+ All Categories
Home > Documents > Bilder Susi Schildknecht Salkantay, Inka-Trail über …Salkantay-Trekking. Natur auf vielen...

Bilder Susi Schildknecht Salkantay, Inka-Trail über …Salkantay-Trekking. Natur auf vielen...

Date post: 10-Aug-2020
Category:
Upload: others
View: 0 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
1
Südostschweiz | Samstag, 24. Januar 2015 24 LEBEN Wie eine Postkartenansicht: Die Aussicht der grandiosen Inkastadt Machu Picchu erwandert man sich mit dem Aufstieg zum Sonnentor. Bilder Susi Schildknecht Salkantay, Inka-Trail über viele Vegetationsstufen Die einstige Inka-Handelsroute in den peruanischen Anden lockt mit komfortablen Lodges zum sechstägigen Salkantay-Trekking. Natur auf vielen Vegetationsstufen, Begegnungen mit Einheimischen und das Ziel Machu Picchu prägen diese überwältigend schöne Tour. von Susi Schildknecht V om Whirlpool aus lassen sich die gletschergeform- te Soraypampa-Ebene und die majestätischen Anden-Schneegipfel Hu- mantay und Salkantay genüsslich betrachten. Der Namenspatron des sechstägigen Salkantay-Trekkings leuchtet besonders vielversprechend in der Abendsonne. Rasch erholen sich die Beine von der sechsstündigen Auſtakt-Etappe, während die Wander- erlebnisse entlang des alten Inka-Be- wässerungskanals bestimmt in Erin- nerung bleiben werden. Man logiert für zwei Nächte in der «Salkantay Lodge», 3869 m.ü.M., der ersten der vier «Mountain Lodges of Peru» an diesem Trail. Gemütliche, geheizte Bergsicht-Zimmer und ein unerwartet lukullisches Abendessen mit Quinoa- Gemüsesuppe, frischem Huhn und einem Schokoladen-Maracuja-Dessert passen zum Begriff Komfort-Trekking. Langsam, gleichmässig, meditativ Tag zwei dient der aktiven Akklimati- sierung. Der höhenerfahrene Trek- kingleiter Peter Böhm betont: «Wich- tig ist, in kleinen Schritten ganz lang- sam, aber gleichmässig zu laufen. Wer ausser Atem gerät, ist zu schnell. Man sollte das Meditative geniessen und auch mal himmelwärts schauen.» Die Hoffnung auf den Anblick eines Kon- dors beflügelt den Anstieg zum türkis- farbenen Humantay-See auf 4221 m.ü.M.Hier offenbart sich eine ureige- ne, gletschergeschaffene Welt. Aber was bedeuten die halb-verkohlten Mu- scheln, die seltsam arrangiert zwi- schen Kräutern am Ufer liegen? Sebas- tian, der Chef-Pferdetreiber vom Stamm der Keros-Indios, umschreibt den einfachen zeremoniellen Akt «Pa- go a la tierra» als Huldigung an Mutter Erde. Dass hier oben die Natur regiert, ist offensichtlich. Die mit Spannung erwartete Kö- nigsetappe bringt Trekking-Fans über moosige Pampas und steinige Morä- nenpfade in vier Stunden zum Salkan- tay-Pass auf 4638 m.ü.M. Die Abra, spa- nisch für Öffnung, gilt den Einheimi- schen als spirituelle Zone. Öffnet sich hier der Geist? Es macht jedenfalls glücklich, an diesem mystischen Ort zu sein. Kurz nach der Passhöhe zeigt Peter auf Überreste der alten Inkas- trasse, auf Lama-Schrittgrösse zuge- schnittene Steinstufen. Im Gegensatz zum ursprünglich zeremoniellen, heu- te von vielen Touristen begangenen Inka-Trail nach Machu Picchu, diente die Salkantay-Route ganz profan dem Gütertransport. Zur Inka-Blütezeit zo- gen hier Händler mit Hunderten bela- dener Lamas durch. Sie versorgten die Oberschicht der Inka-Zentren im Hochland mit Früchten, Kakao und Coca-Blättern. Sie leben das ganze Jahr dort Eindrücklichen Einblick in den hiesi- gen Alltag der peruanischen Bewoh- ner gewährt Juan in der «Wayra Lodge» auf 3906 m.ü.M. Er zeigt das strohgedeckte Häuschen seiner Mut- ter. Ums Herdfeuer auf dem Lehmbo- den ducken sich drei magere Meer- schweinchen, alles andere liegt im klammen Dunkel. Und doch leben die Menschen ganzjährig hier und trotzen noch den steilsten Lagen ein paar Kar- toffeln ab. Ab Tag vier durchwandert man flussabwärts mehrere Vegeta- tionsstufen des Nebelwaldes, wo bald schon das Grün nur so explodiert. Bro- melien, Lianen, Orchideen – Johann, der peruanischer Assistant-Guide kennt sie alle, dazu Bekannteres wie verwilderte Kartoffeln, Salbei, Fuchsia, Lilien, Glücksklee, immer häufiger Mais- und Kartoffelfelder und schliess- lich Pflanzungen mit Arabica-Kaffee, Bananen und Maracuja. Viel Naturnä- he bieten auch die Unterkünſte. Hin- ter der «Colpa Lodge» auf 2800 m.ü.M. etwa belohnen Kolibris die geduldi- gen Dschungel-Fotografen. Und im Pa- norama-Sprudelbad geniesst man zum Pisco Sour den traumhaſten Son- nenuntergang, später dann noch die Überraschungsbesuche durstiger Fle- dermäuse. Bei der «Lucma Lodge» auf 2135 m.ü.M. verabschieden wir uns von Se- bastian, er wird seine Pferde nun heimwärts treiben, bergwärts. Der Ge- päcktransport erfolgt ab hier wieder über Strassen. Ein letzter Trekkingtag führt durch einen sehr verwunsche- nen Märchenwald, wo wir von einer Lichtung aus mit einem ausserge- wöhnlichen Blick auf Machu Picchu überrascht werden. Danach erwartet uns die sagenhaſte Inkastadt mit Tem- peln zu Ehren der Sonne, des Wassers und der Mutter Erde. Während wir diese Bauwerke bestaunen werden, wird Sebastian wohl irgendwo weit oben am Salkantay seine Dankes-Zere- monie abhalten. Diese Reise wurde unterstützt von Baumeler Reisen und «Mountain Lodges of Peru». Informationen rund um die Reise nach Peru Salkantay-Trail: Das sechstägige Trekking ab Cusco bildet den sportlichen Höhepunkt der Baumeler-Reise «Peru – Königin der Anden». Reisedatum ist vom 20. November bis 5. Dezember. Wei- tere Infos gibts unter www.baumeler.ch. Klima: Tagsüber ist es im Hochland 18 – 23°C warm, nachts kann die Temperatur bis zum Gefrierpunkt sinken . Gesundheit: Um der Höhenkrankheit vorzu- beugen, ist langsames Akklimatisieren wich- tig, wie die Baumeler- Reise dies vorsieht. Empfohlen wird das Überprüfen des Impf- schutzes gemäss aktu- ellen Empfehlungen und sowie Schutz vor Mückenstichen (Den- guefieber). Einreise: Schweizer, deutsche und österrei- chische Staatsbürger benötigen für die Reise mach Peru einen sechs Monate, über die Rück- reise hinaus, gültigen Reisepass. 4 Lodges und ein sechstägiges Salkantay- Trekking locken Wanderer aus der ganzen Welt auf die einstige Inka-Handelsroute in Peru. Tipps Neu in Dänemark: «AC Bella Sky» Das Hotel «AC Bella Sky» in Kopenhagen gehört seit Dezember zum Portfolio der Marke AC Hotels by Marriott. Die Hotelkette begeht damit ihr Debüt in Dänemark und setzt ihren weltweiten Expansionskurs fort. Die jüngsten Neuzugänge da- vor umfassten das erste Haus in den USA, das «AC Hotel» New Orleans «Bour- bon» sowie neue Häuser in Istanbul und Valencia. Zielgruppe sind vor allem Lifestyle-orientierte Ge- schäſtsreisende. (so) Weitere Infos unter: www.marriott.de/ac-ho- tels/travel.mi. Valentinstag im romantischen Salzburg Ein Tag ganz im Zeichen der Liebe: Mit ihren ver- winkelten Gassen, liebli- chen Plätzen und intimen Cafés ist die Mozartstadt der wohl perfekte Ort für einen romantischen Tag zu zweit. Dabei lockt das Luxushotel «Goldener Hirsch», mit Valentinstag- Packages. So ist ein Pa- ckage für zwei Personen inklusive einer Flasche Laurent Perrier Rosé Champagner und einem Candle Light Dinner im Zimmer ab 370 Euro pro Nacht buchbar. (so) Betreutes Wohnen unter den Palmen Immer mehr Rentner zieht es ins Ausland. Vie- le Senioren reisen über die Wintermonate in das war- me Ausland und entflie- hen so der Kälte. Die be- liebtesten Ziele für das Auswandern sind neben Spanien und den USA auch exotische Ziele wie die Dominikanische Repu- blik. Aber auch im Pflege- fall kann das Ausland eine Alternative sein. Die Nach- frage nach betreutes Woh- nen und Pflegeangebote in den paradiesischen Regio- nen wie die Dominikani- sche Republik ist in den letzten Jahren gestiegen. Grund dafür ist, das für manche unbezahlbares be- treutes Wohnen und die Pflegeheime. (so)
Transcript
Page 1: Bilder Susi Schildknecht Salkantay, Inka-Trail über …Salkantay-Trekking. Natur auf vielen Vegetationsstufen, Begegnungen mit Einheimischen und das Ziel Machu Picchu prägen diese

Südostschweiz | Samstag, 24. Januar 201524 LEBEN

Wie eine Postkartenansicht: Die Aussicht der grandiosen Inkastadt Machu Picchu erwandert man sich mit dem Aufstieg zum Sonnentor. Bilder Susi Schildknecht

Salkantay, Inka-Trail über viele Vegetationsstufen Die einstige Inka-Handelsroute in den peruanischen Anden lockt mit komfortablen Lodges zum sechstägigen Salkantay-Trekking. Natur auf vielen Vegetationsstufen, Begegnungen mit Einheimischen und das Ziel Machu Picchu prägen diese überwältigend schöne Tour.

von Susi Schildknecht

V om Whirlpool aus lassen sich die gletschergeform-te Soraypampa-Ebene und die majestätischen Anden-Schneegipfel Hu-

mantay und Salkantay genüsslich betrachten. Der Namenspatron des sechstägigen Salkantay-Trekkings leuchtet besonders vielversprechend in der Abendsonne. Rasch erholen sich die Beine von der sechsstündigen Auftakt-Etappe, während die Wander-erlebnisse entlang des alten Inka-Be-wässerungskanals bestimmt in Erin-nerung bleiben werden. Man logiert für zwei Nächte in der «Salkantay Lodge», 3869 m.ü.M., der ersten der vier «Mountain Lodges of Peru» an diesem Trail. Gemütliche, geheizte Bergsicht-Zimmer und ein unerwartet lukullisches Abendessen mit Quinoa-Gemüsesuppe, frischem Huhn und einem Schokoladen-Maracuja-Dessert passen zum Begriff Komfort-Trekking.

Langsam, gleichmässig, meditativ Tag zwei dient der aktiven Akklimati-sierung. Der höhenerfahrene Trek-kingleiter Peter Böhm betont: «Wich-tig ist, in kleinen Schritten ganz lang-sam, aber gleichmässig zu laufen. Wer ausser Atem gerät, ist zu schnell. Man sollte das Meditative geniessen und auch mal himmelwärts schauen.» Die Hoffnung auf den Anblick eines Kon-dors beflügelt den Anstieg zum türkis-farbenen Humantay-See auf 4221 m.ü.M.Hier offenbart sich eine ureige-ne, gletschergeschaffene Welt. Aber was bedeuten die halb-verkohlten Mu-scheln, die seltsam arrangiert zwi-schen Kräutern am Ufer liegen? Sebas-tian, der Chef-Pferdetreiber vom Stamm der Keros-Indios, umschreibt den einfachen zeremoniellen Akt «Pa-go a la tierra» als Huldigung an Mutter Erde. Dass hier oben die Natur regiert, ist offensichtlich.

Die mit Spannung erwartete Kö-nigsetappe bringt Trekking-Fans über moosige Pampas und steinige Morä-nenpfade in vier Stunden zum Salkan-tay-Pass auf 4638 m.ü.M. Die Abra, spa-nisch für Öffnung, gilt den Einheimi-schen als spirituelle Zone. Öffnet sich hier der Geist? Es macht jedenfalls glücklich, an diesem mystischen Ort zu sein. Kurz nach der Passhöhe zeigt Peter auf Überreste der alten Inkas-trasse, auf Lama-Schrittgrösse zuge-schnittene Steinstufen. Im Gegensatz zum ursprünglich zeremoniellen, heu-te von vielen Touristen begangenen Inka-Trail nach Machu Picchu, diente die Salkantay-Route ganz profan dem Gütertransport. Zur Inka-Blütezeit zo-gen hier Händler mit Hunderten bela-dener Lamas durch. Sie versorgten die Oberschicht der Inka-Zentren im Hochland mit Früchten, Kakao und Coca-Blättern.

Sie leben das ganze Jahr dortEindrücklichen Einblick in den hiesi-gen Alltag der peruanischen Bewoh-ner gewährt Juan in der «Wayra Lodge» auf 3906 m.ü.M. Er zeigt das strohgedeckte Häuschen seiner Mut-ter. Ums Herdfeuer auf dem Lehmbo-den ducken sich drei magere Meer-schweinchen, alles andere liegt im klammen Dunkel. Und doch leben die Menschen ganzjährig hier und trotzen

noch den steilsten Lagen ein paar Kar-toffeln ab. Ab Tag vier durchwandert man flussabwärts mehrere Vegeta-tionsstufen des Nebelwaldes, wo bald schon das Grün nur so explodiert. Bro-melien, Lianen, Orchideen – Johann, der peruanischer Assistant-Guide kennt sie alle, dazu Bekannteres wie verwilderte Kartoffeln, Salbei, Fuchsia, Lilien, Glücksklee, immer häufiger Mais- und Kartoffelfelder und schliess-lich Pflanzungen mit Arabica-Kaffee, Bananen und Maracuja. Viel Naturnä-he bieten auch die Unterkünfte. Hin-ter der «Colpa Lodge» auf 2800 m.ü.M. etwa belohnen Kolibris die geduldi-gen Dschungel-Fotografen. Und im Pa-norama-Sprudelbad geniesst man zum Pisco Sour den traumhaften Son-nenuntergang, später dann noch die Überraschungsbesuche durstiger Fle-dermäuse.

Bei der «Lucma Lodge» auf 2135 m.ü.M. verabschieden wir uns von Se-bastian, er wird seine Pferde nun heimwärts treiben, bergwärts. Der Ge-päcktransport erfolgt ab hier wieder über Strassen. Ein letzter Trekkingtag führt durch einen sehr verwunsche-nen Märchenwald, wo wir von einer Lichtung aus mit einem ausserge-wöhnlichen Blick auf Machu Picchu überrascht werden. Danach erwartet uns die sagenhafte Inkastadt mit Tem-peln zu Ehren der Sonne, des Wassers und der Mutter Erde. Während wir diese Bauwerke bestaunen werden, wird Sebastian wohl irgendwo weit oben am Salkantay seine Dankes-Zere-monie abhalten.

Diese Reise wurde unterstützt von Baumeler Reisen und «Mountain Lodges of Peru».

Informationen rund um die Reise nach Peru

Salkantay-Trail: Das sechstägige Trekking ab Cusco bildet den sportlichen Höhepunkt der Baumeler-Reise «Peru – Königin der Anden». Reisedatum ist vom 20. November bis 5. Dezember. Wei-tere Infos gibts unter www.baumeler.ch.

Klima: Tagsüber ist es im Hochland 18 – 23°C warm, nachts kann die Temperatur bis zum Gefrierpunkt sinken.Gesundheit: Um der Höhenkrankheit vorzu-beugen, ist langsames Akklimatisieren wich-tig, wie die Baumeler-

Reise dies vorsieht. Empfohlen wird das Überprüfen des Impf-schutzes gemäss aktu-ellen Empfehlungen und sowie Schutz vor Mückenstichen (Den-guefieber).

Einreise: Schweizer, deutsche und österrei-chische Staatsbürger benötigen für die Reise mach Peru einen sechs Monate, über die Rück-reise hinaus, gültigen Reisepass.

4Lodgesund ein sechstägiges Salkantay-Trekking locken Wanderer aus der ganzen Welt auf die einstige Inka-Handelsroute in Peru.

Tipps

Neu in Dänemark: «AC Bella Sky»Das Hotel «AC Bella Sky» in Kopenhagen gehört seit Dezember zum Portfolio der Marke AC Hotels by Marriott. Die Hotelkette begeht damit ihr Debüt in Dänemark und setzt ihren weltweiten Expansionskurs fort. Die jüngsten Neuzugänge da-vor umfassten das erste Haus in den USA, das «AC Hotel» New Orleans «Bour-bon» sowie neue Häuser in Istanbul und Valencia. Zielgruppe sind vor allem Lifestyle-orientierte Ge-schäftsreisende. (so) Weitere Infos unter: www.marriott.de/ac-ho-tels/travel.mi.

Valentinstag im romantischen Salzburg Ein Tag ganz im Zeichen der Liebe: Mit ihren ver-winkelten Gassen, liebli-chen Plätzen und intimen Cafés ist die Mozartstadt der wohl perfekte Ort für einen romantischen Tag zu zweit. Dabei lockt das Luxushotel «Goldener Hirsch», mit Valentinstag-Packages. So ist ein Pa-ckage für zwei Personen inklusive einer Flasche Laurent Perrier Rosé Champagner und einem Candle Light Dinner im Zimmer ab 370 Euro pro Nacht buchbar. (so)

Betreutes Wohnen unter den Palmen Immer mehr Rentner zieht es ins Ausland. Vie-le Senioren reisen über die Wintermonate in das war-me Ausland und entflie-hen so der Kälte. Die be-liebtesten Ziele für das Auswandern sind neben Spanien und den USA auch exotische Ziele wie die Dominikanische Repu-blik. Aber auch im Pflege-fall kann das Ausland eine Alternative sein. Die Nach-frage nach betreutes Woh-nen und Pflegeangebote in den paradiesischen Regio-nen wie die Dominikani-sche Republik ist in den letzten Jahren gestiegen. Grund dafür ist, das für manche unbezahlbares be-treutes Wohnen und die Pflegeheime. (so)

Recommended