Bayerisches Staatsministerium fürWirtschaft, Energie und Technologie
Bayerisches Landesamt fürStatistik
100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFTEINE ERFOLGSGESCHICHTE
HISTORISCHE ZEITREIHEN
Hinweis In einem Zeitraum von 100 Jahren haben sich neben Grenz- und Gebietsstandsänderungen auch Definitionen, Klassi-fikationen, Erhebungsarten u. Ä. verändert. Eine Vergleichbarkeit der Daten ist daher nur bedingt möglich.Diese Broschüre wendet sich an Personen jeglichen Geschlechts gleichermaßen. Auf eine durchgehend geschlechts-neutrale Schreibweise wird zugunsten der besseren Lesbarkeit des Textes verzichtet.
1100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Vorwort Franz Josef Pschierer 2Vorwort Dr. Thomas Gößl 4
Wachsende Bevölkerung 7Bevölkerungsentwicklung 7
Demografischer Wandel 8
Zuwanderung 9
Bautätigkeit 10
Leistungsstarke Wirtschaft 11Bruttoinlandsprodukt 11
Exportland Bayern 12
Exportquote 13
Wichtige Handelspartner 14
Exportschlager 1957 und heute 15
Exportbeispiel mit Tradition: Hopfen 16
Exportbeispiel mit Innovation: Kraftfahrzeuge 17
Gründerdynamik 18
Dynamischer Arbeitsmarkt 19Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 19
Arbeitslosigkeit vor dem 2. Weltkrieg 20
Arbeitslosigkeit nach dem 2. Weltkrieg 21
Arbeitslosenquote 22
Das Auf und Ab der Preise 23Inflation 23
Preisindizes 24
Preisentwicklung einzelner Güter 25
Gelungener Strukturwandel 26Entwicklung zum Dienstleistungs- und Technologiestandort 26
Rückgang der Landwirtschaft 27
Wichtige Industrie: Beispiel Maschinen- und Fahrzeugbau 28
Digitalisierung: Von der Telegrafie zum Internet 30
Digitalisierung: Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie 31
Starker Mittelstand 32Breite mittelständische Basis 32
Groß- und Einzelhandel 33
Handwerk im Wandel der Zeit 34
Handwerksberufe damals und heute 35
Attraktives Bayern 36Beliebtes Reiseland 36
Internationale Gäste 37
Hotel- und Gastgewerbe 38
Energie 39Erzeugung von Elektrizität in Bayern seit 1925 39
2 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Franz Josef PschiererBayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie
100 Jahre Bayerns Wirtschaft – eine Erfolgsgeschichte
VORWORT FRANZ JOSEF PSCHIERER
3100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Noch vor 100 Jahren präsentierte sich der Freistaat Bayern ganz anders als heute. Bäuerliches Leben prägte damals den Alltag der Menschen. Rund 680.000 landwirtschaftliche Betriebe – siebenmal so viele wie heute – bewirtschafteten eine Fläche von 4,3 Millionen Hektar. Die industrielle Produktion steckte noch in den Kinderschuhen und konzen-trierte sich hauptsächlich auf die Großräume Augs-burg und Nürnberg. Die Arbeitsbedingungen mit ei-ner durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 50 bis 60 Stunden waren deutlich härter als heute und for-derten den Menschen viel ab. Ein Studium konnten sich nur wenige leisten: 11.048 Studierende waren 1918 an den bayerischen Universitäten eingeschrie-ben, mehr als das 20fache sind es 2018.
Heute blicken wir auf ein Land, das Chancen, Wachstum und soziale Sicherheit für alle bietet. Wichtiges Ziel bayerischer Wirtschaftspolitik ist die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen: 2013 fand dies auch Auf-nahme in die bayerische Verfassung. Eine große Herausforderung für ein Flächenland wie Bayern – doch wir sind diesem zentralen Ziel so nahe wie noch nie. Der schwierige Strukturwandel vom Agrarstaat hin zum Industrieland und international anerkannten Forschungs- und Technologiestandort ist geglückt. Heute ist Bayern die wirtschaftlich stärkste Region in Europa und die Unterschiede zwi-schen Stadt und Land sind so gering wie noch nie.
Von der enormen wirtschaftlichen Dynamik profitie-ren die Menschen in allen Landesteilen. Bayern weist eine hervorragende Arbeitsmarktbilanz auf. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent im Jah-resdurchschnitt 2017 ist die Arbeitslosigkeit der letz-ten zehn Jahre stark zurückgegangen. Die Arbeits-losenquoten der sieben Regierungsbezirke haben sich immer mehr angenähert und liegen nur noch einen Prozentpunkt auseinander. Bei den sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten lässt sich für Bayern mit rund 5,5 Millionen ein Rekordstand ver-zeichnen und was das Wirtschaftswachstum an-geht, ist der Freistaat Spitzenreiter im Langfristver-gleich: Seit dem Jahr 1996 stieg die Wirtschafts-leistung in Bayern um 48,1 Prozent – deutlich mehr als überall sonst im Bundesgebiet.
Mit unserer wirtschaftspolitischen Strategie zur Stärkung der Innovationskraft, der Förderung des Gründergeschehens, der Ausweitung der Investiti-onstätigkeit und der Gestaltung der Digitalisierung machen wir Bayern stark für die Herausforderungen der nächsten hundert Jahre. Die Erfolgsgeschichte wird weitergehen.
4 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Dr. Thomas GößlPräsident des Bayerischen Landesamts für Statistik
Bayerns Wirtschaft – 100 Jahre im Spiegel der amtlichen Statistik
VORWORT DR. THOMAS GÖSSL
5100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Im Jubiläumsjahr 2018 lohnt es sich, innezuhalten und zurückzublicken auf die Entwicklung der baye-rischen Wirtschaft in den letzten 100 Jahren. Wie vollzog sich der Strukturwandel im Freistaat Bayern? Wie entwickelten sich die Preise und der Arbeits-markt? Und wie veränderte sich die Zahl der Tou-risten oder die Energieerzeugung in Bayern?
Das Bayerische Landesamt für Statistik kann selbst auf eine über 200-jährige Geschichte zurückblicken. Es war und ist der Informationsdienstleister des Freistaates, die Menschen vertrauen unserer Fach-kompetenz, unserer Objektivität und Neutralität. Für uns ist das gleichermaßen Ansporn wie Verpflich-tung. Unsere Daten sollen genutzt werden. Mit jähr-lich über 400 Publikationen liefert das Landesamt ei-nen wichtigen Beitrag für sachliche Debatten und rationale Planungen.
Ich freue mich sehr, dass es uns in guter und be-währter Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Tech-nologie gelungen ist, die Geschichte der baye-rischen Wirtschaft in Zahlen und Schaubildern kom-pakt, anschaulich und informativ darzustellen.
Die Veröffentlichung „100 Jahre Freistaat Bayern: Bayerns Wirtschaft – Eine Erfolgsgeschichte“ möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen kleinen Ausschnitt des aktuellen und des histo-rischen Datenfundus, den das Landesamt für Statis-tik vorweisen kann, zugänglich machen. Seit dem Jahr 1835 existiert in unserem Amt eine Bibliothek mit einem einmaligen statistischen Spezialbestand, der durch rechtzeitige Auslagerung der Bücher trotz vollständiger Zerstörung des Amtsgebäudes im Zweiten Weltkrieg ohne nennenswerte Verluste er-halten geblieben ist. In dieser Form ist eine solch exzellente Ausstattung eines vom frühen 19. Jahr-hundert bis in die Gegenwart reichenden statisti-schen Buch- und Zeitschriftenbestandes in keiner anderen bayerischen Bibliothek zu finden: Inzwi-schen umfasst das Inventar der Bibliothek über 120.000 Bände.
Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die bei der Entstehung dieser Veröffentlichung mitge-wirkt haben.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude beim (Wieder-)Entdecken der statistischen Zahlen der bayerischen Wirtschaftsgeschichte.
6 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
7100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
14
12
10
8
6
4
Millionen Einwohner
1918 '25 '30 '40 '45 '60 '65 '95 '10 '15'35 '55'50 '70 '75 '90'85'80 2000 '05
Bevölkerungsentwicklung
Die Bevölkerung Bayerns hat sich seit 1918 fast verdoppelt und nahm von 7,15 Mio. auf 12,93 Mio. im Jahr 2016 zu.
Aufgrund der verzögerten Industrialisierung wuchs die Bevölkerung noch bis zum Jahr 1939 geringer als im deut-schen Durchschnitt. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg führte die Aufnahme von Vertriebenen und Flücht-lingen jedoch zu einem sprunghaften Anstieg um 2,1 Mio. der Bevölkerung. Von 1955 bis 1973 verzeichnete der Frei-staat – bedingt durch die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften (Gastarbeiter) – eine hohe Zuwanderung in Schüben, gefolgt vom entsprechenden Familiennachzug der Zugewanderten wenige Jahre später. Das Jahr 1989 (Fall des Eisernen Vorhangs) bedeutete auch in demografischer Hinsicht eine Zäsur: Deutsche Wiedervereinigung, EU-Osterweiterung und Globalisierung führten zu einem weiteren Bevölkerungszuwachs. Ein erneuter merklicher Anstieg war im Jahr 2016 durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus weltweiten Krisengebieten zu verzeichnen.
WACHSENDE BEVÖLKERUNG
1918 7,15 Mio. Einwohner
Bevölkerungsfortschreibung (seit 1956)
Volkszählungen
2016 12,93 Mio. Einwohner
1918 – 1955 Volkszählungen (mit Interpolationen), 1956 – 2016 Volkszählungen bzw. Bevölkerungsfortschreibungen
8 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Altersjahre
1919
25
50
75
1950 1990 2016
Geburtenausfall 1. Weltkrieg Geburtenausfall 2. Weltkrieg „Babyboomer“ „Pillenknick“
Demografischer Wandel
Geburtenrate, Lebensdauer sowie Migrationsverhalten sind zentrale Faktoren für die demografische Entwicklung in Bayern.
Im Freistaat machte sich der Tod vieler Soldaten und der Geburtenausfall nach dem Ersten Weltkrieg in der Alterspy-ramide von 1919 bereits bemerkbar. Ebenso hinterließ der Zweite Weltkrieg deutliche Spuren in der Bevölke-rungsstruktur Bayerns. Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre führte der wirtschaftliche Aufschwung zu einer erheblichen Geburtenanstiegsphase („Babyboomer“) gefolgt durch einen oft als „Pillenknick“ bezeichneten Rück-gang. Anfang der 1970er Jahre ist der demografische Wandel dann erstmals dadurch gekennzeichnet, dass die Geburtenrate niedriger ist als die Sterberate; die Bevölkerungszunahme ist auf Migration zurückzuführen. Ein weiteres Merkmal der demografischen Entwicklung ist neben den geringeren Geburtenzahlen die steigende Lebenser wartung und damit die Erhöhung des Durchschnittsalters der Bevölkerung.
WACHSENDE BEVÖLKERUNG
9100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Tausend
1950 '55 '65 '80 2000 '15'60 '75'70 '85 '95'90 '05 '10
Zuwanderungsgewinn Wanderungsverlust
Zuwanderung
WACHSENDE BEVÖLKERUNG
bis 1952 Zuzug von Flüchtlingen und Heimat- vertriebenen
1955 – 1969Abschluss von Anwerbe- abkommen
1973 – 1981 (ca.)Anwerbestopp und Familiennachzug
1989 – 1995 (ca.) 1999 – 2001Fall des Eisernen Vorhangs und Jugoslawienkriege
seit 2010Aufschwung nach Wirtschafts- und Schuldenkrise
Zu- und Fortzüge (Ausland) ab 1950
2016 316.217 Zuzüge
1950 72.461 Zuzüge
2016 218.410 Fortzüge
1950 41.536 Fortzüge
10 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
150.000
120.000
90.000
60.000
30.000
0
Wohnungen
1919 '25 '40 '45 '60 '65 '95 '15'30 '35 '55'50 '70 '75 '90'85'80 2000 '05 '10
Wohnungen mit 1 oder 2 Räumen (2017 16.030 neue Wohnungen) Wohnungen mit 5 oder mehr Räumen (2017 24.092 neue Wohnungen) Wohnungen mit 3 oder 4 Räumen (2017 20.934 neue Wohnungen)
Fertiggestellte Wohnungen in Bayern
Bautätigkeit
Nach der ersten reichsweiten Wohnungszählung am 16. Mai 1918 schloss sich in den 1920er Jahren eine allge-meine Förderung des Wohnungsbaus an, nicht zuletzt auch bedingt durch die prekären Wohnverhältnisse in der Nachkriegszeit. Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus wurde 1958 eingeführt. Durch intensive Bautätigkeit, die zwischen 1970 und 1974 ihren Höhepunkt verzeichnete, konnte das durch Kriegsfolgen bedingte Wohnungsdefizit stark abgebaut werden. Die deutsche Wiedervereinigung sowie die Grenzöffnung in den Osten führten zu einem weiteren Anstieg der Bautätigkeit Anfang der 1990er Jahre. Mit dem Überwinden der Finanzkrise und dem darauf folgenden Aufschwung im Jahr 2010 stieg die Zahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen wieder an.
WACHSENDE BEVÖLKERUNG
1919 10.404 neue Wohnungen
2017 61.056 neue Wohnungen
11100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
Veränderungen in Prozent gegenüber Vorjahr
1951 '60 '65 '95 '15'55 '70 '75 '90'85'80 2000 '05 '10
Wachstumsraten des realen Bruttoinlandprodukts
Bruttoinlandsprodukt
Beeindruckend stabil entwickelte sich die Wirtschaft im Freistaat Bayern. Das Wirtschaftswachstum lag über Jahr-zehnte hinweg fast immer über dem Bundesdurchschnitt. Krisenzeiten konnten im Freistaat besser als im Bund ab-gefedert werden. Nur viermal fiel das Wachstum unter die Null-Prozent-Grenze (1967, 1993, 2003, 2009; Bund sechsmal). Heute (2017) liegt das nominale Bruttoinlandsprodukt Bayerns bei 594,4 Mrd. Euro. Erheblich verlagert haben sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten die Schwerpunkte des Wirtschaftswachstums. Wachstums-motor in den 1950er bis 1970er Jahren war das Produzierende Gewerbe mit mehr als 50 Prozent an der bayerischen Wertschöpfung. Heute nimmt der tertiäre Sektor (darunter vor allem die Dienstleistungen) eine wichtige Rolle mit einem Anteil von 64,8 Prozent an der gesamten bayerischen Wirtschaftsleistung ein. Der Anteil des Produzierenden Gewerbes ist auf 34,4 Prozent zurückgegangen.
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
Bayern 1951 7,6 %
Deutschland 1951 9,7 %
Bayern 2017 2,8 %
Deutschland 2017 2,2 %
Ab 1992 Werte nach Revision 2014
Ergebnisse von 1951 – 1970, 1971 – 1992 und 1992 – 2014 wegen konzeptioneller und definitorischer Unterschiede nicht voll miteinander vergleichbar. 1951 – 1970 in Preisen von 1991, seit 1971 in Preisen des Vorjahres als Kettenindex.
12 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
160
200
180
140
120
100
80
60
40
20
0
Milliarden Euro
1950 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15
Exportland Bayern
Bayern ist in hohem Maße in die Weltwirtschaft eingebunden. Der Export ist ein wichtiges Standbein der baye-rischen Wirtschaft: Seit 1950 sind die bayerischen Ausfuhren fast ununterbrochen gestiegen. Ausnahmen waren das Jahr 1975 als Spätfolge der Ölkrise, die Jahre 1991 und 1993 als Folge der Wiedervereinigung und das Jahr 2009 aufgrund der Finanzkrise. Mit 192 Milliarden Euro im Jahr 2017 war der Export so hoch wie noch nie zuvor in der Geschichte des Freistaates.
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
Entwicklung des Exports seit 1950 und des Imports seit 1970
Ausfuhr 1950 0,4 Mrd. Euro
Ausfuhr 2017 192,1 Mrd. Euro
Einfuhr 1970 6,4 Mrd. Euro
Einfuhr 2017 179,8 Mrd. Euro
13100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
60
50
0
10
20
30
40
Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz in Prozent
1950 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe Bayerns ab 1950
Exportquote
Anhand der Exportquote, definiert als Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, lässt sich die außenwirt-schaftliche Verflechtung einer Region in den internationalen Handel darstellen. Die Exportquote der bayerischen In-dustriebetriebe liegt bei 53,2 Prozent (2017). Damit verdienen die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern von jedem Euro Umsatz rund 53 Cent im Ausland. 1950 waren es noch knapp 6 Pfennig je Deutsche Mark, die am Auslandsgeschäft verdient wurden.
1950 5,9 %
2017 53,2 %
14 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
Wichtige Handelspartner
Bereits in den 1950er Jahren ging ein hoher Anteil bayerischer Exporte in die USA. Wichtige Absatzregion war da-neben Europa, hier vor allem Italien, Österreich, Niederlande und die Schweiz. Heute ist mit China ein neuer Akteur ins Spiel gekommen. Das asiatische Land war im Jahr 2017 der zweitwichtigste Absatz- und Importmarkt für Bayern. Außerdem haben osteuropäische Länder wie Polen und die Tschechische Republik, bedingt durch den Mau-erfall 1989 und ihren EU-Beitritt 2004, an handelspolitischer Bedeutung für Bayern gewonnen. Einflüsse auf das Handelsspektrum könnten in der nahen Zukunft von der Umsetzung angekündigter US-Zölle und den Folgen des Brexit ausgehen.
1957 1.858USA 200 10,8 % Italien 162 8,7 % Österreich 149 8,0 % Niederlande 131 7,1 % Schweiz 130 7,0 % Schweden 107 5,8 % Belgien / Luxemburg 98 5,3 % Großbritannien 91 4,9 % Frankreich 74 4,0 % Norwegen 41 2,2 %
2017 192.110USA 21.499 11,2 %China 16.020 8,3 %Österreich 15.162 7,9 %Großbritannien 13.936 7,3 %Frankreich 13.115 6,8 %Italien 12.654 6,6 %Polen 7.013 3,7 %Tschechische Republik 6.508 3,4 %Niederlande 6.504 3,4 %Spanien 6.245 3,3 %
Ausfuhr in Mio. Euro Prozentualer Anteil an der Gesamtausfuhr
15100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
25
30
35
20
15
10
5
0
Prozent – Anteile an der gesamten Landesausfuhr
Maschinen
Elektro-technische Erzeugnisse
18,3
6,1
1,5 0,71,81,9
0,4
16,7
21,2
17,1
8,6 6,24,2 5,9 4,6 3,7
9,5
31,7
FahrzeugeChemischeErzeugnisse
Eisen- und Metallwaren
TextilienBekleidung
Feinmechanik,Optik, Uhren
Steinzeug-, Ton-, Steingut, Porzellanwaren
Papier, Pappe, Druck-erzeugnisse
Exportschlager 1957 und heute
Die Industrieprodukte Bayerns sind weltweit gefragt, an ihrer Beliebtheit hat sich über die Jahre hinweg wenig ver-ändert. Bei der Ausfuhr Bayerns nach Warengruppen machen die ersten drei Plätze die Maschinen, die elektrotech-nischen Erzeugnisse und die Fahrzeuge unter sich aus. Im Jahr 1957 standen die Maschinen an erster Stelle, mitt-lerweile wurden sie von den Fahrzeugen abgelöst. Textilien, Feinmechanik/Optik/Uhren und Steinzeug-, Ton- und Porzellanerzeugnisse waren im Jahr 1957 noch Top-Ten-Handelsgüter, leisten aber heute keinen wesentlichen Bei-trag mehr zum bayerischen Export.
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
1957 1.858 Mio. € insgesamt
2017 192.110 Mio. € insgesamt
16 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
350
450
400
300
250
200
150
100
50
0
1950 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
Hopfenernte und -ausfuhr in Bayern
Exportbeispiel mit Tradition: Hopfen
Der Hopfen, der ursprünglich aus Böhmen stammt, wurde schon im 9. Jahrhundert in Bayern eingeführt. Heute wird über 83 Prozent der gesamten deutschen Hopfenproduktion in Bayern erzeugt. Die Beschränkung der Bierwürze auf Hopfen im bayerischen Reinheitsgebot von 1516 verlieh seinem Anbau einen ersten Schub. Ab Mitte des 19. Jahr-hunderts weitete sich der Anbau im großen Stil aus. Heute liegen fast 86 Prozent der Hopfenanbaufläche Deutsch-lands in Bayern. Mit 15.510 ha entfallen 97,6 Prozent der bayerischen Anbaufläche auf die Hallertau, die damit z ugleich das größte geschlossene Hopfenanbaugebiet der Welt ist. Entsprechend werden dort mit 36.950 t auch 98 Prozent des bayerischen Hopfens erzeugt. Die restlichen 730 t entfallen im Wesentlichen auf das mittel fränkische Anbaugebiet Spalt.
Erntemenge in 100 t
Exportmenge in 100 t
Anbaufläche in 100 ha
Exporterlös in Mio. €
17100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
35
40
30
25
20
15
10
5
0
2001 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17
Mrd. Euro (2017 vorläufige Ergebnisse)
Volksrepublik China 2,93Italien 2,45Frankreich 2,38Belgien 1,54Japan 1,51Spanien 1,45Republik Korea 1,40Schweiz 0,97
Vereinigtes Königreich 5,58
USA 5,82
Übrige Staaten 10,63
Exportentwicklung von Personenkraftwagen und Wohnmobilen
Exportbeispiel mit Innovation: Kraftfahrzeuge
Bayerische Innovationen haben in der Automobilbranche bereits 1893 wichtige Akzente gesetzt, als Rudolph Diesel in Augsburg seinen selbstzündenden Motor erfunden hat. Heute sind es, neben der stetigen Weiterentwicklung des klassischen Verbrennungsmotors, Themen wie die Elektromobilität oder der Leichtbau, in welchen Bayern eine große Vorreiterrolle spielt. Bayerische Kraftfahrzeuge (inkl. Wohnmobile) sind weltweit gefragt: Zwischen 2001 und 2017 stieg das Exportvolumen um 110 Prozent an; Kraftfahrzeuge führen derzeit die bayerische Exportliste an.
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
2017 36,66 Mrd. €
18 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
140.000
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0.000
-10.000
Geschäftsgründungen oder vollständige Aufgaben
1951 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15
Gründerdynamik
Existenzgründer und junge Unternehmen machen Bayern zum Chancen-und Wachstumsland schlechthin. Bis in die 1970er Jahre bewegte sich die Zahl der Neugründungen von Gewerbebetrieben in Bayern auf einem konstanten, relativ niedrigen Niveau, stieg dann aber bis zum Jahr 2004 mit konjunkturbedingtem Auf und Ab sehr deutlich an. Mit der sich stetig verbessernden Lage am Arbeitsmarkt ging die Zahl der Neugründungen danach wieder leicht zurück. Im Jahr 2017 liegt Bayern dank unternehmerfreundlicher Rahmenbedingungen beim Saldo aus Neugrün-dungen und Schließungen von Gewerbebetrieben mit einem Plus von 9.449 Betrieben an der Spitze der Bundesländer.
LEISTUNGSSTARKE WIRTSCHAFT
1951 40.777 Neugründungen
2017 89.300
1951 27.368 vollständige Aufgaben
2017 79.851
1951 13.409 Saldo
2017 9.449 Saldo
19100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
5
6
4
3
2
1
0
Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (jeweils zum 30. Juni absolut)
1974 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Aufgrund seiner guten Infrastruktur und günstigen Rahmenbedingungen für Unternehmen siedelten sich in Bayern zahlreiche Industriebetriebe an: Seit den 1980er Jahren nicht nur Betriebe aus den klassischen Branchen wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau sondern zunehmend auch aus Zukunftsbranchen wie der Informations- und Kommunikationstechnologie, der Medizin- und Automatisierungstechnik sowie der Luft- und Raumfahrt. Die Folge ist eine Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die seit 1977 um 58,7 Prozent auf über 5,46 Mio. in 2017 angewachsen sind.
2017 5.460.683
1974 3.502.644
DYNAMISCHER ARBEITSMARKT
ab 1999 ist aufgrund rückwirkender Revisionen der Beschäftigungsstatistik, ein neues Meldeverfahren und der Umstellung des IT-Verfahrens, beginnend mit dem 2. Quartal 1999, bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine direkte Vergleichbarkeit mit Ergebnissen aus früherern Jahren nur eingeschränkt möglich.
Ab 1999 neuesMelde- und IT-Verfahren
20 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
500.000
400.000
300.000
200.000
100.000
0
arbeitslose Personen
1918 '19Jan.Dez.
'32'20 '22 '24 '26 '30'28 '34 '36 '38
Arbeitslosigkeit vor dem 2. Weltkrieg
Nach Kriegsende 1918 stieg infolge von Demobilisierung und Demobilmachung die Zahl der Arbeitslosen stark, in-nerhalb eines Monats um 58.691. Die Umrüstung der Kriegs- auf Friedensproduktion und mehrere Millionen Kriegs-heimkehrer konnte das Beschäftigungssystem nicht ohne Weiteres auffangen. Erfreulicherweise ging die Zahl der Arbeitslosen rasch wieder zurück, weil man mit verschiedenen Maßnahmen erfolgreich gegensteuerte: gelenkte Rückführung der Soldaten, Wiedereinstellungspflicht der Kriegsteilnehmer, Arbeitszeitverkürzung (Achtstundentag), Kurzarbeit, Entlassung der im Krieg eingestellten Frauen, Notstandsarbeiten, Rückführung der ausländisch Beschäf-tigten. Nach einem Tiefpunkt im Jahr 1922 stieg die Zahl der Arbeitslosen 1923 sprunghaft an (Ruhrbesetzung und Inflation). Ab 1929 verursachte die Weltwirtschaftskrise Massenarbeitslosigkeit.
Eine einheitliche Erfassung von Arbeitslosen gab es in Deutschland erst ab dem Jahr 1927 mit der Einführung einer Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAV). Die zuvor verwendeten Daten gehen zwar auf amtliche Veröffentlichungen zurück, sind jedoch nur bedingt repräsentativ.
DYNAMISCHER ARBEITSMARKT
84.016Demobilisierung und Demobilmachung nach Kriegsende
Erfolgreiche Maßnahmen z. B. Arbeitszeit- verkürzung
Ruhrbesetzung und Inflation
Welt- wirt- schafts- krise
1918 – 1931 Hauptunterstützungsempfänger (Arbeitslosenversicherung, Krisenfürsorge) / Dezember 1918, Januar 1919 ohne Pfalz / 1919 – 1927 Daten erhoben am 01.01. des Folgejahres ab 1932 Arbeitslose nach Veröffentlichung des Landesarbeitsamts Bayern und der Reichsanstalt für AVAV / 1938 nur bis Juni
21100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
12
15
9
6
3
0
Prozent
1947 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15'50
DYNAMISCHER ARBEITSMARKT
Arbeitslosigkeit nach dem 2. Weltkrieg
Der Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg war für Bayern schwierig. Im Juni 1950 waren rund 360.000 Menschen im Freistaat arbeitslos. Wichtige Ursachen waren die noch zögerlich voranschreitende Industrialisierung sowie die Inte-gration von Heimatvertriebenen. Langsam und schrittweise verbesserte sich die Situation für die arbeitssuchende Bevölkerung. Nur die Jahre 1997 und 2005 ließen die Arbeitslosenzahlen nochmals krisenbedingt in die Höhe schnellen.
1947 9,4 % abhängige zivile Erwerbspersonen
2017 3,6 %1994 6,1 % aller zivilen Erwerbspersonen
2017 3,2 %
abhängige zivile Erwerbspersonen – sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte, Beamte (ohne Soldaten) und Auszubildende alle zivilen Erwerbspersonen – abhängige zivile Erwerbspersonen, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige
22 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
8,0
7,6
7,3
6,2
7,5
9,1
9,0 8,3
7,7
7,7
7,4
6,7
7,8
10,1
9,1 8,7
3,0
3,1
2,9
3,1
3,2
3,5
3,9 2,9
1997 2005 2017
Arbeitslosenquote aller zivilen Erwerbspersonen in Prozent
Nach Regierungsbezirken von 1997 bis 2017
Arbeitslosenquote
Seit dem Jahr 1994 ist Bay-erns Arbeitslosenquote meist die niedrigste im Bundeslän-dervergleich. Im Jahr 2017 lag in 52 der 96 bayerischen Land-kreise und kreisfreien Städte die Arbeits losenquote bereits unter der Vollbeschäftigungs-marke von 3,0 Prozent. Alle Regionen Bayerns profitieren von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Der Ab-stand bei den Arbeitslosen-quoten zwischen dem Regie-rungsbezirk mit der höchsten und der niedrigsten Arbeitslo-senquote liegt bei einem Prozentpunkt.
DYNAMISCHER ARBEITSMARKT
UnterfrankenOberfranken
Mittelfranken
NiederbayernBayern gesamt
Oberbayern
Schwaben
Oberpfalz
23100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Jährliche Inflationsrate (zum Vorjahr) in Prozent (Basis 2010)
1971 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15
DAS AUF UND AB DER PREISE
Inflation
Die Inflationsrate, d. h. die Veränderung des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vor-jahr in Prozent, ist ein zentraler Indikator für den Geldwert. Stark schwankende Energie- und Lebensmittelpreise sorgten in den letzten Jahrzehnten aufgrund globaler wirtschaftlicher Entwicklungen immer wieder dafür, dass auch die gemessene Inflationsrate sehr volatil war. Zuletzt fielen diese Schwankungen aber immer geringer aus. Eine moderate Inflation ist ein Grundpfeiler für Wohlstand und Prosperität in Bayern.
2017 1,7 %
1971 5,3 %
24 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
150
120
90
60
30
0
Preisindizes Bayern (2010=100)
1960 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15'65
Preisindizes
Aufzeichnungen über Preise, wie z. B. für Nahrungsmittel, gehören zu den ältesten Statistiken überhaupt. Sie geben eine Orientierung über die Teuerung. Heute werden dazu nicht mehr absolute Preise für bestimmte Waren, sondern Preisindizes berechnet. Sie dienen der Dokumentation der Preisentwicklung. So lässt sich am Preisindex für flüssige Brennstoffe das „Anziehen“ der Preise mit Beginn der Ölkrise Anfang der 1970er Jahre ablesen. Insgesamt zeigt sich dieser Index im Zeitverlauf recht volatil. Verbraucherpreisindex und Preisindex für Wohngebäude verzeichnen dagegen eine relativ stetige Entwicklung.
Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden 1960 16,1
2017 117,5
Preisindex für flüssige Brennstoffe 1970 10,0
2017 87,5
Verbraucherpreisindex 2017 109,4
1970 32,2
DAS AUF UND AB DER PREISE
25100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
20
15
10
5
0
Durchschnittspreis pro Einheit
1918 '38 '50 '55 '60 '65 '75 '80 '85 '90'70
Schweinefleisch/Kotelett (1 kg) Eier (10 St.)
Roggenbrot (1 kg) Kartoffeln (2,5 kg)
Vollmilch (1 l) Flaschenbier (0,5 l)
1920 kostet 1 kg Schweinefleisch 23,70 Mark
DAS AUF UND AB DER PREISE
Preisentwicklung einzelner Güter
Die stark ansteigenden Preise in den Jahren 1918 bis 1920 weisen auf die Inflation zu dieser Zeit hin. Während die Preise für Schweinefleisch, Roggenbrot und Kartoffeln in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergleichsweise stark stiegen, fiel der Preisanstieg bei Eiern eher gering aus. Milch und Bier sind in diesem Zeitraum durch eine sehr stabile Preisentwicklung mit nur moderater Steigerung charakterisiert.
Mark R-Mark D-Mark
26 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
100 %
Produzierendes Gewerbe Land- und Forstwirtschaft Sonstige Bereiche (u. a. Handel, Dienstleistungen, ...)
1916
80 %
60 %
40 %
20 %
0 %
1925 1939 1950 1957 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 20161946
Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen in Bayern
Entwicklung zum Dienstleistungs- und Technologiestandort
Noch 1950 waren von den damals rund 4,2 Millionen Erwerbstätigen in Bayern gut ein Drittel im Bereich Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. In den 1960er Jahren legte Bayern bei der Industrialisierung deutlich zu. 1970 lag der Anteil der Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe bei 47,2 Prozent. Bayerns Wirtschaft bewältigte die Krisen-situationen Anfang und Ende der 1970er Jahre schneller als dies im Bundesdurchschnitt der Fall war. Der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft vollzog sich nachhaltig: Heute sind mehr als zwei Drittel der Erwerbstätigen im Ter-tiären Sektor (Sonstiger Bereich, u. a. Handel und Dienstleistungen, ...) beschäftigt.
GELUNGENER STRUKTURWANDEL
22,5 %30,9 %
35,4 % 1,7 %
42,2 %
67,4 %
1916, 1925, 1939, 1946, 1950 und 1970 Daten der jeweiligen Volkszählungen / 1957, 1960, 1965, 1975, 1980, 1985, 1990, 1995, 2000, 2005, 2010, 2016 Daten des Mikrozensus
27100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
600
700 Tausend Mio. Hektar
1907
500
400
200
300
100
0
4,0
4,5
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
0
0,5
1,0
1925 1949 1971 1979 1991 1999 2010 20171960 1907 1925 1949 1971 1979 1991 1999 2010 20171960
Landwirtschaftliche Betriebe Landwirtschaftlich genutzte Flächen
Rückgang der Landwirtschaft
Technischer Fortschritt, wirtschaftliche Erfordernisse und nicht zuletzt auch die Abwanderung vieler Menschen aus der arbeitsintensiven Landwirtschaft führten seit 1925 zu einem erheblichen Rückgang der Zahl der landwirtschaft-lichen Betriebe um rund 87 Prozent. Da die landwirtschaftlich genutzte Fläche weniger stark abnahm (rund 26 Pro-zent) resultiert daraus eine deutliche Änderung in der Betriebsstruktur – weniger und größere Betriebe bewirtschaf-ten heute größere Flächen.
GELUNGENER STRUKTURWANDEL
Rückgang um 26,2 %
Rückgang um 86,8 %
669.911 4.239.237
3.127.700
88.610
2010 und 2017 Anzahl der Betriebe einschließlich landwirtschaftlicher Betriebe ohne landwirtschaftlich genutzte Fläche
28 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Wichtige Industrie: Beispiel Maschinen- und Fahrzeugbau
Beschäftigte im Maschinen- und Fahrzeugbau1949
GELUNGENER STRUKTURWANDEL
29100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Fahrzeugbau
12.000
Maschinenbau
Beschäftigte im Maschinen- und Fahrzeugbau2017
GELUNGENER STRUKTURWANDEL
Unterfranken
57.784
Mittelfranken
45.775
Schwaben
78.438
Oberfranken
31.242
Oberpfalz
40.796
Oberbayern
156.003
Niederbayern
54.101
Schon 1949 war der Maschi-nen- und Fahrzeugbau eine wichtige Branche für Bayern, wie die damals aufwendig von Hand vom Statistischen Lan-desamt gestaltete Karte zeigt. Auch im Jahr 2017 (hier nur auf Ebene der Regierungsbe-zirke) spielen die damaligen Zentren eine wichtige Rolle: Hinsichtlich des Umsatz- und Beschäftigungsvolumens ha-ben der Maschinen- und Fahr-zeugbau die größte Relevanz. Sie verzeichnen rund ein Drit-tel der Beschäftigten und 46,7 Prozent der Umsätze der baye-rischen Industrie.
Beschäftige in Bayern 2017 464.139
30 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Internetanschluss 82,6
Handy 92,4
Computer 87,3
Telefon 99,9
Fernsehgerät 93,6
Telefon 12,0
Fernsehgerät 26,0
Computer 20,1
Telefon 98,3
Fernsehgerät 97,4
Ausstattung privater Haushalte mit Informations- und Kommunikationstechnik in Bayern
Digitalisierung: Von der Telegrafie zum Internet
Mitte der 1990er Jahre hat Bayern mit der bundesweit ersten Digitalisierungsinitiative „Bayern Online“ der Digitali-sierung in der Wirtschaft, der Forschung, den Schulen und den privaten Haushalten einen entscheidenden Anstoß gegeben. Dafür wurden Privatisierungserlöse eingesetzt.
GELUNGENER STRUKTURWANDEL
2013
1962 1993
Anzahl in je 100 Haushalten
31100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
250 Tausend
2011
200
150
100
50
0
2012 2013 2014 2015
4,0 Mio. Euro3,53,02,52,01,51,00,5
0
2011 2012 2013 2014 2015
25 Tausend
10
15
20
5
0
2011 2012 2013 2014 2015
120 Mio. Euro
80
60
100
40
20
0
2011 2012 2013 2014 2015
IKT-Warenproduktion IKT-Handel IKT-Dienstleistungen
Tätige Personen Investitionen
Unternehmen Umsatz
Digitalisierung: Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie
Bayern war stets an der Spitze des technischen Fortschritts in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Diese Branche konnte sich gut im Freistaat etablieren. Mittlerweile sind dort 21.701 Unternehmen ansässig und 233.163 Personen tätig.
GELUNGENER STRUKTURWANDEL
32 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
600
500
400
300
200
100
0
700 Tausend umsatzsteuerpflichtige Unternehmen*
1974 '76 '78 '80 '82 '84 '86 '88 '90 '92 '94 '96 '02 '04 '06 '08 '10 '12 '14 '15 '16'98 2000
Breite mittelständische Basis
Mittelstand in Bayern steht für über 600.000 Unternehmen, mehr als 4 Millionen sozialversicherungspflichtige Ar-beitsplätze und fast 200.000 Ausbildungsplätze. Diese beeindruckenden Zahlen sind Ausdruck unternehmerischer Tugenden wie Eigeninitiative, Kreativität, Fleiß und vorbildlichen gesellschaftlichen und sozialen Engagements. Gute Rahmenbedingungen für den bayerischen Mittelstand insgesamt sind daher erste Verpflichtung jeder erfolgreichen Wirtschaftspolitik.
STARKER MITTELSTAND
2016 608.126
1974 283.814
Euroeinführung
Lieferungen und Leistungen (ohne Umsatzsteuer)
bis unter 2 Mio. DM 2 Mio. bis 100 Mio. DM bis unter 1 Mio. Euro 1 Mio. bis 50 Mio. Euro
* Alle Unternehmen mit jährlichen Lieferungen und Leistungen über 12.000 DM (Jahre 1974 – 1978), 20.000 DM (Jahre 1980 – 1988), 25.000 DM (Jahre 1990 – 1994), 32.500 DM (Jahre 1996 – 1999), 16.616 Euro (Jahre 2000 – 2001), 16.620 Euro (Jahr 2002) und ab dem Berichtsjahr 2003 17.500 Euro, die im Statistikjahr monatlich oder vierteljährlich Umsatzsteuer- Voranmeldungen abgegeben haben.
33100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
1100
1000
900
800
400
300
200
100
600
700
500
tätige Personen in Tausend / Umsatz in Mrd. Euro
1959
0
110
100
90
80
40
30
20
10
60
70
50
0
19791968
Unternehmen in Tausend
1984 1993 20152010
im Großhandel tätige Personen Großhandel Unternehmen im Einzelhandel tätige Personen Einzelhandel Unternehmen
Groß- und Einzelhandel
Einzel- und Großhandel in der heutigen Form sind erst mit der industriellen Revolution und der damit einherge-henden Ausdifferenzierung und zunehmenden Spezialisierung der Wirtschaftsbereiche entstanden. Der starke An-stieg der Umsatzzahlen und tätigen Personen im Einzelhandel in den letzten 100 Jahren zeigt den steigenden Wohl-stand der Bevölkerung, der noch stärkere Anstieg der Umsatzzahlen im Großhandel dagegen die immer größer wer-dende, auch internationale Spezialisierung der Unternehmen, die ohne steigenden Warenaustausch nicht möglich wäre. Der Großhandel ist der Umsatzspitzenreiter unter den bayerischen Branchen.
STARKER MITTELSTAND
Umsatz 2015 190 Mrd. €
96 Mrd. €
34 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
1925 1949 1956 1963 1968 1977 1995 2008 2015
Zahl der Unternehmen 1) 191.426 202.064 173.912 147.243 133.446 105.704 101.750 103.857 104.905
Tätige Personen 2) --- 644.029 740.732 800.005 850.734 809.471 1.017.933 813.382 909.421
Tätige Personen je Unternehmen 1) --- 3,2 4,3 5,4 6,4 7,7 10,0 7,8 8,7
Umsatz 3) insg. in Mio. Euro --- 1.874 4.499 9 742 14.510 28.367 67.363 82.803 103.129
Umsatz 3) je tätige Person in Euro --- 2.909 6.074 12.177 17.056 35.044 66.177 101.801 113.400
Handwerk im Wandel der Zeit
Der zunehmende technische Fortschritt im Zuge der Industrialisierung und die Veränderungen durch den Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft stellten das Handwerk vor große Herausforderungen. So bemisst sich die Anzahl der Handwerksunternehmen im Jahr 2015 auf insgesamt 104.905, während es im Jahr 1949 gut 202.000 Handwerks-betriebe gab. Dagegen stieg die Zahl der im Handwerk tätigen Personen um gut 40 Prozent an. Waren 1949 durch-schnittlich 3,2 Personen in einem bayerischen Handwerksbetrieb tätig, sind dies 2015 im Durchschnitt 8,7 Personen je Handwerksunternehmen. 1949 belief sich der Gesamtumsatz des Handwerks in Bayern auf rund 1,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 setzte das Handwerk bereits über 100 Milliarden Euro um. Auch in Zukunft ist das bayerische Handwerk unverzichtbar für eine dynamische Wirtschaft und hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten der jungen Generation.
STARKER MITTELSTAND
1) HWZ 1963 und früher: Betriebe / 2) HWZ 1963 und früher: Beschäftigte / 3) ohne Umsatzsteuer. HWZ 1995 und früher: Umsatz im Vorjahr, Registerauswertungen 2008 und 2015: geschätzte Umsätze bei Organschaftsmitgliedern, jeweils im Berichtsjahr
1949, 1956, 1963, 1968, 1977 und 1995: Ergebnisse der Handwerkszählung (HWZ) / 2008 und 2015: Ergebnisse der Registerauswertung (= Verwaltungsdatenauswertung, Sekundär-statistik) für das Handwerk
35100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
1 Schneider 1 Friseur
3 Bäcker 3 Kraftfahr- zeugtechniker
5 Metzger 5 Tischler
7 Maurer 7 Maurer & Betonbauer
9Maler, Tüncher, Lackierer 9 Zimmerer
2 Schuhmacher 2 Elektrotechniker
4 Schreiner 4 Installateur & Heizungsbauer
6 Schmied 6 Maler & Lackierer
8 Wagen & Karosseriebauer 8 Metallbauer
10 Zimmerer 10 Feinwerk- mechaniker
Gewerbezweige mit den meisten Handwerksunternehmen – TOP 10
Handwerksberufe damals und heute
STARKER MITTELSTAND
Im Zuge des technischen Fort-schritts fielen zahlreiche Hand-werksberufe weg, z. B. Textil- und Bekleidungshandwerke oder Buchbinder, aber auch aus heu-tiger Sicht kurios anmutende Handwerke wie Puppenaugen-einsetzer.
Gleichzeitig profitierte das Hand-werk auch vom technischen Fort-schritt durch die Eroberung von Nischen der Massenproduktion und das Entstehen neuer Hand-werksberufe und Arbeitsinhalte wie z. B. Informationstechniker. Die Tätigkeitsschwerpunkte ver-schoben sich von der Produk-tion hin zu Handel, Wartung und Reparatur und durch die Expan-sion von Handwerksbranchen im Dienstleistungssektor.
1925 2015
1925 Anzahl der Handwerksbetriebe / 2015 nur zulassungspflichtige Unternehmen
36 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
70
100
80
90
60
50
40
30
20
10
0
7
10
8
9
6
5
4
3
2
1
0
1928 '47 '50 '55 '60 '65 '70 '75 '80 '85 '90 '95 2000 '05 '10 '15'37
Millionen Gästeankünfte/-übernachtungen (inkl. Auslandsgäste) Durchschnittl. Aufenthaltsdauer der Gäste in Tagen
KAPITEL
Beliebtes Reiseland
Bayern ist seit jeher ein beliebtes Reiseland. Anfang der 1950er Jahre konnte der Freistaat am Vorkriegsniveau an-knüpfen, da viele zerstörte Betriebe wieder aufgebaut, neue Hotels und Gasthöfe errichtet und beschlagnahmte Be-herbergungsräume freigegeben wurden. Im Jahr 2017 erzielte das Reiseland Bayern einen historischen Gäste- und Übernachtungsrekord: Mehr als 37 Millionen Gäste besuchten den Freistaat und tätigten dabei über 94 Millionen Übernachtungen. Damit gehört Bayern zu den führenden Ganzjahres-Destinationen in Europa und ist das Tourismus-land Nummer 1 in Deutschland.
ATTRAKTIVES BAYERN
Gästeübernachtungen 2017 94,4 Mio.
Aufenthalt 2017 2,5 Tage
Gästeankünfte 2017 37,3 Mio.
37100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
USA 18,6 %
Österreich 12,5 %
Schweiz 10,1 %
Frankreich 9,6 %
Großbritannien / Nordirland 7,7 %
Italien 6,7 %
Belgien-Luxemburg 6,5 %
Niederlande 6,3 %
Schweden 4,2 %
sonstige Länder 17,8 %
USA 9,6 %
Österreich 8,5 %
Schweiz 8,3 %
Niederlande 8,0 %
Italien 6,3 %
Vereinigtes Königreich 5,7 %
China 4,4 %
Arabische Golfstaaten 4,4 %
Übrige EU-Länder 24,1 %
sonstige Länder 20,8 %
Gäste aus Deutschland
79,7 %
Gäste aus dem Ausland
20,3 %
7,2 %92,8 %
Internationale Gäste
Der bescheidene Wohlstand der 1950er Jahre erlaubte wie-der erste Urlaubsreisen. Die meisten Bundesbürger blieben dabei im Lande und reisten auch gerne nach Bayern.
Gäste aus dem Ausland waren hingegen selten: Nur jeder 14. Gast in Bayern kam aus dem Ausland, hauptsächlich aus den USA (z. B. Angehörige der stationierten Soldaten und „In-teressierte“ am Nachkriegs-deutschland). Die Zahl der aus-ländischen Gäste hat sich seit-her mehr als versechsfacht, jeder fünfte Gast kommt 2017 aus dem Ausland. Besonders für Gäste aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und auch weiterhin für die Ver-einigten Staaten von Amerika ist Bayern beliebtestes Reise-ziel.
ATTRAKTIVES BAYERN
Übernachtungen 1953/54
20,6 Mio. Gäste
Übernachtungen 2017
94,4 Mio. Gäste
Beherbergungsbetriebe mit zehn oder mehr Gästebetten (2017 einschl. Campingplätze mit zehn oder mehr Stellplätzen) Fremdenverkehrsjahr 1953/54 (1. Oktober 1953 bis 30. September 1954)
Gäste aus Deutschland Gäste aus dem Ausland
38 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
10
8
6
4
2
0
Umsatz in Mrd. Euro
1980 2015
30.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Anzahl Unternehmen
25.000
1980 2015
300.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Anzahl tätiger Personen
250.000
1980 2015
Gastronomie
Sonstige Gastronomie Getränkegeprägte Gastronomie
(wie Diskotheken, Tanzlokale usw.) Cafes Schankwirtschaften Restaurants, Gaststätten und
Imbissstuben
Beherbergungen
Pensionen Hotels garnis Hotels (ohne Hotels garnis) Sonstige Beherbergungsarten
(wie Ferienhäuser usw.) Gasthöfe
Hotel- und Gastgewerbe
Mit rund 40.000 Unternehmen der Hotellerie und Gastronomie und rund 410.000 tätigen Per-sonen ist das Hotel- und Gastge-werbe das Rückgrat der baye-rischen Tourismuswirtschaft.
Seit den 1980er Jahren hat die Branche einen starken Zuwachs erfahren: Die Zahl der Unterneh-men und tätigen Personen hat sich nahezu verdoppelt. Der Großteil der Leistungen wird von kleinen und mittleren gewerb-lichen Unternehmen erbracht.
ATTRAKTIVES BAYERN
56.600
6.683
1,75 Mrd. €
130.780
10.947
6,94 Mrd. €
78.100
13.771
2,22 Mrd. €
278.828
28.120
9,37 Mrd. €
39100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
100
90
70
80
60
50
40
30
20
10
0
Milliarden Kilowattstunden (kWh)
1925 '30 '40 '45 '60 '65 '95 '10 '15'35 '55'50 '70 '75 '90'85'80 2000 '05
ENERGIE
Erzeugung von Elektrizität in Bayern seit 1925
In den vergangenen 100 Jahren ist der Strombedarf in Bayern stark angestiegen. Hier spiegeln sich die Industriali-sierung, ein erhebliches Wirtschaftswachstum, die zunehmende Bevölkerung und seit dem Jahr 2000 auch die Digitalisierung wider. In der Regel konnte sich Bayern mit Strom weitgehend selbst versorgen. Zur Verfügung stand ein Mix aus fossilen, nuklearen und erneuerbaren Quellen. Die große Konstante in Bayern ist die Wasserkraft, die verlässlich über die Jahrzehnte zur Abdeckung der Grundlast beigetragen hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt zunächst die fossile Erzeugung anzusteigen, dann ab den 1980er Jahren auch die nukleare Erzeugung. Seit 2010 spielen die Photovoltaik, die Windkraft und die Bioenergie eine immer wichtigere Rolle. Inzwischen haben alle erneuerbaren Energien zusammen die Kernkraft als größten Erzeuger abgelöst.
1925 2,05 Mrd. kWh (insg.)
2016 81,53 Mrd. kWh (insg.)
Wasserkraft
Wärmekraft (ohne Kernenergie)
Kernenergie
Wasserkraft / Photovoltaik
40 100 JAHRE BAYERNS WIRTSCHAFT – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
Datenquellen Bayerisches Landesamt für Statistik Seite 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39
Publikationen: Reihen: Statistische Jahrbücher für Bayern, Statistische Berichte, Beiträge zur Statistik Bayerns Kartenwerk: „Das Bayerland und seine lebendigen Kräfte. Ein Kartenwerk.“, 1950
Zugrundeliegende Fachstatistiken:Volkszählungen und Bevölkerungsfortschreibung: Seite 7, 8, 26 Wanderungen: Seite 9Baufertigstellung: Seite 10Außenhandel: Seite 12, 14, 15, 16, 17Verarbeitendes Gewerbe: Seite 13, 29Landwirtschaft: Seite 16, 27Gewerbeanzeigen: Seite 18Preise: Seite 23, 24, 25Mikrozensus: Seite 26Einkommens- und Verbrauchsstichprobe: Seite 30Dienstleistungen/Unternehmensregister: Seite 31Umsatzsteuer: Seite 32Handel: Seite 33Handwerkszählungen: Seite 34, 35Tourismus- und Gastgewerbe: Seite 36, 37, 38 Energie: Seite 39
Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ Seite 11
Bundesagentur für Arbeit Seite 19, 21, 22
Bildnachweis Titelseite: Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg Loewe Technologies GmbH, Kronach © Audi AG
Hintergrundelement: Terpsychore / Matt Cheveralls ©shutterstock (Seite 30/34)
BAYERN | DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung.
Unter Telefon 089 122220 oder per E-Mail unter [email protected] erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internet quellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprech partnern bei der Bayerischen Staats regierung.
Hinweis: Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staats regierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Mona-ten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahl werbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europa wahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbe-sondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdru-cken und Aufkleben von parteipolitischen Informationen oder Werbemitteln. Untersagt ist gleichfalls die Weiter-gabe an Dritte zum Zwecke der Wahl werbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.Die Druckschrift wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts kann dessen ungeachtet nicht übernommen werden.
Herausgeber Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie Prinzregentenstraße 28 / 80538 München / Postanschrift 80525 München Telefon 089 2162-0 / Fax 089 2162-2760 / [email protected]bayern.de www.stmwi.bayern.de (Kosten abhängig vom Netzbetreiber)
Bayerisches Landesamt für Statistik Nürnberger Straße 95 / 90762 FürthTelefon 0911 98208-0 / Fax: 0911 98208 6115 [email protected] www.statistik.bayern.de
Inhalt StMWi – Referat 24 Statistik, Analysen, Wirtschaftsbeobachtung
Gestaltung StMWi – Technisches Büro
Druck Appel & Klinger Druck und Medien GmbH / 96277 SchneckenloheGedruckt auf umweltzertifiziertem Papier (FSC, PEFC oder gleichwertigem Zertifikat)
Stand Juni 2018
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie
www.stmwi.bayern.de
Bayerisches Landesamt für Statistikwww.statistik.bayern.de
100 Jahre Bayerns Wirtschaft – eine ErfolgsgeschichteInhaltVorwort Franz Josef PschiererVorwort Dr. Thomas GößlWachsende BevölkerungBevölkerungsentwicklungDemografischer WandelZuwanderungBautätigkeit
Leistungsstarke WirtschaftBruttoinlandsproduktExportland BayernExportquoteWichtige HandelspartnerExportschlager 1957 und heuteExportbeispiel mit Tradition: HopfenExportbeispiel mit Innovation: KraftfahrzeugeGründerdynamik
Dynamischer ArbeitsmarktSozialversicherungspflichtig BeschäftigteArbeitslosigkeit vor dem 2. WeltkriegArbeitslosigkeit nach dem 2. WeltkriegArbeitslosenquote
Das Auf und Ab der PreiseInflationPreisindizesPreisentwicklung einzelner Güter
Gelungener StrukturwandelEntwicklung zum DienstleistungsundTechnologiestandortRückgang der LandwirtschaftWichtige Industrie: Beispiel MaschinenundFahrzeugbauDigitalisierung: Von der Telegrafie zum InternetDigitalisierung: Unternehmen der InformationsundKommunikationstechnologie
Starker MittelstandBreite mittelständische BasisGroß- und EinzelhandelHandwerk im Wandel der ZeitHandwerksberufe damals und heute
Attraktives BayernBeliebtes ReiselandInternationale GästeHotel- und Gastgewerbe
EnergieErzeugung von Elektrizität in Bayern seit 1925
Impressum