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Berufliche Chancen für Menschen mit Autismus in ...

Date post: 28-Nov-2021
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Berufliche Chancen f Berufliche Chancen f ü ü r Menschen mit r Menschen mit Autismus in Berufsbildungswerken Autismus in Berufsbildungswerken Entwicklungen Entwicklungen - - Erfahrungen Erfahrungen - - Perspektiven Perspektiven CJD Dortmund CJD Dortmund Fachtag Autismus und Berufsbildung Fachtag Autismus und Berufsbildung Dortmund 02.03.2012 Dortmund 02.03.2012 Prof. Dr. Matthias Dalferth Hochschule Regensburg UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES
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Berufliche Chancen fBerufliche Chancen füür Menschen mit r Menschen mit Autismus in BerufsbildungswerkenAutismus in Berufsbildungswerken

EntwicklungenEntwicklungen--ErfahrungenErfahrungen--PerspektivenPerspektiven

CJD DortmundCJD DortmundFachtag Autismus und Berufsbildung Fachtag Autismus und Berufsbildung

Dortmund 02.03.2012Dortmund 02.03.2012

Prof. Dr. Matthias DalferthHochschule Regensburg UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Arbeit und Behinderung

Allgemein:• Fachkräftemangel • Rückgang der Arbeitslosigkeit seit

2009 um 18% auf 2,8 Mio.• Nicht besetzte Lehrstellenplätze:

Anstieg seit Vorjahr um 50 % (BA)

Menschen mit Schwerbehinderung:• Zunahme der Arbeitslosigkeit seit

2009 um 5 % auf 173 000• WfbM: 285 000 Menschen,

davon 37 % mit psych. Behind.• 50 % ‚Quereinsteiger‘

Diskrepanz:• Arbeitskräftemangel versus

Exklusion vom Arbeitsmarkt

Fazit:• Qualifizierung der Jgdl. mit

Leistungsminderungen -absolute Priorität

GliederungspunkteGliederungspunkte

• Spektrum Autismus• Möglichkeiten der beruflichen Bildung und Arbeit für

Menschen mit Autismus• Aktueller Stand der beruflichen Teilhabe in westlichen

Gesellschaften• Hindernisse bei der beruflichen Teilhabe• Berufliche Förderung in BBW• Erkenntnisse aus Untersuchungen• Komponenten eines Konzepts zur beruflichen und

sozialen Teilhabe/Inklusion• Perspektiven

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

1. Spektrum der Menschen mit Autismus (ASD/ASC)

Personen mit schweren und mehrfachen Behinderungen

Komorbidität

Personen mit dem Kernsyndrom

Personen mit diskreten Beeinträchtigungen,Aspergersyndrom,High-functioning autismAtypischem Autismus

Kanner Syndrom ASP/HFA

Geistige Behinderung mit aut. Zügen

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

2. Besch2. Beschääftigungsmftigungsmööglichkeiten und Arbeit glichkeiten und Arbeit ffüür Menschen mit Autismusr Menschen mit Autismus

1. KompetitiveTätigkeit

(Allgemeiner Arbeitsmarkt)

2. GeschützteTätigkeit

(Werkstätten)

3. Teilgeschützte Tätigkeit

(Außenarbeitsplätze,Integrationsbetriebe,

Unterstützte Beschäftigung)

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Ausbildung und berufliche Bildung fAusbildung und berufliche Bildung füür r Menschen mit Autismus in DeutschlandMenschen mit Autismus in Deutschland

1. Duale Ausbildung auf dem

allg. Arbeitsmarkt

3. Werkstätten für behinderte Menschen

(WfbM)

Berufsbildungs‐Bereich

2. ÜberbetrieblicheAusbildung

Berufsbildungswerke(BBW)

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

4. Einrichtungen derberuflichen

WiedereingliederungBTZ / RPK

5. Berufsförderungs‐Werke (BFW)

7. Hochschulen

6. Fachschulen

3. Menschen mit Autismus und Teilhabe 3. Menschen mit Autismus und Teilhabe an Arbeit in Deutschlandan Arbeit in Deutschland

Allgemeiner Arbeitsmarkt

5%

WfbM40%-65%

Keine Arbeit 30%-55%

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

(Dalferth 2006; Bölte et.al. 2005; Bauer 2003, Leppert 1999)

Menschen mit Aspergersyndrom und Menschen mit Aspergersyndrom und BeschBeschääftigung in Deutschlandftigung in Deutschland

allg. Arbeitsmarkt

20%WfbM30%

ohne Arbeit,Aus/Weiterbildung, Studium etc.-

50%Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Menschen mit Autismus und Teilhabe an Menschen mit Autismus und Teilhabe an Arbeit in den USAArbeit in den USA

allg. Arbeitsmarkt/

sheltered workshops10-35 %

ohne Arbeit65-90 %

(BOVEE 1999; US Bureau of Labour Statistics 2009)

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Menschen mit Autismus und Teilhabe an Menschen mit Autismus und Teilhabe an Arbeit in westlichen GesellschaftenArbeit in westlichen Gesellschaften

Keine Arbeit70%-75%

Kompetitive Tätigkeit auf

dem allg. Arbeitsmarkt

2%-5 % Geschützte Tätigkeit in Werkstätten

20%-28%

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES(Gerhard 2009, Hendrickx 2009; Howlin et al. 2004,2005; Billstedt et.al.2005; Bovee 1999)

Aktuelle Situation bei Menschen mit Kannersyndrom

• Niedrige Bildungsabschlüsse• Kaum Chancen auf eine

Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt

• Tätigkeiten in Werkstätten• Beschäftigung in Tages- und

Förderstätten

Aktuelle Situation bei jungen Menschen mit Aspergersyndrom und HFA

• Durchschnittliche und höhere Bildungsabschlüsse

• Hohe Kompatibilität mit neuen beruflichen Anforderungen

• Hohe Erwartungen • Geringe Chance auf

Ausbildung auf dem allg. Arbeitsmarkt

• Etliche fehlplaziert in Werkstätten• Wenige tätig auf dem allg.

Arbeitsmarkt• Häufig unter Bildungsniveau

beschäftigt und• Gering bezahlt

4. Welche Hindernisse bestehen bei der beruflichen Teilhabe?

Was ihnen schwer fällt:

• Mit Veränderungen umgehen• Gelerntes auf neue Situationen

übertragen• Das Arbeitstempo ständig zu

steigern• Zeitmanagement• Sich von einer Vielzahl von

Reizen zu schützen• Mehrere Dinge gleichzeitig zu

tun

• Sich rasch auf Neues umzustellen• Bei einer Vielzahl von Aufgaben

Prioritäten zu setzen• Soziale Umgangsregeln im Betrieb

erkennen• Sich in die Vorstellungswelt

anderer hineinzuversetzen, Absichten erkennen,

• Gefühle erkennen

www.caritas-wien.at

Was ihnen leicht fällt:

• Genau zu arbeiten• Kaum Fehler zu machen• Sich Details zu merken• Sehr engagiert zu arbeiten• Sich Regeln unterzuordnen• Sich – bei günstigen

Bedingungen - zu konzentrieren

• Bereitschaft, längere Zeit dasselbe zu tun

• Hohe Arbeitsmotivation• Logisches Denken• Leistungswille zu zeigen• Traditionelle Arbeitstugenden

zu berücksichtigen (Pünktlichkeit, Fleiß, Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit)

(BBW Abensberg)

Was viele Betriebe befürchten:

• Intensive Einarbeitung• zeitraubende Betreuung• Mehrarbeit für KollegInnen • Erhöhter finanzieller Gesamtaufwand • Schlechte Leistungsbilanz • Keine Akzeptanz bei Kunden• Hemmende Kündigungsfristen • Schwierig im sozialen Umgang

Was auch Fachleute befürchten:

• „Können sie überhaupt ausgebildet werden?“• „Können sie für ein Unternehmen produktiv tätig

werden?“• „Können sie dauerhaft einen Arbeitsplatz einnehmen?“• „Rechnen sich die Investitionskosten?“• „Können sie sich sozial anpassen?“

5. Modelle der Beruflichen Inklusion

• 5.1 Place and train

Berufliche Inklusiondurch training on the job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt

• 5.2 Train and place

Berufliche Inklusion durch (Aus-)Bildungsmaßnahmen für eine Tätigkeit auf dem allg. Arbeitsmarkt

Voraussetzungen:

Einlassen auf ihre kognitive SichtweiseSchaffen von Rahmenbedingungen, die ihnen entgegen kommen

Entwicklung angemessener Konzepte zur Unterstützung

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

5.1 Place and Train

• Arbeitsintegration inklusiv durch Unterstützte Beschäftigung nach SGB IX § 38a

• Voraussetzungen:– DIA-AM– Weder für Tätigkeit in WfbM noch duale Ausbildung geeignet

5.1 Place and Train

Fähigkeitenprofil,Job matching

Job Akquisition

Training on the job, Job coaching

Beratung, Unterstützung

Selbstständige Arbeit,Arbeitsvertrag

5.2 Train and place

Berufliche Inklusion durch (Aus-) Bildungsmaßnahmen für eine Tätigkeit auf dem allg. Arbeitsmarkt

1. Duale Ausbildungauf dem allg. Arbeitsmarkt

Mit abH oder bbHausbildungs-begleitende Hilfen/ betrieblich begleitete Ausbildung SGB III §240 f oder SGB III §102(1) Nr.1b

2. Kooperative Ausbildungsprojektezwischen BBW und Betrieben auf demallg. Arbeitsmarkt

3. Überbetriebliche Ausbildung

in BBW

Überbetriebliche Ausbildung in Berufsbildungswerken (BBW)

Berufsbildungswerke• 51BBW• 190 verschiedene Berufe • 250 – 500 junge Menschen• Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB =11 Mo)• Arbeitsproben• Eignungsabklärung/ Assessment• Vollausbildung BBiG §4 / HwO §25

oder Werkerausbildung BBG §66/ HwO §42• Ausbildung, Wohnen, Schule, Freizeitgestaltung, Therapie

unter einem Dach• Fachpersonal interdisziplinär

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

5.2 Train and Place

Assessment,Leistungs-Fähigkeitenprofil,

Arbeitsprobe/ BvB

Ausbildung, umfassende Förderung

Entlasstraining

Arbeitsplatzsuche Wohnort/ Nachbetreuung

Selbstständige Arbeit,Arbeitsvertrag

Überbetriebliche Ausbildung in BBWZielsetzung:

Berufliche und soziale Inklusion

Untersuchung des Instituts derdeutschen Wirtschaft zur Kosten-Nutzen Relation:

Absolventen mit Ausbildung:• 68 % erwerbstätig• Einkommen: 1600.- €

Vergleichsgruppe ohne Ausb.:• 50 % erwerbstätig

Einkommen: 1300.-€

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

(IW Köln , 9/2010)

Modelprojekte des BuMi für Arbeit und Soziales am Berufsbildungswerk Abensberg/Bayern

Zentrale Fragestellungen:– Welche Hilfestellungen, welche Rahmenbedingungen benötigen 

Menschen aus dem autistischen Spektrum, um am Arbeitsleben teilhaben zu können?

– Welche Beschäftigungsmöglichkeiten können ihnen eröffnet werden?

– Bietet das Persönliche Budget eine Chance zur individuellen Lebensgestaltung?

1. Berufsbildungswerk Abensberg2. Berufsbildungswerk Dortmund3. Berufsbildungswerk Greifswald4. Berufsbildungswerk Südhessen5. Berufsbildungswerk Winnenden6. Berufsbildungswerk Nürnberg7. Berufsbildungswerk Potsdam8. Berufsbildungswerk Bugenhagen9. Berufsbildungswerk Ravensburg10. Berufsbildungswerk Hettstedt11. Berufsbildungswerk Waldwinkel12. Berufsbildungswerk Neuwied

Netzwerk Struktur

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Anzah

l der Klienten

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

TeilnehmerzahlenTeilnehmerzahlenEntwicklung in 9 BerufsbildungswerkenEntwicklung in 9 Berufsbildungswerken

0102030405060708090

100110120

1996/97

1998/99

2000/01

2002/03

2004/05

2006/07

2008/09

2010/11

BBW AbensbergCJD Dortmund

BBW SüdhessenBBW Greifswald

BBW PotsdamBBW Winnenden

BBW NeuwiedBBW Hettstedt

BBW Nürnberg

Gesamtentwicklungsverlauf Bildungserke

0

50

100

150

200

250

300

1996

/97

1998/

99

2000

/01

2002

/03

2004

/05

2006/

07

2008

/09

2010

/11

gesamt

Zeitraum 1996 ‐2011

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Anzah

l der Klienten

290 Teilnehmer

Gesamtentwicklung Bildungswerke

TeilnehmerzahlenTeilnehmerzahlenEntwicklungen in 9 BBW Entwicklungen in 9 BBW

Ergebnisse der Modellprojekte zur beruflichen Teilhabe und Inklusion

Auszubildende mit Autismus in 12 BBW:350 Personen

Jedoch: Ist die Finanzierung der Ausbildungsmaßnahmen lohnend?

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Absolventen mit Autismus aus BBW

Ausbildungssituation 1989

In (n = 28) BBW:- aktuell 29 Jugendliche

- 15 Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

- lediglich 4 auf dem allg. Arbeitsmarkt tätig

Ausbildungssituation 2011

In (n = 12) BBW- aktuell ca. 350 Jugendliche

- 88 Ausbildung (in 5 BBW) erfolgreich abgeschlossen

- 46 Personen auf dem allg. Arbeitsmarkt

Erfolgreiche AusbildungsabschlErfolgreiche Ausbildungsabschlüüsse und sse und Inklusion in Arbeit /5 BBW (n = 88)Inklusion in Arbeit /5 BBW (n = 88)

Weiterbildung/ Sonstiges

10%

ohne Arbeit22%

in Arbeit52%

WfbM16%

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Fazit:

• MmA können eine qualifizierte Berufsausbildung durchlaufen,

• erfolgreich abschließen,• auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt produktiv tätig werden.

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

• Welche Ausbildungsberufe wurden gewählt?

Ausbildungsberufe (m/w)Ausbildungsberufe (m/w)ElektrofachwerkerIT-SystemelektronikerInformatikkaufmann Fachinformatiker –Systemintegration

Zweiradmechaniker,-werker Metallberufe

Bürokaufmann Kaufmann im Einzelhandel

ModenäherMaler- und LackiererfachwerkerFachlageristHolzfachwerkerZierpflanzengärtner

Fachwerker im Garten- und Landschaftsbau

BeikochFachkraft im GastgewerbeFleischerBäcker

Hauswart Hauswirtschaftstechnischer Helfer

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Welche Tätigkeiten kommen in Frage?

Charakteristika:– Geringe kommunikative Anforderungen– Klare, gegliederte Aufgabenstruktur– Selbstständige Arbeit möglich, keine Teamarbeit– Keine Vorgesetztenfunktion– Kein Zeitdruck, eigenes Tempo– Vorhersehbarkeit, Wiederholbarkeit der Arbeitsabläufe– Reizgeschützter Arbeitsplatz– Gleich bleibende Rahmenbedingungen

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

• Können sie nachhaltig auf dem allg. Arbeitsmarkt beschäftigt werden?

Rehabilitanden mit Autismus BBW A. (n = 60 )

Geschlecht: 49 m / 11wDurchschnittliches Alter: 24,7 JahreAltersspanne: 20 – 30 Jahre• Durchliefen die verschiedensten berufsvorbereitenden

Maßnahmen ( AP,BF, BvB)• Etliche besuchten anschließend WfbM, da sie nicht

ausbildungsfähig erschienen• einige begannen an einem anderen Ort eine Ausbildung

• 21 absolvierten erfolgreich eine Ausbildung im BBW Abensberg. Davon waren am Stichtag 13 (61,9%) auf dem allg. AM tätig.

Arbeitsuche: Hilfe durch Eltern, AA, IFD Arbeitszeit: 7-8 St/Tag Beruflich tätig: 1 – 7 JahreStundenlohn: Ø 12.- €Einarbeitungszuschüsse erhielten 4 von 13Sonderregelungen: keineSoziale Kontakte zu KollegInnen: 6 von 13 auch

außerhalb der ArbeitszeitHürden: Beim Übergang a. d. allg.

Arbeitsmarkt

Fazit:

• Vermittlung in inklusive Tätigkeit nach BBW Ausbildung bei 2/3 nachhaltig

• Unabhängigere Lebensführung möglich• bessere Verdienstmöglichkeiten

• 1. Schwelle: Hoher Bedarf an beruflicher Förderung/ Ausb.

• 2. Schwelle: Hürden bei der Stellensuche nach dem BBW

• Welche Komponenten der beruflichen Förderung und Unterstützung tragen zum Erfolg bei?

6. Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

Arbeits-unterweisung

ArbeitsArbeits--unterweisungunterweisung

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• MmA haben Fähigkeiten, die eine berufliche Teilhabe unterstützen

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

• gute Beobachtungsgabe• Genauigkeit• Selbstständigkeit• können sich gut konzentrieren• können sich Regeln

unterordnen • gute Merkfähigkeit• photografisches Gedächtnis• Interesse an mechanischen

Dingen

• Bereitschaft für repetitive Arbeit

• hohe Wahrnehmungssensibilität

• leistungsmotiviert• traditionelle Arbeitstugenden:

genügsam, pünktlich, gewissenhaft, genau, ehrlich zuverlässig

• Sorgfältige Assessmentmaßnahmen gelten als wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung einer Erfolg versprechenden beruflichen Perspektive

Anforderungsprofileines Berufs

Anforderungsprofileines Berufs

Fähigkeiten-profil

Fähigkeiten-profil

Assessment und Profiling

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Fähigkeiten-profil

Fähigkeiten-profil

MaßnahmenTeilhabeplanMaßnahmenTeilhabeplan

MaßnahmenTeilhabeplanMaßnahmenTeilhabeplan

Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

ArbeitsunterweisungNachteilsausgleich

ArbeitsunterweisungArbeitsunterweisungNachteilsausgleichNachteilsausgleich

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• MmA benötigen Rahmenarbeitsbedingungen, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse Rücksicht nehmen

Arbeitsrahmenbedingungen und TagesstrukturArbeitsrahmenbedingungen und Tagesstruktur

• Einzelarbeitsplatz• Rückzugsmöglichkeiten• Mobilität,

Stress, Zeitdruck,Personalwechsel begrenzen

• Kleingruppe• Regeleinhaltung• Visualisierung• Kommunikationshilfen

• Strukturierte Arbeits-und Pausenzeiten

• räumlich-zeitliche Gliederung des Arbeitsalltags

Dimensionen der Strukturierung und Arbeitsorganisation nach TEACCH

Quellen: Barmh.Brüder, Reichenbach,; Häußler et al.2005; Degner 2010; Gottesleben 2008

Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

ArbeitsunterweisungNachteilsausgleich

ArbeitsunterweisungArbeitsunterweisungNachteilsausgleichNachteilsausgleich

Soziale Trainings-maßnahmen

Soziale TrainingsSoziale Trainings--mamaßßnahmennahmen

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• Ohne arbeitsbegleitende Unterstützung können vieleMmA nicht an Arbeit teilhaben

Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

Unterweisung /NachteilsausgleichUnterweisung /Unterweisung /

NachteilsausgleichNachteilsausgleich

Soziale Trainings-maßnahmen

Soziale TrainingsSoziale Trainings--mamaßßnahmennahmen

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• MmA sind in der Lage, die verschiedensten beruflichen Tätigkeiten zu erlernen, - vorausgesetzt, autismusgerechte Unterweisungsmethoden finden Berücksichtigung

Unterweisungsmethoden 1Unterweisungsmethoden 1

• Individualisieren • Arbeitsaufträge in kleine Schritte zergliedern• wenige Informationen auf einmal • Selbstkontrolle des Ergebnisses • schematisches Einüben• rücksichtsvolle Variationen• kurze Pause nach jedem Lernschritt• Lernerfolge einplanen• Zeit geben• visualisieren

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Unterweisungsmethoden 2Unterweisungsmethoden 2

• klare Formulierung der Aufgabenstellung• Wiederholungen• Fehlerquellen vermeiden• ‚frontale‘ Kritik vermeiden• visuelle vor sprachlicher Hilfestellung• Lernen, Hilfe bei Bedarf anzufordern • Gefahren beachten• Stereotypien berücksichtigen

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

• MmA benötigen Nachteilsausgleiche, um unter Prüfungsbedingungen ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Modifikation der Prüfungsmodalitäten- Nachteilsausgleich -

• Schriftliche statt mündlicher Fragen• Schriftliche Beantwortung der Fragen• Umformulierung der Aufgabenstellung• Vertrauensperson• Pausen• Visualisierung der Aufgaben• Prüfungsfragen nacheinander, nicht gleichzeitig• Reizgeschützter Raum

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

ArbeitsunterweisungNachteilsausgleich

ArbeitsunterweisungArbeitsunterweisungNachteilsausgleichNachteilsausgleich

Soziale Trainings-maßnahmen

Soziale TrainingsSoziale Trainings--mamaßßnahmennahmen

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• MmA benötigen Hilfestellung durch begleitende Soziale Trainingsmaßnahmen

Social Skills Training

• Verständnis sozialer Regeln in Alltag und Betrieb

• Förderung der Kommunikation• Gefühle in Mimik und Gestik

erkennen / ausdrücken• Empathie zeigen• Absichten erkennen • Konflikte lösen• Entscheidungen treffen• Partnerschaftsfragen• Führerschein• Umgang mit Diagnose • Steigerung des Selbstwertgefühls

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BBW im Oberlinhaus,Potsdam

BBW Abensberg

Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

Arbeits-unterweisung

ArbeitsArbeits--unterweisungunterweisung

Soziale Trainings-maßnahmen

Soziale TrainingsSoziale Trainings--mamaßßnahmennahmen

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• MmA benötigen Hilfe bei der sozialen Integration in die Ausbildungsstelle

Individuell angepasste Wohnformen

MobbingprophylaxeTutorenprojekt,

Big brother, Fortbildungsmodul Autismus

CoachingArbeit – Freizeit

Komponenten eines Konzepts zur erfolgreichen beruflichen Teilhabe

Spezielle Fähigkeiten und Begabungen

Spezielle FSpezielle Fäähigkeiten higkeiten und Begabungenund Begabungen

Rahmenarbeits-bedingungen

RahmenarbeitsRahmenarbeits--bedingungenbedingungen

TagesstrukturTagesstrukturTagesstruktur

BeruflicheTätigkeit

Arbeits-unterweisung

ArbeitsArbeits--unterweisungunterweisung

Soziale Trainings-maßnahmen

Soziale TrainingsSoziale Trainings--mamaßßnahmennahmen

Geeignete WohnformenGeeignete Geeignete

WohnformenWohnformen

Begleitung an der zweiten Schwelle

Begleitung an der Begleitung an der zweiten Schwellezweiten Schwelle

PersonelleUnterstützung am

Arbeitsplatz

PersonellePersonelleUnterstUnterstüützung am tzung am

ArbeitsplatzArbeitsplatz

Assessment und ProfilingAssessment Assessment und Profilingund Profiling

Integration in dieAusbildungsstelleIntegration in dieIntegration in dieAusbildungsstelleAusbildungsstelle

• MmA benötigen Hilfestellung an der ‚zweiten Schwelle‘unter Berücksichtigung ihrer gesamten Lebenssituation

Hürden beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt

Umgang mit Diagnose

Lebenspraktische Herausforderungen

Neue Wohnung

Bewerbungs-gespräch

Soziale Trainings-maßnahmen

Führerschein,Mobilität

Krisenhilfe

Ablösung von den Eltern

Partnerschaften,Soziale Kontakte

Freizeit,Neigungs-

InteressengruppenArbeitsbegleitung

Assistenz

Job Akquise

CM

Personelle UnterstPersonelle Unterstüützung am Arbeitsplatztzung am ArbeitsplatzJob CoachingJob Coaching

Arbeitsbegleitungdurch Mitarbeiter des BBW

Arbeitsbegleitungdurch Mitarbeiter des BBW

Arbeitsbegleitungdurch IFD, externe Job coaches

Arbeitsbegleitungdurch IFD, externe Job coaches

Arbeitsbegleitung durch Firmenangehörige

- natural support -Mentoren

Arbeitsbegleitung durch Firmenangehörige

- natural support -Mentoren

Prof. Dr. M. Dalferth • Hochschule Regensburg · UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

www.caritas-wien.at

BBW im Oberlinhaus, Potsdam

7. PerspektivenTrainieren – Platzieren - Begleiten

• Umfassende Bildung und Förderung in BBW

• Vorbereitung auf die Entlassung• Case Management an der 2.

Schwelle• Job Coaching• Mentorat im Betrieb• Modifikation des Arbeitsplatzes,

der Tätigkeiten• Instruktion der KollegInnen

und der Vorgesetzten• Begleitende soziale

Trainingsmaßnahmen

• Einbettung in Netzwerk von Hilfen (Arbeit, Wohnen, soziale Kontakte, Freizeit, Lebenspraxis, Krisenintervention)

• Erschließung gemeinwesenintegrierter Wohnformen

• Betriebe gewinnen: Best Practice Beispiele

Was bedeutet Arbeit für mich?

„Arbeit bedeutet für mich, Akzeptanz in meinem Umfeld zu erfahren, das Gefühl zu spüren, bebraucht zu werden und das Gefühl zu vermitteln , dass man auf mich zählen kann. Arbeit heißt, es geht weiter...“

Stephan Kraus 2008


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