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Bauweise/Dramaturgie DRAMATISCHER TEXTE: dominante Strukturen, konstituierende Elemente Figuren/...

Date post: 05-Apr-2015
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Bauweise/Dramaturgie DRAMATISCHER TEXTE: dominante Strukturen, konstituierende Elemente Figuren/ Personen/ Konstellation Raum/Ort Zeit- struk tur Handlung/ Situation Figurenrede/Dialog/Sprac Haupttext/Nebentext Konflikte Zeichen Theatersemiotik P L U R I M E D I A L I T Ä T
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Page 1: Bauweise/Dramaturgie DRAMATISCHER TEXTE: dominante Strukturen, konstituierende Elemente Figuren/ Personen/ Konstellation Raum/Ort Zeit- struktur Handlung

Bauweise/DramaturgieDRAMATISCHER TEXTE:

dominante Strukturen,konstituierende Elemente

Figuren/Personen/Konstellation

Raum/Ort

Zeit-struktur

Handlung/Situation

Figurenrede/Dialog/SpracheHaupttext/Nebentext

Konflikte

Zeichen

Theatersemiotik

P L U R I M E D I A L I T Ä T

Page 2: Bauweise/Dramaturgie DRAMATISCHER TEXTE: dominante Strukturen, konstituierende Elemente Figuren/ Personen/ Konstellation Raum/Ort Zeit- struktur Handlung

Befreiung von Ideologien, von einem AbsolutheitsdruckFehlen einer Zentralperspektive

Text und Bühne sind nicht mehr dazu da, die Welt zu erklären, mit der einen Lehre

Stattdessen zeigen die Texte die Welt, wie sie durch den Autor wahrgenommen wird, sie zeigen ein Bewusstsein vom Zustand der Welt

Lösungen kommen, wenn überhaupt, nur als Alternativen vorEs fehlt der individuelle Held, der Macher, der den Überblick über ein

Ganzes besitztProzesse sind nicht mehr bestimm – und lenkbar

Es sind keine linearen Geschichten mehr erzählbarEs geht um Situationen, um Momentaufnahmen, um Clips, sowohl von

äußeren als auch von inneren Zuständen

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Schwinden der Prinzipien von Narration und Figuration und der Ordnung einer Fabel, Verselbstständigung von Sprache (Thomas Bernhard, Werner Schwab), Schwinden, ja Umschiffung des Konflikts, daraus folgt: Lösungen werden als Horrorszenarien abgelehnt. Stattdessen arbeitet man mit Sprachflächen ohne mimetische Dimension, mit parallel und verschränkt geführten Monologen, Sprechtexte sind nicht mehr situativ eingebunden, Sprecher sind entindividualisiert, selbst ein A oder B bedeutet schon viel, Michel Foucaults berühmter letzter Satz seiner Archäologie des Denkens „Die Ordnung der Dinge“ ist auf den Brettern, die die Welt bedeuten, angekommen: „Dann kann man sehr wohl wetten, dass der Mensch verschwindet wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand.

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Weitere Grenzen, die gefallen sind, sind die zur epischen Literatur, aber auch zur Musik, hier vor allem zur Popkultur. Linearität und Zentralperspektive sind aufgehoben, stattdessen überall simultanes und multiperspektivisches Erzählen, zwischen Textsorten wird hin- und hergependelt, Figurentexte brechen, halten inne, um zu reflektieren, aber auch um das Stück voranzutreiben, im Sinne eines epischen Erzählens, werden zu reinen Sprechtexten, Identifikation und Distanz sind im Text angelegt, Zeit- und Realitätsebenen vermischen sich, neue Räume und Erfahrungen werden so im Medium Theater möglich. Fragmentarisierung, Collage, Montage sind Begriffe, mit denen man die Technik des Schreibens, die hinter diesen Textkompositionen steht, näher beschreiben kann

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methodisch/didaktische Zugänge

zu dramatischen Texten

analytisch

theatral/rezeptiv

handlungsorientiert

produktionsorientierttextproduktiv

Entwicklung von dramendidaktischen Bausteinen

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Dramatische Texte vermitteln ihre Informationen im Zuge der szenischen Realisierung auf der Bühne in der Regel visuell und akustisch. Neben der Sprache im Allgemeinen werden diese Informationen aber auch auf anderem Weg übermittelt. Der dramatische Text nutzt dabei eine Vielzahl verschiedener Codes und Kanäle.Fasst man den dramatischen Text auf Grund seiner Plurimedialtät als synästhetischen Text auf, so lassen sich die die Eigenschaft der Synästhesie konstituierenden Sinneskomponenten wie folgt darstellen.

                                                                                                                                                         Stellt man daher die Frage nach der Aussage eines dramatischen Textes, muss man das aufeinander bezogene Gesamtgefüge berücksichtigen, das den "dramatischen Text als System interdependenter Strukturelemente zum Superzeichen" macht. ((Pfister 1977, S.26)

     

   

  

 

Dramatische Texte vermitteln ihre Informationen im Zuge der szenischen Realisierung auf der Bühne in der Regel visuell und akustisch. Neben der Sprache im Allgemeinen werden diese Informationen aber auch auf anderem Weg übermittelt. Der dramatische Text nutzt dabei eine Vielzahl verschiedener Codes und Kanäle.Fasst man den dramatischen Text auf Grund seiner Plurimedialtät als synästhetischen Text auf, so lassen sich die die Eigenschaft der Synästhesie konstituierenden Sinneskomponenten wie folgt darstellen.

                                                                                                                                                         Stellt man daher die Frage nach der Aussage eines dramatischen Textes, muss man das aufeinander bezogene Gesamtgefüge berücksichtigen, das den "dramatischen Text als System interdependenter Strukturelemente zum Superzeichen" macht. ((Pfister 1977, S.26)

     

   

  

 

Dramatische Texte vermitteln ihre Informationen im Zuge der szenischen Realisierung auf der Bühne in der Regel visuell und akustisch. Neben der Sprache im Allgemeinen werden diese Informationen aber auch auf anderem Weg übermittelt. Der dramatische Text nutzt dabei eine Vielzahl verschiedener Codes und Kanäle.Fasst man den dramatischen Text auf Grund seiner Plurimedialtät als synästhetischen Text auf, so lassen sich die die Eigenschaft der Synästhesie konstituierenden Sinneskomponenten wie folgt darstellen.

                                                                                                                                                         Stellt man daher die Frage nach der Aussage eines dramatischen Textes, muss man das aufeinander bezogene Gesamtgefüge berücksichtigen, das den "dramatischen Text als System interdependenter Strukturelemente zum Superzeichen" macht. ((Pfister 1977, S.26)

     

   

  

 

Plurimedialität

Text (Haupttext und Nebentext) als Partitur

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Sprachlich fixiertes

Textsubstrat

Szenische Bühnen-

realisierung

Szenisch-realisierter Text

Partiturcharakter des

dramatischen Textes

+

Dramatischer Text

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Der dramatische Text nutzt dabei eine Vielzahl verschiedener Codes und Kanäle.> synästhetischer Text

                                                                                    

Page 9: Bauweise/Dramaturgie DRAMATISCHER TEXTE: dominante Strukturen, konstituierende Elemente Figuren/ Personen/ Konstellation Raum/Ort Zeit- struktur Handlung

visuelle

und

akustische Informationen

verbal/nonverbal

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Theatersemiotik

Zeichen auf der Bühne

Hyperzeichen

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Dramenhandlung

analytisches Drama

Zieldrama/synthetisches Drama

 

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Formentypen des Dramas/Dramenhandlung:

-geschlossenes Drama

-offenes Drama

-episches Drama-Stationendrama-postdramatisches Drama-Erzähltheater

-analytisches Drama-synthetisches Drama

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Gattungen des Dramas:

-Tragödie

-Komödie

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Griechische Tragödie Aischylos, Sophokles noch keine Tragik im späteren Sinne unbedingt nötig Klassische TragödieWichtige Prinzipien:

Stilreinheit ( = Einhaltung der drei Einheiten) Stiltrennung ( = keine Vermischung mit komischen Elementen)

schließt an römische (Seneca) und griechische Tragödie an Beispiele: 

römischem Vorbild folgend: Dramen des Barock, z.B. Andreas Gryphius, Gottsched "Sterbender Cato" (1732) griechischem Vorbild folgend: Schiller, Die Braut von Messina (1803), Kleist, Penthesilea (1806/07), Hauptmann, Atridentetralogie (1940/44)

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Gemischte TragödiePrinzip der Stilmischung

Tragisches mit Komischen Staataktionen mit Szenen aus dem Volk Ablehnung der Einheiten des Orts und der Zeit Vers- und Prosasprache verbunden

schließt an Volksdramatik, bes. an Shakespeare an Beispiele: Goethe, Goetz von Berlichingen (1773), Büchner: Dantons Tod (1835), Woyzeck (1836) Historisches Ideendramatragischer Konflikt zwischen menschlicher Entscheidungsfreiheit und geschichtlichem Zwang Verbindung von antikem Schicksalsgedanken mit geschichtlichem Stoff Beispiele: Schillers ethische Entscheidungsdramen Don Carlos (1787), Wallensteins Tod (1800), Maria Stuart (1801) Bürgerliches TrauerspielTragisches spielt sich in der bürgerlichen Sphäre ab Übergang von der gehobenen und gebundenen Rede zur Prosa (Prosatragödie) Beispiele: Lessing, Miß Sara Sampson (1755), Emilia Galotti (1772); etwas sozialkritischer: Lenz, Die Kindesmörderin, Die Soldaten; Schiller: Kabale und Liebe (1784)

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Soziales DramaEntlarvung der Scheinheiligkeit der bürgerlichen Welt Vorläufer: Büchner, Woyzeck (1836); dann: Gerhart Hauptmann, Vor Sonnenaufgang (1889), Die Weber (1892)

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Theorie des Dramas:

-Aristoteles

-Lessing

-Brecht

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Die Tragödienform ist auf der Basis des mimetischen Prinzips an die so genannten drei Einheiten gebunden:Einheit der Zeit

Einheit des Ortes

Einheit der Handlung (Ganzheit)

Weitere Strukturmerkmale :Ständeklausel (Nachahmung "edler" Handlungen der politisch-sozialen Elite, deren Mitglieder bedeutende und existentielle Probleme übersehenund in grundlegenden Wertekonflikten stehen können) Fallhöhe ("Sturz" des tragischen Helden aus sozial hochrangiger Stellung als Voraussetzung der tragischen Wirkung) Unverdientheitsklausel (nur unerwartete und unverdiente Schicksalsschläge eignen sich für die tragische Wirkung)

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Episches Theater nach Bertolt Brecht

Epik/epischSeit 1925 entwickelte Dramen- und Theaterform

Offenes DramaLehrhafte Tendenzen

Weltanschauungstheater

Über eine nichtaristotelische DramatikKleines Organon für das Theater

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Handlung wird:

-relativiert-unterbrochen-distanziert/verfremdet-kommentiert-fortgesetzt

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Bühnenbild und Bühnenbau:

-wird parallel zu den Proben erstellt-das Nötigste ist genug-„Was auf der Bühne steht, muss mitspielen, und was nicht mitspielt, muss nicht auf die Bühne“-Technische Hilfsmittel sind sichtbar-Vermeidung von Illusion

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Schauspieler:

-spielen etwas nach, was schon passiert ist-sollen ihre Figur erzählend vorzeigen-halten Distanz-erzeugen nicht die Illusion, die gespielte Person wirklich zu sein

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Der ideale Zuschauer

-aktiver Betrachter -Entscheidungen, Schlüsse ziehen-Widersprüche erkennen-Einsichten über die reale Welt-darf nicht emotional verwickelt werden

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V-Effekt

Desillusionierung des Theaters

Reflexion durch den Zuschauer

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Epochen:


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