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Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Date post: 11-Jun-2022
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Oberfinanzdirektion Koblenz Oberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will Bodenschätzung in der Finanzverwaltung
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Page 1: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Bodenschätzung in der

Finanzverwaltung

Page 2: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Rechtliche Grundlagen Gesetz über die Schätzung des Kulturbodens (Bodenschätzungsgesetz –BodSchätzG) vom 16.10.1934Durchführungsbestimmungen zum BodSchätzG vom 12.12.1934Richtlinien für die Nutzbarmachung der Ergebnisse der Bodenschätzung für nicht steuerliche Zwecke vom 10.08.1938

Page 3: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Zweck und Ziele(§ 1 BodSchätzG)

Gerechte Verteilung der Steuern(Einkommensteuer, Grundsteuer ...)

Planvolle Gestaltung der Bodennutzung (Flurbereinigung, standortgerechte Landbewirtschaftung)

Verbesserung der Beleihungsgrundlagen

Page 4: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Theoretischer Hintergrund Unterscheidung von Kulturarten

Ackerland, Gartenland, Grünland

Kennzeichnung des Bodens nach seiner Beschaffenheit (Bodeninventur)

Klassenzeichen Profilbeschreibung

Feststellung der ErtragsfähigkeitWertzahlen (Ertragsmesszahlen)

Page 5: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter WillTon

Lehm

Schwerer Lehm

SandigerLehm

Sand

Stark lehmigerSand

LehmigerSand

AnlehmigerSand

Ackerschätzungs-rahmen

•Bodenart

•Entstehungsart

•Zustandsstufe

Beispiel: Klassenzeichen

L 3 Lö 82−74

Page 6: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Grünlandschätzungsrahmen

•Bodenart

•Bodenstufe

•Klimastufe

•Wasserstufe

Beispiel: Klassenzeichen

T III a 3 42−35

Moor

Lehm

Ton

Sand

LehmigerSand

Page 7: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Organisation• Bundesministerium

der Finanzen (BMF)Bewertungsbeirat

• Musterstücke der Bodenschätzung (rd. 4.500)

• Oberfinanzdirektion (Mittelbehörde stellt Fachvertreter)

• VergleichsstückeOFD und ALS

legen je Gemarkungrd. 10 VSt fest

• Finanzamt mitSchätzungsausschuss

• Durchführung derSchätzungsarbeiten

Page 8: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Schätzungsausschuss im EinsatzAmtlicher Landwirtsch. Sachverständiger (ALS)

Vermessungs-techniker

Grabarbeiter

Ehrenamtliche Bodenschätzer

Page 9: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz

Weg

Weg

SL 33

SL 34

SL 33

SL 35

SLVg 28

SLVg 27

SL 33

SLVg 27

SLVg 28

SL 34

SL33

SL33

SL 33

sL43

sL 43

sL 48

SL34

sL52

sL43

sL44

sL45

sL45

sL52

sL46

L40

L40

L45

L49

L52

L39

L39

L45

L49

L54

L53

L54

LIII23

L39

Steine

10

11

12

L49

SL6Vg28/21

SL6V 34/28

sL5V 46/38

sL4V 52/43

LIIc3-40/39 LIc3-49/48

LIIIc46 STR

LIc2-54

1 2

4

3

5

6

78

FeldschätzungsbuchBodenklassen

Flächen vergleichbarer Bodenqualität

Page 10: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter WillFeldschätzungskarte

Page 11: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Grundlegende EntwicklungenBericht der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz 1993 (LABO) zur „Nutzung der Bodenschätzungsergebnisse zum Aufbau eines Bodeninformationssystems“ Ergebnis nach Beratungen der UMK (1993), FMK und IMK (1994):

Verwendung der Bodenschätzungsergebnisse für Zwecke des Bodenschutzes Bereitstellung vorhandener DatenDigitalisierung von Karten- und Buchwerk

Page 12: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Veränderungen im BuchwerkEinführung eines bundeseinheitlichen Vordrucks„Neues Feldschätzungsbuch“ im Jahr 1996

Verbindliche Arbeitsanleitung

EDV-gerechte Schreibweise (vorher Fließtext)

Erweiterung der Bestandsaufnahme der Böden um „ergänzende bodenkundliche Angaben“ (Bodentyp, Horizonte ...)

Einführung des digitalen Erfassungsprogramms FESCH im Jahr 2000

Page 13: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Erfassungsmaske FESCH

Page 14: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Beschreibung von Bodenprofilen (Ansicht als Datenbankreport aus FESCH)

Page 15: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Abgleich von Karten- und Büchern

Page 16: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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0 1.000.000 2.000.000 3.000.000

Baden-Württemberg

Bayern

Brandenburg

Hamburg

Hessen

Meckl.-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Saarland

Schleswig-Holstein

Thüringen

Erfasst in DatenbankenBodengeschätzte Fläche

Anteil der Profilerfassung an der bodengeschätzten Fläche

25 %

6 %

29 %

55 %

22 %

100 %

2 %

95 %

40 %

75 %

8 %

13 %

100 %

42 %

Page 17: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

Oberfinanzdirektion KoblenzOberfinanzdirektion Koblenz Dieter Will

Zusammenarbeit mit anderen Behörden

Vermessungs- und Katasterverwaltung RLPBereitstellung von Datenbankauszügen zur Erstellung der Folie 42 (Schätzungsfolie innerhalb der ALK) seit Herbst 2001

Landesamt für Geologie und Bergbau RLPVerwaltungsvereinbarung zur fachlichen Kooperation und zum Datenaustausch zwischen LGB und OFD Koblenz (Februar 2003)

Page 18: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Kooperation mit dem LGB

Page 19: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Ausblick1 Digitalisierung der Bodenschätzung

Digitale Datenbestände lassen im Gegensatz zu analogem Kartenmaterial (Bodenarten-/Bodengüte-karte Rheinland-Pfalz) umfassende Auswertungen für nicht steuerliche Zwecke zu

Überprüfung der Altdaten und Berücksichtigung bodenkundlicher Parameter sowie Fehlerhinweise durch das Prüfprogramm PESCH ermöglichen die Verbesserung der Qualität der Bodenschätzung

Page 20: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Ausblick

2 Diskussion der GrundsteuerreformMöglicher Verzicht auf die Erhebung der GrSt A Überlegungen zur Abschaffung der Bodenschätzung für steuerliche Zwecke (Einstellung / Auslagerung ?)

Die Nutzer der Bodenschätzung für nicht steuerliche Zwecke sollten sich innerhalb ihrer Ressorts für eine gezielte Fortführung der Bodenschätzung einsetzen

Page 21: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Erläuterung zur BodenartBodenart hat Einfluss auf:• (1) Nährstoffspeichervermögen• (2) Nährstoffnachlieferung• (3) Bearbeitbarkeit (auch Humusgehalt)• (4) Durchlüftung• (5) Wasserspeichervermögen (Gesamtspeicher,

pflanzenverfügbares Wasser)• (6) Wasserleitfähigkeit• (7) Erosion

Page 22: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Erläuterungen zur Zustandsstufe

• gibt den Entwicklungsstand des Bodens an• ein Maß für die Durchwurzelbarkeit des Bodens

und damit für die „Gründigkeit“ des Bodens• insgesamt 7 Zustandsstufen, beispielhaft

1 - Schwarzerden, beste Marschböden3 - Parabraunerden, tiefgründige Braunerden5 - flachgründige Braunerden, staunasse

Böden, grundwasserbeeinflusste Böden7 - Ranker

Page 23: Bodenschätzung in der Finanzverwaltung

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Erläuterungen zur Entstehungsart• V - Verwitterungsböden, häufig flachgründig• Lö - Lössböden, meist tiefgründig • Al - Auenböden, mittel- bis tiefgründig• D - Diluvium; eiszeitlich /tertiäre Lockersedimente,

eher flach- bis mittelgründigBeispiel für Ackerschätzung : L 3 Lö 78/78Bodenart: „L“ = LehmZustandsstufe: „3“ = tiefgründiges Bodenprofil,

Durchwurzelbarkeit > 100 cmEntstehung: „Lö“ = Löss, eiszeitlich entstanden, bildet beste

AckerbödenWertzahlen: „78/78“ = Maß für die Ertragsfähigkeit des Standortes,

hier „hoch“


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