INSTITUT FÜR ENERGIETECHNIK UND THERMODYNAMIK Institute of Energy Systems and Thermodynamics
Bachelorarbeit
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effekt) bei Durchblicklabyrinthdichtungen
Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades eines
Bachelor of Science unter der Leitung von
Ao. Univ. -Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Reinhard WILLINGER
Institut für Energietechnik und Thermodynamik
Forschungsbereich für Strömungsmaschinen
eingereicht an der Technischen Universität Wien
Fakultät für
Maschinenwesen und Betriebswissenschaften
von
Dimitrios Strongilis
Matr.Nr.:0627520
Fasangasse 55/ 21A,1030 Wien
Wien, Januar 2010 _________________
Dimitrios Strongilis
Kurzfassung II
Kurzfassung
Die Schwierigkeit bei der Auslegung der Labyrinthdichtungen liegt darin, dass der
Leckagemassenstrom soweit wie möglich minimiert werden soll, um somit die bestmögliche
Dichtwirkung zu erreichen. Diese Arbeit behandelt Labyrinthdichtungen vom Typ des
Durchblicklabyrinths. Die Leckageverluste solcher Dichtungen sind von verschiedenen
Einflussgrößen, u.a. von der Geometrie der Dichtung und vor allem von dem Einfluss des
auftretenden Überbrückungseffektes abhängig.
Ziel dieser Arbeit ist es, den theoretischen Hintergrund, also das Verhalten der Strömung in
der Labyrinthdichtung in Abhängigkeit verschiedener Einflussparamater genauer zu
untersuchen und zu verstehen. Es handelt sich um eine Literaturstudie bezüglich der
charakteristischen Eigenschaft von Durchblicklabyrinthdichtungen, den sogenannten
„Überbrückungseffekt“ und dessen wesentliche Rolle bei der Berechnung des
Leckagemassenstroms. Für die Bestimmung der Leckageverluste von Durchblicklabyrinthen
liegen verschiedene Berechnungsverfahren vor, welche den Einfluss des
Überbrückungseffektes durch die Einführung eines Koeffizienten, auf Deutsch als
Überbrückungsfaktor (in der englischen Literatur als „carry-over coefficient“) bekannt, in der
Durchflussberechnung einbeziehen. Im Rahmen der Arbeit sollen zunächst verschiedene in
der Literatur verwendete Verfahren zur Berechnung des Leckagemassenstroms
zusammengestellt, beschrieben und anhand eines praktischen Beispiels auf eine typische
Labyrinthgeometrie zueinander verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis III
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung ........................................................................................................................ 2
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................... 3
Verzeichnis der verwendeten Symbole ............................................................................. 4
1 Einleitung ..................................................................................................................... 1
1.1 Allgemeines ........................................................................................................... 1
1.2 Arten von berührungsfreien Dichtungen................................................................. 2
1.3 Grundlagen der Labyrinthströmung ....................................................................... 3
2 Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden ...................................... 4
2.1 Durchflussbeiwert CD ............................................................................................. 4
2.2 Strömung durch eine ideale Düse .......................................................................... 4
2.3 Strömung durch eine Labyrinthdichtung................................................................. 6
2.3.1 Wichtige Kennzahlen .................................................................................................... 6
2.3.2 Massenstrom durch eine Labyrinthdichtung .................................................................. 8
2.4 Berechnung nach Stodola und Egli ........................................................................ 9
2.4.1 Verfahren nach Stodola .............................................................................................. 10
2.4.2 Verfahren nach Egli .................................................................................................... 12
3 Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) ................................................................ 14
3.1 Berechnung des Durchblicklabyrinths .................................................................. 14
3.1.1 Analytische und halb-empirische Rechenverfahren ..................................................... 15
3.1.2 Numerische Strömungsberechnung (CFD-Methode) ................................................... 19
4 Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren ...................................................... 31
4.1 Beispiel ................................................................................................................ 32
4.1.1 Berechnung ................................................................................................................ 32
5 Zusammenfassung .................................................................................................... 39
Literaturverzeichnis .......................................................................................................... 40
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... 42
Verzeichnis der verwendeten Symbole IV
Verzeichnis der verwendeten Symbole
Lateinische Formelzeichen
Durchflusszahl
Querschnittsfläche
Dicke des Labyrinthbleches
Abkürzung
Strömungsgeschwindigkeit (axial Velocity)
spezifische Wärmekapazität
Durchflussbeiwert
Kontraktionszahl
Wellendurchmesser
Spitzenhöhe
spezifische Enthalpie
Massenstrom durch das Labyrinth
Massenstrom durch die ideale Düse
Anzahl der Labyrinthbleche
Druck
Totaldruck am Eintritt
statischer Druck am Austritt
Kantenradius
Wellenradius
Statorradius
spezielle Gaskonstante
Reynoldszahl
Spaltweite
Teilung
Totaltemperatur am Eintritt
spezifisches Volumen
Griechische Formelzeichen
„Restenergie“-Faktor (Residual-Energy-Factor)
Winkel der Zuströmung
Überbrückungsfaktor (carry-over-factor)
Druckdifferenz
relative Exzentrizität
dynamische Viskosität
Verzeichnis der verwendeten Symbole V
Isentropenexponent
Kontraktionszahl
Überbrückungsfaktor (carry-over-coefficient)
Überbrückungsfaktor (carry-over-coefficient)
Überbrückungsfaktor (carry-over-coefficient)
Überbrückungsfaktor (carry-over-coefficient)
Druckverhältnis (Pressure Ratio)
Reibungszahl
Anteil der kinetischen Energie, der für die Expansion in der nächsten
Labyrinthstufe verfügbar ist
Durchflussfunktion
Theoretische Durchflussfunktion
Hochgestellte Indizes
* kritisch
Tiefgestellte Indizes
Eintrittszustand
Austrittszustand
-tes Labyrinthblech ( )
kritisch
Stufenzahl
Stator
Welle (Rotor)
Einleitung 1
1 Einleitung
1.1 Allgemeines
Im thermischen Turbomaschinenbau erfolgt die Abdichtung zwischen rotierenden und
stillstehenden Maschinenteilen aufgrund der extremen Betriebsbedingungen, wie hohe
Drehzahlen, Temperaturen und Drücken üblicherweise durch berührungsfreie Dichtungen.
Auf Grund ihres berührungsfreien Aufbaus – d.h. keine Kontaktstellen zwischen Rotor und
Stator- wird keine Reibungswärme erzeugt. Infolgedessen sind solche Dichtungen im
Vergleich zu berührenden Dichtungen sicher gegen Heißlaufen und Beschädigung der
Dichtungsanordnung. Sie weisen eine wesentlich höhere Lebensdauer auf und benötigen
keine Schmierung. Die Einsatztemperaturen sind ebenfalls sehr hoch und es gibt aufgrund
ihres reibungsfreien Betriebes keine Begrenzung der Drehzahl. Unter normalen
Betriebsverhältnissen – d.h. Berührungsfreiheit und genügend Widerstand gegen
Strahlverschleiß - bleibt die Abdichtung unveränderlich in Bezug auf die Dichtwirkung und
abnutzungsfrei.
Die berührungsfreien Dichtungen an Turbomaschinen werden heute im Allgemeinen als
Labyrinthdichtungen ausgeführt. Sie bestehen aus mehreren aufeinanderfolgenden
Drosselstellen und Ausgleichsräumen (Wirbelkammern), die durch dünne hintereinander
angeordnete, im Gehäuse und/oder am Rotor befestigte Labyrinthbleche gebildet werden.
Durch die Anwendung von Labyrinthdichtungen ist eine absolute Dichtheit nicht möglich. Sie
bieten trotzdem einen guten Kompromiss zwischen geringem Leckageverlust und hoher
Betriebssicherheit an. Als Folge des verbleibenden Labyrinthspaltes zwischen den Spitzen
der Labyrinthbleche und der gegenüberliegenden Wand tritt immer ein
Leckagemassenstrom auf, der einen Einfluss auf den Wirkungsgrad der Turbomaschine hat.
Diese Leckageverluste haben beispielsweise zur Folge, dass unerwünschte
Druckabsenkungen entstehen, die eine Verminderung des Wirkungsgrades mit sich bringen.
Der auftretende Leckagemassenstrom wird hauptsächlich durch das angelegte
Druckverhältnis, durch die Radialspaltweite und durch die Geometrie der Labyrinthdichtung
beeinflusst und wird als äußerer Verlust in der thermischen Turbomaschine wirksam.
Bei der Gestaltung der Dichtung werden der Strömung viele Hindernisse in den Weg gelegt,
um einen möglichst hohen Durchflusswiderstand und die daraus resultierenden geringen
Leckagemassenströme zu erreichen. Das Bestreben, die Verluste in Turbomaschinen so
gering wie möglich zu halten führt bei den Labyrinthdichtungen dazu, die Spaltweiten sehr
klein zu gestalten und die Anzahl der hintereinander angeordneten Labyrinthbleche zu
vergrößern. Allerdings dürfen die abzudichtenden Flächen aus Gründen der
Betriebssicherheit soweit angenähert werden, dass es zu keiner Berührung von festen
Einleitung 2
Körpern kommt. Deswegen ist es sinnvoll eine bestimmte Mindestspaltweite nicht zu
unterschreiten, um mögliche Schäden durch Anstreifen des Läufers bei auftretenden
selbsterregten Schwingungen der Welle zu vermeiden. Solche Läuferschwingungen machen
sich entweder beim Überschreiten einer bestimmten Drehzahl oder Leistung bemerkbar.
Nach Traupel ermittelt man die mindest notwendige Dichtspaltweite im Dichtungsbereich
einer Dampf- oder Gasturbine nach der Beziehung:
(1.1)
Der Wellendurchmesser ist hier in einzusetzen. Die Konstante berücksichtigt die
Wärmedehnung und Lagerspiele. Für Dampf- und Gasturbinen ist .
1.2 Arten von berührungsfreien Dichtungen
Die unterschiedlichen Einsatzgebiete und Einbauverhältnisse von Labyrinthdichtungen
stellen bedeutende Anforderungen bezüglich ihrer geometrischen Form. Je nach Bauart
unterscheidet man zwischen Volllabyrinthen, Stufenlabyrinthen, Nutenlabyrinthen und
Durchblicklabyrinthen.
Durchblicklabyrinthe (Abb. 1.1) haben einen einfachen Aufbau und sind durch ihre gute
Montierbarkeit und die vergleichsweise hohe Leckage gekennzeichnet. Hauptgrund für die
hohen Leckageverluste ist der sogenannte „Überbrückungseffekt“ (im Englischen „Carry-
Over Effekt“) [1]. Darunter versteht man die Erscheinung, dass bei Durchblicklabyrinthen ein
gewisser Anteil der kinetischen Energie der Strömung unverwirbelt die nächste
Labyrinthspitze erreicht und in den Kammern nicht in Reibungswärme umgewandelt wird.
Abbildung 1.1: [1] Durchblicklabyrinth
Abbildung 1.2: [1] Volllabyrinth
Der Überbrückungseffekt kommt bei Volllabyrinthen (Abb. 1.2) nicht vor. Im Vergleich zu
Durchblicklabyrinthen weisen sie aufgrund ihrer besseren Dichtungseigenschaften einen
geringeren Leckagenmassenstrom auf, sind aber in vielen Anwendungen nicht einsetzbar,
da diese ein Gehäuse mit axialer Teilfuge erfordern. Ein weiterer Nachteil von
Volllabyrinthen sind die hohen Fertigungskosten infolge ihrer komplexen Gestaltung.
Einleitung 3
1.3 Grundlagen der Labyrinthströmung
Eine Analyse der Durchflussmenge durch eine Labyrinthdichtung beruht auf der Annahme,
dass in jedem Labyrinthspalt eine isentrope Expansion und in der nachfolgenden
Wirbelkammer ein isobarer Verzögerungsvorgang (Verwirbelung) erfolgt. Im „idealen“
Labyrinth wird die im Labyrinthspalt erreichte Geschwindgkeitsenergie vollständig durch
Verwirbelung in Reibungswärme umgesetzt.
Abbildung 1.3: Fanno-Kurve.
Der gesamte thermodynamische Vorgang in einer Labyrinthdichtung kann mit Hilfe der
Fanno-Kurve dargestellt werden. Die Fanno-Kurve kann als der geometrische Ort der
Zustände in den einzelnen Drosselstellen im h-s-Diagramm definiert werden, die bei einem
gegebenen Ausgangsruhezustand und einer gegebenen Durchflussmenge in
einem Durchtrittsquerschnitt entspechend der Kontinuitätsgleichung und der Bedingung
konstanter Eintrittsenthalpie möglich sind. Der Vorgang führt also auf dieselbe
Eintrittsenthalpie zurück. Der Ausgangspunkt im h-s-Diagramm ist der Gaszustand vor dem
Labyrinth mit den Werten . Das Fluid expandiert vom Ruhezustand vom Druck
auf den Druck . Für die angestrebte Durchflussmenge kann der Druckabfall im ersten
Labyrinthspalt berechnet werden. Damit werden der Anfangspunkt und der gesamte Verlauf
der Fanno-Kurve bestimmt. Nun ergibt sich für ein ideales Labyrinth entsprechend der
Abbildung 1.3 eine Abfolge von isobaren Verwirbelungen und isentropen Expansionen bis
der Aussendruck erreicht ist. Falls die letzte Isentrope sich als Kurventangente darstellt,
bedeutet dies, dass Schallgeschwindigkeit auftritt. Die von der Fanno-Kurve beschriebenen
Zustände werden jeweils nur in den Labyrinthspalten erreicht. Wird dieses Verfahren mit
einem h-s-Diagramm des abzudichtenden Gases durchgeführt, so kann im Prinzip durch
abzählen der vertikalen Linien (Expansionen) im sägezahnartigen Verlauf des Prozesses die
für die angenommene Durchflussmenge erforderliche Anzahl an Labyrinthbleche ermittelt
werden. Dieses Verfahren ist relativ einleuchtend um die Physik des Labyrinths
nachzuvollziehen. In der Praxis ist es jedoch umständlich. Deshalb versucht man, den
Leckagemassenstrom mittels einfacheren Rechenverfahren zu bestimmen.
p0 pα
(Fanno-Kurve)
h0 = konst.
s
h
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 4
2 Analytische und halb-empirische
Berechnungsmethoden
2.1 Durchflussbeiwert CD
Der Durchflussbeiwert oder -Wert1 stellt eine Möglichkeit zur Beschreibung der Leckage
und Beurteilung der Dichtwirkung von Labyrinthdichtungen verschiedener Bauart dar [2].
Dabei wird die tatsächliche Labyrinthströmung mit der isentropen Strömung durch eine
ideale Düse bei gleichem Druckverhältnis verglichen. Der -Wert ist dimensionslos und
wird als Verhältnis vom Leckagemassenstrom zum Massenstrom durch die
verlustfrei durchströmte Düse definiert.
(2.1)
Der Leckagemassenstrom kann experimentell, rechnerisch oder mit Hilfe der CFD-
Methode ermittelt werden.
2.2 Strömung durch eine ideale Düse
Eine Düse, die von einem idealen Gas verlustfrei durchströmt wird, soll nachfolgend als
ideale Düse bezeichnet werden (Abb. 2.1). Aus der Energiegleichung folgt für die
Geschwindigkeit c:
(2.2)
Angenommen, dass sich das Fluid als ideales Gas mit und verhält,
ergibt sich aufgrund der Beziehung zwischen spezifischer Wärmekapazität und
Gaskonstante für die Geschwindigkeit an einer beliebigen Stelle in der Düse wo
der Druck herrscht:
(2.3)
Ausgehend von einer isentropen Zustandsänderung mit und unter Beachtung
der Kontinuitätsgleichung ergibt sich für den Massenstrom
1 Die Bezeichnung ist vom englischen Begriff Discharge Coefficient abgeleitet.
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 5
(2.4)
mit als die Durchflussfunktion einer idealen Düse.
Abbildung 2.1: [1] Ideale Düse.
Beim kritischen Druckverhältnis wird die größtmögliche Geschwindigkeit in der engsten,
durchströmten Stelle erreicht. Daher erreicht die Durchflussfunktion ihr Maximum (Abb.
2.2). Durch die folgende Bedingung ergibt sich der Maximalwert der Durchflussfunktion.
(2.5)
Abbildung 2.2: [2] Verlauf der Durchflussfunktion .
T0
p0
c0=0 c
p pα
A
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 6
Beim Erreichen des kritischen Druckverhältnisses wird am Austrittsquerschnitt der Düse
Schallgeschwindigkeit ( ) erreicht. Für überkritische Druckverhältnisse muss das
kritische Druckverhältnis der Düse in Gl.2.8 eingesetzt werden. Dieses ergibt für einen
Isentropenexponent von ( ).
(2.6)
Der Massenstrom durch eine ideale Düse berechnet sich zu:
(2.7)
(2.8)
(2.9)
2.3 Strömung durch eine Labyrinthdichtung
2.3.1 Wichtige Kennzahlen
2.3.1.1 Kontraktionszahl
Abbildung 2.3: [2] Strahlkontraktion
Beim Einströmen in den Spaltquerschnitt der Spaltweite s wird das Fluid wie in einer
scharfkantigen Blende annähernd isentrop beschleunigt. Bei der Umströmung eines
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 7
tatsächlich scharfkantigen Randes löst sich der Strahl ab und es kommt zu einer mehr oder
weniger starken Einschnürung des Strömungsquerschnittes, wie in Abbildung 2.3 ersichtlich
ist. Der engste Strömungsquerschnitt liegt an der Stelle der stärksten Strahleinschnürung
und ist kleiner als der geometrische Spaltquerschnitt .
Allerdings haben Labyrinthdichtungen in der Realität keine scharfkantigen sondern
abgerundeten Kantenformen. Nach Trutnovsky und Komotori [3] kann die Kontraktionszahl
(2.10)
mit als Einschnürungszahl für den vollkommen scharfkantigen Spalt
näherungsweise berechnet werden (Abb. 2.4). Infolge der ziemlich kleinen Spaltweiten bei
berührungslosen Dichtungen ist die Kontraktionszahl vom Kantenradius r stark beeinflusst.
Aus Abbildung 2.5 erkennt man, dass je kleiner die Spaltweite wird, umso stärker der
Einfluss des Kantenradius wird. Bei einem Wert von liegt keine Einschnürung vor. In
diesem Fall erfährt der Strahl keine Kontraktion mehr und die Drosselöffnung entspricht in
ihrem Verhalten nicht mehr einer Blende, sondern einer Düse [3].
Abbildung 2.4: [2] Kontraktionszahl für eine
seitlich liegende Öffnung.
Abbildung 2.5: [2] Einfluss des Kantenradius
auf die Kontraktionszahl .
2.3.1.2 Reibungszahl
Im realen Labyrinth beschleunigt sich das Fluid beim Durchströmen der Drosselspalte
polytrop (Abb. 2.6). Die Strömung erfährt durch den Einfluss der Reibung eine Verringerung
ihrer Geschwindigkeit , die durch die Reibungszahl berücksichtigt wird. Für die
Ermittlung der Reibungszahl werden die Zustandsänderungen eines reibungsbehafteten und
eines reibungsfreien Strömungsprozesses verglichen. Im Idealfall wird in jedem
Labyrinthspalt das Enthalpiegefälle isentrop in Strömungsgeschwindigkeit umgesetzt.
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 8
Abbildung 2.6: [2] Zustandsänderung beim Durchströmen eines Labyrinthbleches.
Die Ausströmgeschwindigkeit bei isentroper Zustandsänderung wird als Funktion des
adiabaten Wärmegefälles angegeben: .
Für den tatsächlichen Strömungsprozess (polytrope Zustandsänderung) vermindert sich die
Strömungsgeschwindigkeit beim Austritt aus der Düse zu: .
Die Reibungszahl φR ist durch das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten definiert.
(2.11)
2.3.1.3 Durchflusszahl
Kontraktionszahl und Reibungszahl können zu der Durchflusszahl
(2.12)
zusammengefasst werden, die sich empirisch als Verhältnis von tatsächlichem zu
theoretischem (idealem) Massenstrom bestimmen lässt.
2.3.2 Massenstrom durch eine Labyrinthdichtung
Die Massenstromgleichung für eine Labyrinthdichtung entspricht der Formel für die ideale
Düse. Nun ist wichtig, dass sowohl die Auswirkungen der Strahleinschnürung als auch der
Reibungsverhältnisse im Labyrinthspalt auf die Bestimmung des Massenstroms
berücksichtigt werden müssen, indem die Durchflusszahl hinzugefügt wird [2].
(2.13)
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 9
Labyrinthdichtungen bestehen aus mehreren aufeinanderfolgenden Drosselstellen, wobei für
jede Drosselstelle eine Durchflussfunktion gültig ist. Aus Kontinuitätsgründen gilt, dass
derselbe Leckagemassenstrom der durch die gesamte Labyrinthdichtung mit
Drosselstellen fließt, ebenso durch jede einzelne Drosselstelle fließt [2].
Abbildung 2.7: Labyrinthblechschema.
(2.14)
1, 2,… n sind dabei die Durchflussbeiwerte für die je Labyrinthblech anliegenden
Druckverhältnisse, wobei die Nummerierung der Indizes laut Abbildung 2.7 erfolgt.
Ausgehend von einer isothermen Zustandsänderung ergeben sich
aus Gl.2.14 folgende Beziehungen:
(2.15)
Der Eintrittsdruck und das spezifische Volumen können als gegeben angesehen
werden. Ist der Durchflussbeiwert einer Labyrinthdichtung mit Blechen auch bekannt,
so lässt sich der Leckagemassenstrom durch folgende Gleichung einfach berechnen.
(2.16)
2.4 Berechnung nach Stodola und Egli
Für eine große Zahl von Labyrinthblechen ist das iterative Verfahren zur Berechnung der
Durchflussfunktion jedoch zu aufwendig und ungenau, da sich die Fehler mit jedem
Iterationsschritt addieren und verstärkt werden [3]. Aus diesem Grund wurden von einer
großen Anzahl von Autoren analytische und halb-empirische Berechnungsverfahren
entwickelt, um die theoretisch hergeleiteten Gleichungen mit der realen Strömung im
p0 p1 p3 p2 pn-2 pn-1 pn
1 2 3 n-1 n ….
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 10
Einklang zu bringen. Zunächst wird auf die grundsätzlichen Berechnungsverfahren von
Stodola und Egli eingegangen.
2.4.1 Verfahren nach Stodola
Stodola betrachtete das Labyrinth als Folge hintereinander angeordnete Labyrinthbleche
und entwickelte unterschiedliche Gleichungen zur Berechnung der Lässigkeit des unter- und
überkritisch durchströmten Labyrinths. Stodola geht davon aus, dass der Labyrinthspalt sehr
kurz ist bzw. keine endliche Ausdehnung besitzt. Dadurch kann der Reibungsverlust an der
Dichtspitze vernachlässigt werden. Es wird weiterhin vorausgesetzt, dass der Raum
zwischen den Labyrinthblechen bezüglich Form und Größe der Art gestaltet ist, dass die im
Labyrinthspalt erzeugte kinetische Energie des Fluides in der nachfolgenden Kammer bei
konstantem Druck durch Verwirbelung vollständig dissipiert wird.
Angenommen, dass die Druckdifferenz je Labyrinthblech sehr klein ist, kann die Strömung
lokal als inkompressibel betrachtet werden. Die Strömungsgeschwindigkeit im Labyrinthspalt
ist dann nach der für kleine Druckdifferenzen gültigen Relation:
(2.17)
Dabei ist die zum mittleren Druck während des Druckabfalls gehörige Dichte. Für
den Spaltmassenstrom folgt aus Gl.2.18:
(2.18)
Die Druckdifferenz am Labyrinthblech beträgt dann
(2.19)
Aufgrund konstanter Eintrittsenthalpie vor jeder Drosselstelle kann wegen der isothermen
Zustandsänderung beim idealen Gas ( ) gesetzt werden. Nach einer Multiplikation
mit auf beiden Seiten ergibt sich für Gl.2.20:
(2.20)
Für die insgesamt Drosselstellen folgt somit
(2.21)
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 11
Ist die Anzahl der Drosselstellen ausreichend groß, so wird der Summenausdruck
näherungsweise durch ein Integral ersetzt
(2.22)
und daraus ergibt sich schließlich die nach Stodola benannte Gleichung zur Berechnung des
Leckagemassenstrom eines unterkritisch durchströmten Labyrinths mit Labyrinthblechen.
(2.23)
Bei großem Druckgefälle an der letzten Labyrinthstufe kann der kritische Druck bzw.
Schallgeschwindigkeit erreicht werden. Für die kritische Strömungsgeschwindigkeit an
der letzten Stufe gilt [4]:
(2.24)
Aus der Isentropengleichung gilt für das kritische Verhältnis des spezifischen
Volumens:
(2.25)
Aus Gl.2.24 und Gl.2.25 gilt für den Spaltmassenstrom:
(2.26)
Für die ersten -Stufen darf man den Spaltmassenstrom durch die Gl.2.23 für
das unterkritisch durchströmte Labyrinth nach Stodola ausrechnen und mit Gl.2.26 aus
Kontinuitätsgründen gleichsetzen. Es folgt
(2.27)
(2.28)
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 12
Aus Gl.2.28 kann man berechnen und in die Gl.2.26 einsetzen. Daraus folgt:
(2.29)
Damit ergibt sich die nach Stodola benannte Gleichung zur Berechnung des
Leckagemassenstrom eines überkritisch durchströmten Labyrinths mit Labyrinthblechen:
(2.30)
2.4.2 Verfahren nach Egli
Dieses Berechnungsverfahren für die Labyrinthströmung kompressibler Medien geht von
einer adiabaten Expansion durch eine scharfkantige Blende aus [3].
„Während für die Düse ein kritisches Druckverhältnis erkennbar ist, ab dem der
Massenstroms trotz kleiner werdendem Druckverhältnis konstant bleibt, konnte für die scharfkantige
Blende nach Messungen von Egli kein kritisches Druckverhältnis gefunden werden.“ (Matthias,A.,
2007, S.32)
Egli [9] vergleicht die unterschiedlichen Durchflussfunktionen einer scharfkantigen Blende
und einer ideal durchströmten Düse.
Abbildung 2.8: [2] Durchflußfunktionen für scharfkantige Blende und ideale Düse.
Er erkennt dabei, dass für Druckverhältnisse beide Durchflussfunktionen laut
Abbildung 2.8 nahezu übereinstimmen, und gibt eine Näherungsformel an, mit der sich die
Durchflussbeiwerte einfacher und genauer als mit dem iterativen Verfahren berechnen
lassen. Es ist zu beachten, dass die Näherungsformel von Egli sich auf die Gleichung der
Analytische und halb-empirische Berechnungsmethoden 13
Durchflussfunktion für die ideal durchströmte Düse beruht und darf aus diesem Grund nur im
Bereich für eine scharfkantige Blende verwendet werden [2].
(2.31)
In seltenen Fällen kann es passieren, dass an der letzten Drosselstelle das anliegende
Druckverhältnis kleiner als ist. In diesem Fall darf der Durchflussbeiwert der ( )
- Stufe mit der Näherungsformel von Egli Gl.2.31 ermittelt werden. Zur Ermittlung des
Durchflussbeiwertes an der letzten Stufe muss die Durchflussfunktion der
scharfkantigen Blende aus Abbildung 2.8 verwendet werden. Zuerst wird jedoch der Druck
geschätzt. Durch folgende Beziehung
(2.32)
lässt sich dann der Durchflussbeiwert der scharfkantigen Blende (an der letzten Stufe des
Labyrinths) ausrechnen. Ist der Durchflussbeiwert bekannt, kann aus Abbildung 2.8
das Druckverhältnis abgelesen werden. Die entgültige Gleichung für den
Leckagemassenstrom nach Egli lautet:
(2.33)
Da aber für die Blende kein kritisches Druckverhältnis existiert, ist Egli’s Gleichung für das
überkritsche Gebiet nicht ohne weiteres als jederzeit gültig anzusehen.
p0 p1 p3 p2 pn-2 pn-1 pn
1 2 3 n-1 n,BL ….
n-1 aus Gl.2.32
Abbildung 2.9: Labyrinthblechschema.
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 14
3 Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect)
Durchblicklabyrinthe sind durch den sogenannten Überbrückungseffekt (in der englischen
Literatur als carry-over effect bezeichnet) gekennzeichnet. Der Uberbrückungseffekt als
charakteristische Eigenschaft von Durchblicklabyrinthen äußert sich darin, dass ein gewisser
Teil des Fluides unverwirbelt die Labyrinthkammer überströmt, während der restliche Teil in
den Wirbel der Kammer eintritt.
Bei den halb-empirischen Berechnungsverfahren wie das Verfahren nach Egli und Stodola
wird davon ausgegangen, dass aufgrund der starken Verwirbelung die kinetische Energie
der Strömung in der Wirbelkammer vor dem nächsten Labyrinthspalt fast vollständig
vernichtet wird und aus diesem Grund die Zuströmgeschwindigkeit als vernachlässigbar
klein angenommen werden darf. Bei der wirklichen (tatsächlichen) Labyrinthströmung kann
diese Annahme nicht erfüllt werden. Die in den Labyrinthspalten erzeugte
Geschwindigkeitsenergie wird in den folgenden Wirbelkammern nicht vollständig vernichtet,
so dass Stromfäden entstehen, die mit der gleichen oder mit verminderter kinetischer
Energie in den folgenden Kammern eintreten.
Dadurch bildet sich innerhalb jeder Kammer eine Lässigkeitsströmung aus. Während sie im
Volllabyrinth fast 90° umgelenkt werden muss, um in den nächsten Labyrinthspalt
einzutreten, tritt die Lässigkeitsströmung beim Durchblicklabyrinth auf geradem Weg über
die Wirbelkammer in den nächsten Labyrinthspalt ein. Durch den auftretenden
Überbrückungseffekt bei Durchblicklabyrinthen ist die kinetische Energie des Fluides beim
Eintritt in den Labyrinthspalt grösser als bei Volllabyrinthen [2].
3.1 Berechnung des Durchblicklabyrinths
Abbildung 3.1: [1] Durchblicklabyrinth.
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 15
Es wurde bereits viel Forschungsaufwand für eine möglichst genaue Bestimmung des
Leckagemassenstroms durch eine Labyrinthdichtung betrieben. Eine Vielzahl von
wissenschaftlichen Arbeiten befasste sich mit der rechnerischen und experimentellen
Bestimmung des Leckagemassenstroms des Labyrinths und daraus wurden verschiedene
analytische und halb-empirische Berechnungsverfahren entwickelt. Vor allem bei
Durchblicklabyrinthen (Abb. 3.1), wo aufgrund des auftretenden Überstromeffektes, die
Bestimmung der Leckage mittels der Fanno-Kurve (siehe Abschn. 1.3) oder mittels der bis
jetzt angegebenen Gleichungen (Gl.2.23), (Gl.2.30), (Gl.2.33) ziemlich ungenau erscheint.
3.1.1 Analytische und halb-empirische Rechenverfahren
Die Entwicklung eines Verfahrens zur Berechnung des Leckagemassenstroms von
Labyrinthdichtungen war seit 1908 von wissenschaftlichem Interesse, als Martin ein
ähnliches mathematisches Modell präsentierte [7].
„ Martin’s Equation is derived based on the approach of determining the number of blades
required to achieve a given pressure drop, then relating that number to the work done in dropping the
pressure. The work done is then related to the flow-rate through the kinetic energy of the fluid.”
(Gamal,A.M., 2007, S.25)
Ausgehend von einer kompressiblen Strömung mit angenommener sehr kleiner
Druckdifferenz je Labyrinthblech, sodass die Strömung als inkompressibel betrachtet werden
darf, ist die Labyrinthgleichung nach Martin in folgender Form zu finden [3].
(3.1)
Martin‘s Labyrinthgleichung gilt nur unter der Annahme einer isothermen Zustandsänderung
( ) und wenn entlang des ganzen Labyrinths die Schallgeschwindigkeit nicht erreicht
wird (unterkritisch durchströmtes Labyrinth). Es handelt sich um einen analytischen Ansatz
zur Ermittlung des Leckagemassenstroms, dessen Ergebnisse nicht experimentell überprüft
wurden. Sowohl Martin, als auch Stodola haben versäumt, den Einfluss des
Überbrückungseffektes beim Durchblicklabyrinth in ihre Berechnungen einzubeziehen. Im
nachstehenden werden mehrere Berechungsverfahren angegeben.
Egli’s Labyrinthgleichung
Das durch Egli [9] angegebene „praktische“ Verfahren liefert eine analytische und
experimentelle Angehensweise des Labyrinth-Problems auf Basis der Labyrinthgleichung
nach Martin, welche auf die charakteristischen Merkmale der Strömung durch eine
scharfkantige Mündung beruht. Er gibt als Maß für die nicht vollständige Verwirbelung der
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 16
kinetischen Energie in den Labyrinthkammern einen Überbrückungsfaktor ξ an. Die
Gleichung für den Leckagemassenstrom eines Durchblicklabyrinths nach Egli lautet:
(3.2)
Abbildung 3.2: [10] Überbrückungsfaktor ξ nach Egli.
Der Überbrückungsfaktor kann rechnerisch nur schwer ermittelt werden und wird deshalb
bei höheren Genauigkeitsanforderungen experimentell bestimmt. Dieser ist von der Anzahl
der Labyrinthbleche und dem Verhältnis Spaltweite/Teilung (siehe Abb. 3.1) abhängig.
Abbildung 3.2 zeigt die von Egli ermittelten Verläufe des Überbrückungsfaktors ξ in
Abhängigkeit vom Spaltweite/Teilung Verhältnis.
Hodkinson’s Labyrinthgleichung
Aufbauend auf Egli‘s Gleichung für die Berechnung des Leckagemassenstroms entwickelte
Hodkinson einen halb-empirischen Ansatz zur Berücksichtigung des Einflusses vom
Überbrückungseffekt auf die Leckage von Durchblicklabyrinthen [12]. Während Egli einen
empirisch festgelegten Faktor verwendet hatte, leitete Hodkinson eine Gleichung für den
Überbrückungsfaktor ab, die auf Annahmen bezüglich der Strahlgeometrie beruht. Er geht
davon aus, dass der in der Wirbelkammer austretende Freistrahl nach seiner Einschnürung
am Dichtspalt eine konische Ausbreitung unter einem bestimmten Winkel ß erfährt. Ein Teil
des Strahles tritt in den Wirbel der Kammer ein, wo seine Geschwindigkeitsenergie dissipiert
wird, während der restliche Teil ungehindert über die Wirbelkammer transportiert wird.
Hodkinson entwickelte eine mathematische Relation zwischen dem Überbrückungsfaktor
und dem Anteil der kinetischen Energie , der für die Expansion in der nächsten
Labyrinthstufe verfügbar ist. Er argumentierte somit, dass der Anteil der undissipierten
kinetischen Energie mit zunehmendem Überbrückungseffekt zunimmt.
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 17
(3.3)
Der Überbrückungsfaktor wurde von Hodkinson als Funktion des Winkels dargestellt. Der
Winkel entsteht durch die Staupunktstromlinie, welche laut Abbildung 3.3 die in die
Wirbelkammer eintretenden Stromlinien von denjenigen, die unter die Spitzen der
Labyrinthbleche hinweggehen, trennt. Für Durchblicklabyrinthe gibt Hodkinson folgende
halb-empirische Durchflussgleichung an [7]:
Abbildung 3.3: [7] Konische Strahlausbreitung unter dem
Winkel .
Abbildung 3.4: [7] Abhängigkeit zwischen
und .
(3.4)
(3.5)
Neumann’s Labyrinthgleichung
Neumann erkennt in seinen experimentellen Untersuchungen, dass beim Durchströmen des
Labyrinthspaltes in Wirklichkeit nur ein Teil der Strömungsenergie - nämlich der Anteil -
durch die folgenden Labyrinthspalte weitergeführt wird. Der Faktor hängt von der
Labyrinthgeometrie ab und kann Werte zwischen 0 und 1 nehmen, wobei vollständige
Vernichtung der kinetischen Energie der Strömung und ungehindertes Durchströmen
bedeutet [3]. Neumann stellt den Überbrückungsfaktor als Funktion von dar. Der Einfluss
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 18
der Strahlkontraktion wird von Neumann durch die Einführung eines halb-empirisch
ermittelten Durchflusskoeffizienten berücksuchtigt [6].
(3.6)
(3.7)
(3.8)
Vermes‘ Labyrinthgleichung
Ausgehend von der Labyrinthgleichung von Martin untersuchte Vermes [4] theoretisch und
praktisch das Durchflussverhalten von Durchblicklabyrinthen und stellte fest, dass Martins
Labyrinthgleichung fehlerhaft wird, wenn der Abstand zwischen den Labyrinthblechen -die
Teilung- zu klein wird, um vollständige Umsetzung der kinetischen Energie in
Reibungswärme zu erreichen. Um den Anteil der kinetischen Energie („Restenergie“ [3]) der
Strömung, der unverwirbelt in die nächste Kammer transportiert wird in Rücksicht zu
nehmen, führte er in seinen Berechnungen einen Überbrückungsfaktor ein. Diesen stellt
er als Funktion eines von ihm eingeführten Restenergie-Faktors (im Englischen „residual-
energy coefficient“), welchen Vermes näherungsweise mittels der Grenzschichttheorie
ermittelte. Die Gleichung für die Durchflussfunktion lautet dann:
(3.9)
(3.10)
Verfahren nach Yucel und Kazakia
In ihren Untersuchungen setzten Yucel und Kazakia [5] zum Ziel einen analytischen Ansatz
zur Bestimmung der Leckageverluste durch den Durchblicklabyrinth auf der Basis der
Labyrinthgleichung nach Neumann (Gl.3.6) zu entwickeln. Mittels einer Formel (Gl.3.12) zur
Bestimmung des Überbrückungsfaktors, die als Funktion der Labyrinthblechanzahl
dargestellt wird, präsentierten die benannten Wissenschaftler ein analytisches
Berechnungsverfahren des Leckagemassenstroms. Auf Grund der Komplexität des
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 19
iterativen Verfahrens zur Ermittlung des Durchflusskoeffizienten legten Yucel und Kazakia
den Wert für ihre Berechnungen fest. Der Vergleich der Werte aus dem
analytischen und numerischen Verfahren ergab, dass diese eine hohe Übereinstimmung
aufwiesen, während beiden Verfahren - verglichen zu der Prüfstandmessung - relativ
überschätzte Ergebnisse nachgewiesen wurden.
(3.11)
(3.12)
Verfahren nach Dereli und Eser
Das untersuchte Labyrinthmodell von Dereli und Eser [10] war ein Durchblicklabyrinth, der
einmal mit Rotorblechen -Labyrinthblechen, die am Rotor sitzen- und einmal mit
Statorblechen -Labyrinthblechen, die am Stator sitzen- ausgeführt wurde. Ausgehend von
einer rotationssymmetrischen, stationären, kompressiblen Strömung verwendeten die
Autoren zur Berechnung des Leckagemassenstromes eine modifizierte Version der
Labyrinthgleichung nach Neumann (Scharrer‘s Equation) [7]. Es handelt sich um eine
Kombination der Gleichung nach Neumann Gl.3.6 und des von Vermes entwickelten
Überbrückungsfaktors Gl.3.10. Neumann’s modifiziertes Berechnungsverfahren für den
Leckagemassenstrom ist in folgender Form zu finden:
(3.13)
Im Fall des Erreichens der Schallgeschwindigkeit in der letzten Labyrinthstufe ergibt sich für
den Leckagemassenstrom:
(3.14)
3.1.2 Numerische Strömungsberechnung (CFD-Methode)
Zur Berechnung des Leckagemassenstroms stehen im Allgemeinen Gleichungen zur
Verfügung, in denen die Geometrie des Labyrinthes sowie der thermodynamische Zustand
(z.B. Gesamtdruckverhältnis) vor und nach der Dichtstrecke enthalten sind. Oft sind das
Gesamtdruckverhältnis und die Eintrittstemperatur der Labyrinthdichtung bereits
vorgegeben. Zur Minimierung des Leckagemassenstroms bleibt somit nur noch die Variation
der verschiedenen Geometrieparameter (z.B. Teilung, Spaltbreite, Spitzenbreite,
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 20
Kammerhöhe). Heutzutage wird untersucht inwieweit es möglich ist, den
Leckagemassenstrom durch numerische Simulation bei einer gegebenen Geometrie
vorauszuberechnen. Es werden von vielen Autoren numerische Modelle entwickelt und
ständig optimiert mit dem Ziel, die aufwendigen experimentellen Untersuchungen zukünftig
durch numerische Methoden zu ersetzen.
Studie von Suryanarayanan und Morrison
In ihrer Arbeit nahmen sich Suryanarayanan und Morrison [6][7] vor den Einfluss
verschiedener Strömungs- und Geometrieparameter auf das Durchflussverhalten bzw. auf
den Überbrückungsfaktor zu untersuchen. Aufgrund seines inkompressiblen
Strömungsverhaltens wurde in dieser Studie Wasser als Versuchsmittel verwendet.
Ausgehend von einer rotationssymmetrischen Geometrie und einer inkompressiblen,
stationären, turbulenten Labyrinthströmung entwickelten sie ein zweidimensionales
numerisches Model mit Hilfe eines CFD-Simulationsprogrammes auf Basis der Finite-
Volumen-Methode. Das untersuchte Labyrinthmodell ist ein Durchblicklabyrinth mit zwei im
Gehäuse angebrachten Labyrinthblechen bzw. einer Wirbelkammer. Um den Einfluss der
axialen Reynoldszahl auf das Durchflussverhalten des Durchblicklabyrinths zu untersuchen,
verwendeten die Autoren außer Wasser auch Luft als Versuchsmittel. Die anliegenden
Druckverhältnisse für den Fall der Luft hielten sie möglichst klein um eine inkompressible
Strömung zu gewährleisten.
Definition der Reynoldszahl [1]:
(3.15)
Abbildung 3.5: [1] Vergleichsspalt und wirkliches Labyrinth
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 21
- charakteristische Länge
- charakteristische Strömungsgeschwindigkeit des Fluides
In der Literatur wird der wirkliche Labyrinth öfters mit einem Ringspalt (Abb. 3.5) konstanten
Querschnittes verglichen , wobei die Fläche gleich der mittleren Spaltfläche sei. Bei der
Bildung der axialen Reynoldszahl wird als charakteristische Länge der hydraulische
Durchmesser des Ringspaltes herangezogen. Der hydraulische Durchmesser wird
allgemein mit der durchströmten Fläche und den benetzten Umfang berechnet:
(3.16)
Für die Strömung in einem Spalt mit der Breite s zwischen zwei konzentrischen Rohren mit
den Durchmessern bzw. ergibt sich demzufolge:
(3.17)
Mit der Massenstromdichte , der mittleren Spaltfläche und dem hydraulischen
Durchmesser ergibt sich für die axiale Raynoldszahl aus Gl.3.17 und Gl.3.18:
(3.18)
(3.19)
Abbildung 3.6: [7] Abhängigkeit des Überbrückungsfaktors von der Reynoldszahl.
In Abbildung 3.6 ist die Abhängigkeit des Überbrückungsfaktors von der Reynoldszahl für
eine bestimmte Geometrie [Spaltweite , Teilung , Spitzenbreite
, Kammerhöhe und Wellendurchmesser ] ersichtlich. Man
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 22
sieht, dass der Wert von mit steigender Reynoldszahl höher wird. Wenn der
Überbrückungsfaktor steigt, dann hat dies zu bedeuten, dass es zu höherem
Leckagemassenstrom kommt, was die Dichtwirkung des Durchblicklabyrinths deutlich
verschlechtert. Bei niedrigen Reynoldszahlen nähert sich der Überbrückungsfaktor dem
Wert 1 an. Für den Fall würde die kinetische Energie des Fluides in der Wirbelkammer
durch die Verwirbelung vollständig vernichtet werden. Die Bestimmung von für dieselbe
Labyrinthgeometrie mittels der Gleichung von Hodkinson ergibt einen Wert von ,
welcher ungefähr im Mittelfeld der Berechnungsergebnisse liegt. Die CFD-Berechnungen
bestätigen jedoch, dass die Annahme von Hodkinson -der Überbrückungsfaktor sei nur eine
Funktion der Labyrinthgeometrie- fehlerhaft ist.
Es wurde auch noch geprüft, ob der Zusammenhang zwischen Reynoldszahl und
Überbrückungsfaktor mit veränderlichem Austrittsdruck oder Gesamtdruckverhältnis
(Eintritts- zum Austrittsdruck) beeinflusst wird. Die Ergebnisse aus Abbildungen 3.7/3.8
zeigen, dass der Verlauf der Kurve für eine gegebene Geometrie unverändert bleibt.
Ausgehend von einem Labyrinth mit sehr schmalen Labyrinthblechen der Spitzenbreite
, wurde die Funktion durch folgende mathematische Relation
beschrieben:
(3.20)
Abbildung 3.7: [7] Abhängigkeit Funktion
vom Austrittsdrück ( ).
Abbildung 3.8: [7] Abhängigkeit Funktion
vom Gesammtdruckverhältnis ( ).
und sind dimensionslose Geometrieparameter und wurden als lineare Funktionen des
Verhältnisses Spaltweite/Teilung dargestellt.
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 23
(3.21-1)
Die Gl.3.21-1 ist für folgende Intervalle gültig:
und
Wegen der großen Bedeutung der Spaltweite als wichtiger Einflussparameter auf die
Leckage von Labyrinthdichtungen wurde weiterhin untersucht, wie stark der
Überbrückungsfaktor von variierendem Spaltweite/Teilung Verhältnis und veränderter
Reynoldszahl beeinflusst wird. Für die vier untersuchten Spaltweiten
wurden die -Verhältnisse ermittelt und in
Gl.3.21-1 eingesetzt. Die restlichen Labyrinthabmessungen wurden konstant gehalten. Aus
der Abbildung 3.9 erkennt man, dass die Spaltweite einen sehr starken Einfluss auf den
Überbrückungsfaktor hat. Der Einfluss der Reynoldszahl auf den Überbrückungsfaktor steigt
je grösser die Spaltweite wird.
Abbildung 3.9: [7] -Funktion in Abhängigkeit von der .
Weitere Untersuchungen auf ein Modell mit acht Labyrinthblechen, einem -Verhältnis von
0,015 und über einem Reynoldszahlbereich von 0 bis 6000 zeigten, dass bei einer
inkompressiblen Strömung die Anzahl der Labyrinthbleche keinen Einfluss auf den
Überbrückungsfaktor bewirkt. Er bleibt konstant entlang des gesamten Labyrinths mit
Ausnahme des ersten Labyrinthbleches. Auf das Verhalten des Überbrückungsfaktors am
Labyrintheintritt (über den ersten Labyrinthspalt) wurde in dieser Arbeit nicht eingegangen.
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 24
Bisher wurde der Einfluss des Veränderns der Spaltweite als wesentlicher
Geometrieparameter auf den Überbrückungsfaktor des Durchblicklabyrinths untersucht.
Außerdem wurden noch von beiden Autoren weitere Untersuchungen durchgeführt, die sich
mit dem Verändern anderer Geometrieparametern wie Spitzenbreite , Teilung ,
Kammerhöhe und Wellendurchmesser befassen. Abbildung 3.10 stellt die Abhängigkeit
der Funktion von der Spitzenbreite bei konstantem Verhältnis von dar. Die
Ergebnisse bestätigen, dass die Spitzenbreite b einen starken Einfluss auf den
Überbrückungsfaktor hat. Je grösser die Spaltbreite wird, desto stärker wird der Einfluss der
Reynoldszahl auf den Überbrückungsfaktor.
Abbildung 3.10: [8] -Funktion in Abhängigkeit
von der .
Abbildung 3.11: [8] und in Abhängigkeit
von .
Früheres mathematisches Modell wurde unter der Annahme einer Labyrinthgeometrie mit
sehr schmalen Labyrinthblechen entwickelt. Solche Spitzenbreiten von sind
allerdings unrealistisch für Labyrinthdichtungen. Aus Abbildung 3.11 erkennt man, dass die
dimensionslosen Geometrieparameter und von der Spitzenbreite stark abhängen.
Deshalb wurde die frühere -Gleichung Gl.3.21-1 modifiziert, um den Einfluss der
Spitzenbreite einzubeziehen.
(3.21-2)
(3.22)
Die Gleichungen (3.21-2) und (3.22) sind für folgende Intervalle gültig:
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 25
und
Abbildung 3.12: [8] Präzisere -Berechnung durch die modifizierte -Gleichung.
Werden die grafisch ermittelten Verläufe der Funktion für und
aus Abbildung 3.12 verglichen, erkennt man, dass die Ergebnisse der modifizierten -
Gleichung fast mit den CFD-Ergebnissen identisch sind. Dies zeigt deutlich, dass neben der
Spaltweite auch die Spitzenbreite ein wichtiger Einflussparameter für den
Überbrückungsfaktor darstellt.
Abbildung 3.13: [8] Abhängigkeit der
Funktion von der Teilung.
Abbildung 3.14: [8] Abhängigkeit der
Funktion von .
Die Wirkung der variierenden Teilung auf den Überbrückungsfaktor wurde auch beobachtet,
indem das Strömungsverhalten zweier geometrisch ähnlicher Labyrinthe verglichen wurde.
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 26
Wie aus Abbildung 3.13 ersichtlich ist, bewirkt eine Veränderung der Teilung bei konstanten
- und -Verhältnissen keinen Einfluss auf den Überbrückungsfaktor.
Für Kammerhöhe/Teilung Verhältnisse bestätigen die Ergebnisse der CFD-
Berechnung laut Abbildung 3.14, dass eine Änderung der Kammerhöhe ebenfalls keinen
Einfluss auf den Überbrückungsfaktor bewirkt. Als letztes wurde noch untersucht, ob eine
Abhängigkeit der Funktion vom gewählten Wellendurchmesser vorliegt. Es wurde
deutlich, dass sich der Überbrückungsfaktor über einen Reynoldszahlbereich von 0 bis
15000 kaum vom gewählten Wellendurchmesser beeinflussen lässt.
Studie von Matthias und Willinger
Die experimentellen Untersuchungen von Matthias und Willinger [8] betrachten eine
Fortführung der Arbeit von Leeb [1] und beziehen sich auf den Einfluss der Rotation und der
Exzentrizität des Rotors auf das Durchflussverhalten von Durchblick- und Volllabyrinthen.
Die Experimente wurden mit Hilfe eines Labyrinth-Prüfstandes durchgeführt. Dadurch war es
möglich die Labyrinthströmung dreidimensional und bei unterschiedlichen
Betriebsbedingungen zu beobachten. Untersucht wurden ein Volllabyrinth mit elf
Labyrinthblechen, von denen fünf im Gehäuse und sechs am Rotor befestigt sind und ein
Durchblicklabyrinth mit selben Abmessungen wie das Volllabyrinth, welches durch
Entfernung der fünf im Gehäuse angebrachten Labyrinthbleche entstanden ist. Das
Durchflussverhalten beider Labyrinthmodelle wurde bei Druckverhältnissen zwischen 1,2
und 2,8 und verschiedenen Spaltweiten untersucht.
Für die numerische Simulation und Berechnung der stationären, kompressiblen,
dreidimensionalen, turbulenten Strömung in den Labyrinthdichtungen wurde ein
dreidimensionales Modell entwickelt. Mit Hilfe eines kommerziellen CFD-Softwarepaketes
auf Basis der Finite-Volumen-Methode wurden die durch Messung ermittelten
Durchflussbeiwerte für die Labyrintkonfiguration mit der größten Spaltweite ( )
numerisch berechnet. Für beide untersuchten Labyrinthtypen, Voll- und Durchblicklabyrinth,
existierten Messergebnisse aus den Prüfstandversuchen von Leeb. Seine experimentell
ermittelten Durchflussbeiwerte wurden mit den Ergebnissen der CFD-Berechnung und den
Ergebnissen aus einer modifizierten Version des Verfahrens nach Stodola verglichen.
Gemäß Gl.2.1 in Abschn. 2.1 wird das Verhältnis von tatsächlichem Massenstrom zu
theoretischem Massenstrom durch eine ideale Düse als Durchflussbeiwert ( -Wert)
bezeichnet. Aus den Gleichungen (2.7), (2.8) und (2.9) folgt für den theoretischen (idealen)
Massenstrom:
(3.23)
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 27
(3.24)
Dabei stellt das Verhältnis des Totaldruckes am Eintritt zum statischen Druck am
Austritt des Labyrinths dar.
(3.25)
Abbildung 3.15: [8] -Werte.
In Abbildung 3.15 ist die Abhängigkeit des Durchflussbeiwertes ( -Wert) vom
Gesamtdruckverhältnis für stillstehenden und zentrischen Rotor dargestellt. Daraus kann
man feststellen, dass mit zunehmendem Gesamtdruckverhältnis an der Labyrinthdichtung
der -Wert steigt. Auffallend ist, dass die -Werte des Durchblicklabyrinths in Vergleich
zum Volllabyrinth wesentlich höher liegen. Einerseits lässt sich dies dadurch erklären, dass
der Massenstrom laut Gl.3.26 umgekehrt proportional zu der Wurzel der Anzahl der
Labyrinthbleche ist, andererseits durch den auftretenden Überbrückungseffekt, welcher zu
einem höheren Leckagemassenstrom führt. Um den Einfluss des Überbrückungseffektes auf
den für Durchblicklabyrinthe ermittelten Leckagemassenstrom nach Stodola zu
berücksichtigen, wurde die Massenstromgleichung zusätzlich mit dem von Egli empirisch
festgelegten Überbrückungsfaktor multipliziert (Gl.3.26). Die Berechnung nach
Stodola wurde mit einer Kontraktionszahl von durchgeführt.
(3.26)
Durchblicklabyrinth Volllabyrinth
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 28
In Abbildung 3.16 sind die mittels Prüfstand und CFD-Berechnung ermittelten Druckverläufe
in axialer Richtung für Voll- und Durchblicklabyrinth dargestellt.
Abbildung 3.16: [8] Druckverlauf in axialer Richtung.
Während beim Volllabyrinth der Druck über alle Labyrinthbleche relativ gleichmäßig
(stufenförmig) abgebaut wird, kommt es beim Durchblicklabyrinth zu einem wesentlich
größeren Druckabfall über dem ersten und zu einem Druckanstieg über dem zweiten
Labyrinthblech. Der starke Druckabfall über dem ersten Labyrinthblech lässt sich durch den
Überbrückungseffekt erklären, welcher einen maßgeblich rascheren Druckabbau bewirkt.
Abbildung 3.17: [2] Verlauf der axiale Geschwindigkeit.
Durch das auftretende Überströmen bei Durchblicklabyrinthen ist die kinetische Energie des
Fluides beim Labyrintheintritt ein wenig grösser als bei Volllabyrinthen [2]. Das Fluid strömt
mit hoher Geschwindigkeit über die erste Wirlbelkammer, wodurch der Druckabfall in der
ersten Wirbelkammer wesentlich stärker als in der nachfolgenden Wirbelkammer ist, in
welcher die Geschwindigkeit des Fluides nicht mehr so hoch ist und der statische Druck
ansteigt. Der Geschwindigkeitsverlauf in axialer Richtung entlang der Geraden
(siehe Abb. 3.19) ist in Abbildung 3.17 ersichtlich. Während sich die Drehrichtung
der Wirbel beim Volllabyrinth von Kammer zu Kammer ändert (Abb. 3.18), bleibt sie beim
Volllabyrinth Durchblicklabyrinth
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 29
Durchblicklabyrinth immer gleich (Abb. 3.19). Entlang der Lanyrinthdichtung zwischen
Labyrintheintritt und -austritt nehmen Druck und Dichte des Fluides ab und infolgedessen
nimmt die Strömungsgeschwindigkeit als auch die Rotationsgeschwindigkeit der Wirbel
zwischen Ein- und Austritt zu. Das lässt sich durch die Kontinuitätsgleichung
mit für stationäre Strömungen erklären.
Abbildung 3.18: [2] Strömungsfeld in einem Volllabyrinth.
Abbildung 3.19: [2] Strömungsfeld in einem Durchblicklabyrinth.
In Abbildung 3.20 sind die mittels CFD ermittelten axialen Geschwindigkeitsprofile in den
Spalten des Voll- und des Durchblicklabyrinths bei stillstehendem zentrischem ( ) Rotor
und konstantem Druckverhältnis dargestellt. Die Geschwindigkeitsprofile im ersten
Labyrinthspalt sind für beide Labyrinthtypen sehr ähnlich. Sowohl beim Voll- als auch beim
Durchblicklabyrinth erfährt die Strömung im ersten Labyrinthspalt eine fast 90°-Umlenkung
(siehe Abb. 3.18 und 3.19) und wird über den Spalt abgerissen. Durch den Strömungsabriss
im Spalt entwickelt sich ein Rückstromgebiet. So lässt sich die Erscheinung der negativen
Geschwindigkeit in der Abbildung 3.20 begründen. Die Strahleinschnürung über dem ersten
Überbrückungseffekt (Carry-Over Effect) 30
Labyrinthspalt weist für Voll- und Durchblicklabyrinth eine ähnliche Form auf. Ab dem
zweiten Spalt ist der Verlauf der Geschwindigkeitsprofile beider Labyrinthtypen
unterschiedlich. Aufgrund des auftretenden Überbrückungseffektes und somit des Drehsinns
der Wirbel in der Wirbelkammer (Abb. 3.19), trifft die Strömung beim Durchblicklabyrinth
frontal auf die Labyrinthspalten ohne umgelenkt zu werden. Deshalb nimmt die
Spalteinschnürung ab dem zweiten Labyrinthspalt ab und wird in den folgenden Spalten
immer schwächer. Rückstromgebiete sind nicht mehr erkennbar.
Abbildung 3.20: [8] Axiale Geschwindigkeitsprofile.
Volllabyrinth Durchblicklabyrinth
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 31
4 Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren
Die in den vorangegangenen Abschnitten beschriebenen Rechenverfahren zur Berechnung
des Leckagemassenstroms von Durchblicklabyrinthen sind in Tabelle 4.1 gegenübergestellt.
Sie unterscheiden sich zwischen einem unter- und überkritisch durchströmten Labyrinth. Die
Bemerkungen beinhalten die Nummern der Abbildungen und Gleichungen zur Bestimmung
der zugehörigen Überbrückungsfaktoren.
unterkritisch überkritisch Bemerkung-
en
durch
Versuche
Egli
nicht möglich
Abb. 3.2
Hodkinson
nicht möglich
aus Gl.3.5
Vermes
nicht möglich
aus Gl.3.10
Neumann
aus Gl.3.7
Eser&
Dereli
aus Gl.3.10
Yucel&
Kazakia
aus Gl.3.12
Willinger &
Matthias
aus Abb. 3.2
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 32
Suryanar.
& Morrison
nicht möglich
aus Gl.3.21-2
Tabelle 4.1: Gegenüberstellung der Durchflussgleichungen.
4.1 Beispiel
Im Rahmen dieser Arbeit wurden anhand eines praktischen Beispiels die -Werte der
verschiedenen Berechnungsverfahren im „Microsoft Excel“ ermittelt und in einem Diagramm
graphisch dargestellt. Die gewählten geometrischen Abmessungen der
Durchblicklabyrinthdichtung entsprechen einer von Leeb [1] untersuchten Labyrinthbauform
mit Rotorblechen. Kennzeichende Abmessungen und Betriebsdaten sind:
Eintrittstemperatur
Druckverhältnis
Drosselstellenzahl
Spitzenbreite
Spitzenhöhe
Teilung
Spaltweite
Wellenradius
Statorradius
Tabelle 4.2:. Abmessungen und Betriebsdaten.
4.1.1 Berechnung
Die Berechnungen der -Werte nach Egli und Stodola für die gleiche Geometrie wurden in
der Arbeit von Matthias [2] mit einer Kontraktionszahl von und einer Reibungszahl
von durchgeführt. Der Überstromfaktor ξ wurde nach Abbildung 3.2 für
ermittelt und beträgt . Die für die Bestimmung des Überbrückungsfaktors mittels
Gl.3.21-2 nach Suryanarayanan und Morrison [6][7] erforderlichen axialen Reynoldszahlen
wurden von den Diagrammen von Leeb abgelesen (siehe Abb. 4.2). Für die
Labyrinthgleichungen nach Hodkinson, Vermes und Suryanarayanan & Morison wurden die
Berechnungen mit einer Durchflusszahl von durchgeführt. Dieser Wert ergibt
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 33
sich aus Gl.2.12 für eine Kontraktionszahl von (aus Abb. 2.5) und eine von [2] für
die entsprechende Labyrinthgeometrie verwendete Reibungszahl von .
[
]
/
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 34
Die von Leeb am Prüfstand experimentell ermittelten Durchflussbeiwerte wurden aus
folgender Abbildung (Abb. 4.1) abgelesen.
Abbildung 4.1: [1] -Werte.
Abbildung 4.2: [1] Axiale Reynoldszahl .
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 35
Abbildung 4.3: Vergleich der Massenstromgleichungen.
Zur Veranschaulichung der prozentuellen Abweichungen der Berechnungsergebnisse von
denen der Prüfstandmessung werden in Abbildung 4.4 die relativen Fehler der einzelnen
Berechnungsverfahren in Bezug auf die Messung von Leeb aufgetragen.
0,3
0,35
0,4
0,45
0,5
0,55
0,6
0,65
0,7
0,75
0,8
0,85
0,9
0,95
1
1,05
1,1
1,15
1,2
1,25
1,3
1,35
1,4
1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9
Willinger,R.&Matthias,A. (Stodola )
Willinger&Matthias (CFD)
Matthias,A. (Stodola)
Matthias,A. (Egli)
Leeb (Messung)
Vermes,G.
Hodginson,B.
Sury.,S.&Morison,G.L.
Eser,D. & Dereli,Y.
Yucel,U. & Kazakia,J.Y.
Druckverhältnis
Du
rch
flu
ss
be
iert
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 36
Abbildung 4.4: Relative Fehler der Labyrinthgleichungen.
Aus den in Abbildung 4.3 grafisch dargestellten, je nach Berechnungsverfahren
verschiedenen -Kurven erkennt man, dass das Verfahren von Suryanarayanan &
Morrison erheblich große Abweichungen von der Messung zeigt. Auffallend ist noch, dass
mit steigendem Druckverhältnis der -Wert wesentlich stärker im Vergleich zu den
-25
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
90
95
100
105
110
115
120
125
130
135
140
145
150
155
160
1,17 1,27 1,37 1,47 1,57 1,67 1,77
Willinger,R.&Matthias,A. (Stodola )
Willinger&Matthias (CFD)
Yucel,U. & Kazakia,J.Y.
Sury.,S.&Morison,G.L.
Eser,D. & Dereli,Y.
Leeb (Messung)
Matthias,A. (Stodola)
Matthias,A. (Egli)
Vermes,G.
Hodginson,B.
Rela
tiv
er
Fe
hle
r [%
]
Druckverhältnis
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 37
restlichen Kurven, welche einen mehr oder weniger ähnlich steigenden Verlauf aufweisen,
zunimmt. Bei einem Druckverhältnis von ist die Abweichung zwischen Rechnung
und Messung laut Abbildung 4.4 grösser als ~155%. Einerseits könnte dies daran liegen,
dass die beiden Autoren [7] ihre Untersuchungen an einem Labyrinthmodell mit
Statorblechen und deutlich kleineren geometrischen Abmessungen im Vergleich zu dem in
dieser Arbeit untersuchten Durchblicklabyrinth von Leeb durchführten und andererseits,
dass sie Wasser als Versuchsmedium verwendeten um die Inkompressibilität der Strömung
zu gewährleisten. Es ist deswegen sehr gut möglich, dass die Ergebnisse ihrer Forschung
im Falle einer kompressiblen Labyrinthströmung und/oder einer Labyrinthgeometrie die
außerhalb von den vorausgesetzten Intervallen der Geometrie- und Strömungsparameter
liegen (siehe Gültigkeitsvoraussetztungen für Gl.3.21-2 auf S.23), keinesfalls aussagekräftig
sein können.
Das Verfahren nach Egli [2] ist jenes mit der zweitgrößten auftretenden Abweichung. Aus
Abbildung 4.4 erkennt man, dass mit zunehmendem Druckverhältnis der relative Fehler
deutlich ansteigt. Beim kleinsten untersuchten Druckverhältnis tritt ein relativer Fehler von
44% auf, während beim größten Druckverhältnis der Fehler einen Wert von fast mehr als
57% annimmt. Den selben Kurvenverlauf weist auch das Verfahren nach Hodkinson jedoch
um zirka 7% kleineren relativen Fehler.
Die Ergebnisse des von [2] modifizierten Verfahren nach Stodola und des von Vermes
weisen kleine Unterschiede zueinander und einen fast gleichen, leicht ansteigenden
Kurvenerlauf. Allerdings liegen die Ergebnisse von Vermes um zirka 4% bei bis 8%
näher an jenen der Messung von Leeb. Der auf die Messung von Leeb bezogene
relative Fehler von der Vermes‘ Labyrinthgleichung beträgt ~37% für alle vier untersuchte
Druckverhältnisse.
Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, passt das von [8] modifizierte Verfahren nach Stodola
sehr gut an die Kurve des gemessenen Durchflussbeiwertes. Dabei beträgt der relative
Fehler lediglich ~8%. Das bedeutet, dass angegebene Wert von im Vergleich zu
dem von [2] angegebenen Wert von deutlich bessere Näherungen liefert.
Während das Verfahren von Yucel und Kazakia nach Angabe der Wissenschaftler im
Vergleich zu ihrer Prüfstandmessung leicht überschätzte Ergebnisse liefert, hat der Einsatz
dieses Verfahrens in der vorliegenden Arbeit unerwarteterweise Ergebnisse geliefert, welche
die Messung um zirka 22% unterschätzt haben.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass im Rahmen dieser Arbeit nicht in die iterative
Durchflussberechnung eingegangen wird. Jedoch ist dieses Verfahren für die Berechnung
des Massenstroms nach Dereli und Eser [10] nötig. Ausgehend von der Annahme, die Yucel
und Kazakia [5] getroffen haben, um das iterative Verfahren bei ihren Untersuchungen
Gegenüberstellung der Berechnungsverfahren 38
analytisch berechnen zu können, wurde in Gl.3.13 anstelle des je nach Labyrinthblech
anliegenden Druckverhältnisses das Gesamtdruckverhältnis eingesetzt. Laut
Abbildung weist die Kurve eine ähnliche Steigung wie bei dem Verfahren von Egli und
Hodkinson. Allerdings liegt der relative Fehler im Vergleich zu jenem von Hodkinson über
den gesamten Druckverhältnissbereich um zirka 49% niedriger und aus diesem Grund weist
das Verfahren sehr kleine Abweichungen in Bezug auf die Messung. Bei einem
Druckverhältnis von liefert das Verfahren mit relativ großer Genauigkeit das gleiche
Ergebnis wie die Messung. Für kleinere Druckverhältnisse als ergeben sich kleinere
-Werte als gemessen mit einem relativen Fehler bis zu ~11% bei . Bei einem
Druckverhältnis von liegt der berechnete -Wert um ~4% höher.
Zusammenfassung 39
5 Zusammenfassung
Diese Arbeit startete mit einem generellen Überblick zum Thema berührungsfreie
Dichtungen. Es wurden Informationen bezüglich der Arten und Funktion der
Labyrinthdichtungen sowie der physikalischen Charakteristika der Labyrinthströmung
übermittelt. Durch die Herleitung des analytischen Verfahrens von Stodola und die
ausführliche Interpretation des halb-empirischen („praktischen“) Verfahrens nach Egli zur
Bestimmung der Lackage an Labyrinthdichtungen wurden die Weichen gelegt um das
Verhalten der Strömung in der Labyrinthdichtung in Abhängigkeit verschiedener
Einflussparamater genauer untersuchen und verstehen zu können. Dabei wurden
verschiedene Autoren herangezogen welche speziell zum Thema Überbrückungseffekt und
Berechnung des Leckagemassenstroms bei Durchblicklabyrinthdichtungen wichtige
Erkentnisse geliefert haben. Somit wurde einerseits generell die spezifische Literatur
vorgestellt, andererseits in die Studien von Suryanarayanan & Morrison [6][7] und Matthias &
Willinger [8] konkreter eingegangen.
Aus der Studie von [7] ist herausgekommen, dass der Überbrückungsfaktor nicht nur als
Funktion der Labyrinthgeometrie anzusehen ist, wie in früheren Annahmen vermutet wurde.
Der Überbrückungsfaktor ist auch von Strömungsparameter wie die Reynoldaszahl
abhängig. Jedoch haben die Ergebnisse ihrer Forschung nur für die inkompressible
Labyrinthströmung Gültigkeit.
Im Gegensatz zu Suryanarayanan & Morrison untersuchten Matthias und Willinger
gleichzeitig die stationäre kompressible Labyrinthströmung am Voll- und Durchblicklabyrinth.
Durch den direkten Vergleich der Ergebnisse an beiden Labyrinthtypen lassen sich
wesentliche Charakteristika der Labyrinthströmung an Durchblicklabyrinthen besser
darstellen und verstehen. Äußerst deutlich konnte durch die Messung des
Kammerdruckverlaufes das auftretende Überströmen („carry-over effect“) über dem ersten
Labyrinthblech beobachtet werden. Dies bewirkte mit zunehmender Spaltweite einen starken
Druckabfall nach dem ersten Labyrinthblech, wobei in der zweiten Wirbelkammer ein leichter
Wiederanstieg des Druckes laut Abbildung 3.16 erkennbar wird.
Abschließend wurden die Labyrinthgleichungen sämtlicher Verfahren zur Berechnung des
Leckagemassenstroms an Durchblicklabyrinthen in Tabellenform zusammengefasst.
Zusätzlich wurden die verschiedenen Durchflussbeiwerte ermittelt, graphisch dargestellt und
zu einer vom Leeb [1] durchgeführten Messung verglichen. Dabei machten sich signifikante
Abweichungen bemerkbar, welcher als relativer Fehler in einem Diagramm (siehe Abb. 4.4)
aufgetragen wurden.
Literaturverzeichnis 40
Literaturverzeichnis
[1]. Leeb, K. Experimentelle und numerische Untersuchungen zum Durchflussverhalten von
Labyrinthdichtungen bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen. Dissertation,Vienna
University of Technology, 1997.
[2]. Matthias, A. Das Durchflussverhalten von Labyrinthdichtungen bei unterschiedlichen
Betriebsbedingungen. Dissertation, Vienna University of Technology, 2007.
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[6]. Suryanarayanan, S. und Morrison, G.L. Analysis of Flow Parameters Influencing
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[7]. Suryanarayanan, S. und Morrison, G.L. Effect of Tooth Height, Tooth Width and Shaft
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ASME Turbo Expo 2009, Orlando, Florida, June 8-12, 2009.
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Abbildungsverzeichnis 42
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1.1: [1] Durchblicklabyrinth ................................................................................... 2
Abbildung 1.2: [1] Volllabyrinth .............................................................................................. 2
Abbildung 1.3: Fanno-Kurve. ................................................................................................. 3
Abbildung 2.1: [1] Ideale Düse. ............................................................................................. 5
Abbildung 2.2: [2] Verlauf der Durchflussfunktion . ............................................................. 5
Abbildung 2.3: [2] Strahlkontraktion ....................................................................................... 6
Abbildung 2.4: [2] Kontraktionszahl für eine seitlich liegende Öffnung. ............................. 7
Abbildung 2.5: [2] Einfluss des Kantenradius auf die Kontraktionszahl . ........................... 7
Abbildung 2.6: [2] Zustandsänderung beim Durchströmen eines Labyrinthbleches. .............. 8
Abbildung 2.7: Labyrinthblechschema. .................................................................................. 9
Abbildung 2.8: [2] Durchflußfunktionen für scharfkantige Blende und ideale Düse. ............. 12
Abbildung 2.9: Labyrinthblechschema. ................................................................................ 13
Abbildung 3.1: [1] Durchblicklabyrinth. ................................................................................ 14
Abbildung 3.2: [10] Überbrückungsfaktor ξ nach Egli. ......................................................... 16
Abbildung 3.3: [7] Konische Strahlausbreitung unter dem Winkel . ................................... 17
Abbildung 3.4: [7] Abhängigkeit zwischen und . ............................................................. 17
Abbildung 3.5: [1] Vergleichsspalt und wirkliches Labyrinth................................................. 20
Abbildung 3.6: [7] Abhängigkeit des Überbrückungsfaktors von der Reynoldszahl. ........ 21
Abbildung 3.7: [7] Abhängigkeit Funktion vom Austrittsdrück ( ). ............................ 22
Abbildung 3.8: [7] Abhängigkeit Funktion vom Gesammtdruckverhältnis ( ). .......... 22
Abbildung 3.9: [7] -Funktion in Abhängigkeit von der . ............................................. 23
Abbildung 3.10: [8] -Funktion in Abhängigkeit von der . .......................................... 24
Abbildung 3.11: [8] und in Abhängigkeit von . ......................................................... 24
Abbildung 3.12: [8] Präzisere -Berechnung durch die modifizierte -Gleichung. ................ 25
Abbildung 3.13: [8] Abhängigkeit der Funktion von der Teilung. ................................ 25
Abbildung 3.14: [8] Abhängigkeit der Funktion von . ............................................ 25
Abbildung 3.15: [8] -Werte. ............................................................................................. 27
Abbildung 3.16: [8] Druckverlauf in axialer Richtung. .......................................................... 28
Abbildung 3.17: [2] Verlauf der axiale Geschwindigkeit. ...................................................... 28
Abbildung 3.18: [2] Strömungsfeld in einem Volllabyrinth. ................................................... 29
Abbildung 3.19: [2] Strömungsfeld in einem Durchblicklabyrinth. ........................................ 29
Abbildung 3.20: [8] Axiale Geschwindigkeitsprofile. ............................................................ 30
Abbildung 4.1: [1] -Werte................................................................................................. 34
Abbildung 4.2: [1] Axiale Reynoldszahl . ......................................................................... 34
Abbildung 4.3: Vergleich der Massenstromgleichungen. ..................................................... 35
Abbildung 4.4: Relative Fehler der Labyrinthgleichungen. ................................................... 36