TRACESBericht 2015
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
TRAde Control and Expert System
Seit dem 1. Januar 2005 müssen alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Bescheinigungen über den Handel innerhalb der EU sowie über die Verfahren der Einfuhrkontrollen bei Tieren, Samen und Embryonen sowie Erzeugnissen tierischen Ursprungs in TRACES erstellen.
Im Jahr 2015, also zehn Jahre später, haben rund 32 000 Nutzer in der ganzen Welt mehr als 1,7 Millionen Bescheinigungen in TRACES erstellt. Diese decken die Verfahren für den Handel innerhalb der EU mit bzw. die Grenzkontrollen bei und die Ein- und Ausfuhr von Tieren, Samen und Embryonen, Erzeugnissen tierischen Ursprungs sowie Erzeugnissen nichttierischen Ursprungs, Tierfuttermitteln und Pflanzen ab.
Seit 2014 ist die Zahl der in TRACES ausgestellten Bescheinigungen innerhalb eines Jahres um 15 % gestiegen. Bei den EU-Mitgliedstaaten und den Mitgliedstaaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) geht dieser Anstieg in erster Linie auf eine Zunahme bei den Handelspapieren (um 30 %), den Bescheinigungen über Grenzkontrollen bei Pflanzen (um 200 %) und – in geringerem Maße – bei den Ausfuhrbescheinigungen (um 100 %) zurück. Das Modul für die Erstellung von Ausfuhrbescheinigungen könnte einen weiteren Nutzungsanstieg erfahren, wenn die Verhandlungen mit Russland wieder aufgenommen würden und TRACES in der Folge um 30 bereits harmonisierte Bescheinigungen ergänzt würde. Bei den Drittländern und den überseeischen Gebieten erklärt sich der 25%ige Anstieg durch den Beitritt 6 weiterer Länder (El Salvador, Peru, die Salomonen, Taiwan, Türkei und Vietnam), wodurch sich die Zahl der TRACES nutzenden Länder auf 44 erhöht und sich die Nutzung von TRACES in allen freiwillig teilnehmenden Ländern intensiviert.
Die im Oktober 2013 festgestellten Ausbrüche von Xylella fastidiosa, einem Bakterium, das bei sehr vielen Pflanzenarten Krankheiten auslösen kann (wie bei Rebstöcken und Olivenbäumen), sowie die Grenzkontrollen, bei denen die Gefahr erkannt wurde, die von Coffea-Pflanzen mit Ursprung in Costa Rica und Honduras ausgeht, haben mehr als deutlich gemacht, wie wichtig das Pflanzenkontroll-Modul von TRACES ist. Momentan läuft dieses Modul allerdings noch als Pilotprojekt, auch wenn es in Frankreich, Lettland, Estland und der Schweiz bereits komplett genutzt wird.
Mit Blick auf die im Jahr 2015 aufgetretenen Tierseuchen, insbesondere die Lumpy-skin-Krankheit, die Blauzungenkrankheit, die Aviäre Influenza, die Afrikanische Schweinepest und das West-Nil-Fieber wie auch der Befall von Bienenstöcken mit Aethina tumida (Kleiner Bienenstockkäfer), hat sich bestätigt, wie wichtig TRACES als schnelles Eingreif- und Rückverfolgbarkeitssystem ist, das fester Bestandteil der Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung ist.
Schließlich stehen die Digitalisierung der Bescheinigungsverfahren durch Einführung papierloser Gesundheitsdokumente mit elektronischer Signatur und die Digitalisierung der Rinderpässe im Rahmen des Projekts BOVEX, dem sich mit Belgien und Griechenland zwei weitere Mitgliedstaaten angeschlossen haben, mit dem von der Juncker-Kommission ausgerufenen prioritären Ziel des digitalen Binnenmarktes in Einklang. Die allgemeine Oberfläche SPEED 2, die gemeinsam mit der Generaldirektion Steuern und Zollunion entwickelt wurde und über die Daten über die Gesundheitskontrollverfahren aus TRACES extrahiert und automatisch in das Zollverfahren eingebunden werden können, wurde von der Tschechischen Republik, Irland und Slowenien genutzt. Andere Länder wie Frankreich, Spanien, das Vereinigte Königreich und Italien haben eigene Oberflächen zu diesem Zweck eingerichtet.
Die künftigen Herausforderungen für TRACES bestehen in der Vollendung des digitalen Binnenmarktes und der Einrichtung einer neuen Plattform, in die die anderen EDV-Systeme für den Gesundheitsschutz (RASFF, EUROPHYT, ADNS) eingebunden werden, wodurch Synergien zugunsten eines besseren Schutzes der öffentlichen Gesundheit geschaffen werden.
Xavier Prats MonnéGeneraldirektion Gesundheit und LebensmittelsicherheitGeneraldirektor
VORWORT
2
18 %
8 %
7 %
6 %
4 %
2 %4 %
17 %
17 %10 %
0,3 %
6 %
1 791
1 768
808
348
288
232
175
149
142
127
1
10
100
1 000
10 000
100 000
1 000 000
FO LI IS SM AD MT CY EE LV FI LU LT GR BG SI NO HR SE CH SK PT IE CZ HU AT RO PL DK GB ES IT BE FR NL DE
Veterinärbescheinigungen unionsinterner Handel (INTRA)
Etwa 1 575 zuständige örtliche Behörden (von denen es sich bei 95 um Behörden von EFTA-Mitgliedstaaten handelte) erstellten 718 662 Veterinärbescheinigungen unionsinterner Handel: Hiervon wurden 29 183 für die Ausfuhr von Sendungen in Länder erstellt, die im Wege der Durchfuhr durch einen Mitgliedstaat erfolgte. Rund 50 % der INTRA werden für den Handel mit Rindern, Schweinen und Geflügel erstellt, wobei auf jede genannte Kategorie rund ein Drittel dieses Prozentsatzes entfällt. Die
WAS IST TRACES? TRACES ist ein mehrsprachiges Instrument für die Online-Verwaltung, mit dem der Handel mit Tieren, Erzeugnissen tierischen Ursprungs und Futtermitteln und Lebensmitteln nicht tierischen Ursprungs sowie mit Pflanzen, Saatgut und pflanzlichem Vermehrungsmaterial gemeldet, bescheinigt und überwacht wird.
TRACES ist ein System für elektronische Behördendienste, mit dem den Anforderungen der Digitalen Agenda der EU hinsichtlich der Entmaterialisierung der Verfahren zur Erstellung gesundheitsbezogener Dokumente Rechnung getragen wird.
TRACES ist ein leistungsfähiges Instrument, mit dem Folgendes sichergestellt werden kann:
■ die (Rück-)Verfolgbarkeit (Überwachung der Verbringung von Sendungen sowohl in der EU als auch aus Nicht-EU-Ländern);
■ der Informationsaustausch (der es den Handelspartnern und den zuständigen Behörden ermöglicht, problemlos Informationen über die Verbringung ihrer Sendungen zu erhalten und die Verwaltungsverfahren zu beschleunigen);
■ das Risikomanagement (schnelle Reaktion auf Gesundheitsgefahren durch die Rückverfolgung verbrachter Sendungen und Erleichterung des Risikomanagements zurückgewiesener Sendungen).
Mit TRACES sollen die Zusammenarbeit mit den EU-Partnern gestärkt, der Handel erleichtert, die Verwaltungsverfahren beschleunigt und das Risikomanagement im Falle von Gesundheitsgefahren verbessert werden; gleichzeitig sollen hiermit betrügerische Machenschaften bekämpft sowie die Sicherheit der Lebensmittelkette, die Tiergesundheit und – zukünftig – die Pflanzengesundheit verbessert werden.
Vorgeschichte
Nach dem Ausbruch der klassischen Schweinepest in Europa im Jahr 1997 gab ein Bericht des Rechnungshofs (Bericht Nr. 1/2000) Anlass zu einer Entschließung des Europäischen Parlaments (A5-396/2000), in der dieses die Europäische Kommission aufforderte, die (Rück-)Verfolgbarkeit von Tierverbringungen im Binnenmarkt zu verbessern.
Infolge dessen wurde mit Erlass der Entscheidung 2003/24/EG der Kommission vom 30. Dezember 2002 über die Entwicklung eines integrierten EDV-Systems für das Veterinärswesen die Entwicklung eines neuen IKT-Systems beschlossen. Es folgte der Erlass der Entscheidung 2003/623/EG der Kommission vom 19. August 2003 über die Entwicklung eines integrierten EDV-Systems für das Veterinärswesen (TRACES). Mit Erlass der Entscheidung 2004/292/EG der Kommission zur Einführung des TRACES-Systems und zur Änderung der Entscheidung 92/486/EWG wurde das System für alle Mitgliedstaaten ab dem 1. Januar 2005 obligatorisch.
Genauere Angaben befinden sich auf den Länderbeilagen.
Rund 4 Mio. Rinder, 34 Mio. Schweine, 3 Mio. Schafe und 1,3 Mrd. Stück Geflügel wurden mittels mehr als 370 000 Verbringungen zwischen den Mitgliedstaaten der EU und den Mitgliedstaaten der EFTA gehandelt.
Anzahl der ausgestellten und erhaltenen INTRA
DER BINNENMARKT
Verteilungnach
Tierart
Fisch
Eier
Dünger
Schafe und Ziegen
Geflügel
Andere Säugetiere
Andere
Sperma und Embryos
Schlachtpferde
Rinder
Schweine
Pferde, ausgenommenSchlachtpferde
Angaben zur Anzahl der INTRA für registrierte Pferde sind unvollständig, da die Erstellung einer INTRA für diese Tierart nicht zwingend vorgeschrieben ist. Auf den Handel mit unverarbeiteter Gülle entfallen 6 % aller INTRA.
106 492 Sendungen wurden kontrolliert. Es wurden 6 675 Sendungen mit Verstößen gegen die Tiergesundheit gefunden und 1 423 mit Verstößen bezüglich des Wohlergehens.
Ablehnungsgrund / Anzahl der Ablehnungenausgestellten und erhaltenen INTRA
Gesundheitsverstoß
Nicht konforme Dokumente
Ungültige Lieferadresse
Keine/ungültige Bescheinigung
Nicht zugelassener Betrieb
Keine zusätzlichen Garantien
Misshandlung oder Fahrlässigkeit gegenüber den Tieren
Fahrzeiten überschritten
Im Logbuch eingetragene Daten
Transporter-berechtigung ungültig
Nichtbeachtung der Transportmittel
Tierschutzverstoß
AusgestelltEmpfangen
3
GRENZKONTROLLE
Gemeinsames Gesundheitsdokument für die Einfuhr von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen (CHED-PP)
Dieses Modul wurde am 22. April 2013 eingeführt und am 21. Oktober 2014 mit EUROPHYT verbunden, kann seit dem 3. März 2015 für den Austausch zwischen den Mitgliedsstaaten den französischen Überseegebieten und den Kanarischen Inseln auf Grund der Besonderheiten der Inselgebiete in Richtlinie 2000/29/EG genutzt werden. Mit Österreich seit Oktober und der Slowakei seit Dezember nutzten in 2015 10 Mitgliedsstaaten und die Schweiz das Modul, um 76 594 CHED-PP zu produzieren. Das sind drei mal mehr Bescheinigungen als in 2014.
37 352
15 760
9 9696 383 5 717
741 323 247 95 4 30
10 000
20 000
30 000
40 000
FR LV CH EE LT ES PL MT HU AT SK
1 025
16 530
9 501
5 686
1 242
29 453
111
6
38
32 110
17
60
Anzahl CHED-PP pro ausstellendem Land
Handelspapier (DOCOM) für den unionsinternen Austausch von tierischen Nebenprodukten
Um die Verpflichtung nach Artikel 4 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 mit Hygienevorschriften für nicht für den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte zu erfüllen, wurde im Hinblick auf den Handel mit tierischen Nebenprodukten in der EU im Mai 2012 in TRACES eine Meldung über die Validierung des Handelspapiers (DOCOM) vorgesehen. Der Marktteilnehmer kann dieses Handelspapier direkt erstellen und validieren. Die zuständigen Behörden am Ursprungsort und am Bestimmungsort werden über die Verbringung der tierischen Nebenprodukte informiert. Der Eingang der Ware bedarf der Bestätigung durch die zuständige Behörde am Bestimmungsort. Erforderlichenfalls wird – wie im Falle unverarbeiteter Gülle – in TRACES automatisch ein Link zwischen dem Handelspapier und der Veterinärbescheinigung unionsinterner Handel (INTRA) generiert. Im Jahr 2015 wurden in den Mitgliedstaaten der EU und den EFTA-Ländern 127 670 Handelspapiere erstellt.
1230501443213545265857157458681 1951 2091 5231 7202 3352 6692 7213 5584 045
4 9835 8125 8636 206
7 2938 853
10 49411 42411 437
29 989
0 10 000 20 000 30 000 40 000MT
GR
CY
CH
EE
HR
LV
HU
NO
SK
IT
PL
DK
IE
GB
DE
FO
BG
FI
SI
LU
LT
CZ
RO
SE
AT
PT
BE
ES
NL
FR
Anzahl DOCOM pro ausstellendem Land
474
19 3687 563
166153
279 147
9 507443
169 326
2 696 4 889
FRES BE IT
BEFR
GRITES
4 979
2 218
DER BINNENMARKT
Einziger Schalter für den Zoll und Digitalisierung
Die Vernetzung von TRACES mit den Systemen des Zolls ist im Gange; sie erfolgt im Rahmen der Einrichtung eines einzigen Schalters für die Zollverwaltungen. Frankreich (im Jahr 2009), Spanien (im Jahr 2012), das Vereinigte Königreich und Italien (im Jahr 2014) haben ein eigenes System eingerichtet, mit dem die Integration der in TRACES generierten GVDE und GDE in das Zollsystem automatisch erfolgt. Die tschechische Republik, Irland und Slowenien haben die generische Schnittstelle SPEED 2 eingerichtet, die in Zusammenarbeit mit der GD Steuern und Zollunion entwickelt wurde.
Anzahl CHED-PP
pro Kategorie
Kaffee, Tee, Mate und Gewürze
Ölsamen undölhaltigeFrüchte
Lebende Bäume und andere Pflanzen
Essbare Früchte und Nüsse
Essbares Gemüse
Holz und Holzwaren
Pflanzliche Flechtstoffe und
andere Textilfasern
Getreide
Salz, Schwefel, Steine und Erden Mineralische Brennstoffe
und Öle
Spielzeug, Spiele
und Sportgeräte
Diverse
Herkunftsland
Best
imm
ungs
land
Anzahl Rinderpässe(BOVEX)
Frankreich Spanien Vereinigtes Königreich Italien
Tschechische Rep. Irland Slowenien
SPEED 2
TRACES
Bovine Exchange (BOVEX)
Bei BOVEX handelt es sich um eine bestimmte Schnittstelle, über die die Verbindung zu TRACES erfolgt, damit zwischen den einschlägigen nationalen Datenbanken der automatische Austausch von Daten zur Kennzeichnung von Rindern erfolgen kann. Zielsetzung ist die Digitalisierung der Rinderpässe, um Zeit zu sparen und Fehler zu vermeiden, wenn die Daten beim Zugang von Rindern aus den Pässen der Tiere in die nationalen Datenbanken eingegeben werden. Um die Qualität der ausgetauschten Daten zu verbessern, ist es seit März 2015 Vorschrift, alle Passnummern der vermarkteten Rinder in der Veterinärbescheinigung auf zu führen. Belgien und Griechenland haben sich Spanien, Frankreich und Italien im Juli 2015 angeschlossen und mehr als 500 000 Pässe wurden durch BOVEX zwischen diesen Ländern in mehr als 45 000 Sendungen ausgetauscht.Auch wenn auf diese fünf Länder, die das Pilotprojekt durchführen, ein Drittel aller ausgetauschten Pässe entfällt, ist die Herausforderung dennoch enorm, wenn man bedenkt, dass rund 4 Mio. Rinder im Rahmen von 120 000 Sendungen gehandelt werden.
4
4
2
5
4
1
789
17
31
46
35
1862 571
42
793
116
167
46
146
1641 002
0
10
20
30
40
RS US ID TR UA RU CN ZA CM CA
47
38
20
11 11 10 9 98
8
12,53 %
0,30 %
0,38 %
1,89 % 1,85 % 0,68 % 0,42 % 1,74 %
14,55 %
0,60 %
50
1 218
312197 182 181 163 109 97 96
93
1,76 %
0,71 %
0,57 %
1,14 %
0,54 %
1,15 %
0,93 %
0,52 % 0,54 %
0,20 %
0
200
400
600
800
1 000
1 200
1 400
US CN BR IN TH CA TR VN MA RU
644599
585573
535529
518386
337309306
275216215
151127123
7823
1482
100 200 300 400 500 600 700
GRLUDKCZSEATLVBGLTHUIEPTFI
HRMTCYEENOROFO
SK
17 1669 662
6 7113 2963 175
2 9471 9871 875
1 256
0 5 000 10 000 15 000 20 000
DE
NL
IT
ES
PLCH
BE
FR
GB
SI
3153701332032974175008299071 0771 2441 3201 4171 5341 9362 1822 2813 0794 2284 5095 104
7 8899 44210 22010 709
14 05527 248
37 81448 044
50 52357 04457 06358 150
65 672
0 10 000 20 000 30 000 40 000 50 000 60 000 70 000
FO
GL
SK
IS
EE
LU
CY
AT
IE
NO
DK
CH
PL
BG
FR
LT
NL
DE
RS
XK
CZ
SI
MT
FI
LV
RO
HU
SE
HR
PT
GR
BE
IT
ES
GB
GRENZKONTROLLE Gemeinsames Veterinärdokument für die Einfuhr von Erzeugnissen tierischen Ursprungs (GVDEP)
Von den 486 968 erstellten GVDEP wurden 4 295 abgelehnt, was 0,9 % der Gesamtzahl der Sendungen entsprach. In mehr als der Hälfte der Fälle erfolgte die Ablehnung aufgrund ungültiger oder fehlender Bescheinigungen. Rund 14 % der Bescheinigungen wurden für die Durchfuhr erstellt. Von diesen 70 392 Durchfuhrsendungen waren 6 931 für US-amerikanische Militärbasen in Italien (6), in Deutschland (10), in Griechenland (1) und in Spanien (2) bestimmt.
Top 10 Herkunftsländer (Ablehnung)
Anzahl GVDEP pro ausstellendem Land
Top 10 Herkunftsländer (Ablehnung)
Gemeinsames Veterinärdokument für die Einfuhr von Tieren (GVDET)
Von den 54 628 erstellten GVDET wurden 299 abgelehnt, was 0,5 % der Gesamtzahl der Sendungen entsprach. Die Ablehnung erfolgte hauptsächlich aufgrund ungültiger oder fehlender Bescheinigungen.
Anzahl GVDET pro ausstellendem Land
Keine/ungültige Bescheinigung
Nicht konforme Dokumente
Unbefriedigende Laborbefunde
Verbotene Tierart
Nationale Vorschriften nicht erfüllt
Keine oder vorschriftswidrige Kennzeichnung
Keine zusätzlichen Garantien
Transportunfähig
Verstoß gegen Beförderungsrecht
Andere Gründe
Kranke oder krankheitsverdächtige Tiere
Nicht zulässiges Land Keine/ungültige Bescheinigung
Chemische Kontamination
Kennzeichnung: Abweichung oder Fehler
Mangelnde Hygiene
Mikrobiologische Kontamination
Verbotenes Erzeugnis
Nicht zulässiges Land
Nicht zulässiger Betrieb Andere Gründe
Ablehnungsgrund / Anzahl der AblehnungenAblehnungsgrund / Anzahl der Ablehnungen
Abgelehnt Prozent abgelehntAbgelehnt Prozent abgelehnt
5
13 11 11 9 8 6 5 4 4 3
28 28 15 14 9
5 1 1 1
Total 102
GRENZKONTROLLE
Gemeinsames Dokument für die Einfuhr (GDE) von Erzeugnissen nicht tierischen Ursprungs
Das GDE-Modul wird auf freiwilliger Grundlage von 19 Mitgliedstaaten sowie Norwegen genutzt. Es wurden 180 982 Dokumente erstellt, von denen 957 abgelehnt wurden. Das Modul wurde im Juni 2011 in TRACES eingeführt, um den Mitgliedstaaten im Hinblick auf verstärkte amtliche Kontrollen bei der Einfuhr bestimmter Futtermittel und Lebensmittel nicht tierischen Ursprungs die Möglichkeit zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 669/2009 der Kommission und zur Anwendung der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 884/2014 der Kommission zur Festlegung besonderer Bedingungen für die Einfuhr bestimmter Futtermittel und Lebensmittel aus bestimmten Drittländern wegen des Risikos einer Aflatoxin-Kontamination zu geben. Einige Mitgliedstaaten, die das GDE-Modul nutzen, nutzen es auch zur Anmeldung anderer Waren, die nicht unter die oben genannten Verordnungen fallen, z. B. von Lebensmittelkontaktmaterialien. Jedoch ist in 2015 zu den 20 Staaten, die das Modul freiwillig nutzen kein neuer Mitgliedsstaat hinzugekommen.
Verstärkte Kontrollen (REC) und Verlinkung mit dem Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF)
Seit September 2008 sind das RASFF und TRACES miteinander verlinkt, damit Daten, die bereits in TRACES eingegeben wurden, im RASFF nicht noch einmal eingegeben werden müssen. Über diesen Link ist es möglich, erforderlichenfalls das vorausgefüllte Formular für die Anmeldung von Sendungen im RASFF zu vervollständigen, der nationalen RASFF-Kontaktstelle eine Meldung zu
übermitteln und die Europäische Kommission zu informieren.
Im Januar 2012 wurde das Modul für verstärkte Kontrollen (REC) definiert in Artikel 24 der Richtlinie 97/78EG zur Festlegung von Grundregeln für die Veterinärkontrollen von aus Drittländern in die Gemeinschaft eingeführten Erzeugnissen in TRACES eingeführt. Dieses Modul ermöglicht eine gezielte Kontrolle auf EU-Ebene von zehn aufeinanderfolgenden Sendungen, die aus demselben Betrieb stammen, anstatt auf Landesebene oder auf Ebene der der Grenzkontrollstelle.
Insgesamt wurden mittels TRACES 1 098 RASFF-Meldungen übermittelt, von denen 105 das Verfahren für verstärkte Kontrollen betrafen. 67 % der verstärkten Kontrollen entfielen auf Fischereierzeugnisse, gefolgt von tierischen Nebenprodukten und Produkten/Zubereitungen aus Geflügel, die jeweils 10,9 % der Kontrollen einnehmen. Chemische (67 %) und mikrobiologische Verunreinigungen (29 %) sind die Hauptmotivationen für die verstärkten Kontrollen.Von den verstärkten Kontrollen waren insgesamt 31 Nicht-EU-Länder betroffen, darunter in erster Linie Thailand (12 %), Indien (10 %) und Brasilien (9 %).
23 756
2 010
1 116
4 491
11 590
10 320
1
480
63
114
155
325 207
FILUROSI
GRNOATSEITFRDEBEPTLVGBBGES
16 227
8 908
8 841 5 314
24 966
124 875
30 251
3 476
3 491
5 700
2 445
253 100
11 89315 324
22 00631 767
78 026
1 500 2 000 15 000 30 000 70 000
LTHUEEFI
LURO
SIGRNOATSEIT
FRDEBEPTLVGBBGES
5496107
144291346402
501819
1 9032 4032 411
4 6877 793
1189315324
2200631767
78026
9
7 000
Anzahl GDE pro ausstellendem Land
Top 10 Herkunftsländer REC
Bericht 2015
TRACESTRAde Control and Expert System
AnzahlGVDET
pro Tierart
Reptilien
Insekten, ausgenommen Bienen
Andere
Lebende Wassertiere
Andere Säugetiere
Pferde
Schweine
Schafe
Geflügel
Rinder
BienenVögel, ausgenommen Geflügel
Bruteier
Anzahl GVDEP
pro Kategorie
Honig
Tierdärme
Milch
Nebenprodukte
Gelatine
Fleisch
Andere
Futtermittel
Leder
Sperma/Embryos
Eier
Fischerzeugnisse
Thailand Indien Vietnam Brasilien China Tunesien Türkei Argentinien Ecuador Sri Lanka, Ghana, Rep. Korea
REC Kategorien Anzahl der RECSchwermetalleSalmonellaSonstigNitrofuraneHistamin
AntibiotikaBenzo(a)pyrenPolychlorierte Biphenyle (PCB)Semicarbazid (SEM)
Anzahl der RECREC Kategorien
6
DE DK FI FR PL BE CY PT GB IT AT CH IE HU SE CZ
12
2
31
13 103
15116
73
14 1
8759
182
5 43 1 9
218
22 10 281
246 33
4 4 3 3
1
144
5 30141
282 2 15
1
170
319 331
236
552 5 14
TZ
219MG
1 485
MX
1 265
PG
1 064
PH
1 632
MU
2 888
UG
3 478
SC
1 123
IS
1 316
FK
164
UY
256PF
136
GT
347
EC
8 462
MA
17 232
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HN
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RS
327
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KE
104
NC
43
PE
339
SB
80
SV
338
TW
225 VN
690
TR
917
576977
1 866
503
264 167
888
116
524
80
2
11 036
42
2 102
926
102
193
1 3911 044
175
157
6 727
103
265
1 082131
311 601
322
47
88
184
3 558
952
2 125
2 008
15 877
466
146
1 308
5
2 184
1 279
Bescheinigungen für die Einfuhr von Erzeugnissen in die EU (IMPORT)
Dieses im Jahr 2006 konzipierte Modul wurde im Jahr 2008 eingeführt, um den Handel mit Nicht-EU-Ländern zu vereinfachen, indem ihnen sämtliche aktualisierten und konsolidierten sowie in alle Amtssprachen der EU übersetzten Bescheinigungen für die Ausfuhr von Erzeugnissen in die EU verfügbar gemacht werden und ihnen der Zugriff auf die Rückmeldungen im Zusammenhang mit den von den Grenzkontrollstellen getroffenen Entscheidungen ermöglicht wird. Im Jahr 2015 erstellten 44 Nicht-EU-Länder und überseeische Gebiete mehr als 75 783 Bescheinigungen. El Salvador, die Salomonen, Peru, Taiwan, die Türkei und Vietnam haben damit begonnen, TRACES zu nutzen, während Namibia und Benin in 2015 keine Zertifikate in TRACES ausgestellt haben. Rund 83 % der IMPORT-Bescheinigungen werden von den Grenzkontrollstellen genutzt, um den ersten Teil eines GVDE zu generieren, wodurch das Verwaltungsverfahren an der Grenze beschleunigt wird.
Anzahl EXPORT pro ausstellendem Land
ZUSAMMENARBEIT MIT NICHT-EU-LÄNDERN
Weltweite Verbreitung von TRACES
GelatineFischerzeugnisseMilch
PferdeFleisch
Sperma
IMPORT totalIMPORT geklont
AndereGeflügelSchweine
7
1 132
26
357
350
219
368
44
1
GL 27 %
RS 21 %
XK 52 %133
70
53
2015
21/04BTSF
Sénégal
605
571
380
346
334
302
249
235
120
96 89 87 85 85 84 83 83 82 73 72 68 67 52 50 49 45 44 37 36 33 32 31 28 28 27 26 25 21 21 19 18 18 17 17 17 17 16 15 14 14 12
0
100
200
300
400
500
600
700
GB FR IT EC DE ES NL BE DK PL PT MA SE IE PE RO IL NO HU LV ZA CH TR RU AT LT RS CZ FI MX
AU MU GR HR TZ PG BG TW MO US BA SB PA SI CR EE MT
TN SC NI
CL
Länder mit den meisten Hilfeersuchen
Gemeinsames Veterinärdokument für die Einfuhr (GVDE)
Da Nicht-EU-Länder die Möglichkeit haben, das Modul für das Bescheinigungswesen bei der Grenzkontrolle zu nutzen, konnte auch Kroatien – im Hinblick auf die Erweiterung der EU – praktische Erfahrungen mit der Nutzung von TRACES sammeln. Die Funktionsweise dieses GVDE-Moduls ist identisch mit derjenigen für die Mitgliedstaaten, aber ohne automatische Überprüfung der Ausfuhrzulassung von Land bzw. Betrieb. Insgesamt wurden von zwei Ländern (Kosovo (1) und Serbien) und einem überseeischen Gebiet (Grönland im Rahmen des Beschlusses 2011/408/EU des Rates) 256 GVDE erstellt.
(1) Diese Bezeichnung berührt nicht die Standpunkte zum Status und steht im Einklang mit der Resolution 1244 (1999) des Sicherheitsrates der VN und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo.
SCHULUNG Mitgliedstaaten
Im Rahmen des Programms „Bessere Schulung für sicherere Lebensmittel“ (BTSF) wurden für die Mitgliedstaaten im Jahr 2015 fünf Sitzungen durchgeführt (zwei für das GVDE, eine für das GDE, eine für die Bescheinigung INTRA und eine für die Bescheinigung CHED-PP). Rund 150 Personen wurde darin geschult, wie die einzelnen TRACES-Module zu nutzen sind.
Nicht-EU-Länder
Im Rahmen des weltweit durchgeführten Programms „Bessere Schulung für sicherere Lebensmittel“ wurden drei längere Schulungsmaßnahmen durchgeführt, und zwar in Vietnam (im Januar), in Belize (im März), und in Kolumbien (im Juli); für die ASEAN-Länder und die Pazifikstaaten wurde in Indonesien (im Februar) ein Seminar veranstaltet. Die Schulungen erwiesen sich in Vietnam und El Salvador als erfolgreich: Dort wurde mit der Nutzung von TRACES begonnen.
Im Rahmen des Instruments für technische Hilfe und Informationsaustausch (TAIEX) wurden
Schulungen für Länder veranstaltet, die in den Genuss der Europäischen Nachbarschaftspolitik kommen: Kosovo (1) (im April), Serbien (im September), und Bosnien und Herzegowina (im Oktober). Serbien hat Anfang 2016 mit der ausstellung von Zertifikaten begonnen. Die Türkei begann nach einer Schulung im September 2014 Anfang 2015 mit der Nutzung von TRACES.
Zulasten der internen Haushaltsmittel der GD SANTE fanden drei Schulungen für Saudi-Arabien (im März), in Peru (im März) und in Malaysia (im Oktober) statt. Einer Einladung folgend wurde eine Schulung in Taiwan (im März) organisiert. Taiwan und Peru haben mit der Nutzung von TRACES begonnen.
Bescheinigungen für die Ausfuhr von Erzeugnissen aus der EU (EXPORT)
Dieses im Jahr 2009 konzipierte Modul wurde im Jahr 2011 in Betrieb genommen. Unter Verwendung einer der 30 harmonisierten Bescheinigungen, die mit Kanada, Chile, Mexiko, Neuseeland und den Vereinigten Staaten von Amerika ausgehandelt wurden, erstellten im Jahr 2015 16 Mitgliedstaaten 2 460 Ausfuhrbescheinigungen. 45 % dieser Bescheinigungen betraf Fleisch, 15 % registrierte Pferde, 15 % Samen, 15 % Milch und 10 % Fischereierzeugnisse.
Anzahl EXPORT
pro Kategorie
Gelatine
Fischerzeugnisse
Milch
Pferde
Fleisch
Sperma
Andere
Geflügel
Schweine
Anzahl GVDEpro Nicht-EU-
Land
19-23/01BTSF
Vietnam
20-24/04TAIEX
Kosovo(1)
15-18/09TAIEXSerbia
3-6/11BTSF
INTRA (Spanien)
11-13/03BTSF
Nicaragua
2-6/02BTSF
Indonesien
2-6/03TaiwanTaiwan
5-6/03BTSFBelize
26-29/10TAIEX
Bosnien und Herzegowina
5-8/10EU-Kommission
Malaysia
11-13/03EU-KommissionSaudi-Arabien
5-9/07BTSF
Kolumbien
29/09-02/10BTSF
GVDE (Ungarn)
19-22/05BTSF
GDE (Lettland)
14-17/04BTSF
CVED (Estland)
16-20/03EU-Kommission
Peru
Bangladesch, Brunei, Kambodscha, Fidschi-Inseln, Französisch-Polynesien, Indonesien, Laos, Malaysia, Mianmar, Neukaledonien, Papua-Neuguinea, Philippinen, Singapur, Thailand, Vanuatu, Vietnam
Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama
23-26/06BTSF
CHED-PP (Frankreich)
5 149 2,7 %
97,3 % 90 %
4 %
718 662
54 628486 968
75 783
127 659
341
2 460
76 594
180 96211 %
7 %
4 %
28 %
0,1 %
0,02 %
42 %
3 %
8 862
19 797
356 9865361 365
KONTAKTDATEN UND ANFORDERUNG NÄHERER INFORMATIONENEuropäische KommissionGeneraldirektion Gesundheit und LebensmittelsicherheitReferat G5, Abteilung TRACESF101 06/169B-1049 BrüsselTel.: +32 22976350
Mail: [email protected] Anwendung: https://webgate.ec.europa.eu/sanco/traces Website: http://www.ec.europa.eu/traces Präsentation: http://www.prezi.com/user/TRACES TRACES Toolkit: https://circabc.europa.eu/w/browse/ac0bd3d2-66ae-
4234-b09c-a3fa9854acfd
Bericht 2015
TRACES TRAde Control and Expert System
Bericht 2015
TRACES TRAde Control and Expert System
Bescheinigungen und DokumenteMehrsprachigkeit
TRACES ist ein mehrsprachiges Online-Instrument für die Verwaltung mit einer Benutzeroberfläche, die in 35 Sprachen übersetzt ist, nämlich in die 23 Amtssprachen der EU sowie ins Albanische, Bosnische, Chinesische, Isländische, Indonesische, Koreanische, in die Sprache der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, ins Norwegische, Russische, Serbische, Türkische und Vietnamesische. Aufgrund der Mehrsprachigkeit von TRACES wird die Gefahr von Fehlern bei der Erstellung von Bescheinigungen verringert, da dies in der jeweiligen Muttersprache erfolgen kann. Gleichzeitig wird hiermit der Verpflichtung nach Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 854/2004 mit besonderen Verfahrensvorschriften für die amtliche Überwachung von zum menschlichen Verzehr bestimmten Erzeugnissen tierischen Ursprungs entsprochen, Bescheinigungen in der jeweiligen Sprache zu erstellen.
Nutzer
Im Jahr 2015 waren 31 902 aktive Nutzer registriert, von denen 68 % auf die zuständigen Behörden und 32 % auf den privaten Sektor entfielen.
NUTZERUNTERSTÜTZUNG
FAKTEN UND ZAHLEN
Print ISBN 978-92-79-53981-7ISSN 2467-0278 doi:10.2875/263817 EW-BD-15-001-DE-C
PDF ISBN 978-92-79-53972-5ISSN 2467-0324 doi:10.2875/572171 EW-BD-15-001-DE-N
Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2016
© Europäische Union, 2016Weiterverwendung mit Quellenangabe gestattet.
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