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Auerwild_Birkwild

Date post: 05-Nov-2015
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Jaegerpruefung Sachgebiet 6
2
 Henne, die ständig verhofft und sichert, während sie mit ihnen auf Äsung geht. Wird sie misstrauisch, macht sie ei- nen langen Kragen, und das vertraute lockende Gocken geht in Warnen über, worauf alle Küken sich im Buschwerk stecken und dr ücken. Ist die Gefahr vorüber, antworten die Küken mit Piepen auf ihr Locken. Gerne hudern sich alle in einer Pfanne (flache Mulde). Die Henne weist den Küken Insekten als Äsung , sie selbst äst oder brockt Beeren, verbei ßt oder prosst Knos- pen und Triebe von Laubholz und im Winter auch von Fich- te, Tanne und Kiefer (nadeln). Zur besseren Verdauung wer- den Weidkörner (Magen- steinchen) aufgenommen. Das Auerwild tr änkt sich (schöpft). Es macht eine Fährte (Geläuf ). Wenn die ger. Die Henne mit Küken nennt man Gesperre, mehre- re davon Flug , Jungvogelver- bände Kette. Nach der Balz macht die Henne ein Gelege von f ünf bis zehn Eiern an einem Ort, wo Lichtes und Dichtesals Äsungsfläche und De- ckung vorhanden sind. Wird sie vergr ämt, verlässt sie das Gelege. Kurz nach dem Aus- fallen folgen die Küken der  Auerwild Das Auerwild zählt zum Hochwild und bevorzugt ver- lichtete, naturnah bewirt- schaftete Wälder mit reicher Beerkraut- und Insekten- äsung. Es ist standorttreu (Es nimmt oder hält im Revier Stand). Die Balz (Falz) findet von Mitte März bis Mitte Mai statt. Außerhalb der Balz lebt das Auerwild gesellig, aber nach Geschlechtern getrennt. Alte Hahnen sind Einzelgän- WILD UND HUND 17/2006 128 MAGAZIN  AUSBILDUNG  Jägersprache:  Auer- und Birkwild Die große Anzahl jägerischer Fachausdr ücke um Ur- und Birkhahn signalisiert ihre einstmals immense jagdliche Bedeutung. Das Waidwerk auf die beiden populärsten Raufußhühner ist heute leider nur noch im Ausland möglich. Auerhenne Schild Auge Läufe Schnabel (Brocker) Kehlbart Balzkragen Schild Stingel (Stengel) Auerhahn (Großer Hahn, Urhahn) Großer Stoß Ruder (Schaufel, Fächer) bestehend aus Großem und Kleinem Stoß (verdeckt) Schwinge Rose (Flamme) Spiegel
Transcript
  • Henne, die stndig verhofftund sichert, whrend sie mitihnen auf sung geht. Wirdsie misstrauisch, macht sie ei-nen langen Kragen, und dasvertraute lockende Gockengeht in Warnen ber, woraufalle Kken sich im Buschwerkstecken und drcken. Ist dieGefahr vorber, antwortendie Kken mit Piepen auf ihrLocken. Gerne hudern sichalle in einer Pfanne (flache

    Mulde). Die Henne weist denKken Insekten als sung, sieselbst st oder brockt Beeren,verbeit oder prosst Knos-pen und Triebe von Laubholzund im Winter auch von Fich-te, Tanne und Kiefer (nadeln).Zur besseren Verdauung wer-den Weidkrner (Magen-steinchen) aufgenommen.Das Auerwild trnkt sich(schpft). Es macht eineFhrte (Geluf). Wenn die

    ger. Die Henne mit Kkennennt man Gesperre, mehre-re davon Flug, Jungvogelver-bnde Kette.

    Nach der Balz macht dieHenne ein Gelege von fnfbis zehn Eiern an einem Ort,wo Lichtes und Dichtesals sungsflche und De-ckung vorhanden sind. Wirdsie vergrmt, verlsst sie dasGelege. Kurz nach dem Aus-fallen folgen die Kken der

    AuerwildDas Auerwild zhlt zumHochwild und bevorzugt ver-lichtete, naturnah bewirt-schaftete Wlder mit reicherBeerkraut- und Insekten-sung. Es ist standorttreu (Esnimmt oder hlt im RevierStand). Die Balz (Falz) findetvon Mitte Mrz bis Mitte Maistatt. Auerhalb der Balz lebtdas Auerwild gesellig, abernach Geschlechtern getrennt.Alte Hahnen sind Einzelgn-

    WILD UND HUND 17/2006128

    MAGAZIN AUSBILDUNG

    Jgersprache: Auer- undBirkwild

    Die groe Anzahl jgerischer Fachausdrcke um Ur- und Birkhahnsignalisiert ihre einstmals immense jagdliche Bedeutung. Das Waidwerk auf die beiden populrsten Raufuhhner ist heute leider nur noch im Ausland mglich.

    Auerhenne

    Schild

    AugeLufe

    Schnabel(Brocker)

    Kehlbart

    Balzkragen

    Schild

    Stingel (Stengel)

    Auerhahn(Groer Hahn,Urhahn)

    Groer Sto

    Ruder (Schaufel,Fcher)bestehend ausGroem und Kleinem Sto(verdeckt)

    Schwinge

    Rose (Flamme)

    Spiegel

    128_129_Jaegersprache_Auer 22.08.2006 11:07 Uhr Seite 2 Kirsten Neue_Datenbanken:wildhund:WuH_17_2006:128_129_Jgersprache_A

  • Kken beflogen (flugbar,fluchtbar) sind, trennen sichdie Gesperre (verschlagensich).

    Im Frhjahr tritt der Hahnin die Balz. Die von vielen Ge-nerationen benutzten Balz-pltze werden von einemPlatzhahn dominiert. EinHahn beschreitet vier bissechs Hennen und tritt sie.Hahnen unter drei Jahrenbalzen selten erfolgreich (ge-ringe Hahnen, Schneider).Man unterscheidet Vor-,Haupt- und Nachbalz, Son-nen- und Abendbalz, Frh-jahrs- (die eigentliche), Som-mer- (der Jhrlinge nach derMauser) und Herbstbalz(Hennen werden nicht getre-ten). In der Balz schwingtsich der Hahn am frhenAbend in der Nhe des Balz-platzes ein und meldet, fallser vertraut ist, mit zweifa-chem Knappen (Klippen,Schnackeln, Schnalzen),falls er am nchsten Morgendort zu balzen gedenkt.Kommt das Knappen nur ver-einzelt, zhlt er. Auch dasWorgen (Ruspern, Grlzen)ist vom Hahn zu hren, wenner sich abends eingeschwun-gen hat (eingefallen ist). Un-ter dem Schlafbaum findensich Losung und Balzpech(Blinddarmlosung). Morgensaufgewacht, beutelt er sich(schttelt das Gefieder). Erstreicht oder zieht zum Balz-platz, um dort seine Balzarie(Vers, Spiel) vorzutragen, dieaus vier Strophen besteht:dem Knappen (er spielt sichein), dem Triller (schnellesKnappen), dem Haupt- oderAbschlag und dem Wetzen(Schleifen), whrenddessener vllig taub ist.

    Lange vor Sonnenaufgangbeginnt er mit der Hochbalz(auf einem Baum). Wenn dieSonne den Baum trifft, steigt(fllt, tritt) er ab, um mit derSonnen-(Boden)balz fortzu-

    fahren. Es kommt zwischenden Hahnen auch zumKampf, der von Blasen (Fau-chen, Zischen) und Krchen(als Drohlaut) begleitet wird.Wenn die Bodenbalz lebhaftist, klatscht der Hahn, dasheit er schlgt heftig mit denSchwingen.

    Will der Jger einen guten,starken oder kapitalen Hahnerbeuten, muss er beimabendlichen Einfall die Hah-nen an den Stand-, Balz- undSchlafbumen verhren (ver-losen, verlusen).

    Der Hahn fut, tritt, stehtauf einem Baum. Er steigtoder tritt zu Baum. Er stelltsich prasselnd ein, wenn da-bei ste brechen und errauscht (die Schwingen Laubund Zweige anstreichen).Wechselt er den Baum, stellter sich um (nah) oder stelltsich ber (weiter entfernt).

    Im Morgengrauen ver-sucht der Jger, den Hahnanzuspringen,wenn er whrenddes Schleifenstaub ist). Ver-schweigt er oderkrcht (miss-trauisch), hat er et-was bemerkt, der J-ger hat ihn vertre-ten. Die Hennenvernehmen undugen sehr gut undwarnen den Hahn(locken ihn ab). Wirder auerhalb des An-springens vergrmt,so dass er abreitet(abdonnert), wird erstillgegangen oderabgetreten. Erwechselt aus (nah)oder verstreicht(weiter fort).

    Der erlegteHahn wird aufge-brochen. Da, woAuer- und Birkwildzusammen vorkom-men, knnen Auerhennen

    die Zehen mit Balzstiften(-ngeln) versehen (Raufu-hhner). Gebalzt wird aufFreiflchen, auf denen sichmehrere Hhne einfinden,die oft heftig um die Pltzekmpfen. Der Balzgesang be-steht aus Kollern (Kllern,Rodeln) und Zischen (Bla-sen, Fauchen, Rauschen,Schleifen). Bei Sonnenauf-gang verschweigen die Hh-ne (Morgengebet), um imLaufe des Tages die Sonnen-balz zu beginnen, wobei sichder Hahn zu Baum stellt undkollert. Die Herbstbalz oderkalte Balz ist wie beim Auer-wild eine unechte.

    Im Oktober des ersten Jah-res sind die Junghhne ausge-schildert. Zur Bejagung wirdder Hahn in der Balz gereizt(gescheucht, angeblasen,angekauzt).

    vom Birkhahn fruchtbar ge-treten werden. Das darausentstehende Rackelwild liegtin der Gre zwischen beiden.

    BirkwildDas Birkwild, das zum Nie-derwild gehrt, bentigtHeide- und Moorlandschaf-ten mit sprlichem Bewuchs.Im Gebirge bevorzugt es Alm-wiesen beziehungsweise dieobere Waldgrenze. Es lebt ge-selliger als das Auerwild. Esgelten dieselben waidmnni-schen Ausdrcke wie beimAuerwild mit folgenden Aus-nahmen:

    Der Sto heit Spiel, Sche-re oder Leier, die gebogenenschwarzen Federn darin Si-cheln, Hakeln oder Krum-me. Die Losung ist das Gest-ber. Wie beim Auerwild sind

    WILD UND HUND 17/2006 129

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    Birkhahn

    Birkhenne

    Spiel (Leier, Schere)bestehend ausKleinem undGroem Sto

    Sichel (Hakel,Krumme)

    Kleiner Sto

    Rose

    128_129_Jaegersprache_Auer 22.08.2006 11:07 Uhr Seite 3 Kirsten Neue_Datenbanken:wildhund:WuH_17_2006:128_129_Jgersprache_A