Date post: | 13-Jan-2017 |
Category: |
Health & Medicine |
Upload: | hessenchemie |
View: | 315 times |
Download: | 0 times |
BetsiBeschäftigunsfähigkeit
teilhabeorientiert
sichern
Dr. phil. Harald KnyrimLeiter Betriebliches Gesundheitsmanagement
Eine Präventionsmaßnahme der Deutschen Rentenversicherung Bund und Baden-Württemberg
Warum Prävention?
Arch Intern Med. 2001; 161 (8):825
VO2 Max. < 28 ml/kg/min
Risikofaktoren:
Risikofaktor Lebensstil 21. Jahrhundert
Prof. M. Haller„Jung bleiben mit gesunden Gefäßen“ 2016 Goldmannverlag
Risikofaktoren sind Lebensstilfaktoren!
Risikofaktoren:
Übergewicht
Diabetes
4-fach
Rauchen
8-fach
Rechnet sich Prävention?
Chapman (2012): “Metaevaluation" von 56 Studien (1982-2011)
“die Programme reduzierten im Durchschnitt
die Arbeitsunfähigkeit um 26,8 Prozent
die Gesamtausgaben für Gesundheit um 26,1 Prozent
und es ergab sich eine Kosten - Nutzen Verhältnis
von 1 zu 5,81”
vgl. u. a. Huber 2014, Huber & Weiß 2015
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Gesetzlicher Rahmen der DRV für Präventionsmaßnahmen:
Leistungen zu frühzeitigen teilhabeorientierten Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit ist §31 Sonstige Leistungen Abs. 1 Satz 1 Nr.2 SGB VI.
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
„Als sonstige Leistungen zur Teilhabe können erbracht werden:
2. Medizinische Leistungen zur Sicherung der Erwerbsfähigkeit für Versicherte, dieeine besonders gesundheitsgefährdende, ihre Erwerbsfähigkeit ungünstig beeinflussende Beschäftigung ausüben.“
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Persönliche Voraussetzungen:
• beginnende Funktionsstörung • mit einer spezifischen beruflichen Gefährdung bzw.
Belastung
die aber noch keinen Rehabilitationsbedarf der Rentenversicherung begründet.
Beide Risikoarten müssen additiv vorliegen.
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
Die Betsi PräventionsmaßnahmeGesundheitliche Risiken bzw. individuelle Lebensumstände:Übergewicht / reduzierte metabolische Fitness: noch ohne Organschäden (Fett- und Zuckerstoffwechselstörung, Hypertonie):
Positive Familienanamnese bzgl. metabolischem Syndrom und
Folgeerkrankungen
Labile Hypertonie, Belastungshypertonie
Übergewicht
Bauchumfang männlich >102 cm, weiblich >88 cm
Fettstoffwechselstörung: Triglyceride und LDL erhöht, HDL erniedrigt
Latente Diabetes: Blutzucker postbrandial >160mg%
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
Metabolisches Syndrom:
• Zentrale Adipositas– Bauchumfang ≥ 94 (102) cm für
Männer und ≥ 80 (88) für Frauen+ 2 der folgenden 4 Faktoren
• Triglyzeride ≥ 150 mg/dl• HDL< 40 mg/dl Männer, < 50 mg/dl Frauen• Nüchtern-Blutzucker ≥ 100 mg/dl• Blutdruck ≥ 130 mm Hg syst. und/oder ≥ 85 mm Hg diast.
IDF-Definition 2005
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Gesundheitliche Risiken bzw. individuelle Lebensumstände:
Reduzierte kardiopulmonale und muskuläre Fitness:
Unterdurchschnittliche Werte im Walkingtest oder Ergometertest
Asthenischer Habitus oder geringe Werte bei Krafttest (z.B. RFT nach
Bös)
Mangelnde Beweglichkeit (z.B. Finger/Bodenabstand < 0
Mangelnde Koordination (z.B. Einbeinstand nicht möglich)
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Gesundheitliche Risiken bzw. individuelle Lebensumstände:
Reduzierte Psychomentale Fitness:
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
Stimmungslabilität
Herabgesetzte Stresstoleranz
Vegetative Dystonie: Schlafstörungen, vermehrtes Schwitzen,
Blutdruck- und Herzfrequenzschwankungen, Kopfschmerzen
Chronische Müdigkeit
Erniedrigte Schmerzschwelle
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Berufsbedingte Risikofaktoren:
Körperliche Belastungen (z.B. Lärm, schmerzhafte Körperhaltungen)
Arbeitsumstände wie z.B. Schichtarbeit und/oder lange Arbeitszeiten
Psychosoziale Arbeitsbelastungen ( Zeit- und Leistungsdruck, hohe Verantwortung, geringe Handlungs- und Gestaltungsfreiheit, drohende Arbeitslosigkeit)
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Ausschlusskriterien:
Ausschlussgründe nach §12 SGB VI sind z.B: Anspruch auf gleichartige Leistungen durch einen anderen
Leistungserbringer z.B. Arbeitsunfall, Berufskrankheit, etc. Rentenbezug Beamte
Rehabilitationsbedarf nach §15 SGB VI vorliegt Erwerbsfähigkeit ist gemindert oder erheblich gefährdet
Notwendiger akut-medizinischer Behandlungsbedarf vorliegt
U. Hartschuh und Gabriele WenteReha-ManagementDRV Baden-Württemberg
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Betsi-Prozess:
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Betsi-Prozess:
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Betsi-Prozess:
„ZDF“ zu Betsi
8. Europäischer Gesundheitskongress 2009In München
Modellprojekte der DRV Baden-Württemberg:
„1 + 12 / RÜCKENFIT/ Metabolische Syndrom“1-wöchiger stationärer Aufenthalt in der Reha-Klinik
12 ambulante Trainingseinheiten vor Ort in Kursform. Teilnehmer bringt Freizeit ein.
Refresher-Wochenende in der Reha-Klinik
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
Die Betsi PräventionsmaßnahmeStationäre/Initialphase
1. Einheit 20.10 Empfang im Gesundheits-centrum,/Einführung MTT (60 Min)
Wirbelsäulengymnastik(30 Min)
2. Einheit 25.10. MTT/WSG (60 Min)
Entspannung(30 Min)
3. Einheit 27.10. MTT/ arbeitsplatzspezifische Rückenschule(60 Min)
Walking(30 Min)
4. Einheit 03.11. MTT/WSG(60 Min)
Entspannung(30 Min)
5. Einheit 08.11. MTT/Funktionsgymnastik(60 Min)
Walking(30 Min)
6. Einheit 10.11. MTT/arbeitsplatzspezifische Rückenschule(60 Min)
Walking(30 Min)
7. Einheit 15.11. MTT/WSG(60 Min)
Entspannung(30 Min)
8. Einheit 17.11. Ernährungsberatung Dr. Dieter (90 Min)
9. Einheit 22.11. MTT/WSG(60 Min)
Walking(30 Min)
10. Einheit 24.11. MTT/arbeitsplatzspezifischeRückenschule(60 Min)
Walking(30 Min)
11. Einheit 29.11. MTT/WSG(60 Min)
Walking(30 Min)
12. Einheit 01.12. MTT/WSG(60 Min)
Walking(30 Min)
Die Betsi PräventionsmaßnahmeAmbulante Phase
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Refresher-Wochenende - Komponenten
• Medizinischer Basis-Check mit– ärztlicher Untersuchung– Rückenfunktionstest– Walking-Test
• Praxis: Muskelaufbautraining, Aqua-Fit, Rückenfit
Wartekontrollgruppe
Beginn der Kompaktphase
Kompaktphase 1 Woche Isny
Ambulante Phase 3 Monate ZAR Stuttgart
Experimentalgruppe
Refresher Wochenende
Zeitpunkt T 1
Zeitpunk t T 2
Risikoexponierte Mitarbeiter der R.Bosch GmbH
n = 26
n = 56
N = 72
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
FZL: Veränderung Zufriedenheit mit Gesundheit (n=53/ p= ,04)
Niedrige Werte sind positiver
21,3
19,4
18
18,5
19
19,5
20
20,5
21
21,5
t1 t2
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
23
26,6
21,822
20
21
22
23
24
25
26
27
t1 t2Veränderung des Rückenfunktionstest Experimental- zu
Kontrollphase max. 30 P. erreichbar (t 1 n. s. t 2: p= , 000 N =56)
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
Veränderung (Rückenschmerz) des prozentualen Anteil von Patienten mit Rückenschmerzen N =26 / 56)
69
53
80 78
50556065707580859095
100
t1 t2
EG
KG
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
Veränderung des Walk Test Index Vergleich Experimental- zu Kontrollphase (p= , 000 N = 56)
78 79,8 80,3
98
60
70
80
90
100
110
120
vorher nachher
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
Veränderung der subjektiven Belastbarkeit am Arbeitsplatz (1 =sehr gut – 5= Schlecht (t 1 n. s. t 2: p= , 000 N =48)
3,01
2,8
3,2
3,00
2,6
2,7
2,8
2,9
3
3,1
3,2
3,3
t1 t2
EG
KG
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Abschlussbericht Universität HeidelbergProf. Huber 2003
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Reha-KlinikÜberruh
1 Woche
TrainingszentrumTrimedic
6 Wochen à 2 Einheiten
Eigentraining6 Monate
Überruh1 Wochen-
ende
MZP(t2)
MZPt3
MZPt4
Auftakt-Woche
ambulante Phase
Selbststeuerungs- Phase
20
30
40
50
60
70
Mit
telw
ert
Ausd
auer
leis
tung
(Wal
king
-Inde
x)
DC 1+12 Teilnehmer 39,5 60,6 63,2Kontrollgruppe 51,8 47,4 38,7
vor Intervention(t1)
Ende ambulante Phase(t3)
Ende Selbststeuerung
(t4)
Die Betsi Präventionsmaßnahme
-10,0
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
50,0
95%
KI
Diff
eren
z W
alki
ng-
Inde
x
beobachtete Differenz 21,7 9,2 28,3 36,2 21,7 22,7Untergrenze 5,3 -1,2 19,4 31,0 5,3 17,0Obergrenze 38,1 19,6 37,1 41,4 38,1 28,4
DG 1n=13
DG 2n=12
DG 3n=12
DG 4n=9
DG 5n=13
gesamtN=59
Die Betsi Präventionsmaßnahme
-25,0
-20,0
-15,0
-10,0
-5,0
0,0
5,0
10,0
15,0
95%
KI
Diff
eren
z kg
Kör
perg
ewic
ht(t3
-t1)
beobachtete Differenz -2,5 -3,7 0,0 -7,3 -1,4 -2,7Untergrenze -4,6 -6,1 -0,8 -23,2 -5,9 -4,8Obergrenze -0,4 -1,3 0,8 8,5 3,1 -0,6
DG 1n=15
DG 2n=12
DG 3n=12
DG 4n=8
DG 5n=12
gesamtN=59
Die Betsi Präventionsmaßnahme
-14,0
-12,0
-10,0
-8,0
-6,0
-4,0
-2,0
0,0
2,0
95%
KI
Diff
eren
z %
-Kö
rper
fett
ante
il
beobachtete Differenz 0,0 -3,2 -5,5 -6,7 -4,5 -4,9Untergrenze 0,0 -4,8 -7,3 -11,5 -6,6 -6,1Obergrenze 0,0 -1,7 -3,8 -1,9 -2,4 -3,7
DG 1n=0
DG 2n=12
DG 3n=12
DG 4n=10
DG 5n=15
gesamtN=49
Die Betsi Präventionsmaßnahme
Ergebnisse der Evaluationen
„…1+12 dazu geeignet ist, die Gesundheit inaktiver Personen mit drohendem oder bereits ausgeprägtem Metabolischen Syndrom zu verbessern.“
„… zeigte sich signifikante Interventionswirkungen bzgl. der Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der subjektiven Zufriedenheit mit der Gesundheit.“
„…im Vergleich zur Kontrollgruppe konnte gezeigt werden, dass die Effekte auf die Interventionswirkung zurückzuführen sind.“
Das BETSI Präventionsverfahren zeigt in den Parametern der körperlichen Leistungsfähigkeit und der biometrischen Daten hochsignifikante Ergebnisse!
Für fast alle Laborparameter konnten hochsignifikante oder signifikante positive Veränderungen gemessen werden.
Das Verfahren ist gegenüber Störvariablen (verschiedene Firmen / unterschiedliche Therapeuten) stabil!
Besonders geeignet erscheint dieses Verfahren für Patienten mit dem metbolischen Syndrom und oder Diabetes Typ IIzu sein.
Ergebnisse der Evaluationen
Prävention lohnt sich!