Date post: | 18-Sep-2016 |
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Buchbesprecbungen
NUrnberger, G., Walz, G., Schmidt, J. w., (Eds): MuHivariate Approximation and Splines. Birkhauser Verlag, Basel-BostonBerlin, 1997, 336 Seiten, Hardcover, DM 148,-, oS 1081,-, sFr 128,-. ISBN 3-7643-5654-5.
Der vorliegende 125ste Band aus der Serie International Series of Numerical Mathematics beinhaltet 25 Beitrage, die auf der Internationalen Konferenz tiber multivariate Approximation and Splines in Mannheim im September vergangenen Jahres gehalten wurde. Ftinfzig Experten berichten tiber Interpolationstechniken, Daten-Fitting, Splines, radiale Basisfunktionen, den Einsatz neuronaler Netzwerke bei multivariaten Approximationen, Wavelets, Optimierung sowie Differentialgleichungen und numerischer Integration.
Interpolationstechniken werden haufg angewendet, wenn Kurven, Flachen oder auch Volumina aus einer Datenteilmenge rekonstruiert werden sollen. Verallgemeinert wurde dieser Sachverhalt erstmals durch das Sampling-Theorem, das auf Arbeiten von Whittaker, Kotel'nikov, Shannon und anderen zwischen 1915 und 1949 zurtickgeht und in neuem Gewand unter den Artikeln zu finden ist. Ftir die bildgebenden Verfahren in der klinischen Medizin und den medizinischen Grundlagenfachem, allen voran der Anatomie, werden hiiufig Interpolationstechniken verwendet, ohne daB sich der Anwender dessen immer bewuBt ist. Eine interessante Methode wird von Walter Schempp vorgestellt, der eine Wavelett-Zerlegung zur Interpolation von MRI-Daten entwickelt hat. Dieser Ansatz gestattet es, normale MRI-Daten, wie auch fMRI-Sequenzen, hoher aufzulosen, urn somit feinere Details sichtbar zu machen. Diese Interpolationstechnik dtirfte auch fUr Anwendungen der X-ray-Mikroskopie sowie der konfokalen Laserscanning-Mikroskopie vielversprechend sein.
Zweifelsohne zeichnet sich die vorliegende Artikelzusammenstellung durch einen starken technischen Bezug aus, der sicherlich fUr viele Anatomen schwer verstandlich ist. Dem Mathematiker, Physiker oder Informatiker, der an Interpolationsproblemen arbeitet, urn u. a. bestimmte morphologische Fragestellungenzu losen, bietet sich hier eine interessante und aktuelle Zusammenstellung von Forschungsschwerpunkten und neueren Losungsansatzen aus der Welt der Interpolationstheorie.
Oliver Schmitt, Ltibeck
From PROUT to the PROTON PUMP. Von Erwin M. Modlin. Schnetztor-Verlag GmbH Konstanz, Reprint 1996. 100 Seiten, 250 Abbildungen und Grafiken, DM 79,-. ISBN 3-870-18-118-4.
Von der Entdeckung der Magensaure durch Prout 1824 fUhrt ein faszinierender Weg zum Protonenpumpenmechanismus. 14 letztlich eigenstandige Kapitel ermoglichen dem Leser auch einen Quereinstieg in die Materie. Von den fruhen Erkenntnissen der Naturwissenschaftsgeschichte ftihrt der Weg zunachst in das 17. Jahrhundert. In der damaligen Zeit war es ein mtihsames Unterfangen, das Geheimnis von Verdauungssekreten zu entschltisseln. Zahireiche franzosische Naturwissenschaftler beschiiftigten sich mit der Magensekretion. Die Entwicklung der Magenchirurgie mit Blick auf Frankreich findet in einem eigenen Kapitel Niederschiag. In weiteren einzelnen Kapiteln werden Entdeckung und Bedeutung von Verdauungsenzymen sowie des vagalen Systems beschrieben. Damit waren Grundlagen fUr eine wissenschaftlich basierte Magenchirurgie gegeben. Wissenschaftliche Bemtihungen stell ten nun die Bedeutung von Histaminen und Gastrin fest, letztlich konnten auch zellulare Sekretionsmechanismen aufgedeckt werden. Die Entwicklung der H2-Blocker drangte die Magenchirurgie zurtick. Mit der Identifikation des Protonenpumpenmechanismus wurde ein optimaier therapeutischer Ansatz gefunden. Protonenpumpenhemmer sind in unserer Zeit die gangigsten Medikamente zur Saureinhibition und damit zur Therapie hyperazider Erkrankungen am oberen Gastrointestinaltrakt. Mit diesem Buch wird Geschichte lebendig, der gut verstandliche Text ist durch zahlreiche randstandige Abbildungen und zusatzliche Tabellen und Grafiken aufgelockert, Portraits und zeitgenossische Darstellungen ermoglichen dem Leser, sich in die jeweilige Zeit zurtickzuversetzen.
Ein Buch von einem Chirurgen nicht nur fUr Chirurgen, sondem fUr alle geschichtlich interessierten Kollegen.
M. Kraus, Ltibeck
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