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Der Naumburger Meister – Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen
Landesausstellung Sachsen-Anhalt2011in Naumburg an der Saale
AuftraggeberinVereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts ZeitzDechant: Georg Graf von Zech-Burkersroda
Kuratoren Prof. Dr. Hartmut Krohm, Berlin; Dr. Holger Kunde, Naumburg; Dr. Siegfried Wagner, Naumburg
Architektur, Licht, Bauleitung Jürg SteinerChristian Kramer, Anna Kasprzynski, Dorit Büchner, Colin Steiner, André Paassen, Olaf Mehl, Gottfried Engels
KommunikationsdesignNicolaus Ott mit Rolf Eusterschulte
Beratung und wissenschaftliche MitarbeitKarsten Böhm, Halle; Uwe Kalisch, Halle; Claudia Kunde, Naumburg; Guido Siebert, Naumburg; Friedhelm Wittchen, Naumburg; Dr. Jens-Fietje Dwars; Jena
Architekten des Umbaus der Marienkirche und der Domklausur: Hartkopf · Rüger, Halle
ElektroingenieurBüro Thomas Killer, Naumburg, Peter Trümper
Architekten der Sanierung des Schlösschens am MarktCronau und Kretzschmar, Naumburg
FotografienOlaf Mehl, Jürg Steiner
Skizzen, Broschüresteiner.archi
Ausführung Museumsdesign UG, Königs Wusterhausen (Sockel, Vitrinen, Aufbau); KGM Zerbst GmbH (Stahlbau); Dombauhütte Naumburg (Steinmetzarbeiten); Miljo, Berlin (Grafikta-feln), LichtFormFunkktion Achim Jungbluth, Solingen (Leuchten Marienkirche und Dom-klausur); Donath, Doberschütz (Vorhänge); Hasenkamp, Frechen (Transporte); Hiska, Velbert (Edelstahlbeschläge, Spiegelkabinett, Windfang Dom); Elektroanlagenbau Finne, Braunsroda (Beleuchtung, Elektroarbeiten), Kunstschmiede Frank Scheibe, Naumburg (Befestigungen), System 180 GmbH, Berlin (Garderoben, Mobiliar, Exponatstützen); Thomas Fissler und Kollegen, Niederschö-na (Exponateinrichtung); Möbel Albrecht, Naumburg (Tischlerarbeiten); Manuel Böhme, Naumburg (Tischlerarbeiten); Wilfried Sitte, Klipphausen (Restauratorische Betreuung)
––––––––––––––––––––––––––––––––––––6 Raum in der Domklausur mit dem Thema Glasmalerei in stimmungsvoller Atmosphä-re mit hinterleuchteten Glasscheiben und eleganten Vitrinen
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Herleitung zur Ausstellung im April 2011
Als Harald Szeemann Anfang der 1980er Jahre die Ausstellung ›Der Hang zum Gesamtkunstwerk‹ in Zürich, Wien und Berlin zum Besten gab, begann er mit dem Jahr 1800. Hätte er seine Re-cherche um mehr als 500 Jahre verlän-gert, wäre er bestimmt auf den Naum-burger Meister gestoßen. Diesen hätte er zwar schwer ausstellen können, denn keine Dokumente oder Abbildung aus der Zeit stehen zur Verfügung, nicht ein-mal der Name des Gesamtkünstlers ist bekannt. Des Meisters Standardwerke sind erfasst, weitere kommen nach und nach dazu – auch dank der Landesaus-stellung in Sachsen-Anhalt 2011. Dass diese Ausstellung, die in einer europä-ischen Metropole hätte stattfinden kön-nen, in Naumburg zu sehen ist, liegt am Hauptwerk des Meisters, dem Naum-burger Westchor oder den zwölf dort versammelten Stifterfiguren – je nach Sichtweise der Betrachtenden oder eben in der Synthese von Skulptur und Archi-tektur, wie sie in exemplarischerer Wei-se kaum zu finden ist, sind doch beide Gattungen des künstlerischen Ausdrucks untrennbar miteinander verbunden. Die Figuren sind Teil der Architektur – tra-gende Bestandteile sind wiederum Teil der Skulptur, diese könnten nicht ohne Gefährdung des statischen Zusammen-halts des Westchors für eine Ausstellung in eine Metropole verfrachtet werden. Die Ausstellung des Meisters kann also
nur in Naumburg stattfinden. Diese Stadt lädt das interessierte Publikum zu einem Besuch ein. Sie verfügte vor der Landesausstellung nur für das Kapitel der Rezeption ein Museum, die meisten Objekte werden in bisher nicht museali-sierten Räumen ausgestellt: Mancherorts vielleicht ein Problem, hier eine Heraus-forderung.
Die Ausstellung fängt thematisch mit den Baumeistern der Kathedralen, dem menschlichen Antlitz Christi in der Bildhauerei, der Neubewertung des In-dividuums, den Lehrmeistern der Stein-metzkunst und zuletzt mit Kunst und Wissenschaft im Schlösschen am Markt an. Dieses Haus schließt den Markt zur mächtigen Wenzelskirche hin ab. Deren hoher Turm ist von weither zu sehen und lädt zu einen Besuch für die an Naum-burg Interessierten ein. Das vorgelagerte Schlösschen – eine vielleicht etwas irre-führende Bezeichnung für ein Stadtpa-lais – durchlebte eine Geschichte mit vie-len Nutzungen, unter anderem residierte hier der erste Bischof nach der Refor-mation. Das erste Obergeschoss wurde inzwischen eigens für die Landesaus-stellung musealisiert. Dabei entstanden zwei Typen von Räumen: nach Norden, zum Markt zwei moderne rechteckige Säle mit Betonboden und einer schönen Reihe von Fenstern mit gedämpften Ta-geslichteinfall. Nur die feinen oberen Bo-genabschlüsse der Fenster weisen auf ein historisches Gebäude hin. Der südliche längliche Raum und die beiden Räume
im abgeknickten Westflügel verraten eher die wohnliche Atmosphäre frühe-rer Nutzungen. Die Unterschiedlichkeit der Räume widerspiegelt sich nicht in der Ausstellungspräsentation. Dieser ist daran gelegen eine Formensprache durch die ganze Enfilade zu ziehen.
Folgt man dem thematischen Ablauf der Ausstellung, steht nach dem Be-such des Schlösschens ein Fußweg von 500 m westwärts zum Dombezirk an. Das Stadtmuseum zur Hohen Lilie, in dem die Rezeption des Naumburger Meisters zu sehen ist, wird rechterhand beim Verlassen des Markts liegen gelas-sen: Die Abfolge der Ausstellungskapitel empfiehlt den Besuch des einstigen Bür-gerhauses bis zum Schluss aufzusparen. Es folgt ein Weg am Rande vielfältiger Geschäftstätigkeit und ohne motorisier-ten Verkehr. Beim Verlassen des alten Stadtgebiets, ungefähr nach der Hälfte des Wegs, heute durch eine breite Allee mit beiderseitigen Fahrstraße noch gut zu erkennen, erscheinen die Domtürme; jeder Schritt eröffnet mehr von der wun-derbaren Anlage. Mittelpunkt und Höhepunkt der Aus-stellung ist der Naumburger Dom. Mit ihm verbunden sind Domklausur, Ma-rienkirche und Dreikönigskapelle, ver-bunden durch einen Kreuzgang. Das Publikum lernt die Anlage durch das Umrunden des Kreuzgangs im Gegen-uhrzeigersinn kennen. Sanft wird es gehalten, zuerst weder den Dom noch
danach die Domschatzkammer – im Un-tergeschoss der Domklausur seit einigen Jahren ein musealer Ort – zu besichtigen sondern am Ende des Kreuzgangs die Marienkirche zu betreten.
Auch die Marienkirche ist ein Ort viel-fältiger Nutzungen in der Geschich-te mit damit verbundenen baulichen Änderungen. An den gotischen Chor im Osten schließt sich eine ehemalige Turnhalle aus dem 19. Jahrhundert an – anstelle eines eingefallenen einstigen Kirchenschiffs. In den 1930er Jahren er-hielt die Marienkirche noch eine Empo-re auf gedrehten Stützen aus Eichenholz. Zuletzt diente die Marienkirche glei-chermaßen als Raum für Gottesdienste, Veranstaltungen und Ausstellungen. Aufgabenstellung für die Architekten Regine Hartkopf und Reinhard Rüger war nicht nur die Adaption des Raum-volumens für die Landesausstellung, son-dern mehr noch die Transformation als Winterkirche. Das Hauptschiff wurde um zwei Stufen abgesenkt und kann jetzt ebenerdig betreten werden, der Chor steigt zweifach mit je zwei Steigungen an. Der Fußboden wurde mit im Sand-bett verlegten, im Winter wohltempe-rierten Muschelkalkplatten belegt. Die Holzpaneele im Hauptschiff sind ent-fernt worden, ebenso ein gerader Sturz als vorderer Chorabschluss. Gleichzeitig ist jetzt das gesamte Deckengebälk im Hauptschiff dem Innenraum zugeschla-gen. Bis auf die in rosa gehaltenen kräfti-gen Rippen des Gewölbes im Chor taten die Weißmaler ganze Arbeit: Wände, Gebälk, Holzdecken, Empore, rötliche Sandsteinsäulchen, steinsichtige Konso-
len und Kapitelle – alles weiß: Ein idealer Ort für das Ausstellungskapitel über den Einfluss von Reims auf die Bildhauerei und Architektur der Gotik.
Das gleiche Ausstellungsmobiliar wie im Schlösschen am Markt erläutert dem Publikum unaufdringlich, dass es eine raumübergreifende Ausstellung besucht. Rötliche Platten aus stark gebändertem Rochlitzer Porphyrtuff werden mit einem ungefärbten Stahlsteg zusam-mengehalten. So entstehen Podeste und Sockel aus ehrlichem eigenfarbigen Ma-terial auf dem sowohl graue Steinskulp-turen als auch Gipse würdig zu platzieren sind. Sockel und Podeste werden aus je
zwei vertikalen Seitentrageplatten und einer Deckelplatte aus 40 mm Steinma-terial und einem vertikalen Verbindungs-steg aus einer abgekanteten 4 m starken Stahlplatte zusammengefügt. Der tekto-nische Aufbau ist sowohl der Material-kombination als auch dem Auftrag, etwas Reversibles zu schaffen, geschuldet: Ma-terialübergänge sind lediglich als feine Linien aus entsprechenden Verbindungs-gliedern zu erkennen. Das Demontieren, Platz sparende Lagern und Wiederein-setzen sind Programm auch dieser nach-haltig wirkenden Gestaltungsaufgabe. Der Rochlitzer Porphyrtuff hat sich als besonders interessanter Stein für diesen Bereich – auch für einen Teil der Räume im Schlösschen am Markt – erwiesen. Dieser Stein, der nur auf dem Rochlit-zer Berg in Sachsen gebrochen wird, ist ausgesprochen hart und durch die vielen Lufteinschlüsse nicht zu schwer. Besonders gefährdete Objekte werden mit einer Vitrine geschützt. Für diese Sockel erhalten die Deckelplatten eine Fälzung, von den vier vertikalen Sicher-heitsglasplatten umfasst. Oben halten feine Beschläge in Verbindung mit der Deckelplatte die Scheiben zusammen. Im Inneren schwebt eine weitere Stein-platte 20 mm über der Deckelplatte. Sie lässt technisch gesehen einen Luftraum für das Einbringen von Klimapuffer-materialien und hebt optisch die aus-gestellten Objekte auf eine eigentliche
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Präsentationsebene über einer dunklen Schattenfuge. Auch die Vitrinen sind später als flächige Einzelplatten zu lagern oder anderswohin zu transportieren.
Zurück zur Marienkirche: Unter der Empore gelangt man in den Raum, Kir-chenschiff und Chor eröffnen sich da-durch hinter einem Portal gleichsam als weit hoch aufragende Bühnen. Am Ende ist die Teilausstellung noch als Vogel-schau von der Empore aus zu resümie-ren. Zu betrachten ist die Welt, in der der Naumburger Meister lebte und seine Ausbildung erhielt.
Ein schmaler Durchgang hinter der Empore leitet über in den am Ausgie-bigsten bespielten Ausstellungsort, zum Obergeschoss der Domklausur, um hier den Weg des Meisters nachzuvollziehen. Diese Räume wurden zuletzt vor der Ausstellung als Archiv- und Büroräume genutzt, unter anderem saßen hier auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Vereinigten Domstifter, die heute in einem sanierten Gebäude, unmittel-bar an Südklausur und Marienkirche angrenzend, tätig sind. Als erstes ist ein langgezogener Raum mit Fenstern zum Kreuzgang zu besichtigen, in dem Coucy, eine außergewöhnliche profane gotische Anlage vorgestellt wird. Danach geht es nordwärts durch einen langen, breiten Gang, in dem noch einige Relikte, wie ein längliches Waschbecken und eine Standuhr an die Zeit als die Domklau-sur Gymnasium war, erinnern. Der lan-ge Gang wird nur spärlich durch kleine Fenster in der Ostwand zum Kreuzgang belichtet. Die früher in Schulen üblichen überbreiten Gänge vor den Klassenzim-mern erweisen sich in unserem Fall als ein Segen, denn wir finden eine Enfilade vor, die gerade für die chronologisch-geografische Erzählweise von Noyon bis
Naumburg besonders geeignet ist.Auf der Westseite der Domklausur be-finden sich sieben etwa 50 Quadratme-ter große rechteckige Räume mit je zwei Fenstern, einst als Klassenzimmer ge-nutzt. Vom ersten aus ist auch das zwei Stufen tiefer liegende Zimmer, das der Südwestturm umschreibt ,erreichbar, auch dieses ein Teil der Ausstellung mit den archivarischen Hinweisen zu den Stiftern des Westchors. In den Oberge-schoss-Räumen der Westklausur reichen die Themen von dem Konflikt zwischen Naumburg und Zeitz um den Bischofs-sitz bis zur Kunst zur Zeit Ludwigs des Heiligen.Die Räume waren bisher mit einfachen Dielen ausgelegt und wurden mit Leuchtstofflampenleisten aus der Zeit vor 1989 beleuchtet. Inzwischen liegt fei-nes dunkles Eichenholz auf dem Boden. Den Machern der Ausstellung war an einer universellen Beleuchtung gelegen, geeignet sowohl als diffuses Allgemein-licht als auch für die direkte Anstrahlung von Objekten. Diese Vorgabe, immer auch hier durch die Absicht überlagert, für die zukünftige Nutzung als Biblio-thek dienstbar zu bleiben, hat sich als Lösung die Entwicklung von Lichtinseln herauskristallisiert, die jeweils vier mat-tierte Glaskugeln aufnehmen. Diese sind für den Anschluss von Lampen mit ge-richteten und ungerichteten Licht ausge-rüstet; auch LED-Leuchtmittel sind ein-setzbar. Hier war die Ausstellung nicht nur Initiator für zukünftige Ausstattung, sondern aus der Ausstellung entstand eine dauerhafte Installation.
Über ein vorhandenes Treppenhaus in der Südwestecke erreicht das Publikum wieder den Kreuzgang. Das gegenüber diesem um einige Stufen erhöhte Erd-geschoss wird nur im Westen bespielt, in vier mit Kreuztonnen überwölbten bei-
nahe quadratischen Räumen. In der Süd-westecke schließt das wohnliche Zimmer des Domkapitels an mit einer Decke in zwei Teilen, die von einem kräftigen kunstvoll geschnitzten Unterzug getra-gen werden. Hier knüpft die wohl letz-te Station des Meisters, Meißen, an die vorangegangenen Themen an. Den Ab-schluss bilden zwei großmaßstäbliche Modelle des Naumburger Westchors und des Chors von Meißen als Anschauung für einen Vergleich der beiden Werke des Meisters mit ihren durchaus unter-schiedlichen Voraussetzungen und Lö-sungen.
Die Einrichtung in der Domklausur ent-sprechen formal derjenigen im Schlöss-chen am Markt und in der Marienkirche – mit einem gewichtigen Unterschied: Als Steinmaterial kommt Thüringer Mu-schelkalk zur Anwendung, einerseits als Reminiszenz an einen Stein, der auch hier und da im Dom auffindbar ist und andererseits der Tatsache Rechnung tra-gend, dass in der Domklausur Objekte mit unterschiedlichsten Materialien und Farben gezeigt werden und das sandige grau des Steins allen Objekten gerecht wird.
Der Weg führt zurück in den Kreuz-gang. Dieser verfügt zur Regelung des Besucherverkehrs gleichsam über eine ausgezogene Mittellinie und es empfiehlt sich bei schönem Wetter – Mantel und Regenschirm verwahrt ja die Garde-robe – der Besuch des wieder entstan-denen Domgartens mit einer temporä-ren Dombauhütte, wo Steinmetze dem klassischen Handwerk vom Herstellen von Skulpturen und Architekturbautei-len öffentlich nachgehen. Der Weg da-hin führt durch den Eingangsraum zur Domschatzkammer, auch der Abstieg hi-nunter in das Schatzgewölbe lohnt sich.
Noch einige Schritte weiter im Kreuz-gang gelangt man durch einen Windfang in den Dom und betritt das Haupthaus im südlichen Seitenschiff. Im Dom nun sind die Hauptwerke des Naumburger Meisters, nämlich Westchor, Stifterfi-guren und Westlettner zu besichtigen. Einige weitere Exponate zeigen europä-ische Verbindungslinien auf, die sich mit dem vorher Gesehenen zu einem Bild verweben. Am Augenfälligsten wird dies durch die Gegenüberstellung des Pas-sionszugs am Naumburger Westlettner mit drei Fragmenten des Mainzer West-lettners in ähnlichem Maßstab. Als Igno-rant möchte man den Frevel des Abrisses des Mainzer Lettners im 17. Jahrhundert begrüßen, wie sonst könnte man die Stücke hierher transportieren. Aber so wird eine andere Geschichte daraus und man will dem Merksatz von André Mal-raux, dass das Fragment der Lehrmeister der Fiktion sei, folgen: In den Köpfen des Publikums vervollständigt sich der Mainzer Lettner wieder, dank der tem-porären Dislozierung seiner Reste. Zwei Kapellen, die Evangelistenkapelle und die Johanniskapelle, die bisher nicht zu
gänglich waren, erläutern weitere Facet-ten unserer Geschichte.Für die Sockel und Podeste im Dom wurden keine Steine aus der näheren Umgebung ausgewählt, sondern An-röchter Dolomit aus der Soester Börde. Dieser sehr homogene Stein mit vielen fossilen Einschlüssen und seiner be-sonderen grün-gräulichen Farbe legt für die Fremdheit einer Ausstellung im Dom Zeugnis ab. Die letztlich dem ei-gentlichen Zweck des Gotteshauses wi-dersprechende Zwischennutzung ist als solche deutlich erkennbar.
Was ursprünglich nur Wenigen vorbe-halten war – das Durchschreiten des Westlettners über zwei Steigungen auf-wärts – erzeugt bei manchen heute noch einen heiligen Schauer. Die durch einen Trumeau-Pfeiler geteilte enge Pforte betritt man am zentralen Kreuz vorbei unter den ausgebreiteten Armen des Gekreuzigten um so die Weite des ein-maligen Gesamtkunstwerks zu betreten. Chor, Stifterfiguren und Glasmalereien bilden einen Kanon, zu dem die Landes-ausstellung wenig beitragen kann. Einer klassischen Musealisierung verweigert sich der Ort, doch die Entfernung des bis kürzlich dort Licht gebenden Kron-leuchters als ein Akt der Purifizierung ist versucht worden – durchaus im Hin-blick verstetigend zu wirken. Punktstrah-ler beleuchten kreuzweise die Zone der Stifterfiguren und bewirken tagsüber eine additive Farbmischung mit dem Licht der Glasmalereien. Zwischen die-sen standen einige Stifterfiguren teils im Dunklen. Nun hilft ihnen das Kunstlicht zu einer besseren Erkennbarkeit. Abends wird der Westchor dunkler, nur die Stif-terfiguren leuchten weiterhin. Weder ge-heimnisvoll noch grell stehen sie da ohne die Tageszeit verheimlichen zu wollen, sie sind jetzt ausgestellt, der Raum um sie herum und die Glasmalereien treten etwas zurück, ihre Mächtigkeit dabei kei-neswegs mindernd.
Wer sich jetzt auf den Wege zum Stadt-museum Hohe Lilie macht, ist durch das bisher Gesehene vorbereitet die Viel-fältigkeit der Rezeption zu verstehen. Im Erdgeschoss entstand im Zug der Landesausstellung in einem ehemaligen Lichthof ein Saal in dem sich das Publi-kum zu den von der Chorwand herunter gestiegenen Stifterfiguren gesellen darf. Diese sind inzwischen auch historisch und aus Gips. Die Wände bilden Spiegel, die Rezeption erhält ein ihr adäquates Bild durch materielle und immateriel-le Rekonstruktion. In Schlitzen, die die Spiegel frei lassen, werden die verschie-denen Epochen der Rezeption mit Reali-en vermittelt. Zwölf thematisch sortierte Schließfächer erläutern in einem weite-ren Raum eine andere Herangehensweise der Rezeption.
Fast alle Bereiche der Landesausstellung sind für Gehbehinderte und mit Kinder-wagen zu befahren. Ein neuer Aufzug
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im Schlösschen am Markt und ein neu-er Aufzug in der Domklausur beweisen Ernsthaftigkeit im Umgang mit den zur Verfügung gestellten Mitteln. Das Schlösschen am Markt, die Marienkir-che, die Domklausur und das Stadtmuse-um mussten, um hochwertiges Kulturgut ausstellen zu können, tiefgreifend saniert und verändert werden und es gelang, alle Änderungen so nachhaltig vorzunehmen, dass nach Ende der Ausstellung diese ei-nen langen Segen für Naumburg bewir-ken dürften und Temporäres sich verste-tigt. Die temporäre Ausstellung an sich ist ein erinnerungsmächtiges Medium dank ihrer räumlichen Grunddisposition.
So wurde das Gesamtkunstwerk des Naumburger Meisters durch viele Fa-cetten des Werks, durch Vergleiche und Erläuterungen dank der Leihbereitschaft von namhaften Institutionen für einen Sommer am einzig möglichen Ort verei-nigt und dadurch verständlich.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––Einige prototypische Bilder aus der Ausstellung
455 Die Mikroarchitektur der Dom-klausur vereinigt sich mit selbstleuchtendem Abbild (Backlight) einer Archivolte.
45 Leuchtende Abbilder der Glasmale-reien des Naumburger Westchors zusammen mit Vergleichsobjekten.
4 Der Besucherstrom war unerhört und dank der Stabilität der Ausstellungseinrich-tung gut zu bewältigen.
44 Jedes Objekt erhielt seinen konfekti-onierten Ausstellungsträger. Zu bestaunen waren auch die Kreuzpfeiler: zwei Platten aus Kohlplatter Muschelkalk durchdringen scheinbar eine Stahlplatte. Der Stein ist auf Druck, der Stahl auf Zug belastbar, zusam-men eine ideale Kombination, elegant und unaufdringlich
444 Auch schwerste Objekte galt es in richtiger Höhe zu präsentieren, auch hier in Kombination von Steinplatten und Flachstählen, die in den Fugen Zugkräfte absorbieren.
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,58
53,5 90
0
Ansicht oben1:5
Ansicht obenAnsicht oben
Schnitt1:5
Ansicht rechts1:5
100 200 100
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6,8 16,5 6,7 340 6,7 16,5 6,8
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Schn
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hnitt
Ansicht rechtsAnsicht rechts
1 100 200 100 1
10 380 10
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158
70
Perspektiveo.M.
ESG, 6 mm
VDG, 2x6 mm
7 386 7
Schlüssellochsperre
Schlüssellochsperre
03445 23 01 2503445 23 01 20
Ausstellungsgestaltung
Prof. Jürg Steiner Architekt BDASchmargendorfer Str. 612159 Berlin
TelefonFaxE-Mail
Sockel-Vitrine mit Türe
Landesausstellung > Der Naumburger Meister<
Bauherrin
Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburgund des Kollegiatstifts ZeitzDomplatz 16/1706618 Naumburg
AnsprechpartnerFrau Kunde
TelefonFaxe-mail
030 883 99 88030 883 99 18
Plannummer 4
erstellt: 29. Januar 2010, ap; Vitrine mit Gärung ausgebildet, 8.02.09 ap;
Blattformat A2, quer
Massstab 1:5
Dezember 2009Mustersockel und Informationstisch
Im Zuge der Vorbereitung für die Lan-desausstellung war dem Veranstalter und den Gestaltern daran gelegen, bei aller Sparsamkeit und Dignität den Werken des Meisters gegenüber, eine Präsenta-tionsfamilie zu entwickeln, die Objekten und Umfeld gleichermaßen gerecht wird. Dabei wurde evaluiert, inwiefern mineralische Materialien mit einfacher Oberflächenbearbeitung – intelligent zu-sammengefügt – zu einem eleganten, mi-nimalistischen Ergebnis führen können. Rochlitzer Porphyrtuff, Thüster Kalk-stein und Eternit wurden miteinander verglichen und spielten ihre spezifischen Vor- und Nachteile aus. Eine Besonder-heit ist der Informationstisch, der Bilder, Illustrationen, Gruppen- und Exponat-texte zusammenfasst.
Aufbau Sickenprofil offen1:1
Sickenprofil geschlossen1:1
Sockelleiste1:1
Edelstahl, s= 1mm
25
1 10 30 1
30 340 30
6,8 16,5 6,7 340 6,7 16,5 6,8
400
3034
030
400
3016
,58
53,590
0
Ans
icht
link
sA
nsic
ht li
nks
Ansicht rechtsAnsicht rechts
Ansicht oben1:5
Ansicht obenAnsicht oben
Ansicht links1:5
Ansicht rechts1:5
100 200 1001 100 200 100 1
30 340 30
Einkerbungen zum halten der Gewindestange
Gewindestange, M10 mmStahl U-Profil, 15x15x1,5 mm
Einkerbungen zum halten der Gewindestange
U-Profil wir auf Möbelverklebt
U-Profil wirauf Möbel verklebt
Perspektiveo.M.
03445 23 01 2503445 23 01 20
Ausstellungsgestaltung
Prof. Jürg Steiner Architekt BDASchmargendorfer Str. 612159 Berlin
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Sockel
Landesausstellung > Der Naumburger Meister<
Bauherrin
Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburgund des Kollegiatstifts ZeitzDomplatz 16/1706618 Naumburg
AnsprechpartnerFrau Kunde
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030 883 99 88030 883 99 18
Plannummer 1
erstellt: 25. Januar 2010, ap;
Blattformat A2, quer
Massstab 1:5, 1:1
––––––––––––––––––––––––––––––––––––3355 Präsentationsmodule für die Landesausstellung: Informationstisch, Sockel, Tischvitrine, Hochvitrine, Stand November 2009.
335 Bemaßter Informationstisch, No-vember 2009
33 Ausführungszeichnung für die So-ckelkonstruktion, die bei der Bemusterung allgemeine Zustimmung fanden. Dennoch wurde die Konstruktion später nicht weiter verfolgt, sondern durch eine materialsparende Anordnung der vertikalen Bauteile weiterent-wickelt, Januar 2010.
5 Entwurfs- und Konstruktionsskizze für einen demontablen Sockel. In den Verbin-dungsfugen liegt das Verschlusssystem.
3 Bemusterung in der Marienkirche am Naumburger Dom mit Sockeln aus Faserzement (im Vordergrund) und Thüster Kalkstein (Tisch und hinterer Sockel) am 11. Dezember 2009
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AusstellungMarienkirche Erdgeschoss
Landesausstellung ›Der Naumburger Meister‹
Plannummer 34 Blattformat A1, quer
Massstab 1:50
Planübernahme von Hartkopf · Rüger Architekten, ap; Ausstellungsgrundriss 20.11.09, st; Masse Kapitelle, Position Modell neu 21.12.09 st; neuer Ausschnitt und Drehung des Plans 18.02.10, ap; Figur Amiens, 09.03.10 st; Massstab geändert, 15.03.10 ap; Einsetzen von Treppe, Windfang und Empore im Bestand, 22.03.10 ap; Registriernummern und Abbildungen eingesetzt, 03.06.10 jl; Massstabsänderung und Stufen, 01.07.10 jl; Objektbereinigung mit Prof. Dr. Krohm, 29.07.10 st; Massstab auf 1:50, 30.07.10 st, Symbolanpassung, 03.08.10 om; Plandurchsicht im Team, 07.08.10 js; Objekte in Plan eingezeichnet, 18.08.2010, kt; Anpassung Winkel Objekt 209, 24.08.10 js; Neupositionierung Archivolte und 209, 01.09.10 js; Objekt (596) in Grundriss eingetragen, 16.09.10, kt; Sockel 239 und 281 angepasst, 20.09.10 js; Vitrine Modell Amiens u.a. vergrössert, 27.09.10 js; weitere Maße in Legende eingefügt, 01.10.10, kt; Synchronisation von Widersprüchen, 10.11.10 js; fehlende Sockelmasse süd, 15.11.10 js
03445 23 01-1 0203445 23 01-1 20
Ausstellungsgestaltung
Prof. Jürg Steiner Architekt BDASchmargendorfer Str. 612159 Berlin
TelefonFaxE-Mail
Auftraggeberin
Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts ZeitzDomplatz 1906618 Naumburg
AnsprechpartnerDr. Holger KundeTelefonFaxE-Mail
030 883 99 88030 883 99 18
N
17
Stg ~19
,5/2
3
23
Stg ~17
/26
,5
2 Stg 16,8/32 2 Stg 16,8/32
Info
tisch
7
Infotisch 4
Infotisch 3
Raumtext
239 Weltenrichter Straßburgmit anmodel-lierter Säule1600/600/590
279/280Trierer Propheten h 1850auf Konsolen1920/400/370
245 Kapitell Bonn670/560/270
209 Kapitell Reims1500/1850/2000
278 BambergerReiter2640/2300/700
211PhilippeAuguste3720/960/900Winkel undAbstandspodest
149 Eva am Spinnrocken800/600/570
ArchivoltenReims
140Engel mit Weihwasserfass2270/2060/520
Sockel OK min2000
144Engelskopf380/250/270
85 Verkündigungsengeleine Krone haltend, Flügel mit WandhalterungBamberg 1500/800/600mit Berührungsschutz
84AbrahamBamberg1200/600/360
281Engel 1080/240/230Magdeburg
282Maria 1370/310/260Magdeburg
Info
tisch
2
151 Eva (Reims) 3950/850/900auf Konsole
413Modell Reims 410/775/403
248 SynagogeStraßburg1945/600/370
Infotisch 1
398Ecclesia, Straßburg2100/630/410
596König oderArchivoltenfigur aus Amiens760/500/450
650Engel
421Engel, Trier315/240/260
517 Modell Straßburg(Metz, 680/750/450 Glassturzmass Original)
411 Modell Amiens480/1400/700
196Apostel
197Apostel
199Apostel Andreas
200Apostel Paulus
201Apostel Petrus
202Prophet
203Prophet
204Prophet
205Prophet
206Prophet
207Prophet
85Sockel 1200/900/x84
Sockel 1100/500/500
281Sockel mit Rückwand1300/500/500 + Rückwand h=1300
282Sockel 1200/500/500
239Sockel mit Rückwand2000/500/500,Rückwand +1800
398Säule 1500/500/500 (ø200)
248Säule 1500/500/500 (ø200)
151Konsole +1550/860/860
278Konsole UK 3100
279Konsole +2200/500/500
280Konsole +2200/500/500
211Konsole +1550/860/860
421Sockel 1300/500/600Vitrine 600/450/550
650Sockel h 1500
140Fünfeckiger Pfeiler h=2800
144Sockel 1300/500/600Vitrine 600/450/550
Pfeiler
Sockel
Hochvitrine auf Sockel
Tischvitrine auf Sockel
Pultvitrine auf Sockel
Podest
Konsole
Hochvitrine auf Konsole
Tischvitrine auf Konsole
Pultvitrine auf Konsole
Luftbefeuchter 620/755/365
Luftentfeuchter 700/350/320
Kühlgerät 880/490/370
h 500
209Winkel UK Objekt 2000/750/750
245
517ModellStrassburgSockel 1000/1000/750Vitrine600/900/650
413Modell ReimsSockel 1000/1000/500Vitrine600/900/400
neue
r Alta
r
209
196–207
196 750/800/520197 750/800/520199 750/800/520200 750/800/520201 750/800/520202 750/800/520203 920/860/450204 750/800/520205 900/860/500206 920/860/380207 920/880/520
411 ModellAmiensSockel1000/1500/750Vitrine600/1400/650
Sockel, 1400/550/550Podest, 500/1550/1550596
Info
tisch
5
Infotisch 6
149Ulmer-Sockel 1400/700/700
Infotische
1Strassburg(Foto Engelspfeiler, Südquerhaus, Stich Isaac Brunn)
2Trier(histor. Fotos Fassade, Blick in Chor)
3Reims
4Reims
5Reims(Fassaden Südquerhaus, Nordquerhaus)
6Magdeburg · Bamberg(Blick in den Chor)(Fürstenportal)
7Amiens(Westfassade, Flucht nach Ninive)
Visualisierung der Marienkirche2010
Im Zuge der Vorbereitungen für die Lan-desausstellung ›Der Naumburger Mei-ster – Künstler und Architekt im Europa der Kathedralen‹, die 2011 an fünf Orten in Naumburg stattfinden soll, nahmen wir uns vor, den thematischen Schwer-punkt des Einflusses der Reimser Ka-thedrale auf den Meister und die Gotik des 13. Jahrhunderts im Allgemeinen für die Ausstellungsleitung zu visualisieren. Originale, Modelle und zu Originalen gewordene Gipsabformungen laden zu einem spannenden Rundgang in die Ma-rienkirche ein, die für die Ausstellung würdig überarbeitet wird. Der Visualisie-rung ist daran gelegen, die Proportionen – überragt von einem wuchtigen Bogen mit Abgüssen einer Reimser Archivolte – nachvollziehbar zu machen.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––335 Grundriss der Marienkirche mit den Einbauten für die Ausstellung und den vorge-sehenen Objekten, Stand November 2010
33 Skizzen mit Figuren, die, von eine Glasplatte gegen Kippen gesichert, auf einem Sockel stehen, der wiederum auf einem Abstandspodest ruht.
33 Blick aus dem Chor durch die Archi-volte mit der Empore über dem Eingang im Hintergrund.
5 Das Publikum betritt die Marienkirche unter einer Empore aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dahinter eröffnet sich gleichsam eine Bühne mit ausgesuchtem Mobiliar aus Rochlitzer Porphyrtuff, zusam-mengehalten durch einem eingerückten Steg aus geöltem, schwarzen Stahlblech.
3 Blick aus dem spätgotischen Chor durch die Archivolte für die historischen Gipsab-güsse aus Reims.
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Mustervitrine für die LandesausstellungSachsen-Anhalt 2011(2010)
Für die Landesausstellung ›Der Naum-burger Meister – Bildhauer und Archi-tekt im Europa der Kathedralen‹, die 2011 an mehreren Orten in Naumburg stattfand, war uns daran gelegen, ein Vi-trinensystem zu entwickeln, das in ed-ler Schlichtheit aus einem Sockel und einem Glassturz besteht. Die Sockel aus Rochlitzer Porphyrtuff und Anröchter Dolomit mit einem mittleren Steg aus einer Stahlplatte definieren sich tekto-nisch, indem alle Platten sichtbar anei-nander gefügt werden. Eine obere Plat-te – als Abakus innerhalb der Vitrine – schließt den Sockel ab. Alle Bestand-teile der Vitrine lassen sich dank einer neuartigen kraftschlüssigen Fügetechnik so demontieren, dass nur flächige Ele-mente zu lagern sind.Der Auftraggeberin ist für die Bereit-schaft zu danken, dass zwei Prototyprei-hen beauftragt werden konnten. So entstand ein innovatives Sockel- und Vitrinensystem, das dann dank der Si-cherheit, die man durch die Prototypen gewinnen konnte, im Kostenrahmen blieb. Der Verschluss besticht durch sei-ne Einzigartigkeit: Die fünf Glasplatten lassen sich dank eines neuartigen Verfah-rens demontieren und flach lagern.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––335 Konstruktionszeichnung mit Details zur Fertigung der Prototypen. Geringfügige Optimierungen erlaubten dennoch, die Pro-totypen auch in der Ausstellung einzusetzen, ohne dass dies zu sehen war.
33 Die Mustervitrine nach dem Erstauf-bau am 22. November 2010. Die 40 mm starken Steinplatten sind noch sehr feucht und deswegen sehr bunt. Unter der Präsen-tationsplatte finden Klimapuffermaterialien ausreichend Platz. Gleichzeitig hebt die Platte die Objekte würdevoll empor.
53 Der Schreck am Morgen des 23. November 2010: Die Vitrine war innen beschlagen. Doch schnell erwies sich dies als Beweis für die Dichtigkeit, denn die Feuchte des Steins blieb im Vitrinenluftraum.
3 Beim zweiten Prototyp wurden die Ei-genarten der Steinqualitäten untersucht; der Anröchter Kalkstein erwies sich als besonders geeignet. Auch wurde die Statik an überfor-matigen Sockeln geprüft.
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Teil 1 der Ausstellung›Schlösschen am Markt‹
Für die Landesausstellung ließ die Stadt Naumburg ein heruntergekommenes Stadtpalais sanieren, so dass im Ober-geschoss eine Reihe von Ausstellungs-räumen entstehen konnte. Hier waren gleichsam als Einführung die Neue-rungen in Bildhauerei und Architektur der Gotik in verständlichen Kapiteln kennenzulernen. Präsentationsmöbel, je nach Ausstellungsgut raumweise aus Anröchter Dolomit oder Rochlitzer Porphyrtuff, standen für eine edle und sichere Darbringung der internationalen Leihgaben. Kaum ein Sockel ist gleich wie der andere, kaum eine Vitrine wie die nächste und komplexe Sonderkon-struktionen nahmen die voluminösen und schweren Objekte auf – alles fein abgestimmt auf das Ausstellungsgut.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––45 Auftaktraum mit Großobjekten aus Hildesheim (Bronze) und Straßburg (rötli-cher Sandstein), die ideal mit dem grünlichen Anröchter Dolomit harmonieren.
4 Objekte und Ausstattung vereinen sich in der Präsentationsarchitektur dieses Museums auf Zeit.
6 Das Kommunikationsdesign im Schlöss-chen am Markt spielte sich vorzugsweise auf den Vorhängen ab..
––––––––––––––––––––––––––––––––––––335 Die Unterkonstruktionen bestehen im ersten Raum aus Anröchter Kalkstein. Die Art der Sockel, Konsolen und Vitrinen zeugen von einem musealen Geist. Schlei-ernesselbahnen sind Licht verteilend und dämpfend zugleich in den Fensternischen montiert.
35 Aufbau der Sockel und Konsolen im Raum 2 vor dem Einbringen und Aufstellen der Objekte. Die Dramaturgie ist stimmig auch ohne Objekte und Vorhänge.
5 Der Abguss eines Kapitells aus dem Dom zu Reims über einen Monat vor Eröffnung der Ausstellung.
33 Im Raum 4 besteht die Ausstattung aus Rochlitzer Prophyrtuff.
3 Die Konsolvitrinen aus Rochlitzer Pro-phyrtuff beweisen den sensiblen Material-kanon.
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Teil 2 der AusstellungMarienkirche im Dombezirk Naumburg
Als zweite Station der Landesausstel-lung wurde die Marienkirche saniert, das Hauptschiff abgesenkt und alles ge-weißt. Eine Archivolte aus Stahlblech-kassetten mit Propheten aus Reims ist das Leitobjekt – eine kunstvolle Fügung aus Gipsen und einer Ingenieurkon-struktion, die dem Ursprung nacheifert, nämlich Bildhauerei und Architektur zu einer Einheit zu verschmelzen. Sockel, Vitrinenunterbauten, Pfeiler und Infor-mationstische bilden eine tektonische Kombination aus Rochlitzer Porphyrtuff, mittels Stahlblechsteg zusammengehal-ten. Objekte aus Reims, Straßburg, Bam-berg und Magdeburg zeugen von der Eu-ropäischen Bildhauerkunst in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Schule für den Naumburger Meister.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––3335 Chor der Marienkirche: Die Eva mit dem Spinnrocken aus dem Pariser Palais du Tau vor der profanen Abschlusswand.
333 Sensibler Aufzug des ›Lächelnden Engels‹ aus dem Pariser Trocadero auf den hohen Kreuzpfeiler.
33 Ein Museum auf Zeit mit all den Ei-genheiten des Museums, jedoch konstruktiv reversibel ausgeführt. Rochlitzer Porphyrtuff erweist sich als ideales Material für Unter-konstruktionen in tektonischem Aufbau, zusammengehalten mit abgekantetem rohem Stahlblech und Magnetbändern.
33 Am 9. Oktober 2011 um 12:39 Uhr drängte das Publikum in Massen die Ausstel-lung, die in ihrer großstädtischen Ausprä-gung am originalen Ort eine weitreichende Bekanntheit erlangte
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Teil 3 der Ausstellung
Domklausur, Naumburg a) Obergeschoss
Die Domklausur als dritte Station der Landesausstellung fand in Räumen statt, die lange ein Gymnasium beherbergten, was an wenigen Stellen noch sichtbar ist. Zukünftig dient die Domklausur als Archiv der Domstifter, die museale Nutzung ist also nur ein Zwischensta-dium, das als solches nicht bemerkbar war; vielmehr erfüllte die Ausstellung alle notwendigen konservatorischen Be-dingungen. Ein spannender Rundgang begleitet das Publikum auf dem Weg des Meisters von Naumburg von der Picardie bis Meißen. Das Mobiliar aus Kohlplat-ter Muschelkalk ist Basis für Skulpturen und Vitrinen, aber auch für Sitzgelegen-heiten. Eine elegante, hochwertige Aus-stattung verschafft der Ausstellung einen europäischen Auftritt.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––45 Raum im Südwestturm mit umlau-fenden Mobiliar für Dokumente in einer Einrichtung, die sich verstetigen soll. Die Einrichtung ist museal und dauerhaft, ohne dass sie in die Substanz eingreift.
4 Blick in den langen und breiten Gang, in dem der Weg des Meisters von Frankreich nach Naumburg nachzuerleben war. In der Vitrine trägt eine Präsentationsplatte über einer Schattenfuge die Objekte, darunter sind Klimapuffer eingestellt.
44 Wertvolle mittelalterliche Objekte im Thema ›Höfisches Leben‹. Die eleganten Vitrinen auf Sockeln oder Konsolen helfen die besondere Atmosphäre zu erzeugen.
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––––––––––––––––––––––––––––––––––––3335 Kompakte Schatzbehältnisse nehmen jeweils ein Schmuckstück auf.
335 Zusammenwirken von schweren Baufragmenten und empfindlichen Doku-menten
33 Raum mit Baufragmenten auf feinen Untergestellen und einem Leuchtbild von der Sainte Chapelle
35 Das Modell des Chors vom Meissener Dom, von Studierenden der BTU Cottbus hergestellt, zeugt vom ausgewogenen Mate-rialkanon der Präsentation und ihrem Dialog mit dem Raum.
3 Modell vom Westchor des Naumbur-ger Doms: Buchenholz auf Kohlplatter Muschelkalk.
5 Archivräume, 2017 aufgenommen
Teil 3 der Ausstellung
Domklausur, Naumburg b) Erdgeschoss
Das Erdgeschoss der Domklausur be-steht aus kompakten Räumen mit Kreuztonnengewölbe. Der Terrakotta-fußboden, den die Dombaumeisterin Regine Hartkopf einbauen ließ und unsere Beleuchtung rahmen die Sockel aus Kohlplatter Muschelkalk ein. We-nige Backlights und Schrifttafeln er-läutern das mittelalterliche Material. In den Räumen sollte nach der Ausstellung die Dauerausstellung zum Naumburger Meister ihren Platz finden, doch jetzt ist dort das Archiv der Vereinigten Dom-stiftern – sicherlich eine gute Lösung.
24 25
Teil 4 der AusstellungNaumburger Dom, Hauptschiff
Die letzte Station im Dombezirk – der Dom – gleichsam Höhepunkt der Ausstellung und Proszenium für den Westchor ist ohne Bestuhlung in einen musealen Raum transformiert worden, ohne aber den geweihten Status zu kon-terkarieren. Vielmehr ist das Unglaub-liche wahr geworden: Drei wunderbare Fragmente des nicht mehr bestehenden Westlettners aus dem Mainzer Dom, die unzweifelhaft von der Hand des Naum-burger Meisters sind, stehen dem Naum-burger Westlettner gegenüber und neh-men einen fast sprechenden Dialog auf. Ergänzt durch hochkarätige Leihgaben ist das beste der sakralen Bildhauerei aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts versammelt, auf Anröchter Dolomit, um nicht als hauseigen missverstanden zu werden. Der Anröchter Kalkstein, früher auch Anröchter Dolomit genannt, mit seiner typisch grünlichen Färbung ist äu-ßerst homogen, obwohl vollgespickt mit Fossilien.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––45 Der Naumburger Dom als Museum auf Zeit: Der grünliche Anröchter Kalkstein soll auch ein Hinweis sein, dass die Einrichtungs-objekte nicht Teil der Kircheneinrichtung sind.
4 Der Nestor der Mittelalterkunstgeschich-te, Willibald Sauerländer, bei einer Vorbe-sichtigung.
4 Der Kopf mit der Binde aus dem Mainzer Diözesanmuseum auf der Längsmittelachse
445 Die 40 mm hohe Plinthe aus Anröchter Dolomit und das Licht sind in der Evangelistenkapelle einzige Bemühungen der Ausstellungsarchitektur.
4445 Die zu durchschreitende Subst-ruktion der drei großen Stücke des Mainzer Lettners gibt die zentrale Achse zum Mauri-tius aus Magdeburg frei.
44 Zugang zur Johanneskapelle als Ort der Aufstellung feinster französischer Skulpturen.
444 Die Kunst, Skulptur im Gegenlicht zu zeigen, erzeugt bei richtigem Auflicht Spannung und räumliche Tiefe.
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––––––––––––––––––––––––––––––––––––45 Das berühmteste Exponat ist der Westchor des Naumburger Doms mit den zwölf Stifterfiguren, Werke, die dem Meister den Namen gegeben haben, da sein wirklicher nicht bekannt ist. Nicht nur die Stifterfigu-ren, vielmehr auch die Architektur des Chors sind sein Werk, Figuren und Architektur sind auch materiell eins.Für die Landesausstellung konnten wir die Beleuchtung neu machen: 24 Miniatur-scheinwerfer sind so platziert, dass man sie nicht sieht und die Figuren kein Licht direkt von vorn haben.
3 Die Fragmente des zerstörten Mainzer Lettners stehen nun gegenüber dem Gesamt-kunstwerk des Naumburger Westlettner. Die gemeinsame Autorschaft ist offensichtlich. Im Hintergrund ist der Ostlettner zu sehen, davor Ausstellungsstücke.
5 Der Naumburger Westlettner, den wir für die Landesausstellung auch neu beleuchten konnten.
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Teil 5 der AusstellungStadtmuseum Naumburg ›Hohe Lilie‹
In zwei Sälen des Stadtmuseums im Haus Hohe Lilie wurde die Rezeption des Naumburger Meisters mit Schwer-punkt auf die Stifterfiguren erforscht. Den Wandel der Annäherung je nach Blickwinkel zum einen und die Massen-haftigkeit der Bilder zum anderen legten die Figur eines Spiegelkabinetts nahe. Die teils historischen, kolorierten Gips-abgüsse umgeben aus allen Winkeln das Publikum. Die gefalteten Spiegelwände öffnen sich zu Kabinetten, in denen die Vertiefung im Spiegelsaal chronologisch und im zweiten Saal thematisch mit ausgesuchten Exponaten betrieben wur-de. Vom Großbild bis zu den feinsten Montagen und dem grafischen Auftritt galt es eine Inszenierung für einen Aus-stellungsbesuch als gai savoir zu schaffen. Durch die Wände als gefaltete Spiegel-flächen wird die Präsentation selbst zur Reflexion der Rezeption.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––54 Das Publikum ließ es sich nicht nehmen, auch einmal in der Nähe von Uta zu stehen um diese (und sich selbst) abzubilden.
4 Die Materialkombination zwischen Kunst, Bücher in außergewöhlicher Montage und Betextung harmonierte perfekt.
6 Im zweiten Raum folgte die Vertiefung einer thematischen Ordnung in einzelnen Gehäusen.
544 Die gefalteten Spiegelflächen eröff-nen Kabinette zur Vertiefung. Die Spiegel halfen, den durch die Stifterfiguren in der Längsachse geteilten Raum zu verdoppeln.
44 Uta und Ekkehard in Vervielfachung auf Augenhöhe – materiell und immateriell.
30 31
Interaktive und mediale Schwerpunkte
Auch eine Ausstellung, die sich der mit-telalterlichen Hochkultur widmet, tut gut daran, interaktive und mediale Mo-mente mit aufzunehmen. Diese fördern das Verständnis und sprechen Jugendli-che direkt an.
Dombauhütte
Bildschirmterminals
––––––––––––––––––––––––––––––––––––EntwurfJürg Steiner, Christian Kramer
Wissenschaftliche BeratungGuido Siebert
AusführungTischlerei Thomas Stephan, Großjena
––––––––––––––––––––––––––––––––––––Entwurf:Jürg Steiner
AusführungKGM Zerbst (Racks); ABC, Bad Lauchstädt (mediale Einrichtung)
3 Doppelanimation über die Farbfassung der Stifterfiguren zusammen mit der Figur des Sizzo.
27
1.26
1.25
1.24
22
23
1.18
1.19
1.101.08
1.05
1.091.02 TH
1.09/1.11
Aufzuginnen 1100/1400630 kg
26
25
24
K0.7621Modell Meissengeosteth 700 (4 Stück)h 330 (2 Stück)
520Wandhängung24
Bauhütte – Plaung und Ausführung
371 Lettnerfragment, Meißen auf Stahlgestell 1160/600/600 Sandstein379 Teppichornament, Naumburg 1060/750 Glas486 Scheibe mit Überfangtechnik 490/398 Glas520 Steinzange 1960/595/95 Eisen593 Tretradkran-Modell Holz594 Bleinetz 1 Westchorfenster 800/1100/5 Blei595 Bleinetz 2 Westchorfenster 800/1100/5 Bleiweitere mediale Präsentation
K0.4594, 595Wandvitrine1000/1250/200UK +1200
verdunkelnverdunkeln
BacklightR22B1Chor Meissen1900/900
26Meißen
621 Architekturmodell vom Meißner Ostchormindestens ein Spezialsockel
R22RT1Glastafel1900/900
R24GT1GlastafelPutzritzzeichnungNaumburg1900/900
K0.5379, 486Vitrine mit SockelSockel 900/1500/300Vitrine 1200/1450/250
MonitorNaumburgkolleg
22Meißener Dom
667 Blattwerkkapitell mit Eichenlaub 400/250/250 Sandstein373 Blattwerkkapitell 400/250/220 Sandstein374 doppeltes Blattwerkkapitell 380/450/220 Sandstein375 doppeltes Blattwerkkapitell 370/490/220 Sandstein376 Blattwerkkapitell 380/220/240 Sandstein1172 Blattwerkkapitell 400/250/250 Sandsteingroßflächige Zeichnung = Rekonstruktion des Meißner Lettners
R24GT2GlastafelBild- Texttafel zurSchablone1900/900
R24B1Backlight900/900
K0.3371Sockel 1000/700/700
593
25 Architektur des Westchores
540 Modell Westchor K0.6540Modell Naumburgh 700
23Polychromie
603 Gefangennahme Christi 910/1075/230 Gips circa 55 Kg
K 0.2603auf U-Träger 1600/1150/250
vorhandener Schrank vorhandener Schrank
vorhandener Schrank
vorhandeneSitzgelegenheit
K 0.16 Kreuzpfeiler h 1700
R24GT3GlastafelZangenlöcherStifterfiguren1900/900
vorh
ande
ner
Schr
ank
R24GT4GlastafelSteinmetzzeichen1900/900
MonitorNaumburgkolleg
R23RT1auf Stoffbahn1900/900
GlossarInteraktive Station
GlossarInteraktive Station
373667
375 376 1172
a Sizzo Gipsabguss, keine Verwendung für diese Figur, kann nicht im Raum 1.22 und im Schlösschen untergebracht werden.
0 m 10 m
Monitorrack hochkant
Monitorrack breit
Sockel mit Stegposition
Hochvitrine auf Sockel mit Stegposition und Türöffnungsrichtung
Tischvitrine auf Sockel mit Stegposition und Türöffnungsrichtung
Kreuzpfeiler mit Stegposition
Kreuzpfeiler mit Hochvitrine und Stegposition
Stahlplatten in Kreuzform
Raumtext 1900/900
Podest
Konsole
Hochvitrine auf Konsole mit Türöffnungsrichtung
Tischvitrine auf Konsole mit Türöffnungsrichtung
Luftbefeuchter 620/755/365
Luftentfeuchter 700/350/320
Kühlgerät 880/490/370
374
1840
12
50
2600
20
00
2100
21
00
13
82
1364
BacklightMajikowski-Bibel
R25RT1
R25RT2R25RT3
R25RT4R25RT1Glastafel1900/900
R25RT2Glastafel1900/900
R25RT3Glastafel1900/900
R25RT4Glastafel1900/900
R25RT1Glastafel1900/900
R25RT2Glastafel1900/900
R25RT3Glastafel1900/900
R25RT4Glastafel1900/900
R26B1BacklightOtto und Adelheid1900/900
R26B2BacklightBlick in die Achteckkapelle1900/900
R25/B1BacklightWestchor1900/900
R24RT1Glastafel1900/900
v Raum 26
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v Rundgangv Räume 24 - 32
v Raum 23
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v Rundgangv Räume 22 - 32
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27
–32
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a Sizzo GipsabgussRestesockel 200/800/710ohne Metallsteg(16.06.11ak)
0 m 10 m
03445 23 01-1 2503445 23 01-1 20
Ausstellungsgestaltung
Prof. Jürg Steiner Architekt BDASchmargendorfer Str. 612159 Berlin
TelefonFaxE-Mail
Klausur Erdgeschoss
Landesausstellung ›Der Naumburger Meister‹
Auftraggeberin
Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts ZeitzDomplatz 1906618 Naumburg
AnsprechpartnerDr. Holger KundeTelefonFaxE-Mail
030 8 83 99 88030 8 83 99 18
Plannummer 43 Blattformat A2, hoch
Massstab 1:100
Planübernahme von Hartkopf · Rüger Architekten; Ausstellung einrichten: 04.03.10, ap; Ausstellungsinhalte adapptiert 23.03.10 st; Benennung der Exponate mit Inventar ID, 18.04.10 ap; Korrekturen Besprechung, 18.0510 einarbeiten, 03.06.10 jl; Überarbeitung Ausstellungsnummern, 12.07.10, jl; Änderung/Aktualisierung der Objektbeschriftungen, 30.07.10, js; Änderung der Vitrinenpiktogramme, 03.08.10, om; Plandurchsicht im Team, 07.08.10 js; Objekte in Grundriss eingezeichnet, 17.08.10, kt; Vitrinengrössen angepasst, 23.08.10 js; grosse Rochade, 02.09.10 js; Entnahme Objekte für OG, 08.10.10 js; neue Raumfolge, 15.10.10 js; Raum 1.21/1.23 organisiert, Objekte erhalten Kreuzpfeiler, Objekt 372 durch 667 und Objekt 377 durch 1172 ersetzt, 18.10.10, kt; neue Nummerierung, 29.12.10 js; Kran-Modell in Raum 24, 10.01.11 js; Symbolerweiterung, Stege und Türen zu Podeste und Vitrinen hinzugefügt, 26.01.11 cs; Symbole Pfeiler, Pultvitrine auf Sockel, Pultvitrine auf Konsole aus Legende entfernt 26.01.11 cs; Übertrag Änderungen vom 31.1.11 , 1.02.11 cs; Positionsnummern Eintrag 16.02.11 cs; neue Abmessungen Modelle Meissen und Naumburg, 19.02.11 js, neue Raumnummern 18.3.11 cs; Texttafeln- und Backlightsüberarbeitung, 29.04.11 js; Grafiküberarbeitung, 110506 js, Abmessungen Grafik, 20.05.11 js; Leitsystem, 15.06.11 db; Behinderten-Hebebühne und Treppe, Sockel Sizzo R23, 16.06.11 ak; R24 Tausch Vitrinen K.04 mit R24GT1 und Massänderung, 20.06.11 ak;
N
Raum 24
Raum 22
Raum 25
Raum 26
Raum 27
Raum 23
Tretkran als Modell 1:2von Kindern zu bedienen
––––––––––––––––––––––––––––––––––––Entwurf:Friedhelm Wittchen, Jürg Steiner
BeratungGuido Siebert
Ausführung:Friedhelm Wittchen
32 33
Ausgangsbauwerk und Shop
Ein komplexer Rundgang am Haupt-ausstellungsort der Landesausstellung, dem Naumburger Dom mit Domklau-sur und Marienkirche, legte nahe, den Ausgang zwischen Dom und Dreikö-nigskapelle in ein separates Bauwerk zu verlegen. Eine Konstruktion aus 4 mm starken Blechspanten wird versteift durch Blechkassetten aus 1,5 mm star-kem verzinktem Stahlblech. Die statisch nicht zur Versteifung der Spanten nicht benötigten Flächen wurden fest verglast. Der Grundriss interpretiert gotische Bauweisen mit einem ›Mittelschiff‹ und vier ›Querschiffen‹. Auch konstruktiv wird der Kathedralenbau aufgenom-men mit seinen sichtbaren Rippenge-wölben. Das Bauwerk steht auf einem Podest aus OSB-Platten und diente als 90 qm großer Verkaufsraum für Bücher und Andenken. Das einfache Bauwerk ist vielseitig nutzbar und vermittelt mit Leichtigkeit zwischen dem Außen und dem Innen und konnte nach der Ausstel-lung verkauft werden.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––5 Vorbau während des Ausstellungsbe-triebs, 26. August 2011
4 Fertiggestellter, noch nicht eingerichteter Vorbau mit Dachdurchblick auf Dreikönigs-kapelle und Osttürme, 25. Juni 2011
5544 Vorbau mit Theke aus System 180, 25. Juni 2011
544 Isometrie der Spantenkonstruktiom
5444 Renderings des Pavillons mit Außenhaut (die Glasflächen sind dunkel) und als Skelett
44 Außenansicht des Pavillons mit der Dreikönigskapelle im Hintergrund, 28. Oktober 2011
EntwurfJürg Steiner
Engineering, ZeichnungenColin Steiner
Tragwerksplanung:HEG Beratende Ingenieure, Berlin, Peter Kant, Andreas Schwarz;Prüfstatik: Joachim Klemens, Halle
AusführungLasertec, Mittenwalde (Blechteile), lff, Solingen (Leuchten); Michael Behnke, Naumburg (Blechteile und Aufbau); Hiska, Velbert (Blechteile); Elektroanlagenbau Finne, Braunsroda (Beleuchtung, Elektroar-beiten); Möbel Albrecht, Naumburg (Podest); Manuel Böhme, Naumburg (Türen); System 180, Berlin (Verkaufstresen)