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Ausblick 3/2010 "Werte"

Date post: 24-Mar-2016
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Gertränke-Großhandel Imagemagazin
73
Getränkefachgroßhandel Wüllner, Bielefeld Nr. 16 / Frühjahr 2010 ¤ 5,80 Werte Foto: Hans-Jürgen Krackher W Ü L L N E R S AUSBLICK 4123456789012 01
Transcript
Page 1: Ausblick 3/2010 "Werte"

Getränkefachgroßhandel Wüllner, BielefeldNr. 16 / Frühjahr 2010¤ 5,80

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Page 2: Ausblick 3/2010 "Werte"

Nachhaltigkeit – soziale Verant-

wortung – Wertemanagement –

wertorientierte Personalführung –

wertebalancierte Unternehmens-

führung – soft skills – das Thema

Werte gewinnt Beachtung, auch in

der Wirtschaft. Beim Holzhänd-

ler kam die Idee, den abstrakten

Begriff begreifbar zu machen. 10

Hölzer aus Ostwestfalen-Lippe

stehen dafür, jedes für sich ein

Typ mit eigenen Talenten. Alle ge-

meinsam ein Bild der Region.

Wertvorstellung

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ausblick 1/20107

Page 3: Ausblick 3/2010 "Werte"

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Page 4: Ausblick 3/2010 "Werte"

10 Talente werden zu einer genia-

len Idee vereint. 1954 entwickelte

sie Max Bill, der erste Direktor

der Ulmer Hochschule für Gestal-

tung, zusammen mit Hans Guge-

lot und Paul Hildinger für die

Studenten der HfG. Der Ulmer

Hocker diente als Sitz, Tisch, Regal,

Tritt oder leichte Tragehilfe für Bü-

cher. Das Prinzip ist eine Pionier-

leistung der Nachhaltigkeit: mit

höchstem praktischen Nutzwert,

aus natürlichen Rohstoffen, in

wirtschaftlicher Herstellung (im

Original aus einem Weichholz-

brett), zum günstigen Preis.

Wertschöpfung

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2 werte: kanon

ausblick 1/20109

Page 5: Ausblick 3/2010 "Werte"

Originalmaße:

B 39,5 x T 29,5 x H 44 cm.

Gewicht: 2,1 kg.

Material: Fichte natur,

Querstab und Standf lächen-

leiste aus Buchenholz.

Musterschutz und

Vertrieb: www.vitra.de

Page 6: Ausblick 3/2010 "Werte"

Aus heimischen Hölzern wurde

ein Ostwestfalen-Hocker gestaltet.

Frei nach Max Bill, einem der

wichtigsten Gestalter der Neuzeit.

Neu inszeniert und in Handarbeit

gefertigt von Andreas Krons-

bein, einem rührigen Tischler-

meister aus der Nachbarschaft.

Auf www.tischlerei-kronsbein.de

steht geschrieben: „Ausgefallene

Kundenwünsche und Gesamt-

konzepte sehen wir als besondere

Herausforderung an und bringen

dabei unsere kreativen Ideen mit

ein.“ Wir haben das beim Wort

genommen, und der Meister war

sofort begeistert. So entstand aus

einer Wertvorstellung die echte

Wertschöpfung durch Wertarbeit.

Wert arbeit

2 werte: kanon

ausblick 1/201011

Page 7: Ausblick 3/2010 "Werte"
Page 8: Ausblick 3/2010 "Werte"

„Wir kennen heute nur noch den Preis eines Produktes, nicht mehr seinen Wert.“

Text

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her

Frei nach Oskar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 – 1900

PC. WORT. NET. BILD. WERT. GESTE – diesen Beratungsmix

beleuchtet das Berliner Museum für Kommunikation. Doch statt

Argumenten beherrscht der Ausverkauf den Markt.

2 werte: orientierung

ausblick 1/201012

Page 9: Ausblick 3/2010 "Werte"

Folgt auf „Abwrackprämie“, dem Unwort des Jahres

2009, in diesem Jahr die „Wertevernichtung“ als

Unheil des Jahres 2010? Ein gewisser Gleichklang

lässt sich nicht leugnen. Im 85. Jubiläumsjahr von

Getränke Wüllner widmet sich die 16. Ausgabe von

Wüllners Ausblick deshalb dem Thema „Werte“. Weil

es Zeit wird, sich auf Qualitätsmarketing zu besinnen

– meint Ausblick-Redakteur Hans-Jürgen Krackher.

ausblick 1/2010

Mitte der Siebziger erlebte ich als

Pressereferent eines Lebensmit-

telfi lialisten (einem der ganz Gro-

ßen) aus nächster Nähe die Geburt

der Generation Aldi. Die letzten

Märkte mit „Bananenbiegern“ in

den Sortimenten gaben auf, alle

freien Flächen in den Laufzonen

besetzten modulare Filialmärkte,

jeder Zentimeter wurde in Palet-

tenplätze aufgeteilt. Die rationali-

sierte Selbstbedienung kam, erklä-

rende Pappen wurden „gezogen“

und bald war der Produktwert auf

das Preisplakat reduziert. Anfangs

wurden wir „Palettenknechte“ von

der Industrie belächelt. Doch bald

explodierten die Mengen und die

Aktionspreise krachten, das Geld

schien nur noch in der Einkaufs-

sitzung verdient zu werden. Mit

„noch billiger“ waren Optionen wie

„anders als andere, besser als an-

dere, cleverer als andere“ einfach

zu kompliziert. Die Effi zienz fürs

Volk machte die Betreiber reich,

sehr reich. Nur wenige kennen

ihre Namen und Gesichter. Auch

das gesellschaftliche Leitbild zeigt

wenig Konturen außer „Wachstum

um jeden Preis“. Im Kontext lohnt

es sich, Karen Heumann zu goo-

geln. Sie ist die Chefstrategin von

Jung von Matt, mit Sicherheit eine

der kreativsten und erfolgreichs-

ten Werbeagenturen Deutschlands.

2003 hat ihr Haus den Slogan

„Geiz ist geil“ für Saturn erfunden.

Für sich selbst hat die Managerin

inzwischen einen anderen Leitsatz

zur Maxime: „Nichts zwingt uns

zu Wachstum, alles zu Qualität.“

Darüber ist nachzudenken. Mit

dem Credo „Wir lieben Lebens-

mittel“ ist schon der erste Große

auf dem Weg dorthin.

Alleingelassen mit dem Billigsten:

die Generation Aldi mit Preis-

suchmaschinen und E-Commerce.

Am Ende von Aktionitis und

Preismarketing: die Diskontspirale

führt nach unten.

Auf dem Weg zum Werte-Ausweis

13

werte: orientierung 2

Page 10: Ausblick 3/2010 "Werte"

Es ist Mitte Januar – was bringt das

neue Jahr? Die Straßen sind schwierig,

noch hat das Schneesturmtief „Daisy“

Ostwestfalen im Griff. Nicht weniger

Herausforderungen stellen sich bundes-

weit dem Getränke-Vertrieb. Wüllners

Ausblick fuhr mit auf die Strecke und

sprach mit Dipl.-Betriebswirt Günther

Guder, dem Chef des Bundesverbandes

des deutschen GFGH.

Mitte Januar 2010, 5.30 Uhr bei Getränke Wüll-

ner. Draußen wartet das Tief „Daisy“, vor dem

Start überprüft Tourenfahrer Wolfgang Bitter in

der Ladestation die Akkus seines Hubwagens.

Mehr auf dem Kasten

Text & Fotos:

Günther Guder, Wüllners Ausblick

ausblick 1/2010

2 kreativität: floristik

18 ausblick 1/2010

2 werte: interview

Page 11: Ausblick 3/2010 "Werte"

Vor welchen Herausforderungen

steht das Biermarketing 2010?

Günther Guder: Es wird weiter

durch verhaltenen Konsum und

Überkapazitäten bestimmt. Die

Sozio-Demografi e sagt: Pro Jahr

werden die Brauereien mit einem

Abschmelzverlust von 1 bis 2 Pro-

zent ins Rennen gehen. Weil die

ältere Gesellschaft weniger und

weniger intensiv trinkt. Hinzu

kommt, dass die deutsche Brau-

wirtschaft 30 Prozent Überkapa-

zität hat. Wenn sich namhafte

Marken zu Preisen unter 10 � ver-

aktionieren lassen, dann kann ich

das nicht verstehen. Hier werden

systematisch Werte vernichtet

und eine gesamte Wertschöp-

fungskette in Mitleidenschaft

gezogen. Eine sehr schwierige

Situation, zusätzlich zu den Aus-

wirkungen der Wirtschaftskrise,

verändertem Ausgehverhalten

und den Sparzwängen der Ver-

braucher.

„Daueraktionitis

vernichtet syste-

matisch Werte.“

Gibt es Ausnahmen,

die sich trotz Druck

des Marktes durch-

setzen?

Günther Guder:

Da gibt es zum Bei-

spiel eine wunder-

schöne Brauerei im

Westallgäu, sie heißt Meckatzer

Löwenbrauerei. Man hat es dort

geschafft die Marke so zu pfl egen,

dass sie über das Allgäu hinaus

ein Preisniveau von ungefähr 14

Euro darstellen kann. Im Heimat-

bereich hat sie sich konsequent

und traditionell als Spezialitä-

ten- und Qualitätsbrauerei im

Bewusstsein der Endverbraucher

festgesetzt. Dementsprechend

ist die Marke in der Lage, ein

angemessenes Preisniveau zu

erzielen.

Günther Guder hat seine Wur-

zeln im Bier-Marketing. Er ist

geschäftsführender Vorstand des

Bundesverbandes des Deutschen

Getränkefachgroßhandels e.V.,

Vizepräsident der Europäischen

Verbände des GFGH und 1. Vor -

sitzender des Vereins Pro Mehr-

weg e.V.

Schon 1974 kam Wolfgang

Bitter als Fahrer vom Bielefelder

Maschinenbauer Dürkopp.

Er gehört zu den langjährigen und

erfahrenen Mitarbeitern, die ihre

Strecken kennen. Diese Erfahrung

zahlt sich für die Kunden aus.

19ausblick 1/2010

werte: interview 2

Page 12: Ausblick 3/2010 "Werte"

2 werte: interview

kaufen. Die Ertragssituation in

Regionen, wo man mit Großen

zusammenarbeiten muss, ist

sehr schwierig.

„Die Fachmärkte sollen über

die Getränke informieren,

die sie verkaufen.“

Was sollte man sich in dieser Situa-

tion ins Marketingbuch schreiben?

Günther Guder: Zum Bei-

spiel hat sich unser Verband

mit seinen acht Regionen dazu

entschlossen, Biersommeliere

zu den Regionalversammlun-

gen einzuladen. Sie sollen über

die Vielfalt der Biere und ihre

wunderbaren Eigenschaften

aufklären. Wenn ich mein Geld

im Getränkefachmarkt verdiene,

dann sollte ich dafür sorgen, dass

meine Leute Ahnung haben von

den Produkten, die sie verkaufen.

Wir haben im vergangenen Jahr

eine Aufklärung zum Thema

Mineralwasser gestartet, dieses

Jahr geht es um das Thema Bier.

Denn wir haben gemerkt, dass in

der Öffentlichkeit zu wenig posi-

tiv über Bier geredet wird. Ich

muss bedauernd feststellen, dass

die deutsche Brauereiwirtschaft

wenig getan hat, um generisch

über das Produkt Bier und seine

Vorteile zu informieren.

Das hat mich zu der Einschät-

zung gebracht: Wenn die es

nicht machen, muss ich meine

Mitglieder in die Lage versetzen,

selbst Ansätze für das Thema

Biervermarktung in den Geträn-

kefachmärkten zu fi nden. Es geht

darum, dem Endverbraucher ak-

tiv vor Ort mehr Lust auf Bier zu

machen.

Rechtzeitig vor der Öffnung

des Marktes: Wolfgang Bitter

zieht die bereitgestellten Leer-

gutmengen aus dem Getränke-

lager und bestückt es mit der

kommissionierten Ware.

40.000 Mitarbeiter. 790 Mitgliedsunternehmen.

17,9 Milliarden Euro Wirtschaftskraft. Über

80 Prozent aller Biere, 45 Prozent aller Mineral-

wässer, 30 Prozent aller Softdrinks, 20 Prozent

aller Fruchtsaftgetränke: Deutschlands GFGH

lässt sie beim Konsumenten ankommen.

Sie brechen eine Lanze für die Klei-

nen. Bekommen sie keinen Ärger

mit den großen Brauereien?

Günther Guder: Man muss

sich auf die Situation in den je-

weiligen Regionen einstellen. Es

gibt Regionen, wo es für den Ge-

tränkefachgroßhandel möglich

ist, die Zusammenarbeit mit

mittelständischen Brauereien

intensiv zu gestalten. Und es gibt

Regionen wie das Sauerland, wo

man ohne die Platzhirsche War-

steiner, Krombacher und Veltins

nicht erfolgreich sein kann. Das

Problem ist nur die Wertschöp-

fungssituation, wenn ständig

Sonderaktionen gefahren werden.

Die Zusammenarbeit ist daher

nicht besonders lustig, weil ein-

fach ein Getränkefachmarkt nicht

12,49 � verlangen kann, wenn

große Filialisten für 9,99 � ver-

20 ausblick 1/2010

Page 13: Ausblick 3/2010 "Werte"

Verliebt in Köln.

Cölner Hofbräu Früh . 02 21-2 61 30 . www.frueh.de

CJJ-007-197x70_VerliebtInKoeln_RZ.indd 1 03.02.2010 13:22:13 Uhr

Verliebt in Köln.

Cölner Hofbräu Früh . 02 21-2 61 30 . www.frueh.de

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Die 1904 gegründete Hausbrauerei entwickelte sich seit den 70er

Jahren zu einer weit über Köln hinaus bekannten Regionalbrau-

erei, die heute mit ihren beliebten Bierspezialität in nahezu allen

Bundesländern präsent ist. Die Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG

befi ndet sich im Privatbesitz und verfügt mit ihrer Braustätte über

die modernste und leistungsfähigste Brauerei in Köln.

Dank einer überregionalen Werbekampagne und dem gut besuchten

Stammhaus, dem Brauhaus Früh am Dom, hat Früh Kölsch einen

Kultstatus errungen, der durch die Zusammenarbeit mit Getränke

Wüllner auch für Sie verfügbar ist.

Cölner Wertschöpfung

Der GFGH sorgt für die komplette Beschaf-

fungs-, Lager- und Distributionslogistik

aller Getränkegebinde. Wie Flaschen- und

Kastensortierung, Rückführung von Mehr-

weg, Saisonläger, Co-Packing für den LEH,

umweltgerechtes Recycling von Einweg.

Seit 2005 sind die Unternehmen

direkte Mitglieder des GFGH e.V.,

Regionalversammlungen treten

an die Stelle der Landesver-

bände zur Wahrnehmung

regionaler Interessen.

werte: interview 2

Page 14: Ausblick 3/2010 "Werte"

2 werte: interview

Als produktneutraler System-

logistiker bietet Getränke Wüllner

eine f lächendeckende Distribution

rund um Ostwestfalen-Lippe.

Ca. 200 Kunden täglich wer-

den bedarfsgerecht beliefert.

sind, als etwas durch die BRD zu

kutschieren, Stichwort CO2. Wer

diese nachhaltigen Gedanken klar

vermittelt, gewinnt das Vertrauen

seiner Kunden über die Glaub-

würdigkeit. Die Marktforschung

hat ja herausgefunden, dass die

Zielgruppe der LOHAS (Lifestyle

of Health and Sustainability), die

Gesundheits- und Nachhaltigkeits-

bewussten, immer größer wird.

Deshalb haben wir „Erste Wahl Re-

gional“ genommen und in der gan-

zen Bundesrepublik empfohlen.

„Wer den nachhaltigen Gedanken

klar vermittelt, gewinnt das Ver-

trauen seiner Kunden über die

Glaubwürdigkeit.“

Was schreiben Sie Getränke Wüll-

ner zum 85. Jahrestag ins Geburts-

tagsbuch?

Günther Guder: Glückwünsche

zum 85 sten – das ist ja in der

schnelllebigen Zeit heutzutage

nicht alltäglich! Von ganzem Her-

zen wünsche ich dem Unterneh-

men weiterhin eine starke Positi-

on in der Region OWL.

Was wäre konkret als Partner in der

Region zu tun?

Günther Guder: Die Kampag-

ne „Erste Wahl Regional“ aus den

LöschDepot Fachmärkten haben

wir als Verband gleich aufgegrif-

fen. Es ist ein breiter Gegenrefl ex

zur Globalisierung entstanden,

der Reiz des Regionalen kommt

immer weiter nach vorn. Es bie-

tet sich also an, diesen Trend als

Getränkefachmarkt aufzugreifen

und die Kunden gezielt zu infor-

mieren. Dazu gehören regionale

Wirtschaftskreisläufe und Arbeits-

plätze oder das Beispiel Mehrweg.

Der Verbraucher muss erkennen

können, dass regionale Mehrweg-

getränke ökologisch vorteilhafter

Das rechte Maß im Griff:

Günther Guder am Sitzungs-

tisch der GFGH Runde

22 ausblick 1/2010

Page 15: Ausblick 3/2010 "Werte"

Bundesverband des Deutschen

Getränkefachgroßhandels e. V.

Monschauer Straße 7

40549 Düsseldorf

www.bv-gfgh.de

Getränke Wüllner in Zahlen:

ca. 120 Mitarbeiter, davon 4 Auszu-

bildende. 115 Lieferanten. 1100 Artikel,

davon ca. 470 Biere, ca. 450 alko-

holfreie Getränke, 180 Säfte/Weine/

Fassbiere. Mehrweganteil: 80%.

KAP_08145 TZ Einschenk_Paul · Format:197x140mm + 3mm Beschnitt (Seiten und unten) Anzeige bitte unten schalten · Wüllners Ausblick, Herbst · ud_30.09.08

KAP_08020_TZ_Paul_197x140 30.09.2008 11:13 Uhr Seite 1

24

werte: wertevernichtung 2

Page 16: Ausblick 3/2010 "Werte"

Wie die LandLust wächst und wächst

2 werte: wachstum

ausblick 1/201024

Page 17: Ausblick 3/2010 "Werte"

Ihr Boden ist das Wissen um die Land-

wirtschaft. Ihr Wachstum ist eine Sen-

sation: Die Zeitschrift „LandLust“ ent-

wickelt sich besser als alle anderen am

Kiosk. Sie verdoppelte sich fast gegenüber

dem Vorjahr auf 650.000 verkaufte Aufl age.

Wie schafft es der Titel aus dem Landwirt-

schaftsverlag in die Hitparade von Stern,

Focus, Bunte und Computer Bild?

Die Zukunft der gedruckten

Medien liegt für viele nicht

mehr im grünen Bereich. Inter-

net und Online-News, Anzeigen-

und Aufl agenschwund, Zeitungs-

sterben sind die Schlagworte.

Den digitalen Fanatikern zum

Trotz weht jetzt ein frischer

Wind aus dem Blätterwald, unver-

wechselbar mit einer Brise Stall-

duft aus dem Münsterland.

26ausblick 1/2010

Kiosk. Sie verdoppelte sich fast gegenüber

dem Vorjahr auf 650.000 verkaufte Aufl age.

LandLust statt LifeStyle

Das Konzept, das sich so erfolg-

reich durch die Regenbogenfarben

am Kiosk kämpft: LandLust statt

LifeStyle könnte man es nennen.

Keine Models, keine Welten, kein

BlaBla. Dafür von Grund auf Ag-

rar-Kompetenz mit allen Sinnen.

Wüllners Ausblick hatte das große

Vergnügen, den erfolgreichen Ma-

chern auf die Spur zu kommen.

Text & Fotos:

Hans-Jürgen Krackher

Agrarwissen aus dem Landwirt-

schaftsverlag in Münster ist die

Kompetenz, aus der die LandLust

wächst. Der führende deutsche

Fachverlag mit internationaler

Ausrichtung schafft mit dem

Special-Interest-Titel LandLust den

Sprung in die Top 20 der deutschen

Kaufzeitschriften.

26

werte: wachstum 2

Page 18: Ausblick 3/2010 "Werte"

Die Wurzel Fachzeitschrift

ist spürbar in Layout und Text.

Die Sachlichkeit entspricht dem

Leserprofi l von höherer Bildung

und höherem Einkommen. Die

anspruchsvolle Zielgruppe ge-

nießt die fundierte Information zu

ihren Interessensgebieten. Auch

für die natürliche Art der emoti-

onalen Inhalte ist das LandLust-

Team schon von Medienexperten

und Chefredakteuren öffentlich

gelobt worden.

Die ländliche Bevölkerung

ist die Kernzielgruppe. LandLust

hat sich die Leser in den großen

Gemeinden und Speckgürteln um

die Großstädte erschlossen. Es ist

zu vermuten, dass die Lesemoti-

vation mehr als nur die Sehnsucht

nach der heilen Landidylle ist. Es

wächst ein realer Grundbedarf

am Spektrum Haus, Natur und

Familie. Er sucht Antworten mit

einem klaren Nutzwert von saiso-

nalen Rezepturen über praktische

Bauanleitungen bis hin zu kreati-

ven Themen. Generell wird damit

ein Bedürfnis nach ursprüngli-

cher, doch zeitgemäßer Lebensart

bedient.

ausblick 1/201026

2 werte: wachstum

Page 19: Ausblick 3/2010 "Werte"

Die schöpferische Seite

der LandLust motiviert zum Mit-

gestalten. Dazu gehören Kochen

und Wirtschaften, Kultivieren der

Natur oder künstlerisches Schaf-

fen. Es sind oft handwerkliche

und sinnlich erlebbare Themen.

Ihr Begreifen trägt dazu bei, den

modernen Menschen zu ent-

schleunigen und für tiefere Zu-

sammenhänge zu öffnen. Statt ei-

nen Lifestyle zu plakatieren, wird

bewusst die eigene Lebens-Weise

im Sinn des Wortes angeregt.

Die Natur entdecken

Die Natur entdecken und bewah-

ren ist ein Megatrend unserer

Zeit. Mit der Top-Kompetenz für

Agrar-Themen im Rücken kann

die LandLust einem breiten Pu-

blikum auf sichere Art Naturbe-

wusstsein vermitteln. Ohne grüne

Brille und Provinzialismus. Der

Erfolg des Mediums zeigt, dass die

bodenständige Art ein lebenswer-

tes Profi l vermittelt. Das gewinnt

Leser und bindet sie „nachhaltig“.

„So etwas wie Advertorials mit gekauften Inhalten werden Sie in

LandLust nicht fi nden. So etwas merkt der Leser schneller, als es

die Entscheider glauben wollen.“

Karl-Heinz Bonny,

Hauptgeschäftsführer des Landwirtschaftsverlages

27ausblick 1/2010

werte: wachstum 2

Page 20: Ausblick 3/2010 "Werte"

„Zündverteiler dreht sich mit

hoher Geschwindigkeit und

sprüht Funken in verschiedene

Richtungen.“ Einer aus der Mo-

torenredaktion hat der Chefre-

dakteurin diesen Zettel an die

Bürotür geklebt. Ute Frieling-

Huchzermeyer sieht es mit ei-

nem Lächeln. Die Frontfrau für

Ohne Star-Allüren ganz

einfach sympathisch:

das Bestseller-Team

von LandLust grüßt die

Ausblick-Leserschaft.

Der Landwirtschaftsverlag mit

seinem Erfolgstitel. Leserpor-

trait im Kleinanzeigenteil,

Kundenbindung aus dem

Leserbriefkasten.

ein motiviertes und engagiertes

Team: „Völlig uneitel die ganze

Truppe, alle haben den Geist, ein

gutes Blatt zu machen. Die reine

Frauenmannschaft ist ein Zufall.“

Die Diplom-Agraringenieurin

hat Landwirtschaft studiert, bei

top agrar 20 Jahre das Ressort

Landleben geleitet. Von Haus

aus schreibt sie für Abonnenten,

den Menschen, die sehr verbun-

den sind mit ihrer Zeitschrift.

„Den Leser sehr ernst nehmen,

für den Leser schreiben, sich als

Dienstleister des Lesers verste-

hen – so arbeiten wir hier bei der

Publikumszeitschrift wie bei der

Fachzeitschrift.“

ausblick 1/2010

2 werte: wachstum

Page 21: Ausblick 3/2010 "Werte"

Info

LandLust erscheint im

Landwirtschaftsverlag

Hülsebrockstraße 2-8

48084 Münster

www.landlust.de

Nach 5 Jahren unter den Top 20

Im Juni 2005 wurde aus der Redaktion von top agrar das Arbeitsteam

LandLust gebildet. Eine Tausender-Probeaufl age wurde an Kiosken in

Gütersloh und Bielefeld ausgelegt, Umfragen im Haus machten Mut.

Der Rest ist die Erfolgsgeschichte. Nach nur 5 Jahren ist die Landlust

unter den Top 20 der deutschen Kaufzeitschriften. Die meisten von

ihnen haben ein halbes Jahrhundert dafür gebraucht.

12 Stichworte für Ute Frieling-Huchzermeyer,

Chefredakteurin LandLust

Land ? . . . . . . . . . . . Frei aus Faust: „Da bin ich Mensch, da kann ich’s sein.“

Lust ?. . . . . . . . . . . . . Landlust verspüre ich frühmorgens im Garten; Lust in

der Redaktion empfi nde ich, wenn wir als Team gute

Geschichten und schöne Bilder zusammenbringen.

Natur ? . . . . . . . . . . . Beeindruckt mich auch im Kleinen mehr als jede noch

so überraschende Smartphone-Technologie.

Heimat ? . . . . . . . . . Habe ich aus meiner Kindheit verinnerlicht. Heimat

ist Frühlingslüfte, Vogelgesang – und, wenn’s hoch-

kommt, Glockenläuten aus der Ferne.

Authentizität ? . . . Ist berufl ich wie persönlich ein Erfolgskriterium.

Nachhaltigkeit ? . Da ist erst mal jeder selber dran.

Werte ? . . . . . . . . . . Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit schätze ich im Mit-

einander am meisten.

Kompetenz ? . . . . Fachliche und persönliche muss jeder mitbringen, der

bei uns mitwirken will.

Vorbild ? . . . . . . . . . War als Kind mein Vater und später berufl ich mein

Mentor im Volontariat.

Erfolg ? . . . . . . . . . . Messe ich an Leserzuschriften mindestens ebenso wie

an der Aufl agenhöhe.

Leitsatz ? . . . . . . . . . Ohne Lateiner zu sein: Carpe diem – Nutze den Tag!

Träume ? . . . . . . . . . Habe ich nicht, ich lebe im Hier und Jetzt; Wünsche

aber schon: Gesundheit für meine Familie, mir nahe

stehenden Menschen und mich.

Ute Frieling-Huchzermeyer,

Chefredakteurin LandLust

kreativität: floristik 2werte: wachstum 2

Page 22: Ausblick 3/2010 "Werte"

Text & Fotos:

Hans-Jürgen Krackher,

Frank Ebeler

Fachwerk ausaush

ausblick 1/201030

2 werte: fachwerk

Page 23: Ausblick 3/2010 "Werte"

Irgendwo in Ostwestfalen-Lippe dieses Szenario: Ein Bauernhaus

hat ausgeatmet. Seine Geschichte der Bausünden hat das Fachwerk

faulen lassen, es hat sich aufgelöst in seine Einzelteile. Von einem

lebendigen Organismus ist ein morsches Balkenskelett und ein

Haufen Lehmziegel geblieben. Eine Trümmerinsel, von alten Hof-

bäumen traurig bestanden.

Der Bielefelder Architekt Frank

Ebeler führt Wüllners Ausblick

fachkundig durch Häuserland-

schaften. Nein, dieses Gebäude

war sicher keins der stolzen nie-

derdeutschen Hallenhäuser, die

seit dem 15. Jahrhundert das Bild

in der Region bestimmen. Das so

genannte Einhaus bot Menschen

und Tieren das Leben unter einem

Dach. Wagenremise, Werkstatt,

Wohnräume und Stallungen, Nah-

rungsmittel, Futter – von der zen-

tralen Feuerstelle auf dem Flett

hatten die Inhaber alles im Blick-

feld. Ob Kötterhaus oder Dreistän-

derbau, Frank Ebeler sammelt das

Vermächtnis alter Häuser. Unter

dem Dach seiner Halle stapeln

sich alte Baustoffe, dazu verfügt

er über das Wissen der alten Bau-

und Zimmerleute. Seine Passion:

die zeitgerechte Planung und Um-

setzung überlieferter Werte.

ausblick 1/2010

Ein historischer Baustoff in den

Händen eines Architekten: Altes

bewahren, Neues gestalten.

Wesentliche Bestandteile einer

Fachwerk-Konstruktion:

1 Schwellbalken/Schwelle

2 Eckständer/Eckpfosten

3 Ständer/Pfosten/Stiel

4 Strebe

5 Riegel

6 Rähm

7 Knagge

8 Deckenbalken

5

1

3

1

333

2

3 3 4 42

6

55 5

8

67

31

werte: fachwerk 2

Page 24: Ausblick 3/2010 "Werte"

FachWertHaus

ausblick 1/201032

2 werte: fachwerk

Page 25: Ausblick 3/2010 "Werte"

Jahrhundertealte Eichendielen.

Fachlich aufbereitet eignen sie sich

wie das Fachwerk für die Nutzung

in zeitgerechten Konzepten.

Fachwerk ist eine Wandbauwei-

se, bei der die Zwischenräume

(Gefache) mit einem anderen

Material (z.B. Lehmziegeln) aus-

gefüllt werden. „Dazu kommt

offenes Fachwerk wie die in-

neren Ständerreihen der nie-

derdeutschen Hallenhäuser“,

erläutert Frank Ebeler. Dach-

und Deckenkonstruktionen

waren (sind) in Steinbauten die

gleichen wie in Fachwerkhäu-

sern. Es ist also lediglich der

Charakter der Wände, der einen

Bau als Stein- oder Fachwerk-

bau definiert. In Deutschland

gibt es ca. 2.000.000 Fachwerk-

häuser. 80% davon sind jedoch

Das Baukastensystem

der Zimmerleute

Eine besondere Verbreitung in

Ostwestfalen-Lippe hat der „Rest-

hof“. Es ist ein ehemaliger Bau-

ernhof, der heute nicht mehr als

solcher bewirtschaftet wird. Ställe

und Remisen sind meist als groß-

zügige Wohn- und Hobbyberei-

che umgebaut. Resthöfe bieten je

nach Typ auch mehreren Parteien

Raum. Beliebt sind sie bei Famili-

en mit Kindern und Selbstständi-

gen. Meist außerhalb geschlosse-

ner Ortschaften gelegen, genießen

sie die Werte der Natur und des

Landlebens – ohne die arbeits-

intensive Bewirtschaftung eines

Hofes. „Nur werden die Angebo-

te freier Resthöfe in OWL immer

seltener“, ergänzt Frank Ebeler.

33ausblick 1/2010

werte: fachwerk 2

Page 26: Ausblick 3/2010 "Werte"

Im Lebensraum Fachwerk liegen

Werte, die man nicht von außen

sieht.

Frank Ebeler arbeitet mit seinem

Bielefelder Architekturbüro Ken-

terplan bundesweit für den Ver-

waltungsbau, Wohnungsbau und

öffentliche Bauten. „Das Fachwerk

und die zeitgemäße Gestaltung

historischer Bauten ist der Teil-

bereich des Architekturbüros, in

dem wir unsere Wurzeln haben.“

Damit verweist Frank Ebeler auf

den Gründervater Heinrich Kenter,

der 1874 in Enger als Baumeister

sein eigenes Kontor eröffnete.

Bald machte er sich als Architekt

der bürgerlicher Familien und re-

gionaler Tabakunternehmer einen

Namen, die eigene Ziegelei stand

für den Erfolg am Bau. In den

70ern wurden Kenters Geschäfte

als Planungsbüro von Frank Ebe-

lers Vater übernommen, dem Sohn

eines Landwirts. Von ihm hat der

Diplom-Ingenieur die Liebe zur

natürlichen Substanz geerbt. „Je-

des Fachwerkhaus ist einzigartig.

Es ist ein persönlich gestalteter

Lebensraum, konstruiert aus Ei-

chenbalken, Lehm und Ziegeln,

den vorhandenen Rohstoffen aus

der Region.“ Als beratender Archi-

tekt des Bauherren verweist Frank

Ebeler besonders auf die von Natur

aus flexible und atmungsaktive

Konstruktion des Fachswerks. Sei-

ne Eichenbalken sind verzapft und

mit Eichennägeln gesichert – ein

perfektes Ausbausystem. Lebens-

notwendig ist die atmungsfähige

(diffusionsoffene) Ausfachung.

„Unsachgemäße Baustoffe und

Sanierungen führen heute immer

noch zum Fäulnis-Tod eines Fach-

werkhauses.“

Es atmet wieder

ausblick 1/201034

2 werte: fachwerk

Page 27: Ausblick 3/2010 "Werte"

Letztendlich zeigt sich die wahre

Kunst des Planungsbüros im Ein-

fangen des Lichts. Aus denkmal-

schützerischen und statischen

Gründen setzt das Fachwerk mo-

dernen Fenstergrößen massive

Grenzen. „Lichtkanonen“ nennt

Frank Ebeler die raffiniert ge-

planten Fenster und Gauben, die

aus gebündelten Sonnenstrah-

len lichtdurchflutete Lebens-

räume schaffen. Wüllners Aus-

blick konnte sich davon bestens

überzeugen. Denn Dank Frank

Ebelers Verbundenheit zu Land-

schaft und Leuten war es möglich,

sogar hier und da einen Blick in

die gute Stube zu werfen. Einige

ausgesuchte Adressen werden

helfen, weitere Fragen zum Fach

zu beantworten.

www.bad-driburger.de

Aus der Region für die Region

Besser trinken seit 1782

Info www.historische-baustoffe.dewww.bewährte-baustoffe.dewww.historische-bauelemente.comwww.fachwerk-antik.dewww.antike-baumaterialien.dewww.eichenholz.infowww.resthof-sanieren.deBuch „Fachwerkhäuser“ von W. Lenze

Kenterplan GmbHArchitekten und IngenieureGeschäftsführer Dipl. Ing. Frank Ebeler Gadderbaumer Str. 17a33602 BielefeldTel. 0521-305 69 [email protected]

werte: fachwerk 2

Page 28: Ausblick 3/2010 "Werte"

Die Alt-Schrift Hans Müller widmet sein Buch allen Ausblick-Lesern.

2 werte: pinkus müller

ausblick 1/201036

Page 29: Ausblick 3/2010 "Werte"

Ein Studentenleben in Münster verewigt sich bei

Pinkus Müller. Auf den Tischen, an den Wänden, in

den Möbeln – ungezählte Semester haben sich ins

massive Holz des Altbier-Hauses geschrieben. Hier

traf sich Wüllners Ausblick mit Hans Müller, dem

Sohn des legendären Pinkus.

ausblick 1/2010

Text & Fotos:

Hans-Jürgen Krackher

Vater Carl Müller nahm sich

einst mit einem Freund einen ir-

denen „Bullenkopp“, gefüllt

mit 6 Litern Alt, und ging

des Nachts auf Prome-

nade. Nachdem beide

das Gefäß geleert

hatten, wettete der

Carl, dass er die

Gaslaterne aus-

pinkeln könne. Er

schaffte das tatsäch-

lich und bekam den

Spitznamen Pinkus.

Stolz ließ er sich den sogar im

Personalausweis eintragen. Hans

Müller erinnert sich an das

Jahr 1944. Der 15-Jährige

war Oberschüler und

sollte Flakhelfer wer-

den, nur Lehrlinge

waren davon befreit.

„Da ging ich in die

Brauer-Lehre. Was

ich sonst noch so

brauchte, hab ich

mir im Laufe der

Jahre angeeignet.“

denen „Bullenkopp“, gefüllt

mit 6 Litern Alt, und ging

des Nachts auf Prome-

nade. Nachdem beide

das Gefäß geleert

hatten, wettete der

Carl, dass er die

Gaslaterne aus-

pinkeln könne. Er

schaffte das tatsäch-schaffte das tatsäch-

lich und bekam den

Pinkus.

Müller erinnert sich an das

Jahr 1944. Der 15-Jährige

war Oberschüler und

sollte Flakhelfer wer-

Jahre angeeignet.“

Der 6 Liter „Bullenkopp“.

37

werte: pinkus müller 2

Page 30: Ausblick 3/2010 "Werte"

Hans Müller bestellt das Haus in

der 5. Generation. „Die Gaststät-

tenausstattung ist noch von 1928,

die Gäste freuen sich, dass ich

nichts verändert habe.“ Alle Ehe-

frauen der Müllers stammten aus

Gaststätten oder Brauereien. „Die

wussten, was arbeitsmäßig auf

sie zukam, ich möchte das allein

nicht machen. Es ist ein unschätz-

barer Wert, wenn man Familien-

mitglieder hat, auf die man sich

verlassen kann.“ Im Krieg wurden

die Gebäude zweimal von Bom-

ben getroffen. Aber mit vereinten

Kräften konnten die Brände mit

Wasser aus dem eigenen Brunnen

gelöscht werden. Nach den Kriegs-

wirren musste improvisiert wer-

den, es wurde Molkebier gebraut.

Die Molke wurde aus der Molkerei

geholt, dann mit Hopfen gekocht

und mit Süßstoff versehen. Das

Ergebnis schmeckte so ähnlich

wie Malzbier.

Brauwasser löscht Brände.

Nur langsam bekam man wieder

das erste Getreide, erst nach der

Währungsreform konnte es erst

richtig losgehen. 1961 heiratete

Hans Müller Annemarie Link,

die Tochter des Bierbrauers Hans

Link aus Möhringen in Baden. Die

3 Töchter stehen den Eltern heute

tatkräftig zur Seite. Im Jahre 1970

übertrug Carl Pinkus Müller

seinem Sohn Hans die Brauerei

und Gaststätte. Erneut erfuhr das

Unternehmen einen enormen Auf-

schwung. Die Altbierküche wurde

erweitert, die „Biergalerie“ und das

„kleine Brauhaus“ wurden errichtet.

1993 wird in Laer, im benachbar-

ten Kreis Steinfurt, eine moderne

Abfüllanlage für Flaschenbier in

Betrieb genommen.

Auch Hans Müller ist ein

echter Pinkus: auf dem Fass,

unter dem Fass und bei seiner

Malerei.

„Wer noch nie ins Aug’ geschauet

münsterischen Mägdelein,

wer die Schilder nie geklauet,

kann kein Münsteraner sein.

Wer den Stuhlmacher‘schen Tropfen

und den Bullenkopp nicht kennt

und des Pinkus Müllers Hopfen,

war in Münster nie Student.“

Strophe aus dem „Münsterlied“

ausblick 1/201038

2 werte: pinkus müller

Page 31: Ausblick 3/2010 "Werte"

Natürlich mild, natürlich 100%

„Wenn ich keinen Arzt hätte,

dann würde ich 90“.

1980 wurde auf Anregung eines

holländischen Händlers, der auch

das Malz dazu lieferte, der erste

Sud Bio-Bier angesetzt. 1980

gelten die Münsteraner als erste

Bio-Brauerei weltweit. „Der Markt

hat das Bier aufgesaugt wie ein

Schwamm, es war anfangs bloß

schwierig, Getreide zu bekom-

men“, erinnert sich Hans Müller.

1987 trat man bioland bei, um die

Lieferung zu stabilisieren. 1991

wurde die gesamte Bierproduk-

tion auf Bio umgestellt. „Bei den

Stammgästen kam das erst nicht

so gut an. Aber als das Bier sehr

gut geschmeckt hat, da waren sie

zufrieden.“ In Zeiten, „in denen

das Bier oft billiger ist als Wasser“,

setzt Hans Müller auf seine er-

klärten Bier-Spezialitäten: „Nach-

vollziehbare Qualität zu einem

vernünftigem Preis – das ist ein

Wert, der auch heute honoriert

wird.“ Dahinter steckt viel Arbeit

und Disziplin. „Herumhängen

an der Riviera oder auf Mallorca“

geht bei ihm nicht, die ganze Fa-

milie arbeitet mit. Hans Müllers

Schlusswort: „Ich bin noch nie

im Flugzeug gefl ogen und mich

braucht auch keiner zu kennen

– Hauptsache, die Leute kennen

mein Bier.“

werte: pinkus müller 2

Page 32: Ausblick 3/2010 "Werte"

Barbara Müller-Langenfeld sorgt

als Braumeisterin für „Pinkus“.

Von den 150 Altbierbrauereien,

die es einmal in Münster gab, hat

Pinkus als einzige überlebt.

Seit 50 Jahren wacht Braumeister

Hans Müller mit Argusaugen

darüber, dass nichts die Quali-

tät des geliebten Gerstensaftes

trübt. Seit 1998 hat die jüngste

Tochter Barbara die Gaststätte

und die Brauerei von ihren Eltern

übernommen. Zusammen mit

ihrem Ehemann, dem Brauerei-

ingenieur Friedhelm Langfeld

aus Bocholt, sorgt sie mit ihren

Eltern und einer „erweiterten

Familie“ von Mitarbeitern

für das Wohl der Gäste und Bier-

kunden in aller Welt.

Bewährte Qualität seit 1816.

20.000 Hektoliter pro Jahr, da-

von 80 % in Flaschenabfüllung,

mögen für Konzernlenker nur

Peanuts sein. Aber Pinkus kennt

und liebt man dafür in Amster-

dam und Sydney, in San

Franzisco und Paris,

natürlich auch in den „Vororten“

von Münster. Alle Pinkus-Biere

werden nach dem Motto „Quali-

tät – und sonst gar nichts!“ nur

aus kontrolliert biologischen

Rohstoffen hergestellt.

ausblick 1/201040

2 werte: pinkus müller

Page 33: Ausblick 3/2010 "Werte"

DER ALTE HOCHSTAEDTER ist der unumstrittene Klassiker unter den Apfel- weinen. Die beliebte Traditionsmarke begeistert als kräftiger und ausdrucksvoller Speyerling. Fruchtig-frisch und so bekömmlich ist er das ideale Getränk für den zeitgemäßen Genuss, besonders auch als G’spritzter – mit Mineralwasser – hat er wenig Alkohohl und wenig Kalorien. DER ALTE HOCHSTAEDTER ist Frankfurts meistgetrunkener Apfelwein. Es gibt eben keinen Besseren …

Jedes „Pinkus“ ist ein Typ.

Alle zehn Pinkus Müller-Spezialitä-

ten erzählen ihre eigene Geschich-

te. So hat Pinkus Original Alt einen

erfrischenden, weinähnlichen

Charakter. Durch seinen Gehalt

an natürlicher Milchsäure zählt

es zu den bekömmlichsten Bieren

mit einer besonderen Note. Pin-

kus Special wird durch eine etwa

dreimonatige Lagerung bei Tem-

peraturen um 0 Grad natur-klar

und kann ungefiltert abgefüllt

werden. Müllers Lagerbier wird

ausschließlich mit Rohstoffen

aus biologisch-dynamischem An-

bau hergestellt und darf die Mar-

ke Demeter tragen. Müllers Malz

alkoholfrei mit 10,8% Stamm-

würze wird vor der Abfüllung ge-

fi ltert und auf natürlichem Wege

durch Erhitzung haltbar gemacht.

Beim großen Biervergleich von

Öko-Test bekam das helle Pinkus

Special die Bestnote „sehr gut“ in

der Sensorik: „Strohgelb / leicht

opalisierend mit etwas Bodensatz,

sahnig, cremiger Schaum. Im

Geschmack frischhopfig, blumi-

ges Aroma, ausgewogener Körper

mit gut eingebundener Bittere.“

Prost Pinkus!

Info

Brauerei Pinkus MüllerKreuzstr. 4-10, D-48143 MünsterTelefon 02 51 / 4 51 51Gaststätte:Mo.-Sa. 12.00-24.00 Uhr, Sonn- und Feiertags geschlossen.www.pinkus-mueller.de, www.oekotest.de

42

werte: pinkus müller 2

Page 34: Ausblick 3/2010 "Werte"

In die Kohlenwäsche der Essener Zeche

Zollverein geht es hoch hinaus statt unter

Tage. Als rotglühendes Stahlband befördert

Deutschlands größte freistehende Rolltrep-

pe die Besucher auf 24 Meter Höhe. Hier,

im neuen Besucherzentrum, ist der zentrale

Ausgangspunkt für die Region um Essen als

Kulturhauptstadt 2010.

AufRuhr !

© Sichtwechsel. Eine Hommage andas Ruhrgebiet. Fotograf: Sascha Kraus,www.sichtwechsel.eu

ausblick 1/20104342 ausblick 1/2010

2 werte: ruhr 2010

Page 35: Ausblick 3/2010 "Werte"

300 Projekte mit über 2.500 Veranstaltungen sollen

von hier aus bequem buchbar und erreichbar sein.

Die sechs Themen „Bilder – Theater – Musik –Spra-

che – Kreativwirtschaft – Feste“ bieten eine erste Ori-

entierung. Zusammenfassend geht es um die neue

Lebensqualität in einem vernetzten Gebilde aus 53

Städten mit 5,3 Millionen Einwohnern. „Ruhrgebiet

total“ ist also angesagt – wenn nicht die angespannte

Haushaltslage in manchen Kommunen noch eine

Programmänderung bewirkt. Allein 60 Millionen

Euro fl ossen in die Verwirklichung des neuen Ruhr

Museums vor Ort auf der Zeche Zollverein. Präsentiert

wird die faszinierende Geschichte einer der größten

Die glühenden Treppen sind zum Wahrzeichen geworden. Sie führen in das

2010 eröffnete Ruhr Museum im UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein.

wird die faszinierende Geschichte einer der größten

Industrieregionen der Welt. Der Museumsparcours

folgt dem ehemaligen Weg der Kohle und zeigt auf

drei Etagen eine Ausstellung zu den Kategorien Ge-

genwart – Gedächtnis – Geschichte. Im Unterschied

zu vielen anderen Museen beschreibt die Ausstellung

zuerst die aktuelle Wirklichkeit der Metropole Ruhr.

In der zweiten Etage geht es um das vorindustrielle

und kulturelle Gedächtnis der Region, in der drit-

ten Ebene wird die dramatische Geschichte der

Industrialisierung des Ruhrgebiets erzählt.

Das Erlebnis von Schacht und Sohle,

Kumpel und Krupp, Fußball und

Taubenzüchter, Kohlekrise und

Strukturwandel ist allein

schon einen halben Tag

der Reise wert.

Das Erlebnis von Schacht und Sohle,

Kumpel und Krupp, Fußball und

Taubenzüchter, Kohlekrise und

Strukturwandel ist allein

schon einen halben Tag

Text & Fotos: Wüllners Ausblick, Ruhr 2010

43ausblick 1/2010

werte: ruhr 2010 2

Page 36: Ausblick 3/2010 "Werte"

So sieht ein Intendant

sein Ruhrgebiet.

Fritz Pleitgen, geboren 1938 in

Duisburg-Meiderich, war von 1995

bis Ende März 2007 Intendant

des Westdeutschen Rundfunks, von

2001 bis 2002 Vorsitzender der

ARD, vom 1. Oktober 2006 bis

Ende 2008 Präsident der Europä-

ischen Rundfunkunion EBU. Seit

1. April 2007 ist Pleitgen Vorsit-

zender der Geschäftsführung der

Ruhr 2010 GmbH. Der bekannte

Fernseh- und Rundfunkjournalist

ist selbst ein passionierter Flieger.

Sehr persönlich erzählt er von

seinem Ruhrgebiet, seiner Kind-

heit, den Fahrten durch das vom

Krieg zerstörte Revier, vom Wie-

deraufbau und dem Zwang zum

Wandel. Allein die eindringliche

Beziehung zum „Pott“ und seinen

2 werte: ruhr 2010

Noch höher hinauf als die glühen-

den Treppen des Ruhr Museums

führt der Bildband „Im Flug über

das Ruhrgebiet“. Dem renom-

mierten Hamburger Fotograf Jo-

chen Knobloch ist zwischen 300

und 3000 Metern ein Meisterwerk

gelungen. Seine Fotografi en ent-

stehen in einem Motorsegler mit

Heckpropeller. Wegen seiner gro-

ßen Flügelfl ächen kann er extrem

langsam fl iegen und selbst lange

Strecken ohne Motorschub segeln.

Besonders faszinierend ist: Aus

der Luft betrachtet gleichen die

urbanen und ländlichen Struktu-

ren eher den Werken moderner

Malerei. Ein besonderer Band ist

es aber auch, weil für den Text ei-

ner der großen Söhne des Ruhr-

gebiets gewonnen werden konnte:

Fritz Pleitgen, Vorsitzender der

Kulturhauptstadt Europas 2010

im Ruhrgebiet.

Fritz Pleitgen, selbst Flieger und

einer der bekanntesten Fern-

seh- und Rundfunkjournalisten

Deutschlands, präsentiert „Im

Flug über das Ruhrgebiet“.

Der Presslufthammer steckt im

Flöz: Blick in die Dauerausstellung

des neuen Ruhr Museums auf

der Zeche Zollverein in Essen.

Info

Im Flug über das Ruhrgebiet.

Hinstorff Verlag; 29,90 Euro

ausblick 1/2010

Page 37: Ausblick 3/2010 "Werte"

Das Bier der neuen Generation!Die neue Mischung aus mildem, hellem Vollbier und frischem Weizenbier plus der geheimnisvollen Zutat X.

Trifft die Zielgruppe mit sehr guten Geschmacksnoten und einer Top-Kaufbereitschaft von 89%*.

Massive Mediaunterstützung.

*Quelle: Unabhängiges Marktforschungsinstitut Juni 2009

MiX_AZ_Wuellner_Blend_84x245.indd 1 12.02.2010 12:12:59 Uhr

Oberhausen, neue Mitte mit Gasometer und CentrO.

Universität Duisburg-Essen, Campus.

Halterner Stausee mit dem Seebad.

46

Page 38: Ausblick 3/2010 "Werte"

2 werte: ruhr 2010

Komm zurRuhr „Schnörkellos, ballverliebt, wetterfest und schlicht

Geradeaus, warm, treu und laut. Hier das Leben, da der Mensch, dicht an dicht.

Jeder kommt für jeden auf, in Stahl gebaut.“

Aus dem Eröffnungslied von

Herbert Grönemeyer

Das RUHR.2010 WochenendeVom ADAC empfohlen: jeden Tag eine neue

Welt vom Fußball bis zur Spitzenkunst.

Freitag: Fußball z.B. beim www.vfl -bochum.de, Castroper Str. 145.

Tickets: 0180 5951848. Danach gemeinsames Feiern

mit Stammgästen im Intershop, Ausgehviertel „Ber-

muda Dreieck“, Viktoriastraße 53a.

Samstag: Industriekulturz.B. im www.gasometer.de in Oberhausen, Arenastraße.

Vorbei an einer 25m großen Mondskulptur geht es im gläser-

nen Fahrstuhl auf das Panoramadach in 117m Höhe.

Sonntag: Hochkulturz.B. im www.museum-folkwang.de in Essen, Bismarckstraße 60.

Eine der beeindruckendsten Sammlungen der Moderne wird aus den

Ursprüngen des Museums gezeigt.

Gratis : TourSetFür Mitglieder unter www.adac.de, in allen Geschäftsstellen oder unter

01805101112

Mehr : Immerwww.ruhr2010.de, www.ruhrmuseum.de, www.zollverein.de,

www.tour-de-ruhr.de

4746 ausblick 1/2010

Page 39: Ausblick 3/2010 "Werte"

47ausblick 1/2010

kolumne 2

Mit dem Begriff „Werte“ ist es so eine Sache. Es gibt

materielle Werte und moralische Werte. Werte sind

in jedem Fall Richtlinien für unser Handeln, Denken

und Reden. Aber auch die Wertschätzung ein und der

derselben Sache kann unterschiedlich sein.

Ein kleines Kind freut sich unter Umständen über

einen Lolli oder einen Kaugummi genauso sehr, wie

ein Erwachsener über ein materiell weit wertvolleres

Geschenk. Ein Mensch aus ärmlichen Verhältnissen,

der hungert, betrachtet einen Laib Brot als besonders

wertvoll, wohingegen ein Mensch aus unseren Brei-

tengraden dies als gewöhnlich und selbstverständlich

ansieht. Für Menschen, die in einer Diktatur leben,

ist sicher Freiheit ihr höchstes Gut, solche, die in ei-

ner Demokratie groß geworden sind, können diese

selbstverständliche Wahlfreiheit als Wert vielleicht

gar nicht mehr benennen.

Außerdem können sich Werte und

Wertvorstellungen durch äußere

Einflüsse verschieben. Und das

geht manchmal ganz schnell: Ein

gesunder Mensch hat viele Wün-

sche, ein kranker Mensch nur

einen. Aber gerade durch Krank-

heiten oder Tod können einst

wertgeschätzte Dinge belanglos

oder nebensächlich werden. Ande-

rerseits können andere Menschen

Werte

kolumne 2

in solchen Situationen an Wert stark zunehmen. Es

ist die Menschlichkeit, die uns in Situationen des

Schmerzes helfen kann, die uns dann wertvoll er-

scheint. Und auch die Gerechtigkeit, die uns durch

den Trost zuteil wird.

Ein Blick in die Buchhandlungen

zeigt es: Werte sind im Gespräch.

„Werte als Wegweiser“, „Werte für

Europa“ und „Ethik für Manager“

werden angeboten oder die „Sehn-

sucht nach den alten Werten“ be-

schworen. Das ist gut, denn Wer-

te müssen immer neu verhandelt

werden. Also lasst uns alle an der

Vermehrung von Werten arbeiten.

Das nennt man dann Wertschöp-

fung!

Tilo Kochsiek ist Geschäfts-

führer der ehko getränke gmbh

in Oerlinghausen. Als Partner

der Gastronomie und Kenner

der Szene lädt er die Leser-

Innen von Wüllners Ausblick

ein mit frischen Ideen und

Nachdenkbarem.

www.ehko-getraenke.de

Ihr

Tilo Kochsiek

Page 40: Ausblick 3/2010 "Werte"

Text & Fotos:

Art Restauro, Wüllners Ausblick

ausblick 1/201049

2 kreativität: floristik

49 ausblick 1/2010ausblick 1/2010ausblick 1/2010

2 werte: restaurieren

Page 41: Ausblick 3/2010 "Werte"

werte: restaurieren 2werte: restaurieren werte: restaurieren 2

6,4 Meter breit und 4,5 Meter

hoch erhebt er sich über dem

Altartisch. Das Schnitzwerk zeigt

neun biblische Szenen, dargestellt

von über 200 feingliedrigen Figu-

ren in lebhafter Gebärdenspra-

che. Mit einer von ihnen scheint

die Frau im weißen Overall ins

Gespräch vertieft, platziert in

luftiger Höhe auf einem Bauge-

rüst. Die Diplom-Restauratorin

Ludmila Henseler ist hier, um

zu helfen und zu erhalten. Durch

verschiedene Umwelteinflüsse

hat das Holz gearbeitet, große

Teile der Vergoldung und Poly-

chromie (die aufgetragenen

Untergründe und Malschichten)

haben sich gelöst und drohen

abzuplatzen. Zu den anstehen-

den Konservierungsmaßnahmen

gehört die Festigung und Konso-

lidierung der Malschichten. Not-

gesicherte Stellen werden zuerst

behandelt, Blasen werden durch

„Anklopfen“ und im Seitenlicht

erkennbar. Zur Befestigung wird

Klebstoff durch ein 0,3 mm feines

Loch eingebracht. Danach wird

die Stelle durch leichten Wärme-

einfl uss und Druck über Seiden-

papier verfestigt. Am Ende der

8-wöchigen Arbeiten 2007 waren

es fast 400 solcher Stellen.

Ort der Handlung: die Altstädter Nicolaikirche aus

dem 14. Jahrhundert, mitten in Bielefeld, offen für alle

von 10.00 bis 18.00 Uhr. Ihr Flügelaltar von 1524 ge-

hört zum Besten, was die Antwerpener Schnitz- und

Malkunst im frühen 16. Jahrhundert hervorgebracht

hat. Vom Bombenhagel verschont, ist er für die Biele-

felder ein unverzichtbarer Teil ihrer Kirche und Stadt.

Gefährdete Stellen sind mit Seiden-

papier und Methylcellulose notgesichert.

5050ausblick 1/2010

Page 42: Ausblick 3/2010 "Werte"

Das Arbeiten im Restaurierungs-

atelier bei 19 bis 21 Grad Celsius

und 55 Prozent Luftfeuchte.

Voraussetzung für das Restau -

rieren und das Ergänzen von

Fehlstellen sind kunsthistorisches

Wissen, Materialkunde und

genaue Kenntnisse authenti-

scher Handwerkstechniken.

Wissen, Materialkunde und

genaue Kenntnisse authenti-genaue Kenntnisse authenti-

scher Handwerkstechniken.

Fehlstellen sind kunsthistorisches

Wissen, Materialkunde und Wissen, Materialkunde und

genaue Kenntnisse authenti-

„Die zentralen Aufgaben der Restauratoren sind:

Kunst- und Kulturgüter aus vergangenen Zeiten er-

schließen, erhalten und – wenn nötig – wieder auf

Vordermann bringen. Sie müssen sich genauestens

mit ihrem Objekt befassen, es dokumentieren und

konservieren. Weist es bereits Schäden auf, ist es

an ihnen, diese zu beheben. Bei ih-

rer Arbeit versuchen sie, chemischen

und biologischen Verfallsprozessen

auf den Trägermaterialien (Holz/Leinwand)

entgegenzuwirken, ohne das betroffene Objekt da-

bei zu verändern. Dazu werden spezielle Werkzeuge

und Materialien benötigt wie Skalpelle, Spachtel und

feinste Pinsel, Farben, Binde- und Lösemittel sowie

chemische Substanzen.

Die Kunst des Restaurators heißt dabei nicht, das Alte

NEU erscheinen zu lassen. Vielmehr gilt es, den wah-

ausblick 1/201048 ausblick 1/2010

2 werte: restaurieren

Page 43: Ausblick 3/2010 "Werte"

Zu den Kernkompetenzen der Diplom-Restauratorin gehören

Altäre, sakrale Holzplastiken, Tafelbilder und Gemälde.

ren Wert, die Echtheit und die originale Substanz zu

erkennen und zu analysieren, sich dann für die rich-

tigen Restaurierungsmaßnahmen zu entscheiden

und letztlich den Weg für die Geschichte zu ebnen.

Die wahre Aufgabe ist damit: die Originalität und

Authentizität mit der schöpferischen Idee des Malers

oder Bildhauers behutsam wieder herzustellen.

Wie eine Sucht, die Qualität zu berühren.

Mein Beruf ist für mich eine Passion. Die Formulie-

rung „ein bisschen“ wurde aus meinem Wortschatz

gestrichen. Man darf nie an Zeit und Material sparen,

auch wenn es sich nicht immer rechnet. Die Freude

in das Objekt „einzutauchen“ ist unbezahlbar. Res-

tauratoren sind Idealisten und vielleicht auch Perfek-

tionisten. Sie entwickeln die Leidenschaft und man-

che geradezu eine Sucht, die Qualität zu berühren.“

Ludmila Henseler

52

werte: restaurieren 2

Gibt Momenten Seele

www.koestritzer.d

e

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Page 44: Ausblick 3/2010 "Werte"

Sammeln, forschen, bewahren

und vermitteln – aus den vier Auf-

gaben eines Museums fällt dem

Restaurator die dritte – die Be-

wahrung zu. Auf der Basis einer

vielseitigen handwerklichen und

künstlerischen Ausbildung, eines

kunsthistorischen Studiums und

oft jahrzehntelanger Erfahrung

trägt er wesentlich zum Erhalt von

Kunstwerken aller Epochen bei.

Hierzu zählt ein ägyptischer Sarko-

phag ebenso wie eine Fettecke von

Joseph Beuys – vielleicht die grö-

ßere Herausforderung. Aufgrund

ihrer vielseitigen Ausbildung und

Begabung sind viele Restauratoren

auch als Gutachter, Publizisten und

Künstler tätig.

Restauratoren arbeiten immer häu-

fi ger in interdisziplinären Teams.

Ihnen gehören Kunsthistoriker,

Chemiker, Architekten und weite-

„Das Talent des Restaurators? Neugierde, kreative Herangehenswei-

se, gutes Materialgefühl und fachliches Wissen. Dazu strukturiertes

Denken mit viel Geduld und Feingefühl.“

re Spezialisten an. Am Beispiel der Arbeiten in einer

Kirche lässt sich diese Idee gut veranschaulichen. Sie

umfassen alle Kunstgattungen wie Architektur, Plastik,

Malerei und Kunstgewerbe. Nur das Ineinandergreifen

der unterschiedlichen Kompetenzen sichert den größt-

möglichen Erfolg.

Neben der Bewahrung der Substanz wird dem Res-

taurator häufi g die Aufgabe gestellt, Verluste auszu-

gleichen, das heißt beschädigte Kunstwerke nach-

zuempfi nden. Dazu gehört die präzise Kenntnis der

Kunstgeschichte und das Studium vergleichbarer Wer-

ke. Nicht zuletzt wird in hohem Maße Einfühlungsver-

mögen und handwerkliches Geschick gefordert. Die

größte Herausforderung ist es oft, das eigene Gestalten

hinter der Idee des Schöpfers zurückzustellen.

Nicht selten tragen fehlerhafte Restaurierungen zum

beschleunigten Verfall von Kunstwerken bei. Während

die zerstörte Substanz oft nur durch Nachbildung zu-

rück gewonnen werden kann, ist in anderen Fällen die

behutsame Zurücknahme einer fehlerhaften Restau-

rierung die eigentliche Sanierung des Kunstobjektes.

wahrung zu. Auf der Basis einer

vielseitigen handwerklichen und

künstlerischen Ausbildung, eines

kunsthistorischen Studiums und

oft jahrzehntelanger Erfahrung

trägt er wesentlich zum Erhalt von

Kunstwerken aller Epochen bei.

Hierzu zählt ein ägyptischer Sarko-

phag ebenso wie eine Fettecke von

Joseph Beuys – vielleicht die grö-

ßere Herausforderung. Aufgrund

ihrer vielseitigen Ausbildung und

Begabung sind viele Restauratoren

auch als Gutachter, Publizisten und

Künstler tätig.

Restauratoren arbeiten immer häu-

fi ger in interdisziplinären Teams.

Ihnen gehören Kunsthistoriker,

Chemiker, Architekten und weite-

kunsthistorischen Studiums und

oft jahrzehntelanger Erfahrung

trägt er wesentlich zum Erhalt von

Kunstwerken aller Epochen bei.

Hierzu zählt ein ägyptischer Sarko-

phag ebenso wie eine Fettecke von

Joseph Beuys – vielleicht die grö-

ßere Herausforderung. Aufgrund

ihrer vielseitigen Ausbildung und

Begabung sind viele Restauratoren

auch als Gutachter, Publizisten und

Restauratoren arbeiten immer häu-

fi ger in interdisziplinären Teams.

Ihnen gehören Kunsthistoriker,

Chemiker, Architekten und weite-

ausblick 1/201050 ausblick 1/2010

2 werte: restaurieren

Page 45: Ausblick 3/2010 "Werte"

Info

Art Restauro

Ludmila Henseler, Dipl.-Restauratorin

26180 Rastede (bei Oldenburg)

www.art-restauro.de

Der Antwerpener Altar der Antwerpener Altar der Antwerpener Altar Nicolaikirche in Bielefeld,

die Kreuzigung Christi in Stemwede, ein Schnitzal-

tar in Preußisch Oldendorf oder Arbeiten für das

Preußen Museum Minden – vieles spricht dafür, dass

Ludmila Henselers Restaurierungsatelier zu den

Referenz-Adressen der Region gehört. Die Empfeh-

lung richtet sich an ambitionierte Sammler, Museen,

Galerien und Kirchengemeinden mit sakraler Kunst.

Den Sinn ihrer Profession bringt die Diplom-Restau-

ratorin mit einem Herzenswunsch zum Ausdruck:

„Wir berühren die Zeit, dass alte Objekte wieder leben

und gesehen werden.“

Der Taufengel aus Stemwede-

Dielingen ist bald wieder an

seinem angestammten Platz.

54

werte: restaurieren 2

www.maisel.com

MAISEL_Anz_Standard_197x140mm_jh.indd 1 09.02.2010 16:35:57 Uhr

Page 46: Ausblick 3/2010 "Werte"

Text & Fotos:

Wüllners Ausblick

ausblick 1/201051 ausblick 1/2010

2 werte: effizienz

Page 47: Ausblick 3/2010 "Werte"

Im 85. Jubiläumsjahr von Getränke Wüllner hat sich

Ihre Redaktion etwas Besonderes einfallen lassen:

das interaktive Getränke-Kommissionieren. Im Internet

hören Sie die originalen Anweisungen. Dazu zeigt

Ihnen der folgende Bericht die nötigsten Handgriffe.

Und so wird’s gemacht. Bitte neh-

men Sie zum Lesen Ihren Rech-

ner zur Hilfe. Gehen Sie auf www.

getraenke-wuellner.de und klicken

Sie im Menüpunkt „News“ auf

den Button „Pick by Voice live“.

Für eine Minute wird Ihnen eine

kompetente Computerdame mit

persönlichen Anweisungen im

Ohr liegen: Es ist dieselbe Stim-

me, die auch der Kommissionierer

bei Getränke Wüllner mit seinem

Headset hört. Leider dürfen wir

Ihnen keinen echten Stapler an

die Hand geben. Den fährt für

Sie unser Lagerleiter. Es ist ein

Mitfahrstapler für den Schwer-

lastbetrieb bis 2.000 kg. Im Fahr-

oder Gehmodus bietet sein BT Po-

werdrive System auch bei hohen

Geschwindigkeiten maximale

Sicherheit und ist beim Rangie-

ren präzise steuerbar. „Pick by

Voice live“ lässt Sie hautnah das

Kommissionieren einer origina-

len Getränkepalette erleben, nur

zeitverkürzt auf 60 Sekunden.

Schon in dieser kurzen Zeit wer-

den Sie ein Gefühl der Effi zienz

vermittelt bekommen. Denn Pick

by Voice bietet derzeit das größt-

mögliche Innovationspotenzial in

der Logistik an.

www.getraenke-wuellner.de

„Pick by Voice live“

Das Headset lässt den Mitarbeiter

durch Hören und Sprechen mit

dem WAMAS Lagerverwaltungs-

system kommunizieren. Sämtli-

che Informationen werden auf

einfachste Art in Echtzeit ausge-

tauscht, das zeitraubende Han-

tieren mit Listen und Scannern

entfällt. Dadurch ergibt sich ein

gleichmäßig schneller Arbeitsab-

lauf ohne Unterbrechung – die

Qualität der Kommissionierung

wird optimiert. Schon nach ei-

ner kurzen Einführung lassen

sich Produktivitätssteigerungen

verzeichnen.

Pick by Voice interaktiv

Für optimierte Wege und

Prozesse im Getränkelager: das WAMAS Lager-

verwaltungssystem von Salomon Automation.

Er lädt die Ausblick-Leser zum Kommissionieren ein:

Paul Podstepski, Lagerleiter bei Getränke Wüllner.

52ausblick 1/2010

werte: effizienz 2

Page 48: Ausblick 3/2010 "Werte"

2 werte: effizienz

Pick by Voice zum Anpacken

01 Auf dem Leitstand übernehmen

Sie Ihren Talkman und Ihr Headset.

02 Damit begeben Sie sich zur La-

destation und holen Ihr Kommis-

sioniergerät ab, den Mitfahrstapler.

03 Danach melden Sie sich in

WAMAS an, um einen neuen Auf-

trag anzufordern.

04 Sie bekommen alle Eckdaten

des Auftrages angesagt: Anzahl

Colli (Kisten), Gewicht, Volumen.

05 Nach Bestätigung der Eckdaten

bekommen Sie die Regalnummer

angesagt. Diese bestätigen Sie.

06 Nun wird der Kommissionier-

platz angesagt, diesen bestätigen

Sie mit der darauf ausgewiesenen

Prüfziffer.

07 Sie bekommen jetzt die Anzahl

der Kisten zur Kommissionierung

angesagt. Auch diese Anzahl bestä-

tigen Sie. Nach diesem Prinzip geht

es weiter, bis Ihre Palette voll ist.

08 Sie geben die Anzahl (1) der

von Ihnen kommissionierten Pa-

lette an.

09 Sie sagen die Nummer des

Druckers an, der das Versandeti-

kett drucken soll. (Es gibt 3 Dru-

cker im Lager, um die Fahrwege so

kurz wie möglich zu halten.)

10 Nach dem Ausdruck des Eti-

ketts sagen Sie die letzten drei

Ziffern der Paletten-Id (Die Pa-

letten-Id ist immer 18 stellig z.B.

343308210120378454).

Ihre Ansage stellt sicher, dass das

richtige Versandetikett genom-

men wurde.

11 Jetzt bekommen Sie den Abga-

beplatz an der Warenausgangs-

Rampe angesagt, z.B. RA-17. Diese

bestätigen Sie wiederum mit einer

Prüfziffer.

12 Am Ende bekommen Sie die

Bestätigung Ihrer Kommissionie-

rung und werden nach einem neu-

en Auftrag gefragt.

Die sprachbasierte Kommissionierung (Pick by voice)

beginnt auf dem Lagerleitstand.

Hier holen Sie Ihren Talkman für den Gürtel

und Ihr Headset ab.

Nur für die Tonaufnahme von Wüllners Ausblick

haben Sie einen kleinen Sprachverstärker dabei.

Paul Podstepski zeigt

für Wüllners Aus-

blick den Ablauf

„Ihrer“ optimalen

Kommissionierung.

53 ausblick 1/2010

Page 49: Ausblick 3/2010 "Werte"

Auf dem

Lagerleit-

stand sind

alle Aufträge

gespeichert.

Talkman

und Headset

werden

angelegt.

Unsere Vitamine müssen Sie nicht kauen!

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„ok“ „167, ok“

„1 ok“

Fahrt zum

Lagerbereich 1.

“Willkommen

Podstepski“

„Sage Dein

Passwort“

„Zonenabfrage

Lagerbereich

angeben “

„Auftrag wird

angefordert“

werte: effizienz 2

Page 50: Ausblick 3/2010 "Werte"

2 werte: effizienz

Fahrt zum

Lagerbereich 1.

Fahrt zum

Lagerbereich 1.

THM =

Transport-

hilfsmittel,

hier: Palette

„1 ok“ – „ok“

„ok“ – „ok“

– „ok“

„ok“ – „ok“

– „ok“

„ok“ – „ok“

– „ok“

„2 ok“ – „ok“

„454“ „36ok“ – „ok“

„Auftrags-

info neuer

Auftrag“

„..Volumen

162.17, 1 THM“

„3 Positionen

40 Colli Ge-

wicht 625 ...“

„Gang 2 -

Platz 27 -

nimm 5 Ki“

„Gang 4 –

Platz 10 –

nimm 5 Ki“

„Gang 3 –

Platz 8 –

nimm 30 Ki“

„Ende Kommis-

sionierung -

THM erfassen“

„Sage Drucker

für Etikett –

Drucker 2“

„Bestätige

Etikett-

nummer“

„Abgabeplatz

RA 17 - Ende

Kommissionie-

rung – wollen

Sie einen neu-

en Auftrag?“

55 ausblick 1/2010

Page 51: Ausblick 3/2010 "Werte"

Die kleine Reise durch die Pick by Voice-Logistik

endet hier nur kurz. Die kommissionierte Palette

im Warenausgangsbereich kommt jetzt umgehend

mit dem Streckenfahrzeug auf dem kürzesten Weg

zum Kunden. Im Schnitt bewegt Getränke Wüllner so

täglich 60.000 Kisten mit hoher Mobilität. Flexible

Prozess-Strukturen entsprechen der Vielfalt von Ge-

bindeformen und Produktneuheiten innerhalb der

1.300 Lagerartikel. Das bedeutet mehr Effi zienz bei

der Versorgung der Kunden in allen Distributions-

kanälen. Kurz: Mit Pick by Voice von WAMAS hat

Getränke Wüllner mehr auf dem Kasten.

Info

In WAMAS steckt die Kernkompetenz der

Salomon Automation GmbH.

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werte: effizienz 2

Page 52: Ausblick 3/2010 "Werte"

Sternstunden in Paderborn

ausblick 1/201057 ausblick 1/2010ausblick 1/2010ausblick 1/2010

2 werte: genuss

Page 53: Ausblick 3/2010 "Werte"

Dem wahren Genießer ist keine Wallfahrt zu weit zum einzigen Michelin-Stern, der

in Ostwestfalen-Lippe leuchtet. Der Paderborner Sterne-Koch gewährte Wüllners

Ausblick den Einblick in sein Allerheiligstes, schlicht genannt die Vorbereitungsküche.

Als Demonstration der Wertschöpfung wurde uns eine ultimativen Zutat angekün-

digt, in etwa die „Mayonnaise Truffe du Périgord à C & C“. Vor Ort entnimmt der

Meister seinem Schrank ein geheimnisvolles Weckglas. Gerade mal drei schwarze

Kartöffelchen erkennen wir in einer finsteren Tunke. Eine davon wird ausgewählt und

landet auf einem mächtigen Schneidbrett.

Behutsam teilt das Küchenschwert

die kleine Knolle in zarte Schei-

ben, darauf in einem furiosen

Zackzackzack in schwarze Pixel.

Einmal im Jahr legt der Paderbor-

ner Küchenchef gut 1500 Euro für

das Kilo auf den Tisch, wenn er

zwischen November und März an

die echten Périgord-Trüffel heran-

kommt. Zubereitet entfalten die

Würzpilze ihren einzigartig erdi-

gen Geschmack. Das Spannende

dabei: Jedes Knöllchen hat seinen

eigenen. Schon ein Hauch davon

soll den Gourmet verzaubern in

einer Harmonie der Sinne.

Mit gekonntem Besenschlag wird

das schwarze Gold in einer beim

Feinkosthändler reservierten

Mayonnaise eingebunden. Dazu

kommt ordentlich Trüffelfond,

verfeinert wird mit Portwein und

mit Rotem, schwarzem Pfeffer

aus der Mühle und zu guter Letzt

der Spritzer Worcestershiresau-

ce – auf besonderen Wunsch der

Ostwestfalen-Lipper. Bevor die

hochwertige Kreation kredenzt

wird, entfaltet sie noch zwei Tage

an einem sicheren Ort ihren

vollen Geschmack. Bis

hierher unser erstes

Erlebnis kulinari-

scher Wertschöpfung.

„Aber

was um

Bocuses Willen

hat die Currywurst

mit Pommes-Mayo hier zu

suchen?“ Das Geheimnis lüf-

tet sich beim Umblättern.

Text & Fotos:

Hans-Jürgen Krackher

58ausblick 1/2010

werte: genuss 2

Page 54: Ausblick 3/2010 "Werte"

„Gehse inne Stadt, wat macht

dich da satt? Ne Currywurst.

Kommse vonne Schicht,

wat schönret gibt et nicht,

als wie Currywurst. Mit

Pommes dabei? Ach, dann

gebense gleich zwei.“

Herbert Grönemeyer/Dieter Krebs

Szenenwechsel. Das erlesene

Trüffelwerk ist jetzt für 1.50 Euro

pro Portion als „Périgord Trüffel-

mayonnaise“ in der Curry & Com-

pany im Kamp 10 zu bekommen,

einem Imbiss der besonderen Art.

Denn von der quirligen Laufzone

sind es nur wenige Meter zum

feinen Restaurant Balthasar in der

Warburger Straße 28. Und richtig,

hinter beiden Kultadressen steht

der Paderborner Sternekoch El-

ausblick 1/201059 ausblick 1/2010

2 werte: genuss

Page 55: Ausblick 3/2010 "Werte"

The Oneand Only!

The One

„Périgord Trüffelmayonnaise 1,50 Euro die Portion.“

Noch vor fünf Jahren war es eine Pilsstube, lief wie

viele so la la. Heute ist es die C & C mit Gästen satt.

Originalton Web: „Begeistert wurde sie willkommen

geheißen und täglich zollen ihr zahlreiche Bewun-

derer Respekt. Hier blüht sie auf zu alter Größe und

wird mit Gold gekrönt als Königin der schnellen

Küche: die Currywurst mit ihren Specials.“ Die Cur-

rywurst Gold (8,00 Euro) bleibt in OWL ein rares

Gericht, der Renner ist sie mit Herta Heuwer-Sauce

(2,80 Euro), die der Berliner Mutter aller Currywürs-

te huldigt. Die vielen Extras werden zum Erlebnis,

es geht vom hausgemachten Preisselbeersenf (0,50

Euro) dem Curry-Kokosnusscremesüppchen mit Ko-

riander (4,50 Euro) bis zur C&C-Wurst mit Tiefsee-

garnelen (9,00 Euro).

Laura Gehrke, Lebensgefährtin des Sternekochs, ist Gast-

geberin im C & C. Ihr Erfolgsrezept: lockere Leute mit le-

ckeren Ideen rund um den Klassiker Currypommesmayo.

werte: genuss 2

Page 56: Ausblick 3/2010 "Werte"

Dem Original (-Ton) Elmar Si-

mon ist nichts hinzuzufügen. „Wir

haben vor vier Jahren gemeinsam

mit der Brauerei aus einer Pilsstu-

be das Curry & Company gemacht.

Dazu haben wir eine vernünftige

Wurst vom Landmetzger Till-

mann aus Geseke bestellt, von

ihm kaufen wir auch die Filets für

das Balthasar. Unsere Bratwürste

sind aus Schweinefleisch, Bauch-

lappen und Schulter, dazu etwas

Kalb. Bei einem guten Metzgerjob

stimmt der Fettanteil, das macht

eine gute Wurst aus. Unser Curry

ist nach dem Original der Berli-

ner Currywurst-Erfinderin Herta

Heuwer von 1949.

Herta Heuwer hat’s erfunden.

Eine wüste Rezeptur aus über 30

Zutaten mit allem drin wie Ho-

nig, Zwiebeln, Sellerie – alles, nur

kein Curry. Unsere Lehrlinge im

Balthasar rühren davon jede Wo-

che zwei riesige Pötte zusammen.

Der Normalfall wäre Ketchup

drüber, ein bisschen Chilly und

Curry, fertig ist die Laube. Unser

System ist ganz einfach: Die Vor-

bereitungsküche mit allem Drum

und Dran macht das Balthasar, die

Zubereitungsküche für den Gast

läuft in der Company. Bei allem

Aufwand bleibt unser Renner die

Currywurst/Pommes/Mayo mit

gut 60 Prozent, der Rest ist das

Thema Suppe und Salat.“

Und nun endlich, liebe Leser: Hier zeigt sich der Ideen-Meister mit seinem Team.

ausblick 1/201061 ausblick 1/2010

2 werte: genuss

Page 57: Ausblick 3/2010 "Werte"

Info

C & C – Die Curry Company Kamp 10, 33098 Paderborn

www.currycompany.de www.restaurant-balthasar.de www.currywurstmuseum.de www.currybu.de

Natürliches Mineral wasser,

reich an wert vollen Mineralien

und Spurenelementen. Germeta Quelle

ist ge eignet für eine natriumarme Ernährung

sowie reich an Calcium und Magnesium.

Heil- und Mineralquellen Germete GmbHAm Brunnen 9D-34414 Warburg-Germetewww.germeta.de

Ist das Curry & Company nun Im-

biss oder Restaurant? Weder noch,

es passt in keine Schublade. Fest

steht nur: Im Paderborner Sprach-

gebrauch wird es liebevoll „BFA“

genannt – das Balthasar für Arme.

Auf ein Wort deshalb zum Fixstern

Balthasar (was seit Babylon „Herr

und Meister“ bedeutet – Nomen

est Omen). Elmar Simon erhielt

erstmals 1998 einen Michelin-Stern

für seine herausragende Küche. 17

Punkte im Gault Millau kamen

dazu. Gekocht wird nach dem

Prinzip „lecker und schlotzig“ – die

Speisen zergehen auf der Zunge.

Der Stern – lecker und schlotzig.

Beste regionale Produkte stehen

ganz oben auf der Einkaufsliste,

neben den Balthasar Classics

bereichern wechselnde Fein-

schmeckermenüs die Karte.

Zum ästhetischen Erlebnis wird

das Speisen dank dem Ambiente

in warmen Farben und der ge-

schickten Lichtregie des Restau-

rants. Als sich Elmar Simon da-

mit 1996 selbstständig machte,

gab es noch einige Sterne in der

Region, das Balthasar war eine

sichere Station auf der Tournee.

Heute ist sein Stern ein einsa-

mer Solitär auf weiter Ostwest-

falen-Lippe-Flur, das macht die

Frequenz nicht leichter. „Es wird

Zeit, dass die Kollegen mal Gas

geben, die Sterne werden jedes

Jahr neu vergeben.“ fügt Elmar

Simon augenzwinkernd hinzu.

werte: genuss 2

Page 58: Ausblick 3/2010 "Werte"

Coca-Cola ist nicht nur weltweit der größte Getränkehersteller, sondern auch in

Deutschland. Damit einhergehend trägt das Unternehmen eine große Verantwor-

tung für Verbraucher, Handel, Mitarbeiter, Gesellschaft und Umwelt. Das Thema

Nachhaltigkeit steht deshalb für das Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Im

Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie „Lebe die Zukunft“ verfolgt Coca-Cola

ehrgeizige Ziele in Bereichen, die von besonderer Relevanz sind: Produkt, aktiver

Lebensstil, Gesellschaft, Arbeitsplatz, Klimaschutz, Verpackung und Wasser.

Coca-Cola engagiert beim Thema Nachhaltigkeit

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstratiegie „Lebe die Zukunft“ setzt sich Coca-Cola für den

Wasserschutz ein: Beispielsweise hat das Unternehmen einen bundesweiten Schulwettbewerb zum

Thema Wasserschutz ins Leben gerufen und fördert zusammen mit dem WWF nationale und

internationale Süßwasserprojekte.

ausblick 1/201063 ausblick 1/2010

2 werte: nachhaltigkeit

Page 59: Ausblick 3/2010 "Werte"

Produkt

Mit über 70 Markenprodukten bie-

tet Coca-Cola Deutschland seinen

Kunden und Verbrauchern eine

Vielfalt an alkoholfreien Produk-

ten für jede Situation. Dazu zäh-

len Erfrischungsgetränke mit und

ohne Zucker, Säfte, Mineralwässer

oder Kaffeespezialitäten. Coca-

Cola ist also viel mehr als nur die

Kernmarke Coca-Cola. Für alle

Produkte stellt Coca-Cola seinen

Verbrauchern transparente Infor-

mationen zu Inhaltsstoffen und

Nährwerten zur Verfügung. Auch

bei der Vermarktung seiner Pro-

dukte ist sich das Unternehmen

seiner Verantwortung bewusst

und sagt nein zu Werbemaßnah-

men an Schulen und für Kinder

unter zwölf Jahren.

Aktiver Lebensstil

Der Getränkehersteller trägt mit

vielfältigen Initiativen dazu bei,

Menschen für mehr Bewegung im

Alltag zu begeistern. Ein Beispiel

für dieses Engagement ist der

bundesweite Städtewettbewerb

für Breitensport, „Mission Olym-

pic“, in Zusammenarbeit mit dem

Deutschen Olympischen Sport-

bund, bei dem bisher 182 Städte

und 6.500 Vereine teilgenommen

haben. Als Mitinitiator und Mit-

glied der „Plattform Ernährung

und Bewegung e.V.“ setzt sich

Coca-Cola außerdem für einen ge-

sundheitsförderlichen Lebensstil

bei Kindern und Jugendlichen ein.

Gesellschaft

Als Unternehmen mit lokaler Ver-

wurzelung engagiert sich Coca-Cola

Deutschland bereits seit mehr als

80 Jahren vor Ort und bundesweit

für soziale und gesellschaftliche

Themen. Ein Beispiel ist die Akti-

onswoche Nachhaltigkeit im Jahr

2009, bei der sich 680 Mitarbeiter

ehrenamtlich für 30 gemeinnützige

Projekte eingesetzt haben. So för-

dert das Unternehmen nicht nur

das soziale Engagement, sondern

als lokaler Arbeitgeber auch den

Dialog mit den Kommunen.

Die

Nachhaltig-

keitsstrategie von

Coca-Cola auf einen Blick.

Der bundesweite Städtewettbewerb „Mission Olympic“

in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympi-

schen Sportbund ist ein erfolgreiches Beispiel für das

Engagement von Coca-Cola für aktiven Lebensstil.

als lokaler Arbeitgeber auch den

Dialog mit den Kommunen. Engagement von Coca-Cola für aktiven Lebensstil.

64ausblick 1/2010

werte: nachhaltigkeit 2

Page 60: Ausblick 3/2010 "Werte"

2 werte: nachhaltigkeit

Arbeitsplatz

Die Mitarbeiter von Coca-Cola tra-

gen entschieden zum Erfolg des

Getränkeherstellers bei. Als ver-

antwortungsvoller Arbeitgeber för-

dert Coca-Cola deshalb eine offene

und kooperative Unternehmens-

kultur, bietet seinen Mitarbeitern

zahlreiche Weiterbildungs- und

Nachwuchsförderprogramme und

unterstützt Frauen in Führungs-

positionen. Coca-Cola Deutsch-

land ist außerdem Unterzeichner

der „Charta der Vielfalt“ und Mit-

glied der Initiative „Fair Compa-

ny“, die einen respekt- und verant-

wortungsvollen Umgang mit allen

Mitarbeitern, vom Praktikanten

bis zum Manager, festlegen.

Verpackung, Wasser, Klimaschutz

Einsparungen bei Verpackung

und Wasser sind ausgewiesene

Ziele bei Coca-Cola. Dabei kann

das Unternehmen bereits heute

beachtliche Erfolge vorweisen.

Beispielsweise konnte das Ge-

wicht der 0,5-Liter-PET-Flasche

seit 2006 um 25 Prozent reduziert

werden, was bei der Produktion

und beim Transport CO2-Emis-

sion spart. Auch bei der Herstel-

lung seiner Getränke setzt Coca-

Cola Zeichen: Seit 2003 wurde der

Einsatz von Wasser von 2,52 Litern

pro Liter Getränk um etwa 14 Pro-

zent auf 2,17 Liter gesenkt. Ziel ist

es, durch stetige Einsparung und

Wiederaufbereitung künftig sogar

wasserneutral zu arbeiten. Um

das Klima zu schützen, hat Coca-

Cola bereits heute 18.000 FCKW-

freie Kühler auf dem Markt und

reduziert mit einer patentierten

Steuerungseinheit zusätzlich den

Energiebedarf von rund 55.000

Kühlgeräten um 35 Prozent.

Mit „Lebe die Zukunft“ möchte

Coca-Cola also viel mehr, als qua-

litativ erstklassige Produkte anzu-

bieten, nämlich wirtschaftlichen,

ökologischen und sozialen Anfor-

derungen gleichermaßen gerecht

werden.

Coca-Cola-Mitarbeiter im

Verkaufsgebiet Südwest tauchen

nach Müll in einem Badesee.

Bei der ersten „Aktionswoche

Nachhaltigkeit“ im Jahr 2009

haben sich 680 Mitarbeiter in 30

gemeinnützigen Projekten vor Ort

engagiert. Coca-Cola unterstützt

das ehrenamtliche Engagement

seiner Mitarbeiter als Teil seiner

Nachhaltigkeitsstrategie.

Aktiver Klimschutz:

Coca-Cola hat schon

heute 18.000 FCKW-freie

Kühler auf dem Markt.

Info

www.coke.de

65 ausblick 1/2010

Page 61: Ausblick 3/2010 "Werte"

Info

www.wernicke-fruchtsaft.de

www.beckerwerbeagentur.de

Vor 75 Jahren begannen

meine Großeltern mit der

Fruchtsaftherstellung im

Lipperland. Sie produzier-

ten 500 Flaschen am Tag,

die noch von Hand ver-

korkt wurden. Heute sind

es gut 12.000 Flaschen in

der Stunde.

Mit meinem Vater Klaus führe

ich eine Kelterei, die füll- und la-

gerungstechnisch auf dem neues-

ten Stand ist. Regionalität ist für

uns sehr wichtig, sowohl beim

Bezug von Rohwaren, als auch

bei der Auslieferung unseres Sor-

timents: Unser Kernabsatzgebiet

ist die Region Ostwestfalen-Lippe.

Als traditioneller Familienbetrieb

fühlen wir uns jederzeit verant-

wortlich für die gleich bleibend

hohe Qualität unserer Produkte

und investieren kontinuierlich

in die Entwicklung/Modernisie-

rung unserer Anlagen. Auch in

der Außendarstellung, insbeson-

dere unserer Produktausstattung

setzen wir deshalb auf Werbespe-

zialisten.

Meine Marke hat ein Gesicht

Unser Ziel ist eine immer zeit-

gemäße Gestaltung in der Prä-

sentation und eine ehrliche, ver-

braucherfreundliche Information

am Produkt. Deshalb fanden wir

es an der Zeit, unseren beliebten

Säften ein neues „Gesicht“ zu

verpassen: Schauen Sie genau hin,

unsere Etiketten sind so frisch

und lecker wie unsere Säfte. Das

gesamte Sortiment ist konsequent

und verkaufsstark gestaltet – für

eine tolle Optik im Regal und ei-

nen vertrauenswürdigen Eindruck

beim Kunden, denn ich selbst ste-

he für jeden sichtbar hinter mei-

ner Marke und das nicht nur auf

dem neuen Etikett! Ihr Mathias

Wernicke.

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08.02.2010 11:43:52 Uhr

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Fett1 BE = 90 ml

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< 2 g Ballaststoff e < 0,1 g

12,5 g Natrium 0,1 g

< 0,1 gJohannis-beere

Johannisbeererot, aus Direktsaft

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Brennwert

Eiweiß

Kohlenhydrate

davon fruchteigener Zucker

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165 kJ/39 kcal Fett

< 0,1 g

0,1 g davon gesättigte Fettsäuren < 0,02 g

9,6 g Ballaststoff e

0,3 g

8,1 g Natrium

< 0,001 g

100% DirektsaftBirne100%

Direktsaft

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< 0,1 g

Eiweiß0,3 g Natrium

< 0,001 g

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RhabarberausDirektsaftRhabarber-Nektar aus Direktsaft, mind. 55% Rhabarbersaftgehalt

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gepressten Früchten entsteht so ein hoch-

wertiger Saft mit einem unvergesslichen,

natürlichen Geschmacks-erlebnis.

durchschnittlicher Nährwertgehalt je 100 mlBrennwert

EiweißKohlenhydrate

davon fruchteigener Zucker1 BE = 109 ml

197 kJ/46 kcal Fett

< 0,1 g0,1 g davon gesättigte Fettsäuren < 0,02 g11 g Ballaststoff e

0,2 g10,5 g Natrium

< 0,002 g

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cks-

FRUCHTSÄFTE AUS DEM L IPPERLANDApfelsaftohne Zuckerzusatz

Apfel100%Direktsaft

100% Direktsaft

Apfelsaft klar_0,7_RL01.indd 1

08.02.2010 11:10:45 Uhr

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Telefon 05202 2000 www.wernicke-fruchtsaft.de

0,7 l

Bereits in dritter Generation verarbeiten wir

in unserem Familienbetrieb beste heimische

Apfelsorten, überwiegend von Streuobst-

wiesen. Aus handverlesenen, erntefrisch

gepressten Früchten entsteht so ein hoch-

wertiger Saft mit einem unvergesslichen,

natürlichen Geschmacks-

erlebnis.

durchschnittlicher Nährwertgehalt je 100 ml

Brennwert

Eiweiß

Kohlenhydrate

davon fruchteigener Zucker

1 BE = 109 ml

197 kJ/46 kcal Fett< 0,1 g

0,1 g davon gesättigte Fettsäuren < 0,02 g

11 g Ballaststoff e0,2 g

10,5 g Natrium< 0,002 g

Apfelsaft klar 100% direkt gepresster Saft

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FRUCHTSÄFTE AUS DEM L IPPERL AND

Apfelsaftohne Zuckerzusatz

Apfel100%

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100% Direktsaft

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08.02.2010 11:10:45 Uhr66ausblick 1/2010

Page 62: Ausblick 3/2010 "Werte"

Werthers Whisky

ausblick 1/201067 ausblick 1/2010

2 werte: whisky

Page 63: Ausblick 3/2010 "Werte"

In einem historischen Fach-

werkkontor im Ravensberger

Land. Es geht hier an diesem

Abend „From the Lowlands to the Islands“. Udo Heide-

mann hatte als Wertheraner Finanzdienstleister und

Schottlandfan die Idee, die guten Freunde des Hauses

auf eine Scotch-Tour für die Sinne mitzunehmen.

Zur Degustation des keltischen

Lebenswassers uisge beatha ist der

freie Whisky-Botschafter Ralf

Morgenstern aus Radebeul

angereist. Hintersinnig beginnt

seine Tour mit einer schottischen

Lebensweisheit: „Für die Reise

sollte man immer eine Flasche

Whisky dabei haben für den Fall,

dass einen die Schlange beißt. Au-

ßerdem sollte man immer

eine Schlange

dabei haben.“

Der erfolg-

reiche Pub-

Betreiber und

Whisky-Festi-

val-Veranstalter weiß, wovon er re-

det. Auf der südlichsten Insel der

schottischen Hebriden hat er mit

eigenen Händen den Torf gesto-

chen, die Maische angesetzt, am

Gärbottich gestanden, die Brenn-

blasen bedient und Fassproben ge-

zogen. Wenn in 12 Jahren in einer

der ältesten Brennereien Schott-

lands der Bowmore in die Flaschen Bowmore in die Flaschen Bowmore

kommt, dann ist das wie ein Stück

von ihm. Zum eingefleischten

Whiskywissen hat er die Schlüs-

sel für die Sinne mitgebracht. Eine

einfache Glasplatte mit Unterlicht

erweckt die Glut der Single Malts.

Mitgebrachte Objekte von Entde-

ckungsreisen in die hintersten

Winkel Schottlands laden zum

Erspüren ein. Sattschwarze Torf-

stücke zum Kneten, Körnerscha-

len mit rauchigem Gerstenmalz

aus der Torf-

darre, die

getoastete

Gaube eines

B o u r b o n -

fasses, dazu

Probierfläschchen mit jungen,

hochprozentigen Rohdestillaten –

diese Reliquien verströmen das

Lebenswasser lange vor dem ers-

ten Schluck. Als dann noch der

Duft von frisch angebratenen

Lammfi lets in den Raum zieht,

die ersten Töne der Bagpipes er-

klingt, da wird allen Anwesenden

klar: „Scotland the brave, wir sind

angekommen.“

Text & Fotos:

Hans-Jürgen Krackher

Speyside: Glenfarclas 15, The Glenli-

vet 18. Lowlands: Auchentoshan 18.

Orkney: Highland Park 18. Skye: Talisker

18. Islay: Bowmore 18. (Zahl = Jahre)

Die klaren Rohdestillate liegen bei

80%, erst die Fasslagerung ver-

leiht den einzigartigen Farbton.

10.000 Jahre alter Torf: handge-

stochen in Islay. Maltman’s Gerste:

aus dem Torfrauch der Malzdarre.

werkkontor im Ravensberger

Land. Es geht hier an diesem

ßerdem sollte man immer

eine Schlange

dabei haben.“

Der erfolg-

reiche Pub-

Betreiber und

len mit rauchigem Gerstenmalz

aus der Torf-

Gaube eines

B o u r b o n -

ßerdem sollte man immer len mit rauchigem Gerstenmalz ßerdem sollte man immer

eine Schlange

dabei haben.“

Der erfolg-

reiche Pub-

len mit rauchigem Gerstenmalz

Welcome at the home of Welcome at the home of

Werthers Original.

68ausblick 1/2010

werte: whisky 2

Page 64: Ausblick 3/2010 "Werte"

Ralf Morgenstern mit einer Daube:

Das Mehrweg-System der Whisky-

Fässer ist eine Wissenschaft für sich.

Wenige Tropfen stilles Wasser aus der

Pipette: Sie können die Geschmacks-

noten für den Gaumen verstärken.

Das Walbaum-Haus in Werther: Ravens-

berger Leinsamen-Kontor und westfälische

Heimat einer Champagner-Legende.

2 werte: whisky

Canapés mit schottischem Lachs

und kurzgebratene Lammfilets

sind vorsorglich die Unterlage.

Endlich: Mit dem whiskygetränk-

ten Dessert Cranachan kommt das

Startzeichen zum Tasting. Ans Ohr

dringt das behutsame Köpfen der

Flaschen, die Teilnehmer bekom-

men ihr Sechser-Set befüllt. Die

Farben ergießen sich vom hellen

Weißwein bis zum tiefen Bern-

steingold. Begriffen wird

das schlank ver-

jüngte Nosing-Glas,

ideal geformt für

das Aufsteigen

der Aromen. Von beiden

Nasenlöchern werden die Ge-

schmacksboten separat empfan-

gen. „Hello“ und „How are you“

leiten die Probeschlucke ein. Nach

jedem folgt andächtige Stille, dann

steigert sich das Raunen im Raum.

Nase: „Sahniges Karamel-Toffee

mit reifen Früchten und rauchigen

Aromen.“ Gaumen: „Unglaublich

komplex mit schön sanften Früch-

ten und Schokolade, ausbalanciert

mit einer leichten Rauchigkeit.“

Die Scotch-Expertise beginnt mit

den Raritäten der Lowlands in der

Mitte Schottlands, setzt über nach

Skye, der Insel des Nebels, fi ndet

das finale Erlebnis in Islay. Hier

beim Bowmore, 18 Jahre, scheiden

sich so manche Geister – hat dieses

Urgestein doch eine gehörige Por-

tion Torf in sich. Zum Höhepunkt

seiner Tour bemerkt

Ralf Morgenstern,

nach schottischer

Art entspannt ganz

trocken: „Ich liebe

diese Gesichter: Von

begeistert freude-

strahlend bis schmerzver-

zerrt, vom Entsetzen

gepeitscht.“

steingold. Begriffen wird

das schlank ver-

jüngte Nosing-Glas,

ideal geformt für

das Aufsteigen

der Aromen. Von beiden

Nasenlöchern werden die Ge-

schmacksboten separat empfan-

gen. „Hello“ und „How are you“

leiten die Probeschlucke ein. Nach

jedem folgt andächtige Stille, dann

steigert sich das Raunen im Raum.

Nase: „Sahniges Karamel-Toffee

sich so manche Geister – hat dieses

Urgestein doch eine gehörige Por-

tion Torf in sich. Zum Höhepunkt

seiner Tour bemerkt

Ralf Morgenstern

nach schottischer

Art entspannt ganz

trocken: „Ich liebe

diese Gesichter: Von

begeistert freude-

strahlend bis schmerzver-

zerrt, vom Entsetzen

gepeitscht.“

ausblick 1/2010

Page 65: Ausblick 3/2010 "Werte"

Im 18. Jahrhundert steht der Wal-

baum selbstbewusst im Wappen der

gleichnamigen Kaufmannsfamilie.

Eine Marktlücke ist zu dieser Zeit

der Import von baltischem Leinsa-

men für feinen Flachs nach Werther

und ins Ravensberger Land. Das

Walbaumsche Talent macht Schule, wird über die

Grenzen entdeckt. Am 23. Oktober 1795 entsteigt

in Reims/Frankreich ein schüchterner Junge einer

Kutsche aus dem fernen Westfalen.

Vom Whisky zum Champagner.

Er ist fl achsblond, seine Augen sind lebhaft und er

blickt erstaunt. Heinrich Ludwig Walbaum ist der

Neffe des Gründervaters Florenz Heidsieck. Fortan

nimmt er seinen Weg als Gesellschafter des fl orieren-

den Handelshauses für Weine aus der Champagne.

Das Etikett von Heidsieck Monopole steht bis heute für

die Wurzeln aus Werther.

Ralf Morgenstern mit einer Daube:

Das Mehrweg-System der Whisky-

Fässer ist eine Wissenschaft für sich.

Wenige Tropfen stilles Wasser aus der

Pipette: Sie können die Geschmacks-

noten für den Gaumen verstärken.

Das Walbaum-Haus in Werther: Ravens-

berger Leinsamen-Kontor und westfälische

Heimat einer Champagner-Legende.

Heidsieck. Walbaum. Delius. Drei ostwestfälische

Familien haben sich in der Champagne verzweigt.

Info

Ralf Morgenstern

Freier Whisky-Referent

0351 8386707

www.whisky-festival.com

Mehr zum Walbaum-Haus

www.heidemann-fi nanz.de

74

werte: whisky 2

Einfach am besten.

albi – Typisch Frucht.

Page 66: Ausblick 3/2010 "Werte"

85 JahreLeidenschaft

ausblick 1/201071 ausblick 1/2010

2 werte

Page 67: Ausblick 3/2010 "Werte"

Ein Leben lang ist sie schon für ihre Gäste da und dabei noch kein bisschen müde:Die „Bielefelder Flaneure“ haben Lieselotte Wörmann zur Heldin von Bielefeld erklärt, ihre Stammgäste dürfen sie „Lotti“ nennen. Seit 40 Jahren rackert sie in der Bielefelder Gastrono-mie, seit 10 Jahren ist Lottis Grillimbiss Imbiss in der mittleren Bleichstraße ihr kleines Reich.Die Wurst kommt vom Bio-Metzger nebenan, die Currysauce wird noch selbst gemacht.Und einen gepfefferten Spruch gibt’s noch dazu. Liebe Lotti, bleib uns noch lange so erhalten!

Lieselotte Wörmann wird von Getränke WüllnersBringdienst beliefert. Denn für unsere Kunden sindwir immer so groß, wie sie uns brauchen.

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72ausblick 1/2010

werte 2

Page 68: Ausblick 3/2010 "Werte"

Die Milch macht ’s„Nachhaltigkeit heißt für mich

Dauerleistungsfähigkeit.“ Ul-

rich Schumacher weiß, wovon

er spricht. Als er sich 1995 zu-

sammen mit Johannes Berger

um die Pacht von Gut Wilhelms-

dorf bewirbt, punkten beide mit

ihrem detailliert durchdachten

Konzept zur Umstellung und

Weiterentwicklung des Betriebes

auf „öko“. Dessen Eigner war und

ist – bis heute – kein minderer

als die von Bodelschwinghschen

Anstalten (vBA) in Bethel, die den

geschichtsträchtigen Ort mit Si-

cherheit nicht jedem überlassen

hätten – immerhin entstand hier

im Jahre 1882 die erste deutsche

Arbeiterkolonie. Friedrich von

„Agraringenieure sind Universal-

dilletanten – die können alles,

aber alles nur ein bisschen“,

sagt Dr. Ulrich Schumacher,

seines Zeichens diplomierter

Landwirt und seit 1995 zu-

sammen mit seinem Geschäfts-

partner Johannes Berger

erfolgreicher Pächter der Ver-

marktungs gesellschaft Gut

Wilhelmsdorf mbH in Bielefeld-

Eckardtsheim. Ein kleines, aber

feines Unternehmen, fernab von

jeglichem Dilletantismus.

Bodelschwingh der Ältere, Be-

gründer von Bethel, war ein enga-

gierter Pastor und Theologe. Um

etwas für die „Brüder der Land-

straße“ zu tun, ihnen Obdach und

Arbeit zu geben, nahm er sie bei

sich auf und etablierte die Kolonie

Wilhelmsdorf, die sich im Laufe

der Jahrzehnte zu einer fl orieren-

den Landwirtschaft mit sozialem

Auftrag entwickelte. Nach und

nach wurden Milchverarbeitung,

Schlachterei, ein Kartoffelschäl-

betrieb und eine Mühle aufgebaut,

die verschiedenen Verarbeitungs-

bereiche machten Wilhelmsdorf

zu einem wichtigen Versorgungs-

betrieb für die vBA. Erst in den

Achtzigern entfiel der einstige

Text: Tamara Dragus

Fotos: Hans-Jürgen Krackher

ausblick 1/2010

2 werte: bioland

Page 69: Ausblick 3/2010 "Werte"

Auftrag, obdachlose Männer zu

beherbergen und zu beschäftigen.

Der Betrieb war zwar immer noch

Anstaltsbetrieb, reduzierte sich

aber auf die reine Landwirtschaft

mit Milcherzeugung, Saatgutver-

mehrung und Kartoffelbau. Im

Jahre 1995 entschloss sich die Lei-

tung der vBA, den Betrieb zu ver-

pachten. Einzige Bedingung: Die

komplette Umstellung auf Öko-

landbau. Berger und Schuma-

cher machten das Rennen, denn

deren professionelles Konzept

ging über eine schlichte Umwand-

lung hinaus und beinhaltete un-

ter anderem eine Erweiterung der

Verarbeitungskapazitäten sowie

den Wiederaufbau der Direktver-

marktung. Am 1. April 1995 war

es soweit: Tiere und Maschinen

wurden an die Berger/Schumacher

GbR verkauft, der Hof privatisiert.

„Wir hatten damals kaum Eigenka-

ausblick 1/2010

pital, doch Bethel hat uns einen

großzügigen Kredit gewährt, so

konnten wir direkt durchstarten.“

Nach und nach wird der Hof auf

ökologischen Landbau umgestellt,

mittlerweile ist er einer von rund

5.000 anerkannten Bioland-Be-

trieben in Deutschland. „Die An-

forderungen an uns „Bioländler“

sind enorm, doch das sollten sie

auch sein.“ Von einer ungesunden

„Bio-Infl ation“ spricht Schumacher

74

werte: bioland 2

Page 70: Ausblick 3/2010 "Werte"

Die Autorin: Tamara Dragus

ist nach dem Studium der Ger-

manistik, Anglistik, Theater-

Film- und Medienwissenschaft

seit 1997 als freie Texterin und

Journalistin tätig. Sie lebt und

arbeitet in Köln.

www.tamara-dragus.de

und davon, dass längst nicht alle

Bio-Siegel den gleich hohen An-

spruch in sich tragen: „In unse-

rer Branche gibt es im Grunde

genommen nur drei wichtige,

entscheidende Verbände: Bioland,

Demeter und Naturland.“

Bioland für Bielefeld

Dass es den Wilhelmsdorfern

beim Nachhaltigkeitsgedanken

nicht nur um die erstklassige

Qualität ihrer Produkte geht, wird

schnell klar: „In erster Linie ist

es unser Anliegen, die Lebens-

bedingungen für die nächste Ge-

neration zu erhalten, wenn nicht

gar zu verbessern“, so Schu-

macher, selbst Vater von drei

Töchtern. Wichtigstes Standbein

der Vermarktungsgesellschaft ist

die hauseigene Hofmolkerei, die

1998 in Betrieb genommen wurde

und inzwischen als EU-Molkerei

anerkannt ist. Nach dem Motto

„Bioland-Milchprodukte aus Wil-

helmsdorf für Bielefeld“ werden

hier monatlich etwa 50.000 Liter

Qualitätsrohmilch in Eigenregie

verkauft, die restlichen 55.000 Li-

ter gehen zur Weiterverarbeitung

an die Bioland-Molkerei Söbbeke

in Gronau. „Die saubere Milch-

gewinnung hat bei uns oberste

Priorität. Dadurch erreichen wir

eine Rohmilchqualität, die deut-

lich über dem strengen, gesetzlich

vorgeschriebenen Standard liegt“,

so Schumacher. Und davon

profi tiert halb Ostwestfalen. 800

Kunden werden von vier im Dau-

ereinsatz befindlichen Fahrzeu-

gen mit Milch beliefert: Diverse

Privathaushalte, Krankenhäuser,

Alten- und Pflegeheime sowie

Kindergärten: „Seit 2000 sind wir

vom Landesamt für Ernährung in

Düsseldorf als Schulmilchlieferant

zugelassen. Insgesamt beliefern

wir mit unseren Kühlfahrzeugen

ausblick 1/2010

2 werte: bioland

Page 71: Ausblick 3/2010 "Werte"

260 Kindergärten zweimal wö-

chentlich mit Frischmilch, davon

nahezu alle Einrichtungen in Bie-

lefeld und im Kreis Gütersloh .“

Auch in den Regalen solch über-

regionaler Supermarktgrößen wie

REWE, Edeka oder WEZ findet

man die umweltfreundliche brau-

ne Wilhelmsdorfer Glasflasche

(„Die hat sonst keiner hier in der

Region“), die es natürlich auch

im anliegenden Hofladen gibt.

Seit Anfang diesen Jahres haben

Ulrich Schumacher und Jo-

hannes Berger den schmucken

kleinen Bio-Hofl aden in fremde

Hände gegeben. „Alles zusammen

war nicht mehr zu schaffen. Au-

ßerdem ist bekannt, dass die inha-

bergeführten Läden innerhalb ei-

nes landwirtschaftlichen Betriebes

besser laufen, da die Eigner dort

ihre ganze Arbeitskraft reinbrin-

gen. In so eine Sache muss man

sich zu hundert Prozent reinkni-

en.“ Sich reinknien, das kann der

stolze Neubesitzer Michael Hill-

mann, der als gelernter Einzel-

handelskaufmann mit ökologisch

wertvollem Hintergrund (er ver-

fügt über 25 Jahre Erfahrung im

Bio-Bussiness und leitete zuletzt

einen Naturkostmarkt in Minden)

genau richtig am Platz ist. Hill-

manns Credo: „Wir wollen uns auf

Frische konzentrieren.“ Mit den

Bioland-Produkten, die vor der

Haustüre wachsen und produziert

werden, greift Hillmann bereits

auf ein erstklassiges Grundsorti-

ment zurück.

Dass hochwertige Produkte alleine

nicht ausreichen, um neue Kun-

denkreise zu erschließen, weiß

Ulrich Schumacher: „Auch wir

müssen ständig die Werbetrom-

mel rühren.“ In Kooperation mit

der NaturSchule Bielefeld veranstal-

ten er und sein engagiertes Team

deshalb wöchentliche Betriebs-

besichtigungen für Kindergärten

und Schulen. Unter dem Motto

„Warum kauen Kühe immer Kau-

gummi?“ wird hier anschaulich

erklärt, wie die Kuh in die Flasche

kommt – der interessierte Nach-

wuchs zeigt sich nachhaltig beein-

druckt von soviel „Landwirtschaft

zum Anfassen“: „Es ist wichtig,

auch junge Zielgruppen anzu-

sprechen. Wenn die ihren Eltern

dann begeistert von ihrem Tag auf

dem Bauernhof berichten, haben

wir vielleicht wieder ein paar neue

Kunden gewonnen.“

ausblick 1/2010

Info

Vermarktungsgesellschaft Gut Wilhelmsdorf mbHVerler Str. 25833689 Bielefeld-EckardtsheimTelefon 0 52 05 / 950 760Faxfax 0 52 05 / 950 762 www.gut-wilhelmsdorf.de

ausblick 1/2010 80

werte: bioland 2

Page 72: Ausblick 3/2010 "Werte"

ausblick 1/2010

Herausgeber

Getränke Wüllner GmbH & Co. KG

Gustav-Winkler-Straße 5 – 7 · 33699 Bielefeld

Tel. +49.5 21.7 70 15-0 · Fax +49.5 21.7 70 15-53 10

[email protected] · www.getraenke-wuellner.de

V.i.S.d.P.

Bernd Hillebrand, Gesellschafter

Druck

Industrie+werbedruck

Hermann Beyer GmbH+Co.KG, Herford

www.iwdruck.de

Auflage

3. 000 Exemplare

Konzept, Redaktion

Hans-Jürgen Krackher

www.hjktext.de

Gestaltung, Grafi k-Design

Iris Mavrogiannis, Christoph Nordwald

www.mn-gestaltung.de

Impressum

2 WERTE

Premiere: 2. Juni

im CinemaxX

Page 73: Ausblick 3/2010 "Werte"

Leistung erscheint am 16. August 2010. Anzeigenschluss 18. Juni 2010.

Der nächste Ausblick:

Leistung

Unsere Themen:

Kompetenz aus Erfahrung.

Partnerschaft in der Region.

Handeln mit Leidenschaft.

Getränke Wüllner 2010:

85 Jahre mehr auf dem Kasten


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