Date post: | 06-Apr-2015 |
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BESTANDESAUFNAHME FRÜHERKENNUNG UND FRÜHINTERVENTION BEI JUGENDLICHEN
Sibylle Brunner, lic.phil., MPH
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH2
LEITGEDANKEN
Leitgedanken für Thementag
Welche Voraussetzungen (Finanzielle Ressourcen, fachliche Ressourcen, Strukturen) benötigt die Jugendarbeit, um systematisch Früherkennung und Frühintervention machen zu können?
Welche Schwierigkeiten zeigen sich in der Praxis, wenn gute Grundvoraussetzungen vorhanden sind?
Welche Lösungen bieten sich für die Praxisschwierigkeiten an?
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH3
GLIEDERUNG
Inhalt
Auftrag BAG
Begrifflichkeiten, Betäubungsmittelgesetzesrevision
Studiendesign
Rücklauf
Quantitative Ergebnisse
Bedingungen für Früherkennung und Frühintervention in der offenen Jugendarbeit
Kantonale Ebene
Regionale Ebene
Gemeindeebene
Offene Jugendarbeit: Institutionsebene
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH4
AUFTRAG PROJEKT
Auftrag BAG
Bestandesaufnahme erfolgreicher Projekte
Definition Begrifflichkeiten
Impulse für Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes setzen
Identifizierung zentraler AkteurInnen, Konzept zur Förderung der Früherkennung und Frühintervention bei unterschiedlichen relevanten AkteurInnen
Konzept zur Förderung der Früherkennung und Frühintervention innerhalb des Fachverbandes Sucht
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH5
KONZEPTE, DEFINITIONEN
Konzepte, Definitionen
Mit welchen Begrifflichkeiten arbeiten wir und auf welchen Grundlagen basieren sie?
Früherkennung, Frühintervention, Früherfassung, sekundäre Prävention oder indizierte Prävention?
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH6
KONZEPTE, DEFINITIONEN
Konzepte, DefinitionenZiel Sekundärprävention
Gutzwiller, Wydler, Jeanneret (1999): Risiken und Belastungen sollen möglichst unbeschadet überstanden werden.
Definition Sekundärprävention
Gutzwiller, Jeanneret (1999):
„Die Sekundärprävention befasst sich mit der möglichst frühzeitigen Erfassung von Veränderungen, die zu Krankheiten führen. Sie greift in Risikosituationen ein und versucht diese abzuwenden.“
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH7
KONZEPTE, DEFINITIONEN
Früherkennung oder Früherkennungshandeln
Massnahme zur Diagnostik
Konkrete systematische Beobachtung von Anzeichen oder Screening
Frühintervention/Frühbehandlung
Auf Erkennen von Anzeichen folgt in der Regel eine Frühbehandlung oder Frühintervention mit dem Ziel die Situation zu stabilisieren oder zu verbessern
Früh bezieht sich auf funktionale und auf zeitliche Ebene im Krankheitsverlauf: Krankheit/Problem in vorklinischer Phase
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH8
KONZEPTE, DEFINITIONEN
Konzept von Gordon (1987)
Universelle Massnahmen: Massnahmen, die sich an eine ganze Schule oder Gemeinschaft wenden, mit dem Ziel, eine Krankheit oder bestimmte Verhaltensmuster zu verhindern oder hinauszuzögern. (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, EBDD)
Selektive Massnahmen: Massnahmen, die sich an bestimmte Gruppen wenden, für die ein höheres Risiko besteht, eine bestimmte Problematik oder Krankheit zu entwickeln. Sie zielen auf die Gruppe insgesamt ab, ohne die Gefährdung der
Indizierte Massnahmen:
Massnahmen, die sich an Personen mit
manifesten Risikofaktoren richten.
Sekundärprävention mit Früherkennung und Frühintervention als Handlungsschritte
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH9
KONZEPTE, DEFINITIONEN
Fazit Begrifflichkeiten
Früherkennung und Frühintervention lassen sich als Begriffe für Handlungselemente in die Konzepte Sekundärprävention und indizierte Prävention (teilweise auch selektive Prävention) integrieren.
Sie sind bildhaft, handlungsorientiert und werden in anderen psycho-sozialen und medizinischen Bereichen verwendet.
Sie lehnen sich an Begriff Früherfassung im Entwurf des revidierten Betäubungsmittelgesetzes.
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH10
DESIGN BESTANDESAUFNAHME
Konzept Bestandesaufnahme
Schriftliche Erhebung
Interviews
Dokumentenanalyse
ExpertInnenplattformen
Tagungsergebnisse
Schriftliche Erhebung
Dokumentenanalyse
Tagungen Veranstaltungen
ExpertInnenplattform Cannabis und Alkohol
Interviews
Mail-Erhebung mit DOJ
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RUECKLAUF
Ergebnisse Rücklauf
Rücklauf Verbände offene Jugendarbeit 57 %
6 mit Angeboten, 5 ohne Angebote
Rücklauf Institutionen für offene Jugendarbeit 100%
10 mit Angeboten, 6 ohne Angebote
Verbände
Institutionen
Rücklauf mit Angeboten ohne Angebote
11 von 19
16 von 16
6 5
10 6
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH12
ERGEBNISSE
Angebote der offenen Jugendarbeit
Entwicklung von Arbeitsinstrumenten zur Früherkennung und Frühintervention (3)
Projektberatung und –leitung (1)
Coaching von Bezugspersonen Jugendlicher (3)
Einzelfallarbeit (5)
Teilnahme an einem lokalen Früherfassungsnetz (3)
Anderes (1)
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BEDINGUNGSGEFÜGE FÜR FRÜHERKENNUNG UND FRÜHINTERVENTION IN DER OFFENEN JUGENDARBEIT
JugendarbeitAuftrag, Rolle
Berufsverständnisfachliche Kompetenzen
Trägerschaft Organisationsstrukturen
Kantonale Grundlagen Gesetze, Konzepte und Steuerungsinstrumente
GemeindeKonzepteStrukturen der ZusammenarbeitFachstellen- und Dienstangebote
SchuleZusammenarbeits-
modelle
Regionale und kantonale Fachstellen und DiensteAufträge, Angebote und Zusammenarbeitsmodelle
Regionale, kantonaleund nationale Zusammenschlüsse der Jugendarbeit
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KANTONALE EBENE
Kantonale Ebene (Gesetzesebene, Direktionsebene, politische Ebene)
Gesetzesgrundlagen
Jugendhilfegesetz, Gesundheitsgesetz, Volksschulgesetz etc. (nationale Grundlagen ebenfalls wesentlich, siehe Betäubungsmittelgesetzgebung im Falle der Suchtproblematik)
Direktionenübergreifende Zusammenarbeit
Bereitstellung von Ressourcen für Konzeptarbeit
Steuerung Angebot offene Jugendarbeit
Auftragserteilung, Ressourcenbereitstellung, Ausbildung,
Förderung der Qualitätssicherung: Bereitstellung von Qualitätssicherungskonzepten, Planung, Begleitung und Finanzierung der Umsetzung von Qualitätssicherungskonzepten, kantonale Koordination
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KANTONALE EBENE
Kantonale Ebene (Gesetzesebene, Direktionsebene, politische Ebene)
Versorgungsangebot im Kanton mit jugendspezifischen Institutionen, Fachstellen und Abteilungen, Steuerung und Koordination kantonaler Angebote
Auftrag von Versorgungseinrichtungen bezüglich KundInnennnähe und Zusammenarbeit mit MultiplikatorInnen wie JugendarbeiterInnen
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH16
KANTONALE EBENE
Kantonale Ebene (Verbandsebene offene Jugendarbeit)
Schulungsangebote (z.B. motivierende Gesprächsführung), allenfalls in Zusammenarbeit mit anderen AkteurInnen (Prävention)
Förderung der Qualitätssicherung: Bereitstellung von Qualitätssicherungskonzepten, Umsetzung planen und finanzieren (Intervisionsgefässe, Supervisionsgefässe), Koordination
Aktive Verbandspolitik (Zusammenarbeit mit anderen relevanten kantonalen Berufsverbänden, Einflussnahme auf politische Prozesse, themenspezifische Öffentlichkeitsarbeit)
Entwicklung von Arbeitsinstrumenten zur Früherkennung und Frühintervention wie Leitfaden
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LOKALE, REGIONALE EBENE
Lokale oder regionale Ebene (Zusammenschlüsse im Berufsfeld offene Jugendarbeit)
Schulungen, Veranstaltungen
Politische Einflussnahme
Förderung der Qualitätssicherung: Bereitstellung von Qualitätssicherungskonzepten, Planung, Begleitung und Finanzierung der Umsetzung der Qualitätssicherung (Indikatoren erarbeiten, Strukturen wie Intervisionsgefässe, Supervisionsgefässe bereitstellen), Koordination
(Beispiel: Juristische Form von Verein zur Förderung der Zusammenarbeit und Qualitätssicherung)
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH18
GEMEINDEEBENE
Gemeindeebene
Kommission mit Leitung auf Exekutivebene
Konzept für Früherkennung und Frühintervention und Implementierung in Jugendinstitutionen (Ausgangslage, Ziele, Massnahmen, Finanzierung, Qualitätssicherung, Organisation etc.) auf der Basis vorhandener Konzepte und Strukturen
Ziele und Massnahmen
- Analyse des Gemeindeangebots und allenfalls Optimierung des Angebotes als mögliche Massnahme
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH19
GEMEINDEEBENE
Gemeindeebene
- Erarbeitung der Grundlagen für die Zusammenarbeit von Institutionen, Organisationen und Diensten wie Schule, Jugendarbeit, Polizei, Vereine, Sozialdienst, Elternverein, SchulärztInnen
Institutionen sind für Kooperation motiviert, Zuständigkeitsbereiche sind geklärt, gegenseitige Leistungen sind definiert, Arbeitsgrundhaltungen und -stile sind transparent, zeitliche Ressourcen für Kooperation sind vorhanden, Umgang mit Datenschutz und Verantwortlichkeiten sind geklärt
- Zusammenarbeit im Einzelfall
Umgang mit schützenswerten Daten ist geregelt (schriftlich und mündliche Ebene), keine Falldiskussionen in grossen Netzwerken, Verantwortlichkeiten sind geregelt, Fallmanagement ist festgelegt
- Arbeitsgruppe sozialer Brennpunkte
Instrument zur Früherkennung sozialer Probleme im öffentlichen Raum ist installiert.
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OFFENE JUGENDARBEIT
Offene Jugendarbeit in der Gemeinde
Internes Konzept zur Früherkennung und Frühintervention
- Auftrag Triage, Beratungsmandat, Schulsozialarbeitsmandat, Mandat für sozialpädagogische Gruppenangebote wie Lebenskompetenztrainings, Mandat für Projektleitung Früherkennungs- und –intervention in Gemeinde etc.
- Fachliche und zeitliche Ressourcen
- Berufsverständnis
- Qualitätssicherung
.
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH21
OFFENE JUGENDARBEIT
Offene Jugendarbeit in der Gemeinde
Regelmässige Vernetzungs- und Austauschstreffen mit Beratungsstellen (Fallbesprechungen)
Grundlagen der Zusammenarbeit von Schule, Jugendarbeit, Polizei, Vereine, Sozialdienst, Elternverein etc. sind geklärt.
Arbeitsgruppe für frühes Erkennen sozialer Brennpunkte im öffentlichen Raum auf Gemeindeebene ist installiert.
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH22
EMPFEHLUNGEN FÜR (WAHL-)VERORDNETE ANGEBOTE VON JUGENDANWALTSCHAFTEN, SCHULEN UND JUGENDARBEIT
Gruppenangebote, Abklärungsgespräche/Gespräche aufBeratungsstellen
Jugendliche, die aufgrund ihres Cannabiskonsums verzeigt wurden: Gruppenangebote, Abklärungsgespräche, Gespräche auf Beratungsstellen
Jugendliche, die aufgrund von Straftaten im Zusammenhang mit Alkoholkonsum verzeigt wurden: Gruppenangebote
Jugendliche, die schulische Regeln übertreten haben: Gruppenangebote oder Abklärungsgespräche auf Beratungsstellen
Jugendliche, die Regeln in Jugendtreffs übertreten haben: Gespräche auf Beratungsstellen
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH23
EMPFEHLUNGEN FÜR (WAHL-)VERORDNETE ANGEBOTE VONJUGENDANWALTSCHAFTEN, SCHULEN UND JUGENDARBEIT
Was kennzeichnet diese Angebote aus?
Starke Zunahme der Angebote
Angebote basieren auf einer Kooperationsbasis von Institutionen, Diensten und Fachstellen mit verbindlichen Zusammenarbeitsvereinbarungen
Jugendliche haben meist Wahlmöglichkeit von Strafe oder „unter-stützendem“ Angebot
Beratungs-, Präventionsstellen wie Schulsozialarbeitende arbeiten nach dem Verordnungsprinzip
Stärkere Abkehr vom Freiwilligkeitsprinzip im Beratungssetting
Paradigmawechsel?
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EMPFEHLUNGEN FÜR (WAHL-)VERORDNETE ANGEBOTE VON JUGENDANWALTSCHAFTEN, SCHULEN UND JUGENDARBEIT
Wie schätzen ExpertInnen die Gefährdung von Jugendlichen in denGruppenangeboten ein?
Cannabisgruppen: 5 – 10 %
Alkoholgruppen: 10 – 15 %, abhängig von Straftaten
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH25
EMPFEHLUNGEN FÜR (WAHL-)VERORDNETE ANGEBOTE VON JUGENDANWALTSCHAFTEN, SCHULEN UND JUGENDARBEIT
Welche Schlussfolgerungen gelten für Angebote aufgrund vonCannabiskonsumverzeigungen?
Zweistufiges Verfahren: 1. Erstverzeigung Gruppenangebot
2. Zweitverzeigung Gespräche auf Beratungsstellen
Welche Schlussfolgerungen gelten für Angebote aufgrund vonAlkoholdeliktverzeigungen?
Vorabklärungen
Erlassen von individuellen Unterstützungsmassnahmen abhängig von Gefährdungssituation (Gruppenangebot als ein Unterstützungsangebot unter anderen)
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH26
EMPFEHLUNGEN FÜR (WAHL-)VERORDNETE ANGEBOTE VON JUGENDANWALTSCHAFTEN, SCHULEN UND JUGENDARBEIT
Welche Schlussfolgerungen gelten für alle Angebotstypen?
Einbezug der Eltern (Elternabend als erste Veranstaltung von Gesamtpaket, Einbezug in (Vor-)abklärungsverfahren )
stärkere innerfamiliäre Auseinandersetzung
Schwelle zur Inanspruchnahme von Unterstützung durch Familiensystem wird gesenkt
Co-Leitung Beratung und Prävention/Schulsozialarbeit bei Gruppenangebot, Kursort Beratungsstellen
Schwelle zur Inanspruchnahme von Unterstützung wird
bei Jugendlichen gesenkt
Gender-Aspekt Gruppenleitung
Geschlechtergetrennte Module möglich
Beizug interkultureller DolmetscherInnen
Wirkungsevaluationen aller Angebote
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH27
EMPFEHLUNGEN FÜR ANGEBOTE FÜR JUGENDLICHE AUS BELASTETEN FAMILIEN
Welche Gefährdungslagen von Jugendlichen sollen stärker inProfessionellem Bemühen berücksichtigt werden?
Entwicklung von Angeboten für Kinder und Jugendliche notwendig, die infamiliären Situationen heranwachsen, welche betroffen sind durch:
familiäre Gewalt
Abhängigkeiten
psychische Krankheit
Kinder und Jugendliche sind in solchen Familiensystemen besonderen Belastungen ausgesetzt und in ihrer gesamten Entwicklung mehr
gefährdet.
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH28
EMPFEHLUNGEN FÜR ANGEBOTE FÜR JUGENDLICHE AUS BELASTETEN FAMILIEN
FazitAngebote für Kinder und Jugendliche sind an bestehende Beratungs- undBehandlungsangebote für die betroffenen Erwachsenen anzugliedern(Sozialdienste, Spital, Frauenhäuser, Beratungsstellen)Vorteile:
Bestehende Vertrauensbasis vorhanden (Tabuthemen)
Tabuthemen sind von aussenstehenden Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen schwierig anzusprechen
Keine Fokussierung auf ein bestimmtes Thema, sondern offene Ausrichtung der Angebote
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH29
EMPFEHLUNGEN FÜR NEUAUSRICHTUNG DES VERSORGUNGSANGEBOTES
Welche Massnahmen können Beratungs- und Behandlungsinstitutionenumsetzen, damit vorhandene Angebote vermehrt von Jugendlichengenutzt werden? Zielgruppengerechte Angebote (unterschiedliche Gefährdungslagen,
unterschiedliches Ausmass der Gefährdung) Breite, multithematische Angebotspalette Spezifische Angebote für Angehörige, familienorientierte Angebote Spezifische und offene Sprechstunden Aufsuchende Angebote in Schulen oder Treffs, Beziehungspflege Kooperationsabsprachen und Vereinbarungen mit Schulen, Jugendarbeit,
Jugendanwaltschaft etc. Öffentlichkeitsarbeit Evaluation, ob Zielgruppe erreicht wird
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH30
Welche Massnahmen sind auf politischer Ebene zu erwirken?
Auftrag zur periodischen Versorgungsanalyse bezüglich Gefährdung und jugendspezifischen Angeboten (kommunal/regional und parallel kantonal)
Auftragserweiterung (Leistungsverträge) an Fachstellen, allfällige Neuausrichtung der Angebotspalette:
- Abklärungsmandate
- Kooperationsaufträge
- Schnittstellenklärung
- Anpassung des Versorgungsangebotes an externe Bedürfnisse
EMPFEHLUNGEN FÜR NEUAUSRICHTUNG DES VERSORGUNGSANGEBOTES
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH31
EMPFEHLUNGEN FÜR ANGEBOTE IM SCHULBEREICH
Kriterien im Setting Schule
Erfolgsversprechende Massnahmen:
- frühe Gespräche und früh Vereinbarungen treffen
- Klarheit der Abläufe und Rollen der Beteiligten, wiederholte Kommunikation derselben
- Eltern einbeziehen, Schaffung eines kooperativen Arbeitsbündnisses
- konsequent und transparent bleiben
- etablierte Zusammenarbeit mit schulinternen und –externen Unterstützungsangeboten
- Unterstützende Grundhaltung Lehrperson, Schulleitung, Eltern
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH32
EMPFEHLUNGEN FÜR ANGEBOTE IM SCHULBEREICH
Kriterien im Setting Schule
Vorhandensein von adäquaten Unterstützungsangeboten für SchülerInnen und ihre Familien
unterschiedliche Angebotsstrukturen in Kantonen und Regionen
- z.B. unterschiedliche Ausgestaltung Time-out-Konzepte
- unterschiedliche Gewichtung systemischer Arbeitsweisen
- unterschiedliches Gewicht fachlicher Abklärungen
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH33
EMPFEHLUNGEN FÜR ANGEBOTE IM SCHULBEREICH
Welche Empfehlungen können für den Schulbereich gemachtwerden?
Verknüpfung der Konzepte zum Umgang mit Disziplinarproblemen mit Konzepten zur Früherkennung und Frühintervention gefährdeter SchülerInnen
(weder ausschliessliche Disziplinar- noch Suchtmittelkonsumorientierung !)
Entwicklung integraler Gesamtkonzepte in interdepartementaler Zusammenarbeit, Einbezug der wesentlichen Akteure im Schulbereich sowie im Beratungs –und Behandlungssetting
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH34
EMPFEHLUNGEN FÜR ANGEBOTE IM SCHULBEREICH
Welche Empfehlungen können für den Schulbereich gemachtwerden?
Etablierung von Konzepten für gefährdete Jugendliche mit Leitgedanken der Integration als Qualitätsmerkmal für gute Schulen (Leitbildentwicklung)
Anpassung des Versorgungsangebotes an schulische Bedürfnisse
Früher Einbezug von Familien bei SchülerInnen aus belasteten familiären Verhältnissen
migrationsspezifisches Fachwissen, Coaching Lehrpersonen, Schulleitung, Schulbehörde
Früherkennung und Frühintervention, Sibylle Brunner, lic.phil., MPH35
Fragestellungen zur Bestandesaufnahme an