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Bilanz – Ausblick – Umsetzung Biodiversität 2010 – Jahr ... · goya gestellt? Eine erste...

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Natur.Raum. DAS FACHJOURNAL DER NATURRAUMMANAGER Biodiversität 2010 – Jahr des Waldes 2011 Bilanz – Ausblick – Umsetzung Ausgabe 01/2011 – Nr. 7 © ÖBf-Archiv / F. Pritz, Winterlandschaft Rossbrand Management
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Page 1: Bilanz – Ausblick – Umsetzung Biodiversität 2010 – Jahr ... · goya gestellt? Eine erste Abschätzung an-hand des „Nagoya-Protokolls“. D ie 10. Vertragsstaatenkonferenz

Natur. Raum. Management Journal Ausgabe 02 | September 2009 1

Natur. Raum.DAS FACHJOURNAL DER NATURRAUMMANAGER

Biodiversität 2010 –Jahr des Waldes 2011

Bilanz – Ausblick – Umsetzung

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4 Nagoya-Konferenz

6 Biodiversität 2010, Wald 2011

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Gedanken zu Natur.Raum.Management

Editorial

D ie biologische Vielfalt ist das verbindende Element dieses „Natur.Raum.Management“-Journals. Und zwar auf allen geographischen Ebe-

nen – von lokal bis global.

2010 war das „Internationale Jahr der Biodiversität“. Das hochgesteckte Ziel der internationalen Staatengemeinschaft, den Verlust an biologischerVielfalt bis 2010 einzudämmen oder gar zu stoppen, ist international gescheitert. Lichtblicke und Erfolge gab es vor allem auf regionaler Ebene. Dieernüchternde Zwischenbilanz muss uns aber anspornen, die Anstrengungen in Richtung Biodiversitätsschutz noch weiter zu verstärken. Die Bun-desforste als größter österreichischer Flächenmanager tragen hier eine besondere Verantwortung. Wir werden daher das seit 2006 gültige Biodi-versitätsprogramm der ÖBf weiterhin konsequent umsetzen und haben den Erhalt und die Förderung der Biodiversität auch im neuen ÖBf-Unter-nehmenskonzept „Horizont 2020“ zentral verankert. Wir beleuchten, was die Bundesforste im Jahr der Biodiversität und mit ihrem seit 2006 umgesetzten Biodiversitätsprogramm geleistet haben undmachen uns Gedanken, wie der Biodiversitätsschutz auch international doch noch zur Erfolgsgeschichte werden kann.Außerdem blicken wir im selben Beitrag voraus: Welche Chancen bietet das „Internationale Jahr des Waldes 2011“, das immerhin den Kernbereichder Bundesforste anspricht? Und was werden wir heuer diesbezüglich leisten?

Viele der Bedrohungen für den heimischen Naturraum, wie etwa der Klimawandel, sind globale Phänomene. Es ist daher Gebot der Stunde, Zusam-menhänge und Herausforderungen großräumiger zu betrachten. Nach dem Scheitern der „2010-Ziele“ braucht es hinsichtlich Biodiversität nun ei-ne international akzeptierte und verbindliche Übereinkunft, wie es weiter gehen soll. Die internationale Staatengemeinschaft kam daher im Okto-ber 2010 im japanischen Nagoya zusammen, um über Biodiversitäts-Zielsetzungen und -strategien bis 2020 zu beraten. Wir freuen uns sehr, dasswir Cosima Hufler, Expertin für internationale Umweltangelegenheiten im Lebensministerium, für einen Gastartikel zu diesem Thema gewinnenkonnten. Sie war in Nagoya dabei und berichtet über Ergebnisse und Konsequenzen der Konferenz.

Eine der Hauptschwierigkeiten derartiger internationaler Strategien ist oft, sie in konkrete Handlungsanweisungen auf nationaler, regionaler oderlokaler Ebene umzumünzen. Ein weiterer Beitrag befasst sich daher mit der Renaturierung der Moore im Inneren Salzkammergut. Ein vorbildlichesBeispiel, von dem wir glauben, dass es globale Themen wie Klimawandel und Erhalt der biologischen Vielfalt vor Ort begreifbar macht.

Ein Unternehmen wie die Bundesforste muss sich in Zeiten der Globalisierung nach außen öffnen und Grenzen überwinden – im Kopf und geogra-phisch. Daher gewinnt ein Geschäftsfeld immer mehr an Bedeutung: die Beratung naturschutzrelevanter Institutionen anderer Länder hinsichtlichNaturraummanagement und nachhaltiger Ressourcennutzung, z. B. bei der Planung und Umsetzung von Schutzgebieten. Hier ist die fachliche Ex-pertise der Österreichischen Bundesforste gefragt – was wiederum den Bundesforstezielen des „Horizonts 2020“ entspricht, sich als kompetenterAnsprechpartner in Naturschutzfragen auf eigenen und fremden Flächen weiter zu etablieren. Drei Beispiele aus Albanien, dem Kaukasus und ausLaos veranschaulichen, wie die Bundesforste durch derartige strategische Partnerschaften auch auf internationaler Ebene zum Klima- und Biodi-versitätsschutz beitragen.

Das Erfolgsrezept, um ein Unternehmen wie die Bundesforste in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Wirtschaft und Gesellschaft fit fürdie Zukunft zu halten, liegt somit wohl in der ausgewogenen Mischung – zwischen übergeordneten Leitlinien und konkretem Anpacken vor Ort,zwischen Globalisierung und Regionalität.

Georg ErlacherVorstandssprecher Österreichische [email protected]

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Welche Weichen wurden auf der 10. inter-nationalen Biodiversitätskonferenz in Na-goya gestellt? Eine erste Abschätzung an-hand des „Nagoya-Protokolls“.

Die 10. Vertragsstaatenkonferenzder Konvention über die biologi-sche Vielfalt, kurz „COP10“1, fand

im Oktober 2010 in Nagoya (Japan) in eineminternationalen Kontext statt, der die Er-wartungen an die Konferenz bereits im Vor-feld auf ein Maximum gesteigert hatte: DerGipfel der Staats- und Regierungschefs in Jo-hannesburg im Jahr 2002 hatte 2010 zum Ziel-jahr deklariert, bis zu dem der Verlust der bio-logischen Vielfalt eingedämmt hätte werdensollen – ein Ziel, das zwar in Teilbereichen er-reicht wurde, aber nicht in seiner Gesamtheit.2010 war außerdem von den Vereinten Na-tionen zum Internationalen Jahr der Biodi-versität deklariert worden, weshalb weltweitbereits das ganze Jahr über Veranstaltungenstattfanden, die die Öffentlichkeit für dasThema sensibilisiert hatten. Österreich etwahat das Jahr der Biodiversität mit der „viel-faltleben“-Kampagne begleitet, die sogar alsbeste europäische Kampagne 2010 im Um-weltbereich ausgezeichnet wurde.

Das Interesse der Medien an der biologischenVielfalt war nie zuvor so groß – aber nicht nur,um die Erfolge der internationalen Konven-tion zu feiern, sondern auch in gespannter Er-wartung, ob die internationale Staatenge-meinschaft noch in der Lage sei, gemeinsamEntscheidungen zu treffen, die tatsächlich zurEindämmung des Verlustes an biologischerVielfalt führen würden. Bezeichnend dafür istdie Vielzahl von Artikeln in den internatio-nalen Medien, die an das Scheitern der Kli-makonferenz im Vorjahr in Kopenhagen er-innerten und die provokative Frage in denRaum stellten, ob die internationale Staa-tengemeinschaft noch handlungsfähig sei.

Drei ThemenZudem standen auf der Tagesordnung derCOP10 Themen, die an Schwierigkeit nichtso leicht zu übertreffen waren: Die Annah-me eines strategischen Plans für die kom-menden 10 Jahre, der ein neues „Überziel“und konkrete „Unterziele“ definieren soll-te. Die Weiterentwicklung der Ressourcen-mobilisierungsstrategie, um nicht nur dieMaßnahmen mit Zielen zu versehen, son-dern auch die bereitzustellenden Finan-zierungsmittel. Schließlich die Annahme ei-nes rechtlich verbindlichen Protokolls zumZugang zu genetischen Ressourcen unddem gerechten Vorteilsausgleich daraus(kurz: „Nagoya-Protokoll“).

Alle drei großen Themen waren bereits imVorfeld der COP10 im Rahmen von interna-

tionalen Arbeitsgruppen vorbereitet worden,jedoch zu Beginn der COP10 bei weitem nichtin einem Zustand, der eine Annahme mög-lich gemacht hätte. Deshalb verhandeltendie mittlerweile 193 Vertragsparteien in Na-goya die Dokumente zwei Wochen langohne Pause und unermüdlich, um Ergebnissevorweisen zu können. Umso größer dieFreude und der Stolz aller, als der japanischeUmweltminister tatsächlich am 30. Oktober2010 um 02:59 Uhr die Sitzung für beendeterklärte und alle drei Themen von COP10 er-folgreich angenommen worden waren.

Speziell der strategische Plan und das Na-goya-Protokoll bedürfen detaillierter Ana-lysen auf ihre Auswirkungen und den Hand-lungsbedarf auf nationaler und EU-Ebene.Die Ergebnisse der Analysen, speziell zumNagoya-Protokoll, werden erst im Laufe desheurigen Jahres vorliegen, weshalb dieser Ar-tikel insbesondere die wichtigsten Eckpfei-ler des Nagoya-Protokolls darstellt.

Nagoya-ProtokollDas Nagoya-Protokoll gibt einen rechtlichverbindlichen Rahmen vor, um Artikel 15der Konvention über die biologische Vielfalt(„Zugang zu genetischen Ressourcen“) um-zusetzen und verfügt zudem über einenRechtseinhaltungsmechanismus. Es ist vor-wegzuschicken, dass es sich auf jene gene-tischen Ressourcen bezieht, über die einStaat souveräne Rechte besitzt (also jene, diein seiner Verantwortung liegen), aber auch

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Mag. Cosima HuflerBundesministerium für Land- & Forst-wirtschaft, Umwelt & Wasserwirtschaft,Abt. Internationale Umweltangelegen-heiten, Expertin für internationale Um-weltangelegenheiten

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auf traditionelles Wissen, das mit diesen ge-netischen Ressourcen verbunden ist.

Wenn ein Staat den Zugang zu genetischenRessourcen regulieren möchte, ist er ver-pflichtet im Rahmen einer nationalen Ge-setzgebung klare Vorgaben zu definieren, umdie Einholung der Zustimmung nach In-kenntnissetzung („Prior informed consent“,PIC) zu ermöglichen, bevor eine Nutzung dergenetischen Ressource erfolgen kann. Die-se Vorgaben sind in Artikel 5 des Nagoya-Protokolls („Access to Genetic Resources“)festgeschrieben. Sofern indigene und loka-le Gemeinschaften betroffen sind, die übermit genetischen Ressourcen assoziiertestraditionelles Wissen verfügen, wären eben-falls klare Regeln vorzusehen, um derenZustimmung über die Nutzung des Wissenseinholen zu können.

Aber auch die Verteilungsgerechtigkeit wur-de geregelt: Der Vorteilsausgleich aus derNutzung von genetischen Ressourcen sollauf Basis von gegenseitigen Vereinbarungenerfolgen. In diesem Kontext wären auchVorteile abzudecken, die durch spätere An-wendung oder Kommerzialisierung zumTragen kommen könnten. Dabei ist zu be-tonen, dass es dabei auch um den nicht-mo-netären Vorteilsausgleich geht, wie etwa denAustausch von Wissen, Anteile an For-schungsergebnissen oder kapazitätsbil-dende Maßnahmen.

Das Protokoll sieht zudem grenzüber-schreitende Maßnahmen zur Rechtseinhal-tung vor: wenn etwa eine genetische Res-source erworben wurde, ohne dass PIC ein-geholt oder gegenseitige Vereinbarungenzum Vorteilsausgleich abgeschlossen wur-den. In diesem Fall sind im Protokoll ver-pflichtend Maßnahmen vorgesehen, z. B. inForm von Strafzahlungen für denjenigen, derden Verpflichtungen zuwider gehandelthat. Sie kommen aber nur dann zum Tragen,wenn ein vermeintlich geschädigter Staatauch tatsächlich über eine nationale Ge-setzgebung im Einklang mit dem Protokollverfügt. Sie werden nicht vom geschädigtenStaat ergriffen, sondern von jenem, in demder Nutzer ansässig oder tätig ist. Die Ein-setzung von Kontrollstellen soll den Nach-

weis unterstützen, dass PIC entsprechendden Vorgaben des Protokolls für die Nutzungeiner genetischen Ressource vorliegt.

Für den Fall, dass ein Staat tatsächlich den Zu-gang zu seinen genetischen Ressourcen regu-lieren möchte, ist eine Sonderbehandlung fürdrei Fälle explizit vorgesehen – für Forschungim Sinn der biologischen Vielfalt, für Bedro-hungen für die menschliche, tierische oderpflanzliche Gesundheit, sowie für genetischeRessourcen für Ernährung und Landwirtschaft.Für alle drei Fälle muss in der nationalen Ge-setzgebung speziell Sorge getragen werden. Zu-dem ist im Protokoll verankert, dass bestehendeinternationale Vereinbarungen, wie etwa derinternationale Vertrag über pflanzengenetischeRessourcen für Ernährung und Landwirtschaftmit seinem sehr spezifischen multilateralenABS-System2, von den Bestimmungen des Pro-tokolls unberührt bleiben.

Nächste SchritteDie Unterzeichnung des Nagoya-Protokollsselbst kann im Zeitraum vom 2. Februar 2011bis 1. Februar 2012 erfolgen, wobei eine har-monisierte Vorgehensweise der Kommissionund der EU-Mitgliedsstaaten zu verfolgenwäre. Auf internationaler Ebene werden zu-dem Arbeiten im Kontext des Nagoya-Proto-kolls fortgesetzt, um Details des Protokolls aus-zuarbeiten, bevor dieses in Kraft tritt.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Einschät-zung, wie sich das Protokoll auf die nationaleund EU-Gesetzgebung auswirken wird, nochverfrüht. Die Kommission wird im Laufe desJahres 2011 eine öffentliche Konsultation so-wie eine detaillierte Analyse der unter-schiedlichen Umsetzungsmöglichkeit aufEU-Ebene vornehmen – in enger Zusam-menarbeit mit den Mitgliedsstaaten, wes-halb alle aufgefordert sind, möglichst frühmit der Analyse der Auswirkungen auf na-tionaler Ebene zu beginnen. Eine solcheAnalyse ist unter intensiver Einbeziehung al-ler betroffenen Stellen vorzunehmen. Auchwenn schließlich die Entscheidung getroffenwerden sollte, dass der Zugang zu geneti-schen Ressourcen auf österreichischer Ebe-ne weiterhin im Allgemeinen nicht reguliertwird, so zieht sich die Materie durch eine Rei-

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he von Themenbereichen, wie etwa Umwelt,Land- und Forstwirtschaft, Gesundheit, For-schung oder Urheberrechte. Die Zusam-menarbeit mit diesen Stellen hat sich bereitsin der Ausarbeitungsphase des Protokolls be-währt. Ein weiteres gemeinsames Vorgehenist im Sinn aller, um größtmögliche Kohärenzund bestmögliche Umsetzung in Österreichzu erreichen.

1 10th meeting of the Conference of Parties2 ABS-System: „Access and Benefit Sharing“-

System

Der „World Wetlands Day“ (WWD) erinnertjedes Jahr am 2. Februar an den Jahrestagder Unterzeichnung der Konvention überFeuchtgebiete 1971 in der iranischen StadtRamsar (siehe NRM-Journal Nr. 06/2010,Seite 7).Das Motto des heurigen WWD, „Forests forWater and Wetlands“, kombiniert das 40Jahr-Jubiläum der Ramsar-Unterzeichnungmit dem „Internationalen Jahr des Waldes“2011. Ziel ist es, Wert und Wichtigkeit jenerWälder aufzuzeigen, die oft oder ständigvernässt sind (Mangroven, Auwälder, Moor-und Sumpfwälder):� für den regionalen und globalen Was-

serkreislauf (Speicherung, Verdunstung,Niederschlagsverteilung),

� für Küstenschutz (z. B. gegen Stürme),� als vielfältige Lebensräume mit hoher

Biodiversität,� für den Klimaschutz (sehr wichtige Koh-

lenstoffspeicher),� als hoher ökonomischer Wert.Insgesamt beherbergen 825 der 1.891 Ram-sargebiete weltweit „forested wetlands“.Das entspricht 53 % der gesamten globalenRamsar-Fläche von über 79 Mio. ha (Stand:07/2010). Sie sind u. a. durch Trockenlegungoder Umwandlung in andere Nutzungsfor-men (Agrar- oder Fischereiflächen), densteigenden Landnutzungsdruck für Siedlun-gen, durch Ölförderung oder übermäßigeWasserentnahme im Oberlauf gefährdet.

www.ramsar.org/WWDwww.feuchtgebietsinventar.at

World Wetlands Day02. 02. 2011

Webtipps:www.cbd.int/nagoya/outcomeswww.cbd.int/cop10www.vielfaltleben.at

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Wo steht der Biodiversitätsschutz1 nachdem „Internationalen Jahr der Biodiversi-tät 2010“? Was bringt das „InternationaleJahr des Waldes 2011“? – Eine Bilanz, eineVorschau.

Jahr der Biodiversität2010

Beim UN-Umweltgipfel 2002 in Jo-hannesburg nahm sich die inter-nationale Staatengemeinschaft

vor, den Verlust an biologischer Vielfalt bis2010 signifikant zu verringern. Die Europäi-sche Union setzte sich das Ziel, diesen bis da-hin überhaupt ganz zu stoppen.

Hauptziel verfehltHeute wissen wir, dass diese „2010-Haupt-ziele“ klar verfehlt wurden: global, europa-weit und national. Just im „InternationalenJahr der Biodiversität“ 2010 musste einge-standen werden, dass auch keines der 21 „Un-terziele“, die begleitend festgelegt wurden,international erreicht wurde. Manche davonkonnten allerdings lokal oder zumindestansatzweise realisiert werden. Schon der„Global Biodiversity Outlook“ (GBO 3), ver-öffentlicht im Mai 2010, hielt fest, dass we-sentlich größere Anstrengungen nötig seien,um die Ursachen des Biodiversitätsverlusteseffektiver zu bekämpfen und besonders ge-fährdete Ökosysteme rasch zu schützen.

Auf allen drei Biodiversitätsebenen nimmtdie Vielfalt weiter ab:

� Gefährdete Arten sind weiter gefährdet– meist sogar stärker.

� Lebensräume verschwinden weiterhinoder werden fragmentiert.

� Die genetische Vielfalt nimmt weiter ab,z. B. in der Landwirtschaft (Getreide, Vieh).

Bei der 10. Biodiversitätskonferenz im Ok-tober 2010 in Nagoya (Japan) wurde daherein neuer strategischer Plan für 2011 bis2020 ausgearbeitet („Aichi Target“). Er legtfest, wie der Verlust an biologischer Vielfaltzumindest bis 2020 reduziert bzw. gestopptwerden soll (siehe Artikel S. 4). Dieses neueZiel wird vom Rat der Europäischen Unionund dem Europaparlament mitgetragen.Es geht nun darum, aus der 2020-Strategierasch nationale und regionale Biodiversi-tätsstrategien ab 2011 abzuleiten.

Lichtblicke bei TeilzielenEs gab aber auch erste Lichtblicke, wie denkonkreten Arten- und Lebensraumschutz aufräumlich begrenzter Ebene. Ebenso die ver-stärkte Ausweisung von Schutzgebieten,wo die Biodiversität mitunter zunahm. Lo-kal griffen Schutzmaßnahmen vor invasivenArten, nachhaltige Forstwirtschaft wirkte derEntwaldung entgegen. Manch negativerTrend konnte so zumindest verringert oderverlangsamt werden. Auch besitzen mitt-lerweile immerhin rund 170 Staaten (von 193)konkrete nationale Biodiversitätsstrategienund -aktionspläne. Weiters konnten zu-sätzliche finanzielle Mittel für den Biodi-versitätsschutz frei gemacht werden.

Die ersten zarten Erfolge auf kleinräumigerEbene beweisen zumindest, dass wesentli-che Instrumente zur erfolgreichen Umset-zung bereits vorhanden sind. Sie könntenund müssten nun in weit größerem Maßstabangewandt werden.

ÖBf-BilanzWaren es 2004 noch 185 gewesen, konntendie Bundesforste im Jahr 2010 bereits 855 ver-schiedene Naturschutzmaßnahmen in ihrenForstrevieren umsetzen. Im Rahmen desseit 2006 gültigen Biodiversitätsprogrammsder ÖBf wurden auch in Zusammenarbeitmit PartnerInnen wie WWF, Naturschutz-bund, Umweltdachverband, Naturfreundeoder CIPRA zahlreiche erfolgreiche Initiati-ven gesetzt, wie z. B.� Beitritt zur internationalen Biodiversi-

tätsinitiative „Countdown 2010“ derIUCN2 als erster europäischer Forstbetriebim Jahr 2006

� Kampagnen (z. B. „überleben“ bzw. „viel-faltleben“)

� Studien (z. B. „Biomasse und Biodiversi-tät“, „Biodiversität und Klimawandel“,„Moore im Klimawandel“ und „Wildnis imKlimawandel“, „Alpenstrategie“)

� Arten- und Lebensraumschutz (z. B. Wie-senmanagement, Habichtskauz-Wie-deransiedlung, Moorrenaturierungen,Evaluierung von Moorschutzaktivitätenund Flussraumbetreuung an der Traun,Toplitzbachrevitalisierung)

� Bewusstseinsbildung (z. B. Broschüren zuTotholz, Wiesen, Mooren, Quellen und Bä-

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Bilanz & Vorschau: Biodiversität 2010, Wald 2011

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chen, Eulen und Wildkatze; Veranstal-tung von ExpertInnenforen, u. a. zu Wild-tieren und ökologischer Regionalent-wicklung, Themenführungen und –wege)

� Ausweisung bzw. Betreuung von Schutz-gebieten (z. B. Nationalparks Donau-Auen und Kalkalpen, BiosphärenparkWienerwald, Moratorium für die Erwei-terung des Wildnisgebiets Dürrenstein,Naturwaldreservate)

� ÖBf-interne Bewusstseinsbildung (Schu-lungen u. a. zu Natura 2000, Alpenkon-vention, Biodiversität)

Was es brauchtDen Verlust der Biodiversität tatsächlich zuvermindern oder gar zu stoppen wird eineriesige Herausforderung für die Zukunftsein. Es braucht rasch zielgerichtete, effek-tive Maßnahmen, die im internationalenGleichklang umgesetzt werden. Ebensoaber auch Partner wie die ÖBf, die vor Ortoperativ umsetzen – nämlich dort, wo Bio-diversität gesichert wird.

Insbesondere gilt es zu vermeiden, dass be-stimmte „points of no return“ überschrittenwerden. Beispielsweise ist die Renaturierungvon beeinträchtigten Lebensräumen zwargrundsätzlich sinnvoll. Allerdings muss unsbewusst sein, dass dabei im Allgemeinennicht mehr die hohe Ausgangsbiodiversitätnatürlicher Ökosysteme erreicht werdenkann. Daher wird vorbeugender Schutz vonArten und Lebensräumen, wo noch möglich,dem nachträglichen „Reparieren“ vorzuzie-hen sein – auch aus Kostengründen.Eine der Hauptschwierigkeiten ist, dass die un-terschiedlichen Ursachen des Biodiversitäts-verlustes nicht isoliert wirken, sondern sich invielfältigem Zusammenspiel oft gegenseitigverstärken. Es braucht daher vernetzende An-sätze: Auf operativer Ebene gilt es, Maßnahmenzur Biodiversitätserhaltung als Querschnitts-materie noch viel stärker in eine Vielzahl vonPolitikbereichen und Sektoren zu implemen-tieren (Verkehr, Raumplanung, Industrie, Tou-rismus, Handel, etc.). Auch bei Förderschienen,die nicht unmittelbar dem Schutz der Biodi-versität dienen, müssten deren Auswirkungenauf diese zwingend mitberücksichtigt werden.Zudem verdient die Bekämpfung der Ursachendes Biodiversitätsverlustes noch wesentlich

mehr Aufmerksamkeit – auf demografischer,wirtschaftlicher, technologischer, soziokultu-reller oder politischer Ebene.Die Initiativen rund um das „Jahr der Biodi-versität“ haben den Begriff der Biodiversitätzumindest stärker in die öffentliche Wahr-nehmung gerückt. Trotzdem sind Bedeutung,Wert und Gefährdung der Biodiversitätnach wie vor vielen Personen wenig geläu-fig (siehe Kasten). Hier wird es noch we-sentlich mehr Öffentlichkeitsarbeit brauchen.Schließlich werden künftige Strategien nurso gut sein wie die Mittel, die man bereit istfür Maßnahmen zu Erhalt und nachhaltigerNutzung der Biodiversität zu investieren.

All die vielfältigen Themenbereiche zu einemsinnvollen, effizienten Ganzen zu kombi-nieren, wird die Herausforderung für die Zu-kunft sein. Gelingt dies, profitieren jedochnicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auchwir Menschen – bei Gesundheit, Wohlstand,Tourismus, Nahrung, Trinkwasser oder bes-serer Anpassung an den Klimawandel.

Jahr des Waldes 201131 Prozent des gesamten Festlandes der Erdesind bewaldet. Mehr als die Hälfte der Wald-fläche ist in 5 Staaten zu finden: Brasilien, Chi-na, Kanada, USA und Russland. Laut dem Uni-ted Nations Forum on Forests Secretariatgingen in der letzten Dekade jedoch jährlich130.000 km2 Wald verloren. Obwohl es in den1990ern noch 160.000 km2 pro Jahr waren,entspricht die aktuelle jährliche Verlustrateaber nach wie vor der Fläche Griechenlandsbzw. 350 km2 pro Tag. Die größten globalenBedrohungen für Wälder sind der Bedarf anBrenn- und Bauholz, die Umwandlung inlandwirtschaftliche Anbauflächen sowie derSiedlungsdruck durch expandierende Städte.

Die Generalversammlung der Vereinten Na-tionen (UNO) hat das Jahr 2011 zum „Inter-nationalen Jahr des Waldes“ (IYF) erklärt. MitAktivitäten in 192 Mitgliedsstaaten sollenvier Ziele verfolgt werden:� Stopp der Entwaldung� Optimale Nutzung von Waldleistungen� Ausbau von Schutzgebieten� Mehr finanzielle Mittel für nachhaltige

Waldbewirtschaftung

Der offizielle Startschuss erfolgt anlässlichdes 9. UN-Waldforums von 24. Jänner bis 4.Februar 2011 im Sitz der Vereinten Nationenin New York.

ÖBf-VorschauAls Auftakt zum Internationalen Jahr des Wal-des rufen die Bundesforste zur Wahl der „7 öster-reichischen Waldwunder “auf: Nominiert sind23 „wunderbare“ Wälder - vom „Wasserwald“im Nationalpark Donau-Auen über den „Dirndl-wald“ im Wienerwald oder den HallstätterBannwald bis hin zum moorigen Wiegenwaldim Pinzgau. Per Online-Voting unter www.wald-wunder.at sind alle ÖsterreicherInnen einge-laden mitzumachen. Auch der Upload eigener„Waldwunder“-Vorschläge ist möglich.

1 Biodiversität ... Vielfalt an Arten, Lebensräu-men und genetischen Ressourcen

2 International Union for Conservation of Nature

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Eine repräsentative Befragung des Linzer Mei-nungsforschungsinstituts market im September2010 zeigte die ambivalente Haltung der Österrei-cherInnen zur Biodiversität:� 86 % sind der Meinung, dass die heimische Na-

tur noch „sehr intakt“ oder ziemlich „intakt“ ist.� Zwei Drittel erachten Biodiversität als „sehr

wichtig“ oder „wichtig“ für intakte Natur.� Gleichzeitig sehen 44 % bei der Biodiversität

in Österreich in den letzten Jahren eine Ver-schlechterung, 29 Prozent keine Änderung,nur 12 % eine Verbesserung.

� Andererseits ist der Begriff „Biodiversität“ 61% der Befragten (bzw. fast drei Viertel der Un-ter-30-Jährigen) unbekannt. Maturanten undAkademiker haben zu 64 % davon gehört, Per-sonen mit Volks- und Hauptschule als höchsteabgeschlossene Bildungsstufe nur zu 14 %.

� Auch bei denjenigen, die angegeben habenden Begriff „Biodiversität“ zu kennen, trauensich 14 % „eher weniger“ oder „gar nicht“ zudiesen zu erklären.

www.market.at

„Fremdwort“ Biodiversität?

Webtipps:www.bundesforste.atwww.cbd.intwww.gbif.org www.gbif.athttp://biodiversity.europa.euhttp://gbo3.cbd.intwww.un.org/en/events/iyof2011www.waldwunder.at

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Natur.Raum.Management

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beiten eines Nationalpark-Management-planes. Er soll Maßnahmen zur nachhaltigenParkbewirtschaftung vorschlagen und dieLeitlinien der künftigen Naturraument-wicklung vorgeben (z. B. Zonierung, länder-übergreifende Zusammenarbeit, Lebens-raumvernetzung). Dabei ist die verstärkteEinbindung der Öffentlichkeit in Planung undUmsetzung von entscheidender Bedeutung,etwa in den Bereichen Weide, Wassernut-zung und Brennholz, aber auch hinsichtlichtouristischer Entwicklungsmöglichkeiten.Darüber hinaus soll das Zusammenspielvon Behörden (z. B. Ministerien) und Natio-nalparkverwaltung optimiert werden. Fürletztere erwartet man sich daraus mehrstrukturelle und budgetäre Autonomie.Schließlich ist vorgesehen, die nötigen Res-sourcen für Administration und Manage-mentstrukturen (Maßnahmenpläne, Aus-bildung, Entscheidungskompetenzen, ...) zuverbessern, ebenso für Nationalparkinfra-struktur (Fahrzeuge, Infogebäude, Beschil-derung, ...). Innovative Finanzierungsmög-lichkeiten sollen hier helfen. Die Netto-Pro-jektgesamtkosten von rd. 3,8 Mio. Euro wer-den aus Mitteln der deutschen Entwick-lungszusammenarbeit abgedeckt.

SüdkaukasusAuch im Südkaukasus kommt grenzüber-schreitenden Naturschutz-Kooperationeneine entscheidende Bedeutung zu. Hier ist diereichhaltige biologische Vielfalt ebenfalls be-droht, z. B. durch Entwaldung, Wilderei oder

an den Galicica-Nationalpark in Mazedo-nien. Als Teil des Dreiländer-Schutzge-bietsverbundes Prespa nimmt der albani-sche Nationalpark Prespa eine wichtigebiologische Brückenfunktion bei der Le-bensraumvernetzung ein.Allerdings weist Albanien heute eine derhöchsten Verlustraten an Biodiversität inganz Europa auf. Sie macht auch vor denSchutzgebieten nicht halt. Nicht nachhalti-ge Waldnutzung, illegale Holzentnahmeund Überweidung haben in der Vergan-genheit Spuren hinterlassen: Mehr als 50 %der Waldflächen etwa sind verschwunden,10 % der Waldflächen sind so stark geschä-digt, dass eine natürliche Regenerationnicht mehr zu erwarten ist. Auch heute istdie Situation noch weit von einer Lösung ent-fernt. Einerseits lebt die lokale Bevölkerungnach wie vor in schwierigen sozioökonomi-schen Verhältnissen, andererseits fehlendie finanziellen Mittel für ein effizientes Park-management. Ein weitgehend akzeptierterNationalpark-Managementplan ist ebensoausständig.

Hier setzt ein Projekt an, das die Österrei-chischen Bundesforste für die deutscheKfW Entwicklungsbank2 abwickeln. Von2010 bis 2015 sollen Bedrohungen für dieÖkosysteme im Nationalpark reduziert wer-den. Dazu gehört auch, der BevölkerungMöglichkeiten anzubieten, um durch nach-haltige Ressourcennutzung die regionaleWertschöpfung zu erhöhen. Eine der Haupt-aufgaben der Bundesforste ist das Ausar-

Was haben die Österreichischen Bundes-forste mit einem albanischen National-park oder dem Regenwald in Südostasienzu tun? Ein Blick über die Grenzen.

Wir leben heute in einer ver-netzten Welt. Die globalenStoffkreisläufe taten das

schon immer. Es liegt daher nahe, dass dieHerausforderungen beim Biodiversitäts1-und Klimaschutz ebenfalls nur auf globalerEbene zu meistern sind. Know-how ist in-ternational gefragt. Die Bundesforste be-treuen und beraten nicht nur auf nationa-ler, sondern immer stärker auch auf inter-nationaler Ebene PartnerInnen bei der Pla-nung und Umsetzung von Naturraum-maßnahmen. Die MitarbeiterInnen des ÖBf-Geschäftsfeldes „Consulting“ haben bis-lang etwa 200 Naturraummanagement-Dienstleistungsprojekte in 40 Ländern ab-gewickelt.

Drei Beispiele aus dem internationalenSchutzgebietsmanagement sollen denwachsenden Bedarf an Know-how-Transfer und Dienstleistungen abseits derklassischen Holzproduktion illustrieren:

Prespa (Albanien)13 % der Staatsfläche Albaniens (360.000ha) sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Ei-nes davon ist der 27.750 ha große Prespa-Nationalpark. Er grenzt an den gleichna-migen Nationalpark in Griechenland sowie

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Naturraummanagement international

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auch strukturelle Vorschläge erarbeitet, wiedie Zuständigkeiten und Kompetenzen dereinzelnen Institutionen (Schutzgebietsver-waltung, Ministerien, ...) besser abzustimmenwären. Andererseits wurden Überlegungenangestellt, wie über langfristige Finanzie-rungsmodelle die nötigen personellen undfinanziellen Ressourcen für Regierungenund Schutzgebietsverwaltungen bereit ge-stellt werden können.

Xe Pian (Laos)Laos, zu fast 70 % bewaldet, weist noch einigeder größten zusammenhängenden Wälderin Südostasien auf. Sie erfüllen eine wichti-ge Funktion im Klimaschutz und sind Heimatvieler seltener Pflanzen- und Tierarten. Dochder Druck auf die Regenwälder in Laos hat inden letzten Jahren bedrohliche Ausmaße an-genommen – insbesondere durch die Nach-barschaft zu Kambodscha und Vietnam, wodie Entwaldung bereits wesentlich stärker vo-rangeschritten ist. Mittlerweile werden inLaos 134.000 ha Wald pro Jahr abgeholzt.Rund 70 % der dortigen gesamten Treib-hausgasemissionen gehen auf diese Abhol-zungen zurück. Die illegale Holzentnahme al-lein in Laos Schutzgebieten soll sich 2008 auf600.000 m3 belaufen haben.Das größte Schutzgebiet in Südlaos, XePian, umfasst 240.000 ha. Es ist u. a. Heimatvon Tiger, Asiatischem Elefant und Kragen-bär. Obwohl bereits 1993 offiziell ausge-wiesen, vereitelten fehlende finanzielle undpersonelle Ressourcen bis dato ein effizien-tes Schutzgebietsmanagement. Der Wald-zerstörung konnte nicht Einhalt gebotenwerden.

Besserung für Xe Pian soll ein REDD+ Projekt4

bringen. REDD+ ist eine globale Strategie zurEmissionsreduzierung aus Abholzung undSchädigung von Wäldern. Es betont die kli-marelevante Rolle von Wäldern als Kohlen-stoffspeicher und schreibt dieser einenGeldwert zu. Ziel ist, in solchen Regionen denWaldschutz durch finanzielle Anreize si-cherzustellen und alternative Einnahme-quellen für die lokale Bevölkerung zu ent-wickeln – auf Grundlage einer koordiniertennachhaltigen Nutzung der natürlichen Res-sourcen. Damit Xe Pian aber überhaupt als

REDD+Projekt registriert werden kann, müs-sen zuerst u. a. die genauen Walddaten er-hoben werden. Diese dienen als Grundlagefür ein nachfolgendes Monitoringprogramm,das ebenfalls entwickelt werden muss.

Die Datenerhebung erfolgt ab November2010 durch die Österreichischen Bundes-forste, zusammen mit dem WWF Österreichund dem WWF Laos – und unter Einbezie-hen der lokalen Bevölkerung. Aus der vor-handenen Biomasse wird der in ihr gespei-cherte Kohlenstoffgehalt berechnet. Zu-dem soll innerhalb der dreijährigen Pro-jektlaufzeit ein Zukunftsszenario für nach-haltige Entwicklung ausgearbeitet wer-den, das ökologische, wirtschaftliche und so-ziale Aspekte vereint. Aus einem Vergleichmit dem Alternativszenario einer unverän-derten Weiterentwicklung ergibt sich danndas Potenzial an vermeidbaren CO2-Emis-sionen.Weitere Ziele sind die Optimierung desSchutzgebietsmanagements, Öffentlich-keitsarbeit sowie die Sicherung der Lang-zeitfinanzierung. Ist dieses Maßnahmen-bündel erfolgreich, kann auch hier ein wich-tiger Beitrag zum Erhalt der Waldbiodiver-sität und zur Lebensraumvernetzung be-drohter Tierarten geleistet werden.

1 Biodiversität ... Vielfalt an Arten, Lebensräu-men und genetischen Ressourcen

2 KfW … Kreditanstalt für Wiederaufbau3 WWF ... World Wide Fund for Nature4 REDD ... Reducing Emissions from Deforesta-

tion and Forest Degradation

Überweidung. Daher wurde ab 2001 ein „Eco-regional Conservation Plan“ (ECP) durch denWWF3 ausgearbeitet. Er dient als langfristigeStrategie für den Schutz und die Wiederher-stellung der Biodiversität im Kaukasus.Im Zuge des Diskussionsprozesses zumECP wurden die drei Staaten Armenien,Georgien und Aserbaidschan für die Not-wendigkeit einer nachhaltigen Ressourcen-nutzung und Raumplanung sensibilisiert.Diese Ansätze sollen nun durch die Schaf-fung eines „Transboundary Joint Secretari-at for the Southern Caucasus“ weiter ge-fördert werden. Dessen Aufgabe ist, grenz-übergreifende Naturschutzmaßnahmenzwischen den drei Staaten zu koordinieren.Zum Beispiel die geplante Einrichtung vongrenzüberschreitenden Nationalparks inden Regionen Javakheti (Georgien, Arme-nien) und Samur-Yalama (Aserbaidschan).Das Joint Secretariat hilft bei Logistik undKonzeption und sorgt dafür, dass die Na-tionalparkprojekte in eine übergeordnetegemeinsame Biodiversitätsschutz- undRaumordnungsstrategie eingebettet sind.Ebenso sollen internationale Standards fürdas Management von Schutzgebieten (z. B.IUCN) Berücksichtigung finden. Vorbild istBojormi-Kharagauli, der 2001 eröffnete ers-te Nationalpark Georgiens, und dessen vor-bildlicher Managementplan. Ein weitereswichtiges Projektziel ist die Unterstützungvon Maßnahmen zur Bewusstseinsbildungund Öffentlichkeitsarbeit vor Ort. Auch beidiesem Projekt kommen Mittel aus derdeutschen Entwicklungszusammenarbeitzum Einsatz.

Aufgabe der Österreichischen Bundesforsteim längerfristigen Gesamtprojekt war, zwi-schen Februar 2007 und Winter 2010/11eine länderübergreifende Entwicklungs-richtlinie zu erstellen, die dann von deneinzelnen Staaten umgesetzt werden soll.Von elementarer Bedeutung erwies sichdabei die Koordination von Schutzgebiets-planungen in den beteiligten Ländern. Eswird wahrscheinlich ein angeregter Bio-sphärenpark in Armenien entstehen, zweiweitere geplante in Georgien vorerst je-doch nicht – auch aufgrund ungeklärterAutoritäten in der dortigen Schutzgebiets-planung und -verwaltung. Es wurden daher

Webtipps:

www.oebfconsulting.at

www.prespapark.org

www.caucasus-conference.org

www.xepian.org

www.wwf.at/de/tropenwald

www.un-redd.org

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Moorschutz ist Biodiversitäts-1, Klima- undGewässerschutz. Ein groß angelegtes Pro-jekt im Inneren Salzkammergut verbindetdiese drei ökologischen Ziele.

Moore bedecken geschätzte 400Mio. ha in 173 Ländern. Zahl-reiche hoch spezialisierte Pflan-

zen- und Tierarten kommen nur hier unter ex-tremen Lebensbedingungen vor. Da intakteMoore innerhalb kürzester Zeit große Was-sermengen aufsaugen und speichern können,dieses aber nur langsam wieder abgeben, be-sitzen sie eine wichtige Ausgleichsfunktionfür den Wasserhaushalt der Umgebung (z. B.Dämpfung von Hochwasserspitzen).Zum anderen speichern Moore mehr Koh-lenstoff als jedes andere Ökosystem der Welt– zumindest, solange sie sich in einem gu-ten Zustand befinden. CO2, das im Torf derMoore gebunden wird, trägt damit nichtmehr zur globalen Erwärmung bei. Moorebedecken nur drei Prozent der Landmasseder Erde, speichern aber doppelt soviel Koh-lenstoff wie alle Wälder zusammen!

Gleichzeitig stellen Moore einen der weltweitam stärksten bedrohten Lebensraumtypendar. Entwässerung, Beweidung, Aufforstung,Umwandlung in landwirtschaftliche Nutz-flächen oder Torfabbau setzen ihnen zu. InÖsterreich nehmen Moore nur mehr 0,25 Pro-zent der Landesfläche ein. Die aktuelle Stu-die „Moore im Klimawandel“ von WWF, Bun-desforsten und Umweltbundesamt zeigt,dass die Nutzung von Mooren in Österreich

jährlich bis zu 300.000 Tonnen CO2 verur-sacht. Dies entspricht der vierfachen Emis-sionsmenge des nationalen Flugverkehrs.Die Österreichischen Bundesforste besit-zen 474 Moore mit einer Gesamtfläche vonrd. 1.700 ha. Um den außergewöhnlichen Na-turwert von Mooren zu bewahren, wurde imJahr 2000 das ÖBf-Moorschutzprogramm inKooperation mit dem WWF und der Uni-versität Wien gestartet. Dabei konnten Re-naturierungsmaßnahmen in über 20 be-einträchtigten Mooren österreichweit um-gesetzt werden, die heute bereits nach-weisbar Erfolge zeigen.

Dennoch kann man sich, wie erwähnt, nochlange nicht entspannt zurücklehnen. Vielmehrsoll ein Folgeprojekt die Erkenntnisse der bis-herigen österreichweiten Pilotprojekte auf-greifen, vertiefen und praktisch umsetzen:

Erhalten & VerbessernIm Inneren Salzkammergut wurden MooreJahrhunderte lang trockengelegt, um Wei-deland oder nutzbare Waldflächen zu ge-winnen. Dadurch entstandene Moorbeein-trächtigungen in dieser Region sollen nunwieder weitgehend beseitigt werden. Über-geordnetes Ziel des groß angelegten Revita-lisierungsprojektes bis zum Jahr 2013 ist, alleMoore des oberösterreichischen Salzkam-mergutes wieder in einen möglichst ur-sprünglichen Zustand überzuführen. Ein sehrehrgeiziger Vorsatz – immerhin weist alleinder ÖBf-Forstbetrieb Inneres Salzkammergut

63 Moore mit insgesamt 173 ha Fläche auf sei-nem Grundbesitz auf. Darüber hinaus sollenauch Moore anderer GrundeigentümerIn-nen einbezogen werden, sofern ein Einver-nehmen mit ihnen hergestellt werden kann.Parallel dazu ist geplant, auch den rechtlichenSchutzstatus und die Abgrenzung von Moor-schutzgebieten zu optimieren. BesonderesAugenmerk wird auch auf die bodensaurenMoor- und Moorrandwälder gelegt, die u. a.einen wertvollen Lebensraum für Auerhuhnund Dreizehenspecht darstellen.Ein Großteil der 800.000 Euro Projekt-Ge-samtkosten bis 2013 kommt über das „Öster-reichische Programm für die Entwicklung desLändlichen Raumes“ aus EU-Mitteln. DieGesamtprojektleitung übernehmen die ÖBf– in Zusammenarbeit mit externen Dienst-leisterInnen.

MaßnahmenDas Projekt besteht aus einem Bündel anMaßnahmen:Um sanierungsbedürftige Moore überhauptidentifizieren und deren Renaturierung ge-nau planen zu können, waren zuerst de-taillierte Erhebungen nötig, etwa zum Stö-rungsgrad der einzelnen Moore. Zudemwurden exakte Höhenmodelle und Ar-beitskarten der Moore erstellt. Externe zoo -logische Erhebungen in 6 Mooren sollen Da-tendefizite bereinigen. Anschließend wurden konkrete Sanie-rungsmaßnahmen in Form von Manage-mentplänen festgelegt – zusammen mit

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haftMoorschutz konkret

im Inneren Salzkammergut

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zahlreichen externen PartnerInnen. DieseManagementpläne stellen das „Handbuch“zur Umsetzung der Maßnahmen dar. Siekönnen von der Wiedervernässung draina-gierter Moore über das Verlegen von Weg -trassen und Salzlecken bis hin zum Abzäu-nen gegen Weidevieh reichen.

Zentraler Projektbestandteil ist die Wieder-vernässung, z. B. in den stark beeinträch-tigten Mooren Torfmoos/Torfstube (Gosau),Langmoos (Trauntal bei Bad Ischl) und Pit-zingmoos (Rettenbachtal), die zusammen34,5 ha umfassen. Dazu werden die ehe-maligen Grabensysteme mit zahlreichenDämmen versperrt oder wieder mit Torfverfüllt. Dies verhindert den Wasserabflussaus den Mooren und hebt den Wasserspie-gel, wodurch wiederum die CO2-Freisetzungin Folge von Austrocknung vermieden wird.Technisch einfache und kostengünstigeMaßnahmen also, die mithelfen Klima-wandel und Biodiversitätsverlust im wahrs-ten Sinne des Wortes einzudämmen.Die genaue Lage der Grabensperren imSalzkammergut ist mittlerweile nahezuvollständig festgelegt, die Sperren selbst wer-den 2011 errichtet. Ein hydrologisches Mo-nitoring für die Torfstube und das Langmooswurde vergeben, insgesamt 40 automati-sche Messpegel im Oktober 2010 instal-liert. Vor weiteren Arbeiten im Gelände(auf Nicht-ÖBf-Flächen) sind zuerst die Ent-scheidungen der EigentümerInnen bzw.Nutzungsberechtigten abzuwarten.

Beteiligung & AkzeptanzEin solch umfangreiches Projekt kann nurmittels aktiver BürgerInnenbeteiligung ge-lingen, z. B. durch möglichst enge Zusam-menarbeit mit GrundbesitzerInnen bzw.Servitutsberechtigten. Dies ist besondersdort bedeutsam, wo sich aus Renaturie-rungsmaßnahmen Änderungen in der Flä-chenbewirtschaftung ergeben, oder wo Ver-legungen von Wanderwegen und Moun-tainbike-Routen nötig sind.Neben zahlreichen tagtäglichen Kontaktenmit Beteiligten boten je eine Informations-veranstaltung in Gosau (Ende Okt. 2010) undBad Goisern (Anfang Nov. 2010) Gelegenheitzur Diskussion der geplanten Maßnahmen.

Eingeladen waren dabei alle vom Projekt di-rekt oder indirekt Betroffenen wie Bürger-meister, Servitutsberechtigte, Wildbach-und Lawinenverbauung, Wassergenossen-schaft, Saline, Seilbahnbetrieb, Tourismus,aber auch Naturschutzsachverständige ausBezirkshauptmannschaft, Naturschutzab-teilung und Umweltanwaltschaft.Insgesamt war die Resonanz sehr positiv – ab-gesehen von zwei offenen Punkten: Zum ei-nen in der Torfstube im Zusammenhang miteiner Quellfassung, zum anderen befürchtetdie Salinen Austria AG bei der Wiederver-nässung des Langmooses Schäden am Berg-körper. Hier soll die Situation im Mai oder Juni2011 gemeinsam abgeklärt werden. Diesebeiden Detailfragen sollten den Projekterfolginsgesamt aber nicht ernstlich gefährden.

Global denken, lokal handeln

Insgesamt zeigt das Moorprojekt im ober-österreichischen Salzkammergut, wie inter-national bedeutsame Materien auf regionalerEbene in Einklang gebracht und vor Ort um-gesetzt werden können: Erhaltung und För-derung der Biodiversität, Klimaschutz alsauch vorbeugender Hochwasserschutz.

1 Biodiversität ... Vielfalt an Arten, Lebensräu-men und genetischen Ressourcen

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� Ihr erster Arbeitgeber ist nach wie vorIhr aktueller – seit 1976. Warum habenSie die Bundesforste gewählt?

Weil ich einerseits eine kaufmännische Aus-bildung hatte, andererseits haben mich im-mer schon Naturthemen interessiert. Zuerstwar ich eher im Verwaltungsbereich tätig.Als 2004 das Naturraummanagement ge-schaffen wurde, habe ich die Chance ergrif-fen mich dort stärker zu engagieren.� Mit 01. 01. 2011 hat sich allerdings etwas

am Zuständigkeitsbereich geändert...Stimmt, ich habe als Naturraummanagerden Tiroler Raum von meiner Kollegin Stefa-nie Dymak übernommen. Sie konzentriertsich ab sofort auf das Naturraummanage-ment im Raum Salzburg.� Wo liegen Ihre künftigen Arbeitsschwer-

punkte?Einerseits werden bereits initiierte Moorpro-jekte weitergeführt. Andererseits sehen wiruns die Naturnähe des Waldes genauer anund beurteilen, ob er schon „klimafit“ ist.Schließlich begleiten wir wissenschaftlicheErhebungen, etwa zu Vögeln oder zur lange„verschollenen“ Bayerischen Kurzohrmaus.� Wie erklärt man die Tätigkeit des Natur-

raummanagers?Es geht sehr stark um Koordination und In-teressensausgleich. Ich versuche mitzuhel-fen, die optimale Balance zwischen Natur-schutz und -nutzung zu erreichen. Etwawenn Naturwaldreservate als Ausgleichsflä-chen für Erschließungsprojekte geplant wer-den, wenn bei Skipistenbauten Auerwildle-

bensräume berücksichtigt werden müssen,oder wenn es um großräumige Lebensraum-vernetzung geht. Ziel ist, die touristischeEntwicklung schon frühzeitig in ökologischverträgliche Bahnen zu lenken. Die Tätigkeitlässt auch etwas Spielraum – je nach inhalt-lichen Schwerpunkten des jeweiligen Natur-raummanagers.� Welche sind das bei Ihnen?Umweltbildung war immer schon mein Ste-ckenpferd. Als ÖBf-weiter Koordinator im Be-reich Naturvermittlung bin ich gerade dabei,zusammen mit den Forstbetrieben Umweltbil-dungsprogramme zu entwickeln oder auszu-bauen. Im Naturpark Karwendel wird geradeein Bildungsprogramm erstellt, das das Thema„Waldwirtschaft“ integriert – passend zumheurigen Jahr des Waldes. Ich selbst bin enga-gierter Naturparkführer im Naturpark Kar-wendel, weil es mir wichtig ist Kindern Wertezu vermitteln und ihnen die Augen für denWert und den Nutzen der Natur zu öffnen.� Stichwort Karwendel: Die Berge schei-

nen Ihnen am Herzen zu liegen...?Ja, ich bin sehr gerne im Hochgebirge unter-wegs, z. B. in den Ötztaler Alpen. Gletschersind meine Leidenschaft. Insbesondere die ra-santen Veränderungen, die momentan statt-finden, faszinieren mich.� Kontakt: Andreas StrudlÖBf-Forstbetrieb OberinntalLendgasse 10a, 6060 Hall in TirolTel.: +43 (664) 819 75 [email protected]

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W H O I S W H O ?

Andreas Strudl – ÖBf-Naturraummanager

Studie „Moore im Klimawandel“:www.bundesforste.at > Services >Publikationen> Studien

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12 Natur. Raum. Management Journal Ausgabe 02 | September 2009

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:Österreichische Bundesforste AG Naturraum-ManagementPummergasse 10–12, 3002 PurkersdorfTel.: +43 (2231) 600 DW 3140, Fax: DW 3190E-Mail: [email protected]: Pia Buchner, Uwe Grinzinger, Gerald PlattnerTexte: Cosima Hufler, Georg Erlacher, Uwe GrinzingerLektorat: Ad Verbum Übersetzungen, [email protected]: SiebenGestaltung: Breiner&Breiner, [email protected]: HolzhausenVerlags-, Herstellungs- und Erscheinungsort: Purkersdorf

www.bundesforste.at/naturraummanagement

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe desNatur.Raum.Management-Journalsu. a. über folgende Themen:

• Jahr des Waldes 2011• Wälder in Feuchtgebieten• Wälder im Klimawandel

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UW 680 DASPapier: Claro-Bulk, M-Real, Druck: Holzhausen Druck GmbH, 1140 Wien. Das Unternehmen ist PEFC-zertifiziert und hat für dieses Produkt Papier eingesetzt, das nachweislich aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Die Herstellung ist nach der Umweltzeichen-Richtlinie UZ 24 für schadstoffarme Druckerzeugnisse erfolgt.

OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZMedieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichische Bundesforste AG, Pummergasse 10–12, 3002 PurkersdorfBeteiligungsverhältnisse: zu 100% im Eigentum der Republik ÖsterreichUnternehmensgegenstand: Gegenstand des Unternehmens sind alle Aufgaben und Tätigkeiten, die der Gesellschaft mit dem Bundesforstegesetz 1996 übertragen wurden, unter anderem dieFortführung des Betriebes „Österreichische Bundesforste“, die Produktion und Verwertung des Rohstoffes Holz, der forstlichen Nebenprodukte und der Weiterverarbeitung, die Durchführungvon Liegenschaftstransaktionen, die Verwaltung des Liegenschaftsbestandes des Bundes für den Bund, die Bewahrung von Kunstwerken des Bundes für den Bund, die Mitwirkung an der Ge-staltung und Erhaltung von Nationalparkflächen sowie an Flächen, die nach Naturschutzgesetzen unter Schutz gestellt sind, die Verwaltung von Jagdrechten des Bundes für den Bund, insbe-sondere der Abschluss von Rechtsgeschäften und die Wahrnehmung aller jagdlichen Rechte und Pflichten des Bundes, die Verwaltung der Fischereirechte des Bundes für den Bund, insbeson-dere der Abschluss diesbezüglicher Rechtsgeschäfte und der Erwerb und die Verwaltung von Seeufergrundstücken, um der Öffentlichkeit den Zugang zu Seen zu ermöglichen.Vorstand: Dr. Georg Erlacher, Mag. Georg SchöpplAufsichtsrat: Dr. Martin Burjan, Hans-Georg Kramer, Dr. Christian Kuhn, Josef Reisenbichler, DI Stefan Schenker (Vorsitz), Ing. Martin SchönsgiblGrundlegende Blattlinie: Das Fachjournal richtet sich an StakeholderInnen des Unternehmens und berichtet regelmäßig über Aktivitäten und neue Entwicklungen im Bereich Naturraummanagementunter besonderer Berücksichtigung des Schutzes natürlicher Ressourcen, nachhaltiger Nutzung und regionaler Wertschöpfung.


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