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Aw oktober 2014 german

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German Oktober 2014
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Oktober 2014 Gott Gib ist einen niemals Liebe 21 auf 27 Öffentliche Gesundheitszentren gründen Ich habe auch Traum 12 Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten
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Oktober 2014

Gott Gibisteinen niemalsLiebe

21

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Öffentliche Gesundheitszentren

gründen

Ich habe auchTraum

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D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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T I T E L T H E M A

16 Öffentliche Gesund heits-

zentren gründenVon Andrew McChesneySieben Beispiele aus aller Welt.

8 I M B L I C K P U N K T

Die vollmächtige Stimme Gottes Von Ted N. C. Wilson Er spricht auch heute noch.

12 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Ich habe auch einen Traum Von Willie Edward Hucks Der Auferstehungsmorgen steht vor der Tür.

21 A N D A C H T

Gott ist Liebe Von Bruce Manners Seine bedingungslose Liebe hört nie auf.

22 G E L E B T E R G L A U B E

Verschwenderische Gnade Von Evelyn Sayler Wir Menschen ringen darum, sie zu verstehen.

24 S O N D E R T H E M A Gott, der Designer Von Ronny Nalin Was uns Lebensformen über den Schöpfer sagen.

14 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Trost und Hilfe

26 F R A G E N Z U R B I B E L

Riten und Zeremonien

27 B I B E L S T U D I U M

Gib niemals auf

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

Oktober 2014

Gott Gibisteinen niemalsLiebe

21

auf27

Öffentliche Gesundheitszentren

gründen

Ich habe auchTraum

12

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

Oktober 2014

3 A U S A L L E R W E L T

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

11 G E S U N D H E I T

Jede Gemeinde ein öffentliches Gesund-heitszentrum

www.adventistworld.orgIn 11 Sprachen online

Titelfoto: Ein kleiner Junge erhält im adventistischen Ashbury-Zentrum in Bloemfontain, Südafrika, ein warme Mahlzeit. F o t o v o n J u n n e g r e

2 Adventist World | Oktober 2014

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A U S A L L E R W E L T

R E S S O R T S

■ Kennst du den Twitter-Hashtag #rpsp? Wenn du in Südamerika lebst und diesen Kurznachrichtendienst nutzt,

weißt du wahrscheinlich, dass die Abkürzung für „Reavivados por Su Pala-bra“ steht, zu Deutsch: „Erneuert durch sein Wort“. Mehrere Tausend Spa-nisch und Portugiesisch sprechende Siebenten-Tags-Adventisten haben ihre Gedanken über das jeden Tag zu lesende Kapitel getweetet, seit die Bibelle-seaktion 2012 von der Weltkirche gestartet wurde. Dadurch wurde #rpsp zu einem der populärsten Hashtags auf dem Kontinent. In Brasilien und eini-gen anderen Ländern der Südamerikanischen Division hat der Hashtag sogar die Liste der Favoriten – das heißt der auf Twitter meistdiskutierten Themen – angeführt.

„Es ist sehr ermutigend gewesen zu sehen, wie positiv die Gemeinden auf die Aktion ,Erneuert durch sein Wort‘ reagiert haben und wie viele Tweets in den letzten Jahren jeden Tag geschickt wurden“, sagte Magdiel E. Pérez Schulz, der als Vorstandssekretär der Südamerikanischen Division für die sozialen Medien zuständig ist, in einem Interview.

„Erneuert durch sein Wort“ wurde am 17. April 2012 gestartet. Damals las jeder der Präsidenten der 13 Divisionen der Kirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten während einer Sitzung im Verwaltungssitz der Weltkirche in Silver Spring einen Teil von 1. Mose 1. Gleichzeitig wurde die Website revivedbyhis-word.org1 eingerichtet, auf der alle Kapitel der Bibel gelesen werden können, jeden Tag eines bis zum Beginn der Generalkonferenz-Vollversammlung in San

Links: Magdiel E. Pérez Schulz gab drei Gründe dafür an, warum die südamerikanischen Adventisten die Idee des Tweetens übernommen haben: jeder kann mitmachen, es braucht nicht viel Zeit, man kann überall mitmachen. Rechts: Die Präsidenten der 13 Divisionen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten beim Lesen von 1. Mose 1 beim Start der Initiative „Erneuert durch sein Wort“ am 17. April 2012 am Verwal-tungssitz der weltweiten Kirche in Silver Spring.

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Aus aller Welt

Jedes Weltklasse-Team profitiert von Talenten aus aller Welt. Millionen von Lesern der Zeitschrift

Adventist World sollten nicht weniger erwarten können.

In den vergangenen fünf Monaten hat unser Redaktionsteam Verstärkung von zwei internationa-len Journalisten bekommen, deren Können und Glau-bensüberzeugung in fast jeder Ausgabe hervorstechen.

Andrew McChesney ist im Mai als Nachrichtenredakteur zu unserem Redaktionsteam gestoßen. Zuvor war er Redakteur und Redaktionsleiter der Moskauer Times, der größten englisch-sprachigen Tageszeitung Russlands. Andy, in den USA geboren, lebte 17 Jahre

in Russland und arbeitete sich vom einfachen Repor-ter zum hochrangigen Redakteur der einflussreichs-ten Zeitung für englischsprachige Leser in der 170-Millionen-Nation Russland empor. Seine monat-liche Kolumne „Dateline Moscow“ ist bei den Lesern des Adventist Review, der Schwesterzeitschrift von Adventist World, bereits seit sieben Jahren beliebt. Sein Engagement für die weltweite Mission der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten strahlt aus jedem sei-ner Artikel.

Im Juli haben wir Dr. John M. Fowler als Berichterstatter in unserem Team begrüßt. Nach 52 Jahren durchgehenden Dienstes für die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist er formal in den Ruhestand getreten. Er hat 21 Jahre als Buchevangelist und Pastor gearbeitet und

später als Chefredakteur des Oriental Watchman-Verlags in Pune, Indien. Außerdem wirkte er als Leiter der Erziehungsabteilung und stellvertretender Sekre-tär der Südasiatischen Division, bevor er 1990 als Redakteur der Zeitschrift Ministry und stellvertreten-der Leiter der Erziehungsabteilung an den Verwal-tungssitz der Weltkirche kam. Jetzt lebt er in Hosur, im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, und leistet einen unschätzbaren Beitrag für das Verständnis der Bibel und der Ereignisse in dieser Welt.

Diese beiden fähigen Journalisten verstärken unser Team, das bereits Mitarbeiter aus Deutschland, Guyana, der Schweiz, Trinidad, Singapur, Kanada und

den USA umfasst, und unterstützen uns in unse-rem Bestreben, euch jeden Monat eine

wirkliche Weltklassezeitschrift vor-zulegen.

Südamerikanische Adventisten machen die Bibel auf

Twitter zu heißem Thema

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Antonio im Juli 2015. Während der zehntä-gigen Vollversammlung werden dann abschließend noch jeweils zwei Kapitel gele-sen. Der jeweilige Tagesabschnitt ist in meh-reren Sprachen verfügbar und wird von einem Blog zum Nachdenken begleitet. Bisher haben etwa 100 Blogger einen Bei-trag verfasst, weitere 50 Blogger werden bis zum Ende des Projekts noch hinzukommen.

Adventistische Leiter haben ihre Hoff-nung zum Ausdruck gebracht, dass mindes-tens die Hälfte der 18 Millionen Kirchen-mitglieder weltweit an der Aktion „Erneuert durch sein Wort“ teilnehmen würden, etwas mehr als die geschätzten 47 Prozent Adventisten weltweit, welche die Bibel zu Beginn der Initiative täglich gelesen haben.

Auch wenn noch keine umfassenden Zahlen zur Verfügung standen, kann man sagen, dass die englischsprachige Seite jeden Tag 200 bis 400 Kommentare her-vorruft und Tausende Leser anzieht, erklärte Derek Morris, stellvertretender Leiter der Abteilung Predigtamt, der mit anderen das Projekt leitet.

Doch die Südamerikanische Division, und ganz besonders Brasilien mit seinen mehr als 1,4 Millionen Adventisten, scheint beim Verbreiten des Bibelleseplans über die sozialen Medien an vorderster Front zu stehen. „Magdiel hat mit den Tweets für ,Erneuert durch sein Wort‘ großartige Arbeit geleistet“, so Morris.

Pérez Schulz selbst meinte, dass es für die Gemeindeglieder ganz natürlich sei, Einsichten über die Bibelabschnitte an ihre Kontakte zu tweeten. „Wir verwenden diese Netzwerke, um mit alten Freunden und mit Verwandten in Kontakt zu blei-ben; über Twitter tauschen wir Neuigkei-ten und Informationen aus“, erklärte er in einem E-Mail-Interview. „Warum sollten wir dieses Medium nicht auch verwenden, um die gute Nachricht weiterzugeben und bekannt zu machen, was wir von dem Tagesabschnitt gelernt haben oder was uns angesprochen hat?“

Nepal: Über eine Million Dollar an Stipendien vergeben

■ Eine nepalesische Studentin namens Sunita ist die Empfängerin des millionsten Dollars aus einem Stipendien-Fonds, der teilweise aus dem Verkauf von Frauen-Andachtsbüchern gespeist wird. Der mil-lionste Dollar war Teil eines Stipendiums von 500 Dollar, das am 23. Juli während einer Sitzung vom Stipendienfonds der Abteilung Frauen am Verwaltungssitz der Weltkirche in Silver Spring an Sunita ver-geben wurde. Mit dem Geld wird Sunita bei der Zahlung ihrer Studiengebühren an der adventistischen Spicer Universität in Indien unterstützt, wo sie Pädagogik studiert. „Mit unserer Unterstützung für Sunita stärken wir unsere Kirche in Nepal“, erklärte Heather-Dawn Small, Lei-terin der Abteilung Frauen auf der Ebene der Weltkirchenleitung. „Wir wollen die Kirche weltweit stärken, indem wir Frauen Entwicklungsmöglichkeiten geben und sie bei einem Studium unterstützen.“

Diese Art zu denken hat dazu geführt, dass die Anzahl von #rpsp-Tweets von Null im April 2012 auf etwa 3000 täglich im Juli 2014 angestiegen ist. Der von Twitter her-ausgegebenen Statistik zufolge haben in den vergangenen elf Monaten etwa 6530 Teil-nehmer ungefähr 100.000 Tweets mit die-sem Hashtag geschickt und damit 8,5 Milli-onen Personen erreicht, die diese Tweets insgesamt 197 Millionen Mal gelesen haben. Auch die Facebook-Zahlen für die Aktion „Erneuert durch sein Wort“ sind in dieser Region hoch. „Das zeigt, dass unsere Gemeindeglieder hinter dem Projekt stehen und ihre Zeit und ihre Talente in diesem Bereich einsetzen“, erklärte Pérez Schulz.

Regionale Leiter machen sich bewusst die Mühe, Mitteilungen von adventisti-schen Jugendlichen, Pfadfindern und Gemeindegliedern ebenfalls per Twitter weiterzuleiten. „Das zeigt unseren Gemeindegliedern, dass wir ihre Kom-mentare schätzen und von ihnen lernen“, so Pérez Schulz.

Er betonte, dass Erton Köhler, Präsi-dent der Südamerikanischen Division, der selbst respektable 30.500 Kontakte auf Twitter (Followers) hat, und andere adven-tistische Leiter regelmäßig Kommentare (Tweets) über die täglichen Bibellesungen schreiben.

„Wir dürfen nicht vergessen, dass die Gemeindeglieder unserem Beispiel folgen werden, wenn wir es vormachen“, erklärte Pérez Schulz. „Also müssen wir die Ersten sein. Gott hat uns gerufen, das zu tun.“

Weniger als ein Jahr vor dem Ende der Initiative „Erneuert durch sein Wort“ soll-ten laut Pérez Schulz Adventisten in aller Welt Wege finden, um sie zu fördern, sei es durch Twitter oder andere Mittel. „Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt“, so Pérez Schulz. „Wenn ihr noch aufspringen wollt, dann tut es und schließt jeden mit ein. Wir haben eine Arbeit zu verrichten. Die gute Nachricht muss auf jede nur mög-liche Art und Weise verkündigt werden.“

Die stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauen, Raquel Arrais (vierte von links), hält den Vorsitz bei der Sitzung am 23. Juli 2014, bei der der millionste Dollar als Stipendium vergeben wurde.

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Der Fonds wurde 1993 mit den Ein-nahmen von einem Andachtsbuch für Frauen angelegt, das später jährlich von der Abteilung Frauen herausgegeben wurde. Im Laufe der Jahre wurden 2164 Stipendien an adventistische Studentinnen in 124 Ländern vergeben. Leiterinnen der Abteilung sagen, dass der Fonds dazu bei-getragen hat, die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten weltweit und besonders in den Entwicklungsländern zu stärken.

Small bezeichnete die Millionen-Dol-lar-Marke als eine „große Errungenschaft“ der Abteilung Frauen. „Bildung gehört zu unseren wesentlichen Schwerpunkten; wir sind unseres Wissens nach die einzige Abteilung der Weltkirche, die Stipendien an Frauen vergibt“, so Small wörtlich.

Die erste, die ein Stipendium aus dem Fonds erhielt, war May-Ellen Colon, die heute stellvertretende Leiterin der Abtei-lung Sabbatschule und Heimatmission an der Generalkonferenz ist.

„Es war eine Ermutigung und Bestäti-gung für mich“, sagte Colon über ihr Sti-pendium, das in jenem Jahr das einzige war, das vergeben wurde.

Heute vergibt das Entscheidungsgre-mium Stipendien im Gesamtwert von 75.000 bis 125.000 Dollar, erklärte die stellvertretende Leiterin der Abteilung Frauen, Raquel Arrais. Jede der 13 Divisio-nen der Weltkirche erhält den gleichen Betrag zur Stipendienvergabe.

Spenden oder Anträge auf ein Stipen-dium sind möglich unter adventistwo-mensministries.org.

Ansel Oliver, Adventist News Network

England: Der Glaube im Schaufenster

■ Einkaufszentren ziehen heutzutage meist mehr Menschen an als Gottesdienste. Deshalb hat eine Gruppe kreativer junger Adventisten in England beschlossen, ihren Glauben in einem Schaufenster auszustellen.

Safi, ein junger Moslem, beteiligte sich an einer islamischen Missionsaktion in dem Einkaufszentrum, als er die Ausstel-lung sah und beschloss, sie sich näher anzuschauen. Das adventistische Team, das die Ausstellung betreute, konnte bei ihm Interesse am Christentum wecken. Er wollte Bibelstunden haben, um mehr zu erfahren, so Blyden.

Britischer Verband mit Mitarbeitern von Adventist Review

Vanuatu: Ehepaar spendet Dächer für 100 Kapellen

■ Was kann man mit 26 Euro tun?Auf den Inseln von Vanuatu im Südpa-

zifik kann man damit eine adventistische Kapelle mit einem stabilen Metalldach versehen.

Leiter der Adventgemeinde in Vanuatu haben einem pensionierten Ehepaar aus Australien, Henry und Hanni Rusterholz, dafür gedankt, dass sie in den vergangenen zehn Jahren für Dutzende von Kapellen solche Metalldächer gespendet haben. Bei einem besonderen Essen überreichte der Präsident des Vanuatu-Missionsverbands, Nos Terry, dem Ehepaar als Zeichen der Dankbarkeit eine handgeschnitzte Schale aus Kokosholz.

„Das ist nichts im Vergleich zu dem, was ihr für die Mission und die Gemeinde-

Die neun Adventisten veranstalteten eine Kunstausstellung in einem Schau-raum eines großen Einkaufszentrums in Birmingham, der zweitgrößten Stadt Eng-lands nach London mit einer Million Ein-wohnern.

Die dreitägige Ausstellung trug den Titel: „The IQ: Innermost Questions“ und zeigte Kunstwerke der neun Adventisten zu Fragen, auf die viele Menschen keine Antworten haben, wie die Existenz des Menschen und den Ursprung moralischer Grundsätze.

„Mein Ziel bei diesem Projekt war, das kreative Geschick, das wir in der Gemeinde haben, zu nutzen und die gute Nachricht aus den Wänden unserer Kapelle heraus zu den Leuten zu bringen“, erklärte Koordinator Daniel Blyden, ein Mitglied der Aston-Newton-Adventge-meinde in Birmingham. Er nutzte die Gelegenheit zu der Ausstellung, als ein Freund von ihm im Februar ein Geschäft mit einem Schaufenster in einem großen Einkaufszentrum eröffnete.

Laut Blyden hat die unkonventionelle Art zu missionieren in diesem Sommer zu vielen Gesprächen über Jesus mit den Kun-den des Einkaufszentrums geführt und sich als sehr effektiv darin erwiesen, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten anzuspre-chen. Es kam in der Folge zu Bibelstunden mit Atheisten ebenso wie mit Moslems.

B r i t i s h u n i o n c o n F e r e n c e

Oben: Das Schaufenster in einem Bir-minghamer Einkaufszentrum, in dem neun junge Adventisten eine Kunstausstellung ausrichteten. Links: Einer der adventisti-schen Aussteller im Gespräch mit einer Kundin des Einkaufszentrums.

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B L I C K I N D I E W E L T

Tag zu uns, wenn wir nur still und bereit sind, auf seine Stimme zu hören“, so Sou-huwat-Tomasoa. „Ich danke ihm immer noch jeden Augenblick für seine Führung und seinen Segen.“

Der HintergrundSouhuwat-Tomasoa arbeitet für die

Organisation der nicht-repräsentierten Nationen und Völker (UnrepresentedNati-onsandPeoplesOrganization, UNPO), einer internationalen Organisation mit Sitz in Den Haag, die ihre Aufgabe darin sieht, gewaltfreie Lösungen für Konflikte zu fin-den, von denen Völker, Minderheiten und nicht anerkannte oder besetzte Gebiete betroffen sind. Im Alter von 20 Jahren schloss sie sich durch die Taufe der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten an und ist seither nie an einem Sabbat geflogen.

„Wo immer ich in meinen Missionen für die UNPO hingekommen bin, habe ich den Sabbat gehalten“, erklärte sie in dem Interview.

Souhuwat-Tomasoa gehört dem Aus-schuss des Niederländischen Verbands an und ist eine Gemeindeälteste in der Adventgemeinde Rotterdam-Nord. Vor ihrer Pensionierung arbeitete sie im öffentlichen Dienst der Niederlande. Seit 1991 ist sie für die UNPO aktiv. Sie wirkt als Repräsentantin der Einwohner der Molukken-Inseln. Dort kam es 1999 in der Landeshauptstadt Ambon zu gewalt-samen Auseinandersetzungen zwischen

Der Präsident des Vanuatu- Missionsverbands, Nos Terry (links), mit Henry und Hanni Rusterholz und der handgeschnitzten Schale, die er ihnen überreichte.

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glieder in Vanuatu getan habt“, sagte Terry. „Ohne eure Unterstützung hätten wir die vielen Anfragen nach Metalldächern, die wir jedes Jahr erhalten, nicht positiv und angemessen beantworten können.“

Das Ehepaar Rusterholz hat seit 2001 mehr als eine Million Vatu (gut 8000 Euro) ausgegeben, um mehr als 100 Kapellen in Vanuatu und Papua Neugui-nea mit Metalldächern auszustatten. Ein Dachelement von 3,6 Metern Länge kostet 3400 Vatu (etwa 26 Euro).

Inzwischen ist das Ehepaar über 80 Jahre alt und weiß nicht, wie lange es noch Kapellendächer spenden kann.

Zum ersten Mal kamen die beiden auf die Inseln, als ein Pastor zum Bau einer Kapelle aufgerufen hatte. „Wir sahen, wie die Leute ihre Gottesdienste unter einfa-chen, mit Buschblättern gedeckten Dächern abhielten – das hat uns berührt“, erinnerte sich Henry Rusterholz. „Da dachten wir uns, dass es uns froh machen würde, wenn wir einen kleinen Beitrag leisten könnten, um den Leuten zu ermöglichen, zumindest unter einem ordentlichen Dach Gottes-dienst zu halten. Seither haben wir das als unseren Dienst angesehen.“

Simon Luke, South Pacific Record

1 Deutschsprachige Seite unter www.erneuertdurchseinwort.de.

E ine niederländische Adventistin wäre beinahe mit dem Flug der Malaysia Airlines geflogen, der

am 17. Juli über der Ukraine vermutlich abgeschossen wurde. Doch sie buchte den Flug in letzter Minute um, weil sie nicht am Sabbat reisen wollte. Frieda Souhuwat-Tomasoa (67) hatte den Flug für den 17. Juli gebucht, um eine dringende Reise nach Ambon zu unternehmen, wo eine wichtige Konferenz, die sie organisierte, zu scheitern drohte.

Doch drei Tage vor dem Flug wurde ihr während ihrer Morgenandacht mit ihrem Mann Max bewusst, dass sie ihrem Reiseplan zufolge erst am Sabbat, den 19. Juli, an ihrem Reiseziel ankommen würde und buchte daraufhin den Flug um.

Der Flug MH17 der Malaysia Airlines wurde am Donnerstag, 17. Juli, auf dem Flug von Amsterdam nach der malaysi-schen Hauptstadt Kuala Lumpur über der von Rebellen besetzten Ost-Ukraine von einer Flugabwehrrakete abgeschossen. Alle 298 Insassen kamen ums Leben.

„Als ich am Freitag von dem Unglück hörte, weinte ich bei meinem Telefonge-spräch mit Max und sagte ihm: ‚Gott ist großartig und gut zu seinen Kindern‘“, erinnert sich Souhuwat-Tomasoa in einem Interview. „Sein Geist sprach wäh-rend der Andacht am Montagmorgen zu mir und sagte: ‚Wenn du diesen Flug nimmst, bist du am Sabbat unterwegs. Tu das nicht‘. Gott spricht immer noch jeden

Frieda Souhuwat-Tomasoa berichtet, warum sie den Flug in dem Flugzeug umbuchte, das über der Ukraine abgestürzt ist.

Von Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur, Adventist World

Vor Katastrophe bewahrt wegen des Sabbats

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B L I C K I N D I E W E L T

Christen und Muslimen, die bis 2003 anhielten und bei denen ganze Dörfer niedergebrannt wurden. Schätzungsweise 10.000 Menschen kamen ums Leben.

Während dieser Zeit war Souhuwat-Tomasoa vor Ort und nutzte ihre Position bei der UNPO, um Schiffsladungen an Nahrung und Kleidung von der Adventis-tischen Entwicklungs- und Katastrophen-hilfe ADRA an Hilfsbedürftige weiterzu-leiten. Außerdem war sie an der Ausarbei-tung eines Friedensabkommens beteiligt, durch das die Kämpfe beendet wurden und engagierte sich – wieder in Zusam-menarbeit mit ADRA-Niederlande – beim Wiederaufbau der zerstörten Region. Sie sagt, dass die vier Jahre andauernden Kämpfe viele Waisen und Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstö-rung hinterlassen haben.

Als bei einer über mehrere Jahre dau-ernden Studie festgestellt wurde, dass die Molukken-Inseln die zweitärmste der 34 Provinzen Indonesiens sind und ihre Bewohner zu den ungebildetsten gehören, beschloss UNPO, eine wichtige Konferenz zu organisieren, um Verständnis und Ein-blick in die Probleme vor Ort zu geben und bei der Gestaltung der Politik der Provinz mitzuwirken. Souhuwat-Tomasoa machte sich an die Arbeit und organi-sierte die Konferenz mit den drei größten Universitäten von Ambon.

„Leider ist das aufgrund mehrerer verschiedener Faktoren ein langwieriger, schwieriger Prozess gewesen. Unter ande-rem hatten auch die Zentralregierung in Jakarta und die Regionalregierung Ein-wände“, erklärte Souhuwat-Tomasoa. „Was die Angelegenheit noch schwieriger macht, ist die weit verbreitete Korruption in der Provinz.“

Die Tage vor dem Flugzeugunglück

Im Juni schien alles unter Dach und Fach zu sein. Das Konferenzprogramm war komplett. Der Zeitplan ausgearbeitet, die Redner festgelegt. Das Ereignis sollte vom 1. bis 5. August stattfinden. Doch am 8. Juli erhielt Souhuwat-Tomasoa eine Kurznachricht aus Ambon auf ihrem Telefon: Die Konferenz würde abgesagt werden müssen; Leitern an den drei mit-wirkenden Universitäten war mit Entlas-sung gedroht worden.

Am 13. Juli beschloss die UNPO in einer Dringlichkeitssitzung, dass Souhu-wat-Tomasoa nach Ambon fliegen sollte, um nach einer Möglichkeit zu suchen, die Konferenz zu retten. Auf der Sitzung erklärte sie sich bereit, am 17. Juli mit der Malaysia Airlines zu fliegen.

„Als ich nach Hause kam, habe ich es meinem Mann Max erzählt und er sagte: ‚Es ist deine Pflicht, du musst das tun‘“,

erinnert sich Souhuwat-Tomasoa. Doch nach der Andacht am nächsten Morgen erklärte sie ihrem Mann, dass sie lieber schon einen Tag früher, am 16. Juli, reisen würde. „Wenn ich am Donnerstag abrei-sen würde, käme ich am Sabbat nach Ambon, und ich bin nie am Sabbat gereist.“ Mit der Unterstützung ihres Mannes setzte sie sich sofort mit ihrem Reisebüro in Verbindung und buchte den Flug bei der Airline Emirates.

„Normalerweise fliege ich immer mit Malaysia Airlines oder KLM“, sagt sie. „Im Juni bin ich mit einer Maschine der Malaysia Airlines geflogen.“

Am 15. Juli informierte sie die UNPO über den geänderten Flug, bestä-tigte den Flug und flog am 16. Juli von Amsterdam ab. Was mit der Maschine der Malaysia Airlines geschah, erschütterte sie zutiefst. „Ich bin hier, um zu bezeugen, dass Gott mein Leben bewahrt hat, weil ich meinen Auftrag hier in Ambon weiter ausführen und zur Verfügung stehen soll, um den Menschen in dieser Welt beizu-stehen, die Hilfe brauchen“, ist sie über-zeugt.

„Im Augenblick arbeite ich noch immer beharrlich daran, die Probleme mit der Konferenz zu lösen. Ich werde weiterhin auf Gottes Stimme hören, ganz gleich, welche Folgen es haben mag. Sein Wille soll geschehen, nicht meiner.“■

Die in der Ostukraine abgestürzte Boeing 777 der Malaysia Airlines im Oktober 2011 auf dem Flughafen Rom-Fiumicino.

Rechts: Frieda Souhuwat-Tomasoa

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Vor Katastrophe bewahrt

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I M B L I C K P U N K T

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung eines Vortrags, den Ted Wilson am 15. August 2014 bei der Internati-onalen Konferenz über Bibel und Wissen-schaft in St. George im US-Bundesstaat Utah gehalten hat. Der ungekürzte Text ist unter www.adventistreview.org/affirming-creation/‘god’s-authoritative-voice abrufbar.

Welch ein Vorrecht ist es, bei dieser außerordentlichen In-ternationalen Konferenz über

Bibel und Wissenschaft dabei zu sein. Als Pädagogen, Lehrende, Wissenschaftler, Theologen, Abteilungsleiter, Redakteure, Verwaltungsangestellte, Pastoren und Ge-meindeglieder glauben wir alle gemein-sam an Gottes vollmächtige Stimme als Schöpfer. Wir glauben, dass der biblische Schöpfungsbericht in 1. Mose 1 und 2 ein buchstäbliches Ereignis beschreibt, das in sechs buchstäblichen, aufeinanderfolgen-den Tagen vor relativ kurzer Zeit anstelle von ausgedehnt langen Zeiträumen statt-fand. [Die Schöpfung] wurde durch Got-tes vollmächtige Stimme vollbracht und geschah, als er die Welt durch sein Wort ins Dasein rief.

In Psalm 33,6.9 lesen wir: „Der Him-mel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes … Denn wenn er spricht, so geschieht‘s; wenn er gebietet, so steht‘s da.“ Das ist die Vollmacht der Stimme Gottes!

Gottes Wort ist voller KraftGottes Wort war damals voller Kraft

und ist es heute ebenso. Wir haben sein geschriebenes Wort und den Bericht vom fleischgewordenen Wort, Jesus Christus, der die Schöpferkraft Gottes, zu schaffen und neu zu erschaffen bestätigte. Davon hängt nicht nur unser Glaube an die Ent-stehung des Lebens ab, sondern auch unser Glaube an den Erlösungsprozess der Gerechtigkeit Christi, sowohl Recht-fertigung als auch Heiligung, also unser Glaube, dass Gott im menschlichen Her-zen etwas Neues schaffen kann. Ohne diesen inwendigen Glauben an die Kraft Gottes, haben weder die Entstehung des

genommen glauben die meisten Men-schen, die den biblischen Schöpfungsbe-richt ablehnen, auch nicht an den Geist der Weissagung als entscheidendes Ele-ment für historische Genauigkeit und hal-ten ihn deshalb als wissenschaftlichen oder theologischen Beitrag für unglaubwürdig. Doch der Geist der Weissagung weist zurück auf die Bibel, das absolute Funda-ment unseres Glaubens. Ich stehe heute hier, um zu erklären, dass die Bibel und die Schriften Ellen Whites uneinge-schränkt verlässlich und vom Schöpfer selbst inspiriert sind. Vertraut auf die Bibel und den Geist der Weissagung als die Grundlagen für unser Verständnis vom Ursprung des Lebens.

Der biblische Sabbat gehört wesentlich zu einer Sechs-Tage-Schöpfung, denn er ist der Gedenktag für die buchstäbliche Schöpfungswoche und bildet eine direkte Verbindung zu unserem Schöpfer.

Gott spricht deutlichIm Buch Testimonies to Ministers and

Gospel Workers lesen wir: „Menschliche Philosophie erklärt, dass es eine unbe-stimmte Zeitperiode in Anspruch nahm, um die Welt zu schaffen … Die ausgeklü-gelte Theorie, dass die Entstehung der Welt eine unbestimmte Zeitperiode in Anspruch nahm, gehört zu Satans Lügen. Gott spricht mit den Menschen in einer

Lebens noch die Zukunft wirklich eine Bedeutung.

Was die Entstehung des Lebens betrifft, schreibt Ellen White in dem beeindruckenden, von Gott inspirierten Buch Patriarchen und Propheten: „Die Annahme, dass die Ereignisse der ersten Woche Tausende und aber Tausende von Jahren erforderten, richtet sich unmittel-bar gegen das vierte Gebot. Sie erweckt den Anschein, als geböte der Schöpfer, im Gedenken an riesige, unbegrenzte Zeit-räume eine Woche von buchstäblichen Tagen zu beobachten. Das entspricht aber nicht der Art Gottes, mit seinen Geschöp-fen zu verfahren. Was er ganz klar gemacht hat, würde dadurch unbestimmt und dunkel. Und das ist Unglaube in sei-ner gefährlichsten und heimtückischsten Form, dessen wahrer Charakter so ver-borgen ist, dass sich sogar viele angebliche Bibelkenner ihn zu eigen machen und lehren….Die Bibel kennt keine langen Zeiträume, in denen sich die Erde all-mählich aus dem Chaos entwickelte. Von jedem Schöpfungstag sagt sie, dass er aus Abend und Morgen bestand, sich also von den folgenden Tagen nicht unterschied.“1

Vertrauenswürdig und korrektWie wir sehen, gibt der Geist der Weis-

sagung zu diesem Thema ein großes Maß an Einsicht und Erkenntnis. Im Grunde

Von Ted N. C. Wilson

Er spricht auch heute noch

die vollmächtige

GottesStimme

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Sprache, die sie verstehen können. Er behandelt dieses Thema nicht so vage, dass es die Menschen ihren Theorien anpassen können. Wenn der Herr erklärt, dass er die Welt in sechs Tagen erschuf und am sieb-ten Tag ruhte, dann meint er damit Tage von 24 Stunden, die durch Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gekennzeichnet sind.“2

Kann man das klarer ausdrücken? Sie-benten-Tags-Adventisten in aller Welt glauben und akzeptieren, dass die Schöp-fung dieser Welt in sechs buchstäblichen Tagen stattfand und der siebte Tag der Gedenktag der Schöpfung ist. Das verkün-digen wir in der Kraft des Heiligen Geistes. Wer das Verständnis einer Sechs-Tage-Schöpfung in jüngerer Vergangenheit nicht annimmt, ist eigentlich kein „Sieben-ten-Tags“-Adventisten, denn der Sabbat am siebten Tag würde historisch und theo-logisch jeder Bedeutung beraubt sein – ebenso wie die meisten unserer auf der Bibel gründenden, christozentrischen Glaubenslehren auch.

Solch ein Mensch mag vielleicht in Anspruch nehmen, ein „Adventist“ zu sein, aber in Wirklichkeit ist es ohne das klare biblische Verständnis der grundle-genden Lehre vom Sabbat und von der Autorität Gottes als Schöpfer und Herr-scher über das Universum unmöglich, ein sinnvolles theologisches Gebäude aufzu-

sei seine Bestimmung, sich zur Gottheit hinzuentwickeln bis in die Ewigkeit‘.“ Haltet als Lehrende in unseren adventisti-schen Bildungseinrichtungen und als Lei-ter in der Gemeinde Gottes durch Gottes Kraft an einer buchstäblichen vor kurzer Zeit stattgefundenen Schöpfung fest und weist theistische Gedanken und die Evolu-tionstheorie entschieden zurück. Ich rufe euch auf, Verfechter der Schöpfung zu sein, wie sie im biblischen Bericht vertre-ten und von den inspirierten Schriften Ellen Whites ausdrücklich unterstrichen wird. Und wie sie von den Delegierten der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf der Vollversammlung der Generalkonfe-renz (GK) 2010 verabschiedet wurde.

Es sollte keinen Angestellten in unse-ren adventistischen Bildungseinrichtungen oder auf unseren Kanzeln geben, der theis-tisches Gedankengut oder die reine Evolu-tionstheorie lehrt. Steht treu zu Gottes biblischer Wahrheit, nicht einfach, weil ihr bei der Kirche angestellt seid oder das für das politisch Korrekte haltet, sondern weil ihr es von ganzem Herzen glaubt. Ande-renfalls – und ich sage das mit aller Freundlichkeit – ist es nur ehrlich und anständig für jemanden, der dies nicht glaubt, seine Vertrauensstellung aufzuge-ben. So wichtig ist diese Sache für Gottes letzte Mission.

Interpretationsmethoden sind nicht egal

Unsere Kirche hält seit langem an der historisch-biblischen Methode zur Ausle-gung der Bibel fest, die der Bibel erlaubt, sich selbst auszulegen. Die heftigsten Angriffe gegen Bibel und Schöpfung kom-men vonseiten der historisch-kritischen Methode, die vom unbiblischen Ansatz der höheren Bibelkritik beeinflusst ist. Dieser Ansatz ist der Todfeind unserer Theologie und Mission. Er stellt den Ein-zelnen über die deutlichen Aussagen der Bibel und erlaubt ihm, selbst zu entschei-den, was er auf Grundlage der Quellen oder der Bildung des jeweiligen Kritikers als Wahrheit ansieht. Lehnt diesen Ansatz ab; er ist egozentrisch und vom Teufel inspiriert. Dieser Interpretationsansatz

richten, das zu einem Glauben an eine buchstäbliche Wiederkunft Christi führen oder diesen Glauben annehmbar machen würde. Ich bitte alle, die sich in diesem Dilemma befinden, eindringlich, ihre Beziehung zu Gott durch Bibelstudium, Gebet, Studium des Schrifttums von Ellen White und die demütige Unterordnung unter den Heiligen Geist, der uns in alle Wahrheit leiten wird, zu erneuern. Chris-tus kam, um uns zu erlösen und uns seine Liebe und Autorität als Schöpfer und Erlö-ser zu offenbaren.

Gottes vollmächtige Stimme ohne Wenn und Aber akzeptieren

Der biblische Bericht vom Ursprung des Lebens unterstreicht Gottes Kraft zu erlösen, seine Fähigkeit, ein neues Herz in uns zu schaffen und in der Zukunft alles neu zu machen.

Jetzt ist nicht die Zeit für einen halb-herzigen Glauben; es ist die Zeit, Gott um Erweckung und Reformation anzuflehen, die zur Ausgießung des Heiligen Geistes im Spätregen und einer Akzeptanz der vollmächtigen Stimme Gottes ohne Wenn und Aber führen. Dies ist keine gesetzliche Initiative, sondern allein auf Christus aus-gerichtet.

Die kostbare biblische Wahrheit einer relativ kurz zurückliegenden buchstäbli-chen Schöpfung einschließlich des Sabbats als Gedenktag der Schöpfungswoche, ist unter heftigen Beschuss von säkularen Humanisten geraten und wird sogar von einigen abgelehnt, die sich als Siebenten-Tags-Adventisten bezeichnen. Glaubt ihnen nicht und beteiligt euch nicht an der Manipulation biblischer Wahrheit bezüg-lich der Schöpfung und des sichtbaren Gedenkzeichens der Schöpfung: den Sab-bat.

Evolution – ein Ausdruck des Spiritismus

Die Evolution ist in ihrem Kern keine Wissenschaft; sie ist eine falsche Religion und ein Ausdruck des Spiritismus. „Der Spiritismus lehrt: ‚Der Mensch sei ein Geschöpf des Fortschritts; von Geburt an

Oktober 2014 | Adventist World 9

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führt Menschen nicht dahin, Gott und seinem Wort zu vertrauen und zerstört euer Verständnis der richtigen biblischen Theologie und unserer kostbaren adven-tistischen Mission.

Die adventistische Mission ist ganz und gar verbunden mit dem entscheiden-den Gedenken an die vollmächtige Stimme Gottes in der Schöpfung und im Sabbat, die uns daran erinnern, woher wir kom-men. So wie uns das „Siebenten-Tags“ in unserem Namen daran erinnert, woher wir kommen, sagt uns das „Adventist“, wohin wir gehen. Wir warten auf die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus und freuen uns auf dieses Ereignis als den Höhepunkt der Weltgeschichte. An dieser seligen Hoffnung halten wir fest, sie ist uns durch Gottes vollmächtige Stimme verkündigt worden.

Gottes vollmächtige Stimme war am Anfang da, als Mose in 1. Mose 1 die For-mulierung „und Gott sprach“ verwendete. In Offenbarung 22, dem letzten Kapitel der Bibel, berichtet der Apostel Johannes davon, wie die vollmächtige Stimme Got-tes sagt: „Ich komme bald.“ Gottes voll-mächtige Stimme ist real und überall! Welch ein Vorrecht ist es für uns, unsere wichtige biblische Botschaft weiterzuge-ben, die Christus als unseren Schöpfer, Retter, Hohepriester, kommenden König und besten Freund verkündet und hoch-hält! Gott sei Dank für seine vollmächtige Kraft bei der Schöpfung und für seine Kraft neu zu schaffen, mit der er uns zu neuen Geschöpfen für die Ewigkeit macht. ■

1 Ellen G. White, Patriarchen und Propheten, S. 88f.2 Ellen G. White, Testimonies to Ministers, 135f, vgl. Christus kommt bald, S. 12. 3 Ellen G. White, Der große Kampf, S. 556.

Ein-Tag-Kapelle

Ted N. C. Wilson ist Präsident der Weltkir-chenleitung der Sieben-ten-Tags-Adventisten.

Es war ein Fest! Nach Jah-ren des Wartens waren alle Tei-le beisammen: eine alte Kapelle, die aus ein paar Stäben mit einem Strohdach darüber bestand, und die Stahlkonstruktion einer Ein-Tag-Kapelle. Daneben ein Brennofen voller Zie-geln, um die Kapelle fertigzustellen, und an diesem Tag auch noch eine Bohranlage von ADRA, deren Bohrer sich durch den harten Granit arbeitete.

Der ganze Ort war gekommen, fast 200 Personen. Einige, um das Wasser aus dem neuen Brunnen zu probieren, einige, um die Ziegel für die Wände der neuen Kapelle zu legen, andere, um beim Zubereiten des Mittagessens zu helfen. Und einige standen auf grauen Ameisenhügeln und beobachteten alles. Es war das Ereignis des Jahres, ausgerichtet von den 35 Mitgliedern der Adventgemeinde in Runyararo bei Karoi in Simbabwe. Sogar der Häuptling war mit seiner Frau gekommen.

Das Maranatha-Team wurde von einem Dutzend aufgeregter Tabea-Mitarbeite-rinnen willkommen geheißen. Lucy, die Tabea-Leiterin, griff nach unseren Händen und rief voller Freude: „Jesus kommt wieder! Jesus kommt bald!“

Der Ziegelbrennofen wurde geöffnet und die Männer begannen flink, die Wände der Kapelle hochzuziehen. Frauen schleppten Wasser, kümmerten sich um die Feuer, die unter dem groben Strohdach der „alten“ Kapelle zum Kochen entzündet worden waren, und rührten in großen Kesseln Maisbrei mit Zwiebeln.

Lucy zeigte auf den weißen ADRA-LKW und verkündete: „Heute bekommen wir in Runyararo eine neue Kapelle und einen Wasserbrunnen.“

In 67 Metern stieß der Bohrer immer noch auf trockenen Granit. Nach einer kur-zen Mittagspause beschlossen die Bohrarbeiter, noch etwas tiefer zu bohren, be-gleitet von erneutem Singen, Beten und sogar einigen „Aufrufen zur Buße“ von Lucy und den anderen Frauen der Tabeagruppe. Bei knapp 80 Metern stieß der Bohrer auf feuchten Sandstein, was eine große Feierstimmung auslöste. Von nun an war die alte Kapelle der Gemeinschaftsraum. Die neue Kapelle war fast so weit, dass Fenster und Türen eingesetzt werden konnten. Und der neue Brunnen war bereits zum Versamm-lungsplatz in Runyararo geworden. Lucy stand neben dem Brunnen, zeigte zum Him-mel und rief: „Jesus kommt wieder. Jesus kommt bald!“

Das Programm zum Bau von Ein-Tag-Kapellen und Ein-Tag-Schulen ist ein Ge-meinschaftsprojekt von Adventist-Laymen’s Services and Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International. Seit dem Beginn des Programms im Jahr 2009

wurden mehr als 1600 Ein-Tag-Gebäude weltweit errichtet. Die Geschichten werden jeden Monat von Maranathas „Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen erzählt.

F o t o s v o n d i c k d u e r k s e n

Oben: Im neuen Kirchen-gebäude wachsen die Wände in die Höhe, wäh-rend das alte Gebäude eine neue Bestimmung als Gemeinschaftsraum erhält. Unten: Lucy leitet nicht nur die örtliche Wohl-fahrtsorganisation mit großer Begeisterung, sondern auch das gesam-te (Kapellenbau-)Projekt.

I M B L I C K P U N K T

Die Gemeinde in Runyararo, Zimbabwe

10 Adventist World | Oktober 2014

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G E S U N D H E I T

Von Peter N. Landless und Allan R. Handysides

abhalten lassen, begeistert das kostbare Geschenk der adventistischen Gesund-heitsbotschaft an andere weiterzugeben. Wichtiger als sämtliche Programme ist unsere Grundhaltung. Sind wir bereit zu teilen, was uns anvertraut ist? Durch Got-tes Gnade können wir Kanäle der beson-deren Liebe und Erlösung sein, die Jesus für jedes seiner geliebten Kinder bereit-hält. In der Tat ist die Zeit gekommen, über die Ellen White tiefgründig und ins-pirierend feststellte, „dass sich jedes Gemeindeglied an medizinischer Missi-onsarbeit beteiligt.“1 Möge Gott uns als Einzelne und in unseren Teams reichlich in diesem besonderen Dienst für ihn seg-nen. ■

1 Ellen G. White, Counsels on Health, S. 425. Medizinische Missionsarbeit könnte heute auch mit “ganzheitliche Gesundheitsförderung” wiedergegeben werden.

Artikel mit Ergänzungen von Dr. med. Ruedi Brodbeck.

sionar werden kann. Wir sollten nie ver-gessen, dass die Linderung körperlicher Leiden und die Fürsorge für den ganzen Menschen untrennbar miteinander ver-bunden sind. Jesus, unser Vorbild, hat uns diesen besonderen Dienst vorgemacht.

Bei jedem Programm – sei es ein Rau-cherentwöhnungskurs oder ein Angebot zur Unterstützung bei der Bewältigung von Depressionen – müssen wir sowohl mündlich als auch schriftlich klarstellen, dass die dargebotenen Inhalte keines- wegs die Behandlung oder Kontrolle durch den Arzt ersetzen. Unsere Programme sollen informieren und der Vorbeugung dienen und nicht in die Medikation oder anderweitige Behandlung der Teilnehmer eingreifen. Wenn wir im Laufe eines Pro-gramms bei jemandem auf ein gesundheit-liches Problem aufmerksam werden, müs-sen wir die Person unbedingt ermutigen, einen Arzt aufzusuchen. Es trifft zu, dass viele Veränderungen im Lebensstil den Verlauf von nicht übertragbaren Krankhei-ten so stark verändern können, dass unter Umständen weniger Medikamente nötig werden, aber das zu entscheiden ist Sache eines Arztes. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, dass Menschen mit Typ-2-Diabe-tes und einem erheblich erhöhten Blut-druck ihre Medikamente reduzieren und sich besserer Gesundheit erfreuen können. Aber wir müssen sehr bewusst darauf ach-ten, dass wir keine Verantwortung für Dinge übernehmen, für die wir weder aus-gebildet sind, noch eine Zulassung haben.

Diese Regeln sollten jedoch nicht dazu führen, dass wir zögern oder uns davon

Wir sind begeistert von dem Konzept, dass jede Adventgemeinde ein öffentliches Gesundheitszentrum sein soll. Wir sind auch dankbar für die vielen Hilfen, die es gibt, um verschiedene Gesundheitsprogramme anzubieten. Gibt es allerdings irgendwelche rechtlichen Bedenken, wenn die Leute den Eindruck haben, dass wir nicht ausreichend qualifiziert sind, um Patienten zu „behandeln“?

Angesichts der Zunahme ganz-heitlicher Gesundheitsdienste überall in der Welt sind auch wir

begeistert von dem Konzept, dass jede Adventgemeinde ein öffentliches Gesund-heitszentrum wird. Es stimmt, dass wir mit ausgezeichneten Gesundheitspro-grammen und vorzüglichem Material ge-segnet sind, das wir an die Bevölkerung in unseren Wohnorten weitergeben können. Es gibt allerdings einige Vorsichtsmaßre-geln, die wir beim Engagement in diesem wertvollen Dienst zu beachten haben.

Erstens müssen unsere Gesundheits-ressourcen zuverlässig und gut recher-chiert sein. In den Arbeitsrichtlinien der Generalkonferenz wird klar formuliert, dass die Gesundheitsmethoden und -ver-fahren in unseren Institutionen und unsere Gesundheitsressourcen sowohl mit den Prinzipien der Bibel und dem Schrift-tum von Ellen White als auch mit evi-denzbasierter, von Fachleuten geprüfter wissenschaftlicher Literatur übereinstim-men müssen. Dadurch wird gewährleistet, dass wir sowohl innerhalb als auch außer-halb unserer Ortsgemeinden Gesund-heitsinformationen von höchster Glaub-würdigkeit und Seriosität weitergeben.

Es ist immer sehr hilfreich, Gesund-heitsfachleute in unseren Gemeinden mit der Auswahl und Präsentation von Gesundheitsthemen und -programmen zu betrauen. Außerdem ist es wichtig, sie in die Ausbildung der Gemeindeglieder in der Darstellung von Gesundheitsprogrammen und –prinzipien mit einzubeziehen, damit jedes Gemeindeglied ein Gesundheitsmis-

Jede Gemeinde ein

öffentliches Gesundheitszentrum

Peter N. Landless, Facharzt für Nuklear-kardiologie, ist Direktor der Gesundheits-abteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring (Maryland, USA).

Allan R. Handysides, Facharzt für Gynä-kologie, ist bis zu seiner Pensionierung Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz gewesen.

kostenloser gesundheits-

check

Oktober 2014 | Adventist World 11

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Traum

G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King jr. auf den Stufen des Lincoln Memorials in Wa-

shington, D. C., eine der großartigsten Reden des 20. Jahrhunderts. Ursprünglich als kurze Ansprache geschrieben, wurde daraus schnell eine wortgewaltige Predigt, die sich zum Ende hin steigerte zu dem immer wiederkehrenden Satz „Ich habe einen Traum“, in dem King über seine Hoffnungen für seine Kinder und die Gesellschaft sprach.

Mein TraumIch habe auch einen Traum. Ich kann

nicht so eloquent reden wie Martin Luther King, aber ich habe auch einen Traum, einen, der in Gottes Verheißung des Millenniums und dem Ende der Sünde wurzelt. Natürlich weiß ich, dass ich nicht der Einzige bin, der diesen Traum hat; es gibt viele, die den gleichen Traum haben.

Meine Frau und ich haben vieles gemeinsam, so auch unsere Vorfreude auf die Wiederkunft Christi. Wie viele Milli-onen andere sehen wir in seiner Wieder-kunft den Beginn ununterbrochener, ewi-

ger Freude, die noch von der Tatsache übertroffen wird, dass wir in ewiger Gemeinschaft mit Christus leben werden. Wir sehnen uns nach dem Tag, an dem uns keine Versuchungen mehr begegnen werden, und das Millennium ist der Beginn dieser ewigen Ruhepause.

Es gibt allerdings noch einen weiteren Aspekt der 1000 Jahre im Neuen Jerusa-lem, den ich ebenfalls schon sehr herbei-sehne: „Ich sah Throne und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben.“ (Offb 20,4) Das Millennium gibt mir die Gelegenheit, am Gerichtspro-zess teilzunehmen; ich erhalte Einblick in die Bücher, damit ich die Tatsachen der „Dinge des täglichen Lebens“ verstehen kann (vgl. 1 Kor 6,3). Ich brauche diese 1000 Jahre, weil ich in diesem Leben so kurzsichtig bin, dass ich viele Fragen habe und manchmal versucht bin, mich zu fragen, ob Gott wirklich alles unter Kont-rolle hat. Ich weiß, dass Gott viele Dinge zulässt, die er nicht gutheißt. Aber ich möchte wissen, warum er diese Dinge zulässt.

Ich habe viele Fragen an Gott: Warum hast du zugelassen, dass es in Firmen

„gläserne Decken“ gab, die Frauen am Aufstieg hinderten? Warum hast du in Firmen Doppelmoral im Umgang mit anderen zugelassen? Warum hast du zugelassen, dass Arbeitgeber von ihren Angestellten die doppelte Arbeit für den halben Lohn forderten? Warum hast du zugelassen, dass Regierungen um Bagatel-len kämpften und am Ende die einfachen Menschen darunter zu leiden hatten? Warum hast du Nahrungsmittelknapp-heit und Hungersnöte in Ländern zuge-lassen, in denen Menschen nicht autark leben konnten? Warum hast du Macht-missbrauch zugelassen, mit dem die Ver-antwortlichen nicht nur durchgekommen sind, sondern für den sie noch gelobt und belohnt wurden? Warum hast du erlaubt, dass aufrechte, schwer arbeitende Men-schen Opfer solchen Machtmissbrauchs wurden, während ihre Kollegen und Vor-gesetzten ein relativ leichtes und beque-mes Leben führen konnten? Warum hast du zugelassen, dass Menschen ihre weni-gen Habseligkeiten, für die sie ein Leben lang gearbeitet haben, in einem Augen-blick durch Wirbelstürme oder Über-schwemmungen verloren haben? Warum

Hoffnung auf einen besseren Tag

Auch ich habe einen

N U m m e R 2 7Von Willie Edward Hucks

F o t o v o n d i c k d e m a r s i c o

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hast du zugelassen, dass Unschuldige lei-den und sterben?

Das Millennium ist die Zeit, die Gott festgesetzt hat, damit ich Antworten auf diese Fragen erhalte. Dadurch wird wie-derum bestätigt, warum ich ihm die ganze Zeit vertraut habe, auch wenn ich ihn nicht völlig verstehen konnte.

Der Traum meiner GroßmutterMeine Großmutter mütterlicherseits,

Lula Mae Johnson Hill, war die großar-tigste Christin, die ich als Heranwachsen-der kennenlernen durfte. Aber sie war noch mehr. Sie war meine beste Freundin, hat mir Liebe zu ihrer Kirche eingepflanzt und mich viele wichtige Lektionen für mein Leben gelehrt. Sie träumte von dem Tag, an dem ich für die Kirche der Sieben-ten-Tags-Adventisten arbeiten würde.

Sie hatte noch einen anderen Traum, der sie jeden Tag motivierte, geduldig auf die Wiederkunft Christi, das Millennium und das Ende der Sünde zu warten. Ein Jahr, nachdem sie meinen Großvater gehei-ratet hatte, wurde ihr erstes Kind geboren, ein Sohn. Leider wurde er im Alter von nur wenigen Monaten krank und starb.

Eines Tages, als meine Großmutter mit mir das Grab ihres Sohnes besuchte, erzählte sie mir die Geschichte von seiner kurzen Krankheit. Was dann folgte, hat sich mir unauslöschlich eingeprägt und mich immer wieder fasziniert. Mitten in ihrer Trauer – ein Schmerz, den nur eine Mutter nachempfinden kann, die den glei-chen Verlust erlitten hat – machte ihr ein

Gedanke Mut: Am Auferstehungsmorgen würde der Schutzengel ihres Sohnes ihren kleinen Liebling nehmen und ihr in ihre Arme legen, und sie würde am Beginn der 1000 Jahre voller Freude beobachten dür-fen, wie er aufwachsen würde.

Mein persönlicher TraumAn diesem Traum hielt meine Groß-

mutter fast 50 Jahre lang fest, bis sie 1987 starb. Die Trauer meines Großvaters war so groß, dass er – ihrer ansteckenden Lebensfreude beraubt – nur neun Monate später seinem gebrochenen Herzen erlag. Auf einem Friedhof in Augusta, im US-Bundesstaat Georgia, liegen in mehreren Gräbern meine Großeltern, meine Urgroßmutter – die alle ihre zwischen-zeitlich verstorbenen Kinder überlebte –, der Lieblingsonkel meiner Urgroßmutter, an den ich mich aus meiner frühesten Kindheit erinnere, und einige andere Verwandte, einschließlich des Onkels, der bereits als Baby verstarb. Jedes Mal, wenn ich auf diesen Friedhof gehe, fällt mir die Geschichte ein, die mir meine Großmut-ter erzählt hat, und ich denke daran, dass Gott „den Tod verschlingen [wird] auf ewig. Und Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwi-schen.“ (Jes 25,8) Ich träume davon, das Millennium mit ihnen und anderen mir nahestehenden Menschen zu verbringen und freue mich darüber, dass ich wissen darf: Das Millennium wird das dauer-hafte Ende der Sünde und all ihrer leid-vollen Folgen mit sich bringen.

Mein schönster TraumIn einer früheren Ausgabe von Adven-

tist World schrieb Frank M. Hasel in einem Artikel über die Auferstehung sehr eloquent: „Weil Gott Liebe ist, wird er den Tod besiegen und Leben geben – ewiges Leben!“1 Obwohl es stimmt, dass „wer den Sohn hat, … das Leben [hat]“ (1 Joh 5,12), wird die Fülle dieses Lebens während unseres Lebens auf dieser unter dem Fluch der Sünde stehenden Welt noch nicht voll-ständige Wirklichkeit.

Deshalb warten wir voller Hoffnung auf die Erfüllung der letzten Zusage, die Christus uns in der Bibel macht: „Ja, ich komme bald.“ (Offb 22,20). Seine Wieder-kunft leitet das Millennium und das Ende der Sünde und seiner leidvollen Begleiter-scheinungen ein.

Mit dem Apostel Johannes, dem Autor der Offenbarung, stimme ich in die Ant-wort auf diese Zusage ein: „Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ (Offb 22,20) ■

1 Frank M. Hasel, „Der Auferstehungsmorgen“, Adventist World Mai 2014, S. 14.

Auch ich habe einen

Ende der SündeMillenniumund das

Das

Willie Edward Hucks ist stellvertretender Predigtamtssekretär der Generalkonferenz der

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und stellvertretender Chefredakteur der internationalen Pastorenzeitschrift Ministry in Silver Spring.

Das Millennium umfasst die 1000 Jahre zwischen der

ersten und zweiten Auferstehung, in denen Christus mit

seinen Heiligen im Himmel herrscht. Während dieser Zeit

wird über die nicht erlösten Toten Gericht gehalten. Die

Erde befindet sich in einem verwüsteten Zustand; kein

Mensch lebt darauf, nur Satan und seine Engel. Am Ende

der 1000 Jahre kommen Christus und seine Heiligen sowie

die Heilige Stadt vom Himmel zur Erde herab. Dann werden

die Ungerechten aus dem Tod auferweckt. Mit Satan und

seinen Engeln werden sie die Heilige Stadt belagern. Aber

Feuer von Gott wird sie verzehren und die Erde reinigen.

So wird das Universum auf ewig von Sünde und Sündern

befreit. (Offb 20; 1 Kor 6,2–3; Jer 4,23–26; Offb 21,1–5;

Mal 3,18–19; Hes 28,18–19).

Oktober 2014 | Adventist World 13

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E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Von Christi Vorgehensweise kön-nen wir viele wertvolle Lektionen lernen. Er wandte nicht nur eine

einzige Methode an, sondern versuchte auf verschiedene Arten, die Aufmerk-samkeit der Menge zu erlangen. Wenn ihm das geglückt war, verkündigte er den Menschen die Wahrheit des Evangeliums. Seine Hauptarbeit bestand darin, den Armen, Notleidenden und Unwissenden zu dienen. In aller Einfachheit legte er ih-nen die Segnungen vor, die sie empfangen konnten, und weckte damit ihren Hunger nach der Wahrheit, dem Brot des Lebens.

Das Leben Christi ist ein Vorbild für alle seine Nachfolger. Es zeigt, dass die Pflicht all derer, die den Weg des Lebens kennengelernt haben, darin besteht, anderen weiterzugeben, was es bedeutet, an das Wort Gottes zu glauben. Viele leben heute im Schatten des Todes; sie müssen in den Wahrheiten des Evangeli-ums unterwiesen werden …

Der Herr braucht weise Männer und Frauen, die in der Krankenpflege wirken können, um Kranke und Leidende zu trösten und ihnen zu helfen. O dass doch alle, die so geplagt werden, von christli-chen Ärzten und Pflegenden betreut wer-den könnten. Sie könnten ihnen helfen, ihre müden, von Schmerzen gequälten Körper Gott, dem großen Heiler, anzuver-trauen und im Glauben auf ihn zu schauen, um wieder hergestellt zu werden! Wenn ein Patient durch verständige Pflege dazu geführt wird, sein Leben Christus zu übergeben und sein Denken dem Gehor-sam gegenüber dem Willen Gottes zu ergeben, ist ein großer Sieg errungen.

In unserem täglichen Dienst sehen wir viele verhärmte, sorgenvolle Gesichter. Was zeigt die Sorge in diesen Gesichtern? Sie zeigt, dass der Mensch den Frieden Christi braucht. Männer und Frauen, die sich nach

TrostHilfeund

denden leichter machen, an die Liebe Christi zu glauben.

Viele glauben nicht mehr an Gott und haben ihr Vertrauen in die Menschen ver-loren. Aber sie schätzen Taten, die aus Mit-gefühl und Hilfsbereitschaft heraus getan werden. Wenn die Menschen sehen, dass jemand zu ihnen kommt und sich um die Kranken kümmert, den Hungrigen zu essen gibt, die Nackten kleidet und die Traurigen tröstet, ohne auf dieser Erde Lob oder einen Lohn dafür zu erhalten, son-dern immer nur auf die Liebe und das Mitleid desjenigen hinweist, als dessen Botschafter er oder sie sich sieht – wenn sie das sehen, werden ihre Herzen berührt. Dankbarkeit kommt auf und der Glaube wird entfacht. Sie sehen, dass sie Gott nicht gleichgültig sind und sind bereit, auf das zu hören, was über sein Wort gelehrt wird.

Ob in der Mission im Ausland oder in der Heimat werden alle Missionare, ob Männer oder Frauen, viel besser und schneller Zugang zu den Menschen bekommen und erfolgreicher arbeiten, wenn sie sich um die Kranken kümmern können. Frauen, die als Missionarinnen in nichtchristliche Länder gehen, können so Gelegenheiten finden, den Frauen jener Länder das Evangelium weiterzusagen, wenn jede andere Tür verschlossen ist.

etwas sehnen, das sie nicht haben, haben versucht, ihre Bedürfnisse an den zerbro-chenen Zisternen der Welt zu stillen …

In fast jedem Ort gibt es eine große Anzahl von Menschen, die nicht auf die Lehren des Wortes Gottes hören oder religiöse Veranstaltungen besuchen. Wenn diese Menschen mit dem Evange-lium erreicht werden sollen, muss es zu ihnen nach Hause gebracht werden. Oft ist die Hilfe in ihren körperlichen Nöten der einzige Weg, auf dem sie erreicht wer-den können.

Gelegenheiten zum Gebet suchen

Missionskrankenschwestern und -pfleger, die sich um Kranke kümmern und den Armen in ihrer Not helfen, wer-den viele Gelegenheiten finden, mit ihnen zu beten, Gottes Wort mit ihnen zu lesen und ihnen von unserem Retter zu erzäh-len. Sie können mit und für die Hilflosen beten, die keine Willenskraft haben, ihren Appetit zu zügeln, der durch ihre Leiden-schaft degeneriert ist. Sie können einen Lichtstrahl der Hoffnung in das Leben dieser niedergekämpften und entmutig-ten Menschen bringen. Die Offenbarung selbstloser Liebe durch Taten uneigennüt-ziger Freundlichkeit wird es diesen Lei-

Von Ellen G. White

Nachfolger Christi haben Verantwortung für Kranke und Leidende

14 Adventist World | Oktober 2014

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Alle Menschen, die in der Evangeliums-verkündigung arbeiten, sollten wissen, wie man einfache Behandlungen verabreicht, die so viel dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und Krankheiten zu heilen.

Menschen, die in der Evangeliumsver-kündigung wirken, sollten auch in der Lage sein, andere in den Prinzipien einer gesunden Lebensweise zu unterweisen. Überall gibt es Krankheiten, und viele könnten durch das Beachten der Gesund-heitsgesetze vermieden werden. Die Men-schen müssen sehen, welche Tragweite die Gesundheitsprinzipien für ihr Wohlbe-finden sowohl in diesem als auch im künftigen Leben haben. Sie müssen auf ihre Verantwortung für den menschlichen Körper aufmerksam gemacht werden, den der Schöpfer als Wohnort für sich bereitet hat; er erwartet, dass sie sich als treue Haushalter über ihn erweisen.

Tausende brauchen Unterweisung in einfachen Behandlungsmethoden, die anstelle giftiger Medikamente angewandt werden können, und würden sich auch bereitwillig darin anleiten lassen. Es gibt einen großen Bedarf an Informationen hinsichtlich einer Ernährungsreform. Fal-sche Essgewohnheiten und der Verzehr ungesunder Speisen sind in nicht gerin-gem Maße für die Zügellosigkeit, die Ver-

ren. Diese Arbeit wird dringend benötigt; die Welt ist offen dafür.

Christus überträgt jedem seiner Nachfolger eine Arbeit, die jeder persön-lich zu tun hat. Den Armen und Kranken zu dienen, den Verlorenen das Evange-lium weiterzugeben – das sind Dinge, die nicht Ausschüssen oder organisierten Wohltätigkeitsvereinen überlassen werden sollen. Das Evangelium fordert eigene Verantwortung, persönlichen Einsatz und persönliches Opfer.

Christus fordert uns auf: „Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune … dass mein Haus voll werde.“ (Lk 14,23) Er bringt Menschen in Verbindung mit den-jenigen, denen sie von Nutzen sein kön-nen. „Die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!“, sagt er. Und: „Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn.“ (Jes 58,7) „Auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden.“ (Mk 16,18) Durch direkten Kontakt, durch persönlichen Dienst wird der Segen des Evangeliums weitergegeben.

Diejenigen, die die ihnen zugewiesene Arbeit aufnehmen, werden nicht nur anderen zum Segen werden, sondern selbst Segen empfangen. Das Bewusstsein, dass sie ihre Pflicht gut erfüllt haben, wird sich auf ihre eigene Seele auswirken. Die Niedergeschlagenen werden ihre Nie-dergeschlagenheit vergessen, die Schwa-chen werden stark, die Unwissenden klug – und alle werden in Gott, der sie berufen hat, einen zuverlässigen Helfer finden. ■

brechen und das Elend verantwortlich, die wie ein Fluch über unserer Welt liegen.

Wenn wir Gesundheitsprinzipien leh-ren, sollen wir das große Thema der Reform vor Augen haben, dessen Ziel darin besteht, die höchste Entwicklung von Körper, Seele und Geist zu gewähr-leisten. Zeigt, dass die Naturgesetze Gesetze Gottes und als solche zu unserem Besten bestimmt sind, dass der Gehorsam ihnen gegenüber Glück und Zufriedenheit in diesem Leben fördert und bei der Vor-bereitung auf das kommende Leben hilft.

Ermutigt die Leute, den wunderbaren menschlichen Organismus und die Gesetze, von denen er gelenkt wird, zu studieren. Alle, die die Zeichen der Liebe Gottes wahrnehmen, die etwas von der Weisheit und Wohltat seiner Gesetze und den Folgen des Gehorsams verstehen, werden ihre Pflichten aus einem völlig anderen Blickwinkel sehen. Statt das Befolgen der Gesundheitsgesetze als eine Sache der Opfer und Selbstverleugnung zu betrachten, werden sie es als das sehen, was es wirklich ist, nämlich ein unschätzbarer Segen.

Jeder, der in der Evangeliumsverkün-digung arbeitet, sollte spüren, dass es zu seiner ihm aufgetragenen Arbeit gehört, die Prinzipien gesunden Lebens zu leh-

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 24. Dezember 1914 im Review and Herald. Siebenten-Tags-Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827–1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

Die Menschen müssen sehen, welche Tragweite die Gesundheitsprinzipien für ihr Wohlbefinden sowohl in diesem als auch im künftigen Leben haben.

Oktober 2014 | Adventist World 15

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T I T E LT H E M A

In Großbritannien gibt ein Coach für Lebensstilveränderun-gen Fitnesskurse.

In Indonesien sprechen medizinische Fachkräfte in einem wöchentlichen Radioprogramm über einen gesunden Lebensstil.

In Südafrika versorgt eine 73-Jährige 350 Kinder und Senio-ren mit Essen.

In Mosambik bringt eine mit einer Handkurbel betriebene Wasserpumpe Dutzende Menschen in eine Gemeinde.

Das sind einige der aktivsten adventistischen Gesund-heitszentren der Welt.

Einige dieser Zentren sind neu, andere bestehen bereits seit mehreren Jahren. Alle haben das Ziel, eine Mischung aus kör-perlicher und geistlicher Heilung nach dem Vorbild Christi für die Allgemeinheit anzubieten. Vielleicht können sie Gemeinde-gliedern und Gemeinden, die diese Art der Mission beginnen oder ausweiten wollen, als Inspiration dienen.

Schon seit einiger Zeit bildet das Ziel, jede Adventgemeinde zu einem öffentlichen Gesundheitszentrum zu machen, einen Schwerpunkt in den Plänen der Leiter unserer Kirche. Neuen Auftrieb erhielt dieses Vorhaben auf einer von der Gesundheits-abteilung der Generalkonferenz organisierten Konferenz in Genf, auf der 1150 Teilnehmer aus 81 Ländern in diesem Som-mer lernten, wie sie entsprechende Programme in ihren eigenen Ländern beginnen können.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn die Weltgemeinde das Konzept, dass jede Gemeinde ein Gesundheitszentrum für die Allgemeinheit wird, für sich übernehmen würde, um Gesund-

heit in jeder Hinsicht zu fördern und auf diese Weise sowohl im Bereich körperlicher Gesundheit als letztlich auch im geistlichen Bereich Bedeutung für die Menschen in unse-ren Wohnorten zu erlangen“, erklärte Peter Landless, Leiter der Gesundheitsabteilung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventis-ten. „So wird jedes Gemeindeglied ein Gesundheitsmissionar.“

Die Schritte zur Eröffnung eines Gesundheitszentrums sind laut Fachleuten in Gesundheitsberufen und den Leitern unserer Kirche einfach.

n Ein Bedürfnis in der Bevölkerung identifizierenn Qualifizierte Gemeindeglieder finden und qualitativ hoch-

wertige Programme entwickeln, um diesem Bedürfnis zu begegnenn Die Kosten für die Initiative und die Art und Weise, wie

die Mittel dafür aufgebracht werden sollen, bestimmenn Ausleben, was wir predigenn BetenIn solch einem Gesundheitszentrum können zum Beispiel

Raucherentwöhnungskurse oder vegetarische Kochkurse direkt in der Gemeinde angeboten werden. Viele Gemeindeglieder haben die Erfahrung gemacht, dass man sich sehr vielfältig enga-gieren kann, zum Beispiel in einer Suppenküche oder einer Selbsthilfegruppe. Die Leistungen können einmal wöchentlich, vierzehntägig oder einmal im Monat angeboten werden.

„Die Herausforderung für eine Gemeinde bei der Gründung eines eigenen Gesundheitszentrums für die Allgemeinheit besteht darin, die erforderlichen Mittel zu beschaffen“, sagte Dr. Jun

Öffentliche Gesundhe itszentrengründen

Von Andrew McChesney

Sieben Beispiele aus aller Welt

F o t o s v o n J u n n e g r e16 Adventist World | Oktober 2014

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Negre, Leiter der Gesundheitsabteilung des Südafrika-Verbands, zu dem Südafrika, Namibia, Swasiland und Lesotho gehören.

Personen aus fünf Kontinenten erklärten in Interviews, dass es keine falsche Methode gebe, ein solches Gesundheitszentrum zu gründen und zu führen. Ein eigenes Zentrum in einem Gebäude ist ebenso gut wie ein sozialer Dienst, solange man sich nach dem Prinzip richtet, das Christus in seinem Dienst anwandte.

Dieses Prinzip ist ganz einfach und wurde von der Mitbe-gründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Ellen G. White, in ihrem Buch Auf den Spuren des großen Arztes beschrie-ben: „Allein die Vorgehensweise Christi wird wahren Erfolg

bringen in dem Bemühen, Menschen zu erreichen. Der Heiland mischte sich unter sie, weil er ihr Bestes wollte. Er zeigte ihnen sein Mitgefühl, diente ihren Bedürfnissen und gewann ihr Ver-trauen. Erst dann lud er sie ein: ‚Folgt mir nach‘.“

Außerdem sagte Landless, dass alle Programme auf wissen-schaftlichen Erkenntnissen beruhen und den Parametern erfolg-reicher Methoden in der Gesundheitsfürsorge entsprechen müs-sen. Das müssen die Zentren gewährleisten.

Wie soll man also vorgehen, wenn man ein Gesundheitszent-rum für die Allgemeinheit öffnen will? Hier sind sieben Erfah-rungsberichte.

Südafrika: Mahlzeiten und mehrDas adventistische Ashbury-Zentrum in Bloemfontein, Südaf-

rika, wurde 1999 eröffnet. Damals kauften sechs Adventisten ein abbruchreifes Haus in einer heruntergekommenen Gegend und machten eine Suppenküche daraus. Als der Andrang immer grö-ßer wurde, beschlossen sie, mit „Essen auf Rädern“ zusammenzu-arbeiten, einer gemeinnützigen Organisation, die die Ärmsten in Südafrika mit Nahrung versorgt und Verbindung zur adventisti-schen Hilfsorganisation ADRA hat.

Lange Schlangen bilden sich, während die Leiterin des Zent-rums, Violet Grobbelaar (73), und drei andere freiwillige Helfer Schüsseln mit warmen Mahlzeiten austeilen.

„Jeden Tag erhalten 350 Kinder und alte Menschen eine aus-gewogene vegetarische Mahlzeit in unserem Zentrum“, erklärt Lincoln de Waal, Pastor einer kleinen Gemeinde, die sich in dem Gemeinschaftszentrum versammelt, und einer größeren Gemeinde in der Stadt. Die Kosten werden so niedrig wie möglich gehalten; die Arbeit wird ausschließlich von ehrenamtlichen Hel-fern getan, und das Zentrum gibt kein Geld für Werbung aus.

„Vor dem Gelände steht ein Schild, das auf das Zentrum hin-weist“, sagt de Waal. „Transparente, persönliche Einladungen und Mund-zu-Mund-Propaganda sind die effektivsten Mittel, um für die Programme und Seminare zu werben.“

Bei der Eröffnung des Zentrums trugen die Gemeindeglieder 80 Prozent des Monatsbudgets von umgerechnet 322 Euro und ortsansässige Unternehmen übernahmen den Rest, so de Waal. Heute belaufen sich die monatlichen Ausgaben auf 895 Euro und werden abzüglich eines Zuschusses des regionalen Büros „Essen auf Rädern“ in Höhe von 538 Euro weiterhin von den Gemeinde-gliedern getragen.

„Die Finanzierung ist ein Problem, für das wir noch keine Lösung haben; wir können keine große Vielfalt von Programmen anbieten oder die notwendige Ausrüstung anschaffen, um mehr für die Menschen in unserer Stadt zu tun“, sagt de Waal.

Außer der Suppenküche bietet das Zentrum Ferien-Bibel-schulprogramme, eine Gesundheitswoche und enditnow-Semi-nare gegen häusliche Gewalt an. Zweimal im Jahr nehmen etwa 30 Personen an einem Trauerbewältigungsseminar teil, auf dem ein Psychologe darüber spricht, wie man damit umgehen kann, wenn man einen nahestehenden Menschen durch AIDS oder Drogen-missbrauch verloren hat. De Waal hält am Sabbat Gottesdienste

Öffentliche Gesundhe itszentrengründen

Sharon Middleton teilt warme Mahl-zeiten am adventistischen Ashbury-Zentrum in Bloemfontein (Südafrika) aus. Über 350 Kinder und Ältere werden dort verköstigt.

Violet Grobbelaar (73), Leiterin des Ashbury-Zentrums in Bloemfontein, neben einem der Autos, das für ihren Dienst „Essen auf Rädern“ verwendet wird.

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und führt in der Kapelle auch Trauungen durch. „1999 starteten die sechs Gründungsmitglieder das Zentrum ohne einen Pastor“, sagt er. „Das Zentrum wird von Gemeindegliedern geführt und den Menschen in dieser Nachbarschaft mit Gottes Hilfe so lange dienen, wie wir genug freiwillige Helfer haben.“

Neuseeland: Bücher und DVDsDas „Balance-Wellness-Zentrum“ in Invercargill, Neuseeland,

öffnete seine Tore, nachdem seine drei Gründungsmitglieder – die praktische Ärztin Dr. Amy Mullen, der Psychiater Dr. Kimball Chen und der Pastor Victor Kulakow – sich mit Abgesandten des Rathauses und anderen öffentlichen Organisationen zusammen-gesetzt hatten, um die in der Stadt vorhandenen Bedürfnisse her-auszufinden.

Auf der Grundlage der Informationen, die sie bei diesen Gesprächen erhielten, eröffneten sie 2007 ein Zentrum mit einer Leihbücherei mit den besten, aktuellsten Büchern und DVDs und einem Computer, auf dem die Besucher auf einer vom Zentrum freigegebenen Website zu Informationen über ausgewählte The-men surfen können. Darüber hinaus werden im Zentrum Work-shops, Seminare und Konferenzen über körperliche, geistige, see-lische und geistliche Gesundheit angeboten. „Diese Veranstaltun-gen sind sehr gut besucht“, so Kulakow.

Am Anfang warb das Zentrum über die Lokalzeitung und auf der eigenen Website. Aber heute kommen viele Leute auf Empfeh-lung ihrer Freunde oder von Organisationen. „Viele lokale Orga-nisationen verweisen ihre Klienten an uns, und die Organisatio-nen selbst leihen sich Bücher oder andere Ressourcen bei uns aus“, sagt Kulakow.

Das monatliche Budget des Zentrums beträgt je nach Anzahl der Programme zwischen 1617 und 2157 Euro und wird von Spenden der Ortsgemeinde, ADRA, der lokalen Vereinigung und anderen bestritten. Mehr als 100 Personen wurden bisher durch die Arbeit des Zentrums getauft – obwohl Kulakow betont, dass es darum geht, „den Menschen ehrlich zu einem besseren Leben zu verhelfen“, nicht darum, sie zu bekehren.

„Wir trennen sehr deutlich zwischen der Gemeinde und dem Zentrum“, sagt er. „Wenn die Leute zu unseren Seminaren kom-men, wissen sie, dass wir ihnen nicht unseren Adventismus ver-kaufen wollen. Gleichzeitig begeistert sie aber, was wir zu sagen haben, und sie sind offen, sich auch geistliche Dinge anzuhören.“

Dass das Hauptaugenmerk dem Aufbau von Beziehungen und nicht den Taufen gilt, hat es am Anfang schwer gemacht, Gemein-deglieder zur Mitarbeit zu begeistern. „Wir sind es gewöhnt, den Menschen zu helfen, wenn wir anschließend gute Berichte an die Vereinigung schicken können“, so Kulakow.

Nach seinen Worten hängt die Zukunft des Balance-Wellness-Zentrums nicht von einem Pastor ab, sondern davon, qualifizierte freiwillige Mitarbeiter zu finden. Er hat das Zentrum mitgegrün-det, jetzt aber seinen Dienst als Pastor beendet, um als Leiter der Familienabteilung im Neuseeland-Verband zu wirken. „Auch wenn ich nicht mehr da bin, läuft das Zentrum sehr gut, weil wir ein starkes Führungsteam haben.“

Joni Blackwood, Coach für Lebensstilveränderungen in Lon-don, hat schon vor Jahren mit der Unterstützung der Stadtbehör-den begonnen, Fitnesskurse in ihrer Ortsgemeinde abzuhalten. Die Kurse waren so gut besucht, dass die Teilnehmer nicht mehr in den öffentlichen Saal passten und man auf größere Räumlich-keiten ausweichen musste.

„Die Kurse waren äußerst erfolgreich, und wir haben einen guten Ruf bekommen – so gut, dass ich zweimal als Expertin zu den Beratungen des Gremiums geladen wurde, das über die Ver-gabe des Titels ‚Gesunde Gemeinde‘ bestimmt“, freut sich Black-wood. Das Gremium besteht aus Mitgliedern des Stadtrates.

Blackwood sagt, dass sie weitere „Fitness-Evangelisten“ ausge-bildet hat, um weitere Gesundheitszentren in anderen Teilen Lon-dons und in den Städten Reading, Luton, Bristol und Manchester zu eröffnen.

Mosambik: WasserpumpenHunderte von Gemeinden in Mosambik sind dank einfacher,

handbetriebener Wasserpumpen zu Gesundheitszentren geworden. Die gemeinnützige Organisation Maranatha-Volunteers baut

zurzeit 1000 einfache Kapellen in Mosambik. Um den Gemeinden eine größere Bedeutung auf kommunaler Ebene zu geben, haben die Leiter der Gemeinde beschlossen, bei jeder Kapelle einen Brun-nen zu graben und mit einer handbetriebenen Pumpe zu versehen.

Pastor Victor Kulakow (re.) mit den Ärzten Amy Mullen und Kimball Chen, die mit ihm das Balance-Wellness-

Zentrum in Invercargill (Neuseeland) gegründet haben.

Großbritannien: FitnessclubsDie Kirche der Siebenten-Tags-Adventis-

ten in Großbritannien und Irland hat im ver-gangenen Jahr Gemeindeglieder ausgebildet, um verschiedene Gesundheitsprogramme abzuhalten, darunter auch Kochkurse. Laut Sharon Platt McDonald, Leiterin der Gesundheitsabteilung des Britischen Verbands, sollen 2015 in vielen Ortsgemeinden Gesundheitszentren für die Allgemeinheit eröffnet werden.

Doch einige Gemeindeglieder haben schon vorher selbst Ini-tiative ergriffen.

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„Dort, wo man nur den Wasserhahn aufdrehen muss, wenn man Wasser braucht, mag das für die Menschen nichts Besonderes sein“, sagt Alex Llaguno, Leiter der Gesundheitsabteilung in der Südafrika-Indischer-Ozean-Division. „Aber an vielen Orten in Mosambik und in Afrika überhaupt müssen manche Menschen zehn Kilometer oder mehr zu Fuß gehen, um dieses elementare Gut zu sich nach Hause zu bringen.“ Mehr als 700 Kapellen sind mit kostengünstigen Wasserpumpen ausgestattet worden.

„Mit diesen Wasserpumpen wird sehr erfolgreich ein großes Bedürfnis der Menschen gestillt“, sagt Llaguno. „Während sie buchstäbliches Wasser spenden, sind sie auch ein Mittel, um die Menschen mit Jesus, dem Wasser des Lebens, bekanntzumachen.“

Kenia: Kuchen und JoghurtDie Gemeindeglieder der Kingeero-Adventgemeinde in Kenia

arbeiteten bereits zehn Jahre lang für HIV-infizierte und AIDS-kranke Menschen, als ihnen bewusst wurde, dass sie ein Sozial- und Gesundheitszentrum brauchten, um AIDS-Waisen und –Witwen zu unterstützen.

Die Gemeinde in Wangige, etwa zehn Kilometer von Nairobi entfernt, führt seit 2002 ein Ausbildungszentrum für den Interna-tionalen Adventistischen AIDS-Dienst (Adventist AIDS Internati-onal Ministry). Hier werden Hunderte an HIV/AIDS erkrankte Menschen und über 600 AIDS-Waisen unterstützt. Im Jahr 2012 beschlossen die Gemeindeglieder, ein Sozialzentrum zu eröffnen.

Im Zentrum werden laut Gabriel Maina Gathungu, dem HIV/AIDS-Koordinator der Kingeero-Adventgemeinde, jeden Tag Brot, Kuchen und Joghurt hergestellt. Außerdem werden eine Reihe von Dienstleistungen wie eine kostenlose Ambulanz, Bera-tung und Verhaltenstipps angeboten.

Der Bedarf ist enorm, aber die Mittel sind manchmal knapp. „Wir haben immer noch große Probleme mit unserem Projekt“, erklärt Gathungu. „Die Aktivitäten sollten Einnahmen bringen, damit sich das Projekt selbst trägt, aber dieses Ziel haben wir noch nicht erreicht.“

Das Zentrum hat ein monatliches Budget von 692 Euro und wird durch die Ortsgemeinde, den Internationalen Adventisti-schen AIDS-Dienst und einen asiatischen Geschäftsmann in Nai-robi finanziert. Durch Werbung in Schulen und Gemeinden wer-den die Menschen auf das Zentrum aufmerksam gemacht. In einer Datenbank werden die Namen von Gemeindegliedern geführt, die bereit sind, ehrenamtlich mitzuarbeiten.

„Das Zentrum wird es so lange geben, wie es gebraucht wird“, sagt Gathungu. „Im Moment besteht noch Bedarf.“

Indonesien: Massage und gesundes Essen Eine Gruppe von Adventisten aus fünf Adventgemeinden in

Jakarta gründete 2008 in einem gemieteten Gebäude einen „Club Sehat“ oder Gesundheitsclub. Heute gibt es vier Club Sehats in der indonesischen Hauptstadt und weitere sind geplant. Jeder Club Sehat bietet kostenlose Gesundheitsseminare, einfache Vor-sorgeuntersuchungen, einfache hydrotherapeutische Behandlun-gen, klassische Massagen und Lebensstilberatung an. Außerdem gibt es eine Kapelle und ein Reformkostgeschäft.

Diese Gesundheitsclubs sind bei den Anwohnern sehr beliebt, wie Arlaine Djim, eine der Verantwortlichen vor Ort, erklärt: „Die Leute, die zu unseren Clubs kommen, machen in ihren Familien und bei Freunden Werbung für uns.“ Auch ein wöchentliches Radioprogramm, das von Gesundheitsfachleuten gestaltet wird, die mit dem Club verbunden sind, bringt immer wieder neue Besucher. Zu jedem Gesundheitsseminar kommen laut Djim 30 bis 100 Nichtadventisten, und viele bleiben zu einem anschließen-den 30-minütigen geistlichen Vortrag.

Den größten Kostenfaktor stellt die Miete dar, umgerechnet zwischen 532 und 652 Euro pro Monat je Standort. Wenn ein neues Zentrum eröffnet wird, übernimmt die Jakarta-Vereinigung die Miete für zwölf Monate. Danach muss der Club sich diese Zuwendung erarbeiten. Im zweiten Jahr strebt man an, ein Drittel der Kosten über Spenden, ein Drittel durch das Reformkostge-schäft und ein Drittel über Sondersammlungen in der Kapelle zu

Victor Kulakow hält gerade ein Seminar im Balance-Wellness-Zentrum.

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erzielen. Ab dem dritten Jahr kommen 50 Prozent des Geldes vom Geschäft und 50 Prozent durch die Kapelle, so Djim.

Die größte Herausforderung besteht darin, qualifizierte ehrenamtliche Helfer zu finden. „Wir haben gerade ein viermo-natiges Missions-Ausbildungsprogramm abgeschlossen, aber wir haben immer noch nicht genügend Leute“, bedauert Djim.

USA: KochkurseKristina’s Kitchen, ein kleiner vegetarischer Imbiss mit

Reformkostgeschäft und Bäckerei in Whitley City, im US-Bun-desstaat Kentucky, hat erst im Juni 2014 eröffnet, doch die Vorbe-reitungen liefen schon seit fünf Jahren. Bereits 2009 begann Kris-tina McFeeters, die Besitzerin, einmal im Monat einen Kochkurs in einem öffentlichen Begegnungszentrum zu halten.

Es sprach sich rasch herum, dass eine junge Adventistin Kochkurse hielt, in denen nur Obst und Gemüse verarbeitet wur-den, und bald erhielt McFeeters Anfragen aus mehreren Städten, die gleichen Kurse zu halten. Ein Reformhausbesitzer bot an, einen Kurs in seinem Geschäft zu sponsern und auch das Gesundheitsreferat der Gemeindeverwaltung bat sie, Kurse zu halten.

Im Juni wurde der Kochkurs zu Kristina’s Kitchen in Whitley City verlegt, einem kleinen Ort mit knapp 1100 Einwohnern. Jeden Monat steht eine Obst- oder Gemüsesorte im Mittelpunkt. „Kristina’s Kitchen wurde speziell dafür gegründet, um die Leute im Bereich der Gesundheit zu bilden, ihnen zu zeigen, dass gesunde Nahrung tatsächlich gut schmecken kann, Freundschaf-ten mit den Einwohnern aufzubauen und um als Evangelisati-onszentrum zu dienen“, erklärt McFeeters, die in ihrer lokalen Adventgemeinde die Gesundheitsabteilung leitet.

Kristina’s Kitchen liegt an der Hauptstraße von Whitley City, direkt neben dem Gerichtsgebäude. Ein großes Leuchtschild soll

Kunden anziehen. Das Startkapital kam von Kristina McFeeters, ihrem Ehemann und ihren Eltern. Zwei lokale Adventgemeinden zahlen die Literatur, die zur kostenlosen Entnahme ausliegt, und die Lebensmittel für die Kochkurse.

„Da es keine bezahlten Angestellten gibt, arbeitet das Zentrum glücklicherweise überwiegend kostendeckend“, freut sich McFee-ters. Im Laufe der Jahre haben zwar nur 10 bis 20 Personen im Monat an den Kochkursen teilgenommen, trotzdem hat die Gesamtzahl alle Rekorde für den Besuch von Gesundheitspro-grammen gebrochen, zumal der Ort als einer der ungesündesten im ganzen Bundesstaat bekannt ist, so McFeeters.

„Das Gesundheitsministerium ist schon mehrmals an uns herangetreten, um unser Geheimnis dafür zu erfahren, warum wir langfristig so hohe Besucherzahlen haben“, sagt McFeeters. Nachdem es die Kurse seit fünf Jahren gibt, sind auch Ergebnisse zu sehen. Mindestens fünf Familien sind Vegetarier geworden, mehr als 20 weitere haben ihren Lebensstil wesentlich geändert. Darüber hinaus haben zehn Personen um Bibelstunden gebeten, und die meisten Nichtadventisten, die an einer Evangelisation in der örtlichen Adventgemeinde teilgenommen haben, kamen auf-grund der Kochkurse.

Fünf Jahre Freundschaftsevangelisation und Gesundheits-kurse bereiteten den Weg für die Eröffnung von Kristina’s Kitchen, zu der etwa 50 Personen kamen, darunter Teilnehmer von Kochkursen, Behördenvertreter und Mitglieder der örtlichen Wirtschaftskammer. „Schranken wurden niedergerissen und Brü-cken gebaut, und viele Leute in unserem Ort und der Umgebung waren begeistert, als sie von unseren Plänen hörten, das Zentrum zu eröffnen“, so McFeeters. ■

1 Auf den Spuren des großen Arztes, S. 106 überarbeitet, vgl. Im Dienst für Christus, S. 151.

Rechts: Kristina’s Kitchen liegt an der Hauptstraße von Whitley City, direkt neben dem Gerichtsgebäude. Ein

großes Leuchtschild soll Kunden anziehen.Unten: Die Betreiberin von Kristina’s Kitchen, Kristina

McFeeters, schneidet das rote Band bei der Eröffnung im Juni 2014 durch.

F o t o s v o n k r i s t i n a m c F e e t e r s

Andrew McChesney ist Nachrichten-redakteur von Adventist World.

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Gott liebt mich; und es gibt nichts, was ich tun kann, um das zu än-dern, denn Gott ist Liebe.

Gott ist Liebe. Nicht: Gott hat Liebe. Oder: Gott zeigt Liebe. Auch nicht: Gott gibt Liebe. Nein: Gott ist Liebe. Liebe macht sein innerstes Wesen aus. Liebe ist die Art und Weise, wie er sich offenbart, wie er sich selbst definiert. Stellen wir uns vor, dass wir nichts anderes über Gott wüssten, als dass er existiert; dass Gott ist. Und alle Eigenschaften, die Gott beschrei-ben, hätten wir hinzuzufügen. Gott ist … Natürlich würden uns Eigenschaften wie allmächtig, allwissend und allgegenwärtig einfallen. Aber ohne den Faktor Liebe wäre das ein furchteinflößender Gott.

Nehmen wir zum Beispiel Gottes All-wissenheit. Die würden wir so verstehen: Ich beobachte dich; ich weiß alles über dich. Wir würden wahrscheinlich annehmen, dass Gott uns beobachtet, um herauszu-finden, was wir alles falsch machen – um uns zu verurteilen. Das macht ihn furcht-einflößend. Doch weil Gott Liebe ist, liebt er uns so sehr, dass er uns einfach immer anschauen muss.

Gott ist Liebe.Das kann man sehen. Ein Kuss

brachte Adam zum Leben. Liebe schickte Abraham in ein weit entferntes Land. Liebe brachte Mose zurück nach Ägypten. Die Zehn Gebote und die heiligen Schrif-ten – die einen handgeschrieben und die anderen vom Geist Gottes eingegeben – sind Liebesbriefe.

Das zweite Gesetzbuch – das 5. Buch Mose – hat 34 Kapitel, in denen die Liebe 28 Mal erwähnt wird (LB). Gott erklärt in diesen Kapiteln, dass er Israel nicht wegen seiner Fähigkeiten, Leistung oder Größe erwählt hat, „sondern weil er euch geliebt hat“. (5 Mo 7,8)

In den Psalmen wird immer wieder auf Gottes unwandelbare Liebe hingewie-sen, die sich in seiner Güte und Gnade erweist.

Gott ist Liebe.Jesus ist die unübertroffene Demonst-

ration der Liebe Gottes. Gott hatte durch seine Propheten gesprochen, doch im Neuen Testament spricht er durch den Sohn. Er gab sich nicht länger mit Worten zufrieden, sondern sandte das Wort.

Die Evangelien erzählen die Geschichte. Paulus gibt der Geschichte die theologische Bedeutung. Das Kreuz demonstriert das Herz Gottes für seine Schöpfung. Christi Erfahrung der Gottverlassenheit bedeutet, dass wir sie nie zu erfahren brauchen.

„Das ist die wahre Liebe: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns zuerst geliebt und hat seinen Sohn gesandt, damit er uns von unserer Schuld befreit.“ (1 Joh 4,10 NLB) Doch das ist noch nicht alles. Darüber hinaus haben wir Christi Versprechen: „Ich werde wie-derkommen!“ Gott freut sich, weil er für die Seinen kommt. Aber sein Herz bricht, weil er gezwungen ist, auch mit denen zu verfahren, die ihn abgelehnt haben – denn Gott ist Liebe.

Gott ist Liebe.Im ersten Jahrhundert ergab das keinen

Sinn. „Die einfache Aussage: ‚So sehr hat Gott die Welt geliebt …‘ hätte jeden gebil-deten Heiden verwirrt. Und der Gedanke, dass sich die Götter darum scheren, wie wir miteinander umgehen, wäre schlicht und einfach als absurd abgetan worden.“1

Die Heiden hätten über die Götter in ihrem Pantheon niemals gesagt: „Die Göt-ter sind Liebe“. Ganz gleich, von welcher Seite man es betrachtete: Ihren Göttern waren die Menschen einfach egal. Die Ent-deckung des einen Gottes, der Liebe ist, veränderte die Welt. Gott ist Liebe – das ergibt auch für viele Menschen in unserem Jahrhundert keinen Sinn. Wir leben in einer Zeit, in der der Glaube verunglimpft wird; in der es als kultiviert gilt, Atheist zu sein. Viele Religionen versuchen, Gott über Regeln zu erreichen. Andere suchen nach

A N D A C H T

Niemand ist ihm gleich

Von Bruce Manners

Gott LiebeistGott in sich. Den Gott zu entdecken, der Liebe ist, wird ihre Welt verändern.

Gott ist Liebe.Das ist gute adventistische Lehre. Ellen

White beginnt ihr erstes Buch in der fünf-teiligen „Entscheidungsserie“, das Buch Patriarchen und Propheten, mit der Aussage: „Gott ist Liebe“. Und der letzte Satz im letz-ten Buch dieser Serie, Der große Kampf, lautet ebenfalls: „Gott ist die Liebe“. Gottes Waffe, seine treibende Kraft in dem kosmi-schen Konflikt, ist Liebe, weil er Liebe ist. Ellen Whites Buch Der bessere Weg beginnt mit dem Satz: „Die Natur und die Heilige Schrift bezeugen beide die Liebe Gottes.“

Gott ist Liebe.Das offenbart sich in der Bitte: „Vater,

vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34) Sie wurde ausgesprochen aus Liebe zu den Soldaten am Kreuz, zu den Priestern, die den Mob zu rasendem Hass aufstachelten, für die Mitglieder des Hohen Rats, die das Recht beugten, um ihren Messias zu töten. Und es hallt durch alle Zeiten, wann immer das Böse sich in Menschen wie Adolf Hitler, Idi Amin oder Osama bin Laden personifiziert.

So seltsam es scheinen mag, sie alle sind von Gott geliebt. Gott ist der Vater aller verlorenen Söhne, ganz gleich wie weit sie von zuhause weg sind. Seine bedingungslose Liebe hört nie auf – sie hat nie aufgehört und wird nie aufhören. Gott liebt mich. Gott liebt dich. Gott liebt sie – wer immer diese „sie“ sind. Und es gibt nichts, absolut nichts, was wir tun können, um das zu ändern, denn Gott ist Liebe. ■

1 Rodney Stark, The Rise of Christianity, HarperCollins, San Francisco, 1997, S. 211.

Bruce Manners ist der Pastor der Lilydale-Adventgemeinde in Melbourne, Australien.

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G E L E B T E R G L A U B E

Nimm bitte den Saft, schütte ihn draußen aus und nimm das Brot, das übrig geblieben ist, mit nach

Hause und verbrenne es“, sagte die Erste Diakonin zu mir, als wir mit dem Aufräumen nach dem Abendmahlsgottesdienst in unserer Gemeinde fertig waren.

Es war das erste Mal, dass ich das Vorrecht hatte, als Abendmahlsdiakonin zu dienen. Da ich mit der üblichen Vorgehensweise vertraut war, nahm ich den Saft und verließ damit die Kapelle durch den hinteren Ausgang. Als ich den Traubensaft dann auf den Boden goss, kam in mir die Frage auf, warum wir das eigentlich so machen. Manchmal kann die Frage nach dem Warum gefährlich sein und zu Zweifeln und Auflehnung führen, doch wenn sie dem ehrlichen Wunsch entspringt, Gottes Willen zu verstehen, kann sie zu einer tieferen Erfahrung führen und ein großer Segen sein.

Üblicherweise handhaben wir es so, dass das Brot und der Traubensaft, die beim Abendmahl übrig bleiben, vernichtet werden. Der Grund dafür ist, dass sie gesegnet wurden und deshalb nicht einfach wie gewöhnliches Essen und Trinken verzehrt werden sollen. Mit dieser Begründung hatte ich kein Problem, aber ich hatte das Gefühl, dass es noch einen tieferen Grund geben müsste. Schließlich segnete Jesus auch das Essen, dass er bei der Speisung der Fünftausend durch ein Wunder vermehrte; und dennoch forderte er seine Jünger auf: „Sammelt die übrigen Bro-cken, damit nichts umkommt.“ (Joh 6,12) Ich wurde nach dem Grundsatz erzogen: „Vergeude nichts, dann wird dir nichts mangeln.“ Genießbare Lebensmittel wegzuwerfen lag gar nicht in meiner Natur.

Zuvor hatte ich an diesem Morgen geholfen, die kleinen Einzelkelche mit Traubensaft zu füllen und das Brot auf den Tellern zu verteilen. Wir hatten dafür gesorgt, dass mehr als genug für alle da war, die zum Gottesdienst erwartet wurden, und noch großzügig für unerwartete Gäste kalkuliert. Keine Gemeinde möchte die peinliche Situation erleben, dass die Sinn-bilder für das Opfer Christi beim Abendmahl nicht reichen. Und als ich so über diese Praxis nachdachte, ging mir allmählich auf, dass ein viel tieferer Sinn dahinter steckte als nur gute Gast-freundschaft.

F o t o v o n J o h n s n y d e r

Gedanken zum Abendmahl

Von Evelyn Sayler

Verschwenderische

GnadeEine tiefere Bedeutung

Das Opfer Christi war nicht nur für all jene ausreichend, die es annehmen würden; es musste für alle Menschen auf der Erde ausreichen. Christus musste „für alle den Tod schmecken“. (Hbr 2,9) Er gibt jedem Sünder, der mit der Sünde ringt und sie bereut, die Zusicherung: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung.“ (2 Kor 12,9 EB)

Ellen White beschreibt diesen Gedanken sehr schön in dem folgenden Zitat: „Aber die Versöhnung für eine verlorene Welt sollte unverkürzt, überreichlich und vollkommen sein. Christi Opfer war so unermesslich groß, dass es für alle Menschen, die Gott erschuf, ausreichte. Es konnte nicht begrenzt werden, sodass es auf jeden Fall die Zahl derer, die diese große Gabe in Anspruch nehmen würden, überstieg. Auch wenn nicht alle Menschen geret-tet werden, ist der Erlösungsplan nicht umsonst, nur weil er nicht alles bewirkt, wozu er in seiner Großzügigkeit vorgesehen war. Es

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musste mehr als genug vorhanden sein.“1 An einer anderen Stelle schrieb sie: „Die Gerechtigkeit verlangte das Leiden eines Menschen. Christus, der Gott gleich war, erbrachte das Leiden eines Gottes.“2

Doch ich hatte noch immer keine befriedigende Antwort, was das Vergeuden von Lebensmitteln anging. Als ich weiter darüber nachdachte, konnte ich nicht einsehen, warum wir den Saft auf den Boden schütten, der doch das Blut Christi darstellt, das vergossen wurde, um Versöhnung und Erlösung für uns zu ermöglichen.

Plötzlich ging mir ein Licht auf, und ich erkannte das Ausmaß dessen, was in Wirklichkeit vergeudet wird – nämlich nicht das bisschen Traubensaft, das ja nur ein Symbol ist. In Wirklichkeit ist es das Blut, das Christus vergossen, der Tod, den er für unsere Sün-den erlitten hat. Welch eine Vergeudung in der Tat! Wenn jeder kleine Kelch und jedes kleine Stück Brot ein Sinnbild seines Opfers für uns ist, dann repräsentiert jeder Schluck vom Saft, der übrig bleibt, jemanden, der den Segen nicht in Anspruch nimmt, der ihm so großzügig angeboten wird. Für diese Menschen ist das Opfer vergeblich gewesen, nicht weil es vonseiten Gottes nicht genügt hätte, sondern einfach weil sie ihre Herzen nicht geöffnet haben, um es zu empfangen. Welch eine große Verschwendung! Wie muss dieser Verlust unseren Retter immer wieder neu schmerzen.

Jesus wusste von Anfang an, wie wenige sein Angebot der Erlösung annehmen würden; dennoch beschränkte er es nicht darauf, dass es gerade dazu ausreichen würde, diese wenigen zu retten. Das Opfer musste ausreichen, um alle verlorenen Sünder zu retten, ob sie es annehmen oder nicht. Kein Sünder sollte jemals die Entschuldigung haben, dass Christi Opfer nicht groß genug gewesen wäre, um seine Sünden zu bedecken. Es war nie Gottes Absicht, dass irgendjemand nicht von seinem großen Erlö-sungsplan erfasst werden sollte. „Er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.“ (1 Joh 2,2)

Nicht leicht zu verstehenWir mit unserer selbstsüchtigen menschlichen Natur haben

ein Problem damit, dass Gott seine Liebe so überreich über uns ausgießt. Als Maria ihre Liebe und Dankbarkeit über Jesus aus-goss, indem sie seinen Kopf und seine Füße mit einem kostbaren, wohlriechenden Balsam salbte, war Judas höchst ungehalten und protestierte mit den Worten: „Warum ist dieses Öl nicht für drei-hundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gege-ben?“ (Joh 12,5) Seinem habgierigen Wesen kam Marias großzü-giges Geschenk übertrieben und verschwenderisch vor.

Satan war immer zur Stelle, um Jesus mit dem Gedanken zu entmutigen, dass sein Opfer vergeblich sein würde, weil nur so wenige je dessen Wert erkennen und schätzen würden, und dass sein Blut auf den Boden fließen und vergeudet sein würde. Aber Marias großzügiges Geschenk war Gottes Art, seinem geliebten Sohn zu versichern, dass sein Opfer von vielen geschätzt und angenommen werden würde und dass er am Ende „um der Mühsal seiner Seele willen … Frucht sehen [und] sich sättigen“ würde. (Jes 53,11 EB)

Auch Paulus verstand das Ausmaß der Gabe, die für uns bereitsteht, als er schrieb: „Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.“ (Gal 2,21) Es gibt zwei verschie-dene Methoden, Christi Opfer für uns wegzuwerfen oder zu „ver-werfen“ (SLT). Die eine besteht darin, dass wir uns anstrengen, um uns durch unsere Werke selbst zu erlösen, wie Paulus im vor-hergehenden Text erläuterte. Die zweite, noch weiter verbreitete Methode, ist die, Christi versöhnenden Tod für uns einfach zu ignorieren oder abzulehnen und weiter in der Sünde zu bleiben. Diese Gruppe wird in Matthäus 22 im Gleichnis vom Hochzeits-mahl beschrieben. Der König hatte mit großen Kosten ein Fest vorbereitet und viele eingeladen, zu kommen und mit ihm zu feiern. „Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft.“ (Mt 22,5) Für beide Gruppen war der Tod Christi vergeblich – wie der Traubensaft, der vergeu-det wird, wenn er auf den Boden ausgegossen wird.

Lass die Leiden Christi für deine Sünden – deinen Abend-mahlskelch, den er dir so großzügig anbietet – nicht ausgegossen und vergeudet werden, weil du so sehr mit irdischen Dingen beschäftigt bist, dass du dir nicht die Mühe machst, daran teilzu-haben. Um Christi und um unserer Seele willen wollen wir uns einladen lassen: „Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!“ (Ps 34,9)

„Trinket alle daraus.“ (Mt 26,27) ■

1 Das Leben Jesu, S. 557, revidiert. 2 Review and Herald, 21. September 1886.

Verschwenderische

Wir mit unserer selbstsüchtigen menschlichen Natur haben ein Problem damit, dass Gott seine Liebe so überreich über uns ausgießt.

Evelyn Sayler ist Hausfrau, liebt die Natur und Gartenarbeit und schreibt für die Zeitschrift Creation Illustrated.

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DesignerWas uns Lebensformen über den Schöpfer sagen

Gott,der

S O N D E R T H E M A

Ereignissen, gesteuert von Naturgesetzen, die einfach zufällig so sind, wie sie sind. Diese Sicht ist unter der Bezeichnung Natura-lismus bekannt und schließt den Gedanken aus, dass die Wirk-lichkeit die Manifestation eines Planes Gottes ist.

Eine geplante Schöpfung? Die Frage nach dem Ursprung ist eng verbunden mit der

Suche nach einem Sinn und Bezugsrahmen für unser Leben. Es besteht ein radikaler Unterschied darin, ob man das Leben als Zufall oder Nebenprodukt sieht oder es als Ergebnis bewussten Gestaltens betrachtet. Die Bibel stellt nicht nur fest, dass Gott der Schöpfer der Welt ist, sondern auch, dass die Schöpfung nach dem Muster eines gut geplanten Projekts ablief.

Der Hinweis auf einen Entwurf wird in der Struktur des Schöpfungsberichts in 1. Mose 1 deutlich. Der ursprüngliche Zustand der Erde wird mit den Begriffen tohû: „wüst“ oder „ohne Form“ und bohû: „leer“ beschrieben (1 Mo 1,2). Der weitere Bericht schildert, wie Gott diesen ursprünglichen Zustand änderte, indem er eine strukturierte Umgebung „formte“ – am 1. Tag das Licht, am 2. den Himmel und die Meere, am 3. das Land mit seiner Vegeta-

sich sicher sein, dass ein bestimmtes Objekt wirklich gestaltet ist, wenn es nicht durch ungesteuerte natürliche Prozesse entstehen kann. Wir können diese Gedanken am Beispiel einer Pyramide verdeutlichen. Angenommen, ein ägyptischer Architekt plante ein Bauwerk in Form einer Pyramide. Nach den Anweisungen des Architekts wurde eine buchstäbliche Pyramide aus Ziegeln errichtet. Die Vorlage, die zuvor im Kopf des Baumeisters bestand, war die abstrakte Pyramide, durch die Umsetzung des Planes entstand das stoffliche Pyramidenbauwerk. Viele Jahrtau-sende später kann sich ein Tourist, der das Bauwerk betrachtet, sicher sein, dass es sich um ein bewusst konstruiertes Bauwerk handelt, weil Ziegel durch nichts in der Natur veranlasst werden, sich in Form einer Pyramide zu arrangieren.

Ähnlich wie bei der Pyramide und dem Touristen lassen sich in der natürlichen Welt Merkmale beobachten, die Formen ent-sprechen, welche den Eindruck vermitteln, dass ein Konstruk-teur bzw. Designer am Werk war.

Nehmen wir zum Beispiel die chemischen Elemente, die Atome, aus denen chemische Verbindungen und Stoffe bestehen. Die Eigenschaften der Elemente werden durch die Gesetze der Phy-

Von Ronny Nalin

Das Leben ist kostbar; ohne es gibt es keine Existenz, keine Erfahrung. Deshalb scheint es nur natürlich, dass Menschen sich die fundamentale Frage stellen, wie wir

in diesen bemerkenswerten Zustand gelangt sind. Wie kommt es, dass du und ich die Möglichkeit haben, zu sein?

Die Bibel bietet eine einfache Antwort auf diese Frage. Nicht nur wir, sondern die ganze Welt, in der wir leben, ist das Ergeb-nis eines göttlichen Plans. Gott ergriff die Initiative und schuf die Himmel und die Erde (1 Mo 1,1; 2,4), und er beschloss, den Menschen zu schaffen (1 Mo 2,26–27).

Wir Siebenten-Tags-Adventisten glauben an diese Aussage von der schöpferischen Tätigkeit Gottes. Es gibt allerdings viele Menschen, die meinen, das Universum und seine Bewohner seien lediglich das Ergebnis einer zufälligen Verkettung von

tion – und dann die Teile füllte, die er in den ersten drei Tagen geschaffen hatte: am 4. Tag die Leuchtkörper, am 5. die Vögel und Meerestiere und am 6. die Landtiere und den Menschen. Der innere Zusammenhang zwischen den Schöpfungstagen und der methodischen Vorgehensweise, die im Text beschrieben werden, vermitteln ganz klar den Gedanken, dass Gott geplant handelte.

Hinweise auf planvolles Gestalten einer SchöpfungDie Bibel sagt deutlich, dass die Schöpfung ihren Ursprung

im wohlüberlegten Willen Gottes hatte, doch was sagt die Natur selbst? Ist es möglich, durch das Studium der Merkmale von natürlichen Systemen die Existenz eines Designers abzuleiten?

Gestaltete Objekte sind nach einer vorher bestehenden Vor-lage gebaut, die von dem Designer entwickelt wurde. Man kann

a B B i l d u n g v o n t o m i s l a v a l a B e g24 Adventist World | Oktober 2014

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sik bestimmt. Aber warum sind diese Gesetze so, dass sie die Anordnung von Materie in unterscheidbare Elemente festlegen, die regelmäßige, vorhersagbare und periodische Eigenschaften haben?

Auch in lebenden Organismen finden sich „Fingerabdrücke“ für eine planvolle Konstruktion, zum Beispiel in der DNS. Die-ses Molekül enthält die Information der Teile, die notwendig sind, um die Lebensfunktionen des Menschen zu gewährleisten. Wie die Sätze dieses Artikels, die verständlich sind, weil sie aus einer bestimmten Abfolge von Buchstaben bestehen, fungieren die „Buchstaben“ der DNS in ihrer Abfolge als präzise Anwei-sungen. Kein Naturgesetz hat den „Buchstaben“ der DNS vorge-schrieben, sich ursprünglich in einer sinnvollen Art und Weise anzuordnen. Dennoch erkennen wir, dass unsere Zellen viele Seiten sinnvoller „Texte“ enthalten, die uns zu komplexen und bewundernswerten Lebewesen machen.

Alternative Denkansätze Selbst wenn das Studium der Natur manche dazu führt, die

Existenz eines Designers anzuerkennen, interpretieren andere die gleichen wahrnehmbaren Muster ganz anders.

Anstatt die Komplexität und Ordnung in natürlichen Syste-men als Hinweis auf Absichtlichkeit zu sehen, schreiben manche sie den der Materie innewohnenden Eigenschaften zu. Einige physikalische Systeme, wie das regelmäßige Gitter eines Kris-talls, können sich tatsächlich spontan selbst aufbauen und geordnete Strukturen bilden. Außerdem können in der Natur beobachtete Prozesse aufgrund der physikalischen Gesetze eben-falls regelmäßig und vorhersagbar sein.

Wenn die Naturgesetze allerdings klare Anordnungen her-vorbringen, bleibt immer noch die Frage, warum die Naturge-setze so sind, wie sie sind. Wenn die Anordnung eines Systems nicht den direkten Einfluss eines Designers erfordert, so können dennoch die Regeln, welche die Anordnung steuern, das Ergeb-nis einer seiner Konstruktionen sein.

Ein anderer Mechanismus, der bemüht wird, um zu erklären, weshalb Dinge ohne das Zutun eines Designers existieren, ist der Zufall. Diese Sicht versteht das Universum als Schauplatz unzäh-liger Zufälligkeiten und ungeleiteter Ereignisse, die zu beliebigen Kombinationen von Prozessen und Materialien geführt haben. Eine dieser Kombinationen war demnach verantwortlich für den Ursprung des Lebens auf der Erde. Die Befürworter dieser Sicht-weise räumen ein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Leben so entstanden ist, sehr gering ist. Allerdings sind sie der Ansicht, dass dieses Problem durch die immensen zeitlichen und räumli-chen Ausdehnungen verringert wird.

Eine vertretbare AlternativeWir leben in einer Gesellschaft, in der der wissenschaftlichen

Untersuchung der physischen Welt eine große Bedeutung beige-messen wird. Für manche legt die Betrachtung der physischen Welt eine streng naturalistische Erklärung unserer Existenz nahe. Dagegen finden Menschen, die an die Schöpfung glauben, angesichts der Lebensformen, die ein Studium der Natur offen-baren, Ermutigung für ihren Glauben, denn diese Formen bestä-tigen die biblische Offenbarung eines Schöpfergottes als vertret-bare Alternative. ■

Der Hinweis auf einen Entwurf wird in der Struktur des Schöpfungsberichts in 1. Mose 1 deutlich.

Literatur1

2

3 5

4

Weiterführende Über Struktur und Inhalt des Schöpfungsberichts in 1. Mose 1: R. M. Davidson, „The Biblical Account of Origins”, Journal of the Adventist Theological Society 14, Nr. 1 (2003): 4-43. Online unter www.andrews.edu/~davidson/Publications/Creation/Biblical%20Account.pdf.

Über Rückschlüsse, die sich aufgrund des Periodensystems auf eine Schöpfung ziehen lassen: B. Wiker und J. Witt, A Meaningful World, InterVarsity, Downers Grove, Illinois, 2006, S. 111–193.

Über Folgerungen auf eine Schöpfung: W. A. Dembski, „Signs of Intelligence: A Primer on the Discernment of Intelligent Design”, in W. A. Dembski und J. M. Kushiner, Hrsg., Signs of Intelligence:

Understanding Intelligent Design, Brazos, Grand Rapids, 2001, S. 171–192.

Über Hinweise in der Natur, die auf eine Schöpfung deuten: T. G. Standish, „What Is the Evidence for a Creator?”, in L. J. Gibson und H. M. Rasi, Hrsg., Understanding Creation: Answers to Questi-ons on Faith and Science, Pacific Press Pub. Assn., Nampa, Idaho, 2011, S. 57–68.

Weiteres Material des Geoscience-Forschungsinstituts online unter: www.grisda.org; http://grisda.wordpress.com/www.facebook.com/Geoscienceresearchinstitute

Ronny Nalin, Ph.D., arbeitet als Wissen-schaftler für das Geoscience-Forschungs-institut der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten und lebt mit Frau Elisa und

Tochter Gioia in Mentone, im US-Bundesstaat Kalifornien.

Oktober 2014 | Adventist World 25

Page 26: Aw oktober 2014 german

F R A G E N Z U R B I B E L

Der hebräische Ausdruck yadsamak ‘al bedeutet „die Hand auf etwas drü-

cken oder pressen“, und zwar auf ein Opfertier. Es

kommt vor allem im Zusam-menhang mit dem Opferkult und

in einigen anderen Fällen vor. Wir wer-den beide Handlungen betrachten. Der Gedanke, dass das Auflegen der Hände die Eigentümerschaft kenn-zeichnet, ist praktisch irrelevant, da der Opferdienst

voraussetzte, dass der Sünder sein eigenes Tier zum Heiligtum zu bringen hatte. Wir sollten bedenken, dass rituelle Handlungen je nach dem Zusammenhang oder der Bestimmung des übergeord-neten Ritus unterschiedliche Bedeutungen haben konnten.

1. Verwendung außerhalb des Opferkultes: Zum ersten Mal kommt der Begriff in dieser Verwendung in 3. Mose 24,14 vor. Alle, die gehört hatten, wie jemand den Namen Gottes lästerte, sollten ihre Hände auf diese Person legen, bevor sie gesteinigt wurde. Es wird nicht erklärt, was diese Handlung bedeutete. Was wir vermuten können, ist, dass die Zeugen den Schuldigen auf diese Weise identifizierten, bevor er hingerichtet wurde. Es könnte aber auch so sein, wie in 3. Mose 5,1 angedeutet wird, dass diejenigen, die die Lästerung hörten, Anteil an der Sünde hatten und ihr eigenes Leben in Gefahr brachten; wenn sie nicht als Zeugen gegen den Lästerer auftraten, mussten sie seine Sünde tragen (vgl. 3 Mo 24,15). In diesem Fall könnte es sein, dass die Zeugen dem Schuldigen symbolisch die Schuld übertrugen, die sonst an ihnen gehaftet hätte.

Als Josua in sein Amt als Nachfolger Moses eingeführt wurde, beauftragte Gott Mose, Josua seine Hände aufzulegen, um „ihm einen Teil deiner Autorität“ zu übertragen (4 Mo 27,20 NLB). In diesem Fall ist vielleicht der Gedanke der Stellvertre-tung vorhanden, denn Josua nahm den Platz Moses als Führer der Israeliten ein.

In 4. Mose 8,10 legten die Israeliten den Leviten die Hände auf, um sie für den Dienst am Heiligtum auszusondern. Sie waren von Gott erwählt, um ihm anstelle der erstgeborenen Isra-eliten zu dienen (s. 4 Mo 3,12). Hier haben wir die Übertragung von Verantwortung und den Gedanken der Stellvertretung.

Abschließend kann man sagen, dass eine Reihe von Vorstel-lungen im Händeauflegen zum Ausdruck kommen: Es wird eine Beziehung zwischen dem Subjekt und dem Objekt (Zeuge/An geklagter; Führer-Nachfolger/Stellvertreter; Erstgeborener/Ersatz) hergestellt; etwas wird von jemandem auf jemand ande-ren übertragen, und in einigen Fällen kommt auch der Gedanke der Stellvertretung zum Ausdruck.

2. Verwendung innerhalb des Opferkultes: Bei folgenden Opfern war das Auflegen der Hände erforderlich: beim Brand-opfer (3 Mo 1,4), Dankopfer (3 Mo 3,2), Sündopfer (3 Mo 4,3–4.15.33) und höchstwahrscheinlich auch beim Schuldopfer (3 Mo 7,7). Es gehörte zum Ritus der Weihe von Aaron und seinen Söhnen (3 Mo 8,14.18.22). Ob dabei immer beide Hände verwen-det wurden, ist Gegenstand von Diskussionen. Stand das Subjekt im Plural, wurde „Hände“ im Plural verwendet; stand das Sub-jekt im Singular, wurde auch „Hand“ im Singular verwendet. In dieser Sache ist es schwierig, eine eindeutige Aussage zu machen. Die Bedeutung des Rituals wird nicht ausdrücklich angegeben, außer in einem Fall, nämlich beim Sündenbock am großen Ver-söhnungstag (3 Mo 16,21). Aaron legte seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bocks, bekannte die Sünden der Israeliten und übertrug sie so auf diesen Bock. In diesem Fall kommt der Gedanke des Übertragens deutlich zum Ausdruck, aber es gibt keine Stellvertretung. Es ist nicht klar, ob diese Bedeutung auch für das Händeauflegen bei den Opfern gilt, denn der Sünden-bock war kein Opfertier.

3. Die Bedeutung des Rituals: Die Bedeutung des Übertra-gens scheint beim Händeauflegen zu überwiegen. Es wäre höchst logisch, davon auszugehen, dass das auch bei den Opfertieren der Fall war. Diese Annahme wird von mehreren Argumenten unterstützt. Erstens hatte jedes Opfer eine Sühnefunktion, das heißt, durch das Opfer wurde die Sünde weggenommen. Zwei-tens trugen die Sünder, die zum Heiligtum kamen, ihre Sünde oder Unreinheit (3 Mo 5,1); doch die Sünde wurde durch das Sühneopfer weggenommen, was zu Vergebung (V. 10) oder Rei-nigung (3 Mo 12,8; 14,19) führte und den Sünder von seiner Last befreite (vgl. Jes 53,6.11–12). Es heißt sogar, dass der Priester die Sünden des Volkes trug (z. B. 2 Mo 28,38). Drittens wurde Sünde oder Unreinheit einmal im Jahr vom Heiligtum entfernt. Das heißt, dass die Sünde oder Unreinheit der Menschen irgend-wie auf das Heiligtum übertragen worden war. Durch das Hän-deauflegen wurde die Sünde durch den Sünder über das Opfer auf das Heiligtum übertragen. Auch der Gedanke der Stellver-tretung scheint durch das Auflegen der Hände zum Ausdruck gebracht zu werden. Der Ritus wird so erklärt, dass Gott das Opfer und zugleich den Opfernden annimmt (3 Mo 1,4; 7,18). Die Erfahrung des einen ist die Erfahrung des anderen. ■

Riten Zeremonienund

Angel Manuel Rodríguez wirkte vor seinem Ruhestand als Direktor des Biblischen For-schungsinstituts (BRI) der Generalkonferenz.

Was bedeutet es, dass Opfertieren die Hände aufgelegt

wurden?

26 Adventist World | Oktober 2014

Page 27: Aw oktober 2014 german

B I B E L S T U D I U M

Vor vielen Jahren hielt der britische Redner und Staats-mann Winston Churchill in Harrow, einer englischen Eliteschule für Jungen, eine Rede, die von den Schülern

und dem Lehrkörper gleichermaßen gespannt erwartet wurde. Sie war Gesprächsthema im Unterricht, in den Gängen und auf den Sportplätzen. Die Spannung stieg noch an dem Tag, als Churchill eintraf, um seine Rede zu halten. Es wird berichtet, dass er bewe-gungs- und wortlos am Podium stand und mit durchdringendem Blick auf die Zuhörer schaute. Dann begann er langsam zu reden und steigerte sich zu einem donnernden Crescendo, als er die Worte sagte, die ihn weltberühmt machten: „Geben Sie niemals auf, nie, nie, nie … Geben Sie niemals auf!“Churchill begriff folgende fundamentale Wahrheit über das Leben: Wir werden niemals erfolgreich sein, wenn wir zu schnell aufgeben. Oft liegen der Weg zum Erfolg und der Weg zur Nieder-lage sehr nah beieinander. Das gilt besonders für das Leben als Christ. Satans Ziel ist es, uns zum Aufgeben zu bewegen. Er will, dass wir aussteigen, dass wir unsere Arme in hilfloser Niederlage erheben. In unserem Bibelstudium beschäftigen wir uns heute damit, wie wir bis zum Ende unserer Reise durchhalten können.

1 Wie betonte Jesus in seiner Predigt über die Endzeit und die Zeichen der Zeit in Matthäus 24,13 die Wichtig-keit, nicht aufzugeben? Jesus erkannte, dass seine Nachfolger angesichts der Herausforde-rungen der Endzeit versucht sein würden, aufzugeben. Viele stün-den in der Gefahr, ihrem Glauben abzusagen. Deshalb betonte er ganz besonders: „Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.“

2 Wie wird Jesus in Hebräer 12,2 bezeichnet? Welchen Rat gibt uns der Abschnitt hinsichtlich des Durchhaltens bis ans Ende?Wenn wir uns darauf konzentrieren, auf unsere Vergangenheit zu schauen, werden wir wegen unserer vielen Fehler oft von Schuld übermannt. Wenn wir auf uns selbst sehen, werden wir verzehrt vom Gedanken an unsere Unzulänglichkeit und Schwachheit. Wenn wir zu weit in die Zukunft blicken, um alles abzuwägen, was eventuell geschehen könnte, wird die Sorge unser ständiger Begleiter sein. Wenn wir aber unseren Blick auf Jesus richten, wer-

den wir angesichts der Freude seiner Gegenwart mit einer ruhigen Gewissheit erfüllt. Im Aufblicken auf Jesus finden wir Kraft für unseren Lebensweg.

3 Welche Zusicherung gab der Apostel Paulus den Christen in Philippi im Hinblick darauf, was Gott in ihrem Leben tun würde? Lies Philipper 1,6–7. Paulus versicherte den neubekehrten Christen, dass der Gott, der das gute Werk in ihrem Leben begonnen hatte, es auch vollenden würde. Gott lässt sein Wirken in unserem Leben nicht unvollen-det. Er fängt nicht etwas in uns an und lässt es uns dann allein zu Ende bringen. Wenn Gott etwas in unserem Leben beginnt – und das hat er getan –, müssen wir ihm vertrauen, dass er beenden kann, was er begonnen hat.

4 Wo fand Jesus laut Matthäus 26,36–39 die Kraft, um in den Prüfungen am Ende seines Lebens durchzuhalten?

5 Wie können wir die gleiche Kraft finden? Vergleiche Matthäus 24,42; 26,41 und 1 Korinther 16,13 miteinander.Im Neuen Testament wird „wachen“ oft im Zusammenhang mit „beten“ genannt. Die beständige Wachsamkeit, unsere Beziehung zu Christus aufrechtzuerhalten, ermöglicht uns, in den Prüfungen des Lebens durchzuhalten. Wenn wir Christus kennen, wissen wir, dass er uns durch alle Stürme, die uns begegnen, hindurchbringen wird.

6 Welchen Rat erhalten wir in Philipper 3,12–16 bezüg-lich des Ausharrens im Glaubensleben? Achte besonders auf zwei Dinge: was Paulus nicht tat und was ihn moti-vierte, nie aufzugeben.

7 Welche erstaunliche Zusage gibt Jesus in Johannes 10,27–29 denen, die ihr Leben ihm weihen und ihm folgen, wohin er sie führt? Was für eine unglaublich gute Nachricht ist das! Jesus hat ver-sprochen, uns bis zum Ende hindurchzubringen. Alle Macht und alle Versuchungen des Bösen können uns nicht aus der Hand Christi reißen. Wenn wir unser ganzes Leben stets ihm anver-trauen und nicht aufgeben, wird er uns nach Hause bringen. ■

Gib niemals auf !

Von Mark A. Finley

F o t o v o n r o g e r P r i c e Oktober 2014 | Adventist World 27

Page 28: Aw oktober 2014 german

land sind es ein bis zwei Prozent aller Brustkrebserkrankungen, an denen Män-ner auch sterben können.

Ich selbst hatte 2012 Brustkrebs, habe mich aber aufgrund der frühzeitigen Dia-gnose gut von der Mastektomie und der anschließenden Bestrahlungstherapie erholt. Außerdem werde ich mit Tamoxi-fen medikamentös behandelt.

Vielleicht möchten die Autoren Peter N. Landless und Allan R. Handysides diese Erkenntnisse in einem nächsten Artikel zu diesem Thema erwähnen.

Allan MorsePaeroa, Neuseeland

Dank und BitteIch bin mein Leben lang Adventistin gewe-sen und freue mich sehr über die Monats-zeitschrift Adventist World mit ihren Berichten, Kommentaren und den besinn-lichen und kreativen Gedanken. Ich lese auch gern die Gebetsanliegen und Danksa-gungen von meinen Glaubensgeschwistern in aller Welt. Und ich bete für sie.

Ich mache mir große Sorgen um meine Familie und bitte euch, dafür zu beten, dass meine Kinder sich versöhnen und mein Enkelsohn bessere Noten bekommt. Bitte betet auch dafür, dass mein jüngstes Enkelkind den Religions-

ZusammengeklebtIn der letzten Juliwoche 2014 haben wir ein ramponiertes Exemplar von Adventist World erhalten. Ich konnte die Umschlag-seite mit einem Klebestreifen zusammen-kleben, aber die Ecken der Seiten 5 bis 44 [die Nordamerika-Ausgabe umfasst 48 Seiten, d. Red.] waren so zugerichtet, als wären sie in einen Reißwolf geraten. Wir konnten sie allerdings noch lesen.

In den letzten Jahren ist es mindestens drei- bis viermal vorgekommen, dass unsere Ausgabe von Adventist Review beschädigt bei uns angekommen ist. Wir dachten, dass es vielleicht an unserer Postfiliale liegen könnte, aber jetzt mei-nen wir, dass es vielleicht doch schon beim Druck passiert sein muss. Unsere andere Post ist nie beschädigt. Wir wissen nicht, was man dagegen machen kann, wir wollten euch nur die Information weitergeben.

Wir haben den Adventist Review seit über 50 Jahren abonniert und sind dankbar dafür, ihn und Adventist World zu erhalten; die Zeitschrift hilft uns, mit unseren adventistischen Glaubensgeschwistern in aller Welt in Verbindung zu bleiben.

Donna TonnTexas, USA

Wir wissen nichts von Problemen mit unse-rer Druckerpresse, die den Schaden verur-sacht haben könnten, den ihr beschreibt. Vielleicht führt das Gewicht beziehungs-weise die Dicke des Papiers zu den zerrisse-nen Ecken, wenn die Zeitschriften im Post-amt sortiert werden. Wir bedauern diese Unannehmlichkeit, freuen uns aber, dass ihr die Zeitschrift dennoch lesen konntet.

Die Herausgeber

Brustkrebs bei MännernDer erste Teil der Gesundheitskolumne über Brustkrebs (Juni 2014) ist sehr infor-mativ und gut geschrieben. Allerdings wird, wie in anderen Veröffentlichungen zu diesem Thema, nicht darauf hingewie-sen, dass auch Männer an Brustkrebs erkranken können. Die Zahl der Betroffe-nen ist zugegebenermaßen vergleichs-weise klein, aber man könnte den Umstand dennoch erwähnen. In Neusee-

September 2014

Glaubenszeugnis in der

Tschechischen Republik20

sicheresEinZuhause

24

erhört GebetGott

MarihuanaIstharmlos

11

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

l e S e R F o R U m

Bitte betet für mich. Ich habe ein Marke-tingstudium an der Solusi-Universität abge-schlossen und suche seit acht Jahren Arbeit.

Leonard, Simbabwe

Ich habe Arbeit gesucht, und Gott hat mir Arbeit gegeben. Das Problem ist, dass ich in einem anderen Bundesstaat arbeite und

von Sonntag bis Freitag allein bin. Bitte betet für meine Frau und mich.

Paulo, Brasilien

Bitte betet für meine Freundin, die unter schrecklichen Kopfschmerzen leidet. Betet dafür, dass sie gesund wird.

Martha, Deutschland

Bitte betet für meinen Onkel, der versehent-lich von einem Freund angeschossen wurde. Betet für seine körperliche und geistliche Hei-lung.

Champoumei, Indien

Ich bin gebeten worden, das Programm, das für die Mission in den Städten in Island

Ich freue mich sehr über die Monatszeitschrift Adventist World mit ihren Berichten, Kommentaren und den besinnlichen und kreativen Gedanken.

Gitta Leunig, Hemmingen, Deutschland

Leserbriefe

ANLIEGENDankw

28 Adventist World | Oktober 2014

Page 29: Aw oktober 2014 german

unterricht in unserer Adventgemeinde besucht.

Ich lobe den Herrn vom Grunde mei-nes Herzens für diesen Gebetskreis, durch den viele Menschen auf der ganzen Welt gesegnet werden.

Gitta LeunigHemmingen, Deutschland

Mehr Informationen erwünschtIch bin froh, dass ich Sie in der Redaktion von Adventist World kontaktieren kann. Ich habe durch eine Gefängnismission eine adventistische ehrenamtliche Helfe-rin kennengelernt. Sie leistet eine wun-derbare Arbeit, und ich würde gern mehr über Ihre Zeitschrift und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten erfahren. Die Adventistin hat mir ein Exemplar der Zeitschrift gegeben, in der ich einen Arti-kel über mein Heimatland Kenia gelesen habe. Bitte senden Sie mir weitere Infor-mationen über Ihre Organisation.

Shabani JumaGenua, Italien

Adventist World wird von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten herausgegeben und kostenlos an ihre Mitglieder abgegeben. Im Internet ist sie unter www.adventist-world.org zu lesen. Wir freuen uns, dass die Zeitschrift mit Gewinn gelesen wird.

Die Redaktion

geplant ist, als besonderes Gebetsanliegen auszusenden. Bitte betet dafür!

Unnur, Island

Bitte betet für Frieden und Sicherheit in meinem Land.

Becky, Kenia

Betet für mich, für meine Jobsuche. Bei allen Arbeitsstellen, die ich bekommen habe, hätte ich am Sabbat arbeiten müs-sen. Ich habe seit 2012 keine Arbeit.

Paul, Südafrika

top1

2 5

4

3

Gemessen am Prozentsatz der Menschen, die Geld spen-den, Zeit für ehrenamtliches Engagement aufwenden und Fremden helfen, leben die großzügigsten Menschen in

1. USA2. Kanada3. Myanmar

4. Neuseeland5. IrlandQuelle: World Giving Index

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbe-halten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

Erneuert durch sein Wort Adventist Wor ld

www.revivalandreformation.org

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Frühjahrssitzung17. April 2012

GK-VollversammlungJuli 2015

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Gemeinsam die Bibel durchlesen

www.erneuertdurchseinwort.de

Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die BibelGott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläu- bigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am

1. NoVEMBEr 2014 mit maleachi 3

Oktober 2014 | Adventist World 29

Page 30: Aw oktober 2014 german

l e S e R F o R U m

Trocken. Durstig nach Regen.So ist mein Herz, es verlangt nach Glauben. Ich sehne mich nach Regen.Ich bin ausgetrocknet.

Meine Seele hat nach einem Regentropfen

geschrien.Ein Regentropfen des Glaubens.Ich brauche nicht viel. Nur ein wenig, wie ein Senfkorn.

O sieh nur – ich sehe den Regen kommen.Ich kann ihn riechen.Blumen öffnen ihre Blüten.

Ein wenig Regen ist gefallen. Ich kann den Regenbogen sehen.Ich habe Glauben.

— Cebisa Funde George, Südafrika

glaubenGedicht über den

Am 16. Oktober 1928 spendeten Henry M. Porter und seine Tochter, Dora Porter Mason,

330.000 US-Dollar für den Bau eines Gebäudes, das unter dem Namen Por-ter Sanatorium und Krankenhaus in

Denver, im US-Bundesstaat Colorado, bekannt wurde. Es war seinerzeit die größte Einzelspende für eine adventistische Institution.

Porter war Anfang 1928 Patient im Glendale Sanatorium und war beein-druckt von der Behandlung, die ihm zuteil wurde, und davon, dass ein Pfleger kein Trinkgeld annehmen wollte. Bei einer anderen Gelegenheit erhielt Porter einen Scheck über 45 Cent, die ihm als Patient im Paradise Valley Sanatorium aufgrund einer Fehlbuchung zuviel berechnet worden waren.

Mit der Spende von Porter wurde ein Grundstück von 15 Hektar gekauft und darauf ein Krankenhaus mit 75 Betten errichtet. Das Krankenhaus wurde 1930 eröffnet und profitierte auch weiterhin von der Großzügigkeit der Fami-lie Porter. Als Porters Sohn William 1959 starb, vermachte er einen Teil seines Vermögens, das eine Million US-Dollar betrug, dem Krankenhaus. Heute trägt das Krankenhaus den Namen Porter Adventist Hospital.

jahren

vor

86

1300Nervenzellen befinden

sich auf je 6,45 Quadrat-zentimetern einer Menschenhand.

Quelle: Smithsonian

WalnüsseSchon 28,5 Gramm oder 14 halbe Walnüsse am Tag senken nachweis-lich das Risiko einer Herzkrankheit.

Quelle: Men’s Health/Journal of Nutrition

!Esst

F o t o v o n s a n J a g J e n e r o

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Page 31: Aw oktober 2014 german

Wo in aller

Weltist das?

ANTWORT: Diese Kapelle in Malagaya, ein Dorf in den Philippinen, wurde nach dem Wirbelsturm Hayan wieder aufgebaut. Beachtenswert sind der Boden und Altar aus Beton.

So viele Menschenleben konnten durch die weltweiten Bemühungen zur Kontrolle und Ausrottung von Malaria seit dem Jahr 2000 gerettet werden. Die Weltgesundheitsorga-nisation schätzt, dass mehr Mittel und ein größerer Ein-

satz dazu beigetragen haben, die Malariafälle um 29 Pro-zent zu reduzieren und die Sterblichkeit bei Kindern in

Afrika – wo vier von fünf Fällen auftreten – zu halbieren.

1300

F o t o s m i t F r e u n d l i c h e r e r l a u B n i s v o n J o h n u n d t i n a J e l l e m a

3,3Millionen

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Andrew McChesney, Kimberly Luste Maran

Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Editors-at-large: Mark A. Finley; John M. Fowler

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Brett Meliti

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz, Angelika Kaiser

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

10. Jahrgang, Nr. 9

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Quelle: The Rotarian

Oktober 2014 | Adventist World 31

Page 32: Aw oktober 2014 german

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O CTOBER 1844–O CTOBER 2014

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