AudiUmwelterklärung2016 / 17
Audi Standorte
Ingolstadt | Münchsmünster | Neuburg
Abgebildetes Modell: Audi A4 Avant g-tron
Die vorliegende Umwelterklärung liefert Daten und
Fakten zur kontinuierlichen Verbesserung im
Umweltmanagement am Audi-Standort Ingolstadt,
der Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg
gemäß dem Umweltmanagementsystem der
Europäischen Union nach EMAS III.
Darüber hinaus informiert die Umwelterklärung über
aktuelle Entwicklungen im Umweltbereich.
// Umwelterklärung 2016 / 2017
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 03* Die Angaben zum offiziellen Kraftstoffverbrauch sowie zu den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen finden Sie auf Seite 73.02 / Umwelterklärung 2016 / 2017
Audi A3 Sportback g-tron*
Smart HOBOS (HOneyBee Online Studies) in
Münchsmünster. Interessierte können hier seit
Frühsommer 2016 jederzeit über eine Internet-
Plattform den Bienenstock beobachten und
die erhobenen Daten abrufen. Für Bildungsein-
richtungen bestehen dann vielfältige Möglich-
keiten zum forschungsnahen Lernen.
Wir wünschen Ihnen eine interessante und auf-
schlussreiche Lektüre dieser Umwelterklärung.
lassen. Auf diese Weise machen wir die Haupt-
ursachen für Emissionen in der gesamten
Wertschöpfungskette transparent – und
identifizieren so Potentiale, um Treibhausgase
über den gesamten Lebenszyklus eines Auto-
mobils weiter zu reduzieren.
Ein nachhaltiger und verantwortlicher Umgang
mit den eingesetzten Ressourcen bei Audi
zeigt sich in allen umweltrelevanten Bereichen.
So sollen die Kennzahlen für Energie, Frisch-
wasser, Abfälle zur Beseitigung und organische
Lösemittel (VOC) von 2010 bis 2018 konzern-
weit um 25 Prozent je Bezugseinheit verbes-
sert werden. Etwa durch die Nutzung eines
Membranbioreaktors (MBR) werden die was-
sersparenden Prozesse am Standort Ingolstadt
künftig optimiert. Nach erfolgreich abge-
schlossener Pilotphase planen wir, den
Membranbioreaktor bis Ende dieses Jahres in
Betrieb zu nehmen. Die 2016 in Ingolstadt
fertiggestellte Lackiererei arbeitet weitgehend
lösemittelemissionsfrei und energieeffizient.
Im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen wird
Vorwort
Vorwort
validiert und haben erfolgreich bestanden.
Im Rahmen der erfolgreichen Auditierung
wurde selbstverständlich auch die Diesel-
Diskussion der vergangenen Monate betrachtet.
Infolge der laufenden Untersuchungen hatte
sich die AUDI AG dazu entschlossen, die
Registrierung des Umweltmanagementsystems
nach EMAS am Standort Ingolstadt (inkl.
Münchsmünster und Audi Neuburg) bis zur
Klärung des Sachverhaltes auszusetzen und
entsprechend keine Umwelterklärung für das
Jahr 2016 zu veröffentlichen. Wir berichten in
dieser Umwelterklärung daher über die beiden
Jahre 2015 und 2016. Der Sachverhalt, der uns
zur Aussetzung der Registrierung bewogen
hatte, konnte mittlerweile aufgeklärt werden,
so dass die EMAS-Registrierung im April 2017
wieder eingesetzt wurde (vgl. auch Erklärung
zur Diesel-Diskussion auf Seite 73).
Wir stehen zu den im EMAS-Prozess beschrie-
benen Zielen. Audi hat in den vergangenen
Jahren erheblich in Umwelt-Projekte investiert.
Diesen Weg werden wir weitergehen – auch an
Liebe Leserinnen und Leser,
die vorliegende Umwelterklärung informiert
Sie ausführlich über die Leistungen für den
Umweltschutz am Standort Ingolstadt, in der
Audi-Fertigung Münchsmünster sowie auf dem
Hightech-Areal Audi Neuburg mit Audi driving
experience und dem Kompetenzzentrum
Motorsport/Audi Sport für die Jahre 2016 und
2017. In Ingolstadt wurde bereits 1997 das
anspruchsvolle Umweltmanagementsystem
der Europäischen Union EMAS (Eco-Manage-
ment and Audit Scheme) eingeführt und
kontinuierlich optimiert. Ein lohnendes
Engagement, denn mit den erfolgreichen
Validierungen der Umwelterklärung des Audi-
Standorts Ingolstadt im April 2016 und im
Juni 2017 bestätigten die staatlich zugelas-
senen Umweltgutachter das bei Audi
etablierte Umweltmanagementsystem nach
der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS). Audi in
Münchsmünster und Neuburg wurden dabei
2015 standardgemäß erstmals nach EMAS
Albert Mayer
Werkleiter Audi Ingolstadt
(links)
Dr. Rüdiger Recknagel
Leiter Umweltschutz Audi
(rechts)
Albert Mayer Werkleiter Audi Ingolstadt
Dr. Rüdiger Recknagel Leiter Umweltschutz Audi
unseren Standorten. Auf dem Weg zu einer
nachhaltigen Mobilität ist es wichtig, dass die
Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor
dem ersten Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb
arbeiten wir intensiv an der Verbesserung der
CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte.
An unseren deutschen Standorten Ingolstadt
und Neckarsulm planen wir, bis 2020 den
Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Rahmen der
Energieversorgung um 40 Prozent gegenüber
dem spezifischen Wert von 2010 zu senken.
Auf langfristige Sicht hat Audi die Vision einer
vollständig CO₂-neutralen Automobilherstel-
lung. Dazu sind viele Schritte notwendig: eine
ständige Prozessoptimierung und die konse-
quente Berücksichtigung von Energiesparmaß-
nahmen bereits bei der Planung von Anlagen
und Gebäuden sowie von Logistikabläufen.
Bereits 2014 hat Audi eine weitere Vorausset-
zung für eine langfristig klimaneutrale Mobili-
tät geschaffen: Als erster Premiumhersteller
haben wir unseren CO₂-Fußabdruck nach der
weltweit gültigen Norm ISO 14064 zertifizieren
eine deutliche Reduktion im Verbrauch von
Heizenergie und Wasser sowie der
CO₂-Emissionen erreicht. Der Ausstoß flüch-
tiger organischer Verbindungen (VOC) wird
gegenüber der bestehenden Technologie um
mehr als 90 Prozent reduziert. Bereits 2009
setzte die AUDI AG ein weiteres Zeichen für
den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die
Audi Stiftung für Umwelt GmbH mit einem
Stammkapital von fünf Millionen Euro ins
Leben. Sie verfolgt ausschließlich und unmit-
telbar gemeinnützige Zwecke im Bereich
Ökologie. Dazu zählt für das Jahr 2015:
die erfolgreich abgeschlossene Pilotphase
eines bundesweit angelegten Artenschutz-
projekts, bei dem ausgediente Trafohäuschen
stufenweise zu „Stelen der Biodiversität“
umfunktioniert werden.
Das Projekt wurde 2016 im Rahmen der UN-
Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.
Zum anderen der Start einer Partnerschaft mit
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg,
zur Errichtung des Hightech-Bienenstocks
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 0504 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Inhalt08 Umweltmanagement
Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind.
10 Umweltschutz bei Audi
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute be- herbergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste Produktionsstätte des Audi-Konzerns.
12 Effizienz
Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum Auto- mobil. Dazu zählt die Vermeidung von um- weltbelastenden Stoffen, die optimale Aus- nutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfach- verwendung von Wasser und Energie.
14 95 Prozent Verwertung
Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden zum Beispiel funktionstüchtige Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Starter, einen neuen Gene- rator oder ein aufbereitetes Aggregat möchte.
06 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
16 Münchsmünster und Neuburg
Die Fertigung in Münchsmünster und das Hightech-Areal in Neuburg, auf dem Kunden die ganze Modellpalette von Audi erleben können und in dem die Aktivitäten von Audi Sport gebündelt sind.
20 Wissen = Erfolg
Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungs- angeboten und pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.
22 Speichersysteme der Zukunft
Im Projekt „2nd-life-Energiespeicher“ werden Strategien und Konzepte zur sinnvollen Verwendung von Hochvolt- Batterien entwickelt, die sich nach dem Fahrzeugleben für eine Weiternutzung als Energiespeicher eignen.
24 1/2 Million m³ Frischwasser einsparen
Ende 2017 geht der Membranbioreaktor (MBR) in Betrieb. Mit dieser Wasserauf- bereitungsanlage reduziert Audi Ingolstadt den Wasserverbrauch um eine halbe Million Kubikmeter jährlich.
26 Biodiversität
Seit 2015 ist die AUDI AG Mitglied der Initiative „Biodiversity in Good Company“. Biodiversität hat als Querschnittsthema zahlreiche Bezüge zu anderen umwelt- relevanten Themen bei Audi.
28 Gesundheitsschutz und Ökologie
Seit Sommer 2015 ist die erste Plug-in- Hybrid-Lokomotive der Automobilwelt im Werk Ingolstadt im Einsatz. Im September 2016 folgte die Inbetriebnahme der zweiten Lokomotive mit dem umwelt- freundlichen Antrieb.
30 Lackiererei setzt neue Maßstäbe
Die Decklacklinie, die Mitte 2016 ihren Betrieb aufnahm, ist so konzipiert, dass sie weitgehend lösemittelfrei und sehr energieeffizient arbeitet.
34 Gelebte Umweltpolitik
Die im Herbst 2009 gegründete, gemein- nützige Audi Stiftung für Umwelt hat sich bereits in kurzer Zeit mit ihren Förderpro- jekten zum Naturschutz, zur Umweltbildung oder zur Forschung einen Namen gemacht.
36 Daten und Fakten
Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 07Inhalt
Audi A4 Avant g-tron*
* Die Angaben zum offiziellen Kraftstoffverbrauch sowie zu den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen finden Sie auf Seite 73.
Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt.
Ganzheitliches Audi-Umweltmanagement
4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass –
gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspart-
nern und Verwertungsunternehmen – die Umwelt verträglichkeit
der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert
wird.
5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung
der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltma-
nagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der
Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und
– sofern notwendig – eine Aktualisierung.
6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlich-
keit ist für die AUDI AG selbstverständlich.
Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll.
Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen
Produktionsstandorten mit ein.
7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion
im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, so dass ihr
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie
sind diesen Grundsätzen verpflichtet.
8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich
und wird durch die Formulierung von standortbe zogenen Haupt-
aktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert.
Präambel
Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Automo-
bile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt
dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der
Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie
für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen.
Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien
unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt.
Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und
ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist
an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so
nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei.
1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprü-
chen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,
Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden.
2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi-Umweltpolitik.
Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse
und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schäd-
liche Einwirkungen auf die Umwelt vorausschauend zu vermeiden.
Dies schließt die Verhinderung von Störfällen und Begrenzung der
Auswirkung von Störfällen mit ein. Insbesondere der schonende und
effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie sowie der Aspekt der
Anlagensicherheit stehen dabei im Mittelpunkt. Die Einhaltung der
Umweltvorschriften ist hierbei selbstverständlich.
Forschung und Entwicklung
Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksichtigung der Umwelt
verbessern die Entwickler kontinuierlich die Mobilität.
Information und Kommunikation
Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich
Umweltschutz und Energieeffizienz. Darüber hinaus führt Audi einen
Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der Bevölkerung
am Standort.
Produktion
Wo immer in der Produktion möglich, werden Stoffe im Kreislauf geführt,
um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren.
Integrierte Produktpolitik
Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines Auto-
mobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoffgewinnung
über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos.
Automobil
Effizienz mit Sportlichkeit vereinen:
Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen
Generationen individuelle Mobilität ermöglichen.
Gelebte Umweltpolitik
Der Einsatz zukunftsfähiger Lösungen sowie umwelt- und ressourcen-
schonende Wertschöpfung sind bei Audi gelebte Praxis.
Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an
die kontinuierliche und systematische Senkung des spezifischen Energieverbrauchs, wie
sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem
funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen
einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet
werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet.
Audi Forum, Standort Ingolstadt
UmweltpolitikUmweltmanagement
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 0908 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Umweltschutz ist Chefsache
Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand,
der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion und Logistik
mit der Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat.
Dieser ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik.
Laut § 52b des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er unter anderem
auch verpflichtet, über die Einhaltung der umweltrechtlichen
Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen.
Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren, gibt der
Vorstand Produktion und Logistik sie entsprechend an die Betreiber
umweltrelevanter Anlagen weiter. Für den standortbezogenen Um-
weltschutz ist die Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig.
Für jeden Standort ernennt der Vorstand den Leiter des Betrieblichen
// Das Unternehmen AUDI AG
Umweltschutz bei Audi
Organisation des betrieblichen Umweltschutzes
Vorsitzender des Vorstands
Vorstand
BeschaffungTechnische
EntwicklungFinanz, IT und
IntegritätProduktion u. Logistik
§52b BImSchG*Personal undOrganisation
Marketingund Vertrieb
Fahrzeugfertigung Ingolstadt
WerkserviceLeiter Betrieblicher Umweltschutz:
Umweltschutzbeauftragter
PlanungMotoren
Produktions-/ Werkplanung
Werkleitung Ingolstadt:Umweltmanagementbeauftragter /Energiemanagementbeauftragter
Immissionsschutz /Energie
Umweltschutz-projekte
Gewässerschutz Abfallwirtschaft Umweltkataster Altlasten
* Bundes-Immissionsschutzgesetz
Organisationseinheit Umweltschutz
Vorsitzender des Vorstands
Vorstand
BeschaffungTechnische
EntwicklungFinanz, IT und
IntegritätProduktion u. Logistik
§52b BImSchG*Personal undOrganisation
Marketingund Vertrieb
Umweltschutz
Auslandsstandorteinkl. Außenstellen
Kommunikation KonzernStandort Ingolstadt
Umweltstiftung
Umwelt- undRisikomanagement
InnovationsmanagementBiodiversität
Kennzahlen KonzernEmissionshandel
* Bundes-Immissionsschutzgesetz
Umweltschutz im Audi Konzern
Die Organisationseinheit Umweltschutz berichtet an den Vorstand
Produktion und Logistik, der die Gesamtverantwortung für den
Umweltschutz trägt. Sie legt die Umweltschutzaktivitäten des Audi
Konzerns fest und ist zentraler Ansprechpartner des Audi Konzerns
für die jeweiligen Umweltschutzgremien des Volkswagen Konzerns.
Zu den zentralen Aufgaben gehören die Erarbeitung und Umsetzung
übergeordneter und strategischer Regelungen zum Umweltschutz.
Das beinhaltet beispielsweise die Sicherstellung eines konzernwei-
ten Umweltmanagementsystems auf Basis der Audi-Umweltpolitik,
die Koordination des CO₂-Emissionshandels, die Entwicklung und
das Vorantreiben von neuen Umweltschutztechniken und Technolo-
gien. Weiterhin ist es Aufgabe, die Umweltstrategie des Volkswagen
Konzerns auf einzelne Marken und Standorte herunterzubrechen
und weiterzuentwickeln. Ebenso gehören die Erfassung und Bewer-
tung der Audi-Umweltkennzahlen für den Volkswagen Konzern
sowie das Monitoring der Umweltkennzahlen der einzelnen Marken
und Standorte des Audi Konzerns dazu.
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH,
Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und
produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute
beherbergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die
größte Produktionsstätte des Audi-Konzerns. Mehr als 40.000
Beschäftigte arbeiten auf dem 220 Hektar großen Gelände (ohne
Ausgleichsflächen) – in Forschung und Entwicklung, Produktion,
Logistik und Verwaltung. In Ingolstadt produziert Audi die
Modellreihen A3, A4, A5 und Q2, zahlreiche Zulieferer haben sich
am Standort angesiedelt.
Das Firmengelände
Etwa 1.076.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt
sind bebaut. Im Süden und Südosten grenzt es an ein allgemeines
Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein Gewerbegebiet.
An der Südwestgrenze des Audi-Werks liegt ein reines Wohngebiet.
Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch – ein Bach.
Entwicklung, Produktion und Logistik
Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, Karosserie-
bau, Lackiererei und Montage sowie die Komponentenfertigung
und der Werkzeugbau untergebracht. Im Nordwesten befindet sich
die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das
museum mobile, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt
und Kunde“ angeordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für
mehr als 700 Mitarbeiter der Bereiche Öffentlichkeitsarbeit,
Marketing und Vertrieb sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und
Besucher, etwa die Audi Bank, ein Reisebüro, das Mitarbeiter-
Fahrzeugcenter und den Audi Personalservice. Die zum Forum
gehörende Piazza bietet Raum für Veranstaltungen unter freiem
Himmel, die Piazzetta mit Wasser und Rasenflächen, Bäumen und
Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei Heizwerke, eine Kraft-
Wärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fern-
wärmeleitung decken den Wärmebedarf. Am Standort gibt es zwei
große Wasseraufbereitungsanlagen. Industriell belastete Abwässer
(v. a. aus der Lackiererei) werden in einer chemisch-physikalischen
Anlage so vorbehandelt, dass sie anschließend in die städtische
Kläranlage eingeleitet werden können. In der zweiten Anlage werden
Niederschlagswässer und leicht belastete Abwässer (v. a. von Kühl-
turmanlagen) chemisch und physikalisch zu Betriebswasser aufbe-
reitet, das wieder im Werk eingesetzt wird. Weitere wichtige
Einrichtungen sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen,
Tankstellen, eine Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle.
Der Standort besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an
das 1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche
Zulieferer angesiedelt haben.
Außenstellen des Standorts Ingolstadt
Prüfgelände Neustadt
Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen
Audi-Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch,
Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen Korrosionsschutz-
Zentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen
unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für
die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume
und Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und
Fauna finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom
Aussterben bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gut-
achten belegt den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv
landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden. //
Umweltschutzes zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und
weist ihm die Aufgabe zu, darüber zu wachen, dass am Standort die
gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche
Standorte je einen eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der
für die erfolgreiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems
verantwortlich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der
Werkleiter. Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energie-
managementbeauftragten wahr. Die Audi-Fertigung Münchsmünster
und Audi Neuburg sind (umwelt)organisatorisch an den Audi-Standort
Ingolstadt angegliedert. Umweltschutzbelange werden daher
zentral von der Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ Ingolstadt
wahrgenommen.
Audi Forum, Standort Ingolstadt
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1110 / Umwelterklärung 2016 / 2017 / Umweltschutz bei Audi
Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum
fertigen Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale
Ausnutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwen-
dung von Wasser und Energie.
Bei der Automobilproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser und
Rohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen.
Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt
kontinuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen
von Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals ver-
wendet bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist es,
Belastungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden.
Presswerk
Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien
der Modelle A1, A3, A4, A5, Q2, Q5, Q7. Täglich werden hier durch-
schnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form von
Blechrollen, den so genannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30
Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in
die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material
wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die
fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann
der Karosseriebau darauf zugreifen. In Ingolstadt steht eine der
zurzeit modernsten Pressen für große Karosserieteile. Aufgrund
ihrer Leistung – sie verfügt über eine Gesamtpresskraft von 7.700
Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben pro
Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer Bauart.
Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten
Bauteilen
Nach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die
hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser
schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das
übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jähr-
liche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig
eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt.
// Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft
Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen
Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechum-
formung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf
mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen
und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des
Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl
nahezu überflüssig. Aufgrund der Lieferqualität können die sonst
üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen.
Verwertung von Restmetallen
Den Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produkt-
planungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünf-
fachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch
wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet.
Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während
des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den
Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer
Paketierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechver-
schnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfel-
form gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel
werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut
eingeschmolzen.
Erschütterungen
Jedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeug-
hälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von
bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die
Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, son-
dern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen.
Karosseriebau
Roboter fügen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugruppen
zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechniken
kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweiß-,
Laserlöt- und Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebs-
stoffen. Durch den Einsatz einer intelligenten Punktschweißregelung
wird gewährleistet, dass nur die benötigte Energie im Schweißpunkt
verwendet wird. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle auf-
gebaut ist, werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert.
Zu den im Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen
unausgehärtete Klebstoffe, Emissionen von Staub und Schadstoffen
durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungsein-
richtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit
und eine Steigerung der Qualität werden durch den Einsatz von
Betriebsmitteln mit elektromotorischen und servomotorischen
Antrieben erreicht. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad und
bieten genauere Justiermöglichkeiten. Durch die Umstellung auf
solche energieeffizienten Betriebsmittel konnte der Energiebedarf
reduziert werden und somit auch der CO₂-Ausstoß.
Phosphatierung
Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserie
vorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosion
und bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt
Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind.
Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil
dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte
für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt
aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten.
Lackiererei
Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umwelt-
relevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemit-
telausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten
Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu
halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbei-
tet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsver-
fahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die
Freisetzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und
Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nachverbrennung
zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen
der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für
einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. //
► Das elektrostatische Auftragsverfahren in der Lackiererei vermeidet Sprühverluste. Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln.
Umwelt und Produktion
Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst. Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz.
EffizienzIn allen Prozessen.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1312 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit
den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter.
Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend
durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt bis zur
Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz
ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Standorts mit
Strom, Wärme und Kälte.
Komponentenfertigung
In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt und der Audi-
Fertigung Münchsmünster sind rund 925 Mitarbeiter beschäftigt,
davon rund 570 am Standort Ingolstadt. Zu den Bearbeitungsum-
fängen in Ingolstadt gehören die Bearbeitung von Motorkomponenten
und Fahrwerkteilen, das Aufbereiten von Startern und Generatoren,
die Vormontage von Rädern, Fahrwerkkomponenten und Hybridbat-
terien. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren,
Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren, Laserstrahl-
kerben. So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerk- und
Motorkomponenten und Strukturteile wie zum Beispiel Radträger,
Bremsscheiben, Schwenklager, Pleuel und diverse Karosseriebauteile.
Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen
und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metall-
späne werden als Wertstoffe gesammelt.
Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengenschmierung oder
Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbeitung. Je nach
bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe
Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus.
Logistik
Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurze
Informations- und Transportwege aus. Systeme und Module wer-
den vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das
Montageband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterver-
eine ergonomische Arbeitshaltung. Der EMS wird umweltneutral
angetrieben. Bevor die Automobile vom Band fahren, werden sie
betankt. Die frei werdenden Kraftstoffdämpfe werden sofort
abgesaugt. Der Kraftstoff, der sich nach dem Befüllen im Schlauch
befindet, wird über Aktivkohlefilter zurückgepumpt und nicht mehr
in die Atmosphäre gelassen. Zusätzlich halten Ventilatoren in der
Anlage den Arbeitsbereich geruchsfrei. Bevor das Auto an den Kunden
übergeben wird, werden alle Funktionen überprüft. In Waschanlagen
werden beispielsweise die Dichtungen getestet – das hierfür verwen-
dete Wasser wird mikrobiologisch aufbereitet.
Wärmeverbund Ingolstadt
Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwarme aus
der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Seit 2012 wird
zusatzlich Abwärme der Raffinerie Gunvor genutzt. Allein dadurch
konnen durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden
jahrlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Langfristig
verfolgt Audi das Ziel, die Fernwarmenutzung weiter auszubauen.
Energieversorgung
Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre, wie energieeffizien-
tere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise, zeigen
Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Auto sinkt – selbst
bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosseriebau.
Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie
Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt. Heizöl
spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen
Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage in
Ingolstadt und eine Raffinerie sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene
Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt.
Der Wärmebedarf am Produktionsort Münchsmünster wird großteils
über ein hocheffizientes Blockheiz kraftwerk sichergestellt.
Die benötigte Wärme für Audi Neuburg wird von den Stadtwerken
kehrszentrum (GVZ) der AUDI AG am Standort Ingolstadt zu Grunde.
In fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen
„just in time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem
Personal und eigenen Transportmitteln an die Montagelinien.
Fahrzeugmontage
In mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusammenge-
baut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden über Förderan-
lagen an die Montagelinien transportiert. Dort werden die Autos – auf
Schlitten (Skids) oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band
fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe verstellbar und lassen
sich an den jeweils tätigen Mitarbeiter anpassen. Derzeit werden die
Montagelinien 1 und 2 grundlegend modernisiert. An den neuen
Bandabschnitten arbeiten die Mitarbeiter auf Werkermitfahrbändern,
wodurch die Laufwege reduziert und die Arbeitshaltung ergonomisch
verbessert werden. Zudem sind hier die Skids leichter und somit geht
beim Transport der Autos weniger Energie verloren. Alle Bauteile
werden in Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackun-
gen geliefert. Umlaufteile werden wiederverwendet: Ein Beispiel sind
die Schoner, die die Karosserie vor Beschädigungen schützen. Im
letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelek-
tronik in die Karosserie eingebaut. Anschließend sind der Tank und
das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger,
Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto Ergonomie
ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus vibrationsdämpfen-
dem Material. Seit kurzem arbeiten Mitarbeiter und Roboter in der
Montage A4/A5 ganz eng zusammen, ohne Schutzzaun. Es ist die
erste Mensch-Roboter-Kooperation im Volkswagen Konzern, die in der
Endmontage zum Einsatz kommt. Mit der neuen Technologie werden
die Mitarbeiter bei schweren körperlichen Aufgaben unterstützt und
ergonomisch ungünstige Arbeitsplätze werden verbessert. Zudem
erleichtern die Ergonomischen Montagesitze (EMS) das Ein- und Aus-
steigen in die Karosserie, reduzieren die Laufwege und ermöglichen
aus der Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und
an Audi geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie
ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert.
Abfallbilanz
Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur
Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden
wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden
nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet.
Alternative Energien
Potentialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur
Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung
zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde
unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für
Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer
Technologien in der Praxis. Audi stellt am Ingolstädter Werkgelände
rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur
Verfü gung. Der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk Ingolstadt
beläuft sich auf circa 1.800 Megawattstunden pro Jahr, wobei mehr
als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden.
Altfahrzeug-Verwertung
Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine
bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickelten
Automobile können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden.
Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die
Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige
Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden am
Audi-Standort Ingolstadt aufbereitet. Audi-Kunden können bei
Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil
oder ein ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. //
Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk … ... über Karosseriebau ... ... und Lackiererei ... … bis zur Endmontage.
// Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll
Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recyclebar. So werden zum Beispiel
alle funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann
dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Starter, einen neuen Generator oder ein
aufbereitetes Aggregat möchte.
► Am Audi-Standort Ingolstadt gibt es inzwischen kaum noch nennenswerte Restabfälle.95 Prozent
Verwertung
Umwelt und Produktion Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1514 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
In direkter Nachbarschaft zum Industriepark Münchsmünster
entstand bis Herbst 2013 nach rund einjähriger Bauzeit ein Audi-
Kompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Struktur-
bauteilen aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumge-
formten Pressteilen sowie von Fahrwerkkomponenten.
Die neue Fertigung entlastet das Stammwerk Ingolstadt und ist
ein weiterer Baustein in der Wachstumsstrategie von Audi.
Die Produktion wird stufenweise hochgefahren. Schon bald sollen
etwa 900 Beschäftigte auf dem 31 Hektar großen Areal arbeiten.
Für einen späteren Ausbau stehen weitere 15 Hektar zur Ver-
fügung. Zu den Vorteilen des Geländes gehört neben der Nähe
zum Hauptwerk Ingolstadt die gute Verkehrsanbindung über die
Bundesstraßen B 16 und B 16 a. Ein Gleisanschluss zur Bahnlinie
Ingolstadt – Regensburg ist geplant.
Das Gelände
Etwa 130.000 Quadratmeter des Geländes der Audi-Fertigung
Münchsmünster sind bebaut. Im Norden liegen allgemeine Wohn-
und Mischgebiete, im Süden verläuft die Bundesstraße B 16.
Westlich wird das Areal durch einen Bachlauf, östlich durch den
Industriepark Münchsmünster begrenzt. In vielen Bereichen ist das
Werkgelände durch Baumpflanzungen umsäumt. Freie Flächen
wurden nach Biodiversitätsmaßstäben naturnah ausgestaltet.
Fertigung in Münchsmünster / Gewerke
Auf dem Gelände Münchsmünster sind eine Strukturbauteileferti-
gung, eine Mechanische Komponentenfertigung und ein Presswerk
untergebracht. In allen drei Gewerken gewinnen die Anlagen
Energie zurück. Die Reinigung von Abluft und Abwasser sowie der
Schallschutz befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik.
Mit den Bauteilen aus Münchsmünster unterstreicht Audi seine
Führungsrolle im automobilen Leichtbau. Die formgehärteten
Stahlbleche und die Aluminiumdruckgussteile vereinen geringes
Gewicht mit hoher Festigkeit und höchster Präzision.
Aluminiumdruckgießerei mit mechanischer Bearbeitung für
Strukturbauteile
Die Strukturbauteilefertigung produziert einen Teil der Karosserie-
strukturbauteile für Audi-Modelle mit längs eingebautem Motor.
Alle Komponenten sind erheblich leichter als herkömmliche ge-
schweißte Teile aus Stahlblech – bei der Federbeinaufnahme etwa
lassen sich 30 Prozent Gewicht einsparen.
An den Öfen der Aluminiumdruckgießerei führt Audi Wärme direkt
in den Prozess zurück, sie wird zum Heizen der Schmelze genutzt.
In der Gießerei trennt eine eigene Vakuum-Verdampferanlage das
Öl aus dem Abwasser ab. Zudem reinigt ein hochmodernes, mehr-
stufiges Kreislaufsystem die Luft. Das Abwasser, das bei der Reini-
gung der Aluminiumdruckguss-Bauteile entsteht, durchläuft eben-
falls eine separate Neutralisationsanlage.
Audi-Fertigung Münchsmünster
// Umweltschutz auf neuestem Stand der TechnikAudi-Fertigung Münchsmünster
Audi-Fertigung Münchsmünster Modernste Produktionstechnologie und höchste Anforderungen an den Umweltschutz
kennzeichnen die Audi-Fertigung Münchsmünster, die das Stammwerk Ingolstadt entlastet.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1716 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
► Mit der Investition in die Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg stärkt Audi den Standort Ingolstadt.
Fahrwerkkomponenten-Fertigung / Mechanische Fertigung
In der Fahrwerkkomponenten-Fertigung werden Aluminium- Rad-
träger, Aluminium-Schwenklager, Radnaben aus Stahl und Brems-
scheiben aus Grauguss in zahlreichen Varianten gefertigt. Die Teile
kommen in den Audi-Modellen mit längs eingebautem Frontmotor
sowie in weiteren Automobilen des Volkswagen Konzerns zum Ein-
satz. Radträger und Schwenklager werden vor Ort mit der Radnabe
und weiteren Anbauteilen komplettiert und automatisiert zu einer
Baugruppe zusammenmontiert. Die wichtigsten Fertigungsverfah-
ren sind dabei Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen,
Härten und Beschichten. Die Entsorgung von Abfällen, darunter
Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng über-
wacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe
gesammelt. Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengen-
schmierung oder Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbei-
tung. Auch in Münchsmünster achtet Audi streng auf einen
effizienten Umgang mit Energie. In der Komponentenfertigung
beispielsweise wird das Betriebsdatensystem künftig den Energie-
verbrauch der Anlagen in Echtzeit anzeigen. Der 200 Grad Celsius
heiße Ofen, der den Lack in die Bremsscheiben einbrennt, ist mit
einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet.
Presswerk
Im Presswerk steht Leichtbau ebenfalls an erster Stelle. Hier entste-
hen komplexe kalt- und warmumgeformte Blechteile, die die Struk-
tur der Audi-Karosserie bilden und verstärken. Der Fertigungsstand-
ort Münchsmünster verfügt über die modernste Technologie im Be-
reich der Warmumformungstechnik. Die neuen Mehrlagen-Kam-
meröfen, die mit Erdgas befeuert werden, fassen zusammen
40 Blechplatinen. Die Bestückung der Kammeröfen mit Platinen
erfolgt über den Feeder. Die benötigten 930 Grad Celsius werden
nach fünf bis sechs Minuten erreicht. Danach werden die erhitzten
Platinen in einer Warmhaltebox aus den Kammern geholt und
Richtung Presse befördert. Zwei Pressen mit wassergekühlten
Werkzeugen formen die Platinen anschließend bei ca. 850 Grad
Celsius um. Die Temperatur wird während des Umformprozesses auf
100 – 150 Grad Celsius abgesenkt. Durch die rasche Temperaturab-
senkung entsteht ein hochfestes Bauteil. Die Bauteile können durch
die Festigkeitszunahme dünner dimensioniert werden, wodurch sich
das Gewicht der Karosserie verringert. Zusätzlich werden spezielle
Platinen partiell vergütet. Die Platinen werden in der Warmhaltebox
in bestimmten Zonen schwächer beheizt (ca. 600 Grad Celsius).
Die Zugfestigkeit des Blechgefüges wird dadurch kontrolliert redu-
ziert. Durch diesen zusätzlichen Fertigungsschritt können die
Karosserieteile mehr Energie bei einem Autocrash aufnehmen.
Abschließend werden die Platinen in der Presse noch in höchster
Präzision beschnitten, gelocht und gestanzt. Ein Roboter entnimmt
die fertigen Teile und deponiert diese in einem Puffer Ein schnell
arbeitender Laserpark, bestehend aus neun Einzelanlagen, erledigt
die letzten Bearbeitungsschritte vollautomatisch. In Münchsmünster
wird, wie bereits in Ingolstadt, herkömmliche Druckluft als Schneid-
gas verwendet. Dadurch kann auf den Einsatz des üblicherweise
verwendeten Stickstoffs verzichtet werden.
Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen
Im Presswerk werden Öle sowohl für die Pressen als auch für die
Blechumformung eingesetzt. Der Einsatz modernster Servoantriebe
senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch den Verbrauch
von Hydraulikölen. Ziehöl wird beim ersten Umformschritt
nahezu nicht mehr benötigt, da bereits der Blechhersteller eine
Grundbeölung des Metalls sicherstellt. Ebenfalls können die sonst
üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung aufgrund der
hohen Lieferqualität meist entfallen.
Verwertung von Restmetallen
Bei der Produktion von Karosserieteilen fallen aufgrund der Bauteil-
geometrie Blechabfälle an. Dieser Verschnitt wird bereits in der
Produktplanungsphase durch Fachleute minimiert. Ein Beispiel zur
optimalen Ausnutzung der Grundplatine ist die 5-fach-Fertigung,
bei der fünf Blechteile pro Pressenhub entstehen. Der dennoch
anfallende Blechschrott wird über einen Recyclingkreislauf wieder-
verwertet. Die Rückführung erfolgt über ein Unterflur-Fördersystem,
das den Blechabfall der Anlagen an eine zentrale Sammelstelle
befördert. Anschließend wird das Restmetall vom Fachbetrieb abge-
holt und eingeschmolzen.
Erschütterungen
Die Pressen sind gegenüber dem Gebäudefundament durch Dämp-
fungselemente entkoppelt. Dadurch werden starke Erschütterungen
auf das umliegende Erdreich vermieden.
Lärm
Für die Audi-Fertigung Münchsmünster wird das Betriebliche Lärm-
informationssystem (BLIS) eingesetzt. Für alle auf dem Gelände
durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe
dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen
erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungs-
phase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt
werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungs-
weise zu minimieren.
Energieversorung
Den Großteil der Grundlast an thermischer Energie liefert ein hoch-
effizientes Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt mittels ressourcen-
schonender Kraft-Wärme-Kopplung neben Wärme auch Strom, der
direkt am Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz
werden durch erdgasbefeuerte Kesselanlagen abgedeckt.
Zur Minimierung des Wärmebedarfs spielt unter anderem das
Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch bei
Anlagen eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher
Wärmetauscher zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminium-
druckgießere direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum
Heizen der Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-
Abwärme aus der Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in
das Wärmenetz der Fertigung Münchsmünster eingespeist.
Der Bezug elektrischer Energie erfolgt seit Januar 2015 ausschließlich
aus regenerativen Quellen.
Werkservice
Der Werkservice betreut das Gebäudemanagement und die Gebäu-
detechnik, die Energie- und Medienversorgung sowie die Entsorgung
von Abwasser und Abfällen. Eine Energie- und Medienzentrale ver-
sorgt die Fertigung mit Elektro- und Wärmeenergie, Erdgas, Kühl-
wasser, Trinkwasser, Betriebswasser, Druckluft und Kälte.
Anfallendes Abwasser wird zur Aufbereitung in die Kommunale
Kläranlage in Münchsmünster eingeleitet. Zu den Aufgaben des
Werkservice gehören auch die Werksicherheit sowie der Brand- und
Werkschutz. Die Fertigung Münchsmünster verfügt zudem über ein
eigenes Gesundheitszentrum für die Mitarbeiter.
Audi-Fertigung Münchsmünster
In Neuburg an der Donau, rund 20 Kilometer westlich von
Ingolstadt, befindet sich das 47 Hektar große Hightech-Areal
von Audi. In Neuburg befinden sich das Audi driving experience
center, das Kompetenz-Center Motorsport und einige Funktions-
einheiten der Technischen Entwicklung. Insgesamt bietet der
Standort fast 500 attraktive Arbeitsplätze.
Audi driving experience center
Audi Kunden und Gäste können auf einem Fahrerlebnisgelände die
gesamte Modellpalette der „Vier Ringe“ erfahren: Aufbau- oder
Kompaktkurse und Cheffahrertrainings – auf der Handlingstrecke,
auf der Dynamikfläche oder auf dem Offroad-Parcours. Sogar ein
„Prototypen-Führerschein“, wichtig für Zulieferer und Entwickler,
wird in Neuburg angeboten.Öffentliche und private Rennsport-
veranstaltungen finden in Neuburg nicht statt.
Kompetenz-Center Motorsport / Audi Sport
Audi hat die Aktivitäten von Audi Sport in Neuburg gebündelt.
Das Kompetenz-Center unterstreicht die große Bedeutung, die
der Motorsport für das Unternehmen hat. Audi Sport entwickelt
in Neuburg High-Performance-Technologien für Rennfahrzeuge.
Auf modernen Motorprüfständen in Neuburg werden die Rennmo-
toren nahezu unter Realbedingungen erprobt. Audi Sport organisiert
und koordiniert von Neuburg aus die Werkaktivitäten für die welt-
weiten Renneinsätze. Prinzipiell findet ein Fahrbetrieb auf dem Audi
Gelände Neuburg in einem Zeitraum von 7 bis 20 Uhr statt. In Einzel-
fällen kann ein Betrieb im Rahmen der behördlichen Betriebsgeneh-
migung auch außerhalb der genannten Zeiten stattfinden.
Technische Entwicklung
Die Technische Entwicklung führt auf dem Gelände Entwicklungs-
fahrten mit Technikträger-Automobilen durch und prüft unter
anderem Fahrassistenz- und Kamerasysteme der neuesten Generation.
Umweltschutz am Gelände
Auch auf dem neuen Gelände Audi Neuburg hat das Thema Umwelt-
schutz eine große Bedeutung. So ist die Strom- und Wärmeversor-
gung CO₂-neutral: Audi bezieht in Neuburg regenerativ erzeugte
Energie. Das Gelände wird mit Fernwärme aus Industrie-Abwärme
und Ökostrom aus Wasserkraftwerken versorgt. Zusätzlich wird die
Abwärme der Motorsport-Prüfstände genutzt. Für die nachhaltige
Bauweise des Kundengebäudes hat Audi das Platin Zertifikat der
DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) erhalten.
Obwohl eine 80-Prozent-Versiegelung des Testgeländes zulässig
wäre, wurden nur knapp 40 Prozent der Flächen bebaut bzw. asphal-
tiert. Auch in Sachen Schallschutz greift in Neuburg eine Vielzahl von
Maßnahmen und Aktivitäten, damit die gesetzlich vorgeschriebenen
Lärmgrenzen eingehalten oder unterschritten werden:
Zum Beispiel wurden die Handlingstrecke und die Gerade mit einem
lärmmindernden Asphalt versehen. Annähernd das gesamte
Gelände umgibt ein drei Meter hoher Lärmschutzwall. Punktuell
wird dieser um einen Wall mit sechs Meter Höhe ergänzt. Regelmäßig
werden Schallemissionen gemessen und hinsichtlich Fahrzeugtyp,
Nutzungsart und Intensität bewertet. Im vergangenen Jahr wurde
für den Standort Neuburg ein Biodiversitätskonzept entwickelt,
welches in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll.
Audi Neuburg
// Prämiert für nachhaltige Bauweise
Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1918 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement.
Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und
Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit
renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Multiplikatoren im Umweltschutz
Know-how und Engagement der Audi-Mitarbeiter entscheiden
über den Erfolg des Umweltmanagements. Der Methodenbaustein
Umweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi Produktions-
systems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisie-
rung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort
darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den
Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter
genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten
im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informationen
über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus
macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen
transparent, wie zum Beispiel in den jährlichen Umwelterklärungen
und im Audi-Umweltmagazin.
Das Thema Umwelt in der Ausbildung
Audi Ingolstadt bildet in über 20 Berufen aus. Der Umweltschutz steht
dabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückge-
winnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung,
Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im
Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal
jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt.
Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit
ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens
drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.
selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte
Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermitteln
ihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem
Verhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen.
Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die
Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsver-
anstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchge-
führt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignis-
se wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten,
aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂-
Emissionshandel. Um Energiesparpotentiale zu identifizieren, prüft
Werkführungen
Unter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden
in Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet.
Bei diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu
Umweltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außer-
dem erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grund-
lagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt.
Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik.
Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi in
den vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet.
Mit der Technischen Hochschule Ingolstadt besteht eine strategische
Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AG wurde der neue
Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisierungstechnik“
am Institut für Angewandte Forschung geschaffen. Projekte aus
den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau, Automati-
sierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmischverfahren
oder Logistik werden hier gebündelt. //
Wissen = Erfolg
Ausbildung
Schulungsangebote Thematische Werkführungen Wissenschaftskooperationen
// Dialog mit Bildungseinrichtungen
Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement:
Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und
pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.
Umwelt und Kommunikation
► Das Engagement der Audi-Mitarbeiter ist ein wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Umweltmanagement.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2120 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Bereits seit 2010 beschäftigt sich bei Audi Ingolstadt ein Team
von Fahrzeug- und Elektrotechnikern mit der Zukunft der Elektro-
mobilität. Um entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Erfahrungen für die nahe Serienproduktion zu sammeln, werden
Hochvoltsysteme geplant, in Kleinserien produziert und erprobt.
Eine besondere Rolle spielt dabei das Projekt „2nd-life-Energie-
speicher“, das Strategien und Konzepte zur sinnvollen Verwen-
dung von Hochvolt-Batterien entwickelt, die sich nach dem
Fahrzeugleben noch für eine Weiternutzung eignen.
Inzwischen hat dieses Thema einen besonderen Stellenwert im
Unternehmen erlangt und wird gemeinsam mit der Produktions-
planung Hochvoltsysteme und dem Fachbereich der Technischen
Entwicklung für Energiesysteme unter der Projektleitung von
Uwe Heil, Abteilung Nachhaltige Produktkonzepte – Recycling,
mit Nachdruck zur Marktreife geführt.
Speichersysteme der Zukunft
Folgenutzung von Hochvolt-Batterien birgt hohes Potential.
// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt
Gibt es schon Pilotprojekte? Welche Anwendungen sehen Sie
in der Zukunft für HV-Batterien, wenn größere Stückzahlen von
„Stromern“ die Bänder verlassen?
Ja, es gibt bereits heute vielversprechende Anwendungen auf dem
Energiemarkt – zumeist jedoch mit Neubatterien. Gemeinsam mit
der Produktionsplanung haben wir bereits ein Pilotprojekt in die
Praxis umgesetzt und sammeln dabei wertvolle Erfahrungen.
Es gibt einige vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten für
Batteriespeichersysteme. Etwa zum Ausgleich von Stromüberschüssen
aufgrund der Volatilität bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Quellen wie Wind und Sonne. Oder denken Sie an das sogenannte
„Peak Shaving“: Mit Batteriespeichersystemen können die oft
kurzfristigen, aber sehr teuren Leistungsspitzen, z. B. bei uns in
der Produktion, aufgefangen werden.
Gibt es bei anderen Wettbewerbsteilnehmern bereits ähnliche
Nachnutzungskonzepte für HV-Batterien wie bei Audi?
Ja, es gibt schon einige Projekte sowohl im Pilotmaßstab als auch in
der ersten Phase einer industriellen Umsetzung mit unterschied-
lichen Ansätzen. Unser Ziel ist es, ohne viel Zusatzaufwand nach dem
Ausbau der Batterie aus den Fahrzeugen die unterschiedlichsten
HV-Batteriesysteme zusammenzuschalten und anwendungsbezogene,
wirtschaftliche Lösungen bereitzustellen.
Bis wann rechnen Sie mit dem großflächigen Einsatz dieser neuen
Energiespeichersysteme?
Wir gehen davon aus, dass bereits in den nächsten fünf Jahren eine
Vielzahl an Batteriespeicher ans Netz gehen werden – insbesondere im
Regelenergiemarkt. Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien
– Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt bis 2050 insgesamt 80 % der
Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen – werden
Batteriespeichersysteme immer mehr an Bedeutung gewinnen: neben
Großspeichersystemen im Megawattbereich auch viele Kleinspeicher-
systeme, beispielsweise im Privathaushalt. Bis die ersten Fahrzeuge
mit HV-Batterien als Altfahrzeuge zurückkommen, werden jedoch noch
viele Jahre vergehen. Wir bereiten uns schon heute darauf vor und
entwickeln nachhaltige, umsetzbare Lösungen für die E-Mobilität. //
Interview mit Uwe Heil
Abteilung Nachhaltige Produktkonzepte / Werkstoffe / Recycling
Es war lange nicht klar, ob dieses Thema bei Audi als mögliches
Geschäftsfeld weiterverfolgt wird (s. Audi Umwelterklärung 2015).
Nun steht die Folgenutzung von HV-Batterien weit oben auf der
Agenda. Was sind die Gründe dafür?
Wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette bei Elektrofahrzeugen
im Auge haben, kommt man unweigerlich dahin, über Nachnutzungs-
konzepte von HV-Batterien nachzudenken, um die wertvollen
Restkapazitäten nutzen zu können. Und warum sollten wir unser
Know-How in der Batterietechnologie nicht auch für die Entwicklung
wettbewerbsfähiger Batteriespeichersysteme in non-automotiven
Anwendungen einsetzen? Es geht noch mehr!
Sind es ausschließlich ökonomische Überlegungen, Nachnutzungs-
konzepte für HV-Batterien zu verfolgen?
Neben der ökonomischen ist auch die ökologische Betrachtung sehr
wichtig: Die Wiederverwendung ist ökologisch doch deutlich hoch-
wertiger als ein unmittelbares Recycling der HV-Batterie nach ihrem
Einsatz im Fahrzeug. Die Umweltbilanz des E-Fahrzeuges wird
dadurch ganz erheblich verbessert.
Der Screenshot aus dem Film
„Audi Smart Energy Storage – Ein zweites
Leben für Batterien“, zeigt ein Speicher-
system aus vielen HV-Batterien.
Über den nebenstehenden QR-Code kann
der Film aufgerufen werden.
mit Modell einer HV-Batterie
Uwe Heil
Abteilung
Nachhaltige Mobilität
Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2322 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Frischwasser einsparenGemäß den Umweltziel-Vorgaben des VW-Konzerns, in den nächsten zwei Jahren bis zu
25 Prozent der bedeutendsten Ressourcen einzusparen, beschäftigt sich im Audi Werk
Ingolstadt das Team um Rainer Beringer mit Karin Mozet, Dr. Antje Arnold und Christian
Gelhaus intensiv mit den Möglichkeiten, den Wasserverbrauch zu reduzieren.
Von der Idee bis zur Konzepterstellung dauerte es rund vier Jahre.
Seit Anfang 2014 wird gebaut. Bis Ende 2017 geht der Membran-
belebungsreaktor (MBR) in Betrieb. Mit dieser zukunftsweisenden
Form der Wasseraufbereitung reduziert Audi Ingolstadt künftig
den Wasserverbrauch um eine halbe Million Kubikmeter jährlich,
weil die Abwässer so aufbereitet werden, dass sie als Betriebswasser
wieder eingesetzt werden können. Ein besonders gelungenes Bei-
spiel für Kreislaufwirtschaft.
Interview mit Rainer Beringer, Karin Mozet,
Christian Gelhaus und Dr. Antje Arnold
Projekt-Team – Membranbelebungsreaktor (MBR)
Für die Automobilproduktion werden erhebliche Mengen an Wasser
benötigt. Woher bezieht das Audi-Werk Ingolstadt dieses Wasser?
Welche Überlegungen standen bei Ihren Planungen zur Wasserein-
sparung im Vordergrund?
Christian Gelhaus: Das Werk Ingolstadt nutzt das Köschinger
Brunnenwasser, das anfallende Niederschlagswasser sowie Wasser
aus werksinternen Brunnen als Betriebswasser für Produktionszwecke:
z. B. für die Lackierereien, die Versorgungsanlagen wie Rückkühlwerke
oder auch Sanitäranlagen. Im Jahr 2015 betrug der Wasserverbrauch
im Werk inklusive Trinkwasser (beispielsweise für Gastronomie und
Duschen) ca. 1.890.000 m³. Rund 170.000 m³ des anfallenden
Produktionsabwassers konnte recycelt und wieder eingesetzt werden.
Das Ziel soll sein, zukünftig ca. 600.000 m³ Produktions- und
Sanitärabwasser gemeinsam aufzubereiten und wieder zu verwenden.
Dr. Antje Arnold: Im Zentrum unserer Überlegungen steht die Vision
der abwasserfreien Fertigung! Audi ist sich der großen Bedeutung der
Ressource Wasser bewusst. In diesem Bewusstsein hat Audi die Vision
der abwasserfreien Fertigung entwickelt, um dadurch seinen
ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Das beinhaltet auch den
Frischwasserverbrauch drastisch zu reduzieren. Dabei landet man
unweigerlich beim Kreislaufgedanken, der ein grundlegendes Prinzip
in der Natur darstellt. Es gilt, Betriebswasser intelligent zu nutzen,
z. B. durch Kaskadenführung in der Lackiererei und zu reinigen, dass es
wieder eingesetzt werden kann. Ausgangspunkt waren Erkenntnisse,
die wir in einem Pilotversuch gewonnen haben: Mittels MBR-Technolo-
gie wurde eine flüssige Abfallfraktion aus der Lackiererei gereinigt.
Das dabei entstandene Abwasser hatte eine so hervorragende
Qualität, dass es sich wieder in Produktionsprozessen einsetzen ließe.
Daraus ist dann der Gedanke des Wasserrecyclings entstanden.
Hätte es nicht auch andere Lösungen gegeben? Welche Szenarien
haben Sie dabei aufgestellt?
Karin Mozet: Bereits 2006 wurde ein Betriebswasserkonzept
entwickelt, in dem der künftige Bedarf sowie Einsparungspotentiale
untersucht wurden. Die Ergebnissse waren im Wesentlichen, dass
erstens ein größerer Betriebswasserspeicher erforderlich ist,
um aufbereitetes oder auch Köschinger Wasser bei Nicht-Bedarf
speichern zu können und so Verluste vermieden werden können.
Und zweitens, dass oberflächennahes Grundwasser aus möglichen
neuen Brunnen auf dem Werksgelände nicht geeignet ist, um den
künftigen Bedarf abzudecken. 2010 folgte eine Studie zur Nutzung
von Wasser aus der Donau, die aber aufgrund der Entfernung zum
Werk nicht weiterverfolgt wurde. Erst die von Antje Arnold genannte
Versuchsanordnung ließ die Idee entstehen, diese MBR-Technologie
im gesamten Bereich Abwasser einzusetzen. So wurde 2012 die Idee
zum Wasserkreislauf mittels MBR geboren, was uns der Vision einer
abwasserfreien Fertigung sehr nahe bringt.
Wie funktioniert denn die Wasseraufbereitung, vereinfacht
ausgedrückt, durch den Membranbelebungsreaktor?
Rainer Beringer: Das Herzstück der Anlage ist eine biologische
Abwasseraufbereitungsanlage, ein sogenannter Membranbioreaktor,
mit nachgeschalteter Umkehrosmose. Hierbei handelt es sich um ein
technologisches Highlight, welches die biologische Abwasserreinigung
mit innovativer Filtertechnik kombiniert, die selbst kleinste Partikel,
Bakterien, Viren, usw. zurückhält. Die damit erreichte Wasserqualität
entspricht nahezu unserem Trinkwasser.
Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Planung /
Konzeption des MBR?
Rainer Beringer: Neben der komplexen Konzeption für die Verfahrens-
technik der Abwasserreinigung war die Integration der gesamten
Anlage in die gewachsene Infrastruktur mit den bekannten
schwierigen Platzverhältnissen am Standort Ingolstadt die größte
Herausforderung, die es zu meistern galt.
Karin Mozet: Interessant war auch das richtige Genehmigungsver-
fahren zu finden, da es ja keine alltägliche Anlage ist. Hierzu gab
es eigens Gespräche im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt
und Verbraucherschutz. Letztendlich wurde es in einem Verfahren
nach dem Bundes-Immissionschutzgesetz genehmigt.
Die ökologischen Effekte sind ja offensichtlich, aber rechnet sich
solch ein Investment für das Unternehmen auch? Oder war dies
gar kein Kriterium bei der Entscheidung für diese zukunftsweisende
Wasseraufbereitungstechnologie?
Dr. Antje Arnold: Die Verfügbarkeit von Wasser ist nur schwer
monetär zu bewerten. Aber: Fließt kein Wasser, kann kein Auto vom
Band rollen. Es ist essentiell für unsere Produktionssicherheit.
Und da Wasser nicht nur zum Autobauen benötigt wird, sondern auch
ein Lebensmittel ist, haben wir große Verantwortung gegenüber der
Gesellschaft. Indem wir Wasser im Kreislauf nutzen, schonen wir
wertvolle Wasserressourcen. Das macht sichtbar, dass wir nicht nur
über Nachhaltigkeit reden, sondern auch aktiv etwas dafür tun.
Rainer Beringer: Wenn man die Anlage allein unter den Gesichts-
punkten der Abwasserbehandlung mit Laufzeiten von mehr als
30 Jahren betrachtet, rechnet sich der hier verwendete Ansatz des
Wasserrecyclings wesentlich schneller als die herkömmlichen
Abwasserbehandlungsverfahren.
Gilt für den MBR auch der Audi-Slogan „Vorsprung durch Technik“
oder stehen solche Anlagen auch in München und Stuttgart?
Christian Gelhaus: Der Markenkern „Vorsprung durch Technik“ gilt
natürlich nicht nur für das Automobil, sondern auch für die dafür
notwendigen Prozesse. Wir beschreiten mit dieser Betriebswasser-
aufbereitungsanlage am Standort Ingolstadt einen neuen Weg.
Dies ist nach bisherigem Wissensstand im Bereich der Wasseraufbe-
reitung einmalig und stellt somit ein absolutes Novum dar. Ja, der
Markenkern „Vorsprung durch Technik“ gilt damit auch für die neue
Betriebswasseraufbereitungsanlage. //
// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt
1/2 Million m³
Das MBR-Projekt-Team: (v.l.n.r.) Rainer Beringer, Karin Mozet, Christian Gelhaus und Dr. Antje Arnold.
► Effektive Kreislaufwirtschaft dank neuer Wasseraufbereitung mit einem hochmodernen Membranbelebungsreaktor.
Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2524 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt
Seit 2002 ist Dr. Antje Arnold im Umweltschutz bei Audi tätig.
Ein ganz besonderes Anliegen der promovierten Chemikerin und
Molekularbiologin ist das Thema Kreislaufwirtschaft und seit 2007
zunehmend auch die Erhaltung biologischer Vielfalt –
also Biodiversität. „Biodiversität ist ein extrem komplexes
Querschnittsthema mit zahlreichen Bezügen zu anderen umwelt-
relevanten Themen und muss deshalb auch ganzheitlich
betrachtet werden“, umreißt Arnold die Aufgabenstellung.
Erste Schritte, sich diesem Thema als Unternehmen zu nähern,
waren 2008/2009 Umweltverträglichkeitsstudien für den
Standort Ingolstadt, gefolgt von einem Biomonitoring in den
Jahren 2010/2011.
Das größte Biodiversitätsprojekt sind derzeit die Freiflächen des
neuen Audi-Standortes Münchsmünster, 30 km südöstlich vom
Stammsitz in Ingolstadt. Hier werden durch gezielte Maßnahmen
Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen.
Das bedeutet auch einen Bruch mit Sehgewohnheiten:
Statt monotoner und für Biodiversität wertloser Zierrasenflächen
entstehen blüten- und artenreiche Magerwiesen. Dazu wurden
Samen von Wiesen aus der Region gewonnen und ausgesät.
Die Beschränkung auf lediglich zwei Wiesenmahden pro Jahr hat
bereits im ersten Jahr eine blüten- und artenreiche Wiesenfläche
entstehen lassen. Daneben werden regionaltypische, alte Obst-
baumsorten gepflanzt und ein großes Insektenhotel aufgestellt.
„Das Gelände hat bereits nach einem Jahr ökologisch gewonnen“,
freut sich Arnold, die bei allen Aktivitäten großen Wert darauf legt,
die Mitarbeiter, beispielsweise durch Pflanzaktionen, mit einzube-
ziehen und durch geeignete Kommunikationsmaßnahmen zu infor-
mieren. Bewusstsein schaffen für den hohen Wert von Biodiversität,
nennt sie diese Aufgabe, „was gar nicht so einfach ist, weil die
Automobilindustrie nicht direkt von Biodiversität und deren Ökosystem-
dienstleistungen abhängig ist, jedoch Einfluss auf sie nimmt.
Dabei könnte die Industrie viel von der Natur lernen, weiß die Mole-
kularbiologin: eine Kreislaufwirtschaft, die ohne Abfall auskomme
(„den gibt es in der Natur nicht“) oder Bionik, wo die Natur Pate
stehe für Konstruktionen und Design.
Als die AUDI AG 2015 der bundesweiten, branchenübergreifenden
Initiative „Biodiversity in Good Company“ beitritt, wird Arnold
folgerichtig damit betraut, alle entsprechenden Aktivitäten bei
Audi zu betreuen und zu koordinieren.
Nach dem Erfolg in Münchsmünster hat Antje Arnold nun Pläne,
ähnliche Maßnahmen auch auf dem Werkgelände Ingolstadt, dem
IN-Campus und die Freiflächen auf dem Fahr-Erlebnis-Zentrum
Neuburg in Sachen Biodiversität zu optimieren. Außerdem enga-
giert sie sich dafür, Biodiversität als ein Thema der Landesgarten-
schau Ingolstadt 2020 zu machen.
Die nächste große Herausforderung für Arnold ist es, Biodiversität
ins Umweltmanagement zu integrieren. Echtes Biodiversitätsma-
nagement bedeute Biodiversität wie einen roten Faden in allen
Bereichen des Unternehmens einzufädeln. „Wir bei Audi müssen
einen Beitrag dazu leisten, dass Biodiversität, die von allen Seiten
unter Druck gerät, an Stellenwert gewinnt: Denn sie ist nicht
nur unsere Lebensgrundlage, sondern auch Grundlage allen
wirtschaftlichen Handelns.“ Das Stoppen des Biodiversitätsver-
lustes wird eine der größten ökologischen Herausforderungen des
21. Jahrhunderts werden. //
BiodiversitätLebensgrundlage und auch Grundlage allen
wirtschaftlichen Handelns.
die Dinge ganzheitlich besser zu machen.“
„Innovation bedeutet für mich,
Dr. Antje Arnold
Chemikerin und Molekularbiologin
Die AUDI AG ist 2015 der bundesweiten Initiative „Biodiversity in Good Company“ beigetreten.
Das größte Biodiversitätsprojekt sind derzeit die naturnah gestalteten Freiflächen des neuen
Audi-Standortes Münchsmünster.
► Der Begriff Biodiversität umfasst die Vielfalt der Arten und Lebensräume sowie die genetische Vielfalt.
Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2726 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Zur Teileversorgung und dem Leergutabtransport ist mittlerweile eine weitere
Hybrid-Lok auf dem Werksgelände im Einsatz.
Interview mit Manja Tepperis – Nachhaltige Logistik
Johann Schmid – Eisenbahnbetriebsleiter
Thomas Rieger – Audi Umweltschutz
Was war denn der Ausgangspunkt für Ihre Überlegungen, die
Diesel-Lok im Werk mit einem neuen Antrieb zu versehen?
Manja Tepperis: Ganz klar der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter in
der Produktion! Gemäß unserer Unternehmensstrategie „Wir leben
Verantwortung“ wollten wir eine nachhaltige Lösung suchen, die
dieser Mission gerecht wird. Gerade aufgrund der langen
Nutzungsdauer von Rangierlokomotiven brauchte es ein Konzept,
das langfristig Bestand hat.
Wie sind Sie denn diese Aufgabenstellung angegangen?
Johann Schmid: Bevor sich unsere Arbeitsgruppe konstituiert hat,
gab es schon Tests mit Rußpartikelfiltern an einer Lok im Volkswagen-
Werk Wolfsburg. Leider nicht mit den gewünschten Effekten:
Zwar sanken die Werte der Rußpartikel, dafür sind die Geruchs- und
Abgaswerte gestiegen – begleitet von technischen Problemen.
Thomas Rieger: Wir haben dann zu Beginn ganz ergebnisoffen in alle
Richtungen alternativer Treibstoffe geschaut: von einer neuen, moder-
neren Diesel-Lok über Gas-, Biokraftstoff-, Elektro- und Hybridantrieb.
Unsere Kriterien waren Invest- und Betriebskosten, Reichweite, ökolo-
gischer Nutzen, Lärm und die Integrierbarkeit in bestehende Abläufe.
Manja Tepperis: Bei der Analyse der verschiedenen Antriebsformen
konnten wir auf die Expertise namhafter Institute zugreifen.
Schließlich schnitt die Hybrid-Lokomotive unter Berücksichtigung
aller Bewertungskriterien am besten ab ...
Johann Schmid: … Weil damit schadstofffreies Befahren der Hallen
möglich ist, die Hybrid-Lok rund um die Uhr einsetzbar ist und
genügend Reichweite aufweist. Nicht zuletzt die Verfügbarkeit am
Markt, denn der Hersteller Alstom war in der Entwicklung der
Hybridtechnologie schon sehr weit.
Sie haben sich für eine Plug-in-Hybrid-Lokomotive entschieden.
Wäre ein rein elektrischer Antrieb nicht noch optimaler?
Manja Tepperis: Wie gesagt, der Hybridantrieb erzielte das beste
Gesamtergebnis über alle Kriterien. Ein reiner Elektroantrieb für
unsere Anwendung ist noch Zukunftsvision, denn die schwere Loko-
motive mit 1.000 PS benötigt eine hohe Dauerleistung im Rangier-
betrieb. Dafür gibt es derzeit keine verfügbaren Batteriekonzepte.
Thomas Rieger: Plug-in-Konzepte sind bei besonders schweren
Fahrzeugen bis auf weiteres die sinnvollste Lösung. Das wurde
auch vom Bayerischen Wirtschaftsministerium so gesehen und
entsprechend gefördert.
Johann Schmid: Das Ergebnis kann sich doch auch sehen lassen.
Die Hybrid-Lok kann bis zu zwei Stunden rein elektrisch fahren.
Mit der Möglichkeit zum stationären Nachladen von CO₂-freiem
Strom können weitere Emissionen reduziert werden. Der Betrieb der
Plug-in-Hybrid-Lok reduziert die CO₂-Belastung um bis zu 60 Tonnen
im Jahr. Ich freue mich schon darauf, wenn im September die zweite
Hybrid-Lok in Betrieb genommen wird.
Ist Ihre Herangehensweise bei der Analyse und Bewertung von
Lösungsansätzen denn typisch für Umweltschutz-Innovationen
bei Audi Ingolstadt?
Thomas Rieger: Innovationskultur wird bei Audi generell gefördert.
Das gilt natürlich nicht nur für den Bereich Umweltschutz.
Wichtig ist die Zusammensetzung solcher Teams mit den entspre-
chenden Fachleuten, die offen für neue Sichtweisen sind. Und wenn
man dann das positive Ergebnis für das Unternehmen sieht,
motiviert das alle ungemein. //
Zur Teileversorgung und dem Leergutabtransport sind bei Audi
Ingolstadt seit Jahrzehnten Werkslokomotiven im Einsatz, die
von Dieselaggregaten angetrieben werden. Aus Überlegungen
zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter konstituierte sich eine
Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fachbereichen, die auch auf
externe Expertise zugreifen konnte. Nach einem aufwändigen
Diskussions- und Evaluierungsprozess wurde im Herbst 2015
// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt
Brachten die Hybrid-Lok auf den Weg: (v.l.n.r.) Thomas Rieger, Manja Tepperis und Johann Schmid.
das Ergebnis vorgestellt: die erste Plug-in-Hybrid-Lokomotive der
gesamten Automobilwelt. Auch die zweite im Einsatz befindliche
Lok wurde im September 2016 von einer Lok mit dem umwelt-
freundlichen Plug-in-Hybrid-Antrieb abgelöst.
Maßgeblich gesteuert haben dieses Projekt Manja Tepperis –
Nachhaltige Logistik, Johann Schmid – Eisenbahnbetriebsleiter
und Thomas Rieger – Audi Umweltschutz.
Hybrid-Lok als Ergebnis fachübergreifender Zusammenarbeit.
Gesundheitsschutz
und Ökologie
► Gesundheitsschutz: Keine Emissionen mehr an Lade-
stellen und in Montagehallen und niedrigerer Schall-
pegel gegenüber herkömmlichen Rangierlokomotiven.
► Umweltfreundlichkeit: Bei ausschließlicher Nutzung
der Batterie kann Plug-in-Hybrid emissionsfrei fahren.
Vermeidet Verschmutzung in empfindlichen Bereichen
oder Tunneln. Insgesamt wird eine Reduzierung von
bis zu 70 % Emissionen, z. B. NOx (ca. 70 %) und
Partikel (ca. 40-50 %), erreicht.
► Weniger Verschleiß: Die neue Lok hat zwangsgelenkte
Achsen und dadurch erheblich weniger Verschleiß.
► Dieseleinsparungen: Die Plug-in-Hybrid-Lokomotive
arbeitet mit einem Generator und einer Batterie.
Nutzung der Batterie für Kurzstreckenfahrten bei
mittlerer Last bringt null oder wenig Kraftstoffver-
brauch mit sich.
► Laden per Plug-in-Stecker: Plug-in-Hybrid ist eine Er-
weiterung der Hybrid-Technik. Der Kraftstoffverbrauch
wird weiter gesenkt, indem die Akkus nicht mehr aus-
schließlich durch den Verbrennungsmotor, sondern
zusätzlich auch am Stromnetz aufgeladen werden
können. Die Lok lädt im Stand (Plug-in) und während
der Fahrt über das Dieselaggregat.
Die Vorteile der Plug-in-Hybrid-Lokomotive im Überblick
Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2928 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Auf Erfahrungen beim Bau des Audi-Werkes in Györ (Ungarn)
konnte in Ingolstadt zurückgegriffen werden, als vor einigen
Jahren im Werk Ingolstadt die Neuplanung einer Decklacklinie
anstand, d.h. der Anlagen, in denen als farbgebende Schicht der
Decklack aufgebracht wird. Stephan Brun (Betrieblicher Umwelt-
schutz, Ingolstadt) war von Beginn an in Ungarn mit eingebunden,
wo bis 2013 die erste Lackiererei im Audi-Konzern entstand, die
nahezu VOC-emissionsfrei* arbeitet.
* VOC steht für Volatile Organic Compounds
(= flüchtige organische Verbindungen)
// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt
Dieses ökologische Vorzeigeprojekt diente dann als Blaupause
für die Planung im Werk Ingolstadt. Zusammen mit dem
verantwortlichen Projektleiter Klaus Huber und dem für die
Lackierkabinen verantwortlichen Anlagenplaner Simon Kienzle
wurde die neue Lackiererei konzipiert, die Mitte des Vorjahres
den Betrieb aufgenommen hat und die selbst gegenüber der
vergleichbaren Anlage in Györ ökologisch wie ökonomisch eine
weitere Verbesserung erzielt.
Lackierereisetzt neue MaßstäbeUmweltschutz als Impulsgeber.
Simon Kienzle
Anlagenplanung Decklack
Klaus Huber
Projektleitung Lackiererei Decklack
Stephan Brun
Betrieblicher Umweltschutz
ohne den Einsatz von Chemikalien bei der Lackabscheidung.“
„Die neue Decklacklinie funktioniert nahezu ohne Abwasser und
Die Lackiererei hat in der Automobilproduktion die größten Umweltauswirkungen. Deshalb
hat man sich im Audi-Werk Ingolstadt bei der Planung des neuen Teils der Lackiererei sehr
intensiv damit beschäftigt, eine Anlage zu konzipieren, die weitgehend lösemittelfrei und
energieeffizient arbeitet.
Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3130 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Interview mit Klaus Huber – Projektleitung Lackiererei Decklack
Simon Kienzle – Anlagenplanung Decklack
Stephan Brun – Betrieblicher Umweltschutz
Was sind denn die technischen Besonderheiten der neuen Deck-
lacklinie, die in Kürze im Werk Ingolstadt in Betrieb geht?
Klaus Huber: Primäre Zielsetzung ist natürlich, für unsere Kunden
eine optimale Oberflächenqualität und eine möglichst langlebige
Lackierung herzustellen. Die Prozesse in der Lackierung sollen
aber auch eine möglichst hohe Effizienz aufweisen.
Automatisierte Reinigung und der Lackauftrag mit Lackierrobotern
ist mittlerweile Standard. Die darauf eingesetzten Lackzerstäuber
sind aber entscheidend. Wir setzen erstmals bei Audi in dieser
Lackiererei vollständig auf die elektrostatische Lackzerstäubung,
wodurch ein Lackauftrag mit höherem Wirkungsgrad und damit
reduziertem Materialverbrauch realisiert wird.
Simon Kienzle: Erwähnenswert sind sicherlich auch die ergonomisch
optimierten Arbeitsplätze, die den Mitarbeitern die Tätigkeiten
erheblich erleichtern sowie das IT-gestützte Qualitätssystem,
das umfangreiche Messwerte, etwa der Parameter Farbton, Schicht-
dicken oder Oberflächengüte, erfasst und zukünftig noch effektivere
Regelkreise zur Prozessverbesserung ermöglichen soll.
Welche ökologischen (und ökonomischen) Vorteile hat die neue
Lackiererei?
Simon Kienzle: Aus dem Anspruch effizienter Anlagentechnik
ergibt sich automatisch fast immer auch eine erhebliche Reduzie-
rung des Ressourceneinsatzes. Die großen umweltrelevanten
Features sind sicherlich die eingesetzte Technik zur Lackabscheidung
und die Reinigung der Abluft aus den Lackierkabinen.
Die Lackabscheidung, bei der die Lackpartikel an feines Gesteinsmehl
gebunden werden, ermöglicht eine weitgehende Umluftführung
(bis zu 80 Prozent) der Luftmengen in den Lackierkabinen und damit
eine deutliche Reduzierung der Wärme- und Kältenenergie, die für
die Beheizung bzw. Kühlung der Lackierkabinen benötigt wird.
Aber nicht nur die Lackpartikel werden weit über den gesetzlichen
Standard hinaus abgeschieden, sondern auch die flüchtigen
Bestandteile des Lacks, die organischen Lösemittel. Sie werden
in einem Adsorptionsverfahren erfasst, aufkonzentriert und an-
schließend in einer thermischen Nachverbrennungsanlage verbrannt.
Somit können die VOC-Emissionen der Lackiererei auf ein Minimum
nahe Null reduziert werden.
Stephan Brun: Ein weiterer großer Vorteil: Bei dem Verfahren ent-
steht kein Abwasser und der Einsatz von Chemikalien bei der Lackab-
scheidung ist ebenfalls nicht mehr notwendig. Darüberhinaus wird
durch die Nutzung von Wärmerädern und Wärmetauschern bei den
Lüftungsanlagen sehr viel Energie eingespart.
Gibt es vergleichbar effektive und umweltverträgliche
Lackierereien in der Automobilwelt? Kann die neue Lackiererei
in Ingolstadt zum Benchmark im gesamten Volkswagen-
Konzern werden?
Simon Kienzle: Die eingesetzte Technik ist mittlerweile auch bei
anderen Neubauprojekten in der Branche und im Audi-Konzern auf
dem Vormarsch. Das gilt zum Beispiel für die neu gebaute Lackiererei in
San José Chiappa (Mexiko). Es gibt aber immer weitere Verbesserungen
im Detail, die für andere Vorhaben im Konzern berücksichtigt werden
können. So wurde beispielsweise die thermische Abluftreinigung, auf
Grundlage der Erfahrungen in Györ, nochmals effizienter ausgelegt,
was eine deutliche Reduzierung des Erdgasverbrauchs verspricht.
Inwieweit ist die Planung der Anlage in Ingolstadt von Erfahrungen,
die Sie in Györ machen konnten, beeinflusst?
Stephan Brun: Die Erfahrungen aus Györ konnten wir direkt auf
das Projekt in Ingolstadt übertragen. So haben wir im Zuge der
Inbetriebnahme der Lackiererei in Györ den Wirkungsgrad der VOC-
Abscheidung der Anlage nachgewiesen. Die Ergebnisse sind direkt in
die Weiterentwicklung der Technik eingeflossen.
Ist das die übliche Vorgehensweise, dass die Abteilung Umwelt-
schutz von Anfang an eingebunden ist, wenn neue Produktions-
stätten konzipiert werden?
Stephan Brun: Es ist der Anspruch des Audi Umweltschutzes die
Konzeption von neuen Produktionsstätten mit zu gestalten.
So kann sehr früh in den Projekten auf die Belange des Umweltschutzes
eingegangen und auch Vorschläge bewertet werden.
Solche aufwändigen Anlagen in der Automobilproduktion wie die
Lackiererei haben ja lange Lebensdauern, denn sie sind weitgehend
unabhängig vom Modell. Kann man davon ausgehen, dass
diese neuen, umweltfreundlichen Technologien auch bei künftigen
Planungen Berücksichtigung finden?
Klaus Huber: Die Lebensdauer von Lackierereien mit Lackierkabinen
und Trocknern liegt im Bereich von über 20 Jahren. Somit kann ein
Einsatz von Lackabscheidung im Umluftbetrieb und Abluftreinigung
auch nur in diesen Zyklen erfolgen. Beim Ersatz von weiteren Anlagen
werden diese Technologien natürlich eingesetzt. //
► State-of-Art: Die Neue Lackiererei reduziert auch den Energieverbrauch siginfikant.
Durch die neue Technik der Abluftreinigung werden die gesetzlich geforderten Grenzwerte bei Weitem unterschritten.
Das Planungsteam für die neue Lackiererei: (v.l.n.r.) Klaus Huber, Simon Kienzle und Stephan Brun.
// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt
VOC-Beladene Umluft
Zuluft
GereinigteAbluft
TNV
VOC
VOC
VOCVOC
VOC
Zuluft
GereinigteAbluft
Adsorptionsrad
Adsorption
( VOC-Abscheidung > 99 %)
Desorption
BeladenesGesteinsmehl
Trockenabscheidung
Lack-Overspray
Applikationskabine
UnbeladenesGesteinsmehl
Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3332 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
// Audi Stiftung für Umwelt
http://www.audi-umweltstiftung.de
Gelebte Umweltpolitik
In nur fünf Jahren hat sich die Audi Stiftung für Umwelt mit ihren Projekten im Bereich
Biodiversität, Artenschutz, Umweltbildung und Forschung weithin große Anerkennung
erworben. Über die Projekte der Audi Stiftung in den Förderbereichen finden Sie detaillierte
Informationen auf der Internetseite:
Die Audi Stiftung für Umwelt unterstützt das internationale Metropolen-Projekt der TU München-Weihenstephan in dem das Wachstumsverhalten standorttypischer
Bäume in Großstädten untersucht wird.
► Freiwilliges Handeln im Bereich Ökologie über die Grenzen der gesetzlichen Verpflichtungen hinaus ist die Kernanforderung an das Engagement der Audi Stiftung für Umwelt.
Erfolgsbilanz für Mensch und Natur
Die Gründung der gemeinnützigen Audi Stiftung für Umwelt im
Herbst 2009 bezeichnete Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender des
Unternehmens, als „Meilenstein der Audi-Umweltpolitik“ und als
„wichtigen Impuls für das weltweite Umwelt-Engagement des Kon-
zerns.“ Die unabhängige Audi Stiftung für Umwelt will „anstiften“ zu
engagiertem Handeln in Naturschutz und Umweltbildung, fördert
innovative Vorhaben in Forschung und Wissenschaft sowie bei der
Entwicklung umweltverträglicher neuer Technologien fernab des
Automobils. Mit Hilfe der Audi Stiftung konnten seit der Gründung
Vielfalt ausgezeichnet wurde. Im unterfränkischen Landkreis
Schweinfurt engagiert sich die Audi Stiftung für Umwelt vor allem
mit der Anschaffung hochwertiger, multimedialer Exponate für das
Steigerwald-Zentrum: In einer attraktiven Dauerausstellung und
der umgebenden Landschaft informieren moderne, interaktive
Medien über den Lebensraum Wald und nachhaltige Forstwirtschaft.
Artenschutz-Leuchttürme
In dem bundesweit angelegten Förderprojekt „Stelen der Biodiver-
sität“ werden nicht mehr genutzte Trafogebäude zu wertvollen
Lebens- und Fortpflanzungsräumen für Tierarten der Region umge-
staltet. Das Förderprojekt startete mit „Stelen“ in Suhl, Ittlingen
und Vierzehnheiligen.
Über die Projekte der Audi Stiftung für Umwelt in den Förderbereichen
Umweltschutz, Biodiversität, Umweltbildung, Umwelttechnik, Wissen-
schaft und Forschung informiert die Internetseite:
www.audi-umweltstiftung.de //
die damit verbundene Verbesserung der Biodiversität auf diesen
Flächen sowie die Bindung von Kohlenwasserstoff durch die Bäume.
Klassenzimmer Natur
Um ganz konkrete Artenschutzziele und deren Vermittlung gerade
an junge Menschen geht es bei vielen Projekten der Stiftung. Etwa
im „Klassenzimmer Natur“ im Landkreis Bamberg, wo auf einem
ehemaligen Militärgelände mit Unterstützung der Audi Stiftung der
Schutz der Natur und die Vermittlung der Schutzziele so vorbildlich
gelungen sind, dass das Projekt von der UN-Dekade für biologische
bereits einige wegweisende wissenschaftliche Projekte auf den Weg
gebracht, vielversprechende Modellversuche installiert und neue An-
sätze in der Umweltbildung umgesetzt werden. Gemeinsam ist allen
Förderprojekten der Audi Stiftung für Umwelt die Alleinstellung hin-
sichtlich Innovation und Originalität. Maßstab ist die Herangehens-
weise, die Herausforderungen der Zukunft zu erkennen und diese in
konkretes Handeln umzusetzen. Die Audi Stiftung für Umwelt ist als
operativ tätige Stiftung nicht nur Förderer, sondern Ideengeber und
Mitgestalter von Projekten mit entsprechendem Potential.
Internationales Forschungsprojekt Eichenwald
Das Startprojekt „Eichenwald“ war gleich ein internationales Forschungs-
vorhaben, im Rahmen dessen mit Unterstützung der AUDI AG in der
Nähe der Audi-Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Brüssel, Bologna,
Györ und Mexiko-Stadt mittlerweile insgesamt mehr als 100.000
Eichen gepflanzt wurden. Erforscht werden im Langzeitversuch die
optimalen Pflanzbedingungen im Hinblick auf Wachstum der Eichen,
Umwelt und Natur Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3534 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
// Alle umweltrelevanten Faktoren
Daten undFakten
38 Umweltmanagementsystem
Audi-Standort Ingolstadt, Audi-Fertigung Münchsmünster
und Audi Neuburg werden nach international festgelegten
Kriterien validiert und zertifiziert
42 Signifikante Veränderungen gegenüber 2014
Die Input-Output-Bilanz informiert über die ein-
und ausgegangenen Stoff- und Energieströme
46 Energie und Wasser
Umweltfreundliche Technologien senken
den Verbrauch
48 Abwasser
Abwässer werden täglich analysiert
50 Abfall
Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens
54 Emissionen
CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel
56 Lärm
Identifizierung aller maßgebenden Schallquellen
58 Altlasten
Gewässerschutz hat oberste Priorität
62 Umweltrelevante Anlagen
68 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2017
Umweltziele und deren Umsetzung
72 Gültigkeitserklärung
Die vorliegende Zusammenstellung belegt die
Leistungen des Umweltmanagements am
Audi-Standort Ingolstadt – zusammen mit
der Audi-Fertigung Münchsmünster und
Audi Neuburg – hinsichtlich des Verbrauchs von
Ressourcen, der kontinuierlichen Senkung des
Energieverbrauchs und der Vermeidung von
Emissionen. Mit Erfolg: Der Standort Ingolstadt
trägt seit mehr als 20 Jahren das EMAS-Signet!
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3736 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Audi A5 Sportback g-tron*
* Die Angaben zum offiziellen Kraftstoffverbrauch sowie zu den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen finden Sie auf Seite 73.
Umweltleistungs-bewertung
Das Umweltmanagementsystem – kontinuierliche Verbesserung
Energieeinsatz
Verkehr
Lösemittel-
emissionen
Lärm
Abwasser
Abfälle
BUWAL-Auswertung 2015
Audi-Standort Ingolstadt (in %)
BUWAL-Auswertung 2016
Audi-Standort Ingolstadt (in %)
25,9
26,3
7,2
0,0
6,2
34,5
Audi-Standort Ingolstadt
Im April 2016 und Juni 2017 wurden Funktion und Wirksamkeit
des Audi-Umweltmanagementsystems am Audi-Standort Ingolstadt
im Rahmen von Überwachungsaudits durch zugelassene Umwelt-
gutachter geprüft und bestätigt. In diesem Rahmen wurde auch
diese gemeinsame Umwelterklärung geprüft und für valide erklärt.
Neben der Begutachtung durch die externen Prüfer fanden in 2015,
2016 und Anfang 2017 auch die jährlichen internen Umweltbe-
triebsprüfungen und Management-Audits statt.
Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems ergeben
sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen immer
wieder Verbesserungspotentiale über alle Geschäftsprozesse und
-abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften und Audi-
Standards ist dabei von übergeordneter Bedeutung.
Bei den internen Audits im Jahr 2015/16 lag der Schwerpunkt bei
Service- und Produktionsprozessen. Optimierungspotential gab es
insbesondere im Hinblick auf die prozesssichere und aufwands-
optimierte Einhaltung umweltrechtlicher Auflagen aus relevanten
Genehmigungsbescheiden sowie beim Umgang mit Gefahrstoffen.
Die Legal Compliance, das heißt die Einhaltung der umweltrecht-
lichen Vorschriften, ist dabei das Maß aller Dinge. Bedingt durch
das starke Wachstum des Standortes Ingolstadt steigen auch
Komplexität und Aufwand zur Sicherstellung der Einhaltung um-
weltrechtlicher Anforderungen.
Dies konnte u. a. durch die ständige Optimierung unseres Umwelt-
managementsystems sichergestellt werden. So wurde die Betreuung
und Schulung der verantwortlichen Führungskräfte und Mitarbeiter
in den relevanten Produktions-, Service- und Entwicklungsbereichen
deutlich gesteigert. Audi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen
Dialog zum Thema Umweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte
Kreise, wie zum Beispiel Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsor-
ganisationen (NGOs), Regierungs- und Behördendelegationen und
Zulieferer, werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems in
die Kommunikation eingebunden. Auch in den nächsten Jahren wird
sich Audi verstärkt in der Weiterentwicklung umweltschonender
Produkte, Produktionsverfahren und Technologien engagieren.
Die frühzeitige Einbindung von Umweltschutzaspekten in alle um-
weltrelevanten Planungsprozesse ist durch das Umweltmanage-
mentsystem gewährleistet.
Audi-Fertigung Münchsmünster
Die 2013 neu entstandene Fertigung für Fahrzeugteile bei Münchs-
münster/Oberbayern wurde im April 2015 erfolgreich erstmals
nach EMAS III validiert sowie nach ISO 14001 und ISO 50001
zertifiziert. Die Vorbereitungen für dieses Projekt starteten im
September 2014. Im Rahmen einer umfassenden Bestandsauf-
nahme wurde die organisatorische und umweltrechtliche Situation
von Experten ermittelt. Auf dieser Grundlage konnten die noch
fehlenden Elemente für ein Umweltmanagementsystem nach den
o. g. Standards ermittelt und installiert werden. Im Rahmen einer
Umweltbetriebsprüfung im Februar 2015 wurden dann Vollständig-
keit und Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems final
überprüft und gegebenenfalls vorhandene kleinere Abweichungen
feinjustiert. Damit war der Weg zu einer erfolgreichen Erstvalidie-
rung geebnet. Im Rahmen der Überwachungsaudits im April 2016
und Juni 2017 wurde die Validierung nach EMAS III sowie ISO
14001 und ISO 50001 bestätigt.
Audi Neuburg
Im Frühjahr 2014 nahm das neu erbaute Fahr- und Erlebnisgelände
bei Neuburg a. d. Donau seinen Betrieb auf. Die Vorbereitungen zur
Erstvalidierung starteten analog zur Fertigung in Münchsmünster
im September 2014 und liefen nach dem gleichen Muster ab.
Die Erstvalidierung nach EMAS III sowie die Zertifizierungen nach
ISO 14001 und ISO 50001 konnten parallel zu Münchsmünster
erfolgreich abgeschlossen werden. Im April 2016 und Juni 2017
konnte im Rahmen eines Überwachungsaudits dieses positive
Ergebnis erneut bestätigt werden.
Audi-Standort Ingolstadt
Audi-Standort Ingolstadt
Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten an
den Standorten verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungs-
system nach der Methodik des früheren Schweizer Bundesamtes für
Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL: seit 2006 aufgegangen im
BAFU). Dieses Verfahren wurde durch die Verwendung entsprechender
Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Audi-Standort Ingolstadt, in
der Audi-Fertigung Münchsmünster und in Audi Neuburg angepasst.
Das wissenschaftliche System nach BUWAL basiert auf dem Aspekt
der ökologischen Knappheit einer Ressource, berechnet aus dem
aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt,
der mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource multipli-
ziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbelastungspunkte vor, die
für absolute und prozentuale Auswertungen der Umweltauswirkungen
herangezogen werden. Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte
2014 zu 2015 am Standort Ingolstadt zeigt einen leichten Anstieg
bei der Umweltbelastung durch den Standort, was im Wesentlichen
auf den deutlichen Anstieg der Mitarbeiterzahlen und die daraus re-
sultierende Verkehrsbelastung zurückzuführen ist. Sehr positiv wirken
sich die Anstrengungen zur Energieeinsparung aus, da der Energieein-
satz trotz der Zunahme an Verbrauchern stabil gehalten werden
konnte. Auch die Lösemittelemissionen konnten stabilisiert bzw.
sogar leicht verbessert werden. Auch im Jahr 2016 ist ein leichter
Anstieg der Umweltbelastung auszumachen. Zwar konnten sowohl
die Lösemittelemissionen als auch die Verkehrsbelastung deutlich
gesenkt werden. Allerdings führte insbesondere ein verringerter
Fernwärmebezug zu einem deutlichen Anstieg des Energieeinsatzes.
MUBP* % MUBP* % MUBP* %
Energieeinsatz 1.531,60 31,0 1.516,01 29,2 1.827,45 34,5
Verkehr 1.113,53 22,5 1.377,73 26,5 1.372,16 25,9
Lösemittelemissionen 1.600,97 32,4 1.558,75 30,0 1.394,07 26,3
Lärm 379,93 7,7 379,93 7,3 379,93 7,2
Abwasser 0,32 0,01 0,42 0,01 0,42 0,01
Abfälle 321,40 6,5 357,38 6,9 327,65 6,2
Summe 4.947,74 100,0 5.190,23 100,0 5.301,67 100,0
Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung
Betrachtungszeitraum 2015 20162014
* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)
26,5
30,0
7,3
0,01
6,9
29,2
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3938 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
MUBP* % MUBP* % MUBP* %
Energieeinsatz 65,30 73,4 80,80 68,3 106,08 71,0
Verkehr 6,08 6,8 17,69 15,0 22,03 14,7
Lösemittelemissionen 0,28 0,3 3,96 3,4 3,99 2,7
Lärm 14,75 16,6 14,75 12,5 14,75 9,9
Abwasser 0,01 0,01 0 0,0 0 0,0
Abfälle 2,53 2,8 1,06 0,9 2,60 1,7
Summe 88,94 100,0 118,25 100,0 149,45 100,0
MUBP* % MUBP* % MUBP* %
Energieeinsatz 0,50 2,6 2,3 5,9 3,20 9,0
Verkehr 10,80 57,3 25,15 64,2 24,18 68,1
Lärm 7,45 39,5 7,45 28,2 7,45 21,0
Abwasser 0 0,0 0 0,0 0,0 0,0
Abfälle 0,09 0,5 0,66 1,7 0,67 1,9
Summe 18,84 100,0 35,57 100,0 35,48 100,0
Umweltleistungsbewertung
BUWAL-Auswertung 2015
Audi-Fertigung Münchsmünster (in %)
BUWAL-Auswertung 2016
Audi-Fertigung Münchsmünster (in %)
Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung
Betrachtungszeitraum Betrachtungszeitraum2015 20152016 20162014 2014
* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet) * MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)
BUWAL-Auswertung 2015
Audi Neuburg (in %)
BUWAL-Auswertung 2016
Audi Neuburg (in %)
Audi NeuburgAudi-Fertigung Münchsmünster
Standort Neuburg
Die Umweltbelastung am Standort Neuburg nimmt deutlich zu,
befindet sich aber insgesamt immer noch auf niedrigem Niveau.
Dies hängt ursächlich insbesondere mit der Inbetriebnahme der
Sportmotoren-Prüfstände in 2015 zusammen. Auch haben wesentlich
mehr Kunden die Angebote des Fahr- und Erlebnisgeländes genutzt.
Durch konsequente Gegenmaßnahmen, wie den Einsatz von
Standort Münchsmünster
In der Fertigung Münchsmünster hat von 2014 bis 2016 die Umwelt-
belastung kontinuierlich deutlich zugenommen (Entwicklung der
Umweltbelastungspunkte 2014 – 2016 siehe Grafik).
Dies hängt ursächlich mit der Anlaufsituation neuer Fahrzeugmodelle
und der damit verbundenen Ausweitung der Produktion zusammen.
Positiv ist zu erwähnen, dass die Lösemittelemissionen trotz
Ökostrom und die fast vollständig CO₂-neutrale Wärmeversorgung,
konnten die Umweltauswirkungen von Beginn an erheblich begrenzt
werden. Im Jahr 2016 konnte die Umweltbelastung insgesamt leicht
gesenkt werden, da die Nutzungstage und Kraftstoffverbräuche
zurückgegangen sind.
steigender Produktionszahlen in 2016 auf einem stabilen Niveau
gehalten wurden. Außerdem konnte insbesondere durch den
Einkauf von Grünstrom in Verbindung mit effizienten Energie-
sparmaßnahmen der Anstieg der Umweltbelastung in Grenzen
gehalten werden.
71,0
14,7
2,7
9,9
0,01,7
21,0
68,1
9,0
1,9
Energieeinsatz
Verkehr
Lösemittel-
emissionen
Lärm
Abwasser
Abfälle68,3
15,0
3,4
12,5
0,00,9
28,2
64,2
5,9
1,7
Energieeinsatz
Verkehr
Lärm
Abwasser
Abfälle
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4140 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Produkte* 575.820 563.534 592.337 Stck. 5,1
Automobile Ingolstadt 568.066 563.534 592.337 Stck. 5,1
Verbund mit Győr 7.754 — — Stck. —
Produktoutput Gesamtausbringungsmenge 981.692 981.424 1.032.685 t 5,2aller Produkte (t)
Abfälle** 30.824 34.326 35.225 t 2,6
Abfälle zur Verwertung 23.193 26.420 27.276 t 3,2
Gefährliche Abfälle 8.409 9.532 8.814 t -7,5
Übrige Abfälle 14.784 16.888 18.462 t 9,3
Abfälle zur Beseitigung 7.631 7.906 7.950 t 0,5
Gefährliche Abfälle 7.416 7.705 7.802 t 1,3
Übrige Abfälle 214 201 147 t -26,7
Schrott (Metallische Abfälle) 189.614 191.177 196.870 t 3,0
Abwasser 1.154.520 1.247.443 1.232.244 m3 -1,2
Abluft
Direkte CO₂-Emissionen 116.600 115.611 137.301 t 18,8
Gesamt emittiertes CO₂ 121.974 131.193 151.182 t 15,2
Organische Lösemittel 1.279 1.242 1.109 t -10,7
Lösemittelemissionen 25,6 25,4 22,3 g/m2 -12,1
Gesamtemissionen von 117.510 117.846 139.736 t 18,6 Treibhausgasen (t CO₂-Äquivalent)***
SO2 0,86 0,85 1,00 t 17,6
NOx 106,24 102,50 119,27 t 16,4
PM 16,59 16,34 17,66 t 8,1
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 199,17 199,17 199,17 Hektar 0,0
* Inklusive verflüssigter Gase; Angabe in m³ unter Referenzbedingungen (15 Grad Celsius, 1 bar) ** Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz *** Regenerativer Anteil Fernwärme + Strom aus regenerativer Energie 1) Korrigierter Wert
Rohstoffe
Eisen und Stahl 321.522 326.211 321.993 t -1,3
Aluminium 17.784 17.664 20.230 t 14,5
Prozess- und Hilfsmittel
Lacke und Füller 6.621 6.463 6.937 t 7,3
Öle 85 87 86 t -1,7
Bindemittel, Pigmentpaste 3.6121) 3.938 4.051 t 2,9
Frostschutzmittel 2.605 2.694 2.948 t 9,4
Metallbearbeitungsflüssigkeit 81 1) 67 70 t 4,2
Sauer-, Stickstoff* 29.213 1) 36.932 30.246 m3 -18,1
Kraftstoffe 22.323.602 21.591.858 20.901.483 l -3,2
Erdgas CNG 11 17 11 t -34,5
Oberflächen- und Hohlraumversiegelung** 5.523 5.547 6.860 t 23,7
Halb- und Fertigwaren
Getriebe 568.066 563.534 592.337 Stck. 5,1
Motoren 568.066 563.534 592.337 Stck. 5,1
Wasser 1.663.514 1.720.480 1.729.549 m3 0,5
Brunnen- und Regenwasser 1.389.032 1.380.497 1.425.471 m3 3,3
Trinkwasser 274.482 339.983 304.078 m3 -10,6
Energieeinsatz 1.189 1.238 1.300 GWh 5,0
Erdgas 508 508 616 GWh 21,4
Strom 564 606 609 GWh 0,5
Heizöl 2 3 6 GWh 59,5
Fernwärme 115 121 69 GWh -42,7
Fernkälte — 0,46 0,35 GWh -22,9
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien*** 671 672 640 GWh -4,9
Input und Output / Audi-Standort Ingolstadt
Input Delta % 2015 — 2016
Einheit2015 20162014
Output Delta % 2015 — 2016
Einheit2015 20162014
* Ohne CKD-Umfänge** Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst*** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)
Signifikante Veränderungen gegenüber 2014 – Daten und Fakten zum Umweltschutz
Die Input-Output-Tabelle informiert je Standort über die wesent-
lichen im Jahr 2016 ein- und ausgegangenen Stoff- und Energie-
ströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr.
Hierbei ist zu beachten, dass die dargestellten Tabellen keine voll-
ständige Bilanzierung der Eingangs- und Ausgangsströme
darstellen. Weiterhin weichen Produkte und Fertigungstiefe
zwischen den einzelnen Standorten wie auch branchenintern
voneinander ab. Ein Vergleich der einzelnen Produktionsstandorte
untereinander ist daher anhand der angegebenen Input-Output-
Daten nur bedingt möglich. Über die Größe Gesamtoutput werden
für die Produktionsstandorte Ingolstadt und Münchsmünster alle
gefertigten Produkte in Tonnen erfasst, u. a. auch Presswerksteile
und Fahrzeugkomponenten, die an den Standorten Ingolstadt
bzw. Münchsmünster produziert und an andere Werke innerhalb
des Audi- und VW-Konzerns geliefert werden.
Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt
sich aus der Menge an Strom und Fernwärme aus regenerativer
Energie zusammen.
Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO₂-Äquivalent
setzen sich zusammen aus den Treibhausgasen SF₆, CO₂ und
Kältemitteln aus stationären Anlagen, die an den Standorten
emittiert wurden. Für die Ermittlung der SO₂-, NOx- und PM**-
Emissionen wurden jeweils die wesentlichen Emissionsquellen
am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf
die versiegelte Fläche des Werkgeländes.
Audi-Standort Ingolstadt
Auf der Input-Seite sind bei Halb- und Fertigwaren ausschließlich
die an den Standort Ingolstadt gelieferten Getriebe und Motoren
ausgewiesen. Darüber hinaus werden jedoch noch eine Vielzahl an
weiteren Fahrzeugteilen bzw. Komponenten von externen Zulieferern
in den in Ingolstadt gefertigten Automobilen verbaut (wie zum
Beispiel Sitze, Armaturen, Lenkräder). Der Produktoutput am
Standort Ingolstadt entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller
produzierten Automobile sowie der an andere Standorte gelieferten
Teile (Ersatzteile, CKD*-Umfänge und Teile des Presswerks). Vor
allem die Mehrproduktion von ca. 29.000 Fahrzeugen im Jahr 2016
führte hier zu einem Anstieg der Gesamtausbringungsmenge und
begründet den Mehreinsatz von Prozess- und Hilfsstoffen wie Lacke
und Füller, Bindemittel, Materialbearbeitungsflüssigkeiten und
Oberflächen- und Hohlraumversiegelung. In den Umweltkennzahlen
des Jahres 2016 wird auch der Witterungseinfluss deutlich erkennbar:
So ist gegenüber dem wärmeren Vorjahr der Energieeinsatz u. a.
aufgrund der kälteren Wintermonate stark angestiegen, was zu
einem erhöhten Erdgas- und Heizöleinsatz führte.
Da Baumaßnahmen im Bereich Werkstofftechnik 2015 zu einem er-
höhten Einsatz von flüssigem Stickstoff zum Spülen der Geräte führte,
ist nach abgeschlossener Sanierung der Verbrauch auf ähnlichem
Niveau wie 2014. Weitere Erläuterungen zu einzelnen Umweltkenn-
zahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden.
Audi-Fertigung Münchsmünster
In der Audi-Fertigung Münchsmünster werden als Rohstoffe Coils
und Platinen aus Stahl für das Presswerk und die Warmumformung
sowie Aluminiummasseln für die Gießerei eingesetzt. Weiterhin
werden Rohlinge für die Fahrzeugkomponentenfertigung von exter-
nen Lieferanten bezogen. Der Produktoutput entspricht der Gesamt-
ausbringungsmenge an gefertigten Aluminiumdruckgussteilen,
Pressteilen und Fahrzeugkomponenten am Standort. In den Jahren
2015 und 2016 wurde die Fertigung in Münchsmünster stark
hochgefahren. Die deutlich gestiegenen Produktionsstückzahlen sowie
der Umstieg von 2- auf 3-Schicht-Betrieb ist in den Umweltkennzahlen
ab 2015 deutlich erkennbar. Erläuterungen zu einzelnen Umwelt-
kennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden.
Audi Neuburg
Das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg nimmt eine Sonderstellung
ein. Im Vordergrund stehen hier das Fahrerlebnis und die Kundenbe-
geisterung. Als Hauptprodukte werden deshalb auf der Output-Seite
die Anzahl an Kunden und Fahrevents dargestellt. Zusätzlich werden
noch die am Standort gefertigten Rennfahrzeuge aufgeführt.
Es ist jedoch zu beachten, dass in Neuburg darüber hinaus auch die
Fahrzeugvorbereitung für die weltweiten Fahrevents, die Revision
von Rennfahrzeugen sowie die Entwicklung von Rennsportmotoren
stattfinden. Nachdem 2014 nur geringe Tätigkeiten von Audi
Motorsport in Neuburg zu verzeichnen waren, ist der Einfluss von
Audi Motorsport in den Umweltkennzahlen von 2015 und 2016
deutlich zu erkennen. V. a. die 2015 in Betrieb gegangenen Motor-
prüfstände haben einen wesentlichen Einfluss auf die Umweltkenn-
zahlen. Weiterhin ist seit 2015 auch die Kundensport quattro
Gmbh auf dem Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg ansässig.
Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfol-
genden Kapiteln entnommen werden.
* CKD-Umfänge (CKD steht für „completely knocked down“, d. h. vollständig zerlegt) und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort zusammengebaut wird.** PM = Particulate Matter = Feinstaub
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4342 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Produkte
Anzahl Kunden 20.000 28.500 20.100 Stck. -29,5
Anzahl Fahrevents 350 450 479 Stck. 6,4
Aufgebaute Rennfahrzeuge 2 19 23 Stck. 21,1
Abfälle* 8 204 230 t 12,5
Abfälle zur Verwertung 8 192 217 t 13,0
Gefährliche Abfälle — 1 13 t 1.927,4
Übrige Abfälle 8 191 204 t 6,7
Abfälle zur Beseitigung — 13 13 t 6,0
Gefährliche Abfälle — 13 13 t 6,0
Übrige Abfälle — — — t —
Schrott (Metallische Abfälle)** — — — t —
Abwasser 7.653 17.122 16.102 m3 -6,0
Abluft
Direkte CO₂-Emissionen 27 132 224 t 70,0
Gesamt emittiertes CO₂ 27 726 597 t -17,7
Organische Lösemittel 0,27 1,25 2,82 t 125,6
Gesamtemissionen von 27 132 224 t 70,0 Treibhausgasen (t CO₂-Äquivalent)***
NOx 0,08 0,35 0,46 t 31,4
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 27,20 27,20 27,20 Hektar 0,0
Rohstoffe — — t —
Prozess- und Hilfsmittel
Öle 1,28 1,86 2,67 t 43,5
Frostschutzmittel 0,31 1) 1,10 1,13 t 2,7
Scheibenreinigungsmittel 0,78 0,59 0,78 t 32,2
Gase* 5 255 270 m3 5,9
Kraftstoffe 157.485 362.196 387.492 l 7,0
Halb- und Fertigwaren
Reifen 3.300 3.460 3.990 Stck. 15,3
Felgen 778 1.436 1.468 Stck. 2,2
Bremsen 484 574 436 Stck. -24,0
Wasser 33.676 49.160 43.925 m3 -10,6
Brunnen- und Regenwasser 22.797 28.610 27.226 m3 -4,8
Trinkwasser 10.879 20.550 16.699 m3 -18,7
Energieeinsatz 5,82 8,90 8,75 GWh -1,6
Strom 2,84 5,09 5,06 GWh -0,6
Fernwärme 2,98 3,81 3,70 GWh -3,0
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien** 5,82 5,09 5,06 GWh -0,6
Input und Output / Audi-Fertigung Münchsmünster
* Chemikalien der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren und Reinigen Verdampfer** Sauerstoff, Stickstoff, Schutz- und Schneidgase; inkl. verflüssigter Gase; Angabe in m³ unter Referenzbedingungen (15 Grad C, 1 bar)*** Fernwärme + Strom aus regenerativer Energie 1) Diskontinuierliche Materialbeschaffung 2) Korrigierter Wert
Input und Output / Audi Neuburg
* Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst ** Schrotte (Metallische Abfälle) werden über den Wertstoffhof Ingolstadt entsorgt *** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF6, HFKW, FKW)
* Sauerstoff, Stickstoff, Schutzgase; inkl. verflüssigter Gase; Angabe in m³ unter Referenzbedingungen (15 Grad C, 1 bar) ** Fernwärme + Strom aus regenerativer Energie 1) Korrigierter Wert
Rohstoffe
Eisen und Stahl 2.487 10.291 43.065 t 318,5
Aluminium 582 2.586 4.468 t 72,8
Strontium und Magnesium 3 7 7 t 0,0
Prozess- und Hilfsmittel
Lacke 4 42 79 t 88,8
Chemikalien WBK und Verdampfer* 36 2 1) 6 t 246,3
Öle 17 47 45 t -5,1
Trennmittel 10 58 82 t 41,1
Metallbearbeitungsflüssigkeit 0,2 0,4 2,2 t 455,0
Gase** 1.807 2) 28.784 36.431 m3 26,6
Halb- und Fertigwaren
Rohlinge Fahrwerkkomponenten 498.355 4.415.966 8.094.018 Stck. 83,3
Wasser 25.259 43.657 69.804 m3 59,9
Brunnen- und Regenwasser 13.511 35.874 59.813 m3 66,7
Trinkwasser 11.748 7.783 9.991 m3 28,4
Energieeinsatz 43,17 61,79 85,71 GWh 38,7
Erdgas 23,22 28,73 37,75 GWh 31,4
Strom 19,91 33,01 47,93 GWh 45,2
Diesel 0,04 0,04 0,02 GWh -49,8
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien*** 8,48 33,01 47,93 GWh 45,2
Produkte
Aluminiumstrukturbauteile 7.481 213.579 570.500 Stck. 167,1
Pressteile 224.424 1.591.986 10.472.243 Stck. 557,8
Fahrwerkkomponenten 322.264 4.415.966 9.134.300 Stck. 106,8
Produktoutput Gesamtausbringungsmenge 2.348 31.033 80.833 t 149,7
aller Produkte (t)
Abfälle* 174 800 1.580 t 97,4
Abfälle zur Verwertung 168 778 1.466 t 88,4
Gefährliche Abfälle 104 469 1.059 t 125,8
Übrige Abfälle 64 309 407 t 31,8
Abfälle zur Beseitigung 6 22 113 t 415,7
Gefährliche Abfälle 6 22 112 t 407,9
Übrige Abfälle — — 2 t —
Schrott (Metallische Abfälle) 1.883 15.848 37.935 t 139,4
Abwasser 19.242 33.843 49.072 m3 45,0
Abluft
Direkte CO₂-Emissionen 4.691 5.804 7.616 t 31,2
Gesamt emittiertes CO₂ 13.152 5.804 7.616 t 31,2
Organische Lösemittel 0,22 3,13 3,15 t 0,7
Gesamtemissionen von 4.691 5.804 7.616 t 31,2 Treibhausgasen (t CO₂-Äquivalent)**
SO2 0,03 0,04 0,05 t 31,7
NOx 3,72 4,22 5,55 t 31,4
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 24,84 24,84 24,84 Hektar 0,0
* Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)
Input Delta % 2015 — 2016
Einheit2015 20162014
Output Delta % 2015 — 2016
Einheit2015 20162014
Output Delta % 2015 — 2016
Einheit2015 20162014
Input Delta % 2015 — 2016
Einheit2015 20162014
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4544 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
08 09 10 11 12 13 14 15 16
300
0
600
900
1.200
1.500
Energieeinsatz Ingolstadt
(in GWh)
HeizölFernkälte Fernwärme Erdgas StromAudi-Standort Ingolstadt
Ressourcen- und klimaschonende Energie
Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus
der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Im Jahr
2012 konnte durch die fertiggestellte Erweiterung des Fernwärme-
verbunds sogar noch eine weitere große Abwärmequelle erschlossen
werden. Hierdurch wird der zusätzliche Bezug von Abwärme aus
Produktionsprozessen der nahe gelegenen Raffinerie Gunvor (vormals
Petroplus) ermöglicht. So wurden im Jahr 2015 insgesamt über
120.000 Megawattstunden ressourcenschonender Wärme genutzt
und der Verbrauch an Erdgas reduziert. In 2016 reduzierte sich der
Fernwärmebezug aufgrund von Reparaturarbeiten und eines neuen
Vertragskonzepts auf etwa 70.000 MWh. Die Nutzung ressourcen-
und klimaschonender Energieträger ist ein wichtiger Baustein der
Unternehmensstrategie, um unter anderem die Umweltauswirkungen
der Automobilproduktion, trotz stetig steigender Anforderungen,
kontinuierlich zu senken. Neben der umweltfreundlichen Wärme ist
ein weiteres herausragendes Beispiel für die Nutzung ressourcen- und
klimaschonender Energieträger am Standort Ingolstadt der vollstän-
dige Bezug von Elektrizität ausschließlich aus regenerativen Energien
und dies „lastganggenau“. Die Lieferung des Naturstroms wird dabei
ausgerichtet nach dem prognostizierten Lastprofil. Durch den Bezug
von Elektrizität aus erneuerbaren Energien werden im Vergleich zum
deutschen Strommix über 300.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermieden.
Dies entspricht etwa den durchschnittlichen jährlichen Gesamt-
emissionen (Mobilität, Konsum, Nahrung etc.) von ca. 28.000 Personen
in Deutschland. Insgesamt konnte seit 2010 durch die Nutzung
klimaschonender Energie der CO₂-Ausstoß um fast 70 Prozent gesenkt
werden! Ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Fahr-
zeugproduktion und -entwicklung ist die kontinuierliche Verbesserung
der Energieeffizienz. Deshalb verfolgt Audi das Ziel, den spezifischen
Energiebedarf bis 2018 um 25 Prozent bezogen auf das Jahr 2010 zu
reduzieren. Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl an Maßnahmen
erreicht, die jedes Jahr den Energieeinsatz effizienter gestalten.
Der Gesamtenergieeinsatz war witterungsbedingt sowie aufgrund
gestiegener Produktionsumfänge höher als im Jahr 2014 und betrug
am Standort Ingolstadt im Jahr 2015 1.238 und in 2016 1.300
Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen weiterhin die
Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische Entwicklung.
Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem öffentlichen
Netz erzeugt eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage
circa zehn Prozent der von Audi benötigten elektrischen Energie.
Des Weiteren wird durch diese Anlage ein wesentlicher Teil der Grund-
last an thermischer Energie abgedeckt. Spitzen im Heißwassernetz
von Audi werden durch Kesselanlagen bedient, die vorrangig mit
Erdgas befeuert werden. Lediglich für den Notfallbetrieb ist eine
Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten.
Audi-Fertigung Münchsmünster
Bereits in der Planungsphase wurden zahlreiche Möglichkeiten
untersucht, um sowohl die Produktionsprozesse als auch die Energie-
bereitstellung möglichst effizient zu gestalten. Dabei spielt das
Energie
Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch Anlagen
eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher Wärme-
räder zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminiumdruckgießerei
direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum Heizen der
Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-Abwärme aus der
Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in das Wärmenetz der
Fertigung Münchsmünster eingespeist. Hierdurch konnten im Jahr
2016 588 Megawattstunden Abwärme zurückgewonnen werden. Den
Großteil der Grundlast an thermischer Energie liefert das hocheffiziente
Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt mittels ressourcenschonender
Kraft-Wärme-Kopplung neben Wärme auch Strom, der direkt am
Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz werden durch
erdgasbefeuerte Kesselanlagen abgedeckt. Der Gesamtenergieeinsatz
der Fertigung Münchsmünster war hochlaufbedingt höher als im Jahr
2014 und betrug in 2015 62 und im Jahr 2016 86 Gigawattstunden.
Zu den Hauptverbrauchern zählen die Aluminium-Strukturbauteile-
fertigung und das Presswerk mit der Warmumformung.
Strom 33,01 47,93
Erdgas 28,73 37,75
Diesel 0,04 0,02
Energieeinsatz Audi-Fertigung Münchsmünster (in GWh)
Strom 5,09 5,06
Fernwärme 3,81 3,70
Energieeinsatz Audi Neuburg (in GWh)
Audi Neuburg
Von Beginn an wurde bei der Planung des Audi-Geländes in Neuburg
das Ziel verfolgt, die Energieversorgung des Standorts CO₂-arm zu
konzipieren. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist, den Energieein-
satz möglichst effizient zu gestalten. Dies wurde im Fahr- und
Erlebnisgelände im besonderen Maße umgesetzt. So zertifizierten
die Auditoren der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
(DGNB) nicht nur die besondere Energieeffizienz des Audi driving
experience center, sondern mit der Auszeichnung „DGNB Platin“
die Einhaltung der strengsten Kriterien in puncto Nachhaltigkeit.
Hinsichtlich Klima- und Ressourcenschonung spielt auch die
Energieversorgung des Geländes eine bedeutende Rolle.
Die benötigte Wärme wird von den Stadtwerken vor allem aus der
Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und an Audi
geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie
ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert. Der
Gesamtenergieeinsatz war v. a. aufgrund der in Betrieb gegangenen
Motorprüfstände höher als in 2014 und betrug in den Jahren 2015
und 2016 jeweils 9 GWh.
69.804 m³, wovon 59.813 m³ durch die Brunnenförderung abgedeckt
wurden. Die Differenz von 9.991 m³ wurde aus der Trinkwasserversor-
gung eingespeist. Die Wasseraufbereitung erfolgt direkt vor Ort über
mehrere Umkehrosmoseanlagen sowie einer Entmanganungs- und
Enteisenungsanlage. Eine Nutzung von Regenwasser analog zu
Ingolstadt konnte in Münchsmünster nicht umgesetzt werden.
Stattdessen wird anfallendes Niederschlagswasser flächenhaft über
Versickerungsrigolen, Versickerungsmulden und moderne Filtrations-
entwässerungsrinnen direkt in den Untergrund versickert.
Um eine Verschmutzung des Regenwassers zu unterbinden, herrschen
für das gesamte Gelände der Audi-Fertigung besonders im Außen-
bereich sehr hohe Anforderungen an alle Tätigkeiten im Zusammen-
hang mit wassergefährdenden Stoffen.
Audi Neuburg
Am Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg wurden im Jahr 2015 insge-
samt 49.160 Kubikmeter und im Jahr 2016 insgesamt 43.925 Kubik-
meter Wasser verbraucht. Hauptgrund für den Anstieg des Wasser-
verbrauchs gegenüber dem Jahr 2014 ist neben den sehr warmen
Sommermonaten im Jahr 2015 die Inbetriebnahme der Motorprüf-
stände und ein damit einhergehender deutlich erhöhter Kühlwasser-
bedarf. Fast 60 Prozent des Wassers werden für die Bewässerung der
vorhandenen Dynamikfläche benötigt. Um die natürlichen Wasservor-
räte zu schonen, wird in einer die Dynamikfläche umlaufenden Rinne
das anfallende Regenwasser gesammelt und in einen unterirdischen
Speicher geleitet. Bei trockenen Verhältnissen wird das gesammelte
Regenwasser zusätzlich mit Grundwasser aus einem eigenen Brunnen
ergänzt. Das bei der Bewässerung der Dynamikfläche nicht verdunstete
Wasser wird wieder über die Rinnen in den Speicher zurückgeleitet,
dort über einen Filter von Feststoffen befreit und erneut eingesetzt.
Für die Bewässerung der Dynamikfläche wurden im Jahr 2015 insge-
samt rund 27.300 Kubikmeter Wasser eingesetzt – davon 14.475
Kubikmeter Regenwasser und 12.864 Kubikmeter Grundwasser.
Im Jahr 2016 reduzierte sich witterungsbedingt der Grundwasser-
verbrauch für die Dynamikfläche auf rund 9.000 Kubikmeter bei
gleichzeitigem Anstieg der Regenwassernutzung auf 15.555
Kubikmeter. Weiterhin wurden am Standort im Jahr 2015 insgesamt
20.550 Kubikmeter und im Jahr 2016 rund 16.700 Kubikmeter
Trinkwasser verbraucht. Es wird darauf geachtet, dass der Einsatz von
Trinkwasser für technische Zwecke so gering wie möglich ausfällt.
So wird zur Nachspeisung der vorhandenen Kühltürme Trinkwasser
nur dann eingesetzt, wenn kein Brunnenwasser verfügbar ist.
Das anfallende Niederschlagswasser am Gelände wird nahezu
vollständig über eine Vielzahl an Versickerungsmulden und Rigolen-
systemen wieder in den Untergrund versickert.
Audi-Standort Ingolstadt
Zur Deckung des Wasserbedarfs werden am Standort Ingolstadt
Brunnenwasser, Regenwasser und Trinkwasser eingesetzt.
Der Gesamtverbrauch betrug im Jahr 2015 1.720.480 Kubikmeter
und ist im Jahr 2016 trotz höherer Produktionsstückzahlen nur un-
wesentlich angestiegen (2016: 1.729.549 Kubikmeter). Die Nutzung
von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die natürlichen
Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu diesem Zweck
von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche in unterirdischen
Zisternen gesammelt. Die genutzte Regenwassermenge belief sich
im Jahr 2015 am Standort Ingolstadt auf 168.666 und 2016 auf
39.703 Kubikmeter. Aufgrund einer 3-monatigen Revision der
Aufbereitungsanlage im Jahr 2016 konnte in diesem Zeitraum kein
Regenwasser genutzt werden. Weiterhin musste aufgrund der
Erweiterung des Gebäudes N60 ein Regenrückhaltebecken stillgelegt
werden. Die fehlende Menge an aufbereitetem Niederschlagswasser
wurde durch die höhere Zufuhr von Brunnenwasser ausgeglichen.
Der Trinkwasserverbrauch ist, nach einem aufgrund von Rohrleitungs-
brüchen erfolgten Anstieg im Jahr 2015 auf fast 340.000 Kubikmeter,
im Jahr 2016 wieder auf einen Wert von rund 304.000 Kubikmeter
zurückgegangen.
Audi-Fertigung Münchsmünster
Für die Audi-Fertigung Münchsmünster belief sich der Wasserver-
brauch 2015 auf insgesamt 43.657 Kubikmeter. Zur Deckung dieses
Verbrauchs wurden 35.874 Kubikmeter aus den vorhandenen Grund-
wasserbrunnen des benachbarten Industrieparks bezogen. Die rest-
lichen 7.783 Kubikmeter wurden aus dem öffentlichen Trinkwasser-
netz bezogen. Im Jahr 2016 betrug der Wasserverbrauch insgesamt
Wasser
Nutzung von Regenwasser (Ingolstadt)
(Niederschlagswasser in m3)
Zeitraum 201620152014201320122011201020092008
Niederschlagswasser 211.495 236.226 264.553 252.700 253.380 216.013 194.343 168.666 39.703
2015
2015
2016
2016
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4746 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
0,25
0,00
0,50
0,75
1,00
1,25
08 09 10 11 12 13 14 15 16
Abwassermenge absolut
(in Mio. m3)
Audi-Standort Ingolstadt
Um die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen,
werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren
und effektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für
Schadstoffe weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Unter-
suchungen bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralöl-
rückstände enthalten, leitet Audi über sogenannte Ölabscheider
(Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen). Diese trennen zum Beispiel
Fette, Öle und Benzine von der wässrigen Phase, so dass sie
separat entsorgt werden können. Die Abwassermenge pro Fahr-
zeug ist im Jahr 2015 auf 2,2 Kubikmeter gestiegen und 2016 auf
2,1 m³ zurückgegangen. Die Abwassermenge sank damit von 2015
auf 2016 um rund 1,2 %. Die Abwasserreduzierung ist vor allem
durch die Umsetzung des Umweltschutzziels: Reduzierung der
Abwassermenge aus der VE-Wassererzeugung in der Vorbehand-
lung Lackiererei (siehe Umweltprogramm) erreicht worden.
Damit ist es gelungen den ansteigenden Trend zu unterbrechen.
Gegenläufig zur Einsparung in der Produktion ist der Anstieg in
den übrigen Bereichen, z. B. durch den Anstieg der Mitarbeiterzahl.
Abwasser
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
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Abwassermenge pro Fahrzeug
(in m3 / mit Audi TT Coupé und Roadster)
Konzentration
Schadstoffkonzentration 2015 / 2016
im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter
(in mg/l )
Nickel 0,228 0,150 0,5
Zink 0,658 0,578 2,0
AOX 0,037 0,128 1,0
Sulfid 0,040 0,010 1,0
Mittelwert
2016
Mittelwert
2015
Grenzwert
Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation
eingeleiteten Wassermengen
Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässer
errechnet sich aus folgenden Bereichen:
Kühltürme
Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenz
zwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen).
Lackierbetriebe
In den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse.
Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus den Bädern
und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei im Gebäude N56
spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der
Auswaschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle.
Die Wassergehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der
Koagulierung sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-Wasser-
Gemischen sind untergeordnet zu berücksichtigen. Die meisten
Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern mengenmäßig
erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt, bezie-
hungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt ent-
sorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen
Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von
entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen
sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich
Abfluss aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die
Einspeisungen von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und
Trinkwasser in die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt.
Entsprechend werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst.
Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen
entspricht den nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen.
Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische
Öl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, der
Wasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation.
Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf dem
Werkgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässer
direkt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht einge-
leiteten Wassermenge reduziert sich dadurch.
Abgabe an das Produkt
Bei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt und
die Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden. Diese
Mengen wurden für 2016 der aktuellen Produktpalette angepasst.
Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt nun mit rund 10,5 Litern
Kühlwasser und 3 Litern Wasser für die Scheibenwaschanlage.
Darin ist der Anstieg der Zahl gegenüber dem Vorjahr zu begründen.
Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen
Eine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der
Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrts-
bereich) sowie durch die Trockengebläse bei Auto-Waschstraßen zu
beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist
Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge
(in m3)
Kühltürme 276.706 236.484 248.149
Lackiererei und Schlämme 213.161 217.100 226.880
aus Abwasserbehandlung
Extern entsorgte 44 204 155
Öl-Wasser-Gemische
Abgabe an das Produkt 4.403 4.392 7.997
Verdunstung und 14.678 14.857 14.124Verschleppung in
Waschstraßen
Summe 508.994 473.037 497.305
Zeitraum 201620152014
Nicht in die Kanalisation eingeleitete Wassermengen
Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser
muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten.
Da während der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten
Wassers entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das
Produkt abgegeben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsäch-
lichen Wasserströme im Unternehmen transparent ermittelt und
gezählt werden. In der Tabelle sind die nachweislich nicht in die
Kanalisation eingeleiteten Wassermengen der Jahre 2014 – 2016
dargestellt. Obwohl 2015 einen heißen Sommer hatte, waren
die Verdunstungsverluste im Bereich Kühltürme niedriger als in
den Vorjahren. Grund dafür ist vor allem der Umzug der
„Mechanischen Fertigung“ in den vergangenen Jahren nach Györ
bzw. Münchsmünster. Dadurch war am früheren Standort 2015
weniger Kühlleistung erforderlich.
deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser
hält sich zum Beispiel im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen
der Fahrzeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann auf-
grund von verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen
diverser Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 Litern pro
Fahrzeugwäsche angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamt-
menge, die nicht eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeug-
wäschen vorliegen. An den einzelnen Waschstraßen werden die
Waschvorgänge gezählt. Pro durchgeführten Waschvorgang wird
somit eine Menge von 15 Litern nicht eingeleitete Wassermenge in
Anrechnung gebracht
Audi-Fertigung Münchsmünster
In Münchsmünster stehen für eine optimale Abwasserbehandlung
unterschiedliche Abwasserbehandlungsanlagen zur Verfügung, die
optimal auf das jeweils anfallende Abwasser abgestimmt sind.
Öl- und trennmittelhaltige Abwässer aus den Druckgussprozessen
werden über eine Verdampferanlage behandelt, während das anfal-
lende Abwasser aus dem Bereich Waschen, Beizen, Konversionsbe-
schichtung über eine Durchlauf- und Chargenneutralisationsanlage
geführt wird. Erst im Anschluss daran wird das vorgereinigte
Abwasser zusammen mit dem nicht behandlungspflichtigen Abwas-
ser zur weiteren Behandlung in die kommunale Kläranlage einge-
leitet. Insgesamt wurden in Münchsmünster im Jahr 2015 33.843
Kubikmeter Abwasser und im Jahr 2016 49.072 Kubikmeter Ab-
wasser auf diesem Weg abgeleitet.
Der Anteil des behandlungsbedürftigen Abwassers betrug dabei in
beiden Jahren nur einen verhältnismäßig kleinen Anteil von 6.448
(2015) bzw. 13.249 (2016) Kubikmetern.
Davon entfielen 2015 3.566 Kubikmeter auf die Verdampferanlage
und 2.882 Kubikmeter auf die Durchlauf- und Chargenneutralisation.
Im Betrachtungsjahr 2016 wurden, aufgrund der steigenden Pro-
duktionszahlen, 5.019 Kubikmeter über die Verdampferanlage und
8.230 Kubikmeter Abwasser über die Durchlauf- und Chargenneu-
tralisation behandelt und abgeleitet.
Um die Einhaltung aller vorgegebenen Grenzwerte zu gewährleisten,
werden alle Abwasserströme regelmäßig entsprechend den behörd-
lichen Vorgaben analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen,
dass die Grenzwerte jederzeit eindeutig unterschritten werden.
Audi Neuburg
Alle anfallenden Abwässer werden in Neuburg über die kommunale
Kläranlage abgeleitet. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrück-
stände enthalten, werden vor Abgabe in die Kanalisation über Ölab-
scheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen) geleitet. Insgesamt
sind auf dem Gelände Audi Neuburg im Jahr 2015 17.122 Kubikmeter
und im Jahr 2016 16.102 Kubikmeter Abwasser angefallen.
Ein wesentlicher Grund für den deutlichen Anstieg der Abwasser-
mengen gegenüber 2014 ist die Inbetriebnahme der Motorprüf-
stände in 2015 und der daraus resultierende Anstieg des soge-
nannten Prozessabwassers. Hierbei handelt es sich v. a. um die
Abschlämmung der vorhandenen Kühltürme. Darüber hinaus fällt am
Standort noch sogenanntes häusliches Abwasser an, das u. a. stark
von den Besucher- und Mitarbeiterzahlen am Standort abhängt.
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4948 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
0
6
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24
30
36
08 09 10 11 12 13 14 15 16
Sichere Entsorgung Audi-Standort Ingolstadt
Das Abfallaufkommen gefährlicher und sonstiger Abfälle am Standort
Ingolstadt betrug im Jahr 2015 34.326 Tonnen und im Jahr 2016
35.225 Tonnen. Die Zunahme von 2014 auf 2015 betrug 3.502
Tonnen und von 2015 auf 2016 899 Tonnen. Die Mengenerhöhung
kann u. a. auf neue Abfallfraktionen bei den gefährlichen Abfällen
zurückgeführt werden. Dabei handelt es sich um Gelenkwellenab-
deckung, Härter, Filter aus 3D-Druckern, Aktivkohle, Alu-Schleifstäube,
Laserstäube, Zamakkrätze sowie am Außenstandort in Lenting die
Abfallgemische aus Sandfanganlagen. Des Weiteren gab es bei den
gewerblichen Abfällen einen starken Anstieg im Bereich der Ver-
packungsmaterialien (Papier, Pappe, Kartonagen, PE-Folien usw.),
der sicher den Diversifikationen in den Modellreihen zuzuschreiben
ist. Notwendige Reinigungsvorgänge in Tanks und Regenrückhalte-
becken, sowie Abrissarbeiten bei asbesthaltigen Bodenplatten
führten im Jahr 2015 ebenso zu einer Erhöhung der Abfallmenge.
Zusätzlich wurden in der Technischen Entwicklung und in der Lackiere-
rei viele Versuchsreihen durchgeführt, die bei den gefährlichen Ab-
fällen (Formsande, HV-Li-Ionen-Batterien, Schlämme u. a.) zu einem
deutlichen Anstieg der Abfallmenge führten. Darüber hinaus ging
Mitte 2016 eine neue Lackierereischeibe in Betrieb, wodurch sich im
Bereich der sonstigen Abfälle eine neue Fraktion „Steinmehl“ generierte.
Die zu entsorgende Menge belief sich auf knapp 900 Tonnen.
Zusätzlich erhöhte sich die Menge des Spülmediums um knapp 680
Tonnen. Diese Spülflüssigkeiten aus den Lackierereien sind mit rund
5.067 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion bei den
gefährlichen Abfällen zur Beseitigung. Um die damit verbundenen
hohen Kosten sowie hohen Mengen zur Abfallbeseitigung zu redu-
zieren, wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen die biologische
bzw. physikalische Vorbehandlung der Spülflüssigkeit aus der
Lackiererei im Vordergrund steht mit dem Ziel, diese Fraktionen
gemeinsam mit den Abwässern aus dem Werk aufzubereiten und
wieder einzusetzen. Die Planungen zur Umsetzung laufen derzeit.
Das spezifische Gewicht an gefährlichen Abfällen pro Fahrzeug
betrug im Jahr 2015 30,58 Kilogramm und im Jahr 2016 28,05
Kilogramm. Dieser Wert verbesserte sich im Jahr 2016 aufgrund
der höheren Fahrzeugproduktion. Die spezifische Menge sonstiger
Abfälle stieg für das Jahr 2015 und nochmals für das Jahr 2016 an.
Pro Fahrzeug ergab sich hier ein spezifischer Wert von 30,33 Kilo-
gramm (2015) und 31,42 (2016).
In den spezifischen Kennzahlen sowie dem Abfallaufkommen der
gefährlichen und sonstigen Abfälle sind die Schrotte nicht mit
aufgeführt. Die Schrotte beliefen sich 2015 auf eine Menge von
191.177 Tonnen und 2016 von 196.870 Tonnen, die komplett
verwertet werden.
Sichere Entsorgung Audi-Fertigung Münchsmünster
Zu Beginn des Jahres 2015 war in Münchsmünster der Einstieg in die
Serienproduktion vollzogen. Damit hat sich gegenüber 2014 das
Abfallaufkommen vervielfacht. Die Gesamtabfallmenge an sonstigen
und gefährlichen Abfällen im Fertigungsbereich Münchsmünster
betrug im Jahr 2015 800 Tonnen und im Jahr 2016 1.580 Tonnen.
Die Mengenerhöhung kann u. a. auf neue Abfallfraktionen bei den
gefährlichen Abfällen zurückgeführt werden. Dabei handelt es sich
um Bandfilterrückstände, Bandfilter, Chemikalienreste, Filter,
Bremsscheibenlackierung, Prozesswasser, Neutralisationsschlamm,
wässrige Waschflüssigkeiten und Spülflüssigkeiten. Die größten
Abfallfraktionen im Jahr 2016 bei den gefährlichen Abfällen sind
das Verdampferkonzentrat mit 752 Tonnen und die Aluminiumkrätze
mit 293 Tonnen. Bei den gewerblichen Abfällen gab es einen starken
Anstieg im Bereich der Verpackungsmaterialien (Papier, Pappe,
Kartonagen, PE-Folien usw.) sowie der hausmüllähnlichen Abfälle.
Neben gefährlichen und sonstigen Abfällen fielen in Münchsmünster
auch metallische Abfälle aus Produktionsprozessen an. Dabei handelte
es sich für 2015 um eine Menge von 15.848 Tonnen und im Jahr 2016
um 37.935 Tonnen.
Sichere Entsorgung Audi Neuburg
Für das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg fielen im Jahr 2015 191
Tonnen und im Jahr 2016 204 Tonnen hausmüllähnliche Gewerbeab-
fälle an. Aus den Werkstattbereichen wurden in geringem Umfang
gefährliche Abfälle, überwiegend andere Brennstoffe (einschließlich
Gemische), Frostschutzmittel und aus den Öl- und Wasserabschei-
dern die Abfallgemische aus Sandfanganlagen und Öl- und Wasser-
abscheidern, abgefahren (2015: 13,34 Tonnen, 2016: 17,62 Tonnen).
Neue Abfallfraktionen waren im Jahr 2016 der Straßenkehricht mit
8,23 Tonnen und die HV-Li-Ionen-Batterien mit 0,2 Tonnen.
Abfall
Abfälle aus der Tankreinigung 118,300 393,000 202,120 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Abfallgemische aus Sandfanganlagen – 2) 25,300 130508* Sonderabfall-Entsorgung und Öl-/Wasserabscheidern (Lenting) Bayern GmbH (GSB)
Aktivkohle – 2) 0,203 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Altfahrzeuge 177,380 204,080 255,060 160104* Thyssen-Dück Rohstoffhandel GmbH & Co. KG
Altlacke – 2) 0,589 – 1) 080111* ELZI Entsorgungslogistik Zimmermann GmbH
Altöl 110,343 130,180 118,940 130205* AVISTA OIL AG
Altverdünnung 204,120 141,720 141,800 070304* Remondis Medison GmbH / RCN GmbH
Alu-Krätze 8,740 14,920 8,440 100315* Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim
Alu-Schleifstaub – 2) 0,262 120120* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) – 2) 21,160 20,340 130703* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
andere Emulsionen – 2) 0,760 120109* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
asbesthaltige Baustoffe 122,150 450,160 0,690 170605* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
Batterien 3,822 3,040 3,597 200133* Gemeinsames Rücknahme System GRS
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 8,300 71,060 6,560 170106* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Bleibatterien 291,160 244,490 253,580 160601* Muldenhütten Recycling GmbH
Boden mit Schadstoffen 134,520 – 1) – 1) 170503* REMEX Mineralstoff GmbH
Boden mit Schwermetallen 559,380 – 1) – 1) 170503* Montan Chemie GmbH
Butylglykol-Wasser-Gemisch 3.908,580 4.386,680 5.066,620 080119* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Chemikalienreste – 1) 0,305 0,800 160506* ELZI Entsorgungslogistik Zimmermann GmbH
Elektronikschrott 35,800 17,720 6,500 160213* Elektronik-Produkt Recycling GmbH
Emulsion 4.895,000 4.964,000 4.319,000 120109* cobos Fluid Service GmbH
Fehlchargen und ungebrauchte – 1) 0,318 0,691 160305* Sonderabfall-Entsorgung Erzeugnisse, organisch Bayern GmbH (GSB)
Fett 1,531 0,709 1,083 120112* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Feuerlöschpulver 2,305 1,040 0,630 160507* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Filter 3D-Drucker – 2) 0,018 – 1) 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Filtertücher 1,780 2,260 0,880 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Firinit – 2) 0,578 – 3) 160305* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Folien, PVC verunreinigt 315,520 360,460 449,040 080409* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Formsande 1.189,960 1.464,660 1.296,340 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Gelenkwellenabdeckung – 2) 5,580 14,180 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Abfallart VerbringungsortAVV2016 in Tonnen
2015 in Tonnen
2014 in Tonnen
Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Standort IngolstadtAbfallaufkommen Audi-Standort Ingolstadt
(in 1.000 Tonnen)
Verwertung Beseitigung
1) Aperiodisches Aufkommen2) Neue Abfallfraktion3) Einmalige Entsorgung
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5150 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Abfallgemische aus Sandfanganlagen – 2) 12,720 12,880 130508* Sonderabfall-Entsorgung
und Öl-/Wasserabscheidern Bayern GmbH (GSB)
andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) – 2) 0,620 4,140 130703* Baufeld Chemie GmbH
HV-LI-Ionen-Batterien – 2) 0,200 170503* Nickelhütte Aue GmbH
Straßenkehricht – 2) 8,230 130703* Fa. Durmin GmbH
Frostschutzmittel – 2) 0,600 160114* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Summe 0,00 13,34 26,05
Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Fertigung Münchsmünster
Register der gefährlichen Abfälle / Audi Neuburg
Abfallgemische aus Sandfanganlagen – 2) 0,350 – 1) 130508* Sonderabfall-Entsorgung
und Öl-/Wasserabscheidern Bayern GmbH (GSB)
Altöl 0,3 – 1) – 1) 130205* AVISTA OIL AG
Alu-Krätze 58,320 137,620 293,100 100315* Noris Metallrecycling
andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) – 2) 5,140 6,000 130703* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
andere Emulsionen 15,960 1,500 2,730 130802* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Bandfilterrückstand K10 – 2) 1,314 101011* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Bandfilter K10 – 2) 0,236 150202* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Bremsschreibenlackwassergemisch K30 5,580 21,640 33,780 080119* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Chemikalienreste – 2) 1,200 160506* ELZI Entsorgungslogistik
Zimmermann GmbH
Druckgussemulsion 15,640 – 1) – 1) 120109* cobos Fluid Service GmbH
Filter Bremsschreibenlackierung K30 – 2) 4,180 150202* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Filtersäcke – 3) 1,040 150202* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Neutralisationsschlamm K11 – 2) 13,180 190813* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
ölhaltige Abfälle – 2) 0,800 160708* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Prozesswasser K30, 27 m³-Behälter – 2) 60,060 160101* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Verdampferkonzentrat 13,760 325,020 751,840 190207* cobos Fluid Service GmbH
wässrige Waschflüssigkeiten – 2) 1,220 070701* Sonderabfall-Entsorgung
und Mutterlaugen Bayern GmbH (GSB)
wässrige Spülflüssigkeiten – 2) 0,400 110111* Sonderabfall-Entsorgung
Bayern GmbH (GSB)
Summe 95,80 491,27 1.171,08
Abfallart Abfallart
Abfallart
Verbringungsort Verbringungsort
Verbringungsort
AVV AVV
AVV
2016 in Tonnen
2016 in Tonnen
2016 in Tonnen
2015 in Tonnen
2015 in Tonnen
2015 in Tonnen
2014 in Tonnen
2014 in Tonnen
2014 in Tonnen
Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Standort Ingolstadt
Abfall
Härter – 2) 0,517 0,760 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Holz-, Kunststoff- und Sandmodelle – 1) 9,640 25,740 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Holzabfälle Sorte A IV – 1) 4,660 16,260 170204* Fa. Durmin GmbH
HV-LI-Ionen-Batterien 9,950 25,716 53,195 160121* Nickelhütte Aue GmbH
HV-LI-Ionen-Batterien Gaimersheim 8,467 6,493 9,118 160121* Nickelhütte Aue GmbH
Isocyanat 0,844 0,991 0,192 080501* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Katalysatoren 6,200 12,445 – 1) 160807* Konzernintern verwertet
Kondensatoren größer 1 kg - Neustadt 0,100 – 1) – 1) 160209* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Kraftstofftanks entleert 5,942 3,940 3,320 160121* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Kraftstofftanks entleert - Neustadt 0,180 0,200 – 1) 160121* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Kühlgeräte 4,110 2,790 2,600 200123* Josef & Franz Pfahler GmbH & Co. KG
Lack- und Kleberreste 156,520 179,874 183,832 150110* Sonderabfall-Entsorung Bayern GmbH (GSB)
Lackschlamm 1.418,400 1.383,120 1.247,960 080117* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Laserstaub – 2) 0,251 120120* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Leuchtstoffröhren 8,700 4,300 9,116 200121* Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH
Lösemittelgemisch 245,600 177,120 219,160 070304* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Mineralfaserwolle 101,660 233,240 504,200 170603* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
Motore und Getriebe mit Betriebsstoffen 203,900 329,300 272,020 160121* Preuer GmbH
Neutralisationsschlamm A17 80,460 560,240 636,020 110109* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Neutralisationsschlamm N51 1.332,320 1.247,800 1.043,060 190813* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Ölfilter 3,451 2,555 2,354 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Ölhaltige Betriebsmittel - Neustadt 0,074 – 1) – 1) 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Polyol 0,046 1,608 0,138 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Putzlappen 127,620 118,800 114,240 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Spraydosen 0,733 0,988 0,792 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Tankreinigung Saugfahrzeuge 21,600 49,920 58,800 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Tetralöscher – 3) 0,015 130703* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Transformatoren und Kondensatoren – 1) 0,034 – 1) 160209* ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH
Zamakkrätze – 2) 19,780 100511* Andorfer, Hasselbacher
Summe 15.825,57 17.235,02 16.616,34
1) Aperiodisches Aufkommen2) Neue Abfallfraktion3) Einmalige Entsorgung
1) Aperiodisches Aufkommen2) Neue Abfallfraktion3) Einmalige Entsorgung
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5352 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Audi-Standort Ingolstadt
CO₂-Ausstoß
Die Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi-Standort
Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Während im Jahr 2015 die
direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort auf 115.611 Tonnen
gesenkt werden konnten, stiegen diese in 2016 aufgrund der
kühleren Witterung und eines geringeren Fernwärmebezugs auf
137.301 Tonnen. Insgesamt wurden im Jahr 2015 120.679 und in
2016 69.117 Megawattstunden Fernwärme bezogen.
Der deutliche Rückgang im Jahr 2016 ist auf Reparaturarbeiten und
den neuen Fernwärmevertrag zurückzuführen. Insgesamt wurde
somit zwischen circa 17 und 33 Prozent des Wärmebedarfs des
Standortes über ressourcenschonende Abwärme abgedeckt.
CO₂-Emissionshandel
Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teil-
nahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflichtet.
Am Standort Ingolstadt sind folgende Anlagen in den Emissionshandel
eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“, die „Kraft-Wärme-Kälte-
Kopplungsanlage“ und vorübergehend die „Mietkessel IN“
(Rückbau April 2016). Durch diese emissionshandelspflichtigen
Anlagen wurden am Standort Ingolstadt im Jahr 2015 insgesamt
74.088 Tonnen CO₂ und im Jahr 2016 insgesamt 96.122 Tonnen CO₂
emittiert. Der Anstieg im Jahr 2016 ist im Wesentlichen auf einen
deutlich höheren Erdgasverbrauch in den Heizhäusern bedingt durch
den geringeren Bezug an Fernwärme zurückzuführen. Im Jahr 2013
hat die dritte Handelsperiode begonnen. Sie umfasst insgesamt acht
Jahre und wird im Jahr 2020 enden. Die kostenlose Zuteilung an
Emissionsberechtigungen wurde gegenüber der zweiten Handels-
periode (2008 – 2012) deutlich reduziert.
Audi Neuburg
CO₂-Ausstoß
Vorbildlich ist die Versorgung des Fahr- und Erlebnisgeländes Neuburg
von Beginn an mit CO₂-armer Fernwärme und regenerativ erzeugtem
Strom. Dank dieser Bemühungen wurden im Jahr 2015 insgesamt
nur 726 Tonnen CO₂ und in 2016 597 Tonnen CO₂ emittiert. Rund
20 % der CO₂-Emissionen in 2015 und 40 % der CO₂-Emissionen
in 2016 fallen hierbei auf die Verbrennung von Kraftstoffen in den
vorhandenen Motorprüfständen zurück.
Im Vergleich zum Jahr 2014 gab es einen deutlichen Anstieg an
CO₂-Emissionen. Aufgrund eines technischen Problems kam es über
einen längeren Zeitraum zu einem Ausfall der Einspeisung von
CO₂-neutraler Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadtwerke
Neuburg. Dadurch erhöhte sich der CO₂-Emissionsfaktor für die
bezogene Fernwärme.
CO₂-Emissionshandel
Audi Neuburg fällt nicht unter den Emissionshandel.
Organische Lösemittel
Auf dem Fahr- und Erlebnisgelände sind keine relevanten Lackieran-
lagen vorhanden. Organische Lösemittelemissionen fallen jedoch
durch den Betrieb von Motorprüfständen und der Tankstellenbetan-
kung an. Insgesamt wurden im Jahr 2015 rund 1,25 Tonnen und im
Jahr 2016 2,82 Tonnen organische Lösemittel emittiert.
Darüber hinaus verringert sich die jährliche Zuteilungsmenge kontinu-
ierlich bis zum Jahr 2020. Um das Risiko einer Unterdeckung und der
daraus potentiell resultierenden Belastungen zu minimieren, wurden
nicht benötigte Zertifikate aus der abgelaufenen Handelsperiode
nicht veräußert, sondern in die dritte Handelsperiode übertragen.
Organische Lösemittel
Audi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackier-
verfahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC)
lag im Jahr 2015 bei rund 1.242 Tonnen und ist im Vergleich zum
Vorjahr leicht zurückgegangen. 2016 konnte der Lösemittelaus-
stoß im Zuge der Inbetriebnahme der neuen Lackiererei N50.1,
die mit modernster Abluftreinigungstechnik ausgestattet ist,
nochmal deutlich auf 1.109 Tonnen reduziert werden.
Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug blieben die Emissionen
2015 gegenüber 2014 aufgrund des nur geringen Rückgangs
unverändert bei 2,2 Kilogramm organischen Lösemitteln.
Gegenüber 2015 sind die spezifischen Lösemittelemissionen 2016
aufgrund der Inbetriebnahme der neuen Lackiererei auf 1,87 Kilo-
gramm deutlich gesunken. Organische Lösemittelemissionen
entstehen vor allem beim Lackieren und Beschichten von Oberflächen
sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der Kataphorese-
Tauchlackierung und der Lackierung von Füller und Basislack
kommen wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die einen geringen
Anteil an organischen Lösemitteln enthalten.
Die Lösemittelemissionen aus der Fahrzeug-Serienlackierung
werden im Rahmen einer jährlichen Lösemittelbilanz ermittelt.
Die Ergebnisse der Jahre 2015 und 2016 zeigen, dass der Anteil
der freigesetzten Emissionen weit unter dem hierfür geltenden
Grenzwert von 35 g VOC pro Quadratmeter liegt (2015 waren es
21,4 und 2016 waren es 18,32 g VOC pro Quadratmeter).
Audi-Fertigung Münchsmünster
CO₂-Ausstoß
Durch die Audi-Fertigung Münchsmünster wurden im Jahr 2015
insgesamt 5.804 Tonnen CO₂ und im Jahr 2016 7.616 Tonnen CO₂
direkt emittiert. Trotz deutlichem Produktionsanstieg konnten die
gesamten CO₂-Emissionen am Standort Münchsmünster um circa
40 bis 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 reduziert werden.
Hauptgrund hierfür ist die Versorgung des Standortes mit 100
Prozent Ökostrom seit 2015. Darüber hinaus konnten im Jahr 2016
588 Megawattstunden Abwärme am Standort genutzt werden.
Die direkten CO₂-Emissionen fallen unmittelbar am Standort an.
CO₂-Emissionshandel
In Münchsmünster ist seit 2013 die Energie- und Medienzentrale in
den Emissionshandel eingebunden. Die durch die emissionshandels-
pflichtige Anlage emittierten CO₂-Emissionen lagen sowohl im Jahr
2015 als auch im Jahr 2016 bei 1.842 Tonnen CO₂.
Organische Lösemittel
Im Jahr 2015 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster rund
3,1 Tonnen organische Lösemittel (VOC) verwendet. Im Jahr 2016
betrug die VOC-Einsatzmenge 3,2 Tonnen VOC. Gegenüber 2015 hat
sich der VOC-Einsatz aufgrund gestiegener Produktionszahlen leicht
erhöht. Die Lösemittel sind in geringen Konzentrationen Bestandteil
von wasserbasierten Lacksystemen, die bei der Beschichtung von
Fahrzeug-Bremsscheiben eingesetzt werden.
Emissionen
Gesamtemissionen organischer Lösemittel
(in Tonnen)
2015 2016
3,129 3,150
Gesamtemissionen organischer Lösemittel
(in Tonnen)
2016
1.279 1.242 1.109
20152014
40
0
80
120
160
200
08 09 10 11 12 13 14 15 16
Direkte CO₂-Emissionen
(in 1.000 Tonnen)
Sonstiges Produktion Heizwerk
2,5
0
5
7,5
10
12,5
14 15 16
Direkte CO₂-Emissionen
(in 1.000 Tonnen)
Produktion Heizwerk
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5554 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Lärm
Lärmimmissionswerte / Audi-Standort Ingolstadt
(Richtwerte und Beurteilungspegel* in dB(A))
Ingolstadt, Ettinger Str. Allgemeines Wohngebiet 45 55 40,2 47,8
Ingolstadt, Senefelder Str. Gewerbegebiet 50 65 45,7 46,7
Ingolstadt, Ringlerstr. Gewerbegebiet 50 65 41,8 49,1
Oberhaunstadt, Alleeweg Reines Wohngebiet 40 50 34,3 37,0
Ingolstadt, Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 40,8 41,6
Etting, Florian-Geyer-Str. Reines Wohngebiet 40 50 33,3 37,3
* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand) Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt.
Schall allgemein
Das sogenannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS)
bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen bei Audi in
Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg. Für alle auf den Geländen
durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe
dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen
erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungs-
phase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt
werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungs-
weise zu minimieren.
Audi-Standort Ingolstadt / Einhaltung der Richtwerte
Im Jahr 2015 hat Audi am Standort Ingolstadt für neue Gebäude und
Anlagen Schallkontingente geschaffen. Dieses war nur durch die kon-
sequente Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die
Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich.
Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen
an für Audi relevanten Immissionsorten weitestgehend konstant
gehalten werden. Die Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen
Arbeit in diesem Themengebiet ein Schwerpunkt. Der messtechnische
Nachweis der Einhaltung der Immissionsrichtwerte an den jeweiligen
Immissionsorten ist aufgrund des hohen Fremdgeräuschanteils
nicht möglich. Die Darstellungen der Beurteilungspegelanteile in
tags und nachts erfolgen daher rechnerisch. Die Daten wurden aus
dem aktuellen BLIS ermittelt. Im Zuge einer über mehrere Jahre
andauernden schalltechnischen Untersuchung des Umfeldes des
Audi Werks Ingolstadt konnte der Sachverhalt einer sogenannten
Gemengelage im Sinne der TA-Lärm nachgewiesen werden.
Dieses wurde von der Stadt Ingolstadt entsprechend beschieden.
Auf Basis des Nachweises konnten die Immissionswerte an den
Immissionsorten Ingolstadt Ettinger Straße, Oberhaunstadt und
Etting im Zeitbereich nachts um 5 dB angehoben werden.
Audi-Fertigung Münchsmünster / Einhaltung der Richtwerte
Bereits mit Beginn der Planungsphase wurde für die Audi-Fertigung
Münchsmünster eine schalltechnische Konzeption aufgestellt.
In Summe wurden etwa 650 Schallquellen bewertet und in ein BLIS
überführt. Um die Schallemissionen des Standortes so gering wie
möglich zu halten, wurde ein Werklayout entwickelt, in dem das
Presswerk die anderen Hallen im Endausbau wie ein Riegel akustisch
abschottet. In vielen Bereichen sind die Gebäude aufwändig gedämmt
und Abluftanlagen mit hochwertigen Schalldämpfern ausgestattet.
Mit Hilfe des BLIS wird sichergestellt, dass die zulässigen Immissions-
pegel an den Immissionsorten sowohl tagsüber als auch nachts
eingehalten werden. Das BLIS wird kontinuierlich entsprechend dem
aktuellen Stand gepflegt und ermöglicht die prognostische Beurteilung
der aktuellen Standortplanung sowie die Beurteilung von zukünftigen
Veränderungen oder Erweiterungen des Betriebes.
Audi Neuburg / Einhaltung der Richtwerte
Audi hat für das Gelände Audi Neuburg ebenfalls ein BLIS einge-
führt. Damit die Immissionsrichtwerte auch bei der dynamischen
Nutzung der Strecken nicht überschritten werden, verwendet Audi
auch hier eine sogenannte Schallmatrix. Die Schallmatrix enthält
alle Geräuschanteile, die von den verschiedenen Aktivitäten auf den
Strecken ausgehen, und berücksichtigt dabei auch den konstanten
Betrieb der sonstigen Anlagen.
Der Streckenbetrieb wird hierbei durch vordefinierte Nutzungspakete
abgebildet. Für jeden Tag wird die Schallmatrix unter Zugrunde-
legung des vorgesehenen Betriebs ausgefüllt. Hiermit gewinnt Audi
eine tägliche Vorschau auf die Geräuschsituation.
Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissions-prognosen für den Audi-Standort Ingolstadt …
… die Audi-Fertigung Münchsmünster …
Lärmimmissionswerte / Audi-Fertigung Münchsmünster
(Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A))
Immissionsorte
Immissionsorte
Schwaig, Am Schaffer 2 Allgemeines 27,9 42,9 25,3 27,5
Wohngebiet
Schwaig, Hauptstr. 2a Mischgebiet 32,0 47,0 29,0 29,3
Münchsmünster, Schwaiger Str. 38 Mischgebiet 37,5 52,5 34,3 34,8
Münchsmünster, Lindenstr. 53 Allgemeines 31,1 46,1 31,9** 31,3
Wohngebiet
Richtwerteanteil
Nacht
Richtwerteanteil
Nacht
Richtwerteanteil
Tag
Richtwerteanteil
Tag
Beurteilungspegel
Tag
Beurteilungspegel
Tag
Beurteilungspegel
Nacht
Beurteilungspegel
Nacht
Einstufung
Einstufung
* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand)
** Durch einen schalltechnischen Mangel an einer Produktionsanlage des Gebäudes K20 wird der für Audi bis dato gültige Immissionsrichtwert am IO 4 nachts um ca. ein Dezibel (A)
überschritten. Lärmminderungsmaßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes sind definiert und werden bis Ende 2017 umgesetzt. Mit dem Landratsamt Pfaffenhofen
wurde solange eine Duldung der Situation vereinbart.
… und Audi Neuburg.
Lärmimmissionswerte / Audi Neuburg
(Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A))
Immissionsorte
Heinrichsheim, Zeilerweg 54 Allgemeines 40 55 35,0 49,6
Wohngebiet
Bruck, Schachenstr. 27 Mischgebiet 40 55 38,3 54,6
Neuburg, Grünauer Str. Mischgebiet 44 59 36,9 52,2
Richtwerteanteil
Nacht
Richtwerteanteil
Tag
Beurteilungspegel
Tag
Beurteilungspegel
Nacht
Einstufung
* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand)
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5756 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Betrachtungszeitraum
Allgemein
Energie: gesamter direkter Energieeinsatz 1.211,47 1.261,27 1.259,06 (MWh) / Gesamtoutput (kt)
Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Gesamtoutput (kt) 1.694,54 1.753,04 1.674,81
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 2.028,84 2.029,40 1.928,66(versiegelte Fläche in m²) / Gesamtoutput (kt)
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 119,70 120,08 135,31(t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt)
Materialeffizienz
Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (t) / Gesamtoutput (kt) 345,63 350,38 331,39
Materialnutzungsgrad in %* 52,53 1) 51,79 52,59
Lacke und Füller (t) / Gesamtoutput (kt) 6,74 6,59 6,72
Abfall
Gesamtabfall (t) / Gesamtoutput (kt) 31,40 34,98 34,11
Wesentliche gefährliche Abfälle
Emulsion (t) / Gesamtoutput (kt) 4,99 5,06 4,18
Butylglykol-Wasser-Gemisch (t) / Gesamtoutput (kt) 3,98 4,47 4,91
Lackschlamm (t) / Gesamtoutput (kt) 1,44 1,41 1,21
Formsande (t) / Gesamtoutput (kt) 1,21 1,49 1,26
Neutralisationsschlämme (t) / Gesamtoutput (kt) 1,44 1,84 1,63
Wesentliche sonstige Abfälle
Metallische Abfälle (t) / Gesamtoutput (kt) 193,15 194,80 190,64
Papier, Pappe, Kartonage (t) / Gesamtoutput (kt) 4,94 5,70 5,82
AEV** (t) / Gesamtoutput (kt) 4,85 5,75 5,76
06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 162. Hj
100
0
200
300
400
500
600
Austrag von Lösungsmitteln (BTEX)
(aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der
ehemaligen Lackiererei Süd)
Bodenluft Grundwasser
Audi-Standort Ingolstadt / Voruntersuchungen und Sanierung
Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema
Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt
die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten
zu rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen in Auf-
trag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen
dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige
Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise können ein selektiver
Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefähr-
denden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von
Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem
Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industrie-
standort genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefähr-
dende Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondie-
rungen werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt
und in die Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese
Weise können eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen
bereits im Vorfeld von Baumaßnahmen beseitigt werden.
Darüber hinaus erfolgen begleitend zu allen Baumaßnahmen
Untersuchungen des Bau- und Grundwassers. Dies verhindert die
Gefährdung von Oberflächen oder Grundwasser. Auch im Bereich
umweltrelevanter Produktionsanlagen wird die Abteilung
Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn der Verdacht auf Schad-
stoffbelastungen besteht.
So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden
des Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren.
Nach einer Unterbrechung durch umfangreiche Demontagear-
beiten wurde die Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen.
Bis zum Abschluss der aktiven Sanierung Ende 2013 sind insge-
samt 3.438 Kilogramm Lösemittel aus Bodenluft und Grundwas-
ser entfernt worden. Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen
konnte der Betrieb der Sanierungsanlage Anfang 2014 vorerst
eingestellt werden: Die Schadstoffgehalte im Sanierungsbereich
werden derzeit vierteljährlich beprobt. Das weitere Vorgehen
wird gemeinsam mit Umweltamt, Wasserwirtschaftsamt und
Versicherung festgelegt.
Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen im Abstrom des Werk-
geländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastenge-
fährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder) garantieren, dass
Sanierungsschwellenwerte eingehalten bzw. Sanierungs- oder
Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Audi-Fertigung Münchsmünster / Voruntersuchungen und
Sanierung
Die neue Audi-Fertigung Münchsmünster wurde in Teilbereichen
auf Grundstücksflächen errichtet, die zuvor mit Produktionshallen
überbaut waren. Der Vornutzer betrieb dort eine Acrylnitril-, ab
1999 eine Blausäureanlage. Anlage und Hallen wurden vor dem
Verkauf der Flächen vom ehemaligen Betreiber zurückgebaut.
Dieser sanierte auch den Boden- und Grundwasserschaden mit
Molybdän: Nach einer Quellensanierung durch Bodenaushub konnte
der frühere Nutzer das Grundwassermonitoring im Herbst 2014
wegen geringfügiger Schadstoffgehalte einstellen lassen.
Nach Aufforderung durch die Behörden werden seit 2016 Erkun-
dungen und Sondierungen zur Einschätzung von PFC-Belastungen
auf dem Gelände durchgeführt. Diese Perfluorierten Chemikalien
(PFC) sind Bestandteile von Löschmitteln und wurden bei Feuerlösch-
übungen in Boden und Grundwasser eingetragen.
Audi Neuburg / Voruntersuchungen und Sanierung
Auf der Grundstücksfläche für das Fahr- und Erlebnisgelände in
Neuburg wurden die Reste einer Altablagerung im Auftrag der
Stadt Neuburg beseitigt. Die räumliche Nähe zum Fliegerhorst
Neuburg machte bei Tiefbaumaßnahmen Untersuchungen zu
militärischen Altlasten notwendig. Größere Vorkommnisse gab es
dabei nicht.
Altlasten Kernindikatoren 2014 – 2016
201620152014
EMAS III fordert die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich
auf die Gesamtausbringungsmenge beziehen. Audi kommt dieser
Forderung durch die nachfolgend aufgeführten Tabellen nach. Durch
die Kernindikatoren wird die Umweltleistung wesentlicher umwelt-
relevanter Prozesse an den Standorten unverfälscht und verständlich
dargestellt. Ein direkter Vergleich der Kernindikatoren der einzelnen
Standorte untereinander ist aufgrund der unterschiedlichen
Fertigungsprozesse und Produkte jedoch nicht möglich. Für alle drei
Standorte werden zunächst die wesentlichen allgemeinen Kernindi-
katoren Energie, Wasser, Biologische Vielfalt und Emissionen darge-
stellt und im Anschluss Indikatoren zum Bereich Materialeffizienz
aufgeführt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden jeweils Indika-
toren zu den wesentlichen gefährlichen und sonstigen Abfällen ge-
bildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das Gesamtabfall-
aufkommen am jeweiligen Standort bezieht, rundet das Bild ab.
Audi-Standort Ingolstadt
Für die bessere Übersichtlichkeit werden die Kernindikatoren auf die
Gesamtausbringungsmenge in Kilotonnen (= 1.000 Tonnen) bezogen
(siehe Tabelle Input-Output Audi-Standort Ingolstadt Seite 43).
Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort
Ingolstadt auf die bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt
mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und mit dem
Einsatz von Lacken und Füllern verbunden sind. Die beiden Indika-
toren werden um den branchenüblichen Indikator für das Presswerk
(Materialnutzungsgrad in Prozent) ergänzt.Audi-Standort Ingolstadt
* Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk
** AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
1) Korrigierter Wert
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5958 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Betrachtungszeitraum
Allgemein
Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,29 0,31 0,44
Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Anzahl Kunden (Stck.) 1,68 1,72 2,19
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 13,60 9,54 13,53(versiegelte Fläche in m²) / Anzahl Kunden (Stck.)
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 0,001 0,005 0,011(t CO₂-Äquivalent) / Anzahl Kunden (Stck.)
Materialeffizienz
Kraftstoffeinsatz (l) / Anzahl Kunden (Stck.) 7,87 12,71 19,28
Abfall
Gesamtabfall (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,38 7,17 11,44
Wesentliche sonstige Abfälle
Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,13 0,93 1,21
AEV* (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,23 1,47 1,88
Betrachtungszeitraum
Allgemein
Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Gesamtoutput (t) 18,38 1,99 1,06
Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Gesamtoutput (t) 10,76 1,41 0,86
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 105,80 8,01 3,07(versiegelte Fläche in m²) / Gesamtoutput (t)
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 2,00 0,19 0,09(t CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (t)
Materialeffizienz
Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (kg) / Gesamtoutput (t) 1.306,79 414,95 588,04
Chemikalien WBK und Verdampfer* (kg) / Gesamtoutput (t) 15,13 0,05 1) 0,07
Abfall
Gesamtabfall (kg) / Gesamtoutput (t) 74,08 25,78 19,54
Wesentliche gefährliche Abfälle
Alu-Krätze (kg) / Gesamtoutput (t) 24,84 4,43 3,63
Druckgussemulsion (kg) / Gesamtoutput (t) 6,66 — —
sonstige Emulsionen (kg) / Gesamtoutput (t) 6,80 0,05 0,03
Verdampferkonzentrat (kg) / Gesamtoutput (t) 5,86 10,47 9,30
Bremsscheibenlackwassergemisch (kg) / Gesamtoutput (t) 2,38 0,70 0,42
Wesentliche sonstige Abfälle
Metallische Abfälle (kg) / Gesamtoutput (t) 802,01 510,69 469,30
Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Gesamtoutput (t) 7,95 1,52 0,88
AEV** (kg) / Gesamtoutput (t) 13,08 1,90 1,10
Emulsionen (kg) / Gesamtoutput (t) — 4,83 1,52
Kernindikatoren 2014 – 2016
Audi-Fertigung Münchsmünster
Die Kernindikatoren werden auf die Gesamtausbringungsmenge
in Tonnen bezogen (siehe Tabelle Input-Output Audi-Fertigung
Münchsmünster Seite 44). Im Bereich Materialeffizienz bezieht
sich Audi in Münchsmünster auf die Umweltauswirkungen, die
direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium sowie
dem Chemikalieneinsatz der Prozessstufe Waschen, Beizen,
Konservieren verbunden sind. Im Bereich Abfall (Wesentliche
sonstige Abfälle) wurde der Kernindikator „Emulsionen“ in 2015 neu
mit aufgenommen. Der Indikator „Druckgussemulsion“ hingegen ist
ausschließlich in 2014 zum Tragen gekommen. Mit Inbetriebnahme
des Verdampfers in Münchsmünster entfällt diese Abfallfraktion.
Audi Neuburg
Die Kernindikatoren werden auf die Anzahl Kunden am Gelände
Audi Neuburg bezogen (siehe Tabelle Input – Output Audi Neuburg
Seite 45). Der Bereich Materialeffizienz wird durch den Kernindikator
Kraftstoffeinsatz abgedeckt. Die wesentlichen Abfallfraktionen am
Gelände Audi Neuburg sind nach derzeitigem Stand ausschließlich
nicht gefährliche Abfälle. Sollte sich im weiteren Verlauf zeigen, dass
regelmäßig bestimmte gefährliche Abfallfraktionen in relevanten
Mengen anfallen, werden diese als zusätzliche Kernindikatoren im
Bereich Abfall aufgenommen. In der letzten Umwelterklärung wurde
noch der Kernindikator „Metallische Abfälle“ angegeben. Da die
Metallischen Abfälle über den Wertstoffhof Ingolstadt entsorgt
werden, wird diese Größe nicht mehr als Kernindikator weiterverfolgt.
* AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
20162016 20152015 20142014
* Chemikalien der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren und Reinigen Verdampfer
** AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
1) Diskontinuierliche Materialbeschaffung
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6160 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Als Anlage für den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen mit einer Leistung von 100.000 Stück oder mehr pro Jahr ist das gesamte Automobilwerk mit allen Nebenanlagen immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig.
– Automobilwerk– Karosseriebau– Lackiererei– Montage– Nebeneinrichtung (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen)– Weitere genehmigungsbedürftige Anlagen– Prüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Windkanalzentrum, Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasserbehandlungsanlagen und Kühltürme
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen.
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum
Audi-Standort Ingolstadt Im Jahr 2015 / 2016 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen: – Karosseriebau für Anbauteile, Bauliche Tektur (N28 – einschließlich U68-U70) – Karosseriebau (N60.2) – Errichtung einer neuen Lackierereischeibe (N50)– Errichtung eines Abwasserbehandlungszentrums (MBR)– Erweiterungen des Montagegebäudes in Richtung Nord und Süd (A4) – Errichtung eines R1234yf-Versorgungstanks und von Anlagen für die Erstbefüllung von Fahrzeugen mit Klimaanlagen-Kältemitteln und Bremsflüssigkeit (A1, A2, A3, A4)– Erweiterung der Energiezentrale Ost durch die Installation von zwei neuen Kesseln (A12) – Umbau des Gebäudes N24 und Nutzungsänderung Gebäude N42
– Neubau Karosseriebau N60.3
Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.
BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum
Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2015 / 2016:– Erweiterung der Annahmestelle für gefährliche Abfälle durch die Errichtung eines Gebäudes A47– Ersatz einer Thermischen Nachverbrennungsanlage N51– Umnutzung Gebäude A2 (Bandabschnitte 1 und 2)– Umbau Vorbehandlungslinie 1 (N51)– Errichtung von zwei Laserkabinen (N60.2)– Errichtung einer Waschanlage, einer Spotrepair-Lackierkabine und eines Abgasabsaugungssystems (N41)– Nutzungsverlängerung mehrerer Spotrepair-Kabinen und eines Farbmischraums (N1)– Errichtung eines Zwischenlagers für Beschichtungsmaterial (N42)
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dachflächen der Halle A67– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dachflächen des Logistikzelts MA 431– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser im Bereich Außenanlagen N41– Indirekteinleitung Emulsionsverdampferanlage
Umweltrelevante Anlagen Audi-Standort Ingolstadt
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6362 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Folgende Anlagen in der Audi-Fertigung Münchsmünster sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig:
– Anlage zur Herstellung von Aluminium-Druckgussteilen (Gebäude K10, K11)– Energie- und Medienzentrale (Gebäude K60)
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen.
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum
In den Jahren 2015 und 2016 wurden keine neuen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt.
BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum
Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2015:
– Im Jahr 2015 wurden die geänderte Zuordnung diverser Abfallfraktionen, zusätzlich anfallende Abfallfraktionen sowie die Umstellung des Entsorgungsweges einer Abfallfraktion im Gewerk Alu-Druckguss und Mechanische Bearbeitung K10 / K11 der zuständigen Genehmigungsbehörde gemeldet.
– Im Jahr 2016 wurde die Optimierung der Hallenbelüftung durch Nachrüstung zusätzlicher Lüftungsgeräte im Gewerk Alu-Druckguss und Mechanische Bearbeitung K10 / K11 der zuständigen Genehmigungsbehörde gemeldet.
Sonstige Genehmigungsverfahren
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
Für den Standort Münchsmünster existieren aktuell folgende wasserrechtlichen Genehmigungen:
– Genehmigung für das Einleiten von Filterrückspülwasser aus der Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im Gebäude K60 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster– Einleiten von Abwasser aus der Wasseraufbereitung des Betriebsgeländes Münchsmünster über den bestehenden Donaukanal in die Donau– Versickerung von Niederschlagswasser der neuen Produktionsanlagen im Industriepark Münchsmünster
Im Jahr 2015 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster die folgenden wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt:
– Einreichung der zweiten Tektur zur Versickerung von Niederschlagswasser der neuen Produktionsanlagen im Industriepark Münchsmünster
Für die genehmigungspflichtige Einleitung von Abwasser aus den Gebäuden K10 und K11 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster liegt aktuell die Zulassung des vorzeitigen Beginns vor. Auf Grundlage der bisherigen Abwasseranalysen wurden im Jahr 2015 die im Abwasser der Neutralisation zu untersuchenden Parameter im Rahmen eines Änderungsbescheids reduziert.Aufgrund der positiven Ergebnisse der bisherigen Analysen kann seit Oktober 2016 die Untersuchung des Parameters Arsen für das Filterrückspülwasser aus der Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im Gebäude K60 entfallen.
Umweltrelevante Anlagen Audi-Fertigung Münchsmünster
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6564 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Umweltrelevante Anlagen Audi Neuburg
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Folgende Anlagen in Audi Neuburg sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig:
– Gesamtgelände inkl. Fahrstrecken– Kompetenz-Centrum-Motorsport (KCM) – Motorenprüfstände
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von Lärm, NOx, organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂ und CO, Geruch, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen.
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum
Im Jahr 2016 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen:
– Genehmigung E-Prüfstände
Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.
BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum
Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2016:
– Errichtung einer zentralen Abfallsammelstelle
Sonstige Genehmigungsverfahren
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
In den Jahren 2015 / 2016 wurden in Audi Neuburg die folgenden wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt:
– Versickerung von Niederschlagswasser aus dem Bereich Windkanal
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6766 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2017
Umweltziele Audi-Standort Ingolstadt 2017
Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad
Gewässerschutz
Reduktion des Frischwasserbedarfs für
Produktionszwecke um 40%
Realisierung Wasserrecycling durch den Einsatz
eines Membranbioreaktors
Neuer Termin 2017
(Alt: 2016)
90 %
Reduzierung Biozideinsatz um 50% in der
Vorbehandlung der Lackiererei
VBH/KTL Optimierung Biozidkonzept IV / 2017 50 %
Vermeidung der Verwendung von Schwermetallen Pilotprojekt für den Einsatz einer nickelfreien
Vorbehandlung auf einer Produktionslinie
IV/2017 90 %
Schonung von Ressourcen Reduzierung Wasserverbrauch um 8%
durch Trockenauswaschung in N50.1t
IV/2016 100 %
Reduzierung Abwasser Lackiererei in Richtung
öffentliches Abwassernetz um 50%
VE Wasser Umkehrosmose, Erhöhung der Effizienz
III/2016 100 %
Abfallwirtschaft
Reduzierung von Gefährlichem Abfall Schlammtrocknung und Behandlung Butylglykole 2018 5 %
Verringerung von Gefährlichem Abfall Lackschlammreduzierung um 8% durch
Trockenauswaschung in N50.1
IV/2016 100 %
Immissionsschutz / Energieverbrauch
Reduzierung von Transportraum und somit von
LKW- und Schienenverkehren im Voll- und
Leerguttransport
Einsatz faltbarer und transport-raumoptimierter
Lager- und Transportbehälter
2020 77 %
Sukzessive Umstellung deutscher Bahnverkehre
auf CO₂-freien Schienengüterverkehr
Ressourcenschonung und Vermeidung von
Emissionen in der Logistik
IV / 2020 50 %
Umstellung der Werkeisenbahn auf
nachhaltigen Betrieb
Ressourcenschonung und Vermeidung von
Emissionen in der Logistik
IV / 2015 100 %
Übererfüllung der EnEV um mind. 5% bei
neuen Gebäuden
Definieren und Implementieren eines neuen
Prozesses für die Auslegung der relevanten Gebäude
2016 100 %
Erarbeiten eines gesamtökologischen Konzeptes
für den InCampus
Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte.
Ökologisches Bauen, ökologische Energieversor-
gung und ökologische Wassernutzung
2016 100 %
Reduktion der CO₂-Emissionen durch effizentere
Kälteerzeugung
Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser von
6° C auf 12° C am Standort Ingolstadt
2020 25 %
Reduktion der CO₂- Emissionen durch geringeren
Energieverbrauch
Definition und Umsetzung eines energieeffizienten
Bürogebäudes. Unterschreitung ENEV-Vorgaben
um 20 %
Neuer Termin 2017
(Alt: 2015)
90 %
Reduktion der CO₂-Emissionen beim Betrieb
des Fuhrparks
Reduzierung Individualverkehr zum Flughafen
München und zurück um ca. 30% durch optimierte
Nutzung des Airport Express
2016 100 %
Reduzierung Lösemittelemissionen Abluftreinigung für Kabinenabluft in N50.1 IV / 2016 100 %
Reduzierung Energieverbrauch Trockenauswaschung für Kabinenabluft in N50.1 IV / 2016 100 %
Reduzierung Lösemittelemissionen Einsatz alternativer Spülmittel Neuer Termin IV / 2017
(Alt: IV / 2016)
10 %
Optimierung der Energieströme in den
Fertigungsbereichen
Fortsetzung des erfolgreichen Projektes „Powermanagement”: Powermanagement II
II / 2016 100 %
Reduzierung Lösemittelemissionen Reduzierung des allgemeinen Spülmittelverbrauchs um 10%
Neuer Termin IV / 2017
(Alt: IV / 2016)
10 %
Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad
Organisation
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches
durch Vorjahresverbrauch abgeleitete Ziele und
entsprechend konkrete, umgesetzte und
dokumentierte Einzelmaßnahmen der Betreiber-
und Planungsbereiche
Ziel wird jährlich
fortgeschrieben
Ziel wird jährlich
fortgeschrieben
Reduzierung gefährlicher Stoffe Einsatz von NMP-freien Füllern IV/2016 100 %
Reduzierung gefährlicher Stoffe Einsatz von NMP/NEP-freien Basislacken Neuer Termin 2017
(Alt: IV / 2014)
99 %
Produkte
Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 %
bei den relevanten Produkten
Einführung von Plug-in-Hybrid-Varianten 2016 100 %
Reduktion der CO₂-Emissionen um 25 % bei
den relevanten Produkten im Vergleich zum
benzinbetriebenen gleichartigen Modell
Einführung von Audi-Modellen mit CNG-Antrieb
(Compressed Natural Gas)
2017 90 %
Reduzierung der Treibhausgasemissionen
in der Nutzungsphase
Entwicklung flüssiger erneuerbarer Kraftstoffe 2018 30 %
Reduzierung der CO₂-Emissionen der Audi EU
Neuwagenflotte um 27 % gegenüber Basisjahr 2012
Verbrauchsreduzierung durch den Einsatz des
Modularen Effizienzbaukastens
2020 In Arbeit
Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte
zum Schließen von Materialkreisläufen
Entwicklung eines Recyclingverfahrens zur
Separierung von Aluminiumlegierungen
2017 90 %
Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte
zum Schließen von Materialkreisläufen
Entwicklung von Second-Life-Anwendungen für
Hochvoltbatterien
2018 50 %
Deutliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs in jedem
neuen Fahrzeug gegenüber dem Vorgängermodell
Erweiterung des Angebots an Audi Modellen als
Verbrauchsleader in jedem Fahrzeugsegment
2016 Entfällt*
Daten und Fakten
* Die Einzelmaßnahme wird nicht mehr weiterverfolgt. Stattdessen steht zukünftig die Mildhybridisierung der
Flotte im Fokus. Dazu werden in der Umwelterklärung 2018 neue Ziele definiert.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6968 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2017
Umweltziele Audi Neuburg 2017
Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad
Gesamtgelände & Strecken
Reduzierung Trinkwasserverbrauch Einbau einer Pumpstation für Brunnen- / Regen-
wasser in den Sammelschacht der Dynamikfläche
oder an den Pumpwagen
III / 2017 75 %
Wasserverbrauch der Dynamikfläche reduzieren Anlagendruck und Düsenausrichtung optimieren II / 2016 100 %
Salzverbrauch reduzieren Optimieren der ausgebrachten Salzmenge Neuer Termin I / 2018
(Alt: I / 2017)
80 %
Suche nach alternativen Ersatzstoffen für Streusalz Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten von alternativen Streumitteln (Rollsplitt etc.)
I / 2016 100 %
Biodiversität (biologische Vielfalt) Erarbeitung eines Biodiversitätskonzeptes mit Frau Dr. Arnold
2018 50 %
Anteil der regenerativen Stromerzeugung erhöhen Prüfung Umsetzbarkeit – Bau einer Solaranlage 2017 10 %
Fahrprogramme der Audi driving experience
Umweltsensibilisierung der Kunden der Adec Einweisung der Kursteilnehmer zum Thema
Umweltschutz und Ressourcenschonung
2018 10 %
Erweiterung des Kursangebotes,
ECO-Kurs – optimale Kraftstoffnutzung
Angebotserweiterung (4 Kurse pro Jahr) 2018 50 %
Erweiterung des Kursangebotes,
Kurse nur mit e-Fahrzeugen
Angebotserweiterung (2 Kurse pro Jahr) 2018 50 %
Energieverbrauch
Optimieren des Energieverbrauchs der Adec Zeitschaltungsabhängige Programmierung der Be-
leuchtung und Videoanlage (Nachtabschaltung etc.)
III / 2015 100 %
Optimierung Betrieb Lüftungsanlage
(Heizen, Kühlen)
III / 2015 100 %
Optimieren des Energieverbrauchs des KCM Zeitschaltungsabhängige Programmierung der
Beleuchtung (Nachtabschaltung etc.)
II / 2015 100 %
Optimierung Betrieb Lüftungsanlage
(Heizen, Kühlen)
III / 2015 100 %
Pendelverkehr Audi Neuburg zum Audi-Werk
Ingolstadt zunehmend CO₂-neutral ausrichten
Nutzungsanteil von e-Fahrzeugen erhöhen 2018 30 %
Umweltziele Audi-Fertigung Münchsmünster 2017
Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad
Fertigungsübergreifend
Verringerung von LKW-Verkehren und Emissionen
in der Logistik
Gleisanbindung Münchsmünster 2018 10 %
Förderung von Ökosystemen, Arten und
genetischer Vielfalt
Biodiversitätskonzept Münchsmünster 2017 70 %
Verbesserung der Umweltorganisation Softwarelösung für das Monitoring von
Betreiberpflichten (Auflagenmanagement)
2018 Fortführung des
bestehenden Systems*
Verringerung der CO₂-Emissionen
(Vision CO₂-neutrale Standorte)
Einkauf von Grünstrom (Wasserkraftstrom) 2016 100 %
Beteiligung am Ausbau der Kläranlage
Gemeinde MM
Ausbau und Erweiterung der Kläranlage 2018 100 %
Energie- und Medienzentrale K60
Aufnahme der Nutzung Blockheizkraftwerk:
Strom- u. Wärmeerzeugung
Abnahme erforderlich; Reduzierung von 2.850
Tonnen CO₂ / Jahr
2015 100 %
Fertigungsübergreifend
Optimierung des standortübergreifenden
Abfallmanagements
Errichtung einer zentralen Abfallsammelstelle 2018 Neues Ziel
Verringerung von Verkehren und Emissionen Zentrale Werkserschließung im Südbereich
über B16
Offen** Neues Ziel
Verringerung von Verkehren und Emissionen Aufbau eines e-Ladenetzes am Standort
Münchsmünster
2017 Neues Ziel
Verringerung von Verkehren und Emissionen Machbarkeitsuntersuchung zum Aufbau eines
elektrisch betriebenen MA-Verkehrs zwischen
Ingolstadt und Münchsmünster
2018 Neues Ziel
Strukturbauteilefertigung K10 / K11
Reduzierung der Umweltauswirkungen in der Produktion
Machbarkeitsuntersuchung für eine chemikalienfreie Laserbehandlung von Fügestellen
2019 Neues Ziel
Reduzierung der Umweltauswirkungen in der Produktion
Machbarkeitsuntersuchung zur Nutzung von Prozessabwärme anstelle von Strom zur Temperierung der Druckgusswerkzeuge
2017 Neues Ziel
Reduzierung der Umweltauswirkungen in
der Produktion
Aufbau eines e-Ladenetzes am Standort
Münchsmünster
2018 Neues Ziel
Daten und Fakten
* Pilotprojekt zur Softwarelösung stattdessen im Bereich Lackiererei
** Abhängig von der Standortentwicklung
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 7170 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Seit September 2015 haben die Ermittlungen im Zusammenhang
mit der das Abgasverhalten steuernden Software in verschiedenen
Motormodellen des VW-Konzerns auch mögliche Rechtsverstöße
der AUDI AG ins Spiel gebracht. Betroffen waren der 2 Liter Vier-
zylinder und der 3 Liter V6 TDI.
Am 11.01.2017 wurde das „Plea Agreement“ des VW-Konzerns
mit dem Department of Justice (DOJ) der USA veröffentlicht.
Das Agreement umfasst ein Schuldeingeständnis der VW AG,
das auch die AUDI AG mit einschließt. Verbunden mit dieser
Anordnung seitens des DOJ sind diverse Korrekturmaßnahmen
inkl. der Anordnung zur Installation eines unabhängigen „Monitors“
zur Überwachung der Umsetzung dieser Maßnahmen.
Zum Zeitpunkt der Wiedereinsetzung im April 2017 wurde die Rechts-
Verbrauchsangaben der genannten Modelle
Audi A3 Sportback g-tron 1)
Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 5,5 – 5,2 [5,4 – 5,1]
Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km kombiniert 3,6 – 3,4 [3,5 – 3,3]
CO₂-Emissionen in g/km kombiniert 128 – 121 [124 –117]
CO₂-Emissionen Erdgas (CNG) in g/km kombiniert 98 – 92 [95 – 89]*
Audi A4 Avant g-tron 2)
Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 6,5 – 6,0 [6,0 – 5,5]
Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km kombiniert 4,4 – 4,0 [4,2 – 3,8]
CO₂-Emissionen in g/km kombiniert 147 – 136 [137–126]
CO₂-Emissionen Erdgas (CNG) in g/km kombiniert 117 – 109 [111 – 102]*
Audi A5 Sportback g-tron 3)
Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 6,3 – 5,9 [6,0 – 5,6]
Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km kombiniert 4,2 – 4,0 [4,1–3,8]
CO₂-Emissionen in g/km kombiniert 143 – 135 [135 – 126]
CO₂-Emissionen Erdgas (CNG) in g/km kombiniert 114 – 108 [110 – 102]*
* Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom
verwendeten Reifen-/Rädersatz sowie der Motor-/Getriebevariante. Angaben in [ ] beziehen sich auf S tronic.
1) Werte des abgebildeten Modells Audi A3 Sportback g-tron auf Seite 02
2) Werte des abgebildeten Modells Audi A4 Avant g-tron auf der Titelseite und auf Seite 06
3) Werte des abgebildeten Modells Audi A5 Sportback g-tron auf Seite 36
Die abgebildeten Fahrzeuge sind teilweise mit Sonderausstattungen gegen Mehrpreis ausgerüstet.
Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen, spezifischen CO₂-Emissionen
neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen
und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und
bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhausen
(www.dat.de) unentgeltlich erhältlich ist.
konformität in Deutschland und Europa bei den Dieselmotoren
nicht in Frage gestellt. Der Sachverhalt, der zur Aussetzung unserer
Registrierung geführt hatte, war somit aufgeklärt.
Im Zuge der umfassenden Aufklärung der Dieselthematik wurden
2017 Auffälligkeiten bei bestimmten Motor-Getriebe-Kombinationen
festgestellt. Betroffen sind in Europa ca. 24.000 Fahrzeuge einzelner
Typen der Modellreihen A7 und A8 mit V6- und V8-Dieselmotoren
der Baujahre 2009 bis 2013 mit Zulassung nach der Abgasnorm
EU5. Hier kommt es in bestimmten Fahrzuständen zu höheren
NOx-Emissionen. Dies wurde den zuständigen Behörden proaktiv
angezeigt und eine entsprechende Rückrufaktion vereinbart, bei
der die Auffälligkeiten durch das Aufspielen einer neuen Software
korrigiert werden.
Gültigkeitserklärung
Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten
Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel EMAS-Umweltgutachter mit den
Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung
von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass die geprüften Standorte bzw. die gesamte
Organisation, wie in der aktualisierten Umwelterklärung 2017 der Organisation AUDI AG an den Standorten Ingolstadt,
Münchsmünster und Neuburg mit der Registrierungsnummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der
Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige
Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS)
erfüllt/erfüllen.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
− die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung
(EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
− das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden
Umweltvorschriften vorliegen,
− die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und
wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen
Bereiches geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch
eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige
Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
Stuttgart, den 01.08.2017
Dr. Sylvia Waldner-Sander
Umweltgutachterin
Ostpreußenstraße 7
72666 Neckartailfingen
Zul. Nr. DE-V-0217
Dr. Gerhard Nagel
Umweltgutachter
Fleckenweinberg 9
70192 Stuttgart
Zul. Nr. DE-V-0172
Joachim Müller
Umweltgutachter
St.-Georg-Straße 51 a
86911 Dießen
Zul. Nr. DE-V-0236
Erklärung der AUDI AG zum Diesel-Thema
Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 7372 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /
Ansprechpartner
Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax:
AUDI AG
Dr. Rüdiger Recknagel / Leiter Umweltschutz85045 IngolstadtTel.: + 49 (0) 8 41/89 - 3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89 - 3 16 [email protected]
Konzept und Realisierung Umwelterklärung
Projektleitung AUDI AG:
Michael Hügel Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 3 26 00 [email protected]
Thomas Rieger Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 57 62 98 [email protected]
Roland Dieling Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 92 68 3 [email protected]
Mathias Ziegler Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 35 77 3
Projektleitung IMAGO 87: Alexander T. Herzog
IMAGO 87 Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung GmbH
85395 Attenkirchen / Hallertau
Creative Direction: Bernhard Maier
Bildquelle / Bildnachweis: Abbildung Windräder (Titel): Fotolia_144859050 Alle weiteren Abbildungen: Audi AG
Termin für die nächste Umwelterklärung
Audi hat im April 2015 die letzte konsolidierte Umwelterklärung vorgelegt. Audi wird im April 2018 die nächste konsolidierte Umwelterklärung vorlegen.
Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert die mit der Papier herstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung.
74 / Umwelterklärung 2016 / 2017
Audi Vorsprung durch Technik
AUDI AG
85045 Ingolstadt
www.audi.de
Stand: Juni 2017