Date post: | 05-Apr-2015 |
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BAG-Tagung Herborn, 25.-27.10.2006
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?! – Joachim Zapp, Harald Klaas 1
11. BAG – Bundesfachtagung: „Sind wir die besseren Eltern?“
Herzlich willkommen zum Workshop:
Pflegediagnosen „neues Kind“
in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
BAG-Tagung Herborn, 25.-27.10.2006
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?! – Joachim Zapp, Harald Klaas 2
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Welche Frage müssen wir Ihnen beantworten,
damit dieser Workshop für Sie ein guter war?
BAG-Tagung Herborn, 25.-27.10.2006
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?! – Joachim Zapp, Harald Klaas
Pflegediagnosen – „neues Kind“
in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
11. BAG – Bundesfachtagung: „Sind wir die besseren Eltern?“
BAG-Tagung Herborn, 25.-27.10.2006
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?! – Joachim Zapp, Harald Klaas 4
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Pflegeprozess• ein von Pflegenden im Rahmen ihrer
Interaktion mit Patienten und/oder Familien verwendetes systematisches Problemlösungsverfahren, mit dem der Pflegebedarf beurteilt, die pflegerische Unterstützung geplant und gegeben sowie auf ihre Wirksamkeit überprüft wird
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Pflegeprozess (Lehrbuch Psychiatrische Pflege)
allgemein akzeptierte Komponenten sind:
• Assessment: Einschätzung, Informationssammlung• Diagnose: Feststellen von Problemen/ Ressourcen• Planung: Zielsetzung, Festlegen angestrebter Ergebnisse, Auswahl der Interventionen und Planung ihrer Durchführung• Intervention: Durchführung von Maßnahmen
• Evaluation: Überprüfung der Zielerreichung, der Wirksamkeit
der Intervention
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Definition: Diagnose (griech.)
„unterscheidende Beurteilung“
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Diagnosen • sind Beurteilungen, zusammenfassende komprimierte Beschreibungen irgendeines Phänomens• meistens formuliert durch Fachleute Diagnosen sind Schubladen, Individualität geht dabei immer
verloren!
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
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Fachleute verschiedener Disziplinen sehen die Welt durch ihre fachspezifische Brille, sie diagnostizieren aus ihrer spezifischen Perspektive unterschiedliche Dinge
die verschiedenen Diagnosen sollten sich
ergänzen, denn erst alle Beurteilungen zusammen bilden eine umfassende Darstellung des Falles
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Was diagnostiziert die Pflege?• Pflege ist die Diagnose und
Behandlung menschlicher Reaktionen auf vorhandene oder potentielle Gesundheitsprobleme (American Nurses Association)
Reaktionen: Beeinträchtigungen im Alltagsleben, Funktionsstörungen, Umgang mit gesundheitlichen Risiken
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Pflegediagnosen
• Kurz und präzise formulierte, auf systematische Datensammlung gestützte Aussagen über pflegerelevante Aspekte des Gesundheitszustandes und Gesundheitsverhaltens von Patienten
• Beschreiben die Folgen der Krankheit z. B. auf die ATL• Beschreiben die individuellen Reaktionen der
Betroffenen auf gesundheitliche Risiken, Krankheiten und Behandlung
• Erläutern, weshalb Individuen Pflege benötigen
(Abderhalden 2004)
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Unterscheidung:Medizinische Diagnosen• beschreiben in Kurzfom die
Gesundheitsprobleme/ Krankheiten selbstPflegediagnosen• Beschreiben in Kurzform die individuellen
Folgen der Krankheiten und die Reaktionen der Betroffenen auf Risiken, Vulnerabilität, Krankheit und Behandlung
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Beispiel
Arzt/Ärztin
Pflegeperson
PatientIn
Sozialarbeiter
Sicht der Pflege
Sicht derMedizin
Sicht derSozialarbeit
AnorexiePsychodynamik Familiendynamik
ATLFreizeitgestaltung?
Kontakte und Freundschaften? Umgang mit Stigma von
Krankheit/psychiatrischer Behandlung? Nahrungs- und Flüssigkeitseinnahme?
Zurechtkommen mit Therapieprogramm, -empfehlungen?
Vertretung eigener Interessen in
Alltagssituationen?
Schul.SituationKontakt zu JA
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Form von Pflegediagnosen
• Bestreben, einheitliche Klassifikationssysteme (wie ICD-10 für medizinische Diagnosen) zu entwickeln
• Einheitliche Struktur (PES-Format)
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Klassifikationssysteme
Diagnose Intervention Ergebnis
NANDA
ICNP
(RAI)
NIC NOC
ICNP ICNP
ICF ICF
(RAI)
ENPLeistungserfassung:
PRN
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
NANDA• Vereinigung, die seit 1973 tätig ist (formale
Gründung 1982)• Ca. 170 Pflegediagnosen akzeptiert für
klinischen Gebrauch und Überprüfung • Hierarchische Klassifikation (Haupteinteilung
nach Domänen, Klassen etc.)• Das zur Zeit weltweit meistgebrauchte System• alle deutschsprachigen Bücher über
Pflegediagnosen enthalten die NANDA-Diagnosen
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Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
Die NANDA-Diagnosen werden im sogen.
PES-Format beschriebenP – Problem E – Einflussfaktoren, Ursachen,
(etiology)S - Symptom
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Problem (Pflegediagnosetitel)• beschreibt in kurzer, prägnanter Form die
Reaktion des Patienten auf ein Gesundheitsproblem
Entstehungsbedingungen, Einflussfaktoren• beschreiben die Einflüsse, auf die der momentane
Zustand des Patienten zurückzuführen ist
Symptome• Die vom Patienten demonstrierten oder
beschriebenen Merkmale
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Mangelernährung in Zusammenhang mit Unvermögen, Nahrung zu sich zu nehmen aufgrund psychologischer Faktoren, zeigt sich durch Körpergewicht 20 % oder mehr unter dem Idealgewicht
P-Teil: Problem
E-Teil:Einflussfaktoren,
Ursachen
S-Teil:Symptome
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NANDA unterscheidet mehrerePflegediagnosetypen:• Aktuelle Pflegediagnosen• Risiko-Pflegediagnosen• Syndrom-Pflegediagnosen• Gesundheits-Pflegediagnosen• Verdachts-Pflegediagnosen
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Umsetzung in die Praxis
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Kritik • Die Klassifikation ist unvollständig• Viele Diagnosen sind erst in Bearbeitung• Die wenigsten Diagnosen sind wissenschaftlich
gut erforscht• Viele Diagnosen sind umstritten!• Eine neue Fachsprache schafft
Verständigungsprobleme• Asymmetrie zwischen Patienten/Pflegenden u.
anderen Berufsgruppen
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Kritik an Pflegediagnosen• Stereotypisierung• Ganzheitlichkeit in Gefahr• Gefahr der Ettiketierung• Sie sind defizitorientiert• Die transkulturelle Übertragung ist schwierig• Die Beschreibung psychosozialer Probleme ist
schwierig • Der pädagogische Ansatz fehlt
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Fragen• Zusammenfassen oder differenzieren? Möglichst wenige umfassende Diagnosen oder
mehrere detaillierte Diagnosen?• Wie viele Diagnosen benötigen wir?• Wie und an welcher Stelle kann der pädagogische
Ansatz integriert werden?• Wie können Ressourcen, Fähigkeiten, einbezogen
werden?• Pflegediagnosen an Krankheits-/Störungsbildern
orientiert oder andere Einteilung?
Pflegediagnosen – „neues Kind“ in der Pflege- und Erziehungsplanung?!
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Anorexia nervosaVon der AG ausgewählte Pflegediagnosen:• Angst• Behinderndes familiäres Coping• Chronisch geringes Selbstwertgefühl• Körperbildstörung• Mangelernährung• Unwirksames Coping• Fehlende Kooperationsbereitschaft• Unwirksamer Selbstschutz
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