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BUND Jahresbericht 2013

Date post: 01-Apr-2016
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Der BUND Jahresbericht 2013 gibt einen Einblick in die Arbeit des BUND. Was unternimmt der BUND, um mehr Natur- und Umweltschutz zu erreichen? Welche Erfolge hat er erzielt? Was ist noch zu tun und wie finanziert er eigentlich seine Arbeit? Antworten auf diese und noch weitere Fragen gibt der BUND Jahresbericht 2013.
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Der BUND JAHRESBERICHT 2013
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Page 1: BUND Jahresbericht 2013

Der BUND

JAHRESBERICHT 2013

Page 2: BUND Jahresbericht 2013

Vorwort

Biodiversität: Bewahrt, gerettet, geschützt

Klima: Aktiv für den Klimaschutz

Für eine Zukunft ohne Gift:

Verbraucherinnen und Verbraucher schützen

Mehr BUND: Landesverbände, Jugend, International

Unabhängig. Demokratisch. Vor Ort

Danke: Menschen, die uns großzügig unterstützt haben

BUND-Randnotizen: Auszeichnungen

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er war keine Glanzleistung: Der Bundestagswahlkampf im vergangenen Jahr. Der Natur- und Umweltschutzspielte bei allen Parteien keine Rolle. Lediglich die Energiewende kam zur Sprache. Doch paradoxerweise nichtals Chance, die es zu nutzen gilt, sondern als Belastung unserer Zukunft. Dabei wissen wir alle: Über Problemenicht reden, löst keine Probleme, sondern verschärft sie – um nur zwei zu nennen: Nach wie vor werden Tag für Tag 70 Hektar Natur betoniert, die Fläche von 100 Fußballfeldern. Und seit 2009 steigt in Deutschland derCO2-Ausstoß wieder, weil es wegen des Versagens des Emissionshandels so billig ist, Braunkohlekraftwerke vollzu nutzen.

Es ist keine Glanzleistung, dass die neue Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energie deckeln stattfördern will. Schwarz-Rot sind offensichtlich Milliardengeschenke an energieintensive Unternehmen und die Interessen der Kohleindustrie wichtiger als der sozial- und umweltverträgliche, dezentrale Ausbau der erneuer-baren Energien, die das Klima nicht belasten. Die dezentrale Bürgerenergiewende droht abgewürgt zu werden.

Und es war schon gar keine Glanzleistung, dass der Landwirtschaftsminister von der Kanzlerin nach Brüssel geschickt wurde, um sich bei der Abstimmung über die Zulassung von Genmais zu enthalten. Wohl wissend,dass eine große Mehrheit der Bevölkerung das nicht will.

Eine große Mehrheit der Bevölkerung will hingegen mehr Bürgerbeteiligung bei wichtigen Fragen. Das war einGrund, warum sich der BUND mit dieser Forderung in den Bundestagswahlkampf eingemischt hat – unter ande-rem mit dem Ergebnis, dass sich die Mehrzahl der Bundestagsabgeordneten im BUND-Kandidatencheck für mehrBürgerbeteiligung aussprach. Doch auch in dieser Frage ist der Vertrag der Großen Koalition eine große Enttäu-schung. Und es wird auch in dieser Legislaturperiode für den BUND, für die Zivilgesellschaft viel zu tun geben.Das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger macht uns zuversichtlich. So befindet sich mittlerweile etwa die Hälfte der erneuerbaren Energien in der Hand von Genossenschaften oder einzelnen BürgerInnen. Wie wichtig vielen Menschen der Schutz der Natur und Umwelt ist, zeigt sich auch daran, dass die Zahl der BUND-Mitglieder und UnterstützerInnen einen Rekordstand erreicht hat und der BUND seine Spendeneinnahmen erneut steigern konnte.

Liebe Leserin,lieber Leser,

| BUND-Vorsitzender

Prof. Dr. Hubert Weiger

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Jahresbericht 2013

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Diese wachsende Unterstützung unseres Verbandes sichert unsere Unabhängigkeit und ermöglicht es uns, ingroßen Projekten (über die wir auf den folgenden Seiten berichten) und vor Ort erfolgreich für den Schutz vonTieren und Pflanzen, von Flüssen und Bächen, Wäldern und Wiesen einzusetzen. Diese Unterstützung ist zudemeine zentrale Voraussetzung dafür, dass wir in umweltpolitischen Auseinandersetzungen der finanzstarken Koh-le- und Chemie-, Agrarindustrie- und Autolobby selbstbewusst entgegentreten und das Gemeinwohl kompetentund energisch vertreten können – durch Expertisen und Alternativen, durch Aufklärung und Demonstrationen.Zusammen mit dem großartigen Engagement vieler BUND-Mitglieder in den über 2000 Orts- und Kreisgruppen,in den 16 Landesverbänden und in den zahlreichen Facharbeitskreisen auf Bundes- und Landesebene macht die-se Unterstützung den BUND zu einer tragenden Säule des Natur- und Umweltschutzes in unserem Lande. DieStiftung Warentest bescheinigte dem BUND im November 2013, dass er wirtschaftlich arbeitet, transparent undgut organisiert ist. Nur sechs von 46 untersuchten Spendenorganisationen aus dem Natur- und Umweltschutzerhielten dieses Lob. Wir haben uns darüber gefreut.

Januar 2013: 25000 Menschen demonstrieren in Berlin für eine Abkehr von der Agrarindustrie, für ökologische undsoziale Reformen in der Agrarpolitik.

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Vorwort

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Wenn Sie mögen, folgen Sie mir auf Twitter:https://twitter.com/HubertWeiger

Ich möchte allen Spenderinnen und Spendern, unseren Mitgliedern und Förderinnen und Förderern im Namendes Bundesvorstandes und ganz persönlich sehr danken. Damit wir diese Arbeit weiterführen können, bitte ichSie herzlich: Bleiben Sie dem BUND verbunden, bleiben Sie eine Freundin, ein Freund der Erde. Wir setzen auchweiterhin auf Ihre Unterstützung!

HerzlichIhr

Wiederholt demonstriert wurde 2013 gegen Versuche der Regierung, die Energiewende abzuwürgen, den Ausbauder erneuerbaren Energie zu stoppen.

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Jahresbericht 2013

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Vielfalt erhaltenMit der Hilfe vieler Unterstützerinnen und Unterstützer wuchs auch 2013 das Rettungsnetz Wildkatze

weiter und rückte dem großen Ziel näher, einen Waldverbund von 20000 Kilometern Länge zu schaffen. 2013 konnte der BUND in drei Bundesländern elf neue Flächen für Wildkatzenkorridore sichern und teilweise

schon bepflanzen. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt unserer Arbeit zum Schutz der Biodiversität.

Ein Korridor für die Wildkatze: Sonnenschein und beste Stimmung waren im Oktober 2013 gute Begleiter bei der Pflanzaktion

im thüringischen Kälberfeld (mit im Bild: Thomas Mölisch, Initiator des Wildkatzenprojekts (zweiter von links), und Burkard

Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen (zweite Reihe, ganz rechts).

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Jahresbericht 2013

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Die Wildkatze

Über 250 km Anreise – mit dem Rad! So viel Einsatzzeigte ein engagierter Helfer 2013, um zu einer Wild-katzenkorridor-Pflanzung in Thüringen zu gelangen.Das Rettungsnetz Wildkatze hatte bundesweit dazueingeladen. Ganz so weit hatten es die vielen Freiwil-ligen nicht, die in Niedersachsen und Hessen TausendeLöcher bohrten und ebenso viele Bäume pflanzten. Sie kamen auch ohne Radeln kräftig ins Schwitzen.

Aufgrund der Jahreszeit etwas weniger Schweiß, da-für mehr Fingerspitzengefühl und Geduld, das werfengut 600 ehrenamtliche UnterstützerInnen bei derWildkatzen-Geninventur jeden Winter in die Waag-schale für die Natur. Sie haben auch 2013 wiederHunderte Haarproben von Wildkatzen gesammelt. Dafür hatten sie zuvor raue Holzlatten mit Baldrian-tinktur besprüht und diese Lockstöcke in über 60 Un-tersuchungsflächen ausgebracht. Haaranalysen im Labor sollen dann helfen, mehr über die Verbreitungder bedrohten Wildkatze zu erfahren.

Vielleicht ist der eine oder die andere ins Schwitzengekommen beim Ausfüllen der Patenschaft für dieWildkatze. 60 Euro im Jahr. Das sind die Kosten füreine Wildkatzenpatenschaft. Für viele unserer Unter-stützerInnen ein spürbarer Betrag. Im letzten Jahrsind viele neue Patinnen und Paten hinzugekommen –und Teil des Rettungsnetzes Wildkatze geworden.Mehr unter www.bund.net/wildkatze

Bewahrt, gerettet, geschützt

Mit viel Sorgfalt werden von Jürgen Thein und Ulrike Geise

Haare von den Lockstöcken abgesammelt. Erst die Analyse

im Labor wird eindeutig zeigen, ob hier tatsächlich eine

Wildkatze unterwegs war.

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Jahresbericht 2013

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Die Elbe

Bei Lenzen an der Elbe hat der BUND in den vergan-genen Jahren Deiche zurückverlegt und so über 400Hektar neuen Überflutungsraum geschaffen. Bei denjüngsten Hochwasserereignissen hat sich nun gezeigt:Nicht nur die Natur gewinnt durch das neu entstan-dene Mosaik aus Feuchtwiesen, flachen Gewässern,Hart- und Weichholzaue, auch der Mensch profitiert.Die Pegel im Raum Lenzen waren 2012 und 2013 umeinige Dezimeter niedriger als bei vergleichbaren Fluten in den Jahren vor der Rückverlegung.

Und das nächste Auenprojekt ist in vollem Gange: Die Hartholzaue der „Hohen Garbe“, wenige Kilometerflussaufwärts von Lenzen, schließen wir wieder an die natürliche Dynamik der Elbe an. Das schützt be-stehende und schafft neue Auenlebensräume undbremst Hochwasserspitzen ab. Mehr www.bund.net/elbauen

Hohe Garbe: Auenlandschaft an der unteren Mittelelbe

Fühlt sich wohl an der Hohen Garbe:

der Schwarzstorch

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Jahresbericht 2013

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Das Grüne Band

Es gehört schon eine Menge Weitsicht dazu, vor einerder menschenverachtendsten Grenzen der Geschichtezu stehen, in den Todesstreifen zu blicken und dabeiein Naturparadies vor Augen zu haben. Ein Naturpa-radies ohne Stacheldraht und Gewehre, bewahrtdurch das Engagement von NaturschützerInnen. Dazubraucht man nicht nur ein gutes Fernglas, sondernauch Vorstellungskraft. Zum Glück hatten wir diesevor 25 Jahren, und daraus ist die Vision des „GrünenBandes“ geboren worden. Dieser einzigartige Natur-schutzkorridor, der sich durch ganz Deutschland zieht,wurde durch unsere Entschlossenheit und Beharrlich-keit vor der Zerstörung bewahrt. Aber leider nichtganz. Unser Ziel: der Natur die 13 Prozent der GrünenBand-Fläche zurückzugeben, die durch intensiveLandnutzung zerstört wurden. Mit dem Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ haben wir den Anfanggemacht.

Spenden, Patenschaften und Anteilscheine ermög -lichen es, Flächen im Grünen Band zu erwerben undtrotz steigender Preise für Land weiter am Ball zubleiben.

Mehr unter www.bund.net/gruenes-band undwww.bund.net/gb-termine

Projektleiterin Heidrun Heidecke stellt u.a. Hubert Weiger (links) und

Axel Schreiner (rechts hinten) einen neuen Wanderflyer aus der

Goitzsche vor.

BUNDstiftung: Dauerhaft Natur schützen · Vielfalt erhaltenund natürliche Wildnis schaffen – das will die BUNDstiftung. Und das

macht die BUNDstiftung – durch die Begleitung und Förderung weg-

weisender Naturschutzprojekte wie der„Hohen Garbe“ oder der

Goitzsche bei Bitterfeld. Die BUNDstiftung setzt sich dafür ein, dass

unsere Zivilisation Wildnis als unersetzlichen Lebensspender begreift,

dem man respektvoll Platz einräumt, statt ihn zu verdrängen.

Die BUNDstiftung wächst weiter. Auch im vergangenen Jahr haben sich

viele Menschen dafür entschieden, die Natur- und Umweltarbeit der

Zukunft zu gestalten, etwa durch ein Darlehen an die BUNDstiftung.

Die Zinsen aus der Anlage eines Darlehens fließen steuerfrei als Spende

in die laufenden Projekte und Aufgaben der BUNDstiftung ein. Alle

Erträge aus dem Stiftungsvermögen werden in den Schutz unserer

natürlichen Lebensgrundlagen investiert, während der Kapitalstock

erhalten bleibt.

Für das entgegengebrachte Vertrauen aller UnterstützerInnen und

DarlehensgeberInnen bedanken wir uns ganz herzlich. Ihr Vertrauen

bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

Die Stiftung wird von Olaf Bandt (Vorsitzender) und Eva Nolte (Stellver-

tretende Vorsitzende) geleitet. Der Stiftungsrat, dem der BUND-Vorsit-

zende Hubert Weiger vorsteht, kontrolliert die Arbeit der Stiftung. Der

Jahresbericht 2013 ist ab September 2014 erhältlich bei Almuth Wenta:

[email protected] und im Netz unter

www.bund-stiftung.de.

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Jahresbericht 2013

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Die Nord- und Ostsee

Plastik – weniger ist Meer. Plastikmüll verunstaltet die Küsten und Meere weltweit. Vögel fressen so vielPlastik, bis sie daran qualvoll sterben. Robben verhed-dern sich in verlorenen Fischernetzen und ersticken.Um die Meeresumwelt zu retten, muss der Eintrag von Müll drastisch eingedämmt und langfristig ganzgestoppt werden.

Der BUND setzt sich auf vielen Wegen dafür ein. Sotraf sich im April 2013 auf der Konferenz „Vermüllungder Meere“ die internationale Fachwelt in Berlin. Wirhaben die Gelegenheit genutzt und in einer „Müll-monster-Aktion“ dem Umweltminister ein Müllmani-fest überreicht. Wir fordern die Halbierung des Müll-eintrages bis 2020 und eine nachhaltige Lösung desProblems bis 2035.

Im März 2013 organisierte der BUND eine Strandrei-nigungsaktion auf der Nordseeinsel Juist: BUND-Akti-ve sammelten 900 Kilogramm Müll. Im September ander Ostsee in der Neustädter Bucht waren es sechsgroße Säcke Müll. Und das, obwohl der Strand dortregelmäßig gereinigt wird.

Weniger offensichtlich als der gesammelte Müll, dochnicht weniger verbreitet und gefährlich ist Mikroplas-tik, winzig kleine Plastikpartikel in einer Größenord-nung unter fünf Millimetern. Sie stammen aus derZersetzung des Plastikmülls oder werden Produktenextra zugefügt und gelangen so in die Natur. DiesesMikroplastik droht sich verheerend auf unsere Umweltauszuwirken. Denn die Teilchen binden Umweltgifteund gelangen in die Nahrungskette. Der BUND enga-giert sich dafür, Mikroplastik in Kosmetika EU-weit zu verbieten. Mehr: www.bund.net/meer

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Endlich ist es beschlossen: Wer welcher Tierherde wieviele Antibiotika gibt, muss ab April 2014 nach demneuen Arzneimittelgesetz erfasst und von Behördenausgewertet werden. Infolge der BUND-Studie zu „antibiotikaresistenten Keimen auf Geflügelfleisch“konnten wir erfolgreich Druck für politische Verände-rungen auslösen. Bund und Länder besserten nebendem Arzneimittelrecht auch das Baurecht nach, redu-zierten die Subventionen für Massentierställe und erhöhten die Förderung von tierfreundlichen Stallbau-ten. Doch die Reformen gehen noch nicht weit genug,um industrielle Tierhaltung wirksam auszubremsenoder die Kürzungen in der Ökolandbauförderung zukompensieren.

Der BUND hat mit seiner Studie Millionen Menschenerreicht und damit auch das Konsumverhalten vonVerbraucherInnen verändert. So sank der Fleischver-brauch in Deutschland pro Person im Jahr 2013 um1,6 Prozent.

Der BUND kann auf ein erfreulich wachsendes Medi en -interesse an der Landwirtschaft verweisen: UnserFleischatlas, in dem wir gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Le Monde Diplomatique die weltwei-ten Auswirkungen einer wachsenden Fleischindustriedarlegen, eroberte die Titelseiten vieler deutscher

Tageszeitungen und die TV-Nachrichten. Mit Agrar -recherchen und Publikationen erreicht der BUND somitimmer häufiger auch Millionen „eingefleischte“ Nicht-VegetarierInnen.

Die Macht einer kritischen Öffentlichkeit bekommenimmer mehr Agrarindustrielle direkt zu spüren: Soverhinderten BUND-Gruppen beispielsweise mit Hilfedes BUND-Leitfadens gegen Massentierhaltung über30 Massentierhaltungen, darunter 400000 Hühner-mastplätze im mecklenburgischen Daberkow.

Der BUND gehört zu den Koordinatoren des bundes-weiten Netzwerkes „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“,das binnen vier Jahren von 35 auf 250 Bürgerinitiati-ven angewachsen ist. In Cobbel (Sachsen-Anhalt) zogder Investor auf den anhaltenden Druck der Bürgerini-tiativen nach Jahren der Auseinandersetzung denBauantrag für einen Stall mit 11000 Schweineplätzenzurück. Gemeinsam haben wir das rasante Wachstumder Fleischproduktion in Deutschland 2013 endlichgestoppt. Leider befindet es sich aber immer noch aufeinem umweltzerstörend hohen Niveau. Der BUNDwird daher nicht lockerlassen in seinem Engagementfür eine tiergerechte und umweltfreundliche Land-wirtschaft. Mehr: www.bund.net/landwirtschaft

Mit Kompetenz und Druck für eine andere Landwirtschaft

Schmetterling des Jahres · Er steht auf der Vorwarnliste der

bedrohten Tiere: der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter. Der BUND

kürte ihn zusammen mit der Naturschutzstiftung seines

Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen zum Schmetterling

des Jahres 2013. Aufgrund des Klimawandels könnte er in

den nächsten Jahrzehnten einen Großteil seines Lebens-

raums in Deutschland einbüßen. Mehr Informationen und

Bilder unter www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de

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Aktiv für den KlimaschutzDer Klimawandel schreitet ungebremst voran. 2013 wurde erstmals mehr als 400 ppm CO2 in

der Atmosphäre gemessen; eine Konzentration, ab der die Erderwärmung von zwei Grad Celsius und mehr sehr wahrscheinlich ist. Wird diese Grenze überschritten, könnten Ereignisse ausgelöst werden,

die nie wieder rückgängig gemacht werden können. Dazu gehört das Abschmelzen des arktischen Meereises, der Anstieg des Meeresspiegels und der Verlust von Gletschern. Klimaschutz bleibt

also das Projekt zur Sicherung unserer Zukunft. Und deshalb ein Schwerpunkt der BUND-Arbeit.

Jahresbericht 2013

Für die Energiewende demonstrierten am 30. November in Berlin 16000 Menschen.

Sie wandten sich gegen den Plan der Großen Koalition, erneuerbare Energie zu

deckeln und damit Atom- und Kohlekraftwerken sicheren Absatz zu verschaffen.

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Jahresbericht 2013

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Die Energiewende in Deutschland ist ein wichtigerBaustein im nationalen und internationalen Klimasch-utz. Gelingt die Umstellung auf 100 Prozent erneu -erbare Energien hierzulande, tragen wir nicht nur zurReduktion des weltweiten CO2-Ausstoßes bei, sondern beweisen auch, dass es möglich ist, undregen andere Länder zum Nachahmen an.

Doch die Energiewende wird immer wieder massiv an-gegriffen. 2013 trieben Umweltminister Altmaier undWirtschaftsminister Rösler die Kostendebatte massivvoran und versuchten so, die Energiewende zu diskre-ditieren. Gemeinsam mit dem Paritätischen Wohl-fahrtsverband rückten wir die Frage nach der Bezahl-barkeit ins richtige Licht und verwiesen auf die vielenIndustrieausnahmen.

Erneuerbare-Energien-Kraftwerke in Bürgerhand

Der Ausbau der erneuerbaren Energien erfolgt zumgroßen Teil nicht über etablierte Energieversorgungs-unternehmen, sondern durch Privatleute, Bürgerge-nossenschaften und die Beteiligten an Bürgerwind-parks. Und überall dort, wo Menschen sich persönlichengagieren, können sie andere mitreißen und für dieSache gewinnen. So bekam die Energiewende eineDynamik, die durch Gesetze allein nicht entstandenwäre. Allerdings: Diese Bewegung fand bislang nureine geringe öffentliche Anerkennung.

Im Bundestagswahlkampf hat der BUND den vielenEnergiebürgern in unserem Land Gesicht und Stimmegegeben: 120000 haben die Energie-Charta für eineEnergiewende in Bürgerhand unterschrieben. EtlicheGruppen haben ihre Wahlkreiskandidaten getroffenund ihnen die Charta überreicht. 160 Bundestagskan-

didatInnen haben unterschrieben. Hunderte Gruppenhaben uns Fotos von ihren Projekten geschickt, die wirim Internet veröffentlicht haben. 300 Menschen folg-ten spontan unserem Aktionsaufruf zu den Koalitions-gesprächen. www.bund.net/klima

Verkehrsplanung: Über 50 umweltschonende Alternativen

Im nächsten Bundesverkehrswegeplan (BVWP) wirdfestgelegt, welche Fernstraßen, Schienenstrecken undWasserstraßen von 2015 bis 2030 ausgebaut oder neugebaut werden. Die von den Bundesländern eingereich-ten Vorschläge waren überdimensioniert und unfinan-zierbar – und eine große Bedrohung für die Umwelt.Die 1600 Anmeldungen durch die Bundesländer folgtenin erster Linie lokaler und regionaler Gefälligkeitspolitik.Es ist nicht erkennbar, wie sie dazu beitragen, • Emissionen zu mindern, • die Lebensqualität in den Städten zu verbessern,• die Inanspruchnahme von Natur und Landschaft zu

reduzieren und • die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

All diese Aufgaben sieht das Bundesverkehrsminis-te rium für den BVWP vor. 2013 war es erstmals denUmweltverbänden möglich, schon bei der Projektan-meldung eigene Vorschläge bzw. Alternativen zu unterbreiten. BUND-Gruppen und Verkehrsexperten inganz Deutschland reichten 50 umweltschonende undkostengünstige Alternativen ein. Da die Bundesländerdiese Alternativen nicht ignorieren dürfen, konntenwir so die gesamte Debatte um den BVWP beeinflus-sen und werden auf dieser Grundlage 2014 weiter füreine umweltfreundliche alternative Verkehrsplanungkämpfen. www.mobil-statt-verplant.de

Energiewende verteidigen, Verkehr umweltschonend planen, Klimaschutz international voranbringen

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Für saubere Luft und lebenswerte Städte

Feinstaub, Dieselruß und Stickstoffdioxid belasten Klima und Gesundheit. Besonders die BewohnerInnen vonGroßstädten und Ballungsräumen leiden unter der Belastung aus Verkehr, Industrie und Energiewirtschaft. Um das Leben in unseren Städten schöner zu machen, engagieren sich zahlreiche BUND-Gruppen für • eine geringere Belastung durch Luftschadstoffe und Verkehrslärm, • mehr öffentlichen Nahverkehr und• den Ausbau von Radwegen.

Unsere Expertinnen und Experten stärken dieses Engagement durch individuelle Beratung und Unterstützung bei der Presse- und Lobbyarbeit. Gemeinsam konnten wir so eine Reihe von Städten in Richtung einer nachhal -tigeren Verkehrsplanung lenken, auch international.

In den Kampagnen „Rußfrei fürs Klima“ und „clean air“ wurde ein europäisches Netzwerk von Nichtregierungs-organisationen aus zehn europäischen Ländern geschaffen, das sich auf europäischer, nationaler und lokalerEbene für Luftreinhaltung einsetzt. Es bleibt, bei allen Erfolgen, noch viel zu tun. www.bund.net/verkehr

22. März 2013: BUND und campact demonstrieren vor dem Kanzleramt gegen die Angriffe von Wirtschaftsminister Rösler und

Umweltminister Altmaier auf die Energiewende.

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Jahresbericht 2013

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Auf internationaler Bühne

In der internationalen Klimadiplomatie geht es wei-terhin nur in Trippelschritten voran. EinflussreicheLänder wie die USA, Kanada und Japan treten auf dieBremse. Viele Konzerne haben kein Interesse an einerdeutlichen Reduktion von Treibhausgasemissionen.Und während der letzten UN-Klimakonferenz in War-

BUND-Geburtstage · 2013 war ein Jahr der runden BUND-

Geburtstage. Der Landesverband Rheinland-Pfalz feierte

sein 40-jähriges Bestehen. Zehn Jahre mehr kann der

Landesverband Baden-Württemberg aufweisen: 1963 grün-

deten NaturschützerInnen den BUND für Naturschutz

Bodensee-Hegau – die Geburtsstunde des Landesverbandes.

In München feierte der BUND Naturschutz im Juni seinen

hundertsten Geburtstag.

Eine DVD zur Geschichte des Landesverbandes Rheinland-

Pfalz kann hier bestellt werden: [email protected] und

hier die Broschüre „50 Jahre BUND Baden-Württemberg“:

[email protected]

Zum 100-Jährigen des BUND Naturschutz ist ein opulenter

Bildband mit über 500 Bildern entstanden: Achtung Heimat –

Bayerns Natur neu entdecken. Erhältlich im BUNDladen:

www.bundladen.de Zum 100-jährigen Geburtstag ist

zudem eine Festschrift mit Reden von Hubert Weiger, Heri-

bert Prantl u. a. erschienen: www.bund-naturschutz.de/bund-naturschutz/100-jahre-bn

schau waren Automobilkonzerne und Vertreter derfossilen Energien offizielle Konferenzsponsoren – dochVertreterInnen der Zivilgesellschaft wird der Zugangvon Jahr zu Jahr erschwert. Damit nicht genug: Diepolnische Regierung lud parallel zu den Verhandlun-gen auch noch zum internationalen Kohle-Gipfel ein.

Deswegen und weil der Klimaschutz zerredet wurde,verließen wir im Dezember 2013 mit über 300 Vertre-terInnen von Umweltorganisationen das Konferenzge-bäude in Warschau: „Delegates talk – we walk“ („DieDelegierten reden, wir gehen“). Ein Schritt, der eingroßes Medienecho fand und die Berichtserstattungüber die Verhandlungen prägte.

Gleichwohl: Wir haben uns nicht vom internationalenKlimaprozess verabschiedet. In Lima (2014) und in Paris (2015) wollen wir mit einer großen Zahl Unter-stützerInnen aus dem internationalen Netzwerk prä-sent sein und für das Recht auf saubere Energie undgegen die Interessen der Großkonzerne Flagge zeigen.www.bund.net/klima

Der BUND-Vorsitzende, Antje von Brook und Pressesprecher

Rüdiger Rosenthal verlassen zusammen mit NGO-Vertrete-

rInnen das Konferenzgebäude in Warschau.

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Jahresbericht 2013

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Eine Zukunft ohne GiftWas hat rund ein Drittel der Pflege- und Kosmetikprodukte auf dem deutschen Markt gemeinsam?

Sie ent hal ten hormonell wirksame Chemikalien, die mit gesundheitlichen Störungen in Zusammenhang gebrachtwerden – zum Beispiel mit Hoden- und Brustkrebs und verminderter Spermienqualität. Die Produktpalette

reicht von Son nen schutz, Rasierschaum und Lippenstift über Körpercreme bis hin zu Zahnpasta.

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Verbraucherinnen und Verbraucher schützen

Da die Verbraucherinnen und Verbraucher über Gesund-heitsrisiken durch hormonelle Schadstoffe nicht aus-reichend gewarnt werden, wurde der BUND aktiv undentwickelte den ToxFox-Kosmetikcheck. Er er mög lichtes, diese Chemikalien in über 60000 Produkten aufzu-spüren – als kostenlose App, mobile Version und im Internet.

Mehr als 290000 Menschen nutzten bislang die Appund überprüften über neun Millionen Produkte aufgefährliche Chemikalien.

Auf hormonell wirksame Chemikalien kann problemlosverzichtet werden. Das beweisen nicht nur Naturkos-metikfirmen, sondern auch einige Hersteller konven-tioneller Produkte.

Der BUND drängt darauf, dass alle Hersteller dieseSubstanzen durch sichere Alternativen ersetzen. 2013haben wir zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen,mit der Johnson & John son dazu bewegt werden soll-te, in der Penaten-Babycreme auf hormonell wirksameChemikalien zu verzichten. Mit Erfolg: Ab Mitte 2014wird das Unternehmen in seinen Babyprodukten aufdiese Stoffe verzichten. Mehr zum ToxFox unterwww.bund.net/toxfox

Mikroplastik Makroschäden

In vielen Körperpflegeprodukten sind winzige Teilchenaus Plastik enthalten, zum Beispiel als Schleifmittel inZahnpasta und Peelings. Das Mikroplastik gelangt insAbwasser und kann von den Kläranlagen nicht ausrei-chend rausgefiltert werden. Durch seine wasserabwei-sende Oberfläche lagert es Schadstoffe an, die dann

samt den Partikeln von Fischen aufgenommen wer-den. So werden Plastik und Schadstoffe Teil der Nah-rungskette und landen auch auf unserem Teller. DamitBürgerinnen und Bürger solche Produkte meiden kön-nen, hat der BUND eine Negativ-Liste auf seine Inter-netseite gestellt, die die betroffenen Produkte kenn-zeichnet. Die Liste fand riesiges Interesse und wurdebereits rund 140000 Mal heruntergeladen. Und weilder BUND Druck macht, wollen zahlreiche Herstellerkünftig auf Mikroplastik verzichten. Ein klares Nein zuPlastik in der Umwelt lohnt! Mehr zum Thema:www.bund.net/mikroplastik

Tiere und Pflanzen schützen

Erfolge konnten wir auch in unserer Arbeit gegenPesti zide erreichen:• Drei Wirkstoffe der Neonikotinoide sind für zwei

Jahre weg vom Markt. Unsere Online- und Lobby -arbeit trug maßgeblich dazu bei, dass die EU-Kom-mission die Stoffe als gefährlich für Bienen und andere Insekten eingestuft hat.

• Seit der BUND im Juni 2013 durch eigene Probennachweisen konnte, dass Glyphosat bereits im Urinvon Menschen zu finden ist, wollen zahlreiche Kommunen auf den Einsatz des Unkrautkillers verzichten.

• Bürgerinnen und Bürger fragen zu Weihnachten und am Valentinstag vermehrt nach pestizidfreienTannen und Rosen. Und das Angebot an ungespritz-ten Weihnachtsbäumen sowie geringer belastetenFairtrade-Blumen nimmt stark zu.

Gewinnerin ist die Artenvielfalt, denn Pestizide tötenTiere und Pflanzen. www.bund.net/pestizide

Verbraucherinnen und Verbraucher schützen

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Mehr BUNDDer BUND ist vor Ort aktiv und international. In 16 Landesverbänden, in über zweitausend Gruppen

und als Partner von über siebzig Umweltorganisationen weltweit. Mehr über diese Arbeit und das Engagement der BUNDjugend auf den nächsten Seiten.

51 Prozent der Hamburger stimmten beim Volksentscheid am 22. Sep-

tember für den Rückkauf der Stromnetze durch den Hamburger Senat.

Der BUND Hamburg hatte den Volksentscheid mitinitiiert.

Die Aufklärungs- und Pressearbeit des BUND Naturschutz zahlte sich aus:

Im November gab es ein klares „Nein“ zu den olympischen Winterspielen

in Bayern.

Der BUND Niedersachsen und viele BUND-Gruppen pflegen und schüt-

zen Streuobstwiesen – Lebensraum für mehr als 5000 Tier- und Pflan-

zenarten.

Der BUND Schleswig-Holstein konnte die Beverkuhle am „Grünen Band“

– mit dem einzigen Bibervorkommen in Schleswig-Holstein – erwerben

und so für die Zukunft sichern.

Page 19: BUND Jahresbericht 2013

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Ob Weservertiefung oder Flächensicherung, ob Wider-stand gegen Massentierhaltung, Stromnetze in Bür -ger Innenhand oder der Schutz von Streuobstwiesen:Die 16 BUND-Landesverbände haben 2013 großartigeErfolge verzeichnen können. Eine kleine Auswahl sehen Sie hier – und weitere unter www.bund.net/erfolge

Hamburg: Energiewende – Unser Hamburg – Unser Netz

Als am 22. September 2013 kurz nach 20 Uhr die ersten Zahlen zum Volksentscheid auf dem Monitorerschienen, konnte man eine Stecknadel fallen hören.Doch schon bald zeichnete sich der Erfolg der Initiati-ve „Unser Hamburg – Unser Netz“ ab und die anfäng-liche Spannung wich einer ausgelassenen Feierlaune.Der BUND Hamburg hatte 2010 das Bündnis initiiert,das sich zum Ziel gesetzt hatte, die Netze für Strom,Gas und Wasser von den Unternehmen Vattenfall undEon wieder in die öffentliche Hand zurückzuholen. Fürden BUND war klar: Die Netze sind der Schlüssel zurEnergiewende. Jetzt muss der Hamburger Senat denAuftrag der WählerInnen konsequent umsetzen.www.bund.net/unsernetz

Baden-Württemberg: dageGen – Keine Gentechnik auf Acker und Teller

In nur wenigen Wochen sammelte der BUND Baden-Württemberg über 10000 Unterschriften gegen Gen-technik. Mit Erfolg: Landwirtschafts- und Finanzmi-nisterium des Landes verkündeten, dass zukünftig aufvom Land verpachteten Flächen keine Gentechnik-Pflanzen mehr angebaut werden dürfen. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Bondegriff zudem eine der zentralen BUND-Forderungen

auf: Der Schutz von Naturschutzgebieten vor derAgro-Gentechnik soll gesetzlich festgeschrieben werden. www.bund.net/dageGen

Brandenburg: Moorschutz – Für die Natur und für das Klima

Der BUND Brandenburg engagiert sich stark für denErhalt und die Renaturierung von Mooren. 2013 führ-te er in zwei Mooren Renaturierungsmaßnahmendurch. Im Heidemoor Hennersdorf, in dem unter ande-rem Baumpieper, Pirol, Singdrossel, Waldeidechse,Moorfrosch und Rotbauchunke leben, wurden durchStaumaßnahmen naturnahe Wasserstände gesichert.Auch die Tranwiesen am Trämmerfließ im Biosphären-reservat Schorfheide-Chorin – Lebensraum von See-adler, Moorfrosch und Eremit – renaturierte der BUNDBrandenburg. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutzsowie zur Stabilisierung der Grundwasserstände in dergesamten westlichen Schorfheide.www.bund.net/brandenburger-moore

Nordrhein-Westfalen: Garzweiler II – Bürgerrechte erkämpft

Seit 30 Jahren kämpft der BUND in Nordrhein-West-falen gegen den Braunkohletagebau Garzweiler II. Im Dezember hat das Bundesverfassungsgericht dieZwangsenteignung einer BUND-Obstwiese in Garz -weiler für verfassungswidrig erklärt. Ein toller Erfolgfür mehr Bürgerrechte. Denn auch wenn diese Wiesenicht mehr existiert – dort klafft jetzt ein 200 Metertiefes Loch –, ist das Urteil von großer Bedeutung. Der Gesetzgeber muss das Bundesberggesetz überar-beiten. Damit wird die Hürde für RWE, Vattenfall undCo bei künftigen Enteignungen deutlich höher.www.bund.net/garzweiler

Erfolge in Nord und Süd, Ost und West

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Jahresbericht 2013

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40000 Menschen sagen: Shell, räum endlich in Nigeria auf!

Gemeinsam mit Partnern aus Frankreich, den Nie-derlanden, Norwegen, Nigeria und Österreich

weist der BUND seit 2013 auf die verheeren-den Folgen der Ölförderung im Nigerdeltahin. Seit der Shell-Konzern vor 50 Jahren in Nigeria mit der Ölförderung begann, sind

bis zu 1,5 Millionen Tonnen Rohöl in die Um-welt gelangt. Eine Fläche so groß wie Portugal wurde verseucht. Aufvielen Gewässern schwimmen Ölteppiche, die Mangrovenwälder dro-

hen abzusterben, die Fischbestände sind stark dezimiert und vieleFischer haben ihre Lebensgrundlage verloren. Die Bevölkerung

leidet unter Atemwegsbeschwerden und anderen gesund-heitlichen Folgen. Die Trinkwasserversorgung in Teilen derRegion ist prekär.

2011 hat die UNEP die Umweltschäden vor Ort untersucht und einen Forderungskatalog zur Renaturierung auf-gestellt. Die UN-Umweltbehörde glaubt, dass die verseuchten Böden und Gewässer wieder in einen gesundenZustand überführt werden könnten – wenn auch in einem sehr langwierigen und kostspieligen Prozess, der biszu 30 Jahre dauern kann. An vielen Stellen muss verdreckter Mutterboden durch neuen Boden ersetzt und müs-sen Oberflächengewässer und Sumpfgebiete gereinigtwerden. Durch Kohlenwasserstoff und Benzol verseuchteTrinkwasserquellen müssen schnellstens als solche mar-kiert werden, um die Bevölkerung zu schützen. Die Bevöl-kerung braucht sauberes Trinkwasser.

Gemeinsam mit unserem Netzwerk Friends of the EarthInternational forderte der BUND „Umwelt schützen –Shell stoppen“ und sammelte 40000 Unterschriften, dieden Öl-Multi auffordern, seiner Verantwortung im Niger-delta gerecht zu werden und mit den Säuberungsmaß-nahmen zu beginnen.

Da die deutsche Konzernzentrale einen persönlichen Termin ablehnte, posteten wir am Übergabetermin mitden UnterstützerInnen Hunderte von Kommentaren aufder Facebook-Seite von Shell. www.bund.net/shell

International76 nationale Umweltorganisationensind weltweit Mitglied bei Friends of theEarth International (FOEI). In rund 5000lokalen Gruppen engagieren sich ca.zwei Millionen Mitglieder für denNatur- und Umweltschutz. Seit Novem-ber 2012 ist Jagoda Munic aus Kroatiendie Vorsitzende. Deutscher Partner vonFoEI ist der BUND.

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Jahresbericht 2013

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Mit einem fulminanten Auftritt bei der „Wir haben essatt!-Demonstration“ gegen die Agrarindustrie star -tete die BUNDjugend ins Jahr 2013. Mitglieder derBUNDjugend aus dem gesamten Bundesgebiet warenzur Großdemonstration nach Berlin gereist, um eineReform der Agrarpolitik zu fordern; insbesondere dieAbschaffung der Massentierhaltung. Mit ihren buntenTier- und Gemüsekostümen schafften sie es in die20 Uhr-Nachrichten der Tagesschau.

Ernährung und Landwirtschaft blieb während des gesamten Jahres ein Arbeitsschwerpunkt der BUND -jugend. International vernetzt ist sie in der europa-weiten Agrarkampagne des europäischen NetzwerksYoung Friends of the Earth Europe zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU. Unter ande-rem wurden die Reformforderungen vor dem europäi-schen Parlament in Straßburg lebhaft unterstrichen.

BUNDjugend gegen Massentierhaltung

Zur Bundestagswahl mischte sich die BUNDjugendkräftig in den Wahlkampf ein: Industrialisierte Land-wirtschaft, Megaställe und Lebensmittelskandale wur-den mit der Kampagne „Gut Gewählt? Deine Stimmegegen Massentierhaltung” auf die politische Agendagesetzt, um PolitikerInnen und WählerInnen zum Umdenken zu bewegen. Im BUND-Kandidatencheckkonnten sich WählerInnen über die Position der Kan-didatinnen und Kandidaten in ihrem Wahlkreis sach-kundig machen und so gut informiert entscheiden,wem sie ihre Stimme geben. Mit zahlreichen kreativenAktionen in der gesamten Republik machten Mitglie-der der BUNDjugend Wählerinnen und Wählern deut-lich, dass ihre Stimme zählt. So zeigte sich die BUND-jugend während des Wahlkampfs bundesweit als star-ke Stimme gegen Massentierhaltung. Mehr unter www.bundjugend.de

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Jahresbericht 2013

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Unabhängig. Demokratisch.Vor Ort.

Über zwei Millionen Stunden pro Jahr engagieren sich BUND-Mitglieder ehrenamtlich für den Schutz von Natur und Umwelt. Der BUND ist ein Mitgliederverband; der Ort, an dem sich in Kreis- und Ortsgruppen, in

Regionalgruppen und Landesverbänden, bundesweit und international Menschen in ihrer Freizeit ins Zeug legen,um Arten zu retten, Landschaften zu erhalten oder die Energieversorgung sicher und klimafreundlich zu machen.

Die Zahl der Mitglieder hat 2013 einen Höchststand erreicht (mehr auf Seite 24). Das ist ein Gewinn für die Natur und Umwelt und stärkt die Unabhängigkeit und die Durchsetzungsfähigkeit des BUND.

Die SprecherInnen der Arbeitskreise des BUND: Claudia Baitinger, Dr. Wolfgang Baur, Jochen Dettmer, Prof. Dr. Felix Ekardt,

Birgit Eschenlohr, Dr. Kai Frobel, Marianne Henkel, Tilmann Heuser, Dr. Christian Hildmann, Dr. Hartmut Hoffmann,

Prof. Dr. Gerhard Kneitz, Dr. Ralf Köhler, Prof. Dr. Wilfried Kühling, Prof. Dr. Rudi Kurz, Ulrich Mergner, Dr. Martha Mertens,

Prof. Dr. Hartwig Muhle, Dr. Werner Neumann, Peter Rottner, Axel Schreiner, Dr. Joachim Spangenberg, Ingo Valentin,

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Jahresbericht 2013

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Wissenschaftlich fundiert und demokratisch legitimiert

Sie sind die wissenschaftlich-fachliche Seele des BUND:die Arbeitskreise des Verbandes. Die SprecherInnen derArbeitskreise bilden den Wissenschaftlichen Beirat.Mehr als tausend Fachleute arbeiten in ihrer Freizeit inden Bundesarbeitskreisen des BUND mit.Der Beirat entwickelt die Positionen des BUND zu fastallen relevanten Fragen des Natur- und Umweltschut-zes. Er diskutiert aktuelle Themen und berät Vorstandund Geschäftsführung. Zudem veröffentlicht der Wis-senschaftliche Beirat regelmäßig Artikel zu ver schie -denen Themen in der Zeitschrift politische ökologie.Alle SprecherInnen der Arbeitskreise sind demokratischlegitimiert: Sie werden auf der Bundesdelegiertenver-sammlung des BUND gewählt. Die Verbindung vonwissenschaftlicher Fundierung und demokratischer Legitimation zeichnet den BUND aus. Mehr unter www.bund.net/ueber_uns

Transparent

Demokratie ist das Regulativ der Strukturen und Ent-scheidungen des BUND. Gegenüber der Öffentlichkeitist er transparent. Alle, die es interessiert, können er-fahren, was die Organisation tut, woher ihre Mittelstammen und wie sie verwendet werden, wer die Ent-

Bundesfreiwilligendienst · Alle Bürgerinnen und Bürger, die ihre Pflichtschulzeit absolviert haben, können einen

„Bundesfreiwilligendienst“ leisten. Jung und alt ebenso

wie ausländische StaatsbürgerInnen können sich im BFD

zwischen sechs und 18 Monaten engagieren. Freiwillige über

27 Jahre dürfen auch in Teilzeit tätig sein.

Der BUND ist Zentralstelle im Bundesfreiwilligendienst für

den gesamten ökologischen Bereich mit Einsatzstellen in

ganz Deutschland. Insgesamt 345 BFDlerinnen und BFDler

engagierten sich 2013 in BUND-Einsatzstellen. Tätigkeits -

felder reichten von Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bis zum

praktischen Naturschutz und dem Einsatz in der Umwelt -

bildung. Älter als 27 Jahre sind 60 Prozent aller Bundesfrei-

willigen; knapp über die Hälfte (52 Prozent) ist weiblich.

Mehr unter www.bund.net/bfd

Der Bundesvorstand des BUND in der Bundesgeschäftsstelle

(von li. n. r.): Norman Stock (BUND-Jugend), Klaus Bruns-

meier (stellv. Vorsitzender), Hubert Weiger (Vorsitzender),

Maren Jonseck-Ohrt (Vorsitzende des Verbandsrats), Heidrun

Heidecke (Beisitzerin), Jörg Nitsch (stellv. Vorsitzender),

Andreas Faensen-Thiebes (Schatzmeister), Dagmar Becker

(Beisitzerin), Wilfried Kühling (Vorsitzender des Wissenschaf-

lichen Beirats), Julia Römer (Beisitzerin).

scheidungen trifft und welche Vergütungen bzw. Gehälter gezahlt werden. Der BUND hat sich der Initiative „Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlos-sen und informiert leicht zugänglich überwww.bund.net/ueber_uns/bund_transparent

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Jahresbericht 2013

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In der zweiten Hälfte des Jahres 2013 war es so weit: die 500000er-Marke wurde erreicht. Weit über 500000Mitglieder und FörderInnen unterstützen den BUND, bilanzierten wir am Jahresende. Wer es gerne genau hat:518540. Das ist ein Zuwachs von 4,6 Prozent gegenüber 2012. Das ist ein großer Vertrauensbeweis für denBUND. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass vielen Menschen der Schutz von Natur und Umwelt am Herzenliegt.

Die Zahl der BUND-Mitglieder stieg um 22523 auf 337869 – ein Plus von über sieben Prozent. Besonders erfreulich: Alle ostdeutschen Landesverbände sowie Berlin und Saarland erreichten Zuwachsraten von über zehnProzent. Je mehr Mitglieder den BUND unterstützen, desto gewichtiger ist seine Stimme in Politik und Gesellschaft, unddesto wirksamer kann er sich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen.

Deshalb geben wir (vgl. Seite 27) Geld für Mitgliederwerbung aus. Und wir stellen all den vielen Mitgliedern, diesich ehrenamtlich engagieren, Mittel und Medien bereit, um dies mit Erfolg tun zu können.

Mehr als eine halbe Million Menschen unterstützen den BUND

Mitglieder nach Landesverband

Baden-WürttembergBayernBerlinBrandenburgBremenHamburgHessenMecklenburg-VorpommernNiedersachsenNordrhein-WestfalenRheinland-PfalzSaarlandSachsenSachsen-AnhaltSchleswig-HolsteinThüringenBundesverband/AuslandGesamt

201346.773

174.9816.3342.7054.5637.554

20.9301.927

20.32623.68910.8583.1012.6012.0095.9732.843702

337.869

201243.467

163.1695.6332.0124.3717.631

19.0561.378

19.27123.77210.3492.7052.3561.4405.8482.203685

315.346

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Jahresbericht 2013

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Mitmachverband für mehr Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

Der BUND versteht sich als Mitmachverband. Auchdeshalb richtet er sein Augenmerk darauf, Beteiligungzu erleichtern. Deshalb setzte er sich im Bundestags-wahlkampf für mehr BürgerInnenbeteilung ein. Des-halb brachte er 2013 eine BürgermeisterInnen-Allianzfür mehr Beteiligung auf den Weg: Rund 70 Bürger-meisterInnen – aus Bayern und Schleswig-Holstein,aus Brandenburg und Rheinland-Pfalz, von der SPD,der FDP, der Linken, den Grünen und der Union, ausgroßen Städten und kleinen Gemeinden – unterstütz-ten die Forderung: Es muss mehr Bürgerbeteiligunggeben. Eine Maxime, die in der Politik und in vielenVerwaltungen noch immer als Störung empfundenwird. Wir meinen: Der Beteiligung von Bürgerinnenund Bürgern gehört die Zukunft. Mehr unterwww.bund.net/buergerbeteiligung

Ein Überblick über die Mittel und Möglichkeiten der

BürgerInnenbeteiligung. Mit vielen guten Beispielen,

konkreten Tipps und nützlichen Anregungen.

Best-Nr.: 55 093k. Kostenlos hier bestellen:

www.bundladen.de oder als PDF herunterladen:

www.bund.net/nachhaltigkeit_publikationen

Grünes im BUNDladen

Im Frühling und Sommer wird der Garten zum zweiten Zuhause. Die

BUNDladen-KundInnen sehen das genauso: Die Gartenabteilung des

BUNDladens, die auch für Balkon-BesitzerInnen manches zu bieten

hat, ist inzwischen am beliebtesten: Ein reichhaltiges Angebot von Bio-

Sämereien schafft bunte Aussichten, historische Apfelbäume und der

Schwarze Holunder „Haschberg“ aus einer Bioland-Baumschule bieten

Wildtieren Nahrung und Unterschlupf.

Gute Dinge haben Bestand: Alle Gartenmöbel aus robustem, europäi-

schem Robinienholz tragen das FSC-Siegel aus verantwortungsvoller

Forstwirtschaft. Wetterfest und ideal für gemütliche Ecken, um den

Sommer in vollen Zügen zu genießen.

Produkte aus dem BUNDladen, der von der BUND GmbH geführt wird,

ergänzen BUND-Kampagnen auf vielfältige Weise und werden in Ab-

sprache mit den BUND-Referaten ausgewählt. Die Plastik-Alternativen

zeigen beispielsweise: Wiederverwendbare Trinkflaschen müssen nicht

aus Plastik sein, und mit dem Baumwollbeutel „Beuteltier“ lassen sich

Plastiktüten einfach ersetzen.

Das Sortiment entwickelt sich im Austausch

mit dem BUND stets weiter. BUNDladen-

Chefin Rosemarie Kleindl und ihr Team freuen

sich auf Ihren Besuch: www.bundladen.de

Page 26: BUND Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2013

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Um knapp 1,5 Mio. Euro stiegen 2013 die Einnahmendes Bundesverbandes. Das ist ein Plus von mehr alsacht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mitgliedsbeiträ-ge und Spenden (einschließlich Erbschaften und Buß-gelder) machen rund drei Viertel der BUND-Einnah-men aus. Über 500000 UnterstützerInnen garantierendie politische Unabhängigkeit des BUND.

Zuschüsse erhielt der BUND u. a. vom Umweltbundes-amt und vom Bundesamt für Naturschutz. Zum Bei-

spiel für seine Naturschutzarbeit und seine Projektefür eine Zukunft ohne Gift oder für kommunale Nach-haltigkeit. Mit diesen staatlichen Zuschüssen ist keine inhaltliche Einflussnahme der Geldgeber verbunden.Kontrolliert wird ausschließlich der korrekte Umgangmit den Fördermitteln. Unter „Sonstige Einnahmen“sind unter anderem zusammengefasst: Zinserträgevon rund 79000 Euro (überwiegend aus Festgeldanla-gen unserer Rücklagen) und Einnahmen aus Leistun-gen für unsere Landesverbände.

sonstige Einnahmen

Mitgliedsbeiträge

33,0 %

Spenden6.700.596 EUR

6.402.249 EUR

Projektzuschüsse

11,2 %

Erbschaften

4,9 %

2.177.781 EUR

1.962.892 EUR

954.989 EUR

34,5 %

10,1 %

insg. 19.405.500 EUR Verwendung von Rücklagen1.099.051 EUR

5,7 %

Bußgelder

0,6 %107.940 EUR

Einnahmen des BUND-Bundesverbandes 2013

Einnahmen erhöht, Mittel gezielt eingesetzt

Kinderatlas · Kindlich Neugier fördern, anschaulich über

Meer und Küste, Wald und Wiese, Schmetterlinge und

Fledermäuse informieren – das leistet der Kinderatlas, den

der BUND und der Glückschuhverlag zusammen mit Fahrtziel

Natur auf den Weg gebracht haben. Lehrreiche, reichhaltig

illustrierte158 Seiten. Erhältlich über

www.bundladen.de

Page 27: BUND Jahresbericht 2013

27

2,3 %

40,1 %

3,6 %

22,2 %3,0 %

11,7 %

5,3 %

5,2 %

6,9 %

insg. 19.405.500 EUR

Überweisung an Landesverbände für Natur- und Umweltschutzmaßnahmen 4.298.528 EUR

Betreuung Mitglieder,Spender, Förderer 444.126 EUR

Verwaltung 1.329.920 EUR

Natur- und Umweltschutzarbeit, Fach- und Lobbyarbeit, Aktionen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 7.771.942 EUR

Ehrenamtliche Gremien577.100 EUR

Umweltpolitische Unterstützung von Untergliederungen und Dritten 692.555 EUR

Mitglieder- und Spenderwerbung 2.261.712 EUR

Sonstige Fundraising-Ausgaben 1.028.356 EUR

Einstellung in Rücklagen 1.001.260 EUR

Ausgaben des BUND-Bundesverbandes 2013

Ausgaben für den Natur- und Umweltschutz

Über 19 Millionen Euro hat der BUND 2013 für denSchutz der Natur und der Umwelt ausgegeben. Deut-lich mehr als im Jahr zuvor (17,9 Mio. Euro). Davonwurden knapp 4,3 Mio. Euro an die BUND-Landesver-bände weitergeleitet und die BUNDjugend, das inter-nationale Netzwerk des BUND und andere mit knapp700000 Euro unterstützt. Auch dort wird das Geldsatzungsgemäß für Umwelt-, Natur- und Artenschutz,für Umweltbildung, Fach- und Informationsarbeit ausgegeben. Das gilt auch für die ehrenamtlichen Gremien des BUND, die einen großen Teil der BUND-Facharbeit leisten.

Der Anteil der Verwaltungskosten betrug 6,9 Prozent:Beim BUND fließt das Geld der Mitglieder und Spen-derInnen dorthin, wo es gebraucht wird, in den Erhaltunserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Unsere Ausgaben dienen dem Schutz der Natur undUmwelt. Einige unserer Einnahmen sind an einen be-stimmten Zweck gebunden: Wir werben zum Beispielum Patenschaften für die Wildkatze. Geld, dass wir fürdiesen Zweck eingenommen haben, geben wir auch nurfür diesen Zweck aus. Das kann nicht immer umgehendgeschehen, weil zum Beispiel eine Verhandlung über einen Kaufvertrag notwendig ist. In diesem Falle wer-den sogenannte zweckgebundene Rücklagen gebildet,

die zu einem späteren Zeitpunkt ausgegeben werden.Zudem bilden wir Rücklagen, um auch dann hand-lungsfähig zu sein, wenn unvorhergesehene Situatio-nen eintreten oder einmal finanzielle Engpässe ent-stehen. Das ist, meinen wir, ein verantwortungsvollerUmgang mit Geld.

Wirtschaftlich und transparent

Der BUND lässt – über die gesetzlichen Verpflichtun-gen hinaus – seinen Jahresabschluss von einer unab-hängigen Wirtschaftsprüferin unter die Lupe nehmen.Wirtschaftsprüferin Heike Apel prüfte im Frühjahr2014 den Jahresabschluss und bestätigte ihn unein -geschränkt. Die BUND-Finanzen werden auch vom zuständigen Finanzamt regelmäßig intensiv überprüft– stets ohne Beanstandungen.

Die Stiftung Warentest bescheinigt dem BUND 2013,dass er gut organisiert ist, wirtschaftlich arbeitet undseine Einnahmen und Ausgaben transparent darlegt.Die Stiftung untersuchte 44 Organisationen aus denBereichen Tier-, Natur- und Artenschutz sowie Um-welt- und Klimaschutz. Sechs Organisationen wurdenohne Einschränkungen empfohlen – darunter derBUND. (Test, Heft 12/2013).

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung fin-den Sie unter www.bund.net/ueber_uns/finanzen

Page 28: BUND Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2013

Herzlichen Dank

Zahlreiche Spenderinnen und Spender haben unsim vergangenen Jahr unterstützt; sie haben es uns ermöglicht, unabhängig und engagiert für den Natur- und Umweltschutz einzutreten.Dankbar erinnern wir an jene, von denen wir eine Erbschaft oder ein Vermächtnis erhalten haben:

Gabriele Eisele, Sofie Elise Funke, Wolfgang Gerdau,Toni Götz, Ingeborg Grunert, Sigrid Haas, HildegardKrei, Edith Krüger, Irene Loose, Elise Gisela Müller,Edeltraud Ratzka, Gabriele Reißig, Gertrud MarieSchundau, Rudi Erich Schroeder, Ruth Storch, MariaFreifrau von Wagenheim.

Der BUND freut sich über Ihre Unterstützung. Mit ihrkönnen wir uns für gefährdete Ökosysteme, Biotopeund Arten einsetzen.

Sie können den BUND auf vielfältige Weise un ter stützen: mit einer Projektspende, einer frei einsetzbaren Spende, einem Darlehen oder einem Ver mächtnis. So ermöglichen Sie dem BUND lang fristiges Planen und Handeln.

Ihre Ansprechpartnerin für Ihre persönliche Unterstützung ist Almuth Wenta,[email protected] oder Tel. (0 30) 2 75 86–4 74.

Für die hilfreiche Unterstützung und gute Zusam -menarbeit danken wir:Holger Blaskowski, Ralph Kappes und der VSF&P Werbeagentur, Burg Lenzen, Jördis Lyssy, Peter Iver-sen-Schwier, Ljubomir Stoimenoff und dem Teamvon Publics, Hans Michael Schnack, Scholz & Volkmerund denen, die ungenannt bleiben wollen.

Almuth Wenta

ist Ansprechpart-

nerin für Groß-

spenderInnen und

Menschen, die

dem BUND etwas

vererben wollen.

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Page 29: BUND Jahresbericht 2013

BUND-Randnotizen: Auszeichnungen

Hubert Weiger wurde im Juni von der Bundeskanzlerin in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen. Der Rat soll zur

Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie beitragen. Ausgeschieden sind Hubert Weinzierl und Angelika Zahrnt,

beide Ehrenvorsitzende des BUND. Hubert Weiger wurde zudem als Hochschullehrer an der Universität Kassel in den Beirat

für Waldpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft berufen.

BUND-Vorsitzender: Starke Stimme im Rat für Nachhaltige Entwicklung

Fahrtziel Natur, die Kooperation von BUND, NABU, VCD und der Deutschen Bahn, wurde als Projekt der „UN-Dekade Biologi-

sche Vielfalt“ ausgezeichnet. Seit 2001 setzt sich der BUND in dieser Kooperation für nachhaltigen Tourismus, den Schutz von

Natur und Klima ein: www.bund.net/fahrtziel_natur

Fahrtziel Natur Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“

Bei der zehnten Verleihung des Umweltpreises „Trophée de Femmes“ gingen zwei der drei Auszeichnungen an engagierte

BUND-Frauen: Gülcan Nitsch aus Berlin, Gründerin einer türkischsprachigen BUND-Gruppe, erhielt den ersten Preis, Brigitte

Dahlbender, Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg, wurde mit dem dritten Preis geehrt.

Zwei von drei Auszeichnungen an BUND-Frauen

Als Dank für ihre „hervorragenden Leistungen für das Gemeinwesen“ verlieh der Bundespräsident 2013 Angelika Zahrnt, Ehren-

vorsitzende des BUND, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Der BUND Naturschutz ehrte Gerhard Kneitz, viele Jahre Sprecher

des Wissenschaftlichen Beirats des BUND, mit dem Bayerischen Naturschutzpreis.

BUND-Ehrenvorsitzende: Um das Gemeinwesen verdient gemacht

Page 30: BUND Jahresbericht 2013

IMPRESSUM

Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

Friends of the Earth GermanyAm Köllnischen Park 1

10179 Berlin Telefon: (0 30) 2 75 86-40

Fax: (0 30) 2 75 86-440

Redaktion: Dr. Norbert Franck (V.i.S.d.P.)

Mitarbeit: Jenny Blekker, Christiane Bohn,

Antje von Broock, Patricia Cameron, Nehle Hoffer, Mark Hörstermann,

Rosemarie Kleindl, Mechthild Klocke, Eva Nolte, Almuth Wenta

Gestaltung: Claudia Gunkel

Infografiken: Marc Venner

Bildautoren: Jörg Farys (Titel, S. 5, 6, 15, 19, 24, 25, 27),

Dr. Heinz Klöser (S. 18, r.o.), Klaus Mayhack (S. 18, l.o.),

Rudolf Nütze (S. 18, r.u.),Thomas Stephan (S. 7),

alle übrigen Bilder BUND

Druck: Z.B.!, Köln

Gedruckt auf 100% Recyclingpapier,Juli 2014

www.bund.net · [email protected] · Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn · BLZ 37050198 · Kontonummer 232IBAN DE91 3705 0198 0000 0002 32 · BIC COLSDE33XXX

MögenWeit über 50000 Menschen mögen den BUND.www.facebook.com/bund/bundesverbandSind Sie darunter?

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