Autodesk Inventor 2012 - Grundlagen · Inventor sonst in der weiteren Verarbeitung nicht...

Autodesk

Inventor 2012

Grundlagen

INV2012

Martin Harbauer

1. Ausgabe, August 2011

Impressum

Matchcode: INV2012 Autor: Martin Harbauer Redaktion: Christine Kohl, Andrea Weikert

Produziert im HERDT-Digitaldruck 1. Ausgabe, August 2011 HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH Am Kümmerling 21-25 55294 Bodenheim Internet: www.herdt.com E-Mail: [email protected] © HERDT-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Bodenheim Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektroni-scher Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Dieses Buch wurde mit großer Sorgfalt erstellt und geprüft. Trotzdem können Fehler nicht vollkommen aus-geschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Wenn nicht explizit an anderer Stelle des Werkes aufgeführt, liegen die Copyrights an allen Screenshots beim HERDT-Verlag. Sollte es trotz intensiver Recherche nicht gelungen sein, alle weiteren Rechteinhaber der verwen-deten Quellen und Abbildungen zu finden, bitten wir um kurze Nachricht an die Redaktion. Die in diesem Buch und in den abgebildeten bzw. zum Download angebotenen Dateien genannten Personen und Organisationen, Adress- und Telekommunikationsangaben, Bankverbindungen etc. sind frei erfunden. Eventuelle Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten sind unbeabsichtigt und rein zufällig. Die Bildungsmedien des HERDT-Verlags enthalten Verweise auf Webseiten Dritter. Diese Webseiten unterliegen der Haftung der jeweiligen Betreiber, wir haben keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte dieser Web-seiten. Bei der Bucherstellung haben wir die fremden Inhalte daraufhin überprüft, ob etwaige Rechtsverstöße bestehen. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Rechtsverstöße ersichtlich. Wir werden bei Kenntnis von Rechts-verstößen jedoch umgehend die entsprechenden Internetadressen aus dem Buch entfernen. Die in den Bildungsmedien des HERDT-Verlags vorhandenen Internetadressen waren zum Zeitpunkt der Erstel-lung der jeweiligen Produkte gültig. Sollten Sie die Inhalte nicht mehr unter den angegebenen Adressen finden, sind diese eventuell inzwischen komplett aus dem Internet genommen worden oder unter einer neuen Adresse zu finden.

Inhalt Autodesk Inventor 2012 - Grundlagen I

© HERDT-Verlag 3

1 Informationen zu diesem Buch..................4 1.1 Voraussetzungen und Ziele ................................ 4 1.2 Aufbau und Konventionen................................. 5

2 Arbeitsoberfläche .......................................6 2.1 Die Programm-Versionen ................................... 6 2.2 Die Programm-Installation ................................. 6 2.3 Das Arbeitsfenster ............................................ 12 2.4 Die grundlegende Arbeitsweise ....................... 12

3 Programmbedienung................................16 3.1 Dateien öffnen, speichern und schließen ........ 16 3.2 Fenster anordnen.............................................. 21 3.3 Werkzeuge starten ........................................... 21 3.4 Steuerung der Anzeige..................................... 23 3.5 Der Browser ...................................................... 27 3.6 Auswählen ........................................................ 28 3.7 Rückgängig und Wiederherstellen................... 29 3.8 Das Hilfesystem................................................. 29 3.9 Der "Design Doctor"......................................... 31

4 Skizzieren und parametrisch bemaßen ....................................................32 4.1 Grundlagen zu Skizzen..................................... 32 4.2 Skizzierebenen.................................................. 33 4.3 Skizzierwerkzeuge............................................ 33 4.4 Änderungswerkzeuge ...................................... 40 4.5 Abhängigkeiten................................................ 48 4.6 Parametrische Bemaßungen............................. 51 4.7 Sonderfunktionen............................................. 55 4.8 AutoCAD-Dateien einfügen ............................. 57 4.9 Skizzenanalyse .................................................. 60

5 Arbeitselemente .......................................62 5.1 Übersicht zu Arbeitselementen........................ 62 5.2 Arbeitspunkte ................................................... 62 5.3 Arbeitsachsen.................................................... 65 5.4 Arbeitsebenen .................................................. 66 5.5 Benutzerkoordinatensystem (BKS)................... 67

6 3D-Elemente ..............................................70 6.1 Übersicht ........................................................... 70 6.2 Skizzierte Elemente .......................................... 71 6.3 Platzierte Elemente .......................................... 99 6.4 Elemente kopieren und spiegeln ................... 108 6.5 Elemente und Bauteile bearbeiten ................ 112 6.6 Inhaltscenter-Elemente................................... 131

7 Zusammenbau .........................................134 7.1 Übersicht..........................................................134 7.2 Komponenten einfügen..................................135 7.3 Abhängigkeiten...............................................136 7.4 Bearbeiten und Eigenschaften ändern ...........145 7.5 Komponenten erstellen ..................................154 7.6 Komponenten ersetzen...................................157 7.7 Adaptivität.......................................................157 7.8 Die Stückliste ...................................................159

8 Normteile .................................................160 8.1 Übersicht..........................................................160 8.2 Normteile einfügen.........................................161 8.3 Baugruppen-Abhängigkeiten

bei Normteilen (iMates) ..................................163 8.4 Normteile ersetzen..........................................164 8.5 Der Konstruktions-Assistent............................165

9 Zeichnungen ............................................168 9.1 Übersicht zu Zeichnungsableitungen .............168 9.2 Die Bestandteile einer *.idw-Datei .................169 9.3 Ansichten erstellen..........................................171 9.4 Ansichten bearbeiten......................................178 9.5 Mittellinien......................................................180 9.6 Bemaßungen ...................................................182 9.7 Symbole ...........................................................187 9.8 Stücklisten und Positionsnummern.................187 9.9 Revisionstabellen.............................................190 9.10 Bohrungstabellen............................................192 9.11 Zeichnungsabhängige Einstellungen..............194 9.12 Drucken ...........................................................196

10 Verwaltungswerkzeuge und Vorlagen ...........................................198

10.1 Der Konstruktionsassistent..............................198 10.2 Konstruktionseigenschaften (iProperties) ......202 10.3 Stile und Stilbibliotheken................................203 10.4 Der Notizblock.................................................206 10.5 Pack and Go.....................................................208 10.6 Eigene Vorlagen..............................................209

11 Einführung zu Inventor Fusion ..............210 11.1 Was ist Inventor Fusion? .................................210 11.2 Starten von Inventor Fusion 2012 ...................211 11.3 Historienbasiertes Modellieren.......................212 11.4 Direktes, historienfreies Modellieren .............215

A Anhang.....................................................218 A.1 Anwendereinstellungen..................................218 A.2 Tipps zu Inventor.............................................218

Index..............................................................222

4 Autodesk Inventor 2012 - Grundlagen

32 © HERDT-Verlag

4 Skizzieren und parametrisch bemaßen

In diesem Kapitel erfahren Sie

wie Sie 2D-Skizzen erstellen und ändern können

wie Sie Abhängigkeiten vergeben, anzeigen und löschen können

wie Sie parametrische Bemaßungen anbringen können

wie die Skizzenanalyse eingesetzt wird

Voraussetzungen

Grundkenntnisse in der Programmbedienung

4.1 Grundlagen zu Skizzen

2D-Skizzen bilden die Ausgangsbasis aller skizzierten Elemente (z. B. Extrusionen und Rotationen), mit denen Sie Ihre 3D-Modelle aufbauen. Für Sweepings (gedrehte Elemente) können außerdem 3D-Skizzen als Pfade eingesetzt werden. Sie können Skizzen in Bauteil-, Zusammenbau- und Zeichnungs-Umgebungen erzeugen (*.ipt, *.iam oder *.idw). Die Erstellung einer 2D-Skizze kann folgende Teilaufgaben umfassen:

Nachdem Sie die Skizzierumgebung aktiviert haben, müssen Sie eine Skizzierebene festlegen (bei der ersten Skizze im Bauteil kann das automatisch erfolgen). Dies kann eine Ebene des Koordinatensystems sein, eine plane Fläche eines vorhandenen Bauteils oder ein spezielles Objekt vom Typ Arbeitsebene.

Mit den Werkzeugen der Schaltflächenleiste 2D-SKIZZE zeichnen Sie die ungefähre Kontur.

In der Regel sollten Skizzen eine geschlossene Kontur besitzen ("Profile"), aber offene Skizzen sind z. B. für Rippen, Stege, Sweeping-Pfade und zur Erzeugung von Flächen verwendbar.

Durch geometrische Bedingungen oder Abhängigkeiten, die teilweise von Inventor automatisch ver-geben werden, bestimmen Sie die Form und Ausrichtung der Skizze.

Durch parametrische Bemaßungen können Sie einer Skizze exakte Abmessungen zuweisen. Eine Skizze, die hinsichtlich Form, Größe, Ausrichtung und Lage (bezüglich des Skizzen-Koordinatensystems) nicht mehr verändert werden kann, wird als "vollständig be-stimmt" bezeichnet. Die Meldung, dass die Skizze voll bestimmt ist , erhalten Sie rechts unten in der Statusleiste. Die Bestimmung bzw. Fixierung einzelner Skizzen-objekte ist auch an einem Farbwechsel erkennbar. Es ist möglich, aus nicht vollständig bestimmten Skizzen 3D-Elemente zu erstellen. Sie sollten aber auf keinen Fall mit einer nicht vollständig bestimmten Skizze weiterarbeiten, da Inventor sonst in der weiteren Verarbeitung nicht nachvollziehbare Fehler produzieren kann! Im Skizziermodus können Sie eine Datei außerdem nicht speichern. Sie müssen eine Skizze erst beenden.

Skizzieren und parametrisch bemaßen 4

© HERDT-Verlag 33

Verbesserte Mini-Werkzeugkästen

Der Aufbau der Mini-Werkzeugkästen wurde überarbeitet und bietet nun einen schnelleren und besseren Zugriff auf gängige Skizzierwerkzeuge. Ein Mini-Werkzeugkasten kann mit der rechten Maustaste (Kontextmenü) aufgerufen werden.

4.2 Skizzierebenen

2D-Skizzen benötigen eine Skizzierebene, die folgendermaßen bestimmt werden kann:

In einer neuen Bauteilumgebung (*.ipt) bildet die XY-Ebene des Koordinatensystems automatisch die Skizzierebene.

Wenn der Auswahlcursor erscheint, können Sie jede ebene oder planare Fläche eines vorhandenen Bauteils als Skizzierebene wählen.

Sie können eine Arbeitsebene wählen.

Abb. 4.2 URSPRUNGS-Baum

Ebenen sichtbar geschaltet (orange/hellblau)

Achsen und Ursprungspunkt (0,0,0) ausgeblendet (grau) Sie können eine der Ebenen des Koordinatensystems wählen (XY-, XZ- oder YZ-Ebene). Diese Auswahl kann im URSPRUNGS-Baum des Browsers erfolgen, wobei die betreffende Ebene nicht sichtbar geschaltet sein muss, oder bei einer sichtbaren Ebene im Modellfenster. Die Skizzierebene und die darauf erstellte Skizze sind parametrisch mit der ausgewählten Fläche bzw. Ebene verbunden, und eventuell ändert sich die Ansichtsrichtung. Die Option Neu definieren im Browser-Kontextmenü einer Skizze ermöglicht Ihnen, nachträglich eine neue Skizzierebene zu wählen.

Sie können auch in einer Zusammenbau- oder Zeichnungs-Umgebung skizzieren.

4.3 Skizzierwerkzeuge

Damit in der Schaltflächenleiste die Skizzierwerkzeuge angezeigt werden, müssen Sie den Skizziermodus aktivieren, indem Sie

eine neue Skizze anlegen (den Button in der Multifunktionsleiste benutzen, s eingeben oder die Kontextmenü-Option Neue Skizze wählen und eine Skizzierebene festlegen) oder

eine vorhandene Skizze bearbeiten: dazu im Browser-Kontextmenü der Skizze oder des Elements, das die Skizze "verarbeitet", die Option Skizze

bearbeiten wählen, den Button benutzen und im Browser auf eine Skizze klicken oder auf die zu bearbeitende Skizze doppelklicken,

mit der linken Maustaste ein planares Element anklicken (vgl. Abb. 4.3). Danach erscheint der Mini-Werkzeugkasten für die direkte Bear-beitung. Nun können Sie mit eine neue Skizze mit Bezug zur gewähl-ten planaren Fläche erzeugen.

Abb. 4.1 Mini-Werkzeugkasten Skizze

Abb. 4.3 Icons des Mini- Werkzeugkastens für die direkte Bearbeitung


34 © HERDT-Verlag

Abb. 4.4 Skizzierwerkzeuge Zeichenwerkzeuge

Inventor besitzt eine Vielzahl von Zeichenwerkzeugen für 2D-Skizzen, um Linien, Splines, Bögen, Kreise, Ellip-sen, Rechtecke, Punkte und Polygone zu zeichnen. Eine detaillierte Erklärung aller Werkzeuge würde den Umfang des Buches übersteigen und ist auch nicht erforderlich, da viele Funktionen ähnlich arbeiten und weil Sie sich über ! bzw. Verfahren... im Kontextmenü jederzeit direkte Anleitungen für das aktive Werkzeug anzeigen lassen können. Am Beispiel des Werkzeugs Linie soll aber das prinzipielle Vorgehen beim Skizzieren ausführlich erklärt wer-den. Außerdem finden Sie im Kapitel 10 mehrere Übungen, in denen unterschiedliche Zeichenwerkzeuge eingesetzt werden. Linien zeichnen

Symbol: Mit diesem Button, der Option Linie erstellen im Kontextmenü oder der Eingabe l starten Sie das Werkzeug Linie. Gleichzeitig wird der Cursor im Modellfenster zu einem kleinen Fadenkreuz . Es bewegt einen gelb gefüllten Kreis, der den aktuellen Eingabepunkt darstellt. Setzen Sie durch Klicken einen Startpunkt (einen Klick mit der linken Maustaste) und bewegen Sie danach das Fadenkreuz, sodass im Zugmodus ein erstes Liniensegment erscheint (Gummibandlinie). Dabei werden verschiedene Informationen angezeigt:

Statuszeile unten rechts

Abb. 4.5 Zugmodus (Beispiel Linie)

Das linke Feld zeigt die absoluten X- und Y-Koordinaten des aktuellen Eingabepunkts, bezogen auf den Ursprung des Skizzen-Koordinatensystems.

Im mittleren Feld sehen Sie die aktuelle Länge der Gummibandlinie.

Das rechte Feld nennt die aktuelle Richtung der Gummibandlinie, wobei die X-Achse die 0°-Richtung vorgibt und positive Winkel entgegen dem Uhrzeigersinn verstanden werden.

Im markierten Feld kann das Maß direkt eingegeben werden.

Nachdem die Gummibandlinie ungefähr die gewünschte Länge besitzt, geben Sie die reale Länge in das Bemaßungsfeld ein. Eine nachträgliche Bemaßung dieser Linie ist damit nicht mehr erforderlich:

weitere Liniensegmente skizzieren, die an die vorhandenen Segmente exakt anschließen (dazu wieder das Fadenkreuz bewegen und klicken),

Bogensegmente exakt anschließen,

das Werkzeug Linie beenden (È bzw. Fertig im Kontextmenü) oder neu starten (Option Neustart).


© HERDT-Verlag 35

Abb. 4.6 Zugmodus mit Koordinaten-

anzeige in der Statuszeile

Fertiges Segment

Segment im Zugmodus

Aktueller Eingabepunkt

Wenn ein Bogensegment anschließen soll, müssen Sie am letzten Eingabepunkt die linke Maustaste gedrückt halten und das Fadenkreuz ziehen. Dadurch erscheint ein strichpunktiertes Achsenkreuz. Abhängig von der Richtung, in die Sie ziehen, kann ein tangential oder orthogonal anschließendes Bogensegment entstehen. Wenn im Zugmodus zunächst der falsche Startwinkel erscheint, können Sie zum Startpunkt zurückziehen und nochmals den Bogen aufziehen (dabei permanent die linke Maustaste gedrückt halten). Der Endpunkt wird gesetzt, indem Sie die linke Maustaste loslassen.

Abb. 4.7 Tangentialer 90°-Bogen

Fertiges Segment

Automatische Hilfslinie vom Kreiszentrum

Abb. 4.8 Orthogonaler 180°-Bogen

Fertiges Segment

Automatische Hilfslinie vom Startpunkt des Bogens

Sie können beliebig oft zwischen Linien- und Bogensegmenten wechseln. Als Ergebnis entstehen nicht nur die unmittelbar sichtbaren Linien- und Bogensegmente, denn

jedes Segment besitzt zusätzlich einen Skizzierpunkt am Start- und Endpunkt und

Bogensegmente erhalten zusätzlich einen Skizzierpunkt im Zentrum. Wenn Sie im Zugmodus den Button Rückgängig betätigen oder S z eingeben, verschwindet die Gummi-bandlinie, das Werkzeug Linie wird beendet und das zuletzt gezeichnete Segment wird gelöscht.


36 © HERDT-Verlag

Wenn Sie beim Skizzieren das Fadenkreuz auf den Start-, End- oder Mittelpunkt eines vorhandenen Skizzen-elements, einen Skizzierpunkt, einen Mittelpunkt der Bohrung oder auf ein Kreiszentrum bewegen, ver-ändert sich der gelbe Kreis in einen etwas größeren grün gefüllten Kreis. Die Farbänderung soll signalisieren, dass beim Klicken an dieser Stelle

ein exakter Anschluss zu dem bestehenden Skizzenelement entsteht,

eine Abhängigkeit des Typs KOINZIDENT ("zusammenfallend") zugewiesen wird und

beide Skizzenelemente bei späteren Änderungen diesen Verbindungspunkt behalten werden.

Fadenkreuz (gelb)

Fadenkreuz (grün) mit Abhängigkeit Außerdem wird der aktuelle Linienzug durch diese Punkteingabe automatisch beendet (Ausnahme: nicht bei Skizzierpunkten); das Werkzeug Linie bleibt aber aktiv. Mit einem Rechtsklick beim Zeichnen einer Linie steht Ihnen der Mini-Werkzeugkasten zur Verfügung (vgl. Abb. 4.9), mit dem Sie ohne Menüwechsel zwischen Linie, Konstruktionslinie oder Mittellinie wählen können. Der Werkzeugkasten INVENTOR - PRÄZISE EINGABE

Wenn der Werkzeugkasten INVENTOR - PRÄZISE EINGABE sichtbar ist, können Sie schon beim Skizzieren exakte Punkte, Längen und Richtungen eingeben.

Abb. 4.10 Befehl PRÄZISE EINGABE

Abb. 4.11 Werkzeugkasten INVENTOR - PRÄZISE EINGABE Bedeutung und Funktionalität der einzelnen Symbole und Eingabefelder:

Rücksetzen des temporären Koordinatensymbols an den Nullpunkt

Neupositionierung des temporären Koordinatensymbols (vgl. Beispiel)

Relativkoordinaten in Verbindung mit -

Bei dieser Auswahl beziehen sich die Eingabewerte - auf die X,Y-Koordinaten.

Abb. 4.9 Kontextmenü mit Mini-Werkzeugkasten Skizzenmodus-Linie

Klicken, um Gruppe zu fixieren

Klicken, um Gruppe aufzuklappen


© HERDT-Verlag 37

Bei dieser Auswahl beziehen sich die Eingabewerte - auf die X-Koordinate und einen Winkel zur positiven X-Achse.

Bei dieser Auswahl beziehen sich die Eingabewerte - auf die Y-Koordinate und einen Winkel zur positiven X-Achse.

Bei dieser Auswahl beziehen sich die Eingabewerte - auf einen Abstand und einen Winkel zur positiven X-Achse.

X-Werte, Winkel oder Abstand je nach Auswahl -

Y-Werte oder Abstand je nach Auswahl -

Z-Werte: Eingabe nur bei 3D-Skizzen möglich Anmerkungen

Bei der Eingabe von Dezimalzahlen können Sie ein Dezimalkomma oder einen Dezimalpunkt verwen-den und Sie können explizit Einheiten anhängen (z. B. 1m anstelle von 1000 oder 1m+0,2 statt 1000,2).

Es ist in der Regel einfacher und sinnvoller, die exakten Abmessungen durch geometrische Abhängig-keiten und parametrische Bemaßungen zu erzielen, weil Sie nur so auch exakte Änderungen an den Skizzen vornehmen können.

Kreise zeichnen

Symbol: Das schwarze Dreieck unter dem Werkzeug Kreis bietet den Zugriff auf folgende Werkzeuge:

verlangt das Zentrum (den "Mittelpunkt") und einen beliebigen Punkt auf dem Kreis-bogen.

erwartet, dass Sie 3 Linien oder gerade Kanten auswählen (keine Bögen).

Mit Punktfänge > Mitte in dem Mini-Werkzeugkasten ist das Zentrum eines bereits vorhandenen Kreises und mit Mittelpunkt die Mitte einer Linie gemeint. Ellipsen zeichnen

Symbol: Das Werkzeug Kreis verlangt das Zentrum, einen Achsenendpunkt und einen beliebigen Punkt auf dem Ellipsenbogen. Neben dem sichtbaren Kreis bzw. der Ellipse entsteht auch jeweils ein Skizzierpunkt im Zentrum, auf den Sie beim weiteren Skizzie-ren und Bemaßen exakt zugreifen können. Bögen zeichnen

Symbol:

verlangt den Start- und Endpunkt des Bogens sowie einen beliebigen Punkt auf dem Kreisbogen.

erwartet, dass Sie eine Linie oder einen Bogen am Endpunkt auswählen, an den der neue Bogen tangential anschließt. Außerdem müssen Sie den Endpunkt des Bogens eingeben.

verlangt zunächst das Zentrum des Bogens, dann den Startpunkt (dabei erscheint ein gestrichelter Kreis als Orientierungshilfe) und zuletzt den Endpunkt.

Auch hier entsteht zusätzlich zum sichtbaren Bogen jeweils ein Skizzierpunkt im Zentrum.

Abb. 4.12 Kontextmenü mit Mini- Werkzeugkasten Kreis


38 © HERDT-Verlag

Rechtecke zeichnen

Symbol:

verlangt die diagonalen Eckpunkte eines Rechtecks, dessen Seiten parallel zu den Achsen des Skizzen-Koordinatensystems liegen.

verlangt den Start- und Endpunkt einer beliebigen Rechteckseite sowie einen Punkt auf der dazu parallelen Seite (ermöglicht also schräg liegende Rechtecke).

Es entstehen 4 Liniensegmente sowie 4 Skizzierpunkte in den Ecken. Punkte zeichnen

Symbol: Mit dem Werkzeug Punkt können Sie zwei unterschiedliche Objekte erzeugen, anhängig vom Werkzeug Mittelpunkt:

Ein Mittelpunkt der Bohrung erscheint als gestricheltes Kreuz und wird vom Werkzeug Bohrung automatisch ausgewählt . Schalter ist aktiviert.

Ein Skizzierpunkt kann als Hilfspunkt eingesetzt werden . Schalter ist nicht aktiviert.

Der Punktstil kann nach jeder Punkteingabe geändert werden und lässt sich bei schon vorhandenen Punkten auch nachträglich ändern. Typische Einsatzmöglichkeiten für beide Punkttypen sind

die Positionierung von weiteren Skizzenobjekten (z. B. Splines) oder Bemaßungen,

die Markierung der Schnittpunkte von Profilen (damit die Teilflächen wählbar sind),

die Verwendung als Mittelpunkt für das Werkzeug Runde Anordnung. Polygone zeichnen

Symbol: Mit dem Werkzeug Polygon können Sie regelmäßige Vielecke zeichnen. Die Anzahl der Eckpunkte (3 bis 120) und die Beschreibungsmethode müssen gewählt werden.

EINGEZEICHNET erwartet nach dem "Mittelpunkt" einen Eckpunkt des Polygons bzw. einen Punkt auf dem "Umkreis".

UMSCHRIEBEN verlangt nach dem "Mittelpunkt" des Polygons den Mittelpunkt einer Polygonseite bzw. einen Punkt auf dem "Inkreis"

Mit der Schaltfläche FERTIG, der gleichnamigen Option aus dem Kontextmenü oder È beenden Sie das Werk-zeug Polygon. Bei n-Ecken entstehen n-Liniensegmente mit den für das Werkzeug Runde Anordnung typi-schen Abhängigkeiten sowie (n+1) Skizzierpunkte (auf jeder Ecke und am zuerst eingegebenen "Mittel-punkt" des Polygons). Splines zeichnen

Symbol: Mit dem Werkzeug Spline können Sie offene oder geschlossene NURBS-Kurven zeichnen (Non Uniform Rational B-Spline Curves).


© HERDT-Verlag 39

Beim Zeichnen können Sie vorhandene Skizzierpunkte einbeziehen oder einen Spline mit tangentialem Anschluss an vorhandene Objekte erstellen (Bedienung wie beim Bogenmodus des Werkzeugs Linie).

Abb. 4.13 Beispiel Spline

Krümmung anzeigen = EIN

Griffe

Start-/Endpunkte

Zum Erzeugen des Splines müssen Sie

den Endpunkt durch Doppelklick eingeben, also nicht È oder Fertig benutzen,

den Startpunkt erneut picken, um einen geschlossenen Spline zu erhalten, oder

im Kontextmenü die Option Erstellen wählen. Beachten Sie die zahlreichen Möglichkeiten für die Anzeige und nachträgliche Änderungen an Splines. Sie können z. B. parametrische Bemaßungen unmittelbar an den Griffen anbringen oder nachträglich die Span-nung des Gesamtsplines oder die Krümmung einzelner Scheitel ändern (Kontextmenü-Option Bogenführung > Krümmung). Sie erhalten 3 Möglichkeiten:

Griff: Mit dieser Option können Sie den Tangentenverlauf sowie die Gewichtung der Tangente der Kurve an dem gewählten Scheitelpunkt verändern.

Krümmung: Tangentenverlauf, Tangentengewichtung sowie Krümmung und Krümmungsgewichtung sind nun änderbar.

Flach: Es werden Krümmung und Tangente angezeigt, wobei nur der Tangentenverlauf änderbar ist, da der Wert der Krümmung mit null festgelegt ist.

Tangente + Krümmung (Option Krümmung)

Tangente + Krümmung (Option Flach)

Verschieben: linke Maustaste gedrückt halten und ziehen

Abb. 4.14 Beispiel Spline Testen Sie das unterschiedliche Verhalten beim Verschieben von Scheitelpunkten und Griffpunkten und beim Ändern der Bogenführungsoptionen. Wenn Sie den Schnittpunkt zwischen einem Spline und einer Linie fangen möchten, gehen Sie genauso vor, als ob Sie einen Schnittpunkt zwischen zwei anderen Elementen fangen wollten:

Schnittpunkt im Kontextmenü auswählen

Über die erste Linie oder Kurve fahren; sobald sie rot wird, mit der linken Maustaste klicken. Das aus-gewählte Element färbt sich blau.

Das zweite Element mit der linken Maustaste auswählen, das Element wird rot und es erscheint ein grüner Punkt am Schnittpunkt beider Elemente. Betätigen Sie diesen nun mit der linken Maustaste.


40 © HERDT-Verlag

4.4 Änderungswerkzeuge

Abrunden und Fasen

Symbol:

Symbol: Über das kleine schwarze Dreieck neben dem Symbol gelangen Sie entweder zum Werkzeug Abrunden oder zum Werkzeug Fasen. Sie werden auch als Trimmfunktionen bezeichnet, weil die gewählten Ausgangs-objekte beim Abrunden bzw. Fasen in der Regel die Länge ändern. Dabei ist auch von Bedeutung, wo Sie die Objekte wählen, weil dies die Lage der Abrundung bzw. Fase und das Trimmen bestimmt. Beide Werkzeuge öffnen Dialogfenster, in denen Sie Parameter und Methoden einstellen können.

Das Werkzeug Rundung können Sie auf Linien und/oder Bögen anwenden. Ist der Schalter = aktiviert, werden gleiche Abrundungen nur einmal bemaßt und erhal-ten eine Abhängigkeit GLEICH.

Sie können auch parallele Linien abrunden: Dabei bestimmt die Hälfte, in der Sie die 2. Linie picken, die Lage des 180°-Bogens, und der Linienabstand wird automa-tisch korrigiert.

Das Werkzeug Fasen ist nur bei Linien anwendbar. Sie müssen zwischen den Methoden GLEICHER ABSTAND, ZWEI ABSTÄNDE oder ABSTAND UND WINKEL wählen und festlegen, ob bemaßt werden soll.

Ist der Schalter = aktiviert (Vorgabe), werden bei gleichen Fasen die Modell-parameter der ersten Fase übernommen.

Beachten Sie die generelle Empfehlung, Rundungen und Fasen nach Möglichkeit als 3D Elemente anzubrin-gen, weil diese weniger Ressourcen belegen und sich schneller ändern lassen. Lassen Sie sich als Anfänger beim Verrunden immer erst mit der Vorschau die Verrundung zeigen, bevor Sie diese mit der linken Maustaste bestätigen:

Abb. 4.15 Vorschau beim Verrunden

Abb. 4.16 Ergebnis Verrunden

Stutzen

Symbol: Das Werkzeug Stutzen wird ebenfalls als Trimmfunktion bezeichnet. Die vorhandenen Skizzenobjekte bilden die Schnittkanten oder Scheren für das Stutzen. Sie müssen nur die zu ändernden Objekte in der Hälfte picken, die ihre Länge ändern soll (Stutzen kann auch ganze Objekte löschen). Außerdem werden an den durch das Trimmen entstandenen Ecken automatisch Abhängigkeiten vom Typ KOINZIDENT platziert.


© HERDT-Verlag 41

Beispiel:

Abb. 4.17 Stutzen (1)

Abb. 4.18 Stutzen (2) Abb. 4.19 Stutzen (3)

Der Bereich des Kreises, der sich innerhalb des Rechteckes befindet, soll gestutzt werden. Dazu das Werkzeug Stutzen aufrufen.

Mit dem Cursor auf das zu stutzende Liniensegment zeigen

Diese beiden Linien bilden dabei automatisch die Grenzkanten, an denen gestutzt wird. Dies wird mit der roten gestrichelten Linie angezeigt.

Mit einem Klick auf die linke Maustaste wird nun das entsprechende Element gelöscht. Dehnen

Symbol: Die Funktionsweise entspricht im Wesentlichen der des Werkzeugs Stutzen. Beispiel:

Abb. 4.20 Dehnen (1)

Abb. 4.21 Dehnen (2) Abb. 4.22 Dehnen (3)

Der Bereich des Kreises, der sich innerhalb des Rechteckes befindet, soll mit dem Werkzeug Dehnen wiederhergestellt werden. Dazu das Werkzeug Dehnen aufrufen.

Mit dem Cursor das vorhandene Kreissegment nahe einer Grenzkante mit der linken Maustaste an wählen. Das vorhandene Kreiselement wird rot markiert und das zu dehnende Kreiselement wird schwarz dargestellt.

Grenzkanten

Ergebnis


42 © HERDT-Verlag

Verschieben

Symbol: Das Werkzeug Verschieben öffnet ein Dialogfenster, in dem zunächst die Schaltfläche AUSWAHL aktiviert ist, und Sie müssen einen Auswahlsatz von Skizzenobjekten erstellen.

Abb. 4.23 Dialogfenster VERSCHIEBEN

Schaltfläche AUSWAHL zum Auswählen von Skizzenobjekten

Wenn die ausgewählten Objekte mehrfach benötigt werden, muss das Häkchen für KOPIEREN gesetzt werden.

Mithilfe dieses Kontrollhäkchens können Sie mehrere Skizzier-elemente auswählen, bevor die Schaltfläche BASISPUNKT aktiviert wird.

Aufruf dem Werkzeugkasten INVENTOR - PRÄZISE EINGABE

Der Verschiebevektor (von ... nach ...) wird durch 2 Punkte (Anfangspunkt und Zielpunkt) definiert. Der Anfangspunkt wird durch Wahl des Basispunktes bestimmt.

Anmerkungen (gelten auch für das Werkzeug Drehen)

Sie können jederzeit durch Anklicken der -Schaltflächen direkt zu der betreffenden Aufgabe wechseln, um z. B. frühere Eingaben zu korrigieren.

Mit der Schaltfläche erhalten Sie Optionen, wie Bemaßungen gelockert werden können.

Das Verschieben auf einen Zielpunkt erzeugt dort keine Abhängigkeit KOINZIDENT.

Wird eine bereits exakt definierte Skizze gedreht oder verschoben, erhalten Sie eine Warnmeldung, bei der Sie bestimmen, wie Inventor 2012 die betroffenen Bemaßungen behandelt.

Drehen

Symbol:

Abb. 4.24 Dialogfenster DREHEN

Schaltfläche AUSWAHL zum Auswählen von Skizzenobjekten

An 2. Stelle wird der Mittelpunkt bzw. das Drehzentrum verlangt.

Aufruf der Werkzeugkasten INVENTOR - PRÄZISE EINGABE

Eingabe des Drehwinkels (positive Winkel drehen entgegen dem Uhrzeigersinn)

Wenn die ausgewählten Objekte mehrfach benötigt werden, muss das Häkchen für KOPIEREN gesetzt werden.

Mithilfe dieses Kontrollhäkchens können Sie mehrere Skizzier-elemente auswählen, bevor die Schaltfläche BASISPUNKT aktiviert wird.

Regeln für die Objektwahl

Auswahl-Cursor: Während dieser Cursor erscheint, können Sie beliebig oft klicken, um Skizzen-objekte auszuwählen, die alle in den Auswahlsatz aufgenommen werden.

Wenn Sie dabei die Taste S oder H betätigen, werden schon gewählte Objekte wieder aus der Auswahl entfernt (Umkehrung des Auswahl-Status).

Standard-Cursor: Hierbei ersetzt jedes neu gewählte Objekt das bisherige. Um mehrere Objekte zu wählen, müssen Sie hier beim Picken zusätzlich die Taste S oder H betätigen.


© HERDT-Verlag 43

Außerdem können Sie rechteckige Auswahlfenster aufziehen, indem Sie "ins Leere" klicken und die linke Maustaste gedrückt halten. Dabei sind zwei Möglichkeiten zu unterscheiden:

Wenn Sie das Auswahlfenster nach rechts (oben oder unten) aufziehen, erhält es ausgezogene Kanten und wählt nur vollständig eingeschlossene Objekte.

Auswahlfenster, die Sie nach links (oben oder unten) aufziehen, erhalten gestrichelte Kanten und wäh-len zusätzlich auch teilweise enthaltene Objekte, die also vom Rechteck geschnitten oder berührt wer-den.

Ausgewählte Objekte werden andersfarbig angezeigt (abhängig vom aktuellen Inventor-Farbschema) und schon zugewiesene Abhängigkeiten und/oder parametrische Bemaßungen sind automatisch mit ausgewählt. Stile der Skizzenobjekte

Inventor unterscheidet bei Skizzenobjekten zwischen folgenden Stilen, die individuelle Farben besitzen (aus-genommen das Werkzeug Punkt, Mittelpunkt der Bohrung):

NORMAL ist der Vorgabestil und für Profile und Pfade skizzierter Elemente verwendbar.

KONSTRUKTION ist als Alternative für alle Skizzenobjekte (außer Punkte) möglich und kann beim Skizzieren schon vorgewählt werden (neuer Linientyp = gestrichelt; Farbe = Orange). Dieser Stil wird gelegentlich bei "Hilfsgeometrie" benutzt, um Skizzen einfacher bestimmen zu können. Skizzierte Elemente ignorieren Konstruktionsgeometrie (sie kann keine Profile begrenzen).

MITTELLINIE ist nur bei Linien möglich (Linientyp = strichpunktiert) und kann beim Skizzieren eben-falls vorgewählt werden. Dieser Stil kann z. B. benutzt werden, um in einer Skizze eine Achse für Rotationen festzulegen. Mittellinien wirken aber gleichzeitig als Profilbegrenzung.

REFERENZ kann nur von Inventor zugewiesen werden und entsteht beim Projizieren von Punkten, Achsen, Kanten oder Flächen. Allerdings sind dabei nochmals zwei Möglichkeiten zu unterschei-den:

Assoziative REFERENZ-Objekte passen sich an spätere Änderungen der Referenzgeometrie, von der sie abgeleitet wurden, automatisch an. Sie besitzen eine eigene Farbe.

Nicht assoziative REFERENZ-Objekte verändern sich nicht, sind also unabhängig von der Refe-renzgeometrie.

Nachdem Sie im Skizziermodus ein Objekt gewählt haben, zeigen die Buttons und dessen aktuellen Stil und Sie können einen anderen zuweisen (dabei darf kein Werkzeug aktiv sein). Die Änderung der Farbe und/oder des Linientyps dokumentiert den Wechsel des Stils. Ein Objekt kann gleichzeitig die Stile KONSTRUKTION und MITTELLINIE besitzen. Dadurch erscheint z. B. eine Symmetrieachse als strichpunktierte Linie, wirkt aber nicht als Profilbegrenzung (wichtig beim Extrudieren mit Verjüngungswinkel).

Skizzenelemente kopieren

Für die in diesem Abschnitt beschriebenen Werkzeuge gelten auch die Erklärungen der Funktionen Drehen und Verschieben, die ebenfalls Kopien erzeugen können. Eine weitere Option für das Kopieren bietet der Weg über die Zwischenablage (Auswählen und S c zum Kopieren, S v zum Einfügen). Dabei besteht zusätzlich die Möglichkeit, unabhängige Kopien in einer anderen Skizze und/oder auf einer anderen Skizzierebene einzufügen.


44 © HERDT-Verlag

Spiegeln

Symbol:

Abb. 4.25 Dialogfenster SPIEGELN

Mit der Schaltfläche AUSWAHL die erforderlichen Skizzen-objekte auswählen

Spiegelachse festlegen (beliebiger Stil)

Die Schaltfläche ANWENDEN führt die Spiegelung aus.

Sowohl den ausgewählten Objekten als auch den Kopien werden Abhängigkeiten vom Typ SYMMETRISCH zugewiesen, die auf das Spiegelachsen-Objekt bezogen sind. Rechteckige Anordnung

Symbol: Hierbei werden geometrisch angeordnete Kopien erstellt.

Abb. 4.26 Dialogfenster RECHTECKIGE

ANORDNUNG

Zu kopierende Geometrie auswählen

Richtung angeben, dies kann eine Linie oder Mittelachse sein.

Richtungswechsel

Anzahl eingeben

Abstand

Sie können einzelne Kopien auch unterdrücken (in der

Voransicht mit wählen oder nachträglich über das Kon-textmenü). Sie werden gestrichelt dargestellt und sind nur sichtbar, während die Skizze bearbeitet wird.

Wenn das Kontrollfeld ASSOZIATIV eingeschaltet ist (Vor-gabe), entstehen abhängige Kopien mit speziellen geo-

metrischen Abhängigkeiten des Typs .

Ist das Kontrollfeld EINGEPASST aktiviert, werden die Ko-pien in den Bereich eingepasst, dessen Breite und Höhe bzw. Gesamtwinkel in den entsprechenden Eingabe-feldern stehen. Andernfalls bestimmen diese Zahlenwerte die Abstände bzw. den Differenzwinkel. Sie erscheinen außerdem in der Skizze als parametrische Bemaßungen.

Anmerkungen

Anordnungen lassen sich nur über das Kontextmenü der betreffenden Objekte löschen!

Beide Werkzeuge sind in einer Bauteil- bzw. Zusammenbau-Umgebung auch auf Elemente bzw. Bauteile und Baugruppen anwendbar.


© HERDT-Verlag 45

Beispiele für eine rechteckige Anordnung:

Abb. 4.27 Mittellinien einzeichnen

Abb. 4.28 Objekt mit LMT anwählen

Hierbei sind 2 Mittellinien erforderlich.Diese Mittelinien müssen zuerst

eingezeichnet werden.

Den Befehl RECHTECKIGE ANORDNUNG aufrufen und den Kreis mit der linken Maustaste markieren

Dieser Kreis soll rechteckig angeordnet werden.


46 © HERDT-Verlag

Abb. 4.29 Erste Richtung vorgeben

Abb. 4.30 Zweite Richtung vorgeben

1. Richtung angeben: Mittellinie anklicken

Es wird ein grüner Pfeil eingeblendet. Zeigt der Pfeil in die entgegengesetzte

Richtung, müssen Sie die Richtung umkehren.

2. Richtung angeben: Mittellinie anklicken

Es wird ein grüner Pfeil eingeblendet. Zeigt der Pfeil in die entgegengesetzte

Richtung, müssen Sie die Richtung umkehren.

Vorschau in grau

Vorschau in grau

Schaltfläche ANORDNUNGSGEOMETRIE

auswählen


© HERDT-Verlag 47

Abb. 4.31 Einträge im Dialogfenster

Abb. 4.32 Ergebnis der rechteckigen Anordnung Runde Anordnung

Symbol:

Abb. 4.33 Dialogfenster RUNDE

ANORDNUNG

Zu kopierende Geometrie auswählen

Drehachse (Drehpunkt) wählen

Richtungsumkehr

Anzahl der kopierten Elemente

Winkel

Sie können einzelne Kopien auch unterdrücken (in der

Voransicht mit wählen oder nachträglich über das Kontextmenü). Sie werden gestrichelt dargestellt und sind nur sichtbar, während die Skizze bearbeitet wird.

Wenn das Kontrollfeld ASSOZIATIV eingeschaltet ist (Vor-gabe), entstehen abhängige Kopien mit speziellen geo-

metrischen Abhängigkeiten des Typs .

Ist das Kontrollfeld EINGEPASST aktiviert, werden die Kopien in den Bereich eingepasst, dessen Breite und Höhe bzw. Gesamtwinkel in den entsprechenden Ein-gabefeldern stehen. Andernfalls bestimmen diese Zah-lenwerte die Abstände bzw. den Differenzwinkel. Sie erscheinen außerdem in der Skizze als parametrische Bemaßungen.

Die Funktionsweise entspricht im Wesentlichen dem Werkzeug Rechteckige Anordnung, daher wird an dieser Stelle auf ein weiteres Beispiel verzichtet. Versetzen

Symbol: Das Werkzeug Versatz erzeugt äquidistante Kopien, also Kopien, die zu den ausgewählten Objekten einen konstanten Abstand besitzen. Bei der Vorgabeeinstellung müssen Sie nur 1 Objekt picken, um die gesamte daran anschließende Geometrie auszuwählen. Danach bestimmen Sie mit einer Punkteingabe den Abstand, in dem die Kopie(n) verlaufen soll(en). Alle Kopien werden an spätere Änderungen des Originals angepasst, weil die Abhängigkeit GLEICH zugewiesen wird (die Kopie eines Splines erhält keine Abhängigkeiten).

Abb. 4.34 Kontextmenü Versatz

Ergebnis


48 © HERDT-Verlag

Ist Konturenauswahl deaktiviert, können Sie einzelne Objekte auswählen und müssen mit der Kontextmenü-Option Weiter zur Punkteingabe wechseln. Wenn Versatz bestimmen ausgeschaltet ist, entstehen unabhängige Kopien (ohne Abhängigkeit GLEICH).

Abb. 4.35 Beispiel Versetzen (mit Abhängigkeiten)

4.5 Abhängigkeiten

Mit dem Begriff "Abhängigkeiten" werden geometrische Zwangsbedingungen bezeichnet. Sie definieren Eigenschaften wie Position und Richtung oder eine geometrische Beziehung zu einem anderen Element:

Absolute Abhängigkeiten legen entweder eine Ausrichtung fest (HORIZONTAL bzw. VERTIKAL ) oder bestimmen eine fixierte Position im Skizzen-Koordinatensystem (FESTGELEGT ).

Relative Abhängigkeiten definieren eine Beziehung zwischen zwei Objekten: Sie können lotrecht, pa-rallel, tangential, kollinear, konzentrisch oder symmetrisch bezüglich einer Achse sein. Außerdem kön-nen sie die gleiche Länge bzw. den gleichen Radius besitzen. Die Abhängigkeit KOINZIDENT bedeu-tet, dass ein Punkt exakt auf einem anderen Objekt oder Punkt liegt.

Eine Skizze, die hinsichtlich Form, Größe und Lage nicht mehr verändert werden kann, wird als "voll-ständig bestimmt" bezeichnet; dazu sind fast immer auch parametrische Bemaßungen erforderlich (Ausnahmen: Geometrie aus Projektionen oder mit der Abhängigkeit FESTGELEGT ).

Automatische Zuweisung

Während des Skizzierens werden Abhängigkeiten automatisch zugewiesen und angezeigt. Bei relativen Abhängigkeiten wie z. B. lotrecht, parallel oder konzentrisch erscheint das zugehörige Symbol sowohl am Objekt, das Sie gerade zeichnen, als auch am Bezugsobjekt. Die Zuweisung der Abhängigkeit KOINZIDENT ("zusammenfallend") erkennen Sie entweder an der Farb-

änderung des aktuellen Eingabepunkts oder am Symbol für KOINZIDENT . Wenn dieser Automatismus un-erwünscht ist, müssen Sie beim Zeichnen die Taste S betätigen. Außerdem können Sie nachträglich selbst Abhängigkeiten vergeben oder vorhandene löschen. Sie können die automatische Zuweisung in gewissen Grenzen auch beeinflussen, indem Sie über das Bezugs-objekt streifen (ohne zu picken), zu dem Sie eine Abhängigkeit wünschen. So können Sie z. B. zwischen den Abhängigkeiten PARALLEL und LOTRECHT umschalten. Abhängigkeiten des Typs GLEICH werden nur bei den Werkzeugen Spiegeln und Versetzen automatisch zugewiesen, aber nicht allein dadurch, dass Sie (z. B. mit Fang oder durch das Ableiten von Punkten) gleich große Objekte zeichnen. Sie können übrigens mit Abhängigkeiten des Typs GLEICH sowohl gleiche Längen als auch gleiche Radien bzw. Durchmesser vereinbaren.

Date post:	01-Nov-2018
Category:	Documents
Upload:	vudiep
View:	218 times
Download:	0 times

Autodesk Inventor 2012 - Grundlagen · Inventor sonst in der weiteren Verarbeitung nicht...

Documents