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be INVESTOR 37

Date post: 22-Jul-2016
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be INVESTOR 37 - das Wochenmagazin des Börse Express
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BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3277/37 Schwerpunkt Beteiligungskapital in Österreich: Eine Branche kämpft ums Überleben - im Vorjahr konnten Private Equity-Fonds nur mehr 13 Millionen an frischem Geld auftreiben. Foto: APA/GEORG HOCHMUTH/bearbeitet Die Diktatur der leeren Tasche FREITAG, 05. JUNI 2015
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Page 1: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

be INVESTORNR. 3277/37

Schwerpunkt Beteiligungskapital in Österreich: Eine Branche kämpft ums Überleben - im Vorjahrkonnten Private Equity-Fonds nur mehr 13 Millionen an frischem Geld auftreiben. Foto: APA/GEORG HOCHMUTH/bearbeitet

Die Diktatur derleeren Tasche

FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon CA Immo, EVN, OMV,

SBO, Semperit, Do&Co, Porr undvoestalpine im Fokus der Ana-lysten. Mehr unter �http://goo.gl/wkoGgm

»Atrium will Teilschuld-verschreibung zurück-kaufen. Der

Immobilienentwickler will imUmlauf befindliche, 2017 fälligeTeilschuldverschreibungen (Floa-ting Rate Notes) im Volumen von

insgesamt 130 Mio. Euro zurück-kaufen. Das Angebot gilt vom 5.bis 19. Juni und nur ab einemMindestnominale von 50.000Euro oder einem Vielfachendavon. Atrium zahlt 1080 Eurofür je 1000 Euro Nominale plusangefallene Stückzinsen.

»Oberbank kauft Aktienzurück. Der Vorstand derOberbank hat am 3. Juni

2015 ein Aktienrückkaufpro-gramm beschlossen. Das Rück-kaufprogramms läuft von 11.Juni bis 19. Juni 2015. Beabsich-tigt ist der Rückerwerb von biszu 86.000 Stück Stammaktiender Gesellschaft, das entsprichteinem Anteil am stimmberech-tigten Grundkapital der Gesell-schaft von ca. 0,31% und amgesamten Grundkapital von ca.0,28%. Der Rückkauf erfolgt überdie Börse und/oder auch außer-halb der Börse. Mehr unter �http://goo.gl/zXYcSK

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Die Aktionäre von Bene entscheiden kommendenMontag in einer außerordentlichen Hauptversamm-lung über das Schicksal des Traditionsunternehmens.

Ihr Okay ist notwendig, um dem Sanierer Erhard Grossniggsowie Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein den Ein-stieg bei Bene zu ermöglichen. Nach 225 Jahren in Famili-enbesitz hätten erstmals Fremde das Sagen.Auf der HV-Tagesordnung stehen eine Kapitalherabset-

zung bei gleichzeitiger Kapitalzufuhr, außerdem soll derAufsichtsrat ausgetauscht und um eine Person reduziertwerden. Sowohl Neo-Eigentümer Grossnigg als auch Bene-Chef Rudolf Payer haben bereits klargemacht, dass Beneohne Einstieg der Investoren pleite ist.„Eine Verhinderung der Beteiligung des Investors führte

zur Insolvenz der Gesellschaft. Dies hätte zur Folge, dass dieBene-Aktien keinen Wert mehr hätten und sich die Aktio-näre in einer noch schlechteren wirtschaftlichen Situationbefänden als durch den Bezugsrechtsausschluss“, schreibtder Vorstand als Erläuterung zur HV. „Wenn es die Zustim-mung der Aktionäre im Juni nicht gibt, geht Bene in Kon-kurs. Das ist schlicht und einfach der Fall“, sagte Grossniggkürzlich.Noch gehört Bene zu 42,5 Prozent der Bene Privatstiftung,

hinter der als Stifter die Familie Bene steht. 57,5 Prozent be-finden sich im Streubesitz. Ihnen winken als Abfindungsechs bis acht Cent je Aktie. Zwar ist das Bene-Papier der-zeit nicht einmal mehr 20 Cent wert, allerdings zahltenviele Aktionäre einst mehrere Euro pro Aktie. 2006 gingBene zu einem Preis von 5,5 Euro/Aktie an die Börse, imHOch war das Papier gar über 7 Euro wert. Mehr unter �http://goo.gl/GFmIHJ <

High Noon bei der HV -der Konkurs droht

BENE

DieRatingagentur Moody’s hat das Rating des Öl- undGasfelddienstleisters CAT oil bei Ba3 bestätigt, derAusblick wird mit stabil bewertet. Damit endet die

im Dezember des Vorjahres während des Übernahmepro-zesses durch die neue CAT oil Mehrheitsaktionärin JomaIndustrial Source Corp. eingeleitete Überprüfung hin-sichtlich eines möglichen Downgrades.In ihrer Begründung für den positiven Abschluss führt

die Ratingagentur vor allem das solide Geschäftsmodell,die starke Marktposition und die vorausschauende Fi-nanzpolitik des in Russland und Kasachstan tätigen Un-ternehmens an. Positiv hervorgehoben wurden auch dergute Order-Stand im laufenden Geschäftsjahr sowie daslangfristige Profil der Verbindlichkeiten.Der stabile Ausblick reflektiere die Erwartung, dass das

Unternehmen auch in einem anhaltend schwierigenMarktumfeld gute Ergebnisse erzielen und eine solide Li-quiditätslage aufrecht erhalten werde, schreibt Moody’sauf seiner Website. Mehr unter � http://goo.gl/CgPnzQ <

Das DamoklesschwertDowngrade ist passé

CAT OIL

Wie geht es mit Bene weiter? Foto: Bene

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BÖRSE EXPRESS

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BÖRSE EXPRESS

EDITORIAL

Dieses Land verkommt immer mehr zu einer Tinten-burg für Paragraphenschreiber und einem Paradiesfür Kammerangestellte, die ihre Augen vor der Rea-

lität verschließen und alles tun, um den Status quo auf-rechtzuerhalten. Auch wenn wir uns diesen längst nichtmehr leisten können und die bürokratischen Spielregeln,die im stakkato-artigen Tempo geändert werden, schonlange nicht mehr durchblicken bzw. einhalten können.

Wehe, wenn Sie sich zu wenig auszahlen. Beispiel gefäl-lig? Stellen Sie sich vor, Sie sind Teilhaber eines Unterneh-mens und fungieren dort als Geschäftsführer. Weil Sie, alsvorsichtiger Kaufmann, Ihr Unternehmen nicht zu sehr be-lasten wollen und dafür Sorge tragen wollen, dass es diesesUnternehmen auch noch einige Jahre gibt, zahlen Sie sichnur einen Bruchteil dessen aus, was der KollektivvertragIhrer Branche für eine Geschäftsführerposition vorsieht.Das geht so lange gut, bis die erste GPLA-Prüfung - fürnicht Wissende, GPLA bedeutet gemeinsame Prüfung lohn-abhängiger Abgaben - ins Haus steht. Dann nämlich erklä-ren Ihnen die Prüfer von Finanz und Sozialversicherung,dass Sie Abgaben hinterzogen haben, weil Sie ja kollektiv-vertraglich viel mehr verdienen hätten müssen und Siekönnen mit einer saftigen Nachzahlung rechnen. Ob dasUnternehmen deshalb in Schieflage gerät ist den ‘beamte-ten’ Prüfern ‘wurscht’. Dass diese Schieflage möglicher-weise Arbeitsplätze kostet, ist ihnen doppelt ‘wurscht’. Soweit die österreichische Realität.Eine Realität, vor der manch ‘beamteter’ Funktionär die

Augen verschließt - so wie jüngst Werner Muhm, der Di-rektor der Arbeiterkammer Wien. Als in der Vorwoche be-kannt wurde, dass Österreich im internationalenWettbewerbsranking des Schweizer Instituts für Manage-ment-Entwicklung (IMD) von Rang 22 auf Platz 26 zurück-gefallen ist (Grafik dazu siehe be INVESTOR Nr. 36 Seite 28hier: http://bit.ly/1BtNGZm) spuckte der Mann Gift undGalle. O-Ton aus einer Aussendung des AK-Direktors: „Un-wissenschaftlich und wertlos“, ist das Urteil von AK Direktor Wer-ner Muhm zum IMD Standortranking. „Aus den Befindlichkeitenvon Managern ist wenig Erkenntnisgewinn zu erwarten“, kritisiertMuhm die Methodik der Untersuchung.“Was den Herrn beson-ders aufregt: „Die "Führungskräfte" werden von dem privaten

Management-Institut nicht zu allen verglichenen Ländern befragt,sondern nur zum eigenen.“ Diese Argumentation muss mansich auf der Zunge zergehen lassen: ‘Die Führungskräftewerden zur Lage im eigenen Land befragt ...’ So was aberauch: schwedische Manager können sicher viel besser dieaktuelle Lage in Österreich beurteilen als hier arbeitende,oder? Genauso wie österreichische Arbeiterkammerdirek-toren, mit Gehältern jenseits der 5000 Euro (netto wohlge-

merkt), die Lage derArbeitslosen in Spanien wahr-scheinlich deutlich besser er-läutern können, als irgendeindahergelaufenes Forschungsin-stitut. (Die Aussendung findenSie hier: http://bit.ly/1QassM6).Doch nun genug der Pole-

mik. Worum es vor allem gehtist das Faktum, dass in diesemLand ein Umdenkprozess ein-setzen muss. Ein Umdenkpro-zess der verhindert, dass wirnoch weiter ins Hintertreffengeraten und der dafür sorgt,dass Österreich wieder zueinem Land wird in dem Inno-

vation und Unternehmertum seinen Platz hat. Den letztlichsichern nur diese beiden Faktoren auch Arbeitsplätze bzw.schaffen solche. Innovation und Unternehmen brauchenKapital. Kapital, dass dieser Tage nur schwer aufzutreibenist. Und das trotz der Geldflut, mit der die EZB aktuell ‘dieMärkte’ überschwemmt. Niedrigstzinsen sind schön, wennman als (Jung-)Unternehmen aber mangels ‘Sicherheiten’von der Bank keinen Kredit erhält, so ist das billige GeldFirlefanz (Bericht dazu hier: http://bit.ly/1G9QPD3). EinenAusweg würde in einem solchen Fall eine entwickelte Betei-ligungskapitalindustrie bieten. Allein, in Österreich ist esum diese schlechter bestellt als jemals zuvor. Fakten gefäl-lig: in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz wurdenim Vorjahr 4,9 Milliarden Euro an frischem Beteiligungska-pital eingeworben. Auf österreichische Private Equity-Fondsentfielen 13 Millionen Euro. 85 Millionen Euro konnten dieösterreichischen PE-Fonds in Unternehmen investieren, 232Millionen Euro für österreichische KMU’s kamen von aus-ländischen Geldgebern. Warum das so ist, erfahren Sie inunserem dieswöchigen, von meiner Kollegin Christine Pet-zwinkler - einer Kennerin der Szene - recherchiertenSchwerpunktthema.<

Tu felix Austria nube - ambesten ins Ausland

VON HARALD [email protected]

„In der DACH-Region wurdenim Vorjahr 4,9Mrd. Euro anfrischem Beteili-gungskapitaleingeworben.Auf österrei-chische PrivateEquity-Fondsentfielen 13Millionen Euro.”

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SCHWERPUNKT

Dreizehn Millionen Euro an frischem Kapital - das Jahr2014 geht in die Geschichte der heimischen Beteili-gungskapitalindustrie wohl als ‘Annus horribilis’ ein.

Laut den jüngsten Daten der Austrian Private Equity and Ven-ture Capital Organisation (AVCO - Dachorganisation der hei-mischen Beteiligungskapitalszene), war aber nicht nur dasFundraising-Volumen weiter rückläufig. Auch das, in Unter-nehmen investierte Volumen fiel von 88 auf 85 MillionenEuro - der niedrigste Stand seit 1998. Selbst in den Krisenjah-ren nach der Lehman-Pleite wurde mehr investiert (siehedazu Grafik 1 bzw. Tabelle 2 auf der nächsten Seite). „Mit demnun erreichten, historischen Tiefstwert beim Fundraisingwerden zukünftige wachstumsorientierte Projekte mit in-tensivem Kapitalbedarf finanziell gerade dann austrocknen,wenn die Idee Gestalt annimmt“, kommentiert Jürgen Mar-chart, Geschäftsführer der AVCO, die heikle Situation am VC-/PE-Markt. „Und gerade hier würden Arbeitsplätze geschaffenund volkswirtschaftlich bedeutende Effekte erzielt“, ergänzter. Mitten im schlimmsten Desaster zeichnet sich aber einkleiner Hoffnungsschimmer ab: Für das laufende Jahr könnteeine Besserung eintreten, zumindest was das Fundraising be-trifft. Denn es gibt neue Fonds, die sich mit Erfolg an Inves-toren wenden.

Fast viermal so viel Geld von ausländischen Financiers.Im Jahr 2014 wurden von österreichischen Private Equity-und Venture Capital-Fonds insgesamt 85 Mio. Euro an priva-temWachstumskapital in 139 kleine undmittlere Unterneh-men im In- (70,7 Mio. Euro) und Ausland (14,3 Mio. Euro)investiert. In 2013 waren es 88 Mio. Euro in 121 Unterneh-men. Der bisherige Höhepunkt wurde 2007 erreicht, als 394Millionen Euro an frischem Kapital in Firmen floss. Die In-vestments ausländischer privater Wachstumskapitalgeber inösterreichische KMUs lagen bei 232 Millionen Euro und bele-

gen laut AVCO, „dass sehr wohl attraktive heimische Invest-ment-Möglichkeiten existieren“. Das Frühphasen-Segmentmacht mit 24,54 Prozent der gesamten investierten Summenach dem Buyout-Segment (45,16 Prozent) das zweitstärksteSegment aus (siehe Tabelle 3). Die Branche „Business and In-dustrial Products“ führt bei Investments das Branchen-Ran-

Christine Petzwinkler [email protected]

Tristesse pur - so könnte man die jüngst ver-öffentlichten Zahlen zur österreichischen Be-teiligungskapitallandschaft zusammenfassen.Trotzdem: Es gibt einenHoffnungsschimmer,doch die Branche braucht endlich moderneRegularien.

BETEILIGUNGSKAPITAL

2014 war ein ‘Annus horribilis’ -doch 2015 verspricht Besserung

Grafik 1: Fundraising und Investments

2014 erreichte das Fundraising (rote Linie) mit 13 MillionenEuro den Tiefpunkt (Investments =grün).

Über Österreichs Beteiligungskapitalindustrie haben sichdunkle Wolken zusammengezogen. Foto: dpa/Peter Kneffel

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SCHWERPUNKT

king an, gefolgt von „Consumer Goods and Retail“ (siehe Ta-belle 4).

Exits. Auch das Exitvolumen ist stark rückläufig. Es wurdenBeteiligungen um rund 62,2 Mio. Euro (at cost) verkauft. Dasist mehr als 68 Prozent weniger als 2013, als der Wert nochbei 196 Mio. Euro lag. Der Anteil der „Write-offs“ liegt 2014bei verhältnismäßig geringen 8,16 Prozent. Ein Jahr zuvorwar dieser Wert mit nur 3,8% so niedrig wie seit Jahren nichtmehr.

Fundraising - 4,9 Milliarden in der DACH-Region. GrößtesSorgenkind ist allerdings das Fundraising. Während imDACH-Raum insgesamt 4,9 Mrd. Euro an Kapital eingewor-ben wurde, haben Beteiligungskapitalgeber mit Sitz in Öster-reich 2014 lediglich 13 Mio. Euro an frischem Kapitaleinsammeln können. Schon 2013 war manmit 20 Mio. Eurovom bisherigen Höchst-Volumen von 400 Mio. Euro aus demJahr 2007 dramatisch weit entfernt. Mit Österreich ver-gleichbare Standorte wie beispielsweise Luxemburg oder dieSchweiz konnten im Vorjahr hingegen Rekord-Fundraising-Volumina von 428 Mio. Euro respektive 3,1 Mrd. Euro verbu-chen. „Damit führen die schwierigen nationalen undinternationalen Rahmenbedingungen nach nunmehr drei-jährigem konstantem Rückgang der Neukommittments zueinem Alltime-Low in Österreich“, konstatiert die AVCO. Eskann aber nur besser werden, denn derzeit befinden sich ei-nige Fonds erfolgreich im Fundraising, was sich positiv aufdie Statistik 2015 auswirken sollte. So hat der Venture Capi-tal-Geber Speedinvest etwa Anfang 2015 ein First Closing sei-nes zweiten Fonds bei 58 Mio. Euro durchgeführt und vorkurzem weitere fünf Mio. Dollar von dem global agierendenVC-Haus New Enterprise Associates zugesagt bekommen. Bisspätestens September 2015 will man auf 70 Mio. Euro kom-men. Zu den von Speedinvest genannten bisherigen Investo-ren zählen aber nicht etwa Banken, Versicherungen undPensionskassen, sondern Unternehmer bzw. Unternehmenwie Russmedia, Hansi Hansmann, Eva Dichand, Gerhard undMichael Ströck, die Austria Wirtschaftsservice GesellschaftmbH (AWS). Auch österreichische Startup UnternehmerIn-nen konnten als InvestorInnen gewonnen werden, so etwadie Gründer von Paysafecard, Gentics, Wikidocs, Blue To-mato, Dynatrace oder Runtastic. Des Weiteren investierten

PE/VC-Vertreter übergeben Positionspapier zur KMU-Finan-zierung an Staatssekretär Harald Mahrer. Foto: WKO

Phase 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Seed 7 5 6 6 7 9 11 10Start-up 8 9 12 6 6 10 7 4Later stage venture 32 16 12 18 11 6 10 10Growth 1 30 45 28 21 20 27 14Rescue/turnaround 1 0 5 7 4 2 0 0Replacement capital 54 5 15 5 12 1 9 2Buyout 155 150 42 58 63 67 24 45Summe 258 215 137 128 124 115 88 85

3. Private Equity in Österreich 2007 bis 2014: Investierte Mittel nach Phasen (in Mio. Euro)

Jahr ( Angaben in Mio. Euro) Fundraising Investments

1995 1 11996 24 11997 61 191998 124 511999 183 892000 235 1632001 138 1472002 177 1462003 164 1132004 122 1412005 217 1432006 279 1582007 400 3942008 247 2142009 332 1402010 172 1302011 249 1242012 173 1552013 20 882014 13 85

Quelle für alle Tabellen: EVCA/AVCO

2. Beteiligungskapital: Entwicklung seit 1995

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SCHWERPUNKT

das deutsche IT Unternehmen Allgeier Gruppe, die PüspökGruppe, die Heinzel Group und die Gebrüder Weiss, wieSpeedinvest im Zuge des First Closings bekanntgab.

100Mio. Euro-Fonds. Ein weiterer Frühphasenfinanzierer istVenionaire Capital. Venionaire will für seinen ersten Fondsganz hoch hinaus und ca. 100Mio. Euro ‘raisen’. Damit würdeder Fonds auf ein Volumen kommen, dasman bisher in Öster-reich kaum gesehen hat. Der Fonds wurde auf einem breitenrechtlichen Konstrukt aufgebaut, um offen für die gesamteeuropäische Investorenbasis zu sein. Venionaire-GründerBerthold Baurek-Karlic erklärt: „Die Venionaire InvestmentGmbH ist – neben der Registrierung als AIFM – auch als Ver-walter qualifizierten Risikokapitals gemäß Art 14 der ent-sprechenden EU-Verordnung (Nr. 345/2013) bei der FMA

registriert. Diese Registrierung gilt für das gesamte Gebiet derEuropäischen Union und verleiht uns das Recht, qualifizierteRisikokapitalfonds in der gesamten Union unter der Be-zeichnung ‘EuVECA’ zu verwalten und zu vertreiben. Das istfür uns natürlich entscheidend, denn das angestrebte Fonds-volumen von 100 Mio. Euro lässt sich nur durch Investorenaus mehreren Ländern heben“. Und bei den Investorenscheint das Venionaire-Konzept gut anzukommen. „Das Feed-back, das wir bisher erhalten haben, ist durchwegs positivund wir sind guter Dinge nach ein paar ausländischen Namenweitere Österreicher für den Fonds zu gewinnen“, ergänztBaurek-Karlic. Er hat im Zuge der Gespräche mit Investorendurchaus großes Interesse für die Assetklasse gespürt. „Insti-tutionelle Anleger haben dann Interesse, wenn das Produktattraktiv ist und mit den Vorgaben konform ist. Wir haben

Investierte Branchen 2007 2008 2009 2010

in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl

Business and industrial products 16,6 11 16,9 22 20,2 26 31,3 22

Communications 0,6 2 23,2 9 3,8 7 19,1 8

Chemicals an Materials 42,9 1 19,5 3 13,1 7 0,9 5

Consumer goods and retail 4,2 5 11,5 8 9,3 4 1,5 3

Life Sciences 3,5 19 11,4 19 7,6 15 12,3 21

Agriculture 0 0 0 0 0 0 0 0

Business and industrial services 0,1 4 2,3 6 0,4 4 8,5 9

Consumer services other 0,4 4 3,7 4 2,6 2 3,1 2

Computer and consumer electronics 4,2 13 1,6 3 13,8 8 14,3 11

Energy and environment 4,5 4 1,6 1 6,9 4 4 3

Financial Services 22,8 2 0 0 6,3 1 0 0

Transportation 0,2 1 0 1 0 0 5 2

Construction 0 0 3,6 2 2,2 1 0 0

Real Estate 0 0 0 1 2,9 1 0 0

Other/Unknown 5 11 11 10 0 0Investierte Branchen 2011 2012 2013 2014

in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl

Business and industrial products 9,7 21 53,5 43 12,8 27 19,26 35

Communications 3,6 6 9,9 8 13,6 11 5,51 11

Chemicals an Materials 16,7 7 3,8 5 11,6 4 1,15 4

Consumer goods and retail 15,80 7 9 7 9,5 8 16,67 6

Life Sciences 10,4 27 10,4 27 14,7 37 7,86 23

Agriculture 0,2 3 0,1 1 0 0 0 0

Business and industrial services 12,4 7 1,7 7 12,8 27 13,69 9

Consumer services other 0,4 1 0,7 2 5,3 2 0,14 1

Computer and consumer electronics 19,7 18 7,3 18 11,6 14 11,18 18

Energy and environment 4,4 4 3,3 9 2,1 6 9,92 5

Financial Services 0 0 0,1 1 0,3 2 12,62 4

Transportation 3,1 1 0,3 1 0,8 2 1,18 2

Construction 3,6 1 0 0 3,8 2 0,82 2

Real Estate 0 0 0 0 0 0 0 0

Other/Unknown 0 0 0 0 0 0 0 0

4. Private Equity in Österreich 2007 bis 2014: Investierte Mittel nach Branchen

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SCHWERPUNKT

von Anfang an unseren Fonds für institutionelle Anlegerstrukturiert (SICAV-SIF), jetzt müssen unsere Strategie unddas Management überzeugen." Die Strategie von beidenneuen Fonds, Venionaire und Speedinvest, sieht vor, nichtnur in österreichische Unternehmen zu investieren.Währendsich Venionaire als Investment-Region Österreich, Deutsch-land und die Schweiz vornimmt, sucht Speedinvest in ganzEuropa nach aufstrebenden Startups.

Rechtliches Umfeld. Nach wie vor fehlt es in Österreich anden passenden Rahmenbedingungen für VC-/PE-Fonds. Dasvon österreichischen Fonds investierteWachstumskapital be-trägt insgesamt 0,032% des BIP, der EU-Durchschnitt liegt bei0,278 Prozent des BIP. Große Hoffnung setzt die heimischeBranche in Staatssekretär Harald Mahrer, der angekündigthat, Österreich zum Gründerland Nr. 1 machen zu wollenund der bereits das sogenannte Crowdfunding-Gesetz, aliasAlternativfinanzierungsgesetz (AltFG), das bekanntlich bereitsden Ministerrat passiert hat, auf Schiene gebracht hat.„Staatssekretär Mahrer setzt sich intensiv für mehr VentureCapital in der heimischen Szene ein und das wird aus unse-rerWahrnehmung auch aktiv angenommen“, weiß auch Bau-rek-Karlic zu berichten. Grundsätzlich hat die Regierung einMaßnahmen-Paket für mehr Wachstum, Beschäftigung undWettbewerbsfähigkeit angekündigt. Die Richtung der Vor-schläge stimmt die österreichische Private Equity- und Ven-ture Capital-Industrie zwar vorsichtig positiv, aber es wirdauch der Wunsch gehegt, dass sich die Regierung nicht nurauf den Frühphasen-Sektor fokussiert. AVCO-Vorstand RudolfKinsky fordert deshalb: „Es bedarf dringend eines einheitli-

chen, international wettbewerbsfähigen und attraktivenrechtlichen und steuerrechtlichen Rahmens für alle Phasender Eigenkapital-Finanzierung. Wenn dies zügig umgesetztwird, könnte vielleicht das Ruder herumgerissen werden undÖsterreich zu einem internationalen Hub für Unterneh-mensfinanzierung angelehnt an die Modelle der Schweiz undLuxemburg entwickelt werden“. <

5. Private Equity Investments in Prozent des BIP

UK, Frankreich, Schweden sind aktuell die Top 3 Länder was die Finanzierung via PE betrifft. Österreich ist weit abgeschlagen.

Gemäß dem Alternativfinanzie-rungsgesetz (AltFG), auch alsCrowdfunding-Gesetz bezeich-net, ist in Zukunft erst ab einemEmissionsvolumen von fünf Mil-lionen Euro der volle Kapital-marktprospekt notwendig.Derzeit liegt die Grenze nochbei 250.000 Euro. Für ein Emis-sionsvolumen zwischen 1,5 Mil-lionen und fünf Millionen Euroist in Zukunft nur noch ein ver-einfachter Prospekt zu erstellen(Prospektpflicht light). Ein Inves-tor kann pro Projekt bis zu5.000 Euro im Jahr investieren.Diese 5.000 Euro-Grenze kannaber überschritten werden,wenn der Investor im Monatmehr als durchschnittlich 2.500Euro netto verdient - dann kanndas Zweifache des Monatsnet-

toeinkommens veranlagt wer-den. Oder es können zehn Pro-zent desFinanzanlagevermögens pro In-vestor angelegt werden, wenndiese Summe höher als 5.000Euro ist. Das Rücktrittsrecht fürAnleger beträgt wie im Konsu-mentenschutzgesetz zwei Wo-chen. Emittenten dürfen gemäßAlternativfinanzierungsgesetzbinnen sieben Jahren in Summenicht mehr als fünf MillionenEuro - abzüglich der bereits andie Anleger zurückgezahltenBeträge - aufnehmen.Wirddiese Schwelle überschritten,muss ein Kapitalmarktprospekterstellt werden. Die Veranlagun-gen erfolgen beim emittieren-den KMU selbst oder überCrowdinvesting-Plattformen.

INFO DAS CROWDFUNDING-GESETZ

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SCHWERPUNKT

BÖRSE EXPRESS: Herr Marchart, Sie haben mit Vorlage der ak-tuellen AVCO-Statistik erneut die verheerende Situation der heimi-schen Risikokapital-Landschaft vor Augen führen müssen. Wiefrustrierend ist es für Sie, nach jahrelangen Bemühungen um dieSzene, schon wieder rückläufige Zahlen präsentieren zu müssen?JÜRGEN MARCHART: Selbstredend würde ich gerne positi-vere Zahlen verkünden. Aber leider gibt es hier nichts zubeschönigen. Die österreichische Private Equity und Ven-ture Capital Industrie leidet unter den restriktiven nationa-len rechtlichen Rahmenbedingungen, die es selbstinteressierten Investoren schwer machen, zu investieren.Das Fundraising ist und bleibt also der Bottleneck.

Welche Pläne gibt es, privatesWachstumskapital in Österreichwieder anzukurbeln? Immerhinkonnten andere Länder etwa inmanchen Bereichen Rekord-Statis-tiken vorlegen. Was machen dieseStaaten besser bzw. was kann mansich von diesen Ländern ab-schauen?Einerseits verstärkt die AVCOihre Aktivitäten auf regionalerEbene um Awareness für dasThema ‘private Wachstumsfi-nanzierung’ zu schaffen, ande-rerseits sind wir intensiv dabei,

uns in die Diskussion zu den nationalen rechtlichen undsteuerlichen Rahmenbedingungen einzubringen. Insbeson-dere das AVCO Tax and Legal Committy erarbeitet hier Vor-schläge und Inputs für die Diskussion. Von anderenStandorten kann sich Österreich eine rechtssichere, d.h. seit

langem bestehende, und international wettbewerbsfähigeStruktur abschauen, die es ermöglicht, dass privates Kapi-tal fließt. Eine Struktur die in Österreich fehlt. Erforderlichist eine marktgerechte, den internationalen Usancen ent-sprechende Regelung, die flexibel in der Anwendung ist,keine Restriktionen in Bezug auf die Investment-Voluminaund Zielunternehmen sowie attraktive Rahmenbedingun-gen für Fondsmanager vorsieht. Wenn dies umgesetzt wird,kann der Standort Österreich im Bereich der privaten Un-ternehmens-Finanzierung zu einem internationalen Hubzwischen DACH- und CEE-Raum entwickelt werden.

Wirtschaftsminister Mitterlehner und Staatssekretär Mahrer habensich sehr für die noch junge Crowdinvesting-Szene eingesetzt. Ein ei-genes Crowdinvesting-Gesetz ist bekanntlich weit fortgeschritten.

INTERVIEW

„Institutionelle investieren nichtmehr in Single Country-Funds“

AVCO-Geschäftsführer Jürgen Marchart setzt sich für einemarktgerechte, den internationalen Usancen entsprechendeRegelung ein. Foto: BEXP

Christine Petzwinkler [email protected]

Im Interview erklärt AVCO-GeschäftsführerJürgen Marchart, was unternommen wer-den muss, damit heimische Investoren wie-der auf den VC-/PE-Zug aufspringen undÖsterreich zu einem internationalen Hubzwischen dem DACH- und CEE-Raum ent-wickelt wird.

„DieösterreichischePrivate Equityund VentureCapital-Indus-trie leidet unterden restriktivennationalenrechtlichenRahmen-bedingungen.“

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Fühlen Sie sich als Vertreter der Dachorganisation für VC-/PE-Firmen, die schon länger am Marktsind als die Crowdinvesting-Platt-formen, etwas im Stich gelassen?Denn wie Sie schon betont haben,sind die rechtlichen Rahmenbedin-gungen in der alteingesessenen VC-/PE-Branche schon seit JahrenInvestoren-feindlich. Gibt es neuebzw. weitere Gespräche mit Regie-rungsvertretern?Mit dem Crowdfunding-Ge-setz ist in der Tat ein sehr spezi-fisches Instrument geschaffenworden, das nicht auf PE/VC-Fir-men abzielt. Erfreulich ist aber,dass das Thema Unternehmens-finanzierung politische Auf-merksamkeit hat und konkreteSchritte unternommen werden.

Aus meiner Sicht ist dabei allerdings wichtig, dass dies derAnfang einer Vielzahl von Maßnahmen sein muss, um diegesamte Bandbreite der Unternehmensfinanzierung abzu-decken und auf international wettbewerbsfähige Beine zustellen. Hierzu gibt es bereits sehr positive Gespräche unddas Thema findet sich nicht nur im Regierungsprogrammwieder, sondern auch in der Strategie ‘Land der Gründer’des bmwfw.

Dass die Bereitschaft seitens der Investoren vorhanden ist, beweisenja die neuen Fonds von Speedinvest oder Venionaire, die sich ge-rade erfolgreich an Investoren wenden. Wie könnte man Ihrer Mei-nung wieder mehr österreichisches institutionelles Kapital (sprichVersicherungen, Pensionskassen, Banken ...) mobilisieren?Österreich muss als Standort für internationale Investi-tionen wieder attraktiv werden. Seit einigen Jahren inves-tieren keine ausländischen Investoren mehr inösterreichische PE-Fonds. Als Markt ist Österreich zu klein,

und damit sind auch die ausschließlich auf den Heimat-markt fokussierten Fonds limitiert. Institutionelle Investo-ren investieren nicht mehr in ‘Single Country Funds’.Österreich könnte aber seiner Rolle als internationaler Hubzwischen DACH- und CEE-Raumwieder gerecht werden undinsbesondere aus Wien heraus international aktiv sein.Damit könnten von Fonds größere Summen eingefordertund investiert werden. Österreich müsste allerdings, wie be-reits ausgeführt, mit dem Rest der EU vergleichbare recht-liche und steuerliche Rahmenbedingungen bieten.

Welches Programm haben Sie sich für 2015 vorgenommen?Für 2015 hat sich die AVCO einiges vorgenommen. Wiebereits ausgeführt, setzen wir uns weiterhin für internatio-nal wettbewerbsfähige, rechtliche Rahmenbedingungen für

Private Equtiy und VentureCapital in Österreich ein undführen dazu Gespräche mitder Politik und allen relevan-ten Stakeholdern. Wir wer-den aber auch die Netzwerkezwischen Unternehmen aufKapitalsuche und Kapitalge-bern ausbauen und intensi-vieren – Stichwort ‘Matching’.Zentrales Anliegen für heuerist aber auch die Awarenessfür private Unternehmensfi-nanzierung generell zu erhö-hen und das Thema in dieBundesländern zu tragen, wir

werden uns daher auch intensiv der Regionalisierung wid-men.Das ehrgeizige Ziel ist dabei, wie bereits gesagt, Österreichim Bereich der privaten Unternehmens-Finanzierung zueinem internationalen Hub zwischen DACH- und CEE-Raumzu entwickelt. Wenn das gelingt, würden die Weichen füreine Konsolidierung der Situation gestellt.<

„Aus meinerSicht ist dabeiallerdings wich-tig, dass diesder Anfangeiner Vielzahlvon Maßnah-men sein muss,um die gesamteBandbreite derUnternehmens-finanzierungabzudecken.“

„Wir werdenauch dieNetzwerkezwischenUnternehmen aufKapitalsuche undKapitalgebernausbauen undintensivieren.Stichwort:Matching.“

Aufgebrachte Mittel (in %) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Government agencies 9,2 17,4 73,6 37,8 36,3 46,4 76,6 76,9Private individuals 3,3 1,1 2,1 4,1 6,8 4,9 18,3 23,1Insurance companies 8,6 20 0 0,7 0 16 0 0Banks 31,4 8,9 0 23,1 22,7 15,5 0 0Pension funds 2,6 0 0 0 2,7 15,5 0 0Fund of funds 0 11,9 2,1 0 9,7 1,7 0 0Other asset managers 17,8 0 0 4,5 0 0 0 0Academic Institutions 0 0 0 0 0 0 0 0Capital markets 0 0 0 0 0 0 0 0Corporate investors 0 11,9 0 0 0 0 0 0Endowments and foundations 1,5 0 0 0 0 0 0 0Family offices 25,6 0 0 0 0 0 0 0Sovereign wealth funds - - - - 0 0 0 0Unclassified 0 28,8 22,2 29,8 21,8 0 5,1 0

Quelle: EVCA, AVCO

Private Equity in Österreich 2007 bis 2014: Wo die Mittel herkommen

10FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 11: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

Business Development Manager (w/m)

IHRE AUFGABEN:

IHRE QUALIFIKATION:

Anzeig

e

11FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 12: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Eigentlich ist der Erfolg von Social Impact Investmentsdie positive Wirkung, die sie auf benachteiligte Men-schen hat. Impact Investoren wollen aber immer öfter

auch die soziale Rendite ihrer Anlagen in Zahlen kennen undmessen.

Mangel. Und doch bleibt die allgemeine Diskussion noch zuoft in der Theorie stecken. Denn es fehlen repräsentative Feld-studienmit qualitativ hochwertigemDatenmaterial, das übereinen längeren Zeitraum und die regelmäßige Befragung derBetroffenen erhoben wurde.

Schwierig. Auch für Ulrich Grabenwarter vom European In-vestment Fund EIF ist es eine der größten Herausforderungen,den positiven Einfluss sozialer Projekte zu verifizieren. DerSocial Impact-Experte erkennt aber auch einige damit ver-

bundene Schwie-rigkeiten: „Einesder Modelle stelltder Social Returnon Investmentoder Sozialren-

dite dar. Dieses Modell versucht, den Einfluss zumonetarisie-ren. Das ist aber nicht unumstritten, weil man den sozialenEinfluss in eine Finanzrendite übersetzt.”

Gamma. Grabenwarter spricht von einer neuen Kennzahl,Wie der Beta-Faktor die Sensitivität eines bestimmten Assetsauf die generelle Marktbewegung beschreibt, soll Gammaquasi den Social Return on Investment (SRI) errechnen.

Modell. Investments können sehr unterschiedliche undschwer vergleichbare Impact-Zielgrößen haben - beispiels-weise weniger Dioxinausstoß, mehr Kinder in Dorfschulen,bessere Stromversorgung in ländlichen Gebieten etc. EineMaßzahl zu finden, die alle Projekte vergleichbar macht, istschwierig. Zunächst wird beim Gamma-Modell in einer Hilfs-

rechnung der Sozial- und Umwelteinfluss, individuell pro In-vestment, und dann damit der Gamma-Faktor als impactad-justierter Return berechnet.

Suboptimal. „Optimal ist dieser Ansatz noch nicht, denn derGamma-Faktor stellt auf den Erreichungsgrad der sozialenund ökologischen Ziele ab. Hat sich ein Unternehmen nied-rige Ziele gesetzt, ist der Zielerreichungsgrad mit einemhohen Gamma schneller erreicht, als wenn von Anfang aneine ehrgeizige Zielsetzung verfolgt wird“, kritisiert WolfgangHafenmayer von LGT Venture Philanthropy.

Kritik. Für Grabenwarter hat die Sozialrendite aber noch einHandicap. Sie versuche, denWert eines sozialen Engagementsaus der Perspektive des davon Betroffenen zu quantifizierenund mit einem Geldwert zu belegen. „Fragen Sie einmal inder Wiener Innenstadt und in einem Slum von Nairobi, wasdem Einzelnen die Verbesserung der Lebensqualität wert ist:Die kenianische Antwort wird eine ganz andere sein, wobeidas nicht heißt, dass das Leben einesMenschen in Nairobi we-niger wert ist als dasjenige inWien. Dasmacht die Konzeptionder Sozialrendite schwierig.”, verdeutlicht Grabenwarter dasProblem.

Ziel. Lothar Jakab, Leiter der Steinbeis Consulting for ImpactInvesting gibt indes zu bedenken, dass eine Messung wichtigist, damit die Unternehmen besser auf eine Zielrichtung hingemanagt werden können. „Am Ende des Tages wirdman be-richtenmüssen, ob und in welchemAusmaß der gewünschteImpact erreicht wurde. ” <

Die Impact-Messungwird immerwichtiger.Vielleicht gibt es inZukunft sogar Ratinghäuser dafür. Foto: apa/epa

Heißes Thema: Messungder sozialen Rendite

IMPACT INVESTING (TEIL 2)

Christa Grünberg [email protected]

Vielschichtig und vielfältig - so sind ImpactInvestments. Genauso vielfältig sind die Mei-nungen über Sinn und Unsinn einerMessungdes sozialen Impacts. Kaum eine andereFrage beschäftigt derzeit mehr.

„Das ist aber nicht unum-stritten, weil man densozialen Einfluss in eineFinanzrendite übersetzt.”

12FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Eigentlich ist der Erfolg von Social Impact Investmentsdie positive Wirkung, die sie auf benachteiligte Men-schen hat. Impact Investoren wollen aber immer öfter

auch die soziale Rendite ihrer Anlagen in Zahlen kennen undmessen.

Mangel. Und doch bleibt die allgemeine Diskussion noch zuoft in der Theorie stecken. Denn es fehlen repräsentative Feld-studienmit qualitativ hochwertigemDatenmaterial, das übereinen längeren Zeitraum und die regelmäßige Befragung derBetroffenen erhoben wurde.

Schwierig. Auch für Ulrich Grabenwarter vom European In-vestment Fund EIF ist es eine der größten Herausforderungen,den positiven Einfluss sozialer Projekte zu verifizieren. DerSocial Impact-Experte erkennt aber auch einige damit ver-

bundene Schwie-rigkeiten: „Einesder Modelle stelltder Social Returnon Investmentoder Sozialren-

dite dar. Dieses Modell versucht, den Einfluss zumonetarisie-ren. Das ist aber nicht unumstritten, weil man den sozialenEinfluss in eine Finanzrendite übersetzt.”

Gamma. Grabenwarter spricht von einer neuen Kennzahl,Wie der Beta-Faktor die Sensitivität eines bestimmten Assetsauf die generelle Marktbewegung beschreibt, soll Gammaquasi den Social Return on Investment (SRI) errechnen.

Modell. Investments können sehr unterschiedliche undschwer vergleichbare Impact-Zielgrößen haben - beispiels-weise weniger Dioxinausstoß, mehr Kinder in Dorfschulen,bessere Stromversorgung in ländlichen Gebieten etc. EineMaßzahl zu finden, die alle Projekte vergleichbar macht, istschwierig. Zunächst wird beim Gamma-Modell in einer Hilfs-

rechnung der Sozial- und Umwelteinfluss, individuell pro In-vestment, und dann damit der Gamma-Faktor als impactad-justierter Return berechnet.

Suboptimal. „Optimal ist dieser Ansatz noch nicht, denn derGamma-Faktor stellt auf den Erreichungsgrad der sozialenund ökologischen Ziele ab. Hat sich ein Unternehmen nied-rige Ziele gesetzt, ist der Zielerreichungsgrad mit einemhohen Gamma schneller erreicht, als wenn von Anfang aneine ehrgeizige Zielsetzung verfolgt wird“, kritisiert WolfgangHafenmayer von LGT Venture Philanthropy.

Kritik. Für Grabenwarter hat die Sozialrendite aber noch einHandicap. Sie versuche, denWert eines sozialen Engagementsaus der Perspektive des davon Betroffenen zu quantifizierenund mit einem Geldwert zu belegen. „Fragen Sie einmal inder Wiener Innenstadt und in einem Slum von Nairobi, wasdem Einzelnen die Verbesserung der Lebensqualität wert ist:Die kenianische Antwort wird eine ganz andere sein, wobeidas nicht heißt, dass das Leben einesMenschen in Nairobi we-niger wert ist als dasjenige inWien. Dasmacht die Konzeptionder Sozialrendite schwierig.”, verdeutlicht Grabenwarter dasProblem.

Ziel. Lothar Jakab, Leiter der Steinbeis Consulting for ImpactInvesting gibt indes zu bedenken, dass eine Messung wichtigist, damit die Unternehmen besser auf eine Zielrichtung hingemanagt werden können. „Am Ende des Tages wirdman be-richtenmüssen, ob und in welchemAusmaß der gewünschteImpact erreicht wurde. ” <

Die Impact-Messungwird immerwichtiger.Vielleicht gibt es inZukunft sogar Ratinghäuser dafür. Foto: apa/epa

Heißes Thema: Messungder sozialen Rendite

IMPACT INVESTING (TEIL 2)

Christa Grünberg [email protected]

Vielschichtig und vielfältig - so sind ImpactInvestments. Genauso vielfältig sind die Mei-nungen über Sinn und Unsinn einerMessungdes sozialen Impacts. Kaum eine andereFrage beschäftigt derzeit mehr.

„Das ist aber nicht unum-stritten, weil man densozialen Einfluss in eineFinanzrendite übersetzt.”

13FREITAG, 05. JUNI 2015

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BELOG VON BE24.AT

Im langjährigen historischen Vergleich weisen Aktienmit hohen Dividendenrenditen bessere Ertragschancenals Aktien vergleichbarer Branchen mit geringen Divi-

dendenausschüttungen auf. Auch der langjährige Ver-gleich zwischen dem Euro Stoxx Select Dividend 30 Indexund dem Euro Stoxx 50 Index fiel in den vergangenen Jah-ren deutlich zu Gunsten des Dividendenriesen-Index aus.Der Index setzt sich aus 30 Aktien aus zwölf Ländern der

Eurozone zusammen. Neben den im Index enthaltenen Di-videndenriesen Total, Banco Santander und Fortum, die

Dividendenrenditen von mehrals 6 Prozent ausweisen, sindauch deutsche Aktien wie bei-spielsweise Allianz, BASF,Daimler und Münchener RückBestandteile des Index. FürAnleger, die mit minimiertemRisiko in diesen Index inves-tieren wollen, könnte das der-zeit zur Zeichnungaufliegende Garantie-Zertifi-kat Europa DividendenaktienWinner für eine Veranlagunginfrage kommen.

100 Prozent Kapitalgarantie. Der am 25. Juni 2015 festge-stellte Indexschlusskurs wird als Startwert für das Zertifi-kat fixiert. Bei 130 Prozent des Startwertes wird sich derCap befinden. Unabhängig vom Kursverlauf des Index er-halten Anleger nach jedem der sieben Laufzeitjahre desZertifikates, erstmals am 27. Juni 2016, eine Zinszahlungin Höhe von 0,5 Prozent pro Jahr gutgeschrieben.Befindet sich der Index am letzten Bewertungstag des

Zertifikates (23. Juni 2022) im Vergleich zum Startwert mitmehr als 30 Prozent im Plus, so wird das Zertifikat am 27.Juni 2022 mit dem Höchstbetrag von 130 Prozent des Aus-

gabepreises zurückbezahlt, was einem Nettorückzahlungs-betrag in Höhe von 126,8 Prozent entsprechen wird. Be-trägt die Wertsteigerung beispielsweise ‘nur’ 20 Prozent,dann wird die Rückzahlung des Zertifikates mit 120 Pro-zent des Ausgabepreises erfolgen. Notiert der Index hinge-gen in sieben Jahren unterhalb des Startwertes, dann wirddie Kapitalgarantie dafür sorgen, dass das Maximalverlus-trisiko des Zertifikates unter Berücksichtigung des Ausga-

beaufschlages und der Kostenauf 3,2 Prozent limitiert wird,da der minimale Rückzah-lungsbetrag bei 96,8 Prozentdes Nennwertes liegen wird.Wegen der sieben Zinszahlun-gen von insgesamt 3,5 Pro-zent wird dasVeranlagungsergebnis auch indiesem negativen Fall nahezuausgeglichen sein.

In der Zeichnung. Das RCB-Dividendenaktien Winner-Zer-tifikat, fällig am 27. Juni 2022, ISIN: AT0000A1ENZ0, kannnoch bis 24. Juni 2015 in einer Stückelung von 1000 Euromit 100 Prozent plus drei Prozent Ausgabeaufschlag ge-zeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Dieses Garantie-Zertifikat sprichtsicherheitsorientierte Anleger an, die mit minimiertemVerlustrisiko und unter der Akzeptanz eines limitiertenGewinnpotenzials von einer anhaltenden Outperformanceder Dividendenriesen gegenüber anders zusammengesetz-ten Indizes profitieren wollen. <

„ImlangjährigenhistorischenVergleich weisenAktien mithohen Dividen-denrenditenbessereErtragschancen... “

Europa DividendenaktienWinner mit Fixkupon und30 Prozent-Chance

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Auf die Zahlung der Dividende kommt es an. Foto: Bloomberg

„ ... als AktienvergleichbarerBranchen mitgeringenDividenden-ausschüttungauf.“

14FREITAG, 05. JUNI 2015

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RANKINGS - FONDS - IMMOS & AI

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

Name ISIN Anlagefokus von Fonds Ges.ertr. YTD Ges.ertr. 1Jr Kostenquote Ausga-

benaufschlag

EII PROP WORLD INVEST EX-US IE0030794618 Sachwerte und Wertpapiere 16,43 23,43 1,62 3,00

UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC LU0574507207 Sachwerte und Wertpapiere 14,76 40,49 2,11 2,00

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 10,41 19,98 N.A. 5,00

DWS SACHWERTE-INC DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 7,63 12,73 1,41 5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR DE0009772681 Sachwerte 3,42 -4,03 0,94 5,00

SEMPERREAL ESTATE - A AT0000622980 Sachwerte 1,30 2,25 N.A. 3,00

REAL INVEST AUSTRIA-A AT0000634357 Sachwerte 1,00 2,74 N.A. 3,00

IMMOFONDS 1 AT0000632195 Sachwerte 0,76 2,40 N.A. 3,25

WESTINVEST INTERSELECT DE0009801423 Sachwerte 0,56 2,18 0,57 5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A AT0000633409 Sachwerte -0,21 -0,89 1,19 3,50

REAL INVEST EUROPE AT0000A04KN9 Sachwerte -0,56 -8,10 N.A. 3,50

REAL INVEST E 2006-A AT0000A001N3 Sachwerte -0,57 -8,11 N.A. 3,50

CS EUROREAL-A EUR DE0009805002 Sachwerte -3,58 -5,89 0,80 5,00

Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD)

Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Kosten AA*

TRIAS L/S FUND LI0183864052 Long/Short 24,18 N.A. N.A.

R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR FR0010239657 Aktien-Hedge (FOHF) 22,81 N.A. 3,00

R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR FR0010241703 Multi-Strategie (FOHF) 22,80 N.A. 2,50

LAMARTINE PERFORMANCE FR0007045281 Long/Short 19,25 N.A. 3,00

NN L ALTR BETA-PC-PC LU0370038167 Makro, systematisch - Diversifiziert 13,86 1,34 N.A.

WELLINGTON DURABLE COS-SUNH IE00BQV17N57 Multi-Strategie 12,36 N.A. 0,00

MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA LU0532509980 Ereignisgesteuert - Sondersituation 11,01 N.A. 0,00

SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188 Verwaltete Futures - Systematisch 9,93 N.A. 3,00

OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND FR0007456561 Multi-Strategie (FOHF) 9,84 N.A. 5,69

ALKEN FUND-ABSOL RET EUROP-H LU0572586757 Long/Short 8,98 1,22 N.A.

CAN DIVERSIFIED FUTURES-C FR0010794792 Verwaltete Futures - Systematisch 8,91 1,50 1,00

LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€ IE00B643RZ01 Verwaltete Futures - Systematisch 8,48 N.A. 5,00

MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA LU0517905021 Long/Short 8,26 2,41 0,00

MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B LU0556497740 Makro, systematisch - Diversifiziert 8,09 N.A. 0,00

SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170 Verwaltete Futures - Systematisch 7,88 N.A. 0,00

MLIS-OCH-ZIFF EUR M/S- BA LU0571576239 Multi-Strategie 7,09 N.A. 0,00

MLIS YORK DRVN UCI GBP-A-ACC LU0438634528 Ereignisgesteuert - Sondersituation 7,06 N.A. 0,00

FUNDLOGIC-SALAR CON AB R-BSI IE00B58NFR72 Wandelbare Arbitrage 7,01 1,05 N.A.

ART-ABSOL RT TGT-C-DIV-USD LU0122512972 Multi-Strategie (FOHF) 6,56 N.A. 4,00

OYSTER MARKET NEUTRAL P-EUR LU0970691316 Marktneutral 6,34 N.A. N.A.

CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE LU0124810986 Multi-Strategie (FOHF) 6,11 N.A. 3,00

SUPERFUND GREEN GCT EUR LU0138077283 Verwaltete Futures - Systematisch 5,88 N.A. 0,00

WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I LU0874269805 Makro - Diversifiziert 5,78 1,25 N.A.

CARAVELA-GLOBAL BALANCED LU0124811018 Multi-Strategie (FOHF) 5,72 N.A. 3,00

TOP STRATEGIE ALTERNATIVE-T AT0000500855 Multi-Strategie (FOHF) 5,51 N.A. 0,00

SCHRODER GAIA EGERTON EE-AA LU0463469048 Long/Short 5,42 2,54 3,09

Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD)

15FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 16: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI Wandelbare LU0346428005 25,37 27,81 0,93 5,00

FISCH GL-OPPORTUNIST-AC Wandelbare LU0162832405 23,48 25,23 1,77 3,00

LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA Wandelbare LU0394778582 21,33 34,12 1,85 0,00

SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B Wandelbare LU0556183134 21,15 22,83 1,36 N.A.

NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC Emerging Markets IE00B97C6C50 20,99 21,51 N.A. 0,00

UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A Emerging Markets LU1029157390 20,56 19,70 0,59 1,50

FISCH BOND FUND CHF-B Aggregat, Anleihe LU0102602561 19,98 27,74 0,78 3,00

SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA Wandelbare LU0351440481 19,72 31,90 1,69 3,09

SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA Hochverzinsliche Anleihe LU1057798362 19,61 N.A. N.A. N.A.

KBC RENTA SWISSRENTA-DIS ausländische Anleihe LU0068455509 19,55 28,28 N.A. 2,50

SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P Hochverzinsliche Anleihe LU0957594327 19,28 N.A. N.A. 0,00

NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAA Emerging Markets IE00B986FD06 18,67 18,67 N.A. 5,00

UBS LUX BOND FUND-CHF-P DIST ausländische Anleihe LU0010001286 18,30 21,35 0,96 1,00

LGT SLCT CNVRTS-USD B Wandelbare LI0102278962 17,92 33,78 N.A. N.A.

UBS LUX MD TRM BND CHF-P-DST ausländische Anleihe LU0057954785 17,66 19,14 0,95 1,00

SWISSCANTO LU BOND INV CHF A ausländische Anleihe LU0141248293 17,65 21,35 0,85 0,00

SALAR FUND PLC-A1USD Wandelbare IE00B2PLHH71 17,63 33,51 N.A. 0,00

CARMIGNAC-SECURITE-F CHF AH ausländische Anleihe LU0992625086 17,39 19,19 0,75 0,00

COUTTS SWISS BOND PROG SR-1 ausländische Anleihe IE0002295040 17,38 20,68 N.A. 2,50

MAN CONVERTIBLES AMERICA-USD Wandelbare LU0246000094 17,36 33,98 2,10 5,00

Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R Emerging Markets LU0627758153 -9,91 -16,92 1,95 N.A.

NOMURA EURO CONVERTIBLE FD Wandelbare DE0008484098 -6,24 -6,87 1,68 3,00

KBC RENTA TRY-RENTA-C ausländische Anleihe LU0218855848 -5,45 2,86 N.A. 2,50

EVLI EURO GOVERNMENT BOND-A Euro-Zone FI0008800487 -3,87 1,35 0,65 0,00

SEB EURO BOND-A Euro-Zone FI0008802806 -3,83 2,35 0,70 0,00

UBS LUX BD SICAV-BRASIL-PUSD Brasilien LU0307095868 -3,62 -3,04 1,54 1,00

LM-WA BRAZIL BD FD LMAUSD Brasilien IE00B3PMY096 -3,60 -2,74 N.A. 0,00

EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A Europäische Region FI0008803937 -3,45 -0,45 0,75 0,00

EVLI CORPORATE BOND-A Europäische Region FI0008801089 -2,75 -1,26 0,85 0,00

HSBC GIF-BRAZIL BOND-A Brasilien LU0254978488 -2,38 -5,29 N.A. 5,54

NORDEA OBLIGATIONSFOND Anleihe - mittelfristig SE0004330223 -2,34 0,16 0,75 0,00

LFAM-PROTECTAUX-B CAP ausländische Anleihe LU0970533757 -2,18 -10,78 N.A. N.A.

SSGA EURO SUST CORP BD ID-ID Euro-Zone LU0579408914 -1,72 1,49 0,32 3,00

NORDEA INVEST BOLIG II Anleihe DK0016023302 -1,68 -0,78 N.A. N.A.

PIONEER SF-EURO C 7-10Y-E€A Ausländische Staatsanleihe LU0271693920 -1,49 5,97 N.A. 1,75

NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region LU0182187632 -1,48 -11,56 1,50 3,00

UNOFI-RENDEMENT 2-D Euro-Zone FR0007460472 -1,21 -0,73 N.A. 0,50

SCHRODER IN-EURO CR CO-A EUR Euro-fokussiert LU0995119665 -1,20 2,26 1,33 3,09

NORDEA I SIC-DANSH MT-BP-DKK Mortgage-Backed LU0076315968 -1,08 1,98 0,92 3,00

NORDEA I SIC-DANSH BD BP KKK Einzelnes Land LU0064319766 -1,02 2,28 1,00 3,00

ESPA-BOND GLOBAL ALPHA-T Aggregat, Anleihe AT0000A05F50 -1,00 -3,03 N.A. 5,00

Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD)

16FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 17: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - AKTIEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A China FR0010479923 53,78 92,98 N.A. 3,00

STABILITAS PAC GOLD+METALS P Edelmetallsektor LU0290140358 51,94 29,41 3,07 5,00

CARMIGNAC-EURO ENTR-F CHF AH Europäische Union LU0992625599 46,56 46,13 1,91 0,00

UBS L EQ-CHINA OPP USD-P China LU0067412154 45,72 70,96 2,38 2,00

NESTOR CHINA FONDS-B Mehrere Länder LU0656651824 45,33 67,87 4,20 3,00

ALLIANZ CHINA FUND-A USD Emerging Markets - Aktien IE0002817751 44,04 81,56 2,25 5,00

UBS L E-GRT CHINA USD-P Großchina LU0072913022 41,80 70,54 2,39 2,00

CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD Russland LU0348403774 41,73 -3,93 N.A. 5,00

OFI MING China FR0007043781 41,57 65,72 N.A. 4,00

PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU Russland LU0823431720 41,27 -1,05 N.A. N.A.

LUXEMBOURG SEL-AS SOL&WIN-A1 Thematischer Sektor LU0405846410 40,56 29,38 N.A. N.A.

NEW CAP-CHINA EQUITY-USDIA China IE00B8BP6F62 40,47 115,45 N.A. 0,00

UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD Russland LU0541091996 39,89 -5,26 2,43 N.A.

PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD Russland LU0338482002 39,84 -3,12 1,43 N.A.

HBM GLOBAL BIOTECHNOLOGY-USD Gesundheitssektor LI0130449403 38,99 97,67 N.A. N.A.

METZLER RUSSIA FUND-A Russland IE00B54VN939 38,69 0,87 2,12 N.A.

EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC Russland LU0265268689 37,94 -1,67 0,00 0,00

UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA Russland LU0246274897 37,75 0,27 2,38 2,00

FIDELITY FUND-CHINA FC-A USD Großchina LU0173614495 37,64 83,96 1,92 N.A.

HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD Russland LU0329931090 37,34 -5,37 2,15 5,54

Die besten Aktienfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

PARVEST EQUITY TURKEY-C Einzelnes Land LU0265293521 -10,91 -1,81 1,89 N.A.

JPMORGAN F-TURKEY EQUITY-A€ Einzelnes Land LU0117839455 -8,79 -0,41 1,95 5,00

CPB HELLENIC EQUITY Wachstum - Mid Cap N.A. -8,32 -41,64 2,42 0,80

HSBC GIF-HGIF TURK EQ-AC Einzelnes Land LU0213961682 -8,29 3,91 N.A. 5,54

UBAM-TURKISH EQUITY-IC Einzelnes Land LU0500236640 -8,09 9,26 1,62 N.A.

ESPA STOCK ISTANBUL-A Einzelnes Land AT0000704333 -7,03 -0,66 N.A. 4,00

NORDEA 1-BRAZILIAN EQTY-EUSD Brasilien LU0637287995 -6,12 -8,93 3,15 5,00

JPMORGAN-BRAZIL EQUITY-AUSDA Brasilien LU0318934451 -5,97 -12,13 1,90 5,00

EAST CAPITAL TURKISH FUND Mehrere Regionen SE0001621327 -5,94 1,97 2,50 0,00

LM-WA BRAZIL EQ FD-ADAUSD Brasilien IE00B3P1ZW51 -5,18 -10,77 N.A. 5,00

TOP 25 S Marktneutral DE0005152540 -3,68 -7,22 1,89 5,00

ISTANBUL EQUITY FUND Einzelnes Land LU0093368008 -2,91 12,52 2,87 4,00

ADVANCE INVEST MUTUAL-INC Osteuropäische Region BG9000014134 -2,39 -6,71 N.A. 1,50

S ZUKUNFT AKTIEN 2 Euro-Zone AT0000657838 -2,25 -4,71 N.A. N.A.

S-ZUKUNFT AKTIEN 1 Ausländische Mischung AT0000649967 -2,01 -3,84 N.A. 5,00

ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A Ausländischer Wert AT0000A012G4 -1,74 -0,92 N.A. 3,50

RENTA 4 LATINOAMERICA Lateinamerikanischer Raum ES0173320039 -1,67 -6,49 N.A. N.A.

NORDEA 1-STABLE EQTY L/S-E€ Long/Short LU0826410176 -1,66 3,15 3,42 5,00

UBS L EQ SICAV-BRAZIL USD-PA Brasilien LU0286682959 -1,23 -11,25 2,38 2,00

GLOBAL GARANT XX-VI Ausländisches Wachstum AT0000612668 -1,12 1,69 N.A. 5,00

Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD)

17FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 18: be INVESTOR 37

Die abgelaufeneWiener Börsewoche war nicht zuletzt von der Be-richtssaison unserer schiefen Geschäftsjahre geprägt. Do&Co - alsoeigentlich die Erwartungen der Analysten an das Ergebnis - beschäf-tige uns hier folgedessen auch zuWochenbeginn - siehehttp://goo.gl/dZNIvD. Tags darauf war die neuen ATX-Beobachtungs-liste das Thema. Laut dieser wird Zumtobel den Angriff von AT&Sund Mayr-Melnhof auf ihren Platz im ATX abwehren - siehehttp://goo.gl/yS6pyz. Den Tag vor dem Feiertag widmeten wir danneinen Blick auf Wikifolio-Gemeinde, und welche österreichischen Ak-tien dort gerade en vogue sind: Verkauft wurden im Mai ams, Stra-

bag und C-Quadrat - gekauft wurden hingegen Buwog, Andritz, unddie Immofinanz - siehe http://goo.gl/md5wUE.Wie es dem anderenschiefen Geschäftsjahr im Vergleich zu den Schätzungen erging, dervoestalpine, finden Sie übrigens hier - http://goo.gl/S5WQSG.Was ist kommende Woche los? Am Montag lädt Bene zu seiner aoHV - mal schauen, wie die Streubesitzaktionäre auf das Sanierungs-angebot reagieren. Gleichen Tags kommt es zu Dividendenabschlä-gen bei Porr, S Immo und der Vienna Insurance Group. AmDonnerstag veröffentlicht der Flughafen Wien sein Verkehrsergebnisaus dem Mai. Abgeflogen sind von diesem dann Tags zuvor die Teil-nehmer an der Londoner Roadshow von Baader Bank und WienerBörse. <

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18FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 19: be INVESTOR 37

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19FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 20: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN / WIKIFOLIO BEX01

Analysten A new star is born: Buwog - dafürfallen Öltitel (noch mehr) in Ungnade

»Polytec, Porr, Zumtobel,Buwog sowie AT&S hießendie Top-5-Werte imAnalys-

tenranking bei Bloomberg An-fang Mai. Ein gleichgewichtetesDepot aus diesenWerten erzielteein Plus von 7,8 Prozent, womitder Leitindex ATX als Benchmarknach einer kurzen Schwäche-phase wieder eindrucksvoll ge-schlagen wurde. Eindrucksvoll,denn dieser stagnierte im Beob-achtungszeitraum. Und Schwä-chephase, da der Vormonat(erstmals) knapp an den ATXging. Nach fünf Monaten führtdas Analysten-Portfolio jeden-falls nun mit mit 23,4 zu 18,7Prozent.Für den Juni gibt es an der SpitzeNeues - Buwog gesellt sich zu

Polytec. Fünf von sechs Analys-ten empfehlen den Titel mittler-weile zum Kauf - bei einerHalten-Empfehlung - Kurspoten-zial mehr als 15 Prozent. Bei Po-lytec und Porr tat sich wenig,Zumtobel verlor 0,1 Konsens-punkte und einen Rang auf nunvier: Und neu auf Platz 5 habenwir FlughafenWien und Mayr-Melnhof. Beide profitierten nichtzuletzt von der starken Perfor-mance der Vormonats-Nr. 5,AT&S, wo in der Folge HSBC dieKaufempfehlung in ein Halten re-duzierte - aber das Kursziel auf17 Euro erhöhte.Neu in den Flop-5 sind die ÖltitelOMV und SBO, die Vienna Insu-rance Group und Amag ver-drängten. >gill<

4,50Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

16,9

Buwog

4,50Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

20,6

Polytec

4,43Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-1,4

Porr

4,23Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

8,4

Zumtobel

4,00Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

4,1/5,3

Flughafen/Mayr

Top und ...

2,33Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

3,9

Wolford

2,57Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

0,8

OMV

2,57Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-5,8

Österr. Post

2,67Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

1,2

Lenzing

2,75Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-5,0

SBO

Flop der ATXPrime-Werte

Friedrich Huemer Foto: beigestellt Daniel Riedl Foto: BE/Draper

Beliebte Polytec ... ... und beliebte Buwog

ATX seit Jahresbeginn

20FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 21: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

One step ahead - so der aktuelle Werbeslogan der vo-estalpine. Ein Schritt voraus war auch das Ergebnis,das der voestalpine-Vorstand rund um CEOWolfgang

Eder heute der Öffentlichkeit präsentierte. Sowohl beim Um-satz als auch bei den operativen Gewinnzahlen übertraf derKonzern die Erwartungen der Analysten (siehe Tabelleunten). Auch was die Zukunft betrifft gibt sich der CEO be-tont optimistisch. Er rechnet damit, dass der Konzern, dersich immer mehr zu einem Technologiekonzern wandelt -wie Eder heute auf einer Pressekonferenz betont - auch imlaufenden Geschäftsjahr das Ergebnis steigern wird können.Noch aber vergleicht sich die voestalpine mit den Konkur-renten aus der Stahlbranche. In diesem Zusammenhang be-tont Eder, dass die aktuelle EBITDA-Marge von 13,7% um 3bis 4% über jener der besten Konkurrenten liegt. In seinerPräsentation hebt Eder besonders hervor, dass der Konzernim abgelaufenen Geschäftsjahr 1,2 Milliarden Euro in neueAnlagen investiert hat - die höchste Investitionssumme inder Geschichte des Konzerns. Nur einmal hat die voestal-pine mehr Geld ausgegeben: Für die Akquisition von Böh-ler-Uddeholm. Die Dividende soll auf einen Euro angehobenwerden. Laut Eder hat der Konzern in den letzten 20 Jahrenrund 2,2 Mrd. Euro an Dividenden gezahlt. An Steuern fie-len in den letzten 10 Jahren 7,7 Milliarden an.<

NACHSCHAU

voestalpine schießt übers Ziel - dieAktionäre freut es

voestalpine steigert den Gewinn deutlich. Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

Harald Fercher [email protected]

Analysten hatten mit einem EBIT von 845,5Millionen Euro gerechnet, geworden sind es886,3 Millionen. In allen wesentlichenKennzahlen schlug die voestalpine die Vor-gaben der ‘Marktauguren’.

in Mio. Euro

2015/16e 2016/17e

Umsatz 11.473,2 11.873,5

EBITDA 1520,1 1637,4

Betriebsertrag 890,6 985,6

Überschuss 567,1 660,6

Gewinn/Aktie 3,26 3,67

Div./Aktie 1,11 1,23Quelle: Bloomberg,

... und Zukunftin Mio. Euro

2013/14 2014/15 Soll 2014/15 Ist

Umsatz 11.077,2 11.098 11.189,5

EBITDA 1374,0 1440 1530,2

EBIT 788,4 845,5 886,3

Erg. n. St.1 503,4 513,822 594,2

Gewinn/Aktie 2,59 3,071 3,11

Div/Aktie3 0,95 - 1,00Quelle: Unternehmensangaben, Bloomberg; 1. Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen und Hybridkapital-zinsen; 2: Schätzung bereinigter Nettoertrag; 3: Vorschlag an HV

voestalpine: Soll-Ist-Vergleich

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 13 8 3

Konsensrating*: 3,88

Kursziel 39,57 Euro Kurspotenzial -1,1 %

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

21FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 22: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

In etwa im Rahmen der Erwartungen. So wohl das Kon-klusio zu den heute veröffentlichten Jahreszahlen desCaterers (siehe Tabelle). In der Division Airline Catering

stieg der Umsatz um 17,9 Prozent auf 530,6 Mio. Euro, dasEBITDA legte um 22,5 auf 62,8 Mio. Euro zu. Beim EventCatering gab es ein Umsatzplus von 66,2 Prozent auf 101,1Mio. Euro, das EBITDA stieg um 10,3 Prozent auf 8,3 Mio.Euro) und im Geschäftsfeld Restaurants, Lounges & Hotelkletterte der Umsatz um 31 Prozent auf 164 Mio. Euro, dasEBITDA wuchs um 32,7 Prozent auf 9,8 Mio. Euro an. Wasgibt es demnächst?

Do&Co ist an der EXPO in Mailand vertreten und betreutvon Mai bis Oktober die Pavillons von Etihad und OmanAir; Gemeinsam mit Nestlé Nespresso wurde eine Gesell-schaft zum Betrieb von Nespresso Cafés gegründet. InWien wurde bereits im April das weltweit erste NespressoCafé eröffnet. Ein weiteres Café soll in naher Zukunft inLondon folgen; die Bauarbeiten für die erste Gourmetkü-che von Do&Co in Asien am Flughafen Incheon in Seoulschreiten planmäßig voran. Diese wird mit dem südkorea-nischen Unternehmen Sharp Aviation K, Inc. gemeinsambetrieben und soll Ende 2015 in Betrieb gehen.

Und längerfristig: Die Vorbereitungen für die UEFA EURO2016 laufen planmäßig. Hédiard, die französische Tochtervon Do&Co wird kulinarischer Gastgeber der UEFA EURO2016 in Frankreich sein.

Kurzum: Grundsätzlich entwickeln sich weiterhin alleDivisionen und fast alle Märkte erfreulich“, sagt CEO At-tila Dogudan im Ausblick.

Die Aktie selbst steuerte zuletzt neue Hochs an, ist fürAnalysten aktuell aber bereits etwas heiß gelaufen. Sprich,es wird kein Kurspotenzial mehr gegeben. Das entsprichtderzeit auch dem Bewertungsvergleich der Österreichermit der Peergroup (siehe Grafik). Heißt: von irgendeinerSeite muss ein neuer Impuls für den Titel her >gill/ag<

Mehr zu Do&Co gibt es unter http://goo.gl/pMqFbN

Do&Co kann die Vorgaben erfüllen - hat nun Expound EURO auf dem Radar - und braucht Impulse

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro - Stand 18. März

2015/16e 2016/17e 2017/18e

Umsatz 863,4 980,8 1081

EBITDA 88,1 100,2 116,0

EBIT 58,9 69,4 -

Überschuss 35,2 40,5 -

Gewinn/Aktie 3,58 4,16 -

Do&Co: Blick in die Zukunft

Do&Co in der Peergroup ( Quelle: Bloomberg/BE)

(x-Achse: Gewinnmarge, y-Achse: EV/Umsatz)

Do&Co seit 2014

Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben *von 1 bis 5 - je höher desto besser in Mio. Euro

2013/14 2014/15e 2014/15

Umsatz 636,1 766,6 795,7

EBITDA 66,1 77,9 80,9

EBIT 46,6 51,5 53,5

Überschuss 26,1 36,8 34,9

Gewinn/Aktie 2,76 3,72 3,62

Do&Co 2014/15: Soll und Ist

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 5 2 1

Konsensrating*: 3,88

Kursziel 76,92 Euro Kurspotenzial -4%

Das sagen die Analysten

22FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 23: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

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23FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 24: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK

Deutschland darf jubeln - der Frühjahrsaufschwunggreift. Im Mai sank die Zahl der registrierten Arbeits-losen auf 2,762 Millionen - ein Minus von 120.000 ge-

genüber dem Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Das ist die geringste Arbeits-losenzahl in einem Mai seit 24 Jahren. Frank-Jürgen Weise,Chef der deutschen Bundesagentur für Arbeit (BA) sagt, dieAufwärtsbewegung am Arbeitsmarkt hat sich im Mai fortge-setzt: „Obwohl sich das Wirtschaftswachstum zuletzt etwasabgeschwächt hat, entwickelt sich der Arbeitsmarkt weiter-hin günstig.“

Schauplatzwechsel. In Österreich hingegen ist die Arbeits-losigkeit auch im Mai wieder gestiegen: Im Vergleich zumVorjahresmonat waren um 6,9 Prozentmehr Menschen ohneJob. Die Zahl der Arbeitslosen (vorgemerkte Arbeitslose undSchulungsteilnehmer) stieg auf 395.518 Personen. Die (natio-nale) Arbeitslosenquote lag bei 8,6 Prozent, um 0,9 Punktehöher als im Vorjahr. Laut Aussendung des Sozialministeri-ums lag die Arbeitslosenquote nach der internationalen Er-hebungs- und Berechnungsmethode gemäß EUROSTAT bei5,6 Prozent. „Damit bleibt sie gegenüber dem Vorjahr unver-ändert. Österreich liegt damit (unter anderem auch bedingtdurch die nunmehr etwas abweichende Berechnungsme-thode der Statistik Austria) im europäischen Vergleich hinterDeutschland und Großbritannien an dritter Stelle in der Eu-ropäischen Union“, heißt es aus dem Ministerium.Mit ein Grundwarum es derzeit keinen Aufschwung amAr-

beitsmarkt gibt, liegt wohl nicht zuletzt an der Lage des Mit-telstandes in diesem Land. Der einstige Jobmotor ist insStottern geraten und will einfach nicht mehr in die Gängekommen.Wie trist die Lage ist, zeigt der heute veröffentlicheKMU-Barometer der Gläubigerschutzvereinigung Creditre-form. Laut dieser Umfrage fiel der Personalsaldo - also die Dif-ferenz zwischen den Betrieben die Personal eingestellt habenbzw. jenen die Arbeitskräfte abgebaut haben - auf Minus 21,6Prozentpunkte nach minus 6,4 Prozentpunkten im Vorjahr

(siehe Grafik 1 oben). 12,1% der befragten Unternehmengaben an Personal eingestellt zu haben, mehr als jeder dritteBetrieb (33,7%) hat Arbeitskräfte abgebaut.Doch damit nicht genug: Auch der Ausblick hat sich ver-

düstert. Zwar planen 14,4 Prozent der befragten Unterneh-men (Vorjahr: 13,3 Prozent) eine Aufstockung ihresPersonalbestandes. Doch gleich 21,6 Prozent (Vorjahr: 14,4Prozent) fassen eine Verringerung ihrer Mitarbeiterzahl insAuge. Der künftige Personalsaldo aus aufstocken und ver-kleinern beträgt daher minus 7,2 Prozentpunkte (Vorjahr:minus 1,1 Prozentpunkte) für den gesamten österreichischenMittelstand (siehe dazu Grafik 2).Conclusio der Creditreform: „Sinkende Umsätze und Auf-

träge, mangelnde Investitionsbereitschaft und ein volatilesinternationales Umfeld (Griechenland-, Ukrainekrise, Ölpreis,Eurokurs) stimmen Österreichs Unternehmen zunehmendpessimistisch und lassen sie in der Personalpolitik zurück-haltend agieren. (...) Es verwundert nicht, dass 81 Prozent derbefragten Unternehmen generell mit der aktuellen Standort-politik wenig bzw. nicht zufrieden sind, über 88 Prozent for-dern als eine rasche Entlastungsmaßnahme die Senkung derLohnnebenkosten.“ <

No more Jobs -Mittelstand baut ab

UMFRAGE

Harald Fercher [email protected]

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland sinktauf den geringsten Stand seit 24 Jahren - inÖsterreich hingegen steigt sie weiter an.Vor allem der bisherige Jobmotor Mittel-stand gerät außer Tritt.

1. Personalentwicklung bei KMU’s

Quelle: Creditreform - KMU-Umfrage Frühjahr 2015

2. Künftige Personalentwicklung bei KMU’s

Quelle: Creditreform - KMU-Umfrage Frühjahr 2015

24FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 25: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

In unseren internen Überlegungen und Diskussionenmacht uns der Anleihemarkt wesentlich mehr Sorgen alsder Aktienmarkt, weil dort klare Übertreibungen stattfin-

den – und nicht am Aktienmarkt.“ Dies war die Originalfor-mulierung in meinem Monatskommentar zu Maibeginn.Unter diesem Blickwinkel sollte man auch die Korrektur vorallem im Staatsanleihemarkt in den vergangenen Wochenbeurteilen. „Anleihecrash! Renditen 10-jähriger DeutscherBundesanleihen haben sich binnen weniger Tage verzehn-facht.“ Diese Botschaft ist bestens geeignet für Schlagzeilen

in diversen Medien. Wennsich die Rendite vomTiefststand 0,05 % p.a. für10 Jahre in kürzester Zeitauf etwa 0,60 % erhöht, sokann man natürlich dasWort „Crash“ verwenden.Man könnte aber auchsagen: Der Markt hat sichvon „absurd bewertet“wieder auf „halbwegs ver-

tretbar“ bewegt. Selbst das heutige Niveau hätten wir vorwenigen Jahren als völlig ausgeschlossen bezeichnet - dasNiveau von vor wenigen Wochen sowieso. Der amerikani-sche Fondsmanager John Hussman hat die Situation einesVermögensverwalters im Umfeld von Marktübertreibungentreffend beschrieben. „Der Nachteil von Blasen ist, dass mandie Wahl hat, ob man vor dem Platzen als Idiot dastehenwill – oder danach.“ Unsere Wahl ist klar – und wurde auchim Staatsanleihemarkt umgesetzt. Lieber von einer Entwick-lung nach oben nicht voll zu profitieren als von einer Kor-rektur am falschen Fuß erwischt zu werden.Gibt es allgemeine Lehren, die es aus den vergangenen

Wochen zu ziehen gilt? Gibt es neue Erkenntnisse, die wirin unsere Portfoliozusammenstellung einfließen lassen müs-sen? Diese beiden Fragen gilt es sich konsequent zu stellen.

Höhere Schwankung als Normalzustand. Der Jahresver-lauf 2015 brachte sehr hohe Tagesschwankungen im Öl-preis. Wir sahen zuletzt deutlich erhöhte Volatilitäten imWährungsbereich vor allem auch in der Relation EURO zuUS-Dollar. Wir sahen erstmals seit längerer Zeit wieder eineKorrektur im langlaufenden Anleihebereich. Die Schwan-kungen im Aktienbereich sind bis auf wenige Tagesausnah-men immer noch eher gering, eine Zunahme ist zukünftig

möglich bis wahrscheinlich. Gerade dann gilt es mit ruhigerHand Richtung Horizont zu blicken und nicht auf die geradeaktuell raue See.

Marktanpassungen können rasch stattfinden – Gründewerden nachgeliefert. „In der Straßenbahn wird geklin-gelt, wenn es zum Aussteigen ist - an der Börse nicht.“ Die-sen Hinweis gab seinerzeit schon André Kostolany.Marktanpassungen können oft sehr unmittelbar stattfinden.Natürlich werden dann im Nachhinein logische Gründe an-geführt so wie auch jetzt im Anleihebereich. Hat es dieseGründe aber nicht auch bereits vor zwei Monaten gegeben?Wohl ja. Der Markt hat dies aber eben erst jetzt gepreist –warum auch immer.Die Herausforderung der kommenden Jahre ist nicht die

Optimierung der Tages-, Wochen- oder Monatsperformance,sondern vielmehr die strategische Positionierung. Aus die-sem Grund haben wir uns auch entschieden, eine kleineGoldbeimischung in unserer Weltbild-Strategie „Best of 3Banken-Fonds“ beizubehalten, auch wenn wir unmittelbarkeinen deutlichen Anstieg sehen. Es wird aber keine Stra-ßenbahn rechtzeitig zum Einstieg klingeln. Und sollte derMarkt eine Neueinschätzung vornehmen, dann wird esrasch gehen und sich nicht um 10, sondern um 100 odermehr Dollar pro Unze handeln.

Anleihen: Übertreibungsabbau, aber keine Trendwende.Wir glauben nicht, dass wir die Renditetiefststände der ver-gangenen Wochen noch einmal sehen werden. NegativeRenditen über weite Teile des Staatsanleihebereichs machenökonomisch keinen Sinn und können daher kein Dauerzu-stand sein. Eine Wende hin zu nachhaltig steigenden Zinsensehen wir allerdings auch nicht. Zu klar sind die Vorgabender EZB, zumindest bis September 2016. Zu hoch ist das fi-

nanzpolitische Interesse,die Inflation Richtung 2%zu bringen – bei gleich-zeitig tiefen Zinsen. Diebreite Aufstellung mitklarem Schwerpunkt Un-ternehmensanleihenunter Beimischung von

„Der Nachteil vonBlasen ist, dass mandie Wahl hat, obman vor demPlatzen als Idiotdastehen will – oderdanach.“

„In derStraßenbahn wirdgeklingelt, wenn eszum Aussteigen ist -an der Börse nicht.“

VON ALOIS WÖGERBAUERGESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIEBELOGGER AUF BE24.AT

Normalisierung stattTrendwende

Foto: BEX

25FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 26: be INVESTOR 37

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Spezialthemen wie Inflationsanleihen oder Hochzinspapie-ren hat sich gerade in den vergangenen Wochen bewährt.

Aktien absolut und relativ nicht überteuert. Ein interna-tionales Aktiendepot mit Schwerpunkt auf nachhaltige Aus-schüttungen bringt aktuell eine Dividendenrendite vonknapp 3 Prozent. Die vergangenen Wochen brachten einedurchaus typische Reaktion. Eine Anleihekorrektur kannund wird kurzfristig den Aktienmarkt irritieren. Die ratio-nale Überlegung hält aber in weiterer Folge Einzug. Aktienwerden nicht unattraktiver, nur weil die Rendite von Deut-schen Bundesanleihen von 0,05 % auf 0,60 % steigt. Eineähnliche Reaktion können wir uns im Übrigen auch beieiner möglichen ersten Zinserhöhung im Laufe des Jahres inden USA vorstellen.Wie immer kann man jedes Thema verschiedenartig aus-

legen. Die kritischen Stimmen gegenüber dem EZB-Pro-gramm sind zuletzt weniger geworden. DieInflationserwartungen sind wie gewünscht angesprungen,der EURO hat wie gewünscht abgewertet, die Konjunkturer-wartungen in der EURO-Zone wurden zuletzt stetig nachoben revidiert und liegen mittlerweile für 2015 bei immer-hin 1,6% nach einer Erwartung von 0,9% noch zu Jahres-wechsel. Alle diese Gründe werden zurecht als Argumentfür die Anleihekorrektur angeführt. Wenn diese Kausalketterichtig ist – wovon auch wir ausgehen – dann werden die eu-ropäischen Unternehmen bei den Gewinnausweisen eherpositiv überraschen. Dies trifft auf einen Aktienmarkt, deraktuell etwa im historischen Mittelwert bewertet ist. Diessollte definitiv für weiteren Rückenwind sorgen.

US-Dollar/EURO-Kurs den Tageskommentaren der Noten-banken ausgeliefert, Die EURO/Dollar-Relation hat zuletztauf jede Notenbank-Aussage und jede US-Wirtschaftszahlreagiert – und oft wohl überreagiert. Allerdings macht dieseTatsache kurzfristige Prognosen unmöglich. Für eine mittel-fristige Neueinschätzung ist es aber sicherlich noch zu früh.Der Zeitpunkt der ersten US-Zinserhöhung sei dahingestellt– jedenfalls wohl aber noch im heurigen Jahresverlauf.Somit wird das Signal steigender US-Zinsen auf ein laufen-des Staatsanleihe-Kaufprogramm der EZB treffen. Zumindestdie rein fundamentale Analyse spricht daher weiter für denDollar.

P.S.:Wenn Sie in Tageszeitungen und Börsenjournalen inden kommenden Wochen wieder von Crash-Gefahr am Ak-tienmarkt lesen, dann lehnen Sie sich mit folgender Überle-gung zurück: Hat es jemals in der Geschichte einen Crashgegeben, der vorher in den Medien breit angekündigtwurde? <

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26FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Aktienbörsen der Schwellenländer (EmergingMarkets-Aktien) werden derzeit auf Basis der er-warteten Gewinne um 27% niedriger bewertet als

die Aktienbörsen der entwickelten Märkte (DevelopedMarkets). Der Diskont fällt damit höher aus als im lang-fristigen Schnitt. Ein Comeback der Schwellenländer-Ak-tien hängt davon ab, ob das Vertrauen in dieGewinnerwartungen fest genug ist, um eine Neubewer-tung zu bewirken.In den ersten vier Monaten des Jahres gaben die Ak-

tienmärkte der Schwellenländer (kurz ‚EM‘ für EmergingMarkets) mit einem Anstieg von 14 Prozent (Jahrestiefzu Jahreshoch) ein lang erhofftes Lebenszeichen vonsich. Ab Mitte Februar bis Ende April konnten sie sogardie entwickelten Aktienmärkte outperformen. Im Maihat sich die Lage aber gedreht und die Schwellenmärktefallen wieder absolut sowie relativ zurück.Seit Jahresbeginn ist der Schwellenländerindex MSCI

EM Index zwar immer nochmit 5 Prozent im Plus (in US-Dollar), aber im Wesentlichenwar das auf die Performancevon drei Märkten – China,Taiwan und Russland – zu-rückzuführen, die zusammenfast 40 Prozent des EM-Uni-versums ausmachen. (AuchUngarn war mit plus 24 Pro-zent deutlich positiv, ist abermit einem Gewicht von 0,2Prozent von marginaler Be-deutung). Die Mehrzahl derMärkte – fast 2/3 – ist seit Jah-resbeginn in US-Dollar in derVerlustzone.

Bezüglich der weiteren Entwicklung sind mehrereFaktoren ausschlaggebend sein:-) Die absehbare US-Leitzinserhöhung wird zumindestkurzfristig die Aktienmärkte belasten (auch wenn dielängerfristigen Auswirkungen keineswegs negativ seinmüssen). Davon werden die Aktienmärkte der Schwel-lenländer vermutlich stärker betroffen sein.

-) Sollte die Zinserhöhung heuer gar nicht kommen,

wird das den EM-Aktien auch nicht helfen, denn dashieße letztlich, dass die Fed von einer längerfristigenStagnation der US-Wirtschaft ausginge.

-) Wurde der Gesamtindex der Schwellenmärkte vorallem von China und Russland nach oben gezogen, aberin beiden Märkten dürfte das Aufwärtspotenzial nachder jüngsten Rally gedämpft sein.

-) Die Wachstumsvorsprung der Schwellenmärkte aufdie entwickelte Welt – einer der wichtigsten Investiti-onsargumente – fällt 2015 auf knapp über zwei Prozent-punkte, was längerfristig betrachtet gering ist.IMF-Prognosen sehen zwar 2016 eine leichte Ausweitungvoraus, aber die Treffsicherheit der Prognostiker war zu-letzt mäßig.

Fazit: Aus Bewertungssicht ist das Bild uneinheitlich. DasKGV auf Basis der erwartetenGewinne liegt derzeit 27 Pro-zent unter jenem der entwi-ckelten Märkte, währenddieser Abschlag langfristignur 19 Prozent beträgt. AufBasis der historischen Ge-winne hingegen entsprichtder Diskont mit 23 Prozent inetwa dem langjährigenSchnitt. Die Frage ist daher,ob das Vertrauen des Marktesin die Gewinnerwartungen inden Schwellenmärkten festgenug ist, eine Neubewertungzu bewirken. <

Mehr von Peter Szopo - und dieentsprechenden Grafiken - gibt’sunter http://goo.gl/KEosui

Schwellenländer-Aktien:Comeback – bitte warten

VON PETER SZOPOSPEZIALIST FÜR ZENTRAL- UND OSTEUROPÄISCHE AKTIEN,ERSTE ASSET MANAGEMENT & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: apa/dpa

„Ein Comebackder Schwellen-länder-Aktienhängt davon ab,ob das Ver-trauen in dieGewinnerwart-ungen festgenug ist, umeineNeubewertungzu bewirken.“

„Sollte die Zins-erhöhung heuergar nichtkommen, wirddas den EM-Aktien auchnicht helfen,denn das hießeletztlich, dassdie Fed voneiner längerfris-tigen Stagnationder US-Wirt-schaftausginge.“

27FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Der Rückgang im Ölpreis und die Hoffnung auf einComeback der US-Konjunktur haben amerikani-sche Restaurant-Aktien in den letzten Monaten

auf die Überholspur gebracht. Diese Werte gehören zuden Klassikern beim zyklischen Konsum, insofern ist

jede Entlastung der Verbrau-cher ein willkommener Rü-ckenwind in dem Sektor. Seitheuer geben die Amerikaner jaerstmals mehr für Essen außerHaus als für Lebensmittel-Ein-käufe im Supermarkt aus. DerTrend, das Essen außer Hausund fertig zubereitet zu kau-fen, geht also weiter und sollteder Restaurant-Branche zusätz-lich entgegen kommen.Der Boom in diesen Aktien

hat aber auch die Frage laut werden lassen, ob da einigeNamen nicht schon ein wenig euphorisch bewertet seinkönnten. Neuzugänge am Parkett, wie Zoe’s Kitchen undHabit, haben ein KGV von über 100! Keine andere Aktie

zeigt den Bullenlauf der Restaurantketten aber besserals Shake Shack. Die New Yorker Kette ist im Jänner andie Börse gegangen, gegenüber dem Emissionskurs von21 Dollar hat sich der Kurs in der Spitze vervierfacht.Bei einer Marktkapitalisierung von knapp 3 Mrd. Dollarund 66 Filialen ist jede Filiale mit rund 45 Mio. Dollarbewertet. Zum Vergleich: die 36.000 Filialen von McDo-nald’s sind jeweils mit rund 2,6 Mio. Dollar bewertet.Daraus kann man zwei Schlüsse ziehen: erstens kann esdurchaus sein, dass der Markt die Wachstumsphantasievon Shake Shack und anderen, neuen Ketten derzeitüberschätzt. Und zweitens traut man altgedienten An-bietern wie McDonald’s offenbar nicht wirklich zu,rasch auf die geänderten Wünsche der Konsumenten zureagieren.<

Der Autorin auf Twitter folgen:@Monika_Rosen

„Der Boomlässt die Fragelaut werden,ob da einigeNamen nichtschon einwenig eupho-risch bewertetsein könnten.“

Hunger nach Restaurant-Aktien bald gestillt?

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

http://www.be24.at

BElogsÖsterreichs

Börsetagebücher

Foto: Mc Donald’s

28FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Es wird wärmer, Sommer ante portas (auch wenn derSchnee zu Pfingsten noch in den Knochen steckt) unddie Börsen sollten damit auch ruhiger werden. Die Erfah-rung der letzten Jahre lässt aber Anderes vermuten.Auch merkt man, dass etliche Marktteilnehmer schonfleißig dran sind die Emotionen zu schüren damit nur jakeine Ruhe einkehrt. Emotion is Business.

Die Doom-Propheten tretenzum Beispiel mittlerweilewieder vor den Vorhang.Die Argumente werdendabei immer skurriler. Ak-tuell ist es gerade NourielRoubini, ja genau der, derim ewigen Anlauf die Krisevorhergesagt zu haben dies2008 für sich reklamierte,der inzwischen die ‘Zeit-bombe’ der Märkte in einergesunkenen Liquidität inKapitalanlagen in Kombi-nation mit einer exzessivenLiquidität im Geldmarktentdeckt hat. Quasi, wennimmer weniger investiertwird, spielt der Einzelneeine größere Rolle und för-dert somit die Volatilität.Ist schon richtig, wir sehen

ja dass die ‘Dumpfe Masse’ an indexnahen Investmentsdie Mehrheit der Investierten darstellt. Aber, naja. Da-hinter stehen aber immer noch Investoren. Die sind jaauch nicht in die Märkte gelost worden. Und als Öster-reich-Börsianer liegt einem die Handhabe geringer Liqui-dität ohnehin schon seit dem ersten Investment im Blut.Damit leben wir gekonnt seit Jahrzehnten. Wo ist alsodie Neuheit der Erkenntnis verborgen?

Andere wiederum entdecken die Verkaufsempfehlungals Investmentbasis. Und wenn man keine Bestände zuverkaufen hat, na dann eben gleich leer verkaufen oderin Produkte investieren die dies tun. Es gibt plötzlichSell Side Indikatoren, Zeitangaben wann und wo es ambesten ist ‘Short’ zu sein, und wenn das nichts bringt,

dann in welchen Märkten man die nächste Zeit am bes-ten gar nicht investiert sein soll. Interessant wie plötz-lich diese Empfehlungen auftauchen. GriechischeSchatten voraus? Rattenfänger als Geschäftsmodell?Oder eine gewisse Ideenlosigkeit gegenüber dem globa-len Investmentmotor USA die in anderorts gelagerte Ex-tremszenarien ablenkt?

Seit den für viele ‘gelungenen’ Statements von Bill Grossund Jeffrey Grundlach über die Überbewertung der An-leihemärkte und dem darauf folgenden Verkaufsdruck,gibt es derzeit jede Menge williger Nachahmer. Die Rah-menbedingungen sind ja auch bestens adressierbar. Obes die gestiegene Volatilität bei Bonds, Schwankung beiWährungen, Politik via Griechenland, Jemen oder garwieder Ukraine ist, oder einfach nur die tatsächlich ge-ringere Liquidität der Märkte, ist eigentlich egal. Wich-tig ist, es lässt sich etwas bewegen. Die ersten Versuchesahen wir ja bereits Ende März. Zwar sind diese vorabmal gescheitert. Russland regt kaum mehr auf, Grie-chenland ist als ‘JoJo-Thema’ verarbeitet, der Euro steigt,fällt aber auch wieder, und auch der Ölpreis ist keineEinbahnstraße. Die Methode bleibt aber evident.

Halten wir uns doch dran was fix ist: Dass sich EuropasWirtschaft wieder nach oben bewegt. Die Deflations-angst einem Inflationsbewusstsein weicht, die Geld-menge auch am Ende (M3) weiter steigt und dieUnternehmen gute Dividenden ausschütten. Beinaheschon lustig, dass obige Propheten gleich supereffizientauf diese Dynamik aufsetzen und sogar davor warnen,dass die Inflation viel zu stark steigen könnte, was inderen Interpretation ein eindeutiges Ergebnis nach zie-hen muss. Erraten: Verkaufen. Ein Schelm wer Bösesdabei denkt … <

„Und alsÖsterreich-Börsianer liegteinem dieHandhabe gerin-ger Liquiditätohnehin schonseit dem erstenInvestment imBlut. Damit lebenwir gekonnt seitJahrzehnten. Woist also dieNeuheit der Er-kenntnisverborgen?“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Globales Tauziehen um dieEmotion der Anleger

Nouriel Roubini Foto: Bloomberg

30FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Abkürzung ‘PIIGS’, seit dem Ausbruch der euro-päischen Schuldenkrise in Marktkreisen häufig alsSynonym für die bedrohten Länder Portugal, Ita-

lien, Irland, Griechenland und Spanien verwendet, istheute definitiv nicht mehr angebracht. Dank einer soli-den Fiskal- und Wirtschaftspolitik sowie der helfendenHand der europäischen Währungshüter haben sich die

meisten Mitglieder dieserLändergruppe (ausser Grie-chenland) erholt. Doch wasauch immer ‘Frankfurt’ un-ternimmt – am Ende gibtdie Politik den Ausschlag.Vor nahezu drei Jahren

versprach Mario Draghi,‘alles Notwendige’ zu tun,um die bedrängte europäi-sche Währung zu stützen.Die Aussage des Präsidentender Europäischen Zentral-

bank (EZB) beruhigte die Finanzmärkte und leitete denBeginn eines unaufhaltsamen Trends hin zu niedrigerenRenditen von Staatsanleihen ein. In der Folge bildetensich die Zinsdifferenzen zwischen den Anleihen der soge-nannten ‘Peripherieländer’ der Eurozone und den ‘Kern-ländern’ wie Deutschland beträchtlich zurück. Diejüngsten Maßnahmen zur Unterstützung der europäi-schen Wirtschaft durch die EZB hatten dieselbe Wirkung.Durch das Anleihenkaufprogramm von monatlich 60 Mil-liarden Euro, das von März 2015 bis mindestens Septem-ber 2016 laufen soll, gerieten einige Anleihenrenditensogar in den negativen Bereich (siehe Grafik 1).Extrem niedrige Refinanzierungskosten tragen offen-

sichtlich viel zu einer Konjunkturerholung in der Euro-zone bei. Zumindest erhalten die Länder mehr Zeit, umdie zwei anderen wichtigen Variablen anzugehen, die dieöffentlichen Finanzen beeinflussen, namentlich einen Pri-märüberschuss und ein höheres Trendwachstum beimBruttoinlandprodukt (BIP). Ein Primärüberschuss – derHaushaltsüberschuss vor Zinszahlungen zur Schuldenbe-dienung eines Landes – ist ein wichtiger Faktor, um die

Verschuldungsquote auf das 60-Prozent-Niveau zu reduzie-ren. Diesen Grenzwert haben die EU-Länder im Vertragvon Maastricht 1992 vereinbart. 2012 wurde im Fiskalpaktkonkretisiert, dass dieses Ziel in 20 Jahren erreicht wer-den muss. In dieser Hinsicht sind nur Deutschland und Ir-land unter den Ländern mit einem Verschuldungsgrad vonmehr als 70 Prozent auf Kurs, um dieses Ziel zu erreichen.

Spanien dort erfolgreich, wo Frankreich gescheitertist. Einen Primärüberschuss zu erzielen, kann jedoch auspolitischer Sicht schwierig sein, da hierzu Sparanstren-gungen und/oder höhere Steuern erforderlich sind. Als be-vorzugte Variable in der Gleichung dürfte sich indes einstärkeres Trendwachstum erweisen. Um in diesem Bereicherfolgreich zu sein, müssen die Politiker beherzt struktu-

relle Reformen durchführenund Partikularinteressen hin-tenan stellen, was allerdingsihre Wiederwahl gefährdenkönnte. Aus diesem Grundsind die Regierungen kaumgeneigt, weiter als zu dennächsten Wahlen zu denkenund die anstehenden Pro-bleme zu lösen. Frankreichentzieht sich diesem Dilemmaauf leichte Art: Um sein Haus-haltsdefizit einzudämmen,setzt die Regierung eher aufmassive Steuererhöhungen alsauf drängende Reformen derArbeits- oder Produktmärkte.Infolgedessen bleiben diestrukturellen Probleme desLandes ungelöst, obwohl dieKombination eines schwachenEuro, rekordtiefer Zinsen und

„Extrem niedrigeRefinanzierungs-kosten tragenoffensichtlich vielzu einer Konjunk-turerholung inder Eurozonebei.“

Erholung in der Eurozone,die Politik als großeUnbekannte

VON CHRISTOPHE BERNARDCHEFANALYST VONTOBEL & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: apa/dpa

„Zumindesterhalten dieLänder mehrZeit, um diezwei anderenwichtigen Varia-blen anzugehen,die die öffentli-chen Finanzenbeeinflussen,namentlicheinen Primär-überschuss undein höheresTrendwachstumbeim BIP.“

31FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

eines niedrigen Ölpreises das BIP kurzfristig ankurbelnwird.In Irland, Portugal und Spanien ist die Lage eine ganz

andere. Die Regierungen dieser Länder hatten keine an-dere Wahl, als Spar- und Reformprogramme durchzufüh-ren, um ihre Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziteauszugleichen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbes-sern. Bislang hat sich dies als positiv erwiesen. Die spani-sche Wirtschaft etwa dürfte in diesem Jahr um nahezu 3Prozent wachsen. Zudem wurde dort in den vergangenen18 Monaten eine halbe Million neuer Stellen geschaffen.Italien, lange Zeit durch eine Überregulierung und einepolitische Lähmung zurückgebunden, hat bei der Liberali-sierung des Arbeitsmarkts einige Fortschritte erzielt. Aus-serdem hat das Parlament eine wichtige Anpassung desWahlgesetzes verabschiedet, was in Zukunft stabile Regie-rungsmehrheiten ermöglichen dürfte.

Griechenland: Paradebeispiel für politische Risiken.Griechenland befindet sich offensichtlich an einemScheideweg und hat aller Voraussicht nach kein Geldmehr übrig, um im Juni Rückzahlungen an den Interna-tionalen Währungsfonds zu leisten. Die Doktrin der re-gierenden Syriza-Partei hinsichtlich der öffentlichen

Ausgaben und Arbeits- undRentenreformen scheintder mittelfristigen Nachhal-tigkeit der Staatsfinanzenzuwiderzulaufen, zumin-dest aus Sicht der Gläubi-ger. Die Unsicherheit überdas Schicksal des Landes inder Eurozone zeigt, dass diePolitik weiter das größte Ri-siko für die EuropäischeWährungsunion darstellt.Draghis Versprechen, ‘alles

Notwendige’ zur Rettung der europäischen Währung zuunternehmen, ist nur solange wirksam, als das entspre-chende Land in der Eurozone bleiben möchte. In dieserHinsicht werden die allgemeinen spanischen Wahlen imNovember 2015 einen Wendepunkt markieren: Es istweiterhin offen, ob die Volkspartei von MinisterpräsidentMariano Rajoy, die über einen eindrücklichen wirtschaft-lichen Leistungsausweis verfügt, als Siegerin hervorge-hen wird. Angesichts der breiten Unterstützung fürPodemos und Ciudadanos bei den jüngsten Regional- undKommunalwahlen, zwei Protestparteien, die vor einigenJahren praktisch nicht existierten, wird die politischeLandschaft Spaniens viel fragmentierter. Folglich könn-ten die Tage der Zwei-Parteien-Herrschaft in Spanien, diein den vergangenen 35 Jahren ein Garant für politischeStabilität war, gezählt sein (siehe Grafik 2).

Erhöhtes Engagement in Aktien. Insgesamt kommt dasUmfeld weiterhin den globalen Finanzmärkten zugute:die US-Wirtschaft hat wegen des starken US-Dollar unddes Einbruchs energiespezifischer Anlagen etwas an Zug-kraft verloren, weshalb die Schwäche des ersten Quar-tals sich im zweiten fortsetzen könnte. Dies würde esder US-Notenbank Fed ermöglichen, weiter von einerrestriktiveren Geldpolitik abzusehen.Gleichzeitig verfolgen die Bank of Japan, die EZB und

die People’s Bank of China eine lockere Geldpolitik, wasdie globale Liquidität ankurbelt. Wir haben die jüngsteKonsolidierung dazu verwendet, unser Engagement anden Aktienmärkten, vorab in Amerika, zu erhöhen. DieUS-Aktien liegen seit Jahresbeginn trotz über Erwartenguter Unternehmensgewinne hinter ihren Pendants zu-rück. Demgegenüber bleiben wir bei ‘sicheren’ Staatspa-pieren deutlich ‘untergewichtet’. Wir machen beiStaatsanleihen nach wie vor ein sehr geringes Wertpo-tenzial aus, obwohl sich die Renditen kürzlich erholthaben. <

Grafik 2: Die spanischen Protestparteien Podemosund Ciudadanos regional erfolgreich (in Prozent)

Grafik 1: Klarer Trend zu niedrigeren Anleihenrendi-ten in der Eurozone (in Prozent) (Quelle: Thomson Reuters Data-

„Wir haben diejüngste Konsoli-dierung dazuverwendet, unserEngagement anden Aktienmärk-ten, vorab inAmerika, zuerhöhen.“

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KOMMENTAR

Bei aller Kritik an dem mit den Vorschriften aus Brüs-sel einhergehenden zusätzlichen Aufwand, mussman freilich eines zugeben: Mit dem Passporting-

system in weiten Teilen der Finanzwirtschaft wurden auchBeiträge zu Internationalisierung und Mobilität geleistet -beispielsweise werden bereits mehr als 40% aller OGAW-Fonds grenzüberschreitend gehandelt. In Kürze kommtmit den Europäischen Langfristigen Investmentfonds(‘ELTIF’) eine neue Fondsspezies in den Genuss des Pas-sportingsystems.Am 20. April hat der Rat die Verordnung über langfris-

tige Investmentfonds angenommen. Erklärtes Ziel ist dieErleichterung und Regulierung von langfristigen Investi-tionen in die Wirtschaft der Europäischen Union. Ange-kurbelt sollen dadurch Großprojekte wie größereInfrastrukturvorhaben werden. In Europa wird bis 2020ein Finanzierungsbedarf für Infrastrukturprojekte inHöhe von 1500 bis 2000 Mrd. Euro erwartet; laut von derKommission angestellten Studien ist die Bereitschaft derInvestoren hierfür Geld bereit zu stellen sehr groß. Kon-krete Gespräche zu ELTIF gab es daher bereits seit überdrei Jahren, der Vorschlag der Kommission liegt seit zweiJahren vor.

Eine neue Fondsspezies. Nach der nun angenommenenVerordnung, die noch heuer in Kraft treten soll, dürfenELTIF nur von als solchen autorisierten Alternativen In-vestmentfondsmanagern (‘AIFM’) gemäß AIFM-Richtlinieverwaltet werden. Sie können zwar sowohl an professio-nelle wie auch an Kleinanleger vertrieben werden, letz-tere unterliegen aber Anlagebeschränkungen - über derenEinhaltung sich der Verwalter oder Vertreiber erkundigenmuss. Bei ELTIFs mit einer Laufzeit von über zehn Jahrengibt es eine zusätzliche Warnpflicht gegenüber Kleinan-legern; die inhärente Illiquidität soll auf gar keinen Fallunter den Teppich gekehrt werden können. Auch die KIID-Pflicht (Pflicht, ein standardisiertes Produktinformations-blatt zur Verfügung zu stellen) wird beim Vertrieb anKleinanleger bestehen.

Strenge Regulierung. ELTIFs unterliegen noch zahlrei-chen weiteren Vorschriften. Entscheidend sind freilich dieVeranlagungsvorschriften: Innerhalb von spätestens fünfJahren müssen mindestens 70% des Kapitals in genau fest-gelegte Kategorien von Vermögenswerten investiert wer-

den. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um nicht ge-listete Unternehmen, welche auf langfristiges Kapital an-gewiesen sind. In Frage kommen zum Beispiel Projekte inden Bereichen Infrastruktur, Energie, Gesundheitswesenund Bildungseinrichtungen. Aber auch Investitionen inbestimmte KMUs, Immobilien, in geistiges Eigentum undin die relativ neuen Risikokapitalfonds (‘EuVECA’) undFonds für soziales Unternehmertum (‘EuSEF’) sind zuläs-sig. Letztes ist insofern eine Neuerung, als über das Hin-tertürchen ELTIFs nunmehr auch Kleinanleger - obgleichnur indirekt - in diese Fondskategorien investieren kön-nen.Bei alledem müssen ELTIFs selbstverständlich Vor-

schriften über die Streuung von Vermögenswerten ein-halten. Derivate sind nur zum Hedgen vonWährungsrisiken zulässig. Auch die Kreditaufnahmedurch ELTIFs ist beschränkt. Das mehrere Jahre in der Zu-kunft liegende Laufzeitende muss in den Vertragsbedin-gungen oder in der Satzung unmissverständlich in Formeines konkreten Datums angegeben und den Anlegern zurKenntnis gebracht werden. Es besteht eine Prospektpflichtgemäß der Prospektrichtlinie.

Passporting möglich. Als Belohnung für das Auf-sich-nehmen solcher Mühen winkt die Möglichkeit des Pas-sportings: Die Überwachungs- und Zulassungspflichtentreffen die Heimatstaatbehörde; sie ist es auch, die auf An-trag die erforderlichen Daten an die ausländischen Be-hörden weiterleitet und so beispielsweise dengrenzüberschreitenden Vertrieb ermöglicht. Eine neuerli-che Zulassung im Ausland oder die Einhaltung ande-rer/zusätzlicher, lokaler Vorschriften wird ausgeschlossen.Die Vorschriften der Verordnung werden direkt gelten, be-dürfen also keiner Umsetzung in nationales Recht; Legis-tischer Anpassungsbedarf besteht nur hinsichtlich derzuständigen Behörden. Auch das bei früheren Rechtsak-ten im Finanzbereich übliche Goldplating kommt nichtzur Anwendung: Bereits in Geltung befindliche nationaleVorschriften (wie zum Beispiel Ausnahmen) dürfen nichtweiter angewandt werden.

Neue Spezies imFondstaxonomiedschungel

VON ALEXANDER SCHEUWIMMERCOUNSEL / DLA PIPER [email protected]

Foto: Bloomberg

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BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR UND MEHR

Noch lange kein Ende der Kategorisierungslust. Im Vor-feld zur ELTIF-Verordnung kam es durchaus auch zu Kri-tik, die sich unter anderem in einigen Änderungen inletzter Minute niederschlugen. Im Endeffekt liegt abereine konsequente Weiterentwicklung der europäischenFondsaufsichtsrechtsarchitektur vor. Wie schon in derVergangenheit wird mit der Schaffung dieser neuen Fond-kategorie in erster Linie ein bisher legistisch nicht odernicht europaweit erfasster Bereich reguliert; die Verein-heitlichung erhöht jedoch mutmaßlich auch die Investi-tionsbereitschaft und nicht zuletzt wird die Möglichkeitdes Passportungs eingeräumt. Die ELTIF-Verordnung solldemnächst durch eine Verordnung über Geldmarktfonds(‘MMF’s) ergänzt werden; Sie bildet quasi das Gegenstück,nämlich für kurzfristige Finanzierung. Der Entwurf füreine MMF-Verordnung liegt bereits gleich lange auf wiejener für die ELTIF-Verordnung; die Annahme durch denRat lässt hier aber noch auf sich warten - Gerüchten zu-folge aufgrund von noch heftigeren Lobbyistenkämpfenim Vorfeld. <

Die internationale Anwaltskanzlei DLA Piper Weiss-Tessbach hat Alexander Taiyo Scheuwimmer, M.B.A.zum Counsel ernannt.

Der Bank- und Finanzrechtsexperte ist seit 2010 in der Fi-nance & Projects Gruppe des Wiener Büros tätig, wo er bis-her Senior Associate war. Davor lebte Scheuwimmer 18Monate lang in Tokio; der Rechtsanwalt ist Gründungsmit-glied und derzeitiger Präsident der Austrian-Japanese Lawy-ers Association. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählenFinanzmarktaufsicht, Finanzderivative, Investmentfonds,Dispute Resolution und internationale Transaktionen mitOst-Asien. <

DLA Piper stockt aufKARRIERE

Um Anlegern den Zugang auch zu spezifischen Wirt-schaftsräumen zu erleichtern, legt Lyxor zwei weitereRegionen bezogene ETFs auf: den Lyxor MSCI North

America UCITS ETF und den Lyxor MSCI Pacific Ex JapanUCITS ETF. Zusammen mit dem bereits bestehenden LyxorUCITS ETF MSCI Europe können Investoren damit große Ak-tienmärkte mit wenigen Fonds abdecken und sinnvolle Blö-cke bilden. Die MSCI Indizes, auf die sich die neuen ETFsbeziehen, sind Benchmarks in den jeweiligen Märkten undenthalten sowohl große als auch mittelgroße Werte. Die In-dizes repräsentieren 85 Prozent der Marktkapitalisierungjedes Landes im jeweiligen Index.Der Lyxor MSCI North America UCITS ETF (ISIN

FR0012647428) ist an der Euronext in Paris und der LondonStock Exchange gelistet und bildet den MSCI North AmericaNet Total Return Index ab, der die USA und Kanada enthält.

Der MSCI Pacific Ex Japan UCITS ETF (ISIN LU1220245556)ist an der Euronext in Paris gelistet und bildet den MSCI Pa-cific Ex Japan Net Total Return Index ab, der die LänderAustralien, Singapur, Hong Kong und Neuseeland enthält.

Source, ein Anbieter von Exchange Trades Products(ETPs) in Europa, kooperiert mit dem Vermögens-dienstleister Research Affiliates, um eine neue Index-

Familie zu kreieren. Die FTSE RAFI Equity IncomeIndex-Serie soll den Investoren die Aussicht auf attraktiveund nachhaltige Erträge aus ihren Aktienanlagen zu er-wirtschaften, heisst es seitens der beiden Kooperations-Part-ner. Source-CEO Lee Kranefuss: "Viele Anleger haben imgegenwärtigen Kapitalmarktumfeld damit zu kämpfen, aus-reichend hohe Erträge zu erzielen. Denn die Zinsen sindniedrig und chancenreichere Aktienstrategien sind in er-höhtem Maße Qualitätsrisiken ausgesetzt oder von den ge-ringeren Aussichten des Weltwirtschaftswachstumsbetroffen. Viele unserer Investoren sind daher an einer Stra-tegie interessiert, die sich an hohen Dividenden orientiertund damit laufende Erträge generiert. Gleichzeitig solltendiese Strategien besser strukturiert sein als die bisher vor-handenen Konzepte in diesem Bereich. Daher haben wiruns an Research Affiliates gewendet und zusammen mitFTSE diese neuen Investment-Strategien entwickelt, die wirnun mit der FTSE RAFI Equity Income Index-Serie auf denMarkt bringen."

Die Bank Austria stellt die Sollzinsen auf den Kontenvon einer fixen Verzinsung im Neugeschäft auf einvariables Modell um. Per 1. Juni bietet die Bank Aus-

tria daher im Neugeschäft eine variable Sollverzinsung mitZinsbindungsklausel (EURIBOR plus 7 Prozent p.a.), die der-zeit 7 Prozent p.a. beträgt. <

Mehr und wenigerNEU AM MARKT

Alexander Taiyo Scheuwimmer Foto: beigestellt

34FREITAG, 05. JUNI 2015

Page 35: be INVESTOR 37

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Erste Group Investment News Liebe Leserinnen, liebe Leser, das wichtigste Ereignis für die Eurozone war die EZB-Sitzung diesen Mittwoch. Große Überraschungen gab es jedoch nicht. Der Kurs der Niedrigzinspolitik und des Ankaufsprogrammes wird beibehalten. Laut EZB wurden im ersten Monat die geplanten 60 Mrd. Euro angekauft. Davon 47,4 Mrd. in Staatsanleihen (z.B.: 11 Mrd. Deutsche Staatsanleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 8 Jahren), 12,4 Mrd. in Covered Bonds und ABS. Bei den Peripherie Ländern, wie Spanien und Portugal bevorzugte man eine durchschnittliche Laufzeit von 10 Jahren. In Bezug auf Griechenland wird die nächste Woche eine entscheidende Rolle spielen. Am 24. April findet ein Zusammentreffen der Euro-Finanzminister statt, um sich einen erneuten Überblick über die Reformmaßnahmen Griechenlands zu verschaffen. Spannend bleibt jedoch, ob Griechenland die geforderte Maßnahmenliste zeitgerecht bis 21. April einreichen wird. Nach einer kurzen Erholung bewegt sich der EURUSD-Kurs wieder Richtung Parität. Unsere Analysten erwarten ein Erreichen der Parität bereits im 2. Quartal. Die Schätzung geht von einem EURUSD-Kurs von 0,98 aus. Auch die Aktienmärkte haben in den vergangen Woche ihre Rally fortgesetzt. Diese Woche dürfte jedoch ruhiger verlaufen. Zahlreiche US Unternehmen veröffentlichen ihre Bilanzen, was die Anleger vorsichtiger werden lässt. Viele Anleger erwarten die US-Zahlen mit Skepsis. Zuletzt hat es einige Warnsignale gegeben. Bei einigen Unternehmen dürften die negativen Währungseffekte durch den starken Dollar stärker ausfallen als erwartet. So gibt, zum Beispiel die Bilanz des Konsumgüter-Herstellers „Johnson & Johnson“ Einblick darauf, wie der Konzern mit der Dollar-Aufwertung zu Recht kommt. Der Umsatz sank um 4,1% auf 17,4 Mrd. USD, wie der Konzern am 14.4.2015 bekannt gab, und die Auslandsumsätze brachen um 12,4 % ein, während in der Heimat die Erlöse um fast 6 Prozent stiegen. Der Gewinn verringerte sich um 8,6% auf 4,3 Mrd. USD. Neuigkeiten gibt es bei unserer Produktpalette. Diesmal möchten wir Ihnen unseren Frühlingsfloater 2015-2022 genauer vorstellen. Weiters haben wir auch eine Vielzahl an neuen Bonuszertifikaten emittiert. Ausgewählte Ideen finden Sie auf den Folgeseiten. Viel Spaß beim Lesen und erfolgreiches Investieren Thomas Schaufler

15. April 2015

Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 07/2015

Editorial Marktüberblick Im Fokus I Im Fokus II Länderberichte Chartkommentar Know-How

Thomas Schaufler Leiter Group Retail Sales

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International: Der Aufschwung an den internationalen Aktienmärkten geht weiter. Nahezu alle Leitindizes der entwickelten Nationen und der Schwellenländer stiegen zum Großteil kräftig an. Der Stoxx 600 Index legte +2,9% zu, der Nikkei +3,2% und der S&P 500 +1,2%. Bei den Emerging Markets stieg der russische RTS Index mit einem Plus von +7,5% am stärksten. Gleichzeitig befestigte sich der Rubel gegen den USD und den EUR deutlich. Die russische Währung befindet sich seit 3 Monaten in einem Aufwärtstrend und ist derzeit die global stärkste Währung überhaupt. Technisch gesehen ist dieser Trend sehr gut ausgeprägt und er sollte daher weiter anhalten. Der Shanghai Composite Index legt seit Jahresbeginn +48% zu. Der Zuwachs in 12 Monaten beträgt +100%. Auch hier ist der Aufwärtstrend intakt. Allerdings dürfte das Tempo des Anstiegs nachlassen und dieser Index in eine zumindest vorübergehende Konsolidierungsphase eintreten. Die relative Stärke der europäischen Aktienindizes versus der US amerikanischen Indizes hält an. Eine Änderung diesbezüglich ist derzeit nicht in Sicht. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem der schwache Euro. Investoren aus der Eurozone erwarten sich dadurch vor allem von international tätigen Konzernen eine bessere Umsatz- und Gewinnentwicklung. In den vergangenen Monaten waren auch die Wirtschaftsdaten aus Europa zumeist positiver als die Erwartungen. Ausblick. Die Aufwärtstrends an den internationalen Aktienmärkten sind in den meisten Fällen intakt und halten voraussichtlich an. Das Umfeld niedriger Renditen und ein moderates Gewinnwachstum unterstützen die aktuell positive Situation. Europäische Aktien profitieren vom Abwärtstrend des Euro. Die relative Stärke der europäischen Leitindizes sollte andauern, insbesondere bei jenen, die in EUR notieren.

Österreich, Wiener Börse: ATX setzt Aufwärtstrend fort.Die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche verlief nachrichten-seitig eher ruhig. Dafür war die Wochenperformance mit +2,7% erneut sehr erfreulich. Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone,eine monatliche Umfrage unter 5.000 Unternehmen, stieg im März auf 54,0 Punkte. Dies legt nahe, dass die Wirtschaft in Europa derzeit so rasch wächst wie seit 2011 nicht mehr. Bei den Top-Werten im ATX diese Woche spielten zusätzliche Sonderthemen eine Rolle. OMV (+5,2%) und SBO (+4,9%) hoffen nach einer Grundsatzeinigung im Atomstreit mit dem Iran auf zusätzliches Geschäft nach einer möglichen Lockerung der Sanktionen. Auch der um +2,7% gestiegene Ölpreis trug dazu bei. Der höhere Ölpreis wiederum wirkte unterstützend auf den Russischen Rubel, der deutlich zulegen konnte und damit den Ausblick des Wochengewinners RBI (+8,2%) in Russland verbessert. Zweitstärkste Aktie war voestalpine (+7,0%), wo wir diese Woche unser Kursziel von EUR 35,0 auf EUR 40,5 erhöht und die Empfehlung auf Akkumulieren hochgestuft haben. Die Aktie ist unserer Ansicht jetzt reif in eine nachhaltig höhere Handelsrange einzuschwenken. Am schwächsten waren im Wochenvergleich die beiden Immobilienaktien conwert (-1,1%) und CA IMMO (-1,0%). Beide Aktien stehen auch im Einfluss der in der Branche derzeit laufenden Übernahmepoker. Deutsche-Wohnen Chef Michael Zahn teilte in einem Interview unsere Ansicht, dass es eine knappe Entscheidung werden würde, ob die Offerte für conwert ein Erfolg werden wird. Dafür wäre eine Annahmequote von zumindest 50% erforderlich. Die Angebotsfrist über EUR 11,5 je Aktie läuft noch (zumindest) bis 15. April. Ausblick. Anders als in den USA, wo Alcoa bereits Zahlen für das erste Quartal 2015 präsentierte, gibt es bei uns noch die letzten Zahlen für 2014 von VIG und UBM. Außerdem laufen am 15. April sowohl das Übernahmeangebot von Dt. Wohnen für conwert (EUR 11,50/Aktie) als auch das teilweise Angebot von CA IMMO für Immofinanz (EUR 2,80/Aktie) aus. Beide Angebote haben gemeinsam, dass sie auf mittlere Sicht gesehen nicht besonders attraktiv sind. Soweit es den ATX betrifft erwarten wir in Summe weitere Anstiege.

15. April 2015 Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 07/2015 2

Marktüberblick Investmentwetter 1 Woche

YTD = seit Jahresbeginn 2015 Quelle: Erste Group Bank AG

Indizes YTD: ATX +21,04% DAX +24,08% DOW JONES +0,76% NIKKEI +14,08%

Marktüberblick Im Fokus I Im Fokus II Länderberichte Chartkommentar Know-How Editorial

Aktuell: Wiener Börse: ATX setzt Aufwärtstrend fort

Erste Research TV

Wissenswertes kompakt und bequem per Mail:

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Auch die Aktienmärkte haben in den vergangen Woche ihre Rally fortgesetzt. Diese Woche dürfte jedoch ruhiger verlaufen. Zahlreiche US Unternehmen veröffentlichen Zahlen mit Skepsis. Zuletzt hat es einige Warnsignale gegeben. Bei einigen

Unternehmen dürften die negativen Währungseffekte durch den starken Dollar stärker ausfallen als erwartet. So gibt, zum Beispiel die Bilanz des Konsumgüter-Aufwertung zu Recht kommt. Der Umsatz sank um 4,1%

USD, wie der Konzern am 14.4.2015 bekannt gab, und die Auslandsumsätze brachen um 12,4 % ein, während in der Heimat

2022 genauer vorstellen. Weiters haben

Thomas SchauflerLeiter Group Retail Sales

Seite

monatliche Umfrage unter 5.000 Unternehmen, stieg im März54,0 Punkte. Dies legt nahe, dass die Wirtschaft in Europa

it so rasch wächst wie seit 2011 nicht mehr. Bei den Top-en im ATX diese Woche spielten zusätzliche SonderthemenRolle. OMV (+5,2%) und SBO (+4,9%) hoffen nach einer

undsatzeinigung im Atomstreit mit dem Iran auf zusätzlicheshäft nach einer möglichen Lockerung der Sanktionen. Auch der2,7% gestiegene Ölpreis trug dazu bei.

höhere ÖÖlpreis wiederum wirkte unterstützend auf denschen Rubel, der deutlich zulegen konnte und damit denlick des Wochengewinners RBI (+8,2%) in Russland verbessert.stärkste Aktie war voestalpine (+7,0%), wo wir diese Wocher Kursziel von EUR 35,0 auf EUR 40,5 erhöht und dieehlung auf Akkumulieren hochgestuft haben. Die Aktie istrer Ansicht jetzt reif in eine nachhaltig höhere Handelsrangeschwenken.chwächsten waren im Wochenvergleich die beiden

obilienaktien conwert (-1,1%) und CA IMMO (-1,0%). Beideen stehen auch im Einfluss der in der Branche derzeit laufendennahmepoker. Deutsche-Wohnen Chef Michael Zahn teilte in

m Interview unsere Ansicht, dass es eine knappe Entscheidungden würde, ob die Offerte für conwert ein Erfolg werden wird.

wäre eine Annahmequote von zumindest 50% erforderlich. Diengebotsfrist über EUR 11,5 je Aktie läuft noch (zumindest) bis 15.

lick. Anders als in den USA, wo Alcoa bereits Zahlen für dasQuartal 2015 präsentierte, gibt es bei uns noch die letzten

en für 2014 von VIG und UBM. Außerdem laufen am 15. Aprilohl das Übernahmeangebot von Dt. Wohnen für conwert (EUR

/Aktie) als auch das teilweise Angebot von CA ICA MMO fürfinanz (EUR 2,80/Aktie) aus. Beide Angebote habeninsam, dass sie auf mittlere Sicht gesehen nicht besonders

ktiv sind. Soweit es den ATX betriffftt erwarten wir in Summere Anstiege.

15. April 2015gabe Nr. 07/2015 2

YTDTD = seit Jahresbeginn 2015 Quelllle: Errsste Group Bank AG

+0,76% NIKKEI +14,08%

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Bond-Indizes auf den Zahn gefühlt:Wie Sie von fallenden Anleihenkurse profitierenDeutsche Anleihen notierten bis Mitte April auf historischen Höchst-ständen. Die langjährige beängstigend stetige Rally bei Bundesan-leihen hat vor allem seit Anfang des Jahres traumhafte Züge an-gekommen. Die Kurse stiegen und stiegen, die Rendite zehnjähri-ger Papiere sank auf 0,05%. Zuletzt hatten Anleger in fünfjährigePapiere zum Zeitpunkt der Emissionen sogar negative Renditen inKauf genommen. Dafür waren zuletzt die Bond-Käufe der Euro-päischen Zentralbank verantwortlich.Doch zugleich werden viele Anleiheexperten nervös und pro-gnostizieren angesichts der hohen Kursstände in Europa – geradebeim Bund Future – fallende Kurse. In manchen Schlagzeilen istsogar die Rede von einem baldigen Platzen der „Bond Bubble“.Dazu hat einer der wohl bekanntesten Anleiheexperten beigetra-gen: Am 21. April twitterte Bill Gross, Fondsmanager des JanusGlobal Unconstrained Bond Fund, vom „Short of a Lifetime“ mitBlick auf deutsche Anleihen. Und tatsächlich: In den 3 Wochenzwischen Ende April und Mitte Mai gingen die Kurse deutscherBundesanleihen auf Tauchstation. Die Renditen der zehnjährigenPapiere kletterten beispielsweise auf bis zu 0,7%. Auch wenn sichder Bund Future seitdem etwas erholt hat, dürfte die Korrektur vie-len Anlegern die Gefahren am Bond-Markt vor Augen geführt ha-ben.Angesichts der nach wie vor hohen Anleihekurse und der zu-nehmenden Nervosität an den Märkten hat Michael Haker vonMorningstar einige Indexprodukte zusammengestellt, mit denenAnleger auf fallende Kurse deutscher und europaweiter Staatsan-leihen setzen können. Kommen wir zunächst zu den Indizes, dieeine positive Wertentwicklung bei fallenden Anleihekursen abbil-den.

Bund Future. Beim Bund Future handelt es sich streng genom-men um einen Vertrag, der auf die Zukunft gerichtet ist. Käufer undVerkäufer des Futures einigen sich dabei auf den Preis, die Men-ge und den Zeitpunkt der Ausführung bzw. Lieferung des Ver-tragsgegenstandes. Im speziellen Fall handelt es sich um eine fik-tive Anleihe der Bundesrepublik Deutschland, die bei Ablaufendes Futures eine Restlaufzeit von zehn Jahren hat und mit 6% jähr-lich verzinst wird. Pro Futures-Kontrakt müssen solche Schuld-verschreibungen im Gegenwert von 100.000 Euro geliefert bezie-hungsweise abgenommen werden. Auch der Liefertag ist festge-legt: es ist der zehnte Werktag in den Monaten März, Juni, Septemberoder Dezember. Den Preis eines solchen Future-Kontraktes zu er-mitteln ist eine Rechenübung und hängt maßgeblich von den Zin-sen für reale Bundesanleihen ab. Genauer gesagt sind es solcheAnleihen, die zum Ablaufdatum der jeweiligen Future-Kontrakteam günstigsten sind und noch eine Restlaufzeit von 8,5 bis 10,5Jahre haben. Da die auf dem Markt gehandelten Bundesanleiheneine unterschiedliche Verzinsung haben können, wird ein Kon-

vertierungsfaktor hinzugezogen. Dieser Faktor wird von der EurexClearing für jede Bundesanleihe bestimmt und folgt einer be-stimmten Berechnung. Beide Faktoren werden herangezogen, umden Preis für einen Future-Kontrakt über eine reale Bundesanlei-he zu berechnen, wenn es ansonsten auf dem Markt die 6%-Bun-desanleihe gäbe. Als Daumenregel kann man sagen, dass bei sin-kenden Zinsen auf reale Bundesanleihen, deren Preis steigt. Alsmagische Grenze galt beim Bund Future lange Zeit der Wert von160 Euro, da über diesem Wert die Anleihen der Bundesrepubliknegativ verzinst werden. Manche Marktteilnehmer waren der Mei-nung, dass das nicht möglich sei. Zur Erfüllung der Future-Kon-trakte stehen allerdings Anleihen mit Laufzeiten zwischen 8,5 und10,5 Jahre zur Verfügung. Da sie, je nach Marktlage, unterschied-lich verzinst werden, kann sich dadurch ein höherer Preis als 160für den Bund Future ergeben. Zudem hat die Schweiz Mitte April2015 eine zehnjährige Anleihe mit negativer Verzinsung heraus-gegeben. Dänemark hat dieses Kunststück schon 2010 vollbracht.Bund-Future-Kurse jenseits der der Marke von 160 sind also fak-tisch möglich.

FTSE MTS Short Government Broad IG Index. Währendder Bund Future ausschließlich die Wertentwicklung deutscher An-leihen widerspiegelt, beinhaltet der FTSE MTS Government BroadIG Index Anleihen von mehreren Ländern der Eurozone. Die Emit-tenten müssen von mindestens zwei der drei großen Kreditrating-Agenturen die Bewertung „Investment Grade“ haben. Ferner wer-den für den Index nur solche Anleihen berücksichtigt, deren Emis-sionsvolumen sich auf mindestens zwei Milliarden Euro beläuftund die eine Restlaufzeit von einem Jahr haben. Aktuell sind die

FONDS & CO

Den diversesten Indizes rund um das Thema Bond-Indizesauf den Zahn gefühlt. Foto: dpa (3x)

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Short-Produkte auf Europa-Anleihen und 10-jährige deutsche Anleihen

größten Positionen im Index französische und italienische Anlei-hen, die mit je 24% gewichtet sind. Deutsche Papiere machen 19%und spanische Anleihen 13% aus. Die Neugewichtung des Indexerfolgt monatlich, was vergleichsweise häufig ist. Die Short-Variantebildet die umgekehrte Wertentwicklung des FTSE MTS Govern-ment Broad IG Index ab – fallen also die Anleihe-Kurse, wenn dieZinsen steigen, dann steigt auch der FTSE MTS Short-Index.

Short iBoxx EUR Sovereigns Eurozone Total Return In-dex. Dieser spiegelt die negative Wertentwicklung des iBoxx EURSovereigns Eurozone TR Index wider. Allerdings ist auch hier, wiebei Shortprodukten nicht unüblich, der EONIA-Zinssatz abzüglichReproduktionskosten für Leerverkäufe der Indexbestandteile hin-zuzurechnen. Das Underlying des Index sind auf Euro lautendeStaatsanleihen der europäischen Währungsunion, wobei die Ge-wichtung der Schuldverschreibung nach dem ausstehenden Volu-men erfolgt. Wesentliche Aufnahmekriterien sind auch hier wiederein Minimum bei der Restlaufzeit von einem Jahr und ein Emis-sionsvolumen von nicht weniger als zwei Milliarden Euro. Das be-deutet, dass auch hier größtenteils italienische und französischeAnleihen (je 23,5% bis 24,5%), Deutsche (18,6%) und SpanischeAnleihen (12,1%) die Entwicklung des Index bestimmen. Von denLaufzeiten her ist das Bild weniger ausgewogen: Kurzläufer mit

Restlaufzeit bis zu drei Jahren machen 22,1% aus, Langläufer abzehn Jahren machen etwa 30% aus, mittelfristige Papiere zwischendrei und zehn Jahren machen knapp die Hälfte im Index aus. DieNeugewichtung erfolgt einmal im Monat.

DB Eurozone Sovereign Double Short.Dieser bildet die dop-pelte umgekehrte Wertentwicklung des Deutsche Bank EurozoneSovereigns Total Return Index. Er ist nahezu identisch mit demoben beschriebenen iBoxx EUR Sovereigns Eurozone-Index: InFrage kommen nur Anleihen von Emittenten aus der Eurozone,deren Schuldverschreibung auf die Gemeinschaftswährung lautenund noch mindestens 12 Monate laufen. Bei der Länderaufteilungkommen gut 75% der Anleihen aus Italien (25%), Frankreich (23%),Deutschland (19%) und Spanien (12%). In dem Hebel liegt dieWürze – und die Tücke. <

Ähnliches Themen, die Sie interessieren könnten:Auf den Zahl gefühlt: Value-Indizes - http://goo.gl/SN12s8Öl-Indizes - http://goo.gl/KNwPlnAsiatischen Indices http://goo.gl/QEI7zcUS-amerikanischen-Indizes - http://goo.gl/KQ2UUaund wie sieht’s bei Dividendenindizes - http://goo.gl/vEljTs - bzw.Immobilienindizes aus - http://goo.gl/OCi2Cx

Anleihe Express web 2.0 newsletterjeden Dienstag

http://www.boerse-express.com/nl

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

In der Reihe "Außerbörslich" darf ich Ihnen diesmalmein erstes Video präsentieren. Anlässlich des Jubilä-ums ‘150 Jahre Ringstrasse’ ziehen wir einen Ver-

gleich mit einer anderen, weltberühmten Prachtstrasse,der 5th Avenue in New York. Was die beiden Boulevards

unterscheidet, und was sie ver-bindet, sehen Sie hierhttps://goo.gl/zrlavL<

Der Autorin auf Twitter fol-gen:@Monika_Rosen

„‘Außerbörs-lich’ goesYoutube“

Happy birthday,Ringstraße

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: Screenshot Youtube

Vontobel Asset Management erweitert das bestehendeMulti-Asset-Class-Angebot um zwei neue Target Return-Fonds mit unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen:

Vontobel Fund – Target Return Balanced und Vontobel Fund– Target Return Growth - mehr zu den Fonds siehe Anhang.Die massiven Liquiditätsspritzen der weltweit bedeutend-

sten Notenbanken haben zu einem Niedrigzinsumfeld ge-führt, in dem sich sowohl Aktien als auch Anleihen sehrpositiv entwickelten. Hinzu kommt, dass die Bewertungen inmanchen Teilen der Kapitalmärkte bereits sehr anspruchs-

voll sind. Da die wirt-schaftliche Entwicklungund Politik der Noten-banken auf beiden Seitendes Atlantiks divergieren,dürfte die Volatilität an-ziehen, und Stabilität undKapitalschutz aus Anle-

gersicht an Bedeutung gewinnen.Die Vontobel Target Return Funds bieten ein klar definier-

tes Risiko-Rendite-Profil, die vor dem Hintergrund der be-schriebenen Rahmenbedingungen flexibel und trotzdemrobust investieren. Die Fonds werden aktiv verwaltet undnutzen weltweit Anlagechancen in unterschiedlichen Anla-geklassen. Dazu zählen Aktien, Anleihen, Rohstoffe undWäh-rungen. Die Anlagefonds streben nach einer positivenRendite über einen vollen Marktzyklus hinweg. Entspre-chend liegt der Schwerpunkt der Strategie auf dem Erzielen

eines stabilen Ertragswachstums bei gleichzeitiger Steuerungdes Gesamtrisikos (Risikobudget). Die neuen Fonds ergänzendas bestehende Angebot an Target Return-Lösungen von Von-tobel Asset Management, dessen Grundstein im Jahr 2010mitder Lancierung des Vontobel Fund - Target Return Defensivegelegt wurde. Mehr gibt’s unter http://goo.gl/l4XciV

Source, Anbieter von Exchange Trades Products (ETPs)in Europa, kooperiert mit dem VermögensdienstleisterResearch Affiliates, um eine neue Index-Familie zu kre-

ieren. Die FTSE RAFI Equity Income Index-Serie soll den In-vestoren die Aussicht auf attraktive und nachhaltige Erträgeaus ihren Aktienanlagen zu erwirtschaften, heißt es seitensder beiden Kooperations-Partner. Source-CEO Lee Kranefuss:„Viele Anleger haben im gegenwärtigen Kapitalmarktum-feld damit zu kämpfen, ausreichend hohe Erträge zu erzie-len. Denn die Zinsen sind niedrig und chancenreichereAktienstrategien sind in erhöhtem Maße Qualitätsrisikenausgesetzt oder von den geringeren Aussichten des Welt-wirtschaftswachstums betroffen. Viele unserer Investorensind daher an einer Strategie interessiert, die sich an hohenDividenden orientiert und damit laufende Erträge generiert.Gleichzeitig sollten diese Strategien besser strukturiert seinals die bisher vorhandenen Konzepte in diesem Bereich.Daher haben wir uns an Research Affiliates gewendet undzusammenmit FTSE diese neuen Investment-Strategien ent-wickelt, die wir nunmit der FTSE RAFI Equity Income Index-Serie auf den Markt bringen.“ <

FONDS UND CO

Neue Spezialfonds von Vontobel und Source am Start

38FREITAG, 05. JUNI 2015

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CROSSOVER

Zunächst waren es nur unbestätigte News der Kronenzeitungim Internet, jetzt wurde es offiziell bestätigt. Anlässlich derPräsentation des Jahresergebnisses gab die Österreichische Na-tionalbank (OeNB) ihr Goldlagerstellenkonzept 2020 bekannt.

Eckpunkt 1. Von den seit 2007 unveränderten Goldreservenvon 280 Tonnen (Stand Mai 2015) sollen bis zum Jahr 2020 50Prozent in Österreich (bei der OeNB selbst und in Tresoren derMünze Österreich AG), 30 Prozent in London und 20 Prozentin der Schweiz gelagert werden. Gemäß dem aktuellen La-gerstellenkonzept hält die OeNB derzeit 17 Prozent ihrerGoldbestände in Österreich, 80 Prozent in Großbritannienund drei Prozent in der Schweiz.

Rechnung. Nach AdamRiesemüsste dies eine Re-duktion der derzeit beider Bank of England gela-gerten Goldreserven von224 auf 84 Tonnen zuFolge haben. Und dies

müsste zugunsten der Lager in Österreich - Erhöhung derLager von 47,6 auf 140 Tonnen - und in der Schweiz - Aufbauder Lager von 8,40 auf 56 Tonnen - vorgenommen werden.

Eckpunkt 2. „Die Anpassung an die Zielstruktur erfolgtschrittweise ab Jahresmitte 2015 basierend auf den sicher-heits- und transporttechnischen Voraussetzungen.”, heißt esweiter in der Presseaussendung. Geht man vom ähnlichenKonzept der Deutschen Bundesbank aus, könnte das Gold von2015 bis inklusive 2019 in kleinen Tranchen mit Flugzeugenaus London nach Österreich und in die Schweiz transportiertwerden. „Natürlich wird diese Anlieferung von Gold in klei-nem Volumen erfolgen, aus naheliegenden Sicherheitsgrün-den. Wir haben auch alle technischen undsicherheitsmässigen Voraussetzungen dafür bereits geschaf-fen.”, versichert Ewald Nowotny bei der Pressekonferenz.

Eckpunkte 3,4. 2019wird neuerlich umfassend evaluiert undgegebenenfalls das Lagerstellenkonzept adaptiert. Die er-reichten Fortschritte der Verlagerung werden jährlich in denGeschäftsberichten erläutert. Die jetzige „tourliche” Evaluie-rung der OeNB-Goldstrategie und des alten Lagerstellenkon-zepts, zusammen mit der Berücksichtigung derEmpfehlungen des Rechnungshofes ergaben übrigens dasneue Konzept, so die Begründung in der Presseaussendung.

Streuung. Kennt man die Vorgeschichte der Rückholungnicht, könnte man meinen, all dies wäre eine einfache undvernünftige Entscheidung. In Wirklichkeit hat sich die OeNBvor allem der Kritik des Rechnungshofs (RH) gebeugt, der inseinem Bericht im Februar eine breitere Streuung der Gold-reserven empfohlen hatte. Nach Ansicht der RH-Prüfer ist dieNationalbank - durch die Lagerung von rund 80 Prozent derGoldreserven in London - einem "hohen Konzentrationsrisikoausgesetzt".

Kritik. Außerdem wurden vom RH der Goldlagerstellenver-trag und fehlende Kontrollen bekrittelt: „Die zwischen denJahren 2009 und 2013 geltenden Vereinbarungen mit auslän-dischen Lagerstellen über die Verwahrung der Goldbeständeder OeNB im Hinblick auf Regelungen betreffend die Sicher-stellung der Werthaltigkeit und Existenz der Goldbeständewaren inwesentlichen Teilenmangelhaft und unzureichend.”Das neue Lagerstellenkonzept ist nun endlich auch ein lang-fristiges - auch eine RH-Forderung. (in Teil 2 mehr zur Vorge-schichte und ähnlichen ausländischen Entwicklungen) <

Die OeNB hat ihre Meinung geändert. Die Hälfte der heimischenGoldreserven sollen ab 2020 inWien lagern. Foto: Bloomberg

OeNB „rettet” heimischesGold nun doch noch

GOLDRESERVEN (TEIL 1)

Christa Grünberg [email protected]

Wie sich doch die Bilder gleichen. Wie dieDeutsche Bundesbank, so hat nun auch dieOeNB - nach anfänglichem Zögern - be-schlossen, ihre Goldreserven teilweise in dieHeimat zu verlagern.

„Natürlich wird dieAnlieferung von Goldin kleinem Volumenerfolgen, aus Sicher-heitsgründen.”

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ROHSTOFFE

Südafrika ist das reichste Land derWelt wenn es um Roh-stoffe geht. Wir haben mehr Rohstoffe als Russland unddie USA zusammen. 100 Jahre lang warenwir das größte

Minenland der Welt, aber das ist vorbei“, macht sich PeterMajor, Minenexperte bei Cadiz Corporate Solutions, Sorgenumdie Zukunft der südafrikanischen Goldindustrie. Dennmitder Dominanz amGoldmarkt ist es für Südafrika schon langevorbei. Aber wie kam es dazu und wohin kann das noch füh-ren?

Früher. In den 70ern und 80ern des vergangenen Jahrhun-derts verdiente Südafrika gutes Geld mit seinen Goldminen,jährlich immerhin 35 Mrd. US-Dollar. In den 65 Goldminendes Landes arbeiteten damals 550.000 Menschen. Mehr alseine Million Jobs wurden indirekt geschaffen.

Niedergang. Jetzt sindes nur mehr 15 Goldmi-nen mit 100.000 Be-schäftigten, die indirekt400.000 Jobs generieren

und sechs Mrd. US-Dollar pro Jahr einbringen. „Die Leutesagen, unsere Goldminen müssen schließen, weil es nurmehr geringgradige Goldgehalte gibt. Aber wir wissen esbesser. Es geht nicht um Goldgehalte, es geht um Effizienzund Kosten. Wir holen heute pro Arbeitsplatz genauso vieleUnzen Gold aus dem Boden wie anno 1907, als wir noch mitPickel und Schaufel gearbeitet haben“, stellt Major bei einerTagung in Kapstadt resigniert fest.

Illegale. Und es gibt noch andere Probleme. „Zwar beschäf-tigen die südafrikanischen Goldminen offiziell nach wie vorrund 150.000 Mitarbeiter. Jedoch sind wir sehr nah an demPunkt, an dem es mehr illegale Minenarbeiter gibt als le-gale", sagt auch Anthony Turton, ein Berater der südafrika-nischen Minenbranche. Für den gesamten Bergbau inSüdafrika gilt: die Schattenwirtschaft nimmt überhand und

wirkt sich negativ auf die Umsätze der Industrie und dieSteuereinnahmen des Landes aus. Nach Schätzungen derSouth Africa Chamber of Mines, einer Arbeitgeberorganisa-tion der Bergbau-Industrie und das Sprachrohr der Unter-nehmen der Branche, verliert das Land jedes Jahr rund fünfProzent seiner möglichen Mineralien-Produktion durchderen illegalen Abbau. Der Verlust entspricht einem Wertvon zwei Milliarden Dollar.

Schuld. Aber wieder zurück zur Ursache des Niedergangsdes Goldbergbaus. Major glaubt, dass es ein Zusammenspielvon mehreren Fakten war: störende Eingriffe der Regierung,die Macht der Gewerkschaften und deren Konflikte unter-einander sowie die Gesetzgebung der Black Economic Em-powerment-Bewegung. All das habe dazu beigetragen, dassdie Produktivität der Minen drastisch zurückgegangen ist.Laut Major sind es vor allem die unübersichtlichen rechtli-chen Rahmenbedingungen, die die Bergbauindustrie lahmlegt und dem Management der Minen die Kontrolle aus derHand nimmt.

Pessimist. Der Minenfachmann ist daher nicht gerade zu-versichtlich, wenn es um die Zukunft der südafrikanischenGoldminen geht. Reparieren liesse sich da nichts mehr, nureine stetige Verbesserung helfe. „Früher waren wir das ein-zige Land, das mit Gold Geld verdient hat. Jetzt ist das Ge-genteil der Fall. Im Jahr 2020 könnte die Goldproduktion inSüdafrika sogar vollkommen zum Erliegen kommen. Unddamit auch die Beschäftigung in den Goldminen.“ <

Manche Minenexperten Südafrikas sehen schwarz für die Zu-kunft der Goldminen im Land. Foto: EPA

Sind Südafrikas Minenam Ende?

GOLDINDUSTRIE

Christa Grünberg [email protected]

1970 stand Südafrika für 80 Prozent des welt-weiten Goldangebots. Heute ist dieser Anteilauf weniger als fünf Prozent gesunken. Zahl-reiche Minen mussten schließen. Dem Restgeht es alles andere als gut.

„Es geht nicht umGoldgehalte, es gehtum Effizienz undKosten.”

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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Informations- und Zahlstelle in Österreich ist die Raiffeisen Bank International AG, Am Stadtpark 9, A-1010 Wien. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in Österreich kostenlos bei der Informations- und Zahlstelle.

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ZERTIFIKATE

Société Générale - open-end Index-Zertifikat auf denSolactive Pharma & Biotech Opportunity Index. DieISIN lautet DE000SG8PB06, es gibt keine Laufzeitbe-

grenzung.Die Société Générale erklärt: „Der Wert der M&A-Trans-

aktionen in der Pharmaindustrie hat laut einer aktuellenEY-Studie 2014 mit insgesamt 223 Milliarden US-Dollar (plus153 Prozent gegenüber 2013) einen vorläufigen Höhepunkterreicht, der 2015 sogar noch übertroffen werden könnte.Insbesondere die großen Pharma-Unternehmen sind fürweitere Zukäufe gut gerüstet und müssen künftig deutlichzulegen, da die nötigen Wachstumsraten fast nur mit Hilfevon Akquisitionen zu erreichen sind. Durch Zukäufe ließensich zudem mögliche Risiken im Bereich Forschung undEntwicklung und bei Produkteinführungen absichern.“„Für Anleger ist das neue Open End-Zertifikat auf den

Pharma & Biotech Opportunity-Index eine interessanteMöglichkeit, um von den zunehmenden M&A-Transaktio-nen im Rahmen der Konsolidierung der Pharma- und Bio-technologie-Healthcare-Industrie zu profitieren“, erklärtder Zertifikateverantwortliche der Société Générale, PeterBösenberg.

Erste Group - 6,65% Multi Protect Pharma Anleihe.Die ISIN lautet AT0000A1E127. Die Laufzeit endetnach einem Jahr im Mai 2016.

„Wünschen Sie eine interessante Verzinsung von 6,65Prozent, bei einem Veranlagungszeitraum von einem Jahr?Sind Sie dafür bereit das Aktienrisiko von drei Aktien (BayerAG, Fresenius SE & Co KGaA, Sanofi SA) einzugehen? Sie er-warten nicht, dass die Kurse dieser Aktien in den nächstenzwölf Monaten stark steigen oder stark fallen werden?

Möchten Sie von einer derartigen Marktphase profitieren?Dann könnte die 6,65% Erste Group Multi Protect PharmaAnleihe 2015-2016 eine interessante Investmentidee für Siesein.“ So führt die Erste Group in den Nominierungsunter-lagen in das Produkt ein.Zum Produkt: Die 6,65% Erste Group Multi Protect

Pharma Anleihe 2015-2016 bietet eine fixe Verzinsung inHöhe von 6,65 Prozent p.a. Die Erste Group Bank AG führtdie Rückzahlung am 21. Mai 2016 entweder zu 100 Prozentdes Nennbetrags oder durch Aktienlieferung durch.

Deutsche Asset & Wealth Management - WAVEsXXL auf den SDAX. Insgesamt 16 neue Produktemit Basiswert SDAX stehen zur Verfügung. 8 Calls

stehen ebensoviele Puts gegenüber. Hier findet man eineÜbersicht: https://goo.gl/IWPZqiDie Deutsche Bank führt in den Nominierungsunterlagen

an: „Während der DAX aktuell noch im Konsolidierungs-Modus verharrt, hat der SDAX letzte Woche ein neues All-zeithoch erklommen. Der Small-Cap-DAX (SDAX) umfasst50 Unternehmen klassischer Branchen, die den im MDAXgelisteten Werten hinsichtlich Marktkapitalisierung undBörsenumsatz nachfolgen.“Das Besondere an dieser Nominierung? Christian-Hen-

drik Knappe klärt auf: „Die Deutsche Bank hat nun mit den16 WAVEs XXL nun erstmals Knock-Out Produkte auf die-sen Basiswert emittiert.“Es handelt sich hier um Hebelprodukte. Diese unter-

scheidet sich ganz maßgeblich voneinander. Den stärkstenHebel findet man derzeit bei dem Put mit der WKNXM4BNC (11,72) bzw. dem Call mit der WKN XM4BN4. Esgeht allerdings auch deutlich weniger riskant. <

Zwei mal Pharma und einmal SDAX - das sind die Eckpunkteder heutigen drei Nominierungen. Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 1

ZERTIFIKAT DES MONATS MAI

Michael J. Plos [email protected]

Im Mai haben insgesamt sieben EmittentenProdukte ins Rennen geschickt. In derersten Vorstellungsrunde geht es gleichzwei Mal um das Thema Pharma - und danngeht es noch um etwas ganz Neues.

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ZERTIFIKATE

Vontobel - Protect Multi Aktienanleihe auf Apple,Google und Tesla. Die ISIN lautet DE000VS1TKZ6.Die Laufzeit endet im März 2016.

„Unsere Nominierung bietet einen Kupon von 15 Prozentp.a.. Die Barriere wurde bei 73,75 Prozent fixiert“, erklärtHeiko Geiger in den Nominierungsunterlagen. Als Basis-werte dienen die Aktien von Apple, Google und Tesla. DasZertifikat ist mit einer Quanto-Funktion ausgestattet. Heißt:Die Entwicklung der US-Dollar zum Euro ist unerheblich.Anleger können durch den Wechselkurs also weder profi-tieren noch verlieren. „Es handelt sich um ein Investment indie TOP US-Technologietitel. Wer erst 2016 mit einer Zins-erhöhung rechnet und bis Mitte März keine größeren Kor-rekturen jenseits von knapp 30 Prozent erwartet, kann hiereinen Kupon von 15 Prozent generieren“, so Geiger.

Raiffeisen Centrobank - Europa DividendenaktienWinner. Die ISIN lautet AT0000A1ENZ0. Die Laufzeitbeträgt sieben Jahre. Das Zertifikat kann noch bis zum

24. Juni 2015 gezeichnet werden.„Für sicherheitsorientierte Anleger bietet die Nominie-

rung eine passende Veranlagungslösung im aktuellenMarktumfeld. Neben einer Kapitalgarantie (100 Prozent amLaufzeitende) wird zusätzlich einen jährlichen Fixzinssatzvon 0,5 Prozent geboten. Zudem partizipieren Anleger ander Entwicklung des Euro Stoxx Select Dividend 30 Index“,heißt es von der RCB. Am Ersten Bewertungstag wird derStartwert des Index (Schlusskurs) festgehalten und der Cap(130 Prozent vom Startwert) ermittelt. Am Ende der Lauf-zeit wird die Entwicklung angeschaut. Ist sie positiv, wirddiese am Rückzahlungstermin zusätzlich zum Fixzinssatzund zur Kapitalgarantie von 100 Prozent ausbezahlt.

UniCredit onemarkets - HVB Best Express Zertifikat.Die ISIN lautet DE000HVB1W71. Die Laufzeit liegt beimaximal fünf Jahren.

„Im Gegensatz zum klassischen Express-Zertifikat ist dererzielbare Ertrag pro Jahr nicht begrenzt." sagt Frank Wein-garts. „Damit haben Anleger die Chance, in vollem Umfangan einer positiven Basiswertperformance teilzuhaben. Wiebei allen Inhaberschuldverschreibungen bleibt natürlichdas Emittentenrisiko zu beachten.“Das Zertifikat bietet jährlich die Möglichkeit der vorzeiti-

gen Rückzahlung“, heißt es in den Nominierungsunterla-gen. Diese gibt es dann, wenn der Index über dem Stand zurAuflage des Zertifikats liegt. Die Rückzahlung erfolgt in die-sem Fall zum Nennbetrag zzgl. eines Mindestertrags von 4Euro bis 16 Euro pro Zertifikat - je nach Laufzeit.

BNP Paribas - open-end Zertifikat auf OMX Kopen-hagen 20. Die ISIN lautet NL0000046779. Das Zertifi-kat wurde im Oktober 2005 aufgelegt und hat keine

Laufzeitbegrenzung.„Der dänische Index gehört dieses Jahr - in Euro gerechnet

- zu den bestlaufenden Märkten der Welt“, erklärt KemalBagci. „Der Nachbar Deutschlands im Norden hat eine sehrwettbewerbsfähige Volkswirtschaft, vor allem Technologie-konzerne zeigen Exportstärke. Die dänische Krone ist einsicherer Hafen für viele Investoren. Viel Geld aus der Euro-zone fließt nach Dänemark. Die Notenbank hat den Einla-genzins auf -0,75 Prozent gesenkt, um die Währung zuentlasten. Das gibt Aktien und Immobilien weiteres Auf-wärtspotential“, so Kemal Bagci in den Nominierungsun-terlagen. In den vergangenen zwölf Monaten konnte dasZertifikat knapp 40 Prozent an Wert gewinnen. <

Im Mai stehen insgesamt sieben verschiedene Zertifikate zurWahl. Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 2

ZERTIFIKAT DES MONATS MAI

Michael J. Plos [email protected]

Der zweite und letzte Teil der Vorstellungs-runde bringt völlig unterschiedliche Pro-dukte - sowohl, was die Basiswerte als auchdie Konstruktion betrifft. Von Aktienan-leihe bis Express-Zertifikat ist alles dabei.

43FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Die Eckpunkte sind schnell abgesteckt. Als Basiswertdient die Aktie der Metro AG. Der Schlusskurs vom 22.Juni 2015 wird als anfänglicher Referenzpreis festge-

halten. 85 Prozent dieses Kurses entsprechend dem Basis-preis. Rückzahlungstermin ist der 26. September 2016. Andiesem Tag erfolgt auch die einzige Zinszahlung. Die Verzin-sung liegt bei 4,15 Prozent pro Jahr. Die Zinszahlung erfolgtunabhängig von der Entwicklung der Metro-Aktie.

Zwei Möglichkeiten. Für die Rückzahlung der Aktienanleihegibt es zwei Möglichkeiten.1) Liegt der Schlusskurs der Metro-Aktie am Bewertungstag

(19. September 2016) auf oder über dem Basispreis, so erhal-ten Anleger am Rückzahlungstermin den Nennbetrag.2) Liegt der Schlusskurs der Metro-Aktie am Bewertungstag

unter dem Basispreis, erhalten Anleger Aktien. Die Anzahlder zu liefernden Aktien je 1000 Euro Nennbetrag wird durch

das Bezugsverhältnis bestimmt und entspricht der Berech-nungsformel 1000 Euro Nennbetrag geteilt durch den Basis-preis. Eventuelle Bruchteile von Aktien werden nicht geliefertsondern durch Zahlung des Gegenwertes entsprechend aus-geglichen. Im Fall einer Rückzahlung der Anleihe durch Lie-ferung von Aktien wird der Gegenwert der Aktien zuzüglichdes Bruchteilbetrages unter dem Nennbetrag liegen.

Geeignet für ... „Die Aktienanleihe richtet sich an Anleger,die davon ausgehen, dass der Kurs des Basiswerts am Bewer-tungstagmindestens dem Basispreis entspricht“, fasst die He-laba zusammen.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HLB6DA6. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 19. Juni 2015. Der Nomi-nalbetrag liegt bei 1000 Euro (Emissionskurs: 100 Prozent).Das Listing erfolgt an der Börse Frankfurt Zertifikate. <

Die Zinszahlung erfolgt völlig unabhängig von der Metro-Aktie - die Rückzahlung aber sehr wohl. Foto: Bloomberg

Mit der Metro-Aktie zu4,15 Prozent Zinsen

AKTIENANLEIHE CLASSIC

Michael J. Plos [email protected]

Die Helaba bietet derzeit die „AktienanleiheClassic“ mit Basiswert Metro-Aktie zurZeichnung an. Die Laufzeit beträgt 15 Mo-nate, die Verzinsung liegt bei 4,15 Prozentpro Jahr.

Szenarionanalyse Quelle: Screenshot Helaba

Annahme: Anfänglicher Referenzpreis am 22. Juni 2015 bei 31,925 Euro | Basispreis: 85% des Anfänglichen Referenzpreises (27,136 Euro) Anzahl der zu lieferndenAktien = 1000/27,136 = 36,85142 Aktien. Berechnung Bruchteilsbetrag: 0,85142 x Referenzpreis am Bewertungstag

44FREITAG, 05. JUNI 2015

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Raiffeisen Centrobank AG

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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: Mai 2015

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45FREITAG, 05. JUNI 2015

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KOMMENTAR STEUERN

Das Steuerreformgesetz 2015/2016, welches vom BMF am19.5.2015 in Begutachtung versendet wurde, beinhaltetwesentliche Änderungen im Bereich der Lohn- und Ein-kommensteuer sowie der Umsatzsteuer, die in weitererFolge im Detail näher erläutert werden sollen (die übrigenÄnderungen im Rahmen der Steuerreform wurden in denvorangegangenen tax blogs dargelegt).

Lohn- und Einkommensteuer. Der Einkommensteuerta-rif soll neu geregelt werden, wobei der Eingangssteuersatzvon 36,5% auf 25% gesenkt und die Zahl der Tarifstufenvon drei auf sechs erhöht wird. Bei Einkommen über 1Mio. Euro soll – befristet auf fünf Jahre (somit bis 2020) –ein Steuersatz von 55% zur Anwendung kommen. Der Ar-beitnehmerabsetzbetrag soll künftig in den auf 400 Euroerhöhten Verkehrsabsetzbetrag integriert werden. Arbeit-nehmern, die aufgrund ihres geringen Einkommens keineEinkommensteuer zahlen, soll ab der Veranlagung 2016eine „Negativsteuer“ iHv 50% der Sozialversicherungsbei-träge, maximal jedoch 400 Euro (bzw 500 Euro, wenn dasPendlerpauschale zusteht) rückerstattet werden. Im Jahr2015 soll bereits eine Verdoppelung der bisherigen Nega-tivsteuer von 110 Euro auf 220 Euro erfolgen. Auch Selb-ständige und Landwirte sollen hievon profitieren;Kleinpensionisten sollen eine Steuergutschrift in Höhevon maximal 110 Euro (ebenfalls 50% der SV-Beiträge) er-halten. Der Kinderfreibetrag erhöht sich von 220 Euro auf440 Euro und der gesplittete Kinderfreibetrag von 132Euro auf 300 Euro. Werden Mitarbeiterrabatte vom Ar-beitgeber angeboten, so sollen diese für alle Arbeitneh-mer oder bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern bis zu10% steuerfrei sein. Mitarbeiterrabatte über 10% sollen biszu 500 Euro pro Jahr steuerfrei sein.

Sachbezug für Dienstautos. Bei einem CO2-Ausstoß proKilometer über 120g sollen künftig 2% der Anschaffungs-kosten als Sachbezug versteuert werden müssen, darun-ter bleibt es bei 1,5%. Der für den reduzierten Sachbezugeinschlägige Grenzwert soll jährlich um 4 Gramm pro Ki-lometer abgesenkt werden (jeweils für Neuanschaffungenin Folgejahren). Der maximale lohnsteuerpflichtige Sach-bezug liegt dann bei 960 Euro statt bisher 720 Euro.Zwecks Anreizwirkung hin zu alternativen Antrieben sol-len privat genutzte Dienstfahrzeuge mit Elektromotorgänzlich steuerfrei sein (kein lohnsteuerpflichtiger Sach-

bezug). Das Recht auf Vorsteuerabzug soll auf solche un-ternehmerisch genutzte Kraftfahrzeuge ohne unmittelba-ren CO2-Ausstoß ausgedehnt werden.

Sonderausgaben. Beiträge für freiwillige Krankenver-sicherung, Unfall- und Pensionsversicherung sowie Aus-gaben für Wohnraumschaffung und -sanierung sollen beiNeuverträgen nicht mehr als Sonderausgaben berück-sichtigt werden können. Für bestehende Verträge soll dieSteuerbegünstigung aber weiterhin bis maximal fünfJahre gelten. Verluste von Einnahmen-Ausgaben-Rechnern sollen zeitlich unbegrenzt vorgetragen werdenkönnen. Spender und Kirchenbeitragszahler müssen derbetreffenden Organisation künftig ihre SV-Nummer undihr Geburtsdatum bekannt geben (Vorbereitung des auto-matischen Informationsaustausches mit dem Finanzamt).Der Steuerpflichtige muss diese Sonderausgaben daherkünftig nicht mehr im Rahmen seiner Steuererklärung be-kannt geben. Die Neuregelung soll für Zahlungen, die abdem Jahr 2017 geleistet werden gelten.

Verlustverrechnungsbremse bei Personengesellschaf-ten. Im neuen § 23a EStG soll künftig, zwecks Vermei-dung unerwünschter, modellhafter Gestaltungen bei„kapitalistischen Mitunternehmern“ (eingeschränkte Haf-tung gegenüber Dritten, somit insbesondere Kommandi-tisten und atypische stille Gesellschafter), dieVerlustzuweisung auf die Höhe der Einlage begrenzt wer-den. Darüber hinausgehende Verluste sollen mit späterenGewinnen aus derselben Kommanditbeteiligung zu ver-rechnen sein („Wartetastenregelung“), soweit ein steuer-lich negatives Kapitalkonto entsteht bzw sich erhöht.Sonderbetriebsvermögen ist nicht zu berücksichtigen.Eine Heranziehung zur Haftung gilt als Einlage. Die Be-stimmung soll für Wirtschaftsjahre gelten, die nach31.12.2015 beginnen.

Einlagenrückzahlung. Die bestehende Wahlmöglichkeit,die unternehmensrechtliche Ausschüttung eines Bilanz-gewinnes nach Maßgabe des Einlagenevidenzkontos steu-

Wo die Steuereformwie zulangt

VON JOHANNA PILZASSISTANT / DELOITTE [email protected]

Foto: APA (2x)

46FREITAG, 05. JUNI 2015

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KOMMENTAR STEUERN

erlich als Gewinnausschüttung oder als Einlagenrückzah-lung zu erfassen, soll entfallen. Primär sind alle thesau-rierten Gewinne – bei natürlichen Personen KESt-pflichtig– auszuschütten („Innenfinanzierungskonto“ gemäßUGB); gleiches gilt für verdeckte Gewinnausschüttungen.Erst danach können Einlagenrückzahlungen erfolgen (Ein-lagenkonto und Differenzkonto aus unternehmensrecht-lichen Aufwertungen bei Umgründungen). DieNeuregelung soll für Wirtschaftsjahre gelten, die nachdem 31.7.2015 beginnen.

Sonstige steuerliche Änderungen. Der externe und in-terne Bildungsfreibetrag sowie die externe Bildungs-prämie sollen ab 2016 gestrichen werden. Im Gegensatzdazu soll die Forschungsprämie von 10% auf 12% angeho-ben werden. Die steuerliche Begünstigung der Mitarbei-terbeteiligung soll von derzeit 1460 Euro auf 3000 Euroausgeweitet werden. Die Zuzugsbegünstigung für Forscherund Wissenschaftler soll durch Schaffung eines antrags-gebundenen, auf fünf Jahre befristeten pauschalen „Zu-zugsfreibetrages“ in Höhe von 30% der zum Tarif zubesteuernden Einkünfte ausgeweitet werden.

Umsatzsteuer. Zur Vereinfachung sollen Sonderregelun-gen im Zusammenhang mit dem Leistungsort abgeschafftwerden. Der ermäßigte Steuersatz soll für bestimmte Um-sätze von 10 auf 13% erhöht werden:• Tiere und Futtermittel• Pflanzen und Saatgut, Holz• Beherbergungen (ab 1.4.2016: erstmals auf Umsätze an-zuwenden, für die das Entgelt vor dem 1.9.2015 nicht voll-ständig vereinnahmt wurde und die nach dem 31.3.2016ausgeführt werden)• kulturelle Dienstleistungen (Kino, Museum etc; ab1.1.2016 für Umsätze anzuwenden, für die das Entgeltnicht vor 1.9.2015 vollständig vereinnahmt wurde)• Jugendbetreuung, Bäder• Luftverkehr• Ab-Hof Verkauf von Wein (hier von 12% auf 13%)• Jedoch: ermäßigter Steuersatz in Höhe von 13% (bisher20%) auf Eintrittsberechtigungen zu Sportveranstaltun-gen. <

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47FREITAG, 05. JUNI 2015

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KOMMENTAR STEUERN II

Das BMF hat am 19.5.2015 nach den Entwürfen zum End-besteuerungsgesetz und Bankenpaket (siehe unseren vo-rangegangenen tax blog) nunmehr auch den Hauptteil derSteuerreform 2015/16, nämlich das Steuerreformgesetz2015/2016, zur Begutachtung versendet. Darin sind folgendeÄnderungen für Immobilien vorgesehen.

Immobilienertragsteuer. Bei Grundstücksveräußerungenab 1.1.2016 soll der besondere Steuersatz von 25 Prozent auf30 Prozent angehoben werden (auch für „Altfälle“) und derInflationsabschlag entfallen. Wird zur Regelbesteuerungmit dem Tarifsatz optiert, so dürfen künftig auch Wer-bungskosten bzw Betriebsausgaben bei der Ermittlung derSteuerbasis abgezogen werden. Verluste aus Grundstücks-veräußerungen sollen künftig zu 60 Prozent anstatt zu 50Prozent mit Überschüssen aus Vermietung und Verpachtungausgeglichen werden können. Auf Antrag soll auch eine Ver-teilung des Verlustausgleiches auf 15 Jahre möglich sein. Imbetrieblichen Bereich soll ein negativer Überhang zu 60%mit anderen tarifpflichtigen Einkünften ausgeglichen wer-den können. Für öffentlich rechtliche und gemeinnützigeKörperschaften soll der ImmoESt-Abzug mit 25% möglichbleiben.

Abschreibungen. Bei der Absetzung für Abnutzung (AfA)soll der Abschreibungssatz für unmittelbar betrieblich ge-nutzte Betriebsgebäude auf 2,5 Prozent vereinheitlicht wer-den. Weiters kommt bei Betriebsgebäuden, die zuWohnzwecken vermietet werden, künftig ein Abschrei-bungssatz von 1,5% statt bisher 2% zur Anwendung. Bei be-bauten Mietgrundstücken des Privatvermögens wird ab1.1.2016 die weiterhin 1,5%ige Abschreibung nur von 60 Pro-zent (anstatt bisher 80%) der historischen Anschaffungskos-ten der Immobilie gerechnet (40% „Grundanteil“), sofern einanderes Aufteilungsverhältnis nicht nachgewiesen wird.Diese Änderungen sollen auch auf bereits vermietete Ge-bäude anwendbar sein. Bei offenkundig erheblichem Ab-weichen der tatsächlichen Verhältnisse soll das Finanzamtjedoch ein abweichendes Aufteilungsverhältnis zwischenGrund und Boden und Gebäude feststellen können. In-standhaltungsaufwendungen können und Instandsetzungs-aufwendungen für Wohngebäude müssen derzeit perAntrag auf zehn Jahre verteilt abgesetzt werden. Ab 1.1.2016soll diese Frist auf 15 Jahre verlängert werden. Dies soll auchfür bereits laufende Zehntelabsetzungen gelten.

Grunderwerbsteuer bei Schenkungen und Erbschaften.Nur bei der Übertragung land- und forstwirtschaftlicherGrundstücke wird an der bisherigen Besteuerung (2% vomeinfachen Einheitswert innerhalb des Familienkreises) fest-gehalten. Bei Übertragungen anderer Immobilien ab 1.1.2016wird es auch innerhalb des Familienkreises keine begünstigteBesteuerung auf Basis des davor gültigen dreifachen Ein-heitswertes und auch keinen begünstigten Steuersatz von 2%mehr geben. Vielmehr erfolgt die Besteuerung mangels gut-achterlichen Nachweises grundsätzlich auf Basis des soge-nannten „Grundstückswertes“, der sich am Verkehrswertorientiert (Grundstückslisten mit standardisierten Wertennach Lage werden durch Verordnung geregelt), und zwar un-abhängig davon, ob die Übertragung innerhalb des Famili-enkreises erfolgt. Bei einer Gegenleistung (Kaufpreis oder zBHypothekenübernahme) von über 70% des Grundstückswer-tes fallen 3,5% vom vollen Grundstückswert an („entgeltlicheErwerbe“). Bei einer Gegenleistung von mehr als 30%, aberunter 70% fallen 3,5% nur von der Gegenleistung an, währendzusätzlich der unentgeltliche Anteil am Grundstückswert(der restliche Anteil von rund 30 bis 70%) dem sogenanntenStufentarif für unentgeltliche Übertragungen unterliegt („teil-entgeltliche Erwerbe“). Beträgt die Gegenleistung maximal30% des Grundstückswertes („unentgeltliche Erwerbe“), istder Stufentarif auf den vollen Grundstückswert anzuwenden.Der Stufentarif beträgt bis 250.000 Euro 0,5%, von 250.000Euro bis 400.000 Euro 2%, darüber generell 3,5%. Bei unent-geltlichen Betriebsübertragungen wird der betriebliche Frei-betrag von 365.000 Euro auf 900.000 Euro angehoben und dieGrESt mit 0,5% des gesamten Grundstückswertes gedeckelt.Für Umgründungen gilt generell der begünstigte Tarif von0,5%. Die auf den unentgeltlichen Teil einer Transaktion an-wendbare Stufentarifsteuer kann genauso wie jede GrESt miteinem Tarif von 0,5% auf Antrag auf zwei bis fünf Jahre ver-teilt werden. Außerdem sind in Zukunft Erwerbe von Todeswegen bzw aufgrund von Schenkungen zwischen Ehegattenbzw eingetragenen Partnern hinsichtlich des Hauptwohnsit-zes bis zu einer Wohnnutzfläche von 150 m2 von der GrEStbefreit und darüber hinaus zum Stufentarif vom anteiligenGrundstückswert zu besteuern.

Grundstücksbesitzende Gesellschaften. Bei Erwerben ab1.1.2016 unterliegt nach deutschem Vorbild die Vereinigungbzw Übertragung von mindestens 95% der Anteile an einergrundstücksbesitzenden Kapitalgesellschaft einer 0,5%igenGrESt berechnet vom Grundstückswert (davor wurden nur100%ige Anteilsvereinigungenmit 3,5%, allerdings vom nied-rigeren dreifachen Einheitswert, erfasst). Gleiches gilt, wennab 1.1.2016 innerhalb von fünf Jahren mindestens 95% derAnteile an einer grundstücksbesitzenden Personengesell-schaft (KG, OG) auf neue Gesellschafter übergehen. Treuhän-dig gehaltene Anteile sind nunmehr stets dem Treugeberzuzurechnen. <

Neues rund um dieImmobilien-Besteuerung

VON KLAUS WIEDERMANNDIRECTOR / DELOITTE [email protected]

48FREITAG, 05. JUNI 2015

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 8. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

49FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Montag, 8. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 9. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

50FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 9. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 10. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

51FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Mittwoch, 10. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

52FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 11. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

53FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 11. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Freitag, 12. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

54FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Freitag, 12. Juni Tatsächlich Konsens Zuletzt

55FREITAG, 05. JUNI 2015

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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN & INDIZES

Impressum BÖRSE EXPRESS / INVESTOR EXPRESS

MEDIENEIGENTÜMER Styria Börse Express GmbH, Berggasse 7/7, 1090 WienINTERNET www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13EMAIL [email protected] ABO www.boerse-express.com/aboGESCHÄFTSFÜHRER Robert Gillinger (gill) LEITUNG PROJEKT- & MEDIENMANAGEMENT Michael RubenMinassian REDAKTION (Leitung) Mag. Harald Fercher (hf), Mag. Christa Grünberg (cg), Paul Chri-stian Jezek (pj), Michael Plos, MA (mp), Mag. (FH) Christine Petzwinkler, Dr. Christoph Rohrmo-ser (cr)STÄNDIGE GASTKOMMENTATOREN Nora Engel-Kazemi, Franz Gschiegl, Walter Kozubek, WolfgangMatejka, Peter Rietzler, Monika Rosen, Alois WögerbauerTECHNISCHE LEITUNG DI Josef Chladek TECHNIK Thomas Zehetbauer CHARTS TeleTrader, Kursdatenohne GewährBEZUG Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Gerichtsstand ist Wien.HINWEIS Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemach-ten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkaufvon Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich furden persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright.Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung.VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM www.boerse-express.com/impressum

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Agrana 81.10 212Amag 30.80 -0.10 69ams 56.00 1.30 1822AT+S 15.38 0.23 8068Bene 0.16 -7.10 9680bwin.party 1.45 -0.68 350C-Quadrat 55.20 80Century Casinos 4.01 1.52 6624DO&CO 81.20 -0.10 14146EVN 10.38 -0.19 3233FACC 6.94 2.00 10183Flughafen 80.61 -2.15 5789Frauenthal 10.71 2305HTI 1.05 167Kapsch TrafficCom 23.75 -0.21 460

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Atrium 4.37 -0.02 83271Brain Force 1.92 0.00 16035CAT oil 11.67 -0.68 8492Meinl Airports 0.03 0.00 150Porr 59.97 0.12 4333Teak Holz 0.30 0.00 3755update 3.42 0.00 5731

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