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Bewegtbildstudie 2008

Date post: 01-Nov-2014
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Bewegtbildstudie 2008Empirische Untersuchung zur Nutzung von Video-Content im Internet, durchgeführt bei Journalisten und Public Relations-Verantwortlichen in Deutschland im Sommer 2008. Mit insgesamt 2.400 Befragten (vollständig ausgefüllte Fragebögen)die erste grundlegende Studie zu den Auswirkungen des YouTube-Trendsauf die Praxis von Journalismus und Kommunikationsmanagement. Unabhängiges, bereichsübergreifendes Forschungsprojekt der Universität Leipzig,Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, unter Leitung vonProf. Dr. Ansgar Zerfaß (Kommunikationsmanagement) undPriv.-Doz. Dr. Harald Rau (Journalistik) Partner: news aktuell (ein Unternehmen der dpa-Gruppe), HamburgThemenfelder* Strategien und Anwendungsbereiche für Videocontent im Internet* Umsetzungsformen, Distributionswege, Inhalte* Kompetenzen und Beweggründe der Akteure* Herausforderungen für Medien, Agenturen und Unternehmen
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BEWEGTBILDKOMMUNIKATION IM INTERNET – HERAUSFORDERUNGEN FÜR JOURNALISMUS UND PR Ergebnisbericht der Bewegtbildstudie 2008 Ansgar Zerfaß, Martina Mahnke, Harald Rau, Alexander Boltze
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Page 1: Bewegtbildstudie 2008

BEWEGTBILDKOMMUNIKATION IM INTERNET – HERAUSFORDERUNGEN FÜR JOURNALISMUS UND PR Ergebnisbericht der Bewegtbildstudie 2008

Ansgar Zerfaß, Martina Mahnke, Harald Rau, Alexander Boltze!

Page 2: Bewegtbildstudie 2008

2 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Inhalt

_ Auf einen Blick 03

_ Eckdaten der Studie 06

_! Soziodemografie der Befragten 10

_! Nutzung und Verwendung von Video-Content im Internet 17

_! Kompetenzen und Herstellungsroutinen 23

_! Einsatzbereiche, Formate, Beweggründe und Hindernisse 31

_! Handlungsfelder des Kommunikationsmanagements 44

_! Anhang: Autoren, Partner, Impressum 51

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3 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Auf einen Blick

Bewegtbildstudie 2008

_ Empirische Untersuchung zur Nutzung von Video-Content im Internet, durchgeführt bei Journalisten und Public Relations-Verantwortlichen in Deutschland im Sommer 2008

_ Mit insgesamt 2.400 Befragten (vollständig ausgefüllte Fragebögen) die erste grundlegende Studie zu den Auswirkungen des YouTube-Trends auf die Praxis von Journalismus und Kommunikationsmanagement

_ Unabhängiges, bereichsübergreifendes Forschungsprojekt der Universität Leipzig,

Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, unter Leitung von Prof. Dr. Ansgar Zerfaß (Kommunikationsmanagement) und Priv.-Doz. Dr. Harald Rau (Journalistik)

_ Partner: news aktuell (ein Unternehmen der dpa-Gruppe), Hamburg

Themenfelder

_ Strategien und Anwendungsbereiche für Videocontent im Internet

_ Umsetzungsformen, Distributionswege, Inhalte

_ Kompetenzen und Beweggründe der Akteure

_ Herausforderungen für Medien, Agenturen und Unternehmen

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4 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Erkenntnisse

Ausgewählte Ergebnisse der empirischen Untersuchung

_ Jeder dritte Journalist schaut täglich Online-Videos; PR-Verantwortliche sind deutlich weniger aktiv

_ Neun von zehn Befragten prognostizieren einen Bedeutungszuwachs von Bewegtbild-Content im Netz

_ 60 Prozent der Journalisten arbeiten bereits mit Bewegtbildern; im PR-Bereich sind es nur 40 Prozent

_ Es gibt einen klaren Mangel an Know-how, insbesondere bei der Produktion und Nachbearbeitung

_ Journalisten produzieren zumeist selbst; PR-Verantwortliche haben bislang wenig Ressourcen

_ Jedes dritte Unternehmen, das seine Webvideos derzeit extern bezieht, will eigenes Know-how aufbauen

_ Sechs von zehn Journalisten verwenden Videos als eigenständige Darstellungsform; 15 Prozent veröffentlichen auch user generated content

_ Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Bewegtbild-PR im Internet sind einfache Publikations- und Distributionsmöglichkeiten sowie intelligente Konzepte

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5 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Copyright und Verwendung der Inhalte

Urheberrecht

_ Dieser Ergebnisbericht beinhaltet empirische Analysen und Interpretationen der verantwortlichen Forscher. Das vorliegende Material ist geistiges Eigentum der Verfasser und unterliegt dem Copyright. Veröffentlichungsdatum: November 2008.

_ Bei vollständiger Verwendung der nachfolgenden Quellenangabe können Inhalte und Ergebnisse der Studie gerne zitiert sowie Grafiken auszugsweise abgedruckt werden.

Quellenangabe für Zitationen dieses Berichts

_ Zerfaß, Ansgar/Mahnke, Martina/Rau, Harald/Boltze, Alexander (2008): Bewegtbildkommunikation im Internet – Herausforderungen für Journalismus und PR. Ergebnisbericht der Bewegtbildstudie 2008. Leipzig: Universität Leipzig. (im Internet: www.bewegtbildstudie.de)

Quellenangabe für einzelne Abbildungen

_ Quelle: Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008

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6 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Eckdaten der Studie

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Ausgangssituation

Bewegtbildkommunikation im Internet verändert Journalismus und PR

_ Bewegtbilder im Internet werden immer beliebter. Indikatoren dafür sind der starke Nutzerzuwachs bei Videoplattformen wie YouTube und MyVideo, der Einsatz von Videoclips in der Online-Werbung sowie die Integration von Webvideos in redak-tionelle Angebote. Treiber der Entwicklung sind Technologien (Verfügbarkeit einer kostengünstigen Breitband-Infrastruktur), neue Geschäftsmodelle von Medienunter-nehmen sowie die Nachfrage der Rezipienten.

_ Damit deutet sich ein tiefgreifender Strukturwandel der Online-Kommunikation an:

von vorwiegend textorientierten Angeboten, die mit Bildern illustriert werden, hin zu multimedialen Inhalten mit Bewegtbild, Ton und Begleittexten.

_ Das stellt Entscheider in Redaktionen, Nachrichtenagenturen, PR-Agenturen, Pressestellen und Kommunikationsabteilungen, die derzeit stark textbasiert arbeiten (Print, Online) oder sich auf einzelne audiovisuelle Medien (Hörfunk, TV) spezialisieren, vor große Herausforderungen.

_ Neue Kompetenzen, Darstellungsformate und Formen der Zusammenarbeit sind gefragt. PR-Verantwortliche müssen künftig möglicherweise mehr leisten als Presseinformationen oder O-Töne zu versenden bzw. zielgruppenorientierte Texte für eigene Medien zu erstellen. Für Journalisten aller Mediengattungen ändern sich Recherche-, Redaktions- und Veröffentlichungsprozesse.

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Ziele und Fragestellungen

Studienrahmen

_! Ziel: Analyse der Ist-Situation sowie Identifizierung von Herausforderungen und Chancen der Bewegtbildkommunikation im Internet

_! Fokus: Kommunikatoren (Journalismus und Kommunikationsmanagement/PR)

_! Region: Deutschland

Forschungsfragen

_ Wie werden Webvideos heute und künftig im Redaktionsalltag eingesetzt?

_ Wo und wie wird Online-Videomaterial von Unternehmen/Organisationen und deren Agenturen bereitgestellt?

_ Wie wird Bewegtbild im Internet produziert, woher wird es bezogen?

_ Welche Kompetenzen sind heute und zukünftig gefragt?

_ Welche Beweggründe und Einschätzungen prägen das Handeln der Beteiligten?

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Methodik

Erhebung

_ Online-Umfrage vom 1. bis 25.07.2008 (vier Wochen)

_ Fragebogen mit 24 Fragen, jeweils konstruiert auf Basis wissenschaftlicher Hypo-thesen unter Einbeziehung vorliegender Theorien und empirischer Erkenntnisse

_ Persönliche Einladung zur Teilnahme an über 40.000 Journalisten und PR-Fachleute aus ganz Deutschland über die Verteiler der dpa-Tochter news aktuell

_ Teilnehmer: 2.400 vollständig ausgefüllte Fragebögen

davon: 1.063 Journalisten 1.337 PR-Verantwortliche

Auswertung

_ Methoden der deskriptiven und analytischen Statistik, softwaregestützt (SPSS)

_ Statistisch nachweisbare Zusammenhänge (Faktorenanalysen) sind auf den jeweiligen Abbildungen in der Legende gekennzeichnet

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Soziodemografie der Befragten

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Die Studie erfasst alle Bereiche der Berufsfelder Journalismus und PR

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR 4: In welchem Bereich arbeiten Sie hauptsächlich?

Berufsfelder der Befragten

29%19%Kommunikations-

abteilungen Print-Journalismus

19,7%PR-Agenturen

13,5%Online-Journalismus

5,4%

1,6%Fernseh-Journalismus

Hörfunk-Journalismus

2,1%PR-Free-

lancer

1%Nachrichten-

agenturen

Journalismus PR

8,7%weder noch

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12 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Das Spektrum der untersuchten Organisationen reicht von Konzernen bis zu kleineren Verlagen/Agenturen

Journalismus PR/Kommunikation

Mehr als 1.000 Mitarbeiter 19,3 % 19,1 %

Bis 1.000 Mitarbeiter 5,1 % 5,2 %

Bis 500 Mitarbeiter 16,3 % 22,9 %

Bis 100 Mitarbeiter 13,9 % 14,5 %

Bis 50 Mitarbeiter 24,5 % 21,1 %

Bis 10 Mitarbeiter 20,9 % 17,2 %

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J20/PR21: Wie viele Mitarbeiter (ca.) beschäftigt das Unternehmen, für das Sie hauptsächlich arbeiten?

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Die Befragten sind mehrheitlich Top-Entscheider und Praktiker mit fester Einbindung in Organisationen

Journalismus PR/Kommunikation

Herausgeber, Unternehmensführung

11,4 % Unternehmensführung, Agenturleitung

15,4 %

Chefredakteur, Ressortleitung

32,2 % Abteilungsleitung, Unit-Leitung

17,7 %

Redakteur (festangestellt)

38,3 % PR-Manager, Pressesprecher, PR-Berater

51,8 %

Volontär 1,7 % PR-Volontär/-Trainee, PR-Assistent

11,0 %

Freiberufler 16,3 % PR-Freelancer 4,1 %

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR5: In welcher Funktion arbeiten Sie?

Page 14: Bewegtbildstudie 2008

14 / bewegtbildstudie.de / © 2008

0

10%

20%

30%

40%

0

10%

20%

30%

40%

Die Studienteilnehmer sind keine technikverliebten Newcomer, sondern erfahrene Kommunikationsprofis

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.063 Journalisten/1.337 PR-Verantwortliche); J22/PR23: In welchem Bereich arbeiten Sie hauptsächlich?; J19/PR20: Wie lange arbeiten Sie schon journalistisch/in der PR-Branche?

Alter

_ Journalisten Ø 41,6 Jahre _ PR-Verantwortliche Ø 37,9 Jahre

Berufserfahrung

_ Journalisten Ø 14,6 Jahre _ PR-Verantwortliche Ø 8,5 Jahre

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15 / bewegtbildstudie.de / © 2008

0 3% 6% 9% 12%

Politik

Lokales

Wirtschaft/Finanzen

Sport

Medien

Kultur

Zeitgeschehen/Vermischtes

Mode/Lifestyle

Wissenschaft/Technik/Innovation

IT/Telekommunikation

Bildung/Karriere

Auto/Motor

Reise/Tourismus

Gesundheit

SonstigesJournalismusPR

Die inhaltlichen Verantwortungsbereiche sind breit gestreut, mit Schwerpunkten bei Wirtschaft/Technik

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR6: Mit welchen Themenbereichen/ Ressorts befassen Sie sich zurzeit? Bitte wählen Sie höchstens drei Bereiche.

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Interpretation

Einsichten in die Perspektiven der Entscheider und Macher

_ Die 2.400 Studienteilnehmer stellen einen aussagekräftigen Querschnitt durch den Journalismus und den Bereich Kommunikationsmanagement/PR in Deutschland dar. Aufgrund ihres Lebensalters (durchschnittlich rund 40 Jahre) und ihrer langjährigen Berufserfahrung können sie ein detailliertes Bild der Praxis vermitteln.

_ Mehr als 40 Prozent der befragten Journalisten und ein Drittel der PR-Verantwort-lichen sind als Entscheider in der Unternehmensführung, als Herausgeber, Chef-redakteure oder als Leiter von Ressorts, Abteilungen bzw. Agentur-Units tätig. Eine ebenso große Gruppe (vier von zehn Journalisten und die Hälfte der PR-Ver-antwortlichen) prägt als „Macher“ die öffentliche Kommunikation; diese Befragten arbeiten als festangestellte Redakteure, Pressesprecher, PR-Manager oder -Berater.

_ Der organisatorische Kontext der Studienteilnehmer reicht von Konzernen und Medienunternehmen mit über 1.000 Beschäftigten (jeder Fünfte arbeitet dort) über mittelständische Strukturen bis hin zu kleineren Einheiten. Jeder zweite Befragte arbeitet für Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern.

_ Inhaltlich befassen sich die Befragten mit dem ganzen Spektrum gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Themen. Wirtschaft/Finanzen und Wissenschaft/ Technik/Innovation sind besonders stark vertreten. Die Studienergebnisse sind daher für Unternehmen von besonderem Interesse.

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Nutzung und Verwendung von Videocontent

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Jeder dritte Journalist schaut täglich Online-Videos; PR-Verantwortliche sind deutlich weniger aktiv

0 10 % 20% 30%

JournalismusPR

(fast) täglich

mind. 1xpro Woche

mind. 1xpro Monat

mind. 1xpro Vierteljahr

seltener

kenne ich nicht

kenne ich,schaue aber nicht

33,420,2

35,135,8

15,621,6

5,58,5

5,68,8

4,45,0

4,01,0

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR1: Schauen Sie Videos im Internet? Wenn ja, wie oft?

Videonutzung im Internet

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Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind die Kommunikatoren klare Vorreiter

Videonutzung im Internet

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR1: Schauen Sie Videos im Internet? Wenn ja, wie oft? Fittkau/Mass, 26. WWW-Benutzer-Analyse W3B 2008; F: Nutzen Sie das Internet auch, um Filme/Videos zu sehen?

10% 20% 30% 40% 50% 60%

32,868,5

58

2015,6

21,6

25,411,1

17,3

218,4

6,0

gesamte BevölkerungJournalismusPR

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Neun von zehn Befragten prognostizieren einen Bedeutungszuwachs von Bewegtbild-Content im Netz

Denken Sie, dass Webvideos in Zukunft wichtiger werden?

0

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Ja, aufjeden Fall.

Nein,gar nicht.

JournalismusPR

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR2: Denken Sie, dass Webvideos wichtiger werden?

Page 21: Bewegtbildstudie 2008

21 / bewegtbildstudie.de / © 2008

60 Prozent der Journalisten arbeiten bereits mit Bewegtbildern; im PR-Bereich sind es nur 40 Prozent

Arbeiten Sie mit Bewegtbild im Internet?

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR7: Arbeiten Sie bereits mit Bewegtbild/Videocontent im Internet?

0 10% 20% 30% 40% 50%

JournalismusPR

Ja, wir arbeitenbereits damit.

Noch nicht, aber wir haben konkrete Pläne.

Noch nicht, aber wirkönnen uns das vorstellen.

Nein, wir haben darüber nach-gedacht, wollen das aber derzeit nicht.

Nein, wir haben uns bislangmit dem Thema noch nicht befasst.

59,140,5

11,514,2

13,626,1

5,85,9

10,012,3

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22 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Interpretation

Journalisten haben Webvideos für sich entdeckt, die PR hinkt hinterher

_ Der Boom von Bewegtbild-Inhalten im Internet hat die deutschen Redaktionen, Kommunikationsabteilungen und Agenturen erfasst: Journalisten und PR-Verantwortliche nutzen entsprechende Angebote doppelt so häufig wie die Gesamtbevölkerung. Neun von zehn Befragten sind der Meinung, dass Webvideos in Zukunft noch wichtiger werden.

_ Bei der Videonutzung gibt es eine deutliche Diskrepanz unter den Befragten: 33 Prozent der Journalisten schauen (fast) täglich Bewegtbilder im Internet; bei den PR-Verantwortlichen tut dies nur jeder Fünfte.

_ Ebenso klar liegen die Journalisten bei der aktiven Kommunikation vorn:

Rund 60 Prozent arbeiten bereits mit Bewegtbild und weitere 12 Prozent haben konkrete Pläne dafür. Im Bereich Kommunikationsmanagement/PR wenden bislang nur 40 Prozent (also ein Drittel weniger) Video-Content an; weitere 14 Prozent planen entsprechende Aktivitäten.

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23 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Kompetenzen und Herstellungsroutinen

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Es gibt einen klaren Mangel an Know-how, insbesondere bei Produktion und Nachbearbeitung

Vorhandene Kompetenzen für die Erstellung von Internet-Videos

1 2 3 4 5

JournalismusPR

Pro!keineErfahrung

Evaluation

Publikation/Distribution

Nachbearbeitung inSchnitt, Text und Ton

Produktion(Kamera, Licht, Ton)

Konzeption (Beitragsformate,Dramaturgie)

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR3: Das Publizieren von Internet-Videos ist im Zeitalter von Digi-talkameras, YouTube & Co. leichter geworden. Wie schätzen Sie Ihre eigenen Kompetenzen in diesem Bereich ein?

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25 / bewegtbildstudie.de / © 2008

1 2 3 4 5 1 2 3 4 5Pro!keine

Erfahrung

Herausgeber/Unternehmens-

führung

Chefredaktion/Ressortleitung

FestangestellterRedakteur

Volontär

Freelancer

ProduktionKonzeption Publikation/DistributionNachbearbeitung Evaluation

Agenturleitung/Unternehmens-

führung

Abteilungsleiter/Unit-Leiter

PR-Manager/Presse-sprecher/PR-Berater

PR-Volontär/Trainee,Assistent

PR-Freelancer

Pro!keineErfahrung

Die jeweiligen Entscheider schätzen ihre Kompetenzen höher ein als die Praktiker auf der Arbeitsebene

Journalismus PR/Kommunikation

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR3: Das Publizieren von Internet-Videos ist im Zeitalter von Digi-talkameras, YouTube & Co. leichter geworden. Wie schätzen Sie Ihre eigenen Kompetenzen in diesem Bereich ein?

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26 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Bewegtbild-Wissen und Nachholbedarf gibt es auf allen Ebenen, jedoch unterschiedlich verteilt

Journalismus PR/Kommunikation

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=2.400); J/PR3: Das Publizieren von Internet-Videos ist im Zeitalter von Digi-talkameras, YouTube & Co. leichter geworden. Wie schätzen Sie Ihre eigenen Kompetenzen in diesem Bereich ein?

1 2 3 4 5 1 2 3 4 5Pro!keine

Erfahrung

Herausgeber/Unternehmensführung

Chefredaktion/Ressortleitung

FestangestellterRedakteur

Volontär

Freelancer

Agenturleitung/Unternehmensführung

Abteilungsleiter/Unit-Leiter

PR-Manager/Presse-sprecher/PR-Berater

PR-Volontär/Trainee,Assistent

PR-Freelancer

Pro!keineErfahrung

Page 27: Bewegtbildstudie 2008

27 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Videocontent für das Internet wird sowohl intern produziert als auch von Dienstleistern bezogen

Videocontent für das Web wird Journalismus PR/Kommunikation

… intern produziert 34,7 % 12,8 %

… vorwiegend intern produziert 31,1 % 19,2 %

… vorwiegend extern bezogen 22,5 % 44,5 %

… vollständig extern bezogen 11,7 % 23,5 %

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.982 Befragte, die Webvideos aktuell oder potenziell nutzen); J12/PR9: Wie wird Videocontent bei Ihnen produziert bzw. welche Wege können Sie sich vorstellen?

Page 28: Bewegtbildstudie 2008

28 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Journalisten produzieren zumeist selbst; PR-Verantwortliche haben bislang wenig Ressourcen

Im Journalismus findet 65,8% der Videocontent-Produktion

(vorwiegend) im eigenen Haus statt und ein Drittel wird extern vergeben.

Im Bereich Kommunikationsmanagement/PR setzen nur 32,1%

auf interne Kompetenzen; die Mehrzahl beauftragt externe Dienstleister.

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.982 Befragte, die Webvideos aktuell oder potenziell nutzen); J12/PR9: Wie wird Videocontent bei Ihnen produziert bzw. welche Wege können Sie sich vorstellen?

Page 29: Bewegtbildstudie 2008

29 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Jedes dritte Unternehmen, das seine Webvideos extern bezieht, will eigenes Know-how aufbauen

Weiterbildungeigener Mitarbeiter

Einstellung von Mitarbeiternmit Know-how

Keine Weiterbildungen/Einstellungen

Noch keinekonkreten Pläne

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.044 Befragte, die ihre Webvideo-Produktion derzeit extern vergeben); J13b/PR10b: Soll das nötige Know-how für die Videoproduktion künftig in das Unternehmen geholt werden

Page 30: Bewegtbildstudie 2008

30 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Interpretation

Großer Nachholbedarf beim Know-how führt zu Risiken und Chancen

_ Journalisten und PR-Verantwortliche in Deutschland sind für den Bewegtbild-Trend im Internet unzureichend gerüstet. Die eigenen Kompetenzen werden in allen Bereichen der Produktions- und Verwertungskette (Konzeption, Produktion, Nachbearbeitung, Publikation/Distribution, Evaluation) unterdurchschnittlich eingeschätzt. Besonders schlecht wird das eigene handwerkliche Können beurteilt.

_ Mit Ausnahme der Publikation/Distribution haben PR-Verantwortliche in allen Bereichen geringere Kompetenzen als Journalisten.

_ Die „Macher“ in den Redaktionen und Kommunikationsabteilungen schätzen ihr Können durchweg geringer ein als die Entscheider in den Führungsebenen. Die positive Selbsteinschätzung der Führungsebene könnte dazu führen, dass der Weiterbildungsbedarf an der Basis nicht rechtzeitig erkannt wird.

_ Zwei Drittel der Journalisten produzieren Videos im eigenen Haus. Im Bereich Kommunikationsmanagement/PR sind es nur 32 Prozent; dort wird Bewegtbild vorwiegend extern bezogen. Der Verzicht auf Kompetenzen und Ressourcen könnte sich als Bumerang erweisen, wenn der Markt wächst.

_ Die aktuelle Nachfrage nach der Zulieferung von Webvideos und die vielfach geplante Einstellung von Mitarbeitern mit Know-how bieten vielfache Chancen für Bewegtbild-Profis mit redaktionellem Fokus.

Page 31: Bewegtbildstudie 2008

31 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Einsatzbereiche, Formate, Beweggründe und Hindernisse

Page 32: Bewegtbildstudie 2008

32 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Journalisten nutzen Videos für „weiche“ Themen; PR-Profis haben bislang eine andere Agenda

0 10 20 30 40 50

Sport

Zeitgeschehen/Vermischtes

Kultur

Reise/Tourismus

Wissenschaft/Technik/Innovation

Lokales

Politik

Mode/Lifestyle

Auto/Motor

Gesundheit

Medien

Wirtschaft/Finanzen

IT/Telekommunikation

Bildung/KarriereJournalismusPR

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.981 Befragte, die Bewegtbild einsetzen); J16: In welchen Ressorts nutzen Sie Webvideos?; PR 17: Für welche Ressorts wollen Sie bzw. würden Sie Videocontent bereitstellen?

Page 33: Bewegtbildstudie 2008

33 / bewegtbildstudie.de / © 2008

0 20% 40% 60% 80% 100%

JournalismusPR

ergänzendzu Texten

eigenständig

60% der Journalisten (aber nur jeder vierte PR-Profi) verwendet Videos als eigenständige Darstellungsform

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.981 Befragte, die Bewegtbild einsetzen); J/PR11: Wie veröffentlichen Sie Ihr Videomaterial (Mehrfachantworten möglich)

Veröffentlichung von Videomaterial im Internet

Page 34: Bewegtbildstudie 2008

34 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Journalisten veröffentlichen teilweise auch Rohmaterial und von Nutzern erstellte Videos

Welches Videomaterial von Journalisten veröffentlicht wird

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=898 Webvideo-Anwender im Journalismus); J14: Welche Art von Videomaterial veröffentlichen Sie? Bzw. wie würden Sie es machen?

0 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Rohmaterial/Footage

vollständige Beiträge

user-generatedcontent

Page 35: Bewegtbildstudie 2008

35 / bewegtbildstudie.de / © 2008

PR-Verantwortliche bieten komplette Beiträge, Footage und Recherchematerial an

Welches Videomaterial PR-Verantwortliche für Journalisten anbieten

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.083 Webvideo-Anwender in der PR); PR14: Wenn Sie speziell an Videocontent denken, den man Journalisten anbieten kann: welche Art von Material bieten Sie hier an?

0 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

Rohmaterial/Footage

vollständigeBeiträge

user-generatedcontent

Inhalte zuRecherchezwecken

Page 36: Bewegtbildstudie 2008

36 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Nutzergenerierte Inhalte werden von Redaktionen nachgefragt, von der PR jedoch vernachlässigt

User-generated content: Veröffentlichungsbereitschaft vs. Angebot

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.981 Anwender von Bewegtbild im Internet); J14: Welche Art von Videomaterial veröffentlichen Sie?, PR14: Welche Art von Material bieten Sie hier an?

0 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%

user-generatedcontent

Page 37: Bewegtbildstudie 2008

37 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Videos vermitteln die Wirklichkeit besser, haben aber auch deutliche Nachteile gegenüber reinem Text

JournalismusPR

durchText

durchVideo

Der Leser/Zuschauer kanndie Recherche besser nachvollziehen.

Inhalte lassen sichleichter bearbeiten.

Statements der Gegenseitelassen sich leichter einfügen.

Die Realität/Wirklichkeitlässt sich besser abbilden.

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.981); J17/PR18: Denken Sie nun an die Unterschiede zwischen Text und Videomaterial. Welche der folgenden Ansprüche lassen sich eher durch Text oder welche eher durch Video realisieren?

Wo die Stärken von Text und Video liegen

Page 38: Bewegtbildstudie 2008

38 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Die Gründe für den Einsatz von Bewegtbild sind sehr unterschiedlich

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.983 Webvideo-Anwender); J8a/PR8a: Warum ist Videomaterial im Angebot bzw. in der Planung? Bzw. aus welchen Gründen können Sie sich vorstellen, Webvideos einzusetzen?

1 2 3 4 5

JournalismusPR

Pro!lierung/Abhebungvon Wettbewerbern

Erreichung internet-a"ner Zielgruppen

Emotionalere Informa-tionsvermittlung

Bessere Vermittlungkomplexer Inhalte

Steigerungder Reichweite

Erhöhung derVerweildauer

Erhöhung derKlickzahlen

Nutzung neuerTechnologien

StrategischeMotivation

HandwerklicheMotivation

ÖkonomischeMotivation

Motivationdabei zu sein

tri#t überhauptnicht zu

tri#t vollund ganz zu

Page 39: Bewegtbildstudie 2008

39 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Journalisten sehen Video-Content als Instrument zur Qualitätssteigerung oder zur Reichweitenerhöhung

Gründe für den Einsatz von Webvideos im Journalismus

um neue Technologienzu nutzen

emotionalere Vermittlungvon Inhalten

bessere Vermittlungkomplexer Inhalte

Erhöhung Verweildauerauf Webseiten

Steigerung der Reichweite

Erhöhung Klickzahlenauf Webseiten

Pro!lierung/Abhebenvon Wettbewerbern

um interneta"ne Zielgruppenbesser zu erreichen

tri#t voll zu(=5)

tri#t überhauptnicht zu (=1)

4,3

3,8

4,1

3,6

4,1

4,0

4,0

3,9

Bewegtbild zurQualitätssteigerung(hoch korrelierter Komplexvon Einzelgründen)

Bewegtbild zurReichweitenerhöhung(hoch korrelierter Komplexvon Einzelgründen)

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.983 Webvideo-Anwender aus dem Journalismus); J8a: Warum ist Videomaterial im Angebot bzw. in der Planung? Faktor-/

Hauptkomponentenanalyse mit VARIMAX-Rotation und Kaisers-Normalisierung

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PR-Verantwortliche nutzen Bewegtbild-Formate vorwiegend zur besseren Vermittlung von Inhalten

Gründe für den Einsatz von Webvideos in Kommunikationsmanagement/PR

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.983 Webvideo-Anwender aus der PR); PR8a: Warum ist Videomaterial im Angebot bzw. in der Planung? Faktor-/

Hauptkomponentenanalyse mit VARIMAX-Rotation und Kaisers-Normalisierung

um neue Technologienzu nutzen

emotionalere Vermittlungvon Inhalten

bessere Vermittlungkomplexer Inhalte

Erhöhung Verweildauerauf Webseiten

Steigerung der Reichweite

Erhöhung Klickzahlenauf Webseiten

Pro!lierung/Abhebenvon Wettbewerbern

um interneta"ne Zielgruppenbesser zu erreichen

tri#t voll zu(=5)

tri#t überhauptnicht zu (=1)

4,2

3,7

4,5

4,1

3,8

3,8

3,8

3,8

Bewegtbild zurInformationsoptimierung(hoch korrelierter Komplexvon Einzelgründen)

Bewegtbild zurKontaktoptimierung(hoch korrelierter Komplexvon Einzelgründen)

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Hindernisse für den Bewegtbild-Einsatz finden sich auf verschiedenen Ebenen

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.975 Nichtanwender von Bewegtbild im Internet); J/PR8b: Warum wird kein Videomaterial angeboten?

1 2 3 4 5JournalismusPR

tri!t voll zutri!t überhauptnicht zu

bietet keinenMehrwert

geringes Interesseder Rezipienten

generiertzu wenig Klicks

zu schwierig bzw.zu kompliziert

überzeugendeKonzepte fehlen

ExterneLimitationen

(Out"ow,Outcome,Output)

InterneHindernisse

(Input)

zu großer Aufwand(#nanziell/personell)

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Bei denjenigen, die auf Bewegtbild verzichten, sind zwei Einstellungsmuster nachweisbar

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=425 Nichtanwender von Bewegtbild im Internet); J/PR8b: Warum wird kein Videomaterial angeboten? Faktor-/Hauptkomponentenanalyse mit VARIMAX-Rotation und Kaisers-Normalisierung

Warum wird kein Videomaterial angeboten?

bietet keinenMehrwert

zu geringes Interesseder Rezipienten

generiertzu wenig Klicks

1 2 3 4 5JournalismusPR

zu schwierig,zu kompliziert

überzeugendeKonzepte fehlen

zu großer !nanzieller oderpersoneller Aufwand

tri"t voll zutri"t überhauptnicht zu

StrategischeVorbehalte(hoch korrelierter Komplexeinzelner Hindernisse)

OperativeVorbehalte(hoch korrelierter Komplexeinzelner Hindernisse)

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Interpretation

Inhalte und Formate für Videocontent müssen sich noch herausbilden

_ Bewegtbilder im Internet werden von Journalisten und PR-Verantwortlichen derzeit in unterschiedlicher Weise verwendet. Redaktionen sehen Webvideos eher bei „weichen“ Themen in den Rubriken Sport, Zeitgeschehen/Vermischtes, Kultur und Reise/Tourismus. PR-Profis dagegen betonen inhaltlich die Felder Wissenschaft/ Technik/Innovation, Wirtschaft/Finanzen und IT/Telekommunikation; andere Themen werden unterschätzt.

_ Sechs von zehn Journalisten verwenden Videos als eigenständige Darstellungsform,

15 Prozent veröffentlichen auch von Nutzern erstellte Webvideos (user generated content). PR-Verantwortliche vernachlässigen bislang beide Bereiche.

_ Die Beweggründe für den Einsatz von Bewegtbild im Internet sind disparat. Mehrere Einstellungsmuster können statistisch signifikant nachgewiesen werden: Journalisten nutzen Video-Content zur Qualitätssteigerung oder zur Reichweiten-erhöhung, Kommunikationsmanager vor allem zur besseren Inhaltsvermittlung.

_ Bei den Befragten, die kein Videomaterial anbieten, sind im Kern zwei verschiedene Argumentationsmuster identifizierbar: Als Hindernisse werden einerseits operative Vorbehalte (Aufwand, Schwierigkeitsgrad, geringes Rezipienteninteresse) genannt, zum anderen strategische Gründe (Mangel an Mehrwert, Konzepten und Zugriffen).

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Handlungsfelder des Kommunikationsmanagements

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Die größten Potenziale für Bewegtbild sehen PR-Profis bei Unternehmensmedien und in der Pressearbeit

0 20% 40% 60% 80%

Presse- und Medienarbeit(z.B. Footage für Journalisten)

Corporate Publishing(z.B. Image!lme)

Web 2.0 Kommunikation(z.B. YouTube-Clips)

Interne Kommunikation(z.B. Intranet-Tutorials)

Investor Relations(z.B. Übertragung von

Hauptversammlungen)

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.083 PR-Verantwortliche); PR12: In welchen Bereichen der Online-Kommunikation (intern/extern) lässt sich Ihrer Meinung nach

Bewegtbild effektiv einsetzen? Bitte nennen Sie die drei wichtigsten Bereiche.

Page 46: Bewegtbildstudie 2008

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Bewegtbild-Content sollte auf Unternehmens-Websites und auf Presse-Portalen angeboten werden

1 2 3 4 5

JournalismusPR

tri!tvoll zu

tri!tgar nicht zu

Presse-Webseite desUnternehmens/Auftraggebers

Rechercheplattform fürPressematerial

Videoportale allgemein(z.B. You Tube)

Pressewebseiteder PR-Agentur

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.981 Anwender von Bewegtbild im Internet); J11: Wenn Sie nach Videomaterial von Unternehmen recherchieren, welche Wege nutzen Sie?;

PR16: Auf welchen Wegen stellen Sie Videomaterial für Redaktionen bereit?

Nutzung unterschiedlicher Plattformen, auf denen Videomaterial für Redaktionen bereitgestellt wird

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47 / bewegtbildstudie.de / © 2008

YouTube, MyVideo und Co. sind für die PR vor allem aufgrund ihrer Reichweite attraktiv

1 2 3 4 5

einfach zu bedienen

authentisch

trendy

interaktiv

glaubwürdig

reichweitenstark

kostengünstig

sehr wichtigüberhauptnicht wichtig

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.083 Anwender von Bewegtbild im Internet aus der PR); PR13: Videoportale wie YouTube und MyVideo gelten als vielversprechende Möglichkeit, um Bezugsgruppen ungefiltert

zu erreichen. Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach folgende Eigenschaften solcher Portale für die PR-Arbeit?

Bedeutung der Eigenschaften von Videoportalen für die PR-Arbeit

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Bewegtbild-PR im Internet benötigt intelligente Konzepte und effiziente Distributionswege

1 2 3 4 5sehr wichtigunwichtig

Einfache Möglichkeitenfür Publikation/Distribution

Konzepte für PR-Videos(Best Practices)

Benutzerfreundliche Softwarefür die Nachbearbeitung

Evaluationsstandards fürInternetvideos

KostengünstigesProduktionsequipment

1.

2.

3.

4.

5.

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.083 Anwender von Bewegtbild im Internet in der PR); PR11: Derzeit sind Webvideos noch vergleichsweise teuer und der Nutzen ist schwer nachzuweisen. Was ist

Ihrer Meinung nach wichtig, um Videocontent in der täglichen PR-Arbeit zum Durchbruch zu verhelfen?

Erfolgsfaktoren zur Integration von Webvideos in die PR-Arbeit

Page 49: Bewegtbildstudie 2008

49 / bewegtbildstudie.de / © 2008

Bei allen Erfolgsfaktoren besteht Handlungsbedarf; die Lücke zu den Kompetenzen ist unterschiedlich groß

Uni Leipzig, Bewegtbildstudie 2008 (n=1.083 Anwender von Bewegtbild im Internet in der PR); PR11: Was ist Ihrer Meinung nach wichtig, um Videocontent in der täglichen PR-Arbeit zum Durch-

bruch zu verhelfen?; PR3: Wie schätzen Sie Ihre eigenen Kompetenzen in diesem Bereich ein?

1 2 3 4 5

sehr wichtigunwichtig

Einfache Möglichkeitenfür Publikation/Distribution

Konzepte für PR-Videos(Best Practices)

Benutzerfreundliche Softwarefür die Nachbearbeitung

Evaluationsstandards fürInternetvideos

KostengünstigesProduktionsequipment

Pro!keine Erfahrung

Produktion/Distribution

Konzeption

Nachbearbeitungin Schnitt, Text und Ton

Evaluation

Produktion(Kamera, Ton, Licht)

ERFOLGSFAKTORENKOMPETENZEN

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Interpretation

Konkreter Handlungsbedarf für Kommunikationsmanager

_ PR-Verantwortliche in Unternehmen und Agenturen haben das Potenzial der Bewegtbildkommunikation im Internet erkannt. Sie sehen die größten Chancen in den Bereichen Corporate Publishing (z. B. Imagefilme auf eigenen Websites), Presse- und Medienarbeit (z. B. Footage für Journalisten) und Web 2.0-Kommunikation (z. B. YouTube-Clips).

_ In der Medienarbeit sollten neben der eigenen Website auch Rechercheplattformen für Presseinformationen als Distributionswege genutzt werden. Journalisten recherchieren zudem in allgemeinen Videoportalen wie YouTube und MyVideo.

_ Für die Nutzung solcher Videoportale spricht aus Sicht der PR-Verantwortlichen

vor allem, dass sie reichweitenstark, einfach zu bedienen und kostengünstig sind. Um deren Interaktivität und Glaubwürdigkeit ist es dagegen schlechter bestellt.

_ Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Bewegtbild-PR im Internet sind einfache Publikations- und Distributionsmöglichkeiten sowie intelligente Konzepte (Best Practices). Handlungsbedarf besteht allerdings in allen Bereichen der Produktions- und Verwertungskette. Durch benutzerfreundliche Software zur Nachbearbeitung von Webvideos könnte die größte Lücke zwischen Erfolgsbedingungen und vorhandenen Kompetenzen geschlossen werden.

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Anhang

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Die Autoren

Prof. Dr. Ansgar Zerfaß

Universitätsprofessor für Kommunikations-management an der Universität Leipzig, Dipl.-Kfm., Dr. rer. pol. habil. Langjährige Berufserfahrung in der Unternehmens-kommunikation. Zahlreiche Studien, Fachbeiträge sowie bislang 17 Bücher zu den Forschungsgebieten Interaktive Kommunikation, Social Web, strategische Unternehmenskommunikation sowie Wertschöpfung durch Kommunikation.

Martina Mahnke

Projektmitarbeiterin des Bereichs Kommu-

nikationsmanagement/Public Relations der Universität Leipzig, Studentin der Kommu-nikationswissenschaft, BWL und Soziologie. Darüber hinaus freiberufliche Tätigkeiten im Print- und Onlinebereich.

Priv.-Doz. Dr. Harald Rau

Privatdozent für Journalismus an der Universität Leipzig, Dipl.-Kfm., Dr. phil. habil., hauptberuflich tätig als Journalist sowie Berater für Medienproduktion und Medienmanagement, insbesondere für audiovisuelle Medien mit Büro in Schries-heim an der Bergstraße. Zahlreiche Publikationen im Bereich journalistische Qualitätsforschung, Medienökonomie und Management.

Alexander Boltze

Projektmitarbeiter des Bereichs

Journalistik der Universität Leipzig, Student der Journalistik und Informatik. Freiberuflicher Journalist, langjährige Berufserfahrung in Radio und Onlinemedien.

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Über die Universität Leipzig

_! Das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig gilt als traditionsreichste und größte Forschungsstätte des Fachs in Deutschland. An dem 1916 gegründeten Institut lehren heute 10 Universitäts-professoren sowie zahlreiche Mitarbeiter und Lehrbeauftragte in Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomstudiengängen.

_! Im Mittelpunkt der Forschung des Instituts steht der Strukturwandel von Kommunikation und Medien: Wie sieht die Mediennutzung der Zukunft aus? Welche Strategien und welches Wissen benötigen Journalisten, Kommunikations-manager in Wirtschaft, Politik und Non-Profit-Organisationen? Wie verändern sich die Medien und ihre Rezeption? Diese Fragen werden in zahlreichen Projekten theoretisch und empirisch untersucht.

_! Die Bewegtbildstudie 2008 ist ein bereichsübergreifendes Projekt des Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Ansgar Zerfaß (Bereich Kommunikationsmanagement und Public Relations) unter Mitwirkung von Privatdozent Dr. Harald Rau (Bereich Journalistik) und Projektmitarbeitern beider Bereiche, unterstützt von Bastian Jenderek M.A. (Bereich Empirische Kommunikations- und Medienforschung).

www.kmw.uni-leipzig.de ! www.communicationmanagement.de

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Über news aktuell

_ news aktuell, ein Tochterunternehmen der dpa mit Hauptsitz in Hamburg, bietet seit 1989 ein Nachrichtennetzwerk zur Verbreitung von Presseinformationen in Deutschland und weltweit. Kunden von news aktuell sind Unternehmen aller Bran-chen, Parteien, Verbände, öffentliche Institutionen und Non-Profit-Organisationen.

_ Presseinformationen in Text, Bild und Ton werden nach Agenturstandards codiert und zeitgleich an alle maßgeblichen Medien verbreitet. Parallel erhalten Fachmedien und -journalisten die für sie relevanten Informationen per Satellit, E-Mail, RSS und Internet. Im Presseportal, Deutschlands führender Datenbank für Presseinforma-tionen mit monatlich etwa 8,5 Millionen IVW-geprüften Abrufen, wird das Material der news aktuell-Kunden archiviert und ist jederzeit recherchierbar.

_ Die Journalistendatenbank MEDIAtlas liefert Kontaktdaten von Medien und Redak-

teuren. Mit dem Fortbildungsangebot media workshops veranstaltet news aktuell qualifizierte Trainings und Schulungen in den Bereichen PR, Journalismus und persönliches Erfolgsmanagement. Zusätzlich bietet die dpa-Tochter mit euro adhoc einen internationalen Publizitätsservice für Investor Relations an. Darüber hinaus untersucht news aktuell mit den Trendmonitoren die neuesten Trends in der PR-, Medien- und Finanzmarkt-Branche.

_ news aktuell ist Partner der Bewegtbildstudie.

www.newsaktuell.de

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Impressum

Publikation

Zerfaß, Ansgar/Mahnke, Martina/Rau, Harald/Boltze, Alexander (2008): Bewegtbildkommunikation im Internet – Herausforderungen für Journalismus und PR.

Ergebnisbericht der Bewegtbildstudie 2008.

Leipzig: Universität Leipzig.

Als PDF-Dokument frei verfügbar unter www.bewegtbildstudie.de

Herausgeber

Universität Leipzig

Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Burgstraße 21 D-04109 Leipzig

www.kmw.uni-leipzig.de ! www.communicationmanagement.de

Copyright

© November 2008 Ansgar Zerfaß et al. für das gesamte Dokument und alle Auszüge, Texte, Abbildungen und Daten. Dieser Ergebnisbericht beinhaltet empirische Analysen und Interpretationen der verantwortlichen Forscher. Das Material ist geistiges Eigentum der Verfasser und unterliegt dem Urheberrecht. Die Zitation von Inhalten und Ergebnissen der Studie sowie der auszugsweise Abdruck von Grafiken ist gestattet, sofern die Quelle einschließlich der Internetadresse www.bewegtbildstudie.de bei allen Abbildungen deutlich genannt wird. Es ist nicht gestattet, die Daten zur Illustration von Werbematerialien zu verwenden. Dieses PDF-Dokument darf nicht auf Websites von Dritten sowie in Datenbanken bzw. Plattformen gespeichert oder veröffentlicht werden, die nur für geschlossene Benutzergruppen zugänglich oder kostenpflichtig sind. Bitte verwenden Sie bei Bedarf einen Link auf die offizielle Projektwebsite www.bewegtbildstudie.de.

Danksagung

Ein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern der Studie für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung. Nicht möglich gewesen wäre diese Studie ohne den Partner und Sponsor news aktuell GmbH, die fachkundigen empirischen Auswertungen von Bastian Jenderek M.A. sowie die Grafiken von Martina Mahnke. Bildquelle: www.scx.hu

Kontakt

Ansprechpartner für die Studie und für Projektkooperationen sind _ im Bereich Journalismus: Priv.-Doz. Dr. Harald Rau ! [email protected] _ im Bereich Kommunikationsmanagement/PR: Prof. Dr. Ansgar Zerfaß ! [email protected]


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