirmen wird's freuen.

Philipp Campbell, der Chefredakteur des Fachmagazins "Nature", hat seine Ansichten in einem wichtigen Punkt grundlegend geändert:

Während er 2007 noch gegen die Nutzung von Medikamenten war, um mit ihnen kognitive Leistungen zu steigern, glaubt er heute, "dass es viel gibt, was dafür spricht".

Er habe nichts dagegen, wenn seine zwei erwachsenen Kinder sich auf diese Weise aufrüsten wollten, schrieb Campbell.

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Prof. Dr. Gerd GlaeskeGesundheitsreport DAK 2009

Die Einnahme von Medikamenten ist eine von

Experten legitimierte und in der Öffentlichkeit mehr und mehr akzeptierte Lösung,

d.h. es handelt sich nicht um ein unangepasstes, sondern um ein angepasstes Verhalten.

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„Auf der Überholspur“

Hamburger Morgenpost13.10.2007

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im letzten Jahr jemals

Alk.missbrauch/-abhängigkeit 1,6% 6,0%

Drogenmissbrauch/-abhängigkeit 0,7% 3,7%

Benzodiazepin-Einnahme 13,6% 24,0%

Abhängigkeitserkrankungen

+ Suchtmittelmissbrauch insg. 2,1% 7,9%

US-amerikanische Studienergebnisse (Hughes et al. 1992): 9.600 schriftlich befragte Ärzte

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Verteilung ärztlich konsumierter Suchtstoffe:

10% polytoxikoman6%

Betäubungs-mittel

6%Medikamente

28%Alkohol +

Medikamente

50%Alkohol

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Behandlungsangebote der Oberbergkliniken

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Oberberg heute

Ganzheitliche Behandlungsstruktur

Akutaufnahme sofort

Entgiftung und Entwöhnung en bloc

Individuelle Behandlungsdauern incl. Behandlung der comorbiden Störungen

integriertes BehandlungskonzeptIntervallbehandlungen/ambulante Therapie/Selbsthilfe

Sofortige Kriseninterventionen ohne Wartezeiten

Ambulante NachsorgeKorrespondenztherapeuten, Oberberggruppen

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Horizonte öffnen – 25 Jahre Oberberg

Individueller und intensiver Therapieplan

tägliche Einzel- und Gruppengespräche à 50 bzw. 100

min.

Indikationsgeleitete Einzel + GruppentherapieAbhängigkeitserkrankungen, Depression, Angst, Burnout

nonverbale VerfahrenGestaltungstherapie (Gruppe/Einzel)

Bewegungstherapie (Gruppe/Einzel)

Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation

„Doppelte Therapiedosis“

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Horizonte öffnen – 25 Jahre Oberberg

Emotionale Krankheitsakzeptanz

Therapie am Emotionalen Profil bzw. an dysfunktionalen emotionalen Schemata

Gegenüber der Erkrankung- Schuld, Scham, Wut, Ohnmacht, Kapitulation

Gegenüber der eigenen Person- Selbstwert, innere Antreiber, Trauer, Kränkung

Wahrnehmen, Verstehen, Akzeptieren - Befindlichkeitsbogen: „Wie geht es mir“

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3737

Sei perfekt!

Machs den Andern recht!

Beeil Dich!

Streng Dich an!

Sei stark=keine Gefühle!

Innere Antreiber

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Therapie: Leistungsansprüche

Realistisches „inneres“ Leitbild

„Bild des unverwundbaren Helfers“

Akzeptanz eigener Grenzen und Schwächen

Innere Antreiber

Analyse des persönlichen Stressmusters

Analyse der persönlichen Frühwarnsymptome

Arbeitszeit, Konzentration, Pausen, Schlaf, Freizeit

Analyse des emotionalen Profils

Wahrnehmung der aktuellen Emotionen

Frustration, Wut, Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Ohnmacht

emotionale Grundmuster, „Inneres Kind“

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Burnout - Multitasking

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Burn-Out Prophylaxe - äußere Stressoren

Achtsamkeit gegenüber einfachen GrundbedürfnissenRegelmäßige Pausen

- Min. alle 2 Stunden

Regelmäßige Mahlzeiten- Gesunde Ernährung 3x pro Tag

Regelmäßige Auszeiten: „am siebten Tage sollst du ruhen“- min. 1x pro Woche ein freier Tag (Familie, Freunde, Hobbies)

- min. 2x pro Woche pünktlich Feierabend

- min. 2x pro Jahr Urlaub

Regelmäßige Bewegung- 2x pro Woche Sport, Joggen, Fitness, Skifahren, Tennis,

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Entwicklung der Persönlichkeit

Krankheit als ChanceBurnout Anstoß für individuellen Gesundungsprozess

Prinzip der Salutogenese

Gesundheit kontinuierlicher Prozess

Wertewandel von der Außensicht zur InnenschauIntuition, Inspiration, innere Werte

Prinzipien der Achtsamkeit und Meditation- Übungen der Stille, Bodyscan nach Kabat-Zinn,

- Raum der Stille in jeder Klinik

Horizonte öffnen – 25 Jahre Oberberg

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Burnout Therapie

Werteorientierung - SinnfrageBurn-Out als Reifungsprozess

- Warum ich, warum heute, warum in dieser Situation

Betrachtung der „inneren Landschaft“- Persönliche Lebensziele

Ganzheitliches intuitives Begreifen - Wahrnehmung der inneren Stimme

- Innenschau, Kontemplation, Meditation

Entwicklung der eigenen Potentiale- Verbundenheit und Wachstum

Wiederherstellung der inneren und äusseren Balance- Familie, Beruf, Persönlichkeit, Gesundheit

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Artikel Deutsches Ärzteblatt 2005 über Entwicklung der Psychotherapie

Erste Generation: ausschließlich Verhaltensänderung

Zweite Generation:emotional-kognitive Techniken

Dritte Generation Integration von kontemplativen/meditativen Methoden

Stichwort: Mindfulness/Achtsamkeit

US-amerikanische Vorreiter Jon Kabat-Zinn, Marsha Linehan, [Alan Marlatt]

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Meditation und PsychotherapieEffekte auf Therapieergebnis Grepmaier 2007

18 Therapeuten erhielten randomisiert täglich 1/2 Stunde Zen-Meditation oder nicht

Behandlung der Patienten in beiden Gruppen gleich

Signifikante Verbesserung im Therapieergebnis

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Effekte von Meditation

Lazar et al. (2005)

Kortexdicke bei Meditierendenerhöht ↑

Rechter Inselkortex

Präfrontalkortex (PFC)

Hölzel et al. (2008)

Dichte grauer Substanz…► … im Hippocampus: bei Meditierenden erhöht ↑► … im OFC: nimmt mit der Meditationspraxis zu ↑

Bestätigt von Luders et al. (2009)

SPIEGEL, 48/2008

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Themenschwerpunkt Bildung

In der Ruhe liegt die Kraft, Prof. Dr. Gerald Hüther,

Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Univ. Göttingen

Stress bei Studierenden und Ansätze zur Bewältigung

Prof. Dr. med. Tobias Esch, Fachleitung „Gesunde Hochschule“, Hochschule

Coburg

Themenschwerpunkt Arbeitswelt

Die Spiritualität der deutschen Top-Manager, Prof. Dr. phil. Eugen H. Buß,

em., Institut für Rechts- und Sozialwissenschaften der Universität Hohenheim

Achtsamkeit und Führung, Perspektiven von Meditation im Führungsalltag

Dr. Reto Diezi, CEO, Baloise Asset Management, Basel, Schweiz

Meditation und Wissenschaft 16./17. November 2012, Atrium Deutsche Bank, Berlin

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Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention

Verbindet Meditation mit Techniken der Rückfallprävention

Auf der Basis der MBSR und MBCT Programme

8 Wochenprogramm mit täglicher Übungspraxis

Elemente von MBRP

formale Achtsamkeitsübungen

informelle Übungen im Alltag

Rückfall Strategien

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Ziele von MBRP

Erhöht achtsame Wahrnehmung von Rückfallauslösern

Unterbricht automatisiertes Rückfallverhalten

Wechsel von „Autopilot“ zu achtsamer Wahrnehmung und bewusster Reaktion

Erhöht Stresstoleranz, vermindert Notwendigkeit der Stressbewältigung mit Alkohol als Selbstmedikation

Akzeptanz des Hier und Jetzt, verhindert Fixierung auf Suchtmittel

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Das MBRP Programm

Sitzung 1: Autopilot und Rückfall

Sitzung 2: Achtsame Wahrnehmung von Auslösern und Suchtmittelverlangen

Sitzung 3: Achtsamkeit im Alltag

Sitzung 4: Achtsamkeit in Rückfallsituationen

Sitzung 5: Akzeptanz und bewusstes Verhalten

Sitzung 6: Ein Gedanke ist ein Gedanke ist ein Gedanke

Sitzung 7: Selbstfürsorge und ausgewogener Lebensstil

Sitzung 8: Soziale Unterstützung und weiteres Üben

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Innehalten

Beobachten

Atmen

“NÜCHTERN” Atmen

Erweitern

Bewusst Reagieren

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DirekteErfahrung

(Schmerz)

Reaktionen, Geschichten, Bewertungen

(Leiden)

Intention der BefragungAdapted from Segal et al., 2002

Schmerzen imlinken Knie,

Unruhe

“Ich kann das nicht”

Negative Affekte(Depression, Angst)

“Ich halte das nicht aus, ichmuss trinken”

- “Beziehung” zu Craving, Rückfall, Genesung

- Nicht bewertend

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Wellenreiten

Die Intensität des Suchtdrucks (“aus”-)halten, auch wenn er zunimmt, mitdem Atem darauf wie auf einer Welle surfen, darauf

vertrauen, dass die Intensität ganz natürlich

ohne eine Handlungnachlässt

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Rückfall Prozess

Auslöser ErsteReaktion

Beobachten BewussteReaktion

“in Gedankenspiralen ge ‐fangen”

Automatische Reation (Konsum) Weitere 

Gedankenspiralen, Reaktionen

STOP

Autopilot

Rückfall

(Abstinenz Verletzungseffekt)

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Results: Substance Use

Time x group interaction: B=-.32, SE=.14, p= .02 Time2 x group interaction: B=.10, SE=.05, p= .04

All Omnibus tests: p < .001

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Ergebnisse: Einfluss von Craving

z z = = --2.00, 2.00, pp < .05< .05Coefficients are IRRCoefficients are IRR’’s;s;**p **p < .01, *** < .01, *** p p < .001; Baron & Kenney, 1986; Sobel, 1982< .001; Baron & Kenney, 1986; Sobel, 1982

.11***

Craving

Behandlung (MBRP vs. TAU)

Substanz Konsum(2 Monate)

.48** 2.27***

.21

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Gesamt

Depression und Craving(Witkiewitz & Bowen, 2010)

Craving

Signifikanter Mediatoreffekt auf Craving

SubstanzKonsum

Depression

SubstanzKonsum

Craving

Depression

TAU

MBRP

Nicht- Signifikant

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Zusammenfassung

Erhöhte Aufmerksamkeit und Akzeptanz

Reduktion von Craving (über 4 Monate)

Verminderter Substanz Konsum (2 Monatskatamnese)

Geringere Korrelation von Depression und Craving

Daher geringere Korrelation zwischen Depression und Substanz Konsum

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• Anwendung (Zielgruppen, Setting)

• Moderatorvariablen• Geschlecht• Schwere der Erkankung• Doppeldiagnosen (Depression, Angst, Trauma)• Behandlungspräferenz

• Mediatorvariablen• Craving • “Ort” der Kontrolle• Physiologische und neurobiologische Mechanismen

Zukunft von MBRP

• Verbreitung• Therapeutenausbildung

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“It is on the very ground of suffering that we can contemplate well-being.. It is exactly in the muddy water

that the lotus grows and blooms.”

Thich Nhat Hanh, 2006

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Vielen Dank


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