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AW German 2012-1009

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3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

11 G E S U N D H E I T

Eine Familien­angelegenheit

t i t e l t h e m a

16Starke Familien = Starke Gemeinden

Von Willie und Elaine OliverWelche Hilfen bieten die Programme der Familienabteilung weltweit an?

8 I m b l I C K p U N K T

Stark in seiner Kraft Von Ted N. C. Wilson Familien stärken die Gemeinde und die

Gesellschaft.

12 A N D A C H T

Im Zentrum des Sturms Von Gerald A. Klingbeil Unsere Familien vor Schiffbruch bewahren.

14 G E l E b T E R G l A U b E

Wenn nur Einer gläubig ist Von Karen Holford Wie können wir Familien stärken, in denen nur ein

Elternteil Adventist ist?

22 G l A U b E N S ü b E R z E U G U N G E N

Die Liebe ist langmütig und freundlich

Von David und Doris Lumpi Wo können diese christlichen Tugenden besser

ausgelebt werden als in der Familie?

24 E l l E N W H I T E E N T D E C K E N

Liebe, Licht, und Freude

26 F R A G E N z U R b I b E l

Bedeutet „alles“ wirklich alles?

27 b I b E l S T U D I U m

Die versprochene Erweckung

28 l E S E R F O R U m

R e S S O R t S

September 2012

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www.adventistworld.orgIn 13 Sprachen online

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C o v e r F o T o v o n b e n j a m i n e a r w i C k e r

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R e S S O R t S

a U S a l l e R W e l t

■ Schweden, das Heimatland des Maestro Herbert Blomstedt, würdigte den Musiker für seine bemerkenswerte Karriere als Dirigent.

König Carl XVI. Gustaf von Schweden überreichte vor kurzem die Sera-phin-Medaille an Blomstedt, der Zeit seines Lebens Siebenten-Tags-Adventist ist. Eine am 15. Juni 2012 vom schwedischen Königspalast herausgegebene Erklärung besagte, dass Blomstedt für seinen „überragenden Leistungen in der schwedischen Musik“ gewürdigt wurde.

Die Medaille ist die höchste zivile Auszeichnung des Landes und wird dem schwedischen Königshaus zufolge direkt vom König für „außerordentli-che humanitäre und gesellschaftliche Verdienste“ verliehen.

„Natürlich bin ich darüber hocherfreut“, sagte Blomstedt dem Schwedi-schen Verband der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und fügte hinzu, dass er solche Auszeichnungen in der Regel zwar herunterspiele, es dieses Mal jedoch eine Ausnahme sei.

Blomstedt dirigierte sein erstes Konzert mit dem Königlich-Philharmoni-schen Orchester im Jahr 1954. Während seiner Karriere war er Chefdirigent

Im Juni erhielt der adventistische Dirigent Herbert Blomstedt in Schweden die Seraphin-Madaille für seine musikalischen und kulturellen Verdienste. Unser Foto zeigt ihn im Januar 2012 an der adventistischen Loma-Linda-Universität bei der Entgegennahme des Weniger-Preises für hervorragen-de Leistungen und vorbildlichen Charakter

Herbert BlomstedtAdventistischer Dirigent

von Schwedens König geehrt

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Wir erkennen den Wert und die Bedeutung einer Sache, wenn wir sehen, wie selten

sie ist. Seit die erste Ausgabe von Adventist World

im September 2005 Gläubige auf der ganzen Welt erreichte, gab es von den 83 Ausgaben, die bisher erschienen, nur zwei, die einem bestimmten Thema gewidmet waren. Im Januar 2011 war der größte Teil der Ausgabe dem Auf-ruf der Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten zu Erweckung und Reformation gewidmet. Millionen von Adventisten in mehr als 140 Ländern lasen den feierlichen Aufruf, Gott mit ernsten, gleichwohl offenen Herzen zu suchen und sich auf die verheißene Ausgießung des Heiligen Geistes vorzubereiten.

Die Adventist World-Ausgabe zum siebten Jahrestag widmet sich einem ebenso wichtigen Thema: der adventistischen Familie. Beim Durchblättern der Zeitschrift werdet ihr unse-ren Schwerpunkt unweigerlich erkennen. Die Redakteure und die Leiter unserer weltweiten Kirche betonen diesen wichtigsten Baustein für gesunde, produktive Gemeinden ganz bewusst. Und wieder beten wir dafür, dass Millionen von Gläubigen sich die Worte zu Herzen nehmen und sich für starke, stabile, unterstützende adventistische Familien einsetzen und beten.

Stabile Familien waren früher in vielen Län-dern, Gemeinwesen und Kirchen allgemein üblich. Und wir waren so naiv zu meinen, dass der Wert, die Unterweisung, das Engagement und die soziale Stärke, die charakteristisch für starke Familien sind, ohne Förderung und harte Arbeit Bestand haben würden. Die Familie würde sich ja schon irgendwie selbst um diese Dinge kümmern. Doch Kriege, Armut, Krankheit, Medien, Kultur und Verstädterung haben ihren Preis gefordert und die heiligen Bande der von Gott eingesetzten Familie zerschlissen. Mehr als je zuvor brauchen wir die Unterstützung und Ermutigung anderer gläubiger Menschen, um unsere Ehen stabil zu halten, unsere Kinder weise zu erziehen und Cha-raktere zu formen, die im Einklang mit dem Leben in Gottes ewigem Reich sind.

Lest die nächsten Seiten unter Gebet. Ganz gleich, unter welchen Lebensumständen ihr

euch befinden mögt, wir hoffen, dass ihr den Ruf hört, eure leiblichen Ver-

wandten zu lieben und ihnen zu dienen – und den Millionen gläu-bigen Familien, mit denen ihr durch das Blut Jesu verwandt seid.

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des Norrköping Symphonieorchesters, des Dänischen sowie Schwedischen Radiosym-phonieorchesters, der Sächsischen Staats-kapelle Dresden, des Leipziger Gewand-hausorchesters und des San Francisco Symphony Orchestra.

Im Laufe der Jahre hat Blomstedt großzügige Spenden sowohl für das Musik- als auch für das Bildungswesen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegeben. Außerdem nutzte Blomstedt sein Leben im Rampenlicht, um seinen Glau-ben weiterzugeben.

„Wir, die wir Herbert persönlich ken-nen, wissen, dass er seine Musik immer als eine Möglichkeit gesehen hat, Gott zu ver-herrlichen und die Gnade und Majestät unseres Schöpfers zu bezeugen“, erklärte Bertil Wiklander, Präsident der Transeuro-päischen Division (TED) der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

„Mehr als einmal bezeugte er, dass das Geheimnis seines Erfolgs in seinem christ-lichen Glauben und ganz besonders im Segen des Sabbats liegt, durch den er Ruhe und Erholung empfing“, so Wiklander.

Aufgrund einer Konzertverpflichtung war es Blomstedt nicht möglich, persönlich bei der Verleihung der Medaille anwesend zu sein. Der 85-Jährige ist weiterhin in seinem Beruf aktiv. So hat er unter anderem Anfang des Jahres mehrere Konzerte mit dem US-amerikanischen National Symphonie Orchestra in Washing-ton D.C. dirigiert.

Bericht: Rainer Refsback/TED News

Adventistische Führungs­kräfte erhalten Einblicke in Risikomanagement

■ Leiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten aus 18 Ländern in Afrika, Asien und Europa kamen im Juni in Kapstadt, Südafrika, zusammen, um über Möglichkeiten zur besseren Verwaltung der Mittel der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zu beraten.

Auf Einladung des kircheneigenen Unternehmens Adventist Risk Management (ARM) nahmen die 250 Anwesenden an Diskussionen und Seminaren über prakti-sche Fragen des Risikomanagements wie die Absicherung von Kirchenangestellten, Freiwilligen und Aktivitäten sowie Trans-portrisiken, interne Kontrollen und Brand-sicherheit teil. Das ARM-Führungsteam referierte außerdem über Fachgebiete wie rechtliche Haftungen und Haftungen in medizinischen Berufen sowie für Dienst-stellen und Unternehmensleitungen.

Die Präsentationen von R. Clifford Jones, dem stellvertretenden Dekan des Theologischen Seminars an der Andrews-Universität, konzentrierten sich auf Leiter-schaft und Integrität.

„Der Fokus der gesamten Konferenz lag auf Haushalterschaft und christlicher Leiterschaft in Bezug auf die Verwaltung aller Ressourcen unserer Kirche“, sagte William Chunestudy, ARM-Bildungs-experte und Organisator der Konferenz. „Es lag eine deutliche Betonung auf den personellen Ressourcen unserer Kirche – darauf, wie alle Abteilungen zusammen-arbeiten können, um die Mission unserer Kirche zu erfüllen.“

In seiner Eröffnungsansprache mit dem Titel „Es geht um den Dienst“ ermu-tigte ARM-Präsident Bob Kyte die Leiter

der Kirche, sich darum zu bemühen, immer bessere Möglichkeiten zu finden, um weise Verwalter der Ressourcen unse-rer Kirche zu sein und nach Wegen zu suchen, um für die Mitarbeiter und das Eigentum in ihrem Verantwortungsbereich noch besser zu sorgen.

„Wir leben in schwierigen Zeiten. Die Wetterlage ist unberechenbar. Die Kirche steht vor vielfältigen Problemen und Her-ausforderungen“, sagte Kyte. „Wir müssen jede Gelegenheit nutzen, um zu lernen, die Ressourcen der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten besser zu schützen.“

Kyte sagte, der Dienst von ARM bestehe darin, die Dienste und Abteilun-gen der Kirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten durch Aktivitäten wie die stattgefun-dene internationale Konferenz zum Risi-komanagement zu schützen. ANN

Babcock University eröff­net medizinische Fakultät

In Nigeria wurde die erste medizini-sche Fakultät des adventistischen Bil-dungswesens in Afrika eröffnet.

Die nach dem bekannten Neurochir-urgen Benjamin S. Carson benannte medi-zinische Fakultät und das angegliederte Babcock University Teaching Hospital wur-den im Juni während der Abschlussgottes-

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Bob Kyte, Präsident von Adventist Risk Management, bei seiner Ansprache vor den Delegierten auf der ARM-Konferenz in Kapstadt, Südafrika.

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dienste des akademischen Jahres an der Babcock University (BU) in Lagos, Nigeria, eingeweiht.

Offizielle Vertreter der Bildungs- und Gesundheitsabteilung der Kirche der Sie-benten-Tags-Adventisten sehen in der neuen Fakultät ein Signal für das wach-sende Engagement der Afrikaner, die dra-matischen gesundheitlichen Probleme auf dem Kontinent eigenverantwortlich anzu-gehen.

Die Eröffnung einer medizinischen Fakultät in Nigeria sei zwar keine Sofortlö-sung, doch „ein wichtiger erster Schritt“ in Richtung eines „Angebots medizinischer Versorgung, die bisher in Afrika einzigartig ist“, sagte BU-Präsident James Makinde.

Die Medizinische Fakultät wird vom Babcock University College of Health and Medical Sciences geführt, in dem sich auch die Fakultäten für Krankenpflege und Public Health befinden.

Den Administratoren zufolge sind Fakultäten für Pharmakologie und Zahnheilkunde für die Zukunft angedacht. Die medizinische Fakultät ist für den Erwerb eines Bachelor in Medizin und Bachelor in Chirurgie (M.B.B.S.) akkredi-tiert. Das ist der erste akademische Grad, den ein Student an einer Universität gemäß dem dort geltenden britischen Stu-diensystem erwerben kann.

Bereits seit Januar nehmen 37 Studen-ten am M.B.B.S.-Studiengang teil. Schon damals hatten Vertreter der Universität um eine öffentliche Einweihung der neuen medizinischen Fakultät gebeten. Diese war jedoch zu dieser Zeit nicht möglich, da noch nicht alle Akkreditierungsauflagen erfüllt waren und in Nigeria wegen der Aufhebung der Gassubventionen durch die Regierung Unruhen herrschten, wie Lisa Beardsley-Hardy, Leiterin der Bil-dungsabteilung der Generalkonferenz berichtete.

„Wir mussten sicherstellen, dass die Voraussetzungen [für die Akkreditierung] erfüllt wurden, was jetzt im Wesentlichen

geschehen ist“, sagte Beardsley-Hardy und fügte hinzu, dass die Infrastruktur für die medizinische Fakultät inzwischen fast fer-tig ist. Die Vertreter der Bildungsabteilung arbeiteten eng mit der Gesundheitsabtei-lung der Generalkonferenz zusammen, um Zielvorgaben für die Medizinische Fakultät zu entwickeln.

Der Leiter der Gesundheitsabteilung, Allan Handysides, der das medizinische Missionswerk in Afrika seit Jahrzehnten unterstützt, stimmte Beardsley-Hardys Anerkennung zu.

„Ich habe selten solch bemerkenswerte Fortschritte in so kurzer Zeit an irgendeiner unserer Institutionen gesehen. Das Team an der Babcock University hat die Empfehlun-gen und Ratschläge, die wir gegeben haben, ernst genommen und das Ergebnis ist her-vorragend“, sagte Handysides.

Geleitet wurde der Aufbau der Fakultät von Iheanyichukwu Okoro, BU-Vizepräsi-dent und Kanzler des College of Health and Medical Sciences, an dem sich die Medizi-nische Fakultät befindet. Als besonders

auffälliger Gast würdigte der König von Illishan, Kabiyesi Oba Michael Olufemi Mojeed Sonuga, die Versammlung mit Lobesworten und der Zusicherung einer weiteren Zusammenarbeit. Er hatte das Grundstück gestiftet, auf dem die Medizi-nische Fakultät gebaut wurde.

Julius Okojie, Vorstandsekretär der Nationalen Universitätskommission Nige-rias, überbrachte die volle Anerkennung der Kommission für die neue Abteilung der BU. Seine Erklärung war beispielhaft für die ausgezeichneten Beziehungen und enge Zusammenarbeit der BU mit den öffentlichen Stellen. Das kam auch durch die Grußworte des Vorsitzenden der Bezirksverwaltung und durch die Anwe-senheit des Staatssekretärs im Ministerium für Arbeit und Produktivität, Chief Wogu, sowie Repräsentanten weiterer öffentlicher und privater Universitäten aus allen Teilen Nigerias und Afrikas zum Ausdruck.

Bericht: Lael Caesar, Adventist World-Redakteur, sowie Elizabeth Lechleitner und

Ansel Oliver, Adventist News Network

Dr. Ben Carson, links, mit seiner Frau Candy bei der Eröffnungszeremonie der nach ihm benannten medizinischen Fakultät an der adventistischen Babcock University in Lagos, Nigeria.

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B l i C K i N D i e W e l t

Im Juni 2012 brachte eine zehntägige internationale Bibelkonferenz 304 adventistische Kirchenleiter an ver-

schiedenen Orten in Israel zusammen. Doch sie brachten viel mehr als Fotos und Souvenirs von ihrer Reise ins Heilige Land mit nach Hause: Sie kamen mit einem erweiterten Verständnis des Landes, in dem Jesus auf Erden lebte, und von der Natur des Menschen zurück.

„Mehr als 300 adventistische Theologen und Administratoren aus aller Welt, die sich einer biblischen Weltanschauung verpflich-tet fühlen, kamen zusammen, um biblische, theologische, historische, missiologische und wissenschaftliche Perspektiven der Anthropologie [Lehre vom Menschen] zu erforschen, Gemeinschaft und Einheit unter den Theologen sowie zwischen den Theolo-gen und Administratoren zu fördern und besser für ihren Dienst für Gott und die Gemeinde ausgerüstet zu werden“, heißt es in einer von den Delegierten verabschiede-ten gemeinsamen Erklärung. „Durch das Studium, die Diskussionen und die Gemeinschaft während der Konferenz soll-ten die Teilnehmer ein neues Gefühl der Zugehörigkeit erfahren und angeregt wer-den, durch ihre Lehrtätigkeit und ihren Dienst weitere wertvolle Beiträge für die weltweite Gemeinde zu leisten.“

Der Erklärung zufolge äußerten die Delegierten, dass sie „außerdem verkündi-gen [wollen], dass das adventistische Ver-ständnis der menschlichen Natur und die Ablehnung eines anthropologischen Dua-lismus [Aufspaltung in Körper und Seele] tief in der biblischen Anthropologie ver-wurzelt ist und von ihr genährt wird“. Der vollständige Text der Erklärung ist online unter http://bit.ly/MkxpBQ nachzulesen.

Bereits am 11. Juni begannen die Dele-gierten im Norden Israels mit theologi-schen Diskussionen und Studienreisen in einem Land, das viele zum ersten Mal besucht haben.

„Die Hoffnung, die wir haben, macht diese Konferenz zu etwas Besonderem“,

sagte Ted N. C. Wilson, Präsident der Generalkonferenz, in seinen kurzen Anmerkungen während einer Plenarsit-zung unter freiem Himmel am Ufer des Sees Genezareth oder Kinneret, wie er auf Hebräisch genannt wird.

Der Direktor des BRI, Artur Stele, der auch einer der Vizepräsidenten der Welt-kirchenleitung ist, eröffnete die Konferenz mit einer Plenaransprache, in der er erklärte: „Unsere Arbeit sollte darin beste-hen, die Natur des anthropologischen Dualismus zu untersuchen.“ Dann fügte er hinzu, dass ein richtiges Verständnis von der Natur des Menschen „die Beziehung zwischen Mann und Frau“ und „die Bezie-hung des Menschen zur modernen Tech-nologie berührt“.

Weiter sagte Stele: „Wir müssen die Bedeutung biblischer Anthropologie und ihre Bedeutung für alle unsere Glaubens-punkte erforschen.“ Adventisten sind auf-gerufen, „der Herausforderung der Weltre-ligionen zu begegnen, die grundsätzlich eine dualistische Sicht“ des Menschen ver-treten, erinnerte er die Delegierten.

Ein Teil des Programms, das in Galiläa stattfand, waren auch die Morgenandach-ten am See Genezareth. Der Präsident der Euro-Asien-Division, Guillermo Biaggi, und der Präsident der Südpazifischen Division, Barry Oliver, riefen die Delegier-

Mark A. Kellner, Nachrichtenredakteur, aus Jerusalem, Israel, mit Mitarbeitern von Adventist World

Dritte internationale Bibelkonferenz legt Schwerpunkt auf biblische Lehre vom Menschen

ten zu einer persönlichen Verbindung mit demjenigen auf, der einst an den Ufern des Sees Genezareth entlangging. Oliver erin-nerte die Delegierten daran, dass Gott in der Person Jesu „einer von uns und eins mit uns war. Die Erfahrung seiner Gegen-wart hängt davon ab, dass wir seine Person suchen, und das kann nur durch den Herrn Jesus Christus geschehen.“

Am 16. Juni sprach Wilson vor mehr als 300 adventistischen Pädagogen, Theo-logen und Administratoren und rief die Pädagogen auf, „eine positive Revolution an unseren Hochschulen anzuführen, eine Revolution zurück zur Bibel mit einem historistischen Standpunkt und einem historisch-biblischen Ansatz“.

In seiner Botschaft (der Text der Pre-digt kann unter http://bit.ly/L2ERQj nachgelesen werden) betonte er außerdem die Wichtigkeit des adventistischen Ver-ständnisses des Heiligtumsdienstes, das, wie er sagte, die letztgültige Antwort auf die zwei Verdrehungen des christlichen Glaubens – Gesetzlichkeit und „billige Gnade“ – enthält.

Die Delegierten der zehntägigen Kon-ferenz bekräftigten den Aufruf Wilsons.

„Ich finde, sein Aufruf kommt zur rechten Zeit“, sagte Leslie Pollard, Präsi-dent der Oakwood University in Huntsville, Alabama, USA. „Überall auf unseren Uni-

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Menschals Ganzheit

Der

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versitäten haben wir die Gelegenheit, etwas im Leben junger Menschen zu bewirken. Die Oakwood University nimmt diesen Aufruf an.“

Frank Hasel, Dekan der Theologischen Abteilung des Seminars Schloss Bogen-hofen in Österreich, sagte: „Ted Wilsons Botschaft zielte nicht auf politische Kor-rektheit ab, sondern man spürte das Herz-blut eines Menschen, dem die geistliche Gesundheit der weltweiten Kirche der Sie-benten-Tags-Adventisten sehr am Herzen liegt. Als Theologe, Dozent und Dekan habe ich mich ermutigt gefühlt, ein Mensch zu sein, der … eine tiefere Liebe zur Bibel fördert und damit eine positive geistliche Revolution entfacht, die seine Kraft vom lebendigen Wort Gottes erhält.“

Bei der stellvertretenden Leiterin des Ellen G. White Estate, Cindy Tutsch, rief Wilsons Predigt ebenfalls Zustimmung hervor: „Ich habe Wilsons Aufruf, maß-gebliche Antworten auf Fragen der Kos-mologie in der Bibel zu suchen, geschätzt“, sagte sie. „Seine Betonung des Heiligtums-dienstes Christi als Schlüssel zu einem tieferen Verständnis von Jesus und die Beziehung des himmlischen Heiligtums zu anderen Christus-zentrierten Lehren bedarf umfangreicherer Verkündigung!“

Gilbert Wari, Präsident der West-Zent-ralafrikanischen-Division und Kuratori-umsvorsitzender der Babcock University,

wies auf die historische Kontinuität von Wilsons Botschaft im Zusammenhang mit klassischen adventistischen Aussagen hin: „Die Predigt, die auf der Heiligtumslehre aufgebaut war, hat mich an die Welt erin-nert, wie sie von unseren adventistischen Pionieren verstanden und verkündigt wurde, und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und ihre Mission wieder auf diese Sichtweise ausgerichtet.“

Nach der Morgenandacht mit den Delegierten machten sich Wilson und seine Frau Nancy auf den Weg durch Jeru-salem, um sich einer weiteren besonderen Zuhörerschaft zuzuwenden, nämlich Hun-derten Adventisten aus ganz Israel, die gespannt darauf waren, den Leiter der Weltkirchenleitung zu treffen.

„Es ist ein Vorrecht, hier in dieser wunderbaren Stadt zu sein“, sagte Wilson zu Hunderten Adventisten, die aus ganz Israel zum Gottesdienst gekommen waren. In der Versammlung befanden sich Israelis, Äthiopier, Russen, Moldawier, Filipinos und andere Nationalitäten – eine wahrhaf-tige Versammlung Vereinter Nationen.

Unmittelbar nach seiner Ansprache vor den Theologen über die Notwendig-keit einer auf der Bibel basierenden „Revo-lution“ in der adventistischen Bildung versicherte Wilson der Gemeinde, er sei zwar wegen der Konferenz in Israel, aber „ich wollte auch euch treffen“.

Der Gottesdienst am Sabbatmorgen verlief nach dem Muster vieler adventisti-scher Gottesdienste überall auf der Welt – mit der Variante, dass zusätzlich hebräi-sche Lieder gesungen wurden und die Übersetzung der Verlautbarungen und der Predigt in die russischer Sprache erfolgte, die von vielen in der Versammlung gesprochen wurde. Sowohl Wilson als auch Julio Mendez Junior, Sekretär und Schatzmeister der Israel-Mission, verließen sich bei der Übersetzung ins Russische auf Oleg Elkine, obgleich Wilson, der zwei Jahre Präsident der Euro-Asien-Division war, auch einige russische Sätze einstreute.

Als Repräsentant der weltweit 17 Milli-onen Siebenten-Tags-Adventisten traf Wil-son am 18. Juni mit dem stellvertretenden Außenminister Israels, Dann Ayalon, zusammen. Bei dem Treffen brachte Aya-lon seine Anerkennung für die mehr als 300 adventistischen Theologen, Wissen-schaftler und Administratoren, die zur Bibelkonferenz nach Israel gekommen waren, zum Ausdruck.

„Wir kennen die Siebenten-Tags-Adventisten schon lange und ich denke, dass niemand bezweifelt, dass wir ein gemeinsames Erbe und einen gemeinsa-men Glauben sowie ein gemeinsames Schicksal haben“, sagte Ayalon, der vierein-halb Jahre lang Israels Botschafter in den Vereinigten Staaten war. ■

Links: Einige der mehr als 300 adventistischen Wissenschaftler, Theologen, Päda-gogen und Administratoren, die im Juni 2012 zur 3. Internationalen Bibelkonferenz in Jerusalem, Israel, zusammenkamen. Oben: Generalkonferenz-Präsident Ted Wilson begrüßt Raji Qumsiyah, einen Ad-ventisten, der am Krippenplatz in der Altstadt von Bethlehem ein Geschäft besitzt.

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Mensch

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I m b l I C K p U N K T

Von Ted N. C. WilsonIch freue mich sehr darüber, dass die Septemberausgabe von Adventist World dem Thema Familie gewidmet ist. Sie

ist das Rückgrat der Gesellschaft und der Gemeinde. Die Familien bringen Stabilität und Ermutigung und bilden eine stabile Grundlage für die Vollendung des Werkes, das Gott uns aufgetragen hat.

Diese stabile Grundlage besteht im Wort Gottes, wie es in Jesu Bergpredigt heißt: „Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie … gleicht einem Men-schen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels. Als aber eine Wasserflut kam, da riss der Strom an dem Haus und konnte es nicht bewegen; denn es war gut gebaut.“ (Lk 6,47–48) In der Bibel finden wir die Anweisungen Got-tes für die Familie in den Herausforderun-gen des Lebens.

Wenn wir fest mit Christus verbunden sind, werden wir zu ihm als dem Zentrum alles Guten gezogen, und das bringt uns als Familien näher zusammen. Die Betonung der Familienandacht, des gemeinsamen Singens und Betens führt zu einer geistli-chen Verbundenheit, die allem widerste-hen kann, was auf die Familie zukommen mag. Der Satz „Die Familie, die zusammen betet, bleibt zusammen“ ist mehr als eine abgedroschene Phrase, er stimmt wirklich!

Darüber hinaus sind wir mit den ins-pirierten, geistlichen Ratschlägen im Schrifttum von Ellen White gesegnet. Sie schrieb: „Gott möchte, dass unsere Fami-lien ein Symbol für die Familie im Him-mel sind. Eltern und Kinder sollten das bedenken und miteinander als Mitglieder der Familie Gottes entsprechend umgehen. Dann wird ihr Leben ein Anschauungsun-terricht dafür sein, wie Familien, die Gott lieben und seine Gebote halten, sein kön-nen. Christus wird verherrlicht, sein Frie-den, seine Gnade und seine Liebe werden die Familie wie ein kostbares Parfüm durchdringen.“ (Advent Review and Sab-bath Herald, 17. November 1896)

Gegenseitiger RespektWir dürfen nicht vergessen, wie wich-

tig es ist, dass Ehemänner und Ehefrauen

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Familien stärken die Gemeinde und die Gesellschaft

in seiner StarkKraft

Drei Generationen: Ted und Nancy Wilson freuen sich über den Besuch einer ihrer drei Töchter und eines ihrer Enkelkinder.

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Liebe und Respekt füreinander zeigen. „Deshalb sage ich noch einmal, dass jeder Ehemann seine Frau so lieben soll, wie er sich selbst liebt, und dass die Ehefrau ihren Mann achten und respektieren soll.“ (Eph 5,33 NLB) Wir haben unseren Ehepartner mit der Liebe und dem Respekt zu behan-deln, die in der Bibel beschrieben werden. Das wird dadurch möglich, dass wir unser Leben Jesus und seiner Macht anvertrauen, ihn bitten, uns ganz persönlich zu helfen und uns in unserem Umgang miteinander zu leiten.

Wenn religiöse Theorie ihre praktische Anwendung in unseren Beziehungen und unserer Arbeit in und außerhalb der Fami-lie findet, erhält die Beziehung zu Christus eine neue Bedeutung. Sie wird viel mehr als eine theoretische Idee sein, nämlich die Grundlage für ein Familienleben, das sei-nen Sinn in der Macht Gottes findet. Mit Christus als Fundament ist die Familie sicher.

Die Bedeutung der Kommunikation

Kommunikation ist ein lebenswichti-ger Faktor für gesunde Beziehungen und die Ermutigung, die aus Gesprächen mit der Familie erwächst, hat eine helfende Wirkung. Wenn Familienmitglieder mitei-nander reden und ihre Gedanken austau-schen, ist es wichtig, dass sich jeder Ein-zelne sicher und entspannt dabei fühlen kann, viele Themen im Kreis der Familie zu besprechen. Diese Art offener Kommu-nikation sollte das ganze Leben lang anhalten. Starke Loyalität und Liebe fürei-nander sind eine Quelle wirklicher Kraft.

Obwohl unsere drei Töchter verheira-tet sind, bleiben wir dennoch mit ihnen und ihren Familien in engem Kontakt. Heute machen es Mobiltelefone und elekt-ronische Geräte in manchen Teilen der Welt leicht, mit Familienmitgliedern in Verbindung zu bleiben, auch wenn man in einiger Entfernung voneinander lebt.

Familientraditionen und die Ent-schlossenheit, Zeit miteinander zu ver-bringen, sind ebenfalls wichtig. Wandern und Bergsteigen sind Traditionen, die wir

in unserer Familie pflegen. Wir verbringen gern besondere Feiertage miteinander wie zum Beispiel Thanksgiving im November und Weihnachten im Dezember. Und wir achten darauf, in unseren vollen Termin-kalendern eine Zeitspanne für irgendeine Form eines gemeinsamen Sommerurlaubs freizuhalten.

Familien und die GemeindeFamilien sind wichtig, weil sie uns an

Gottes große Liebe zu uns und an das wunderbare Vorrecht erinnern, zur großen Familie Gottes zu gehören. Der Segen, den wir empfangen, wenn wir Familien in unseren Gemeinden haben, in denen Ermutigung und Unterstützung herrschen und die Ermutigung und Unterstützung weitergeben, ist unschätzbar. Familien in unseren Gemeinden, deren Mitglieder eng miteinander verbunden und auf Christus ausgerichtet sind, bilden ein starkes Rück-grat für die Funktionsfähigkeit und die evangelistischen Aktivitäten der Gemeinde.

Die Gemeinde wiederum kann die Familie geistlich und sozial fördern, indem sie das Familienleben kräftig unterstützt und ihr so zum Segen wird. Deshalb gibt es in unserer Weltkirchenleitung eine Abtei-lung Ehe und Familie, die wertvolle Hilfs-mittel zur Unterstützung der Familie bereit-stellt. (Internet: http://family.adventist.org)

Die Ortsgemeinde kann vielfältige Unterstützung anbieten, zum Beispiel, indem sie Familiengebetsgruppen bildet, Aktivitäten zur Ermutigung der Familien organisiert und Pastoren und andere Leiter der Gemeinde ausbildet. Außerdem könnte

sie Ratschläge und Informationen für Familien in Not, für misshandelte Frauen oder Eltern, die Probleme mit der Kinder-erziehung oder andere Probleme haben, geben. Jugendgruppen können eingerichtet werden, um die jüngeren Mitglieder der Gemeindefamilie zu unterstützen. Ältere Gemeindeglieder können junge Familien „adoptieren“, um sie ermutigend zu beglei-ten. Gemeindeglieder können sich die Namen der Jugendlichen merken und sie ermutigen, indem sie sie persönlich anspre-chen und ihnen sagen, dass sie für sie beten.

Die Gemeinde ist auch der Ort, an dem Menschen Unterstützung finden, deren Familienbeziehungen zerbrochen sind. Wenn sich die Gemeindefamilie dann einschaltet, um Ermutigung und Hoff-nung zu geben, findet Heilung statt und zieht diejenigen, die am Boden sind, noch näher zu ihrer Gemeindefamilie und zu Christus.

Alleinstehende in der GemeindeEine warmherzige, gastfreundliche

Gemeindefamilie kann auch ein wunderba-rer Ort für Alleinstehende sein, um Gott anzubeten, Kontakte zu pflegen und sich zu Hause zu fühlen – ganz unabhängig davon, ob sie vorhaben zu heiraten oder nicht. Wenn sie jedoch auf der Suche nach einem Lebenspartner sind, gehört die Gemeinde zu den besten Orten, an denen sie suchen können. Ich weiß das, denn ich habe meine Frau in der Gemeinde gefunden!

Als ich an der Loma Linda Universität Public Health studierte, besuchte ich nor-malerweise den Gottesdienst der Universi-tätsgemeinde. Eines Sabbats ging ich gemeinsam mit einer älteren Dame zum Gottesdienst, die ich am Tag zuvor im Krankenhaus kennengelernt und zum Gottesdienst eingeladen hatte. Als wir den Saal betraten, sah ich einen freien Platz neben einer hübschen jungen Frau, Nancy Vollmer, und ihrer Großmutter, Schwester Marion Vollmer, die ich schon seit vielen Jahren kannte, weil sie und ihr Mann, Dr. H. W. Vollmer, gute Freunde meiner Eltern und Großeltern waren. Nancy hatte ich zwar schon gesehen, aber noch nicht per-

Wenn religiöse

Theorie ihre praktische

Anwendung … findet,

erhält die Beziehung

zu Christus eine neue

Bedeutung.

Familien stärken die Gemeinde und die Gesellschaft

Kraft

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sönlich kennengelernt. Es schien eine günstige Gelegenheit zu sein.

Ich lehnte mich vor und begrüßte Schwester Vollmer in der Hoffnung, dass sie mich Nancy vorstellen würde. Später erfuhr ich, dass Großmutter Vollmer Nancy zuge-flüstert hatte: „Das ist Teddy Wilson. Bleib nach dem Gottesdienst bei mir, dann stell‘ ich euch einander vor!“ Nachdem wir uns im Anschluss an den Gottesdienst im Foyer noch ein wenig unterhalten hatten, wusste ich, dass ich Nancy unbedingt näher ken-nenlernen wollte! Etwa ein Jahr später besuchten wir ihre Eltern in Asheville, North Carolina, und verlobten uns dort. Später erfuhren wir, dass unsere Großmüt-ter an diesem Wochenende gefastet und gebetet hatten, weil sie wussten, dass Nancy und ich gemeinsam ihre Familie besuchten. Betende christliche Familien sind wirklich etwas Besonderes. Ein paar Monate später heirateten wir – diesen Monat vor 37 Jahren.

Familien und GesellschaftIn unserer modernen Welt gerät das

biblische Familienmodell immer mehr unter Beschuss. Während die Gesellschaft andere Modelle durchsetzt, müssen Sie-benten-Tags-Adventisten darin führend sein, die Stellung und die Segnungen der biblisch begründeten heterosexuellen Ehe für die Familie zu verteidigen.

Starke, dynamische christliche Fami-lien können ein wunderbares Zeugnis sein – in der Gemeinde, bei den Nachbarn, am Arbeitsplatz, in der Schule und in der Gesellschaft allgemein. Gott will, dass Familien in seiner Kraft stark sind und sowohl die Gemeinde als auch die Gesell-schaft stärken und dass sie die herrliche Hoffnung und gute Nachricht von der baldigen Wiederkunft Jesu weitergeben. ■

I m b l I C K p U N K T

Ein-Tag-KapelleDie Braut von Tola

„Komm nicht zu spät, sonst geht es dir wie der Braut von Tola!“Diese Warnung hört man in Nicaragua immer wieder. Mütter rufen sie ihren Töchtern

zu und Chefs ihren unpünktlichen Angestellten. Niemand möchte enden wie die Braut von Tola, die vor dem Traualtar von ihrem Bräutigam stehen gelassen wurde, weil er doch lieber eine ehemalige Freundin heiraten wollte.

Arlin Tatiana ist die Leiterin der kleinen, aber wachsenden Adventgemeinde in Tola. Momentan versammeln sich die Mitglieder unter einem Mangobaum, der beim Haus

eines Gemeindegliedes steht. Sie träumen von einer neuen Kapelle und haben auch schon Mittel dafür gesammelt.

„Wenn wir ein Gebäude nahe bei der Stadt besäßen, zu dem junge Familien mit ihren Kindern kommen könnten, hätten wir bestimmt mehr als hundert Gemeindeglieder“, sagte Tatiana. Fast alle der gegenwärtig 25 Gemeindeglieder sind jung, so wie die 24-jährige Tatiana selbst. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als dass ihre

Gemeinde ihren jungen Freunden und Nachbarn dienen kann. Schon jetzt sind 15 Kinder für die Kindersabbatschule angemeldet.

Durch eine unglaubliche Kette von Wundern konnten sie eine kleine Anzahlung auf ein Stück Land in der Nähe des Stadtzentrums leisten, das in einem großen neuen Siedlungsprojekt liegt.

„Hunderte junger Familien werden hier leben; sie alle werden unsere neue Kapelle brauchen

können“, sagte Tatianas Mann Hermoso. „Wir haben uns sehr bemüht, das restliche Geld für das Stück Land aufzubringen, aber es fehlen uns immer noch mehr als 5000 US-Dollar. Alle unsere Gemeindeglieder beten und auch der Mann, dem das Land gehört!“

„Der Vorsteher unserer Mission hat gesagt, dass sie eine Spende erhalten haben, mit der sie uns vielleicht helfen können, das Grundstück zu bezahlen“, fügte Tatiana hinzu. „Aber wenn wir das Geld nicht bald bekommen, wird es uns gehen wie der Braut von Tola!“

An jenem Nachmittag besuchten wir den Bauplatz, auf dem die Kapelle entstehen sollte, zusammen mit Darrell Hardy, dem Vizepräsidenten für Gebäude von Maranatha Volunteers International. Er hörte sich an, was Arlin und Hermoso sagten und führte einige Telefonate mit seinem Handy.

„Der Schatzmeister der Mission hat zugestimmt, die gesamten 5000 US-Dollar zu zahlen und der erste Scheck ist bereits ausgestellt“, berichtete Darrell der Gruppe unter dem Mangobaum. „Ich setze euch auf die Liste für eine neue Ein-Tag-Kapelle. Aus der ‚Braut von Tola‘ wird nichts!“

Das Programm zum Bau von „Ein-Tag-Kapellen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Adventist-Laymen’s Services and

Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International. Die Geschichten werden jeden Monat von Maranathas

„Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen erzählt.

ted N. C. Wilson ist der Präsident der General-konferenz der Siebenten-Tags-Adventisten in

Silver Spring, Maryland, USA.

Arlin und Hermoso zeigen den Scheck, mit dem sie das Grundstück kaufen können, auf dem ihre neue Ein-Tag-Kapelle gebaut werden soll.

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10 Adventist World | September 2012

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Unsere Teenager machen den Führer­schein und wir haben sie vor den Gefah­ren des Alkohols gewarnt sowie auch davor, mit jemandem mitzufahren, der unter Alkoholeinfluss steht. Gibt es noch weitere Dinge, die wir ansprechen soll­ten, um sie so gut wie möglich darauf vorzubereiten, sicher Auto zu fahren?

Sowohl für Eltern als auch für Teen-ager ist es mit viel Stress verbunden, wenn der Führerschein gemacht wird.

In den USA wurden vor Kurzem sehr interessante Forschungsergebnisse des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) veröffentlicht.1 So nahmen die Risikofaktoren für Teenager im Zusam-menhang mit Unfällen mit Kraftfahrzeu-gen zwischen 1991 und 2011 sogar ab, insbesondere was das Anlegen von Sicher-heitsgurten und das Fahren in Fahrzeugen mit einem alkoholisierten Fahrer betrifft. Dennoch ist es ernüchternd, dass ein Drit-tel der Todesfälle unter Teenagern durch Autounfälle verursacht wird.

Die gleiche Studie erwähnt, dass die Zahl der Studenten, die ohne Sicherheits-gurt Auto fuhren, um 70 Prozent abnahm und die Zahl derer, die mit einem alkoholi-sierten Fahrer mitfuhren, um 20 Prozent sank. Zwischen 1997 und 2011 betrug die Verringerung der Anzahl von Studenten, die Auto fuhren, nachdem sie getrunken hatten, 53 Prozent. Diese Zahlen sind zwar nicht ideal, doch sie zeigen einen positiven Trend.

Risiken durch AblenkungIn der ersten Jahresstudie über Risiken

in Verbindung mit Technologie zeigen die Ergebnisse für das Jahr 2010-2011, dass einer von drei Teenagern in den dreißig Tagen vor dem Ausfüllen des Fragebogens

während des Autofahrens eine SMS oder E-Mail geschrieben hatte. Dieser Versuch des Multitaskings lenkt die Aufmerksam-keit ab und bildet ein großes Risiko für junge Autofahrer (genau genommen für Autofahrer jeden Alters). Klärt eure Teen-ager über die Gefahren auf und warnt sie davor, während des Fahrens Textnachrich-ten zu schreiben!

Obwohl die unglaubliche Kommuni-kationstechnologie, die es heute gibt, viele Vorteile hat, fordert dieser Fortschritt sei-nen Preis. Wir leben in der Generation mit den meisten „Verbindungen“ aller Zeiten, doch trotz Smartphone und SMS wachsen junge Menschen heute in gewisser Hin-sicht emotional und sozial distanziert, mit einem ständig sinkenden Maß an Augen-kontakt auf.

Cyber-MobbingAuch das Cyber-Mobbing nimmt

immer mehr zu. Die bereits weiter oben erwähnte Studie über Risiken im Zusam-menhang mit Technologie kam zu dem Ergebnis, dass 16 Prozent der Schüler bereits über E-Mails, Chatrooms, Websites und SMS gemobbt wurden. Am häufigsten geschieht Cybermobbing unter weißen Mädchen in der zehnten Schulstufe.

Tabak und Marihuana Eine Analyse zusätzlicher Daten zwi-

schen 2009 und 2011 zeigte keinen signifi-kanten Rückgang beim Zigarettenkonsum unter Schülern und Studenten (19 gegen-über 18 Prozent). Während des gleichen Zeitraums stieg der Marihuanakonsum unter Teenagern von 21 auf 23 Prozent und liegt inzwischen höher als der Ziga-rettenkonsum. Das sind besorgniserre-gende Trends.

Die Rolle der ErwachsenenDiese Statistiken und Daten machen

deutlich, wie wichtig eine enge Verbindung zwischen Eltern und Teenagern ist, um Festigkeit und Widerstand gegen die ver-schiedenen Arten von Risikoverhalten zu fördern. Außer der Verbindung mit Erwachsenen, die ihnen etwas bedeuten, brauchen Teenager die Verankerung in positiven Werten wie solchen, die in gläu-bigen christlichen Familien zu finden sind. Es ist für Familien entscheidend, Zeiten der Entspannung miteinander zu verbrin-gen, in denen die Familienmitglieder mit-einander kommunizieren, sich austau-schen, gemeinsam spielen und beten.

Junge Menschen brauchen Unterstüt-zung und Ermutigung zur Teilnahme an sozialen Aktivitäten zum Wohle anderer. Solche Aktivitäten stärken Jugendliche nachweislich in ihrer Persönlichkeit und schützen sie vor Risikoverhalten. Das kann ihnen im Straßenverkehr sogar das Leben retten! Letztlich ist es eine Familienangele-genheit. ■

1 D. K. Eaton et al., „Youth Risk Behavior Surveillance – United States 2011”, Morbidity and Mortality Weekly Report, Surveillance Summaries, 61, Nr. 4, 2012, 1-162.

G E S U N D H E I T

allan R. handysides, Facharzt für Gynäkolo-gie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Silver Spring, Maryland, USA.

Peter N. landless, Facharzt für Nuklearkardiolo-gie, ist stellvertretender Direktor der Gesundheit-sabteilung der Generalkonferenz in Silver Spring, Maryland, USA.

Eltern spielen eine wichtige Rolle für die Sicherheit ihrer Teenager

EineFamilien-Angelegenheit

Von Allan R. Handysides und Peter N. Landlessn a T e s T e i n e r

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September 2012 | Adventist World 11

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A N D A C H T

Von Gerald A. Klingbeil

Unsere Familien vor Schiffbruch bewahren

SturmsdesZentrumIm

Stellt euch einen heftigen Sturm auf dem Mittelmeer vor 2000 Jahren vor: Auf einem kleinen hölzernen Schiff kämpfen die Seeleute verzweifelt darum, ihr Schiff über Wasser zu halten.

Sie schöpfen Wasser aus dem Rumpf, holen den Rest eines zerris-senen Segels ein und rudern mit aller Kraft, um ihr Ziel zu errei-chen. Plötzlich wird zwischen den stürmischen Wellen und den dunklen Wolken die Küste sichtbar. Das ist eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich. Die Nähe zur Küste verheißt ruhi-gere Gewässer und dass sie hoffentlich überleben werden. Sie kann allerdings auch gefährliche Felsen bedeuten. Wenn das Schiff an ihnen zerschellt, kommen sie alle ums Leben. Die See schäumt bedrohlich, Gischt erfüllt die Luft. Der Kapitän trifft eine verzweifelte Entscheidung. Da er seine genaue Position nicht aus-machen kann, beschließt er, die Anker zu setzen, damit das Boot nicht an Felsen oder Riffen zerschellt. Drei oder vier Seemänner hieven zunächst einen, dann einen weiteren und schließlich einen dritten schweren Steinanker über Bord. Die Leinen, an denen die Anker befestigt sind, straffen sich. Werden sie halten? Werden die Anker das Schiff davor bewahren, an den Felsen entlang der Küste zu zerschellen?

Antike Anker haben etwas Faszinierendes an sich. Sie sind schwer, oft mit Inschriften versehen und erfüllten ihren Zweck in einer Zeit, in der Reisen und Handel zu See eine wichtige Verbin-dung zu Regionen waren, die auf dem Landweg nur schwer zu erreichen waren. Vor einigen Monaten konnte ich in Caesarea Maritima, der Stadt, die Herodes der Große am Mittelmeer erbaute, einige Anker aus römischer Zeit besichtigen, die mich zum Nachdenken anregten.

Stürmische BeziehungenElkana kannte sich mit Stürmen aus – insbesondere mit Stür-

men in der Familie.Als er Hanna geheiratet hatte, warteten sie viele Jahre vergeb-

lich auf ein Kind. Da der Erbe, der die Zukunft seiner Familie

gesichert hätte, ausblieb, heiratete Elkana schließlich eine zweite Frau. Peninna gebar ihm Kinder, was sie Hanna, der ersten Frau, ständig unter die Nase rieb (1 Sam 1,2.6). Zugleich liebte Elkana Hanna mehr als Peninna (Verse 4.8). Ihr kennt die Geschichte. Sie ist ein Rezept für stürmische Beziehungen und eine unglückliche Familie.

Im 1. Samuel 1 lesen wir die Geschichte vom jährlichen Besuch der Familie in Silo, um im Heiligtum zu opfern. Hanna ging ins Heiligtum und schluchzte dort hemmungslos ihren Kummer heraus (V. 10). Der Priester Eli, der im Heiligtum Dienst tat, meinte, dass sie betrunken sei und wies sie streng zurecht (Verse 13–14). Geräuschlos bewegte sie ihre Lippen, als sie ihr Herz vor Gott ausschüttete und ein Gelübde ablegte: „HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und es soll kein Schermesser auf sein Haupt kom-men.“ (V. 11) Mitten im Sturm warf Hanna einen Anker aus. Ihr Gelübde war sehr konkret und musste dem israelitischen Gesetz zufolge von ihrem Ehemann bestätigt werden (4 Mo 30,7–9). Ich frage mich, was sie wohl gefühlt haben mochte, als der Priester Eli sie mit den ermutigenden Worten entließ: „Geh hin mit Frieden.“ (1 Sam 1,17) Hüpfte ihr Herz vor Freude? Keimte Hoffnung wie ein kleines Pflänzchen in der trockenen Erde ihres bekümmerten Herzens auf? Was erzählte sie Elkana? All das erfahren wir nicht. Alles, was wir wissen, ist, dass Elkana ihr Gelübde nicht aufhob und dass Gott tatsächlich an sie dachte (Verse 19–20).

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Gerald a. Klingbeil ist stellvertretender Chefredak-teur von Adventist World. Er und seine Frau Chantal freuen sich zu beobachten, wie ihre drei Töchter mit den Stürmen der Teenagerjahre fertig werden.

Diese antiken Anker wurden während Unterwasseraus-grabungen vor Caesarea Maritima im Mittelmeer in Israel gefunden.

SonnenscheinNach jedem Sturm folgt Sonnenschein. Die Geburt des kleinen Samuel (der Name bedeutet „Gott hat

gehört“) muss Sonnenschein und Freude in das Leben von Hanna und Elkana gebracht haben. Gott hatte wirklich den Schrei ihres Herzens gehört und sie waren bereit, ihr Versprechen einzulösen. Wir wissen nicht genau, wie lange israelitische Frauen ihre Kinder normalerweise gestillt haben. Einigen antiken Texten aus dem Vorderen Orient zufolge ist es möglich, dass sie erst im Alter von drei oder vier Jahren entwöhnt wurden (vgl. 2 Makk 7,27).1 Die Jahre vergingen wie im Flug und Hanna verbrachte ihre Zeit mit Samuel sehr bewusst. In diesen wenigen Jahren gab sie ihm ihre ganze Liebe und Weisheit und legte ein felsenfestes Fundament.

Hanna wusste etwas über Silo, das wir als Leser erst erfahren, nachdem sie ihr Kind der Obhut Elis im Heiligtum anvertraut hatte. Im Verlauf der Geschichte heißt es, dass Elis Söhne – die nächste Priestergeneration – „ruchlose“ Männer waren (1 Sam 2,12–17).

In Liebe verankertWie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr alles über die Situation

in Silo gewusst hättet, was Hanna wusste? Ich denke, ich hätte wahrscheinlich versucht, mit Gott über mein Gelübde zu ver-handeln. Schließlich kann es Gott bestimmt nicht recht sein zu wissen, dass ein Kind schlechten, schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist. Wahrscheinlich hätte Hanna ein späteres Datum aushandeln können, an dem sie Samuel vor den Herrn brachte. Womöglich hätte sie sogar Bibeltexte verwenden können, um sich aus dem

Gelübde herauszureden. Doch das tat sie nicht. Nachdem sie ihren Anker in Gott gefunden und drei oder vier kostbare Jahre damit verbracht hatte, eine solide Grundlage in Samuels Herz zu legen, brachte sie dem Geber aller Gaben das Kostbarste, was sie hatte. Sie schien zu wissen – intuitiv und durch Erfahrung –, dass Samuel Gottes Kind war und dass er sich um ihn kümmern würde.

Zugegeben, Gott gab ihr noch mehr Kinder (V. 21) und min-destens einmal im Jahr sah sie Samuel, wenn sie ihm ein neues Gewand brachte, dass sie während der stillen Monate zuhause sorgfältig für ihn hergestellt hatte (V. 19). Doch Samuel war Got-tes Kind. Er war zu einem besonderen Zweck berufen und für eine einzigartige Ausbildungsstätte bestimmt.

Unser AnkerIn unserer heutigen Zeit befinden sich Familien auf der ganzen

Welt in heftigen Stürmen. Wir sind so beschäftigt, dass wir nie genug Zeit haben. Wir tragen so manche Lasten und es fällt uns schwer, einander wirklich zu verstehen. Wir ringen darum, unseren Kindern das Beste zu geben und vergessen, dass das Beste nichts mit den neuesten technischen Geräten, Autos oder teuren Urlauben zu tun hat. Wir brauchen einen Anker, der uns davor bewahrt, an den Klippen, die überall um uns herum sind, zu zerschellen.

In Hebräer 6,19 wird der Anker als Metapher für eine wun-derbare Aussage verwendet. „Diese Zuversicht ist wie ein starker und vertrauenswürdiger Anker für unsere Seele. Sie reicht hinter den Vorhang des Himmels bis in das Innerste des Heiligtums Gottes.“ (Hbr 6,19 NLB) Diese Zuversicht oder Hoffnung grün-det sich nicht auf Menschen oder Dinge, ja noch nicht einmal auf unseren Glauben oder unseren Einsatz. Sie klammert sich an Jesus, unseren Hohepriester, der im himmlischen Heiligtum für uns eintritt.

Hanna hielt durch ihren Glauben durch – selbst angesichts der Aussicht, den Sohn, den Gott ihr geschenkt hatte, in die Obhut eines schwachen, wenn auch wohlmeinenden, alten Priesters in Silo zu geben. Unsere Familien – die glücklichen ebenso wie die durchschnittlichen, problematischen oder gar kranken – können durchhalten, wenn sie den Anker in Anspruch nehmen können, der sie zusammenhält und sie von den Klippen fernhält, an denen ihr Schiff zu zerschellen droht.

Es ist an der Zeit, den Anker zu werfen – und daran festzu-halten. ■

1 David T. Tsumura, The First Book of Samuel, New International Commentary on the Old Testament (Grand Rapids: Eerdmans, 2007), S. 128f.

F o T o v o n g e r a L d a . k L i n g b e i L September 2012 | Adventist World 13

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G E l E b T E R G l A U b E

Wie können wir Familien stärken, in denen nur ein Elternteil Adventist ist?

gläubig

WennEiner nurAls Jason seine Jenny während der

College-Zeit heiratete, hatte er der Gemeinde den Rücken gekehrt.

Zehn Jahre später kam er wieder zurück. Jenny glaubt nicht an Gott. Sie macht sich große Sorgen darüber, wie sich Jasons wie-dergefundener Glaube auf ihre Ehe aus-wirken wird.

Rachel schloss sich nach einer Evange-lisation der Adventgemeinde an. Ihr Mann Tom arbeitete zu dieser Zeit gerade in der Nachtschicht und konnte die Vorträge nicht mit ihr besuchen. Er kann ihren neuen Glauben und ihren „seltsamen“, eingeschränkten Lebensstil nicht verste-hen. Er fragt sich, wie sich ihre Entschei-dung auf sein Leben auswirken wird.

Pippas Ex-Mann hat die Kinder an jedem zweiten Wochenende. Er nimmt sie sonntags mit in den Gottesdienst in seiner großen, lebendigen Kirche. Pippa nimmt sie sabbats mit in ihre kleine Landgemeinde, wenn sie zu Hause sind. Pippa versucht, den Sabbat für ihre Kinder zu etwas Besonde-rem zu machen, aber sie weiß, dass die Kin-der lieber in die Kirche ihres Vaters gehen.

Drei Familien, in denen nur ein Part-ner oder Elternteil Adventist ist. Drei Familien, die mit einer geistlichen Tren-nung in ihrem Zuhause zu kämpfen haben. Wie können wir ein Ohr für ihre Hoffnungen und Sorgen haben und Wege finden, um sie zu unterstützen?

Die SorgenDiejenigen, die „geistlich alleinste-

hend“ sind (Adventisten mit Ehepartnern, die einen anderen oder gar keinen Glau-ben haben), kämpfen mit einer ganzen Reihe von Sorgen:

■ Sie fühlen sich geistlich isoliert, weil es schwer ist, außer am Sabbatvormittag an Gemeindeaktivitäten teilzunehmen.

■ Auch der Gottesdienstbesuch am Sabbat kann aufgrund der Bedürfnisse und Wünsche der anderen Familienmit-glieder manchmal schwierig sein.

■ Sie fühlen sich oft schuldig, weil sie sich nicht mehr in der Gemeinde einbrin-gen. Aber wenn sie an vielen Gemeindeak-tivitäten teilnehmen, stört das den Partner und führt zu Streit und Verstimmung.

■ Der Samstag gehörte immer der Familie – jetzt verbringen sie ihn getrennt, weil sie keine akzeptablen gemeinsamen Aktivitäten finden.

■ Sie fühlen sich nicht mehr als die wichtigste Person im Leben ihres Partners.

■ Die Gemeinde nimmt so viel Zeit, Geld und Energie ihres Partners in Anspruch, dass sie sich manchmal fühlen, als hätte er ein Verhältnis mit der Gemeinde!

■ Die Dinge, die früher an Samstagen immer ganz normal waren – zum Beispiel die Kinder zu Sportveranstaltungen brin-gen oder ein Besuch im Einkaufszentrum –, machen dem Partner jetzt keine Freude mehr und verursachen Streit.

■ Wenn ihr Lebensstil von anderen kritisiert und verurteilt wird, fühlen sie sich angegriffen und ärgern sich.

Was können wir tun?Geistlich alleinstehende Menschen gibt

es in jeder Gemeinde. Was können wir also tun, um herauszufinden, was sie brauchen und wie wir sie unterstützen können? Wie können wir auf einfühlsame Weise Kon-takt zu ihren Partnern und Kindern her-stellen? Hier sind ein paar Vorschläge.

Fördert das Verständnis. Ermutigt geistlich Alleinstehende dazu, den anderen Gemeindegliedern ihre Probleme zu erklä-ren, damit sie sie besser verstehen. Bittet sie, über ihr Leben und ihre besonderen

■ Die Gemeindeglieder stehen den schwierigen Entscheidungen, die sie zu treffen haben, um ihr Gemeinde- und Familienleben unter einen Hut zu bringen, zuweilen kritisch gegenüber. Dadurch füh-len sie sich missverstanden und verurteilt.

■ Sie wollen ihren Ehepartner und ihre Kinder zu Gemeindeaktivitäten und sozia-len Veranstaltungen einladen, doch auf-grund von peinlichen und schmerzlichen Erfahrungen in der Vergangenheit haben sie Angst, sie mitzubringen.

Die Hoffnungen■ Sie hoffen und beten, dass ihr Ehe-

partner und ihre Kinder irgendwann doch in die Gemeinde kommen und sich für Jesus entscheiden.

■ Sie hoffen, dass die Gemeindeleitung Veranstaltungen plant, bei denen sich ihre ganze Familie wohlfühlen kann.

■ Sie hoffen auf mehr Verständnis, Annahme und Sensibilität für ihre beson-dere Situation und ihre Anliegen von Sei-ten der Gemeindeglieder.

Der nichtadventistische PartnerUm für die ganze Familie da sein zu

können, müssen wir auch das Denken der Nichtadventisten verstehen.

■ Vielleicht müssen sie sich plötzlich auf eine neue Ernährungsweise einstellen und wollen gar nicht vegetarisch leben oder auf ihr Schweineschnitzel verzichten.

Von Karen Holford

ist

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Karen holford ist Familientherapeutin und freiberufliche Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann, der

als Vorsteher der Schottischen Mission dient, in Auchtermuchty, Schottland.

Sorgen und Gebetsanliegen zu sprechen. Oder sie können die Dinge aufschreiben und sie anonym dem Pastor oder der Gemeindeleitung zukommen lassen.

Hört zu. Unterstützt sie, statt zu ver-urteilen. Geistlich alleinstehende Ehepart-ner vollführen oft einen schwierigen Balanceakt zwischen der Treue zu ihrem Ehepartner und ihrer Gemeinde. Respek-tiert ihre Herausforderungen, vertraut ihrem Urteil und nehmt sie von ganzem Herzen an, selbst wenn ihr ihre Entschei-dungen nicht immer ganz versteht.

Denkt an die Kinder. Stellt euch vor, wie es für Kinder sein muss, gleichzeitig Gott gehorchen zu wollen und ihre Eltern mit völlig unterschiedlichen Glaubens-überzeugungen, Werten und Lebensstilen zu lieben, zu unterstützen und zu respek-tieren. Sie fühlen sich unglaublich zerris-sen. Sie brauchen Liebe, Verständnis und Unterstützung. Macht ihnen kein schlech-tes Gewissen, wenn sie ab und zu einen Sabbat mit ihrem nichtadventistischen Elternteil verbringen.

Haltet die Verpflichtungen gering. Achtet darauf, einem geistlich alleinste-henden Gemeindeglied nicht zu viele Verpflichtungen aufzuladen oder Stress zu verursachen. Ihre Partner könnten es übelnehmen, wenn sie zu aktiv in der Gemeinde sind. Zeigt Verständnis, wenn sie bei einer Anfrage auch einmal Nein sagen.

such für ihren Ehepartner attraktiver machen könnte, und seid offen für neue Ideen. Was wir von diesen Familien lernen, kann uns helfen, ganz allgemein offener und einladender für die Menschen in unserer Umgebung zu werden.

Macht eure Gottesdienste besucher­freundlicher. Gestaltet sie interessant und einladend und vermeidet die „Sprache Kanaans“. Jede Gemeinde sollte ihre eigene Gemeindekultur, ihre Traditionen und ihre Sprache aus der Perspektive Außen-stehender betrachten. Wir vergessen zu leicht, wie seltsam manches von dem, was wir sagen und tun, auf andere wirken kann. Einige Gäste fühlen sich äußerst unwohl, wenn sie öffentlich begrüßt, sehr lange Gebete gesprochen, hochtheologi-sche Predigten gehalten oder Lieder mit veraltetem Text gesungen werden.

Erkundigt euch über die Interessen und Fähigkeiten der Ehepartner und ver­sucht, sie auf kreative Art und Weise in Gemeindeprojekte einzubinden. Vielleicht arbeiten sie gern im Garten oder kochen gerne. Vielleicht haben sie ein Hobby, das sie den Pfadfindern vermitteln könnten. Oder sie könnten bei einem sozialen oder missionarischen Projekt mithelfen. Sucht nach Möglichkeiten, ihnen zu zeigen, dass sie geschätzt sind und gebraucht werden.

Ein weiser RatSchließlich sollten wir alle den Rat

bedenken, den Petrus in 1. Petrus 3,1–6 den Frauen gab, deren Ehemänner keine Christen waren. Er ermahnte sie, ihre Män-ner mit Freundlichkeit, Güte und einem liebevollen Charakter zu gewinnen, nicht mit Diskussionen und Argumenten. Es gibt kein einladenderes Zeugnis, als jemandem das Gefühl zu vermitteln, geliebt, ange-nommen und gewollt zu sein. ■

Bietet praktische Hilfe an. Außer, dass ihr für sie betet, solltet ihr auch praktische Hilfe anbieten, wie zum Beispiel finanzielle Unterstützung für den Besuch einer adven-tistischen Schule oder die Teilnahme an einer Kinderfreizeit. Bietet Hilfe in schwie-rigen Zeiten an, zum Beispiel bei einem Sturmschaden am Haus, einer Autopanne, bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

Fördert Gruppentreffen. Vielleicht würden sich die geistlich alleinstehenden Gemeindeglieder in eurer Gemeinde gerne einmal im Monat treffen, um miteinander zu reden, zu beten und sich gegenseitig seelisch und geistlich zu unterstützen.

Bietet besucherfreundliche Veranstal­tungen an. Fragt die adventistischen Ehe-partner, welche Aktivitäten ihre Partner interessieren würden. Das können Sport-tage, Wanderungen, Campingwochenen-den, Picknicks, Eheseminare oder gemein-nützige Arbeiten sein. Bietet gesellige Ver-anstaltungen an, bei denen sich die Nicht-adventisten wohl fühlen.

Seid gastfreundlich. Ermutigt die Gemeindeglieder, diese Familien zum Essen einzuladen oder etwas mit ihnen zu unternehmen. Wenn die Menschen mer-ken, dass sie uns am Herzen liegen, ist es leichter für sie zu verstehen, dass sie auch Gott am Herzen liegen.

Erwägt Veränderungen in der Gemeinde. Fragt geistlich alleinstehende Gemeindeglieder, was den Gemeindebe-

ist

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t i t e lt h e m a

Von Willie und Elaine Oliver

Familien bilden das Herzstück der Gesellschaft und der Kirche der Sie-benten-Tags-Adventisten.

Wenn es viele starke, gesunde Ehen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Zahl starker und gesunder Familien wächst, größer. In stabilen Familien wer-den Kinder zur Nachfolge Jesu erzogen. Sie lernen die biblischen Prinzipien der Haus-halterschaft und wie sie ein positives Zeugnis für ihre Umgebung sein können. All das sind gute Voraussetzungen für stär-kere und gesundere Gemeinden.

Die Bibel lehrt, dass die Ehe von Gott bei der Schöpfung eingesetzt wurde und dass der Böse von Anfang an daran gear-beitet hat, sie zu zerstören. Gottes Plan für die Ehe war, dass sie eine unlösbare Ver-bindung zwischen einem Mann und einer Frau sein sollte. In ihr sollten Kinder dazu erzogen werden, Gott zu lieben und zu dienen; Gottes Gaben sollten entwickelt und verfeinert werden und alle sollten lernen, wie sie Gottes gute Nachricht von der Erlösung ihren Nachbarn und Freun-den weitergeben können.

Seit mehr als 35 Jahren besteht die Vision der Abteilung Ehe und Familie der Generalkonferenz (General Conference Family Ministries, GC FM) darin, Familien geistlich und im Bereich Beziehungen zu fördern, um dadurch die Gemeinde als Ganzes zu stärken. So wurde eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, um die Leiter der Abteilung Ehe und Familie und Gemeindeglieder weltweit darin zu unter-stützen, ihre Ziele zu erreichen. Jedes Jahr wird eine Ideen- und Materialsammlung,

Starke Familien = Starke GemeindenWelche Hilfen bieten die Programme der Familienabteilung weltweit an?

F o T o v o n b e n j a m i n e a r w i C k e r

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das so genannte Planbook, für die Abteilung Ehe und Familie erstellt. Es ist über Advent-Source.org erhältlich und kann während der „Woche der christlichen Ehe und Fami-lie“ im Februar und während der „Woche der Gemeinschaft in der Familie“ im Sep-tember verwendet werden. Dieses Hilfsmit-tel enthält unter anderem Predigten, Work-shops, Kindergeschichten, Artikel und Buchbesprechungen, um Gemeinden auf der ganzen Welt bei ihren Initiativen zur Stärkung von Ehe und Familie zu helfen.

Die Themen für das Planbook der Abteilung Ehe und Familie für die Jahre 2010–2015 sind ganz bewusst auf die stra-tegischen Pläne unserer weltweiten Kirche ausgerichtet: Für 2012: Erweckung und Reformation – Familien strecken sich nach oben aus („Families Reaching Up“); 2013: Erweckung und Reformation – Familien strecken die Hand zum Nächsten aus („Families Reaching Out“); 2014: Erwe-ckung und Reformation – Familien stre-cken die Hand hinüber („Families Reaching Across“) und 2015: Erweckung und Reformation – Familien wirken nach innen („Families Reaching In“).

Zu den wichtigsten Initiativen, die die Abteilung Ehe und Familie in der unmit-telbaren Zukunft fördern wird, gehören die Stärkung der Ehe, Ausbildung und Evange-lisation. In vielen Gebieten der Welt wer-den bereits Ehekonferenzen durchgeführt. Die meisten Leiter der Abteilung Ehe und Familie auf Vereinigungsebene haben eine Ausbildung mit Zertifikat für das Anbieten von Ehekonferenzen erhalten und Hun-derte Pastoren und Gemeindeleiter haben

Können in den Dienst der Gemeinde zu stellen. Die Organisation bietet unter anderem Seminare für Eltern an und arbeitet auf dem Gebiet der Prävention häuslicher Gewalt.

Da die Prävention häuslicher Gewalt die Zusammenarbeit mit anderen speziali-sierten Abteilungen der Kirche erfordert, arbeitet AAPP in Partnerschaft mit den Abteilungen Erziehung, Kinder und Jugend sowie der Predigtamtsabteilung. Eines der wesentlichen Angebote sind Kurse auf den Gebieten Kommunikation, gesunde Bezie-hungen, Sexualität und Intimität an den vier Sekundarschulen, die die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Spanien betreibt.1 Im Bewusstsein der besonderen Bedürfnisse adventistischer Teenager und junger Erwachsener in einer Gesellschaft, die zunehmend von einem durch Promis-kuität und Medienvorbildern geprägten Lebensstil geformt wird, arbeiten die Fach-kräfte von AAPP mit Eltern, Lehrern und Pastoren zusammen und bieten Aufklärung und Rat im Bereich persönlicher Beziehun-gen und Familienbeziehungen, die sich auf biblischen Prinzipien hinsichtlich Liebe und Sexualität gründen.

Ein weiteres Ziel dieser Initiative besteht darin, seriöse Hilfsmittel für Gemeinde glie der und -leiter bereitzustel-len. Dies ge schieht durch die Erstellung einer Plattform für alle Fachkräfte der familiennahen Berufe, auf der Material, Literatur und Informationen ausgetauscht werden können.

Keine Familie kann ohne Schutz exis-tieren. Der Zweck der AAPP besteht darin,

gelernt, das Programm PREPARE/ ENRICH zur Ehevorbereitung und zur Stärkung von Ehen durchzuführen.

Besonders erwähnt werden soll das „Family-to-Family“-Evangelisationskon-zept, das inzwischen in allen 13 Divisionen der Welt eingeführt worden ist. Die Leiter der Abteilung Ehe und Familie bei der Generalkonferenz, Willie und Elaine Oli-ver, machen ihr Engagement für diese neue Art der Evangelisation dadurch kon-kret, dass sie selbst in den nächsten vier Jahren in vier Divisionen vier Familien-evangelisationen durchführen werden.

Im September geht eine neue TV-Serie – „Family Talk“ (Familiengespräche) – auf dem größten internationalen Fernsehnetz-werk der Kirche auf Sendung.

In diesem Artikel wird die wichtige Arbeit der Abteilung Ehe und Familie in fünf der 13 Divisionen der Weltkirche vorgestellt, mit dem Wunsch und Gebet, dass etwas dabei ist, das dich und deine Gemeinde bewegt, euch entschlossen für die Entwicklung und Unterstützung der wichtigsten Einheit der Gemeinde – der Familie – einzusetzen.

Initiativen, die etwas verändernIn Spanien gibt es 16.000 Adventisten

bei einer Bevölkerung von mehr als 46 Millionen. Dort haben sich Psychologen, Familienberater, Pflegepersonen für die Psychiatrie und andere Fachkräfte in hel-fenden Berufen zur Adventistischen Gesell-schaft für Psychologische Fachkräfte (Adven-tist Association of Psychology Professionals, AAPP) zusammengeschlossen, um ihr

Starke Familien = Starke GemeindenWelche Hilfen bieten die Programme der Familienabteilung weltweit an?

September 2012 | Adventist World 17

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adventistische Familien in ihrem Umgang mit alltäglichen und außerordentlichen Herausforderungen, vor denen alle Fami-lien stehen, zu stärken.

Niemand drückt es so gut aus wie Ellen White: „Der Kreis der familiären und nachbarschaftlichen Pflichten ist das erste Tätigkeitsfeld für diejenigen, die an der Verbesserung des menschlichen Charak-ters arbeiten wollen. Es gibt kein wichtige-res Betätigungsfeld als das, welches den Gründern und Beschützern des Heims übertragen ist. Keine Aufgabe, die Men-schen anvertraut ist, wird größere oder weiterreichende Ergebnisse bewirken als die der Väter und Mütter.“ (Auf den Spu-ren des großen Arztes, S. 286)

Barna Magyarosi, Leiter der Abteilung Ehe und Familie, Euro-Afrika-Division

Kinder stärken und ermutigenK.I.D. (K.I.D.s in Discipleship)2, ein

Programm, das in Collegedale, Tennessee, USA, entstanden ist, hat in den unorgani-sierten Gebieten der Nordasien-Pazifik-Division (NSD), in denen in den letzten drei Jahren an mehreren Orten Ausbildung angeboten wurde, viele positive Wellen geschlagen.

Menschen zu Jüngern zu machen, ist seit langem eine Priorität in der NSD und dieser Schwerpunkt richtet sich vermehrt auf die Kinder, die die Hoffnung und Zukunft der Adventgemeinden in diesen entlegenen Gebieten der Welt- kirche sind.

Die Leiter der Kinder- und Jugendab-teilungen in den meisten Gebieten der Nordasien-Pazifik-Division sind im K.I.D.-Programm ausgebildet worden, was eine zielgerichtete Nacharbeit sowohl mit Kin-

dern als auch mit Jugendlichen zur Folge hat. In den nicht organisierten Gebieten hat Don MacLafferty, der Gründer von K.I.D., mehr als 220 Leiter von Kinderab-teilungen ausgebildet. Als Folge wenden die Leiter dieses Ausbildungsprogramm für Jüngerschaft auf vielfache Weise an, um Kinder und Jugendliche zu erreichen. Kin-dersabbatschul-, Mütter- oder Pfadfinder-gruppen und andere familienbezogene Abteilungen verwenden die Hilfsmittel und den Ansatz von K.I.D., um Kindern, Jugendlichen, Eltern und Leitern sowohl Fähigkeiten als auch Freude zu vermitteln.

In einer Stadt im Süden der Nordasien-Pazifik-Division hat eine Mutter die Vision, auf der K.I.D. basiert, aufgenommen und sie an andere Mütter weitergegeben, damit auch sie gute, ansprechende Andachten mit

ihren Kindern erleben können. Einige Eltern, die dieses Programm umsetzen, sind keine getauften Gemeindeglieder, so dass K.I.D. auch ein missionarisches Mittel geworden ist. Während das Wort Gottes die Herzen mit seinem Licht durchdringt, wer-den Eltern und Kinder zu Jesus gezogen.

In einem Gebiet, in dem ein guter Schulerfolg gesellschaftlich sehr wichtig ist, berichtete eine Mutter, dass sich ihre Kin-der über ihr ständiges Nörgeln, sie würden nicht genug lernen, ärgerten. Während der ersten Ausbildungseinheit von K.I.D. wurde diese Mutter vom Heiligen Geist überzeugt, anders vorzugehen. Sie war fas-ziniert von der Wichtigkeit, die geistliche Ausrichtung in ihrer Familie zu fördern und ließ ihre Kinder die Inhalte, die sie in einer zweiten Ausbildungseinheit lernte,

F o T o v o n C h r i s T i a n o g a L b i a T i

t i t e lt h e m a

18 Adventist World | September 2012

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Ehen sind wichtigDie beiden vergangenen Jahre waren

für die Abteilung Ehe und Familie in der Südafrika-Indischer-Ozean-Division (SID) spannende Jahre. Passend zu den strategi-schen Plänen der Generalkonferenz „Familien strecken sich nach oben aus“ und „Familien strecken ihre Hand zum Nächsten aus“ wurden die ersten Bestre-bungen zur Stärkung und Förderung adventistischer Familien auf den Weg gebracht, die es bisher in dieser Größen-ordnung gegeben hat. Ganz besonders sind in diesem Zusammenhang die Ehe-konferenzen unter dem Titel „Der Weg zur Intimität“ (Journey Toward Intimacy, JTI) zu nennen, die von den Leitern der Abtei-lung Ehe und Familie bei der Generalkon-ferenz, Willie und Elaine Oliver, ermög-licht wurden.

Das erste JTI-Programm wurde im Juli 2011 in Kempton Park, Johannesburg, Südafrika, gestartet. Mehr als 250 Paare trotzten dem kalten Wetter und nahmen an der eintägigen Veranstaltung teil, die an einem Sabbat stattfand.

Paul Ratsara, Präsident der SID, war so beeindruckt von der Veranstaltung, dass er beschloss, das Programm in die Tagung der Führungskräfte der Division zu inte-grieren, die im Februar 2012 in Pretoria, Südafrika, stattfand. Mehr als sechs Stun-den wurden während der Tagung für die-ses besondere Seminar mit den Vorständen der Verbände und den Vorstehern der Ver-einigung sowie dem Vorstand und den Abteilungsleitern der Division reserviert. Zum ersten Mal waren wegen der JTI-Ehekonferenz auch die Ehefrauen zu der Tagung eingeladen. Das Programm hinter-ließ solch einen tiefen Eindruck bei den

hautnah erleben. Sie begann damit, Famili-enandachten zu halten, und ihre Beziehung zu ihren Kindern verbesserte sich deutlich.

Ein noch größeres Wunder war jedoch die Erhörung ihrer Gebete im Hinblick auf die Sabbatprobleme, die ihre Kinder in der Schule hatten. Als die Eltern sich an die Schule wandten, um die Kinder vom Unterrichtsbesuch am Sabbat befreien zu lassen, waren die Lehrer nicht nur damit einverstanden, sondern boten den Kindern sogar zusätzlichen Unterricht an. Die Folge war, dass andere Gemeindeglieder dieser Gemeinde mehr über K.I.D. lernen wollten und nun ebenfalls an den Ausbildungskur-sen teilnehmen.

Sally-Lam Phoon, Leiterin der Abteilung Ehe und Familie,

Nordasien-Pazifik-Division

Keine Aufgabe, die Menschen anvertraut ist,

wird größere oder weiterreichende Ergebnisse bewirken

als die der Väter und Mütter. (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 286)

Links: Eine Familienfreizeit in der Mongolei.

Unten: Teilnehmer an einem PREPARE/ENRICH-Seminar mit Simon Lee bei einer Veranstal-tung in Hong Kong.

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In stabilen Familien werden Kinder zur Nachfolge Jesu erzogen.

Sie lernen die biblischen Prinzipien der Haushalterschaft und

wie sie ein positives Zeugnis für ihre Umgebung sein können.

Paaren, dass der Beschluss gefasst wurde, es von 2013 an auch in künftigen Tagun-gen für die Kirchenleiter einzubeziehen.

Unmittelbar nach der Leitertagung der SID führte die Predigtamtsabteilung des Südafrika-Verbands in Zusammenarbeit mit der Abteilung Ehe und Familie ein ähnliches Programm für mehr als 250 Pastorenehepaare in ihrem Gebiet durch. Pastorenehen stehen durch den Stress und Druck des öffentlichen Dienstes und der zeitlichen Beanspruchung vor besonderen Herausforderungen und die Leiter der Verbände und der Division haben sich klar dazu bekannt, in die Stärkung der Pasto-renfamilien zu investieren.

Jongimpi Papu, Leiter der Abteilung Ehe und Familie, Südafrika-Indischer-Ozean-Division

Echte Ergebnisse in echten Familien

Um ein umfassenderes Engagement in der Familienarbeit zu fördern und mit anderen Abteilungsleitern in der Förderung und Stärkung der Familien zusammenzuar-beiten, wurde im März 2012 im Indra Regent Hotel in Bangkok, Thailand, eine divisionsweite Zertifizierungsveranstaltung abgehalten. Fast 500 Personen aus allen Verbänden der Südasien-Pazifik-Division (SSD), darunter auch der Divisionspräsi-dent, die Verbandsvorsteher, etliche Vereini-gungsvorsteher, Abteilungsleiter aller Ebe-nen und viele Laienmitglieder, nahmen an dieser Veranstaltung teil. Die Anwesenden würdigten die Ausbildung und die gut vor-bereiteten Unterlagen, anhand derer die Diskussionen geführt wurden, sowie die biblischen Prinzipien und die sehr geistliche Ausrichtung der Präsentationen.

Fast 40 Prozent der Teilnehmer an der Veranstaltung waren Administratoren und Abteilungsleiter der verschiedenen Ebenen der Kirchenleitung mit ihren Ehepartnern. So akzeptieren die Gemeindeglieder, dass Veranstaltungen zur Bereicherung der Ehe wichtig sind und unterstützt werden, wodurch die Bereitschaft, daran teilzuneh-men und zu lernen, wie sie an ihrer Ehe arbeiten können, wächst.

Unlängst erhielt eine Mutter auf den Philippinen, die an der Zertifizierungsfeier in Bangkok teilgenommen hatte, die ver-heerende Nachricht, dass ihre Teenager-Tochter versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Die Nachricht schockierte sie. Sie und ihr Mann – ein Arzt – sind aktive Gemeindeglieder und sie konnten sich nicht vorstellen, dass so etwas in ihrer Familie passieren würde. Sie berichtete, dass sie durch das auf der Zertifizierungs-konferenz der Abteilung Ehe und Familie Gelernte eine Perspektive bekam, durch die sie besser mit der schmerzhaften Ent-deckung der Angst und der Depressionen ihrer Tochter umgehen konnte.

Heute erfreut sich diese Familie auf-grund der erhaltenen Ausbildung eines erfüllteren, sinnvolleren Lebens und gibt freudig diesen Segen, die gute Nachricht von Gottes Gnade durch Jesus Christus, weiter.

Miriam Andres, (zertifizierte Familienpädagogin),

Leiterin der Abteilung Ehe und Familie der Südasien-Pazifik-Division

Wir können helfenKaum eine andere Region der Kirche

der Siebenten-Tags-Adventisten steht vor einem so umfassenden kulturellen Säkula-

rismus und postmodernen Denken wie die Transeuropäische Division (TED). In einem Gebiet, das sich über 23 Staaten vom nördlichen Polarkreis bis zum sonnigen Mittelmeer erstreckt, beträgt die Anzahl der Adventisten mit 81.934 – bei einer Gesamtbevölkerung von 202.879.000. Das ist ein Anteil von weniger als einem halben Prozent. Die nichtreligi-öse Weltanschauung der meisten Einwoh-ner der Region macht es umso wichtiger, dass adventistische Familien ein stilles, gleichwohl wirksames Zeugnis von den Werten des Evangeliums ablegen.

In diesem Umfeld hat die Abteilung Ehe und Familie eine Reihe von Schlüssel-

initiativen entwickelt, um die Sache Jesu voranzubringen und den Weg für sein Reich der Gnade zu ebnen.

Wenn Ehen geschwächt werden, wird das Familienleben von Kummer, emotio-nalem Schmerz und geschwächter geistli-cher Gesundheit überschattet. Aber wenn im Leben von Menschen eine Erweckung des geistlichen Lebens stattfindet, wird es wahrscheinlicher, dass sie durchweg

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Oben: Ehekonferenz „Der Weg zur Intimität“ in Bangkok, Thailand (SSD), im März 2012: Willie und Elaine Oliver (GC FM), Albert und Helen Gulfan (SSD, Präsident und Leiterin der Abteilung Frauen, WM), Dr. Miriam und Pastor Andres (SSD FM) sowie Pamela und Claudio Consuegra (NAD FM).

Links: Pearl Ndumo, Elaine Oliver und Patricia Blose bei einer „Der Weg zur Intimität“-Veranstaltung der Südafrika-Indischer-Ozean-Division.

Unten: Ein Wochenende zur Bereicherung der Ehe in den Niederlanden.

t i t e lt h e m a

F o T o v o n n i C k P y e

gesündere Beziehungen erfahren. Dadurch fällt es ihnen leichter, Jünger und Zeugen Jesu Christi zu sein.

Gabor Mihalec, Pastor und Familien-therapeut, ist Leiter der Abteilung Ehe und Familie im Ungarischen Verband. Seine Arbeit mit Menschen innerhalb und außerhalb der Adventgemeinden hat Brü-cken zur ungarischen Gesellschaft gebaut und das Interesse dafür geweckt, wer die Siebenten-Tags-Adventisten sind.

Im Jahr 2011 initiierte Mihalec ein einwöchiges Camp für verheiratete Paare. Von den Teilnehmern waren 60 Prozent keine Adventisten. Aus dieser Initiative entstand der so genannte „Connect Club“, eine Gruppe, die sich einmal im Quartal in Adventgemeinden trifft. Verschiedene Themen über die Beziehungsdynamik in der Ehe werden von einer Reihe von Refe-renten vorgetragen. Da es sich um eine eintägige Veranstaltung handelt, fällt vie-len die Teilnahme nicht schwer, und oft sind bis zu 30 Prozent der Teilnehmer keine Gemeindeglieder.

Da die Ehe überall eine Herausforde-rung sein kann, steigt der Bekanntheits-grad der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Ungarn als einer Organisa-tion, bei der Männer und Frauen echte Hilfe für ihre Probleme finden können.

Clair Sanches-Schutte, Leiterin der Abteilung Ehe und Familie,

Transeuropäische Division.

1 Colegio Timón in Madrid, Colegio Urgell in Barcelona, Colegio Sagunto und Colegio Rigell in Saragossa.

2 Das Religionspädagogische Institut (RPI) der Freikirche der Sieben-ten-Tags-Adventisten in Deutschland und der Schweiz erstellt derzeit in Kooperation mit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich eine deutschsprachige Ausgabe der K.I.D.- „Fußspuren“-Seminare für Eltern, Mentoren und Kinder. Infos im Internet unter www.sta-rpi.net/kid.

September 2012 | Adventist World 21September 2012 | Adventist World 21

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G l A U b E N S ü b E R z E U G U N G E N

Wir kannten uns 19 Jahre, bevor wir uns das Jawort gaben. Als wir uns zum ersten Mal begegneten, waren wir fünf und sieben Jahre alt. Viele Jahre lang waren

wir wie Bruder und Schwester, bis uns eines Tages klar wurde, dass wir einander so sehr liebten, dass wir nie mehr wieder getrennt sein wollten.

Wenn wir heute auf die neun Jahre unseres gemeinsamen Weges zurückblicken, können wir wunderbare grüne Täler sehen, aber auch Zeiten, in denen wir durch eine trockene, steinige Wüste gingen.

Eine Familie kann ein Ort der Liebe, des Glücks und der Ver-trautheit sein, an dem sich der Charakter und der Selbstwert der Ehepartner und Kinder in einer geschützen Umgebung entwi-ckeln. In anderen wiederum steigen Angst, Zorn oder Trauer auf, wenn sie nur das Wort „Familie“ hören, weil sie so schmerzliche Erfahrungen damit verbinden.

Die SchöpfungDie Ehe gehört zu den Gaben, die Gott uns im Paradies gege-

ben und die er durch alle Zeitalter hindurch bewahrt hat. Gott schuf diese liebevolle Gemeinschaft, um uns ein Gefühl der Zuge-hörigkeit und der Freude zu vermitteln. Außerdem dient sie dazu, dass wir lernen, Gottes bedingungslose Liebe zu uns zu verstehen. Gott wollte ein glückliches, erfülltes Leben für Adam, deshalb erschuf er ihm ein Gegenüber (1 Mo 2,18–21). Als Adam von seinem Freitagnachmittagschlaf erwachte, war er sich absolut sicher, dass die Frau, die vor ihm stand, zu ihm gehörte. Als er die Frau zum ersten Mal sah, rief er aus: „Das ist doch Bein von mei-nem Bein und Fleisch von meinem Fleisch.“ (1 Mo 2,23)

An jenem Freitagnachmittag der Schöpfungswoche begann die erste Lovestory.

Wenn wir versuchen, die ersten Tage zu schildern, die Adam und Eva miteinander verbrachten, wie sie sich über die Geschöpfe

freuten, immer neue Orte entdeckten und die Schönheit der Schöpfung erkundeten, können wir uns vorstellen, wie glücklich und dankbar sie gewesen sein müssen. Ellen White beschreibt diese herrliche Zeit treffend: „Das heilige Paar vereinte sich mit [den Vögeln]; gemeinsam erhoben sie ihre Stimmen zu harmoni-schen Liedern der Liebe, des Lobpreises und der Anbetung für den Vater und den Sohn für die Zeichen der Liebe, die sie umga-ben. Sie erkannten die Ordnung und Harmonie der Schöpfung, die von unendlicher Weisheit und Vernunft zeugten.“1

Die Krise Wir wissen nicht, wie lange Adam und Eva in diesem wunder-

baren Garten waren, bevor die Sünde in die Welt kam. Sie wirkte sich nicht nur auf ihre Beziehung zu Gott aus, sondern erschüt-terte auch ihre Ehe. Sie hatten die vollkommene Liebe genossen, doch direkt nachdem sie gesündigt hatten, gab Adam sowohl

Gott als auch Eva die Schuld (1 Mo 3,12).

Beide, Adam und Eva, ver-suchten, sich selbst auf Kosten des anderen zu schützen. Ihr Eigen-nutz ist ein Ausdruck der Krise, in die ihre Beziehung in diesem Moment geriet.

Seither stehen wir in unseren Ehen vor ähnlichen Problemen, weil wir oft auf uns selbst ausge-richtet sind, anstatt dankbar hin-ter dem Anderen zurückzutreten. Die Scheidungszahlen schnellen überall auf der Welt in die Höhe. Ehebruch ist in unserer heutigen Gesellschaft beinahe eine Norma-lität geworden. Dagegen steht Jesu

ausdrückliche Aussage in Matthäus 19,6, in der er uns an Gottes ursprünglichen Plan erinnert: „Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!“

Der folgende wichtige Kommentar von Ellen White ist beach-tenswert: „Auch wenn Schwierigkeiten, Unsicherheit und Entmu-tigung auftreten mögen, sollen weder Mann noch Frau den Gedanken hegen, dass ihre Verbindung ein Fehler oder ein Miss-erfolg ist.“2 Viele sind begeistert, wenn sie „die Liebe ihres Lebens“ finden, aber sie vergessen, dass eine Ehe echte Partnerschaft und die Bereitschaft zu nehmen, zu geben und an der Beziehung zu arbeiten erfordert.

Die ChanceDie Hochzeitsglocken läuten, alles ist vorbereitet. Die Gäste

warten darauf, dass Braut und Bräutigam vor den Altar treten. Die Musik setzt ein. Eine Predigt voller biblischer Ratschläge ver-

Von David und Doris Lumpi

N U M M E R 2 3

Liebe ist

und

langmütigfreundlich

Die

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vollständigt die Zeremonie und schließlich werden zwei Men-schen zu Mann und Frau erklärt.

In Prediger 4,12 finden wir das Bild der „dreifachen Schnur“. Dieser Vers wird immer wieder gern für Hochzeiten verwendet. Er betont, wie wichtig es ist zusammenzubleiben und sich nicht zu trennen. Dieses Prinzip lässt sich sowohl auf Gott als auch auf unseren Ehepartner anwenden. Wenn wir lernen, dieses Prinzip in unserem Alltag auszuleben, werden unsere Familien zu Orten wahren Glücks, aufrichtigen Verständnisses und echter Sicherheit.

Der französische Autor Antoine de Saint Exupéry sagte einmal: „Liebe besteht nicht darin, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt.“ Dieser Rat ist recht wichtig für uns. Amos 3,3 weist auf das gleiche Prinzip hin: „Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien denn einig untereinander?“ Natürlich gefällt uns die Schönheit unseres Ehe-partners, wir schätzen seine Intelligenz oder Freundlichkeit; doch es ist ebenso wichtig, über die künftigen Ziele nachzudenken, ähn-liche Werte und Motive und den gleichen Glauben zu haben (5 Mo 7,3–4). Unser Leben ist heute sehr stressbeladen. Arbeit, Hobbys, Haushalt, Kinder und viele Termine – all das stürmt auf uns ein, so dass wir von einem Ereignis zum nächsten hetzen, ohne kaum einmal Atem holen zu können. Doch wenn wir uns entschieden haben, mit Gott zu leben, müssen wir auch Zeit finden, mit ihm zu reden. Wir haben einmal einen Pastor sagen gehört: „Menschen, die zusammen beten, bleiben auch zusammen!“ In unserer Ehe hat es eine Zeit gegeben, in der wir so mit unserer jeweiligen Arbeit beschäftigt waren, dass sich unsere Gespräche nur noch auf das reduzierten, was notwendig war, damit in der Familie alles glatt lief. Wir merkten, dass wir innehalten und eine gemeinsame Zeit finden mussten, in der wir über die Dinge reden konnten, die uns im Laufe des Tages wirklich bewegt hatten. Wir tauschten uns über unsere Sorgen und Freuden aus und brachten sie vor Gott. In die-ser Zeit des Austauschs und Gebets lernten wir aufeinander zu hören. So wurden wir von Gott erfrischt. Wir lernten, die charak-terlichen Qualitäten in unserem Ehepartner zu suchen und fingen an, einander zu vergeben.

Manchmal verletzen wir unseren Ehepartner oder werden von ihm verletzt. In Epheser 4,26 gibt es einen exzellenten Rat für jede Ehe: „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Bevor wir zu Bett gehen, sollten wir um Vergebung bitten. Dann können wir gut schlafen und der neue Tag wird nicht bewölkt, sondern strahlend hell sein. Die Art und Weise, wie wir einander behan-deln, wird ein einmaliges Beispiel für unsere Kinder und die Men-schen in unserer Umgebung sein. Ein italienisches Sprichwort lautet: „La vita è bella“ – „Das Leben ist schön.“ Analog möchten wir sagen: „Il matrimonio è bello“ – „Die Ehe ist schön.“

Schließlich ist die Liebe mehr als ein Gefühl, sie ist ein Prin-zip. „Die Liebe ist langmütig und freundlich.“ (1 Kor 13,4) ■

1 Ellen G. White, The Story of Redemption (Washington, D.C.: Review and Herald Pub. Assn., 1947), S. 22. 2 Ellen G. White, The Adventist Home (Washington, D.C.: Review and Herald Pub. Assn., 1952), S. 106.

Die Ehe, von Gott im Garten Eden eingesetzt und von Jesus Christus bestätigt, soll eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau in einer von Liebe erfüllten Gemeinschaft sein. Für den Christen gilt das Eheversprechen sowohl Gott als auch dem Ehepartner gegenüber. Eine Ehe sollte nur zwischen Partnern gemein-samen Glaubens geschlossen werden. Gegenseitige Lie-be, Wertschätzung, Achtung und Verantwortung sind die Grundlage der Ehe. Sie soll die Liebe, Heiligkeit, Innigkeit und Beständigkeit der Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde widerspiegeln. Jesus hat gelehrt, dass Ehebruch begeht, wer sich von seinem Ehepartner schei-den lässt, es sei denn wegen Unzucht, und einen anderen heiratet. Selbst wenn manche ehelichen und familiären Verhältnisse nicht ideal sind, können dennoch Ehepartner, die in Christus zueinander halten, durch die Führung des Heiligen Geistes und den Beistand der Gemeinde ihre Lie-be erneuern und miteinander verbunden bleiben. Gott seg-net die Familie und möchte, dass die Familienangehörigen auf dem Weg zur völligen Reife einander beistehen. Eltern sollen ihre Kinder so erziehen, dass sie den Herrn lieben lernen und ihm gehorchen. Durch Wort und Vorbild sollen Eltern ihre Kinder zu der Erkenntnis führen, dass Christus ein liebevoller Erzieher ist, voll Güte und Fürsorge, der sie zu Gliedern seines Leibes, der Familie Gottes, machen möchte. Den Zusammenhalt der Familie zu stärken,ist ein besonderes Anliegen der Verkündigung des Evangeliums in der Endzeit. (1 Mo 2,18–25; Mt 19,3–9; Joh 2,1–11; 2 Kor 6,14; Eph 5,21–33; Mt 5,31–32; Mk 10,11–12; Lk 16,18; 1 Kor 7,10–11; 2 Mo 20,12; Eph 6,1–4; 5 Mo 6,5–9; Spr 22,6; Mal 3,23–24.)

Als sie diesen Artikel verfassten, ar bei teten David und Doris lumpi mit ihren Töchtern Lorna Joy und Lina Grace an der Asia-Pacific Inter-

national University in Thailand. Vor kurzem sind sie in ihre Heimat Österreich zurückgekehrt.

Eheund Familie

September 2012 | Adventist World 23

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E l l E N W H I T E E N T D E C K E N

Singet dem HERRN ein neues Lied; singet dem HERRN, alle Welt! Singet dem HERRN und lobet seinen Namen, verkün-det von Tag zu Tag sein Heil! Erzählet unter den Heiden von

seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern! Denn der HERR ist groß und hoch zu loben, mehr zu fürchten als alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht. Hoheit und Pracht sind vor ihm, Macht und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. Ihr Völker, bringet dar dem HERRN, bringet dar dem HERRN Ehre und Macht! Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe! Betet an den HERRN in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt! Sagt unter den Hei-den: Der HERR ist König. Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht. Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich, das Meer brause und was darinnen ist; das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist; es sollen jauchzen alle Bäume im Walde vor dem HERRN; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.“ (Ps 96)

Ich finde, wir haben etwas, wofür wir dankbar sein können. Wir sollten uns freuen und über Gott glücklich sein, denn er hat uns viele Segnungen geschenkt … Aber ich fürchte, dass zu viele von uns ständig nur auf die Schattenseiten des Lebens zu schauen pflegen und das in einer Zeit, in der Gott uns mit seiner Güte und Barmherzigkeit gekrönt hat. Das ist nicht richtig …

Wenn Gott seine Seg-nungen in unsere Herzen ausschüttet, sollten wir sie nicht wie ein kostbares Parfüm verschließen, aus Angst davor, dass der Duft entweichen könnte. Viel-mehr sollten wir unsere Mitmenschen daran teilha-ben lassen, damit sie sich auch freuen können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Freude, die ich anderen bereitet habe, auch mein eigenes Herz froh gemacht und mit dem Geist Gottes erfüllt hat. Schon am Morgen und während des gan-zen Tages war mein Herz mit dem Bewusstsein der Güte Gottes erfüllt. Das hat eine Dankbarkeit in mir geweckt, die ich nicht beschreiben kann …

Jeder Einzelne sollte danach streben, ein höheres Niveau der Heiligung zu erreichen. Unser Denken wird unvermeidlich ver-kümmern, wenn wir uns in Gedanken ständig mit irdischen Din-gen beschäftigen. Aber wenn wir uns erziehen, über himmlische, ewige Dinge nachzudenken, wird unser Denken erweitert, erho-

ben und gestärkt. Wir sollten mit unseren Gedanken die unsicht-baren Dinge festhalten und uns mit ihnen beschäftigen. Dann werden die Dinge, die von ewigem Interesse sind, so weit über den irdischen stehen, dass die zeitlichen Angelegenheiten im Ver-gleich dazu bedeutungslos werden.

Wir betrachten himmlische Dinge nicht als sehr wertvoll. Dadurch, dass wir unser Denken nicht dazu erziehen, ewige Dinge mehr zu schätzen als irdische, geht uns eine wertvolle Erfahrung verloren. Wir erlangen nicht die Weisheit, die Gott uns erreichen lassen will. Wie wäre es, wenn wir das ändern und heute

Liebe, Licht und Freude

F o T o v o n b e n j a m i n e a r w i C k e r

Die Familie – der Himmel auf Erden

24 Adventist World | September 2012

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damit beginnen würden zu lernen, häufig und ausgiebig über den großartigen Erlösungsplan nachzudenken und weniger Zeit auf uns selbst zu verwenden? Wie wäre es, wenn ihr versuchen wür-det, alle eure Segnungen zu zählen …

Schaut weg von euch und euren Schwierigkeiten. Hört auf, eure kleinen Kümmernisse aufzubauschen. Fegt die Gedanken an euch selbst aus eurem Herzen. Hört auf, euch selbst zu dienen und dient dem einzig wahren, lebendigen Gott. Lasst sein Lied euer Herz ausfüllen und habt sein Lob auf den Lippen. Die Seg-nungen Gottes sind zahlreicher als die Haare auf unserem Kopf, mehr als der Sand am Meer. Denkt über seine Liebe und Fürsorge für uns nach. Das möge euch mit einer Liebe erfüllen, der Schwie-rigkeiten und Bedrängnisse nichts anhaben können …

Ihr Eltern, versäumt es nicht, euren Kindern die Erziehung angedeihen zu lassen, die sie haben sollten … Die Kinder sollten dazu erzogen werden, auf Gott als den Geber und Erhalter des Lebens und ihren Schutz zu blicken. Sie sollten [zum Dank] für seine Güte mit ihren Gaben vor ihn treten. Jede Gelegenheit sollte genutzt werden, um die richtige Sichtweise von Gott und seiner Liebe zu uns in ihre Herzen zu pflanzen. Es sollte nichts getan werden, um Eitelkeit, Überheblichkeit oder Stolz in ihnen auf-kommen zu lassen. Lehrt sie, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und zu überlegen, ob sie sich über die Aufzeichnungen freuen könnten, die in den himmlischen Büchern über sie stehen.

Ermutigt sie dazu, ernsthaft darüber nachzudenken, ob ihr Ver-halten, ihre Worte und ihre Taten so sind, dass Gott sich über sie freuen kann. Haben sie ihr Leben immer mehr dem Vorbild Jesu angeglichen, sodass es in den Augen Gottes schön und angenehm war? Lehrt sie die Erkenntnis Gottes, seine Art und seine Grund-sätze. „Erkennet, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.“ (Ps 100,3) Wir wollen, dass die Kinder lernen, von sich selbst weg und auf himmlische Dinge zu sehen …

Sehr vielen scheint die Mission ein großes Anliegen zu sein, doch mir scheint, dass es das Beste wäre, sie würden damit in

ihrer eigenen Familie beginnen. Wenn ihr die Pflicht erfüllt, die am nächsten liegt, wird Gott euch segnen und eure Gebete erhö-ren. Es gibt zu viele, die in der Mission aktiv sind, während sie ihre Familien in dieser Hinsicht vernachlässigen und dadurch gefährden. Sie scheinen nicht zu verstehen, dass es ihre erste Auf-gabe ist, die häuslichen Pflichten wahrzunehmen.

Die wichtigste Missionsarbeit besteht darin, darauf zu achten, dass Liebe, Licht und Freude in die Familie einziehen. Lasst uns nicht Ausschau nach einer besonderen Aufgabe in der Gesund-heits- oder Missionsarbeit halten, bevor wir unsere Verantwor-tung in unserer Familie erfüllt haben. Jeden Morgen sollten wir uns fragen: Welche Taten der Güte kann ich heute tun? Wie kann ich Freundlichkeit in meinen Worten zum Ausdruck bringen? Freundliche Worte in der Familie sind wie ein warmer Sonnen-schein. Der Mann braucht sie ebenso sehr wie die Frau und die Kinder …

Wie leicht wäre es, unsere Familienatmosphäre hell und freundlich zu gestalten, als würde die Sonne hineinscheinen, wenn unsere Herzen mit der Gnade Gottes erfüllt wären! Das kann durch freundliche Worte und liebevolle, fürsorgliche Taten geschehen. Hätten wir in der Vergangenheit mehr davon gehabt, dann, glaube ich, wären mehr Menschen hier, die Gott in ihren Herzen für seine Liebe und Güte uns und unseren Lieben gegen-über dankten.

Jeder sollte den Wunsch haben, so viel Himmel auf Erden wie möglich zu gestalten. Wir sollten gerecht sein, bevor wir großzü-gig sind. Der Glaube muss in der Familie Bedeutung haben; Ern-tedank muss in der Familie eine Rolle spielen. Die Familie muss zum Inbegriff eines reinen Lebens werden. Wenn wir dann an einen Ort wie diesen kommen, werden wir Gott in unserem Her-zen singen. Unsere Herzen wären voller Zuneigung und Liebe. Wir würden singen: „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“ (Ps 103,1) Das ist die Art von Frömmigkeit, die Wert besitzt.

Es gibt ziemlich viel Frömmigkeit, die sich nur in der Gemeinde abspielt, aber nur wenig Frömmigkeit zuhause in der Familie. Pflegt diese Frömmigkeit, damit ihr voller Freude über Jesus sprecht, wenn ihr ins Haus Gottes kommt. Ihr könnt eure Zunge dann nicht zum Schweigen bringen, die Liebe Jesu wird wie ein Feuer sein, das in eurem Herzen brennt. (vgl. Jer 20,9 Hfa) ■

Dieser Artikel ist ein Auszug aus einer Predigt zu Thanksgiving (Erntedank), die Ellen G. White am 27. November 1884 im Dime Tabernacle in Battle Creek, Michigan, USA, hielt. Am 23. Dezember 1884 wurde sie im Advent Review and Sabbath Herald veröffent-licht. Siebenten-Tags-Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827-1915) während ihres mehr als 70-jährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

Die wichtigste Missionsarbeit besteht darin, darauf zu achten,

dass liebe, licht, und freude in die Familie einziehen.

Liebe, Licht und FreudeVon Ellen G. White

Die Familie – der Himmel auf Erden

September 2012 | Adventist World 25

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F R A G E N z U R b I b E l

Der Abschnitt scheint das tatsächlich nahezule-gen, allerdings nur, wenn man den Kontext nicht in Betracht zieht. Außerdem gibt es auch Fragen im

Zusammenhang mit der verwendeten Terminologie, die bedacht werden müssen, um den Abschnitt besser zu verstehen.

1. Reine und unreine Tiere: In der Geschichte von der Sintflut wird die Unterscheidung von reinen und unreinen Tieren zum ersten Mal in der Bibel erwähnt. Der Text scheint davon auszuge-hen, dass sie voneinander unterschieden werden konnten, obwohl alle zu den allgemeinen Kategorien der Tiere gehörten, zum Vieh, zu den Vögeln und den kriechende Tieren (siehe 1 Mo 6,18–19; 7,2–3; 8,17). Die Unterscheidung nimmt das Gesetz von den rei-nen und unreinen Tieren, das den Israeliten am Sinai gegeben wurde (siehe 3 Mo 11), vorweg. Obwohl wir im Bericht von der Sintflut keine ausdrückliche Begründung für die Unterscheidung erhalten, spielt die Differenzierung im Bericht eine wesentliche Rolle. Der Wert der reinen Tiere wird besonders hervorgehoben, denn von ihnen wurden jeweils sieben Paare mit in die Arche genommen. Von den unreinen Tieren wurde nur jeweils ein Paar gerettet.

Alle Tiere wurden mit in die Arche genommen, damit ihre Art überleben konnte. Nach der Sintflut sollten sie sich vermehren und die Erde wieder füllen (siehe 1 Mo 9,17). Aber im Fall der reinen Tiere ging es um mehr als nur ihr Überleben. Das wird an dem ersichtlich, was unmittelbar, nachdem Noah und die Tiere die Arche verlassen hatten, geschah. „Noah … baute dem HERRN einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.“ (1 Mo 8,20) Die reinen Tiere dienten als Opfertiere. Noah opferte sie Gott aus Dankbarkeit dafür, dass er ihn und seine Familie bewahrt hatte. Diese Opfer wurden auf einem Altar dargebracht – sozusagen dem Tisch des Herrn – und er nahm sie an.

2. Die verwendete Terminologie: Die Wendung „alles, was sich regt und lebt“ scheint pauschal alles einzuschließen, doch das

muss nicht unbedingt der Fall sein. „Alles“ bezieht sich in dem Bericht ebenso auf „alle“ unreinen Tiere (siehe 1 Mo 6,19) wie auf „alle“ reinen Tiere (siehe 1 Mo 7,2). Der Satzteil „was sich regt und lebt“ ist problematisch und kommt an keiner anderen Stelle des Berichts über die Sintflut vor. Während „was lebt“ allein an anderen Stellen gebraucht wird und sich auf Lebewesen bezieht (1 Mo 6,19; 8,21), bezeichnet „was sich regt“ (Hebräisch remes , „was kriecht“) hauptsächlich kleine Kriechtiere (z. B. 1 Mo 6,7; 7,23). Eine wörtliche Übersetzung würde lauten: „Alle lebenden, kriechenden Tiere sollen eure Nahrung sein.“ Eine andere Alter-native besteht darin, den hebräischen Begriff dahingehend zu interpretieren, dass er sich ganz allgemein auf Tiere bezieht. Dabei würde man sich eher auf die Verwendung des Verbes als auf die Verwendung des Nomens stützen (z. B. 1 Mo 7,21; Ps 104,20). Das ist auch die gebräuchlichste Interpretation dieses Ausdrucks unter Bibelauslegern. Doch dass die Wendung nur dieses eine Mal vor-kommt und dass „alles“ verwendet wird, um alle reinen oder unreinen Tiere zu bezeichnen, legt den Gedanken nahe, dass sich der Schreiber des Berichts nicht unbedingt auf alle Arten von Tie-ren, sondern nur auf reine Tiere bezog.

3. Ernährungsrichtlinien: In dem Abschnitt geht es um Richtlinien für die menschliche Ernährung. Direkt nach dem Sündenfall erweiterte Gott den Speiseplan des Menschen und gab ihm auch das „grüne Kraut“ zur Nahrung (1 Mo 9,3). Interessan-terweise war „alles grüne Kraut“ (yereq ce-sev) 1. Mose 1,30 zufolge die allgemeine Bezeichnung für die Nahrung der Tiere. In 1. Mose 9,3 jedoch wird der gleiche Ausdruck verwendet, um „Kraut, das Samen hervorbringt“ (1 Mo 1,11 ELB, das heißt Hülsenfrüchte und Getreide) zu bezeichnen, wie es in 1 Mose 3,18 angedeutet wird. Nun erlaubte Gott den Menschen, das Fleisch von Tieren als Nahrung für sich zu verwenden. Doch wieder ist damit nicht Fleisch ganz allgemein gemeint, sondern bestimmte Arten von Fleisch. Der Kontext deutet sehr stark darauf hin, dass es sich dabei um das Fleisch aller reinen Tiere handelt. Den Menschen wird gestattet, die gleiche Art von Fleisch auf den Tisch zu brin-gen, das auch auf den Tisch des Herrn kommt.

angel manuel Rodríguez war vor sei-nem Ruhestand Direktor des Biblischen Forschungs instituts (BRI) der General-konferenz. Jetzt lebt er in Texas, USA.

In 1. Mose 9,3 heißt es: „Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut

habe ich’s euch alles gegeben.“ Müsste man daraus nicht korrekterweise schließen, dass den Menschen nach der Sintflut erlaubt war, das Fleisch sowohl von

reinen als auch von unreinen Tieren zu essen?

wirklich Alles? Bedeutet „Alles“

26 Adventist World | September 2012

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b I b E l S T U D I U m

Hast du dich schon einmal gefragt, wie Gottes Werk auf dieser Erde vollendet werden kann? Wie kann es möglich werden, dass die Wahrheit von Jesus und die gute Nach-

richt von seiner Gnade bis an die Enden der Erde verkündigt wer-den, damit Jesus wiederkommen kann? Es gibt Millionen von Menschen, die Christus nicht kennen, viele haben den Namen Jesus noch nie gehört. Wie sollen sie je eine reelle Chance haben, auf Gottes Liebe zu antworten und sein Wort zu verstehen? In unserem heutigen Bibelstudium beschäftigen wir uns damit, wie Gott die Mission, sein Werk zu vollenden, erfüllen wird.

1 Welche wunderbaren Verheißungen gibt uns die Bibel im Hinblick darauf, dass die ganze Welt von der Liebe Gottes und seiner Endzeitbotschaft erfah­ren wird? Lies Habakuk 2,14; Matthäus 24,14 und Of­fenbarung 18,1 und denke über die darin genannten Verheißungen nach.

Auch wenn es unmöglich scheinen mag, wird Gott in den letzten Tagen der Weltgeschichte durch sein Volk mächtig wirken, um seine Mission auf der Erde zu vollenden. Der Apostel Paulus schrieb: „Denn indem er das Wort vollendet und abkürzt, wird der Herr es auf der Erde ausführen.“ (Röm 9,28 EB)

2 Lies Joel 2,23; 3,1–2; Jeremia 5,24 und Sacharja 10,1. Mit welchem Symbol beschreiben die Prophe­ten des Alten Testaments die abschließende Aus­gießung des Heiligen Geistes, mit der Gottes Volk befähigt wird, das Evangelium bis an die Enden der Erde zu verkündigen?

Im Jahreszyklus der Landwirtschaft in Israel sorgte der „Früh-regen“ dafür, dass die Saat keimen konnte. Der „Spätregen“ ließ die Ernte vollständig ausreifen. Die Propheten der Bibel verwen-deten das bekannte Symbol des Spätregens, um die machtvolle Ausgießung des Heiligen Geistes zur Beendigung des Werkes Got-tes auf der Erde zu beschreiben.

3 Lies Apostelgeschichte 2,14–18. Wann begann sich die Prophezeiung Joels zu erfüllen?

In Erfüllung der Prophezeiung Joels wurde der Heilige Geist am Pfingsttag ausgegossen. 3000 Menschen wurden an einem

einzigen Tag getauft. Dann wurde das Evangelium durch die Macht des Heiligen Geistes im ganzen Römischen Reich verkün-digt und Zehntausende wurden Christen. Das Christentum des Neuen Testaments bewegte die Welt. Die Ausgießung des Heiligen Geistes, von der in der Apostelgeschichte berichtet wird, stellt den Frühregen dar. Der Same des Evangeliums, der von Jesus gesät worden war, keimte; die christliche Gemeinde nahm ihren Anfang. Doch die Ausgießung des Heiligen Geistes im Spätregen wird sogar noch herrlicher sein.

4 War Joels Verheißung auf Pfingsten be­schränkt? Lies noch einmal Joel 3,1–2 und verglei­che die Verse mit Joel 4,13–16 und Apostelgeschich­te 2,18–21. Was bringt dieser Vergleich zutage?

Die prophetische Sprache gibt einen klaren Hinweis darauf, dass es eine doppelte Erfüllung der Prophezeiung gibt. Sie lässt sich sowohl auf Pfingsten als auch auf die Endzeit anwenden. Ganz besonders bezieht sie sich auf die Zeit „ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt“ (Joel 3,4).

5 Wie beschreibt Gott die Vollendung der Evange­liumsverkündigung? Welches Symbol verwendet er in Offenbarung 14,14–20?

Der Spätregen hat seine Aufgabe erfüllt, die Zeit der Ernte ist gekommen. Jeder Mensch hat seine endgültige, unumkehrbare Entscheidung bezüglich der Ewigkeit getroffen. Die Ernte ist aus-gereift.

6 Weshalb verzögert Jesus sein Kommen? Worauf wartet er? 2. Petrus 3,9–13.

Unser Herr verzögert sein Kommen aus Langmut und Geduld; er sehnt sich danach, dass jeder Mensch auf der Erde zur Buße findet und seine Liebe kennenlernt. Die Ausgießung des Heiligen Geistes im Spätregen wird die Verkündigung des Evange-liums beschleunigen, sodass Gottes Werk auf dieser Erde schneller abgeschlossen werden kann. Sollten wir Gott da nicht von ganzem Herzen um den Spätregen und die Kraft des Heiligen Geistes bit-ten? Ist es nicht an der Zeit, uns Gott völlig anzuvertrauen und uns von seinem Geist gebrauchen zu lassen, um sein Werk zu vollenden?

Von Mark A. FinleyBedeutet „Alles“versprochene

ErweckungDie

F o T o v o n i r U m s h a h i d September 2012 | Adventist World 27

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L E S E R F O R U M

Ich bitte euch, um Glauben, Treue, Hei-lung und Vergebung zu beten.

Wendy, Sambia

Bitte betet darum, dass mein rebellischer Sohn von Gottes ewiger Barmherzigkeit erfährt, Gott kennenlernt und seine große Liebe erfährt.

Leonie, England

Gelobt sei Gott! Nach zwei Jahren, in denen ich nicht wusste, wo sich meine Tochter aufhielt, kamen wir im Mai 2012 endlich wieder zusammen.

Meka, USA

Ich bin Gemeindeältester und arbeite für arme Kinder in unserem Dorf. Ich bete darum, dass Gott Menschen bewegt, Klei-

dung, Nahrung und Mittel für die Ausbil-dung etc. zu spenden, und dass sie mich ermutigen, diesen Dienst fortzuführen.

Chunduru, Indien

Ich habe lange in einer Beziehung mit einer Person gelebt, die ich mehr als alles andere auf der Welt liebe. Jetzt habe ich etwas sehr Enttäuschendes herausgefun-

Das Tal des GebetsWow! Ich beziehe mich auf die Andacht von Marvene Thorpe-Baptiste mit dem Titel „Im Tal – des Gebets“ (Juni 2012) und die einzigartige Art und Weise, wie sie das Vaterunser in ihre Geschichte eingefloch-ten hat. Jeder kann sich auf die eine oder andere Art mit der Geschichte identifizie-ren, denn das Vaterunser ist in unser aller Leben wirksam, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Gott ist uns allen gnädig, ob wir es zugeben oder nicht.

Ich bin selbst Christin und Mutter und ich muss sagen: Hut ab vor ihren Eltern für

Mai 2012

für den8 Gehorsam12 26

Der

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

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FrauPlatzder

Neue WegeNahen Osten

es um das Sekretariat der Generalkonferenz geht (S. 10), eine Kon-taktinformation. Die wäre jedoch sehr wich-tig. Die Information am Ende des Interviews, das Mark Kellner und Bill Knott über den Ausschuss zur Revision der Glaubens-punkte geführt haben (April 2012), ist ein gutes Beispiel.

Ich persönlich würde gerne wissen, welche Veränderungen bei der General-konferenz stattfinden, um diese Neuord-nung umsetzen zu können, und ob es noch weitere besondere Anpassungen die-ser Art gibt und wenn ja, wo.

Sterling Cox New York, New York, USA

Glaubenszeugnis und KontaktpflegeFür mich war die Februar-Ausgabe 2011 von Adventist World ein unbezahlbarer Schatz; besonders die Beiträge zum Titelthema „Jesus weitergeben“ von Bill Knott und Gina Wahlen. Und mir ist Eines klar geworden: Der Heilige Geist kann uns diese Seiten ins Gedächtnis bringen, um uns in unseren täglichen Glaubenserfah-rungen zu beeinflussen und uns ein Gefühl der Zugehörigkeit zu geben, als

ihr treues Beten. Wenn der Böse hartnäckig ist, werden die Gebete noch hartnäckiger.

Nicole Benoit-Roy Brooklyn, New York, USA

Neue Wege für den Nahen OstenVielen Dank für die Artikel in der Mai-Ausgabe 2012 von Adventist World. Sie ist gut gelungen!

Der Artikel „Neue Wege für den Nahen Osten“ von Ted N. C. Wilson war beson-ders interessant. Ich habe selber fast drei Jahre in Beirut, Libanon, gedient und mit Interesse von den organisatorischen Ver-änderungen im Werk unserer Kirche in der Nahostregion gelesen. Die beabsichtigten Veränderungen klingen vernünftig und praktisch. Wir beten regelmäßig für die Menschen im Nahen Osten.

Murray ChapmanAustralien

In der Rubrik „Im Blickpunkt“, in der es um die administrative Neuordnung unse-rer Kirche im Nahen Osten ging, hat Ted N. C. Wilson ganz richtig die Wirkung vorhergesehen, die seine Botschaft auf die Leser haben würde, und verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, sich einzu-bringen. Das ist gut.

Allerdings vermisse ich bei seinem letzten Vorschlag in dem Abschnitt, in dem

Leserbriefe

ANLIEGENDankw

28 Adventist World | September 2012

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den. Bitte betet für unsere Beziehung. Ich brauche Gott als unseren Vermittler.

E.J., Malawi

■ „Sicher in Jesu Armen“ waren Worte, die mich beruhigt haben, wenn unser altes Haus unter den Winterstürmen knarrte und ächzte und die blattlosen Zweige der Bäume an unseren Fenstern entlangfegten. Die Worte „sicher an seiner Brust“ halfen mir, friedlich einzuschlafen.

Esther, Loma Linda, Kalifornien, USA

■ Mein Lieblingslied ist „Bleibend ist deine Treu“. Die Zeile, in der es heißt „All meinen Mangel hast du mir gestillet“, habe ich umgedichtet in „Mehr als ich brauche, hast du mir gegeben. Bleibend ist deine Treu, wo ich auch geh!“

Manuel, Cebu City, Philippinen

■ Wenn ich nachts aufwache und nicht wieder einschlafen kann, sage ich in Gedanken den Text des Liedes „In the Mor-ning When I Rise“ (Am Morgen, wenn ich aufstehe): „Dark midnight was my cry, Give me Jesus.“ (Dunkle Nacht war mein Schrei, gib mir Jesus.) Oft sage ich mir alle vier Stro-phen auf, bevor ich wieder einschlafen kann. Es lohnt sich.

Hayden, Kingston, Jamaika

Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern etwas über euer Lieblingsperson. Schickt die E-Mail an [email protected] und schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile. Vergesst nicht, die Stadt und das Land zu nennen, in dem ihr lebt.

Mein Lieblings LiedW Ö R T E R – N I C H T M E H R5O

Reben, die mit dem einen Weinstock ver-bunden sind.

Klesio Silva Humberto de Campos, Maranhão, Brasilien

Ermutigende WorteIch freue mich jeden Monat auf mein Exemplar von Adventist World. Ich fand den Leitartikel und die anderen Beiträge sehr ermutigend und erbaulich.

Macht weiter so!Ralph LombartCanterbury, Kent, England

LebensveränderungIch habe Anfang des Jahres die Juni-Aus-gabe 2010 von Adventist World gelesen. Seitdem hat sich mein Leben völlig verän-dert. Danke!

Ich brauche eure Gebete und Unter-stützung. Ich bin ein getauftes Gemeinde-glied mit einer abgeschlossenen Schulbil-dung und würde gern aufs College gehen.

Kepha OpiyoKenia

Mäßige Bewegung an der frischen Luft vergrößert den Hippocampus, den Teil des Gehirns, in dem unsere Erinnerungen gebildet werden. Alters-bedingter Gedächtnisverlust kann durch mehr-malige Bewegung während der Woche verlang-samt und sogar rückgängig gemacht werden.

Quelle: The National Academy of Sciences/Vibrant Life

GehirnBewegung für das

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 75 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbe-halten. Wir beten in unserer wöchentlichen Mitarbeiterbesprechung auch für die Anliegen, die wir nicht veröffentlichen können. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA.

September 2012 | Adventist World 29

Page 30: AW German 2012-1009

Am Ende wird alles in Ordnung kommen. Wenn manche Dinge nicht richtig gelin-gen, liegt es daran, dass es noch nicht das Ende ist.

Am 15. September 1874 machte sich

John Nevins Andrews mit seinen Kindern

Charles und Mary als erster Missionar, der von der Adventge-

meinde finanziert wurde, auf den Weg nach Europa.

Andrews ließ sich in der Schweiz nieder und begann mit der

Herausgabe französischer Traktate, nachdem er die Sprache

gelernt hatte. Knapp zwei Jahre später, im Jahr 1876, brachte er die

erste Ausgabe von Les Signes des Temps (Zeichen der Zeit) heraus.

Andrews, der die Bibel in sieben Sprachen lesen konnte und

von sich sagte, dass er das gesamte Neue Testament auswendig

gelernt hatte, starb 1883 in Basel, in der Schweiz.

Jahren

Top 5top Die beliebtesten Obstsorten der Welt

Vor 138

—Pastor Rogério Gurniak, bei einer Predigt über das Thema, wie wir die Schwierigkeiten des Alltags über-winden können, im Jahr 2011 in der Adventgemeinde in Novo Hamburgo, Rio Grande du Sol, Brasilien

1. Mangos

2. Bananen

3. Äpfel

4. Orangen

5. Weintrauben

Quelle: Top5lists.net

eL

Le

n

g.

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hi

Te

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sT

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e

länger dauert

es nicht, bis Zigaretten-

rauchen die DNA schädigt.

Quelle: Chemical Research in Toxology

15 Minuten

Sei schlau, fang nicht an

L E S E R F O R U M

30 Adventist World | September 2012

Page 31: AW German 2012-1009

Geschäftigkeit und Unterhaltung können nicht den Platz des Heili-

gen Geistes einnehmen. Die Welt geht ihrem Ende entgegen … Wir

brauchen den Heiligen Geist mehr denn je … Lasst uns den Heiligen

Geist mit einem offenen, hingegebenen, hungernden, glaubenden

und willigen Herzen empfangen.

Aus einer Predigt von Heinz von Gunten, Laienprediger und Gemeindeglied der Adventgemeinde in Romanshorn, Schweiz.

ANTWORT: Ein Dorf im Bundesstaat Minas Gerais in Brasilien bei der Einweihung des Gebäudes einer Adventgemeinde für die einheimische Bevölkerung der Region. Im Bild sieht man Ursulino Freitas, Vorsteher der Central-Mineira-Vereinigung, Ronaldo Santana, Pastor des Bezirks Manga, und einen Xacriabá Indianer.

Sei schlau, fang nicht an

Zum !

WeltWo in aller

ist das?

„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Generalkonferenz, Nordasien-Division, der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee, Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun, Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der Online­Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich)

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

8. Jahrgang, Nr. 9

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September 2012 | Adventist World 31

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Eine Family. Eine Welt. Adventist World.

Dr. Milton Afonso ist ein Wegbereiter der privaten

Krankenvorsorge in Brasilien. Er baute die größte

Krankenversicherungs­gesellschaft Südamerikas auf.

Jeden Monat gelangt Adventist World in die fürsorglichen Hände dieses Juristen.Dr. Milton Afonso liest Adventist World,

um mit seiner weltweiten adventistischen

Gemeindefamilie Kontakt zu halten.

Auch du kannst auf die gleiche Weise mit

deiner Gemeindefamilie in Verbindung

bleiben. Wenn du Adventist World nicht

regelmäßig kostenlos bekommst, frage den

Büchertischverwalter deiner Gemeinde

danach.


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