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Biomasse: Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht...Biomasse: Chancen und Risiken aus...

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Biomasse: Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht Biomasse: Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht Kathrin Ammermann Bundesamt für Naturschutz Außenstelle Leipzig FGL´in Erneuerbare Energien, Berg- und Bodenabbau Kathrin Ammermann Bundesamt für Naturschutz Außenstelle Leipzig FGL´in Erneuerbare Energien, Berg- und Bodenabbau Vortrag am 12.03.2007 in der Reihe Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog, Insel Vilm
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Biomasse: Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht

Biomasse: Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht

Kathrin AmmermannBundesamt für NaturschutzAußenstelle LeipzigFGL´in Erneuerbare Energien, Berg- und Bodenabbau

Kathrin AmmermannBundesamt für NaturschutzAußenstelle LeipzigFGL´in Erneuerbare Energien, Berg- und Bodenabbau

Vortrag am 12.03.2007in der Reihe Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog, Insel Vilm

Biomasse - LebenswegBiomasse - Lebensweg

Anbau Umwandlung in Energie

(mit Transport)

Verbrauch

EnergiesparenSteigerung der Energieeffizienz

Effizient,geringe Umweltaus-wirkungen

Nachhaltig, naturverträg-lich

Klimawandel und BiodiversitätKlimawandel und Biodiversität

Areal-veränderung

Zugverhalten

Lebensraum•Veränderung•Zerstörung

Jahresrhythmus

ÖÖkosystemkosystem

Foto: F. Klingenstein

Biodiversitäts – ZielBiodiversitäts – Ziel

Daten zur Natur 2004

Trendwende beim Verlust der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010:

„Stop the loss“

Ursachen des Artenrückganges:

Biotopverluste (durch Überbauung, Eutrophierung, Grundwasserabsenkung, Aufforstung, Intensivierung aber auch Aufgabe landwirtschaftlicher Nutzung etc.)

Abnahme des Strukturreichtums (Entfernen von krautreichen Säumen, Entnahme von Alt- und Totholz

Erneuerbare Energien 2005Erneuerbare Energien 2005

Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland

Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland

Foto: Michael Rode

Verfügbarkeit (saisonal/ geringe Menge)

Quelle: BMU AGEEStat

BiomassenutzungBiomassenutzung

Zunehmende Nutzung von Biomasse (NaWaRo´s)

zur Stromgewinnung (EEG)

zur Wärmenutzung (MAP, Energiepreise)

zur Kraftstoffgewinnung (Biokraftstoffquotengesetz)

(für die chemische Industrie)

… führt zu einem zunehmenden Anbau bzw. zu vermehrter Entnahme von Biomasse

Was bedeutet das für Naturhaushalt und Landschaftsbild?

Was ist zu tun?

14thCent.

16thCent.

18thCent.

19thCent.

20thCent.

21th

Landwirtschaft und BiodiversitätLandwirtschaft und Landwirtschaft und BiodiversitBiodiversitäätt

Neue Agrarpolitik

Entwicklung der Anzahl an Arten

Century

Strom aus gasförmigen Bioenergieträgern

Strom aus gasförmigen Bioenergieträgern

Foto: Michael Rode

Verfügbarkeit (saisonal/ geringe Menge)

Anzahl der Biogasanlagen stieg seit 1999 fast um das 4 fache! Leistung stieg um das 11-fache

Quelle: Institut für Energetik und Umwelt Leipzig u.a., Febr. 2006 nach BMU

Biogasanlagen in Deutschland:

Substrateinsatz in BiogasanlagenSubstrateinsatz in Biogasanlagen

Biogene KraftstoffeBiogene Kraftstoffe

Quelle: IE, Erfahrungsbericht, 2006

davon rund 75 % Raps

In erheblichem Umfang auf Stilllegungsflächen

Biomasse Biomasse –– vom Ackervom Acker

1 600 000

1 400 000

1 200 000

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01993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Nachwachsende Rohstoffe werden 2006 auf 1,6 Mio. ha angebaut

Biomasse – „aus dem Wald“Biomasse – „aus dem Wald“

Bisher: überwiegend Einsatz von Altholz

Tendenz: Altholzmarkt ist „abgegrast“, es kommt zunehmend Waldrestholz zum Einsatz

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200

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2000 2010 2020 2030

PJ P

rimär

ener

gie

Weizen, Mais-GP

Ölpflanzen

KUP-Holz, Miscanthus

Feuchtgut (Biogas)

sonstige Reststoffe

Org. Hausmüll + Gülle

Stroh

Altholz

Restholz (Wald, Industrie)Quelle: Stoffstromanalyse zur nachhaltigen energetischen Nutzung von Biomasse, Öko Institut et al. 2004,Bezug: Endbericht, Seite 197 f. Hier: Referenzszenario 2000

Ein Szenario zur Entwicklung der Biomasse

Ein Szenario zur Entwicklung der Biomasse

Chancen und ….Chancen und ….

Beitrag zum Schutz des Klimas

Synergieeffekte mit Naturschutzzielen bei der Landnutzung

Mehr Vielfalt vom Acker

Erhalt von Kulturlandschaften

…Risiken……RisikenRisiken

Mögliche Auswirkungen:

• Nutzungsintensivierung

• Flächenkonkurrenz (mit Naturschutz)

• Anbau von GVO/ invasiven Arten?

Flächenbedarf für Energiepflanzenanbau bis 2030 ca. 4,4 Mio. ha (25 % der landw. Nutzfläche)

Foto: D. Wolf

Strukturwandel LandwirtschaftStrukturwandel Landwirtschaft

Foto: A. Kaercher

•Intensivierung der landwirtschaftl. Produktion•Nutzungsaufgabe auf Grenzertragsstandorten

?Pflege

von Offenlandbiotopen

Energetische Nutzung von Schnittgut

Wir brauchen…Wir brauchen…

Nachhaltigen und naturverträglichen Anbau von Biomasse (national und international)

Weiterentwicklung der Kriterien für einen nachhaltigen Anbau (unterschiedliche Konkretisierung)

Ansatzpunkte für internationale Standards (Zertifizierungssystem für importierte Biomasse?

Konkretisierung und Nutzung der Synergieeffekte mit Naturschutzzielen

Definition von standortspezifischen Entnahmegrenzen (Waldrestholz, Reststroh) und Nuztzungsgrenzen (z.B. Bewässerung) aus Naturschutzsicht

Entwicklung von Kriterien für den nachhaltigen Anbau von Biomasse, z.B.:

Entwicklung von Kriterien für den nachhaltigen Anbau von Biomasse, z.B.:

Foto: Michael Rode

Verfügbarkeit (saisonal/ geringe Menge)Weiterentwicklung des Biomasseanbaus

Abwechslungsreichere FruchtfolgenBreiteres Spektrum an Arten und SortenGeringerer Einsatz von PflanzenschutzmittelnIntegration strukturbereichernder Elemente

Vermeidung von Flächenkonkurrenzen

In Schutzgebieten: nur in den Grenzen der Vorgaben durch die Schutz-/ ErhaltungszieleErhalt von Rückzugsräumen

Entwicklung von Kriterien für den nachhaltigen Anbau von Biomasse, z.B.:

Entwicklung von Kriterien für den nachhaltigen Anbau von Biomasse, z.B.:

Verfügbarkeit (saisonal/ geringe Menge)

Foto: Michael Rode

Weiterer Einsatz gentechnisch veränderter Organismen zum Biomasseanbau???

Einsatz invasiver Arten??

Fortentwicklung und Integration der Naturschutzanforderungen

Standortangepasste Entnahmegrenzenz.B. Schnittzeitpunkte hinsichtlich Brutzeit-punkten abstimmen

Aufrechterhaltung des Erholungswertes von Natur und Landschaft

Nachhaltigkeitsstandards für Bioenergie

Nachhaltigkeitsstandards für Bioenergie

Vermeidung negativer Veränderungen der Landnutzung durch BiomasseproduktionVermeidung zusätzlicher negativer Aus-wirkungen auf die BiodiversitätMinimierung der Emissionen der klimarelevanten GaseKeine zusätzliche Bodenerosion und Degradation von BödenSchutz der Gewässer

… für die Schwerpunkte Umwelt und Sozioökonomie (des WWF)

Nutzung von SynergieeffektenNutzung von Synergieeffekten

Foto: Michael Rode

Perspektive für standortangepasste Nutzung von Grenzertragsstandorten

Energetischen Nutzung von anfallendem Schnittgut

- Entlastung bei Kosten für die Pflege- Gewinnung von Biomasse

Vorstudie eines E&E Vorhabens: "Management von Biotopverbundflächen in

Mittelgebirgslandschaften“

InstrumenteInstrumente

Foto: Michael Rode

Novelle des EEG

Verordnung über die Qualität von Biokraftstoffen

Bedingungen in Förderprogrammen/ Agrarumweltprogrammen

Umsetzen nachhaltiger Konzepte in der Region

Förderung innovativer Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit

Forschung zu alternativen Systemen

Biomasse:Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht

Biomasse:Chancen und Risiken aus Naturschutzsicht

Kathrin Ammermann

12.03.2007

Biogasanlagen in Deutschland:Entwicklung des Anlagenbestandes

Biogasanlagen in Deutschland:Entwicklung des Anlagenbestandes

Foto: Michael Rode

Verfügbarkeit (saisonal/ geringe Menge)

BMU: Erneuerbare Energien in Zahlen Stand Januar 2006

Kraftstofferträge je Hektar

Quelle: nach. Fa KWS, FNR

Getreide zuEthanol

Energie-pflanzen zu BtL

Raps zuBiodiesel

Rapsöl

aufbereitetesBiogas 4.977 l


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