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Berglandwirtschaft zum Anfassen Das Allgäuer … · bachhorn, sowie den Peuterey-Grat und die...

Date post: 21-Aug-2020
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DAV Panorama 5/2003 82 V ergangenes Jahr wurde in Diepolz im Ober- allgäu, dem höchst- gelegenen Pfarr- dorf Deutschlands, das Bergbauern- museum neu eröff- net. Es liegt am Südhang des 1200 Meter hohen Hau- chenbergs mit gran- diosem Ausblick zu den Allgäuer Alpen. Das Allgäu zähl- te einst zu den ärmsten Gegenden Deutschlands. Heute ist es eine blühende Tourismus- region und die „Käseküche“ Deutschlands. Aber ohne Berglandwirtschaft gäbe es diesen Tourismus nicht. Denn die viel geschätzte Kultur- landschaft des Allgäus ist dem Schaffen der Bergbauern zu verdanken. Texte, Bilder und Filme er- zählen vom Alltag der Berg- bauern einst und jetzt, von ihrem dauernden Existenz- kampf gegen die Launen der Natur. Die Anlage besteht aus mehreren thematischen Ge- bäuden und einem Freigelän- de. Eine Bergkäserei befindet sich gleich nebenan. Speziell für Kinder gibt es ein vielfältiges Angebot. Auf dem Freigelände einen Spielplatz mit „Hainzen“, Heumandln aus Holz, die zum Trocknen von Heu verwendet wurden. Im Kino werden span- nende Geschich- ten von sagen- haften Bergbe- wohnern erzählt. Und als ganz be- sonderes Erleb- nis: Toben im Heustock und der hautnahe Kontakt mit den Tieren im Stall. Ein lohnendes Fa- milien-Ausflugsziel, auch bei schlechten Wetter! Eine begrüßenswerte Ein- richtung, die das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer funktionierenden Bergland- wirtschaft in der Öffentlich- keit fördert. Brigitte Riemer N atur-Highlights hautnah: Bayerns grandiose Na- turlandschaften sind ein Eldo- rado für Camping-Freunde. Um die gesamte Vielfalt des weiß-blauen Angebots zu zei- gen, hat die BAYERN TOU- RISMUS Marketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Camping- platzunternehmen in Bayern (LCB) jetzt einen Camping- führer aufgelegt, der die schönsten Plätze in Deutsch- lands beliebtestem Reiseland mit ihren jeweiligen Be- sonderheiten beschreibt. Zusätzlich zur Vorstellung der Plätze enthält die 44 Sei- ten umfassende Broschüre Übersichtskarten, zahlreiche Freizeit-Tipps und wertvolle Informationen über die vier bayerischen Tourismus-Regio- nen Allgäu/Bayrisch Schwa- ben, Franken, München/Ober- bayern und Ostbayern. Eine übersichtliche Campingplatz- Bewertungstabelle nach Ser- vice-Punkten wie beispielsweise familien- und behinderten- freundlich, Natur, Städterei- sen, Wellness oder Kultur hilft bei der Auswahl des richtigen Platzes. Der neue Campingführer kann kostenfrei über die Ser- vicenummer der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH unter der Telefonnum- mer 0180/585 50 50 (Euro 0,12/min) bezogen werden. Viele Infos auch im Internet unter www.bayern.by . red Camping-Führer der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH Draußen daheim – Camping in Bayern. Berglandwirtschaft zum Anfassen Das Allgäuer Bergbauernmuseum Immenstadt-Diepolz Allgäuer Bergbauernmuseum Immenstadt-Diepolz Tel.: 08320-709670 Internet: www.bergbauernmusem.de Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober an allen Tagen 10.00 - 18.00 Uhr Diepolz liegt an der Kreisstraße zwischen Niedersonthofen und Missen; Busverbindung besteht ab Immenstadt. Foto: Bayern Tourismus
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Page 1: Berglandwirtschaft zum Anfassen Das Allgäuer … · bachhorn, sowie den Peuterey-Grat und die neunte Be-gehung der Eiger-Nordwand. Dann zog es den Vize-präsidenten des Österreichischen

DAV Panorama 5/200382

Ve r g a n g e n e sJahr wurde in

Diepolz im Ober-allgäu, dem höchst-gelegenen Pfarr-dorf Deutschlands,das Bergbauern-museum neu eröff-net. Es liegt amSüdhang des 1200Meter hohen Hau-chenbergsmitgran-diosem Ausblickzu den AllgäuerAlpen.

Das Allgäu zähl-te einst zu denärmsten GegendenDeutschlands. Heute ist es eine blühende Tourismus-region und die „Käseküche“Deutschlands. Aber ohneBerglandwirtschaft gäbe esdiesen Tourismus nicht. Denndie viel geschätzte Kultur-landschaft des Allgäus ist dem

Schaffen der Bergbauern zuverdanken.

Texte, Bilder und Filme er-zählen vom Alltag der Berg-bauern einst und jetzt, von ihrem dauernden Existenz-kampf gegen die Launen derNatur. Die Anlage besteht aus

mehreren thematischen Ge-bäuden und einem Freigelän-de. Eine Bergkäserei befindetsich gleich nebenan.

Speziell für Kinder gibt es ein vielfältiges Angebot.Auf dem Freigelände einen Spielplatz mit „Hainzen“,

Heumandln ausHolz, die zumTrocknen vonHeu verwendetwurden. Im Kinowerden span-nende Geschich-ten von sagen-haften Bergbe-wohnern erzählt.Und als ganz be-sonderes Erleb-nis: Toben imHeustock undder hautnaheKontakt mit denTieren im Stall.

Ein lohnendes Fa-milien-Ausflugsziel, auch beischlechten Wetter!

Eine begrüßenswerte Ein-richtung, die das Bewusstseinfür die Notwendigkeit einerfunktionierenden Bergland-wirtschaft in der Öffentlich-keit fördert. Brigitte Riemer

Natur-Highlights hautnah:Bayerns grandiose Na-

turlandschaften sind ein Eldo-rado für Camping-Freunde.Um die gesamte Vielfalt desweiß-blauen Angebots zu zei-gen, hat die BAYERN TOU-RISMUS Marketing GmbH inZusammenarbeit mit demLandesverband der Camping-platzunternehmen in Bayern(LCB) jetzt einen Camping-führer aufgelegt, der dieschönsten Plätze in Deutsch-lands beliebtestem Reiselandmit ihren jeweiligen Be-sonderheiten beschreibt.

Zusätzlich zur Vorstellungder Plätze enthält die 44 Sei-

ten umfassende BroschüreÜbersichtskarten, zahlreicheFreizeit-Tipps und wertvolle

Informationen über die vierbayerischen Tourismus-Regio-nen Allgäu/Bayrisch Schwa-

ben, Franken, München/Ober-bayern und Ostbayern. Eineübersichtliche Campingplatz-Bewertungstabelle nach Ser-vice-Punkten wie beispielsweisefamilien- und behinderten-freundlich, Natur, Städterei-sen, Wellness oder Kultur hilftbei der Auswahl des richtigenPlatzes.

Der neue Campingführerkann kostenfrei über die Ser-vicenummer der BAYERNTOURISMUS MarketingGmbH unter der Telefonnum-mer 0180/585 50 50 (Euro0,12/min) bezogen werden.Viele Infos auch im Internetunter www.bayern.by. red

Camping-Führer der BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH

Draußen daheim – Camping in Bayern.

Berglandwirtschaft zum Anfassen

Das Allgäuer Bergbauernmuseum Immenstadt-Diepolz

Allgäuer Bergbauernmuseum

Immenstadt-DiepolzTel.: 08320-709670Internet: www.bergbauernmusem.de

Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober an allen Tagen 10.00 - 18.00 Uhr

Diepolz liegt an der Kreisstraße zwischenNiedersonthofen und Missen; Busverbindung besteht ab Immenstadt.

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Manfred Jakobi, ehemali-ger erster Vorsitzender

der Sektion Mittelfranken undseit 1986 deren Ehrenvorsit-zender, hat das Ehrenzeichendes Bayerischen Ministerprä-sidenten für Verdienste von imEhrenamt tätigen Frauen undMännern erhalten.

Als Mitglied des DAV-Hauptausschusses war Man-fred Jacobi zudem von 1992bis 2001 Bindeglied zwischenden nordbayerischen Sektio-nen und dem Dachverband. Inseinem Engage-ment für denDAV hat er vielZeit geopfert,sich nie einsei-tig festgelegt,sondern seinenEinsatz und sei-ne Tatkraft denunter sch ied-lichsten Berei-chen zur Verfü-gung gestellt.

Seine zupackende Art undWeise, Aufgaben in Angriff zunehmen und Probleme zu lö-sen, hat seine Umgebung im-mer wieder angesprochen. Sokonnte er in über 30 JahrenDAV-Engagement Großes fürden Verband und seine Mit-glieder leisten.

Der Geehrte dankte für diehohe Auszeichnung und be-tonte, dass er all diese Leis-tungen nicht hätte erbringenkönnen, wenn nicht andereimmer mitgeholfen hätten. red

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Tabakrauch schädigt dieGesundheit – auch die der

„Passivraucher“! Gerade inder frischen Bergnatur emp-finden das viele Wanderer undBergsteiger, vor allem Fami-

lien mit Kindern als besondersstörend.

Als erste DAV-Sektion ma-chen die Münchener jetztErnst mit dem Nichtraucher-schutz im Gebirge. Mit der Ini-

tiative „RAUCH-FREI!“ gilt seitdieser Sommersai-son auf allen achtbewirtschaftetenund zehn Selbst-versorgerhüttender Sektion Mün-chen generellesRauchverbot – oh-ne Ausnahme!

Bei der Haupt-versammlung allerDAV-Sektionenfand die Aktiongroßen Anklang –und hoffentlichauch viele Nach-ahmer. Durchat-men und die kla-re Bergluft genie-ßen! fms

NAMEN & NACHRICHTEN DAV-INTERN

Aktuelle Hüttenänderungen :info:S. 85: Lamsenjochhütte: Die von der Sektion betreute Inter-

netseite der Hütte: www.lamsenjochhuette.at

S. 98: August-Schuster-Haus am Pürschling: von 3. bis 22.

November 2003 geschlossen

S. 119: Vorderkaiserfeldenhütte: Die von der Sektion betreute

Internetadresse lautet www.vorderkaiserfeldenhuette.at

S. 277: Konstanzer Hütte: Der erste Abschnitt der aufwändi-

gen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen ist abge-

schlossen. Es gibt neue Duschen, Stockbetten statt

Massenlager und einen Schuppen zum Unterstellen

von Mountainbikes. Anmeldungen bitte beim Hütten-

wirt Markus Jankowitsch unter Tel./Fax:

0043/5525/63 549 oder www.konstanzerhuette.at.

S. 355: Olperer Hütte: Die Hütte bleibt nun doch bis zum

Saisonende am 30.09.03 geöffnet.

S. 389: Glocknerhaus: Neue Telefonnummer:

0043/4824/246 66.

S. 402: Hochschoberhütte: Neue Telefonnummer:

0043/664/915 77 22 (Reservierungen nur über diese

Nummer).

S. 414: Sadnighaus (privat): Neue Telefonnummer:

0043/4825/200 50.

S. 429: Hannoverhaus: Neue Telefonnummer:

0043/664/161 93 67.

Initiative zum Nichtraucherschutz auf Berghütten

Rauchverbot auf allenHütten der Sektion München

Würdigung für Engagement

Über 30 Jahre imEhrenamt

Manfred Jakobi (2.v.r.) mit Frau bei der Ehrung

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DAV Panorama 5/200384

Für Bergsteiger klassischer Prä-

gung ist Erich Vanis vor allem

deshalb ein Begriff, weil sein

Buch „Im steilen Eis“ zu den

Klassikern der Führerliteratur

zählt. Dabei wollte Vanis, der

am 4. Oktober seinen 75. Ge-

burtstag feiern kann, eigentlich

zur See fahren und betrieb als

Jugendlicher erfolgreich Schwimm-, Segel- und Ka-

jaksport. Im Höllental der Rax bei Wien unternahm er

seine ersten Klettertouren und träumte bald von den

großen Bergen der Westalpen und von den Gipfeln des

Himalaya. So durchstieg er die Hochfeiler-Nordwand,

die Pallavicini-Rinne des Großglockner und das Wies-

bachhorn, sowie den Peuterey-Grat und die neunte Be-

gehung der Eiger-Nordwand. Dann zog es den Vize-

präsidenten des Österreichischen Alpenklubs (ÖAK) in

den Himalaya (Dhaulagiri, Lhotse, Manaslu – ohne

Gipfelerfolge), ins Pamirgebirge und in den Kaukasus.

Im Alpenraum gelangen frühe Wiederholungen schwe-

rer Anstiege, sogar Erstbegehungen großer Eiswände

(Breithorn-Zwilling-NO-Couloir}. Neben dem Gleit-

schirmfliegen waren dann die Anden „die zweite Ent-

deckung bei meinem Eintritt ins Greisenalter“. Zum

60. Geburtstag gönnte er sich den Alpamayo in der

Cordillera Blanca, zum 65. gar den Aconcagua . In den

Bergen ist er mittlerweile nur noch zum Gleitschirm-

fliegen unterwegs („man muss halt kürzer treten“).

Ernst Wagner, bekannt als Wirt

der Kemptener Hütte, hat die-

sen Sommer seinen 60. Ge-

burtstag gefeiert – und erst

jetzt lernt er den Sommer im

Tal kennen. Bis zu 20.000 Besu-

cher im Jahr hat er zusammen

mit seiner Frau Elvi auf dem

zweitgrößten Schutzhaus des

DAV, gelegen am europäischen

Weitwanderweg E 5 nahe Oberstdorf, beherbergt oder

verköstigt. 28 Jahre lang.

Vor zwei Jahren hat Tochter Gabi mit Ehemann Martin

Braxmair die Hütte nun übernommen. Die Eltern sind

froh, dass „eigene“ Leute weiter machen und arbeiten

weiterhin mit. Schließlich sind auch die „Enkele“

oben, Sina und Moritz. Doch können die junggebliebe-

nen Rentner jetzt unter Woche auch mal hinunter ins

Tal. Dort warten neue Erlebnisse: „Ich habe jetzt zum

ersten Mal Rasen gemäht“, sagt Ernst Wagner la-

chend. Verena Stitzinger

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Familienbergsteigen

Spielekisten für den Nach-wuchs auf DAV-Hütten

Damit Familien im Ruck-sack zukünftig nicht auch

noch Platz für Spiele und Bü-cher einplanen müssen, stattetdie NaturEnergie AG, Partnerdes DAV im Familienbergstei-gen, ab diesem Sommer dieDAV-Hütten mit Spielekistenaus.

Mit Büchern wie „Orkan-stark das Wetter“ können dieKinder das Wet-ter für den nächs-ten Tag vorhersa-gen, oder aber in„Tierspuren be-stimmen“ die Ab-drücke rund umdie Hütte denverschiedenstenTieren zuordnen.Eltern erhaltenwertvolle Rat-schläge und Tippsfür den nächstenTag in Fachlitera-tur wie „Mit Kin-dern die Naturerleben“ oder „Mit Kindernins Gebirge“. Und falls dasWetter einmal gar nicht mit-spielen sollte, ist auch fürUnterhaltung bei Regen ge-sorgt: verschiedene Gesell-schaftsspiele sowie Farbstifte,Scheren, Klebestifte, Papier,

Becherlupen und Augenbin-den ergänzen den reichhal-tigen Inhalt der Spielkiste.

Mit über 230.000 Kunden-verträgen ist NaturEnergie dergrößte Anbieter von rein rege-nerativem Strom in Deutsch-land. Für DAV-Mitglieder gibtes günstige Gipfelstürmer-Tarife für den problemlosenStromwechsel in den eigenen

vier Wänden. AlleDAV-Einrichtun-gen wie Geschäfts-stellen, Kletterhal-len und Hüttenerhalten den sau-beren Strom zuPartnertarifen.

NaturEnergiebietet den DAV-Mitgliedern einendoppelten Nutzen:Sauberer Stromfür alle DAV-Mit-glieder und -Ein-richtungen, sowieSpielekisten auf

den DAV-Hütten. Denn fürzehn neugewonnene Natur-Energie-Kunden gibt es je-weils eine neue Spielekiste füreine DAV-Hütte! al

Weitere Informationen zu

NaturEnergiefinden Sie unter

www.naturenergie.de/alpenverein

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DAV Panorama 5/2003

NAMEN & NACHRICHTEN DAV-INTERN

Vor über einem Jahr hatman an den Affenstei-nen in der Sächsischen

Schweiz begonnen, den Auf-stieg vom Großen Bauerlochzur oberen Affensteinpromena-de zu erneuern und als Kletter-steig einzurichten. Im Herbst2002 konnte die Umgestaltungdes gesamten Bergpfades zur

„Via Ferrata“ erfolgreich abge-schlossen werden. Jetzt bietetsich ambitionierten Bergtou-rengehern ein fantastisch aus-gerüsteter Steig mit herrlichenAussichten und romantischenKamindurchstiegen, der aller-dings Trittsicherheit undSchwindelfreiheit erfordert.

Ein dickes Lob den Verant-wortlichen in der NLPV Säch-sische Schweiz, den Geldge-bern und den ausführendenFirmen für die saubere und so-lide Arbeit. Hier zeigt sich daspositive Ergebnis, wenn Berg-steigerverbände, Naturschüt-zer und NLPV effektiv zu-sammenarbeiten.

Mitte der 90er Jahre solltenverschiedene Wanderwegeund Steige, darunter die da-mals mit nur noch vom Rostzusammengehaltenen Leiternund Tritten ausgestatteteHäntzschelstiege dem Rotstiftzum Opfer fallen. Es formier-ten sich ehrenamtliche Ar-beits- und Interessenkreise,die auch diesen schönen Steigerhalten wollten. Diskussions-runden und Lokalterminefolgten, Lokalausgaben ver-schiedener Zeitungen be-richteten bald sachlich baldemotional, Positionspapiere

wurden geschrieben, verwor-fen und wieder geschrieben...

Letztendlich sind die Ergeb-nisse im Arbeitsband: BÖHM,R.; BEER, V.; RÖLKE, P.(1999). Wanderwege im Na-tionalpark Sächsische Schweizunter besonderer Berücksich-tigung der Kernzone im hinte-ren Nationalparkteil. Bestands-aufnahme von Topographieund Besucherlenkung, Natur-

schutzfachliche Betrachtun-gen, Internationale Richtlinienfür Nationalparke (IUCN),Betretungsrecht, Wegegebotund Verkehrssicherungs-pflicht, Akzeptanzanalyse,Entwicklungsansätze und -möglichkeiten. SächsischerBergsteigerbund (SBB) e.V.Sektion des Deutschen Alpen-

vereins (DAV), Dresden 1999,niedergelegt.

Abschließend kann man sa-gen, dass sich diese Arbeit ge-lohnt hat. Im Konsens mitdem Naturschutz entstand einherrlicher Steig, der wunder-bare Naturerlebnisse ver-mittelt und Einblick in diehochsensible Vegetation derSandsteinriffe gewährt.

Optimal ist auch die Gestal-tung des Zuganges zum Steig,wo natürliche Gegebenheitenund die Psyche des Einzelnen(und nicht irgendwelche Ver-botsschilder) darüber ent-scheiden, ob er sich den Wegzutraut. vb

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Häntzschelstiege im neuen Glanz

Im Konsens mit dem Naturschutz vermittelt der Steig

Einblicke in die sensible Vegetation

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DAV Panorama 5/200386

Nachdem im vergangenenJahr in Friedrichshafen

mit der neuen Satzung desDAV die Grundlagen für denbeschlossenen Strukturwandelgelegt worden waren, galt esin diesem Jahr in der Haupt-versammlung in Hagen auchdie daraus resultierenden per-sonellen Entscheidungen zutreffen.

Zur Erinnerung sei nur kurzerwähnt, dass der bisherigeHauptausschuss durch denVerbandsrat und der Verwal-tungssauschuss durch das Prä-sidium abgelöst werden.Gleichzeitig wurden beideGremien gemeinsam um ins-gesamt acht Personen redu-ziert. Neben dieser Reduzie-rung haben verschiedeneSektionenverbände diesen An-lass dazu genutzt um neueKandidaten und Kandidatin-nen vorzuschlagen.

Dies hatte zur Folge, dasseine ganze Reihe von bekann-ten Gesichtern in den neuenGremien nicht mehr auf-taucht. Wie immer im Lebenhat dieser Wechsel positiveund negative Gesichtpunkte.Einerseits gibt es den neuenGremienmitgliedern die Chan-ce, mit neuem Elan und neuenIdeen die Inhalte und Per-spektiven des größten Berg-steigervereins zu gestalten undin die Zukunft zu führen, an-dererseits gehen dem DAVPersönlichkeiten mit einemgroßen Erfahrungsschatz undhohem persönlichen Engage-ment verloren, die in den letz-ten Jahrzehnten den DAV soerfolgreich entwickelt haben.

Aus dem Hauptausschusssind mit Ablauf der Haupt-versammlung in Hagen Fried-rich Christopher (Sektion Ber-lin), Mitglied seit 1988,Wilfried Leckel (SektionWetzlar), Mitglied seit 2001,Günther Lehmann (SektionKarlsruhe), Mitglied seit1995, Emil Nord (SektionSpeyer), Mitglied seit 1996,Werner Preuß (Sektion Dort-mund), Mitglied seit 1991,

Erwin Rothgang (Sektion El-berfeld), Mitglied seit 1992und Otto-Hannes Ther (Sek-tion München), Mitglied seit1996, ausgeschieden.

Aus dem Verwaltungsaus-schuss scheiden Peter Boele,Mitglied seit 1997, Hans Feld-husen, Mitglied seit 1995,Ludwig Herberger, Mitglied

seit 1996 im VA und Mitgliedseit 1979 im HA, Dr. MichaelOlzowy, Mitglied seit 1999und Klaus Strittmatter, Mit-glied seit 2000 aus.

Zum gleichen Zeitpunktendeten auch die Berufungender Beauftragten Claudia Irla-cher und Gerhard Friedl, dieder Hauptausschuss 1999 und2000 berufen hatte.

Die Delegierten in Hagenhaben durch ihren lang anhal-tenden Applaus ihren Dankden ausscheidenden Damenund Herren für deren Engage-ment ausgesprochen.

Aus der doch langen Reihevon Namen möchte ich mitKlaus Strittmatter und Lud-wig Herberger zwei hervorhe-ben, die sich auf unterschied-liche, aber ganz besondereWeise um den Deutschen Al-penverein verdient gemachthaben.

Klaus Strittmatter Mit Klaus Strittmatter verliertder DAV einen außerordent-lich engagierten und konse-quenten Vorsitzenden des Ver-waltungsausschusses, der esverstanden hat, innerhalb we-niger Monate nach seinemAmtsantritt die Spannungenund Divergenzen zwischen eh-renamtlicher und hauptamt-licher Ebene im Verein zuüberwinden. Sein von Sach-kenntnis und gegenseitigemRespekt geprägter Führungs-stil schaffte die Rahmenbe-dingungen, in denen sichgegenseitiges Vertrauen ent-wickeln und durchsetzen

konnte. Dies geschah nichtvon selbst, sondern nur untergrößtem persönlichen Einsatzund Präsenz von Klaus Stritt-matter.

In den drei Jahren seinerAmtszeit als VA-Vorsitzenderhat er es verstanden, die Din-ge und Entscheidungswege sozu bündeln, dass eine effizien-te und erfolgreiche Arbeit ge-leistet werden konnte. Ob-wohl er nicht Mitglied derArbeitsgruppe Leitbild undStruktur war, hat er deren Arbeit und Ergebnisse durcheine umsichtige und voraus-schauende Behandlung imVerwaltungsausschuss maß-geblich unterstützt und vor-angebracht. Die Akzeptanzvon Leitbild und Strukturre-form durch den gesamten Ver-ein wäre ohne die konsequen-te Unterstützung durch denVA unter Führung von KlausStrittmatter nicht möglich ge-wesen.

Viele Personen im DAV ken-nen Klaus Strittmatter auchaus der Zeit, in der er als Stu-dienleiter der EvangelischenAkademie Bad Boll bedeuten-de Alpinismus-Tagungen ge-staltet und geleitet hat. Unterseiner Moderation wurdenbrisante und zukunftswei-sende Ideen im und um denDeutschen Alpenverein aufge-griffen, analysiert und Hand-lungsperspektiven entwickelt.Auch in dieser Funktion hat ersich nachhaltig für unserenVerein eingesetzt.

Klaus Strittmatter hat in allden Jahren kein Aufhebensum seine Person gemacht. Es

Aus den Gremien

Verabschiedung vertrauter GremienmitgliederMit Einführung der neuen DAV-Struktur und Wahl von Präsidium und Verbandsrat

scheiden verdiente Mitglieder der aufgelösten Gremien aus ihren Ämtern.

Klaus Strittmatter , ehemaliger Studienleiterder Evangelischen Akade-mie Bad Boll, fungierteseit Juli 2000 mit Um-sicht und Sachverstandals Zweiter Vorsitzenderdes DAV.

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DAV Panorama 5/2003 87

war ihm wichtiger, dass dieSache – der Deutsche Alpen-verein – im Zentrum stand.Dies macht seinen Einsatzzum Wohle des DAV um sobedeutender und ihn persön-lich um so sympathischer.

Ludwig Herberger Die Jahre 1996 – 2003, in de-nen Ludwig Herberger Schatz-meister des DAV war, zeigensehr deutlich seine klareHandschrift in Sachen Finan-zen und Controlling. Schonbald nach seinem Amtsantrittmusste er feststellen, dass diebis dahin angewandten Me-thoden zur Haushaltsführungnicht ausreichten, um einer-seits kostensparend die Finan-zen zu verwalten und ande-rerseits einen kontinuierlichenÜberblick über die laufendenGeschäfte zu behalten. DieEinführung des CorporatePlanners als Controllingin-strument, die Umgestaltungder Mitgliederverwaltung unddie Einführung von Navisionals neue Software behobendieses Defizit nachhaltig.

Bei all seinen Aktivitätenstanden die Belange der Sek-

tionen und insbesondere de-ren Probleme bei der Finan-zierung der extremen Hüt-tenlasten im Vordergrund.Gemeinsam mit dem Hütten-referenten Hans Feldhusenwurden Lösungsansätze ent-wickelt und mit den Sektionen

umgesetzt. So manches Pro-jekt hätte nicht realisiert wer-den können, hätte es bei aller

Konsequenz in Finanzfragennicht die Bereitschaft zu Kom-promissen gegeben.

Als Schatzmeister eines sogroßen Vereins wie dem DAVwar es natürlich nicht mög-lich, auf alle Wünsche einge-hen zu können, denn jederEinzelfall konnte nur im Kon-text mit den Belangen des gesamten DAV entschiedenwerden. Dies war oft nichteinfach zu realisieren, denn inmancher Situation wurdenvon den Sektionen Fakten ge-schaffen, die vom Schatzmei-ster dann nachträglich gelöstwerden mussten.

Ludwig Herberger hat mitviel Augenmaß und mit einerkonsequent auf Kostenein-sparung ausgerichteten Politikganz entscheidend mit dazubeigetragen, dass er bei seinem Abschied wohl ge-ordnete Finanzen übergebenhat.

Vor seiner Zeit als Schatz-meister gehörte Ludwig Her-berger dem Hauptausschussvon 1979 bis 1996 an. Seinengagiertes Eintreten für dieInteressen der Sektionen, aberauch der Bergsteiger und Klet-terer ist vielen noch in un-

mittelbarer Erinnerung. Er ge-hörte zu den Hauptorganisa-toren der Demonstrationenund Aktionen gegen die Klet-terverbote im Donautal.

Der Deutsche Alpenvereinist auf Menschen wie KlausStrittmatter, Ludwig Herber-ger und alle von mir genann-ten Personen angewiesen, diesich unter höchstem Einsatzund unter Zurückstellung vonpersönlichen Belangen für dasWohl des Deutschen Alpen-vereins einsetzen. Unser Ver-ein funktioniert nur deshalbso gut, weil wir alle ehren-amtlich für ihn da sind.

Ich danke allen, insbeson-dere den genannten Damenund Herren, die in diesen Ta-gen aus den Diensten des DAVausgeschieden sind, persön-lich für die vertrauensvolleZusammenarbeit und im Na-men aller Mitglieder desDeutschen Alpenvereins fürdas Engagement zum Wohlealler Bergsteigerinnen undBergsteiger.

Den neu gewählten Verant-wortlichen wünsche ich einegenauso erfolgreiche wie inte-ressante Arbeit im DAV.

Josef Klenner

NAMEN & NACHRICHTEN DAV-INTERN

Das neu gewählte Präsi-dium fackelte nach der

Hauptversammlung nicht lan-ge und traf sich schon wenigeTage später zur ersten Sitzung.Eines der wichtigsten Ergeb-nisse war die neue Geschäfts-verteilung im Präsidium, dasfür die Amtszeit von fünf Jah-ren gewählt wurde.

Dabei wird Josef Klennerfür seine Arbeitsbereiche nurbis zur übernächsten Haupt-versammlung zur Verfügungstehen. Vor der Hauptver-

sammlung in Hagen hatteProf. Dr. Heinz Röhle eben-falls für das Präsidentenamtkandidiert und dies den Sek-tionen schriftlich mitgeteilt.Aufgrund Klenners Ankündi-gung, die Präsidentschaft nurbis zur übernächsten Haupt-versammlung ausüben zuwollen, zog Röhle seine Kan-didatur zurück und stellte sichals Vizepräsident zur Wahl.Da Hannes Boneberger alsBundesjugendleiter bereits fürdas Vize-Amt im Präsidium

feststand, galten die folgendenWahlgänge den verbleibendenzwei Ämtern. Ingo Bucheltund Rainer Pollack setztensich gegen Ulrike Seifert, Lud-wig Herberger und KlausStrittmatter durch.

Arbeitsschwerpunktedes PräsidiumsJosef Klenner betreut die Be-reiche internationale Reprä-sentanz, Grundsatzfragen,Bundesgeschäftsstelle, Marke-ting, Kommunikation und

Medien sowie Frauen; HannesBoneberger betreut Per-sonalentwicklung Ehrenamt,Jugend und Familienbergstei-gen; Ingo Buchelt kümmertsich um den Deutschen Sport-bund, Recht, Spitzenbergsportund Breitenbergsport; RainerPollack hat die Arbeitsschwer-punkte Finanzen, Versicherun-gen, Steuern; Prof. Dr. HeinzRöhle betreut Wissenschaftund Kultur, Hütten, Wege undKletteranlagen sowie Natur-und Umweltschutz. sw/lb

Hauptversammlung 2003 in Hagen

Neue Geschäftsverteilung für das Präsidium

Ludwig Herberger leitetein jahrelangem Engage-ment den DAV als Schatz-meister und Mitglied des Hauptausschussesmit Sachverstand undMenschlichkeit über somanche Hürde.

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Gaston Rébuffat, einSüdfranzose von derMittelmeerküste (geb.

7.5.1921; gest. 1.6.1985),hätte ohnehin gehöriges Auf-sehen unter den Bergführernvon Chamonix erregt. Dochdamit nicht genug: „...Für al-le Bergsteiger, die ich bisherkennen gelernt hatte, bedeute-te Klettern in den Bergen eineArt religiöser Kunst mit Tra-ditionen, Rangordnungen undTabus ... Rébuffat als skepti-scher Geist ... hielt das meiste

für überlebt. Nach seiner Mei-nung kam es im Alpinismusdarauf an, eine große Virtuo-sität im Felsklettern zu besit-zen; Wille und Mut tatendann das übrige ...“, so cha-rakterisierte ihn Lionel Terray.

Klettern gelernt hatte Ré-buffat an den heimatlichenCalanques. An Mut undWillen mangelte es ihm nicht– und an festem Glauben andie eigenen Einsichten sowie-so nicht. Demnach erscheintes nur folgerichtig, dass es ihm

bereits 1945 zusammen mitEdouard Frendo gelang, alszweite Seilschaft der RouteCassins von 1938 über denWalkerpfeiler auf die GrandesJorasses zu folgen. Terray:„Die erste Tat sehr großerKlasse des französischen Alpi-nismus.“

Dieser und ähnlicher Tatenmehr wegen erhielt Rébuffat –wie auch Terray – die Einla-dung, an der FranzösischenAnnapurna-Expedition 1950teilzunehmen. Im dramati-schen Verlauf derselben er-reichten Maurice Herzog undLouis Lachenal bekanntlicherstmals einen Achttausender-Gipfel. Von Rébuffats Eigen-kreationen neuer Gipfelan-stiege zählt der an derSüdwand der Aiguille du Midi(V+/A0; Montblanc-Gebiet)gewiss zu den meistbegange-nen weltweit:Ein wohl bemes-senes Gustostückvon Genussklet-terei inmitten ei-ner hochalpinenSzenerie!

Noch höhereAusschläge auf derBeliebtheitsskalaerzielte RébuffatsErstling als Alpin-schriftsteller „Ster-ne und Stürme“.Das Buch liest sichüber weite Streckenwie eine Überset-zung bestimmterWerke des Flieger-poeten Antoine de

Saint-Exupéry („Wind,Sand und Sterne“, „Flugnach Arras“...) ins Berg-steigerische: eine starkanmachende Mixturaus Report und post-romantischer Aben-teuerbelletristik. Er-war tungsgemäßähnlich erfolgreicherwies sich Rébuf-fats Tourenvorschlagsband„Montblanc – Die 100 Ideal-touren im Montblanc-Mas-siv“.

Ruhm als Alpinistund Schriftsteller

Nicht zuletzt dank dieserPublikationen genoss GastonRébuffat unter den Bergstei-gern Europas beträchtlichenStarruhm. Entsprechende An-teilnahme wurde ihm zuletzt

während des 10-jährigen Rin-gens mit seiner Krebserkran-kung entgegen gebracht.

Die Bibliothek des Deut-schen Alpenvereins besitzt ne-ben den beiden deutschspra-chigen Ausgaben von „Sterneund Stürme“ aus den Jahren1955 und 1986 alle bedeuten-de Werke dieses berühmtenfranzösischen Alpinisten undSchriftstellers. em

Mit Willen, Mut und Kletterkunst durch die

großen Nordwände der Alpen – und zu

beträchtlichem Starruhm

Kostbarkeiten der DAV-Bibliothek

Sterne und Stürme

Page 8: Berglandwirtschaft zum Anfassen Das Allgäuer … · bachhorn, sowie den Peuterey-Grat und die neunte Be-gehung der Eiger-Nordwand. Dann zog es den Vize-präsidenten des Österreichischen

Deutschlandweit kommenjährlich etwa 600 Men-

schen bei Wohnungsbrändenums Leben. Viele von ihnenhätten vor dem Erstickungs-oder Verbrennungstod gerettetwerden können, wenn dieWohnung mit einem Rauch-melder ausgestattet gewesenwäre. Nur etwa fünf Prozentaller bundesdeutschen Haus-halte vertrauen auf die kleinenLebensretter. In anderen Län-dern dagegen, vor allem inGroßbritannien und den USA,sind Rauchmelder weitausstärker verbreitet. Überall dort,wo sie systematisch eingesetzt

werden, hat sich die Zahl derBrandopfer und Verletztendeutlich verringert. Aber nichtnur in Privatwohnungen, auch

in Berghütten kann man voneinem Feuer überrascht wer-den. Erschwerend kommt hierhinzu, dass bei Rauchentwick-lung die Orientierung in derungewohnten Umgebung noch

schwieriger fällt als in der eigenen Wohnung. Grund ge-nug, die kleinen batteriebetrie-benen Geräte einfach und ohne großen Installations-aufwand an der Decke zumontieren. Schon bei geringenRauchentwicklungen reagiertder Rauchmelder mit einemlauten Heulton von bis zu 85Dezibel und schenkt so wert-volle Sekunden. Vor allemnachts können dies die ent-scheiden Sekunden sein, dennwenn der Mensch schläft,schläft auch sein Geruchssinnund das Feuer bleibt deshalbunbemerkt. jk

Die Felsqualität der All-gäuer Alpen schreckt die

Kletterer fast schon traditio-nell ab, zu brüchig und un-gleichmäßig zeigt sich meistdas Gestein. Doch dies gehörtnun der Vergangenheit an,denn rund um die Mindel-heimer Hütte entstand einKlettergarten, der Herausfor-derungen in jedem Schwierig-keitsgrad bietet.

Vier Jahre nach Beginn derErschließungsarbeiten konnteder erste Vorsitzende der Min-delheimer Alpenvereinssektion,Josef Schafnitzel, nun eine Bro-schüre mit ausführlichen Rou-tenbeschreibungen und vielenBildern vorstellen. Fast vierzigverschiedene Kletterroutenwurden von ihm und seinenHelfern seither „eingerichtet“.

Grundidee und Herzstückder gesamten Erschließungs-arbeit ist jedoch der Kletter-garten zwischen Liechelkopf

und Geißhorn, von der Hütteaus erreichbar in rund dreißigMinuten. Die Routen eignensich bestens für Kurse undAusbildungszwecke. Dieswird maßgeblich unterstütztdurch die im vorigen Jahr ab-geschlossene Sanierung der al-ten Mindelheimer Hütte. Dieneuen Räumlichkeiten bieten

ausreichend Platz für Grup-pen und Schulungen, auchzahlreiche Sektionen führenhier inzwischen ihre Grund-kurse Klettern durch. DerKletterführer ist in der Ge-schäftsstelle der Mindelhei-mer Alpenvereinssektion undim regionalen Buchhandel er-hältlich. Markus Wölfle

Rauchmelder senken Zahl der Brandopfer und Verletzten

Kleine Lebensretter

DAV Panorama 5/2003

NAMEN & NACHRICHTEN DAV-INTERN

Klettern rund um die Mindelheimer Hütte

Neuer Klettergarten und Kletterführer

Hüttenwirt Jochen Krupinski (rechts) und der erste Vorsitzendeder Sektion, Josef Schafnitzel, sind sich sicher, dass der neue Klet-terführer Besucher anziehen wird

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DAV Panorama 5/200390

Erstmalig in Hessen wurdeim Rahmen des gymnasia-

len Sportabiturs in diesem Jahran der Hermann Lietz-Schuleauf Schloß Bieberstein in derRhön eine Abiturprüfung inSportklettern abgenommen.Seit mehreren Jahren gehörtSportlettern zum Sportarten-kanon auf Schloß Bieberstein,erst als AG, dann in Projekt-form und schließlich als Sport-kurs. Dies setzte zunächst eineentsprechende DAV-Fach-übungsleiter-Qualifikation desLehrers und dann den Bau ei-ner Indoor-Kletterwand vo-raus, an der ganzjährig geübtwerden konnte. Ein Lehrplanund eine Prüfungsordnungmussten erstellt und der Kurs

in der elften bis dreizehntenJahrgangsstufe unterrichtetwerden, bis schließlich der ers-te Abiturient zur Prüfung an-trat. Im Sommer wurde auchan der Steinwand, den Wän-den und Grundmauern desSchlosses selbst und währendeiniger Natursportexkursio-nen in der fränkischenSchweiz, den Gardaseebergenund Teneriffa geklettert.

Sportliche und soziale AspekteDie Prüfung fand in Anwe-senheit der ehemaligen undgegenwärtigen Leiter des zu-ständigen Schulamtes statt.Sie umfasste einen sicherungs-

technischen Teil, Klettertech-nik und -taktik sowie die Bewältigung einer Route imoberen sechsten Schwierig-keitsgrad im Vorstieg. Kom-plettiert wurde sie durch eine

Wegen Umbauarbeiten ist dasAlpine Museum vom 30. Sep-tember bis zum 13. Oktoberleider geschlossen. Die Dau-erausstellung zur Geschichtedes Alpinismus und das Museumscafé sind ab dem 14.Oktober wieder geöffnet.

Sonderausstellung

� Die Zugspitze. Vom Berg-steigen zum Massentou-rismus.Reiseberichte, historischePostkartengrüße, vielfältigeAbbildungen, die immerwiederkehrende Verwendungin der Werbung und nicht zu-letzt die hohen Besucherzah-len zeugen von der besonde-ren Faszination, die dieZugspitze ausübt. Die Aus-stellung geht diesem Phäno-men nach und bietet damitinteressante Einblicke in diesich wandelnden Interessen

von Bergsteigern, die Ge-schichte des Alpenvereinsund die Bedingungen, die einen Gipfel zum Modebergmachen.Donnerstag, 23. Oktober2003 bis Sonntag, 14. April2004

Führungen

� Kombinierte Führungdurch Dauer- und Sonderaus-stellungSamstags, 1. November, 29.November, 6. Dezember und27. Dezember, jeweils 14 Uhr. Unkostenbeitrag € 1,50.

Veranstaltungen

� Jetzt auch für Erwachse-ne!Isarkiesel. Eine Entdeckungs-reise in die geologische Ge-schichte der Isar

Sonntag, 19. Oktober 14 – 17 UhrUnkostenbeitrag € 9,-. Anmeldung erforderlich.

� Ein Blick hinter die Kulis-sen - Die Konzeption derZugspitzausstellungDonnerstag, 20. November 16 – 18 UhrUnkostenbeitrag € 5,-. Anmeldung erforderlich.

� Bücher im GesprächEine Veranstaltungsreihe derBibliothek des DAV

� In Zusammenarbeit mitdem Naturschutzreferat desDAVEin Sommer auf der Alm. Bil-der und Geschichten einerLebensweiseDer Autor Thomas Pletten-berg stellt seinen neuen Bild-band vor.Dienstag, 21. Oktober, 19 Uhr

� In Zusammenarbeit mit demNaturschutzreferat des DAVDer Piemonteser Weitwan-derweg GTADer Autor Prof. Dr. WernerBätzing, berichtet über Er-fahrungen mit einem vorbild-lichen Projekt des sanftenTourismus. Moderation: Dr.Georg Bayerle, BayerischerRundfunkDonnerstag, 13. November, 19Uhr

Alpines Museum des DAV

Die Kurse für Kinder könnennur nach vorheriger Anmel-dung besucht werden! Grup-pen können die Kurse zugesonderten Terminen bu-chen. Gerne bieten wir dieVeranstaltungen auch fürKindergeburtstage an. Spe-zielle Wünsche bezüglichAltersstufe, Kursdauer undPersonenzahl berücksichti-gen wir gerne.

Klettern als Schulsport

Das Kletterabitur

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An zahlreichen Schulen kön-nen auch Jüngere das Klettern

als Schulsport ausüben.

Page 10: Berglandwirtschaft zum Anfassen Das Allgäuer … · bachhorn, sowie den Peuterey-Grat und die neunte Be-gehung der Eiger-Nordwand. Dann zog es den Vize-präsidenten des Österreichischen

DAV Panorama 5/2003 91

mündliche Prüfung, da es sichum das vierte, also auchmündliche Prüfungsfach han-delte. Im Anschluss an dasExamen fand eine Experten-runde mit Lehrern und Ver-tretern des Schulamtes statt,auf der beschlossen wurde, dieLehr- und Prüfungsordnungfortzuschreiben, da das Pro-jekt im Hinblick auf die hes-senweit geänderten Lehrplänevon Nutzen sein kann.

Im Rahmen ihrer umfassen-den natursportlichen Aktivitä-ten misst die Hermann Lietz-Schule dem Klettern großenpädagogischen Wert zu. ImBestreben, immer schwierigereRouten zu bewältigen, wird na-türlich der Leistungsaspekt the-matisiert. Durch Verbesserungverschiedener konditionellerund psychischer Fähigkeitenist der Gesundheitsaspekt be-

deutsam. Klettern ist auch ei-ne sehr spannende Sportart, dadurch die Erhöhung derSchwierigkeit der Routen indi-viduelle Grenzerfahrungenund deren Überwindung mög-lich werden.

Am wichtigsten aber sinddie Erfahrung der Natur, sowohl in sportlicher wie öko-logischer Hinsicht, und der soziale Aspekt des Kletterns.Dadurch, dass ein Klettererdurch das Seil immer mit ei-nem Sicherungspartner ver-bunden ist, erhält der Einzelneeine hohe Verantwortung. Ko-operation wird also nicht nurtheoretisch gefordert, sondernist unbedingtes Muss im Klet-terunterricht. Reiner Lange

Anmerkung der Redaktion: Auch

schon in Bayern war Sportklettern Be-

standteil der zum Abitur gehörenden

Kollegstufenkurse

NAMEN & NACHRICHTEN DAV-INTERN

Kinder im Alpinen Museum

� Im Land der Berge undZwerge. Märchenstunde fürdie KleinenFür Kinder von 4 – 7 Jahren.Sonntags, 9. November und 7. Dezember, jeweils 11 – 13 Uhr

� Isarkiesel. Eine Entde-ckungsreise in die geologi-sche Geschichte der IsarFür Kinder von 8 – 12 Jahren.Freitag, 7. November 14 – 17Uhr

� Gipfelglück. Wir entdeckendie ZugspitzeFür Kinder von 8 – 12 Jahren.Freitag, 21. November 14.30 –17.30 Uhr

� Wolken, Blitz und Donner.Die Naturgesetze des Him-mels

Ein Wetterkurs für Kinder von8 – 12 Jahren.Freitag, 14. November 14.30 –17.00 Uhr

Information und Anmeldung

Alpines Museum des Deut-schen Alpenvereins, Prater-insel 5,80538 München, Tel. 089/21 12 24 – 0 Fax: 089/21 12 24 – 40E-mail: [email protected]: www.alpines-museum.de

� ÖffnungszeitenDienstag bis Freitag 13 – 18Uhr, Samstag und Sonntag11 – 18 Uhr.Führungen und die Angebote für Kinder nach Vereinbarungauch vormittags möglich.

:info: DAV-BibliothekBibliothek des Deutschen AlpenvereinsPraterinsel 5, 80538 MünchenTel. 089/21 12 24-25, Fax: 21 12 24-70Internet: www.alpenverein.deE-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten: Dienstag von 13-17 Uhr, Donnerstag von 13-19 Uhr

Die Ausleihe ist für Mitglieder des Deutschen Alpenvereins kosten-los. Mitglieder aus Sektionen, die nicht zum Einzugsbereich Münchens gehören, können ihre Literatur auf dem Wege derFernleihe erhalten. Die Bibliothek benötigt hierzu eine Kopie desDAV-Mitgliedsausweises.Die gewünschten Titel oder die Literatur zu einem bestimmtenThema werden per Post zugeschickt.

Im Internet können Sie anhand des neuen WebOPAC auch onlinenach Büchern recherchieren:http://194.25.129.182/webOPAC/welcomeDe.html

Nähere Informationen zur Vorgehensweise finden Sie auf der Homepage des DAV („Mit dem WebOPAC in die Bibliothek“).

Am 21. November 2003veranstaltet die Sektion

Rheinland-Köln den 2. KölnerAlpinTag imBürgerhausHürth. Wieauch im letz-ten Jahr, wirddem berg-sportbegeis-terten Besu-cher einigesgeboten: eineOutdoorbör-se mit Verkaufs- und Infor-mationsständen von mehr als20 Bergsportausrüstern und -fachgeschäften, ein alpinerGebrauchtmarkt, eine großeTombola und als Höhepunktdie Dia- und Videovorträgevon Heinz Zak „Symphonieder Berge“ und AlexanderHuber „Senkrechte Horizon-te“. Außerdem wird der neue

Klettercomic von Erbse vor-gestellt sowie ein Fotowork-shop mit Heinz Zak und ein

Verschüttetensuchgeräte-Se-minar angeboten.

Kartenvorverkauf für dieDia- und Videovorträge imInternet per Online-Bestellung(Versand per Post) oder in der Sektions-Geschäftsstelle(Clemensstr. 5 – 7, 50676Köln).

Ausführliche Informationen: http://al-

pintag.dav-koeln.de

Treffpunkt für Bergfreunde und Kletterer

2. Kölner AlpinTag


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