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Broschüre zum "Preis Frauen Europas - Deutschland"

Date post: 04-Apr-2016
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Vita und Engagement der Trägerinnen des “Preis Frauen Europas – Deutschland” stellt eine Broschüre zusammen.
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Preis Frauen Europas – Deutschland © Women in Leadership
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Europa war in unserer Stadt in den vergangenen Mona-ten allgegenwärtig. Grund dafür war das 40-jährige Europapreisjubiläum, das wir in diesem Jahr feiern durften. Wir konnten ein buntes und vielfältiges Pro-gramm mit und für Bürge-rinnen und Bürger erstellen, das die kulturelle Vielfalt Europas verdeutlichte. Ob sportliche, kulturelle, politi-sche oder gesellschaftliche Ereignisse – für jeden sollte etwas dabei gewesen sein.

Besonders freut es mich, dass wir als markanten Hö-hepunkt dieser Programm-

reihe die Vergabe des „Preis Frauen Europas“ in unserer Stadt ausrichten dürfen. Eingebunden in den Festakt der Veranstaltungsreihe, ist es uns eine Ehre, die Preis-trägerinnen in Würzburg begrüßen zu können.

Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Magdalena Baur von europafels, die unsere Stadt als Austra-gungsort der Preisvergabe vorgeschlagen hat.

Seien Sie uns herzlich willkommen!

Ihr

Georg RosenthalOberbürgermeisterder Stadt Würzburg

Wir schreiben das „Europä-ische Jahr der Bürgerinnen und Bürger 2013“. Nicht nur dieses Jahr, sondern seit 1991 bietet der „Preis Frauen Europas – Deutsch-land“ bürgerschaftlich ak-tiven Europäerinnen eine Bühne. Die Europäische Be-wegung Deutschland ehrt

mit dem Preis Frauen, die sich durch ihr mutiges, kre-atives oder hartnäckiges eh-renamtliches Engagement für das Zusammenwachsen und die Festigung eines ver-einten Europas einsetzen.

Die Preisträgerin wird Teil ei-nes informellen Netzwerkes von ganz unterschiedlichen „Frauen Europas“, die ihr Ehrenamt gegenseitig unter-stützen, zu tagesaktuellen Fragestellungen Position beziehen oder als Vorbilder in Sachen bürgerschaftli-ches Engagement fungie-ren. Wir sind dankbar und froh, dass sich neben den Preisträgerinnen auch die Kandidatinnen des Preises dem Netzwerk angeschlos-sen haben, und möchten alle frauen- und europapoli-tisch Engagierten einladen, das ebenfalls zu tun!

Herzlich danken wir allen „Frauen Europas“, die alleine oder gemeinsam selbstlos und unkonventio-nell Europa bewegt haben.

Eine Auszeichnung, die verbindet: der „Preis Frauen Europas“

Liebe Preisträgerinnen,liebe Gäste aus nah und fern,

Prof. Gudrun Schmidt-Kärner, Präsidentin des „Preis Frauen Europas – Deutschland“

Prof. Ursula Männle, Mitglied des Vorstands der Europäischen Bewegung Deutschland e.V.

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2013 – Daniela Topp-Burghardt2012 – Jasmina Prpić, LL.M.2011 – Dr. Irina Gruschewaja2008 – Dr. Necla Kelek2007 – Inge Bell2006 – Magdalena Baur2005 – Prof. Dr. Gesine Schwan2004 – Regina Hellwig-Schmid2003 – Dr. María del Rosario Hickmann2002 – Ludmilla Irmscher und Cathrin Schauer2001 – Philomena Franz2000 – Prof. Dr. Dagmar Schipanski1999 – Prof. Gudrun Schmidt-Kärner1998 – Sr. Dr. Lea Ackermann1997 – Dr. h.c. Sissy Thammer1996 – Christine Grotensohn1995 – Dr. med. Monika Hauser1994 – Irina Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein1993 – Prof. Dr. Susanne Tiemann1992 – Prof. Dr. Gundi Gompf1991 – Csilla Freifrau von Boeselager

Mit dem „Preis Frauen Eu-ropas“ ehrt die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) seit 1991 Frauen, die sich durch ihr mutiges, kre-atives oder hartnäckiges eh-renamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen. Die sym-bolische Auszeichnung – die Preisträgerin erhält eine eigens für sie gefertigte Brosche und wird Teil eines aktiven Preisträgerinnen-Netzwerkes – soll bürger-schaftlich aktive Europä-

erinnen untereinander und mit den EBD-Mitgliedsorga-nisationen vernetzen und ehrenamtliche Strukturen in der Zivilgesellschaft stär-ken. Die Preisverleihung findet jedes Jahr in einem feierlichen Rahmen statt.

Über die Auswahl der Preis-trägerin entscheidet eine Jury bestehend aus der Präsidentin des Preises, zwei Vorstandsmitglie-dern der EBD, zwei ehe-maligen Preisträgerinnen und Repräsentanten der Mitgliedsorganisationen.

Preisträgerinnen 1991–2013

Über denPreis Frauen Europas 

Auch sie sind „Frauen Europas“Wir danken den Mitgliedsorganisationen für folgende weitere Kandidatinnenvorschläge 2013:

Dr. Birgit SeelbinderEUREGIO EGRENSIS

Bettina Gräfin von BernstorffGartow Stiftung

Prof. Dr. Elisabeth de SoteloDeutscher Akademikerinnenbund e.V.

Monika Gärtner-EngelFrauenpolitischer Ratschlag

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Daniela Topp-Burghardt wurde 1955 in Frank furt/M. geboren. Sie nahm zunächst ein Dolmetscherstudium in Heidelberg auf, wechselte 1976 an die Universität zu Köln und schloss dort ihr Volks wirtschaftsstudium mit Diplom ab. Durch ihr dreijähriges Geschichtsstudium weiß sie, wie tief die gemeinsamen Wurzeln der Länder Europas in Sprachen, Kultur, Religion und im Aufbau von Demokratie und Sozialstaat gehen und schätzt die Men-schenwürde und Rechtsstaatlichkeit als Ergebnis eines langen historischen Prozesses in Europa. Daniela Topp-Burghardt übte mehrere Ehrenämter im vorpolitischen Raum und in der Politik aus. Unter

dem Eindruck der neu geschaffenen Gemein-schaftswährung und der bevorstehenden Osterwei-terung der EU gründete die europabegeisterte Daniela Topp-Burghardt 2003 den gemeinnützigen Verein Ring Europäischer Frauen, deren Vorsitzende sie seit-dem ist, mit dem Ziel, im Rahmen unterschiedlicher Dialogveranstaltungen rund um Köln, aber auch auf Begegnungsfahrten ins EU-Ausland den Gedanken- und Ideenaustausch mit nationalen Parlamentarie-rinnen und Vertreterinnen von Frauenverbänden zu organisieren.

So konnte sie in ihrem Netz-werk und dessen Umfeld in den letzten zehn Jahren ein tieferes Verständnis für die Gemeinsamkeiten, aber auch für die Unterschiede der Wirtschafts-, Kultur-, Bildungs- und Sozialsys-teme der Länder – immer

im Hinblick auf die Rolle der Frauen in Gesellschaft und Politik – schaffen.

„Um Völkerverständigung und dauerhaften Frieden zu erreichen, muss über Verstehen und Verständ-nis das wachsende Europa auch im Sinne der Bürge-rinnen und Bürger zusam-menwachsen.“

Von Brüssel bis Budapest, von Kopenhagen bis Athen entwickelt der Verein auf seinen Fahrten ein stär-keres Bewusstsein für die nationalen Besonderheiten und ihre Geschichte, aber auch für den europäischen Kontext, in den sie ein-gebettet sind, und sorgt damit für ein intensives Er-leben eines „europäischen Gemeinschaftsgefühls“, das nachhält.

Die dreifache Mutter Dani-ela Topp-Burghardt lebt mit ihrem Ehemann in Köln.

Frau Europas 2013:Daniela Topp-Burghardt Ring Europäischer Frauen e.V.

www.r-e-f .eu

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„Die Durchsetzung der Menschenrechte hängt von ihrer juristischen Verteidigung ab.“

Die in Banja Luka (Bos-nien und Herzegowina) geborene Anwältin und Frauenrechtlerin kam 1992 als Kriegsflüchtling nach Deutschland. Sie war u.a. drei Jahre im Kosovo tätig, um potenzielle Zeuginnen von Vergewaltigungsver-brechen vor das Haager Tribunal zu begleiten und juristisch zu betreuen. Dort wurde ihr bewusst, wie sehr Frauen und Frau-enorganisationen juristi-

sche Hilfe benötigen und wie stark Menschenrechte von ihrer gerichtlichen Durchsetzung abhängen.

2007 gründete Jasmina Prpić mit elf Kolleginnen aus Deutschland und unterschiedlichen Her-kunftsländern den Verein „Anwältinnen ohne Gren-zen e.V.“ (AOG), deren Vorsitzende sie seitdem ist. Der Verein, der zurzeit ein Netzwerk von lokalen Advokatinnen in den Her-kunftsländern seiner Mit-glieder aufbaut, kämpft für die Förderung und Durch-setzung der Menschen-rechte von Frauen mit ju-ristischen Mitteln und für den Abbau jeglicher Form von Ungleichbehandlung oder Diskriminierung im In- und Ausland – ein Enga-gement, das Jasmina Prpić mehr als die Hälfte ihres Lebens mit Hartnäckigkeit und Kreativität verfolgt.

Kampf gegen das Schwei-gen über Tschernobyl und für eine Zivilgesell-schaft im diktatorischen Belarus

1986 – die Reaktorkata-strophe von Tscherno-byl. In Belarus hieß das: staatliches Schweigen und Verharmlosung. Die Germanistik-Professorin Irina Gruschewaja konnte das nicht hinnehmen und gründete mit ihrem Mann die Initiative „Den Kindern von Tschernobyl.

„Die Zukunft der Welt liegt in der internatio-nalen zivilgesellschaftli-chen Zusammenarbeit“

Hunderttausende Tscher-nobyl-Kinder unterschied-licher Generationen kom-men so bis heute auf Er-holungsreisen nach West-europa, vor allem nach Deutschland. Die Initiative umfasst heute Projekte

weit über die Kinderreisen hinaus: Jugendarbeit, Hilfe für Mädchen im Gefängnis, die wegen Bagatelldelikten aus der Gesellschaft zu fallen drohen, Hilfe für alte Menschen, die aus ihrer Heimat bei Tschernobyl in gesichtslose Plattenbauten umgepflanzt wurden und um die sich sonst keiner kümmert.

Irina Gruschewajas bürger-schaftliches Engagement vernetzt viele Tausende Menschen in Ost und West und ist ein einzigartiger Brückenbau zwischen Menschen.

Jasmina Prpić, LL.M. Anwältinnen ohne Grenzen e.V.

Irina Gruschewaja Den Kindern von Tschernobyl

2012

2011

www.anwaeltinnen-ohne-grenzen.de www.bag-tschernobyl.net

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Im Europa des 21. Jahr-hunderts gehört ein selbstbestimmtes Leben muslimischer Frauen noch immer nicht zur Selbstver-ständlichkeit. Necla Kelek kämpft gegen die Unter-drückung dieser Frauen und bringt mit zum Teil provokanten Forderungen die Diskussion über kultu-

relle und politische Dimen-sion der Integration von Muslimen in Deutschland und Europa voran.

Necla Kelek, geboren 1957 in Istanbul, kam mit zehn Jahren nach Deutschland. Sie studierte Volkswirt-schaft und Soziologie und promovierte über das Thema „Islam im Alltag“. Für ihren 2005 erschiene-nen Bestseller „Die fremde Braut“ erhielt Kelek den Geschwister-Scholl-Preis. Sie war von 2005 bis 2009 ständiges Mitglied der Deutschen Islam Konfe-renz und gehört dem Senat der Deutschen Nati-onalstiftung an.

Kelek lebt und arbeitet als freie Autorin in Berlin.

Kampf gegen Menschen-handel und Missbrauch von wehrlosen Frauen und Mädchen auf dem Balkan

Es genügt ihr nicht, nur über die großen gesell-schaftlichen/sozialen Ungerechtigkeiten auf dem Balkan als Journa-listin zu berichten. Inge Bell setzt sich auch aktiv für die Beseitigung die-ser Missstände ein: so nutzt sie ihre vielfältigen Kontakte, um Netzwerke der Hilfe zu knüpfen und Hilfsprojekte für die Schwächsten der osteu-ropäischen Reformgesell-schaften umzusetzen – die Frauen und Kinder.

Auf diese Weise konnten u.a. zur Prostitution ge-zwungenen minderjähri-gen Mädchen geschützte Wohnungen, psycholo-gische Hilfe und Berufs-

ausbildungen geboten werden. Diese und weitere Hilfsprojekte, z.B. für Be-hinderte, betreut, begleitet und überwacht sie mit unbestechlichem Auge und beispiellosem Engage-ment.

Die Slawistin und Osteu-ropahistorikerin versteht sich als Wanderin zwi-schen den Welten, lebt teils monatelang auf dem Balkan. Sie hat sich auf die Berichterstattung über die politische und soziale Ent-wicklung in Südosteuropa spezialisiert.

Necla Kelek Sozialwissenschaftlerin und Publizistin

Inge Bell Journalistin

2008

2007

www.ingebell.de

Integration und selbstbe-stimmtes Leben muslimi-scher Frauen

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Europäisches Netzwerk für länderübergreifende Initiativen für innovative Schulen

Magdalena Baur, geboren in Oberschlesien (Polen), war bereits als Schülerin von einem Zusammen-wachsen der Staaten Europas überzeugt. Als Lehrerin organisierte sie europäische Projekte, Schüleraustauschpro-gramme und unterstützte entsprechende Initiativen. Der Schutz und die För-derung von Minderheiten bilden einen besonderen

Schwerpunkt ihres Enga-gements.

Sie baute ein umfassen-des Netzwerk zwischen Bildungseinrichtungen in verschiedenen Ländern auf, um über die direkte Begegnung in internatio-nalen Seminaren und Pro-jekten Lehrkräften und de-ren Ausbildern praktische Anregungen und Hilfen für die Verwirklichung euro-päischer Kooperationen in Bildung und Erziehung zu ermöglichen und das „Voneinander-Lernen” um-zusetzen.

Die Gesellschaft europa-fels (european association for education, lifelong learning and studies) wurde auf ihre Initiative hin gegründet. europafels vereinigt und fördert län-derübergreifende Initiati-ven zur Entwicklung von Schule.

Vertrauen, das Fundament für eine deutsch-polnische Freundschaft, kann nur durch persönliche Begeg-nungen der Menschen wachsen. Diesem Motto folgend engagiert sich Prof. Dr. Gesine Schwan seit über 30 Jahren für den Auf- und Ausbau von kulturellem Austausch und zivilgesellschaftli-chen Kontakten, vor allen Dingen zwischen jungen Deutschen und Polen.

Gesine Schwan unter-stütz te zu einem frü-hen Zeitpunkt die „Solidarność”– Bewegung in Polen, half einer Vielzahl von deutsch-polnischen In-itiativen beim Aufbau von Kontakten und Strukturen und bietet ihnen bis heute ständigen Austausch.

Menschen zusammen-führen und dann etwas bewegen – das ist ihrAnliegen.

Gesine Schwan war von 1999 bis 2008 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Sie ist Mitinitiatorin der Humboldt-Viadrina School of Governance, der sie seit 2010 als Präsidentin vorsteht.

Magdalena Baureuropafels e.V.

Gesine SchwanDeutsch-Polnischer Dialog

2006

2005

www.europafels.eu

www.humboldt-viadrina.org

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Mit Kunst und Kultur Brücken bauen

Seit 1992 engagiert sich Regina Hellwig-Schmid auf einzigartige Weise mittels der Kunst und ihrer zusam-menführenden Kraft für die Völkerverständigung und gibt auf unnachahmli-che Weise als Impulsgebe-rin und Ideenvermittlerin internationalen Projekten der kulturellen, wissen-schaftlichen und künstle-rischen Zusammenarbeit im Donauraum essentielle Schubkraft.

Zum Nachdenken über Krieg und Frieden initiierte sie die Aktion „pax danubi-ana – Flaschenpost für den Frieden”, in deren Rahmen 1856 KünstlerInnen in zehn Donauländern am 23. September 2000 ihre per-sönliche Friedensbotschaft dem Fluss übergaben. 2001 stieß sie die 1. Inter-nationale DonauKonferenz für Kunst und Kultur in Regensburg an, der noch weitere im Donauraum folgten.

Nachdenken über Krieg und Frieden

Beispielhaft unter vielen sei das Projekt donumenta 2003 – 2012 zu nennen, das mit „14 x 14 Vermes-sung des Donauraumes. Positionen aktueller Kunst.“ seinen bisherigen Höhepunkt fand.

Seit Dr. María del Rosario Hickmann 1976 durch ihre Heirat nach Kiel kam, engagiert sie sich für den Austausch zwi-schen spanischer und deutscher Kultur.

Ein Zuhause in der Fremde

1977 gründete sie einen Frauenkreis für die Inte-gration von spanischen Gastarbeiterfamilien, 1980 folgte dann die Gründung der Sprachkurse der Deutsch-Iberoamerika-nischen Gesellschaft, die 1991 den Kern ihres Meisterwerkes bildete: das Institut für Spanische Spra-che und Kultur zu Kiel, das sich rasch zum deutsch-spanischen Kommunikati-onszentrum entwickelte. Für die Spanier ist es „ein Zuhause in der Fremde”, für die Deutschen der optimale Ort, Spanisch

zu lernen und die spani-sche Kultur zu erleben.

Neben ihrer Dozententä-tigkeit am Romanischen Seminar der Universität Kiel gibt sie seit 2002 die deutsch-spanische Kultur-zeitschrift „Solera“ heraus.

Für ihr großes ehrenamt-liches Engagement erhielt sie 1997 den spanischen Verdienstorden „Lazo de Dama de Isabel la Católica“ und im Jahre 2000 die Ver-dienstmedaille der Bun-desrepublik Deutschland.

Regina Hellwig-SchmidBildende Künstlerin/Kuratorin

María del Rosario Hickmann25 Jahre Ehrenamt für den deutsch-spanischen Kulturaustausch

www.donumenta.dewww.regina-hellwig-schmid.de

2004

2003

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Seit 1994 engagiert sich KARO Im deutsch-tsche-chischen Grenzgebiet gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern. Ludmilla Irmscher und Cathrin Schauer leis-ten betroffenen Kindern, Jugendlichen und Frauen überlebensnotwendige Hilfe. Neben der gesund-heitlichen und psychoso-zialen Betreuung steht die Beziehungsarbeit und der Aufbau eines vertrauens-

vollen Kontaktnetzes auf beiden Seiten der Grenze im Mittelpunkt ihrer Ar-beit.

2004 wurde aus dem ehemaligen Sozialprojekt der gemeinnützige Verein KARO e.V. 2008 ist Ludmila Irmscher ausgeschieden.

Auf schwierigstem Terrain

Cathrin Schauer informiert weiter über das Unfass-bare, gibt den Opfern eine Stimme und fordert die Bevölkerung auf, Verant-wortung für ihr Handeln und ihre Mitmenschen zu übernehmen. Sie wagt sich damit auf schwierigstes Terrain, für dessen Prob-leme unsere Gesellschaft erst wenige Lösungsan-sätze bereit hält.

Werben für Mitmensch-lichkeit und Toleranz bei der jungen Generation

Philomena Franz ent-stammt einer Sinti-Familie, die seit Jahrhunderten in Deutschland lebt. 1943 wird sie verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie hat Hass, Demütigun-gen, Qualen und Ängste erlebt. Viele Angehörige ihrer Familie überleben den Holocaust nicht.

Wenn wir hassen, verlieren wir.Wenn wir lieben, werden wir reich.

Sie schreibt ihre Erlebnisse im Buch „Zwischen Liebe und Hass” nieder und hält Lesungen und Vorträge an Schulen. Ihre Botschaft: „Wir Überlebenden sind

gezeichnet. Aber eines hat mich mein Leben ge-lehrt: Wenn wir hassen, verlieren wir. Wenn wir lieben, werden wir reich.”

Philomena Franz er-mutigt ihre Leserinnen und Zuhörer, Fremdes kennen und verstehen zu lernen, kämpft für Versöhnung und Verstän-digung und vermittelt in vielfältiger Weise, dass Toleranz aus dem Her-zen wachsen muss.

Ludmilla Irmscher & Cathrin SchauerKARO e.V., Plauen

Philomena FranzErinnerung an den Holocaust

2002

2001

www.karo-ev.de

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Prof. Dr. Dagmar Schipan-ski hat in verschiedenen internationalen Gremien, so z.B. in der Weltethik-kommission der UNESCO für Wissenschaft und Tech-nologie und im internatio-nalen wissenschaftlichen Beirat der Universität der Vereinten Nationen in To-kyo mitgewirkt.

Von 1999 bis 2004 hat sie in ihrem Amt als Thüringer Ministerin für Wissen-schaft, Forschung und Kunst die Thüringer Hoch-schulen beim Ausbau der vielfältigen Beziehungen zu Partnerhochschulen in Mittel- und Osteuropa unterstützt. Von 2004 bis 2009 war sie Präsidentin des Thüringer Landtags. In dieser Funktion förderte sie die Beziehungen zu Partnerparlamenten in ganz Europa mit besonde-rem Nachdruck.

Seit 2011 ist Schipanski Rektorin des Europäischen Studienkollegs zu Berlin.

Engagiert für den Brü-ckenschlag zwischen West- und Osteuropa durch Projekte zwischen Norddeutschland und dem Kaliningrader Ge-biet/Russland

Prof. Gudrun Schmidt-Kär-ner ist es ein Anliegen, das Verständnis für die unter-schiedlichen Lebenssituati-onen und Denkstrukturen in West- und Osteuropa zu fördern. Die Gründung des Hanse-Büros (heute auch Schleswig-Holstein Informationsbüro) hat sie 1992 angestoßen. Der von ihr gegründete Verein (För-derverein für Kaliningrad/Russland) vermittelt Ju-gendlichen ehrenamtliches Engagement, Solidarität und die Verantwortung

des Einzelnen für die Mit-gestaltung des Gemeinwe-sens – und vor allem, wie wichtig diese Grundwerte Europas für das mensch-liche Miteinander sind.

Neben der Betreuung ehemaliger Praktikanten, die heute erfolgreiche Un-ternehmer sind, engagiert sie sich für die Integration benachteiligter Jugendli-cher in die Gesellschaft.

Dagmar SchipanskiPrägen der Wissenschaftslandschaft im europäischen Kontext

Gudrun Schmidt-KärnerBrückenschlag zwischen West- und Osteuropa

www.gsk-russlandpartner.de

2000

1999

www.studienkolleg-zu-berlin.de

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Initiative für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution

Sr. Dr. Lea Ackermann gründete SOLWODI e.V. – abgekürzt für „Solidarity with women in distress“ – 1985 in Mombasa/Kenia. Mittlerweile bieten auch in Deutschland 16 Beratungs-zentren mit 7 Schutzwoh-nungen psychosoziale Be-ratung sowie Beratung in Rechtsfragen und Betreu-ung ausländischer Frauen

an, die als Arbeits- und Heiratsmigrantinnen bzw. durch Zwangsprostitution und Menschenhandel Opfer von Gewalt und Aus-beutung geworden sind.

Ziel ist es, durch die Ver-mittlung von Aus- und Wei-terbildungsmaßnahmen die finanzielle Eigenstän-digkeit der Frauen zu för-dern und so neue Lebens-perspektiven zu eröffnen bzw. durch Kontakte zu den NGOs in den Heimat-ländern eine zukunftsori-entierte Reintegration der Frauen, die das wollen, zu unterstützen.

Solwodi ist eine Menschen-rechtsorganisation, die sich konkret für die Würde der Frau in der deutschen Gesellschaft und in einem geeinten Europa einsetzt.

Dem internationalen Kulturaustausch verpflichtet

Dr. h. c. Sissy Thammer leitet seit 1986 das Festival junger Künstler Bayreuth und setzte hier von Anfang an ihre Vision von einem erweiterten Europabe-griff um: Europa, das ist für sie nicht „Ost“ oder „West“, Muslim, Atheist, Jude oder Christ sondern vielmehr ein auf Kultur, Kunst und Musik basie-rendes Wertesystem.

In diesem Sinne gestaltet sie in jedem August in Bayreuth einen einzig-artigen Ort für interkul-turelles Lernen, einen Experimentierort für das Neue in der Kunst, einen Ort für aktive und enga-gierte Friedensarbeit.

Eine einzigartige Mischung aus künstlerischer Nach-

wuchsförderung Ausbil-dung und sozialer Arbeit, Völkerverständigung und Kunstevent macht das Festival junger Künstler Bayreuth zu einem Kultur-ereignis von europäischer Dimension und Strahl-kraft, das von Leiden-schaft und Nachhaltigkeit durchdrungen ist. Sissy Thammer, internationale Jugendarbeiterin, Kunst-managerin und Dozentin trägt hohe Auszeichnun-gen der Bundesrepublik Deutschland und des Freistaates Bayern.

Sr. Lea AckermannSOLWODI e.V. – Solidarity with women in distress

Sissy Thammer„Eine Probebühne für die Jugend der Welt“

1998

1997

www.solwodi.de

www.vorsicht-Leidenschaft .de

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AKIK vertritt die Rechte von Kindern und ihren Eltern vor, während und nach der Krankenhaus-behandlung von Kindern und Jugendlichen.

Christine Grotensohn en-gagierte sich als Mutter eines betroffenen Kindes seit 1977 im Aktionskomi-tee „Kind im Krankenhaus” (AKIK) und setzte sich auf politischer und fachlicher Ebene für die Einführung unbegrenzter Besuchszei-ten und die kostenlose Mit-aufnahme eines Elternteils

im Krankenhaus ein. Darü-ber hinaus unterstützte sie die Integration von Eltern in den Krankenhausalltag. Sie hatte großen Anteil an der „Charta für Kinder im Krankenhaus”, die 1988 anlässlich der ersten Eu-ropäischen Konferenz der AKIK-Initiativen verfasst wurde und heute europa-weit von Fachverbänden, Kinderärzten sowie der Weltgesundheitsorganisa-tion unterstützt wird. 1993 wirkte Christine Grotensohn maßgeblich mit an der Gründung der European Association for Children in Hospital (EACH), dem europäischen Verbund der „Kind im Krankenhaus”-Initiativen, der seitdem an der Umset-zung der Rechte hospita-lisierter Kinder in Europa arbeitet.

Unterstützung trauma-tisierter Frauen und Mädchen in Kriegs- und Krisengebieten

Nachrichten von Massen-vergewaltigungen im ehe-maligen Jugoslawien brach-ten die Gynäkologin Dr. Monika Hauser 1993 dazu, zusammen mit bosnischen Ärztinnen, Psychologinnen und Krankenschwestern Medica Zenica zu gründen, ein medizinisches und psychosoziales Therapie-zentrum für kriegstrau-matisierte Frauen in der bosnischen Stadt Zenica.

Mit der Gründung weite-rer Projekte im Kosovo, Albanien, Liberia sowie Afghanistan hat sich das Engagement ausgeweitet. Neben medizinischer Ver-sorgung eröffnet medica mondiale den traumati-

sierten Frauen durch psy-chosoziale Unterstützung, Rechtsberatung, aber auch durch politische Men-schenrechtsarbeit wieder neue Lebensperspektiven.

medica mondiale ist eine international arbeitende Organisation und Teil eines länderübergreifen-den Netzwerks gegen Gewalt gegen Frauen.Monika Hauser erhielt 2008 für ihre Arbeit den Alternativen Nobelpreis.

Christine GrotensohnAKIK – Aktionskomitee Kind imKrankenhaus

Monika Hausermedica mondiale e.V.

1996

1995

www.akik.dewww.medicamondiale.org

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Engagement für die deutsch-polnische Ver-ständigung und die Einbin dung Polens in Europa

In der Erkenntnis, dass Bildung und Ausbildung wesentliche Ansatzpunkte zur Einbindung Polens in Europa sind, unterstützt Irina Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein Initiativen auf dem Gebiet des Studen-tenaustauschs sowie der Aus- und Fortbildung.

Als Vorsitzende des „Ver-eins der Freunde und Förderer der Katholischen Universität Lublin e.V.“ fördert sie seit 1987 den deutsch-polnischen Dia-log durch Austauschpro-gramme zwischen deut-schen und polnischen Uni-versitäten. Mit dem „Verein für deutsch-polnische Managerfortbildung“ setzt sie sich seit 1990 für die deutsch-polnische Wirt-schaftskooperation ein.

Darüber hinaus engagiert sich Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein im sozialen Bereich seit 1983 als Mitbegründerin und Vor-sitzende des „Malteser-Jo-hanniter-Johanneshauses“, welches einen Verbund von Langzeitwohnheimen für chronisch-psychisch Kranke unterhält.

Das Anliegen von Prof. Dr. Susanne Tiemann ist es, den vielfältigen Be-rufssparten die Bedeu-tung der europäischen Einigung und ihrer Chan-cen nahe zu bringen.

Von 1987 bis 1994 vertrat sie den Bundesverband der Freien Berufe im Euro-päischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), dessen Präsidentin sie von 1992 bis 1994 war.

In ehrenamtlicher Tätig-keit erarbeitete sie u.a. eine „Europäische Charta der Freiberuflichkeit“.

Susanne Tiemann war ferner Präsidentin des Bundes der Steuerzahler

und Präsidentin der Euro-päischen Vereinigung der Freien Berufe (SEPLIS) in Brüssel. Sie war Profes-sorin für Verwaltungswis-senschaften an der Katho-lischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen und Honorarprofessorin für Sozialrecht an der Universität Bonn. Von 1994 bis 2002 war sie Mit-glied des Bundestages.

Irina Prinzessin zu Sayn-WittgensteinFür die Einbindung Polens in Europa

Susanne TiemannFörderung des Berufsstandes der Freien Berufe auf europäischer Ebene

1994

1993

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Beitrag für die Völker-verständigung und für die Einigung Europas: „Kinder lernen europäi-sche Sprachen e.V.“

Prof. Dr. Gundi Gompf war von 1969 an wissenschaft-liche Beraterin für den Modellversuch „Englisch ab 3. Grundschuljahr” in Hessen. Der damalige hessische Kultusminister beauftragte sie 1970, neue universitäre Studiengänge

für das Fremdsprachenler-nen mit Grundschulbezug zu entwickeln. 1976 wurde sie auf eine Professur für „Didaktik der englischen Sprache und Literatur“ der Universität Frankfurt am Main berufen, die sie bis zu ihrer Emeritierung 2005 innehatte.

1989 gründete Gundi Gompf den gemeinnützi-gen Verein „Kinder lernen europäische Sprachen e.V.”, um die Fremdspra-chenreform bildungspoli-tisch durchzusetzen, denn sie erachtet die Verlegung des Fremdsprachenbe-ginns in die Grundschule als eminent wichtig für bessere Chancen im Beruf und eine bessere Verstän-digung im Haus Europa.

Csilla Freifrau von Boe-selager organisierte mit dem Malteser-Caritas-Hilfsdienst den Trans-port von Hilfsgütern von Deutschland nach Ungarn und leistete insbeson-dere Hilfe für Kranken-häuser sowie Alten- und Behindertenheime.

1989 setzte sie die von ihr gegründete Organisation bei einer dramatischen Hilfsaktion kurz vor der Wende ein: Tausende von DDR-Bürgern nahm sie mit Hilfe eines kurz-fristig bereit gestellten Lagers in Budapest auf.

Bis zu ihrem frühen Tod im Februar 1994 hat sich Csilla Freifrau von Boeselager,

Trägerin des Europäischen Menschenrechtspreises, mit ihren mehr als 9.000 ehrenamtlichen Helfern für zahlreiche grenzüber-schreitende Aktionen der Menschlichkeit eingesetzt und damit zur Völkerver-ständigung beigetragen.

Gundi GompfKinder lernen europäische Sprachen e.V.

Csilla Freifrau von BoeselagerGründerin des ungarischen Malteser-Caritas-Hilfsdienstes

1992

1991

www.kles.org

Page 15: Broschüre zum "Preis Frauen Europas - Deutschland"

Europäische Bewegung Deutschland e.V. Sophienstraße 28/29 10178 Berlin T +49 (0)30 30 36 201-10 F +49 (0)30 30 36 201-19 [email protected] www.netzwerk-ebd.de

Das Netzwerk der Preisträgerinnen, Kandi-datinnen und Unterstützerinnen des Preis Frauen Europas erreichen Sie per Email an [email protected]

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