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Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Date post: 22-Oct-2021
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Ort i auer Zeitung Zeitung für den Landkreis Breslau Bezngöpteis einschließlich Abtrag wöchentlich 28 Pfg., monatlich 1,15 Mi. Der Bezug gilt als fortbestehend, wenn nicht 14 Tage vor Beginn des Monats Bei höherer Gewalt oder Betriebsstörung kann ein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mittag. derselbe gekündigt wird. Bezug-Reises nicht zugestanden werben. Veröffentlichungsblatt für die Gemeinde Brockau Auzeigeuprei e: Für die einfpaltige Millimeterhbhe (40 mm breit) b Anzeigen im Für das Erscheinen der Anzeigen gelten die »Allgemeinen Geschäft- gungen im Anzeigenwesen«. Gericht-stand für alle Zahlungen ist Breilam Haupts christleitung : Berantwortlich für den Anzeigenteil: Johannes Dodeck, Brockau, Bahnhof- extteil mm 15 Pfg. Pretsliste Nr. 2 Nachlässe StagezE e n- Johannes Dodeck, Brockau, Bahnhofstratße 12. —- straße 12. Dill. 11./85 1070 Druck nnd Verlag von Ernst Doderks (Erben, Brockau, Bahnhvfftr. l2. Fernfprecher Breslau 53281. Postfchecklontv Breslau 10795 —- Nr. 154 Brockau, Sonntag, den 29. Dezember 1935 —35. Jahrgang Politische Brunnenoergistung Durchsichtige Pariser Pressemanöver. Die Außenpolitikerin des Pariser ,,Oeuvre« beschäftigt gis mit der Unterredung, die der englische Botschafter ipps in Berlin am 14. Dezember mit dem Führer hatte, und knüpft daran allerlei Kombinatirnen. U. a. behauptet sie erneut, da der Reichskanzler den Botschaster gebeten habe, noch einmal vor Neuiahr bei ihm oorzusprechen, sei Phipps am letzten Freitag erneut in der Reichskanzlei ge- l i l wesen, um die Besprechungen mit dem Führer wieder aus- i unehmen. Obgleich über diese zweite Unterredung nur sehr ' fpärliche Gerüchte an die Oeffentlichkeit gelangt seien, wisse - man, daß er dem englischen Botschaster ein gegenseitiges Lustabkommen vorgeschlagen habe. Das hauptinteresse liege jedoch in den Bedingungen, die er an den Abschluß eines solchen Abkommens geknüpft habe und die bis zur Stunde noch nicht bekannt seien. Jn internationalen diplomatischen Kreisen Berlins ziehe man jedoch schon setzt die Schlußfolge- rung, daß Deutschland immer mächtiger und einflußreicher werde, und daß es deshalb wünschenswert sei, eine wahre Verständigung zwischen London und Paris herzustellen. Es gehe auf keinen Fall an, so schließt die Außenpolitikerin des »Oeuore« ihre ‘Betrachtung, daß England sich infolge der Schwankungen und Veränderungen, denen die sranzösische Politik unterworfen sei, dazu bestimmen lasse, mit Deutsch- land ein gegenseitiges Abkommen abzulchließenl ak Hierzu wird amtlich festgestellt. dafz ein zweiter Emp- fang des englischen Botschafters nicht stattgefunden hat und Lomit die an diese Unterredung etnüpften Behauptun- en es. ‚98.110925? in fich,.ius-1mmenullen. Auch die Dar- äeüung bes Inhalts der Unterredung bemßlb... Dezember, kif« Frau Tabouis gibt, ftammt aus e ei , « F .. . , i: ·« »sp- M Die neue Schuloerbrbnung erfchienen. Bubapeft, 28. Dezember. Die Schuloerordnung der ungarischen Re ierung, in der nunmehr endgültig die deutsche Schulfrage ür das un- arlandische Deutschtum Igeregelt wirb, ist im Amtsblatt der egterung erschienen. anach werben bie bisherigen drei » "«Schulthpen, insbesondere der oielumftrittene sogenannte E- . Typus, nach dem nur der Religions- und der Sprachunter- ··-r-icht in beut cher Sprache, sämtliche übrigen Fächer aber in ;«·«-ungarischer prache stattfanden, abgeschafft. An ihreStelle zszxtritt eine einheitliche Schulart für die gesamte ungarländische .«»:—.--deuts"che Minderheit. Jn Zukunft werden in den Minderhei- ,:tenschulen in der deutschen Muttersprache die heimatkunde, --»"-deutsche».Sprachkunde, Lesen, Schreiben, Mathematik, Na- «-.;-»s·"tutgeschichte, Botanik, Physik, Wirtschaftskunde gelehrt wer- l » LS » Pl ,- g} r t, Geographie, Geschichte und Staatsbürgerkunde. Der szzxkktersprache vorbehalten Nach dieser neuen Regelung wird der Unterricht in mehr als ber Hälfte der Schulfächer in deutscher Sprache ess-;s-j!kses·»r;folgen. Die.‚Regierungsoerorbnung sieht ferner oor, daß fälle: bie bisherige Regelung hinausgehend bereits To« schul- !.-stpfl,ichtige- Kinder für die Errichtung einer deutschsprachlicheu .I·-·I Minderheitenfrhule genügen. . i'd « ··«« ' .""‘"""’"‚'“"""""' » .,«.F« Aus der Fritlneli der ‘B gnug Bedeutung-volles Schriftstück wieder aufgefunden - L Im Jahre 1922 at— sich der mali e a," ttc'im fer ber raschen Sozialifti cgen Partei. Rittuspstkeizjgn mt einem rie e hinter Adol Hitler gestellt. Dieser Brief war bis f': i . ,- r l. ur- s- E „lagen, in ungarifcher Sprache der ungarische Sprachunter-" 112,229“. igionsunterricht bleibt nach wie vor der deutschen Mut-« i oor kurzem oerfchollen, wurde etzt aber wieder entdeckt-und ' ;;J;,«»iw Hitler- aus zu Nürnberg em Gauleiter Julius Strei- cher oon olizeiprälsident Dr. Martin als Weihnachtsgabe Eber Nürnberger Po izei überreicht. - Der Polizeipräsident hielt eine Ansprache an den Gau- « letter in ber er barauf hinwies,,rdaß. dieser bedeutungsvolle sBrief seinerzeit aus noch ungetlärtke»-Weise in die hände Erz-eitles Mannes geraten sei, der alt/einem: ber übelften Ber- bitter an ber Bewegung wurde und ‚heute vom Ausland her »in ohnmächtiger Wut die Ehre des- --deutschen Boltes be- .. 'cifert. Diesem Manne habe vor zwüls Jahren die Nürn- serger Polizei denBries abgenommen-· Er ei dann in die Fig-Archive der Nürnberger Politichen P Msppr wenigen Tagen oerscho en blieb. ssxåsitsji Tief bewegt « spraZ « ich s««-.»des schwersten ampfes zurückerinnert u. ggfttghemäßilli eipriisidenten und richtete an seine Mit- 42-.«anfer«biez«sül»ia bang, immer diegroßjezLiniezui sehen, sit-M «»E»igz«el les-fal- · nrückzustelten sund ehrlgh,‘ “auf-28i ti«g u.;a.-‚' Hier lieh « ) Wische , Ortsgrupüe . aufziehenzwoltr. - s blizei ‚gelangt,- wo er « « » f; ber Jener «. . ,-·; ‑° .-·.-.in Nürnberg ‚nach Münchener Mu- - dann derGauleiten der sich an die H -- fühlte. Er m Reich derzphugx « YSØU 20; bie Rehs -- und Jtatic. "·s-TE" « Reichs- und pre »den-I Jürsold des nunarldudililteuDeutltittusz · 7T einholen wollen, unb hat es«daher an M 2.02" Schuh wie die bisherigen Ermittlungen ergeben Flaggenerlaß - Die Beflaggung der Dienstgebäude Der Ulrichs: unb preußische Minister des Innern, Dr. Frick, hat an die uständigen Behörden folgenden Erlaß über die Begaggung er Dienstgebäude gerichtet: Jm Anschluß an die estimmung des Xaragraphen 1 Abs. 1 a des Erlasses über die Führung der eichsdienstflagge vom 31. 10. 1935 bestimme ich: _ Wenn gemäß dem Erlaß über Anordnungen zur Be- flaggung der Dienstgebäude vom 8. Juni 1935 die Dienstge- bäude flaggen, so setzen a) bie staatlichen Verwaltungen. die Deuts e Reichs- bahn einschlie lich des Zweigunternehmens Rei sautobah- neu und die eichsbant‘ bie Reichsbienftflagge, ber Reichs- arbeitsdienst außerdem die Arbeitsdienstflagge; bs die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die son- stigen äörperfchaflen, Anstalten und Stiftungen des öffent- li en Rechts die Reichs- unb nationalflagge; bie Gemein- ben, Aemler und Kreise sowie die nicht zu den Gebietskörper- schaslen rechnenden Körperschaften des öffentlichen Rechts formen, wenn sie zur Führung einer eigenen Flagge berech- tigt finb, biefe neben der Reichs- unb Nationalflagge setzen; . ‚r bie öffentl» n..,5ch.ulen. ’t«Aus« « _ . M , . ist«-are Andere Einigen, dürer nqu mit Genehmigung des il ischeksssMinipfters des Innern gesetzt wer- «;«Den’ Dienstgebäudesi stehen dienstlich benutzte Teile pri- oater Gebäude nleickrz«,.;i . . JEAN-den« scs Q gspspxs ;- .«( » 2 „Pfljflnltitt ber Duntel z, «-::»f:-;:s;—r-«- « s-» » ... Der R e i ch s f l a gg e lReichsdienstslagge oder Reichs- und Nationalflagge) gebührt, wenn daneben eine nach Zif- fer l zugelassene andere Flagge gesetzt wird, die beoorzugte Stelle. Beim Vorhandensein nur eines Flaggenmastes ist an ihm die Reichsflagge zu setzen, während die andere Fla ge an ber hauptsront des Gebäudes auszuhängen ist. Snd zwei Masten vorhanden, so wird die Reichsflagge rechts, die andere Flagge links gesetzt, vom {inneren des Gebäudes mit dem Blick zur Straße gesehen. Beim Vorhandensein von mehr als zwei Masten ist die andere Flagge nur einmal, und an den übrigen Masten die Reichsflagge zu setzen. Die an einem Gebäude gesetzten Flaggen sollen gleich groß sein. III Der Reichsarbeitsführer kann anordnen, daß Arbeits- lager und Dienststellen des Arbeitsdienstes zu ihrer Kenn- zeichnung ständig die A r b e it s d i e n st f l a g g e setzen. Im übrigen ist eine ständige Beflaggung der Dienstge- bäude nur mit Genehmigung des Reichs- und preußischen Ministers des Jnnern zulässig. IV, Die Beflaggung begintnt um 7 Uhr morgens und endet e‘ o _ ‚.‘n i » . «- . « «,. .. ny...‘.a_%:.‚: "5.. _ » · ,,- EI. a' ‘72 h « 1 « « sie vorschriften n"oek«·dt«es-»e,skiggung des Gebäude Wehrmacht und der Erlaß über die 4. Oktober 1935 bleiben unberührt. Alle sonstigen entgegenstehenden Bestimmungen über die Beflaggung von Dienstgebäu en werden aufgehoben. --—.--. r? m. s-— «....-.—.-.. ‚Ä. t. .\ ‚(2.2! "3‘261," J ber irchenbeflaggung vom Furchtbares Eisenbahnungliick 32 Todesopfer und zahlreiche Verletzte Am 24. Dezember um 19.00 Uhr ist in der Nähe des Bahnhofs Groß-Heringen in Thüringen der Dszug 44 bem auf einem Ueberholungsgleis ausfahrenden Personenzug 825 ‚auf ber-Saalebriicle oermutlich infolge Ueberfahrens des Ein- sichrtsignals in die Ilanke gefahren. Es sind 32 Iote, zehn »Schwerberlelzte und sieben Mittelschwerverlelzte zu beilagen. Zahlreiche Personen wurden leichter verletzt. Zehn von ihnen befinden sich noch in Krankenhausbehandlung Sämtliche Berletzten und Toten flammen oon bem Derfonensug, wüh- rend die Reifenden des DiZuges unverletzt blieben. Aerzte. Samariter und Zeuerwehr haben Tote und Verletzte gebor- gen. Der Betrieb zwischen Berlin und Frankfurt wurde durch Umleitung in vollem Umfange aufrechterhalten. Generaldirektor Dorpmüller und Reichsftatthalter Sauckel haben sich. sofort nach Erhalt der Unglückskunde zur Unfall- stelle begeben. Das Unglück nahm nor allem deshalb so schwere For- men an, weil der Zusammenfloß feine höchfte Wu t gerabe auf ber Saalebrücte erreichte. mehrere Wagen es Per- sonenzuges wurden ineinanbergefchoben. Die Oberteile ber Wagen lösten sich von den 3ahrgeftellen, bie zu einer mit Holzteilen oermengten uuförmigen Masse von eisernen Schie- nen. Stangen unb Rohren zusammengedrückt warben. Ein Wagenoberteil wurde in die Höhe gehoben und legte sich quer auf bie Borspannmaschine des D·Zu«g«;ees. Ein Güter- wagen blieb umgekip l und zur· Hälfte r dem Wasser schwebend aus der Br ct'e hängen. « « « « « Zur schuldlrage wurden selbstverständlich bereits eingehende Ermittlungen angestellt. Es herrschte am Diensta abend ein überaus star- ker Feiertagsoertehr. Der D-Zug 4 verkehrte in drei Tei- len. Der erste Teil war bereits fahrplanmäßig durch. Der zweite Teil, der das Unglück verursachte, tam mit 20 Mr- nuten Verspätung. Anfcheinend hat der Lotomotiofü rer die«se Verspätung ufmer samkeit fehlen . _ . das Hallesignal sowie das 1000 Meter davor stehende orfignal nicht beachtet. bie beide einwandfrei auf Halt ' standen. „Dieter Tatbestand wird von dem Lokomotivführer · Miit der schwerverlehi im , ".,.s«:jzueeesbeu. « er eiteni ten-bete s kurzen »dem un- Q“. Epchteinm-«c«sJJt»tiritmn-fef zkn arbMZg-«.«alle Be-» T « « Ismezuriitunenkund die Hnrt De Naumbnrger Kranken- Ö t '77. Um die tUm Minnen Bei Berungl .- » UUOAezelchtletXJheben sich hierbei die Sanitätsmannschaften, die sofort nach dem Unfall am Platze waren, desgleichen die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften und die SA., die Borbildliches F leistet haben. SA. und Arbeitsdienst konnten um 3’llhr f h zurückgezogen werben, ba bie eingesetzten technisch-geschulten Bergungsträfte voll ausreichten. Die Pioniere aus Riese-, die mit Pontongeräten am Mittwoch gegen 14 Uhr eintrat sen, hatten bereits bis 17 Uhr sechs Tote geborgen und setzten ihre Arbeiten in der Nacht zum Donnerstag sowie am Don- nerstag fort. Auch Mannschasten des Artillerieregimmts Nr. 14 aus Naumburg leisteten wertvolle Hilfe. Die Toten sind im Leichenhaus des Groß-herniger d- hoses würdig ausgebahrt. Die Ortsgruppe ber NS »P. Bat dafür gesorgt, daß Tannengrün und Blumen ihre letzte agerftätte schmücken. —- Der zuständige Gauamtsleiter »der NSB., Thomas, stellte sofort 10 000 RM für die Lindeumg der ersten Not zur Verfügung. Das Beitritt bes Itiltrers Der Führer, dem noch am heiligen Abend von dem schweren Eisenbahnunglück bei Groß-heringen Mitteilung ge- macht worben war, hat fofort an Reichsstatthalter Strudel in Weimar folgendes Telegramm gerichtet: „lief erschüttert durch die Nachricht oon bem schweren Eifenbahnunglück« bei Groß-Heringen am Weihnachtsnbend bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der Todesopfer meine herz- lichfte Anteilnahme und den Berlehten meine aufrichflgften . Wünsche für ihre Genesung zu übermitteln. gez. Adolf Hitler.« Der Führer ließ sich ferner über den weiteren Gang der Rettungsarbeiten laufenb Bericht erstatten. Der Reichs- ftatthalter Sauckel hat im Namen des Fuhkets tmdiu lei- nem eigenen allen Rettungsmannschuften und Helferm die sich sofort nach dem Unglück in der Weihnachtsnacht in auf- opfernder Weise zur Verfügung gestellt haben, seine aner- tennung zum Ausdrurk gebracht. Trauerfeier für die bitter des Unnliitls Die Trauerfeier für bie Toten des Eisenbahnunglücks von Groß-heringen findet am 28. Dezember vorman s tt Uhr in der horitsWesseliSchule in Apolda statt. Die ier wird von der Reichs-sahn unb oon bem Gau Thüringen der NSDAP. veranstaltet 8m mit?“ wird Its-MS des . Reichsftatthalter unb Gauleiter el spre n. Fürs-is -. _ Reichsbahn wird der Generuldirektor der Deutschen MO- _ bahn, Dr, Dorpmüller, das «ert ergreifen. Bisher sind die Namen von 29 Teten mm Drei
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Page 1: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

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auer Zeitung

Zeitung für den Landkreis BreslauBezngöpteis einschließlich Abtrag wöchentlich 28 Pfg., monatlich 1,15 Mi.

Der Bezug

gilt als fortbestehend, wenn nicht 14 Tage vor Beginn des Monats

Bei höherer Gewalt oder Betriebsstörung kann

ein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mittag.

derselbe gekündigt wird.

Bezug-Reises nicht zugestanden werben.

Veröffentlichungsblattfür die

Gemeinde Brockau

Auzeigeuprei e: Für die einfpaltige Millimeterhbhe (40 mm breit) bAnzeigen imFür das Erscheinen der Anzeigen gelten die »Allgemeinen Geschäft-gungen im Anzeigenwesen«. Gericht-stand für alle Zahlungen ist BreilamHauptschristleitung :Berantwortlich für den Anzeigenteil: Johannes Dodeck, Brockau, Bahnhof-

extteil mm 15 Pfg. Pretsliste Nr. 2 Nachlässe StagezEe n-

Johannes Dodeck, Brockau, Bahnhofstratße 12. —-

straße 12. — Dill. 11./85 1070

Druck nnd Verlag von Ernst Doderks (Erben, Brockau, Bahnhvfftr. l2. Fernfprecher Breslau 53281. Postfchecklontv Breslau 10795 —-

Nr. 154

Brockau, Sonntag, den 29. Dezember 1935

—35. Jahrgang

Politische BrunnenoergistungDurchsichtige Pariser Pressemanöver.

Die Außenpolitikerin des Pariser ,,Oeuvre« beschäftigtgis mit der Unterredung, die der englische Botschafter

ipps in Berlin am 14. Dezember mit dem Führer hatte,und knüpft daran allerlei Kombinatirnen. U. a. behauptetsie erneut, da der Reichskanzler den Botschaster gebetenhabe, noch einmal vor Neuiahr bei ihm oorzusprechen, seiPhipps am letzten Freitag erneut in der Reichskanzlei ge-

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wesen, um die Besprechungen mit dem Führer wieder aus- iunehmen. Obgleich über diese zweite Unterredung nur sehr '

fpärliche Gerüchte an die Oeffentlichkeit gelangt seien, wisse -man, daß er dem englischen Botschaster ein gegenseitigesLustabkommen vorgeschlagen habe. Das hauptinteresse liegejedoch in den Bedingungen, die er an den Abschluß einessolchen Abkommens geknüpft habe und die bis zur Stundenoch nicht bekannt seien. Jn internationalen diplomatischenKreisen Berlins ziehe man jedoch schon setzt die Schlußfolge-rung, daß Deutschland immer mächtiger und einflußreicherwerde, und daß es deshalb wünschenswert sei, eine wahreVerständigung zwischen London und Paris herzustellen. Esgehe auf keinen Fall an, so schließt die Außenpolitikerin des»Oeuore« ihre ‘Betrachtung, daß England sich infolge derSchwankungen und Veränderungen, denen die sranzösischePolitik unterworfen sei, dazu bestimmen lasse, mit Deutsch-land ein gegenseitiges Abkommen abzulchließenl

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Hierzu wird amtlich festgestellt. dafz ein zweiter Emp-fang des englischen Botschafters nicht stattgefunden hatund Lomit die an diese Unterredung etnüpften Behauptun-en es. ‚98.110925? in fich,.ius-1mmenullen. Auch die Dar-äeüung bes Inhalts der Unterredung bemßlb... Dezember,kif« Frau Tabouis gibt, ftammt aus e

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Die neue Schuloerbrbnung erfchienen.Bubapeft, 28. Dezember.

Die Schuloerordnung der ungarischen Re ierung, inder nunmehr endgültig die deutsche Schulfrage ür das un-arlandische Deutschtum Igeregelt wirb, ist im Amtsblatt deregterung erschienen. anach werben bie bisherigen drei

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szzxkktersprache vorbehaltenNach dieser neuen Regelung wird der Unterricht in

mehr als ber Hälfte der Schulfächer in deutscher Spracheess-;s-j!kses·»r;folgen. Die.‚Regierungsoerorbnung sieht ferner oor, daßfälle: bie bisherige Regelung hinausgehend bereits To« schul-!.-stpfl,ichtige- Kinder für die Errichtung einer deutschsprachlicheu.I·-·I Minderheitenfrhule genügen. . i'd «

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ggfttghemäßilli eipriisidenten und richtete an seine Mit-42-.«anfer«biez«sül»ia bang, immer diegroßjezLiniezui sehen,sit-M «»E»igz«el les-fal- · nrückzustelten sund ehrlgh,‘ “auf-28i „ ti«g

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7T einholen wollen, unb hat es«daher an‚ M 2.02" Schuh wie die bisherigen Ermittlungen ergeben

Flaggenerlaß -Die Beflaggung der Dienstgebäude

Der Ulrichs: unb preußische Minister des Innern, Dr.Frick, hat an die uständigen Behörden folgenden Erlaß überdie Begaggung er Dienstgebäude gerichtet: Jm Anschlußan die estimmung des Xaragraphen 1 Abs. 1 a des Erlassesüber die Führung der eichsdienstflagge vom 31. 10. 1935bestimme ich: _

Wenn gemäß dem Erlaß über Anordnungen zur Be-flaggung der Dienstgebäude vom 8. Juni 1935 die Dienstge-bäude flaggen, so setzen

a) bie staatlichen Verwaltungen. die Deuts e Reichs-bahn einschlie lich des Zweigunternehmens Rei sautobah-neu und die eichsbant‘ bie Reichsbienftflagge, ber Reichs-arbeitsdienst außerdem die Arbeitsdienstflagge;

bs die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die son-stigen äörperfchaflen, Anstalten und Stiftungen des öffent-li en Rechts die Reichs- unb nationalflagge; bie Gemein-ben, Aemler und Kreise sowie die nicht zu den Gebietskörper-schaslen rechnenden Körperschaften des öffentlichen Rechtsformen, wenn sie zur Führung einer eigenen Flagge berech-tigt finb, biefe neben der Reichs- unb Nationalflagge setzen;

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Der R e i ch s f l a g g e lReichsdienstslagge oder Reichs-und Nationalflagge) gebührt, wenn daneben eine nach Zif-fer l zugelassene andere Flagge gesetzt wird, die beoorzugteStelle. Beim Vorhandensein nur eines Flaggenmastes istan ihm die Reichsflagge zu setzen, während die andere Fla gean ber hauptsront des Gebäudes auszuhängen ist. Sndzwei Masten vorhanden, so wird die Reichsflagge rechts, dieandere Flagge links gesetzt, vom {inneren des Gebäudes mitdem Blick zur Straße gesehen. Beim Vorhandensein vonmehr als zwei Masten ist die andere Flagge nur einmal,und an den übrigen Masten die Reichsflagge zu setzen.

Die an einem Gebäude gesetzten Flaggen sollen gleichgroß sein. III

Der Reichsarbeitsführer kann anordnen, daß Arbeits-lager und Dienststellen des Arbeitsdienstes zu ihrer Kenn-zeichnung ständig die A r b e it s d i e n st f l a g g e setzen.

Im übrigen ist eine ständige Beflaggung der Dienstge-bäude nur mit Genehmigung des Reichs- und preußischenMinisters des Jnnern zulässig.

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Die Beflaggung begintnt um 7 Uhr morgens und endete‘ o _ ‚.‘n i » .

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Alle sonstigen entgegenstehenden Bestimmungen über dieBeflaggung von Dienstgebäu en werden aufgehoben.

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Furchtbares Eisenbahnungliick32 Todesopfer und zahlreiche Verletzte

Am 24. Dezember um 19.00 Uhr ist in der Nähe desBahnhofs Groß-Heringen in Thüringen der Dszug 44 bemauf einem Ueberholungsgleis ausfahrenden Personenzug 825‚auf ber-Saalebriicle oermutlich infolge Ueberfahrens des Ein-sichrtsignals in die Ilanke gefahren. Es sind 32 Iote, zehn

»Schwerberlelzte und sieben Mittelschwerverlelzte zu beilagen.Zahlreiche Personen wurden leichter verletzt. Zehn von ihnenbefinden sich noch in Krankenhausbehandlung SämtlicheBerletzten und Toten flammen oon bem Derfonensug, wüh-rend die Reifenden des DiZuges unverletzt blieben. Aerzte.Samariter und Zeuerwehr haben Tote und Verletzte gebor-gen. Der Betrieb zwischen Berlin und Frankfurt wurdedurch Umleitung in vollem Umfange aufrechterhalten.

Generaldirektor Dorpmüller und Reichsftatthalter Sauckelhaben sich. sofort nach Erhalt der Unglückskunde zur Unfall-stelle begeben.

Das Unglück nahm nor allem deshalb so schwere For-men an, weil der Zusammenfloß feine höchfte Wu t gerabeauf ber Saalebrücte erreichte. mehrere Wagen es Per-sonenzuges wurden ineinanbergefchoben. Die Oberteile berWagen lösten sich von den 3ahrgeftellen, bie zu einer mitHolzteilen oermengten uuförmigen Masse von eisernen Schie-nen. Stangen unb Rohren zusammengedrückt warben. EinWagenoberteil wurde in die Höhe gehoben und legte sichquer auf bie Borspannmaschine des D·Zu«g«;ees. Ein Güter-wagen blieb umgekip l und zur· Hälfte r dem Wasserschwebend aus der Br ct'e hängen. « « « « «

Zur schuldlragewurden selbstverständlich bereits eingehende Ermittlungenangestellt. Es herrschte am Diensta abend ein überaus star-ker Feiertagsoertehr. Der D-Zug 4 verkehrte in drei Tei-len. Der erste Teil war bereits fahrplanmäßig durch. Derzweite Teil, der das Unglück verursachte, tam mit 20 Mr-nuten Verspätung.

Anfcheinend hat der Lotomotiofü rer die«se Verspätungufmer samkeit fehlen

. _ . das Hallesignal sowie das 1000 Meter davor stehendeorfignal nicht beachtet. bie beide einwandfrei auf Halt

' standen. „Dieter Tatbestand wird von dem Lokomotivführer· Miit der schwerverlehi im

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sich hierbei die Sanitätsmannschaften, die sofort nach demUnfall am Platze waren, desgleichen die Feuerwehren derumliegenden Ortschaften und die SA., die Borbildliches Fleistet haben. SA. und Arbeitsdienst konnten um 3’llhr f hzurückgezogen werben, ba bie eingesetzten technisch-geschultenBergungsträfte voll ausreichten. Die Pioniere aus Riese-,die mit Pontongeräten am Mittwoch gegen 14 Uhr eintratsen, hatten bereits bis 17 Uhr sechs Tote geborgen und setztenihre Arbeiten in der Nacht zum Donnerstag sowie am Don-nerstag fort. Auch Mannschasten des ArtillerieregimmtsNr. 14 aus Naumburg leisteten wertvolle Hilfe.

Die Toten sind im Leichenhaus des Groß-herniger d-hoses würdig ausgebahrt. Die Ortsgruppe ber NS »P.Bat dafür gesorgt, daß Tannengrün und Blumen ihre letzteagerftätte schmücken. —- Der zuständige Gauamtsleiter »der

NSB., Thomas, stellte sofort 10 000 RM für die Lindeumgder ersten Not zur Verfügung. ‘

Das Beitritt bes ItiltrersDer Führer, dem noch am heiligen Abend von dem

schweren Eisenbahnunglück bei Groß-heringen Mitteilung ge-macht worben war, hat fofort an Reichsstatthalter Strudelin Weimar folgendes Telegramm gerichtet:

„lief erschüttert durch die Nachricht oon bem schwerenEifenbahnunglück« bei Groß-Heringen am Weihnachtsnbendbitte ich Sie, den Hinterbliebenen der Todesopfer meine herz-lichfte Anteilnahme und den Berlehten meine aufrichflgften

. Wünsche für ihre Genesung zu übermitteln. gez. AdolfHitler.«

Der Führer ließ sich ferner über den weiteren Gangder Rettungsarbeiten laufenb Bericht erstatten. Der Reichs-ftatthalter Sauckel hat im Namen des Fuhkets tmdiu lei-nem eigenen allen Rettungsmannschuften und Helferm diesich sofort nach dem Unglück in der Weihnachtsnacht in auf-opfernder Weise zur Verfügung gestellt haben, seine aner-tennung zum Ausdrurk gebracht.

Trauerfeier für die bitter des UnnliitlsDie Trauerfeier für bie Toten des Eisenbahnunglücks

von Groß-heringen findet am 28. Dezember vorman s ttUhr in der horitsWesseliSchule in Apolda statt. Die ierwird von der Reichs-sahn unb oon bem Gau Thüringen derNSDAP. veranstaltet 8m mit?“ wirdIts-MS des

. Reichsftatthalter unb Gauleiter el spre n. Fürs-is-. _ Reichsbahn wird der Generuldirektor der Deutschen MO-

_ bahn, Dr, Dorpmüller, das «ert ergreifen.Bisher sind die Namen von 29 Teten mm Drei

Page 2: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Tote konnten noch nicht festgestellt werden.

hat sich ergeben, daß möglicherweise noch zwei Personen

vermißt werden. Es wurde daher an der Unfallstelle ein

Taucher eingelegt. ber bas Bett der Saale absucht.

Trauer um die Toten39 Vater des iitiweren EilenbabnungiüiistWie die Reichsbahndirektion (Erfurt mitteilt, tonnte

ietzt eines der drei bisher noch unbekannten Opfer des Eisen-bahnunglücks von Groß-hemmen identifiziert werden. Eshandelt sich um eine Frau Rosa Schmalz aus Großwelsbachim Kreise Langensalza, deren Mann sich ebenfalls unterden Toten befindet.

Von den bisher ermittelten 32 töblich Verunglücktensnicht 33, wie es ursprünglich hieß) sind damit 30 nament-ich festgestellt. Jloch unbekannt sind die Leichen zweierrauen im Alter von 40 bziv. 65 Jahren. Wie die Reichs-?nbirettion weiter mitteilt. werden nach bei der Kriminals

po izei in Großiheringen eingegangenen Mitteilungen nochsieben Personen von ihren Angehörigen vermißt.

Ueber die Bergungsarbeiten der vom ReichsstatthalterSauckel und dem Präsidenten der Reichsbahndirektion Er-furt aus Riesa an die Unglücksstelle von Groß-heringenherbeigerusenen Pionierabteilung erfahren wir noch sol-gendes: Die Pioniere hatten zur Durchführung ihrer schwie-rigen Bergungsarbeiten in der Saale Pontons mitgebracht,bie sofort zu Wasser gelassen wurden.

(Entge en den Zuerst auflauchenden Vermutungen, stelltesich bald eraus, aß kein Wagen des Personenzuges indie Saales gestürzt war, aber erhebliche maganteile, bie? Menschen mit in den Fluß hineinrissen. Durch den

Zu ammenstoß hatten sich die Oberteile ber Wagen auf derrücke zum Teil gelöst, die Türen waren ausgesprungen. so

da Menschen und Oberteile von Wagen in den Flu ge-ich eubert wurben. Binnen kurzem gelang es der aufop ern-en Arbeit der Dioniere. aus ber etwa 3 Meter tiefen eis-

kalten Saale mehrere Leichen zu bergen.Diese Arbeiten wurden mit allen technischen hilfsmit=

teln, z. B. auch durch das Ziehen von Netzen, vorgenom-men. Dank des Einsatzes der Pioniere ist es gelungen, daßgerade an dieser so besonders schwierigen Unglücksstätte dieeichen sehr schnell aus den Fluten der Saale geborgen

werden konnten. So arbeiteten Wehrmacht, Arbeitsdienst,SA. und andere Verbände Schulter an Schulter.

halbmaltbesiaggung in ThüringenDer Reichs- und preußische Minister des Jnnern, Dr.

Frick, hat an Reichsftatthalter Sauckel-Weimar folgendesTelegramm gerichtet: ,,Tief erschüttert durch das entsetzlicheEisenbahnunglück bei Groß-heringen bitte ich Sie, den hin-terbliebenen mein herzliches Beileid auszusprechen und beider morgigen Trauerfeier als mein Vertreter einen Kranzniederzulegen.«

Reichs- und preußischer Verkehrsminister Freiherr vonEltzsRübenach hat an den Generaldirektor der DeutschenReichsbahnsGesellschaft folgendes Schreiben gerichtet: »DieNachricht von dem Eisenbahnunglück bei Groß-Heringen, daszum Weihnachtsfeste viele glückliche Menschen in großeTrauer versetzte, hat mich auf das tiefste erschüttert. Jchbitte, den Verletzten und den hinterbliebenen ber Getötetenmeine wärmste Teilnahme zu übermitteln."

Der Reichsstatthalter in Bayern« General Ritter vonEpp, hat aus Anlaß·;·« -weren Eisenbahnunglücks inGroß-springen dem Reichskratthalter in Thüringen, Sauckel,und dem Generaldirettor der Deutschen Reichsbahn, Dr.Dorpmüller, in Berlin telegraphiich sein wärmstes Beileidzum Ausdruck gebracht.

Der Reichsminister des Jnnern hat aus Anlaß derTrauerfeier für die Todesopfer des Eisenbahnunglücks beiGroßiheringen für das Land Thüringen die halbmastbeiflaggung der Gebäude der staatlichen und kommunalerr Ver-waltungen, Anstalten und Betriebe, der sonstigen Körper-schaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechtsund der öffentlichen Schulen für den heutigen Sonnabend,den 28. Dezember, angeordnet. —

Beiletd des AnstandesDer französische Minister für Oeffentliche Arbeiten, Lauk

rent-Eynac, sandte aus Anlaß des Eisenbahnunglücks beiGroßiheringen an den Reichsverkehrsminister folgendesTelegramm: ,,Tief bewegt von der Nachricht über das Un-ålück von Groß-Heringen bitte ich Sie, meine aufrichtigeeilnahme im Namen des Ministeriums für Oeffentliche Ar-

beiten und der französischen Eisenbahnen entgegenzuneh-wen." "

hierauf antwortete der Reichs- und preußische Mini-ster Freiherr von Eltz-Rübenach folgendermaßen: »FürJhre Teilnahme an dein schweren Unglück, das die DeutscheReichseisenbahn unb das deutsche Volk am Heiligen Abendbetroffen hat, sage ich Jhnen meinen aufrichtigen Dant.«

f Der Generaldirettor der Belgischen Staatseisenbahnenund verschiedene spanische Eisenbahnverwaltungen habendem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn ihre Anteil-nahme-an dem schweren Eisenbahnunglück telegraphischübermittelt. »

Der Königlich Dänische (Begabte, Kammerherr « ahle,hat an den Generaldirektor der eutschen Reichsbahn, orpimüller, folgendes Beileidstelegramm gerichtet: »Im Namender dänischen Regierung und in meinem Namen bitte ichSie, 8x: bem fchweren Eisenbahnunglück am heiligen Abenddas erzlichste Beileid entgegennehmen zu wollen!“

Ueiiiabrsbotiibalt des ReichsarbeitsfiibrersReichsarbeitsführer hierl veröffentli t im »Arbeits-

wann“ eine Neuiahrsbotschaft an den rbeitsdienst undspricht darin dem Führer den Dank der alten Pioniere dernationalsvzialistischen Arbeitsidee für die gesetzliche Einfüh-

, rung der allgemeinen Arbeitsdienftpflicht im Jahre 1935aus. Mt Freude erkennt der Reichsarbeitsfügrer an, was

« diesungen Kameraden im ersten Vierteljahr i res Dienstes« geleistet und gelernt haben.

Die Vervollkommnung der Methoden nnd Mittel zurErziehung nnd Ausbildung habe für das kommende Jahr

- eine anptsorge zu fein. Das neue Jahr werde insbeson-dere für die Entwicklung des Frauenarbeitsdiensles ent-

f benb fein. Die wärtig n beste ende Verbin-ng mit ber Keichsanätctit werde get st wertden ·

tlbdriiid der Beziehungen tlruguan-soiuietuiiiaiiMontevideo. 28. Dezember.

Kegternu non um t la die De-gen Iztitin zeigstmßiand Embrmäflgnmau Landa

Die

II Mi einnnkl der onnnnni schen . erbetiittgsI erik enia i « b D Ge-leit n like-in itsUe Mc e. ca; www-Friste-

aus Anfragen ’

« sauinigen

Aus Breiten uiid Umgegend-Brodau. den 28. Dezember 1985.

So 28. Dezember.

nnenaufgang 8.11 Sonnenuntergang 15.52Mowdauisgang 9.48 Monduntergang 19.28

1890: Der Stabschef der SA., Victor 81:22, in Bevergern inWestfalenf geb. — 1908: Großes Erdb n in Unteritialienund Sizilien: Zerstörung der Städte Messina und Reggio.

Jiamenstag: Prot. und kath.: Unschuldige Kindlein.29. Dezember.

Sonnenaufgang 8.11 Sonnenuntergang 15.53Mondaufgang 10.08 Monduntergang 20.52

1832: Der Buchhändler Johann Friedrich Freiherr Cottavon Cottendors in Stuttgart geft. (geb. 1764). —- 1836: DerAfrikareisende Georg Schweinfurth in Riga geb. (geft. 1925).— 1924: Der Schweizer Dichter Carl Spitteler in Luzerngest. (geb. 1845). — 1926: Der Dichter Rainer Maria Rilke

in Paris gest. (geb. 1875).

Namenstag: Brot: Jonathan; tath.: Thomas (Bischaf).

30. Dezember.

Sonnenaufgang 8.11 Sonnenuntergang 15.53Mondunfgang 10.25 Monduntergang 22.16

1819: Der Dichter Theodor Fontane in Neuruppin geb. (geft.1898). -— 1832: Der Schauspieler Ludwig Devrient in Berlingest. (geb. 1784). —- 1857: Der Forschungsreisende JoachimGraf Pfeil in Neurode geb. (geft. 1924). — 1861: Der Jn-genieur Max Mannesmann in Bliedlinghaiisien geb. (geft.1915). — 1878: Der Schriftsteller Erwin Guido Kolbenheyer

in Budapest geb.

Aamenstagi Prat. und iath.: David.

Versuntene Glocken» Zum Sonntag nach Weihnachten.

Tannseirdust, Kerzenschismmer und Kiniderjubel haben nunwieder ishr Freudenwunsder gewirkt. Und vielleicht auch nochein anderes Wunder. ·

»Die Weihnachtstanne duftet durch das haus,Sie dustet so würzig, so eigen,(Erinnerungen gehen leise aus, von ihren grünenden

Zweigen . . .«

Ja, es ist etwas Eigenes um solche Erinnerung-en unterdem (Shriftbaum. Wir kennen alle die uralte beutfche Sage,daß in der heiligen Nach3 die in der Meerestiefe versunkenenGlocken herawftling-en. er in bem frohen Jubel unb Trubeldieser Festtage sich doch eine stille Stunde hat bereiten kön-nen, der hat auch solche Glocken in seiner Seele erklingenhören. Leise stieg ihr Ton herauf, unb es war wie ein Klangaus längst vergangenen Tagen. Mag uns sonst auch berStrom des haften-den, jagen-den Lebens noch so sehr um-brausen, mag uns das heiße Leben sein wildes, stürmischesLied spielen, unter der Tanne heimlich-am Schimmer wachtunsere Seele auf, da erklingt der Grundton aus der Tiefeder Seele, in der er versun en, vielleicht schon lange, langeZeit. Vers-unkene Glockenl Aber wem sie einmal begonnenhaben zu läuten, den läßt ishr Klang nicht wieder los, dermuß ihm immer wieder lauschen, wie er einst den Wortender Mutter gelauscht hat. Kindheitserinnserungen steigen her-au , wie wir damals Weih chten feierte-n und — erlebten,uns alter Schimerz und alte eude werde spie-der wach. Nunsind wir älter geworben, und manchen siniuJ die Brunnen derChristfreude verschüttet Aber in stiller, heiliger Nacht er-klingt etwas in uns, wie ein-e alte liebe und zugleich »guteneue Mär«: All-so hat Gott die Welt — unb auch dich —- ge-liebet . . . Das ist wohl eine Zeitlang versunken und ver-gessen gewesen, aber es ist doch nicht untergegangen undvergangen. Und jetzt steigt es wieder herauf mit Macht undGewalt aus der Flut der Sorge, Sünde und Not. Vers-un-tene Glockenl Weishna t hat euch wie-der herausgebracht,nun läutet uns vom Be ten unb Schönften, was es für unsgibt, von Frieden unb reube‚ von Liebe und Glück.

Rath den FeiertagenJst es wirklich so, daß nichts schwerer zu ertragen sei, als

eine Reihe guter Tage? —- Also einer Reihe von FesttagenlWir wollen offen fein; wir haben die Weihnachtsfeierta eganz gut ertragen können, und nun, da sie vorbei sin- ,wollen wir ihrer mit Dank uns erinnern. Es war schonganz gut so. Wir haben ausgeruht, körperlich und seelisch.wir haben uns gefreut mit den Frohen und haben verfucht.so weit wir es konnten, die Traurigen zu trosten. Wir haben

mit Dank die kleinen lockenden Genüsse der Feiertage ge-nossen und haben auch versucht, daran zu benten, daß dasFest der Freude, das Fest des Lichts, einen tieferen Sinn

gtat' als nur ben ber äußeren Freude unb des Genusses.un sind die Festtage vorbei. Der Alltag hat uns wieder.

Wir leben zwar noch zwischen den Jahren, aber irgendwiedenken wir doch schon an das Jahr. das nun bald kommenwird, und ein bischen schauen wir zuruck, auf das Jahr, dasvergehen will. sind dann die Gedanken an bas Weih-

nachtsfest. das vorbei ist, noch einmal ganz am Platz. Wirwollen uns erinnern. daß an diesen festlich-frohen Abschluß-tagen des alten Jahres do manches in Erfullung gegangenist, was wir uns im Lause des .ahres so ersehnten — an

äußerer und innerer Glü eligkeit, daß vieles besser gewor-

den ist, als wir erwarten durften, und daß, wenn auch noch

nicht alles gut ist, es doch noch gut werden tann. Das Fest,das die hoffnungßegüllt läßt uns auch das hoffen. Wir

ben bie frage o chaft gehört, unb wir wollen« an ihresthalten, au jetzt noch, nachbem das Fest der großenotschaft vorüber ist.

Lilie der förmigen steuerzablerDas Landesfinanzamt Schlesien in Breslau

teilt mit: Durch Runderlaß hat der Neichsminister der Finanzenangeordnet, daß in die Liste der sünmigen Steuerzahler auf-zunehmen ist, wer am 1. Januar 1936 mit Steuerzahlungenoder Vorauszahiungen rückständig ist, die vor dein 1. Januar1936 fällig gewesen sind. hierunter Hallen auch die am

10. Dezember 1935 fäili gewesenen orauszahlungen an:

bie Einkommen-, KürpersilFaftss und Umsatzsteuer und die i

”1935 fällig eworbenen Abschlußzahlungen auf bie Gin-

kommeni und örpersihaftssteuer für 1934. Nicht aufgenommenwerden nur diejeni en Steuerpflichtigen, denen die Rückständevom Finanzamt ge ndet ind. .

Gegenüber den bishe gen Bestimmungen bringt also der

Runderlaß die Neuordnung, daß an Steile ber am 1. Januar1935 säumt en Zahler nunmehr nur bie am 1. Januar 1936

ahler streten. Suumige Schier vom 1. Januar1935 haben also noch Gelegenheit durch Bezahlung ihrer

Steuerreste bis Ende dieses Jahres ihre Aufnahme iii dieLi te u vermeiden.

f Lzlier es unterläßt, feine Steuerrückstände bis zum 31. De-zember 1935 zu regeln, wird die Folgen zu tragen haben, diemit der Aufnahme in die Liste in wirtschaftlich-er und persön.

licher Hinsicht verbunden fein werben. » .

Mit der baldigen Veröffentlichung der Liste der süumigenSteuerzahler ist zu rechnen.

5de bes deutschen BlutesJüdische haushaltungen ab 31. Dezember ohne deutsche

hausgehilfinnen.

Alle hausgehilfinnen, bie unter § 3 bes Gesetzes zumSchutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom15. September 1935 in Verbindung mit § 12 ber Ausfüh-rungsverordnung zu diesem Gesetz vom 14. November 1935fallen, müssen ohne Rücksicht darauf, ob bei den Behördenein Antrag der hausgehilfin oder des Dienstherrn aus Bek-

bleib in ihrer Stellung vorliegt. am 31. Dezember 1935 ausihren Stellungen austcheiden. sofern nicht im Einzelfalle dieGenehmigung zum Verbleib in ihrer Stellung bis zum 31.Dezember 1935 erteilt ift. Für den Fall, daß eine rechtzeitigbeantragte Genehmigung noch nachträglich erteilt wird, kanndie hausgehilfin von diesem Zeitpunkt ab wieder in ihremfrüheren haushalt beschäftigt werden.

Reichs-strafteuiammluiig im Januar 1936Am nächsten Straßensammeltag, der am 4. unb 5. Ja-

nuar 1936 im ganzen Reich abgehalten wird, werden dieKameraden der sJiS. Kriegsopferversorgung Trägerder Sammlung fein. Seite an Seite mit den Inhabern desgoldenen Militärverdiensttreuzes und den Kame-raden des Luftsportverbandes und Luftschutzeswerden Kriegsbeschädigte, die vier Jahre auf dem Posten fürDeutschland standen, die Fridericus-Platette des Winterhilfs-werks verkaufen und sich in den Kampf gegen Hunger undKälte einschalten. Diese Einsatzbereitschaft der Kriegsopserbedeutet nichts weiter als bie Fortsetzung ihres Kampfes fürDeutschland.

Der Gau Schlesien stellt für diesen Tag rund 100000Mitglieder. Jn allen Ortsgruppen und selbständigen Stütz-puniten werden am 4. Januar Versammlungen und.Appellestattfinden, die auf bie Bedeutung des Tages hinweisen.Am 5. Januar sind geschlossene Aufmärsche vorgesehen, auverkehrsreichen Stellen werden Konzerte verantaltet werden.Spielmannszüge, Landsinechtstrommler und zanfarenbläserder Hitlerjiigend werden die Marschzüge begleiten.

Die Piatette, die an diesem Tage zum Verlauf gelangt,stammt aus einem oberschlesischen Hiittenwert. Der Austraghat vielen Volksgenossen Arbeit gegeben.

Die Eriauiaisen der KranlenuerlitderungDie Reichsversicherungsordnung hat eine Reihe von

Bersicherungsvereinen auf Ge enseitigkeit, die 1911 als ein=gefchriebene hilfstaffen zugelassen waren, weiter als Ersatz-tagen aufrechterhalten. Die Mitgliedschaft bei einer Ersatz-ia e gibt dem Bersicherungspflichtigen das Recht, sich vonder Mitgliedschaft bei seiner gesetzlichen Krankenkasse be-freien zu lassen. Die Bedeutung der Ersatzkassen ist dauerndgewachsen. Bei ihnen ist insbesondere ein erheblicher Teilder versizerungspflichtigen Angestellten versichert. Deshalbhat das esetzs über den Aufbau der Sozialversicherun dieErsatztassen in den Kreis der Träger der Krankenversiche-run einbezogem die Vorschrift war aber bisher noch nichtin rast gesetzt. Die in der nächsten Nummer des Reichs-gesetzblattes unb bes Reichs- und Preußischen Staatsan ei-gers erscheinende wölfte Verordnung zum Aufbau erozialversicherung etzt die Vorschrift nunmehr zum 1. Ja-

nuar 1936 in Kraft und bringt die weiteren zur Durchfüh-run erforderlichen Bestimmungen. Sie regelt insbesonderedie r anisation der Ersa kassen und ihren Mitgliederkreisund fügrt den Führergrun satz durch. Die Aufsicht geht aufBehörden der Reictzsversicherung über.« Auch wird fürStreitigkeiten aus em Versicherungsvertrag ab 1. April1936 das —- für ben Verficherten kostenfreie — Verfahrenvor ben Versicherungsbehörden eingeführt.

Darleheu iiir ältere AngestellteZu den Sondermaßnahmen im Arbeitseinsatz, die nicht so

sehr wegen ihres Umfanges als wegen des von ihnen erfaßtenPersonenkreises von Bedeutung sind, gehört die Bereitstel-lung von Reichsmitteln zur Darlehnsgewährung an er-werbslofe, uber. 40 Jahre alte Angestellte. Für sie stehengeeignete Arbeitsplatze nicht immer zur Verfügung, undihnen soll daher die Möglichkeit gegeben werden, sich mithilfe eines Darlehens eine befcheibene selbständige Existenzaufzubauen.. Mit der Durchführung dieser Maßnahme istseit dem Juli 1933 bie Reichsanftalt für Arbeitsvermittlunund Arbeitslosenversicherung betraut. Bis zum 1. Juli 193ghat sie sur diesen Zweck rund 280 000 RM verausgabt. Da-zu kommen noch etwa 1100 Darlehnsfälle mit einem Betragevon«rund 900000 RM aus der Zeit vor dem 1. Juli 1933,die setzt auch von der Reichsanstalt verwaltet werden.

Betauntniachuug der Deutschen Arbeitsfront_ Die Abwicklungsstelle der Sonderunterstützungss

einrichtungen früherer Berbände, Berlin, teiltmit: Diejenigen Mitglieder der Renten-, Pensions-und Sterbe-kasse, die si bisher noch nicht gemeldet haben und denen diein ber Au ösungsverordnung vorgesehene Abfindung nochnicht zugegangen ist, haben bis zum 29. Februar 1936 einenentsprechenden Abfindungsantrag zu stellen.· Es kommen jedoch nur solche Mitglieder in Frage, dieihre Rechte wenigstens bis zum 1. Juni 1933 durch Entrichtungvon Wochenbeiträgen nachweisbar aufrechterhalten haben.Dem Antrage ist das Mitgliedsbuch beizufügen. Der Antragist entweder bei der nächstgelegenen Verwaltungsslelle derDeutschen Arbeitsfront oder unmittelbar bei der Abwicklungssstelle der Sonberunter tützungseinrichtungen früherer Ber-bände, Berlin SO 16,« ichaellirchplatz 1/2, zu stellen. Nachdein 1. März 1936 eingereichte Anträge können nicht mehrberücksichtigt werden. "

Vorsicht beim Auftauen non WeiterleitungenDie bevorxöhende Kälteperiode läßt die Gefahr des Gm-

frierens von ässerleitungen »in Gebäuden aller Art auf-

tauchen. Bei dem Versuch; solche eingefrorenen Leitungen an ‑zutauen, sind im Laufe der letzten fahre verschiedentlich

größere Schadenfeuer entstanden. Es eien daher alle, die

mit dem Au allen solcher eingefrorener Leitungen zu tunhaben, dara hingewiesen, bei ihren Arbeiten die größt-

mögliche Sorgfalt walten zu lasfen. Das Auftauen mit der

thlainpe wird in jedem Falle gefä rlich fein, ins-besondere dort. wo die Wasserrobresum ‚um. gegen __bie

Page 3: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

1. Beilage zu Nr. 154 der ,,Brockauer Zeitung«.

*— ——

e · .is «I s

MJus-JMu-

.. Die Schlacht bei Jena und Auerstädt ist verloren. Ost-warts walzt sich der Troß des geschlagenen preußischen see-res. Teile der zersprengten Truppen irren durch die Wäl-der, suchen Anschluß an das abziehende Gros, verlieren sichim bergigen Gelände . ..

Auf einer Anhöhe, nur wenig fern von dem blutgetränk-ten Schlachtfelde, hält der Oberst von Saldern, der Kom-mandeur der Brandenburgischen husarem Zerfetzt hängtihm. bie Attila von den Schultern, Schweiß trieft von seinemGesicht; seine Züge sind hart und zwingend. Von seinemunruhigen (Saul herab späht er nach allen Seiten, und wenner einzelne fluchtige Reiter sieht, herrscht er sie an: „hierher!Wollt ihr heranl

Neben dem Kommandanten, dessen unbedecktes, ergrau-tes haar wirrsträhnig vom kantigen Schädel flattert, hältein junger Leutnant mit trotzigen, sinsteren Augen, demAlten wie aus dem Gesicht geschnitten: sein einziger Sohn,Standartenträger des Regiments. Der rechte Arm, dem einfranzösischer Kürassier an Elle und Speiche die Sehnen zer-hieb, ist mit durchbluteten Fetzen umwickelt und hängt aneiner Schnur schlaff vor der verstaubten Pekesche. Die ge-rettete Regimentsstandarte steckt mit dem Schaftende in sei-nem linken Stiefelrohr. Ein Husar ist dabei, ihm ihr oberesEnde mit einem Riemen an der Schulter festzubinden. Sobehält er die linke hand frei, um den Wallach zügeln zukönnen.

Plötzlich wendet sich der Kommandeur dem Sohne zu.Als er sieht, wie der die Standarte jetzt trägt, ruft er be-stürzt: »Nein, Junge, so nichti Du bist verwundet, kampf-unfähigl Die Stan arte ist das heiligtum des Regiments.Du hast sie tapfer verteidigt. Aber nun kannst du das nichtmehr. Gib sie ab. Wachtmeister Breuer soll sie tragen.“

Erschrocken hebt der Leutnant den Kopf: ,,Jch habe ge-schworen, die Standarte zu wahren. Bis in den Tod, Va-ter. Noch aber lebe ich!“

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gerettete Regimentsstandarte steckt mit dem Schafs-ende in seinem linken Sliefelrohr.

»Aber du kannst keine Waffe mehr führen! Jn deinerhand ist ge ganz ohne Schutz. Laß dich bedeuten, Junge!«

Der eutnant starrt den Oberst an. Nein, er will nicht,er kann nicht! Er weiß: Es ist nicht der Kommandeur,der das von ihm verlangt: es ist der Vater. Die Sorge umden verwundeten Sohn steht bittend hinter diesen Worten.Aber ilt Das? Jetzt, im Angesicht des Feindes?

» ch trage die Standarte und kein anderer!« schreit er-regt der Jun e. »Mit meinem Leben kann ich sie noch im-mer schützen.

Oberst von Saldern versteht den Sohn. So war erBlut von seinem Blut. So war er Offizier, Soldat, Preuße.Aber ihm werden die Augen feucht. Er bittet noch einmal.Er will, daß sich der Junge mit dem wunden Arm zumFeldscher begebe. Er will ihn retten. Es ist sein Einzigerl

ies häuflein von husaren hier hält auf verlorenem Posten.Doch der Soldat muß hart fein, muß in sich den Vater be-siegen. Auch der Sohn ist Soldat, Offizier. Jhm kann nichtbefehlen, was der Vater wünscht. Das bringt er doch nichtübers herz. Das träfe des jungen Leutnants Ehre.

Verstört sieht er beiseite. Der alte Wachtineister ist nochda mit kaum zwei Dutzend husaren. Das scheint der Restvom Regiment zu sein. Nun denn» .

Da hallt plötzlich von der Straße dumpfes Pferdege-trappel herüber. Rufe ertönen. Und nun prescht eine Scharvon welschen Reitern im Galopp die höhe herauf.

„Drauf!” brüllt der Oberst von Saldern. ,,Steht für die «Standartel" ·

Arn Gang prallen sie zusammen. Waffen kiirren Pi-stolen krachen. hin und her wälzt sich der Knauel.· Ver-wundete, Sterbende, Tote bedecken den bang. ReitertosePferde jagen davon. Schreie gelten.

Vorbei... « »Oben aber hält noch das zusammengeschmolzene hauf-

kein der Husaren, die flatternde Standarte über sich, undweicht nicht vom verlorenen Posten.·

Wieder fegen Feinde heran, Kürasfiere sind’s, eine ganzeEskadron. Die husaren werden überrannt. Ein erbittertes .

letztes handgemenga Pferde überschlagen sich; es prasseltnnd tlirrt und kracht. _

Die Standarte, die Standarte . . .lDie letzten husaren sind seitwärts aus ebrochen und

flüchten durchs Tal. Dem Oberst ist dieser eg versperrt.Er reißt seinen Gaul herum, greift noch eben den Wallach

— seines Sohnes beim Saum, setzt die Sporen ein und prescht

jenseits den bang hinab. Er gewinnt freies Feld. Aber die

Kürassiere ver olgen ihn. Es wird eine furchtbare Jagd,ein Ritt um eben und Ehre. Talauf, talab, über hohen

und Triften. Endlich dünkelt weit hinten geradeaus Tan-nenwald .

Der Ruft wendet sich im Sattel: ,,Vier, sechs, zehn,

zwö . . . Junge, wenn die Gäule durchhalten, schaffen mir’s.L darauf aber: ,,Verdammt« sie holen au Gib die

Sporen, Jungei Daß der Teufel --l

Eine letzte Kraftanstrengung; die Tiere dampfen. »Wirschaffen’s nicht; die Gäule sind ausgepumpt, es geht zuEnde . .. Einer von uns muß aber Durch!“

»Ja, Vater, dul«Jch? —- Red’ nicht so Dumm! Wenn«s der Weg am

Walde zuläßt, werfe ich mich rum und fahre zwischen sie,du aber sagst weiter.«

»Nein, ich bleibe, wo du bleibst, Vaterl«»Du trägst die Standarte, Junge. Du hast es so gewollt.

Nititn denke nicht an mich, denk’ nur an sie — sie mußt dure en.«

Sie streiten sich. Der Alte mahnt, bittet, fleht. Nichts!Der Junge will nicht. So fährt der Oberst schließlich auf.Befiehlt: ,,Kreuzdonner, Leutnant von Saldern —- Jhr tragtdie Standarte, mit einem letzten Gruß von mir bringt Jhrsie unserm Königl Verftanden?« -

Da heben sich beide jäh im Sattel und starren auf einenlangen, breiten Dornwall, der vor einem Wassergruben auf-wächst. «Potz Tod und Teufel, Jung, was ist das? Soll dasfür uns beide das Ende fein?“

Wie sie näher heran sind, entdecken sie zur Linken einenschmalen Durchlaß, hinter dem eine Brücke ist. Der Altespäht vor, wendet sich und schreit, den breiten Säbel schwin-gend: „So, ihr welschen Kerle, nun heran!“ Und seinemJungen ruft er zu: »Vor und durch! —- dummer, lieberJunge, das ist Erfüllung für den Vater und Offizier, daßgis sich opfert für seine Fahne und für sein Kind. Gott mitir

Ein letzter Blickwechsel, dann verschwindet der Leut-nant mit der Standarte durch die Lücke. Der Kommandeuraber reißt seinen Gaul herum, versperrt den Durchlaß underwartet die Feinde.

Die Kürassiere fegen heran. Schüsse krachen, Säbel klir-ren. Und dann fällt ein junger Rittmeister den Alten an.Bedächtig pariert der Oberst die hiebe. Zeit will er ge-winnen. Nun ist der hufschlag hinter ihm verhallt —- derJunge gerettet. Da richtet sich der Alte hoch im Sattel auf.Eine kurze Finte, der Pallasch des Feindes klatscht in diehecke, ein Blitz, und der furchtbare hieb wirft den jungenRittmeister mit gespaltenem Schädel hinterdrein. . . . Stümpf

Sonntag, den 29. Dezember 1935.

sinkt der Alte nun im Sattel zufammen. Er ist so mühe.fo grenzenlos müde

Da dröhnt der ungeheure Schlag von einem DutzendZistrsilenschüssen gegen ihn. Wie Stiche geht’s ihm durch dieru t.

Langsam rutscht der Oberst aus dem Sattel . . .

Der Leutnant von Saldern aber ist weit. Er trä .. diegerettete Standarte durchs Land. Er wird sie seinem onigbringen und von einem treuen Kommandeur berichten, dersich freudig für Fahne und Sohn opferte. —-

So geschah es 1806 . . . Schlacht verloren, viel verloren;Fahne gerettet, alles gerettetl — Acht Jahre später warPreußen wieder frei vom Feinde, und als die Brandenburgi-schen husaren in Paris einzogen, war auch der junge Sal-dern dabei als Rittmeister, und vor dem Regiment standhoch und stolz die alte, ewige Standarte.

‚l.‑‑.‑‑. _---o-------H·»

- _I".I—i—---.·-__.-. w. ‚—

Der Kommandant aber reißt feinen Gaul herum und

erwartet die Feinde.

Zeichnungen (2): Grunwald.

VomAilieiisolaizzumMGDieyseErsatzreservist von heute.

,,S' gibt kein schöners Leben« — ja, als Soldatenle-ben — aber wie sieht das Soldatenleben heute aus?! » Wieleben die, die wieder den feldgrauen Rock tragen durfen,wie geht es zu in den Kasernenstuben, auf den Kasernenshöfen, auf dem ..Exerzier latz, beim Marsch und im Ge-lände. Die Alten-, die in riedenszeiten noch gedient haben,wir, die wir im Kriege Soldat geworden sind und dieJüngeren, für die lange schlimme Jahre kein Platz inden Reihen war, die nun aber vielleicht doch noch einmalheran dürfen, wir alle fra en, wir alle möchten etwaswissen. Da gibt dann gera e zur rechten Zeit ein BuchAntwort und Aufschluß. »Vom Arbeitsplatz zumMG. Dreys e“ heißt es, es ist im Otto-Stolberg-Verlag,Berlin, erschienen, und einer, der seine Acht-Wochen-Uebunghinter sich hat, hat es geschrieben, Alfred-JngemarB ern dt, hauptschriftleiter im Deutschen Nachrichtenbüro,zusammen mit K. K r ä n z l e i n , Pressechef des Reichsmini-sters Kerrl. Ein Geleitwort des Oberbefehlshabers desheeres, General der Artillerie Freiherr von Fritsch, lautet»Das neue Heer ist die soldatische Erziehungsschule desdeutschen Mannes. Härte und Kameradschaft, Einsatzbe-reitschaft und Opfermut sind die iele dieser Erziehung«Aus eigenem Erleben heraus ist ieses Buch geschrieben,voll Freude für die Aufgaben und Pflichten, die dem deut-schen Soldaten von heute gestellt sind. Ein Buch für dieZwischengeneration, die ihre Jünglingszeit um ihre Wehr-macht betrogen sah und die sich heute wieder mit Kraft undFreudigkeit in Reih und Glied einstellen darf.

Mit Erlaubnis der Verfasser bringen wir aus demBuch nachstehendes Kapitel:

AlarniAm Tage vorher hatte man hier und da gemunkelt,

daß uns ein Nachtalarm bevorstehe. Wir alle, die wirdie Romantik lieben, insbesondere aber die Romantik desSoldatseins, wir haben uns ehrlich auf diesen Nachtalarmgefreut. Und das, zumal wundervolles Wetter war undwolkenlofer himmel. Aber am Nachmittag wurde Essigin unserem Wein gegossen. Denn mit ernstester Miene ver-sicherten, vollkommen überzeugend, unser Spieß, Feldwebelund Unteroffizier, daß an Nachtalarm gar nicht zu denkensei, zumal am nächsten Tage doch eine Vorbesichtigung be-vorstände.

Dieses Argument saß. Und so haben wir dann in Ruhebis lange nach Mitternacht den Geburtstag eines Kamera-den gehörig gefeiert. Aber als wir, da die Glocke einsschlug, die Kaserne wieder betraten, fiel uns dies und senesauf. Denn auf dem hofe stand schon der Munitionswagen,eine Feldküche war herausgefahren, alles Vorbereitungen-die einen „alten“ Soldaten sofort mißtrauisch machen. WieSpürhunde find wir dann herumgeschlichen und haben unsschließlich als vorsichtige Männer mit Sachen ins Bett ge-legt, das MG. wunderschön zurechtgestellt und auch sonstalles getan, um uns vor Ueberraschungen zu sichern.

Wir hatten recht. Um 3 Uhr morgens —- draußenherrschte noch Dämmer — wurde plötzlich die Tür auf e-risfen, und der Unteroffizier vom Dienst weckte mit so zar erStimme, daß der Kalt von den Wänden fiel. Als wirvier Minuten später auf dem Kasernenhof als erste Gruppefix und fertig antraten und aus allen anderen Stubennoch der Kampf mit Schnürsenkeln und Hosenträgern aus-gefochten wurde, da ernteten wir ein besonderes Lob vomMajor: ,,Fabelhaft, ganz ausgezeichnetl Vier Minuten nachAlarm die erste Gruppe marschfertig, so was gibt es beieiner aktiven Truppe überhaupt nicht!“ Uns allen ein Zei-chen Dafür, daß man nur den richtigen Niecher haben muß.

„bes Morgens zwischen drei'n und vierenDa müssen die Soldaten marschieren . . .Mit Sack und Pack ltebn fdnnuct bie Leute-

Ei,· da geht es mit Gesang in die Weite.Frisch vorwärts, Mann für Mann.Die Trommeln ziehn voran.“

Wer weiß etwas um die Schönheit des Marsches inden frühen Morgenstunden. Da sind alle Sinne wach.blähen sich die Lungen und ftraffen sich die Glieder, undein unbeschreibliches Gefühl junger Kraft ist in uns. Tra p.trapp, trapp, trapp, schlagen die Genagelten auf das P la-ster. Das ist wie aus einem·Guß. Das ist ein Körper.Du und ich Kamerad! «-sZ-«-Ds

Der Tornifter drückt. Wir spüren es nicht. Das MG.ist schwer. Wir denken nicht daran. Wir fühlen nur dieKraft und die Gemeinschaft und die Kameradschast, die unsMänner unter dem Stahlhelm jetzt zusammenschweißt.

Voran reitet unser hauptmann Der ist uns ein wah-rer Führer, ein Kamerad, dessen herzenswärme jeder spürt,der ihn einmal sieht und einmal sprechen hört. Ein Mann.hinter dem wir junge Mannschaft der Nation, die 15 Jahrebitteren Kampf um Deutschland sah, gerne marschiert undmit Begeisterung.

Von vorn klingen Trommeln und Flöten: Trümm,trumm, trumm. So müssen die alten Landsknechte mar-schiert sein. Auch ihrem wuchtigen Tritt gab die Trommeldumpfe Untermalung. ßell unb frifch brausen dann unsere

Lieder in den jungen Morgen. Sie künden von Liebe undWein, von Kampf und Streit, von Sieg und Tod. Siekunden das, was den Soldaten bewegt.

Bis dann das Ziel in nächster Nähe ist und das Kom- .mando »Exerzierordnung« Ruhe heischt und unseren Tritinoch geschlossener machte « «

Wir find am Ziell

Der mm des sie Edward RasseKleine Unterhaltung bei Schnupfen . . .

Verspüren Sie einen An lug von Gri pe oder Erkäl-tung? Trinken Sie unfch! ollen Sie tie unb angenehmschlafen? Trinken ie Punschi Sie haben Durst? TrinkenSie Punschl Wie man weiß, wird er meist warm genossenund besteht aus einer stark alkoholhaltigen Flüssigkeit, ausBranntwein, Rum, Kirsch oder aus Rotwein, in den manitronen- oder Orangenscheiben, ferner etwas Muskabundimt hineintut. Sehr heiß getrunken, besitzt er in vielenällen heilkraft.

Begreiflich, da er für die Engländer, denen er hilft,ihr kühles und feu tes Klima besser zu ertragen, ein Natio-nalgetränk darstellt. Wie sehr sie ihn lieben, davon bat imJahre 1694 der ehrenwerte Sir Russe ein Beispiel gegeben,indem er den riesigsten Punsch herstellen lieh, den die Weltse gesehen.

Jn ein großes Marmorbassin, das in feinem Garten

is. Q-

ftanb, ließ er vier Rie enfässer Branntwein und acht ässerdestilliertes Wasser gie en, fftisrner 25 000 Limonen, 80 itro—nen, 13 er, "nf fund Muskat und zule tQPentner Zueinen Rie enschuß Malagawein ineintun. Ueber das Ba-{in hatte man ein Dach ausgespannt, damit es nicht etwa inie kostbare Flüssi keit hineinregnete. Schon vorher war ein

kleines Boot aus osenholz angefertigt worden, das ierlichauf der duftenden Flut umherfchwamm. Zu seiner Biexatzunggehörte ein kleiner Schiffsjunge; Kapitän war Sir dwardRusse selbst. Der Junge hatte vor allem die Auf abe, denPunschsee auszuschöpfen und das Getränk an die äste aufdem Fahrzeug zu verteilen. Natürlich war es ein Ding derUnmöglichkeit für die kleine Besatzung, allein diese Riesen-quantitäten zu trinken. Aber Sir Edward hatte schon-dafüresor t, daß von seinem Punsch kein Trop en ü rig bliebe.ie Fahl der Gäste, die er u diesem Trunk geladen, beM

näml ch ni t weniger als fe?denn auch, o vermutet, schne rtiggeworben.

stausend ersonen. Siemit dem Zlloholosean se

Page 4: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Weltbild lM.)

Das furchtbare Eisenbahnunglürk in Thüringen.

Teile des zerstörten Personenzusges auf Der Saalebrücte, wosich am Weihnachtsasbensd in der Nähe des Bahnhofs Groß-heringen der Ziussammenstsoß des D-3uges Berlin-—Baselmit »dem ausfahrenden Perionenzug Erfurt——-Leipzig er-

eignete.

Freiioiflige Der KriegsmannVorschriften über den Eintritt

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine gibt bekannt:

1.a) Jn Die äriegsmarine werden in erster Linie länger-

dienende {freiwillige ein estellt. Solche {freiwilligen für denZlottendienst werden an vier Jahre zuzüglich eines Ausbil-dungszuschlages, der ein Jahr nicht übersteigt, verpflichtet.Gleichzeitig erklären sie sich für den Sau, daß sie Unteroffi-zier werden. mit einer Verpflichtung aus insgesamt 12 Jahrezuzüglich Ausbildungszuschlag einverstanden. Die Einstel-lungen finden am 1. Januar, 1. April und 1. Juli iedenJahres statt. «

b) Am 1. Oktober seden Jahres werden Freiwillige fürden Küstendienst zu kurzer Dienstzeit eingestellt, und zwar:in den Küsten-dienst (See) Angehörige der seemännisschen und halbseemännischen Bevölkerung auf 12 Monate.in den K ü st e n d i e n st (L a n D) vorwiegend Dienstpflich-tige der nichtseemännischen Küstenbevölkerung aus 9 Monate.

Geeignete Soldaten des Küstendienstes haben Aussichtaus Weiterverpflichtung auf vier bezw. zwölfJahre. Bewerber der Jahrgänge 1915 bis 1918 haben DieErklärun abzugeben, daß sie zu einer längeren Dienstzeitbereit sin , ausgenommen solche, denen aus späterer Erfül-lung ihrer Arbeits- und Wehrpflicht ein beträchtlicher Nach-teil für ihre Berufsausbildung erwachsen würde.

2Neben den Bedingungen des Wehrgesetzes wird gefor-

dert: Alter: Für Flottendienst vollendetes 18. bis voll-endetes 23. Lebensjahr, für Küstendienst vollendetes 18. bisvollendetes 25. Lebensjahr. Auch Angehörige der Jahr-gänge 1913 unD 1914 können sich also noch zum Flotten-dienst melden. Größe möglichst nicht unter 1.60 Meter.Gesundheit: Die Bewerber sollen für ihr Alter gutentwickelt, träfti gebaut und frei von solchen Fehlern (ins-besondere anste enden Krankheiten) fein, Die ihre Gesund-heit, Beweglichkeit und Ausdauer nennenswert beeinträch-tigen. Sie müssen nach marineärztlichem Urteil tauglich,die Freiwilligen des Flottendienstes und des Küstendienstes(See) auch boanermenDungsfähig fein.

Vorbildung: Ein einer Aufnahmeprüfung wird von denFreiwilligen des Flottendienstes geistige Gewandiheit. ra-

.- sches Aufsassen und klares Urteil verlangt. Besonders er-wünscht sind handwerker aller Art, zumal aus der Metall-industrie, die die Gesellenprüsung abgelegt haben.

Arbeitsdienst: Angehörige des Jahrganges 1915 unDjüngere, die zum 1. Oktober 1936 und später eingestellt wer-den, müssen ihrer Arbeitsdienstpflicht genügt haben. DerReichsarbeitsdienst stellt iährlich zum 1. April und 1. Oktoberein und nimmt Marinefreiwillige, die im Besitz des An-nahmescheins sind. vorzeitig an.

Bevorzugt werden Bewerber, die turnerisch oder sportlich_t oorgebilDet sind (Marine-F)J.).

onst gleicher Eignung —- bevorzugt: Freischwimmer und Be-Itzet von Sportabaeichen, Kriegerwaiseu und Söhne kinder-reicher cüamilien. 8

Das Einstellungsgesuch ist mit dem Vermerk »Gesuch umEinstellung in den Flottendienst« oder ,,Gesuch um Einstels

· lung in den Küstendiens « an den ll. Admiral der Nordsee« Einstellung) in Wilhelmshaven oder an den ll. Admiral der

stsee (Einstellung) in Kiel zu richten. Diese Dienststellen sen-den auch auf Wunsch das ausführliche »Merkblatt für denEintritt in die Kriegsmarine" zu.

Meldung ist jederzeit möglich. am besten s on rei li.· ein Jahr vor Dem gewünschten Eintrittstag. d’geümg’nggNeigung ist schon mit Rücksicht auf den Arbeitsdienst not-

. wes g.

-„‚>.- «

Dem Einstellnngsgesuch sind beizufügen:- a) von Gemusterten der Musterungsausweis, von Ange-zgsgen des Jahrganges 1914 außerdem der Ersatzreserve l-

-· ein;b) von Nichtgemusterten der Freiwilligenschein für den

» Eintritt in den aktiven Wehrdienst, zu beantragen bei derpolizeilichen Meldebebörde unter Vorlaae der Personal-

Ferner werden —- bei - . in das Krankenhaus aebracbt werben. Die

‘ papiere. Minderjährige haben die fchriftliche, amtlich beglausliigte Erlaubnis des gesetzlichen Vertreters dazu beizu-bringen;

c) ein selbstgeschriebener Lebenslauf, der mindestensenthalten mußt Vor- und Zuname, Geburtstag und sort.2lngaben über 6d)ulbefuch‚ Beruf und Beschäftigung oderArbeitslosigkeit nach der Schulentlassung sowie über etwa

avgeleisteten Arbeitsdienst, genaue und Deutliche QInfchrift.D) ein Briefunischlag mit Anschrift des Bewerbers unde)_ ein Lichtbild «

4.Die Verteilung auf Die Standorte der Nordsee- baut. Ost-

seestationen, auf Die Schiffe (Panzerschiffe, Auslandskreiizer.U-Boote usw.) und die verschiedenen Laufbahnen (Matrosen,

' Heizer, Mechaniker-, Funk-, Signalgasten usw.) richtet ichnach den Vorkenntnissen und nach den Leistungen. Wün che-können nur in diesem Rahmen berücksichtigt werden

5.Für Marineofsizieranwärter gelten besondere Bestim-

mungen, die bei der Jnspektion des Bildungsivesens der Ma-rine in Kiel angefordert werden können.

Verwaltungsriit der ReiiijsbebiiErnennung von Mitgliedern.

Die Reichsregiernng hat die am 31. Dezember i935 m=folge Ablaufs ihrer Amtszeit aus dem Verwaltungsrat derDeutschen Reichsbahn-Gesellschaft ausscheidenden Mitglieder,und zwar die herren Georg K ö rn e r, Leiter der Reichs-betriebsgemeinschast Verkehr und öffentliche sBetriebe, AlbertVietzsch. Präsident der Jnduftries und handelskammerMünchen, Oberbürgermeister Karl R e n n i n g e r , KurtFreiherr n o n S ch r ö D e r , Präsident der Jndustries nndHandelskainmer Köln, herbert S t e n g e r, Stabsleiter desVerbindungsftabes der NSDAP., Dr.-Jng. Fritz T o d t , Ge-neralinspettor für das deutsche Straßenwesen, für die am1. Januar 1936 beginnende dreijährige Amtsperiode zu Mit-gliedern des Verwaltungsrates wiederernannt.

Die Neuwahl eines Vertreters der Vorzugsaktionäre imVerwaltuiigsrat der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft fürden verstorbenen Staatssekretär a. D. Bergmaiin findet dem-nächst statt.

Allerlei NeuigkeitenLehrlinge beschenken den Führer. Zu Weihnachten

überbrachten dem Führer zwei Lehrlinge des Werkes Un-tertürkheim der DaimlersBenz-Werke ein naturgetreuesModell des MercedessRennwagens, das sie mit vier anderenLehrlingen der gleichen Werke in 7% Monaten ihrer Ar-beitszeit erbaut haben. Das Modell, das im Verhältnis1 :7 ausgeführt ift, ist bis in die kleinsten Feinheiten hin-ein naturgetreu nachgebilDet und wirklich ein Meisterwerkdeutscher Präzisionsarbeit. Mit einem herzlichen Dank desFührers und reich beschenkt kehrten die Lehrlinge in ihrWerk zurück.

Ein schweres Verkehrsunglück ereignete sich auf derStrecke von Köln-Muß nach Kalk. Ein Personenkraftwa-en mit vier Jnsassen holte mit außerordentlich großer Ge-

fchwindigkeit einen in gleicher Richtung fahrenden Straßen-bahnzug auf. Beim Ueberholen der Straßenbahn gerietder Kraftwagen offenbar ins Schleu‘bern. Mit vollerWucht raste der Kraftwagen auf einen entgegentommenbenStraßenbahnöug. Der Personenkraftwageti wurde bei demZusammenstoß fast völlig zertrümmert. Das Vorderteil desStraßenbahnwagens erlitt erhebliche Beschädigungen. Vonden Jnsassen des Kraftwagens wurden zwei Mädchen tödlichverletzt, der Kraftwagenführer wurde schwer, die beidenweiteren Jnsassen leichter verlegt.

35 000 um aeruntreut. Ein Angestellter bei der Kreis-sparkasse Koblenz hatte es, wie die Polizei mitteilt, am ver-gangenen Sonnabend durch äußerst geschickte Machenschafsten verstanden, sich 35 000 RM anzueignen. Durch dieständig durchgefiihrten scharfen Kontrollmaßnahmen wurdenie Verfehlungen aber bereits am Montagvormittag festge-

stellt. Der Kriminalpolizei gelang es, bereits nach wenigenStunden den Täter zu ermitteln und festzustellen. Nachstundenlan em Kreuzverhär mußte er schließlich unter demDruck des eweismaterials sein hartnäckiges Leugnen auf-geben. Er hat dann ein volles Geständnis abge egt. Diebereits nach verschiedenen Richtungen verschobenen 35 000NM sind restlos wieder herbeigeschafft.

Bergrutsche an der westlichen Riviera. Die tagelang an-dauernden Regenfälle haben an Der westlichen Riviera zustarken Bergrutschen geführt. Die hauptverkehrsstraße längsdes Meeres wurde an zahlreichen Stellen, besonders zwischenSanona und Albissola, durch gewaltige Felsbläcke verlegt.Auch eine andere von Savona ausgehende Straße wurdeaus einer Strecke von etwa 50 Metern vollständig unbefahr-bar gemacht. Zwei große Felsbläcke sind auch auf die Eisen-bahnlinie Genua-Ventimiglia gestürzt, so daß die Zugegroße Verspätungen erlitten. Die Flußbetten an der Nivjerasind von reißenden Wassermassen erfüllt, die zum Teil uberdie Ufer getreten sind. Die hauptfernsprechlinie nach Ven-timiglia und zahlreiche Telegraphenlinien sind unterbrochen.Bei Pontedossio wurde die Straße durch eine SteinlawineZerschütteh so daß der Verkehr nach Piemont unterbro-en ist.

Schwere Stürme über Portugal. Aus ganz Portugalwerden schwere Stürme gemeldet. Jm Oasen von Lissabonriß der Sturm das Torpedoboot »Tamega« von der Anker-kette und ließ das Boot den Tejo flußabwärts treiben. Da-bei rammte das Boot das Kanonenboot ,,Beira«. Die»Beira wurde Dur Den Zusammenstoß beschädigt. Schließ-lich gelan es S leppern, das Torpedoboot einzufangenund zurü zuschleppen.

Anfall beim portugiesischen Geschwaderflng. WährendDes (Beimwaberfluges, der von neun portugiesischen Flug-zeugen in die Kolonien durchgeführt wird, ereignete sichein schwerer Unfall, Der aber glücklicherweise kein Menschen-leben gefordert hat. Wegen eines noch nicht festgestelltenMaschinendefektes mußte das Führerflugzeug in PortugiessischsGuinea eine Notlandung vornehmen. Dabei wurdedas Flugzeug vollkommen zerschmettert. Von der Be-satzung wurde niemand verlegt. Die übrigen acht Ma-schinen setzen ihren Rundflug fort. Man vermutet, daßdas verunglückte Führerflugzeug wegen Bruches der Brenn-stosszufuhrleitung die verhängnisvolle Notlandung ausfüh-ren mußte. «

Dacheinsturz verletzt 30 personen. Jm Orte «Eardazzobei Stradella stürzte bei einem Tanzvergnügen plötzlich dasDa des Tanzsaales ein. Die Gebälktrümmer und Schnee-maf en stürzten auf Die Tanzenden herab; etwa 30 Personenerlitten Verletzungen. Einige Schwerverle te mußten osort

chneemassen, die

sich aus« dem Dach angehäuft hatten nnd die Regenqüise schei-

nen den Einsturz verursacht (anhaben, zumal das Gebäudeschon seit längerer Zeit baufallig gewesen war.

Eisenbahnunglück in Ehina. Ein von Tientsin kom-menDer Schnellzug stieß wenige Kilometer nordöstlich von.f)sütschau in der Provinz Setschuan mit einem Güterngin voller Fahrt zusammen. Durch die Wucht des Aufein-anderprallens wurde die Güterzugslokoinotive vollkommenzertrümmert. Mehrere Wagen des Schnellzuges stürztenüber Die Bäschiing hinab . Drei Personen wurden getötet,sieben schwer verletzt. Der Schuldverdacht richtet sich gegenden Führer des Schnellzuges, der zusammen mit dem thei-zer geflohen ift.

FomilientragödieGotha, 28. Dezember. Jm Verlaufe einer anscheinend

aus nichtiger Ursache entstandenen Auseiiianderseizuiig am1. Feiertag gab der hohersand 13 mohnenDe WolfgangRochiier auf seine Frau einen Schuß ab, Der Die linkeLunge durchdrang und den alsbaldigen Tod der Frau her-beiführte. Danach tötete Rochner das sit-; Jahre alte FeindunD nahm fich selbst durch Gift das Leben.

“mm”.—

sturmtatoftrobben in soaiiien18 Todesopfer. — Große Sachschäden.

Madrid, 28. Dezember. Aus Nord- und Mestspanienwerden orkanarlige Stürme und starke Regenfälle gemelDet.Die Flüsse Guadiana und Tromes sind 3 Meter gestiegenund überschwemmen das Land bei Badaioz und Salamanra.Brückeneinstürze unD Unterspülungen von häusern habenbisher 14 Todesopfer gefordert. Der Sachschaden ist außer-ordentlich groß.

Teilweise wurden auch Friedhöfe von der Flut aufge-wühlt, so daß die Leichen im Wasser schwammen. DerSchnellng Madrid—Badaioz entgleiste infolge Erdrutsches.Mehrere Personen wurden leicht verletzt. Jn der ProvinzCaceres stürzte eine Brücke über den Fluß Tietar ein, alserade ein mit vier Personen besetztes Privatauto darüber

Fuhr. Die Jnsassen ertranken. Auch in der Meerenge vonGibraltar herrscht heftiger Sturm, Der Die Postverbindungnach Ceuta lahmlegt.

Koblenorydgasoergiftungen in einer KircheParis, 28. Dezember. Einen tragischen Verlauf nahm,

wie erst jetzt bekannt wird, eine Mitternachtsmesse am hei-ligen Abend in der Kirche in Salins Les Bains in der Nähevon Lyon. Die Kirche war bis auf Den letzten Platz gefüllt,als plötzlich einer der Chorknaben, die vor dem Altar stan-den, zu ammenbrach. Wenige Sekunden später fiel auch derGeistliche bewußtlos zu Boden. Während einige beherzteMänner den beiden u hilfe eilten, entstand unter den Kir-chenbesuchern große usregung, die sich bis zur Panik stei-gerte, als auch von den uhörern zahlreiche Männer, Frauenund Kinder in Ohnma t fielen. Man stellte fest, daß demOfen Kohlenoxydgas entwichen war, durch dessen Einatmungdie Anwesenden vergiftet wurden. Die Kirche wurde sofortgeräumt. Neben dem Geistlichen, der am schwersten vergif-tet ist, leiden etwa 10 Kinder und Frauen an mehr oder we-niger schweren Vergiftungserscheinungen.

Brandin einem amerikanischen ArbeitsdienftlagerNew Dort, 28. Dezember. Jn einem Lager des ameri-

kanischen {freiwilligen Arbeitsdienstes in Walerbury Wer-mont) brach ein Brand aus. Das euer entstand in einerHolzbaracke und griff so schnell um sch. da sich mehrere derJnsassen nicht mehr in Sicherheit brin en onnten. Drei Of-fiziere verbrannten; drei weitere Offli iere wurden schwerverletzt. Der grö te Teil der Mannscha ten befand sich glück-licherweise in Ur aub. Jn dem Lager befinden sich ehemaligeFrontkämpfer, die an Dammbauten arbeiten.

schneeftürme fordern zahlreiche TodesonferNew York, 28. Dezember. Das ganze Land von den

Roch) Mountains bis zur Atlantik-küste wurde währendder Weihnachtsfeiertage von schweren Blizzards heimgesucht.Jn vielen Staaten mußte der 3(ug3eug- unD äraftwagen-oerkehr völlig eingestellt werden. Jn Ehirago trafen DieEisenbahnzüge mit stundenlangen Verspätungen ein. Ueber-all sind große Schneeverwehungen zu verzeichnen. Ueber100 Menschen sind angeblich ums Leben gekommen.

Fübnioetter in den Bergen. Aus den ba erischen und Allgäuer Ber en wird gemeldet, daß

der Föhn dem chnee arg zugesetzt hat. it der ersten Stundedes ersten Weihnagtsfeiertages setzte der Südwind so heftig ein,daß« sich in vielen alorten am 2. Feiertag bereits das oerblaßteGrün der Wiesen zeigte und mancher, der mit den Brettern ge-kommen war, seine hoffnungen buchstäblich zerrinnen fah. a.es „hat fogar Leute gegeben, die statt der Stitour nur mit denStocken allein zu einer Bergwanderung ausbraBew Auch inJnnsbruck und Um ebung herrschte während der eihnachts eier-tage ein ausgefpro enes Föhnwetter. Die Tem eraturen erreich-ten 15 Grad Celsius. p

schlefifibe RaibriibteiiDer Lüudcslsllsicclsslmkck nun Bahresmetbiel

. Jm Wochenblatt der Landesbauernschast Schlesien wendetsich der Landesbauernsiihrer Freiherr von Neibnitz zumJahreswechsel mit einem längeren Geleitwort an den schlesischenNährstand, in Dem er u. a. ausführt:

Schlesiens Bauern und Landwirte blicken leider zumgrößten Teil auf eins der schwersten Jahre zurück, Die siein wirtschaftlicher Beziehung erlebt haben. Die nun schon zumdritten Male weite Teile unserer Provinz verheerende Dii rrehat manchen Bauern und Landwirt in eine verzweifelte Lagegebracht, Die alle seine Kräfte in Anspruch nehmen wird, umihre Folgen zu überwinden. Nichts aber wäre ungere ter undunDanfbarer, als wenn die Bauern und Landwirte ber denwirtschaftlichen Nöten das Große übersehen wollten, DasDas Jahr 1935 ihnen brachte: die Freiheit des ganzenVolkes durch die Wehrhaftigkeit, die uns der Führerwiedergabz Haben wir also auch weni- geerntet, haben wirwirtschaftlicheSorgem so haben wir do die Beruhigung, daß«unsere Familien auf deutscher Scholle gesichert sinds

Der Landesbauernsührer wirft Dann Die Frage auf,welchen Auswtkkungen der Spekulation die Bauernschaft aus-gelieisert gewesen wäre, wenn bei der durch die Dürre ver-anlaßten Futterknappheit keine Marktordnung vorhanden ge-wesen wäre. Wenn, wie im Liberalismus, An ebot und Nach-frage den Preis bestininit hätten, so hätte iese Knapp itauf Der Börse zu Preissteigerungen der Futterinittel gesü rt,die katostrovbal aewesen wären.

Page 5: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Auch wenn die Marktordnung dem Einzelnen Un-

bequemlichkeiten auferlegt, so ist dieser Gesichtspunkt über-haupt nicht entscheidend, sondern wir müssen uns immerwieder vergegenwärtigen — so fährt der Landesbauernsührerfort —- daß wir alle uns nach dem nationalsozialistischenGrundsatz, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht, dem Ge-samtinteresse des deutschen Volkes unterzu-«ordnen haben. Wie der Wehrstand sich aufbaut auf berWehrpflicht, so besteht für den Nährstand die Nähr-pflicht, die die Voraussetzung für einen wirksamen Einsatzder Wehrmacht bildet. Nur wenn der Nährstand die Er-nährungsfreiheit sicherstellt, ist die politische Freiheit desVolkes und seiner Führung in allen Lagen gesichert. Mitdieser heiligen Aufgabe schreitet der Nährstand in das Jahr1936 unb damit in die zweite Erzeugungsschlachtl

Seinen Wunsch zu Beginn des neuen Jahres für Schle-siens Bauern und Laiidwirte faßt der LandesbauernführerFreiherr von Reibnitz dahin zusammen, daß sie, die schondurch die Schwere ihres Berufs gewohnt sind, Widerständezu überwinden, auch in dem Ringen um die Jungerhaltuiigdes Volkes, auf daß es sich auch an die größten und schwerstenAufgaben wagen darf, ihre Pflicht erfüllen und mit allenKräften das Werk des Führers unterstützen.

Idiintapsrückiiibrlarten iiir den Winteriportmit verlängerter Geitungsdauer

« Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Breslau teiltmit: Ab Sonnabend, dem 4. Januar 1936 werden bis aufWiderruf ständig aufliegende Sonntagsrückfahrkarteii mit oer-bängerter Geltungsdauer nach folgenden Wintersportplätzenausgegeben:

1. G rafschaft G latz: Habelschwerdt, Langenau Bad,Ebersdorf, Kr. Habelschwerdt, Mittelwalde, Altheide Bad,Bad Reinerz, Landeck i. Schles., Seitenberg (Grafschaft Glatz).

2. Riesen- und Jsergebi«rge: Hirschberg, Herms-dorf (Kynast), Petersdorf i.ngbg., Oberschreiberhau, Jo-sephinenhütte, Jakobsthal, Dittersbach, städt., Ober-Schmiede-berg, Schmiedeberg, Zillerthal-Erdmannsdorf, Krummhübel,Liebau, Greiffenberg i. Schles., Friedeberg (Queis), Wiegands-thal-Bad Schwarzbach, Flinsberg.

3. Eulengebirge und Waldenburger Berg-land: ReichenbachfEule), Ober-Peterswaldau, Ob.-Langen-bielau, Hausdorf, Wüstewaltersdorf, Ludwigsdorf, Ober-wüstegiersdorf, Waldenburg-Dittersbach, Gottesberg, Fell-hammer, Friedland.

4. Zittauer Gebirge: Johnsdotf, Oybin.5. berschlesien: Neustadt OS., Ziegenhals Hbf.

unb Bad. .Die Karten gelten zur Hinfahrt ab Sonnabend,

O Uhr, zur Rückfahrt bis Montag, 24 Uhr (sp-ätester An-tritt der Rückfahrt).

Weiter werden zu den in Aussicht genommenen Winter-sportoeranstaltungen — günstiges Sportwetter vorausgesetzt —-nach den nachstehend angegebenen Orten Sonntagsrückfahr-{arten mit Geltungsdauer von Freitag, 12 Uhr bisMontag, 24 Uhr (spätester Antritt der Rückreie) aus-gegeben: 5. Januar und 15. März Bad Reinerz, 12. JanuarKrummhübel, 19. Januar Reichenbach (Eule), Ober-Langew-bielau, Wüstewaltersdorf, Ober-Peterswaldau, 25. unb 26.Januar Friedland, 2. Februar Wüstewaltersdorf, Ober-Peters-waldau, Flinsberg, 9. Februar Mittelwalde, 16. Februar Lan-genbielau, 23. Februar und 1.März Schreiberhau. “’" "

Der Weihnachtsveriehr im Riesengebirge

- Jni Riesengebirge herrschte an den Weihnachtsfeiertagenim allgemeinen sehr schönes Wetter; es war zumeist Sonnen-schein und sehr klare Sicht. Das Gebirge bot einen pracht-vollen Anblick. Allerdings war an beiden Tagen bis zumKamm hinauf Tauwetter, das den Sport ziemlich be-einträchtigte. So war die Skifähre stellenweise verharscht,stellenweise Pappschnee; zum Teil waren die Schneeverhältnisseauch wieder gut. Die Schlittenbahnen waren in den unterenGebieten zu Wasser geworden. Der Verkehr war lebhaft,hatte aber wohl infolge der Ankündigung des Tauwettersnicht den erwarteten Umfang angenommen. Selbst die Hoch-gebirgsbauden waren zum Teil nicht völlig besetzt, und inallen Gebirgsdörfern waren noch Quartiere zu haben.

schlachtpieh-5)ächltpreise einhaltenlGeldstrafen in fünf Fällen verhängt —- Jn Zukunft

grundsätzlich Schutz-haft!

- Die Staatspolizeistelle Breslau teilt mit:Es wurde in Erfahrung gebracht, daß in letzter Zeit durchViehaufkäufer unb Fleischer die Höchstpreise für Schlachtviehüberschritten wurben. Durch diese Maßnahme trat eine un-berechtigte Verteuerung von Fleisch- und Wurstwaren ein.Wegen Verstoßes gegen § 20 Ziffer 4 unb 24 ber Verordnungvom 27. Februar 1935 zur Regelung des Verkehrs miSchlachtvie wurden durch den Schlachtviehverwertungs-verband chlesien folgende Personen mit Geldstrafen belegt:1. Der Jude Kaufmann Alfred Perlinsky, Breslau,

Hardenbergstraße 20, mit 500 Mark;2. der Jude Kaufmann Louis Sabeck, Breslau, Moltkes

raße 30, mit 300 Mark;3. r Jude Fleischermeister Jsidor Reichenberg, .

Breslau. Gartenitraiie 40. mit 300 Mark:

Dessie erneutbombardieri.

Unser Bild zeigt dieVerheerungen, die einesBombe in einem Hausin Dessie beim zwei-tenBombardement durch

italienische Flieget an-gerichtet hat.

Welivitd am

4. der Viehagent Max Günther, Breslau, Andersseii-straße 6, mit 200 Mark;

5. der Viehagent Fritz Fechner, Breslau, Oderstraße 25,mit 500 Mark.

-. Jn Zukunft wird die Staatspolizeistelle Breslau Per-sonen, die aus reiner Profitgier die Allgemeinheit schädigen,grundsätzlich in Schutz-haft nehmen. '

Oberpostdireltionspräsident a. D. Prinz gestorben

. Liegnitz. Am 1. Weihnachtsfeiertag ist im 73. Lebensja rnach schwerem Krankenlager Oberpostdirektionspräsident a. .Hermann Prinz gestorben. Am 1. Januar 1916 wurbeber Verstorbene an die Spitze der Oberpostdirektion in Lieg-nitz berufen. Hier war er für die Verbesserung der Verkehrs-einrichtungen eifrig bemüht. Für dieses Streben legt inLiegnitz u. a. das selbsttätige Fernsprechamt Zeugnis ab. Am31. März 1924 war Oberpostdirettionspräsident Prinz in denRuhestand getreten. . —-

Als Bürgermeister nach Kruininhübel berufenVerwaltungs-Oberinspektor Walter Noth aus Kranz

(Ostsee), Sohn des Rangieraufsehers Bruno Noth ausGreiffenberg, wurde als hauptamtlicher Bürgermeister nachKruinmhübel berufen. « «·« »s- ,»- .

Aus der Justizverwaltung_ Oberstaatsanwalt Dr. Eversheim bei der Staats-

anwaltschaft des Oberlandesgerichts Breslau wird seinemWunsche entsprechend am 1. Januar 1936 an bie Staats-anwaltschaft beim Landgericht in Schweidnitz versetzt. ‘

Jährliche Kreistriegertage nur noch in KasselWie der stfhäuserbunh Landesverband Schlesien, be-

kaiintgibt, hält r Deutsche Reichskriegerbund (Kyffhäuser)e. V. im Einverständnis mit dem Führer und Reichskanzlervon nun an in jedem Jahre einen Reichskriegertag, und zwarin Kassel ab. Diesem Großaufmarsch alter Soldaten wirdin Zukunft stets eine Arbeitstagung oorausgehen.

Als Veranstaltung-Hort wurde die Stadt Kassel aus-ersehen, weil sie infolge ihrer zentralen Lage und ihrergünt;i-gen Aufmarschplätze hierfür besonders geeignet ist.

Doppelmord im ArmenliansJin Armenhaus Waldenburg-Altwaffer ge-

rieten die Armenhäusler Winge, Geister, Reckziegelund Haina nn in der Nacht aus bisher ungellärtem Grundein Streit und gingen auseinander los. Hierbei schlug Ha-mann, der als brutaler Mensch bekannt ist, auf Reckziegeimit einer schweren Eisenstange ein, wobei er Reckziegel sounglücklich traf, daß er einen Schiädelbruchs davoiitrug undstarb. Die Schlägerei trug sich so lautlos zu, daß die anderenBewohner des Armenhauses nichts merlten. Als man Reck-ziegel am Morgen in einer Blutlache liegend vorfand, nahmman an, daß. er einen Blutsturz erlitten habe. Es stellte sichaber heraus, daß. ihm die Schädeldecke zertrümmert wordenwar. Am nächsten Tage stürzte sich. Hamann noch. auf denAsrmenhäusler (tiefster, den er so arg anrichten, daß erins Krankenhaus gebracht werden muß-te. Auch Geister erlagfeinen Verletzungen.

Hamann wurde auf ber Kohlenhalde am Bahnschachtoerhaftet. Er hat ein Geständnis abgelegt, jedochsind die Motive der Tat noch unbekannt. Ein weiterer Jnsassedes gleichen Zimmers, der 29jährige Winge, ist unter deinVerdacht der Mittäterschaft verhaftet worden.Er behauptet, aus Furcht vor Hamann über die Taten ge-schwiegen zu haben.

Rundfunlanlagen auf ProbeJmmer noch herrschen in weiten Kreisen irrige Auf-

fassungen über die Vorschriften betreffend Errichtung vonRundfunkanlagen auf Probe. Solche Anlagen dürfen nurvon Rundfunkhändlern errichtet werden. Sie müssen im Be-sitze einer Sondergenehmigung sein. Die längsteDauer des Probebetriebes beträgt acht Tage. Die Er-richtung der Probeanlage», die Uebernahme durch den neuenTeilnehmer oder den Abbau hat der Nundfunkhändler demzuständigen Postamt ohne Verzug schriftlich mitzuteilen. Ueber-nimmt der Käufer die Probeanlage, so hat er, sofern er. nochnicht Rundfunkteilnehmer ist, die Anlage sofort schriftlichdem Postamt zu melden. «

Jede im Betrieb befindliche Rundfunkanlage, auch einesolche, die nach dein 20. eines Monats errichtet wird, mußsofort dem zuständigen Postamt schriftlich gemel-det werden, die Gebühren sind jedoch erst vom nächstenMonatsersten ab zu zahlen. —

Mutige Lebensrettung durch einen SA.-MannLiegnitz. Beim Spiel auf bem noch schwachen Nandeis

am Jeschkendorfer See geriet ein Isiähriger Knabeunter das Eis. Der des Weges dal erkommende SA«.-Ma»nn

Paul Otto aus Jelchkendka versuchte zunächst mit Hilfeeiner Leiter an den Verunglückten eranzukommen, was abermi lang, ba bas Eis die Leiter ni t trug. Kurz entschlossenbe eite SA.-Mann Otto die Umgebung der Unglücke-stellevom Eis und schwamm in Kleidern an den Verunglücktenheran. ber im lebten Augenblick dein Tod entrissen werden

konnte. Die Wiederbelebungsversuche

hatten Erfolg.

unglaublicher Leichtsinn verursacht ein fch-meres BrandunglückGoldberg. Ani 2. Weihnachtsfeiertag hat sich in der

am Niedertor wohnenden Familie Kronstein ein schreck-liches Unglück ereignet. Frau Kronstein hatte, da· das Feuerim Ofen nicht gleich brennen wollte, B ren nsp i ritus dar-aufgegossen. Als ihre zwölfjährige Tochter· den Ofenöffnete, um zu sehen, ob das Feuer in Ordnung sei, schoß einegroße Flamme heraus, die sofort die Kleider des Mädchensin Brand setzte. Das Kind rannte in seiner Angst aus derStube über den Hof, um zu einer Nachbarin zu gelangen.» DieNachbarin zog sich bei dem Versuch, die Flammen zu ersticken,schwere Brandwunden an den Händen zu. Das Mädchen ranntewieder in den Hof und warf sich in den Schnee. Hier gelanges jetzt, mit Decken die Flammen zu ersticken. Mit schwerenBrandwunden mußte das Kind nach dem Diakonissenkraniemhaus gebracht werden. Es dürfte kaum mit dem Leben davon-ommen.

sofort angestellten

Fraiileiisteiii. Kind oerbrüht. Jn Schönheidestürzte das dreijährige Enkeltöchterchen des GasthausbesitzersPrahl in einen Eimer kocheiiden Wassers. Das Kind erlittschwere Brandwunden und starb bald nach dem Unfall.

Lü«ben. Vom eigenen Fuhrwerk überfahren.Jn Ober-Dammer gingen dem Milchkutscher Tschorschdie Pferde durch. Er stürzte so unglücklich vom Wagen, daßrhm dieser über den Kopf hinwegfubr. Die Verletzungen waren

sp schwer, daß Tschorsch zwei Stun en nach dem Unfall starb.Bollrnhain. Z um zweiten Male Ehrenpaten-

sch aft. Nachdem beim achten Kinde des Bauern Th amm anAlt-Reichenau im Jahre 1930 Reich-spräsident vonHindeiiburg die Ehrenpatenschaft übernommen hatte, hatjetzt der Führer und Reichskanzler die Ehrenpatenschaft beimzehnten Kinde übernommen und ein Geschenk überwiesen.

Aus BreslauAus dem Breslaner TheaterlebenSpielpläne der Städtischen Bühnen Breslau

Stadttheater «Sonntag, den 29. Dezember, 14.30 Uhr: „biigoletto‘f,

Oper von Verdi; 19 Uhr: »Die Meistersinger von Nürnberg«von Richard Wagner; Montag, den 30. Dezember, 20 Uhr:„Schach bem König«, Operette von Goetze; Dienstag, ben31. Dezember, 19.30 Uhr: »Die lustige Witwe«, Operette vonLehar; Mittwoch, den 1. Januar, 19 Uhr: »Tannhäuser«,Roinantische Oper von Richard Wagner; Donnerstag, den2. Januar, 20 Uhr: 8. Ab. D: »Schirin und Ger-traude«, Heitere Oper von Graener; Freitag, den 3. Ja-nuar, 20 Uhr: »Carmen«, Oper von Bizet; Sonnabend, den4. Januar, 20 Uhr: Gastspiel Erna Sack: »Die lustigenWeiber von Windsor«, Komisch-phantastische Oper von Nico-lai; Sonntag, den 5. Januar, 14.30 Uhr: »Lohengrin«,Nomantische Oper oon Richard Wagner; 20 Uhr: ,,·Schachdein König«. -

GerhartsHauptmann-Theater‑ Sonntag, ben 29. Dezember, und Freitag, den 3. Januar,

20.15 Uhr: »Der Strom“, Drama oon Max Halbe; Montag,den 30. Dezember, 20.15 Uhr: »Hofjagd in Steineich“, Lust-spiel von Presbesr und Lenz; Dienstag, ben 31. Dezember,Donnerstag, den 2., unb Sonntag - ben 5. Januar, 20.15 Uhr:»Zwei Lockvögel«, Schwank von« Herbert Reimann; Mittwoch,den 1. Januar, 16 Uhr: „Der Vetter aus Dingsda«, Operettevon Eduard Künneke; 20.15 Uhr: »Krach im Hinterhaus«,Komödie von Marimilian Böttcher; Sonnabend, den 4. Ja-nuar, 20.15 Uhr: »Kabale und Liebe«« Trauerspiel vonFriedrich von Schiller. « · ·

Gastspiel von Erna Sack. Das beliebte unb berühmte frühere Mitglied der Bres-

llauer Oper, Erna Sack, gastiert am Sonnabend, dem4. Januar 1936, in der Oper »Die lustigen Weiber vonWindsor« von Nicolai in der Rolle der Frau Fluth inder Breslauer Oper. "· «

Neue Operette im Stadttheater

-- Unter Dr. Lindners musikalischer Leitung fand amzweiten Weihnachtsfeiertag im Stadttheater die Erstaufführungder Operette „Schach bem König« von Walter W.Goetzei statt. Die ausgezeichnete Ausführung fand bei demaußerordentlich gut besuchten Hause starken Beifall, so daß

— es zahlreiche Wiederholungen gab. Lotte Earola, Annh Stange",Hans Herbert Pudor, der auch für die Jnszenierung zeichnete,Lutz Walter Miller und Theo Stolzenberg aus Berlin alsGast trugen in den Hauptrollen zu dem Erfolg bei.

IlllgzcugslällaBeim Kuroen über dem Platz verunglückte am Dienstag

gegen 8.30 Uhr ein Verkehrsflugzeug auf dem FlughafenBreslau. Die Jnsassen, Flugzeugführer Hannappel, Ma-schinistenfunker Pätzold und ein Herr Scholz aus Glei-witz, kamen dabei ums Leben.

Ein Breslauer unter den Opfern des Eisenbahnungiiicksin Thüringen

Unter den0 Todesopfern _bes großen Eisenbahnunglücks,das sich in Thüringen am Heiligen Abend ereignete, befindetsich u. a. der 27Iahrige Hermann Matz aus Breslau.

, —»Greis tödlich verunglückt. Am zweiten Weih-nachtsfeiertag wurde auf der Ohlauer Straße ein 76 Jaiäealter Mann, der kurz vor einer fahrenden Straßenbahn 'eStraße überschritt, von der Straßenbahn angefahren und zuFall gebracht. Er wurde in ein Krankenhaus gebra t, woder bereits eingetretene Tod festgestellt wurde. Die chuldifrage bedarf noch der Klärung.

DberiiblelienZwei Ente, fünf Verletzte bei Verlehrsiinsiäilen zii Weihnachten

Gleiivitz. Ein folgenschwerer Verke rsunfall ereignete sicham Heiligen Abend auf der Rybniker tra e. Ein Personen-kraftwagen, der mit hoher Ges windigkeit hr, geriet infolgeber Glätte ins Schleudern un schlug mit aller Wucht gegeneinen Baum. Der Führer des Wagens, der DestillateurErnst Räder, und sein Mitfahrer, ber WagenpflegerFelix Jonetzko, waren sofort tot. Der Wagen wurdevölligU zertrümmert.

m ersten Weizgackdtsfeiertag geriet auf der Bergwerk-straße in Höhe des al schlosses ein Personenkra wagen insSch eubern. Fünf Personen wurden dabei teils chwer, teilsleicht verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Page 6: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Sononvm »

An Stelle eines feden der nachfolgenden Wörier ist einsynonymes, sinnverwandtes Wort zu setzen. Die Anfangs-buchstaben dieser Wörter ergeben alsdann, verbindet mandiese, einen Neuiahrsglückwunsch für unsere Leser. 1. Ehe-mann, 2. Geduld, 3. Erlaß, 4. Verdienst, 5. Sinnesart«6. butranb, 7. Borsatz, 8. Krankheit, 9. Meerbufen.

SilbenswechselsRälsei.

Blatin Basel Meute Beitrag Affekt Bogen Lupe LinseAbtei Zelot Kasus Aachen Qphir Lena Mieder. Die ersteSilbe vorstehender 15 Wörter soll durch eine der nachste-zenden derart ausgewechselt werden, daß die Anfangsbuchsaben, aneinandergereiht, ein Festgetränk beim Jahres-

wechxl ergeben. Ehi Es Erb Her In Lau Na Pi Ren SaSa e In U Bor.

BrieskartensRätfeL

Johannes u. Erna PrillElfter

senden zum Jahreswechsel ihre Grüße. Welchen Wortlautdiese hatten, ergibt die Umstellung der Buchstaben in ihrerUnter christ.

Synonym.

Für fedes der nachstehenden Wörter soll ein synony-mes, sinnverwandtes Wort gesetzt werben. Die Anfangs-buchstaben dieser ergeben alsdann. aneinandergereiht, einbeliebtes Silvestergebäck. 1. bärmeln, 2. betteln, 3. ge-allen, 4. erwägen, 5. foppen, 6. vermögen, 7 verlieren,

abtreten, 9. unterstützen, 10. begreifen. 11. einbringen.

Bilder-Rätsel.

Anagrainiw

Durch Umstellen der Buchstaben in den Wörtern: Schiene,Sohne Urach, Stearin, Amsel, Furt, Trab, Salta, a-run, me sind neue Wörter zu bilden. Richtig gebi etmüssen die Anfangsbuchstaben dieser Wörter einen weih-nachtlichen Brauch ergeben.

Sprichwort-Rätsel.Wer fortgeht, ist bald vergessen.Wer zu viel verlangt, bekommt gar nichts.Biel haben macht Sorgen.Wer lange fragt. gibt nicht gern.Was bald wird, vergeht balb.

. Was nicht ist, kann werben.7. Bist du weise, so schweig.

Borstehenden 7 Sprichwörtern ist ie ein Wort zu ent-nehmen. Diese ergeben zu einem Satz vereinigt ein wei-teres Sprichwort.

AamensUmbildungssAnfgabeAus den nachftehenden 10 Bornamen sollen durch 3u-

sammenstellen neue Namen gebildet werben. Die Zusam-menstellung hat derart gu geschehen, daß immer eine End-unb eine Anfangssilbe er gegebenen Namen einen neuenNamen ergeben.Agathe Alexandra Balduin Benfamin Gabriele Georg Kato

Klara Natalie Nikolaus.

Scharabe.Mein erstes ift der Mensch auf ErdenNur einmal, nochmals es zu werden,Wünscht mancher, auch mein letztes oft.

· Bekommt mein ganzes, was es hofft,So wirb’s mein letztes manchmal früh,man’s noch mein erstes, oft auch nie.

GØPPNH

Auflösungen an- lehtee Nummer.Weihnachtsproblenn Die Lichter find mit klei-

um Strichen von 1 bis 10 beaiffert. Dementsprechend ergibtdie Nel nsolge der Buchstaibenfelder folgenden Spruch:Wieder hlt im Glanz der Kerzen I hell der grüne Tan-nenbaitm. I Und es fassen unsre bergen I All die Herrlich-keiten kaum

Zusammenstell-Aufgabe: Geschmeide, Weg-nahme Metermaß. hofeingang, Vertretung Sagenkreis..-- Gesegnete Feiertage. -—

(Einfeg-fliötfel: PinselIaehre Grande Marie Korb

Sekte Zone. —- Pfefferluchen —-

P anne {Redeum hacken

GeiferAhr

a haarwuchsfö amckan Sienas-often des

neo- ‘eui in

WWWI- Ists-III-

Jlluftriertes KreuzwortsNätsel: Wange-recht: Rrater, (Eber, Gurt, Indien. Senkrecht: Braut, Stativ,Kreide, Degen. — Jn dieser Reihenfolge find die Wörtereinzustellen.

- Süß-Büffel.

W e ihn a ch t s = S o n e t t: Christ —- kin-d, Ehristkiwd

AnekdotenDer zornige Beethoven.

Der große Meister hatte einst seinem NotenkopistenFerdinand Wolanck brieflich sein Mißfallen wegen vielerFehler ausgedruckt, die seinen Abschriften unterlaufenwaren“ unb Wolanck hatte etwas unehrerbietig geantwor-tet. Dieses noch vorhandene Schreiben hat Beethoven inkeinem Grimme kreuz und quer dick durchstrichen und mitolgenden Bemertun en versehen: Auf der einen Seite:

»Mit einem sol en Lümmel, der einem das Geld ab-Ltiehltz soll man auch noch Komplimente machen. Stattessen zieht man ihn bei feinen ekelhaften Ohren.“

Auf der anderen Seite:„Sie Schreibfubler, korrigieren Sie Jhre durch Un-

wissenheit, Uebermut, Eigendünkel und Dummheit gemach-ten Fehler, das schickt sich besser. als mich belehren zu wol-len, benn das it gerade, als wenn der Esel Minerva be-lehren wollte. eethoven.“

‚”5. Mem ‑M‚42% " NIVEA'C R‘EMEL.

gegen spröde Haut-

Der ehrlichste Republikaner.

Ein hervorragender Polititer der USA trat in ein-enGeflügelladen. um einen Truthahn zu kaufen. Jn dem Ladentraf er mit drei Siegern zusammen und redete sie folgender-maßen an: „Mitbürger, ihr seid doch jedenfalls so gute Repu-blikanser wie ich?“

»Natürlich ——Schwarzen

»Nun gut. Jhr seht hier diesen Truthahn, den größten imganzen Geschäft. Den chenke ich demjenigen von euch, der mirden unwidersprechlichsten Grund angeben kann, aus dem ersich zu unserer Partei hält.“

»Ich« , antwortete der nächststehende, „bin Republikaner,weil nur die Republikaner uns Neger frei gemacht haben.«

„Der Grund ist sehr ut«, lobte ihn der Senator. »Wiedenkt ihr darüber. meine Freunde .

»Ich bin Republitaner«', äu erte si der weite, »weilsonst niemand Schutzgesetze für ie Far igen efürwortet."

»Gefällt mir vorzüglich läßt sich entschieden hören. Aberes ist noch ein Bewerber da. Was sagt ber?“

» —- o, ich bin Revublikaner, weil ich gern den Trut-hahn ha en möchte“. gestand der dritte.

Da lachte der Senator hell auf, klopfte dem dritten Negerauf bie Schulter und entfchied: „Mann, Ihr habt den Vogelab eschossen. Euer Grund it der unwidersprechlichste, weiler r ehrlichste ist. Da habt hr den Truthahn.«

Ein ungalanter Staatsmann.Als auf bem Wiener Kongreß im Jahre 1814 bie ichbne

Fürstin Ligne allerlei nicht gerade schmeichelhafte Aeiißesrungen über den preußischen Staatstanzler Fürst Sarden-ber gemacht hatte, gelang es ihr wirklich, den Kaiser vonNu land, an den diese herabsetzenden Worte gerichtet waren,gegen barbenberg einzunehmen.

Der energische Fürst aber durchhieb sehr rasch den Kno-ten, indem er direkt beim Zaren über diese Jntrige Be-schwerde führte.

Nachdem die Angelegenheit erledigt war, bemerkte derrussische Kaiser: »Nun, es waren doch wenigstens schöne Lip-pen, die Ihnen Leid zufügten. Wenn man den reizendenIllusid lber Fürstin ansieht. muß man stets an eine Roseen en «

»Gewiß«, erwiderte trocken der ungalante Staatsmann,„aber an eine Rlatfchrofel"

ielbftverftänblich". erklärten die drei

I

sitt gefährlicher Eid.Der als Präsident eines hohen Gerichtshofes verstor-

bene Dr. von Leitgeb war im Anfang seiner LaufbahnLandrichter in einem Gebir sstädtchen. In einem ProzeßLollte er einen Mann vereid gen, war aber überzeugt, daßiefer einen Meineid schwören würde, und versuchte daher,

den Mann durch Vorstellungen von himmlischer und irdi-cher Gerechtigkeit davon abzubringen. Als der Mann trotz-em nicht von der Eidesleistung abstehen wollte. rief von

Leit eb dem Gerichtsdiener zu: „Meier, machen Sie basFen ter aufl«

Der erstaunte Gerichtsdiener ögerte und sagte: »Aberich bitte, Herr Landrichter, bei diesem Windel«

»Das macht nichts“, antwortete der Landrichter. „Dennwenn ber alte Michel fe t einen Meineid schwört, so holti n ogleich der Teufel. lauben Sie, daß ich mir hier die

ensiter zertrümmern lasse, wenn der Teufel hier hindurch-ährt und den meineidigen Kerl holt?“

»Den Landrichter. ich sgwöre lieber nicht!" rief ent-setzt der Zeuge und machte s schleunigst aus dem Staube.

C

(Empfehlung.‚hausfrau: , Warum wur-

den Sie von Jhrer vorigenHerrschaft entlaffen?“

Dienstmädchen: »Ichhatte vergessen, die Kinderzu waschen.Die Kinder (einftimmig):

, nimm bie!“W")

Garmot tut wohl

lindert Schmerzen .siisj Micfmm', Ni'nrnlqiv. Ist hins,'h’hvmtnt, Heu-umstle Krisis-«tin-u- und lisitststststsum-»tin

W Pri‘xx-

“L. fix ’D’

3eichnung: Stange (

»Also kommen Sie, meine herren, ein letztes Glas zumWohl aufs neue Jahr.“

O

Zug um Zug.

Ein Büchsenmacher zu Nürnberg schrieb im 16. Jahr-hundert an den Markgrafen Johann von Brandenburg:»Guten Tag, herr Markgraf, Eure Büchse ist nun fertig.Schickt Jhr mir das verdungene Geld dafür, so schicke ichEuch die Büchse. Schickt Ihr mir das Geld nicht, so schickeich Euch die Büchse nicht. Und hiermit Gottbefohlenl« ·

.

„Steh' auf, hänschem und gib dieser Dame deinenPlatz! Denk’ immer, daß man durch höflichkeit nie verliertl«

»Na —- aber hier immerhin meinen Platzi«s

„Stell bir mal vor, ein fabelhaftes Mittagessen: Suppe,Fisch, Fleisch, Kartoffeln, Gemüse. Kompott. Käse. und dasalles für sechzig Pfennige!«

»Fabelhastl Wo gibt es denn bas?“„Das gibt es nichtl Aber stell dir mal vor . . ."’

Schluß des redaktionellen Teils. —- Geschäftliches.

Das Zeit und Unkosten erfoarende BantkontoDer Jahresschluß steht vor der Tür. Der hausvater hat sich

taum von den .,Strapazen" der Feiertage den Weihnachtseinskaufen für Frau und Kinder erholt. als er sich schon wieder mit»Gelddispositionen« befassen muß Er schimpft: Da muß er am2. Januar erst einmal den Weg zum Vermieter machen. um dieMiete zu bezahlen-, dann muß er Bersicherungsgesellschasten be-fuchen, bei denen die Prämien für die Lebens-, (Einbruchs unbFeuerversicherung fälli sind-. auch die Krankenkasse. die wiederwoanders liegt, erwar et ihn ur Einzahlung seines ‘Beitrages.Na, und dann sind in einigen eschäften noch die restlichen Rech-nungsbeträge für die Weiznachtsgeschenke zu begleichen. Wonimmt er loß dafür das eld her? haltl Er hat fa noch inder Truhe ein paar Wertpapiere liegen. Die geben setzt am2. Januar Zinsens Wie schön. mit der ..Eouponschere« arbeitenzu könnenl Aber wie lästi auch, nun auch noch zu einer Bankgehen zu müssen, um die Zinsscheine einzulösenl Wieviel eitund Wege und langes Warten an den Schaltern unb Kassen aswieder erfordern

Aber braucht denn unser hausvater sich all diese Umstände zumachen?! Wieviel einfacher hätte er es, wenn er ein Bankkontobesäße. über das er durch Scheck oder Ueberweisung verfü en tanii.Dann se t er si nur an den Schreibtisch und fordert ie Bankauf, u aften eines Kontos die Miete. bie ‘Bcrficherungsprömten,den rankenkas enbeitrag unb bie Rechnungen zu begleichen, oderschreibt die entprechenden Verrechnungsschecks aus. Da spart erwirklich Zeit und Gelds Der Mühe des Zinsscheintrennens brauchter sich auch ni t zu unterziehen. wenn die Bank seine Wertpa iereverwaltet; sie chreibt rechtzeitig die Zinsen dem Konto gut, orgtund wacht darüber. dgß keine Ansprüche aus den Wertpapiereiiverlorengehen und schutzt sie vor allem im Tresor vor Diebstahl.

An diesem Beispiel läJ si der »Dienst am Kunden« beson-eiders anschaulich zeigen er Riesen abl der Bankeinleger.

die zum Iahresbeginn burä Scheck oder eberweisung ihre 3 -

lungen begleichen, sind es unberte von Millionen, bie auf bieeWeise bar eldlos bei den anten umgesetzt werben, ein — be-triebstechn ch und volkswirtschaftlich betrachtet —- Zeit und Un-kosten ersparender Bor ang. Ohne diesen bar eldlosen äuhlungssverkehr wäre bei der s malen Basis unseres eldkapita estandesnur ein Bruchteil der Zahlung-Takte möglich. Was müßte fürhartgeld geprägt und wieviel anknoten müßten gedruckt wer-den, wollte man sich der umständlichen Barzahlungsmethoden ver-gangener und überlebter Zeiten bedienen Der Schecks und Gira-verkehr bei den Banten bildet demnach neben dem Kredit- undEffektengeschäft eine der wesentlichsten Aufgaben, die sie nicht nurim Interesse der Kunden. onbern auch ber gesamten Wirtschaftzu leisten haben.

— «— Oeffentliche-I Dank!

Ich litt an einem schwerenSpendc Rückenmarks-Norvonlelden

mit Dopfvelfehen und Schwächen finden in allensin- Gliedern hab ich mich kaum ruhten niite. n meiner

tie ten Not wandte ich mich an das Parmoori mittheil-in titiit und machte eine Pyrnioor-.skur. Jch befinde mich

das etzt vom-mitten wohlauf. Rächst Gott verbaute ich bemnftitut bie lückli e Wendung meines hoxgiungssäen Zit- anbei. Ich ann d e mooraltnr allen nli denden

Winters aufs be e empfehle-r DerDei inghofen, den 28. 1. 86. Gherard Sorte,

kaufm. Angestelltenvitfsk Auskunft kostet-los horch Pyrniovriveatiirneiuuttitiie

MitnchentM « Munaftr. 9. Seit 25 anerkanntewert Folge bet Ytervenleiden aller an, bei o gesustiliiden von

laganfällen, Gehftdriingeii. Neurasthenie inGelentleideinHunderte Unersenintngen nnd Danks-IN ——

.8um Eocbenenbe' und . in ttvertretb· m. 52 erscheinen ais Mine.D. A. s Bi. 85: obs 984. l. Dis-T sur die auf dieser Seite erscheinenilnaeigen tft der Verlag ver vort. uns nicht Mit-it seeantivertttchUe t! eittt nun a . I s In“! m-wZAtm « set-Mäuse m 1. t- aten- 3a. Ismene-.

Page 7: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

2. Beilage zu Nr. 154 der »BroeliauerZeitung«Sonntag. den 29. Dezember 1935. ' '

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Fränze stand ganz still in einer Ecke und wartete. Undes kam ihr blitzartig zum Bewußtsein, daß dieser Menschein Abgesandter, ein Bundesgenosse Walter Jeschkes feinkonnte. Kein Personal war mehr hier, alle waren sie zuJeschke gegangen. Frau von Teck behalf sich mit einerFrau aus dem Dorfe, die täglich kam, und der man auchnoch einen weit höheren Lohn zahlte, als dies bisher insolchen Fällen üblich gewesen war, wenn man zur Aus-hilfe eine Frau gebraucht hatte. Die wischte und scheuertenun und besorgte den Abwasch. Das Kochen hatte Frauvon Teck allein übernommen. Sie sagte kein Wort überall das. Aber sie war in schwerer Sorge um Fränze.Fränze wußte es.

Fränze aber wußte nicht, daß es in der ganzen Um-gegend hieß, der Heidenburghof stehe vor dem Ruin. daman sich nicht einmal mehr Leute halten könne. Denn daßder Bauer alle Arbeit zu seinem Vergnügen allein ver-richte. das mache einem ja nun keiner weiß. Nur einejunge Magd auf dem Hofe und eine Frau zum Reine-machen. Es müsse sehr, sehr schlecht ftehen!

Das wußte Fränze nicht, daß man so über den Heiden-burghof sprach. Und jetzt stand Fränze und sah dem altenManne nach, den sie alle ins Herz geschlossen hatten, undder sich nun als ein gewöhnlicher Verbrecher entpnppte.Denn was hatte er denn hier oben auf dem Gangegewollt?

Der Mann schlich in die Kammer, wo die Sachen unddie Koffer des verschwundenen Jiispektors aufbewahrtwurden!

Fränze zitterte.Ein DetektivsDer den Fall Volpert untersuchen sollte? Gab man

etwa den Bewohnern des Heidenburghofes Schuld andiesem Verschwinden dieses ehemaligen Jnspektorss Oderwar es kein Detektivs War’s- nur ein Kumpan WalterJeschkes, der irgend etwas suchen mußte? Und war dannVolpert auch mit Jeschke im Bunde gewesen? Fränzewurde es ganz schwindlig von all den Gedanken, die aufsie einstürmten.

Der kleine, alte Mann kam zurück. Es mochte eine reich-liche halbe Stunde gedauert haben, während der er inder Kammer gewesen war. Und Fränze drückte sich ganzin die Ecke, besann sich dann anders und trat ihm entgegen.

Er war sehr verlegen, lachte dann und meinte, er hättesich immer danach gesehnt, mal vom Giebelfenster deshohen Gutshauses in die Umgegend schauen zu dürfen.Und Frau von Teck hätte es ihm erlaubt. Nun sei er jetztdort oben gewesen.

Da die Kammer tatsächlich hier oben auf dem Speicherlag, war nichts dagegen zu sagen. Aber in der Kammerhatte er nichts zu suchen gehabt. Und die Kammer lag andem langen Gang, an dem die vielen kleinen Kammernund Kämmerchen lagen. Der kleine Mann hatte zum

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Giebel hinaussehen wollen. Da hätte er den Gang entlang .gehen müssen, was man sehr gut sah, auch wenn man daserste Mal hier oben war.

Fränze sagte leise:»Sie haben jetzt nicht die Wahrheit gesagt. Wer sind

Sie überhaupt? Sind Sie im Dienst des Walter Jeschke?«Ein kurzes Besinnen, dann richtete sich der alte kleine

Mann stramm auf unb fagte:»Ich bin im Dienst! Jm Dienst der Berliner Kriminal-

polizei! Und es handelt sich darum, festzustellen, wer denJnfpektor Volpert umgebracht hat!“

»Volpert? umgebracht? Er wird geflohen sein. Erhatte mir seit langer Zeit Stimmen beruntreut.“

»Das stimmt! Trotzdem hatte jemand ein besonderesInteresse, ihn beiseite zu bringen, weil er zu viel wußte.Jch will die Sache gern mit Jhnen durchsprechen, um somehr, als Sie mir vielleicht ein wertvoller Bundesgenossesein können. Sie sind ja diejenige, gegen die sich WalterJeschkes Haß jetzt richtet!“

Fränze drückte seine Hände.»Mein Gott —- wenn sich doch alles klärte!«»Wo können wir uns über die ganze Sache unter-

halten?“»Ich treffe Sie am Nachmittag zufällig, wenn Sie

wieder Steine suchen«, sagte Fränze und lächelte. "Und der alte Kriminalbeamte lächelte auch.Und dann schritten sie am Nachmittag über den schmalen

Feldweg. Drüben schaffte einer mit kraftvollen Armenganz allein auf dem riesigen Kornfeld. Und der kleineMann sah hinüber, seufzte nnd meinte:

»Ein prachtvoller Mensch, dieser jetzige Großbauer vomHeidenburghofi Der würde es schaffen, auch wenn ihmnicht von anderer Seite bereits Hilfe käme. Der ist trotzigund ehrlich und stark. Der nimmt den Kampf mit Jeschkeauf, trotzdem sie einmal Freunde waren. Und der schöneOstfriese wird glänzend beweisen, daß man eben immer

wieder mit eigener Kraft und Ehrlichkeit am weitestenkommt.« «

Was Fränze bei diesen Wort-en empfand, läßt sich nicht Vmit Worten beschreiben. Am liebsten wäre sie dem kleinen.

ROMAN VON

WGERT ROTHBERG;lieben alten Herrn hier davongelaufen.Andreas Büttegg, hätte gesagt:

»Hilf mir "Doch! Jch war ja wahnsinnig, als ich an dirzweifeln konnte. Vergib mir, Andreas! Jch liebe dicht«

Das ging nicht mehr! Der Mann dort drüben würdesie genau so gleichgültig ansehen mit den großen, trotzigenAugen, wie er sie die ganze letzte Zeit über gleichgültigund kalt angesehen hatte.

Und Fränze sagte leise und demütig:»Herr Schirmhals, wissen Sie, daß ich mein Glück zer-

brach, weil ich meinen Mann mit Walter Jeschke auf eineStufe stellte ?«

»Wir wissen alles. Büttegg hatte als junger Menscheinen Streit mit seinem Stiefvater. Der Stiefvater hatteden Siebzehnjährigen schlagen wollen. Sehen Sie doch

Hinüber zu

dorthin, ob dieser sich jemals von einem anderen Menschen —schlagen ließe. Also kam’s zur Katastrophe. Der Stiefvaterschlug lang hin. weil Büttegg ihn abwehrte. An diesemSturz ist der Mann gestorben. Der Junge ist freigesprochenworden. Da war er aber längst davongerannt. Bütteaa

esM «-“E“M novesssss W

SYIFIJEFFRM

Helma lernt lenken? Ein« heiterer Romanl Es klingtwie ein Schwank, und die Geschichte fangt auch tin-gemein luftig an. Aber Heiterkeit, c{grohfinm Frohmutsind kaumfverwandt mit dem Schwank und der fBoffe.Helma lernt lenken, nicht nur Auto; sie, die Ungebardigeund Unbeherrschte, lernt das eigene Leben lenken. DieSchule des Leids läßt sie reif, ernst,»g-ut werden. Einheiterer Roman? Es liegt so viel Güte, Sonne, Froh-sinn, Kultur in diesem Roman, daß sich seinem Reizniemand entziehen kann, Zwei grundverschiedeneMänner, zwei grundsverschiedene Frauen —- aber eineein ‚eitliche Linie geht idurch den ganzen Roman, dervie , viel mehr ist als Unterhaltungslektüre.« MarliseSonneborn, die sich mit ihren Romanen, wie »Forst-

meister Grote«, »Marianne bedarf noch der Leitung«,«Wied·ersehen mit Peterle«, »Schäsers Gun-dula«, immer mehr durchsetzt, ist eine der

erfreulichsten Erscheinungen der neuenLiteratur.

ist immer ein anständiger Kerl gewesen. Und —- liebejunge Frau Büttegg, der Heidenburghof wäre längst inJeschkes Händen, wenn Andreas Büttegg nicht gewesenwäre.«

»Ich weiß es«, sagte Fränze und blickte wieder hinüberzu dem Manne. der einsam dort drüben schaffte.

»Wer hat Sie beauftragt?“ setzte sie nach einer Weilehinzu.

Er lächelte nachsichtig.»Die Polizei war immer hinter der Sache Volpert her.

Ohne weiteres kann in Deutschland nicht ein Mensch ver-schwinden. Das mag aber dieser Walter Jeschke vergessenhaben, denn er hat zu lange in fremdem Land gelebt,wo es eben mitten im Urwald sehr leicht möglich ift, daßein Mensch verschwindet. Dort hilft man sich eben so,wenn einem einer unbequem wird. Hier sind wir immerhinter einer Sache her, auch wenn sie schon von den Leutenvergessen ift.“

»Walter Jeschkek Sie sind hinter Walter Jeschke her?“»Ja! Und wie recht wir damit hatten, beweist bereits

dieses Papier. Und Sie geht es in erster Linie an, dennes ist damit glatt bewiesen, daß ein unerhörter Betrug anJhnen vollführt wurde!« ’

»An mir?“»Ja! Denn Jhr Vater hat niemals auch nur einen

Pfennig an Jeschke zu zahlen gehabt, weil er sich niemalsauch nur einen Pfennig von ihm geliehen hat.«

»Mein Gott -—— das ist. . .«»Und weil Volpert alles wußte — ja, sogar das eigent-

liche Werkzeug zum Verbrechen dieses Betrugs war, mußteer verschwinden. Volpert war geldgierig und verschlagen.Er hat Jhren Vater lange betrogen, hat Sie dann gehaßt,weil Sie ihm auf bie Finger sahen, und war nur zu gernbereit, gegen eine größere Summe die Schandtat auszu-führen. Er hat diese Judasbelohnung niemals erhalten,denn man ließ ihn eben verschwinden.«

»Und — Walter Jeschke soll . »s« fragte Fränze scheu.»Alles führt zu Jeschke zurück. Jn den nächsten Tagen

mirb man ihn verhaften! Könnte-n Sie mir nicht etwasüber Jeschke erzählen? um, was Sie wissen. Und obIhnen jemals etwas verdächtig vorgekommen ift.“

Fränze erzählte alles, was sie wußte. Erzählte, wieJeschke ihr nachgestellt. Erzählte auch, daß ihr Gatte ihrzugegeben, daß Jeschke ihn niedergestochen hatte. Und dannerzählte Fränze, daß dieser Jeschke seine Angehörigenruiniert hatte.

»War da noch irgend etwas? Jch meine, daß wir nurja nichts vergessen. Auch das Kleinste ist von Wichtigkeit,liebe Frau Büttegg!« «

Fränze sagte:»Ja, ich besinne mich, daß ich mich immer gefragt habe:

Weshalb nannte Jeschke sich hier zuerst Erich Walter ausBreslau? Dabei wird nichts sein. Ganz gewiß wirdnichts dabei sein. Er wollte eben die erste Zeit hier un-bekannt wohnen, weil er sich über alles orientieren wollte.“

»Das wird natürlich harmlos fein, liebe verehrte FrauBütteggl Jch notiere es mir aber hoch. Jm übrigen habenSie mir eine ganze Menge Wertvolles erzählt. Es be-leuchtet kraß das Vorhaben dieses Walter Jeschke.«

»Sein Vater ist halb irre geworden«, sagte Fränze leiseund traurig.

Der alte Herr nickte.»Es ist schlimm! Sehr schlimm! Und es ist nur gut,

daß dieser Auswuchs an einem sonst gesunden Stamm -keine Kinder hat. Denn wenn ein solcher Mensch Kinderhat, wird das eine oder das andere eben doch etwas vonden Anlagen des Vaters im Blut haben.«

»Ja!«Fränze stand still und fah vor sich nieder. Und der alte

Herr schrieb noch schnell etwas in sein großes schwarzesNotizbuch.

Verhaftet! Walter Jeschke wird berhaftetl, dachte jetztFränze, und sie fah den Mann leibhaftig vor sich, der dadachte, er könne alles tun, was er sich in den Kopf setzte.

War er am Ende gar ein —- Mördeth War JnfpektorVolpert«wirklich tot? Sie hatte doch immer gedacht, daßer mit den veruntreuten Geldern davongelaufen war?

Der alte Herr streckte ihr die Hand entgegen.»Nun aber einen ehrlichen Handschlag, daß alles unter

uns bleibt! Sie dürfen kein Wort, kein noch so kleinesSterbenswörtchen über all das sprechen, was ich Jhnenjetzt anvertraut habe. Sie dürfen auch nicht sagen, werich bin. Aber ich fahre jetzt sofort nach Breslau. Jch mußdort etwas nachsehen. Leben Sie wohl, Frau Büttegg.«

Sie trennten fich.Fränze schritt am Walde hin und machte dann lehrt.

Univeit des großen Feldes schritt sie vorüber. Und dachteplötzlich:

»Hat Andreas Büttegg denn etwas zu trinken? Seitvielen Stunden arbeitet er hier draußen? Ob ich nichtetwas helfen kann? Sein verbissener Trotz ist furchtbar.Was plagt er sich nur hier allein ab? Er hätte doch ausirgendeiner anderen Ortschaft Leute bekommen-Z Allekönnen sie ja doch nicht zu Jeschke gehen?“

Als Fränze dichter an das Feld herankam, gingBüttegg wie zufällig auf die andere Seite. Und Fränzedachte zornig:

Er will keine Versöhnung. Was laufe ich ihm nach?Als sie nach Hause kam, dachte sie wieder anders. Was

wollte sie denn? Dachte sie etwa gar, Andreas Bütteggwürde sie freundlich anlachen, nachdem sie es erst für gutbefunden hatte, ihn mit Walter Jeschke auf eine Stufe zustellen? Das vergaß er ihr nicht! Niemals konnte er ihrdas vergessen. ‚

Ratlos, traurig stand Fränze da. Trotz, Zorn und diedemütige Erkenntnis, daß sie sich ein großes Glück ver-scherzt hatte, stritten in ihr.

Fränze ging zu Frau von Teck in die Küche.»Tante Teck, man müßte eigentlich meinem Mann etwas

aufs Feld hinaustragen —- meinst du nicht? Etwas zumEssen und zum Trinken!« .

»Ja, ich habe auch schon daran gedacht. Wir haben aberniemanden, den man schicken könnte. Alle Hände werdengebraucht.“

»Ich gebe!“Da nickte Frau von Teck freundlich.»Das ist sehr hübsch von dir, Fränze.« ·Und sie half Fränze, schnell das Körbchen zurechtzw

machen. Und dann ging Fränze.Je näher sie dem Felde kam, desto langsamer wurden

ihre Schritte. Dann aber faßte sie sich ein Herz.»Andreas, ich habe dir etwas zu essen gebracht. Und

Durst wirst du wohl auch haben?“

»Dankel Jch habe mir mitgenommen.‘Gleichgültig sah er von ihr fort, zeigte auf ein Stück

trockenes Brot und einen Kübel Wasser. Das Brot warsicherlich ausgetrocknet von der Wärme, und das Wasser —ja, das holte er sich gewiß vom Waldbach drüben, der klarund hell und geschäftig über saubere Kiesel plätscherte.

»Das ist keine Kost für den Großbauern vom Heiden-burghof!“ fagte Fränze und lächelte zu ihm auf.

Er sah auf ihren Mund, der herrliche kleine weißeZähne zeigte. Dann blickte er wieder fort, griff nach derGabel, mit der er vorhin gearbeitet hatte, sagte:

»Viel Zeit habe ich nicht. Nimm’s nur wieder mit,Fränze.« "

Und sah sich nicht mehr nach ihr um.Fränze aber setzte sich an den Feldrain, weil die Beine

« sie einfach nicht mehr trugen. Nach einer Weileaber gingsie still davon. Jhr Eigenwille und Trotz zerbrachen andem Manne, der sich zu keinem Spielball machen ließ, weiler wußte, was er wert war!

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Fortseßnuas folgt

Lies Deine Heimatzeitungk

Page 8: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

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(18. üortfeßung).

Im vorhergehenden Qapiiei wurde erzählt-Die Karawane findet wieder ihren richMen bezeichneten

Pfad, der zu den Diamantfeldern führt. an getan t zudem Punkt. an dem die Wanderung ein Ende hat un derRun nach dem besten Elaim be innt. Nur mit dem nötigstenGe äck versehen machen si de Männer und Frauen aufdiesen letzten, entscheidenden eg. Abwechselnd geht jeder ein-mal an Die Spige in oerbiffenem Wettkampf, und immerwieder wird dieser Plaß dem einen von dem anderen streitiggemacht Zuletzt ist Thomas an der Spitze. thler, Der krankwar, iegt am letzten Platz. Plötzlich stockt der Marsch. Deralte Biddle bricht zusammen, er hat sich den Fuß vertreten.

Die Männer sehen sich an. Natürlich hat er recht, derKann einein leid tun, aber Pech ist Pech.

»Los«, sagte Bill Ostler und beginnt wieder denMarsch. Auch Thomas und helga folgen. Kitty Allisterbeugt sich noch einen Augenblick zu dem Alten nieder undhiläs ihm, den Strumpf über das geschwollene Fußgelenkzie en.

„So long, Biddles« Auch Kitty Allister setzt sich inMarsch.

»Nimm den Kompaß mitl« brüllt Der Alte und reichtihr schnell noch das kleine Instrument.

Kurz nach dem Unfall Biddles passiert man die dritteWegmarke. In efchlossener Reihe geht's vorwärts: Tho-mas, Billy sat eite an Seite. Dahinter Kitty und helgain kurzem Ab tand.

Eine Stunde ächzen und keuchen die Runners dahin.Zannsziendet Thomas sich zu dem neben ihm marschieren-n i :„Rom ß, Billyl Aufpassen, daß wir nicht aus der

Richtung ommenl«»Satanl" heult der auf. »Biddle hat ja den Kompaßl«»Nein, ichl« stöhnt Kittys Stimme hinter den Män-

nern. »Er hat ihn mir mitgegeben.“Bill reißt ihr fast das kleine Instrument aus der hand,

wirft einen Blick darauf und flucht von neuem los.

»Gut, daß du dran gedacht hast, Thomasi Wir sindschon aus dem Kurs gekommen. hier!“ (Er hält dem Ka-meraden Den Kompaß hin. Kein Zweifel. Nach Dem Kom-paß marschiert man schon in Nordwest statt Nordnordwest.wie die Markierunaszeichen vorschreiben. Ist nicht erstaun-

lich. denn es ist chwer, auf einer Steppe dauernd diegleiche Richtung zu halten. Man kommt aus der Geraden.ohne daß man es merkt-

»Schwenkenl« Die Männer biegen ab und folgen ge-nau Der Richtung, Die Der Kompaß zeigt. Eine Stunde.zwei Stunden. Unruhig späht Thomas hart nach den Weg-matten. Bis er waren sie alle drei Stunden pünktlich Da.Nach dieser erechnung müßte man iegt ungefähr auf Dasnächfte Zeichen stoßen.

No eine Stunde. Ietzt wird auch Bill unruhig. Wond die We matten? Das Tempo wird ein wenig lang-mer, so da hel a, Die wieder einige hundert Meter u-

rückgeblieben ift, tem schöpfen und aufholen kann ieAugen tasten spähend die Büsche ab. Kein Zeichen. Nocheine halbe Stunde.

Dann lacht Kitty Allister plötzlich hart und trocken auf,so daß sich die beiden Männer unwillkürlich nach ishr um-wenden.

„haltet Die Luft an, Boys. hat keinen Zweck, daß ihrweitermarlchiert.«

»Was soll das heißenl?«Kitty setzt sich gelassen auf einen Stein« der aus den

Sandhügeln ragt.»Drei Stunden bis hier, mindestens anderthalb Stun-

den eitswärts — ich glaube, Der Vorsprung genügt fürDld harley.«

Bill Oster beugt lich nieder und faßt Die rote Kittymit derbem Griff am Arm. Sie schüttelt energisch fein-ehanD ab und blickt zu Thomas hart auf, Der oerDugt aufden Kompaß starrt.

„hilft Dir nichts, das Ding, Thomas. hab’ vorhin" einen Schuhnagel in das Gehäufe praktizisert und die Nadelabgelenkt.«

Thomas hart dreht das Instrument um und reißt denunteren Berlchlußdeckel auf. Ein winziger Nagel fällt her-aus. Die Magnetnadel pendelt zurück und zeigt, daß mantatsächlich seit drei Stunden in nordweftlicher statt nord-nordwestlicher Richtung marschiert ist.

»Frauenzimmer, Du!“ Ostler hebt mit wutverzerrtemGesicht die aust. Thomas hart fängt sie ruhig ab undschiebt den aserrden beiseite.

»Was . . . was ist Denn?“ helga ift herangekommenund sieht erschrocken in die Gesichter der Männer.

»Sie hat uns in die Irre efü rt«, fa t omas rtruhig und wendet sich wieder Kgittyhzu g Th 5N

»Warum hast« Du Das getan, Kitty?«Kalt und hohnisch glitzern die graugrünen Augen

um.

Kittys»Weil i nicht will, daß ihr Grünhörner dem alten

Biddle den ang ablaufen solltl« Erregung bebt in ihrerStimme. »Imme»r i—st«das so. Die alten Leute haben sichjahrelanz abgemuht, immer Pech gehabt. (EnDlich hat ereinmal lück. Da verstaucht er lich den Fuß, und so ein

ar blutige Grünhörner laufen an ihm vorbei und machenRun. Das kann ich nicht mit ansehenl«Bill Oftler flucht, daß man nicht weiß, ob Die lme

Der Stefpengräser von der linken-den Sonne oder vtssia sei-neu Un langteiten rot werben. Thomas hart bleibt ganz

iVisite- am; »‚ ot a r w ern-i s«,sagttk’ tw.»Das hab' ichäallein gemacht. Aber wie ich den Alsan mm.bunt-It er ngst weiter. findet die Wegmarten und . . ,-.. · seindseligee, triumphierendes Bligln steht in KittysAugen- „... kommtalsersterbeimc ‘manl"

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»Geht mal etwas weg." Thomas hart macht einehanDbewegung zu Bill und helgo hin. Sieht dann dieverwundert zu ihm aufblickende Kitty scharf an.

»Ehrlich, Kitty. War das nur wegen Biddles Oderwolltest du uns aus anderen Gründen vom Elaim forthal-ten? Vielleicht, weil man dir den Austrag dazu gege-ben hat?“

»Auftrag? Wer Denn?“»Dein Chef —- Mr. hiclfon.“

In Kitty Allsisters Augen ist kein Erschrecken, nur einegrenzenlose Verwunderung. Sie mißt den vor ihr Stehen-den von oben bis unten.

»Sieh mal an, Thomas hart!“ fagt fi-e elaffen. »Bistalso schlauer als alle die anderen. Weißt ogar, daß ichhicffons Agentin bin!“

„Schlauer nicht, Kitty, aber ich weiß es, wie du hörst.«

»Well. Glauben wirst du es mir natürlich nicht. Abervon dieser Fahrt wei der dicke hickson nichts. Er hat keineAhnung, wo ich mi rumtreibe. Er kann mir überhauptgeftohlen werden, das Ekel.«

»Du willst deine — Stellung aufgeben?“

„hör’ mal, mein Iunge«, Kittys Gesicht it offen undklar. »Was ich in Kimberley treibe, geht di nichts an.Oder hast du was zu derber en? hier bin ich Digger wiejeder andere. Und die Geschäfte des alten hicffon interef=fieren mich nicht. Aber Eharles Biddle ist ein Kerll Besse-rer Mann als ihr jungen Dachse alle zusammenl hat schonim Busch gelegen, wie ihr noch eure hofen oollgemachthabt. Darum hab’ ich’s getan!“

»Ist gut, Kitty.« Das klingt so freundlich und ruhig,daß die rote Kitty doppelt mißtrauisch und verwundertaufschaut. »Das wollt’ ich nur wissen.«

Er ruft helga und Bill wieder her und bespricht ruhigmit ihnen Die Lage, kramt ein Blatt Papier aus der Tascheund beginnt, eine Berechnung aufzustellen. Sie ist nichtschwer. Die Richtung steht fest, ebenso Die Richtung, in derman eigentlich hätte marschieren sollen» Für einen Mann.der ein bißchen Mathematik kann, ist es eine Kleinigkeit zuberechnen, wie lan e man im rechten Winkel von hier aus

is man wieder auf den richtigen Weg

stoßt.5——2“ _ 2.:. -— —-‚_‚. - _____ _'____ -—— - ___.... —_______ _________‚ h...— —. _________.__—. m—— ISIz« « Ca?- ...——‘-————-—- .__. —.-._._. - __. „_— __.______‚_____.. ä- ____._...__._..— .—- LNNS —,..«- — » R - \.._____..——-—— —--—-- --— DER... __ — -—-—z—-..-. M_._„ » - R-_ ‚__._ K .»-—..... ‘x... —- N_-‚_——— — ___———. —__— . ”u... N — — —- .-

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« Zeichnung Eimer

»Wenn wir von hier aus in nordöstlicher Richtungehen, müssen wir bei normalem Tempo in genau eine-in-

galb Stunden wieder auf den richtigen Weg kommen«. er-klärt Thomas hart ruhig. »Ich schlage vor, daß wir denRun bis dahin aufgeben und das übliche Marschtempo ein-halten, damit wir nicht zu früh nordnordwestlich abschwen-fen. haben wir die Wegzeichen gefunden, kann der Runwieder losgehen.“

„holen wir Biddle dann ein?“ fragt Bill erregt. Tho-mas lächelt. »Das wohl kaum, Kamerad. Wenn Kittyskluge Berechnung mit den süiälz Stunden Vorsprung auchnicht ftimmt, Da wir Doch Den eg viel weiter nordweftlicherreichen werden, als der Ausgangspunkt lag, fo haben wirDoch immerhin ein paar Stunden verloren. Wenn Biddleüberhaupt gehen kann, so muß er vor uns am Elaim sein.«

Oftler kocht vor Wut. Am liebsten möchte er der rotenKitty eine Tracht Prügel verabreichen, aber es ist doch wohlbesser. es bei dem guten Willen zu laffen. Thomas sieht ihnso warnend an, und Kitty Allifter fingert so verdächtig anihrer Pistolentafche und hat ein so kaltes Licht in denAugen, wenn er einen Schritt auf sie zu macht. Schlagenläßt die sich nicht.

,,Also vorwärts, Leutel« Thomas hat bereits seinenAusrüstungspacken wieder auf den Rücken genommen undschlä t Die neue Richtung ein. Plötzlich aber bleibt er stehenund ischaut verwundert zu Der roten Kitty zurück, die ruhigsitzengeblieben ist.

»Na? Und Du?“Sie erwidsert ruhig seinen Blick und hebt die Schultern.

»Ich hab' euäåaabsichtlich in die Irre geführt. Iangs.Selbstverständlich, ß ihr mich ausschließt von der weiterenFahrt.

„Sehr richtig", knurrt Dstler. Thomas schüttelt deno .p »Wer schließt dich denn aus Kitth?«»Ich würde keine Stunde mehr mit einein Kameraden

reifen, Der mich betro en hat«Thomas hart sie t Das Mädchen fest an. Dann wen-

det er sich langsam» um und beginnt zu gehen, wirft nurein einziges Wort uber die Schulter zurü :

»Komml«Zögernd erhebt lich Die rote Kirch Ein roßes Wun-

dern ist in ihr. Man läßt fie nicht sitzen. ‚an fogt sienicht fort. wie es Brauch und Sitte ist unter Diggern Noja. davon verste t Der hart weni . Ist und «ei-bi ebenein Grünborn. ber ein hochoniiiindigek Kerl ist er ebendoch-

Ganz still und kleinlaut folgt Kiity Allister den Män-

nern, die mit brennenden Fackeln in die Dunkelheit hinein-marfchieren.

XIX.„hier herum muß es sein-« Nach genau anderthalbstüns

digem Marsch macht Thomas halt und wirft die Aufpackungab. Ein Feuer wird angezündet. Kitty und helga schnü-ren die Bündel auf unD beginnen, Kaffee zu kochen, währendThzmas und Bin auf Die Suche gehen nach den Weg-zei en.

Wie St. Elmsfeuer huschen Die ziingelnden Flammender Fackeln um die dunklen Büsche, entfernen sich immerweiter, so daß sie den Frauen nur noch wie Pünktchen er-scheinen. Nach einer Stunde kommen die Männer zurück.Ein Wegzeichen haben sie nicht gefunden, wohl aber einenBeweis dafür, daß man tatsächlich die Stelle erreicht hat,wo man nach Nordnordwest abbiegen muß: einen alten,verqiiolleneii Schuh, Der bisher an Biddles Füßen gesessenhatte.

Die Sache ist klar: Biddle hat den Schuh nicht überden geschwollenen Knöchel kriegen können, hat ihn eineZeitlang in der hanD getragen unD Dann fortgeworfenl DerProviant wird wieder verpackt, die Ausrüstung übergewor-fen. helga ist müde, todmüde, aber sie würde sich lieber dieZunge a beißen, als es einzugestehen.

Die Nacht ist hell. Kalt steht der Mond über dem Ge-röll der Sandsteppe. Aber die Fackeln braucht man Doch,um Die Büsche nach Wegmarken abzuleuchten. Erst wennman Die gefunden hat, kann der Run wieder losgehen.

Irgendwie muß man eine Marke übersehen haben, dennes dauert noch ganze zwei Stunden, bis man tatsächlich wie-der so ein kleines blitzend-es Ding am Busch finDet. Damitit aber auch die Gewißheit Da. Es geht schneller vorwärts.chon nach einer weiteren Stunde findet man wieder ein

Markierungszeichen. Nun ist Ostler nicht mehr zu holten.Er fordert kate orisch den Run.

Ganz so s nell wie am Mittag ist das Tempo nicht.Auch die Männer sind reichlich ausgepumpt. Aber sie ma-chen doch so lange Schritte, daß helga nicht mehr mitkom-men kann. Kleiner und kleiner werden die Fackeln vor ihr.Thomas und Billy hat schon die Dunkelheit gefreffen. NurKittys dunkle Gestalt marschiert noch vor ihr.

Mit einem Male packt helga eine namenlofe Angst.Wenn die Fackeln Da vorn verschwinden, wenn die GestaltKittys auch in der Dunkelheit versinkt, dann ist sie alleinlGan allein im Busch, kann den Weg nicht mehr innehalten,Die Zeichen nicht sehen. Wird vielleicht irregehen und tage-.wochenlang allein umherirren in diesem sonnenharten, schau-rig-en Land, bis hunger unD Durst sie nieDerwerfen. Ber-loren, verschwunden in der großen Einsamkeit Afrikas.

»Kittyl« schreit helga plötzlich in jähem Entsetzen auf.Die dunkle Gestalt vor ihr bleibt stehen« dreht sich um.

Ein Arm leslt sich um helgas Schultern.»Keine ngst habenl Ich bleibe bei Ihnen·«

F. [Silber Sie müssen doch . . . Der Elaim . . Juni-Imie . . «

» »Ich hab’ auf Dem (Elaim nichts zu suchen«, sagt KittyAllisier ruhig und paßt ihren Schritt dem müde schleppen-denhelgas an »Wir gehen zusammen.«

Als die Sonne eben aufgegangen ist. bleibt der alteBiddle, der verbissen vorwärts humpelt, starr vor Verwun-derung stehen. Ein Schrei zerreißt die Luft. hinter ihmrommen zwei Gestalten, und das sind — by Iove --—- DasfinD Thomas und Billyl

Der Mund steht dem Alten noch offen, als Die bechenihn schon erreicht haben. Bill klappt ihn mit einem derbenSchlag auf den Kiefer zu, aber Eharles Biddle öffnet ihn

. gleich wieder.»Wieso Denn? Wo kommt ihr denn her, boys? Ihr

seid doch . . . Ihr seid doch längst beim Elaims«»Bist du sicher. daß der Elaim irgendwo hier herum

liegt?“ Weder Thomas noch Bin geben sich die Mühe, dieerstaunten Fragen des Alten zu beantworten. EharlesBiddle zeigt mit der hanD eraDeaus. Und jetzt fe en DiebeiDen auch, was die scharsen Augen des alten iggersschon längst entdeckt haben:

Fantom FieldlKaum einen Büchsenschuß entfernt steht mitten im Sand

zwischen Geröll und Steinblöcken ein Denkmal, das die Naturnicht hierhergeietzt hat: eine kleine Säule aus aufeinander-getürmten Steinen, Die aus Der Ferne aussieht wie ein ver-wittertes Männchen.

Glorial BictorialThomas und Billy beginnen zu laufen, ohne den Al-

ten weiter zu beachten, der hinter ihnen herhumpelt, ioschnell er tann. Ein Schnellan ist es nicht. Die Kräftesind ausgepumpt. die Adern stehen in dicken Strängen aufStirn und hals. Sie ftolpern, keuchen, holen aus« den zit-ternden Beinen das Letzte heraus. Wahnsinnige, unver-nünftige Anstrengung. Fünf Meter vor dem Ziel brichtOstler zusammen, liegt einen Augenblick bewegungslos.kriecht vorwärts und sieht eben noch, wie Thomas hart zudem Steinmännchen taumelt, es mit beiden Armen um-fangt und daran niedersinkt:

Gewonnenl. Als Dritter erreicht Eharles Biddle den Elaim. Kittys

List hat nichts geholfen. Zu lange hat der alte Biddleseinen Knöchel massieren müssen, zu langsam hat er sichweitergeschleppt. Daß er den Weg überhaupt ausgehaltenhat mit Den wahnfinnigen Schmerzen im Fuß. ist schon einWunder.

Aber zu tur tommt der alte Biddle trotzdem nicht.Als die Elaims a gesteckt sind und man den Sand zu durch-suchen beginnt, zeigt es sich, daß der dritte Elaim, EharlesBiddles Feld, zum mindesten genau soviel blaue Erdeenthält als die beiden anderen, vielleicht sogar noch mehr.Biddle findet in Drei Stunden Arbeit nicht weniger alsfünf re elrechte Diamanten, Die zusammen einen Nealwertvon m ndestens tausend Pfund repräsentieren. » »

Guts-rund ratet.)

Page 9: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Kälte mit leicht breiinbarem Material umkleidet sind. Hand-werksmeister, die das Auftauen von Wasserleitiingen durch ihrPersonal vornehmen lassen, sind verantwortlich für Schäden,die durch« dieses angerichtet werden; denn wenn ein Schadenentsteht, ist dadurch der Beweis erbracht, daß die erforderlicheSorg alt nicht beachtet wurde. Die Bestrafung wegen fahr-lässiger Brandstiftung steht jedem bevor, der bei dem Auf-tauen von Wasserleitungen ein Schadenfeuer verursacht.

Eine ebenso« große Fahrlässigkeit besteht darin, daß· beidem Auftauen eingefrorener Wasserleitungen auf dem Lande,in Stallen und Wirtschaftsgebäuden sehr oft Strohgebundebenutzt und angebrannt werden. Auch hierdurch sind wieder-holt große Brande entstanden. Funken drangen infolge nichtgenügend verputzter Rohrleitungen in die darüber liegendenHeuboden oder Speicherräume ein und zündeten die leichtbrennbaren Erntevorräte an. Ein für allemal sei angeraten,zum Auftauen von Wasserleitungen ausschließlich Tücherund Decken in heißes Wasser wiederholt eingetauchtzu benutzen.

Programm des Reichssenders BreslaiiBresian Welle 315,8 Gleiwig Welle 243,Jl «

Gleichbleibendes Werttagsprogramm 5.00 Frühkönzertz5.30 Wetter; 6.00 Morgenlied, Morgenspruch, Morgen-gyninastil; 630 Morgenlonzert; 8.00 Frauengymnaftii (Mon-tag, Mittwoch und Freitag); 9.00 Wetter —- Filr d e Arbeits- ;kameraden in den Betrieben: Unterhaltungsionzert; 11.30 Zeit,Wetter, Tagesnachrichten, Wasserstand; 13.00 Mittagsberichtez14.00 Zeit, Wetter, Tagesnachrichten; 14.10 ‘Böriennachrichten;14.15 Werbedienst außerhalb des Programms; 14.45 Glück-ivünschej 14.50 Erster Preisberichtz 18.50 sißrogramm, Wetter,2. Preis-bericht, Schlachtviehmarkt (Dienstag, Mittwoch undFreitag); 20.00 Kurzbericht vom Tage; 22.00 Abendderichxet

_ « „._ ‚ Sonntag, den 29. Dezember _ «.00 Der Tag beginnt. Volksmusii am Sonntagmorgen.00 Hamburg: Hafenkonzert.00 Rudolf Gäbel: Leitwort der Woche.10 Kleine Unterhaltungsmusik (Aufnahmen).50 3eit, Wetter, Tagesnachrichten

9.00 Ehristliche Morgenfeier10.00 Der alte Holtei erzählt. Hörfolge von Elisabeth Darge.10.30 Henninguartett. Streichquartett Werk 15 Des-Dur von

E.v.Dohnanyi; Streichquartett DsDur K.B.575 vonW.A.Moza «

11.10 Lachende Wahrheiten gewürzt mit Musik11.40 Wilhelm 3iefemer: Sinfonie des Winters12.00 Berlin: Musik am Mittag14.00 Mittagsberichte14.10 Vom jungen Dorf. Sport auf bem Lande auch im

Winter? Aber wie? (Zwiegespräch)14.30 Ruf der Jugend14.45 Glückwünsche14.50 Bunte Unterhaltung15.30 Rinberfunf: Nordpolfahrt. Abenteuerliches Spiel von

Erich Eolberg °16.00 Köln: Rette Sachen aus Köln ..18.00 Leipzig: »Der Ring des Ribelungen« von RichWagiier

Dritter Tag: »Götterdämmerung«21.10«Sportereignisse des Sonntags22.40 Rachrichtendienst23.00 München: Bunte Musik zur späten Nacht

56888

« .. Montag, den 30. Dezember

5.00 Frühmusik (Musitzug der Standarte 11 Breslau-Rord)6.30 Frankfurt a.M.: Morgenkonzert (Musikzug Stand.49)12.00 Hannoven Schloßkonzert (Riedersächs.Sinf.-Qrchester)15.10 Joh. Pradel: Reue Almanache und Jahrbücher (Buch-

besprechung) "15.30 Kompositionsstunde Werner Trenkner16.10 Vom Rinstock zum Gregorianischen Kalender (3wiegespr.)16.30 Gleiwitz: Professor Alfons Perlick: Oberschlesien in Reise-

berichten des 18. Jahrhunderts17.00 Stuttgart: Uebertragung aus Ulm: Rachmitiagskonzert18.30 München: Weltpolitischer Monatsbericht vonKHaushofer19.00 Kleine Teichbaude im Riesengebirge: Baudenzauber. Ra,

da satz ber siech alt uf de Uwabank... Das Mikro_ belaufcht Riesenge irgler und Wintersportler

20.10 Der blaue Montag. Schön war's boch! Ein großerbunter Bilderbogen von den Jahreszeiten des ebensund der Liebe

22.20 Was bringen die Breslauer Theater? Plauderei von- Dr.Siegmund StraupNur für Gleiwiiz: Alfred Otto: Voraussetzungen zur

.„ äheaterlaufbahn beim Qberschlesischen Landest eater22.30 usik zur ,Guten Nacht« (Landesgruppenor ster: des

RLB.Schleien) .- .

- - » _ - Dienstag, ben 31.De3ember _5.00 Stabttheater Beuthen: Frühkonzert (L2xchester·desObers

schlcsischen Landestheaters) · « ' " ‘6.30 Köln: Morgenionzert _ __ ‚ _11.45 Richard Klose: Die deutschen Bauern.und ihr Waisen-

recht bis zum Mittelalter « · ’ · ·12.00 Leipzig: Mittagskonzert . » »

sehenszdie Welt (Bii«chbesprechz·)«15:10 Sufanne Vocke: Flieger15.30 Kinderfunk: Bastelstunde -16.00 München: Bespertonzert (UnierhaltungssFuniorch«esier)18.00 Dr. Marianne Labinsii: Jahrhunderte wünschen Glück18.15 ur Erzeugungsschlacht "« -. xkpsii18.25 ieber oon Wilh.Berger. Friedr. W. Schwochau Barit.)18.45 ahreswenbe, wie Dichter sie erlebten unb ge talteten19.00 ilvefteransprache des Reichsministers Dr.Goebbels «19.10 Deut ge im Ausland, hört ul 1935, Jahr der Freiheit20.10 Deut land ender: Das Fest beim Prinzen erowki ·22.00 Deut chlanb enber: Jn tausend munteren Roten zieh ein

Jahr vorüber -— Frohe Fahrt ins neue Jahr

Brockaiier Sport-NachrichtenS. C. „Sturm 1916“ Brockau.

Spiele am Sonntag, den 29. Dezember:In Benkwißr

8“ llhr „Sturm“ 1. A-augenb — »Reichsbahn Brockau« 1. Assugend14 Uhr »Sturm« 2. Senioren -— ,,Askania« 2. Senioren

ssn Breslaui18 Uhr „Sturm“ B-augenb —- „1. F. S.“ ZiJugend

an Janowißr10n Uhr „Sturm“ 2. its-Jugend —- „annowig“ 2. A-augenb

S ßnborn°10" hr „Sturfi' 3. Senioren. — „Süßnborn“ 2. Senioren

o i« Schw :14 u r „Sturm“ .Senioren — «Falke« 1. Senioren.

bem Spiel der 1. Smioren-Diannfehnghgggm XII-liess-e e ngenSchwottsch beginnt die zweite halbierte 1985/86.

Wer wird Reichsbürger? «Staatssetretär Stuckart über das Reichsbürgergesetz

Der Staatssekretär im Reichsinnenministerium, Dr.Stuckart, veröffentlicht im ,,Deutschen Recht« eine ausführ-liche Betrachtung zum neuen Reichsbürgergesetz. Er stelltdabei fest, daß die subjektive Voraussetzung des Reichsbürger-rechts, nämlich der Wille, dem deutschen Volke und Reichezu dienen, grundsätzlich bis zum Beweise bes Gegenteils alsvorliegend angenommen werden könne. ‚

Das Reichsbürgerrecht werde demgemä dein weitausgrößten Teil aller Staatsangehörigen bei er Erreichungeines bestimmten Lebensalters verliehen werden. Nur Un-geei nete, ber offenbare Staatsfeind, der Verbrecher ussmwür en ausgeschieden. Während bisher der junge Deut ehenur das Alter von 20 Jahren erreicht zu haben brauchte, umbereits als Reichstagswä ler über Wohl und Wehe des Rei-ches mitbestimmen zu önnen, werde das Reichsbiirgersrecht in Zukunft in einem päteren Lebensalter verliehenwerden. na dem der jun e eutsche vorher (fiele enheit ge-lhabt habe, ich im Ehren ienst am Volke (mehr ienft, Ar-eitsdiensg, im Dienste der Partei. des Staates oder in be-

ruflicher ätigkeit zu bewähren.

Staatsfeindliche Betätigung oder der erkennbar gewor-dene Wille zu feindlicher haltung gegenüber dem neuenReich, Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten, wie z.B.Nichterfüllung der Wehrpflicht, werde den betreffendenStaatsangehörigen vom Reichsbürgerrecht ausschließen. DerStaatssekretär etont ausdrücklich, daß die Reichsbürger-schast auch den in Deutschland lebenden artverwandtenVolksgruppen, wie Polen, Dänen usw. offenstehe.Dagegen müsse art- und blutsfremden Staatsangehöri-

gen, also den Buben. bie Reichsbürgerschast versagtbleiben.

Der Reichsbiirger sei der alleinige Träger der staatspoliti-schen Rechte nach Maßgabe der Gesetze. Nur er könne zumReichstag wählen oder gewählt werden. sicb an Volksabstims

l

mungen beteiligen, Ehrenämter ausüben oder zum Berufs-oder Ehrenbeamten ernannt werden. Kein Stube könne da-her in Zukunft ein solches öffentliches Amt ausüben. DerStaatssekretär hält es für notwendig, daß der Begriffdes öffentlichen Amtes eine gewisse Ausweitungerfährt. Man werde ihn dahin bestimmen können, daß, ohneBeamter zu sein, auch derjenige ein öffentliches Amt beklei-det, der obrigkeitliche oder hoheitliche Aufgaben erfüllt, bei-spielsweise die Notare, ßanbelsrichter, Schöffen, Geschwo-renen, Konkiirsverwalter, Zwangsverwalter usw. Dagegenwerde man den Testamentsvollstrecker, den Vormund, denPfleger, Rechtsanwalt und Arzt nicht als Träger eines öffent-lichen Amtes in diesem Sinne ansehen können.

Verordnung zum ReichsbiirgeraesedDas Ausscheiden der iüdifchen Beamten.

Deroiiieichsminifter bes Jnnern hat eine 2. Verordnungzum Reichsburgergesetz erlassen, die klarstellt, welche jüdi-chen Personen als Beamte und als Träger eines öffent-lichen Amtes im Sinne des § 4 der 1. Verordnug umReichsbiirgergesetz anzusehen sind. Die Verordnung bringtferner für jüdische Beamte, die ohne Versorgung ausschei-den, und für gewisse Gruppen von füdischen Trägern einesöffentlichen Amtes wie z. B. die Rotare, denen die Ge-bühren selbst zufließen, die Möglichkeit, bei Würdigkeit undBedürftigkeit Unterhaltszuschüsse zu erhalten. Ebensowird jüdischen Beamten ohne Versorgung und den genann-ten Notaren die Möglichkeit der Kündigung ihrer Woh-nungen eröffnet, wie dies seinerzeit bei Durchführung desBerufsbeamtengesetzes geschehen ist. Die Verordnung be-,stimmt schließlich, daß Juden leitende Aerzte an öffent ichenKrankenanstalten sowie freien gemeinnützigen Krankenan-stalten und Vertrauensärzte nicht sein können und mit dem31. März 1936 aus ihren Stellungen ausidteiben.

_ Wer ist nuterstützungsberechtigt?Einzelheiten der neuen Familienunterstiitzung

Die Verordnung über die Unterstützung der Angehöri-gen der zur Erfüllung der aktiven Dienstpflichteinberufenen Wehrpflichtigen und der einberufenenArbeits ienstpflichtigen liegt ietzt zugleich mit eingehendenDurchsührungsvorschriften im Wortlaut vor. Unterstützun s-berechtigi sind die Ehefrau des Einberufenen, auch ieschuldlos geschiedene Ehefrau, die von ihm unterhalten wird,{Eimer bie ehelichen Kinder einschließlich der Stief- undflegekinder sowie die unehelichen Kinder, für die die Va-

terschaft anerkannt ist, schließlich Verwandte der aufsteigen-den Linie, auch Adoptiveltern, wenn sie den Einberufenenvor der Einberufung an Kindes Statt angenommen haben.

Die Gewährung der Unterstützung ist von der Stellungeines Antrags abhängig, ber bei dem Stadt- oder Landkreisoder bei dem Bürgermeister i»der Aufenthaltsgemeinde e-teilt werden ’ ‚an. Die Familienunterstiilzung ist min e-ens fiir einen! halben Monat im voraus zii zahlen.

Sie ist einzustellen, wenn der notwendige Lebensbedarfdes Unterstiitzungsberechtigten auf anbere Weise gesichert ist.Sie ist ferner einzustellen, wenn der Einberufene aus demaktiven Wehrdienst oder dem Rei sarbeitsdienst ausscheidetoder wenn er auf Grund einer reiwilligen Verpflichtungweiterhin im Dient bleibt. Unter tützungsberechtigt ist, werden notwendi en ebensbedarf nicht oder nicht ausreichendaus eigenen räften und Mitteln beschaffen kann und ihn

. sind ihre sonstigen Hauszaltspflichten

auch nicht von anderer Seite erhalt. Bei der Bemessungdes notwendi en Lebensbedarfs ist auf bie bisherigen Le-bensverhältniPse Rücksicht zu nehmen. Zum notwendigenLebensbedarf gehören der Lebensunterhalt einschließlichUnterkunft, Krankenhilfe, bei Minderjähri en Erziehungund Erwerbsbefähigung, bei Blinden, Tau stummen undKrüppeln Erwerbsbefähigung.

Für die Bemessung des notwendigen Lebensunterhaltswerden örtlich Richtsätze fest eselzt, die die Richtsä e der all-gemeinen Fürsorge um ein iertel übersteigen m ssen. Artund Maß der Unterstützung richten sich nach den Besonder-heiten des Einzelfalles, wobei entgegenkommend verfahrenwerden soll. Neben der richtsalzmiißigen Unterstützung findMielsbeihlifen zu gewähren.

Bei der Bemessung der Unterstützung ist zu berü ichtiigen, daß die übrigen Mitglieder der Haushaltsgemein chasiim Rahmen des (-3umutbii,l Ihre Mittel unb Kra te zurDeckun des notwendigen Lebensbedarfs zur Ver ügungstellen Pollen, auch wenn sie zur Unterhaltsgewährung nichtver flichtet sind. Auch der Unterstützungs erechtiTte selbiimag seine Arbeitskraft einsetzen, Frauen darf je o Er-werbsarbeit nicht zu emutet werden. wenn dadurch d e ge-ordnete Erziehung igrer Kinder gefährdet würde. Ebenso

zu berücksichti en.Vom Verbrauch oder der erwertung des Vermögens arfdie Familienunterstützung nicht abhängig gemacht werden.

’:-

um die Punkte steht abermals bevor, denn auf dem »Falke«-Platzin Schwoitsch ist nicht so leicht zu gewinnen. Erst vor drei Wochenhat es der augenblickliche Tabellensiihrer (1. F. S.) zu spüren be-kommen und konnte nur mit einem Unentschieden (2: 2) ben Platzverlassen. Aber dennoch wird die hiesige (Elf mit allem Eifer ansWerk gehen und versuchen, beide Punkte mit nach Brockau zubringen. Schiedsrichtern wird Aßmann von „02“.

i sAerztlicher Sonntagsdieust.] Am Sonntag, ben29. Dezember wird der ärztliche Sonntagsdienst von HerrnDr. Breitkopf, Gr. Koloniestraße 7, wahrgenommen.

« IFeuer in der Weihnachtsuacht.] Der hl. Abendwar angebrochen, aus den Häusern strahlte schon derLichtglanz der Weihnachtsbäume —.- Feierstimmung lagüber dem ganzen Ort, da ertönte plötzlich die Feuersireneund riß mit ihrem Alarmruf alles aus dem so frohenund glücklichen Zusammensein. Die Brockauer.FreiwilligeFeuerwehr wurde zur Löscharbeit nach Benkwitz gerufenund war als erste Wehr am Brandherd. Auf dem Guts-hofe war aus bisher ungeklärte Weise eine etwa 50 Meterlange und 12 Meter breite Scheune mit Inhalt in Brandgeraten. An der Löscharbeit beteiligten sich noch dieFreiwilligen Feuerwehren Benkwitz, Sacherwitz, Tschechnitzund die Breslauers Wehr. Das Feuer wurde mit sechsSchlauchleitungen angegriffen und konnte niedergekämpftwerden.20 Morgen durch das Feuer vernichtet worden.

‘ lErgebnis der Straßensammlung der Hitlerjugendin Brockau.l Die von der Hitlerjugend vom 18. bis21. Dezember durchgeführte dritte Reichs-Straßensammlungerbrachte in Brockau den Betrag von 220,65 Mark.

* fBerkaufdes WinterhitfswerksReiterleinin Brockau.1Von den vom Winterhilfswerk zu Weihnachten heraus-gebrachten Sammelabzeichen, ein im Hirschberger Kreiseangefertigter Weihnachtsreiter, wurden in Brockau 1426 Stückim Betra e von 285,20 Mark verkau t.

« IT tigkeitsbericht der Polizeif rNovember1935.1Anzeigen wurden erstattet: wegen Sittlichkeitsvergehen l,Sachbeschädigung 2, Felddiebstahls 1, Berstoß gegen dieMaß- und Gewichtsordnung 2, Ruhestörung 1, Verstoßgegen bie Reichsstraßenverkehrsordnung 11, Uebertretunger Reichsgewerbeordnung 2. An gebührenpflichtigen Ver-warnungen wurden 21 erteilt. Andere Amtshandlungen:Durchsiichung 1, Gntnahme von Lebensmittel- und Bedarfs-egensiandsproben 4, verantwortliche Vernehmungen 31,

ärugenvernehmungen 42, Unfallvernehmungen 14. Jnsonstigen polizeilichen Ermittlungen, Feststellungen, Er-

Mit der Scheune ist die Ernte von etwa·

,Wert haben, wenn dieser bei heutigen,

suchen auswärtiger Behörden usw. wurden 283 Sachenbearbeitet. Gemeldet wurden 5 Fundsachen.

‘ [Den Verletzungen erlegen] Am 29. Novemberwurde der Kaiserliche Gesandte a. D. Kracker vonSchwartzenfeldt auf Bogenau bei Wangern, der sichin dem verunglückten Katterner Zuge befand, schwer ver-letzt, an dessen Folgen er am 23. Dezember starb.

Genaue Anschrift bei Aeujahrskarten Glückwünschesum Jahreswechsel sollen bei den Empfängern pünktlich ein-reifen. Bei dem Riesenumfang der Neufahrspost verseheman daher« jede Sendung mit einer einwandfreien Anschriftdes «Empfangers, besonders müssen Straße, hausnummeyGebäudeteil und Stockwerk, bei Großstädten außerdemPdstbezirk und Zustellpostanstalt recht deutlich geschriebensein. Notwendig ist auch die Absenderangabe, damit dieSendung sofort zurückgegeben werden kann. wenn sie demEmpfänger nicht zugestellt wird. Mit dem Markeneinkaufist beim Jahreswechsel nicht bis zuletzt zu warten, man sollsich fruhzeitig mit Marien eindecken. Zug-unsten der Deut-schen Norhilfe wird man für die Neujahrsglückwünsche auchrecht viäle Wohlfahrtsbriefmarken und Wohlfahrtspostkartenverwen en.

ungültig werdende Postivertzeichew Wie bereits mit-geteilt wurde, werden mit Ablauf des 31. Dezember 1935eine Anzahl Postwertzeichen außer Kurs gesetzt. WelcheFreimarken dabei in Frage kommen, ist aus einer Besikanntmachung ersichtlich, die in den Schaltervorräumen derPostanstalten bis Ende Januar 1936 aushängt. Gleich-zeitig verlieren auch die Postwertzeichen des OstropasMarskenblocks die Gültigkeit zum Freimachen von Postsendunsgen. Nichtaufgebrauchte Wertzeichen dieser Art können im,Monat Januar 1936 bei ben Postanstalten gebührenfreigegen andere Postwertzeichen umgetauscht werden. «

_ Zweieinhalb Milliarden für gebrauchte DeiNach einer amerikanischen Statistik wandern fäfweieinhathilliarden RM in Form gebrauchter Briefumschlage in die Papierkörbe der ganzen Welt. Jn diese ge-waltige Summe sind allerdings auch die entwerteten Frei-marken eingerechnet, die für Philatelisten immer noch einen

. « im Umlauf befind-lichen Marien im allgemeinen auch nicht sehr groß ist.Die Amerikaner sind immerhin der Ansicht, daß die Brief-marten allein die Summe von zweieinhalb Milliarden manretten könnten, wozu noch das Papier der Umschläge käme.Nun liegen die Dinge allerdings nicht so, daß die erwähnteRiesensumme in nichts ausginge. Das Umschlagpapier wan-bert vielmehr zum weitaus größten Teil wieder in diePapiermühlen zurück, um wieder als Packpapter oder Puppenutzbar gemacht zu werden. Die Briefmarten werden frei-lich nur zu einem verschwindenden Bruchteil ausgewertet.

umfrhliige.rlich etwa

Page 10: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1935 ...

Geleit-te an der RordlrontJtalienisches Flugzeug zur Notlandung gezwungen.

Jn Abessinien kam es erneut zu verliistreichen Gefech-ten zwischen den italienischen und den abessinischen Streit-kräften Der italienische Heeresbericht teilt darüber u. a.mit:

Eine unserer Erkundungsabteilungen hat im Gebietedes Tatazze Gruppen bewaffneter Abessinier in der Nähe desPasses AiGaga zurückgeschlagen. Auf der feindlichen Seiteiub bie Verluste sehr groß. Auf unserer Seite sind sechsSoldaten italienischer Nationalität und drei Eriträer ge-fallen. 4 Offiziere. 9 italienische Soldaten unb 37 Eriträersind verletzt. Die Flieget sind auf ber ganzen Front invollster Tätigkeit.

Jn den Ostabhängen der hochebene ist eine Gruppeabessinischer Krieger, die in der Richtung auf das Danakil-gebiet und die Salz-Tiefebene abzusteigen versuchte, voneiner hundertschaft der Danatiltruppen zerstreut worden.Die Abessinier haben fünf Tote und sechs Verwundete aufdem Gelände zurückgelassen Die Luftwaffe im Somaligebiethat abessinische Truppenzusammenziehungen zwischen DauaParma und (Sonate Doria mit Bomben belegt.

Nach einer Meldung aus Addis Abeba soll von zweiitalienischen Flugzeugen, die Dagabur überflogen hatten,eins durch die abessinischen Flugzeugabwehrgeschiitze zurNotlandung gezwungen worden sein. Die Jnsassen seien ge-fangengenommen worben.

Eli italienische MGI erbeutet?Addis Abeba. 28. Dezember.

.. Nach abessmischen Meldungen hat im Gebiet von Tem-oien Dedsas hailu Kebede, der eine große abessinische Vor-hat fuhrte eine Anzahl italienischer Posten erfolgreich ange-griffen, bie sich zu beiden Seiten der Straße Matalle—Aduaemgebaut hatten. Die Beute dieser Kampfhandlungen sollenelf Maschinengewehre sowie 200 Gewehre mit Munition be-tragen.

Keine VerltöntiigiingsausliilitDie sriedensbedingungen Abessiniens.

London. 28. Dezember.· Die Bedingungen, unter denen der Kaiser von Abessi-

nien bereit ist, Frieden zu schließen. lauten, wie der Sonder-berichterstatter des Reuterbüros in Addis Abeba aus zuver-lässiger halbamtlicher Quelle erfahrt, wie folgt:

1. Völlige Zurückziehung der italienischen Truppen vonabesfinifchem Gebiet. 2. Jtalienische Schadenserfaizzahlung3. Anerkennung Abesfiniens als souveräner Staat. 4. Fest-setzun der Grenzen zwischen Abessinien und den italienischenQolon en durch e nen vom Völkerbund ernannten internatio-

l

nalen Ausschu 6. Abessinien ist bereit, ausländische Kat-geber in wirtf Gillidmt. finanziellen und oerwattungsmäfzisen Fragen anzunehmen. aber italienische Beamte solleniervon ausgeschlossen sein.

Der Berichterstatter hält es für möglich, daß Abessinienunter Umständen auf die Schadensersatzzahlung verzichtet,glaubt aber, daß die Abessinier auf seden Fall auf den übri-gen Bedingungen bestehen werden, es sei denn, daß sie milistörisch völlig geschlagen werben. '

Kein Krieg gegen ItalienEntschließung des französischen nationalen 3rontiämpfer—

oerbanbes.

Der Vorsitzende des französischen Nationalen From-kämpferverbandes (UStG), Jean Goy, ist vom französischenMinisterpräsidenten empfangen worden. dem er eine Pro-testentschließung seines Verbandes gegen das Vorgehen ge-genüber Jtalien überreichte. Jn dieser Entschließung heißtes u. a., der Nationale Frontkämpferverband sei über dieErklärungen, die am vergangenen Freitag im englischenUnterhaus abgegeben worden seien, unterrichtet; er weigeresich aber, still chweigend über gewisse Jrrtümer hinwegzu-gehen, die eine bewaffnete Auseinandersetzung mit Jtalienauslösen könnten.

Er halte es vielmehr für feine Pflicht, schon seht zu er-klären. daß er keinen einzigen französischen Soldaten derGefahr aussetzen werde, in einem Vruderkrieg gegen Italienzu sterben. Man werde die Irontgeneration niemals da-von überzeugen können, da sie die Waffen gegen diejenigenergreifen solle. die wie ngland und Italien Seite anSeite mit ihnen auf französischem Boden gekämpft haben.

Franireiilis FlotteniiiiinitiieDie Schwierigkeiten der Londoner Flottentonferenz.

Paris, 28. Dezember.· Der französische Kriegsmarineminister P i e t ri äußertesich zu einem Vertreter des »Petit Journal« über dieSchwierigkeiten der Londoner Flottenkonferenz. Die ameri-kanische und die britische Marine, führte Pietri aus, hätten

- von jeher versucht, ihre Vorrangstellung zu behaupten, eineSteigung, gegen die sich nicht nur Japan wehre, sondern dieauch bei Frankreich auf starke Gegnerschaft stoße.

Frankreich halte es außerdem für gefährlich, sich aufmehrere Jahre im voraus zu binden, weil die gegenwärtigeLage sich ändern könne. Man müsse sich vielmehr daraufbes ränken, unter den Flottenmächten ein Re ime des e-gen eitigen Vertraiiens herzustellen und zu beschließen, fichjedes Jahr das Flottenbauprogramm mitzuteilen. Wenndjese Voraussetzungen geschaffen seien, könne man an andere

Vereinbarungen gehen, wie beispielsweise an die Bes räu-iung ber einzelnen Einheiten, aber nicht die der Ge amt-tonnage.

.. Pietri bedauerte es, daß die Frage der qualitativenRustungen,« in der wesentlictåzweniger Meiniingsverschieden-helfen bestanden, nicht von eginn an aufgeworfen wordenei. Vielleicht werde es möglich sein, bei der Wiederauf-nahme der Kvnferenz im Januar von französischer Seiteeinen Plan einziibringene der zwar auf bem französischenStandpunkt aufgebaut sei, der aber nichtsdestoweniger ge-eignet sein formte, von allen beteiligten Mächten angenom-men zu werben.

man könne jedoch schon ietzt mit Bestimmtheit erklären.daß überhaupt „feine Rede davon sein könne. die gegen-wärtigen franzosifchen Neubauten aufzugeben. Er altees ferner sur nicht ausgeschlossen, daß im weiteren Ver aufeder konserenz auch Fragen ausgeworfen werden würden,die eher politischen als maritimen Eharakter hätten. so bei-spielsweise die des Stillen Ozeans und die des Mittelmeers.Vielleicht sei es auch nicht ausgeschlossen, da man über dieNordsee sprechen werbe, besonders mit R cksichi auf dasdeutsch-englische Flottenabkommem

subetendeutiilier Bezirtsleiter verhaftetVrag. 28. Dezember.

Nachdem bereits vor einigen Ta en in Brüx zwölf Per-sonen verhaftet und dem Kreisgeri t in Brüx eingeliefertworben sind, wurden nunmehr zwei weitere Personen, dar-unter der Bezirksleiter der Sudetendeiitschen Partei inBrüx, der Bergbeamte Josef Witopil, verhaftet. Sie wer-den beschuldigt, sich gegen das tschechoslowaiische El‘iepubliiaschutzgesetz vergangen zu haben.

Kleiner WeltfpiegelDer bisherige Le ationsrat der Pariser tschechoslowakischen

Gesandtschaft Dr. Jbl oll in nächster Zeit zum Gesandten beimVatikan ernannt werden, wobei noch nicht entschieden ist, ob berbisherige Gesandte Dr. Radimsky in das Ministerium zurückbe-rusen oder mit der Leitung einer anderen Gesandtschaft betrautwerben wirb.

. Die türkische Kammer stimmte dem außerordentlichen Luft-sahrthaushalt zu, der die Bereit telliing von 21 Millionen türki-schen Pfuiiden zum Zwecke der ufriistung der Luftwaffe vorsieht.

Der räsident der iingarlschen Geldinstitutszentrale, BaronFriedrich oranyi, ist am 26. Dezember in Budapest im Alter von66 Jahren an einer herzlähmung plötzlich gestorben. Er wardreimal Finanzminister; zuletzt im Jahre 1931, und hat Ungarnbei zahlreichen Verhandlungen im Auslande vertreten.

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Pfarrer Schulte

Der Abendgottesdienst fällt aus

Silvester, den 31. Dezember5 Uhr nachm. Beichte u. Feierdes hl. Abendmahles

Pfarrer Schulte

11% Uhr nachts Jahresschluß-gottesdienst Piarrer SchatteChor „Bis hierher hat michGott gebracht«»Daß dich, Herr Jesu Christ

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7 Uhr abds. AbendgottesdienstPfarrer Schulte

Donnerstag, den 2. Januarfällt die Bibelstunde aus

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Sonnabend nachm. ab 1/,5 UhrBeicht für Frauen u. MütterSonntag, ben 29. Dezember

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Mittwoch, den l. Januar(Neujahrstag)

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729 Uhr Kindermesse (zugl. f.‘f' Vater u. Tochter Speer)

8/410 Uhr Predigt u. Hochamt3 Uhr Kiippenandacht

Donnerstag 63° Uhr hl. Messein bef Meinung u. 70° Uhrhl. Messe f. -s- Eltern Fiitsch

Freitag 6“ Uhr Herz-Jesu-Amt(am. f. 1- Eltern beiderseits e.)70° Uhr hl. Messe f. sss PaterMüller u. seine beiden Söhne,abends 1/‚8 Uhr Herz-Jesu-Andacht

Sonnabend 63° Uhr u. 7°“. Uhrhl. MesseSonnabend nachm. ab d UhrBeicht für Männer, Jung- münner und Gesellen


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