impulsefür Gesundheit & Leistungsfähigkeit
in der modernen Arbeitswelt
ARBEIT & GESUNDHEIT
Wie Führungskräfte psychische
Überlastungen ihrer Mitarbeiter
erkennen und richtig handeln
ÄLTERE MITARBEITER HALTEN
Körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten
drängen viele Arbeitnehmer in die Früh-
rente. Was Unternehmen tun können
INSTITUTIONEN VERNETZEN
SPEZIAL AGIL IM TEAM
Mit
Ergebnissen
aus der
ias-Studie
2018
Christian Ramm treibt die Modernisierung der Agentur für Arbeit in
Freiburg voran
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E D I T O R I A L
zunehmend volatile Märkte, sich ändernde Kundenbedürfnisse und neue Formen der Arbeit stellen hohe Ansprüche an Führungskräfte, Mitarbeiter und Organisationen. Unternehmen sind gefordert, sich flexibel und agil auf Entwicklungen einzustellen, dabei gleichzeitig ihr Geschäft zu stabilisieren und den Wandel zu gestalten.
Wie gehen die Beteiligten damit um? Welches sind die Hebel zur Entwicklung einer agilen und lernenden Organisation? Wo liegen die größten Herausforderungen? Lassen sich Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Mensch und Organisation beobachten? Welche Instrumente und Maßnahmen nutzen Unternehmen heute und was planen sie für die Zukunft? Diesen und weiteren Fragen rund um das Thema „agile Unternehmen“ gingen wir in unserer diesjährigen Studie nach. Hierzu luden wir gleichermaßen Führungskräfte und Mitarbeiter ein, an unserer Umfrage teilzunehmen. Es ist gelungen, sowohl eine Bestandsaufnahme vorzunehmen als auch Trends aufzuspüren. In unserer Rubrik impulse Spezial ab Seite 6 erfahren Sie mehr.
Nach Muskel und Skeletterkrankungen sind psychische Erkrankungen die zweithäufigste Ursache für Fehltage. Eine wertschätzende Kommunikation, ein vertrauensvolles Betriebsklima sowie Führungskräfte, die sich für gute und gesunde Rahmenbedingungen engagieren, wirken sich positiv auf die seelische Gesundheit von Mitarbeitern aus. Zur Auf
gabe einer Führungskraft zählt aber auch, psychisch belasteten Mitarbeitern frühzeitig Unterstützung zu signalisieren. Woran eine Führungskraft eine mögliche psychische Belastung eines Mitarbeiters erkennt, erfahren Sie auf den Seiten 10 bis 11.
In einigen Jahren wird die Generation der über 50Jährigen die Mehrheit der deutschen Bevölkerung stellen. Bereits seit Längerem rücken aufgrund des demografischen Wandels immer weniger junge Menschen in den Unternehmen nach. Dass es darum gehen muss, die älteren Mitarbeiter dabei zu unterstützen, möglichst lange gesund und leistungsfähig zu bleiben, haben die meisten Unternehmen verstanden. Doch was gilt in Bereichen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten? Was, wenn das Heben und Tragen schwerer Lasten zur Belastung wird? Unsere Sicherheitsingenieure liefern Antworten auf den Seiten 16 bis 17.
Gute Impulse für Ihre tägliche Arbeit wünscht Ihnen
Ihr
DR. PETER WROGEMANN
Vorstand ias Stiftung,
Vorstand ias Aktiengesellschaft
I N H A LT
ias Aktuell 4
impulse Spezial
Agiles Arbeiten – 6
Führungskräfte und
Experten berichten
Arbeit & Gesundheit
Die Fürsorgepflicht 10
der Führungskräfte
Vorteile durch Flexibilität 12
Für und Wider: 13
Arbeiten im Großraumbüro
Praxisreport
Fachkräfte finden 14
Leben & Gesundheit
Ältere Mitarbeiter entlasten 16
Tipps für Sportmuffel 18
Termine & Impressum 19
Die Zahl 20
6
impulse Spezial
Agiler werden
„Ein vier Personen starkes
Agilitätsteam treibt das
Thema bei uns aktiv voran“,
sagt Annemarlen Giesbrecht
von der Firma WAREMA.Liebe Leserinnen und Leser,
14Wie sich trotz Fachkräftemangels
geeignete neue Mitarbeiter finden
lassen, zeigt das Beispiel der Bahn-
tochter DB Cargo.
16
Viele ältere Arbeitnehmer gehen frühzeitig in
Rente. Mit der richtigen Strategie können Betriebe
das verhindern, etwa indem sie ihnen körperlich
weniger anstrengende Tätigkeiten anbieten.
Wenn Arbeitnehmer ernst-
hafte Zeichen für psychische
Belastung aufweisen, wird es
Zeit, dass die Führungskräfte
unterstützend eingreifen.
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Private Angelegenheiten haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen. So weit die Theorie. In der Praxis können Gesundheit, Konzentration und Leistungsfähigkeit leiden, wenn Mitarbeiter eine persönliche Krise durchleben, eine Suchterkrankung entwickeln oder sich um Angehörige oder Finanzen sorgen.
Die psychosoziale Beratung (Employee Assistance Program, EAP) ist eine wichtige Anlaufstelle für Mitarbeiter und Vorgesetzte. In einem vertraulichen Rahmen können Ratsuchende private und berufliche Fragen und Sorgen besprechen und gemeinsam mit erfahrenen Psychologen, Sozialpäda
gogen und Coaches individuell passende Lösungen finden.
Die EAPExpertenberatung hilft, Fehlleistungen und Ausfallkosten zu reduzieren. Sie stärkt die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und die Arbeitgeberattraktivität. Was sich genau hinter der EAPBeratung der ias verbirgt, erklärt unser Video:
www.ias-gruppe.de/
psychosozialeberatung
TIPP: Woran Führungskräfte erkennen,
dass ein Mitarbeiter psychisch belastet
ist, lesen Sie auf den Seiten 10 bis 11.
BERATUNGSANGEBOT
Unterstützung bei seelischen Belastungen
I A S A K T U E L L
Wer seine Arbeitsinhalte und Arbeitszeiten weitest gehend selbst bestimmen kann, wird im Urlaub und am Wochenende seltener krank.PATRICK MERKE, Institut für Führungskultur
im digitalen Zeitalter (IFIDZ) zum Phänomen
„Freizeitkrankheit / Leisure Sickness“
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*Quelle: Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
GRIPPEVORSORGE
Jetzt impfen lassen!
Im vergangenen Winter rollte die Grippewelle außergewöhnlich heftig über Deutschland. Besonders tückisch ist dabei die rasend schnelle Übertragbarkeit durch Tröpfchen infektion oder den direkten Kontakt, wie etwa beim Händeschütteln oder Berühren infizierter Gegenstände.
Häufig wird deshalb empfohlen, größere Menschenansammlungen zu meiden. Sicher ein guter Rat – nur umsetzbar ist dies für die wenigsten Erwerbstätigen, die in ihrem Arbeitsalltag mit vielen Menschen in Kontakt kommen. Deshalb gilt: Der beste InfluenzaSchutz ist und bleibt die Impfung.
In der vergangenen Grippesaison hatten viele Hausärzte einen nur unzureichend
wirksamen Impfstoff zur Verfügung. Die iasGruppe wird für die betrieblichen Impfaktionen – wie in den vergangenen Jahren – einen so genannten Vierfachimpfstoff anbieten,
der zwei A und zwei BStämme enthält und damit rund 80 bis 90 Prozent
der erwarteten Erreger abdeckt.
NICHT VERPASSEN: In diesen Tagen startet die
ias-Gruppe in den Kundenunternehmen mit den
Grippeschutzimpfungen.
ZEITVERTRÄGE
Arbeitnehmer unter Druck
Etwa 3,15 Millionen* Menschen in Deutschland arbeiten zeitlich befristet. „Befristete Verträge sind für Arbeitnehmer nicht per se negativ“, sagt Susann Helfrich, Leiterin des Kompetenzfelds Arbeitspsychologie in der iasGruppe. Viele Beschäftigte bekämen so einen Fuß in ein Unternehmen, oft ergäbe sich die Möglichkeit einer späteren Entfristung.
Zur Belastung wird ein befristetes Arbeitsverhältnis häufig dann, wenn die Betroffenen sich der Situation ausgeliefert sehen. Dagegen hilft, selbst aktiv zu werden. „Ich rate befristet Beschäftigten, ihre passive Rolle abzulegen. Wer an einer Vertragsverlängerung interessiert ist, sollte dies rechtzeitig signalisieren. Parallel empfiehlt es sich, sich frühzeitig nach Alternativen umzusehen.
Beschäftigte mit einem Zeitvertrag sehen sich häufig genötigt, mehr zu leisten als ihre unbefristet angestellten
Kollegen. „Betroffene sollten sich nicht ständig verausgaben. Auf Dauer kann Leistungsdruck krank machen. Nur wer gesund ist, ist auch leistungsfähig.
www.ias-gruppe.de/
arbeitspsychologie
TESTVERFAHREN FÜR DIE ZÄHNE
Gesundheit beginnt im Mund
Seit 1991 ist der 25. September der Tag der Zahngesundheit. Ein guter Anlass, um sich der eigenen Mundgesundheit zu widmen. Wachsam sollte man werden, wenn der Mundraum beim Verzehr heißer oder kalter Speisen schmerzt. Mehr als jeder Zweite der über 35Jährigen leidet unter Parodontitis. Eine Nichtbehandlung führt zur Überempfindlichkeit der Zahnhälse bis hin zu Zahnverlust. Studien zeigen, dass Parodontitis auch die Entstehung von anderen schweren Erkrankungen, insbesondere Krebs, begünstigt.
ias PREVENT bietet CheckupTeilnehmern mit PerioSafe® auf Wunsch ein Testverfahren aus der Biomarkerdiagnostik an. Durch diesen Test können „unsichtbare“ Entzündungsprozesse entdeckt werden. Die Durchführung des Tests ist unkompliziert und schmerzfrei; drei Tropfen Speichel genügen.
www.ias-gruppe.de/pgm/zusatzleistungen
Corinna Zegbaum, Fachreferentin EAP, Expertenberatung,Diplom-Sozialarbeiterin/ -Sozialpädagogin
ias-Dialog 2018Außen agil, innen traditionell? Wie managen
wir den Wandel? Der iasDialog lädt zum Austausch zu den Themen der
modernen Arbeitswelt ein. DB Systel, P3 Group, Flughafen Bremen GmbH be
richten aus der Praxis.———
Mehr Informationen unter
www.ias-gruppe.de/ias-dialog/2018
16.10.2018, München
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I M P U L S E S P E Z I A L I M P U L S E S P E Z I A L
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Unternehmen zwischen den Welten Die aktuelle ias-Studie „Außen agil, innen traditionell? Unternehmen zwischen
den Welten“ zeigt es: Die deutsche Wirtschaft wird agiler. Wenn auch erst ein
geringer Anteil von Unternehmen vollumfänglich auf entsprechende Methoden
setzt, werden doch in vielen Betrieben bereits Ansätze agilen Arbeitens erprobt
Die Fluktuation in den Unternehmen ist auf einem hohen Niveau, Teamkonflikte nehmen zu, der Gestaltungsspielraum des
Einzelnen vergrößert sich, während die Vorgaben abnehmen, es fehlen vielfach fachliche und methodische Qualifikationen – die Liste der Aspekte mit akutem Handlungsbedarf ist lang. Bei 83 Prozent der Befragten betreffen massive Veränderungen in den Arbeitsweisen und Organisationsformen das gesamte Unternehmen. Dennoch richten Führungskräfte und Mitarbeiter in der iasStudie durchaus positive Erwartungen an die Zukunft: In allen Punkten prognostizieren die Studienteilnehmer deutliche Verbesserungen in den kommenden fünf Jahren. Für die Unternehmen eröffnen sich daraus große Chancen.
Führung in agilen ZeitenChancen, die unter anderem auch Führungskräfte nutzen können. 80 Prozent der Befragten erleben Führungskräfte in ihrem Unternehmen zumindest teilweise als aktive Förderer des Wandels. Dabei attestieren ihnen 33 Prozent der Befragten die nötigen sozialen Kompetenzen. Doch beim Handwerkszeug gibt es Nachholbedarf: 39 Prozent der Befragten bemängeln, dass den Führungskräften die nötigen Qualifikationen fehlen, um den Wandel zu gestalten, und weiteren 36 Prozent fehlt diese zumindest teilweise, was sich für 75 Prozent
der Befragten deutlich negativ auswirkt. Führungskräfte simultan mit den neu entstehenden Anforderungen zu befähigen, wird derzeit augenscheinlich noch vernachlässigt.
Strategischer KompassEtwa jedes zweite Unternehmen hat eine umfassende Unternehmensstrategie zum Wandel. Während diese nach Einschätzung der Befragten etwa 47 Prozent der Mitarbeiter bekannt ist, haben diese jedoch nur 30 Prozent auch verstanden. Gerade in agil arbeitenden Unternehmen braucht es aber einen strategischen Kompass, der die Richtung vorgibt und Orientierung bietet. Denn damit Unternehmen innovativer, kreativer und flexibler werden, muss jeder Beschäftigte an seinem Arbeits
Dr. Alexandra Schröder-Wrusch
Vorstand ias Aktiengesellschaft und ias Stiftung
platz dazu befähigt sein, selbstorganisiert zu handeln – im Sinne des Unternehmens, seiner Strategie und seiner Vision.
Turbulentes Arbeitsumfeld Rund 42 Prozent der Befragten sehen die Belegschaft ihres Unternehmens starken Schwankungen durch häufige Zu und Abgänge von Mitarbeitern ausgesetzt. Die Folgen sind Unruhe und Mehrarbeit – in einer sich ohnehin ständig wandelnden Arbeitswelt führt das zu zusätzlichen Belastungen. Neue Kollegen müssen eingelernt und befähigt werden, was wiederum einen hohen Ressourceneinsatz bedeutet. Doch gerade auch die Neubesetzung der Stellen auf Mitarbeiterebene bewerten 87 Prozent als schwierig, wie die Studie zeigt. In der Folge steigen das Arbeitsvolumen und der Zeitdruck für die verbleibenden Mitarbeiter und damit auch die individuelle Arbeitsbelastung. Das aktive Management von Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat vor diesem Hintergrund eine gewichtige Hebelwirkung für die Zukunftssicherung.
In Mitarbeiter investierenDoch nur jedes dritte Unternehmen begegnet heute den Themen Gesundheit und Leistungsfähigkeit mit einem umfassenden und strategisch ausgerichteten Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Zwar gibt es in etwas mehr als jedem zweiten Un
ternehmen Einzelmaßnahmen. Sie können jedoch für die komplexen Themen von Unternehmen im Wandel kaum nachhaltige Lösungen bereitstellen. Dass im Zeitalter der Digitalisierung in die Mit arbeiter und Führungskräfte investiert werden muss, um erfolgreich zu sein, haben die Unternehmen aber bereits erkannt: Als rele vanteste Maßnahme für die Zukunft geben die Befragten Personalentwicklung an (88 Prozent), dicht gefolgt von Coaching für Führungskräfte (86 Prozent) und Gesundheitsförderung (85 Prozent).
„Gerade in agil arbeitenden Unternehmen braucht es einen strategischen Kompass.“
Dr. Alexandra Schröder-Wrusch stellt die ias-Studie vor
Christian Ramm zur Zusammenarbeit verschiedener Institutionen
Annemarlen Giesbrecht über die Stärken eines Agilitätsteams
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1
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der Befragten bestätigen, dass der Wandel sich sowohl auf die
Leistungsfähigkeit
Studie anfordernFür unsere Studie haben wir 199 Füh-
rungskräfte und Mitarbeiter zu ihren
Erfahrungen befragt. Bei Interesse an
der kostenfreien Studienpublikation
(PDF) schreiben Sie bitte an:
92 %
der Mitarbeiter als auch die der
auswirkt.Organisation
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I M P U L S E S P E Z I A L I M P U L S E S P E Z I A L
Die Methoden der Arbeitsagenturen haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt – heute arbeiten wir agiler. Warte
ten unsere Arbeitnehmerkunden früher in überfüllten Fluren auf ein Beratungsgespräch, so punkten wir heute mit festen Terminen sowie unserer sogenannten Sofortvermittlung. Außerdem gibt es mittlerweile einige Themen, die unsere Kunden per EMail mit uns abstimmen können.
Unsere Arbeitgeberkunden beraten wir nach dem Prinzip „one face to the customer“: Ein Mitarbeiter kümmert sich um sämtliche Angelegen
heiten eines Unternehmens. Das baut Vertrauen auf und stärkt die Zusammenarbeit.
Wir fördern außerdem die agile Zusammenarbeit verschiedener Institutionen: In der Jugendberufsagentur sind zum Beispiel neben Mitarbeitern der Arbeitsagentur, des Jobcenters und der Stadt auch die Jugendhilfe, die Schuldnerberatung und andere freie Träger miteinander verbunden. Sämtliche Akteure arbeiten „Hand in Hand“ und begleiten junge Menschen in das Berufsleben.
Was für Unternehmen aus der Wirtschaft gilt, gilt auch für uns: Wir dürfen nicht stehen bleiben. Daher fördern wir intern Innovationen und haben einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung eingeführt. Dabei binden wir die Mitarbeiter auf allen Ebenen ein. Sie fühlen sich mitgenommen und arbeiten motivierter.
Agilität macht auch bei der Arbeit im Team und mit der direkten Führungskraft nicht halt. Hier arbeiten wir mit Team und Bereichsboards. Diese zeigen an, welche Aufgaben anstehen, welche Termine es einzuhalten gilt und welche besonderen Herausforderungen aktuell zu meistern sind. Die Boards bieten den Mitarbeitern außerdem die Möglichkeit, Aufgaben zu übertragen oder ihrer Führungskraft zu übermitteln, an welcher Stelle es gerade nicht rundläuft. Sowohl Mitarbeiter als auch Vorgesetzte schätzen die transparente Kommunikation und profitieren davon in ihrer täglichen Arbeit. Ähnliches trifft auf das von den Kollegen selbst initiierte „Jobcafé“ zu: ein wöchentlicher Jour fixe, in dem sich die Kollegen unterschiedlicher Bereiche fachlich austauschen.
Auch wenn wir uns bereits flexibler und agiler aufgestellt haben – die Arbeits und Lebenswelt ist weiterhin im Wandel. Unter der Bezeichnung „Vision BA 2025“ hat unser Vorstand Handlungsfelder benannt, die uns näher an unsere Kunden heranbringen und uns insgesamt zukunftsfähiger und agiler machen. Alle Ebenen bringen sich in Arbeitsgruppen mit ein.
Christian Ramm
Vorsitzender der
Geschäftsführung,
Agentur für Arbeit
Freiburg
Annemarlen Giesbrecht
Kaufmännische Leitung / Personal leiterin WAREMA
Sonnenschutztechnik GmbH, Limbach- Oberfrohna
Traditionelle Werte und Fortschritt in einem Unternehmen zu vereinen, muss kein Widerspruch sein. Aber es braucht Mut, Gewohn
tes zu verändern – und eine Führungskultur, die bereit ist, Neues auszuprobieren und anzupacken.
WAREMA ist seit der Gründung im Jahre 1955 ein Familienunternehmen mit heute rund 3.700 Mitarbeitern. Unsere Vorstandsvorsitzende Angelique RenkhoffMücke sorgt dafür, dass sich das Unternehmen permanent weiterentwickelt und sich auf äußere Rahmenbedingungen einstellt, wie etwa auf den erhöhten Wettbewerbsdruck oder auf die beschleunigten Prozesse. Sie war es auch, die das Thema Agilität bei WAREMA in den Fokus rückte. Nicht zuletzt, um steigende Kundenansprüche noch besser und schneller zu erfüllen und auf aktuelle Trends und Marktentwicklungen zu reagieren.
Unser Ziel ist die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur hin zu einer flexibleren und agileren Organisation. Was sich dabei entscheidend verändert, ist die Art und Weise der Kommunikation und der Zusammenarbeit: Wurde früher in klassischer TopdownManier kommuniziert, finden heute zunehmend hierarchieübergreifende Dialoge und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe statt. Unser familiäres Betriebsklima schafft einen Raum für ein vertrauensvolles Miteinander und eine offene Kommunikation.
Durch die Delegation von Verantwortung einerseits und andererseits der Bereitschaft, diese zu übernehmen, können Entscheidungen ohne zahlreiche Schleifen getroffen werden. Dabei spielen Transparenz und Vertrauen eine große Rolle; genauso wie der Umgang mit Fehlern. Für uns ist eine funktionierende Fehlerkultur die wesentliche Voraussetzung für agiles Arbeiten.F
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„Wir fördern die agile Zusammenarbeit verschiedener Institutionen.“
Die Praxis zeigt jedoch, dass dieser Change Prozess kein Selbstläufer ist und nicht in allen Bereichen gleich schnell gelingt. Abteilungen wie Entwicklung, Personalmanagement oder Marketing sind hinsichtlich moderner Arbeitsmethoden schon deutlich agiler aufgestellt als die produktions nahen Bereiche und Standorte.
Deshalb unterstützt ein vierköpfiges Team den Veränderungsprozess und ermittelt Wege, wie mehr Agilität ins Unternehmen getragen werden und die Umsetzung gelingen kann. So wurde beispielsweise der „EXpresso“ eingeführt. Diese 15minütige MicrolearningEinheit bietet Führungskräften regelmäßig neues Wissen zu agilen Arbeitsweisen.
Einen positiven Beitrag wird auch das neue Bürogebäude am Stammsitz in Marktheidenfeld leisten. Das MultiSpaceKonzept mit zahlreichen Kreativecken, wohnlichen Rückzugsmöglichkeiten und kommunikativen Zonen schafft die Voraussetzungen, um den Austausch zu fördern und komplexe Problemstellungen schneller zu lösen.
2
3 „Die Praxis zeigt, dass Change- Prozesse kein Selbstläufer sind.“
Fehleranfälligkeit
Der Mitarbeiter wirkt
fahrig und unkonzen-
triert. Er ist vergesslich
und unzuverlässig. Das
Arbeitsergebnis ist
häufig fehlerhaft.
In Zeiten von Digitalisierung und permanentem Wandel müssen Arbeitnehmer immer flexibler sein und zuneh
mend komplexe Aufgaben bewältigen. Viele Arbeitnehmer setzt das hohe Tempo in der heutigen Arbeitswelt unter Druck. Auch die private Lebenswirklichkeit sowie die Vereinbarkeit der beruflichen und der privaten Sphäre stellen wachsende Herausforderungen dar. Die hieraus resultierende Stressbelastung kann krank machen und im Arbeitskontext dazu führen, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt. Burnout, Depressionen oder
andere psychische Erkrankungen sind mögliche Folgen.
Gute Führungskräfte beugen vorFührungskräfte sind besonders gefragt, mögliche Anzeichen für psychische Belastungen zu erkennen und ihren Mitarbeitern frühzeitig Unterstützung zu signalisieren. So kann die psychische Gesundheit der Mitarbeiter gefördert, erhalten oder wieder hergestellt werden. Die Fürsorge des Vorgesetzten für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter ist keine Kür, sondern Pflicht.
Fürsorge ist PflichtVorübergehend mit einem hohen Arbeitspensum zurechtkommen
zu müssen, gehört zum Arbeitsleben dazu. Wenn Mitarbeiter
jedoch ernsthafte psychische Belastungserscheinungen aufweisen,
müssen Führungskräfte rechtzeitig handeln
Überstunden
Ohne, dass es angeordnet wäre,
absolviert der Mit arbeiter
häufig Überstunden oder
überlange Arbeits zeiten,
mitunter auch abends und
an Wochenenden.
Schmerzen
Der Mitarbeiter klagt über
anhaltende körperliche Be-
schwerden oder Schmerzen,
für die auch der behan-
delnde Arzt keine Erklä-
rung findet (z. B. Magen-
Darm-Beschwerden,
Kopfschmerzen).
Rückzug
Der Mitarbeiter zieht
sich auffallend
zurück, wirkt
zunehmend unsicher.
Müdigkeit
Der Mitarbeiter wirkt ständig über-
müdet, antriebslos. Er sieht „gerädert“
aus. Sein Äußeres wirkt möglicherwei-
se nachlässig oder sogar ungepflegt.
Gereiztheit
Zunehmend reagiert Ihr Mitarbeiter
gereizt, ungeduldig und sogar ungehal-
ten – er fährt schnell „aus der Haut“.
Krankmeldung
Der Mitarbeiter
meldet sich häufig
krank.
Verspätung
Der Mitarbeiter
erscheint immer
öfter verspätet am
Arbeitsplatz.
Pessimismus
Der Mitarbeiter sieht alles
schwarz und äußert dies
auch, er beteiligt sich
jedoch nicht daran,
Lösungen zu entwickeln.
Geringes Arbeitstempo
Der Mitarbeiter erledigt
die Arbeit ungewöhnlich
langsam. Dadurch kann
er gesetzte Termine
häufig nicht
einhalten.
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Ein Kurzfilm zu den Warn-
signalen und Hinweise,
wie Sie mit einem Ver-
dacht umgehen können,
finden Sie unter:
www.ias-gruppe.de/
psychische-belastung
Aufgepasst
Nicht immer lassen sich die hier aufgeführten
Anzeichen auf eine psychische Belastungs-
situation zurückführen. Doch gerade, wenn
sich das Verhalten eines Mitarbeiters stark
verändert und Sie mehrere der oben aufge-
führten Punkte beobachten können, sollten Sie
behutsam die nächsten Schritte einleiten.
Anzeichen psychischer BelastungFRÜHERKENNUNG
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A R B E I T & G E S U N D H E I T A R B E I T & G E S U N D H E I T
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Meinung Wie agil muss man werden –
und wie traditionell darf man bleiben?
Langwierige Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse bremsen
Unternehmen aus. Flexible Unternehmen sind wettbewerbsfähiger
Wenn von Agilität innerhalb eines Unternehmens die Rede ist, mögen viele Führungskräfte darum fürchten, an Einfluss
zu verlieren. Sie haben das Ende von Führung vor Augen, sie sehen Chaos und Planlosigkeit. Alles, was sich bis dato bewährt hat, scheint plötzlich oldschool zu sein.
Doch wie bei fast allen Veränderungsprozessen steht und fällt alles mit der Führungskultur. Starre und steile Hierarchien, die durch langwierige Abstimmungsschleifen und Entscheidungsprozesse geprägt sind, bremsen Unternehmen häufig aus. Damit landen sie im Wettbewerb oftmals hinter ihren leichtfüßigen, agileren Marktbegleitern. Organisationen müssen flexibler werden, um auf neue Herausforderungen schneller reagieren zu können. Der Wandel von einer hierarchisch geprägten zu einer agilen Führung erfordert nicht weniger als einen unternehmenskulturellen Kurswechsel, der Verantwortung dort fokussiert, wo die Kompetenz sitzt. Diese muss nicht zwangsläufig bei der Führung liegen. Die Herausforderung besteht darin, bei Führungskräften ein neues Rollenverständnis zu etablieren, welches ein hohes Maß
an Vertrauen in ihre Mitarbeiter voraussetzt. Zu einer Führungsqualität gehört künftig auch, die Mitarbeiter zu befähigen, verantwortlich, unter
nehmerisch und zielorientiert zu denken und zu handeln. Führungskräfte sollten die Beschäftigten dazu ermuntern, offen mit Fehlern umzugehen, und sie bei Lernprozessen unterstützen. Auf Flexibilität bedachte Führungskräfte schaffen es, ihre Mitarbeiter zu begeistern und dort einzusetzen, wo sie
ihre Leistungsfähigkeit und ihr Potenzial optimal einbringen können.
Doch wie viel Agilität braucht ein Unternehmen? Und welches Maß an traditionellen Strukturen und Prozessen hat noch eine Daseinsberechtigung? Eine
eindeutige und für jede Organisation passende Antwort hierauf wird es nicht geben. Manchmal ist es gut und wichtig, agile Ansätze zu
erproben und zugleich an anderer Stelle auf Bewährtes zu setzen. Das bedeutet nicht, dass sich das Unternehmen von Grund auf neu organisieren muss. Es sollte vielmehr
neue Wege gehen – mit Bedacht auf der einen und Innova
tionsbereitschaft auf der anderen Seite.
„Agilität ist klar
strukturiert,
Transparenz und
Offenheit werden
großgeschrieben.“
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A R B E I T & G E S U N D H E I T A R B E I T & G E S U N D H E I T
Arbeiten im Großraumbüro: Fluch oder Segen?Ein Ort spontaner Kommunikation oder Quell ablenkenden
Lärms: Über Nutzen oder Schaden des Großraumbüros
scheiden sich die Geister
Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. Vormittags ein separates Zimmer für die Abgeschiedenheit, um in Ruhe individuelle Aufgaben zu erledigen oder zu telefonieren. Nachmittags offenes Zusammensitzen statt Bürotristesse – spontaner Austausch mit den Kollegen, das bringt nicht selten Inspiration und Motivation. Auch die zufällige, informelle Kommunikation wird begünstigt. Vor allem neue Mitarbeiter finden so leichter in die Gemeinschaft und lassen sich mit wenig Aufwand in die vorhandenen Strukturen einbinden. Perspektivisch sorgt dies für eine optimale Bindung an das Team und letztlich auch ans Unternehmen.
Ein weiterer Vorteil dieser effizienten und zweck orientierten Büroflächennutzung ist die Verhinderung leer stehender Räume und damit insgesamt mehr Platz für jeden Mitarbeiter. Mein Fazit: Großraumbüros können die Kreativität, die Motivation und den Teamgeist fördern. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das Unternehmen die beschriebene Rückzugsmöglichkeit bietet – oder die Möglichkeit schafft, dass Mitarbeiter zur Wahrnehmung ruhebedürftiger Aufgaben von zu Hause aus arbeiten können.
Die Arbeitsbedingungen in einem Großraumbüro können
negativ auf den Mitarbeiter einwirken: Er steht unter ständiger
Beobachtung, wird Zeuge von Gesprächen anderer Kollegen, leidet un
ter Durchgangsverkehr und einem erhöhten Lärmpegel. Die physischen Folgen der Belastungen, wie Kopf und Rückenschmerzen, Durchblutungsstörungen, Blut hochdruck oder Verdauungsprobleme, kommen schleichend. Aber auch stressbedingte psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel Schlafstörungen, sinkende Konzentration, Nervosität oder Burnout, sind nicht selten.
Eine Studie der Harvard University ergab sogar, dass Großraumbüros dazu führen können, dass Kollegen weniger miteinander sprechen und mehr über elektronische Medien kommunizieren. Niedrigere Produktivität und zunehmende Fehleranfälligkeit sind letztlich die Indikatoren, welche die negativen Folgen belegen. Aus Sicht der Arbeitsmedizin, der Sicherheitstechnik und der Betriebswirtschaft ist daher ein Umdenken ratsam. Moderne Unternehmen müssen Großraumbüros deshalb nicht unbedingt vollständig abschaffen – für Tätigkeiten, die der Konzentration, Produktivität und Kreativität bedürfen, sind sie jedoch längst nicht mehr zeitgemäß.
DIPL.-ING.
TONI BELLMANN
Sicherheitsingenieur,
ias Aktiengesellschaft
FALK NAUMANN
Leiter Kompetenzfeld
Betriebliche Gesund-
heitsförderung,
BGM Berater,
ias Aktiengesellschaft
„Großraumbüros können die Kreativität, die Motivation und den Teamgeist fördern.“
„Für Tätigkeiten, die der Konzentration, Produktivität und Kreativität bedürfen, längst nicht mehr zeitgemäß.“
EDGAR DOCKHORN
Regionaldirektor Süd,
ias Aktiengesellschaft
edgar.dockhorn@
ias-gruppe.de
i m p u l s e 3 / 2 01814 i m p u l s e 3 / 2 018 15
die Arbeitswelt verändern und wie wir diese nutzen können, um die Gesundheit und Leistung unserer Mitarbeiter zu fördern. Ich finde unsere aktuellen PilotProjekte mit „Exoskeletten“ spannend für unsere Mitarbeiter in der Fahrzeuginstandhaltung. Die stützenden „Roboteranzüge“ können Muskeln und Gelenke, z. B. bei langem Überkopfarbeiten, entlasten und Bewegungssequenzen unterstützen.RAPPENECKER: Wir sind bereit für die Zukunft – und dafür stark aufgestellt. Das Team Health Management DB Cargo ist in den letzten vier Jahren von einer auf sieben Personen gewachsen. Das spiegelt die steigende Bedeutung des Gesundheitsmanagements im DBKonzern wider und zeigt: Wir sind auf Kurs und nehmen weiter Fahrt auf – Leuchtturmprojekte werden unseren Weg markieren.
Kai Rappenecker Leiter Health Management Deutschland der DB Cargo AG
Ursula Stapper Spezialistin Gesundheitsmanagement im Health Management Deutschland der DB Cargo AG
Wie reagiert DB Cargo auf den Personalengpass?
RAPPENECKER: DB Cargo hat das Ziel, in diesem Jahr mehr als 1.200 operative Vollzeitstellen neu zu besetzen. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass in unserer Branche der Arbeitsmarkt praktisch leer gefegt ist: Aktuell sind weniger als 1 Prozent der gelernten Lokführer frei verfügbar. Es ist uns trotzdem bis Mitte 2018 gelungen, bereits für mehr als 75 Prozent der freien Arbeitsplätze Vertrags zusagen zu erhalten.STAPPER: Attraktive Sozialleistungen und gesundheitsförderliche Angebote für Mitarbeiter sind im Bewerbungsgespräch ein wichtiges „Verkaufsargument“ geworden. Sie machen uns als Arbeitgeber attraktiv und müssen ständig weiterentwickelt werden. Sie sind längst kein Sahnehäubchen mehr, sondern ein Musthave, um dem verknappten Bewerbermarkt und anderen Herausforderungen gerecht
zu werden. Gleichzeitig sind sie ein Instrument, mit dem wir neue und bereits für uns tätige Mitarbeiter langfristig an uns binden und fit für ihren Job halten.
Welche weiteren Hürden nehmen Sie?
RAPPENECKER: Nicht nur rückgängige Bewerberzahlen, sondern auch älter werdende Mitarbeiter verlangen ein Umdenken und neue Ideen. Wir setzen auf eine gute Mischung unterschiedlichster Maßnahmen und Projekte wie „CLARA“ („Clever und aktiv in Richtung Alter“), um unsere Beschäftigten bis zur Rente gesund, motiviert und fit zu halten. STAPPER: Herausfordernd ist zudem: Neben den fachlichen Anforderungen müssen Mitarbeiter die gesundheitlichen Voraussetzungen für die Tätigkeiten mitbringen. Die körperliche und psychische Eignung müssen Bewerber nicht nur zu Beginn der F
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P R A X I S R E P O RTP R A X I S R E P O RT
„Wir nehmen weiter Fahrt auf“
Rund 300 Mio. Tonnen Fracht befördern die Züge der DB Cargo AG jedes Jahr.
Diese Leistung erbringen insbesondere die Triebfahrzeugführer, Rangierer
oder Mitarbeiter in der Instandhaltung – Berufe, in denen es dramatisch
an Fachpersonal mangelt. Kai Rappenecker und Ursula Stapper vom Health
Management DB Cargo berichten, wie sie die eigenen Reihen stärken
Tätigkeit bestehen. Sie wird auch während der Beschäftigung in vorgeschriebenen Abständen getestet. Diese Aufgabe übernehmen die Ärzte und Psychologen der iasGruppe für uns. Sie unterstützen uns darüber hinaus bei vielen weiteren Themen wie der psychosozialen Beratung oder Notfallpsychologie, der sogenannten „MUTHotline“.
Was sind bisherige Erkenntnisse?
RAPPENECKER: Wir brauchen wirkungsstarke Leuchtturmprojekte – Angebote mit einer großen Strahlkraft und einer langen Haltbarkeitsdauer, mit denen wir zukünftig auch verstärkt die breite Masse erreichen. Die Motivation der Mitarbeiter, z. B. für eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung oder ergonomische Arbeitsweisen, soll nachhaltig sein und nicht nach einer Pilotierung verpuffen. STAPPER: Mit dem im Jahr 2017 durchgeführten Pilotprojekt „Betsi++“ (Beschäftigungsfähigkeit teilhabeorientiert sichern) haben wir an der Nordsee im wahrsten Sinn des Wortes einen Leuchtturm zum Anfassen geschaffen. Wir konnten 40 Rangierarbeitern mit ersten gesundheitlichen Beschwerden einen zweiwöchigen Aufenthalt in der Knappschaftsklinik auf Borkum ermöglichen. Die Kollegen waren nachweislich begeistert und motiviert: 60 Prozent der Teilnehmer nutzten auch nach dem Klinikaufenthalt die Unterstützungsangebote der (von der Klinik eigens für dieses Projekt angeschafften) App „Caspar“, um erlernte Bewegungs, Ernährungs und Verhaltensweisen weiterzuführen. Wir haben das Programm optimiert und unter dem neuen Namen „Prävention stationär“ im Jahr 2018 fortgesetzt.
Welche Rolle spielen Apps oder andere Tools?
STAPPER: DB Cargo hat sich frühzeitig an der Digitalisierungsoffensive des DBKonzerns beteiligt. Unsere Lokführer sind alle mit Tablets ausgestattet, auf denen sie innerbetriebliche Weisungen oder News zu Gesundheitsthemen empfangen. So können Wartezeiten auf dem Führerstand sinnvoll genutzt und beispielsweise auch Onlinekurse belegt werden. RAPPENECKER: Ob mobile Geräte oder Datenbrillen – die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Uns interessiert, wie Technologien den Menschen und
Uns interessiert,
neue Technologien
nutzen können, um die
Gesundheit & Leistungunserer Mitarbeiter
wie wir
zu fördern.
„
“
DB Cargo in Europa
Branche Verkehr
Lkw-Entlastung auf 89.150 Lkw (das entspricht
der Straße / Arbeitstag aneinandergereiht einer Schlange
von Hamburg bis Rom)
Zahlen (gerundet) 28.250 Mitarbeiter,
2.750 Lokomotiven und
83.386 Güterwagen
KAI RAPPENECKER
i m p u l s e 3 / 2 01816 i m p u l s e 3 / 2 018 17
A R B E I T & G E S U N D H E I T A R B E I T & G E S U N D H E I T
Welche Erfahrungen machen Sie in den
Betrieben?
KAMPE: Die Gleichung, je älter der Mitarbeiter, desto häufiger und länger fällt er auch aus, trifft zu. Die Unternehmen suchen daher nach Lösungen, die ihre körperlich schwer arbeitenden Mitarbeiter unterstützen. STEDER: Dabei sind es mitunter Kleinigkeiten, die angepasst werden können, um eine ergonomischere Arbeitsausführung zu gewährleisten. Technische Hilfsmittel, wie ein elektrischer Hubwagen oder ein Wagen mit Scherenhub, können den Mitarbeiter deutlich entlasten. KAMPE: Der Markt ist in Bewegung, daher sollten Unternehmen ihn genau im Blick behalten. Wir beobachten, dass der Automatisierungsgrad in den Betrieben steigt. Doch nicht immer gestaltet sich eine solche Umrüstung einfach.
Woran liegt das?
STEDER: Neue, bereits vorhandene Lösungen arbeiten häufig zu langsam, zu
schwer gearbeitet haben, häufig von jetzt auf gleich an einem Bildschirmarbeitsplatz.
Auf den ersten Blick klingt das aber
doch nach einer naheliegenden Lösung …
STEDER: Naheliegend vielleicht, aber dabei wird übersehen, dass das den Betroffenen, der sein Leben lang körperlich gearbeitet hat, möglicherweise kognitiv überfordert. Die Herausforderung ist, diese Menschen mitzunehmen und für diesen neuen Einsatz zu schulen. Das wird mitunter vernachlässigt. KAMPE: Hinzu kommt, dass gerade die Mitarbeiter, die jahrelang an Bildschirmarbeitsplätzen tätig sind, durch eine verkrampfte Haltung und unbewegtes Sitzen vermehrt Rückenerkrankungen aufweisen. Wenn nun ältere Beschäftigte mit Rückenleiden auf solche Arbeitsplätze gesetzt werden, kann dies vorhandene Beschwerden noch verstärken.
Tipps für Arbeitgeber
Arbeitsmittel an den Menschen
anpassen, nicht umgekehrt.
Arbeitsplätze ergonomisch
gestalten – das verbessert die
Arbeitsproduktivität.
Im Rahmen des Betrieblichen
Eingliederungsmanagements
(BEM) Ersatzarbeitsplätze
erarbeiten.
Ältere Beschäftigte weiterhin in
Qualifizierungs- und Entwick-
lungsmaßnahmen einbeziehen.
Job-Rotation ermöglichen, um
einseitige Belastungen zu
vermeiden.
Arbeitszeitgestaltung und
Arbeitszeitflexibilität möglichst
mit Selbstbestimmung der
Beschäftigten.
Pausen- und Erholungszeiten
gestalten.
Zur Inanspruchnahme der
betrieblichen Angebote zur
Gesundheitsförderung
motivieren.
Damit Ältere länger am Ball bleiben
Was raten Sie den Unter-
nehmen?
STEDER: Im Mittelpunkt steht die Frage, wie das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen gestaltet sein müssen, damit auch ältere Beschäftigte gesund, leistungsfähig, motiviert und kreativ bleiben. Die Unternehmen dürfen nicht erst im Akutfall überlegen: Was mache ich jetzt mit dem betreffenden Mitarbeiter? Vielmehr muss es einen Plan für die Zukunft geben. KAMPE: Meine Empfehlung lautet, nicht nur die älteren Beschäftigten zu entlasten, die eventuell bereits Schädigungen aufweisen, sondern auch präventiv den jungen, gesunden Mitarbeitern adäquate Angebote zu machen. Dazu gehört auch, zu ermitteln, bei welchen Arbeitsschritten welche Belastungen entstehen. Eine ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung ist hier das A und O. Die Maßgabe muss lauten: Der Arbeitsplatz ist so zu gestalten, dass er zu den Menschen passt. Nicht umgekehrt. F
oto
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Sebastian Steder
ias-Sicherheitsingenieur,
Fachleiter Arbeitssicherheit
Regionaldirektion (RD) Mitte und
Fachreferent Risiko- und Gefähr-
dungsbeurteilung
Dipl.-Ing. Stefan Kampe
ias-Sicherheitsingenieur und
Fachleiter Arbeitssicherheit
RD Nord
www.ias-gruppe.de/
arbeitssicherheit
unflexibel oder aber sie sind zu kostenintensiv. Viele Unternehmen benötigen technische Lösungen, die einen hohen Grad an Flexibilität aufweisen – hierfür müssten sie hohe Summen aufbringen. Das lässt viele Betriebe einigermaßen hilflos zurück. Spätestens an diesem Punkt werden wir dann hinzugezogen. Wir arbeiten hier interdisziplinär: Gemeinsam mit Beratern des Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder ErgonomieInstruktoren vermitteln wir den Beschäftigten das ergonomische Verhalten am Arbeitsplatz. Der Umgang mit schweren Lasten muss geübt werden. Fehler in der Bewegungsausführung haben sich oft über Jahre eingeprägt. Wir helfen dabei, dieses falsche Verhalten abzulegen und so vor Verletzungen und Gesundheitsschäden zu schützen.KAMPE: Unternehmen sollten für ihre älteren Beschäftigten zudem frühzeitig in Ersatzarbeitsplänen alternative Arbeitsplätze erarbeiten. In der Praxis landen Mitarbeiter, die jahrzehntelang körperlich
siebteJeder
Arbeitnehmer, der körperlich hart arbeitet, wird krankheits - bedingt zum Frührentner.
IM GESPRÄCH
Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer geht
vorzeitig in Rente. Manchmal freiwillig,
manchmal krankheitsbedingt, vor allem
aber Arbeitnehmer, die lange körperlich
schwer gearbeitet haben – ein Gespräch
mit den ias-Sicherheitsingenieuren
Stefan Kampe und Sebastian Steder
19i m p u l s e 3 / 2 018
Wer erinnert sich nicht an die abendliche Warnung der Eltern: „Lies nicht im Dunkeln, das verdirbt die Augen!“ Was natürlich niemanden daran gehindert hat, heimlich unter der Bettdecke mit Taschenlampe weiterzulesen. Aber auch später finden viele Menschen das Schmökern bei Kerzenschein oder im schummrigen Licht besonders gemütlich.
Fakt ist: Wer bei schlechter Beleuchtung liest, muss sich mehr anstrengen, um alles entziffern zu können. Dies ist mühsam und die Augen ermüden schneller. Die Folgen sind gerötete, schmerzende Augen bis hin zu Kopfschmerzen.
Betrachtet man die Arbeitsweise des Auges, lässt sich dies auch gut erklären. Um bei schlechtem Licht zum Beispiel Buchstaben erkennen zu können, müssen zwei Bereiche des Auges besonders hart arbeiten: zum einen der Ziliarmuskel (Ringmuskel), der die Pupille erwei
tert, um einen größeren Lichteinfall zu gewährleisten; zum anderen die lichtempfindlichen Sehzellen selbst, die ihre Molekülstruktur ändern, um mehr Licht aufnehmen zu können. Eine dauerhafte Schädigung des Auges wurde durch die kurzfristigen Mehrbelastungen bisher jedoch nicht nachgewiesen. Sobald wir die Augen schließen, erholen sie sich rasch wieder vollständig.
Dennoch steckt in diesem Mythos auch ein Kern Wahrheit: Licht spielt für die Entwicklung oder Vermeidung einer Kurzsichtigkeit tatsächlich eine Rolle. Bei Helligkeit wird in der Netzhaut des Auges der Stoff Dopamin gebildet, der nach neueren Erkenntnissen das Längenwachstum des Augapfels stoppt. Ein zu langer Augapfel ist wiederum eine Ursache für Kurzsichtigkeit. Daher ist es wichtig, dass vor allem Kinder in der Wachstumsphase möglichst zwei bis drei Stunden täglich im Hellen verbringen – am besten bei Tageslicht.
Wer gelegentlich ein spannendes Buch in schummriger Atmosphäre liest, muss sich keine Sorgen machen. Auch EBookReader sind unbedenklich bzw. erleichtern das Lesen sogar durch einen guten Kontrast und die individuell einstellbare Buchstabengröße. Idealerweise gönnt man seinen Augen ab und zu eine kleine Pause, schließt sie für einen Moment oder lässt den Blick in die Ferne schweifen. Dann werden müde Augen schnell wieder fit.
L E B E N & G E S U N D H E I T L E B E N & G E S U N D H E I T
Termine
16.10.2018, MÜNCHEN
ias-Dialog 2018
Außen agil, innen traditionell? Wie managen wir den Wandel? Der iasDialog lädt zum Austausch über die Themen der modernen Arbeitswelt ein. DB Systel, P3 Group, Flughafen Bremen GmbH berichten aus der Praxis.———
Mehr Informationen unter
www.ias-gruppe.de/ias-dialog/2018
19.–20.11.2018, LEIPZIG
BGMpro
Fachmesse und Kongress mit Vortrag der iasGruppe gemeinsam mit der hanseWasser Bremen GmbH – „BGM reloaded“: Gesundheitsindex und Gesundheitsmanagement 4.0.———
Mehr Informationen unter
www.bgmpro.de
22.11.2018, BONN
Corporate Health Award
10. Jubiläum des Corporate Health Awards, Jahreskonferenz und Preisverleihung. Eine Initiative von EuPD Research Sustainable Management, Handelsblatt und der iasGruppe.———
Mehr Informationen unter
www.corporate-health-award.de Fo
tos:
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Schadet Lesen im Dunkeln den Augen?
DIE ALLTAGSFRAGE
DR. ULRIKE BAUM
Fachärztin für Innere Medizin,
ias PREVENT GmbH, München
Kleine HelferOft hilft es, sich kleine Notizen zu machen und diese an das Memoboard am Arbeitsplatz und zu Hause an den Kühlschrank zu hef
ten. Nützlich können auch digitale Helfer sein, die
mittels Erinnerungsfunktion zum Beispiel an ein paar Laufschritte an der frischen Luft erinnern.
Konkrete TeilzieleNicht gleich den Mount Everest bezwingen wollen, sondern mit dem kleinen „Berg“ vor der Haustür beginnen. Etappenziele sollten dem SMARTModell folgen, also spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein.
Pläne mit der Realität abgleichenSind Ihre Vorstellungen realistisch? Passen die gewählten Methoden zu Ihnen? Wer
Herausgeber und Redaktion
ias Aktiengesellschaft
Ein Unternehmen der
ias-Gruppe
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
www.ias-gruppe.de
V. i. S. d. P. Dr. Alexandra Schröder-Wrusch
IMPRESSUMimpulse — ein Magazin der ias-Gruppe
Redakteure dieser Ausgabe
Kirsten Niemann,
Daniel Segal,
Nadine Sieders,
Franziska Steiger
Dr. Ulrike Baum
Verlag, Gestaltung und
Produktion
Raufeld Medien GmbH
Paul-Lincke-Ufer 42/43
10999 Berlin
Druck
Eversfrank Berlin GmbH
Copyright Für die Übernahme von
Artikeln in anderen
Medien erhalten Sie die
erforderlichen Rechte
über die Redaktion.
ISSN 0941-715X
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung
geschlechtsspezifischer Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen-
bezeichnungen gelten gleichwohl für jedwedes Geschlecht.
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Dieses Druckprodukt unterstützt die Erstaufforstungvon Laubmischwäldern in Schleswig-Holstein (D) zurnachhaltigen Kompensation von Treibhausgasen.
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ER100-1
ER100-2
ER100-3
Tipps vom Coach
Wer jetzt direkt loslegen
möchte, findet auf der
ias-Webseite hilfreiche
Anleitungen von ias PREVENT
Health Coach Sebastian Finis.
Die Themen: „Funktionelles
Training“ und „7 Dehnübungen
für jeden Tag“.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
www.ias-gruppe.de/
funktionelles-training
www.ias-gruppe.de/dehnen
merken: Sie schaffen mit links noch weitere zehn Minuten, vielleicht sogar im Laufschritt.
Unterstützung holenErzählen Sie im Familien und Freundeskreis von Ihrem Vorhaben. Das verpflichtet und motiviert zugleich.
Teambuilding im LaufschrittSport treiben, Spaß haben, sich als Team fühlen: Wie wäre es, mit Kolleginnen und Kollegen an einem Firmenlauf teilzunehmen? Die Strecken sind für Sportbegeisterte wie für Einsteiger gut zu meistern. Und: Begeisterung beflügelt – so ist der Firmenlauf oftmals der Auftakt für ein regelmäßiges gemeinsames Lauftraining.
Unbedingt: für Fortschritte belohnenJedes erreichte Teilziel muss gefeiert werden: Gönnen Sie sich etwas Schönes: eine Massage, einen Besuch im Restaurant, einen Kinoabend. Das spornt an, das nächsten Etappenziel zu erreichen.
dem Joggen nichts abgewinnen kann, findet vielleicht Spaß an einer Mannschaftssportart oder am Inlineskaten oder Walken.
Strategien gegen HindernisseIrgendwann wird er sich melden: der innere Schweinehund. Dann überlisten Sie ihn einfach: Hängen Sie die Messlatte niedrig und nehmen Sie sich zunächst nur zehn Minuten Walking vor. Nach Ablauf der Zeit werden Sie
Hand aufs Herz: Haben Sie Ihre sportlichen Vorsätze
für das Jahr 2018 bereits verwirklicht? Öfter mit dem
Fahrrad fahren, regelmäßig ins Sportstudio gehen … Nein?
Dann wird es jetzt höchste Zeit, noch vor dem Herbst zu
beginnen. Sieben Starter- und Durchhaltetipps von Health
Coach Sebastian Finis
Gegen den inneren Schweinehund
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18 i m p u l s e 3 / 2 018
Unsere Leistungen
– Arbeitsmedizin
– Arbeitssicherheit
– Arbeitspsychologie
– Psychosoziale Beratung
– Betriebliche Gesundheitsförderung
– Persönliches Gesundheitsmanagement
– Betriebliches Gesundheitsmanagement
– Leistungsfähigkeits- management
* Quelle: Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
www.ias-gruppe.de
Illu
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Rau
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DI E Z A H L
Der deutschen Volkswirtschaft gingen durch den
Verlust an Arbeitsproduktivität rund 133 Milliarden
Euro an Bruttowertschöpfung verloren. Die Fehlzeiten aufgrund
von Krankheit nennt Thomas Schneberger „nur die Spitze des
Eisberges“. Der Unternehmensberater der ias-Gruppe weiß:
65 Prozent aller krankheitsbedingten Kosten entstehen nicht
durch Abwesenheit, sondern durch Präsenz am Arbeitsplatz
trotz unzureichender Leistungsfähigkeit (Präsentismus).
Dies führt zu Kosten durch verringerte
Arbeitsqualität und -quantität, Fehleranfällig-
keit, Unfälle, sich verzögernde Genesung sowie Erkrankungs-
rückfälle bis hin zur Chronifizierung von Erkrankungen.
———
Ein Leistungsfähigkeitsmanagement hilft bei der Prävention:
www.ias-gruppe.de/lfm
75Auf
Milliarden Euro * beliefen sich im Jahr 2016
die durch Arbeitsunfähigkeit entstandenen
Produktions ausfallkosten in Deutschland.