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BAWProfil - Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) 2013-03-18 · Leiter der Bundesanstalt für...

Date post: 11-Jun-2020
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Kompetenz für die Wasserstraßen BAWProfil
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Kompetenz für die WasserstraßenBAWProfil

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Willkommen!

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.

Prof. Dr.-Ing. Christoph Heinzelmann

Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

nach einer über 100-jährigen wissenschaftlichen Tradition

im Dienste des Verkehrswasserbaus steht die Bundesan-

stalt für Wasserbau (BAW) inmitten einer Fülle anspruchs-

voller Aufgaben. Vorläufer der BAW ist die im Jahr 1903 in

Berlin gegründete Königliche Versuchsanstalt für Wasser-

bau und Schiffbau. Heute ist die BAW an den Standorten

in Karlsruhe und Hamburg vertreten.

Als technisch-wissenschaftlicher Dienstleister der Was-

ser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und des

Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwick-

lung steht die BAW in den kommenden Jahren vor großen

Herausforderungen. So werden vor allem die Anforde-

rungen an die Beratungs- und Unterstützungsleistungen

im Verkehrswasserbau mit seinen klassischen Disziplinen

der Bautechnik, der Geotechnik und des binnenlän-

dischen und maritimen Wasserbaus weiter zunehmen.

Angesichts der hohen Erwartungen an die Zuverlässigkeit

des Verkehrssystems Schiff/Wasserstraße stellt sich ins-

besondere die Frage, welche Strategien zu ergreifen sind,

um den künftigen Schiffsverkehr vor dem Hintergrund der

alternden Infrastruktur, gewachsener ökologischer und

wasserwirtschaftlicher Ansprüche und möglicher Ände-

rungen des Abflussregimes als Folge des Klimawandels

sicher, wirtschaftlich und umweltfreundlich zu bewälti-

gen. Neben Sicherheits- und Zuverlässigkeitsaspekten,

Maßnahmen zur Bauwerkserhaltung, Fragen der Quali-

tätssicherung sowie Möglichkeiten der Standardisierung

verkehrswasserbaulicher Lösungen werden hierbei einem

erweiterten Wasserstraßenmanagement, der Bereitstel-

lung aktueller Informationen mittels moderner Telematik-

systeme sowie der Bewertung von Ausbaupotenzialen

unter Berücksichtigung hochgenauer fahrdynamischer

Ergebnisse zentrale Bedeutung zukommen.

Unter dem Motto: „Kompetenz für die Wasserstraßen“ gibt

die vorliegende Broschüre einen komprimierten Überblick

über die BAW mit ihrem weiten Aufgabenspektrum und

den vielfältigen Methoden und Verfahren in der Hand

hoch qualifizierter und engagierter Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter.

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Inhalt

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19 Organisation und Standorte

9 Fachbereiche

4 Aufgaben

BAW-Fachbereiche arbeiten Hand in Hand

Bautechnik

Geotechnik

Wasserbau im Binnenbereich

Wasserbau im Küstenbereich

Verkehrswasserbauliche Zentralbibliothek

Die BAW – Dienstleister der WSV

Starke Nachfrage – große Herausforderungen

Oberstes Ziel: Sicherheit und Ökologie im Gleichgewicht

Beratung und Begutachtung

Basis für innovative Lösungen

Normung

Weiterbildung

Abteilungen

Standorte

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Die Bundeswasserstraßen binden Deutschland an die globalen Wasserströme an.

Quelle: Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)

Wirtschaftsfaktor Bundeswasserstraßen

Die BAW – Dienstleister der WSVDeutschland verfügt über ein wirtschaftlich leistungsfähiges Wasserstraßennetz. Die Transportleistung

der Binnenschifffahrt beträgt rund 62 Milliarden Tonnenkilometer pro Jahr – das entspricht etwa

60 Prozent der Transportleistung der Bahn im Güterfernverkehr. In den deutschen Seehäfen an Nord-

und Ostsee werden jährlich rund 250 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Als zentraler Bestandteil

des europäischen Wasserstraßennetzes haben die deutschen Bundeswasserstraßen eine Gesamtlänge

von 7.300 km. Hinzu kommen die Seewasserstraßen mit einer Fläche von 23.000 km² – ein wichtiger

Wirtschaftsfaktor also.

Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) ist eine

technisch-wissenschaftliche Bundesoberbehörde

im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Wir

sind der zentrale Dienstleister für die Beratung und

Unterstützung des Ministeriums und der Wasser-

und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im

Rahmen ihrer verkehrswasserbaulichen Aufgaben,

insbesondere deren Verantwortung dafür, dass alle

Anlagen und Einrichtungen der Bundeswasserstra-

ßen den Anforderungen von Sicherheit und Ord-

nung genügen.

Wir tragen mit unserer Arbeit wesentlich dazu

bei, dass die Wasserstraßen in Deutschland den

wachsenden verkehrlichen, technischen und öko-

logischen Anforderungen gerecht werden. Wir

verfügen über eine umfassende Kompetenz und

Erfahrung auf dem Gebiet des Verkehrswasser-

baus und sind maßgeblich an der Weiterentwick-

lung dieser Disziplin beteiligt. Aus diesem Grund

genießt die BAW in der nationalen und internatio-

nalen Fachwelt hohes Ansehen.

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[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

Quelle: Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)

Transport auf dem Wasser

Starke Nachfrage – große Herausforderungen Deutschland ist ein Transitland. Um das Güterverkehrsaufkommen hierzulande bewältigen zu

können, sind leistungsfähige Wasserstraßen unverzichtbar. Die Verkehrsprognosen lassen

für die Zukunft eine weiterhin steigende Nachfrage erwarten – die Bedeutung der Wasser-

straßen wird weiter zunehmen.

Umwelt

Ziel: Wasserstraßennutzung im Einklang mit der Umwelt Die Güterschifffahrt ist ein sicheres, wirtschaftliches und umweltfreundliches Transport-

mittel. Sie trägt zur Entlastung des Straßen- und Schienenverkehrs und somit zur Reduktion

der Schadstoffemission bei. Doch Wasserstraßen sind auch ein wichtiger Lebensraum für

Pflanzen und Tiere. Deshalb gilt es, bei Bau, Betrieb und Unterhaltung der Wasserstraßen

Umweltaspekte besonders zu beachten.

Große Containerschiffe stellen neue Herausforderungen an die Gestaltung der Wasserstraßen.

Versuchsstrecke mit naturnah gestaltetem Ufer.

Bei Bau, Betrieb und Unterhaltung der Wasser-

straßen sind insbesondere Aspekte wie Anfor-

derungen der Nutzer, Sicherheit, Wirtschaftlich-

keit und Umweltbelange zu berücksichtigen.

Die weiter zunehmende Verkehrsbelastung

setzt außerdem eine hohe Verfügbarkeit der

Infrastruktur voraus. Beratung und Begutach-

tung, aber auch Forschung und Entwicklung

Fahrende Schiffe erzeugen Wellen und Strö-

mungen, die die Flusssohle und die Ufer belas-

ten. Um Erosionen zu vermeiden und die Stand-

sicherheit der Ufer zu gewährleisten, bedarf es

entsprechender Maßnahmen. Langfristiges Ziel

ist es, die bislang eingesetzten technischen

Ufersicherungen aus Wasserbausteinen mehr

und mehr durch technisch-biologische Alterna-

tiven zu ersetzen. Noch fehlen dafür verlässliche

Bemessungsregeln. Zusammen mit der Bundes-

anstalt für Gewässerkunde (BfG) untersuchen

wir gezielt den Einfluss der Vegetation auf die

Bodenverhältnisse: Welche Bepflanzungen sind

geeignet? Wie wirken sich die Wurzeln auf den

sowie Normungstätigkeiten stellen vor diesem

Hintergrund eine große Herausforderung dar

und erfordern Problemlösungen auf höchstem

Niveau. Mit dem Einsatz innovativer Technolo-

gien tragen wir dazu bei, die Zukunftsfähigkeit

des Systems Schiff/Wasserstraße zu stärken

und auszubauen.

Boden aus? Im Modellversuch werden alle mög-

lichen Belastungsgrößen simuliert. Weitere Un-

tersuchungen an Referenz- und Probestrecken

ergänzen diese Ergebnisse. Dies sowie inter-

nationale Erfahrungen werden in eine künftige

Dimensionierungsgrundlage für technisch-bio-

logische Ufersicherungen einfließen.

Doch nicht nur die Vegetation, auch die Tierwelt

steht im Fokus der Untersuchungen. Denn an

Stauanlagen kommt es nicht nur darauf an, dass

Schiffe passieren können: Gemeinsam mit der

BfG erforschen wir, wie Fische ungehindert die

Stauanlagen der Bundeswasserstraßen über-

winden können.

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Bei Neubaumaßnahmen der WSV beraten und

begutachten wir im Rahmen der Planungen. Wir

entwickeln etwa ein für den Schleusenbetrieb

optimales hydraulisches Füll- und Entleersys-

tem, untersuchen die Bodenmechanik eines

Baugrunds, liefern Empfehlungen für die Grün-

dung der jeweiligen Bauwerke und begutachten

eine Schleusenplanung unter statischen, bau-

stofflichen, hydraulischen und fahrdynamischen

Gesichtspunkten.

Zudem bewerten und beraten wir bei der Sub-

stanzerhaltung bestehender Anlagen und

Einrichtungen. Dazu gehören etwa die ingeni-

eurmäßige Bewertung der ständig wasserbelas-

teten Deckwerke und Dämme, die Zustands-

und Schadensbewertung sowie die Prognose

der Restnutzungsdauer von Bauwerken.

Unsere Gutachten basieren auf modernen, der

Fragestellung angepassten Untersuchungsme-

thoden, auf den Ergebnissen aus vergleichbaren

Projekten sowie auf langjährig gewachsenem

Know-how. Die Gutachten stellen für den Ver-

kehrswasserbau den Stand von Wissenschaft

und Technik dar und werden regelmäßig bei der

Genehmigung von Vorhaben sowie im Rahmen

der öffentlich-rechtlichen Verfahren verwendet.

Optimale Ergebnisse werden unter anderem durch regelmäßige Abstim-mungsgespräche mit den Auftraggebern erzielt.

Beratung und Begutachtung Unsere Kernaufgabe ist die Beratung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in allen

verkehrswasserbaulichen Fragen, insbesondere die Begutachtung von verkehrswasser-

baulichen Anlagen und Einrichtungen der Wasserstraßeninfrastruktur.

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Als Ressortforschungseinrichtung des Bundes

bildet die BAW eine Nahtstelle zwischen der

wissenschaftlichen Grundlagenforschung der

Universitäten und Hochschulen und der praxis-

bezogenen Anwendung in der WSV. In dieser

Funktion pflegen wir eine Vielzahl an Koopera-

tionen mit anderen Forschungseinrichtungen

und Fachinstituten. Unsere wissenschaftlichen

Beschäftigten bearbeiten gleichzeitig konkrete

Projekte und Forschungsvorhaben. Auf diese

Weise ist es möglich, praktische Fragestel-

lungen durch anwendungsbezogene Forschung

unmittelbar zu vertiefen und neue Erkenntnisse

rasch in die Praxis umzusetzen.

Beispielsweise zielt unsere Forschung darauf

ab, die zahlreichen Bauwerke an den Wasser-

straßen (z.  B. rund 290 Wehre, 350 Schiffs-

schleusenanlagen, 1.600 Brücken) optimal zu

warten und zu modernisieren und den Betrieb

und die Unterhaltung der Wasserstraßen effi-

zienter zu gestalten. Wichtig ist auch, mögliche

Auswirkungen des Klimawandels auf die Was-

serstraßen und die Schifffahrt zu erfassen, diese

in künftigen Planungen zu berücksichtigen und

geeignete Anpassungsoptionen zu entwickeln.

Für den Wissenschaftsrat, eines der bedeu-

tendsten wissenschaftspolitischen Beratungs-

gremien in Deutschland, ist die BAW die

wichtigste nationale Beratungs- und Dienstleis-

tungseinrichtung für alle Fragen des Verkehrs-

wasserbaus und unentbehrlich für Planung, Bau

und Betrieb der Bundeswasserstraßen.

Inbetriebnahme des ersten Schlauch- wehres der WSV in Marklendorf an der Aller im Jahre 2006.

Beton zeigt seine Stärke für den Einsatz in Wasserbauwerken (Universalprüfmaschine 600 kN).

[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

NormungNormen – im Sinne von allgemein anerkannten Standards – bilden die Grundlage für eine sichere,

wirtschaftliche und nachhaltige Anwendung der Technik. Das gilt auch für Wasserstraßen.

Zu unseren Kernaufgaben gehört daher, bei der Aktualisierung

und Weiterentwicklung von Normen für den Bau, die Unterhal-

tung und den Betrieb von Wasserstraßen mitzuwirken.

Der Schwerpunkt unserer Normungsarbeit liegt bei jenen

Regelwerken, deren Anwendung sich auf den Verkehrswas-

serbau konzentriert. Dazu gehören etwa die Fortschreibung

von technischen Vertragsbedingungen und von Merkblät-

tern für den Deckwerksbau, die Standsicherheit von Ka-

nalseitendämmen, die Bemessung massiger Bauteile oder

Merkblätter für Materialuntersuchungen.

Auch in zahlreichen nationalen und internationalen Nor-

mungsgremien (DIN, CEN und ISO) und technisch-wissen-

schaftlichen Vereinigungen sind wir aktiv – soweit diese

Normen Bemessungs-, Prüf- und Bauverfahren betreffen,

die für technische Fragestellungen im Verkehrswasserbau

von Bedeutung sind.

Ein wertvolles Ergebnis des intensiven Erfahrungsaus-

tausches: Die informelle Bildung von globalen Netzwerken

aus zahlreichen Fachleuten ist eine beständige Quelle für

fachliche Diskussionen und Informationen.

Forschung und Entwicklung

Basis für innovative LösungenForschung und Entwicklung bilden ein wichtiges Standbein für die wissenschaftsbasierten Dienstleistungen der BAW.

Innovative Technologien, Mobilität, Sicherheit und Schutz sowie Nachhaltigkeit – darunter lassen sich unsere

Forschungsthemen subsumieren.

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Mit unseren Fachkolloquien bieten wir ein at-

traktives Angebot für Wissenschaft und Pra-

xis. Hier kommen Experten aus Verwaltung,

Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Wir

schaffen damit eine zentrale Plattform für eine

fundierte und sachliche Diskussion zu allen

Fragen des Verkehrswasserbaus. Die Ingeni-

eurkammern in Deutschland erkennen die Kol-

loquien der BAW wegen ihrer hohen Qualität

als Fortbildungsveranstaltungen an.

Durch gezielte Einführungsschulungen berei-

ten wir Neuerungen in der technischen Praxis

Seminare vermitteln neueste Erkenntnisse im Verkehrswasserbau und geben Gelegen-

heit zum fachlichen Austausch.

der Bundeswasserstraßen vor und begleiten

sie. Mit einer Vielzahl von Lehraufträgen an

Universitäten und Hochschulen sind wir aktiv

an der fachlichen Ausbildung des Ingenieur-

nachwuchses für die Bundeswasserstraßen

beteiligt.

Veröffentlichungen in Fachzeitschriften sowie

Vorträge auf nationalen und internationalen

Fachkongressen bilden ein weiteres wichtiges

Standbein für unseren Wissenstransfer.

WissenstransferUm die Beschäftigten in der WSV noch besser zu qualifizieren, bieten wir regelmäßige Aus-

und Fortbildungsmaßnahmen an. Fachbezogene Kolloquien und Aussprachetage sowie

Seminare stellen die Vermittlung neuester Erkenntnisse im Verkehrswasserbau sicher,

geben anwendungsbezogene Hilfestellungen bei aktuell anstehenden Problemen und

dienen dem Erfahrungsaustausch.

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Vielfältige Kompetenzen

BAW-Fachbereiche arbeiten Hand in HandEine unserer besonderen Stärken ist die ganzheitliche Bearbeitung von Fragestellungen im

Verkehrswasserbau. Dadurch stellen wir sicher, dass die Lösungen sämtliche technischen

Aspekte umfassend berücksichtigen.

Bei der BAW arbeiten folgende Fachbereiche

Hand in Hand:

• Bautechnik

• Geotechnik

• Wasserbau im Binnenbereich

• Wasserbau im Küstenbereich

• Schiffstechnik

So ist zum Beispiel bei der Planung einer

Schleuse eine Vielzahl von Faktoren zu be-

rücksichtigen und zwischen den Disziplinen

abzustimmen: die Wahl eines zweckmäßigen

Füll- und Entleersystems sowie dessen hydrau-

lische und bauliche Optimierung, die sichere

Einbindung des Bauwerkes in den Untergrund,

dessen Auswirkungen auf die Grundwasser-

stände, die effiziente statische Konstruktion,

die Verwendung sachgerechter Baustoffe so-

wie die stahlwasserbauliche Ausstattung und

auch die architektonische Gestaltung.

Nur ein starkes Team kann derart komplexe

Aufgaben lösen. Indem wir alle fachlich rele-

vanten Teildisziplinen einbinden, bilden wir ein

einmaliges Kompetenznetzwerk für den Ver-

kehrswasserbau.

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Über-

sicht über die Aufgabenschwerpunkte der ein-

zelnen Fachbereiche, die als Abteilungen der

BAW organisiert sind.

Sichere und wirtschaftliche Lösungen für Großprojekte

erfordern exzellente Planung.

[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

10

Wasserbauwerke wie Schleusen, Schiffshebewerke, Wehre, Düker

oder Brücken müssen robuste, zuverlässige und nachhaltig nutzbare

Infrastruktur-Einrichtungen im deutschen Wasserstraßennetz sein –

ihr Wert einschließlich ihrer Ausstattung beträgt derzeit rund 17 Mil-

liarden Euro. Um sie herzustellen und zu erhalten, bedarf es fachwis-

senschaftlicher Analysen, Untersuchungen und Beratungen unter

bautechnischen und wasserbauspezifischen Aspekten.

Bautechnik

Sichere Bauwerke an Deutschlands Wasserstraßen

11

[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

Die Aufgabenschwerpunkte der

Abteilung Bautechnik sind:

• Beratung der WSV hinsichtlich statischer,

konstruktiver, baustoffspezifischer und ge-

stalterischer Fragestellungen an Wasser-

bauwerken und ihren stahlwasserbaulichen

Ausrüstungen – so etwa Schleusentore oder

Wehrverschlüsse

• Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen

und technischen Lösungen für Aufgaben mit

besonderer sicherheitstechnischer Bedeu-

tung und für einen zuverlässigen und wirt-

schaftlichen Betrieb der Anlagen

Daraus ergeben sich die fachwissen-

schaftlichen Aufgabenstellungen:

• Nachweise der Tragwerkssicherheit, der

Gebrauchstauglichkeit und der Dauerhaftig-

keit massiver Wasserbauwerke sowie ihrer

stahlwasserbaulichen Einrichtungen

• Ermittlung von wasserbauspezifischen Ein-

wirkungen und Schadensmechanismen

• Untersuchungen zum Korrosionsschutz

von Stahlbrücken und Stahlwasserbauten

• Begutachtung von Technologien und Quali-

tätssicherung von Bauprodukten, die für die

speziellen Beanspruchungen im Verkehrs-

wasserbau dauerhaft geeignet sind

• Gestaltungsentwürfe für ansprechende,

in den Landschaftsraum eingebundene

Ingenieurbauwerke im Verkehrswasserbau

Spannungs- und Verformungsanalyse für einen massiven Schleusenquer-schnitt mittels FEM.

Bautechnische Beratung bei der Instandsetzung der Schleuse Heidelberg (Neckar).

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Geotechnik

Von Grund auf sicherWasser ist ständig in Bewegung. Strömungen, Schwingungen oder

Materialumlagerungen beeinflussen auch Wasserbauwerke und deren

Gründungen, welche dadurch besonderen Belastungen ausgesetzt

sind. Umso wichtiger ist es, durch genaue Untersuchungen und

daraus resultierenden Erkenntnissen Konzepte zu Langlebigkeit und

Belastbarkeit der Bauwerke zu entwickeln.

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[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

Modell eines mit grün gefärbtem Wasser durchströmten Damms, bei dem ein Auflastfilter am Dammfuß eine Erosion des Dammmaterials verhindert.

Ermittlung der Durchlässigkeit von Böden, um die Aus-wirkungen von Baumaßnahmen auf das Grundwasser zu beurteilen.

Im Verkehrswasserbau ergeben sich aus den Wech-

selwirkungen von Wasser, Baugrund und Bauwerk

spezifische geotechnische Fragestellungen. Die Auf-

gabenschwerpunkte der Abteilung Geotechnik sind:

• Untersuchung und Beurteilung des Untergrundes und

der Grundwasserverhältnisse für Baumaßnahmen

des Verkehrswasserbaus

• Beurteilung der gegenseitigen Beeinflussung von

Oberflächenwasser, Baugrund, Bauwerk und Grund-

wasser

• Beurteilung von Standsicherheit und Gebrauchs-

tauglichkeit der Gründungen von Wasserbauwerken

(etwa Schleusen oder Wehre) wie auch gedichteter

oder durchströmter Erdbauwerke (etwa Kanalseiten-

dämme) und der Auskleidungen von Wasserstraßen

(Deckwerke, Spundwände)

• Beurteilung von dynamischen Belastungen des Bau-

grunds sowohl im Hinblick auf die Standsicherheit

und Gebrauchstauglichkeit von Bauwerken wie auch

auf die Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen

von Mensch und Tier (so etwa durch Rammerschütte-

rungen, Sprengungen und Verkehrsbelastungen)

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Wasserbau im Binnenbereich

Wasserstraßen: Verkehrsweg und LebensraumDeutschland ist durchzogen von zahlreichen Fluss- und Kanalstrecken.

Miteinander bilden sie ein komplexes Netz an Binnenwasserstraßen,

das im nationalen und internationalen Güterverkehr eine wichtige

Rolle spielt. Die Leistungsfähigkeit dieses Wasserstraßennetzes gilt

es zu erhalten und zu steigern: durch qualifizierenden Substanzerhalt,

maßvolle und naturverträgliche Optimierung sowie Rationalisierung

des Betriebs.

15

[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

Flussbauliche Maßnahmen zur Verbesserung

der Schiffbarkeit werden so geplant, dass sie

das hydraulische und morphologische System

flussbezogen und unter Berücksichtigung

der verkehrlichen Anforderungen optimieren.

Besonderen Wert legen wir darauf, Eingriffe in

die Umwelt zu vermeiden bzw. zu minimieren

und das Hochwasserschutzniveau nicht zu sen-

ken. Hierzu konzipieren wir die baulichen und

betrieblichen Maßnahmen so, dass sie sowohl

hinsichtlich der Strömung, der Sedimentbewe-

gung und der Fahrdynamik die gewünschten

kurz- und langfristigen Effekte erzeugen.

Dies betrifft unter anderem die Abmessungen

und die Lage der Fahrrinne, die geometrische

Gestaltung von Regelungsbauwerken und

die Herstellung einer dynamischen Sohlen-

stabilität ebenso wie die Betriebsoptimierung

künstlicher und staugeregelter Wasserstraßen

(so etwa die Automatisierungskonzeption für

Stauhaltungsketten). Die Lösungen zur Verbes-

serung der Flussregelung und der Geschiebe-

bewirtschaftung erarbeiten wir unter Beach-

tung der Anforderungen aus Schifffahrt, Was-

serwirtschaft und Ökologie.

Die Aufgabenschwerpunkte der Abteilung

Wasserbau im Binnenbereich sind:

• Wasserbauliche Systemanalyse im Hinblick

auf abiotische Prozesse aus Hydro- und Mor-

phodynamik

• Hydraulik verkehrswasserbaulicher Anlagen

• Betrieb und optimierte Bewirtschaftung

von Stauhaltungsketten und Kanälen

• Wechselwirkung zwischen Schiff und

Wasserstraße einschließlich Dimensio-

nierung der Fahrrinnen unter Beachtung

der sich ändernden Anforderungen an

das Verkehrssystem

Mittels einer numerischen Strömungssi-mulation werden an einem Drucksegment die dynamischen Kräfte ermittelt.

Naturversuch zu schiffsinduzierten Belastungen auf Ufer und Sohle.

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Wasserbau im Küstenbereich

Meeresnahe Schifffahrt verantwortlich gestaltenKüstenzonen sind empfindliche Lebensräume, die es zu schützen

gilt. Besonders die Gebiete in Meeresnähe sind durch Überflutungen,

aber auch durch Uferrückgang und Landverlust, gefährdet. Für die

Gestaltung der Seeschifffahrtsstraßen sind diese Gebiete daher eine

Herausforderung: Zum einen leisten wir einen Beitrag, dass diese

für die Schifffahrt so nutzbar wie möglich bleiben, zum anderen gilt

es, die Umwelt zu schützen und vielfältige andere Nutzungen an der

Küste zu berücksichtigen.

17

[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

Die deutschen Seeschifffahrtsstraßen liegen überwie-

gend in den natürlichen Mündungssystemen der Nord-

und Ostseeküste. Diese sind mit ihren Brackwasserzonen,

Flachwasser- und Wattgebieten besonders schützens-

werte Lebensräume. Bei den Maßnahmen zum Ausbau

und zur Erhaltung der Fahrrinnen, zur Flussregelung

durch Strombau und durch das Umlagern großer Sedi-

mentmengen können daher Ansprüche von Umwelt- und

Naturschutz, Schifffahrt, Fischerei sowie Freizeit- und

Erholungsfaktoren der Region miteinander in Konflikte

geraten. In diesem Spannungsfeld tragfähige Lösungen

zu finden, ist wesentliches Anliegen der BAW. Maßnah-

men des Verkehrswasserbaus an der Küste sind seit Jahr-

zehnten insbesondere auf die Größenentwicklung der

Seeschiffe und damit auf die Anpassung der nautischen

Randbedingungen – wie etwa Fahrrinnentiefe, Fahrrinnen-

breite, Reede, Wendekreis oder die Hafenzufahrt – ausge-

richtet. Sie müssen im Hinblick auf ihre Erheblichkeit und

Nachhaltigkeit im Rahmen umfassender wasserbaulicher

Systemanalysen untersucht werden.

Die Aufgabenschwerpunkte der Abteilung Wasserbau

im Küstenbereich sind:

• Durchführung wasserbaulicher Systemanalysen und

Begutachtungen für Ausbaumaßnahmen

• Entwicklung von Strombaukonzeptionen zur Sicherung

und Weiterentwicklung des Seeverkehrs

• Untersuchungen zur effektiven Befahrbarkeit der See-

schifffahrtsstraßen

• Optimieren des Sedimentmanagements

• Grundsatzuntersuchungen zu den Ausbaupotenzialen

der Seeschifffahrtsstraßen

• Grundsatzuntersuchungen zur langfristigen Entwicklung

des Lebensraums „Tideästuar“ der durch die Gezeiten

erweiterten Flussmündungen

Die Abteilung erbringt auch Leistungen für Schiffbau und Schiffstechnik:

• Beratung der WSV und des BMVBS sowie anderer Bun-

desressorts in allen Fragen der Planung und Entwicklung

von Wasserfahrzeugen inklusive Planungs- und Ausfüh-

rungsgrundlagen für deren Neu- und Umbau

• Bauüberwachung von Schiffsneubauten des Bundes, wie

etwa Spezialschiffe für die Schadstoffunfallbekämpfung,

Vermessungsschiffe, Forschungsschiffe oder Fischerei-

schutzschiffe und Patrouillenboote

18

Verkehrswasserbauliche Zentralbibliothek

Vom historischen Bild bis zum aktuellen Projekt: Infopool BAWDie BAW blickt auf über sechs Jahrzehnte intensiver Facharbeit für die Bundeswasserstraßen zurück.

Dabei ist ein einmaliges fachliches Verständnis und Wissen über den Verkehrsträger entstanden, und

täglich gewinnen wir neue Erkenntnisse in unseren Fachbereichen hinzu. Um den Verkehrswasserbau

weiter voranzubringen, ist ein offener Informationsaustausch von großer Bedeutung. Dazu leisten wir

unseren Beitrag. Die BAW stellt Fachleuten, Medien und breiter Öffentlichkeit ein umfangreiches Infor-

mationsangebot zur Verfügung.

BAW online

Qualität und Aktualität: Der Inter-

netauftritt der BAW macht es Nut-

zern leicht, sich über Aufgaben und

Aktivitäten zu informieren. Egal ob

Fachpublikum, Medien oder breite

Öffentlichkeit: Die klar strukturierte

Navigation führt schnell zum Ziel –

von der allgemeinen bis zur detail-

lierten Information.

www.baw.de

Portal der Verkehrwasserbau-

lichen Zentralbibliothek

Gebündeltes Wasserbauwissen

für Experten: Die Literaturbestän-

de der Verkehrswasserbaulichen

Zentralbibliothek (VZB) sind in vie-

len Bereichen auch öffentlich zu-

gänglich. Möglich ist dies durch ein

modernes elektronisches Fach-

portal. Dort steht eine Vielzahl

von aktuellen Fachpublikationen

digital zur Verfügung. Sämtliche

Angebote der VZB sind kostenfrei

nutzbar.

http://vzb.baw.de/

Historisches Bildarchiv

Lebendige Geschichte: Die großen

Wasserwege prägen die deutsche

Kulturlandschaft nachhaltig. Die

großen Ströme gehören in der Vor-

stellung der Menschen untrennbar

zum Bild Deutschlands. Mit dem

historischen Bildarchiv der Bun-

deswasserstraßen erschließt die

BAW Bildbestände für eine fach-

bezogene sowie wissenschaftliche

Nutzung und macht sie gleichzeitig

über das Portal der Verkehrswas-

serbaulichen Zentralbi bliothek der

Öffentlichkeit zugänglich.

http://vzb.baw.de/bildarchiv.php

Aktuell und umfassend – das Informationsangebot auf www.baw.de

Kuratorium für Forschung im

Küsteningenieurwesen

Kompetenznetzwerk für die Küste:

Im KFKI koordinieren Verwaltungen

des Bundes und der Länder ihre

Forschungsaktivitäten im Küsten-

ingenieurwesen. Schwerpunkt ist

die Erforschung und Prognose von

Naturvorgängen und die Analyse

ihrer Auswirkungen auf die Küsten.

Im KFKI als großem Wissenszen-

trum werden sämtliche Ergebnisse

und Erkenntnisse gebündelt. Die

BAW ist Träger der Geschäftsstelle

des KFKI und unterstützt seine Ar-

beit fachlich und organisatorisch.

www.kfki.de

19

Die BAW –

Organisation und StandorteJede Abteilung der BAW versteht sich als Dienstleister für ihren Auftraggeber.

Jede Abteilung wirkt auf ihren Kompetenzfeldern daran mit, dass die Aufgaben der

BAW ganzheitlich und nachhaltig wahrgenommen werden — in Karlsruhe und Ham-

burg. An diesen beiden Standorten sind insgesamt rund 400 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter tätig.

Leiter

Abteilung Bautechnik

Abteilung Geotechnik

Abteilung Wasserbauim Binnenbereich

Abteilung Wasserbau im Küstenbereich

Abteilung Zentraler Service

B1 Massivbau

B2 Stahlbau / Korrosionsschutz

B3 Baustoffe

B4 Konstruktive Gestaltung

G1 Baugrunderkundung

G2 Grundbau

G3 Grundwasser

G4 Erdbau und Uferschutz

G5Baugrunddynamik

W1 Flusssysteme I

W2 Flusssysteme II

W3 Wasserbauwerke

W4 Schiff/WasserstraßeNaturuntersuchungen

Projektgruppe Mehrdimensionale Feststofftransport- modellierung

K1 Geotechnik Nord

K2 Ästuarsysteme I

K3 Ästuarsysteme II

K4 Wasserfahrzeuge

Z1 Verwaltung

Z2 Technischer Support

Z3 IT-Support

Kuratorium für Forschung im Küsteningenieurwesen

Zentraler Service Dienststelle Hamburg

So finden Sie uns

Hauptsitz Karlsruhe

Kußmaulstr. 17

76187 Karlsruhe

Tel.: 0721 9726-0

Fax: 0721 9726-4540

E-Mail: [email protected]

www.baw.de

Dienststelle Hamburg

Wedeler Landstr. 157

22559 Hamburg

Tel.: 040 81908-0

Fax: 040 81908-373

E-Mail: [email protected]

www.baw.de

[ AUFGABEN ] [ FACHBEREICHE ] [ ORGANISATION UND STANDORTE ]

Die Anfahrtsbeschreibungen finden Sie online unter www.baw.de

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Kußmaulstraße 17 · 76187 Karlsruhe

Tel.: 0721 9726-0 · Fax: 0721 9726-45 40

www.baw.de

Wedeler Landstraße 157 · 22559 Hamburg

Tel.: 040 81908-0 · Fax: 040 81908-373 08

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