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BERUFUNG Vision - ml.niedersachsen.de · gel des Jahres, dem Eisvogel. Experten diskutieren...

Date post: 02-Jun-2020
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GESCHÄFTSBERICHT // 2009 Niedersächsische Landesforsten GESCHÄFTSBERICHT // 2009 BERUFUNG mit Vision
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G E S C H Ä F T S B E R I C H T / / 2009

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BERUFUNGmit Vision

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DAS JAHR 2009 IM ÜBERBLICK // Niedersächsische Landesforsten

J A N UA R // 01 F E B R UA R // 02 M Ä R Z // 03 A P R I L // 04 M A I // 05 J U N I // 06

03 0402 05 0601

Januar: Landesforsten stiften

Mondfi chten für größte Holz-

kirche

Der Mond diktiert den Zeitplan, nach

dem rund fünfzig Bäume gefällt wer-

den. Nur jetzt bei abnehmendem

Mond dürfen die Waldarbeiter ihre

Motorsägen anwerfen, um die hand-

verlesenen Fichten zu ernten. Sie

werden anschließend in Deutsch-

lands größter Holzkirche verbaut, der

Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld.

Die Niedersächsischen Landesforsten

spenden die Mondfi chten, mit deren

Bauholz das national bedeutende

Kulturdenkmal saniert werden soll.

Die Kirche ist ein Wahrzeichen für die

Harzregion und ein fantastischer

Werbeträger für die Langlebigkeit

von Holz.

WPZ Hahnhorst, Neubau eines

Multifunktionsgebäudes

Aus dem öffentlichen Investitionspro-

gramm fl ießt auch Geld in die Lan-

desforsten. Das vorhandene Waldpä-

dagogikzentrum Hahnhorst im

Forstamt Nienburg wird mit Mitteln

des Konjunkturpaketes II ausgebaut.

Mit dem neuen Gebäude sollen die

Angebote bedarfs- und zukunftsge-

recht gestaltet werden. Neben dem

klassischen Jugendwaldeinsatz wer-

den weitere Angebote möglich. Der

Wunsch unserer Partnerschulen, auch

andere Veranstaltungsformen wahr-

zunehmen, kann so viel besser erfüllt

werden.

Absatzeinbruch, Ergebnis-

sicherungsprogramm gestartet

Schon seit Februar zeichnet sich eine

schwieriger werdende Marktsituation

ab. In Adelebsen fährt Klausner das

größte niedersächsische Sägewerk

auf »Kurzarbeit 0«. Die NLF reagie-

ren und legen ein Ergebnissiche-

rungsprogramm auf. Einsparpläne

werden realisiert, Investitionen auf

den Herbst bzw. das nächste Jahr

verschoben.

Landesforsten gründen Stif-

tung Zukunft Wald

Als erstes öffentliches Unternehmen

der Forstwirtschaft in Deutschland

gründen die NLF eine Stiftung des

bürgerlichen Rechts. Die Stiftung

Zukunft Wald wird zukünftig den

nachhaltigen Umgang mit Wald, den

waldbezogenen Natur- und Arten-

schutz sowie waldbezogene Umwelt-

bildung fördern.

Fit im Forst sehr erfolgreich

Das Gesundheitstraining »Fit im

Forst« der Landesforsten wird nach

einer Modell- und Erprobungsphase

auf alle Forstämter für einen Zeit-

raum von drei Jahren ausgeweitet.

Die körperlich sehr anstrengende

Waldarbeit hat oft Rückenbeschwer-

den zur Folge, die zu einer persön-

lichen Belastung und gesundheit-

lichen Einschränkung der Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter führen.

Diesem Problem treten die Landes-

forsten zum Wohle ihrer Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter mit einem

Gesundheitsprogramm aktiv entge-

gen, das wegen seiner Fortschrittlich-

keit bundesweit Aufsehen erregt.

Leitbild der NLF

Unter aktiver Einbindung aller Mitar-

beiter in ganztägigen Workshops

wird in allen Forstämtern ein Leitbild

erarbeitet. Abgeschlossen wird der

Prozess durch einen zweitägigen

Workshop, in dem engagierte, emoti-

onale, aber ungemein Gewinn brin-

gende Diskussionen geführt werden.

Die Vorschläge aller Forstämter wer-

den zu einem Gesamtvorschlag zu-

sammengeführt und am Ende haben

die Landesforsten ein gemeinsam er-

arbeitetes Leitbild!

Ligna 2009 – Wettkampf

Im Mai fi ndet die Ligna unter Beteili-

gung der NLF in Hannover statt.

Unter großem Interesse eines fach-

kundigen Publikums richtet das NFBZ

Münchehof zusammen mit Partnern

die Forwardermeisterschaft aus.

Neues Waldbrandüber-

wachungssystem

In der Lüneburger Heide wird ein

neues, modernes Waldbrandüberwa-

chungssystem in Betrieb genommen.

Unter der Projektleitung der NLF führt

Niedersachsen für die Landkreise Gif-

horn, Celle, Soltau-Fallingbostel,

Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Lü-

neburg ein kameragestütztes System

ein. Die 14 Kamerastandorte ersetzen

im Laufe des Jahres 2010 die alten

Feuerwachtürme. Die Waldbrandüber-

wachungszentrale wird in der Leitstel-

le der Polizei in Lüneburg eingerichtet,

sodass eine durchgängige Verbindung

mit den Feuerwehren und der Polizei

sichergestellt ist. Erste Brände werden

rechtzeitig entdeckt und bekämpft.

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J U L I // 07 AU G U S T // 08 S E P T E M B E R // 09 O K TO B E R // 10 N O V E M B E R // 11 D E Z E M B E R // 12

07 08 09 10 11 12

Landesforsten bauen eine

Leitungsebene ab

Nach einer umfangreichen Evaluie-

rung werden die Gebietsleitungen in

den Landesforsten aufgelöst. Zukünf-

tig arbeiten die Forstämter direkt mit

den Fachabteilungen der Betriebslei-

tung zusammen. Die Verantwortung

für das operative Geschäft in den

Forstämtern steigt somit weiter an.

Die Produktverantwortung wird un-

ternehmensweit weiter spezialisiert.

Forstamt Sellhorn mit neuem

Forstamtsleiter

Das in der zentralen Heide gelegene

Forstamt Sellhorn bekommt zum

Sommer einen neuen Forstamtsleiter.

Lutz Kulenkampff, bisher in der Be-

triebsleitung tätig, übernimmt den

Stab von Rainer Köpsell, der seiner-

seits nach Braunschweig in die Be-

triebsleitung wechselt.

Eisvogel – Tagung mit

dem NABU

Zusammen mit dem NABU Landesver-

band Niedersachsen veranstalten die

NLF im Rahmen ihres CountDown-

2010-Contrakts eine Tagung zum Vo-

gel des Jahres, dem Eisvogel. Experten

diskutieren Möglichkeiten zum ver-

besserten Schutz des sympathischen

Vogels.

Landesforsten starten Boden-

schutzkalkung in der Schwer-

punktregion Solling

Im September startet die großfl ächige

Bodenschutzkalkung auf rund 7.000 ha

Landeswald. Der saure Regen bleibt

eine ernst zu nehmende Gefahr für die

Gesundheit der Wälder. Nach Boden-

untersuchungen der Landesforsten

und der Nordwestdeutschen Forst-

lichen Versuchsanstalt zeigen viele

Waldböden im Solling Kalkdefi zite von

1,5 bis 3 Tonnen pro Hektar.

Waldarbeit bleibt gefährlich –

Landesforsten stellen Unfall-

bericht 2008 vor

Die Arbeitsbedingungen im Wald

gehören trotz modernster Techniken

und Hilfsmittel zu den gefährlichsten

in Deutschland. Gegenüber dem Ver-

gleichsjahr 2007 sind die Arbeitsun-

fälle von 94 auf 82 Unfälle leicht zu-

rückgegangen. Darüber hinaus ist die

Unfallhäufi gkeit deutlich zurückge-

gangen. Nach wie vor weist die Holz-

ernte unter allen Arbeitsbereichen

das größte Gefahrenpotenzial auf.

Unachtsamkeit, auch nur für den

Bruchteil einer Sekunde, kann bei

gefährlichen Routinesituationen zu

schweren Unfällen führen.

Borkenkäfer in Schach

gehalten

Obwohl die klimatischen Bedin-

gungen für die Käfervermehrung in

diesem Jahr optimal sind, können

größere Schäden durch konsequente

Bekämpfung verhindert werden. Be-

kämpfung heißt zuallererst, die ers-

ten Käfernester in den Wäldern so

schnell wie möglich zu lokalisieren,

die betroffenen Bäume schnellstmög-

lich zu fällen und zu entrinden. Wich-

tig ist, dass dies alles passiert, bevor

die neue Käfergeneration ausfl iegen

kann. Dieses Ineinandergreifen funk-

tioniert 2009 hervorragend.

Aufwärtstrend an den Märkten

spürbar

Der Nadelholzmarkt entwickelt sich

in der zweiten Jahreshälfte unerwar-

tet erfreulich. Die Rundholzpreise

steigen wieder an.

Weihnachtsbäume

Traditionell stehen im Dezember in

verschiedenen Forstämtern Weih-

nachtsbäume und Weihnachtsveran-

staltungen auf dem Kalender. Wie in

jedem Jahr fi ndet im Revier Salder in

Salzgitter einer der größten Weih-

nachtsbaumverkäufe in Niedersach-

sen statt. Tausende von Besuchern

fi nden den Weg in den Landeswald,

sodass der Umsatz sich wieder sehr

erfreulich entwickelt.

Ergebnis gesichert

Unter großen Anstrengungen des ge-

samten Betriebs und begünstigt durch

den wieder anlaufenden Holzmarkt

schließen die NLF das Geschäftsjahr

2009 mit einem guten Ergebnis ab.

»In diesem Jahr ist das Ergebnis nicht

das Wichtigste, sondern die Erkennt-

nis, dass wir schon so weit sind, selbst

ein solches Krisenjahr noch positiv

abzuschließen«, so Präsident Merker

in seiner Einschätzung.

Beginn der neuen

Laubholzsaison

Pünktlich mit dem Fall des Herbst-

laubes beginnt die Einschlagssaison

für Laubholz. Die Palette der Baumar-

ten umfasst hauptsächlich Buche und

Eiche. Nach Rücksprache mit vielen

Kunden wird auch das Angebot an

Wertholz für die Submissionen auf

die wirklich sehr guten Qualitäten

beschränkt.

Arbeitsorganisation der Zu-

kunft, Workshop mit großer

Bedeutung für den KVP

Während die letzten Beschlüsse zur

Reorganisation von Revieren und Ar-

beitsverfahren noch umgesetzt wer-

den, prüft eine neue Arbeitsgruppe

die Möglichkeiten zur Erhöhung der

Flexibilität im Revierbetrieb der Lan-

desforsten. Ziel soll es sein, die hohe

Fixkostenstruktur zu reduzieren, um

Krisenzeiten besser abfedern zu kön-

nen.

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VORWORTE

Vorwort des Vorstands

Bericht des Verwaltungsrats

NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN

Unternehmensporträt

NLF-Services GmbH

Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung)

BERUFUNG MIT VISION

Vision und Leitbild

Der Revierleiter // Erfolg

Der Maschinenführer // Innovation

Die Angestellte im Forstamt // Mitarbeiter

Der Forstwirtschaftsmeister // Arbeitssicherheit und Ausbildung

Der Waldpädagoge // Verantwortung

Die Forsteinrichterin // Nachhaltigkeit

Spezial: Fit im Forst

LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Lagebericht

Bilanz

Anlagespiegel

Gewinn- und Verlustrechnung

Bestätigungsvermerk

Mitglieder des Verwaltungsrats

Sponsoringleistungen

04

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BERUFUNGmitVision

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»Die erfolgreiche wirtschaftliche

Entwicklung der Landesforsten

ist in den vergangenen fünf Jah-

ren sehr gut gelungen. Dass die

Landesforsten einmal Gewinne

an das Land abführen werden,

war vor 2005 eher Wunschden-

ken. Eine erfolgreiche Fortset-

zung dieses Weges liegt mir am

Herzen und ist für Niedersachsen

wichtig.«

STAATSSEKRETÄRIN

CORA HERMENAU

Niedersächsisches

Finanzministerium

»Ich fi nde es klasse, dass die

Zusammenarbeit zwischen Land

und Landesforsten weitestge-

hend reibungslos läuft. Unsere

AöR Niedersächsische Landesfors-

ten ist bundesweit ein Leucht-

turm-Projekt. Ich stehe im Minis-

terium wie auch als Mitglied des

Verwaltungsrates für eine kon-

sequente Fortsetzung und

Weiterentwicklung des einge-

schlagenen, erfolgreichen

Weges.«

DR. HEINZ-WERNER

STRELETZKI

Niedersächsisches Ministerium

für Ernährung, Landwirtschaft,

Verbraucherschutz und Landes-

entwicklung

»Ich bin stolz darauf, im Vor-

stand eines erfolgreichen Teams

Niedersächsische Landesforsten

zu arbeiten, und auf das, was

wir bisher gemeinsam erreicht

haben. Aus dem schönsten Öko-

system, dem Wald, nachhaltig

Holz an zufriedene Kunden zu

vermarkten, ist meine größte

Freude.«

KLAUS JÄNICH

Vizepräsident

»Die Landesforsten sind für mich

DAS Paradebeispiel für ein nach-

haltiges Unternehmen. Ein

echtes Juwel. Deshalb bin ich

persönlich dankbar für jeden

Tag, an dem wir uns erfolgreich

weiterentwickeln, die Gegen-

wart gestalten und gleichzeitig

viele Weichen auch für die Zu-

kunft stellen können.«

DR. KLAUS MERKER

Präsident

»Die Landesregierung hat 2004

mit der Überführung der Lan-

desforsten zu einem Unterneh-

men einen bundesweit beachte-

ten und wegweisenden Schritt

getan. Die seitdem vollzogene

Entwicklung und die Ergebnisse

bestätigen uns auf ganzer Linie.

Ich persönlich freue mich, diesen

Weg an entscheidender Stelle

mit prägen zu dürfen.«

STAATSSEKRETÄR

FRIEDRICH-OTTO RIPKE

Niedersächsisches Ministerium

für Ernährung, Landwirtschaft,

Verbraucherschutz und Landes-

entwicklung; Vorsitzender des

Verwaltungsrats

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»Ich begleite die Entwicklung

der Landesforsten vom ersten

Tag an im Verwaltungsrat und

bin immer wieder beeindruckt

davon, mit welcher Konsequenz

und Umsicht die Landesforsten

ihr Ziel verfolgen, aus einer Be-

hörde ein modernes Unterneh-

men zu entwickeln. Die Erfolge

der ersten fünf Jahre sprechen

für den eingeschlagenen Weg

und sind zugleich Ansporn für

die Zukunft.«

KLAUS BELLMANN

Vertreter der Wirtschaft

»Die Leistungsfähigkeit der

Landesforsten hängt von der

Motivation und Einsatzfreude

der Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter ab. Der Einstellung von

jungen Beschäftigten im Zuge

des demografi schen Wandels

gilt mein besonderes Interesse.«

ERNST-AUGUST

BERGMANN

Vertreter der Beschäftigten

»Ich freue mich, lege aber auch

Wert darauf, dass es die Arbeit

der Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter ist, die die Landesforsten

auf den Erfolgskurs gebracht

hat. Deshalb setze ich mich im

Verwaltungsrat dafür ein, dass

sie von der Entwicklung der Lan-

desforsten auch partizipieren.«

MANFRED RAUERT

Vertreter der Beschäftigten

»Der Landeswald ist einer der

wichtigsten Naturräume in Nie-

dersachsen. Daneben bedeutet

Holz auch eine wertvolle erneu-

erbare Ressource. Die Verbin-

dung von Ökonomie und Ökolo-

gie liegt mir und meinem Haus

besonders am Herzen. Dafür

setze ich mich auch im Verwal-

tungsrat der Landesforsten ein.«

STAATSSEKRETÄR

DR. STEFAN BIRKNER

Niedersächsisches Ministerium

für Umwelt und Klimaschutz

»Als privater Unternehmer freue

ich mich, dass auch ein öffent-

liches Unternehmen in Nieder-

sachsen sich erfolgreich entwi-

ckeln kann, wenn man es ent-

sprechend aufstellt. Diesen Weg

möchte ich in den nächsten

Jahren gerne unterstützen und

mit Impulsen aus der privaten

Wirtschaft konstruktiv voran-

bringen.«

WERNER M. BAHLSEN

Vertreter der Wirtschaft

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VORWORTE

VORWORT DES VORSTANDS

tiver Rhetorik und tiefer Grundüberzeugung. Es ist mitunter ein-

facher, gegen sie zu verstoßen, als sich zur Einhaltung von Grenzen

zu disziplinieren. Unsere erfolgreiche Entwicklung ist nur möglich

geworden, weil all die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer

hervorragenden Arbeit und ihrer ganzen Leidenschaft täglich dazu

beigetragen haben, Nachhaltigkeit umzusetzen.

Nach fünf Jahren Gründungs- und Konsolidierungsphase war es

an der Zeit, den Blick nach vorn zu richten. So haben wir uns mit

allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gemeinsame Vision

und ein gemeinsames Leitbild erarbeitet: Wir wollen uns zu einem

innovativen, wettbewerbsfähigen und erfolgreichen Unternehmen

entwickeln. Naturnahe Waldwirtschaft auf ökologischer Grundlage

und nachhaltiger Erfolg sind der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit

und den Erhalt unseres Unternehmens und moderner Arbeitsplätze.

Dieser Geschäftsbericht ist allen Menschen gewidmet, die hinter

dem Unternehmen Landesforsten und für dessen Vision stehen.

Einige wenige werden persönlich vorgestellt. Allen aber gilt unser

Dank für ihre gute Arbeit.

KLAUS JÄNICH

Vizepräsident

DR. KLAUS MERKER

Präsident

LANDESFORSTEN ZIEHEN NACH 5 JAHREN

ERFOLGREICHE ZWISCHENBILANZ

2005 ist den Niedersächsischen Landesforsten ein Vermögen von

großem Wert zur Bewirtschaftung übertragen worden. Dieses uns

anvertraute Vermögen, das auf eine Jahrhunderte alte Geschichte

zurückgeht, erhalten und entwickeln wir den Prinzipien einer

umfassenden Nachhaltigkeit folgend für das Gemeinwohl heutiger

und zukünftiger Generationen. Mit dieser Ausrichtung sind wir

auf den Spuren einer mittlerweile 300-jährigen Tradition forst-

licher Nachhaltigkeitsethik, die vor dem Hintergrund der Weltwirt-

schaftskrise aktueller denn je ist. Nach fünf Jahren können wir

eine positive Zwischenbilanz ziehen und stolz auf eine erfolgreiche

Entwicklung sein. Im Hinblick auf die ökonomischen, ökologischen

wie auch gesellschaftlichen und sozialen Anforderungen und Ziele

haben wir den Landeswald nachhaltig entwickelt. Die Landesfors ten

sind selbst im Krisenjahr 2009 auf einem guten Weg geblieben.

BERUFUNG MIT VISION

Für alle Menschen, die im Wald arbeiten, ist die Nachhaltigkeit

die zentrale Idee. Die Botschaft dieser Idee bewegt sich je nach

Betrachter und Blickwinkel zwischen Binsenweisheit und Berufung,

zwischen Leerformel und Verfassungsgrundsatz, zwischen plaka-

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LANDESFORSTEN MEISTERN DAS KRISENJAHR ANGEMESSEN!

Das Geschäftsjahr 2009 hat sich für die Niedersächsischen Landes-

forsten als das befürchtet schwierige entwickelt. Umso erfreulicher

ist es deshalb, dass sich die Landesforsten auch in dem Jahr wirt-

schaftlich extremer Herausforderungen angemessen behauptet

haben und am Ende sogar einen Gewinn ausweisen können.

Hatten sich Immobilien- und Finanzkrise sowie die daraus erwach-

sene Weltwirtschaftskrise bereits seit Mai 2008 auf das Geschäft der

Landesforsten ausgewirkt, wurde der Tiefpunkt der Entwicklungen

etwa ein Jahr später im Mai 2009 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt

kam die Nachfrage nach Holz nahezu zum Stillstand, die Preise

hatten um etwa 30 Prozent nachgegeben, und das größte nieder-

sächsische Sägewerk Klausner im Solling wurde auf »Kurzarbeit 0«

gefahren.

Durch ein vom Verwaltungsrat gestütztes »Programm zur Ergebnis-

sicherung« hat der Vorstand schnell reagiert. Die eingeleiteten Maß-

nahmen haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass der Umsatz-

rückgang nicht vollständig, aber doch weitgehend aufgefangen

werden konnte. Die Niedersächsischen Landesforsten haben somit

2009 ihre Feuertaufe bestanden, denn erstmals seit ihrer Gründung –

und hoffentlich auch so schnell nicht wieder – galt es derart schwie-

rige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu bewältigen.

JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNG

Die Buchprüfungsgesellschaft Drangmeister & Collegen GmbH

prüfte den Jahresabschluss sowie den Lagebericht der Niedersäch-

sischen Landesforsten und hat den uneingeschränkten Bestätigungs-

vermerk erteilt. Den Mitgliedern des Verwaltungsrats wurden für

die Sitzung am 02.06.2010 die Jahresabschlussunterlagen und die

Prüfungsberichte des Wirtschaftsprüfers rechtzeitig zugestellt.

In der Sitzung berichtete der Abschlussprüfer umfassend über die

wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für ergänzende

Auskünfte zur Verfügung. Unsere Prüfung des Jahresabschlusses

und des Lageberichts ergab keine Einwände. Daher stimmten wir

dem Ergebnis der Prüfung am 02.06.2010 zu und billigten den vom

Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist.

Dem Vorstand wurde Entlastung erteilt.

Der Verwaltungsrat dankt allen Beschäftigten von Herzen für den

engagierten Einsatz zum Wohle des Landeswaldes und des Unter-

nehmens. Auch dem Vorstand gilt ein besonderer Dank für seine

zielführende und überzeugende Arbeit. Alle Entscheidungen wur-

den vom Verwaltungsrat mitgetragen.

Hannover, 2. Juni 2010

BERICHT DES VERWALTUNGSRATS

FRIEDRICH-OTTO RIPKE

Vorsitzender des Verwaltungsrats

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NACHHALTIGKEIT – LANDESFORSTEN SETZEN AUF

EIN ALTES WIE EINFACHES PRINZIP

Häufi g heißt es: »Nachhaltigkeit ist etwas für Schönwetterzeiten«.

Nicht so in der Forstwirtschaft. Hier ist das Prinzip in Notzeiten ent-

standen, als die Übernutzung der Holzvorräte bedrohliche Versor-

gungsengpässe in den Holz verarbeitenden Bereichen erzeugte.

Seit nunmehr etwa 300 Jahren ist die Nachhaltigkeit das dominie-

rende Leitbild im Wald. Mehr zu nutzen als nachhaltig nachwächst,

geht auf Kosten der Substanz und damit nur begrenzt. Auf unseren

Flächen wachsen pro Tag knapp 6.000 Fm Holz nach, das sind pro

Stunde etwa 250 Fm, die wir nachhaltig dem Wald entnehmen

können. Je nach Markt- und Preislage ernten wir marktkonform

mal mehr und mal weniger Holz. Unser nachhaltiger Umgang mit

dem Wald hat dazu geführt, dass heute so viel, so altes und so

wertvolles Holz wie niemals zuvor seit dem Mittelalter im Nieder-

sächsischen Landeswald wächst.

VORBILD NATUR – GRUNDLAGE DES STETIGEN WACHSTUMS

Ein klimaschädliches Treibhausgas als gesellschaftliches Abfall-

produkt, kostenloses Regenwasser und kostenlose Sonnenenergie

werden umgewandelt in einen nachwachsenden Rohstoff. 1,44 kg

Kohlendioxid (CO2), 0,56 kg Wasser (H2O) und 18,5 MJ Sonnen-

energie ergeben 1 kg Biomasse – Holz in unserem Fall – und als

Abfallprodukt 1 kg Sauerstoff (O2) und 18,5 MJ Heizwert. Anders

ausgedrückt: 6 CO2 + 6 H2O + e = C6H12O6 + 6 O2. Indem wir die

Fotosynthese für uns arbeiten lassen, nutzen wir ein nach heutigen

Kriterien innovatives Produktionsverfahren der Natur, um einen

nachwachsenden Rohstoff zu produzieren. Die langfristige ökolo-

gische Waldentwicklung – LÖWE – beschreibt unsere Prinzipien

naturnahen Wirtschaftens.

UNTERNEHMENSPORTRÄT

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NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN / / Unternehmensporträt

KRAFT DER IDEEN – LANDESFORSTEN SETZEN AUF INNOVATIONEN

In unserer Organisation verlagern wir die Entscheidungen weitest-

möglich auf die Managementebene in den 25 Forstämtern und den

250 Förstereien. Gleichzeitig binden wir alle Mitarbeiter in unseren

kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein. Technisch sind wir auf

dem modernsten Stand und treiben Entwicklungen weiter voran.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Ideen sind ein

Schlüsselfaktor der Wandlungs- und Zukunftsfähigkeit. Die Umstel-

lung der europäischen Energiestrategie auf nachwachsende Roh-

stoffe – in zweiter Generation mit Tendenz zum Holz – und die

weltweit knapper werdenden Holzvorräte ermöglichen uns eine

erfolgreiche Zukunftsprognose. Holz ist ein Zukunftsschlager.

ERFOLGSFAKTOR WACHSTUM – VORAUSSETZUNG

FÜR EINE PERMANENTE VERBESSERUNG

Die Landesforsten sind ein erfolgreiches Unternehmen mit einem

Jahresumsatz von rund 130 Millionen Euro und einer Netto wert-

schöpfung von etwa 60 Millionen Euro. Wir beschäftigten ca.

1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 95 Auszubildende

vorwiegend im ländlichen Raum. Die steigenden Holzpreise und die

interne Konsoli dierung haben uns in den vergangenen Jahren eine

positive Entwicklung beschert. Etwa 30 Millionen Euro fl ießen in

Unternehmen der Regionen vorwiegend in Niedersachsen, die als

Dienstleister für uns arbeiten. Wir sichern unsere umweltbedingt

hohen Risiken durch eine Diversifi zierung unserer Geschäftstätig-

keit, durch Wachstum in den Kerngeschäften und durch den Auf-

bau einer ausreichenden Risikorücklage.

VIELFALT SCHAFFEN – OPTIONEN FÜR DIE ZUKUNFT GESTALTEN

Unsere Flächen bewirtschaften wir nach den im LÖWE-Programm

beschriebenen und durch die Einhaltung der vom PEFC-Zertifi -

zierungssystem defi nierten Waldbau- und Waldnaturschutz-Grund-

sätzen. Wir unterstützen die CBD-Konferenz der UN zum Schutz der

Artenvielfalt durch vielfältige Programme und Maß nahmen im

Rahmen des CountDown2010 des IUCN (International Union for

Conservation of Nature). Den Arten- und Lebensraum verlusten in

der Welt stehen deshalb in den Landes forsten sehr positive Ent-

wicklungen gegenüber. Viele seltene Arten fi nden hier ihren letz-

ten Rückzugsraum und haben in den ver gangenen Jahren zuge-

nommen. 1 / 3 unserer Flächen sind in die NATURA2000-Kulisse der

EU eingebunden. Management pläne bilden die Grundlage, auf

der wir vertrauensvoll mit den Umweltbehörden und -verbänden

zusammenarbeiten.

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FASZINATION WALD – NACHHALTIGE UMWELTBILDUNG

Die Entfremdung von der Natur ist ein bedrohliches Phänomen

der Zeit. Umweltwissen will früh erlernt werden. In erster Linie

wollen wir die Kinder zu uns in die Waldpädagogikzentren, in die

Kinderwälder, in unsere Wildgehege und andere Sondereinrich-

tungen holen. Hier gelingt es am ehesten, ihnen die Faszination

des Waldes in allen Facetten zu vermitteln, aber auch das Verständ-

nis für eine schonende Pfl ege und Nutzung des Waldes im Rahmen

einer moder nen, nachhaltigen Waldwirtschaft zu wecken. Wir

unterstützen die Umweltbildung aber auch in den Schulen und

verschiedenen Vereinen durch ein vielfältiges Umweltbildungsan-

gebot. Zertifi zierte Waldpädagogik setzt seit einigen Jahren neue

umweltpädagogische Akzente.

»ZAUBERFORMEL WALD« – WAS KANN WALD EIGENTLICH NICHT?

Saubere Luft. CO2-Senke. Sauberes Trinkwasser. Rückzugsraum be-

drohter Arten. Erholungsraum für Millionen Besucher. Letzte natur-

nahe Landschaft. Rohstoff Holz. Energielieferant. Viele Ansprüche

fokussieren sich auf den Wald. Wald bietet eine Kombination wert-

vollster und lebenswichtiger Leistungen für die Zukunft. Für die

Waldbesitzer könnte Holz ein Nebenprodukt sein, wenn die Werte

des Waldes honoriert würden. Holz ist ein Produkt der Zukunft,

Wald wird mit seinen Hauptleistungen weiter an Bedeutung gewin-

nen. Die Öko- und Energiebilanz des Waldes ist ohne Vergleich.

Wald bedeutet Zukunft.

ZUKUNFT WALD – WER WALD BESITZT, TRÄGT

VERANTWORTUNG FÜR GENERATIONEN

Unter dem Begriff der Corporate Social Responsibility (CSR) wird

der verantwortungsvolle Einsatz von Unternehmen für die Gesell-

schaft verstanden. Soziales, ökologisches und ethisches Engage-

ment gehören zum modernen Nachhaltigkeitsbegriff dazu. Die

Landesforsten sehen sich in besonderer Verantwortung und erbrin-

gen vielfältige Leistungen für die Gesellschaft. Erst der betriebliche

Erfolg ermöglicht uns Gestaltungsfreiräume für eine umfassend

nachhaltige Entwicklung im Bereich der Ökologie, der Umwelt-

bildung und des Erholungsraums für viele Millionen Menschen. Die

Landesforsten dienen dem Gemeinwohl damit in besonderer Weise.

Mit unserer Stiftung »Zukunft Wald« (Landesforsten-Stiftung) über-

nehmen wir besondere Verantwortung im Bereich Naturschutz und

Umweltbildung.

Niedersächsische Landesforsten – Wald in guten Händen!

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NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN / / Unternehmensporträt

STRUKTUR DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESFORSTEN

STIFTUNG ZUKUNFT WALD NLF-SERVICES GMBH

VERWALTUNGSRAT

PRÄSIDENT

Interne Revision / Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Personal und Recht

Innerer Dienst,

Personal, Justiziariat

Finanzmanagement

Controlling, Finanzen,

Immobilien

Wald und Umwelt

Waldbau, Jagd, Naturschutz,

Kommunikation, Walderlebnis,

Waldpädagogik

Produktion und Markt

Waldarbeit, Holzverkauf,

Leistungen für Dritte

Forstämter: Ahlhorn, Ankum, Fuhrberg, Göhrde, Harsefeld, Neuenburg, Nienburg, Oerrel, Rotenburg, Sellhorn, Unterlüß, Clausthal,

Dassel, Grünenplan, Lauterberg, Liebenburg, Münden, Neuhaus, Oldendorf, Reinhausen, Riefensbeek, Saupark, Seesen, Winnefeld, Wolfenbüttel

Servicestellen:Niedersächsisches Forstplanungsamt – EDV, Betriebsabrechnung, Forsteinrichtung, Naturschutz

Niedersächsisches Forstliches Bildungszentrum – Aus- und Fortbildung, Forschung und Entwicklung

Beauftragte für:Gleichstellung, Schwerbehinderte, Datenschutz, Arbeitssicherheit

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10

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Neuenburg

Ahlhorn

Ankum

Nienburg

Harsefeld

RotenburgSellhorn Göhrde

OerrelUnterlüß

Fuhrberg

WolfenbüttelSauparkOldendorf

Grünenplan

DasselNeuhaus

Winnefeld

Liebenburg

SeesenClausthal

Nationalpark Harz

Riefensbeek

MündenReinhausen

Lauterberg

Landeswald

Betreuungswald

Forstamt

Forstamtsgrenze

Quelle: Niedersächsisches Forstplanungsamt, Stand 2009

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NIEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN / / Berichte

NLF-SERVICES GMBH

Abschiedswald eine naturnahe Alternative zum Tierfriedhof.« Der

Revierleiter weiß aus Erfahrung, dass viele Tierhalter ihr Haustier in

einer schönen Umgebung bestatten möchten. In Sandkrug ist dies

möglich. »Bei uns übernimmt die Natur die Grabpfl ege«, betont

Karl-Heinz Pelster. »Hier gibt es keine Einfassungen, keine eigenen

Bepfl anzungen und keinen Blumenschmuck. « Die Möglichkeit zu

einem Gedenktag haben die ehemaligen Tierbesitzer einmal im

Jahr am Tag des Baumes. An diesem Tag dürfen sie ihre Tiergräber

mit kleinen Bäumen bepfl anzen. »Das Pfl anzen lässt neuen Wald

entstehen und wird zum Teil eines natürlichen Lebenszyklus, ge-

nauso wie die Tiere, die diesem Kreislauf zurückgegeben werden«,

erklärt Karl-Heinz Pelster.

LETZTE RUHE FÜR DAS GELIEBTE TIER

In der NLF-Services GmbH sind alle gewerblichen Tätigkeiten der

niedersächsischen Landesforsten gebündelt. Zum Portfolio gehören

beispielsweise Garten- und Landschaftsbau, Naturdienstleistungen

oder Holzlogistik. Einen weiteren Teil des Ertrages machen die

Friedwälder als alternative letzte Ruhestätten für Menschen aus. Für

Haustiere bieten die Abschiedswälder, zum Beispiel in der Revier-

försterei Sandkrug, eine Begräbnisstätte in natürlicher Umgebung.

»Wenn das lieb gewonnene Haustier stirbt, bringt es nicht jeder

übers Herz, den Tierkörper zum Abdecker zu bringen«, erklärt

Karl-Heinz Pelster, Revierleiter in Sandkrug. »Wir bieten mit dem

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STIFTUNG ZUKUNFT WALD (LANDESFORSTEN-STIFTUNG)

Franz Hüsing, Leiter der Stiftung, ist stolz auf den Erfolg des Pro-

jektes: »In den letzten zwei Jahren haben wir einiges dafür getan,

die Stiftung mit ihren Zielen in die Bevölkerung zu tragen und

Menschen für unsere Themen zu begeistern. Erst wenn die Öffent-

lichkeit durch waldbezogene Umweltbildung sensibilisiert ist, lässt

sich Nachhaltigkeit in den Köpfen verankern. Zukunft Wald 2100 ist

dafür ein sehr gutes Beispiel.« Selbstverständlich engagiert sich die

Stiftung auch in anderen Projekten. Im Lechlumer Holz zwischen

Braunschweig und Wolfenbüttel wurde ein LÖWE-Pfad angelegt,

der seinen Besuchern die LÖWE-Prinzipien anschaulich erklärt. Für

das kommende Jahr will die Stiftung ihr Maskottchen, die Wild-

katze, mit einem Wildkatzenerlebnispfad sowie einem Wildkatzen-

monitoring in den Mittelpunkt rücken.

VISIONEN FÜR DEN WALD IN 100 JAHREN

Seit 2007 besteht die Stiftung Zukunft Wald. Sie fördert Projekte,

die den nachhaltigen Umgang mit Wald im Blick haben, vornehm-

lich Umweltbildung und Artenschutzprojekte im niedersächsischen

Landeswald. Das erste Projekt der Stiftung steht nun kurz vor dem

Abschluss: Im Rahmen der Initiative Zukunft Wald 2100 entwickel-

ten Kinder und Jugendliche Visionen, wie der Wald in 100 Jahren

aussehen könnte. Dazu haben 25 Schulklassen das Thema ein Jahr

lang in den verschiedensten Formen im Unterricht beleuchtet.

Seinen Höhepunkt erfuhr das Projekt mit einer Waldbotschafter-

konferenz im Jagdschloss Springe: Jede Klasse entsandte dafür

einen Waldbotschafter, um die unterschiedlichen Ideen der Kinder

zusammenzubringen.

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Unsere Aufgaben im Spannungsfeld vielfältiger Herausforderungen und Einfl ussfaktoren rund

um das Thema »Wald« gewinnen an Komplexität. Für unser Unternehmen und jeden einzelnen

Mitarbeiter ist es deshalb besonders wichtig, mit einer gemeinsamen Zielvorstellung und ein deutigen

Orientierungshilfen zu handeln. Wir haben das Jahr 2009 genutzt, einen internen Leitbildprozess

anzustoßen. An dessen Ende standen eine VISION und ein LEITBILD. Beides stellen wir Ihnen in

diesem Geschäftsbericht vor. Und weil Visionen und Leitbilder nur Sinn machen, wenn es Menschen

gibt, die sich dafür einsetzen, lassen wir auf den Bildseiten dieses Geschäftsberichts einige von

ihnen stellvertretend für alle zu Wort kommen.

BERUFUNGmitVision

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BERUFUNG MIT VISION / / Vision und Leitbild

Wald als Quelle des nachwachsenden Rohstoffs Holz, als

natür licher Lebensraum für Tiere und Pfl anzen und als

Umwelt für die Menschen sowie unser Grundeigentum

sind bedeutende Ressourcen. Wir erhalten und ent -

wi ckeln dieses uns anvertraute Vermögen den Prinzipien

einer um fassenden Nachhaltigkeit folgend für zukünftige

Genera tionen. Im Einklang damit entwickeln wir die

Niedersächsischen Landesforsten zu einem innovativen,

wettbewerbs fähigen und erfolgreichen Unternehmen.

Nachhaltigkeit war, ist und bleibt das Leitprinzip unseres Handelns.

Wir verstehen darunter langfristig angelegtes Handeln. Dies berück-

sichtigt alle Aspekte unseres Unternehmens.

Für uns als Unternehmen und den Träger Land Niedersachsen er-

wirtschaften wir einen angemessenen Gewinn. Dabei erhalten wir

unser Vermögen und streben eine positive Vermögensentwicklung

an. Naturnaher Waldbau, neue Geschäftsfelder und ausreichende

Rücklagen sichern uns gegen Risiken ab.

Wir bewirtschaften unseren Wald nach den 13 Grundsätzen des

LÖWE-Programms. Wir besitzen eine hohe Kompetenz und Verant-

wortung für Natur- und Umweltschutz, entwickeln diese stetig fort

und setzen sie vorbildlich um. Wir sind ein umweltbewusstes Unter-

nehmen, setzen umweltfreundliche, innovative Technologien ein

und gehen mit Ressourcen schonend um.

VISION UND LEITBILD

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Arbeits- und Gesundheitsschutz haben für uns oberste Priorität.

Qualifi zierte, kreative, engagierte und zufriedene Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sind die Grundlage des Erfolgs unseres Unterneh-

mens. Dafür betreiben wir eine nachhaltige Personalentwicklung.

Wir messen der Ausbildung eine hohe Bedeutung bei. Wir bieten

sichere und attraktive Arbeitsplätze, deren Familienfreundlichkeit

und Flexibilität wir anstreben. Wir stellen uns durch Leistung,

Kompetenzerhaltung und -entwicklung den sich wandelnden

Herausforderungen.

Wir wollen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit un-

serem Unternehmen identifi zieren. Teamfähigkeit und Teamarbeit

sowie respektvoller Umgang sind Grundlagen unserer erfolgreichen

Tätigkeit. Führungskräfte sind Vorbild und haben eine besondere

Verantwortung. Sie sorgen für Transparenz sowie Verlässlichkeit

und fördern Vertrauen. Delegation und Beteiligung an Entschei-

dungsprozessen bilden die Basis unserer Zusammenarbeit.

Wir befi nden uns in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Damit steigern wir die Qualität unserer Produkte und Dienst leis-

tungen und verbessern die wirtschaftlichen Ergebnisse. Wir ent-

wickeln innovative Verfahren, fördern neue Technologien und

erschließen neue Geschäftsfelder.

Wir bieten vielfältige Produkte und Dienstleistungen entsprechend

unserer hohen Service- und Qualitätsstandards an und stellen uns

erfolgreich dem Wettbewerb. Wir orientieren unser Handeln an

den Interessen unserer Kunden. Dabei sind uns Kundenzufrieden-

heit und der freundliche Umgang mit dem Kunden wichtig. Lang-

fristige Bindungen sind ein Ausdruck unserer partnerschaftlichen

Kooperation. Wir betreuen erfolgreich Waldeigentümer. Das Land

Niedersachsen als zentraler Kunde überträgt uns weitere Aufgaben.

Wir sind ein zertifi ziertes Unternehmen und unterstellen unser

gesamtes betriebliches Handeln einer laufenden internen und ex-

ternen Überprüfung. Unsere Lieferanten und Dienstleister erfüllen

von uns eindeutig defi nierte und mit ihnen vereinbarte Qualitäts-

standards. Wir pfl egen eine vertrauensvolle und faire Partnerschaft.

Als öffentliches Unternehmen übernehmen wir besondere gesell-

schaftliche Verantwortung. Diese bezieht sich auf die Nutz-, Schutz-

und Erholungsfunktion des Waldes. Mit unserer Stiftung »Zukunft

Wald« (Landesforsten-Stiftung) übernehmen wir besondere Verant-

wortung im Bereich Naturschutz und Umweltbildung.

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Der REVIERLEITERAndreas Helms trägt die Verantwortung für alle Projekte in

seinem Revier. Er plant und organisiert die Arbeiten von der

Pflanzung bis zur Holzernte und sorgt für eine nachhaltige

Entwicklung der Bestände.

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»Eine Dimension unseres Erfolges ist,

verantwortungsvoll aus dem Wald das

Beste herauszuholen.«

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Revierleiter

»Ich sehe meinen Beruf als Berufung: In meiner Arbeit

kann ich Natur langfristig gestalten, damit präge ich die

nächste Waldgeneration.«

A N D R E A S H E L M S

Revierleiter Mühlenberg

VORAUSSCHAUENDE WALDENTWICKLUNG –

GRUNDSTEIN FÜR DEN ERFOLG

Andreas Helms ist mit der Sprühdose unterwegs. Er markiert Bäu-

me, die in nächster Zeit entnommen werden sollen. Der Bestand

steht zur Durchforstung an, um eine optimale Entwicklung und

Vitalität der Bäume zu garantieren. »In der Regel können wir nicht

alle jungen Bäume stehen lassen, denn sie würden sich gegenseitig

einengen und im Wachstum behindern«, erklärt der Revierleiter.

»Deshalb wählen wir sogenannte Zukunftsbäume aus und geben

ihnen durch eine bewusste Lichtsteuerung die Möglichkeit, sich

voll zu entwickeln.« Das Durchforsten ist Teil eines nachhaltigen

Lebenszyklus im Forst. Der Kreislauf vom Pfl anzen über das Pfl egen

und Schützen bis hin zur Ernte ist ein wesentlicher Bestandteil der

Waldentwicklung. Indem Andreas Helms das Wachstum nach seinen

Vorgaben steuert, beeinfl usst er die Qualität des Holzes – dem

wichtigsten Kernprodukt der Landesforsten – ganz direkt. Von

seiner sorgfältigen Arbeit hängt ab, wie hochwertig dieses Produkt

am Ende seiner Entstehungskette tatsächlich ist.

ERFOLG ENTSTEHT AN DER BASIS

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KONSOLIDIERUNGSPROZESS DER NLF (WIRTSCHAFTSBETRIEB)

+ 10

0

– 10

– 20

– 30

– 40

– 50

– 60

– 70

– 80

[Mio. Euro]

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

ERSTKLASSIGE QUALITÄT IM GESAMTEN LEBENSZYKLUS

Als Leiter der Revierförsterei Mühlenberg im Forstamt Neuhaus

weiß Andreas Helms genau, in welcher wirtschaftlichen Verantwor-

tung er steht: »Intelligent vermarktet lässt sich mit unserem Holz

viel Geld verdienen. Wir im Revier legen hier vor Ort den Grund-

stein für diesen Erfolg, indem wir von der Pfl anzung bis zum Ein-

schlag konsequent auf erstklassige Qualität achten. Gleichzeitig

müssen wir die Ernte so gestalten, dass wir die Bestände nicht über-

mäßig belasten.« Der Revierleiter setzt die unternehmerischen Ziele

der Landesforsten direkt vor Ort für sein Revier um. Seine Arbeit

bestimmt mit, wie erfolgreich das Forstamt insgesamt ist.

SCHARFE AUGEN FÜR BESTEN ERTRAG

Um den Holzeinschlag der Massensortimente kümmern sich heute

meist Maschinen. Für die Wertholzernte sind allerdings vorwiegend

Forstwirtsteams zuständig. Andreas Helms koordiniert die Einsätze

seines Teams und spricht anstehende Projekte mit ihm ab. Sind

die Stämme einmal entnommen, gehört es zu den Aufgaben des

Revierleiters, sie zu vermessen, zu klassifi zieren und elektronisch

in den Forstdatenbanken zu erfassen. Dabei muss Andreas Helms

wachsame Augen haben: »Je nach Klasse bringt das Holz unter-

schiedliche Erträge, und die können sehr weit auseinander liegen.

Eine Faulstelle oder ein nachlässig bearbeiteter Stamm führt schnell

zu Wertverlust.« Gemeinsam mit dem Forstwirtsteam achtet der Re-

vierleiter deshalb kontinuierlich auf ein gutes Qualitätsmanagement.

Die Arbeit des Revierleiters umfasst weit mehr Aufgaben als die

der Planung und Koordination der Holzproduktion. Er trägt unter

anderem die Verantwortung für den Forstschutz, aber auch für

die Jagd und den Naturschutz, für die Brennholzvermarktung an

Privatkunden – und auch für die Darstellung des Unternehmens

in der Öffentlichkeit. »Es macht mir immer wieder Spaß, mit dem

örtlichen Kindergarten in den Wald zu gehen«, erzählt Andreas

Helms. »Und da kommt auf einmal ein ganz anderer Aspekt meiner

Tätigkeit zum Vorschein, nämlich Menschen mit meiner Arbeit für

den Wald zu begeistern.«

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Revierleiter

Die Qualitätseinstufung bei Wertholz braucht viel Erfahrung.

DIE FORSTÄMTER – PROFITCENTER FÜR DIE LANDESFORSTEN

Jedes der 25 niedersächsischen Forstämter tritt wirtschaftlich gese-

hen als Profi tcenter auf, das maßgeblich zum Gesamterfolg der

Landesforsten beiträgt. Das Aufgabenspektrum ist breit: Neben

Holzproduktion, Jagd, Liegenschaftsverwaltung und Naturdienst-

leistungen betreuen die Forstämter in einigen Regionen auch

Walderlebniseinrichtungen sowie Waldpädagogikzentren. Mit

naturnahem Waldbau bilden sie die solide Basis für das nachhaltige

Agieren der Landesforsten und sorgen für sichere Arbeitsplätze

in der Fläche. Das gemeinsame Ziel: ökonomische und ökologische

Aspekte so miteinander zu vereinbaren, dass wirtschaftlich gute

Ergebnisse erzielt werden und der Umweltschutz nicht zu kurz

kommt.

DER FORSTAMTSLEITER – MANAGER IN DER REGION

»Erfolg ist für uns das Resultat aus der exzellenten Arbeit unserer

Teams, einer guten Portion Motivation und den idealen Vorausset-

zungen, die uns der Forst hier bietet«, betont Walter Hennecke,

Leiter des Forstamts Neuhaus. Als Manager vor Ort verantwortet

er die Ergebnisse des Forstamtes und fungiert gleichzeitig als wich-

tiges Bindeglied zwischen der Betriebsleitung und dem regionalen

Forstbetrieb. Mit seinen 60 Mitarbeitern bewirtschaftet er zehn Re-

vierförstereien mit einer Fläche von insgesamt 15.600 Hektar Landes-

wald. Walter Hennecke blickt inzwischen auf 23 Jahre Erfahrung

als Forstamtsleiter zurück. An seiner Arbeit schätzt er vor allem den

Gestaltungsspielraum: »Natürlich vereinbaren wir jedes Jahr neue

Ziele mit der Betriebsleitung, aber wie wir die Dinge voranbringen,

liegt in unserem eigenen Ermessen.«

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Die Mitarbeiter der Landesforsten sind auch in der Landschaftspflege aktiv.

IMMER AM MARKT AUSGERICHTET

Als Forstamtsleiter ist Walter Hennecke zuständig für die Vermark-

tung des geschlagenen Holzes. Wie gut die Erträge sind, hängt

auch von der aktuellen Lage auf dem Holzmarkt ab. »Wir steuern

die Menge des Holzeinschlags je nach Marktlage«, bestätigt der

Forstamtsleiter. »Bei hoher Nachfrage und guten Preisen verkaufen

wir mehr Holz, bei einer schlechteren Nachfrage weniger – immer

unter den Vorgaben eines nachhaltigen Wirtschaftens.«

ERFOLG

»Gute Ergebnisse sind für uns genauso wichtig

wie nachhaltiger, naturnaher Waldbau.

Damit schaffen wir das Fundament für den

Gesamterfolg der Landesforsten.«

W A L T E R H E N N E C K E

Fortamtsleiter Neuhaus

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»Die Holzernte ist heute eine hoch

technisierte Angelegenheit. Da geht es vor

allem um Präzision und Geschwindigkeit.«

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Der MASCHINENFÜHRER

Witalij Kainer ist spezialisiert auf die maschinelle Holzernte.

Er weiß, wie man mit Harvestern und Forwardern umgeht,

welche absolute Genauigkeit diese Maschinen verlangen.

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Maschinenführer

»Moderne Harvester machen die Holzernte schneller,

effi zienter und sicherer. Darauf können die Landesforsten

heute nicht mehr verzichten.«

WITALIJ KAINER

Maschinenführer am Maschinenstützpunkt Seesen

ABSOLUTE KONZENTRATION UND HÖCHSTE PRÄZISION

Witalij Kainer sitzt hoch konzentriert in der Fahrerkabine seines

Harvesters. Die Arbeit des Maschinenführers ist extrem anspruchs-

voll – gleich mehrere Fußpedale und Joysticks muss er simultan

beherrschen. Über die zentrale Steuerung in der Fahrerkabine fällt

er die zu entnehmenden Bäume, ertastet und vermisst den Stamm.

Für Witalij Kainer ist das sein Traumberuf: »Ich wollte schon immer

Maschinenführer werden, dazu habe ich mich gleich nach der Aus-

bildung zum Forstwirt entschlossen.« In den letzten zehn Jahren

hat sich an den Maschinen allerdings viel geändert, denn die

gesamte Holzernte verläuft inzwischen komplett IT-gestützt. »Der

Bordcomputer zeigt mir genau die Sortimente und Längen, die

ich schneiden muss«, erklärt der Maschinenführer. »Anhand digita-

lisierter Karten und GPS kann mein Kollege im Forwarder dann

sehen, wo das geerntete Holz zum Rücken bereitliegt.«

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

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SICHER UND RATIONELL MIT MODERNER TECHNIK

Alle Maschinen für die hoch mechanisierte Holzernte sind technisch

auf dem neusten Stand: Bis zu vier eingebaute Telefonkarten er-

möglichen die drahtlose Onlinekommunikation der verschiedenen

Geräte aus den Harvestern heraus. So erhält der Bordcomputer bei-

spielsweise alle Daten des Erntegebietes und leitet den Harvester-

fahrer per GPS-System direkt zu den entsprechenden Koordinaten.

Auch in puncto Umwelt- und Naturschutz genügen die Maschinen

höchsten Anforderungen: Sie arbeiten gemäß der PEFC-Richtlinien

bestands- und bodenschonend. Ihre Hydraulikanlagen werden mit

biologisch abbaubaren Flüssigkeiten betrieben. »Um den Waldbo-

den zu schonen, haben die Maschinen spezielle Niederquerschnitts-

reifen«, erklärt Witalij Kainer. »Dazu kommt, dass wir die übrig

gebliebenen Äste und Zweige auf die Rückewege legen, um das

erhöhte Gewicht der Forwarder abzumildern.«

HOHE EFFIZIENZ FÜR DIE MASSENSORTIMENTE

Die maschinelle Holzernte ist eine bedeutende Voraussetzung für

das Bestehen der Landesforsten am Markt. Zwei Drittel der Holz-

produktion werden inzwischen mit hochmodernen Maschinen ein-

gefahren, vor allem, wenn es um Massensortimente geht. Theore-

tisch lassen sich Erntemaschinen in fast allen Bereichen einsetzen,

den Einschlag von Wertholz bewerkstelligen die Forstwirte in der

Regel allerdings manuell. »Gerade bei Spezialsortimenten macht

das auch Sinn«, betont Witalij Kainer. »Dieses Holz ist in der Regel

sehr wertvoll. Aus der Kabine heraus kann ich aufgrund der Entfer-

nung nur schlecht beurteilen, welche Aufmaße den größten Ertrag

aus dem Stamm herausholen. Da ist dann eher der Forstwirt mit

seiner Motorsäge gefragt.«

Wie produktiv der Einsatz der Maschinen ist, lässt sich dank der

massiven IT-Unterstützung jederzeit genau auswerten. Das gilt auch

für die gesamte Prozesskette: Vom Holzeinschlag über die Abfuhr

bis zur Lieferung an den Kunden funktioniert inzwischen alles nach

dem Just-in-Time-Prinzip. Der Einsatz von Harvestern verbessert

auch die Reaktionszeiten bei Katastrophen: »Nach Stürmen oder

Ähnlichem müssen wir schnell reagieren und die betroffenen Wäl-

der aufarbeiten, denn sonst verrottet uns das Holz auf den Flächen«,

erzählt der Maschinenführer aus Erfahrung. »Das lässt sich nur mit

modernen Hochleistungs-Erntemaschinen realisieren.«

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Maschinenführer

Der Maschineneinsatzleiter koordiniert mit seinen Mitarbeitern die nächste Holzernte.

DIE MASCHINENSTÜTZPUNKTE –

INNOVATIONSPOOL FÜR ZEITGEMÄSSE HOLZERNTE

Zentrale Koordinationsstellen für die Einsätze sind die Maschinen-

stützpunkte. Die Landesforsten betreiben drei davon, in Unterlüß,

Seesen und Nienburg. »Forschung und Entwicklung ist ein festge-

schriebener Teil unseres Aufgabengebietes«, erklärt Armin Bieneck.

Von den Innovationen profi tieren nicht nur die Landesforsten

selbst, sondern auch die niedersächsischen Forstunternehmen, die

immerhin 160 Harvester und 300 Forwarder betreiben. Diese Pio-

nierarbeit zahlt sich aus: »Wir sind führend in der maschinellen Hol-

zernte an steileren Lagen«, erklärt der Maschineneinsatzleiter stolz.

»Mit der Entwicklung des Hangharvesters haben wir jetzt vor allem

im Harz und Solling bessere Karten.«

DER MASCHINENEINSATZLEITER –

IMMER AUF DER SUCHE NACH OPTIMIERUNGSPOTENZIALEN

Wie wichtig moderne Technologien heute für die Holzernte sind,

kann Armin Bieneck bestätigen. Der Maschineneinsatzleiter orga-

nisiert am Stützpunkt Seesen die Einsätze von fünf Harvestern

und sechs Rückezügen. Darüber hinaus optimiert er bestehende

Prozessabläufe und berät die Forstämter. »Natürlich wollen wir

unsere Leistung kontinuierlich verbessern«, betont Armin Bieneck.

»Deshalb sind wir permanent bestrebt, unsere Technik zu optimie-

ren und die maschinelle Holzernte auch in schwierigen Lagen

rationell zu gestalten.« Nicht zuletzt, um diese Entwicklungsarbeit

zu gewährleisten, bringen die Landesforsten ein Drittel der hoch-

mechanisierten Holzernte im Regiebetrieb selbst ein. Die restlichen

zwei Drittel übernehmen Forstdienstleister.

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Die technische Wartung des Harvesteraggregats sichert eine hohe Schnittleistung.

KOOPERATION FÜR SCHNELLEREN FORTSCHRITT

Der Hangharvester arbeitet mit einer speziellen Traktionshilfswinde,

damit er in steilen Lagen schlupffrei fahren kann. Dazu muss das

Seil immer unter Spannung stehen, was besondere Anforderungen

an die Konstruktion der eingesetzten Seilwinde stellt. Beim Ent-

wickeln neuer Verfahren arbeiten die Landesforsten deshalb direkt

mit den Herstellern zusammen, um Herausforderungen und Pro-

blemstellungen gemeinsam zu meistern.

Armin Bieneck und seine Kollegen experimentieren bereits mit den

nächsten Verbesserungen: Die Weichböden Norddeutschlands sind

besonders anfällig für Spurrillen. Um Bodenschäden so weit wie

möglich zu reduzieren, erproben die Landesforsten hier sogenannte

Street-Rubber-Bänder: Sie ermöglichen geschlossene Aufl agefl ächen

über alle Maschinenachsen und beanspruchen den Boden weitaus

geringer.

INNOVATION

»Wir sind permanent auf der Suche

nach innovativen Verfahren und

Möglichkeiten, unsere Technologien

weiter zu verbessern.«

A R M I N B I E N E C K

Einsatzleiter am Maschinenstützpunkt Seesen

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Frauke Wenhold ist im Forstamt die gute Fee

in Sachen Holzverkauf. Ihr Arbeitsplatz bildet

die zentrale Schnittstelle zwischen Revierleiter,

Forstamtsleitung und Kunden.

Die ANGESTELLTE imForstamt

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»Kundenorientierung heißt für uns, auch

mal spontan individuelle Lösungen zu stricken,

wenn der Kunde dringend Holz braucht.«

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BERUFUNG MIT VISION / / Die Angestellte im Forstamt

»Hier im Büro laufen die Fäden für das gesamte

Forstamt zusammen. Da geht nichts ohne Teamarbeit.«

F R A U K E W E N H O L D

Sachbearbeiterin Holzverkauf im Forstamt Fuhrberg

ZENTRALE SERVICESTATION FÜR DEN HOLZVERKAUF

Frauke Wenhold überprüft die Holzdaten der neusten Sortimente,

die ein Revierleiter gerade online übermittelt hat. Als Sachbear-

beiterin für den Holzverkauf ist sie im Forstamt Fuhrberg zentrale

Ansprechpartnerin für alle, die am An- oder Verkauf des Rohstoffes

beteiligt sind. Nachdem sie die aktuellen Daten überprüft und in

die Buchhaltung übertragen hat, informiert sie die für die Sorti-

mente vorgesehenen Käufer. Sie gibt das Holz auch zur Abfuhr frei.

»Ich bin sozusagen das letzte Glied in der Kette der Rohholzpro-

duktion«, bestätigt die Angestellte. »Für mich bedeutet das eine

besondere Verantwortung, denn ich kontrolliere die Holzdaten

abschließend und muss so an allen Punkten für Transparenz sorgen.

Das sind wir unseren Kunden schuldig.«

KUNDENORIENTIERUNG BEDEUTET FLEXIBEL BLEIBEN

Die Aufgaben der Sachbearbeiter im Forstamt sind zahlreich: Sie

verwalten Jagdpachtverträge und Jagderlaubnis, die Abrechnung

der Direktvermarktung mit den Revierleitern, fertigen Gestattungs-

verträge aus und kümmern sich um das Rechnungswesen. Ganz

nebenbei sind sie noch direkter Ansprechpartner für alle, die im

Forstamt anrufen. »Das kann manchmal ganz schön stressig sein«,

KUNDENSERVICE GROSS GESCHRIEBEN

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weiß Frauke Wenhold aus Erfahrung. »Wir sind allerdings immer

bestrebt, unseren Kunden bestmöglichen Service zu bieten, egal

wie viel Trubel wir gerade haben.« Die Sachbearbeiterin kommt

ursprünglich aus dem Großhandel und hat sozusagen von der

Pike auf gelernt, wie wichtig Kundenorientierung ist: »Schließlich

wollen wir ja, dass unsere Kunden auch beim nächsten Mal wieder

anrufen und Holz bestellen.« Dafür versucht sie, Sonderwünsche

und dringende Anfragen unkompliziert zu realisieren – auch wenn

das kurzfristig individuelle Lösungen oder manchmal sogar einiges

Improvisationstalent erfordert.

GEMEINSAM ERFOLGREICH IM TEAM

Frauke Wenhold mag ihren Job: »Ich arbeite sehr gerne im Forst-

amt Fuhrberg. Das liegt zum einen an den vielen unterschiedlichen

Menschen, mit denen ich tagtäglich zu tun habe, und zum ande-

ren an meinen Aufgaben, die mir einfach Spaß machen.« Mit der

Balance zwischen Beruf und Privatleben ist sie zufrieden, denn

die gelebte Verantwortung füreinander gibt allen Angestellten

im Forstamt Fuhrberg die notwendige Flexibilität, Berufl iches und

Privates in Einklang zu bringen. Teamarbeit ist dafür die wichtigste

Voraussetzung. »Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, ist auf

lange Sicht keiner erfolgreich«, ist sich Frauke Wenhold sicher. »Das

gilt nicht nur für uns hier im Forstamt, sondern auch für unsere

Zusammenarbeit im Unternehmen, denn letztlich geht es um die

Landesforsten.«

MEHR FREIRAUM FÜR EIGENSTÄNDIGES HANDELN

Mit der Ausgliederung der Niedersächsischen Landesforsten aus der

Landesverwaltung im Jahr 2005 hat sich für die Angestellten in den

Forstämtern einiges geändert. Nicht zuletzt die Umstellung von der

Kameralistik auf die in der freien Wirtschaft übliche Doppik trug

zu einem kaufmännisch orientierten Denken und Handeln bei. Das

Resultat: größere Freiheiten und Handlungsspielräume, aber auch

mehr Selbstverantwortung.

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BERUFUNG MIT VISION / / Die Angestellte im Forstamt

Das Forstliche Bildungszentrum öffnet regelmäßig seine Tore für den forstlichen Nachwuchs.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Als stellvertretender Leiter kümmert sich Karl Schumann neben der

Organisation des Lehrgangsbetriebes um die Öffentlichkeitsarbeit,

führt Betriebsberatungen durch und fungiert als Ausbildungsbera-

ter für verschiedene Forstämter. Für ihn ist lebenslanges Lernen ein

wichtiges Stichwort: »Unser Umfeld ist einem permanenten Wan-

del unterzogen. Um leistungsfähig zu bleiben, muss man sich den

aktuellen Gegebenheiten immer wieder anpassen.« Alle Forstwirte

besuchen in einem Turnus von fünf Jahren das NFBZ, um aktuelle

Arbeitsweisen kennenzulernen und ihr Wissen auf den neusten

Stand zu bringen. »In unseren Seminaren kommen Mitarbeiter aus

den verschiedenen Forstämtern miteinander in Kontakt«, berichtet

Karl Schumann. »Das fördert die unternehmensweite Kommunika-

tion und das Zusammenwachsen innerhalb der Landesforsten.«

KOMPETENZZENTRUM FÜR DIE WALDWIRTSCHAFT –

FÜHREND IN EUROPA

»Eine gute Aus- und Weiterbildung ist für die Landesforsten unver-

zichtbar«, betont Dr. Karl Schumann vom Niedersächsischen Forst-

lichen Bildungszentrum (NFBZ). »Vor dem Hintergrund eines global

immer härteren Wettbewerbs müssen unsere Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter erstklassig qualifi ziert sein, um ihre Arbeit motiviert

und souverän bewältigen zu können.« Das NFBZ ist Servicestelle

der Landesforsten und darüber hinaus das zentrale Bildungs- und

Kompetenzzentrum für Waldarbeit und Forsttechnik in Niedersach-

sen. Es gehört zu den modernsten Bildungseinrichtungen in Europa

auf diesem Gebiet. Von seinen Angeboten profi tieren nicht nur die

Landesforsten, sondern auch Mitarbeiter der forstlichen Lohnunter-

nehmer, Studierende verschiedener Hochschulen und Auszubilden-

de der Landesbehörde Straßenbau und Verkehr.

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Alle zwei Jahre finden in Münchehof bei Seesen die Niedersächsischen Waldarbeitsmeisterschaften statt.

SOFT SKILLS SIND GEFRAGT

Im Zuge der Neustrukturierung ist es für die Mitarbeiter der Lan-

desforsten noch wichtiger geworden, eigenverantwortliches Han-

deln in den Mittelpunkt zu stellen. Deshalb bietet das NFBZ viele

Fortbildungen zu Themen, die helfen, den Arbeitsalltag leichter

zu bewältigen und den Dienstbetrieb optimal abzuwickeln. Dazu

gehören Angebote zu Teambildung und Arbeitsorganisation ge-

nauso wie Stressabbau, Motivation und Zeitmanagement. »Diese

Seminare haben es gerade im organisatorischen Bereich geschafft,

unsere Arbeit und Prozessabläufe noch optimaler zu gestalten als

bisher«, freut sich Karl Schumann über den Erfolg. Er selbst übt

seine Aufgaben mit vollem Engagement aus: »Die Zusammenarbeit

mit so vielen Menschen bringt einfach Spaß. Da macht es mir über-

haupt nichts aus, auch mal am Wochenende für unsere skandina-

vischen Gäste da zu sein.«

MITARBEITER

»Lebenslanges Lernen bedeutet auch, immer

mal wieder über den Tellerrand hinauszuschauen.

Dafür sind die Kooperationen mit unseren

europäischen Partnern sehr hilfreich.«

D R . K A R L S C H U M A N N

stellvertretender Leiter

des Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrums

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»Forstwirte tragen tagtäglich eine hohe

Verantwortung. Eine qualifizierte Ausbildung ist

die wichtigste Voraussetzung, um in diesem –

auch körperlich – extrem fordernden Beruf über

Jahre hinweg zu bestehen.«

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Der MEISTER FORSTWIRTSCHAFTS

Friedrich Steinborn begleitet seine Auszubildenden während ihrer

gesamten drei Ausbildungsjahre. Er kennt alle Tricks und Kniffe,

die man als Forstwirt in der täglichen Arbeit braucht, und gibt sie

an seine Schützlinge weiter.

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Forstwirtschaftsmeister

»Die Arbeit im Wald ist nach wie vor gefährlich.

Da müssen Sicherheitsmaßnahmen schon in der

Ausbildung konsequent und sehr gewissenhaft

angewendet werden.«

F R I E D R I C H S T E I N B O R N

Forstwirtschaftsmeister und Ausbilder am Forstamt Wolfenbüttel

KERNKOMPETENZEN IM WALD – HANDWERKLICHES GESCHICK

UND VERANTWORTUNGSVOLLES HANDELN

Das Ausbildungszentrum des Forstamtes Wolfenbüttel liegt mitten

in den Herzogsbergen in der Nähe von Braunschweig. Auf dem

Hof ist schon von Weitem ein ganzes Arsenal an frisch gezimmerten

Hochsitzen zu sehen. Für Friedrich Steinborn und seine zwölf Aus-

zubildenden ist die Ausbildungswerkstatt sozusagen die Basisstati-

on für all ihre Einsätze. Von hier aus geht es in die verschiedensten

Teile des Forstamtes, das immerhin 16.400 Hektar Wald umfasst.

Von Anfang an arbeiten die Auszubildenden kräftig mit. »Allein

im vergangenen Monat haben wir im Rahmen der Aufforstung

32.000 kleine Bäume gepfl anzt«, erzählt Friedrich Steinborn. Der

Forstwirtschaftsmeister ist überzeugt, dass der Beruf besondere

Voraussetzungen verlangt: »Ein Forstwirt muss seine Aufgaben

selbst planen, durchführen und die Ergebnisse kontrollieren können.

Dazu gehören Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit,

aber auch eine gute Gesundheit und körperliche Leistungsfähig-

keit, denn die Arbeit im Wald ist hart.« Zu seinem Ausbilderjob

ist Friedrich Steinborn durch Weiterbildung gekommen. In seiner

SICHERHEIT IMMER AN ERSTER STELLE

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jetzigen Tätigkeit benötigt er viele der Kompetenzen, die er als

Forstwirtschaftsmeister erlernt hat: »Ich übernehme für mein Team

die gleichen Fach- und Führungsaufgaben wie jeder andere Forst-

wirtschaftsmeister auch. Hinzu kommen natürlich noch die Beson-

derheiten der Ausbildertätigkeit.« Friedrich Steinborn hat Spaß

an der Arbeit mit jungen Menschen: »Der größte Vorteil daran ist,

dass man selbst jung bleibt.«

MIT AUSDAUER ZUM ABSCHLUSS

Sabrina Schulze und Kevin Schröder – beide Auszubildende in

Steinborns Team – stehen kurz vor der Abschlussprüfung. Als

Frau war es für Sabrina anfangs nicht leicht, mit der körperlich

schweren Arbeit fertig zu werden: »Zimperlich dürfen Frauen in

unserem Beruf wirklich nicht sein. Da muss man manchmal schon

die Zähne zusammenbeißen, vor allem, wenn am Anfang noch die

Kraft fehlt.« Inzwischen bewältigt Sabrina alle Aufgaben absolut

souverän, das bestätigt auch ihr Ausbilder.

Kevin ist die Berufswahl leicht gefallen, denn sein Vater arbeitet

seit über 30 Jahren als Forstwirt im Forstamt Wolfenbüttel. »Schon

als Kind hat mich die Motorsäge meines Vaters fasziniert und na-

türlich habe ich von klein auf mitbekommen, welche Aufgaben zu

seinem Beruf gehören«, erinnert sich der Auszubildende. »Anfangs

hat mein Vater nicht geglaubt, dass ich wirklich in seine Fußstapfen

treten würde, aber jetzt ist er doch stolz.«

AUSBILDUNG FÜR DIE GESAMTE FORSTWIRTSCHAFT

Die Niedersächsischen Landesforsten stellen jedes Jahr etwa 30 Aus-

zubildende ein. Über drei Jahre hinweg lernen die Jugendlichen in

den 15 Ausbildungsforstämtern ein großes Spektrum an verschie-

denen Tätigkeiten kennen. Vom Umgang mit der Motorsäge bei

der Holzernte, dem richtigen Einsatz von Saat- und Pfl anzgut über

die Pfl ege von Biotopen und heimischen Wildarten bis zu Umwelt-

schutzmaßnahmen und dem Verhüten von Waldbränden ist die

Liste abwechslungsreich und lang. Die Landesforsten bilden nicht

nur für den eigenen Bedarf aus, sondern unterstützen auch die

private Forstwirtschaft mit hoch qualifi ziertem Nachwuchs.

ARBEITSSCHUTZ IST ÜBUNGSSACHE

Die Arbeitssicherheit spielt in der Ausbildung wie im späteren Beruf

eine große Rolle, denn der Forstwirtberuf ist immer noch einer der

gefährlichsten in ganz Deutschland. Das liegt zum einen am Einsatz

von Spezialgeräten wie Axt, Motorsäge und Motorsense, deren

Handhabung per se Gefahren in sich birgt. Zum anderen sind die

Forstwirte bei der Holzernte beispielsweise durch herabfallende

Äste oder falsch fallende Bäume gefährdet. Regelmäßige Unfall-

verhütungsschulungen sind deshalb fest in den Ausbildungsplan

integriert. »Wirkliche Sicherheit bietet letztlich nur das konse-

quente Anwenden erlernter Schutzmaßnahmen«, betont Friedrich

Steinborn.

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Forstwirtschaftsmeister

Handwerkliches Geschick und körperliche Ausdauer brauchen bereits die Auszubildenden.

ROUTINEUNFÄLLE VERMEIDEN

Selbstverständlich trägt jeder Forstwirt Sicherheitskleidung. Dazu

gehören Schnittschutzhose und -stiefel sowie ein Helm mit Sicht-

und Gehörschutz. Die orange Farbe der Kleidung macht die Forst-

wirte weithin sichtbar für ihre Kollegen. Ein Team besteht aus drei

bis fünf Mitgliedern. Das gewährleistet im Notfall das Einhalten

der Sicherheitskette: Eine Person bleibt beim Verletzten, die ande-

re holt Hilfe. Viele Unfälle, die im Wald passieren, sind allerdings

Wegeunfälle, die aus Unachtsamkeit geschehen. »Zu leicht gerät

man morgens mal unausgeschlafen aus dem Tritt und schon ist der

Knöchel hin«, weiß Jörg Schröder zu berichten. »Unser spezielles

Fitnessprogramm ›Fit im Forst‹ schafft da einige Verbesserung.

Wir trainieren einmal in der Woche nach einem speziell für unsere

Arbeitsbelastung entwickelten Programm.«

DAS FORSTWIRTSTEAM – GEFAHRENSCHUTZ IST TEAMARBEIT

»Die Bäume, die wir Forstwirte fällen, sind gerne mal 35 Meter

hoch, das ist höher als der Kirchturm in unserem Dorf«, erklärt Jörg

Schröder, Vorarbeiter eines Teams im Forstamt Wolfenbüttel. »Un-

achtsame Routine ist unser größter Feind. Gerade bei der Holzernte

muss ich mein Umfeld permanent konzentriert im Blick haben und

die Risiken abschätzen.« Ohne große Umsicht gelingt die Holzernte

nicht: Schon das Setzen des Fallkerbs entscheidet darüber, ob der

zu fällende Baum in die richtige Richtung fällt oder umstehende

Bäume schädigt. Darüber hinaus muss der Forstwirt auf die Rücke-

richtung achten, denn sonst gibt es im Anschluss Schwierigkeiten,

den Stamm aus dem Wald herauszubekommen.

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Nicht nur in der Ausbildung ist Teamgeist gefordert.

ARBEITSSICHERHEIT

»Arbeits- und Gesundheitsschutz haben im Wald

höchste Priorität, denn wir Forstwirte üben

immer noch einen der gefährlichsten Berufe in

ganz Deutschland aus.«

JÖRG SCHRÖDER

Team-Vorarbeiter im Forstamt Wolfenbüttel

PFLANZEN, PFLEGEN, ERNTEN

Das Forstamt Wolfenbüttel verfügt über acht teilautonome Grup-

pen – so werden die Teams offi ziell genannt. Ihr Einsatzgebiet

umfasst in der Regel verschiedene Reviere, je nachdem, wo sie

gerade gebraucht werden. Zu ihren Kernaufgaben gehören vor

allem Pfl egemaßnahmen und die Holzernte. »Neben einer qualifi -

zierten Ausbildung brauchen wir einen ausgeprägten Sinn für

die Natur, genauso wie für ökonomische Zusammenhänge, denn

schließlich wollen die Landesforsten mit dem geschlagenen Holz

Geld verdienen«, beschreibt Jörg Schröder seinen Beruf. Auch die

Öffentlichkeitsarbeit im Wald gehört zum Alltag von Jörg Schröder.

Waldbesucher sprechen den Forstwirt häufi ger an: »Heute haben

die Menschen viel mehr Verständnis für unsere Arbeit als noch vor

15 Jahren. Das liegt aus meiner Sicht vor allem an der intensiveren

Nutzung von Brennholz im Privatumfeld.«

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Der WALDPÄDAGOGEHans-Jürgen Thies begeistert Menschen für den Wald.

Er organisiert Führungen und Projekttage, bietet

Lehrerfortbildungen an und koordiniert die Einsätze

der freien Waldpädagogen.

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»Kinder und Jugendliche wissen oft nur sehr

wenig über den Wald. Da heißt es, mit praktischen

Naturerfahrungen gegenzusteuern.«

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Waldpädagoge

»Schon im Kindergarten müssen erste Walderlebnisse

stattfi nden, um das Verständnis für den nachhaltigen

Umgang mit Natur und Umwelt langfristig in die

Bevölkerung zu tragen.«

H A N S - J Ü R G E N T H I E S

Waldpädagoge

DEN WALD VOR DER HAUSTÜR KENNENLERNEN

Hans-Jürgen Thies spricht am Telefon mit einer Schule aus Hanno-

ver. Den ganzen Vormittag hat er schon damit zugebracht, verschie-

dene Lehrer zu kontaktieren, um neue Schulprojekte auf den Weg

zu bringen: »Wenn Sie etwas erreichen wollen, dürfen Sie nicht

lockerlassen. Der heutige Lehrbetrieb ist so ausgelastet, dass für

besondere Projekte kaum noch Zeit bleibt.« Der Waldpädagoge der

Landesforsten sieht sich als Netzwerker und Vermittler zwischen

öffentlichen Bildungseinrichtungen und freien Waldpädagogen.

Stationiert am Waldpädagogikzentrum Wisentgehege Springe

betreut er die Regionen Hannover und Hildesheim. Sein Fokus liegt

auf Tagesangeboten für alle Schultypen, die er als Ergänzung zu

den Angeboten der Walderlebniseinrichtungen dezentral und regi o-

nal anbietet. »Eine Schulklasse kann in der Regel nicht zwei- bis

dreimal im Jahr ins Wisentgehege fahren, schon allein aus orga ni-

satorischen Gründen. Außerdem ist es wichtig, dass Kinder und

Jugendliche einen Bezug zum örtlichen Wald direkt bei ihnen vor

der Haustür aufbauen. In jedem Wald gibt es etwas zu entdecken

und wenn es ›nur‹ der Ameisenhügel ist.«

WALD ZUM ANFASSEN GEGEN NATURENTFREMDUNG

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UMWELTBILDUNG IN DEN KÖPFEN VERANKERN

Die Notwendigkeit dieser Arbeit bestätigen aktuelle Studien. Im-

mer mehr Menschen wissen nichts mehr über den Wald. Allein

70 Prozent der Grundschulkinder in der ersten Klasse halten Enten

für gelb. »Da ist es umso wichtiger, dass wir besondere Erlebnisse

und persönliche Naturerfahrungen bieten können«, betont

Hans-Jürgen Thies. Sein Ziel ist es, dass jede Grundschulklasse, mit

der er Kontakt hat, zwei- bis dreimal im Jahr den Wald hautnah

erfährt – dort zum Beispiel regelmäßig pfl anzt und dann doku-

mentiert, wie sich die Bäume entwickeln. »Dadurch erfahren die

Kinder, wie das Ökosystem Wald funktioniert. Ohne Wiederholung

ist die Verankerung des Gelernten in den Köpfen nicht möglich.«

Der Waldpädagoge ist überzeugt, dass schon im Kindergarten die

ersten Walderlebnisse stattfi nden müssen, um eine nachhaltige

Natur- und Umweltbildung in die Bevölkerung zu tragen.

STARKE NETZWERKE AUS ZERTIFIZIERTEN WALDPÄDAGOGEN

30 Waldpädagogen setzen bei den Landesforsten den öffent-

lichen Bildungsauftrag des Landes um. Allerdings gelingt es nicht,

die Nachfrage nur ansatzweise zu decken, denn das Interesse ist

groß. Deshalb koordiniert Hans-Jürgen Thies für seine Region den

Einsatz von derzeit sechs freien Waldpädagogen: »Mein Ziel ist

es, zwischen Lehrern, Erziehern und Waldpädagogen ein dichtes

Umweltbildungs-Netzwerk aufzubauen. Schulen und Kindergärten

sollen im direkten Kontakt zu den Waldpädagogen in ihrer Region

stehen. Da leiste ich viel Vorarbeit und Anschubhilfe.«

Damit die Kinder den Wald kennenlernen, müssen zunächst die

Lehrer sensibilisiert sein. Dazu organisiert Hans-Jürgen Thies Lehrer-

fortbildungen, in denen gemeinsame Vorschläge für Unterrichts-

konzepte erarbeitet werden. Der gute Nebeneffekt: Innerhalb der

Fortbildung lassen sich gleich wieder neue Kontakte knüpfen.

»Jeder persönliche Kontakt ist ein potenzieller Türöffner«, betont

der Waldpädagoge. »Dann gehe ich nicht mit einem anonymen

Angebot an die Schule, sondern die Lehrer wissen ein Gesicht mit

den Landesforsten zu verbinden.«

Die Niedersächsischen Landesforsten bilden 2010 erstmalig landes-

weit zertifi zierte Waldpädagoginnen und Waldpädagogen aus. Ziel

ist es, fl ächendeckend qualifi zierte und motivierte Botschafter des

Waldes aufzubauen und in der forstlichen Bildungsarbeit nachhal-

tig einzusetzen.

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BERUFUNG MIT VISION / / Der Waldpädagoge

Waldpädagogik heißt bei den Landesforsten, den Wald hautnah erleben.

JUGENDWALDEINSATZ –

UMWELTBILDUNG UND SOZIALE VERANTWORTUNG

Das Haus Siedenholz veranstaltet vor allem Jugendwaldeinsätze

ab der siebten Klasse sowie Walderlebnistage für Grundschulen.

Innerhalb eines zweiwöchigen Jugendwaldeinsatzes bekommen

die Jugendlichen viele praxisnahe Einblicke in die Waldarbeit. An

8 Vormittagen packen die Schüler unter Anleitung eines Forst wirtes

bei verschiedenen Tätigkeiten wie zum Beispiel der Pfl anzung

junger Bäume oder Pfl egearbeiten im Naturschutz kräftig selber

mit an. Birte Kliem bewertet den Nutzen für die Klassenverbände

sehr hoch: „ Es geht hier nicht nur um Natur- und Umweltbildung,

sondern auch um das soziale Miteinander von jungen Menschen

in der Gesellschaft.“ Den positiven Effekt für das soziale Gefüge

der Klassen bestätigen die Lehrer immer wieder.

WALDPÄDAGOGIKZENTREN –

TEAMGEIST, VERANTWORTUNG, NATURERLEBNIS

Mehrtagesprogramme bilden bei den Landesforsten das Rück-

grat der Umweltbildung. »Der Aufenthalt in einem unserer zehn

Waldpädagogikzentren bietet die Chance, das Bewusstsein junger

Menschen für einen verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang

mit der Natur zu fördern«, erklärt Birte Kliem. Die Försterin leitet

das Haus Siedenholz im Waldpädagogikzentrum Ostheide. »Hier

bei uns kommen die Kinder und Jugendlichen mal so richtig raus

aus der Hektik des Alltags.« Das Haus Siedenholz – ein ehemaliges

Forsthaus – liegt direkt im Wald, entfernt von jeder Ortschaft.

Birte Kliem kümmert sich mit ihrem Team aus zwei Hauswirtschaf-

terinnen und drei Forstwirten um ihre Gäste. Zu ihren Aufgaben

gehört nicht nur das Durchführen verschiedener Programme

mit den Gruppen. Sie ist auch zuständig für Administration und

Management des Hauses.

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Gemeinsam ein Teil der Natur sein.

VERANTWORTUNG

»Umweltbildung heißt nicht nur, den respektvollen

Umgang mit der Natur zu schulen. Uns geht es

um die Vermittlung von Werten, auch im sozialen

Umgang miteinander.«

BIRTE KLIEM

Leiterin des Hauses Siedenholz

am Waldpädagogikzentrum Ostheide

NACHHALTIGKEIT – NICHT NUR EINE RESSOURCENFRAGE

Einen zentralen Punkt im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft

und Umweltbildung sieht Birte Kliem im Prinzip der Nachhaltig-

keit. »Wir leben alle in der Natur und von der Natur. Wer keine

Wertschätzung für den Wald als natürlichen Lebensraum mit seiner

Schutz- und Erholungsfunktion entwickelt, wird langfristig auch

nicht zu einem nachhaltigen und verträglichen Umgang mit un-

seren bestehenden Ressourcen zu bewegen sein. Schon aus diesem

Grunde ist unser gesellschaftlicher Auftrag so wichtig.« Die Leiterin

des Hauses Siedenholz geht sogar noch ein Stück weiter: In ihrer

Arbeit versucht sie permanent auf ein ganzheitliches Verständnis

von Nachhaltigkeit mit einer gleichrangigen Gewichtung ökono-

mischer, ökologischer und sozialer Aspekte hinzuarbeiten.

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»Nachhaltigkeit ist ein Prinzip, das wir seit

300 Jahren verfolgen. Das bedeutet, nicht mehr

zu nutzen, als von Natur aus nachwächst.«

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Die FORSTEINRICHTERINKaren Hauskeller-Bullerjahn ist für die mittelfristige Betriebs-

planung im Forst zuständig. Sie inventarisiert den Waldzustand,

plant die Bewirtschaftung für die nächsten Jahre und kontrolliert

rückblickend die durch Kulturpflege erzielten Erfolge.

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BERUFUNG MIT VISION / / Die Forsteinrichterin

»Mit der Forsteinrichtung stellen wir die Weichen

für die Zukunft, denn erst die nächsten Generationen

werden das ernten, was wir gepfl anzt haben.«

D R . K A R E N H A U S K E L L E R - B U L L E R J A H N

Forsteinrichterin

LANGFRISTIG PLANEN

Mit Planungstabellen und Messgerät ausgestattet begutachtet

Karen Hauskeller-Bullerjahn den Wald mit routiniertem Blick,

erhebt den alten Baumbestand und die Verjüngungspfl anzen und

vergleicht den Bestand mit den Verhältnissen von vor zehn Jahren.

»Wir nehmen den Landeswald in regelmäßigen Abständen auf

und entwickeln ihn im Sinne eines nachhaltigen, naturnahen Wald-

baus weiter«, erklärt die Forsteinrichterin. Im Zuge ihrer Arbeit

inventarisiert Karen Hauskeller-Bullerjahn den Wald, schätzt seine

Zuwachsleistung ein, analysiert kritisch die Waldbehandlung und

-entwicklung und bestimmt daraus die möglichen und nötigen

Nutzungen in der Zukunft. Nach sechs Jahren als Einrichterin ist

sie jetzt mit zusätzlichen Aufgaben betraut. Als Leiterin des Sach-

gebietes Außendienst kümmert sie sich im Niedersächsischen

Forstplanungsamt um die Koordination unter den verschiedenen

Einrichtern, betreut externe Dienstleister und kümmert sich um

die Ausbildung der Referendare.

Im Abstand von zehn Jahren wird in jedem niedersächsischen Forst-

amt eine Forsteinrichtung vorgenommen. Sie deckt die Potenziale

der jeweiligen Waldgebiete auf und stellt die Weichen für die

nächsten Jahre. »Dem Laien mag dieser Zeitraum lang vorkommen,

NACHHALTIGKEIT ALS LEITPRINZIP

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doch Bäume wachsen langsam«, erklärt Karen Hauskeller-Bullerjahn.

»Wenn wir von nachhaltiger Nutzung sprechen, dann reden wir

auch über Entwicklungszeiträume von 100 bis 300 Jahren. Keine

Generation erntet im Wald das, was sie sät und pfl anzt.«

LÖWE ALS PHILOSOPHIE

Die Grundlage für die Arbeit der Forsteinrichter ist das Niedersäch-

sische Programm zur langfristigen ökologischen Waldentwicklung

in den Landesforsten (LÖWE). Dieses zukunftsweisende Programm

dient dazu, die vielfältigen Leistungen und Funktionen des Waldes

zu erhalten und zu entwickeln. Insbesondere soll der Wald nach-

haltig bewirtschaftet sowie die Schutz- und Erholungsfunktion

des Landeswaldes gefördert werden. »LÖWE ist Teil unseres Unter-

nehmensleitbildes«, erklärt Karen Hauskeller-Bullerjahn. »Darin

ist das Prinzip des naturnahen Waldbaus, das wir Forsteinrichter

in unserem gesamten Handeln verfolgen, festgeschrieben.« Das

Programm ist das Resultat der niedersächsischen Waldgeschichte,

die geprägt ist durch Übernutzungen im Mittelalter, aber auch

noch nach dem 2. Weltkrieg. Es folgten oft einförmig aufgebaute

Nadelbaumbestände.

Ziel der langfristigen ökologischen Waldentwicklung sind hin ge-

gen stabile, artenreiche und gesunde Mischwälder, die den nach-

wachsenden Rohstoff Holz liefern und gleichzeitig Lebensräume

für Tiere und Pfl anzen bieten. Dazu sind im LÖWE-Programm

13 Grundsätze für die Waldbewirtschaftung festgeschrieben. Alle

Mitarbeiter der Landesforsten sind verpfl ichtet, sie einzuhalten.

»Die Aufgabe eines Forsteinrichters besteht darin, diese wald-

baulichen Ziele durch eine konkrete Planung in die einzelne Fläche

zu bringen und auch zu kontrollieren«, erklärt Karen Hauskeller-

Bullerjahn. »Die tatsächliche Umsetzung unserer Maßnahmenpla-

nung übernehmen dann die Revierleiter und das Forstamt.«

NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT BRAUCHT

PLANMÄSSIGES VORGEHEN

Im Zuge der Bestandesinventur ermitteln die Forsteinrichter

nicht nur Baumartenzusammensetzung und Wuchspotenzial der

Bestandseinheiten in einem Revier. Sie erheben durch Stichproben-

verfahren auch den gesamten Holzvorrat und den Zuwachs. Ist

die Inventur abgeschlossen, legen sie in der Planung fest, welche

Holzmenge von einer Fläche genutzt werden kann und welche

Flächenteile gleichzeitig als Habitatbereiche für Tiere und Pfl anzen

verbleiben sollen. Darüber hinaus vereinbaren sie zusammen mit

den Forstamtsmitarbeitern Verjüngungsbereiche und steuern so die

Entwicklung zum stufi gen Mischwald. Sind die Bestandsaufnahmen

und Planungen für alle Reviere innerhalb eines Forstamts abge-

schlossen, wird ein abschließender Gesamtplan für das Forstamt

erstellt. Karen Hauskeller-Bullerjahn schätzt an ihrer Arbeit die

zahlreichen Steuerungsmöglichkeiten: »Natur aktiv zu gestalten,

beinhaltet auch eine gesellschaftliche Dimension. Dieser Verant-

wortung bin ich mir bei meiner Arbeit immer bewusst.«

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BERUFUNG MIT VISION / / Die Forsteinrichterin

Die Waldbiotopkartierung ist ein zentraler Bestandteil der forstlichen Planung.

SELTENE SCHÄTZE DOKUMENTIEREN

Entsprechend des LÖWE-Programms haben die Landesforsten ein

umfassendes Konzept von Waldschutzgebieten und Sonderbioto-

pen ausgewiesen – eine Fläche von insgesamt 65.000 Hektar oder

27 Prozent des Landeswaldes. In besonderen Schutzgebieten, den

sogenannten FFH-Gebieten, dokumentiert André Möhle die Habi-

tatstrukturen, das Arteninventar und die eventuelle Beeinträchti-

gung von naturnahen Waldfl ächen, den Lebensraumtypen. »Der

Schutz der FFH-Lebensraumtypen ist besonders wichtig. Sie müssen

entsprechend erhalten und entwickelt werden«, betont der Wald-

biotopkartierer. Die Ergebnisse seiner Bestandesaufnahmen fl ießen

in diverse Planungen ein und werden auf verschiedenen Vielfalts-,

Seltenheits- und Biotoptypen-Karten dargestellt. »Die von uns

gesammelten Daten geben Auskunft über den Erhaltungszustand

von Lebensraumtypen«. Um die unterschiedliche Ausprägung zu

bewerten, wird der Zustand in die Klassen A bis C gegliedert. Als

Zielsetzung streben die Landesforsten für ihre Waldlebensraum-

typen langfristig einen günstigen Erhaltungszustand B an.

DER WALDBIOTOPKARTIERER –

DEN ÖKOLOGISCHEN ZUSTAND DER FLÄCHEN BESTIMMEN

Die ökologische Dimension des nachhaltigen, naturnahen Wald-

baus nimmt André Möhle, Waldbiotopkartierer im Niedersäch-

sischen Forstplanungsamt, im wahrsten Sinne des Wortes unter

die Lupe. »Der Landeswald hat eine Vielzahl von geschützten

Biotopen aufzuweisen, die vielen seltenen Tieren und Pfl anzen-

arten eine Heimat bietet. Unsere Aufgabe ist es, diese Biotope zu

fi nden, zu dokumentieren und ihre Entwicklung zu beobachten.«

Der Wald biotopkartierer leistet damit unter anderem eine wich-

tige Vorarbeit für die spätere Forsteinrichtung. Im Rahmen der

mittelfristigen Betriebsplanung erstellen die Waldbiotopkartierer

in Zusammenarbeit mit den Forsteinrichtern und in Abstimmung

mit der Naturschutzverwaltung Pfl ege- und Entwicklungspläne für

Naturschutzgebiete. André Möhle liefert dazu die entsprechenden

naturschutzfachlichen Kennzahlen und Rahmendaten.

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Als Biotopkartierer ist eine exzellente Artenkenntnis wichtig.

INTEGRIERTER NATURSCHUTZ AUF ALLEN FLÄCHEN

Zwischen 1990 und 2006 waren Waldbiotopkartierer im gesamten

Landeswald unterwegs, um das Vorkommen von geschützten

Biotopen und seltenen Arten auch außerhalb der ausgewiesenen

Schutzgebiete zu erfassen. »Naturschutz darf nicht an den Grenzen

der Schutzgebiete haltmachen«, erklärt André Möhle. »Deshalb

nehmen die Landesforsten auf der gesamten Landeswaldfl äche

besondere Rücksicht auf bedrohte Tier- und Pfl anzenarten sowie

auf naturnahe Biotope. Damit werden wir wiederum unseren

LÖWE-Grundsätzen gerecht«. Wie gut das LÖWE-System funktio-

niert, kann der Verbraucher bei jedem Stück Holz erkennen, das

aus den Landesforsten stammt, denn das gesamte Unternehmen

ist nach PEFC zertifi ziert. Das »Programme for the Endorsement of

Forest Certifi kation Schemes« ist die weltweit größte unabhängige

Organisation zur Sicherstellung und kontinuierlichen Verbesserung

einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung unter Gewährleistung

ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards.

NACHHALTIGKEIT

»Mit der Biotopkartierung schaffen wir

landesweit wichtige Grundlagen für den

Arten- und Naturschutz.«

ANDRÉ MÖHLE

Waldbiotopkartierer

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BERUFUNG MIT VISION / / Spezial

Forst« startete im April 2009 landesforstenweit und ist auf drei Jahre

angelegt. Es soll helfen, den Gesundheitszustand der Forstwirte

nachhaltig zu verbessern und Fehlhaltungen auszugleichen. Betreut

durch einen Sport- und Physiotherapeuten trainieren die Forstwirte

eines Forstamtes einmal pro Woche für 90 Minuten. Die Hälfte die-

ser Zeit wird als Arbeitszeit anerkannt. Alle übrigen Beschäftigten

können in ihrer Freizeit ebenfalls an dem Programm teilnehmen.

Stefan Grußdorf, Mitarbeiter im Personalmanagement der Landes-

forsten, ist hoch zufrieden mit den ersten Zwischenergebnissen des

Projektes: »Die Fitness der Forstwirte ist bereits jetzt deutlich mess-

bar gestiegen. Die wöchentlichen Treffen haben außerdem einen

sehr positiven Nebeneffekt: mehr Zusammenhalt, Kommunikation

und Motivation unter allen Mitarbeitern.«

GESUNDHEITSSCHUTZ FÜR FORSTWIRTE

Die manuelle Waldarbeit gehört zu den schwersten körperlichen

Tätigkeiten in der heutigen Berufswelt. Das spiegelt sich auch in

den Ausfallzahlen wider: Von 548 Forstwirten der Landesforsten

sind über 18 Prozent gar nicht oder nur eingeschränkt in der

Holzernte einsetzbar. Besonders die Wirbelsäule steht durch das

Bewegen schwerer Lasten und das Arbeiten in gebückter Haltung

permanent unter einer starken Belastung. Die Folge sind Rücken-

beschwerden und langfristig häufi g eine eingeschränkte Einsatz-

fähigkeit. Deshalb haben die Landesforsten in Zusammenarbeit

mit Sportmedizinern der Universität Göttingen das Bewegungs-

programm »Fit im Forst« entwickelt. Es ist genau auf die speziellen

körperlichen Belastungen der Forstwirte zugeschnitten. »Fit im

SPEZIAL: FIT IM FORST

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Die Weltwirtschaftskrise mit ihren vielfältigen und komplexen Auswirkungen hat im Geschäfts-

jahr 2009 auch die Niedersächsischen Landesforsten nicht verschont. War der Beginn des Jahres

noch geprägt von sehr schlechten Prognosen und nur vagen Hoffnungen auf eine Besserung,

entwickelte sich die zweite Jahreshälfte vergleichsweise erfreulich.

Dementsprechend vorsichtig und zurückhaltend verhielten sich private Verbraucher und die

Wirtschaft. Umfangreiche Sparprogramme kennzeichneten die Planungen der meisten Wirt-

schaftsbetriebe. Diese Zurückhaltung verursachte in allen Branchen bis weit in das Jahr 2009

hinein eine auf niedrigem Niveau stagnierende Nachfrage sowie sinkende Auftragseingänge

und Preise.

Die deutsche Bauindustrie als eine Schlüsselindustrie auf der Nachfrageseite von Holzprodukten

verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 noch einmal gegenüber 2008 um 8,1 % gesunkene Woh-

nungsbauanträge. Zur Mitte des Jahres belebte sich das Wirtschaftsgeschehen aufgrund posi-

tiver Signale und Prognosen wieder deutlich. Die Wohnungsbauanträge des zweiten Halbjahres

stiegen an, sodass daraus im gesamten Jahr 2009 sogar noch eine Steigerung um 1,9 % gegen-

über dem Vorjahr resultierte.

RAHMENBEDINGUNGEN

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Die Wirtschaft insgesamt konnte das schlechte erste Halbjahr nicht mehr ausgleichen. Die

Wirtschaftsleistung (BIP) in Deutschland ist 2009 um 5 % gesunken. In Niedersachsen (mit 4,7 %

leicht besser) bedeutete das den höchsten Rückgang in der Nachkriegszeit. Auch die Konjunk-

turmaßnahmen und die Umweltprämie konnten diese Entwicklung nur in Grenzen beeinfl ussen.

Holzverarbeitendes Gewerbe und Industrie konnten im Soge dieser Entwicklung keine andere

Ausrichtung nehmen. Die deutsche Holzindustrie beklagt für 2009 einen Umsatzrückgang von

12,2 %. Während der Umsatzrückgang der baunahen Bereiche mit 6,8 % noch moderat ausfällt,

sind die Umsätze in der exportabhängigen Holzverpackungsindustrie um 25,4 %, die der Holz-

werkstoffe um 17,5 % oder die der Papierindustrie um 16 % zurückgegangen. Die Möbelindustrie

liegt mit 11,5 % im mittleren Bereich. Alle großen nordeuropäischen, aber auch amerikanischen,

kanadischen und russischen Papier- und Holzbetriebe haben mit befristeten Produktions stopps

oder Kurzarbeitskonzepten auf die deutlich gesunkene Nachfrage reagiert.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

GESCHÄFT UND STRATEGIE

Angesichts der schlechten Rahmenbedingungen sind die NLF mit einer verhaltenen Geschäfts-

prognose in das Jahr 2009 gestartet. Zum Jahresbeginn zeichnete sich ein unerwartet starker

Nachfrage- und Preiseinbruch ab. Daraufhin wurde die ohnehin verhaltene Planung ganz außer

Kraft gesetzt. Und als sich die Lage innerhalb weniger Monate zuzuspitzen drohte, wurde ein

Ergebnissicherungsprogramm mit dem Ziel aufgelegt, noch ein ausgeglichenes Ergebnis zu

sichern. Am Ende des Geschäftsjahres hat es dazu beigetragen, ein leicht positives Betriebser-

gebnis zu erreichen.

Als effektivste Maßnahme im Rahmen des umgesetzten Programms erwies sich das zeitweise

Aussetzen der Holzproduktion. Begleitend wurden weitere Maßnahmen zur Kostensenkung

und zur Ausschöpfung aller Reserven eingeleitet. Dabei wurden vor allem die Forstwirte vorü-

bergehend stärker in den Bereichen Naturschutz und Erholung eingesetzt. Da sich in diesem

Bereich in den Vorjahren ein nicht bearbeitetes Arbeitspensum aufgebaut hatte, fügte sich die

Maßnahme gut in das Gesamtbild ein.

Aufgrund der hohen Fixkosten, die vor allem durch den Personalaufwand geprägt sind, waren

die Anpassungsmöglichkeiten im Verhältnis zum Ausmaß der Krise nur begrenzt. Letztlich

mussten die NLF bei der Ergebnissicherung auf die Konjunkturprogramme und die daraus ab-

geleiteten optimistischen Prognosen zur Wirtschaftsbelebung im 2. Halbjahr vertrauen. Dank

steigender Nachfrage und Preise konnte die Holzproduktion wieder aufgenommen und bis zum

Jahresende auf das Vorjahresniveau gesteigert werden.

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE

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Zwar haben die Maßnahmen gegriffen und das Ergebnis von 2,36 Mio. EUR im Forstwirtschafts-

betrieb ist vor dem Hintergrund der Wirtschaftsentwicklung durchaus als erfolgreiche Schadens-

begrenzung zu bewerten. Unter dem Strich bedeutet es gegenüber 2008 aber eine deutliche

Verschlechterung um 9,3 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen auf den Preiseinbruch (15 %), die

Mengenzurückhaltung (10 % unter Hiebssatz) und daraus folgend den Umsatzrückgang (10 %)

zurückzuführen.

Die anderen von den NLF betriebenen Geschäftsfelder wurden in der Wirtschaftskrise stabilisie-

rend weiterentwickelt und ausgebaut. Das Land Niedersachsen als größter Auftraggeber für die

Tätigkeiten in den Produktbereichen Naturschutz, Erholung, Betreuung sowie Beratung der Land-

kreise stand in vollem Umfang zu den vereinbarten Aufträgen und Leistungen.

Unter Beteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde im Frühjahr 2009 das Leitbild

für das Unternehmen Landesforsten erarbeitet. Für die weitere Entwicklung des Unternehmens

bildet es eine lebendige und zukunftsweisende Basis. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess

(KVP) wurde fortgesetzt. Ein wichtiges Projekt beschäftigte sich mit der zukünftigen Arbeitsor-

ganisation auf der Revierebene. Weitere wichtige Prozesse führten zu einer neuen Dachmarke

»Unsere Naturtalente« für die Erlebniseinrichtungen im Erholungssektor und zu neuen Aufbau-

strukturen in der Presse- und der Umweltbildungsarbeit der NLF.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

GRUNDSÄTZLICHE FESTSTELLUNGEN ZUM GESCHÄFTSVERLAUF

Der Nachfrageeinbruch in der Holzbranche traf nahezu alle unsere Kunden, vor allem aber die,

die sich mit erheblichen Mengen an Rohholz, teils aus den »Kyrill«-Sturmschadgebieten, ver-

sorgt hatten und deren Lagervorräte damit sehr hoch waren. Einige Kunden stellten daraufhin

den Holzeinkauf nahezu ein. Die Situation manifestierte sich dramatisch im Mai in dem Produk-

tionsstopp des größten niedersächsischen Sägewerks (Klausner Adelebsen), das zu den größten

norddeutschen Abnehmern zählt.

Infolge der einbrechenden Mengennachfrage konnten auch die Preise, die trotz des Sturms

2007 durch die hohe Nachfrage in 2008 noch stabil gehalten wurden, auch durch weitere Men-

genrücknahmen nicht mehr gesichert werden. Daher wurden im März 2009 die Holzproduktion

und der Absatz drastisch eingeschränkt, zeitweise nahezu eingestellt.

Zur Ergebnissicherung wurden weitere einschneidende Maßnahmen eingeleitet wie z. B. Verrin-

gerung des Unternehmereinsatzes, Reduzierung des Bestandesbegründungsprogramms, bevor-

zugte Umsetzung von Rückstellungen, Verstärkung der Maßnahmen im Bereich Naturschutz

und Erholung.

Die überraschend deutliche Marktbelebung im Spätsommer wurde umgehend zur Produktion

genutzt. Trotz anziehender Märkte und auch Preise blieb der durchschnittliche Holzpreis für das

Geschäftsjahr am Ende aber etwa 15 % unter dem Holzpreis 2008.

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE

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Das aus dem Sturm 2007 (»Kyrill«) in Nasslagern eingelagerte Holz konnte 2009 nahezu voll-

ständig vermarktet werden. Da die Preise über den bilanziell angesetzten Werten lagen, konnte

daraus ein weiterer wichtiger Beitrag zum Ergebnis 2009 entstehen. Zum Schlussbilanzstichtag

waren die Lagerbestände erstmals seit »Kyrill« wieder auf ein Normalmaß reduziert und betru-

gen nur noch 135 Tsd. Fm.

Der Holzeinschlag betrug 1,53 Mio. Fm und lag damit etwa 15 % unter dem nachhaltigen Hiebs-

satz der NLF. Dank der Verkäufe aus Nasslagerholz wurden insgesamt 1,67 Mio. Fm Holz abge-

setzt.

Die Produktionskosten konnten im Geschäftsjahr auf 20,78 EUR/Fm gesenkt werden. Der ver-

schärfte Wettbewerb im Krisenjahr und die Vergabe der Aufträge an forstliche Unternehmer

unter Anwendung der neu gestalteten AGB Forst haben dazu einen Beitrag geleistet.

Das organisatorisch neu aufgestellte Geschäftsfeld Naturdienstleistungen wurde erfolgreich

ausgebaut und leistete einen wichtigen Beitrag zur Ergebnissicherung.

Die NLF-Services GmbH hat in 2009 eine Umsatzsteigerung um 24 % auf 1,96 Mio. EUR erreicht

und damit einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 266 Tsd. EUR erzielt. Aus den Gewinnen des

Vorjahres 2008 wurden 143 Tsd. EUR an die NLF abgeführt.

Dank der rechtzeitig eingeleiteten Maßnahmen zur Ergebnissicherung und des konjunkturellen

Aufschwungs im 2. Halbjahr wird ein Jahresüberschuss aus operativer Geschäftstätigkeit von

2,53 Mio. EUR ausgewiesen. Unter Berücksichtigung der Abführungen an das Land Niedersach-

sen im Rahmen der Liegenschaftsoffensive sowie der daraus resultierenden außerordentlichen

Erträge und Aufwendungen ergibt sich für 2009 ein Jahresüberschuss von 666 Tsd. EUR.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

ORGANISATION

Organe der Niedersächsischen Landesforsten sind der Verwaltungsrat und der Präsident. Die

Anstalt gliederte sich im Berichtsjahr in die Betriebsleitung mit Sitz in Braunschweig, dezentral

agierende Forstämter, denen Revierförstereien angeschlossen sind, und zwei Servicestellen.

Organisatorisches Grundkonzept ist eine regional zugeschnittene Aufbauorganisation, die über

eine transparente Kommunikation verbunden ist, aber die Entscheidungen so weit wie möglich

dezentral vor Ort belässt. Die Steuerung des Betriebes erfolgt auf allen Ebenen durch Zielverein-

barungen und eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zum 01.07.2009 wurde die Aufbauorganisation verschlankt, indem die Gebietsleitungen Nord

und Süd aufgelöst wurden. Die Aufgaben der Gebietsleitungen wurden auf den Vorstand und

die Abteilungen in der Betriebsleitung übertragen.

Wichtigster Bestandteil der Satzung der Landesforsten sind sieben Geschäftsgrundsätze, in

denen sich die unternehmerische Ausrichtung der Landesforsten dokumentiert:

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE

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GESCHÄFTSGRUNDSÄTZE

(1) Die Niedersächsischen Landesforsten gewährleisten eine nachhaltige Vermögensentwicklung

des übertragenen Eigentums nach kaufmännischen Grundsätzen unter Berücksichtigung aus-

reichender Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.

(2) Die Niedersächsischen Landesforsten betreiben eine nachhaltige Umweltvorsorge, den

Schutz der natürlichen Ressourcen und die Entwicklung des Erholungswertes entsprechend den

Regelungen des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung.

(3) Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist in besonderer Weise dem Gemeinwohl verpfl ich-

tet. Sie richtet sich nach den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen und naturnahen Forstwirt-

schaft und dem Regierungsprogramm zur »Langfristigen Ökologischen Waldentwicklung in den

Landesforsten« (LÖWE).

(4) Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten in allen wichtigen Kernbereichen wie z. B.

Marketing, Kundenorientierung, Betriebsorganisation, biologische und technische Produktion,

Nebennutzungen, Jagd und Naturschutz mit modernen und fortschrittlichen Strategien.

(5) Die Niedersächsischen Landesforsten streben die Entwicklung neuer Geschäftsfelder an. Als

größter Anbieter von Leistungen im Umweltbereich in Niedersachsen treiben sie Entwicklungen

kreativ und innovativ mit Impulsen für die Branche an.

(6) Auf der Grundlage eines modernen und sachgerechten Controllings der Ziele streben die

Niedersächsischen Landesforsten eine stetige und nachhaltige Weiterentwicklung im Sinne eines

kontinuierlichen Verbesserungsprozesses an.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

(7) Ausschlaggebend für eine optimale Zielerreichung ist die Motivation der Beschäftigten.

Diese wird maßgeblich von einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur beeinfl usst.

Die Leistungspotenziale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen bestmöglich eingesetzt

werden. Die Personalentwicklung soll daher insbesondere hinsichtlich der Qualifi kation einer

stetigen Weiterentwicklung unterliegen. Vertrauensvolle Zusammenarbeit und Zielvereinba-

rungen sind wichtige Führungsprinzipien.

GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE

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Im Durchschnitt des abgelaufenen Geschäftsjahres waren insgesamt 1.296 (Vorjahr 1.325), zum

Abschlussstichtag 1.290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Niedersächsischen Landes-

forsten tätig. Sie teilten sich am Jahresende 1.231 Vollerwerbsarbeitsplätze (1.254). Nach Mit-

arbeitergruppen waren dies 477 Beamte, 179 Beschäftigte nach TV-L (Tarifvertrag für den

öffentlichen Dienst der Länder) und 575 Beschäftigte nach TV-Forst (Tarifvertrag zur Regelung

der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Forstwirtschaftlichen Verwaltungen, Einrich-

tungen und Betrieben der Länder). Weitere 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durch

Altersteilzeit oder unbezahlten Urlaub freigestellt.

In den Bereichen Forstamtsbüro, Außendienst und IT wurden insgesamt 27 neue Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter eingestellt. Die Verjüngung der Belegschaft konnte durch diese Maß-

nahmen vorangetrieben werden. Gleichzeitig wurde der erforderliche Personalabbau auch im

Jahr 2009 sozial verträglich fortgeführt. Die Personalreduzierung über alle Beschäftigtengrup-

pen betrug 2,2 % (Vorjahr 2 %). Der Schwerpunkt lag erneut bei der Mitarbeitergruppe der

Forstwirte, wobei wie geplant in erster Linie Forstwirte mit Einsatzbeschränkungen in der Hol-

zernte über die Jobbörse des Landes vermittelt wurden.

Die Niedersächsischen Landesforsten messen der Fortbildung und Qualifi zierung ihrer Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter eine hohe Bedeutung bei. Im Niedersächsischen Forstlichen Bildungs-

zentrum (NFBz) fanden 175 ein- und mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen mit insgesamt

2.325 Teilnehmern bzw. 9.209 Teilnehmertagen statt. Die fachlichen Schwerpunkte lagen in den

Bereichen Waldarbeit, Arbeitstechnik und -organisation, Gesundheitsschutz, Unfallverhütung,

Personalentwicklung, Datenverarbeitung/IuK-Technik sowie Waldökologie und -naturschutz und

Waldinformation/Umweltbildung. Darüber hinaus wurde das gesamte Forstfachpersonal durch

mehrere dezentrale Waldbaulehrwanderungen sehr umfassend geschult.

PERSONAL UND PERSONALENTWICKLUNG

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Die Ausbildung zum Forstwirt und in den Vorbereitungsdiensten für den gehobenen und den

höheren Forstdienst wurde in unverändertem Umfang fortgeführt. Einschließlich der Fortbil-

dung zum Forstwirtschaftsmeister wurden 40 Ausbildungslehrgänge mit 5.567 Teilnehmertagen

durchgeführt. Unser im Dezember 2007 gestartetes Projekt zur Förderung der Gesunderhaltung

der Forstwirte mit der Bezeichnung »Fit im Forst« wurde nach erfolgreich abgeschlossener

Erprobungsphase im April 2009 auf alle Forstämter ausgeweitet. Das Projekt wird weiterhin

wissenschaftlich durch die Universität Göttingen begleitet und zeigt erste messbare Erfolge.

Drei Forstwirte nahmen an den Qualifi kationslehrgängen zum Forstwirtschaftsmeister teil. Die

Abschlussprüfung wird 2010 stattfi nden.

Der KVP-Prozess wird weiterhin durch den monatlich tagenden KVP-Lenkungsausschuss unter

Leitung des Präsidenten koordiniert. Auch im Jahr 2009 wurde die Unternehmensentwicklung

wesentlich durch die Aktivitäten der derzeit neun aktiven KVP-Arbeitsgruppen vorangetrieben.

Die Projektaufträge, Zwischen-, Abschluss- und Umsetzungsberichte hierzu sind transparent und

zeitnah für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Intranet dargestellt. Im Jahr 2009 haben

die Arbeitsgruppen zur »Optimierung der Forstpfl anzenbeschaffung« sowie zum »Geschäftsfeld

Naturdienstleistungen« ihre Abschlussberichte vorgelegt. Für den Geschäftsbereich der Natur-

dienstleistungen wurden fünf Mitarbeiter ausgewählt, die nun berufsbegleitend hierfür qualifi -

ziert werden.

Auf der Grundlage einer umfassenden Evaluation wurden die in der Betriebsleitung bestehenden

Gebietsleitungen Nord und Süd zum 01.07.2009 aufgelöst. Die wahrgenommenen Aufgaben

mussten in neue Abläufe organisiert werden, wobei sowohl die dezentral regionalen wie auch

die zentral funktionalen Verantwortlichkeiten gestärkt wurden.

PERSONAL UND PERSONALENTWICKLUNG

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Schwerpunkt der Organisationsentwicklung im Berichtsjahr war die Umsetzung der neuen Kon-

zeption für die Bereiche Kommunikation und Waldpädagogik. Die Unternehmenskommunikation

wurde mit fünf regionalen Pressesprechern neu organisiert. Für die Umweltbildung wurde in

Form von zehn Waldpädagogikzentren ebenfalls eine neue Struktur geschaffen. Beide Bereiche

wurden auch inhaltlich im Sinne der Unternehmensstrategie und der Kundennachfrage neu

ausgerichtet.

In den Forstämtern Rotenburg, Seesen, Unterlüß und Göhrde wurde jeweils eine Revierförsterei

zum Jahresende aufgelöst. In einem mehrtägigen Workshop hat eine Arbeitsgruppe wichtige

Grundlagen für eine im kommenden Jahr auszuarbeitende Strategie zur »Weiterentwicklung

der Arbeitsorganisation auf der Revierebene« erarbeitet. Das Oberziel hierbei soll eine Flexibili-

sierung der Arbeitskosten und der Arbeitsorganisation sein, um künftig besser auf Marktschwan-

kungen reagieren zu können.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Obwohl der Umsatz im Sog der Wirtschaftskrise gegenüber dem Vorjahr um etwa 10 % auf

95 Mio. EUR sank, konnten die Niedersächsischen Landesforsten das Geschäftsjahr mit schwar-

zen Zahlen abschließen. Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen ist das erreichte

Ergebnis durchaus als gut zu bewerten. Ohne die in der zweiten Jahreshälfte spürbar erholten

Märkte wäre dies so nicht möglich gewesen. Die erfolgreiche Aufl ösung der Nasslager war ein

Grund für die deutliche Verringerung der Vorräte zum Ende des Geschäftsjahres 2009 (fast 50 %

gegenüber dem Vorjahr). Ebenso sind die Forderungen aus Lieferung und Leistung um rund

5 Mio. EUR zurückgegangen. Anlagevermögen und Eigenkapital minderten sich im Berichtszeit-

raum durch die fortgesetzte Veräußerung von Liegenschaften und Abführung der Erlöse an das

Land Niedersachsen (Liegenschaftsoffensive) sowie eine Abführung von 60 % des operativen

Gewinns.

Das Guthaben der NLF bei Kreditanstalten verringerte sich um 1,9 Mio. EUR. Der geringe Zins-

satz von durchschnittlich 0,66 % ließ das Finanzergebnis um fast 80 % gegenüber dem Vorjahr

einbrechen. In Summe schrumpfte das Finanzergebnis um 1,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.

DARSTELLUNG DER LAGE

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ÄNDERUNGEN DER WESENTLICHEN

BILANZPOSITIONEN IM JAHRESVERGLEICH

2009

Tsd. Euro

Aktiva

Anlagevermögen

davon immobiles Anlagevermögen

Umlaufvermögen

Vorräte

Forderungen

Guthaben bei Kreditinstituten

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

Passiva

Eigenkapital

Eigenkapital

satzungsmäßige Rücklage

zweckgebundene Rücklage PB 2 – 5

Jahresüberschuss/-fehlbetrag

davon aus operativem Geschäft

Sonderposten mit Rücklagenanteil

Rückstellungen

Verbindlichkeiten

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzsumme

969.264

951.184

10.097

17.069

52.823

1.883

1.051.136

991.926

11.578

1.344

9.123

14.691

494

24.303

10.937

1.431

1.051.136

Änderung

Tsd. Euro

2008

Tsd. Euro

966.853

947.832

5.753

11.671

50.893

1.914

1.037.085

984.858

16.254

4.345

666

2.533

632

17.309

10.496

2.526

1.037.085

– 2.411

– 3.352

– 4.343

– 5.398

– 1.929

31

– 14.051

– 7.069

4.676

3.001

– 8.457

– 12.159

138

– 6.994

– 441

1.095

– 14.051

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Die Nettowertschöpfung des Unternehmens Landesforsten betrug im Berichtsjahr 54,1 Mio. EUR

(Vorjahr 63 Mio. EUR). Auch in dem durchaus schwierigen Jahr konnten die an private Unter-

nehmen vergebenen Dienstleistungen mit 25,3 Mio. EUR fast genau auf dem Vorjahresniveau

(25,4 Mio. EUR) gehalten werden.

RÜCKLAGEN

Die satzungsmäßige Risikorücklage wurde aus dem operativen Gewinn 2008 durch Beschluss

des Verwaltungsrates um 4,7 Mio. EUR auf 16,3 Mio. EUR erhöht. Damit ist angesichts der

Risiken und der erreichten Fortschritte ein Rückgriff in begrenzt kritischen Lagen möglich, die

bedeutenden Risikopositionen können damit aber noch nicht hinreichend abgesichert werden.

Die zweckgebundene Rücklage im PB 2 – 5 wurde um 3 Mio. EUR erhöht.

INVESTITIONEN

Die Niedersächsischen Landesforsten investierten im Berichtsjahr rund 7,7 Mio. EUR, darin sind

3,3 Mio. EUR (43 %) für Investitionen in immobiles Anlagevermögen enthalten. Die Investitionen

lagen somit rund 700 Tsd. EUR über der Summe der Abschreibungen.

DARSTELLUNG DER LAGE

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70

71

5 % Arbeitsmaschinen

12 % Aufstockender Bestand

19 % Grundstücke

8 % BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges

4 % Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte

25 % Anlagen im Bau

15 % Pkws, Busse

8 % Grundstücks-einrichtungen (Wege …)

5 % Gebäude und bauliche Anlagen

INVESTITIONEN INKLUSIVE IMMOBILIEN IM GESCHÄFTSJAHR 2009 // in Tsd. Euro Summe Anlagenzugang 7.741.493 EUR

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Im Berichtsjahr wurde insbesondere in den Bestand der Betriebsfahrzeuge (Pick-ups, Doppel-

kabinen und Busse für Forstwirte und Jugendwaldeinsatz) investiert. Ferner wurde ein Hang-

forwarder beschafft. Bei den Dienstkraftfahrzeugen für den Forstamts- und Reviereinsatz wur-

den nur einzelne Ersatzbeschaffungen durchgeführt, hier sind für das GJ 2010 wieder stärkere

Investitionen geplant.

Bei den Anlagen im Bau ist die Installation des Automatischen Waldbrandfrüherkennungs-

systems (AWFS) der größte Posten. Im Forstamt Saupark ist in den Bau einer Kleinraubtieranlage

und eines Fleischhauses investiert worden.

Wald wurde nur im geringen Umfang von 39 ha zur Arrondierung angekauft. Davon sind 21 ha

von der Bundesstraßenverwaltung kostenneutral übertragen worden.

Die Investitionsquote der abzuschreibenden Anlagegüter lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei

48 % (Vorjahr 95 %). Dieses Verhältnis liegt zum einen in der relativ geringen Investition bei den

Fahrzeugen und zum anderen in den weiterhin hohen Abschreibungen der Grundstückseinrich-

tungen und Arbeitsmaschinen begründet.

DARSTELLUNG DER LAGE

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73

634.026

272.414

425.382

1.174.424

361.238

506.044

1.504.154

890.822

1.972.989

– 161.712

BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges

Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen und Geräte

Arbeitsmaschinen

Pkws, Busse

Gebäude und bauliche Anlagen

Grundstückseinrichtungen (Wege …)

Grundstücke

Aufstockender Bestand

Anlagen im Bau

Sonderposten mit Rücklagenanteil

ZUGÄNGE IM ANLAGEVERMÖGEN NACH ANLAGEGRUPPEN 2009 // in Tsd. Euro

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

DARSTELLUNG DER LAGE

LIQUIDITÄT

Die Liquidität der Niedersächsischen Landesforsten hat sich im Laufe des Geschäftsjahres ver-

schlechtert. Erstmals wird ein negativer Cashfl ow ausgewiesen. Die Zahlungsfähigkeit der Nie-

dersächsischen Landesforsten ist jedoch nach wie vor hoch. Liquide Mittel zur Deckung aller

kurzfristigen Verbindlichkeiten zum Schlussbilanzstichtag wie Rückstellungen, Verbindlichkeiten

und passive Rechnungsabgrenzungsposten sind vorhanden. Auswirkungen aufgrund geänderter

Kreditkonditionen für die Niedersächsischen Landesforsten bestehen nicht, da über geringe

Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung sowie erhaltene Anzahlungen hinaus keine wei-

teren Verbindlichkeiten bestehen. Der Cashfl ow vor Gewinnabführung lag bei 7.084.766 EUR

und blieb damit 6,3 Mio. EUR hinter dem Cashfl ow des Vorjahres zurück. Der Zahlungsmittel-

bestand nahm um 1,9 Mio. EUR ab, das Guthaben bei Kreditinstituten lag Ende des Geschäfts-

jahres bei 50.893.427 EUR.

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CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2009 // in Tsd. Euro 2008

Jahresüberschuss

Abschreibungen

Veränderung der Rückstellungen

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens

Veränderung Working Capital

Vorräte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

sowie anderer Aktiva

Forderung Umsatzsteuer

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

geleistete Anzahlungen

Veränderung der

sonstigen Vermögensgegenstände

Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen

sonstigen Verbindlichkeiten

aktiven Rechnungsabgrenzungsposten

passiven Rechnungsabgrenzungsposten

Sonderposten mit Rücklagenanteil

Korrekturposten

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

– 8.457

– 258

– 516

2.661

444

– 3.827

0

– 132

8.224

8

588

– 5.910

34

1.853

499

– 216

0

– 5.004

2009 Differenz

666

7.016

– 6.994

– 7.937

4.340

5.154

0

88

– 423

3

155

456

– 474

– 31

1.095

138

0

3.253

9.123

7.274

– 6.478

– 10.598

3.896

8.981

0

219

– 8.647

– 5

– 433

6.366

– 508

– 1.883

596

354

0

8.257

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

0

– 9.987

0

15.144

5.157

0

0

0

13.414

– 7.615

5.799

47.024

52.823

CASHFLOW IM GESCHÄFTSJAHR 2009 // in Tsd. Euro 2008

Investitionen

in immaterielle Anlagen

in Sachanlagen

in Finanzanlagen

Anlageabgänge

Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Veränderung Fremdkapital

Eigenkapitalanpassung

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Cashflow vor Gewinnabführung

Gewinnabführung

Cashflow

Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres

Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres

0

2.246

0

– 4.071

– 1.825

0

500

500

– 6.329

– 1.400

– 7.728

5.799

– 1.929

2009 Differenz

0

– 7.741

0

11.073

3.332

0

500

500

7.085

– 9.014

– 1.929

52.823

50.893

DARSTELLUNG DER LAGE

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76

77

Der weitere Abbau von Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie eine höhere Gewinn -

abführung waren wesentlich für einen um 7,7 Mio. EUR geringeren Cashfl ow als im Vorjahr

verantwortlich.

Ähnlich wie im Geschäftsjahr 2008 sind die Veränderungen im Working Capital gekennzeichnet

durch Zugänge von Finanzmitteln aus dem Abbau von Vorräten und Forderungen sowie Aus-

zahlung von Verbindlichkeiten.

Der Cashfl ow aus laufender Geschäftstätigkeit weist einen Zugang an liquiden Mitteln in Höhe

von 3,3 Mio. EUR (minus 5,0 Mio. EUR gegenüber 2008) aus. Bereinigt um den Sondereffekt

eines Zugangs von Fördermitteln aus dem EU-Solidaritätsfonds bewegt sich der Cashfl ow aus

laufender Geschäftstätigkeit nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Durch hohe Anlagenab-

gänge als Folge der Liegenschaftsoffensive einerseits und zurückhaltende Investitionstätigkeit

im Berichtsjahr (minus 2,2 Mio. EUR gegenüber 2008) andererseits, weisen die NLF wiederholt

einen positiven Cashfl ow aus Investitionstätigkeit auf. Der weitere Aufbau von Rücklagen aus

dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2008 beließ 7,7 Mio. EUR an Zahlungsmitteln im

Unternehmen, 3,3 Mio. EUR mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Geprägt durch die konjunkturelle Entwicklung haben die Niedersächsischen Landesforsten mit

1,53 Mio. Fm deutlich weniger Holz eingeschlagen und vermarktet als geplant. Diese markt-

angepasst notwendige Reaktion hat das Unternehmen verkraften können, aber gleichzeitig ein

besseres Ergebnis verhindert. Der Umsatz aus dem Holzverkauf sank gegenüber dem Vorjahr

um 10 Mio. EUR auf rd. 75 Mio. EUR.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

DARSTELLUNG DER LAGE

Unsere Nadelholzkunden gerieten mit ihren Produkten so stark unter Druck, dass sie mit Kurz-

arbeit und Annahmestopp von bereits vertraglich abgesicherten und in Lieferpläne eingestellten

Mengen reagierten. In der Folge brach die Produktion von Nadelholz im Februar/März 2009

fast völlig ein. Nur wenige Verträge zu sinkenden Preisen sicherten die Auslastung der eigenen

Maschinen und sorgten für einen gewissen Mindestumsatz. Dank der Belebung in der zweiten

Jahreshälfte stabilisierten sich die Preise wieder etwas. Dennoch sank der Durchschnittspreis des

Gesamtjahres auf 44,57 EUR/Fm, was gegenüber dem Vorjahr (51,96 EUR/Fm) einen Rückgang

von 14 % oder 7,39 EUR/Fm bedeutet.

Während der Sommermonate versuchten unsere Kunden in fast allen Bereichen, vorrangig ihre

eigenen Lagerbestände an Fertig- und Halbwaren zu vermarkten und abzubauen. Gleichzeitig

kauften sie wenig bis kein neues Holz ein, um die eigene Situation zu stabilisieren und vorran-

gig ihre Liquidität zu sichern.

Mit Beginn des Sommers entstand eine zunächst vorsichtige, dann lebhafte Nachfrage vor-

wiegend nach Nadelsägeholz und -industrieholz. Dadurch gelang es uns, neben dem frischen

Einschlag auch die Wasserlagerhölzer aus »Kyrill« mit einer Gesamtmenge von 140.000 Fm zu

vermarkten. Die Menge des verwerteten Holzes stieg dadurch auf 1,67 Mio. Fm.

Die Laubstammholzkunden zeigten sich zu Beginn der Saison nach wie vor vorsichtig und

zurückhaltend. Bei der Eiche konnte ein großer Teil des geplanten Mengenabsatzes gesichert

werden, sodass fast die Vorjahresmenge vermarktet wurde, jedoch zu einem um 25 % gerin-

geren Durchschnittspreis. Die Submissionen des Frühjahrs hatten bei der Eiche deutliche Preis-

einbrüche bei bereits reduziertem Mengenangebot gebracht. Der deutlichste Einbruch zeigte

sich bei der Buche, von der insgesamt nur 360.000 Fm verkauft werden konnten. Dies entspricht

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78

79

lediglich 70 % der nachhaltig lieferbaren Buchenmenge. Glücklicherweise war es der Disziplin

aller Waldbesitzarten und Kunden zu verdanken, dass am Ende der Laubholzsaison wenige

unverkaufte Hölzer den Markt belasteten, was die Preise für die Wintersaison bei der Buche

stabilisiert und bei der Eiche nach oben entwickelt hat.

Der Einschlag von Fichte und Kiefer verlief auf Hiebssatzniveau. Insgesamt waren bei den Kie-

fernabschnitten mit 5 EUR/Fm und bei den Nadelindustriehölzern mit 2 – 3 EUR/Fm die stärksten

Preiseinbußen zu verzeichnen.

Wie auch schon in den Vorjahren stützte die stabile Brennholznachfrage als Substitut den Laub-

industrieholzpreis ein wenig ab. Im Geschäftsjahr 2009 wurden fast 200.000 Fm Brennholz

vermarktet. Die Preise schwankten je nach Vermarktungsregion, Übergabeort, Bearbeitungs-

zustand und Holzart erheblich.

Besonders dynamisch hat sich die Vermarktung der Holzhackschnitzel entwickelt, von denen

mittlerweile 180.000 Srm bzw. 60.000 Fm zu einem Preis von durchschnittlich etwa 8,70 EUR/Fm

vermarktet werden.

Am Ende des Jahres sind 135.000 Fm als Lagerbestand unverkauft in das Jahr 2010 übernommen

worden, was etwa einer monatlichen Einschlagsmenge eines Normaljahres entspricht und das

Risiko deutlich minimiert.

Die Aufarbeitungskosten gingen um rd. 2,70 EUR/Fm auf 20,78 EUR/Fm zurück. Sowohl das

umgestellte Vergabeverfahren als auch die angespannte Marktlage bei den forstlichen Lohn-

unternehmern in den Hauptkrisenmonaten werden eine Rolle hierbei gespielt haben.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

DARSTELLUNG DER LAGE

Aufgrund des im Frühjahr 2009 aufgelegten Sparprogramms wurde der Wegebau deutlich redu-

ziert und schließt mit einem Aufwand von 4,2 Mio. EUR ab. Die Wegeschäden aus »Kyrill« sind

damit überwiegend behoben.

Im Bereich des sonstigen Forstbetriebs wurden gegenüber 2008 Einsparungen in Höhe von fast

5 Mio. EUR realisiert, was den Aufwand auf 28,1 Mio. EUR reduzierte. Der Schwerpunkt lag wie

in den Vorjahren bei der Walderneuerung. Es wurden 5,8 Mio. Pfl anzen zur nachhaltigen Siche-

rung der Waldverjüngung gepfl anzt.

Die Einnahmen der Liegenschaftsverwaltung setzten sich zusammen aus den Mieten für Dienst-

und Landesmietwohnungen und sonstige Gebäude, Gestattungsentgelten für Abbau-, Land-

pacht- und Leitungsverträge, Entgelten für sonstige Gestattungen und Funkstationen sowie

Erbbauzinsen. Hinzurechnen kann man die Friedwaldeinnahmen, die aber in der NLF-Services

GmbH verbucht werden. Erstmals seit dem 01.01.2005 sind die Einnahmen dieser »non wood

products« nur noch unwesentlich gestiegen. Nachdem die jährliche Steigerungsrate in den Jah-

ren 2006, 2007 und 2008 jeweils zwischen 10 und 15 % lag, betrug sie inkl. Friedwaldeinnahmen

im Jahr 2009 nur noch 0,5 %. Lässt man letztere unberücksichtigt, sind die Einnahmen gegen-

über dem Vorjahr um 1% gesunken.

Die Erträge aus Bodenabbauverträgen bleiben mit 45 % die bedeutendste Einnahmequelle in

diesem Bereich. Da die Nachfrage nach Splitten, Beton und Kalk für die Stahlproduktion kon-

junkturbedingt gesunken ist, wurde weniger Material abgebaut. Dementsprechend wurden

weniger Förderzinsen an die NLF abgeführt. Ähnlich konjunkturell verursachte Rückgänge der

Einnahmen waren bei den Leitungsverträgen und sonstigen Gestattungen zu beobachten.

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Das Geschäftsfeld Jagd stand im vergangenen Jahr im Mittelpunkt der Betriebsanalyse. Die

Analyse der verschiedenen Forstamtsstrategien hat interessante Ansatzpunkte für eine konti-

nuierliche Verbesserung dieses Geschäftsfeldes erbracht, das untrennbar mit der Umsetzung

unserer naturalen LÖWE-Ziele verbunden ist. An der Strategie der marktangepassten Erhöhung

des Anteils verpachteter Flächen und der Ausweitung des jagdlichen Engagements privater

Jagderlaubnisscheininhaberinnen und -inhaber werden wir festhalten.

Das Ergebnis im Geschäftsfeld Jagd hat sich 2009 auf 127 Tsd. EUR verbessert. Dabei lag der

Ertrag um rund 5 % unter dem Vorjahr, weil einerseits die Wildpreise weiter nachgaben und

andererseits die Schwarzwildstrecke nach dem Rekordjahr 2008 zyklisch rückläufi g war. Ergebnis-

verbessernd wirkten sich hingegen die überproportional gesunkenen Ausgaben aus. Die Be-

wältigung der »Kyrill«-Folgen und die damit verbundenen erhöhten Aufwendungen scheinen

damit überwunden zu sein.

Auf der anderen Seite verursachen überhöhte Wildbestände in einzelnen Landesteilen nach

wie vor erhebliche Schäden an Bäumen und Beständen, sodass eine konsequente Wildbestands-

regulierung auf unseren Flächen auch zukünftig notwendig ist. Dieses zeigt sich in den weiter

ansteigenden Abschusszahlen für Rotwild vor allem zwischen Celle und Uelzen und Damwild

fast im gesamten Land. Durch die »Kyrill«-bedingten Freifl ächen hat sich das Nahrungsangebot

zudem insbesondere für die verbeißenden Schalenwildarten wie Rot- und Rehwild deutlich ver-

bessert. Gerade auf diesen Flächen sind intensive jagdliche Aktivitäten zur Sicherung der Kultur-

investitionen auch wirtschaftlich vorrangig.

Auch die Betreuungswälder haben sich beim Holzeinschlag marktkonform zurückgehalten.

30 % weniger Holzernte führten zu Einnahmeeinbußen der NLF.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

DARSTELLUNG DER LAGE

LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT

Im Geschäftsjahr 2009 haben die Niedersächsischen Landesforsten 10,2 Mio. EUR für die Veräu-

ßerung von Liegenschaften erlöst. Die Veräußerungen setzen sich zusammen aus 0,6 Mio. EUR

aus dem Verkauf entbehrlicher bebauter Immobilien (fünf Gebäude) sowie 5,2 Mio. EUR aus

dem Verkauf von zwei arrondierten Waldfl ächen mit 135 ha und 254 ha Größe. Der Erlös

aus der Veräußerung von Streubesitz für Waldfl ächen zwischen 0,1 ha und 37 ha betrug für

ca. 70 Objekte 4,4 Mio. EUR. Im Zuge von Flurbereinigungsverfahren wurden Flächen in nennens-

wertem Umfang mit der Bundesimmobilienanstalt und der Stiftung Braunschweigischer Kultur-

besitz arrondierend getauscht. 2009 stehen dem Verkauf von 532 ha Eigentum Arrondierungs-

ankäufe von insgesamt 39 ha gegenüber. Davon wurden rd. 21 ha im Bereich des Nds. Forst amtes

Fuhrberg von der Bundesstraßenverwaltung kostenneutral übertragen. Im Zuge der Verwer-

tungsoffensive wurden 9,3 Mio. EUR an das Land Niedersachsen abgeführt.

Die in den vergangenen fünf Jahren veräußerten Flächen können der nachfolgenden Tabelle

entnommen werden.

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82

83

LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT IN DEN LANDESFORSTEN

DER JAHRE 2005 BIS 2009 / / > 200 ha75 – 200 ha

Jahr

2005

2006

2007

2008

2009

Summe

Jahr

2005

2006

2007

2008

2009

Summe

1.140 ha

484 ha

335 ha

219 ha

254 ha

2.432 ha

520 ha

103 ha

326 ha

89 ha

135 ha

1.173 ha

1.770 ha

89 ha

125 ha

110 ha

39 ha

2.133 ha

2.260 ha

1.413 ha

1.057 ha

770 ha

535 ha

6.035 ha

600 ha

826 ha

396 ha

462 ha

146 ha

2.430 ha

< 75 ha Summe

Liegenschaftsankäufe

Liegenschaftsverkäufe

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Die schwache konjunkturelle Lage bildet sich in der Entwicklung der Erträge der Niedersäch-

sischen Landesforsten besonders deutlich ab. Der Rückgang der Erträge aus Holzverkäufen

(– 11 %) spiegelt den Rückgang des Gesamtumsatzes des Unternehmens (– 10 %) in etwa wider.

Die Erträge aus den anderen Geschäftsfeldern, in denen sich auch die Einnahmen aus Natur-

dienstleistungen befi nden, haben sich bei einer leichten Reduzierung vergleichsweise stabil

auf dem im Jahre 2008 erwirtschafteten hohen Stand gehalten (2008 + 226 %, 2009 – 6 %).

Der Rückgang bei den Entgelten für die Betreuungsdienstleistungen liegt vor allen Dingen in

der zurückhaltenden Holzernte begründet. Die an die Holzernte gekoppelten Betreuungsent-

gelte sanken gegenüber dem Vorjahr um 301 Tsd. EUR. Gleichzeitig stieg der Personal- und

Sachaufwand um 5 %, sodass sich das Ergebnis um 380 Tsd. EUR verschlechtert hat.

Die erfreuliche Umsatzentwicklung mit der NLF-Services GmbH resultiert aus gestiegenen

Friedwaldumsätzen, der Erweiterung der Forsteinrichtungsaktivitäten des NFP und der Pfl an-

zenvermarktung der FSB.

Der Verkauf des Holzes aus den Nasslagern hat sich positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge werden – wie bisher auch – von den Finanzhilfen des Landes

Niedersachsen für die Produktbereichen 2 – 5 in Höhe von derzeit 24 Mio. EUR dominiert.

ERTRAGSLAGE

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ENTWICKLUNG DER ERLÖSE UND ERTRÄGE NACH KONTEN // in Euro Veränderung2009

Holzernte und -verkauf (inkl. Brennholz)

Nebennutzung (ohne Brennholz)

Liegenschaften

Jagd

Sicherung der Erholungsfunktion

Betreuungsentgelte

Umsatzerlöse Sonstige

Beteiligungserträge Jagdgenossenschaften

Umsatzerlöse NLF-Services GmbH

Summe Umsatzerlöse

Bestandsveränderungen Vorräte

Sonstige betriebliche Erträge

Summe Erlöse und Erträge

– 9.572.314

– 204.489

53.375

– 251.114

52.430

– 300.983

– 173.207

19.945

174.886

– 10.201.472

449.389

– 6.759.296

– 17.410.157

– 11

– 6

1

– 5

3

– 15

– 15

35

17

– 10

12

– 19

– 13

74.198.944

3.246.142

6.332.619

5.280.671

1.597.145

1.752.087

1.004.449

77.414

1.232.500

94.721.971

– 4.334.520

28.705.201

119.092.652

2008 in %

83.771.259

3.450.632

6.279.244

5.531.785

1.544.715

2.053.070

1.177.656

57.469

1.057.614

104.923.443

– 3.885.130

35.464.497

136.502.809

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

2009

2008

2007

2006

2005

95.992

108.854

130.818

90.680

72.879

AUFWANDSSTRUKTUR

GESAMTAUFWAND

Die Summe der Aufwendungen vor Zinsen und Steuern beläuft sich auf 116,4 Mio. EUR

und liegt damit 6,3 Mio. EUR (– 5 %) unter der des Vorjahres. Ausschlaggebend für diesen Rück-

gang ist der geringere Materialaufwand, insbesondere für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe.

PERSONALAUFWAND

Der Aufwand für Personal liegt im GJ 2009 mit 65,4 Mio. EUR auf Vorjahresniveau

(65,3 Mio. EUR). In Relation zum gesunkenen Gesamtaufwand stieg der Anteil des Personal-

aufwandes demnach leicht auf 56 % an (2008 53 %).

Die Gesamtleistung je Mitarbeiter sank bedingt durch den Umsatzrückgang um rund

13 Tsd. EUR auf 96 Tsd. EUR.

GESAMTLEISTUNG JE MITARBEITER/- IN (VZE) IN DEN JAHREN 2005 BIS 2009 // in Tsd. Euro

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SOZIALABGABEN

23 % der Personalaufwendungen stellen Sozialabgaben dar (2008: 25 %). Neben den Arbeit-

geberanteilen zu Sozialversicherungen bei den Tarifbeschäftigten führten wir 6,6 Mio. EUR an

Pensionslasten für Beamte an das Land Niedersachsen ab. Zusätzlich beteiligten wir uns mit

118 Tsd. EUR an der Versorgungsrücklage des Landes Niedersachsen.

MATERIALAUFWAND

Der Materialaufwand ging im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 28,8 Mio. EUR zurück, der nied-

rigste Wert seit Gründung der Niedersächsischen Landesforsten. Der Rückgang um 2,9 Mio. EUR

begründet sich aus dem schwachen Start in das Jahr 2009. So führte zum Beispiel die geringe

Auslastung der Holzerntemaschinen zu Einsparungen bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen

von 45 % gegenüber dem Vorjahr. Außerdem entfalteten einige Rückstellungsmaßnahmen ihre

aufwandsmindernde Wirkung.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen ist gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant bei

25,3 Mio. EUR (Vorjahr 25,4 Mio. EUR) geblieben.

Die Niedersächsischen Landesforsten zahlten im Berichtsjahr insgesamt 1,2 Mio. EUR an Wasser-

und Bodenverbände. Diese Aufwendungen belasten jeden Hektar Holzbodenfl äche des Unter-

nehmens mit durchschnittlich über 4 EUR, örtlich mit Werten bis 25 EUR/ha. Als Flächeneigen-

tümer sind wir zu diesem Umlageverfahren gesetzlich gezwungen, obwohl den Beiträgen keine

entsprechenden Leistungen gegenüberstehen und das Finanzierungsverfahren notwendige

Reformen in der Verbandslandschaft verhindert.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen der NLF betrugen im Berichtsjahr 2009 rund

7 Mio. EUR (7,3 Mio. EUR in 2008). Während die Abschreibungen auf Arbeitsmaschinen durch

Ersatzbeschaffungen von Harvestern um 199.978 Tsd. EUR gestiegen sind, war für die Betriebs-

und Geschäftsausstattungen (– 80.000 EUR), die Werkzeuge und Maschinen (– 144.000 EUR) so-

wie für die Grundstückseinrichtungen (– 189.000 EUR) ein deutlich geringerer Abschreibungsauf-

wand zu verzeichnen. Als Gründe hierfür sind u. a. auslaufende Abschreibungen zu nennen. Die

Abschreibungen für Pkws/Busse (+315.082 EUR) sowie für die Gebäude und bauliche Anlagen

stiegen hingegen an. Gründe hierfür sind neu beschaffte Pkws und Maschinen sowie Neu- und

Ausbauten von Gebäuden. Die Grundstückseinrichtungen verursachen mit 2,8 Mio EUR 40 % der

Abschreibungen auf das Anlagevermögen. Die Abschreibungshöhe auf Forderungen durch Ein-

zel- und Pauschalwertberichtigungen im Berichtsjahr 2009 beträgt 301 Tsd. EUR. Durch einzelne

Wertberichtigungen wurde möglichen Forderungsausfällen bei bestimmten Kunden Rechnung

getragen. Offene Forderungen, bei denen der Erhalt des Geldes durch deutliche Fälligkeits-

überschreitung zweifelhaft ist, wurden in Abhängigkeit ihrer Dauer der Überschreitung pau-

schal wertberichtigt.

AUFWANDSSTRUKTUR

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BGA, EDV, Kommunikation, Sonstiges

Werkzeuge, Technische Anlagen, Maschinen, Geräte

Arbeitsmaschinen

Pkws, Busse

Gebäude und bauliche Anlagen

Grundstückseinrichtungen (Wege …)

Grundstücke

Aufstockender Bestand

Anlagen im Bau

Sonderposten mit Rücklagenanteil

Summe

Summe ohne Sonderposten

Immobiles Anlagevermögen

Summe ohne Immobilien und Sonderposten

ÄNDERUNGEN DER BUCHWERTE IM ANLAGEVERMÖGEN

NACH ANLAGEGRUPPEN GJ 2009 // in Euro AbschreibungZugänge AHK

26.366

28.168

337.794

192.477

267.730

106.535

2.758.192

5.226

0

0

3.722.487

3.722.487

3.137.683

584.804

634.026

272.414

425.382

1.174.424

361.238

506.044

1.504.154

890.822

1.972.989

– 161.712

7.741.493

7.903.205

3.262.258

4.479.235

363.954

313.170

1.128.907

1.203.057

947.082

3.060.254

0

0

0

– 23.761

6.992.662

7.016.424

3.640.813

3.351.850

1.036.662

1.847.295

4.622.500

4.425.760

20.531.302

25.780.256

906.520.437

3.554.813

945.072

– 494.376

968.769.721

969.264.096

956.386.808

12.382.912

Restbuchwert

zu Beginn des GJ Abgänge AHK

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

RÜCKSTELLUNGEN

Die Summe aller Rückstellungen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7 Mio. EUR auf

17,3 Mio. EUR zurückgegangen.

Die Inanspruchnahme wird weiterhin geprägt durch die Umsetzung von Instandhaltungsrück-

stellungen durch Walderneuerungsmaßnahmen sowie Wiederherstellung des Wegezustandes

mit insgesamt 4,2 Mio. EUR. Rückstellungen für Personalaufwendungen wurden für Gehalts-

zahlungen von Personal in der Freistellungsphase der Altersteilzeit mit einem Umfang von

2,6 Mio. EUR und für Urlaub in Höhe von 3,4 Mio. EUR in Anspruch genommen. Weiterhin wur-

den Kompensationskalkungen von versauerten Oberböden mit einem fi nanziellen Umfang von

1,2 Mio. EUR als Rückstellungen für besondere Aufwendungen aufwandsmindernd gebucht.

Dem gegenüber sind ein Zugang als Urlaubsrückstellung von 3,2 Mio. EUR sowie Aufstockungen

von Altersteilzeitrückstellungen durch Neuverträge sowie Neubewertung mit einem Umfang

von 2,3 Mio. EUR zu verzeichnen. Für Bodenschutzkalkungen haben wir erneut 1,2 Mio. EUR im

abgelaufenen Geschäftsjahr für besondere Aufwendungen zurückgestellt. Für den Bereich Wald-

erneuerung und Wegeinstandhaltung wurden in Voraussicht auf das für den Jahresabschluss

2010 verbindliche Bilanzmodernisierungsgesetz (BilMoG) keine neuen Wahlrückstellungen ge-

bildet. Für Walderneuerungsmaßnahmen sind aufgrund noch nicht durchgeführter Maßnahmen

2,3 Mio. EUR in das Jahr 2010 übernommen worden. Die Neubildung in diesem Bereich resultiert

ausschließlich aus Pfl ichtrückstellungen für unterlassene Instandhaltungsmaßnahmen.

AUFWANDSSTRUKTUR

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Tabelle 6: Entwicklung der Rückstellungen der Landesforsten im GJ 2007

ENTWICKLUNG DER RÜCKSTELLUNGEN

DER LANDESFORSTEN IM GJ 2009 // in Euro

1. Pensionsrückstellungen

2. Steuerrückstellungen

a) Gewerbesteuer

b) Körperschaftssteuer

c) Solidaritätszuschlag

d) sonstige Steuerrückstellungen

3. Sonstige Rückstellungen

a) Personalaufwendungen

b) Instandhaltungsmaßnahmen

c) Abschluss- und Prüfungskosten

d) ungewisse Verbindlichkeiten

e) besondere Aufwendungen

Summe

Stand 01.01.2009

0,00

890,00

491,00

27,00

0,00

5.490.345,66

9.000,00

233.380,00

28.700,00

1.200.000,00

6.962.833,66

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

– 2.327.532,57

0,00

0,00

0,00

– 2.327.532,57

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

– 5.987.919,68

– 4.184.522,12

– 243.237,00

– 14.000,00

– 1.200.000,00

– 11.629.678,80

0,00

19.516,00

27.783,00

1.528,00

0,00

13.206.355,98

2.341.388,88

233.380,00

28.700,00

1.450.000,00

17.308.651,86

Inanspruchnahme Auflösung Zugang Stand 31.12.2009

Die Niedersächsischen Landesforsten bilden keine Pensionsrückstellungen für die Beamten.

Stattdessen führen wir jährlich rund 30 % der Beamtenbezüge an das Land Niedersachsen

ab, das für die Versorgung der Pensionäre eintritt. Im Geschäftsjahr 2009 waren dies rund

6,6 Mio. EUR.

0,00

18.626,00

27.292,00

1.501,00

0,00

13.703.930,00

8.844.443,57

243.237,00

14.000,00

1.450.000,00

24.303.029,57

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Unsere Geschäftstätigkeit ist einem Schema des Deutschen Forstwirtschaftsrates folgend in fünf

Produktbereiche (PB) gegliedert.

Neben dem Geschäftsfeld ihres Forstwirtschaftsbetriebes sind die Niedersächsischen Landesfors-

ten mit einem deutlichen Schwerpunkt und 24 % ihres Umsatzes im übertragenen Wirkungskreis

für das Land Niedersachsen tätig.

PB 1 Forstwirtschaftsbetrieb, Vermarktung von Holz und anderen Erzeugnissen, Leistungen

für Dritte, Liegenschaftsmanagement, Jagd- und Wildbretvermarktung

PB 2 Schutz und Sanierung der Landeswälder, Schutzgebietsmanagement sowie Pfl ege- und

Entwicklungsmaßnahmen, die über Maßnahmen des Forstbetriebs hinausgehen

PB 3 Sicherung der Erholungsfunktion, Information der Öffentlichkeit, Umweltbildung,

Jugendwaldeinsätze

PB 4 Forstliche Betreuung von Kommunal- und Genossenschaftsforsten, Aus- und Fortbildung

PB 5 Beratung der Landkreise, Träger öffentlicher Belange, Stellungnahmen, Gutachten,

Inventuren, Beratung, Altlastensanierung

Das Land erstattet uns die Tätigkeiten in den Produktbereichen 2 – 5. Das Budget des abgelaufe-

nen Geschäftsjahres in Höhe von 24 Mio. EUR wurde fast vollständig in Anspruch genommen.

SONSTIGE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

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92

93

ÜBERBLICK ÜBER DIE PRODUKTBEREICHE 2 – 5

In den Bereichen Naturschutz/ Waldsanierung, Erholung/Umweltbildung, Leistungen für Dritte

und Beratung von Behörden und Planungsträgern bewegt sich das Ergebnis auf dem Niveau des

Vorjahreszeitraums.

Die Erfolgsrechnung der Kosten-Leistungs-Rechnung 2009 stellt die Ergebnisse der Produkt-

bereiche 2 bis 5 vor Verrechnung der Erstattungen des Landes wie folgt dar:

ERGEBNISSE DER PRODUKTBEREICHE 2 – 5

VOR VERRECHNUNG VON ERSTATTUNGEN // in Euro ErtragSumme Aufwand

Produktbereich 2: Schutz und Sanierung

Produktbereich 3: Sicherung der Erholungsfunktion

Produktbereich 4: Betreuungen, Leistungen für Dritte

Produktbereich 5: Hoheits- und sonstige behördliche Aufgaben

Produktbereiche 2 – 5 ohne Erstattung durch das Land

1.641.894,09

2.214.424,72

2.080.625,81

599.967,39

6.536.912

8.199.554,59

9.154.875,31

8.678.047,76

4.331.554,59

30.364.032

Ergebnis

– 6.557.660,50

– 6.940.450,59

– 6.597.421,95

– 3.731.587,20

– 23.827.120

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

NATURSCHUTZ UND WALDSANIERUNG (PB 2)

Natur- und Artenschutz nimmt bei zunehmendem Ressourcenverbrauch unserer Gesellschaft

eine immer höhere Bedeutung ein. Die Niedersächsischen Landesforsten tragen durch überpro-

portional hohe Flächenanteile in rechtlich ausgewiesenen Schutzgebieten sowie umfangreiche

Selbstverpfl ichtungen wesentlich zum Erhalt und zur Verbesserung von Natur und Landschaft

in Niedersachsen bei.

Das Langfristige Ökologische Waldentwicklungsprogramm (LÖWE) der Landesregierung strebt

eine Integration von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen in abgewogenem Maß

auf ganzer Fläche an. LÖWE wird in Eigenbindung der Landesforsten fi nanziert.

Darüber hinaus unterliegen 40 % unserer Flächen sehr hohen über die Selbstverpfl ichtung hin-

ausgehenden Schutzkategorien, die besonderen Zielen des Natur- und Artenschutzes dienen.

80.000 ha sind in die europäische Schutzgebietskulisse NATURA2000 eingebunden. Genau wie

für die nach Landesrecht ausgewiesenen Naturschutzgebiete (über 26.000 Hektar) werden für

diese Flächen Pfl ege- und Entwicklungs- bzw. Managementpläne speziell auf den Schutzzweck

ausgerichtet entwickelt.

Neben den fl ächigen Schutzkonzepten, die einerseits einen erheblichen Aufwand binden,

aber auch gleichzeitig einen Ertragsverzicht bedeuten, führen die Landesforsten eine ganze

Reihe von Naturschutzprojekten durch. Mit den Landkreisen und Gemeinden, verschiedenen

Stiftungen und Umweltverbänden sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirt-

schaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und den Ministerien des Landes setzen wir dabei

SONSTIGE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

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94

95

auf starke Projektpartnerschaften. Zusammen mit dem BUND wurde 2009 mit der Konzeption

eines Wildkatzenkorridors im Bereich Solling/Vogler begonnen. Die Wildkatze ist eine von fünf

Leitarten der NLF im Rahmen ihrer Beteiligung an der europäischen Naturschutzinitiative Count-

down 2010. Wir sind dieser europäischen Naturschutzinitiative 2008 beigetreten, die sich das

Ziel gesetzt hat, den Artenschwund bis 2010 zu stoppen. Die Landesforsten werden im Rahmen

dieser Initiative jährlich eine bedrohte Tierart, die auf unseren Flächen vorkommt, durch Fortbil-

dungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, öffentliche Veranstaltungen sowie konkrete

Naturschutzmaßnahmen in den Fokus rücken. Für die Leitart 2009, den Eisvogel, organisierten

die NLF zusammen mit dem NABU Niedersachsen ein Seminar im NFA Rotenburg, in dem ein-

drucksvoll von den örtlich agierenden Naturschützern und Förstern gezeigt wurde, wie erfolg-

reich Artenschutz betrieben werden kann, wenn sich die örtlichen Akteure gegenseitig unter-

stützen.

Den fi nanziellen Mehraufwand erstattete uns das Land Niedersachsen im abgelaufenen Ge-

schäftsjahr mit 5,6 Mio. EUR, obwohl die Auswirkungen der im Landeswald besonders hohen

Restriktionen der NATURA2000-Umsetzung deutlich höhere Kosten insbesondere an Minderer-

trägen verursachen. Die politisch gewollte hohe Gemeinwohlorientierung im Landeswald belas-

tet damit die Ergebnisse des Forstwirtschaftsbetriebes nicht unerheblich. Daher setzen wir uns

auch in Niedersachsen für eine 1:1-Umsetzung europäischer Naturschutznormen ein, wohl

wissend, dass eine überhöhte Umsetzung von NATURA2000 auch den Privat- und Genossen-

schaftswald belasten würde. Als Belastung auch in fi nanzieller Hinsicht nehmen wir dabei die

aufgrund der geänderten Zuständigkeit sehr unterschiedlichen Konzepte der einzelnen Land-

kreise zur Umsetzung von NATURA2000 wahr. Eine enge und transparente Zusammenarbeit

aller maßgeblichen Behörden und Grundeigentümer hätte für eine landesweit einheitliche

Umsetzung und die Akzeptanz von NATURA2000 erhebliche Vorteile.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Mit gewisser Sorge betrachten wir die andauernde Diskussion um die Stilllegung zusätzlicher

Waldfl ächen im öffentlichen Wald. Sie gefährdet Arbeitsplätze und Wertschöpfung im länd-

lichen Raum. Auch verwundert uns als Nutzer und Schützer des Landeswaldes, dass in einem

wald- und holzreichen Land mit einer weitgehend naturnahen Forstwirtschaft Wald aus der

Nutzung genommen werden soll und die aufgrund des Holzbedarfs in Deutschland bestehende

Differenz aus deutlich weniger naturnah wirtschaftenden Ländern importiert werden soll.

Gleichzeitig sollen internationale Waldschutzabkommen zur Reduzierung des internationalen

Holzeinschlags führen.

Die Waldböden werden weiterhin durch Säureeinträge aus der Luft belastet und verlieren in

einem schleichenden Prozess ihre Pufferfähigkeit. Neben negativen Einfl üssen auf die Vegeta-

tion sowie die Vitalität und Leistungsfähigkeit unserer Waldbestände gefährdet dieser Prozess

langfristig auch die Qualität des Grundwassers und damit die wichtige Funktion des Waldes als

Spender hochwertigen Trinkwassers. Im Jahr 2009 wurden die Waldböden in besonders belas-

teten Regionen des Sollings im Gesamtumfang von 1,35 Mio. EUR gekalkt, um die fortschreiten-

de Versauerung abzupuffern. Für weitere Bodenschutzkalkungen wurde eine Rückstellung von

1,2 Mio. EUR vorgenommen.

SICHERUNG DER ERHOLUNGSFUNKTION, WALDINFORMATION, UMWELTBILDUNG (PB 3)

Der Landeswald ist und bleibt auch in 2009 in Niedersachsen der größte Erholungsraum für

viele Millionen Menschen aus Niedersachsen und den angrenzenden Nachbarländern. Vom klas-

sischen Spaziergang oder der gemütlichen Fahrradtour bis hin zur sportlichen Höchstleistung

z. B. in der »Mountainbike-Arena« erleben die Menschen unsere Wälder.

Dabei sind die Ansprüche der Besucher an den Landeswald und seine Wegequalität insbeson-

dere nach der Holzernte um ein Vielfaches höher als an den Wald anderer Besitzarten.

SONSTIGE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

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Der Erstattungsbedarf für diesen Produktbereich betrug im Berichtsjahr 6,9 Mio. EUR und damit

etwas weniger als im Vorjahr.

Leider zeigt sich trotz der hohen Wertschätzung für unsere Wälder speziell bei Kindern und Ju-

gendlichen eine immer stärkere Naturentfremdung. Diesem Trend tritt das Land Niedersachsen

aktiv entgegen. Es hat uns daher mehrere Aufträge im Bereich der Erholung, Waldinformation

und Umweltbildung erteilt.

Um die Bildung nachhaltige Entwicklung (BNE) zu stärken, haben die Landesforsten begonnen,

ihre Umweltbildung zu modernisieren. Im nächsten Jahr werden zehn Waldpädagogikzentren

in Niedersachsen den Bildungsauftrag mit einem verbesserten quantitativen und qualitativen

Angebot wahrnehmen. Unser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen einen unverkrampften

und originären Zugang zum Wald zu eröffnen und so das Verständnis für den Wald und seine

vielfältigen Funktionen, seine Bedeutung für die Gesellschaft und ihre Zukunftsfähigkeit, aber

auch seine Nutzung als Quelle des ökologisch wertvollen nachwachsenden Rohstoffes Holz zu

vermitteln.

30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dabei von ausgebildeten privaten Waldführern

unterstützt. Das Konzept der eingebundenen Waldführer, die zukünftig zudem zu zertifi zierten

Waldpädagogen ausgebildet werden, zeigt bereits erste Früchte. Im Berichtsjahr 2009 konnten

wir rund 140.000 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Multiplikatoren mit unseren Angeboten

erreichen. Damit sind die Landesforsten der größte außerschulische Lernstandort in Niedersach-

sen. Mit dem Aufbau eines fl ächendeckenden Netzes an zertifi zierten Waldpädagogen und

deren Einbindung in die Waldpädagogikzentren wird sich die Zahl der erreichten Kinder und

Jugendlichen in den nächsten Jahren weiter erhöhen.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

In den unterschiedlichen Walderlebniseinrichtungen der Niedersächsischen Landesforsten, in

denen die Angebote der Waldinformation und teilweise der Umweltbildung konzentriert vorge-

halten werden, haben wir im Jahr 2009 etwa 240.000 Besucher gezählt. Zu diesen Einrichtungen

gehören zum Beispiel der Wildpark Neuhaus im Solling, das Wisentgehege in Springe bei Han-

nover, das Jagdschloss sowie das Walderlebniszentrum Erhorn in der Lüneburger Heide oder das

Waldforum Riddagshausen bei Braunschweig.

BETREUUNG, AUSBILDUNG (PB 4)

Die Betreuungswaldfl äche der Niedersächsischen Landesforsten ist mit rd. 77.000 ha nahezu un-

verändert geblieben. Die von uns betreuten Forstgenossenschaften und Privatwaldeigentümer

sprachen uns mit ihrer Vertragstreue ihr Vertrauen aus.

Die konjunkturbedingte Zurückhaltung beim Holzeinschlag innerhalb der Betreuungswälder

in Höhe von rd. 30 % gegenüber dem Vorjahr führte zu Einnahmeeinbußen. Die Betreuungs-

entgelte sanken gegenüber dem Vorjahr um 301 Tsd. EUR. Gleichzeitig stieg der Personal- und

Sachaufwand um 5 %, sodass sich Ergebnis um 380 Tsd. EUR verschlechtert hat.

Jagdschloss Springe

Waldforum Riddagshausen, Braunschweig

Ehrhorn No. 1, Sellhorn

Wisentgehege Springe

Wildpark Neuhaus

WALDERLEBNISEINRICHTUNGEN / / Besucherzahlen 2009 inkl. der waldpädagogischen Teiln.

3.175

46.687

5.047

135.206

43.625

SONSTIGE GESCHÄFTSENTWICKLUNG

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In der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Forstwirten, Anwärtern, Referendaren sowie Prakti-

kanten konnten wir den Zuschussbedarf um 100 Tsd. EUR auf 3,4 Mio. EUR senken.

BERATUNG DER LANDKREISE, TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE, GUTACHTEN (PB 5)

Im übertragenen Wirkungskreis des Produktbereichs 5 führen wir auf Antrag oder Anfrage der

Landkreise Beratungsleistungen und Stellungnahmen im Zuge öffentlich-rechtlicher Planungs-

verfahren, wasserrechtlicher Bewilligungen/Genehmigungen, von Planfeststellungsverfahren,

Waldumwandlungsanträgen, Bauvoranfragen/Bauanträgen und sonstigen Genehmigungsver-

fahren, bei denen Waldfragen betroffen sind, durch. Für diese Tätigkeiten erstattete uns das

Land im Berichtsjahr 4,6 Mio. EUR.

Für den Produktbereich 5 ergibt sich insgesamt ein Anstieg des Gesamtaufwandes aufgrund

von hohen Aufwendungen für Altlastenbeseitigungen sowie Aufwendungen für die weitere

Einrichtung des Automatisierten Waldbrandfrüherkennungssystems (AWFS). Bei den Altlasten-

sanierungen ist die Sanierung des Sprengtrichters in Midlum-Kransberg weiterhin mit rund

282 Tsd. EUR der größte Posten. Im Auftrag des Landes Niedersachsen bauen wir ein Kamera-

system mit 16 Detektionseinheiten auf (Funk-)Türmen in der Heide sowie einer Zentrale mit

fünf Arbeits-plätzen in Lüneburg auf. Die Digitalkameras übermitteln per Funk ihre Bilder an

die Zentrale, wo Rauchentwicklungen durch entsprechende Software automatisiert erkannt

und durch Kreuz-peilung lokalisiert werden kann. Hierdurch wird eine effi zientere Waldbrand-

überwachung bei gleichzeitig besserer Lokalisierung des Brandherds für die Einsatzkräfte

ermöglicht.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

(§ 289 ABS. 1 HGB)

BESTANDSGEFÄHRDENDE RISIKEN

Den Niedersächsischen Landesforsten drohen zurzeit keine bestandsgefährdenden Risiken.

STRATEGISCHE RISIKEN

Dem absehbaren Klimawandel setzen die NLF eine Strategie der Vielfalt entgegen. Eine Tempe-

raturerwärmung um 2 – 4° C und veränderte Jahresniederschlagssummen bedeuten eine grund-

legende Veränderung der Standortbedingungen. Wegen der Langfristigkeit der Produktion

sichern die NLF die Risiken innerhalb des LÖWE-Waldbaus mit Vielfalt und Strukturreichtum

ab, weil damit alle Optionen gewahrt werden und der Wald elastisch auf die Veränderungen

reagieren kann.

Zur Senkung langfristiger Risiken wurde im GJ 2009 ein waldbauliches Qualitätsmanagement

neu konzipiert, welches sich aktuell in der Umsetzung befi ndet. Mit der kontrollierten Lohnan-

zucht und damit der Sicherung der besten Herkünfte und Pfl anzen wird sichergestellt, dass

langfristig die Produktionskraft der Wälder erhalten bleibt. Zu diesem Ergebnis kam eine KVP-

Arbeitsgruppe, die sich mit der Pfl anzenbereitstellung in den NLF beschäftigt hat. Die FSB wur-

de in ihrer Ausrichtung gestärkt. Die Produktion von Saatgut wurde inzwischen zertifi ziert und

die Marke Plantcontrol gesichert. Die Fortsetzung der Kalkung von Waldböden diente auch in

2009 der langfristigen Sicherung der Produktionskräfte.

Indem die Waldschutzmeldungen direkt auf das digitale Meldewesen der Versuchsanstalt auf-

setzen, wird eine schnellere und bessere landesweite Auswertung der Ergebnisse möglich.

HINWEISE AUF CHANCEN UND RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

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Die Waldbrandüberwachung wurde auf ersten Türmen in Betrieb genommen, sodass Wald-

brände in den gefährdeten Gebieten erheblich besser und früher erkannt werden können.

Die Revision wurde neu organisiert und personell verstärkt, sodass ihre Schlagkraft deutlich

verbessert ist.

MARKTRISIKEN

Sinkende Holzpreise und fehlende Absatzmöglichkeiten bedeuteten 2009 ein hohes Ertrags-

risiko. Das eingeleitete Ergebnissicherungsprogramm erwies sich als geeignet, um ein positives

Jahresergebnis zu sichern. Allerdings wurde auch deutlich, dass die NLF noch nicht über ausrei-

chende interne Möglichkeiten verfügen, auf größere Marktstörungen zu reagieren. Die unter-

jährige Steuerung wurde aufgrund der kritischen Entwicklung stark intensiviert.

LEISTUNGSRISIKEN

Überkapazitäten im Bereich der Holzernte wurden durch die ersatzlose Abschaffung eines Ern-

tesystems im Einsatzraum des Stützpunktes Seesen abgebaut. Mit der Umsetzung eines Ernte-

systems vom Stützpunkt Unterlüß an den Stützpunkt Nienburg wurde eine Maschineneinsatz-

leiterstelle eingespart. Die Fixkostenbelastung des Regiemaschineneinsatzes konnte verringert

werden.

Für die Maschinen der Landesforsten wurden neue Notrufsysteme (COMTAC) beschafft. Die

tragbaren Empfänger der Geräte wurden verbessert.

Da die Rettungskette in Gebieten ohne Netzabdeckung gefährdet ist, wird mit dem Fraunhofer-

Institut Magdeburg ein Pilotprojekt zur Satellitenkommunikation durchgeführt.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

Der Arbeitsschutzausschuss der Landesforsten wurde neu organisiert und der Arbeitsschutz wird

nach einer Prüfung optimiert. In diesem Zusammenhang wird auch die Rettungskette Forst ein-

schließlich Karte verbessert und betrieblich vereinheitlicht.

Die Arbeitsverfahren der Landesforsten in der Holzernte werden geprüft und systematisiert

sowie vereinheitlicht.

PERSONALRISIKEN

Das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde nach Abschluss des Pilotprojektes mit »Fit im

Forst« völlig neu ausgerichtet und auf alle Forstämter ausgedehnt und in einer Betriebsverein-

barung mit dem Gesamtpersonalrat schriftlich fi xiert. Untersuchungen belegen mittlerweile

die gesundheitlichen Fortschritte der Forstwirte. Der weitere Fortgang des Projektes hängt vor

allem auch vom persönlichen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab.

Die problematisch hohe Fixkostenstruktur der NLF hat die Lage im GJ 2009 verschärft, da die

Handlungsspielräume sehr gering waren. Nur dank der sich Mitte des Jahres belebenden Nach-

frage konnte ein positives Ergebnis gesichert werden.

Ohne Wachstum werden die NLF im Rahmen ihrer begrenzten naturalen Produktion an Potenzial

verlieren. Überlegungen zur Entwicklung der Aufbauorganisation sind daher erforderlich. Mit

dem Workshop zur »Arbeitsorganisation auf der Revierebene« wurde der Einstieg in diesbezüg-

liche strategische Überlegungen gefunden.

HINWEISE AUF CHANCEN UND RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

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Der zu erwartende Personalabgang in den kommenden fünf bis zehn Jahren wird einen Ver-

lust an Know-how sowie einen Aufwand für die Einarbeitung nachfolgender Kolleginnen und

Kollegen bedeuten. Ein begleitendes Wissensmanagement wird erforderlich, der Aufbau eines

Fortbildungs-Controllings angeregt.

Die zur Jahresmitte erfolgte Abschaffung der Gebietsleitungen als ein lange etabliertes

Führungsinstrument in den NLF birgt Chancen in einer unmittelbaren Kommunikation zwischen

Betriebsleitung und Forstämtern. Gleichzeitig entsteht ein Risiko für eine funktionierende Be-

triebssteuerung, weil die Gebiete einen koordinierenden Effekt in der dezentralen Organisation

sichergestellt hatten.

RECHTLICHE UND POLITISCHE RISIKEN

Die schwierige, teils durch die Wirtschaftskrise verschärfte Haushaltslage des Landes Nieder-

sachsen birgt das Risiko, dass die für eine weitere erfolgreiche Entwicklung der NLF ausschlag-

gebenden Unternehmensinteressen zugunsten der Landesinteressen hintenangestellt werden

könnten. Ein reger Informationsaustausch mit der Politik und Verbänden wird gepfl egt, mit-

hilfe des Jahresberichts wird über die Leistungen der NLF transparent informiert.

Durch einige Gerichtsurteile ist eine Verunsicherung zu Fragen der Verkehrssicherung entstan-

den. Eine Aktualisierung der Vorschriften zur Verkehrssicherung soll die Risiken der Mitarbeiter

und des Unternehmens begrenzen.

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

FINANZRISIKEN

Die Instrumente zur Überwachung der fi nanziellen Entwicklung haben sich auch in den wirt-

schaftlich schwierigen Zeiten bewährt. Ergänzend zu den Monatsberichten wurden Kennzahlen-

reihen und Vergleichstabellen aufgebaut, sodass zukünftig bedingte Ergebnisprognosen erstellt

werden können. Dadurch soll die Steuerung wirksamer werden. Nach Aufl ösung der Gebiete

sind die neuen Instrumente von besonderer Bedeutung. In der Betriebsleitung wurden Produkt-

verantwortliche ernannt, die nunmehr im Rahmen der Zielvereinbarung wie auch der Ergebnis-

steuerung verantwortlich sind.

Trotz der Aufstockung der Risikorücklage auf nunmehr 16,2 Mio. EUR sind die Risiken der NLF

nicht hinreichend abgesichert.

SCHWEBENDE VERFAHREN / RECHTSSTREIT

Schwebende Verfahren mit größeren Risiken sind nicht bekannt.

RECHTLICHE BESTANDSGEFÄHRDUNGSPOTENZIALE

Für die Niedersächsischen Landesforsten besteht derzeit kein rechtliches Bestandsgefährdungs-

potenzial.

HINWEISE AUF CHANCEN UND RISIKEN DER ZUKÜNFTIGEN ENTWICKLUNG

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(§ 289 ABS. 2 NR. 1 HGB)

Am 1. März 2010 wurden die Entgelte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

um 1,2 % gesteigert.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung sind zurzeit nicht zu erkennen.

VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH SCHLUSS DES GESCHÄFTSJAHRES

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

(§ 289 ABS. 2 NR. 2 HGB)

Die Holznachfrage hat sich deutlich belebt und auch die Preisentwicklung zeigt deutlich positive

Tendenzen. Im Zuge der Wirtschaftserholung werden auch die Einnahmen aus den sonstigen

Geschäftsfeldern wieder steigen. Setzt sich der Trend fort, könnte es 2010 gelingen, trotz

des schneebedingt schwierigen Jahresbeginns unter Ausnutzung des Hiebssatzes wieder einen

angemessenen und im Vergleich zum Vorjahr höheren Gewinn zu erzielen.

Obwohl die Prognosen derzeit wieder etwas günstiger scheinen, birgt die sich abschwächende,

aber noch nicht überstandene Weltwirtschaftskrise weiterhin erhebliche Schwankungsrisiken.

Durch die eingeschränkten Möglichkeiten der Rückstellungsbildung werden Ertragsschwan-

kungen unmittelbarer zu stärkeren Ausschlägen bei den jährlichen Ergebnissen führen.

Da in 2010 nur wenige Personalabgänge zu erwarten sind, werden die zurzeit erarbeiteten

Konzepte für mehr Flexibilität erst in den Folgejahren stärker umgesetzt werden können, so-

dass das Risiko hoher Fixkosten weiter bestehen bleibt. Der Erfolg der NLF ist vor allem anfällig

für naturale Risiken (Sturm, Kalamität) und den daraus oder aus anderen Gründen resultie-

renden Marktrisiken. Daher sind die Waldbaumaßnahmen zur Risikominderung und -streuung

sowie das Absenken der Fixkosten die wichtigsten Voraussetzungen zur Absicherung des

Unternehmens.

VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG DER

NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESFORSTEN

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG (§ 289 ABS. 2 NR. 3 HGB)

Im Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum werden technische Arbeitsverfahren und

die Arbeitsorganisation fortentwickelt.

Im Bereich Forschung und Entwicklung besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Nordwest-

deutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen zur Weiterentwicklung waldbaulicher

Verfahren sowie im Bereich des Forstschutzes.

BESTEHENDE ZWEIGNIEDERLASSUNGEN (§ 289 ABS. 2 NR. 4 HGB)

Die Niedersächsischen Landesforsten unterhalten keine Zweigniederlassungen.

Braunschweig, den 10. Mai 2010

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

KLAUS JÄNICH

Vizepräsident

DR. KLAUS MERKER

Präsident

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

BILANZ

AKTIVA ZUM 31.12.2009 // in Euro 31.12.200831.12.2009

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

2. Technische Anlagen und Maschinen

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

2. Beteiligungen

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

2. Fertige Erzeugnisse und Waren

3. Geleistete Anzahlungen

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

2. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

C. Rechnungsabgrenzungsposten

BILANZSUMME

46.697,18

966.772.663,36

33.906,00

5.753.386,41

11.671.080,83

50.893.426,90

1.914.063,87

1.037.085.224,55

947.831.874,96

9.435.043,56

7.213.165,77

2.292.579,07

25.000,00

8.906,00

710.296,96

5.036.375,63

6.713,82

11.455.069,21

216.011,62

85.570,35

951.183.519,34

10.192.330,21

6.823.698,86

945.071,54

969.144.619,95

25.000,00

8.906,00

33.906,00

541.608,42

9.545.302,38

9.922,53

10.096.833,33

16.609.301,42

459.379,69

17.068.681,11

52.822.760,36

1.883.356,05

1.051.135.727,15

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108

109

PASSIVA ZUM 31.12.2009 // in Euro 31.12.200831.12.2009

A. Eigenkapital

I. Kapital

II. Satzungsmäßige Rücklagen

III. Jahresüberschuss

B. Sonderposten mit Rücklageanteil

C. Rückstellungen

1. Steuerrückstellungen

2. Sonstige Rückstellungen

D. Verbindlichkeiten

1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

3. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Niedersachsen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

E. Rechnungsabgrenzungsposten

BILANZSUMME

984.857.748,59

20.599.265,05

665.665,64

632.326,00

17.308.651,86

10.495.661,23

2.525.906,18

1.037.085.224,55

48.827,00

17.259.824,86

143.657,42

3.529.615,53

6.822.388,28

991.926.253,77

12.922.023,73

9.122.523,29

494.375,64

47.419,00

24.255.610,57

24.303.029,57

617.859,13

3.952.954,86

6.366.137,71

10.936.951,70

1.430.569,45

1.051.135.727,15

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

ANLAGENSPIEGEL

Stand 31.12.2009UmbuchungenAbgänge

Anschaffungs- und Herstel lungskosten

ZugängeStand 01.01.2009

ZUM 31.12.2009 // in Euro

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

Summe

II. Sachanlagen

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

2. Technische Anlagen und Maschinen

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Summe

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

2. Beteiligungen

Summe

SUMME ANLAGEVERMÖGEN

314.974

314.974

966.971.707

19.691.492

9.610.186

2.292.579

998.565.965

25.000

8.906

33.906

998.914.845

0

0

389.412

179.982

56.088

– 625.482

0

0

0

0

0

3

3

3.136.453

547.500

38.532

0

3.722.484

0

0

0

3.722.487

11.542

11.542

3.259.819

1.738.215

759.886

1.972.989

7.730.910

0

0

0

7.742.451

303.436

303.436

966.458.928

18.320.795

8.832.744

945.072

994.557.539

25.000

8.906

33.906

994.894.881

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85.570

85.570

951.183.519

10.192.330

6.823.699

945.072

969.144.620

25.000

8.906

33.906

969.264.096

217.865

217.865

15.275.409

8.128.465

2.009.046

0

25.412.919

0

0

0

25.630.785

110

111

46.697

46.697

947.831.875

9.435.044

7.213.166

2.292.579

966.772.664

25.000

8.906

33.906

966.853.267

1

1

139.810

410.412

35.409

0

585.631

0

0

0

585.632

Stand 31.12.2009Stand 01.01.2009Abgänge

Abschreibungen

50.411

50.411

4.004.233

2.538.396

423.384

0

6.966.013

0

0

0

7.016.424

ZugängeStand 01.01.2009

268.277

268.277

19.139.832

10.256.449

2.397.021

0

31.793.301

0

0

0

32.061.579

Stand 31.12.2009

Buchwerte

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2009 // in Euro 2009

1. Umsatzerlöse

2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

3. Gesamtleistung

4. Sonstige betriebliche Erträge

5. Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

6. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung EUR 6.596.070,60 (EUR 6.907.669,67)

7. Abschreibungen

a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs

b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die üblichen Abschreibungen überschreiten

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

9. Erträge aus Beteiligungen – davon aus verbundenen Unternehmen EUR 143.282,68 (EUR 0,00)

Übertrag

94.721.970,88

4.358.280,98

90.363.689,90

28.728.961,93

28.808.733,71

65.390.881,14

7.016.423,86

15.153.363,41

143.282,68

2.866.532,39

3.467.312,44

25.341.421,27

50.248.490,32

15.142.390,82

7.016.423,86

0,00

2008

104.923.442,68

3.885.130,49

101.038.312,19

35.464.496,80

6.299.521,91

25.407.527,45

31.707.049,36

49.072.107,80

16.277.557,40

65.349.665,20

7.274.161,56

284.192,56

7.558.354,12

18.076.806,93

0,00

13.810.933,38

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2.866.532,39

393.714,69

39.171,00

3.221.076,08

688.315,87

2.532.760,21

8.136.960,58

– 261.804,58

– 9.742.250,57

665.665,64

22.674,50

665.641,37

13.810.933,38

2.387.419,81

29.907,48

16.168.445,71

0,00

1.477.105,15

1.477.105,15

14.691.340,56

10.493.345,95

– 525.517,52

– 15.536.645,70

9.122.523,29

112

113

ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12.2009 // in Euro 2009

Übertrag

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

14. Sonstige Steuern

15. Jahresüberschuss

16. Außerordentliche Erträge aus Verkauf von Liegenschaften

17. Außerordentlicher Aufwand aus Verkauf von Liegenschaften

18. Abführung an das Land Niedersachsen

19. Jahresüberschuss nach Abführung

2008

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Nach dem Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem Jahresabschluss

zum 31. Dezember 2009 und dem Lagebericht der Niedersäch-

sischen Landesforsten den folgenden uneingeschränkten Bestäti-

gungsvermerk erteilt:

An die Niedersächsischen Landesforsten:

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-

und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der

Buchführung und den Lagebericht der Niedersächsischen Landes-

forsten, Braunschweig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis

31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung

von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handels-

rechtlichen und ergänzenden Vorschriften der Satzung liegen in

der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Anstalt. Unsere

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbe-

ziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestell-

ten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vor-

genommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzufüh-

ren, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermit-

telten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der

Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über

die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche

Umfeld der Anstalt sowie die Erwartungen über mögliche Fehler

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie

Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und

Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzie-

rungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetz-

lichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des

Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung,

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere

Beurteilung bildet.

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114

115

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewon-

nenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung

und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt. Der La-

gebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt ins-

gesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt und stellt die

Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Hannover, den 14. Mai 2010

DRANGMEISTER, SCHOLZ & COLLEGEN GMBH

WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

HEIKO DRANGMEISTER STEFAN SCHOLZ

Vereidigter Buchprüfer Wirtschaftsprüfer

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LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS

MITGLIEDER DES VERWALTUNGSRATS

STAATSSEKRETÄR FRIEDRICH-OTTO RIPKE

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,

Verbraucherschutz und Landes entwicklung; Vorsitzender des Verwaltungsrats

STAATSSEKRETÄRIN CORA HERMENAU

Niedersächsisches Finanzministerium

DR. HEINZ-WERNER STRELETZKI

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft,

Verbraucherschutz und Landesentwicklung

KLAUS BELLMANN

Vertreter der Wirtschaft

ERNST-AUGUST BERGMANN

Vertreter der Beschäftigten

MANFRED RAUERT

Vertreter der Beschäftigten

STAATSSEKRETÄR DR. STEFAN BIRKNER

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz

WERNER M. BAHLSEN

Vertreter der Wirtschaft

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NFA Neuenburg

NFA Neuenburg

NFA Saupark Wisentgehege

NFA Sellhorn

NFA Sellhorn

Historische Jagdhütte Hasbruch Renovierung

Historische Jagdhütte Hasbruch Renovierung

Naturschutzprojekt RF II;

Kranichbiotop Grasssahl

Naturschutzprojekt Rf V, Schwarzstorchbiotop

NSG Bennerstedt

3.500,00

3.500,00

1.000,00

1.000,00

10.000,00

Geldleistung

Geldleistung

Geldleistung

Geldleistung

Geldleistung

Rotary Club Delmenhorst

Gesellschaft

der Freunde Hasbruch e.V.

Deutsche Wildtier Stiftung

Erika-Hajuke-Stiftung

Deutsche Wildtier Stiftung

Geldleistung / Bezeichnung

der Sach- oder Dienstleistung Wert Hinweise zur Verwendung

SPONSORINGLEISTUNGEN

Name des Gebers

Organisationseinheit (Referat

oder nachgeordnete Behörde)

IM JAHRE 2009 ERHALTENE SPENDEN // in Euro

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER // Niedersächsische Landesforsten // Husarenstraße 75 // 38102 Braunschweig // T 0531.1298-0 // www.landesforsten.de

FOTOGRAFIE // Thomas Gasparini // Jürgen Stück (Umschlag, Bild September)

KONZEPT UND GESTALTUNG // wirDesign Berlin Braunschweig

LITHOGRAFIE // Rolf Neumann, Braunschweig // Silke Sauritz, pixatura, Liebenburg

DRUCK // Maul-Druck GmbH, Braunschweig

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Niedersächsische Landesforsten – Wir sind zertifi ziert nach PEFC

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