BMEL-Umfrage
Ergebnisbericht Dezember 2014
©TNS 2014
TNS Emnid
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
- 1 -
Inhalt
1 Studiendesign .............................................................................................. 2
2 Lebensmittelkonsum und Ernährung ............................................................ 3
2.1 Lebensmitteleinkauf ........................................................................................ 3
2.2 Wegwerfen von Lebensmitteln .......................................................................... 5
2.3 Ernährung ...................................................................................................... 7
2.3.1 Ernährungsverhalten der Verbraucher ............................................................. 7
2.3.2 Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung ............................................. 10
2.3.3 Verpflegungsstandards in öffentlichen Einrichtungen ....................................... 11
3 Deutsche Lebensmittelwirtschaft ............................................................... 12
3.1 Lebensmittelqualität und -sicherheit ................................................................. 12
3.2 Vertrauen in die Lebensmittelwirtschaft............................................................. 14
3.3 Erwartungen an die Landwirtschaft ................................................................... 15
3.4 Preise: Fairness und Tierwohl .......................................................................... 17
4 Leben in ländlichen Regionen ..................................................................... 20
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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1 Studiendesign
Mit diesem Bericht legt TNS Emnid, Bielefeld, im Auftrag des Bundesministeriums für Er-
nährung und Landwirtschaft (BMEL) die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung vor.
Die Studie analysiert einerseits das Einkaufs- und Ernährungsverhalten in Deutschland,
andererseits nimmt sie die Themen Lebensmittelwirtschaft, Landwirtschaftspolitik sowie
ländliches Leben in den Blick. Für die Datenerhebung und Auswertung war TNS Emnid,
Bielefeld, verantwortlich.
Institut TNS Emnid
Methode Telefonbefragung (CATI ad hoc)
Grundgesamtheit Bundesdeutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren
Stichprobe n = 1.001
Erhebungszeitraum 11. bis 15. Dezember 2014
Vorgängeruntersuchung Jahresumfrage BMELV 2013
Methodischer Hinweis: Da die dargestellten Anteilswerte auf ganze Zahlen gerundet
sind, kann es vorkommen, dass sie sich nicht zu 100 % aufsummieren. Aus demselben
Grund können sogenannte „Top-Two-Werte“ (durch Addition zusammengefasste Katego-
rien wie: „sehr zufrieden“ + „eher zufrieden“) von der Summe der dargestellten Einzelka-
tegorien abweichen. Bei Fragen mit mehreren möglichen Antwortoptionen können die
aufaddierten Nennungen 100 % überschreiten.
TNS Emnid
Bielefeld, im Dezember 2014
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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2 Lebensmittelkonsum und Ernährung
2.1 Lebensmitteleinkauf
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
35
23
17
7
5
3
46
38
35
16
13
9
1
80
61
51
23
18
12
1
(fast) immer häufig
Lebensmitteleinkauf: EinkaufsorteSupermärkte, Discounter & Fachgeschäfte nach wie vor Spitzenreiter
Frage: Wenn Sie an Ihre Lebensmitteleinkäufe denken, wie häufig kaufen Sie Ihre Lebensmittel ...?
Supermarkt
Discounter
Fachgeschäft
Wochenmarkt
direkt beim Bauern bzw. im Hofladen
Bioladen*
über das Internet
%
min. „häufig“ 2013
72
52
57
25
21
--
1
Rundungs-differenzenmöglich
*) 2013 nicht erhoben
Es gibt eine ganze Bandbreite an Wegen, einen anstehenden Lebensmitteleinkauf zu
bewerkstelligen. Die vorliegende Untersuchung unter Verbrauchern in Deutschland zeigt jedoch: Zumeist werden dafür Supermärkte, Discounter oder Fachgeschäfte ge-nutzt. Mindestens jeder zweite Verbraucher kauft „häufig“ oder sogar „(fast) immer“ in einem dieser Geschäfte ein.
Damit wird das Ergebnis der letztjährigen Jahresumfrage bestätigt. Im Trendvergleich verschiebt sich die Relevanz der Einkaufsorte noch etwas in Richtung Supermärkte und Discounter. Der Anteil der Verbraucher, die zumindest „häufig“ in Fachgeschäften einkaufen, hat gegenüber 2013 dagegen etwas abgenommen (minus 6 Prozentpunk-te).
Der Einkauf auf Wochenmärkten, direkt beim Bauern oder im Bioladen ist weniger weit verbreitet. Mindestens „häufig“ kauft dort nur maximal jeder Vierte.
Lebensmittel-Lieferservices im Internet sind nach wie vor noch ein eher spärlich ge-nutztes Nischenangebot, mit dem insgesamt bisher nur 7 Prozent der Verbraucher Er-fahrungen gemacht haben. „Häufig“ kauft lediglich einer von hundert Verbrauchern online Lebensmittel ein.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
47
27
43
16
25
17
19
24
20
37
20
46
37
36
34
29
67
64
63
62
62
53
53
53
sehr wichtig wichtig
gentechnikfrei
aus einer bestimmten Region
Angabe allergieauslösender Bestandteile
preisgünstig
besonderer Tierschutz
aus biologischem Anbau
zertifizierte nachhaltige Erzeugung
Angabe der Kalorienzahl etc.
%
Wichtigkeit bestimmter Merkmale beim Lebensmittelkauf
Frage: Wenn Sie selbst Lebensmittel einkaufen: Wie wichtig ist Ihnen …
Gentechnikfreiheit mit am wichtigsten
Rundungs-differenzenmöglich
Nach welchen Kriterien kaufen Verbraucher Lebensmittel ein? Geht es nach ihrer
Selbsteinschätzung, finden es die meisten Verbraucher – fast sieben von zehn – zu-mindest „wichtig“, dass die Lebensmittel gentechnikfrei sind, darunter 47 Prozent so-gar „sehr wichtig“.
Dass die Lebensmittel aus einer bestimmten Region stammen, ist für 64 Prozent zu-mindest „wichtig“, für 27 Prozent „sehr wichtig“.
Dass Allergene angegeben sind, dass sie sich durch einen besonderen Tierschutz aus-zeichnen oder dass sie preisgünstig sind, ist beinahe ebenso vielen, nämlich jeweils gut sechs von zehn Befragten wichtig.
Auch Nährwertangaben, biologischer Anbau und zertifizierte nachhaltige Erzeugung sind laut Selbstauskunft mehr als der Hälfte der Verbraucher wichtig.
Gentechnikfreiheit und Regionalität mit am wichtigsten
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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2.2 Wegwerfen von Lebensmitteln
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
1 8
28
29
13
211 6
28
30
13
21
täglich
mehrmals in der Woche
einmal in der Woche
einmal im Monat
mehrmals im Jahr
nie
weiß nicht, keine Angabe
Häufigkeit des Wegwerfens von Lebensmitteln
Frage: Wie oft kommt es Ihrer Einschätzung nach vor, dass Sie zuhause Lebensmittel wegwerfen?
Mehrheit wirft mindestens einmal im Monat Lebensmittel weg
%
Rundungs-differenzenmöglich
20132014
%
Beim Thema Wegwerfen von Lebensmitteln ergibt sich ein ähnliches Bild wie bereits 2013: Die Mehrheit der Verbraucher gibt an, mindestens einmal im Monat Lebensmit-tel wegzuwerfen. 37 Prozent der Befragten schätzen sogar, dass sie mindestens ein-mal in der Woche Lebensmittel entsorgen. Häufiger kommt dies allerdings nur bei den wenigsten vor.
Befragte in der Altersspanne zwischen 18 und 49 Jahren berichten im Altersvergleich am ehesten davon, dass nicht genutzte Lebensmittel häufiger entsorgt werden müs-sen, bei Verbrauchern ab 50 Jahren kommt dies offenbar seltener vor.
Außerdem zeigt der Einkommensvergleich, dass das Wegwerfen von Lebensmitteln auch von der Finanzkraft der Verbraucher abhängt: Bei niedrigem Haushaltsnettoein-kommen werden Lebensmittel deutlich seltener weggeworfen als bei höherem.
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TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
waren verdorben
konnte die Reste nicht verwerten
zu viel gekauft
Mindesthaltbarkeitsdatum war überschritten
schmeckten nicht
10
5
4
3
1
20
16
10
13
3
26
24
19
15
11
37
40
38
38
48
92
85
70
68
62
sehr häufig häufig manchmal selten
Wegwerfen von Lebensmitteln: Gründe
Frage: Wenn Sie Lebensmittel wegwerfen, wie häufig werfen Sie Lebensmittel weg, weil...?Basis: Befragte, die zumindest gelegentlich Lebensmittel wegwerfen (2014)
Zumeist wird angegeben, dass die Lebensmittel verdorben waren
Rundungs-differenzenmöglich
%
min. „selten“ 2013
89
77
66
70
61
Befragte, die ab und an Lebensmittel wegwerfen, wurden zudem danach gefragt, wie
häufig sie dies aus bestimmten Gründen tun. Die häufigste Begründung für das Weg-werfen von Lebensmitteln ist – wie bereits 2013 –, dass die Produkte schlecht gewor-den sind. Neun von zehn dieser Befragten geben an, dass dies schon einmal der Fall war.
Etwas seltener wird berichtet, dass nach der Zubereitung nicht mehr verwertbare Reste übrig blieben, nicht alle gekauften Lebensmittel verwertet werden konnten oder das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war.
Auch dass die Lebensmittel schlicht nicht schmeckten, führte bei der Mehrheit der Be-fragten schon einmal dazu, dass die Produkte entsorgt wurden. „Häufig“ kommt dies jedoch lediglich bei 4 Prozent von ihnen vor.
Beim Umgang mit Lebensmitteln bleibt es bei den ausgeprägten Generationenunter-schieden, die auch im vergangenen Jahr erkennbar wurden: Ältere Verbraucher be-richten vergleichsweise selten davon, dass sie Lebensmittel wegwerfen, weil Reste nicht mehr verwertet werden konnten oder das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht war.
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2.3 Ernährung
2.3.1 Ernährungsverhalten der Verbraucher
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
22
32
28
171
(fast) immer
häufig
manchmal
selten
nie
weiß nicht, k. A.
Gesunde und ausgewogene Ernährung im Alltag
Frage: Hand aufs Herz: Wie häufig gelingt es Ihnen, sich in Ihrem Alltag gesund und ausgewogen zu ernähren?
Rund der Hälfte gelingt dies nach eigener Aussage zumeist
%
Rundungs-differenzenmöglich
Nach einer ehrlichen Antwort gefragt („Hand aufs Herz“), wie häufig es den Verbrau-
chern gelingt, sich im Alltag gesund und ausgewogen zu ernähren, gibt gut die Hälfte an, dass ihnen dies zumindest „häufig“ gelingt. Zumindest „fast immer“ gelingt dies allerdings nur gut jedem Fünften.
Frauen scheinen hier deutlich disziplinierter als Männer: Knapp zwei Drittel ernähren sich mindestens „häufig“ ausgewogen und gesund, unter den Männern ist es weniger als die Hälfte.
Ein Blick auf das Antwortverhalten verschiedener Altersgruppen zeigt die größten Er-nährungsdefizite bei den ganz jungen Verbrauchern: Nur vier von zehn der Befragten unter 30 Jahren gelingt es mindestens „häufig“, sich ausgewogen zu ernähren, in al-len anderen Altersgruppen ist es jeweils mindestens die Hälfte.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
60
43
22
19
18
16
8
nicht genug Zeit
Vorliebe für Ungesundes
nicht genug Geld
nicht genug Informationen
kein Interesse
fehlendes Angebot
nichts davon, weiß nicht, keine Angabe
%
Hindernisse für eine gesunde Ernährung
Mehrfachnennungen möglichFrage: Und was hält Sie davon ab, sich gesund und ausgewogen zu ernähren?Basis: Befragte, denen es nicht (fast) immer gelingt, sich im Alltag gesund zu ernähren
Zeitmangel häufigstes Hindernis
Diejenigen, denen es nicht (fast) immer gelingt, sich im Alltag gesund zu ernähren,
wurden zudem nach den Ursachen dafür gefragt. Mangelnde Zeit rangiert mit einem Anteil von 60 Prozent in der Liste der Hindernisse ganz oben. Ebenfalls vorne dabei: Die eigene Vorliebe für Ungesundes.
Nur jeweils etwa jeder Fünfte gibt als Ursachen einen Mangel an Geld, Informationen, Interesse oder entsprechenden Angeboten an. Diese Gründe sind wiederum bei den Älteren häufiger Hindernis als bei den Jüngeren.
Beim Thema Geld lassen sich erwartungsgemäß klare Einkommensunterschiede im Antwortverhalten feststellen: Je geringer das monatliche Haushaltsnettoeinkommen, desto häufiger wird mangelndes Geld als Grund genannt.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
1 35
11
1
5
45
54
17
5
80
65
18
10
Frisches Obst und Gemüse
Fleisch
Fisch
Nahrungsergänzungsmittel
ausschließlich täglich mehrmals in der Woche
%
Verzehr bestimmter Arten von Lebensmitteln
Frage: Wie häufig essen Sie ...?
Weiterhin essen rund zwei Drittel mehrmals wöchentlich Fleisch
Rundungs-differenzenmöglich
min. „mehrm. in der Woche“
2013
82
67
18
12
Selbstgekochtes
außer Haus
Fertiggerichte
9 29
12
7
25
20
24
63
32
31
68
26
27
vegetarisch
vegan
4
1
24
2
28
4
33
8
Danach gefragt, wie häufig bestimmte Arten von Lebensmitteln verzehrt werden,
werden die Ergebnisse der letztjährigen Untersuchung bestätigt: Mehr als jeder Dritte gibt an, täglich Obst oder Gemüse zu essen; zumindest „mehrmals in der Woche“ tun dies 80 Prozent.
Zwei Drittel der Befragten essen mehr als einmal in der Woche Fleisch. Fisch dagegen kommt deutlich seltener auf den Teller. Nur für gut die Hälfte der Befragten ist Fisch mindestens einmal in der Woche fester Bestandteil des Menüplans.
Nahrungsergänzungsmittel werden von jedem Zehnten mindestens mehrmals in der Woche eingenommen. Täglich machen nur 5 Prozent davon Gebrauch.
Komplett ohne Fleisch oder Fisch kommen die wenigsten aus: 4 Prozent geben an, sich „täglich“ vegetarisch zu ernähren, darunter fast ausschließlich Frauen. Jeder Hundertste verzichtet darüber hinaus täglich auf alle tierischen Produkte.
Auch die Frage der Essenszubereitung spielt eine bedeutende Rolle. Knapp zwei Drit-tel der Befragten kochen mehrmals in der Woche selbst, darunter 38 Prozent sogar täglich. Unter Befragten ab 60 Jahren ist es noch weitaus üblicher, jeden Tag selbst zu kochen (45 Prozent), als im Schnitt aller Befragten. Ebenso geben Frauen häufiger an, täglich zu kochen, als Männer (45 zu 30 Prozent).
80 Prozent essen regelmäßig Obst und Gemüse
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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Die Zubereitung von Fertiggerichten ist nach eigener Aussage weniger verbreitet: Nur knapp jeder Dritte gibt an, sich mindestens mehrmals in der Woche davon zu ernäh-ren. Bei näherer Betrachtung ergeben sich hier genau die entgegengesetzten Unter-gruppenunterschiede wie beim Selbstgekochten. Männer greifen etwas häufiger auf Fertiggerichte zurück als Frauen (34 zu 28 Prozent „mehrmals in der Woche“). Am ausgiebigsten machen jüngere Befragte unter 30 Jahren von solchen Lebensmittel Gebrauch (52 Prozent „mehrmals in der Woche“ – Ältere: maximal 31 Prozent).
2.3.2 Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
89
85
42
13
Anteile "ja"
Maßnahmen zur Förderung gesunder Ernährung
Mehrfachnennungen möglichFrage: Was sollte die Politik Ihrer Meinung nach tun, um eine gesündere und ausgewogenere Ernährung zu fördern?
Eigenverantwortung und Selbstverpflichtungen im Vordergrund
Verbrauchern die Möglichkeit geben, sich besser zu
informieren
Selbstverpflichtungen der Hersteller anregen
höhere Steuern für ungesunde Lebensmittel einführen
Verbrauchern klare Vorschriften machen, wie sie sich zu
ernähren haben
%
Werden die Verbraucher nach ihren Erwartungen an die Politik bei der Förderung ei-
ner gesünderen und ausgewogeneren Ernährung gefragt, stehen die Bereitstellung angemessener Informationen sowie die Verantwortungsübernahme durch Hersteller eindeutig im Vordergrund.
Neun von zehn fordern, dass die Politik Verbrauchern die Möglichkeit gibt, sich besser zu informieren. Die Politik wird hier demnach als Anbieter gesehen, der Verbraucher in ihrer Eigenverantwortlichkeit unterstützt. Fast ebenso viele würden eine Anregung von Selbstverpflichtungen der Hersteller durch die Politik begrüßen.
Restriktivere Maßnahmen wie Steuererhöhungen oder klare Ernährungsvorschriften werden dagegen mehrheitlich abgelehnt.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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2.3.3 Verpflegungsstandards in öffentlichen Einrichtungen
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
40
39
7
121
ja, wenn sie verpflichtend sind
ja, wenn sie freiwillig sind
nein
kann ich nicht beurteilen
keine Angabe
Meinung zu einheitlichen Qualitätsstandards
Frage: Sollten Ihrer Meinung nach einheitliche Qualitätsstandards für die Verpflegung in Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen gelten?
Mehrheit spricht sich für einheitliche Standards aus
%
Rundungs-differenzenmöglich
Acht von zehn Verbrauchern befürworten die Einführung einheitlicher Qualitätsstan-dards für die Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen – was zu der eher mäßigen Bewertung der Verpflegungsqualität passt.
Was den Verpflichtungscharakter solcher Qualitätsstandards anbelangt, ergibt sich je-doch ein gespaltenes Bild. Etwa die Hälfte derjenigen, die einheitliche Standards be-fürworten, bevorzugen eine verpflichtende Regelung. Die andere Hälfte zieht freiwilli-ge Standards vor.
Unter den Jüngeren befürworten ganze neun von zehn einheitliche Standards. Hier geht die Tendenz auch eindeutig in Richtung einer Verpflichtung (61 Prozent). Die mittlere Altersgruppe von 40 bis 59 Jahren hingegen äußert sich etwas häufiger posi-tiv zu freiwilligen Standards als zu verpflichtenden.
Vollkommen gegen einheitliche Qualitätsstandards spricht sich nicht einmal einer von zehn Verbrauchern aus.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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3 Deutsche Lebensmittelwirtschaft
3.1 Lebensmittelqualität und -sicherheit
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
23
56
18
2121
58
17
3 1
sehr zufrieden
eher zufrieden
eher weniger zufrieden
nicht zufrieden
weiß nicht, k. A.
Zufriedenheit mit der Lebensmittelqualität
Frage: Wie zufrieden sind Sie ganz allgemein mit der Qualität von Lebensmitteln in Deutschland?
Urteil der Verbraucher stabil auf hohem Niveau
%
Rundungs-differenzenmöglich
%
20132014
Auf die Qualität der Lebensmittel in Deutschland angesprochen, äußern sich die meis-ten Verbraucher nach wie vor zufrieden. Von den insgesamt 79 Prozent Zufriedenen wählt allerdings lediglich jeder Vierte die uneingeschränkte Wertung „sehr zufrieden“.
Insgesamt nur jeder Fünfte äußert sich offen kritisch.
Relevante Untergruppendifferenzen zeigen sich nicht.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
mangelhaft
ungenügend
weiß nicht, k. A.
5
36
40
9
8
2
1
4
28
43
13
9
4
0
Beurteilung der Sicherheit von Lebensmitteln
Anteilswerte in ProzentFrage: Wenn Sie auf das vergangene Jahr 2014 zurückblicken: Steht es Ihrer Meinung nach um die Sicherheit von Lebensmitteln
in Deutschland ...?
Lebensmittelsicherheit hat sich im letzten Jahr aus Verbrauchersicht etwas verbessert
Rundungs-differenzenmöglich
ø 2,8 ø 3,1
20132014
Nach der wahrgenommenen Sicherheit von Lebensmitteln mit Blick auf das vergange-ne Jahr gefragt, vergibt die überwiegende Mehrheit, wie bereits im Vorjahr, zumindest die Note „befriedigend“ (81 Prozent).
Die Sicherheit von Lebensmitteln wird damit zwar 2014 nicht wesentlich anders beur-teilt als 2013, doch aber etwas positiver. Dies zeigt auch das durchschnittliche Urteil: Im Mittel wird die Lebensmittelsicherheit in Deutschland 2014 mit der Note 2,8 be-notet, also leicht besser als im Vorjahr (3,1).
Verbraucher bewerten Lebensmittelsicherheit als „befriedigend“
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
- 14 -
3.2 Vertrauen in die Lebensmittelwirtschaft
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
43
40
10
5
41
41
45
24
84
80
55
29
großes Vertrauen eher großes Vertrauen
2013
Lebensmittelhandwerk
landwirtschaftliche Erzeuger
Lebensmittelhandel
Lebensmittelindustrie
Vertrauen in die Lebensmittelwirtschaft
Frage: An der Produktion unserer Lebensmittel sind ja verschiedene Wirtschaftszweige beteiligt, z.B. die Landwirtschaft, die Lebensmittel-industrie, das Lebensmittelhandwerk und der Lebensmittelhandel. Wie viel Vertrauen haben Sie in ...?
Lebensmittelindustrie trotz Fortschritten weiterhin abgeschlagen
%
min. „eher großes Vertrauen“
2013
83
80
55
25
Das Vertrauen in die Lebensmittelwirtschaft ist nach wie vor stark differenziert: Wäh-
rend die meisten Verbraucher Landwirte und den Vertretern des klassischen Lebens-mittelhandwerks das Vertrauen aussprechen, stehen sich im Hinblick auf den Handel schon zwei etwa gleich große Fraktionen gegenüber.
Was die verarbeitende Lebensmittelindustrie anbelangt: Lediglich 29 Prozent haben Vertrauen in die Industrie. Zwar entspricht dies im Trendvergleich einer Verbesserung von 4 Prozentpunkten. Mit aktuell 70 Prozent äußern sich jedoch die meisten Verbrau-cher weiterhin skeptisch gegenüber der Branche („eher weniger“ oder „kein Vertrau-en“).
Darüber hinaus ist das Verbrauchervertrauen in die verschiedenen Zweige der Le-bensmittelwirtschaft im Vergleich zum vergangenen Jahr konstant geblieben.
Lebensmittelhandwerk und Landwirte genießen großes Vertrauen
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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3.3 Erwartungen an die Landwirtschaft
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
58
70
61
45
43
68
34
26
17
37
25
29
43
41
16
42
39
47
95
94
89
88
84
84
76
65
64
voll und ganz weitgehend
Erwartungen an die Landwirtschaft
Angaben in ProzentFrage: Man kann ja unterschiedliche Erwartungen an die Landwirtschaft richten. Bitte sagen Sie, inwieweit Sie diese Erwartung an die
deutsche Landwirtschaft richten oder nicht richten. Inwieweit erwarten Sie, dass die Landwirtschaft ...?
Weiterhin hohe Erwartungen an Qualität und Sicherheit
qualitativ hochwertige Lebensmittel produziert
sichere Lebensmittel erzeugt
den Tierschutz besonders beachtetim Einklang mit der Umwelt wirtschaftet
die Kulturlandschaften pflegt
keine Gentechnik einsetzt
zur Versorgung mit nachwach-senden Rohstoffen beiträgt
für Arbeitsplätze auf dem Land sorgt
auch preiswerte Lebensmittel produziert
Ich erwarte, dass die Landwirtschaft…min.
„weitgehend“ 2013
95
93
90
88
84
83
79
67
55
Die Erwartungen an die deutsche Landwirtschaft sind zweifelsohne nach wie vor hoch: Alle neun dargebotenen Forderungen wurden von einer jeweiligen Mehrheit der be-fragten Verbraucher als „weitgehend“ zutreffend gewertet, sieben davon sogar von über drei Vierteln.
Qualität und Sicherheitskriterien führen die Rangliste an. Praktisch genauso bedeut-sam ist den Verbrauchern die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien, und zwar in Bezug auf den Umgang mit Nutztieren sowie auch auf die Umwelt, Kulturlandschaften und Rohstoffe.
Zudem für viele ein höchst relevantes Thema: der Verzicht auf Gentechnik. Allein sie-ben von zehn Verbrauchern teilen diese Erwartung „voll und ganz“.
Erst am unteren Ende der Wichtigkeitsrangliste finden sich die wirtschaftlichen Fakto-ren: Arbeitsplatzerhalt auf dem Land sowie die Produktion preiswerter Lebensmittel. Obwohl diese Forderungen ebenfalls mehrheitlich geteilt werden, werden sie nicht mit derselben Vehemenz vertreten wie andere Erwartungen.
Im Hinblick auf die Erwartungen an die hiesige Landwirtschaft sind sich die verschie-denen Bevölkerungsgruppen in der Regel einig. Lediglich bei der Relevanz preiswerter Lebensmittel lassen sich naheliegende Einkommensunterschiede ausmachen.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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Die Arbeitgeber-Funktion der Landwirtschaft wird von den jüngeren Befragten deutlich häufiger als wichtiger Faktor gesehen als von den Älteren (unter 30 Jahren: 84 Pro-zent, Ältere: maximal 66 Prozent).
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
16
15
18
14
12
10
14
11
12
61
60
55
50
44
47
36
39
30
76
75
74
64
56
56
51
50
42
trifft voll zu trifft weitgehend zu
Eigenschaftsprofil der Landwirtschaft
Angaben in ProzentFrage: Und inwieweit trifft dies aus Ihrer Sicht auf die deutsche Landwirtschaft zu?
Weiterhin starkes Image in Sachen Qualität, Sicherheit und Kosten
produziert qualitativ hochwertige Lebensmittel
erzeugt sichere Lebensmittel
produziert auch preiswerte Lebensmittel
pflegt die Kulturlandschaften
trägt zur Versorgung mit nachwachsenden Rohstoffen bei
wirtschaftet im Einklang mit der Umwelt
setzt keine Gentechnik ein
beachtet den Tierschutz besonders
sorgt für Arbeitsplätze auf dem Land
min. „weitgehend“
2013
79
73
64
57
59
51
47
48
45
Die Landwirtschaft…
Im Vergleich zu den durchgehend hohen Erwartungen an die Landwirtschaft in
Deutschland fällt das Bild der Verbraucher hinsichtlich des Images der Landwirtschaft deutlich differenzierter aus.
Im Hinblick auf die Qualität, Sicherheit und einen günstigen Preis der produzierten Lebensmittel sind sich die meisten Verbraucher einig. Rund drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass die Landwirtschaft diese Kriterien erfüllt. Das Kriterium der kostengünstigen Lebensmittelproduktion wird damit sogar noch häufiger als erfüllt angesehen als 2013 (damals: 64 Prozent).
Zudem jeweils mehrheitlich geteilt wird die Ansicht, die Landwirtschaft würde nach-haltig – im Sinne von Kulturlandschaftspflege, Umweltschutz und Versorgung mit nachwachsenden Rohstoffen – Lebensmittel produzieren.
Bei drei Aspekten halten sich dagegen positive wie negative Stimmen die Waage – oder die Kritiker überwiegen ganz. Zum einen betrifft dies das Thema Gentechnik, den Schutz der Nutztiere sowie die Arbeitsplatzsituation in der Landwirtschaft.
Insgesamt zeigt sich das Eigenschaftsprofil im Jahresvergleich – mit Ausnahme der deutlichen Veränderung beim Thema Preis – relativ stabil.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
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3.4 Preise: Fairness und Tierwohl
Beim Thema Preise in der Landwirtschaft werden zumeist zwei Aspekte diskutiert: Faire Preise für die Landwirte und höhere Preise zugunsten eines größeren Tierwohls. Wie die Verbraucher zu diesen Themen stehen, zeigt der folgende Abschnitt.
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
38
39
14
8
90
85
75
43
wichtigster Akteur wichtigster, zweit- & drittwichtigster Akteur
Verbraucherinnen und Verbraucher
Politik
Lebensmittelhandel
Bauern selbst
%
Wichtigste Akteure, damit Bauern faire Preise erhalten
Frage: Wer kann Ihrer Meinung nach dafür sorgen, dass die Bauern einen fairen Preis für ihre Produkte erhalten? Wichtigster, zweit- und drittwichtigster Akteur?
Verbraucher sehen vor allem sich selbst sowie Politik in der Pflicht
Rundungs-differenzenmöglich
Bei der Frage nach dem wichtigsten Akteur, der für faire Preise für Landwirte sorgen
kann, liegen nach Ansicht der Bevölkerung Politik (39 Prozent) und die Verbraucher selbst (38 Prozent) ganz vorne. Der Lebensmittelhandel wird in diesem Zusammen-hang deutlich seltener als wichtigster Akteur wahrgenommen, Ähnliches gilt für die Landwirte selbst.
In der Gesamtschau überholen die Verbraucher die Politik um einige Prozentpunkte. Insgesamt sind also neun von zehn Verbrauchern der Ansicht, dass die richtungsbe-stimmende Nachfrage beim Lebensmittelkauf einen wichtigen Faktor darstellt, wenn es darum geht, wie Landwirte einen fairen Preis für ihre Produkte erzielen können.
85 Prozent setzen in diesem Zusammenhang auf die Unterstützung der Politik; im-merhin drei Viertel sehen den Handel als einen der wichtigsten Akteure. Bezeichnend, dass die Bauern selbst im Vergleich am seltensten zu den wichtigsten Akteuren bei der Preisgestaltung von Lebensmitteln gezählt werden (45 Prozent).
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TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
43
36
15
3 2
hohe Bereitschaft
eher hohe Bereitschaft
eher geringe Bereitschaft
überhaupt keine Bereitschaft
weiß nicht, keine Angabe
Bereitschaft zu höheren Ausgaben für das Tierwohl
Frage: Seit geraumer Zeit wird häufiger über die Standards in der Nutztierhaltung diskutiert. Wie würden Sie Ihre Bereitschaft einschätzen, für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung einen höheren Preis an der Ladenkasse zu zahlen?
Drei Viertel der Befragten äußern sich positiv gegenüber einem Preisaufschlag für mehr Tierwohl
%
Rundungs-differenzenmöglich
Grundsätzlich sagen drei Viertel der Verbraucher, sie seien bereit, für mehr Tierwohl
auch einen entsprechend höheren Preis an der Ladenkasse zu zahlen. Nur 3 Prozent schließen dies vollkommen für sich aus.
Unterschiede ergeben sich dabei erwartungsgemäß am ehesten zwischen den ver-schiedenen Einkommensgruppen: Je höher das monatliche Haushaltsnettoeinkom-men, desto eher sind die Verbraucher bereit, für mehr Tierwohl einen Aufpreis zu be-zahlen.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
- 19 -
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
2
21
18
39
17
2
den vier- bis fünffachen Preis
den doppelten Preis
50% mehr
20% mehr
5% mehr
weiß nicht, keine Angabe
%
Aufpreis, der für das Tierwohl auf sich genommen wird
Frage: Und was wären Sie bereit, dafür zu zahlen? Eine grobe Einschätzung genügt.Basis: Befragte, die einen Aufpreis zugunsten des Tierwohls nicht völlig ablehnen
Aufschlag von 20 Prozent und mehr – von der Mehrheit nach eigenen Angaben akzeptiert
Rundungs-differenzenmöglich
Diejenigen, die einen Aufpreis zugunsten des Tierwohls nicht völlig ablehnten, wurden
zudem gefragt, welchen konkreten Preisaufschlag sie bereit wären, zu zahlen.
Auch hier geben sich die Verbraucher sehr offen: Immerhin acht von zehn würden nach eigener Aussage einen deutlich erhöhten Preis von 20 Prozent oder gar mehr to-lerieren. Dabei ist eine Erhöhung von 20 Prozent am häufigsten akzeptiert: Vier von zehn fänden dies akzeptabel.
Zwischen den verschiedenen soziodemografischen Gruppen zeigen sich kaum Unter-schiede. Sehr wohl werden allerdings wieder Einkommensdifferenzen deutlich: Be-fragte mit höherem Einkommen sind eher zur Zahlung eines höheren Preises bereit als Befragte mit niedrigerem Einkommen. Entsprechend ergeben sich damit korres-pondierende Bildungsunterschiede.
BMEL-Umfrage 2014 TNS Emnid
- 20 -
4 Leben in ländlichen Regionen
TNS EmnidJahresumfrage 2014Dezember 2014
30
38
24
8 31
38
22
8 1
Ort zum Leben
13
3245
9
45
42
10 2
45
40
1321
16
25
42
161
Attraktivität ländlicher Regionen
Frage: Wenn Sie an die ländlichen Regionen denken: Wie attraktiv sind die ländlichen Regionen für Sie persönlich in den nächsten zehn Jahren ...?
*) Befragte unter 65 Jahren
Ländliche Regionen bleiben insbesondere als Erholungsort beliebt
% % %
Ort zum
Arbeiten*
Ort für
Erholung
0000
sehr attraktiv attraktiv weniger attraktiv nicht attraktiv weiß nicht, keine Angabe
außen: 2014 // innen: 2013
Gut zwei Drittel der Deutschen schätzen ländliche Regionen auch in Zukunft für ihre hohe Lebensqualität. Noch häufiger werden Regionen abseits der Städte als ideale Er-holungsorte angesehen. An diesem Bild hat sich seit 2013 kaum etwas geändert.
Ein weniger positives Stimmungsbild ergibt sich nach wie vor, wenn Personen im er-werbsfähigen Alter danach gefragt werden, für wie attraktiv ländliche Gebiete in den nächsten zehn Jahren als Arbeitsorte gesehen werden. Die Mehrheit (58 Prozent) äu-ßert sich eher skeptisch hierzu – unabhängig vom Alter der Befragten, durchaus aber abhängig vom Geschlecht oder Bildungsgrad. Unter den Frauen bewerten zwei Drittel ländliche Regionen als „weniger“ oder „nicht attraktiv“ zum Arbeiten, unter den Män-nern ist es ‚nur‘ die Hälfte. Noch deutlicher ist der Bildungsunterschied: Für 70 Pro-zent in der höchsten Bildungsgruppe ist das Land ein wenig attraktiver Arbeitsort – in der niedrigsten Bildungsgruppe nur für 44 Prozent.
Vor allem Bewohner kleinerer und mittlerer Städte betonen die zukünftige Attraktivi-tät des ländlichen Raums als Ort zum Leben – insbesondere im Vergleich zu Befragten aus Großstädten. Auch in Bezug auf ländliche Gebiete als Arbeitsort äußern sich Be-fragte aus Großstädten im Vergleich am skeptischsten. Was die Attraktivität ländlicher Erholungsorte in zehn Jahren anbelangt, sind sich die Befragten unabhängig von der Wohnortgröße dagegen weitestgehend einig.