01. Februar 2020
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„WILD – Methode der Feldhasenzählung“
„WILD – Methode der Feldhasenzählung“Grit Greiser
Thünen-Institut für Waldökosysteme
Lichtenau/Sachsen
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© Rolfes/DJV
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„WILD – Methode der Feldhasenzählung“
Was ist WILD? – „Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands“
WILD
3 Säulen
Zählungen in Referenzgebieten
Flächendeckende Erfassungen
Jagdstrecken-analysen
- bundesweites Monitoring-Programm der Jägerinnen und Jäger, zur Erfassung von Vorkommen, Populationsdichten und -entwicklungen von Wildtieren
- Ehrenamt der Revierinhaber- Förderung häufig aus Mitteln der Jagdabgaben, Mittel LJV und DJV- aktuell Antrag auf Förderung durch Bundesmittel
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Erfasste Arten im WILD seit 2001
Erfassung in Referenzgebieten: Feldhase, Rebhuhn, Fuchs, Dachs,
Raben- & Nebelkrähe
Flächennutzungskartierung
Flächendeckende Erfassung: 17 Säugetier- und 18 Vogelarten, Dokumentation von Wildkrankheiten und Jagdstrecken
Jagdstreckenanalysen: 14 Säugetier- und 12 Vogelarten
Gastbeiträge im WILD-Bericht: lokale/ seltene/geschützte Arten(z.B. Elch, Wolf, Seehund, Großtrappe, Auerhuhn, Goldschakal, Komoran)
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Organisation
DJV
WILD-Zentrum Eberswalde
Länderbetreuer beim LJV oder bei Forschungseinrichtungen
WILD-Zentrum Hannover
WILD-Zentrum Kiel
Referenzgebiete / Jägerschaft
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Bedeutung
• Jagd wird erst durch Zahlen transparent
→WILD verfügt über einen bedeutenden Datenpool (langjährige Datenreihen)
• zunehmende Datenanfragen seitens unterschiedlicher Einrichtungen (Bsp. BfN, BMEL, IZW, Universitäten, etc.) und der Öffentlichkeit
• „Tue Gutes und rede darüber“
• selbstbestimmt im Jagdrevier agieren, örtliche Kenntnis anerkannt
• Bsp. FFH-Arten des Anhangs V Baummarder und Iltis – regelmäßiges Monitoring zum Erhaltungszustand als Voraussetzung für eine Bejagung
• hilft Verbänden und Behörden in ihrer Argumentation
• konsequentes Monitoring kann vor jagdpolitischen Veränderungen schützen
• Aufnahme von Neozoen ins Jagdrecht der Länder
• jagdpraktische Bedeutung für eine nachhaltige (Hasenzählung) und gezielte (Baukataster) Bejagung
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Ausgangslage Monitoring LJV Sachsen
- 2001, 2003, 2011 und 2013 eigene Wildtiererfassung
- 2006, 2009, 2011, 2013 Abfragen im Rahmen von WILD
- ab 2014 gesetzliches Monitoring: einfache und erweiterte Präsenzerfassung
- keine eigene Durchführung der FE 2015, 2017, 2019, aber Bereitstellung der Daten aus der Präsenzerfassung Sachsens
- bis 2016 Hasenzählungen in den Referenzgebieten
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Ziel für WILD in Sachsen
- Wiederaufnahme der Hasenzählungen in ausgewählten Referenzgebieten ab 2020
- Stückweise Anhebung der Anzahl an Referenzgebieten
- Regelmäßige Durchführung der Hasenzählungen im Frühjahr und Herbst
- Anpassung der Präsenzerfassung an die FE-Erfassungen im WILD, es fehlen u.a. Abfragen zum Besatz von Rebhuhn, Fasan und Wildkaninchen
- Export der Daten für die bundesweite Auswertung
Förderung aus der Jagdabgabe möglich
Förderung aus der Jagdabgabe möglich
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Voraussetzung für die Teilnahme an den Hasenzählungen im WILD
- Revier mit ausreichenden Offenlandanteil
- mind. 150 ha abgeleuchtete Fläche
- oder Zusammenschluss mehrerer Reviere zu einem Referenzgebiet
- langfristige Teilnahme
- einheitliche Scheinwerfer
- geländegängiger PKW
- jährlich zwei Frühjahrs- und Herbst-zählungen mit mind. 2 Personen ©Markus Stifter
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Festlegen der Fahrstrecke (FS)
• Die FS sollte so ausgewählt sein, dass die abgeleuchteten Flächen den Jagdbezirk hinsichtlich seiner Biotop- und Bodennutzungsverhältnisse gut repräsentiert
• Auswahl so vornehmen, dass Befahrbarkeit der Wege zu den Zählzeiten im Frühjahr und Herbst gegeben ist. Die Zählstrecke sollte bei jeder Zählung gleich sein (Vergleichbarkeit)
• Die Fahrstrecke ist in eine Revierkarte einzutragen
• Die Zählstrecke sollte möglichst frei von Sträuchern sein, um die Sicht zu gewährleisten.
• Die ausgeleuchtete Entfernung kann ggf. auch reduziert werden, muss aber dokumentiert werden
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Festlegen der Fahrstrecke
Die Festlegung der Strecke ist am Tage durchzuführen und in eine Karte einzuzeichnen.
Die einzelnen FS erhalten Nummern, die Summe der FS bildet die Zählstrecke (Ziel: 20 km).
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Durchführung der Zählung
• nach Eintritt der Dunkelheit (1-2 Stunden nach Sonnenuntergang)
• Abfahren der festgelegten Fahrrouten
• rechtwinklig zur Fahrtrichtung angebrachter/gehaltener Scheinwerfer (Beifahrer) auf etwa 150 m eingestellt (ggf. Festpunkte im Gelände festlegen)
• Erfassung der vorhandenen Bodennutzung: Art und Kilometerstand (von/bis)
• Erfassung der Anzahl der im Scheinwerferlicht sichtbaren Hasen
• Erfassung weiterer beobachteter Arten
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Fahrweisen
• Fahrgeschwindigkeit max. 20 bis 25 km/h
• Geradlinige Fahrstrecke: Ableuchten bei Hin- und Rückfahrt
• Geschlossene Fahrstrecke: Umfahren eines Feldschlages
• Achtung: es darf zu keiner Überschneidung der ausgeleuchteten Flächen kommen, möglichst 400 m Abstand zwischen den Wegen
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Zählzeitpunkt
➢ Sobald die landwirtschaftlichen Kulturen sichtbar zu wachsen beginnen
➢ Frühjahr: 15. Februar bis Ende April
➢ Herbst: Anfang Oktober bis Ende Dezember
➢ Zu beachten ist:
− die Kulturen müssen noch genügend Sichtfreiheit gewährleisten
− Im Herbst ggf. erste Frostperiode abwarten wegen Zwischenfrucht und Raps
− Wiederholungszählung innerhalb von 2 Wochen
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Wann sollte nicht gezählt werden?
➢ bei extremen Witterungsbedingungen
➢ bei starken Sichteinschränkungen
Dunst, Nebel, starker Regenfall, Neuschnee, Sturm
➢ helles Vollmondlicht
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Protokollbögen
Deckblatt:
Angaben zum Gebiet, Zähltag, Zählzeit, Witterungsbedingungen
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Protokollbögen
Protokoll:
Tageskilometerzähler auf Null stellen
Bei jeder Änderung der Fruchtart – neue Zeile mit Kilometerstand
Fahrstreckennummern angeben
mit bloßem Augen erkennbare Hasen und sonstige Arten auf-schreiben
Bemerkungen
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Protokollbögen
Berechnung der Taxationsfläche
Berechnung der Hasendichte
In der Auswertung Mittelwert der beiden Zählungen im RG, Berechnung und Darstellung der Feldhasendichte auf Gemeindeebene
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Scheinwerfer
Spezifikation:
• 12 V, 55 W, Halogen, Stromzufuhr über Zigarettenanzünder
• in Sachsen vorhanden?: Bosch-Eigenbau
Conrad
• Alternativen: Frankonia 100 W (upgrade notwendig), nur noch Restbestände
Rinder (Firma Holger Christiansen Deutschland GmbH)
beide etwa 20 €
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Weitere Vorgehensweise
▪ Bestimmung einer Kontaktperson / Länderbetreuer im WILD
▪ Einweisung weiterer Jäger in die Zählmethodik (sofern nicht anwesend)
▪ Versenden der Zählprotokolle zu den Stichtagen (könnte Thünen-Institut übernehmen
▪ Liste der beteiligten Jäger, alte Zähler reaktivieren
▪ Dateneingabe in die WILD-Datenbank zu den Stichtagen für die bundesweite Auswertung (könnte Thünen-Institut übernehmen)
▪ Antrag auf Jagdabgabe Fahrtkosten
▪ Antrag auf Jagdabgabe Scheinwerfer, falls keine mehr vorhanden
▪ Antrag auf Jagdabgabe Datenbank Präsenzerfassung/FE
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Weitere Vorgehensweise
Reviername Revier_ID Referenzgebiet Gemeinde Gemeinde-ID LandkreisBröthen/Michalken 2001_325133 Bröthen/Michalken Lauta, Stadt 14625310 Bautzen
Straßgräbchen 2006_325977 Straßgräbchen Bernsdorf, Stadt 14625030 Bautzen
Weißbach 2001_325098 Weißbach Amtsberg 14521010 Erzgebirgskreis
Erlbach-Kirchberg 2001_325121 Erlbach-Kirchberg Erlbach-Kirchberg 14521190 Erzgebirgskreis
Bertsdorf-Hörnitz 2001_325142 Bertsdorf-Hörnitz Bertsdorf-Hörnitz 14626050 Görlitz
Löbau Ost 2011_327075 Löbau Ost Löbau, Stadt 14626290 Görlitz
Böhlitz / Röcknitz 2006_326333 Böhlitz / Röcknitz Thallwitz 14729380 Leipzig
Gersdorf 2001_325086 Gersdorf Hartha, Stadt 14522250 Mittelsachsen
Burgstädt 2001_325102 Burgstädt Burgstädt, Stadt 14522060 Mittelsachsen
Großschirma 2006_325507 Großschirma Großschirma, Stadt 14522210 Mittelsachsen
Braunsdorf 2007_326334 Braunsdorf Niederwiesa 14522420 Mittelsachsen
Dahlen 2001_325122 Dahlen Dahlen, Stadt 14730060 Nordsachsen
Mülsen-Micheln 2006_325790 Mülsen-Micheln Mülsen 14524200 Zwickau
Reinsdorf II 2006_325798 Reinsdorf Reinsdorf 14524250 Zwickau
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WILD - ehrenamtlicher Natur- und Artenschutz
Thünen-Institut für Waldökosysteme
www.thuenen.de
© Rolfes/DJV © I. Martin © T. Martin©Wächter/MAZ
WILD stärken, heißt Jagd erhalten
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