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Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches...

Date post: 12-Jun-2020
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Audi Umwelterklärung 2016 /17 Audi Standorte Ingolstadt | Münchsmünster | Neuburg Abgebildetes Modell: Audi A4 Avant g-tron
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Page 1: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

AudiUmwelterklärung2016 / 17

Audi Standorte

Ingolstadt | Münchsmünster | Neuburg

Abgebildetes Modell: Audi A4 Avant g-tron

Page 2: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Die vorliegende Umwelterklärung liefert Daten und

Fakten zur kontinuierlichen Verbesserung im

Umweltmanagement am Audi-Standort Ingolstadt,

der Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg

gemäß dem Umweltmanagementsystem der

Europäischen Union nach EMAS III.

Darüber hinaus informiert die Umwelterklärung über

aktuelle Entwicklungen im Umweltbereich.

// Umwelterklärung 2016 / 2017

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 03* Die Angaben zum offiziellen Kraftstoffverbrauch sowie zu den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen finden Sie auf Seite 73.02 / Umwelterklärung 2016 / 2017

Audi A3 Sportback g-tron*

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Smart HOBOS (HOneyBee Online Studies) in

Münchsmünster. Interessierte können hier seit

Frühsommer 2016 jederzeit über eine Internet-

Plattform den Bienenstock beobachten und

die erhobenen Daten abrufen. Für Bildungsein-

richtungen bestehen dann vielfältige Möglich-

keiten zum forschungsnahen Lernen.

Wir wünschen Ihnen eine interessante und auf-

schlussreiche Lektüre dieser Umwelterklärung.

lassen. Auf diese Weise machen wir die Haupt-

ursachen für Emissionen in der gesamten

Wertschöpfungskette transparent – und

identifizieren so Potentiale, um Treibhausgase

über den gesamten Lebenszyklus eines Auto-

mobils weiter zu reduzieren.

Ein nachhaltiger und verantwortlicher Umgang

mit den eingesetzten Ressourcen bei Audi

zeigt sich in allen umweltrelevanten Bereichen.

So sollen die Kennzahlen für Energie, Frisch-

wasser, Abfälle zur Beseitigung und organische

Lösemittel (VOC) von 2010 bis 2018 konzern-

weit um 25 Prozent je Bezugseinheit verbes-

sert werden. Etwa durch die Nutzung eines

Membranbioreaktors (MBR) werden die was-

sersparenden Prozesse am Standort Ingolstadt

künftig optimiert. Nach erfolgreich abge-

schlossener Pilotphase planen wir, den

Membranbioreaktor bis Ende dieses Jahres in

Betrieb zu nehmen. Die 2016 in Ingolstadt

fertiggestellte Lackiererei arbeitet weitgehend

lösemittelemissionsfrei und energieeffizient.

Im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen wird

Vorwort

Vorwort

validiert und haben erfolgreich bestanden.

Im Rahmen der erfolgreichen Auditierung

wurde selbstverständlich auch die Diesel-

Diskussion der vergangenen Monate betrachtet.

Infolge der laufenden Untersuchungen hatte

sich die AUDI AG dazu entschlossen, die

Registrierung des Umweltmanagementsystems

nach EMAS am Standort Ingolstadt (inkl.

Münchsmünster und Audi Neuburg) bis zur

Klärung des Sachverhaltes auszusetzen und

entsprechend keine Umwelterklärung für das

Jahr 2016 zu veröffentlichen. Wir berichten in

dieser Umwelterklärung daher über die beiden

Jahre 2015 und 2016. Der Sachverhalt, der uns

zur Aussetzung der Registrierung bewogen

hatte, konnte mittlerweile aufgeklärt werden,

so dass die EMAS-Registrierung im April 2017

wieder eingesetzt wurde (vgl. auch Erklärung

zur Diesel-Diskussion auf Seite 73).

Wir stehen zu den im EMAS-Prozess beschrie-

benen Zielen. Audi hat in den vergangenen

Jahren erheblich in Umwelt-Projekte investiert.

Diesen Weg werden wir weitergehen – auch an

Liebe Leserinnen und Leser,

die vorliegende Umwelterklärung informiert

Sie ausführlich über die Leistungen für den

Umweltschutz am Standort Ingolstadt, in der

Audi-Fertigung Münchsmünster sowie auf dem

Hightech-Areal Audi Neuburg mit Audi driving

experience und dem Kompetenzzentrum

Motorsport/Audi Sport für die Jahre 2016 und

2017. In Ingolstadt wurde bereits 1997 das

anspruchsvolle Umweltmanagementsystem

der Europäischen Union EMAS (Eco-Manage-

ment and Audit Scheme) eingeführt und

kontinuierlich optimiert. Ein lohnendes

Engagement, denn mit den erfolgreichen

Validierungen der Umwelterklärung des Audi-

Standorts Ingolstadt im April 2016 und im

Juni 2017 bestätigten die staatlich zugelas-

senen Umweltgutachter das bei Audi

etablierte Umweltmanagementsystem nach

der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS). Audi in

Münchsmünster und Neuburg wurden dabei

2015 standardgemäß erstmals nach EMAS

Albert Mayer

Werkleiter Audi Ingolstadt

(links)

Dr. Rüdiger Recknagel

Leiter Umweltschutz Audi

(rechts)

Albert Mayer Werkleiter Audi Ingolstadt

Dr. Rüdiger Recknagel Leiter Umweltschutz Audi

unseren Standorten. Auf dem Weg zu einer

nachhaltigen Mobilität ist es wichtig, dass die

Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor

dem ersten Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb

arbeiten wir intensiv an der Verbesserung der

CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte.

An unseren deutschen Standorten Ingolstadt

und Neckarsulm planen wir, bis 2020 den

Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Rahmen der

Energieversorgung um 40 Prozent gegenüber

dem spezifischen Wert von 2010 zu senken.

Auf langfristige Sicht hat Audi die Vision einer

vollständig CO₂-neutralen Automobilherstel-

lung. Dazu sind viele Schritte notwendig: eine

ständige Prozessoptimierung und die konse-

quente Berücksichtigung von Energiesparmaß-

nahmen bereits bei der Planung von Anlagen

und Gebäuden sowie von Logistikabläufen.

Bereits 2014 hat Audi eine weitere Vorausset-

zung für eine langfristig klimaneutrale Mobili-

tät geschaffen: Als erster Premiumhersteller

haben wir unseren CO₂-Fußabdruck nach der

weltweit gültigen Norm ISO 14064 zertifizieren

eine deutliche Reduktion im Verbrauch von

Heizenergie und Wasser sowie der

CO₂-Emissionen erreicht. Der Ausstoß flüch-

tiger organischer Verbindungen (VOC) wird

gegenüber der bestehenden Technologie um

mehr als 90 Prozent reduziert. Bereits 2009

setzte die AUDI AG ein weiteres Zeichen für

den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die

Audi Stiftung für Umwelt GmbH mit einem

Stammkapital von fünf Millionen Euro ins

Leben. Sie verfolgt ausschließlich und unmit-

telbar gemeinnützige Zwecke im Bereich

Ökologie. Dazu zählt für das Jahr 2015:

die erfolgreich abgeschlossene Pilotphase

eines bundesweit angelegten Artenschutz-

projekts, bei dem ausgediente Trafohäuschen

stufenweise zu „Stelen der Biodiversität“

umfunktioniert werden.

Das Projekt wurde 2016 im Rahmen der UN-

Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Zum anderen der Start einer Partnerschaft mit

der Julius-Maximilians-Universität Würzburg,

zur Errichtung des Hightech-Bienenstocks

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 0504 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 4: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Inhalt08 Umweltmanagement

Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind.

10 Umweltschutz bei Audi

Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute be- herbergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste Produktionsstätte des Audi-Konzerns.

12 Effizienz

Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum Auto- mobil. Dazu zählt die Vermeidung von um- weltbelastenden Stoffen, die optimale Aus- nutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfach- verwendung von Wasser und Energie.

14 95 Prozent Verwertung

Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden zum Beispiel funktionstüchtige Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Starter, einen neuen Gene- rator oder ein aufbereitetes Aggregat möchte.

06 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

16 Münchsmünster und Neuburg

Die Fertigung in Münchsmünster und das Hightech-Areal in Neuburg, auf dem Kunden die ganze Modellpalette von Audi erleben können und in dem die Aktivitäten von Audi Sport gebündelt sind.

20 Wissen = Erfolg

Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungs- angeboten und pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.

22 Speichersysteme der Zukunft

Im Projekt „2nd-life-Energiespeicher“ werden Strategien und Konzepte zur sinnvollen Verwendung von Hochvolt- Batterien entwickelt, die sich nach dem Fahrzeugleben für eine Weiternutzung als Energiespeicher eignen.

24 1/2 Million m³ Frischwasser einsparen

Ende 2017 geht der Membranbioreaktor (MBR) in Betrieb. Mit dieser Wasserauf- bereitungsanlage reduziert Audi Ingolstadt den Wasserverbrauch um eine halbe Million Kubikmeter jährlich.

26 Biodiversität

Seit 2015 ist die AUDI AG Mitglied der Initiative „Biodiversity in Good Company“. Biodiversität hat als Querschnittsthema zahlreiche Bezüge zu anderen umwelt- relevanten Themen bei Audi.

28 Gesundheitsschutz und Ökologie

Seit Sommer 2015 ist die erste Plug-in- Hybrid-Lokomotive der Automobilwelt im Werk Ingolstadt im Einsatz. Im September 2016 folgte die Inbetriebnahme der zweiten Lokomotive mit dem umwelt- freundlichen Antrieb.

30 Lackiererei setzt neue Maßstäbe

Die Decklacklinie, die Mitte 2016 ihren Betrieb aufnahm, ist so konzipiert, dass sie weitgehend lösemittelfrei und sehr energieeffizient arbeitet.

34 Gelebte Umweltpolitik

Die im Herbst 2009 gegründete, gemein- nützige Audi Stiftung für Umwelt hat sich bereits in kurzer Zeit mit ihren Förderpro- jekten zum Naturschutz, zur Umweltbildung oder zur Forschung einen Namen gemacht.

36 Daten und Fakten

Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich.

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 07Inhalt

Audi A4 Avant g-tron*

* Die Angaben zum offiziellen Kraftstoffverbrauch sowie zu den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen finden Sie auf Seite 73.

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Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt.

Ganzheitliches Audi-Umweltmanagement

4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass –

gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspart-

nern und Verwertungsunternehmen – die Umwelt verträglichkeit

der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert

wird.

5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung

der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltma-

nagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der

Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und

– sofern notwendig – eine Aktualisierung.

6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlich-

keit ist für die AUDI AG selbstverständlich.

Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll.

Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen

Produktionsstandorten mit ein.

7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion

im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, so dass ihr

Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie

sind diesen Grundsätzen verpflichtet.

8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich

und wird durch die Formulierung von standortbe zogenen Haupt-

aktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert.

Präambel

Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Automo-

bile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt

dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der

Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie

für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen.

Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien

unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt.

Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und

ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist

an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so

nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei.

1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprü-

chen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,

Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden.

2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi-Umweltpolitik.

Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse

und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schäd-

liche Einwirkungen auf die Umwelt vorausschauend zu vermeiden.

Dies schließt die Verhinderung von Störfällen und Begrenzung der

Auswirkung von Störfällen mit ein. Insbesondere der schonende und

effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie sowie der Aspekt der

Anlagensicherheit stehen dabei im Mittelpunkt. Die Einhaltung der

Umweltvorschriften ist hierbei selbstverständlich.

Forschung und Entwicklung

Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksichtigung der Umwelt

verbessern die Entwickler kontinuierlich die Mobilität.

Information und Kommunikation

Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich

Umweltschutz und Energieeffizienz. Darüber hinaus führt Audi einen

Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der Bevölkerung

am Standort.

Produktion

Wo immer in der Produktion möglich, werden Stoffe im Kreislauf geführt,

um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren.

Integrierte Produktpolitik

Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines Auto-

mobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoffgewinnung

über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos.

Automobil

Effizienz mit Sportlichkeit vereinen:

Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen

Generationen individuelle Mobilität ermöglichen.

Gelebte Umweltpolitik

Der Einsatz zukunftsfähiger Lösungen sowie umwelt- und ressourcen-

schonende Wertschöpfung sind bei Audi gelebte Praxis.

Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an

die kontinuierliche und systematische Senkung des spezifischen Energieverbrauchs, wie

sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem

funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen

einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet

werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet.

Audi Forum, Standort Ingolstadt

UmweltpolitikUmweltmanagement

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 0908 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Umweltschutz ist Chefsache

Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand,

der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion und Logistik

mit der Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat.

Dieser ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik.

Laut § 52b des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er unter anderem

auch verpflichtet, über die Einhaltung der umweltrechtlichen

Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen.

Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren, gibt der

Vorstand Produktion und Logistik sie entsprechend an die Betreiber

umweltrelevanter Anlagen weiter. Für den standortbezogenen Um-

weltschutz ist die Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig.

Für jeden Standort ernennt der Vorstand den Leiter des Betrieblichen

// Das Unternehmen AUDI AG

Umweltschutz bei Audi

Organisation des betrieblichen Umweltschutzes

Vorsitzender des Vorstands

Vorstand

BeschaffungTechnische

EntwicklungFinanz, IT und

IntegritätProduktion u. Logistik

§52b BImSchG*Personal undOrganisation

Marketingund Vertrieb

Fahrzeugfertigung Ingolstadt

WerkserviceLeiter Betrieblicher Umweltschutz:

Umweltschutzbeauftragter

PlanungMotoren

Produktions-/ Werkplanung

Werkleitung Ingolstadt:Umweltmanagementbeauftragter /Energiemanagementbeauftragter

Immissionsschutz /Energie

Umweltschutz-projekte

Gewässerschutz Abfallwirtschaft Umweltkataster Altlasten

* Bundes-Immissionsschutzgesetz

Organisationseinheit Umweltschutz

Vorsitzender des Vorstands

Vorstand

BeschaffungTechnische

EntwicklungFinanz, IT und

IntegritätProduktion u. Logistik

§52b BImSchG*Personal undOrganisation

Marketingund Vertrieb

Umweltschutz

Auslandsstandorteinkl. Außenstellen

Kommunikation KonzernStandort Ingolstadt

Umweltstiftung

Umwelt- undRisikomanagement

InnovationsmanagementBiodiversität

Kennzahlen KonzernEmissionshandel

* Bundes-Immissionsschutzgesetz

Umweltschutz im Audi Konzern

Die Organisationseinheit Umweltschutz berichtet an den Vorstand

Produktion und Logistik, der die Gesamtverantwortung für den

Umweltschutz trägt. Sie legt die Umweltschutzaktivitäten des Audi

Konzerns fest und ist zentraler Ansprechpartner des Audi Konzerns

für die jeweiligen Umweltschutzgremien des Volkswagen Konzerns.

Zu den zentralen Aufgaben gehören die Erarbeitung und Umsetzung

übergeordneter und strategischer Regelungen zum Umweltschutz.

Das beinhaltet beispielsweise die Sicherstellung eines konzernwei-

ten Umweltmanagementsystems auf Basis der Audi-Umweltpolitik,

die Koordination des CO₂-Emissionshandels, die Entwicklung und

das Vorantreiben von neuen Umweltschutztechniken und Technolo-

gien. Weiterhin ist es Aufgabe, die Umweltstrategie des Volkswagen

Konzerns auf einzelne Marken und Standorte herunterzubrechen

und weiterzuentwickeln. Ebenso gehören die Erfassung und Bewer-

tung der Audi-Umweltkennzahlen für den Volkswagen Konzern

sowie das Monitoring der Umweltkennzahlen der einzelnen Marken

und Standorte des Audi Konzerns dazu.

Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH,

Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und

produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute

beherbergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die

größte Produktionsstätte des Audi-Konzerns. Mehr als 40.000

Beschäftigte arbeiten auf dem 220 Hektar großen Gelände (ohne

Ausgleichsflächen) – in Forschung und Entwicklung, Produktion,

Logistik und Verwaltung. In Ingolstadt produziert Audi die

Modellreihen A3, A4, A5 und Q2, zahlreiche Zulieferer haben sich

am Standort angesiedelt.

Das Firmengelände

Etwa 1.076.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt

sind bebaut. Im Süden und Südosten grenzt es an ein allgemeines

Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein Gewerbegebiet.

An der Südwestgrenze des Audi-Werks liegt ein reines Wohngebiet.

Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch – ein Bach.

Entwicklung, Produktion und Logistik

Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, Karosserie-

bau, Lackiererei und Montage sowie die Komponentenfertigung

und der Werkzeugbau untergebracht. Im Nordwesten befindet sich

die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das

museum mobile, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt

und Kunde“ angeordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für

mehr als 700 Mitarbeiter der Bereiche Öffentlichkeitsarbeit,

Marketing und Vertrieb sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und

Besucher, etwa die Audi Bank, ein Reisebüro, das Mitarbeiter-

Fahrzeugcenter und den Audi Personalservice. Die zum Forum

gehörende Piazza bietet Raum für Veranstaltungen unter freiem

Himmel, die Piazzetta mit Wasser und Rasenflächen, Bäumen und

Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei Heizwerke, eine Kraft-

Wärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fern-

wärmeleitung decken den Wärmebedarf. Am Standort gibt es zwei

große Wasseraufbereitungsanlagen. Industriell belastete Abwässer

(v. a. aus der Lackiererei) werden in einer chemisch-physikalischen

Anlage so vorbehandelt, dass sie anschließend in die städtische

Kläranlage eingeleitet werden können. In der zweiten Anlage werden

Niederschlagswässer und leicht belastete Abwässer (v. a. von Kühl-

turmanlagen) chemisch und physikalisch zu Betriebswasser aufbe-

reitet, das wieder im Werk eingesetzt wird. Weitere wichtige

Einrichtungen sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen,

Tankstellen, eine Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle.

Der Standort besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an

das 1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche

Zulieferer angesiedelt haben.

Außenstellen des Standorts Ingolstadt

Prüfgelände Neustadt

Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen

Audi-Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch,

Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen Korrosionsschutz-

Zentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen

unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für

die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume

und Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und

Fauna finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom

Aussterben bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gut-

achten belegt den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv

landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden. //

Umweltschutzes zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und

weist ihm die Aufgabe zu, darüber zu wachen, dass am Standort die

gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche

Standorte je einen eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der

für die erfolgreiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems

verantwortlich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der

Werkleiter. Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energie-

managementbeauftragten wahr. Die Audi-Fertigung Münchsmünster

und Audi Neuburg sind (umwelt)organisatorisch an den Audi-Standort

Ingolstadt angegliedert. Umweltschutzbelange werden daher

zentral von der Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ Ingolstadt

wahrgenommen.

Audi Forum, Standort Ingolstadt

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1110 / Umwelterklärung 2016 / 2017 / Umweltschutz bei Audi

Page 7: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum

fertigen Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale

Ausnutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwen-

dung von Wasser und Energie.

Bei der Automobilproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser und

Rohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen.

Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt

kontinuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen

von Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals ver-

wendet bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist es,

Belastungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden.

Presswerk

Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien

der Modelle A1, A3, A4, A5, Q2, Q5, Q7. Täglich werden hier durch-

schnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form von

Blechrollen, den so genannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30

Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in

die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material

wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die

fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann

der Karosseriebau darauf zugreifen. In Ingolstadt steht eine der

zurzeit modernsten Pressen für große Karosserieteile. Aufgrund

ihrer Leistung – sie verfügt über eine Gesamtpresskraft von 7.700

Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben pro

Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer Bauart.

Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten

Bauteilen

Nach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die

hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser

schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das

übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jähr-

liche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig

eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt.

// Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft

Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen

Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechum-

formung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf

mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen

und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des

Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl

nahezu überflüssig. Aufgrund der Lieferqualität können die sonst

üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen.

Verwertung von Restmetallen

Den Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produkt-

planungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünf-

fachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch

wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet.

Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während

des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den

Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer

Paketierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechver-

schnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfel-

form gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel

werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut

eingeschmolzen.

Erschütterungen

Jedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeug-

hälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von

bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die

Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, son-

dern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen.

Karosseriebau

Roboter fügen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugruppen

zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechniken

kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweiß-,

Laserlöt- und Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebs-

stoffen. Durch den Einsatz einer intelligenten Punktschweißregelung

wird gewährleistet, dass nur die benötigte Energie im Schweißpunkt

verwendet wird. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle auf-

gebaut ist, werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert.

Zu den im Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen

unausgehärtete Klebstoffe, Emissionen von Staub und Schadstoffen

durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungsein-

richtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit

und eine Steigerung der Qualität werden durch den Einsatz von

Betriebsmitteln mit elektromotorischen und servomotorischen

Antrieben erreicht. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad und

bieten genauere Justiermöglichkeiten. Durch die Umstellung auf

solche energieeffizienten Betriebsmittel konnte der Energiebedarf

reduziert werden und somit auch der CO₂-Ausstoß.

Phosphatierung

Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserie

vorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosion

und bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt

Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind.

Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil

dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte

für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt

aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten.

Lackiererei

Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umwelt-

relevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemit-

telausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten

Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu

halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbei-

tet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsver-

fahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die

Freisetzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und

Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nachverbrennung

zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen

der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für

einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. //

► Das elektrostatische Auftragsverfahren in der Lackiererei vermeidet Sprühverluste. Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln.

Umwelt und Produktion

Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst. Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz.

EffizienzIn allen Prozessen.

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Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit

den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter.

Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend

durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt bis zur

Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz

ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Standorts mit

Strom, Wärme und Kälte.

Komponentenfertigung

In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt und der Audi-

Fertigung Münchsmünster sind rund 925 Mitarbeiter beschäftigt,

davon rund 570 am Standort Ingolstadt. Zu den Bearbeitungsum-

fängen in Ingolstadt gehören die Bearbeitung von Motorkomponenten

und Fahrwerkteilen, das Aufbereiten von Startern und Generatoren,

die Vormontage von Rädern, Fahrwerkkomponenten und Hybridbat-

terien. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren,

Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren, Laserstrahl-

kerben. So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerk- und

Motorkomponenten und Strukturteile wie zum Beispiel Radträger,

Bremsscheiben, Schwenklager, Pleuel und diverse Karosseriebauteile.

Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen

und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metall-

späne werden als Wertstoffe gesammelt.

Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengenschmierung oder

Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbeitung. Je nach

bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe

Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus.

Logistik

Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurze

Informations- und Transportwege aus. Systeme und Module wer-

den vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das

Montageband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterver-

eine ergonomische Arbeitshaltung. Der EMS wird umweltneutral

angetrieben. Bevor die Automobile vom Band fahren, werden sie

betankt. Die frei werdenden Kraftstoffdämpfe werden sofort

abgesaugt. Der Kraftstoff, der sich nach dem Befüllen im Schlauch

befindet, wird über Aktivkohlefilter zurückgepumpt und nicht mehr

in die Atmosphäre gelassen. Zusätzlich halten Ventilatoren in der

Anlage den Arbeitsbereich geruchsfrei. Bevor das Auto an den Kunden

übergeben wird, werden alle Funktionen überprüft. In Waschanlagen

werden beispielsweise die Dichtungen getestet – das hierfür verwen-

dete Wasser wird mikrobiologisch aufbereitet.

Wärmeverbund Ingolstadt

Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwarme aus

der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Seit 2012 wird

zusatzlich Abwärme der Raffinerie Gunvor genutzt. Allein dadurch

konnen durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden

jahrlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Langfristig

verfolgt Audi das Ziel, die Fernwarmenutzung weiter auszubauen.

Energieversorgung

Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre, wie energieeffizien-

tere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise, zeigen

Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Auto sinkt – selbst

bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosseriebau.

Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie

Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt. Heizöl

spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen

Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage in

Ingolstadt und eine Raffinerie sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene

Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt.

Der Wärmebedarf am Produktionsort Münchsmünster wird großteils

über ein hocheffizientes Blockheiz kraftwerk sichergestellt.

Die benötigte Wärme für Audi Neuburg wird von den Stadtwerken

kehrszentrum (GVZ) der AUDI AG am Standort Ingolstadt zu Grunde.

In fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen

„just in time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem

Personal und eigenen Transportmitteln an die Montagelinien.

Fahrzeugmontage

In mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusammenge-

baut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden über Förderan-

lagen an die Montagelinien transportiert. Dort werden die Autos – auf

Schlitten (Skids) oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band

fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe verstellbar und lassen

sich an den jeweils tätigen Mitarbeiter anpassen. Derzeit werden die

Montagelinien 1 und 2 grundlegend modernisiert. An den neuen

Bandabschnitten arbeiten die Mitarbeiter auf Werkermitfahrbändern,

wodurch die Laufwege reduziert und die Arbeitshaltung ergonomisch

verbessert werden. Zudem sind hier die Skids leichter und somit geht

beim Transport der Autos weniger Energie verloren. Alle Bauteile

werden in Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackun-

gen geliefert. Umlaufteile werden wiederverwendet: Ein Beispiel sind

die Schoner, die die Karosserie vor Beschädigungen schützen. Im

letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelek-

tronik in die Karosserie eingebaut. Anschließend sind der Tank und

das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger,

Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto Ergonomie

ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus vibrationsdämpfen-

dem Material. Seit kurzem arbeiten Mitarbeiter und Roboter in der

Montage A4/A5 ganz eng zusammen, ohne Schutzzaun. Es ist die

erste Mensch-Roboter-Kooperation im Volkswagen Konzern, die in der

Endmontage zum Einsatz kommt. Mit der neuen Technologie werden

die Mitarbeiter bei schweren körperlichen Aufgaben unterstützt und

ergonomisch ungünstige Arbeitsplätze werden verbessert. Zudem

erleichtern die Ergonomischen Montagesitze (EMS) das Ein- und Aus-

steigen in die Karosserie, reduzieren die Laufwege und ermöglichen

aus der Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und

an Audi geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie

ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert.

Abfallbilanz

Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur

Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden

wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden

nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet.

Alternative Energien

Potentialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur

Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung

zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde

unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für

Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer

Technologien in der Praxis. Audi stellt am Ingolstädter Werkgelände

rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur

Verfü gung. Der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk Ingolstadt

beläuft sich auf circa 1.800 Megawattstunden pro Jahr, wobei mehr

als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden.

Altfahrzeug-Verwertung

Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine

bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickelten

Automobile können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden.

Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die

Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige

Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden am

Audi-Standort Ingolstadt aufbereitet. Audi-Kunden können bei

Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil

oder ein ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. //

Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk … ... über Karosseriebau ... ... und Lackiererei ... … bis zur Endmontage.

// Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recyclebar. So werden zum Beispiel

alle funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann

dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Starter, einen neuen Generator oder ein

aufbereitetes Aggregat möchte.

► Am Audi-Standort Ingolstadt gibt es inzwischen kaum noch nennenswerte Restabfälle.95 Prozent

Verwertung

Umwelt und Produktion Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1514 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 9: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

In direkter Nachbarschaft zum Industriepark Münchsmünster

entstand bis Herbst 2013 nach rund einjähriger Bauzeit ein Audi-

Kompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Struktur-

bauteilen aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumge-

formten Pressteilen sowie von Fahrwerkkomponenten.

Die neue Fertigung entlastet das Stammwerk Ingolstadt und ist

ein weiterer Baustein in der Wachstumsstrategie von Audi.

Die Produktion wird stufenweise hochgefahren. Schon bald sollen

etwa 900 Beschäftigte auf dem 31 Hektar großen Areal arbeiten.

Für einen späteren Ausbau stehen weitere 15 Hektar zur Ver-

fügung. Zu den Vorteilen des Geländes gehört neben der Nähe

zum Hauptwerk Ingolstadt die gute Verkehrsanbindung über die

Bundesstraßen B 16 und B 16 a. Ein Gleisanschluss zur Bahnlinie

Ingolstadt – Regensburg ist geplant.

Das Gelände

Etwa 130.000 Quadratmeter des Geländes der Audi-Fertigung

Münchsmünster sind bebaut. Im Norden liegen allgemeine Wohn-

und Mischgebiete, im Süden verläuft die Bundesstraße B 16.

Westlich wird das Areal durch einen Bachlauf, östlich durch den

Industriepark Münchsmünster begrenzt. In vielen Bereichen ist das

Werkgelände durch Baumpflanzungen umsäumt. Freie Flächen

wurden nach Biodiversitätsmaßstäben naturnah ausgestaltet.

Fertigung in Münchsmünster / Gewerke

Auf dem Gelände Münchsmünster sind eine Strukturbauteileferti-

gung, eine Mechanische Komponentenfertigung und ein Presswerk

untergebracht. In allen drei Gewerken gewinnen die Anlagen

Energie zurück. Die Reinigung von Abluft und Abwasser sowie der

Schallschutz befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik.

Mit den Bauteilen aus Münchsmünster unterstreicht Audi seine

Führungsrolle im automobilen Leichtbau. Die formgehärteten

Stahlbleche und die Aluminiumdruckgussteile vereinen geringes

Gewicht mit hoher Festigkeit und höchster Präzision.

Aluminiumdruckgießerei mit mechanischer Bearbeitung für

Strukturbauteile

Die Strukturbauteilefertigung produziert einen Teil der Karosserie-

strukturbauteile für Audi-Modelle mit längs eingebautem Motor.

Alle Komponenten sind erheblich leichter als herkömmliche ge-

schweißte Teile aus Stahlblech – bei der Federbeinaufnahme etwa

lassen sich 30 Prozent Gewicht einsparen.

An den Öfen der Aluminiumdruckgießerei führt Audi Wärme direkt

in den Prozess zurück, sie wird zum Heizen der Schmelze genutzt.

In der Gießerei trennt eine eigene Vakuum-Verdampferanlage das

Öl aus dem Abwasser ab. Zudem reinigt ein hochmodernes, mehr-

stufiges Kreislaufsystem die Luft. Das Abwasser, das bei der Reini-

gung der Aluminiumdruckguss-Bauteile entsteht, durchläuft eben-

falls eine separate Neutralisationsanlage.

Audi-Fertigung Münchsmünster

// Umweltschutz auf neuestem Stand der TechnikAudi-Fertigung Münchsmünster

Audi-Fertigung Münchsmünster Modernste Produktionstechnologie und höchste Anforderungen an den Umweltschutz

kennzeichnen die Audi-Fertigung Münchsmünster, die das Stammwerk Ingolstadt entlastet.

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1716 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 10: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

► Mit der Investition in die Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg stärkt Audi den Standort Ingolstadt.

Fahrwerkkomponenten-Fertigung / Mechanische Fertigung

In der Fahrwerkkomponenten-Fertigung werden Aluminium- Rad-

träger, Aluminium-Schwenklager, Radnaben aus Stahl und Brems-

scheiben aus Grauguss in zahlreichen Varianten gefertigt. Die Teile

kommen in den Audi-Modellen mit längs eingebautem Frontmotor

sowie in weiteren Automobilen des Volkswagen Konzerns zum Ein-

satz. Radträger und Schwenklager werden vor Ort mit der Radnabe

und weiteren Anbauteilen komplettiert und automatisiert zu einer

Baugruppe zusammenmontiert. Die wichtigsten Fertigungsverfah-

ren sind dabei Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen,

Härten und Beschichten. Die Entsorgung von Abfällen, darunter

Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng über-

wacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe

gesammelt. Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengen-

schmierung oder Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbei-

tung. Auch in Münchsmünster achtet Audi streng auf einen

effizienten Umgang mit Energie. In der Komponentenfertigung

beispielsweise wird das Betriebsdatensystem künftig den Energie-

verbrauch der Anlagen in Echtzeit anzeigen. Der 200 Grad Celsius

heiße Ofen, der den Lack in die Bremsscheiben einbrennt, ist mit

einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet.

Presswerk

Im Presswerk steht Leichtbau ebenfalls an erster Stelle. Hier entste-

hen komplexe kalt- und warmumgeformte Blechteile, die die Struk-

tur der Audi-Karosserie bilden und verstärken. Der Fertigungsstand-

ort Münchsmünster verfügt über die modernste Technologie im Be-

reich der Warmumformungstechnik. Die neuen Mehrlagen-Kam-

meröfen, die mit Erdgas befeuert werden, fassen zusammen

40 Blechplatinen. Die Bestückung der Kammeröfen mit Platinen

erfolgt über den Feeder. Die benötigten 930 Grad Celsius werden

nach fünf bis sechs Minuten erreicht. Danach werden die erhitzten

Platinen in einer Warmhaltebox aus den Kammern geholt und

Richtung Presse befördert. Zwei Pressen mit wassergekühlten

Werkzeugen formen die Platinen anschließend bei ca. 850 Grad

Celsius um. Die Temperatur wird während des Umformprozesses auf

100 – 150 Grad Celsius abgesenkt. Durch die rasche Temperaturab-

senkung entsteht ein hochfestes Bauteil. Die Bauteile können durch

die Festigkeitszunahme dünner dimensioniert werden, wodurch sich

das Gewicht der Karosserie verringert. Zusätzlich werden spezielle

Platinen partiell vergütet. Die Platinen werden in der Warmhaltebox

in bestimmten Zonen schwächer beheizt (ca. 600 Grad Celsius).

Die Zugfestigkeit des Blechgefüges wird dadurch kontrolliert redu-

ziert. Durch diesen zusätzlichen Fertigungsschritt können die

Karosserieteile mehr Energie bei einem Autocrash aufnehmen.

Abschließend werden die Platinen in der Presse noch in höchster

Präzision beschnitten, gelocht und gestanzt. Ein Roboter entnimmt

die fertigen Teile und deponiert diese in einem Puffer Ein schnell

arbeitender Laserpark, bestehend aus neun Einzelanlagen, erledigt

die letzten Bearbeitungsschritte vollautomatisch. In Münchsmünster

wird, wie bereits in Ingolstadt, herkömmliche Druckluft als Schneid-

gas verwendet. Dadurch kann auf den Einsatz des üblicherweise

verwendeten Stickstoffs verzichtet werden.

Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen

Im Presswerk werden Öle sowohl für die Pressen als auch für die

Blechumformung eingesetzt. Der Einsatz modernster Servoantriebe

senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch den Verbrauch

von Hydraulikölen. Ziehöl wird beim ersten Umformschritt

nahezu nicht mehr benötigt, da bereits der Blechhersteller eine

Grundbeölung des Metalls sicherstellt. Ebenfalls können die sonst

üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung aufgrund der

hohen Lieferqualität meist entfallen.

Verwertung von Restmetallen

Bei der Produktion von Karosserieteilen fallen aufgrund der Bauteil-

geometrie Blechabfälle an. Dieser Verschnitt wird bereits in der

Produktplanungsphase durch Fachleute minimiert. Ein Beispiel zur

optimalen Ausnutzung der Grundplatine ist die 5-fach-Fertigung,

bei der fünf Blechteile pro Pressenhub entstehen. Der dennoch

anfallende Blechschrott wird über einen Recyclingkreislauf wieder-

verwertet. Die Rückführung erfolgt über ein Unterflur-Fördersystem,

das den Blechabfall der Anlagen an eine zentrale Sammelstelle

befördert. Anschließend wird das Restmetall vom Fachbetrieb abge-

holt und eingeschmolzen.

Erschütterungen

Die Pressen sind gegenüber dem Gebäudefundament durch Dämp-

fungselemente entkoppelt. Dadurch werden starke Erschütterungen

auf das umliegende Erdreich vermieden.

Lärm

Für die Audi-Fertigung Münchsmünster wird das Betriebliche Lärm-

informationssystem (BLIS) eingesetzt. Für alle auf dem Gelände

durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe

dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen

erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungs-

phase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt

werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungs-

weise zu minimieren.

Energieversorung

Den Großteil der Grundlast an thermischer Energie liefert ein hoch-

effizientes Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt mittels ressourcen-

schonender Kraft-Wärme-Kopplung neben Wärme auch Strom, der

direkt am Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz

werden durch erdgasbefeuerte Kesselanlagen abgedeckt.

Zur Minimierung des Wärmebedarfs spielt unter anderem das

Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch bei

Anlagen eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher

Wärmetauscher zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminium-

druckgießere direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum

Heizen der Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-

Abwärme aus der Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in

das Wärmenetz der Fertigung Münchsmünster eingespeist.

Der Bezug elektrischer Energie erfolgt seit Januar 2015 ausschließlich

aus regenerativen Quellen.

Werkservice

Der Werkservice betreut das Gebäudemanagement und die Gebäu-

detechnik, die Energie- und Medienversorgung sowie die Entsorgung

von Abwasser und Abfällen. Eine Energie- und Medienzentrale ver-

sorgt die Fertigung mit Elektro- und Wärmeenergie, Erdgas, Kühl-

wasser, Trinkwasser, Betriebswasser, Druckluft und Kälte.

Anfallendes Abwasser wird zur Aufbereitung in die Kommunale

Kläranlage in Münchsmünster eingeleitet. Zu den Aufgaben des

Werkservice gehören auch die Werksicherheit sowie der Brand- und

Werkschutz. Die Fertigung Münchsmünster verfügt zudem über ein

eigenes Gesundheitszentrum für die Mitarbeiter.

Audi-Fertigung Münchsmünster

In Neuburg an der Donau, rund 20 Kilometer westlich von

Ingolstadt, befindet sich das 47 Hektar große Hightech-Areal

von Audi. In Neuburg befinden sich das Audi driving experience

center, das Kompetenz-Center Motorsport und einige Funktions-

einheiten der Technischen Entwicklung. Insgesamt bietet der

Standort fast 500 attraktive Arbeitsplätze.

Audi driving experience center

Audi Kunden und Gäste können auf einem Fahrerlebnisgelände die

gesamte Modellpalette der „Vier Ringe“ erfahren: Aufbau- oder

Kompaktkurse und Cheffahrertrainings – auf der Handlingstrecke,

auf der Dynamikfläche oder auf dem Offroad-Parcours. Sogar ein

„Prototypen-Führerschein“, wichtig für Zulieferer und Entwickler,

wird in Neuburg angeboten.Öffentliche und private Rennsport-

veranstaltungen finden in Neuburg nicht statt.

Kompetenz-Center Motorsport / Audi Sport

Audi hat die Aktivitäten von Audi Sport in Neuburg gebündelt.

Das Kompetenz-Center unterstreicht die große Bedeutung, die

der Motorsport für das Unternehmen hat. Audi Sport entwickelt

in Neuburg High-Performance-Technologien für Rennfahrzeuge.

Auf modernen Motorprüfständen in Neuburg werden die Rennmo-

toren nahezu unter Realbedingungen erprobt. Audi Sport organisiert

und koordiniert von Neuburg aus die Werkaktivitäten für die welt-

weiten Renneinsätze. Prinzipiell findet ein Fahrbetrieb auf dem Audi

Gelände Neuburg in einem Zeitraum von 7 bis 20 Uhr statt. In Einzel-

fällen kann ein Betrieb im Rahmen der behördlichen Betriebsgeneh-

migung auch außerhalb der genannten Zeiten stattfinden.

Technische Entwicklung

Die Technische Entwicklung führt auf dem Gelände Entwicklungs-

fahrten mit Technikträger-Automobilen durch und prüft unter

anderem Fahrassistenz- und Kamerasysteme der neuesten Generation.

Umweltschutz am Gelände

Auch auf dem neuen Gelände Audi Neuburg hat das Thema Umwelt-

schutz eine große Bedeutung. So ist die Strom- und Wärmeversor-

gung CO₂-neutral: Audi bezieht in Neuburg regenerativ erzeugte

Energie. Das Gelände wird mit Fernwärme aus Industrie-Abwärme

und Ökostrom aus Wasserkraftwerken versorgt. Zusätzlich wird die

Abwärme der Motorsport-Prüfstände genutzt. Für die nachhaltige

Bauweise des Kundengebäudes hat Audi das Platin Zertifikat der

DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) erhalten.

Obwohl eine 80-Prozent-Versiegelung des Testgeländes zulässig

wäre, wurden nur knapp 40 Prozent der Flächen bebaut bzw. asphal-

tiert. Auch in Sachen Schallschutz greift in Neuburg eine Vielzahl von

Maßnahmen und Aktivitäten, damit die gesetzlich vorgeschriebenen

Lärmgrenzen eingehalten oder unterschritten werden:

Zum Beispiel wurden die Handlingstrecke und die Gerade mit einem

lärmmindernden Asphalt versehen. Annähernd das gesamte

Gelände umgibt ein drei Meter hoher Lärmschutzwall. Punktuell

wird dieser um einen Wall mit sechs Meter Höhe ergänzt. Regelmäßig

werden Schallemissionen gemessen und hinsichtlich Fahrzeugtyp,

Nutzungsart und Intensität bewertet. Im vergangenen Jahr wurde

für den Standort Neuburg ein Biodiversitätskonzept entwickelt,

welches in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll.

Audi Neuburg

// Prämiert für nachhaltige Bauweise

Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 1918 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 11: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement.

Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und

Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit

renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Multiplikatoren im Umweltschutz

Know-how und Engagement der Audi-Mitarbeiter entscheiden

über den Erfolg des Umweltmanagements. Der Methodenbaustein

Umweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi Produktions-

systems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisie-

rung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort

darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den

Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter

genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten

im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informationen

über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus

macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen

transparent, wie zum Beispiel in den jährlichen Umwelterklärungen

und im Audi-Umweltmagazin.

Das Thema Umwelt in der Ausbildung

Audi Ingolstadt bildet in über 20 Berufen aus. Der Umweltschutz steht

dabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückge-

winnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung,

Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im

Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal

jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt.

Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit

ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens

drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.

selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte

Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermitteln

ihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem

Verhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen.

Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die

Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsver-

anstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchge-

führt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignis-

se wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten,

aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂-

Emissionshandel. Um Energiesparpotentiale zu identifizieren, prüft

Werkführungen

Unter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden

in Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet.

Bei diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu

Umweltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außer-

dem erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grund-

lagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt.

Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik.

Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi in

den vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet.

Mit der Technischen Hochschule Ingolstadt besteht eine strategische

Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AG wurde der neue

Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisierungstechnik“

am Institut für Angewandte Forschung geschaffen. Projekte aus

den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau, Automati-

sierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmischverfahren

oder Logistik werden hier gebündelt. //

Wissen = Erfolg

Ausbildung

Schulungsangebote Thematische Werkführungen Wissenschaftskooperationen

// Dialog mit Bildungseinrichtungen

Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement:

Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und

pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.

Umwelt und Kommunikation

► Das Engagement der Audi-Mitarbeiter ist ein wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Umweltmanagement.

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2120 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 12: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Bereits seit 2010 beschäftigt sich bei Audi Ingolstadt ein Team

von Fahrzeug- und Elektrotechnikern mit der Zukunft der Elektro-

mobilität. Um entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Erfahrungen für die nahe Serienproduktion zu sammeln, werden

Hochvoltsysteme geplant, in Kleinserien produziert und erprobt.

Eine besondere Rolle spielt dabei das Projekt „2nd-life-Energie-

speicher“, das Strategien und Konzepte zur sinnvollen Verwen-

dung von Hochvolt-Batterien entwickelt, die sich nach dem

Fahrzeugleben noch für eine Weiternutzung eignen.

Inzwischen hat dieses Thema einen besonderen Stellenwert im

Unternehmen erlangt und wird gemeinsam mit der Produktions-

planung Hochvoltsysteme und dem Fachbereich der Technischen

Entwicklung für Energiesysteme unter der Projektleitung von

Uwe Heil, Abteilung Nachhaltige Produktkonzepte – Recycling,

mit Nachdruck zur Marktreife geführt.

Speichersysteme der Zukunft

Folgenutzung von Hochvolt-Batterien birgt hohes Potential.

// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt

Gibt es schon Pilotprojekte? Welche Anwendungen sehen Sie

in der Zukunft für HV-Batterien, wenn größere Stückzahlen von

„Stromern“ die Bänder verlassen?

Ja, es gibt bereits heute vielversprechende Anwendungen auf dem

Energiemarkt – zumeist jedoch mit Neubatterien. Gemeinsam mit

der Produktionsplanung haben wir bereits ein Pilotprojekt in die

Praxis umgesetzt und sammeln dabei wertvolle Erfahrungen.

Es gibt einige vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten für

Batteriespeichersysteme. Etwa zum Ausgleich von Stromüberschüssen

aufgrund der Volatilität bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren

Quellen wie Wind und Sonne. Oder denken Sie an das sogenannte

„Peak Shaving“: Mit Batteriespeichersystemen können die oft

kurzfristigen, aber sehr teuren Leistungsspitzen, z. B. bei uns in

der Produktion, aufgefangen werden.

Gibt es bei anderen Wettbewerbsteilnehmern bereits ähnliche

Nachnutzungskonzepte für HV-Batterien wie bei Audi?

Ja, es gibt schon einige Projekte sowohl im Pilotmaßstab als auch in

der ersten Phase einer industriellen Umsetzung mit unterschied-

lichen Ansätzen. Unser Ziel ist es, ohne viel Zusatzaufwand nach dem

Ausbau der Batterie aus den Fahrzeugen die unterschiedlichsten

HV-Batteriesysteme zusammenzuschalten und anwendungsbezogene,

wirtschaftliche Lösungen bereitzustellen.

Bis wann rechnen Sie mit dem großflächigen Einsatz dieser neuen

Energiespeichersysteme?

Wir gehen davon aus, dass bereits in den nächsten fünf Jahren eine

Vielzahl an Batteriespeicher ans Netz gehen werden – insbesondere im

Regelenergiemarkt. Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien

– Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt bis 2050 insgesamt 80 % der

Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen – werden

Batteriespeichersysteme immer mehr an Bedeutung gewinnen: neben

Großspeichersystemen im Megawattbereich auch viele Kleinspeicher-

systeme, beispielsweise im Privathaushalt. Bis die ersten Fahrzeuge

mit HV-Batterien als Altfahrzeuge zurückkommen, werden jedoch noch

viele Jahre vergehen. Wir bereiten uns schon heute darauf vor und

entwickeln nachhaltige, umsetzbare Lösungen für die E-Mobilität. //

Interview mit Uwe Heil

Abteilung Nachhaltige Produktkonzepte / Werkstoffe / Recycling

Es war lange nicht klar, ob dieses Thema bei Audi als mögliches

Geschäftsfeld weiterverfolgt wird (s. Audi Umwelterklärung 2015).

Nun steht die Folgenutzung von HV-Batterien weit oben auf der

Agenda. Was sind die Gründe dafür?

Wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette bei Elektrofahrzeugen

im Auge haben, kommt man unweigerlich dahin, über Nachnutzungs-

konzepte von HV-Batterien nachzudenken, um die wertvollen

Restkapazitäten nutzen zu können. Und warum sollten wir unser

Know-How in der Batterietechnologie nicht auch für die Entwicklung

wettbewerbsfähiger Batteriespeichersysteme in non-automotiven

Anwendungen einsetzen? Es geht noch mehr!

Sind es ausschließlich ökonomische Überlegungen, Nachnutzungs-

konzepte für HV-Batterien zu verfolgen?

Neben der ökonomischen ist auch die ökologische Betrachtung sehr

wichtig: Die Wiederverwendung ist ökologisch doch deutlich hoch-

wertiger als ein unmittelbares Recycling der HV-Batterie nach ihrem

Einsatz im Fahrzeug. Die Umweltbilanz des E-Fahrzeuges wird

dadurch ganz erheblich verbessert.

Der Screenshot aus dem Film

„Audi Smart Energy Storage – Ein zweites

Leben für Batterien“, zeigt ein Speicher-

system aus vielen HV-Batterien.

Über den nebenstehenden QR-Code kann

der Film aufgerufen werden.

mit Modell einer HV-Batterie

Uwe Heil

Abteilung

Nachhaltige Mobilität

Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2322 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 13: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Frischwasser einsparenGemäß den Umweltziel-Vorgaben des VW-Konzerns, in den nächsten zwei Jahren bis zu

25 Prozent der bedeutendsten Ressourcen einzusparen, beschäftigt sich im Audi Werk

Ingolstadt das Team um Rainer Beringer mit Karin Mozet, Dr. Antje Arnold und Christian

Gelhaus intensiv mit den Möglichkeiten, den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Von der Idee bis zur Konzepterstellung dauerte es rund vier Jahre.

Seit Anfang 2014 wird gebaut. Bis Ende 2017 geht der Membran-

belebungsreaktor (MBR) in Betrieb. Mit dieser zukunftsweisenden

Form der Wasseraufbereitung reduziert Audi Ingolstadt künftig

den Wasserverbrauch um eine halbe Million Kubikmeter jährlich,

weil die Abwässer so aufbereitet werden, dass sie als Betriebswasser

wieder eingesetzt werden können. Ein besonders gelungenes Bei-

spiel für Kreislaufwirtschaft.

Interview mit Rainer Beringer, Karin Mozet,

Christian Gelhaus und Dr. Antje Arnold

Projekt-Team – Membranbelebungsreaktor (MBR)

Für die Automobilproduktion werden erhebliche Mengen an Wasser

benötigt. Woher bezieht das Audi-Werk Ingolstadt dieses Wasser?

Welche Überlegungen standen bei Ihren Planungen zur Wasserein-

sparung im Vordergrund?

Christian Gelhaus: Das Werk Ingolstadt nutzt das Köschinger

Brunnenwasser, das anfallende Niederschlagswasser sowie Wasser

aus werksinternen Brunnen als Betriebswasser für Produktionszwecke:

z. B. für die Lackierereien, die Versorgungsanlagen wie Rückkühlwerke

oder auch Sanitäranlagen. Im Jahr 2015 betrug der Wasserverbrauch

im Werk inklusive Trinkwasser (beispielsweise für Gastronomie und

Duschen) ca. 1.890.000 m³. Rund 170.000 m³ des anfallenden

Produktionsabwassers konnte recycelt und wieder eingesetzt werden.

Das Ziel soll sein, zukünftig ca. 600.000 m³ Produktions- und

Sanitärabwasser gemeinsam aufzubereiten und wieder zu verwenden.

Dr. Antje Arnold: Im Zentrum unserer Überlegungen steht die Vision

der abwasserfreien Fertigung! Audi ist sich der großen Bedeutung der

Ressource Wasser bewusst. In diesem Bewusstsein hat Audi die Vision

der abwasserfreien Fertigung entwickelt, um dadurch seinen

ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Das beinhaltet auch den

Frischwasserverbrauch drastisch zu reduzieren. Dabei landet man

unweigerlich beim Kreislaufgedanken, der ein grundlegendes Prinzip

in der Natur darstellt. Es gilt, Betriebswasser intelligent zu nutzen,

z. B. durch Kaskadenführung in der Lackiererei und zu reinigen, dass es

wieder eingesetzt werden kann. Ausgangspunkt waren Erkenntnisse,

die wir in einem Pilotversuch gewonnen haben: Mittels MBR-Technolo-

gie wurde eine flüssige Abfallfraktion aus der Lackiererei gereinigt.

Das dabei entstandene Abwasser hatte eine so hervorragende

Qualität, dass es sich wieder in Produktionsprozessen einsetzen ließe.

Daraus ist dann der Gedanke des Wasserrecyclings entstanden.

Hätte es nicht auch andere Lösungen gegeben? Welche Szenarien

haben Sie dabei aufgestellt?

Karin Mozet: Bereits 2006 wurde ein Betriebswasserkonzept

entwickelt, in dem der künftige Bedarf sowie Einsparungspotentiale

untersucht wurden. Die Ergebnissse waren im Wesentlichen, dass

erstens ein größerer Betriebswasserspeicher erforderlich ist,

um aufbereitetes oder auch Köschinger Wasser bei Nicht-Bedarf

speichern zu können und so Verluste vermieden werden können.

Und zweitens, dass oberflächennahes Grundwasser aus möglichen

neuen Brunnen auf dem Werksgelände nicht geeignet ist, um den

künftigen Bedarf abzudecken. 2010 folgte eine Studie zur Nutzung

von Wasser aus der Donau, die aber aufgrund der Entfernung zum

Werk nicht weiterverfolgt wurde. Erst die von Antje Arnold genannte

Versuchsanordnung ließ die Idee entstehen, diese MBR-Technologie

im gesamten Bereich Abwasser einzusetzen. So wurde 2012 die Idee

zum Wasserkreislauf mittels MBR geboren, was uns der Vision einer

abwasserfreien Fertigung sehr nahe bringt.

Wie funktioniert denn die Wasseraufbereitung, vereinfacht

ausgedrückt, durch den Membranbelebungsreaktor?

Rainer Beringer: Das Herzstück der Anlage ist eine biologische

Abwasseraufbereitungsanlage, ein sogenannter Membranbioreaktor,

mit nachgeschalteter Umkehrosmose. Hierbei handelt es sich um ein

technologisches Highlight, welches die biologische Abwasserreinigung

mit innovativer Filtertechnik kombiniert, die selbst kleinste Partikel,

Bakterien, Viren, usw. zurückhält. Die damit erreichte Wasserqualität

entspricht nahezu unserem Trinkwasser.

Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Planung /

Konzeption des MBR?

Rainer Beringer: Neben der komplexen Konzeption für die Verfahrens-

technik der Abwasserreinigung war die Integration der gesamten

Anlage in die gewachsene Infrastruktur mit den bekannten

schwierigen Platzverhältnissen am Standort Ingolstadt die größte

Herausforderung, die es zu meistern galt.

Karin Mozet: Interessant war auch das richtige Genehmigungsver-

fahren zu finden, da es ja keine alltägliche Anlage ist. Hierzu gab

es eigens Gespräche im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt

und Verbraucherschutz. Letztendlich wurde es in einem Verfahren

nach dem Bundes-Immissionschutzgesetz genehmigt.

Die ökologischen Effekte sind ja offensichtlich, aber rechnet sich

solch ein Investment für das Unternehmen auch? Oder war dies

gar kein Kriterium bei der Entscheidung für diese zukunftsweisende

Wasseraufbereitungstechnologie?

Dr. Antje Arnold: Die Verfügbarkeit von Wasser ist nur schwer

monetär zu bewerten. Aber: Fließt kein Wasser, kann kein Auto vom

Band rollen. Es ist essentiell für unsere Produktionssicherheit.

Und da Wasser nicht nur zum Autobauen benötigt wird, sondern auch

ein Lebensmittel ist, haben wir große Verantwortung gegenüber der

Gesellschaft. Indem wir Wasser im Kreislauf nutzen, schonen wir

wertvolle Wasserressourcen. Das macht sichtbar, dass wir nicht nur

über Nachhaltigkeit reden, sondern auch aktiv etwas dafür tun.

Rainer Beringer: Wenn man die Anlage allein unter den Gesichts-

punkten der Abwasserbehandlung mit Laufzeiten von mehr als

30 Jahren betrachtet, rechnet sich der hier verwendete Ansatz des

Wasserrecyclings wesentlich schneller als die herkömmlichen

Abwasserbehandlungsverfahren.

Gilt für den MBR auch der Audi-Slogan „Vorsprung durch Technik“

oder stehen solche Anlagen auch in München und Stuttgart?

Christian Gelhaus: Der Markenkern „Vorsprung durch Technik“ gilt

natürlich nicht nur für das Automobil, sondern auch für die dafür

notwendigen Prozesse. Wir beschreiten mit dieser Betriebswasser-

aufbereitungsanlage am Standort Ingolstadt einen neuen Weg.

Dies ist nach bisherigem Wissensstand im Bereich der Wasseraufbe-

reitung einmalig und stellt somit ein absolutes Novum dar. Ja, der

Markenkern „Vorsprung durch Technik“ gilt damit auch für die neue

Betriebswasseraufbereitungsanlage. //

// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt

1/2 Million m³

Das MBR-Projekt-Team: (v.l.n.r.) Rainer Beringer, Karin Mozet, Christian Gelhaus und Dr. Antje Arnold.

► Effektive Kreislaufwirtschaft dank neuer Wasseraufbereitung mit einem hochmodernen Membranbelebungsreaktor.

Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2524 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt

Seit 2002 ist Dr. Antje Arnold im Umweltschutz bei Audi tätig.

Ein ganz besonderes Anliegen der promovierten Chemikerin und

Molekularbiologin ist das Thema Kreislaufwirtschaft und seit 2007

zunehmend auch die Erhaltung biologischer Vielfalt –

also Biodiversität. „Biodiversität ist ein extrem komplexes

Querschnittsthema mit zahlreichen Bezügen zu anderen umwelt-

relevanten Themen und muss deshalb auch ganzheitlich

betrachtet werden“, umreißt Arnold die Aufgabenstellung.

Erste Schritte, sich diesem Thema als Unternehmen zu nähern,

waren 2008/2009 Umweltverträglichkeitsstudien für den

Standort Ingolstadt, gefolgt von einem Biomonitoring in den

Jahren 2010/2011.

Das größte Biodiversitätsprojekt sind derzeit die Freiflächen des

neuen Audi-Standortes Münchsmünster, 30 km südöstlich vom

Stammsitz in Ingolstadt. Hier werden durch gezielte Maßnahmen

Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen.

Das bedeutet auch einen Bruch mit Sehgewohnheiten:

Statt monotoner und für Biodiversität wertloser Zierrasenflächen

entstehen blüten- und artenreiche Magerwiesen. Dazu wurden

Samen von Wiesen aus der Region gewonnen und ausgesät.

Die Beschränkung auf lediglich zwei Wiesenmahden pro Jahr hat

bereits im ersten Jahr eine blüten- und artenreiche Wiesenfläche

entstehen lassen. Daneben werden regionaltypische, alte Obst-

baumsorten gepflanzt und ein großes Insektenhotel aufgestellt.

„Das Gelände hat bereits nach einem Jahr ökologisch gewonnen“,

freut sich Arnold, die bei allen Aktivitäten großen Wert darauf legt,

die Mitarbeiter, beispielsweise durch Pflanzaktionen, mit einzube-

ziehen und durch geeignete Kommunikationsmaßnahmen zu infor-

mieren. Bewusstsein schaffen für den hohen Wert von Biodiversität,

nennt sie diese Aufgabe, „was gar nicht so einfach ist, weil die

Automobilindustrie nicht direkt von Biodiversität und deren Ökosystem-

dienstleistungen abhängig ist, jedoch Einfluss auf sie nimmt.

Dabei könnte die Industrie viel von der Natur lernen, weiß die Mole-

kularbiologin: eine Kreislaufwirtschaft, die ohne Abfall auskomme

(„den gibt es in der Natur nicht“) oder Bionik, wo die Natur Pate

stehe für Konstruktionen und Design.

Als die AUDI AG 2015 der bundesweiten, branchenübergreifenden

Initiative „Biodiversity in Good Company“ beitritt, wird Arnold

folgerichtig damit betraut, alle entsprechenden Aktivitäten bei

Audi zu betreuen und zu koordinieren.

Nach dem Erfolg in Münchsmünster hat Antje Arnold nun Pläne,

ähnliche Maßnahmen auch auf dem Werkgelände Ingolstadt, dem

IN-Campus und die Freiflächen auf dem Fahr-Erlebnis-Zentrum

Neuburg in Sachen Biodiversität zu optimieren. Außerdem enga-

giert sie sich dafür, Biodiversität als ein Thema der Landesgarten-

schau Ingolstadt 2020 zu machen.

Die nächste große Herausforderung für Arnold ist es, Biodiversität

ins Umweltmanagement zu integrieren. Echtes Biodiversitätsma-

nagement bedeute Biodiversität wie einen roten Faden in allen

Bereichen des Unternehmens einzufädeln. „Wir bei Audi müssen

einen Beitrag dazu leisten, dass Biodiversität, die von allen Seiten

unter Druck gerät, an Stellenwert gewinnt: Denn sie ist nicht

nur unsere Lebensgrundlage, sondern auch Grundlage allen

wirtschaftlichen Handelns.“ Das Stoppen des Biodiversitätsver-

lustes wird eine der größten ökologischen Herausforderungen des

21. Jahrhunderts werden. //

BiodiversitätLebensgrundlage und auch Grundlage allen

wirtschaftlichen Handelns.

die Dinge ganzheitlich besser zu machen.“

„Innovation bedeutet für mich,

Dr. Antje Arnold

Chemikerin und Molekularbiologin

Die AUDI AG ist 2015 der bundesweiten Initiative „Biodiversity in Good Company“ beigetreten.

Das größte Biodiversitätsprojekt sind derzeit die naturnah gestalteten Freiflächen des neuen

Audi-Standortes Münchsmünster.

► Der Begriff Biodiversität umfasst die Vielfalt der Arten und Lebensräume sowie die genetische Vielfalt.

Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2726 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 15: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Zur Teileversorgung und dem Leergutabtransport ist mittlerweile eine weitere

Hybrid-Lok auf dem Werksgelände im Einsatz.

Interview mit Manja Tepperis – Nachhaltige Logistik

Johann Schmid – Eisenbahnbetriebsleiter

Thomas Rieger – Audi Umweltschutz

Was war denn der Ausgangspunkt für Ihre Überlegungen, die

Diesel-Lok im Werk mit einem neuen Antrieb zu versehen?

Manja Tepperis: Ganz klar der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter in

der Produktion! Gemäß unserer Unternehmensstrategie „Wir leben

Verantwortung“ wollten wir eine nachhaltige Lösung suchen, die

dieser Mission gerecht wird. Gerade aufgrund der langen

Nutzungsdauer von Rangierlokomotiven brauchte es ein Konzept,

das langfristig Bestand hat.

Wie sind Sie denn diese Aufgabenstellung angegangen?

Johann Schmid: Bevor sich unsere Arbeitsgruppe konstituiert hat,

gab es schon Tests mit Rußpartikelfiltern an einer Lok im Volkswagen-

Werk Wolfsburg. Leider nicht mit den gewünschten Effekten:

Zwar sanken die Werte der Rußpartikel, dafür sind die Geruchs- und

Abgaswerte gestiegen – begleitet von technischen Problemen.

Thomas Rieger: Wir haben dann zu Beginn ganz ergebnisoffen in alle

Richtungen alternativer Treibstoffe geschaut: von einer neuen, moder-

neren Diesel-Lok über Gas-, Biokraftstoff-, Elektro- und Hybridantrieb.

Unsere Kriterien waren Invest- und Betriebskosten, Reichweite, ökolo-

gischer Nutzen, Lärm und die Integrierbarkeit in bestehende Abläufe.

Manja Tepperis: Bei der Analyse der verschiedenen Antriebsformen

konnten wir auf die Expertise namhafter Institute zugreifen.

Schließlich schnitt die Hybrid-Lokomotive unter Berücksichtigung

aller Bewertungskriterien am besten ab ...

Johann Schmid: … Weil damit schadstofffreies Befahren der Hallen

möglich ist, die Hybrid-Lok rund um die Uhr einsetzbar ist und

genügend Reichweite aufweist. Nicht zuletzt die Verfügbarkeit am

Markt, denn der Hersteller Alstom war in der Entwicklung der

Hybridtechnologie schon sehr weit.

Sie haben sich für eine Plug-in-Hybrid-Lokomotive entschieden.

Wäre ein rein elektrischer Antrieb nicht noch optimaler?

Manja Tepperis: Wie gesagt, der Hybridantrieb erzielte das beste

Gesamtergebnis über alle Kriterien. Ein reiner Elektroantrieb für

unsere Anwendung ist noch Zukunftsvision, denn die schwere Loko-

motive mit 1.000 PS benötigt eine hohe Dauerleistung im Rangier-

betrieb. Dafür gibt es derzeit keine verfügbaren Batteriekonzepte.

Thomas Rieger: Plug-in-Konzepte sind bei besonders schweren

Fahrzeugen bis auf weiteres die sinnvollste Lösung. Das wurde

auch vom Bayerischen Wirtschaftsministerium so gesehen und

entsprechend gefördert.

Johann Schmid: Das Ergebnis kann sich doch auch sehen lassen.

Die Hybrid-Lok kann bis zu zwei Stunden rein elektrisch fahren.

Mit der Möglichkeit zum stationären Nachladen von CO₂-freiem

Strom können weitere Emissionen reduziert werden. Der Betrieb der

Plug-in-Hybrid-Lok reduziert die CO₂-Belastung um bis zu 60 Tonnen

im Jahr. Ich freue mich schon darauf, wenn im September die zweite

Hybrid-Lok in Betrieb genommen wird.

Ist Ihre Herangehensweise bei der Analyse und Bewertung von

Lösungsansätzen denn typisch für Umweltschutz-Innovationen

bei Audi Ingolstadt?

Thomas Rieger: Innovationskultur wird bei Audi generell gefördert.

Das gilt natürlich nicht nur für den Bereich Umweltschutz.

Wichtig ist die Zusammensetzung solcher Teams mit den entspre-

chenden Fachleuten, die offen für neue Sichtweisen sind. Und wenn

man dann das positive Ergebnis für das Unternehmen sieht,

motiviert das alle ungemein. //

Zur Teileversorgung und dem Leergutabtransport sind bei Audi

Ingolstadt seit Jahrzehnten Werkslokomotiven im Einsatz, die

von Dieselaggregaten angetrieben werden. Aus Überlegungen

zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter konstituierte sich eine

Arbeitsgruppe aus verschiedenen Fachbereichen, die auch auf

externe Expertise zugreifen konnte. Nach einem aufwändigen

Diskussions- und Evaluierungsprozess wurde im Herbst 2015

// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt

Brachten die Hybrid-Lok auf den Weg: (v.l.n.r.) Thomas Rieger, Manja Tepperis und Johann Schmid.

das Ergebnis vorgestellt: die erste Plug-in-Hybrid-Lokomotive der

gesamten Automobilwelt. Auch die zweite im Einsatz befindliche

Lok wurde im September 2016 von einer Lok mit dem umwelt-

freundlichen Plug-in-Hybrid-Antrieb abgelöst.

Maßgeblich gesteuert haben dieses Projekt Manja Tepperis –

Nachhaltige Logistik, Johann Schmid – Eisenbahnbetriebsleiter

und Thomas Rieger – Audi Umweltschutz.

Hybrid-Lok als Ergebnis fachübergreifender Zusammenarbeit.

Gesundheitsschutz

und Ökologie

► Gesundheitsschutz: Keine Emissionen mehr an Lade-

stellen und in Montagehallen und niedrigerer Schall-

pegel gegenüber herkömmlichen Rangierlokomotiven.

► Umweltfreundlichkeit: Bei ausschließlicher Nutzung

der Batterie kann Plug-in-Hybrid emissionsfrei fahren.

Vermeidet Verschmutzung in empfindlichen Bereichen

oder Tunneln. Insgesamt wird eine Reduzierung von

bis zu 70 % Emissionen, z. B. NOx (ca. 70 %) und

Partikel (ca. 40-50 %), erreicht.

► Weniger Verschleiß: Die neue Lok hat zwangsgelenkte

Achsen und dadurch erheblich weniger Verschleiß.

► Dieseleinsparungen: Die Plug-in-Hybrid-Lokomotive

arbeitet mit einem Generator und einer Batterie.

Nutzung der Batterie für Kurzstreckenfahrten bei

mittlerer Last bringt null oder wenig Kraftstoffver-

brauch mit sich.

► Laden per Plug-in-Stecker: Plug-in-Hybrid ist eine Er-

weiterung der Hybrid-Technik. Der Kraftstoffverbrauch

wird weiter gesenkt, indem die Akkus nicht mehr aus-

schließlich durch den Verbrennungsmotor, sondern

zusätzlich auch am Stromnetz aufgeladen werden

können. Die Lok lädt im Stand (Plug-in) und während

der Fahrt über das Dieselaggregat.

Die Vorteile der Plug-in-Hybrid-Lokomotive im Überblick

Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 2928 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Auf Erfahrungen beim Bau des Audi-Werkes in Györ (Ungarn)

konnte in Ingolstadt zurückgegriffen werden, als vor einigen

Jahren im Werk Ingolstadt die Neuplanung einer Decklacklinie

anstand, d.h. der Anlagen, in denen als farbgebende Schicht der

Decklack aufgebracht wird. Stephan Brun (Betrieblicher Umwelt-

schutz, Ingolstadt) war von Beginn an in Ungarn mit eingebunden,

wo bis 2013 die erste Lackiererei im Audi-Konzern entstand, die

nahezu VOC-emissionsfrei* arbeitet.

* VOC steht für Volatile Organic Compounds

(= flüchtige organische Verbindungen)

// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt

Dieses ökologische Vorzeigeprojekt diente dann als Blaupause

für die Planung im Werk Ingolstadt. Zusammen mit dem

verantwortlichen Projektleiter Klaus Huber und dem für die

Lackierkabinen verantwortlichen Anlagenplaner Simon Kienzle

wurde die neue Lackiererei konzipiert, die Mitte des Vorjahres

den Betrieb aufgenommen hat und die selbst gegenüber der

vergleichbaren Anlage in Györ ökologisch wie ökonomisch eine

weitere Verbesserung erzielt.

Lackierereisetzt neue MaßstäbeUmweltschutz als Impulsgeber.

Simon Kienzle

Anlagenplanung Decklack

Klaus Huber

Projektleitung Lackiererei Decklack

Stephan Brun

Betrieblicher Umweltschutz

ohne den Einsatz von Chemikalien bei der Lackabscheidung.“

„Die neue Decklacklinie funktioniert nahezu ohne Abwasser und

Die Lackiererei hat in der Automobilproduktion die größten Umweltauswirkungen. Deshalb

hat man sich im Audi-Werk Ingolstadt bei der Planung des neuen Teils der Lackiererei sehr

intensiv damit beschäftigt, eine Anlage zu konzipieren, die weitgehend lösemittelfrei und

energieeffizient arbeitet.

Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3130 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 17: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Interview mit Klaus Huber – Projektleitung Lackiererei Decklack

Simon Kienzle – Anlagenplanung Decklack

Stephan Brun – Betrieblicher Umweltschutz

Was sind denn die technischen Besonderheiten der neuen Deck-

lacklinie, die in Kürze im Werk Ingolstadt in Betrieb geht?

Klaus Huber: Primäre Zielsetzung ist natürlich, für unsere Kunden

eine optimale Oberflächenqualität und eine möglichst langlebige

Lackierung herzustellen. Die Prozesse in der Lackierung sollen

aber auch eine möglichst hohe Effizienz aufweisen.

Automatisierte Reinigung und der Lackauftrag mit Lackierrobotern

ist mittlerweile Standard. Die darauf eingesetzten Lackzerstäuber

sind aber entscheidend. Wir setzen erstmals bei Audi in dieser

Lackiererei vollständig auf die elektrostatische Lackzerstäubung,

wodurch ein Lackauftrag mit höherem Wirkungsgrad und damit

reduziertem Materialverbrauch realisiert wird.

Simon Kienzle: Erwähnenswert sind sicherlich auch die ergonomisch

optimierten Arbeitsplätze, die den Mitarbeitern die Tätigkeiten

erheblich erleichtern sowie das IT-gestützte Qualitätssystem,

das umfangreiche Messwerte, etwa der Parameter Farbton, Schicht-

dicken oder Oberflächengüte, erfasst und zukünftig noch effektivere

Regelkreise zur Prozessverbesserung ermöglichen soll.

Welche ökologischen (und ökonomischen) Vorteile hat die neue

Lackiererei?

Simon Kienzle: Aus dem Anspruch effizienter Anlagentechnik

ergibt sich automatisch fast immer auch eine erhebliche Reduzie-

rung des Ressourceneinsatzes. Die großen umweltrelevanten

Features sind sicherlich die eingesetzte Technik zur Lackabscheidung

und die Reinigung der Abluft aus den Lackierkabinen.

Die Lackabscheidung, bei der die Lackpartikel an feines Gesteinsmehl

gebunden werden, ermöglicht eine weitgehende Umluftführung

(bis zu 80 Prozent) der Luftmengen in den Lackierkabinen und damit

eine deutliche Reduzierung der Wärme- und Kältenenergie, die für

die Beheizung bzw. Kühlung der Lackierkabinen benötigt wird.

Aber nicht nur die Lackpartikel werden weit über den gesetzlichen

Standard hinaus abgeschieden, sondern auch die flüchtigen

Bestandteile des Lacks, die organischen Lösemittel. Sie werden

in einem Adsorptionsverfahren erfasst, aufkonzentriert und an-

schließend in einer thermischen Nachverbrennungsanlage verbrannt.

Somit können die VOC-Emissionen der Lackiererei auf ein Minimum

nahe Null reduziert werden.

Stephan Brun: Ein weiterer großer Vorteil: Bei dem Verfahren ent-

steht kein Abwasser und der Einsatz von Chemikalien bei der Lackab-

scheidung ist ebenfalls nicht mehr notwendig. Darüberhinaus wird

durch die Nutzung von Wärmerädern und Wärmetauschern bei den

Lüftungsanlagen sehr viel Energie eingespart.

Gibt es vergleichbar effektive und umweltverträgliche

Lackierereien in der Automobilwelt? Kann die neue Lackiererei

in Ingolstadt zum Benchmark im gesamten Volkswagen-

Konzern werden?

Simon Kienzle: Die eingesetzte Technik ist mittlerweile auch bei

anderen Neubauprojekten in der Branche und im Audi-Konzern auf

dem Vormarsch. Das gilt zum Beispiel für die neu gebaute Lackiererei in

San José Chiappa (Mexiko). Es gibt aber immer weitere Verbesserungen

im Detail, die für andere Vorhaben im Konzern berücksichtigt werden

können. So wurde beispielsweise die thermische Abluftreinigung, auf

Grundlage der Erfahrungen in Györ, nochmals effizienter ausgelegt,

was eine deutliche Reduzierung des Erdgasverbrauchs verspricht.

Inwieweit ist die Planung der Anlage in Ingolstadt von Erfahrungen,

die Sie in Györ machen konnten, beeinflusst?

Stephan Brun: Die Erfahrungen aus Györ konnten wir direkt auf

das Projekt in Ingolstadt übertragen. So haben wir im Zuge der

Inbetriebnahme der Lackiererei in Györ den Wirkungsgrad der VOC-

Abscheidung der Anlage nachgewiesen. Die Ergebnisse sind direkt in

die Weiterentwicklung der Technik eingeflossen.

Ist das die übliche Vorgehensweise, dass die Abteilung Umwelt-

schutz von Anfang an eingebunden ist, wenn neue Produktions-

stätten konzipiert werden?

Stephan Brun: Es ist der Anspruch des Audi Umweltschutzes die

Konzeption von neuen Produktionsstätten mit zu gestalten.

So kann sehr früh in den Projekten auf die Belange des Umweltschutzes

eingegangen und auch Vorschläge bewertet werden.

Solche aufwändigen Anlagen in der Automobilproduktion wie die

Lackiererei haben ja lange Lebensdauern, denn sie sind weitgehend

unabhängig vom Modell. Kann man davon ausgehen, dass

diese neuen, umweltfreundlichen Technologien auch bei künftigen

Planungen Berücksichtigung finden?

Klaus Huber: Die Lebensdauer von Lackierereien mit Lackierkabinen

und Trocknern liegt im Bereich von über 20 Jahren. Somit kann ein

Einsatz von Lackabscheidung im Umluftbetrieb und Abluftreinigung

auch nur in diesen Zyklen erfolgen. Beim Ersatz von weiteren Anlagen

werden diese Technologien natürlich eingesetzt. //

► State-of-Art: Die Neue Lackiererei reduziert auch den Energieverbrauch siginfikant.

Durch die neue Technik der Abluftreinigung werden die gesetzlich geforderten Grenzwerte bei Weitem unterschritten.

Das Planungsteam für die neue Lackiererei: (v.l.n.r.) Klaus Huber, Simon Kienzle und Stephan Brun.

// Innovationskultur bei Audi Ingolstadt

VOC-Beladene Umluft

Zuluft

GereinigteAbluft

TNV

VOC

VOC

VOCVOC

VOC

Zuluft

GereinigteAbluft

Adsorptionsrad

Adsorption

( VOC-Abscheidung > 99 %)

Desorption

BeladenesGesteinsmehl

Trockenabscheidung

Lack-Overspray

Applikationskabine

UnbeladenesGesteinsmehl

Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3332 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 18: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

// Audi Stiftung für Umwelt

http://www.audi-umweltstiftung.de

Gelebte Umweltpolitik

In nur fünf Jahren hat sich die Audi Stiftung für Umwelt mit ihren Projekten im Bereich

Biodiversität, Artenschutz, Umweltbildung und Forschung weithin große Anerkennung

erworben. Über die Projekte der Audi Stiftung in den Förderbereichen finden Sie detaillierte

Informationen auf der Internetseite:

Die Audi Stiftung für Umwelt unterstützt das internationale Metropolen-Projekt der TU München-Weihenstephan in dem das Wachstumsverhalten standorttypischer

Bäume in Großstädten untersucht wird.

► Freiwilliges Handeln im Bereich Ökologie über die Grenzen der gesetzlichen Verpflichtungen hinaus ist die Kernanforderung an das Engagement der Audi Stiftung für Umwelt.

Erfolgsbilanz für Mensch und Natur

Die Gründung der gemeinnützigen Audi Stiftung für Umwelt im

Herbst 2009 bezeichnete Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender des

Unternehmens, als „Meilenstein der Audi-Umweltpolitik“ und als

„wichtigen Impuls für das weltweite Umwelt-Engagement des Kon-

zerns.“ Die unabhängige Audi Stiftung für Umwelt will „anstiften“ zu

engagiertem Handeln in Naturschutz und Umweltbildung, fördert

innovative Vorhaben in Forschung und Wissenschaft sowie bei der

Entwicklung umweltverträglicher neuer Technologien fernab des

Automobils. Mit Hilfe der Audi Stiftung konnten seit der Gründung

Vielfalt ausgezeichnet wurde. Im unterfränkischen Landkreis

Schweinfurt engagiert sich die Audi Stiftung für Umwelt vor allem

mit der Anschaffung hochwertiger, multimedialer Exponate für das

Steigerwald-Zentrum: In einer attraktiven Dauerausstellung und

der umgebenden Landschaft informieren moderne, interaktive

Medien über den Lebensraum Wald und nachhaltige Forstwirtschaft.

Artenschutz-Leuchttürme

In dem bundesweit angelegten Förderprojekt „Stelen der Biodiver-

sität“ werden nicht mehr genutzte Trafogebäude zu wertvollen

Lebens- und Fortpflanzungsräumen für Tierarten der Region umge-

staltet. Das Förderprojekt startete mit „Stelen“ in Suhl, Ittlingen

und Vierzehnheiligen.

Über die Projekte der Audi Stiftung für Umwelt in den Förderbereichen

Umweltschutz, Biodiversität, Umweltbildung, Umwelttechnik, Wissen-

schaft und Forschung informiert die Internetseite:

www.audi-umweltstiftung.de //

die damit verbundene Verbesserung der Biodiversität auf diesen

Flächen sowie die Bindung von Kohlenwasserstoff durch die Bäume.

Klassenzimmer Natur

Um ganz konkrete Artenschutzziele und deren Vermittlung gerade

an junge Menschen geht es bei vielen Projekten der Stiftung. Etwa

im „Klassenzimmer Natur“ im Landkreis Bamberg, wo auf einem

ehemaligen Militärgelände mit Unterstützung der Audi Stiftung der

Schutz der Natur und die Vermittlung der Schutzziele so vorbildlich

gelungen sind, dass das Projekt von der UN-Dekade für biologische

bereits einige wegweisende wissenschaftliche Projekte auf den Weg

gebracht, vielversprechende Modellversuche installiert und neue An-

sätze in der Umweltbildung umgesetzt werden. Gemeinsam ist allen

Förderprojekten der Audi Stiftung für Umwelt die Alleinstellung hin-

sichtlich Innovation und Originalität. Maßstab ist die Herangehens-

weise, die Herausforderungen der Zukunft zu erkennen und diese in

konkretes Handeln umzusetzen. Die Audi Stiftung für Umwelt ist als

operativ tätige Stiftung nicht nur Förderer, sondern Ideengeber und

Mitgestalter von Projekten mit entsprechendem Potential.

Internationales Forschungsprojekt Eichenwald

Das Startprojekt „Eichenwald“ war gleich ein internationales Forschungs-

vorhaben, im Rahmen dessen mit Unterstützung der AUDI AG in der

Nähe der Audi-Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Brüssel, Bologna,

Györ und Mexiko-Stadt mittlerweile insgesamt mehr als 100.000

Eichen gepflanzt wurden. Erforscht werden im Langzeitversuch die

optimalen Pflanzbedingungen im Hinblick auf Wachstum der Eichen,

Umwelt und Natur Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3534 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 19: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

// Alle umweltrelevanten Faktoren

Daten undFakten

38 Umweltmanagementsystem

Audi-Standort Ingolstadt, Audi-Fertigung Münchsmünster

und Audi Neuburg werden nach international festgelegten

Kriterien validiert und zertifiziert

42 Signifikante Veränderungen gegenüber 2014

Die Input-Output-Bilanz informiert über die ein-

und ausgegangenen Stoff- und Energieströme

46 Energie und Wasser

Umweltfreundliche Technologien senken

den Verbrauch

48 Abwasser

Abwässer werden täglich analysiert

50 Abfall

Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens

54 Emissionen

CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel

56 Lärm

Identifizierung aller maßgebenden Schallquellen

58 Altlasten

Gewässerschutz hat oberste Priorität

62 Umweltrelevante Anlagen

68 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2017

Umweltziele und deren Umsetzung

72 Gültigkeitserklärung

Die vorliegende Zusammenstellung belegt die

Leistungen des Umweltmanagements am

Audi-Standort Ingolstadt – zusammen mit

der Audi-Fertigung Münchsmünster und

Audi Neuburg – hinsichtlich des Verbrauchs von

Ressourcen, der kontinuierlichen Senkung des

Energieverbrauchs und der Vermeidung von

Emissionen. Mit Erfolg: Der Standort Ingolstadt

trägt seit mehr als 20 Jahren das EMAS-Signet!

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3736 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Audi A5 Sportback g-tron*

* Die Angaben zum offiziellen Kraftstoffverbrauch sowie zu den offiziellen spezifischen CO₂-Emissionen finden Sie auf Seite 73.

Page 20: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Umweltleistungs-bewertung

Das Umweltmanagementsystem – kontinuierliche Verbesserung

Energieeinsatz

Verkehr

Lösemittel-

emissionen

Lärm

Abwasser

Abfälle

BUWAL-Auswertung 2015

Audi-Standort Ingolstadt (in %)

BUWAL-Auswertung 2016

Audi-Standort Ingolstadt (in %)

25,9

26,3

7,2

0,0

6,2

34,5

Audi-Standort Ingolstadt

Im April 2016 und Juni 2017 wurden Funktion und Wirksamkeit

des Audi-Umweltmanagementsystems am Audi-Standort Ingolstadt

im Rahmen von Überwachungsaudits durch zugelassene Umwelt-

gutachter geprüft und bestätigt. In diesem Rahmen wurde auch

diese gemeinsame Umwelterklärung geprüft und für valide erklärt.

Neben der Begutachtung durch die externen Prüfer fanden in 2015,

2016 und Anfang 2017 auch die jährlichen internen Umweltbe-

triebsprüfungen und Management-Audits statt.

Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems ergeben

sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen immer

wieder Verbesserungspotentiale über alle Geschäftsprozesse und

-abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften und Audi-

Standards ist dabei von übergeordneter Bedeutung.

Bei den internen Audits im Jahr 2015/16 lag der Schwerpunkt bei

Service- und Produktionsprozessen. Optimierungspotential gab es

insbesondere im Hinblick auf die prozesssichere und aufwands-

optimierte Einhaltung umweltrechtlicher Auflagen aus relevanten

Genehmigungsbescheiden sowie beim Umgang mit Gefahrstoffen.

Die Legal Compliance, das heißt die Einhaltung der umweltrecht-

lichen Vorschriften, ist dabei das Maß aller Dinge. Bedingt durch

das starke Wachstum des Standortes Ingolstadt steigen auch

Komplexität und Aufwand zur Sicherstellung der Einhaltung um-

weltrechtlicher Anforderungen.

Dies konnte u. a. durch die ständige Optimierung unseres Umwelt-

managementsystems sichergestellt werden. So wurde die Betreuung

und Schulung der verantwortlichen Führungskräfte und Mitarbeiter

in den relevanten Produktions-, Service- und Entwicklungsbereichen

deutlich gesteigert. Audi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen

Dialog zum Thema Umweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte

Kreise, wie zum Beispiel Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsor-

ganisationen (NGOs), Regierungs- und Behördendelegationen und

Zulieferer, werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems in

die Kommunikation eingebunden. Auch in den nächsten Jahren wird

sich Audi verstärkt in der Weiterentwicklung umweltschonender

Produkte, Produktionsverfahren und Technologien engagieren.

Die frühzeitige Einbindung von Umweltschutzaspekten in alle um-

weltrelevanten Planungsprozesse ist durch das Umweltmanage-

mentsystem gewährleistet.

Audi-Fertigung Münchsmünster

Die 2013 neu entstandene Fertigung für Fahrzeugteile bei Münchs-

münster/Oberbayern wurde im April 2015 erfolgreich erstmals

nach EMAS III validiert sowie nach ISO 14001 und ISO 50001

zertifiziert. Die Vorbereitungen für dieses Projekt starteten im

September 2014. Im Rahmen einer umfassenden Bestandsauf-

nahme wurde die organisatorische und umweltrechtliche Situation

von Experten ermittelt. Auf dieser Grundlage konnten die noch

fehlenden Elemente für ein Umweltmanagementsystem nach den

o. g. Standards ermittelt und installiert werden. Im Rahmen einer

Umweltbetriebsprüfung im Februar 2015 wurden dann Vollständig-

keit und Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems final

überprüft und gegebenenfalls vorhandene kleinere Abweichungen

feinjustiert. Damit war der Weg zu einer erfolgreichen Erstvalidie-

rung geebnet. Im Rahmen der Überwachungsaudits im April 2016

und Juni 2017 wurde die Validierung nach EMAS III sowie ISO

14001 und ISO 50001 bestätigt.

Audi Neuburg

Im Frühjahr 2014 nahm das neu erbaute Fahr- und Erlebnisgelände

bei Neuburg a. d. Donau seinen Betrieb auf. Die Vorbereitungen zur

Erstvalidierung starteten analog zur Fertigung in Münchsmünster

im September 2014 und liefen nach dem gleichen Muster ab.

Die Erstvalidierung nach EMAS III sowie die Zertifizierungen nach

ISO 14001 und ISO 50001 konnten parallel zu Münchsmünster

erfolgreich abgeschlossen werden. Im April 2016 und Juni 2017

konnte im Rahmen eines Überwachungsaudits dieses positive

Ergebnis erneut bestätigt werden.

Audi-Standort Ingolstadt

Audi-Standort Ingolstadt

Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten an

den Standorten verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungs-

system nach der Methodik des früheren Schweizer Bundesamtes für

Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL: seit 2006 aufgegangen im

BAFU). Dieses Verfahren wurde durch die Verwendung entsprechender

Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Audi-Standort Ingolstadt, in

der Audi-Fertigung Münchsmünster und in Audi Neuburg angepasst.

Das wissenschaftliche System nach BUWAL basiert auf dem Aspekt

der ökologischen Knappheit einer Ressource, berechnet aus dem

aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt,

der mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource multipli-

ziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbelastungspunkte vor, die

für absolute und prozentuale Auswertungen der Umweltauswirkungen

herangezogen werden. Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte

2014 zu 2015 am Standort Ingolstadt zeigt einen leichten Anstieg

bei der Umweltbelastung durch den Standort, was im Wesentlichen

auf den deutlichen Anstieg der Mitarbeiterzahlen und die daraus re-

sultierende Verkehrsbelastung zurückzuführen ist. Sehr positiv wirken

sich die Anstrengungen zur Energieeinsparung aus, da der Energieein-

satz trotz der Zunahme an Verbrauchern stabil gehalten werden

konnte. Auch die Lösemittelemissionen konnten stabilisiert bzw.

sogar leicht verbessert werden. Auch im Jahr 2016 ist ein leichter

Anstieg der Umweltbelastung auszumachen. Zwar konnten sowohl

die Lösemittelemissionen als auch die Verkehrsbelastung deutlich

gesenkt werden. Allerdings führte insbesondere ein verringerter

Fernwärmebezug zu einem deutlichen Anstieg des Energieeinsatzes.

MUBP* % MUBP* % MUBP* %

Energieeinsatz 1.531,60 31,0 1.516,01 29,2 1.827,45 34,5

Verkehr 1.113,53 22,5 1.377,73 26,5 1.372,16 25,9

Lösemittelemissionen 1.600,97 32,4 1.558,75 30,0 1.394,07 26,3

Lärm 379,93 7,7 379,93 7,3 379,93 7,2

Abwasser 0,32 0,01 0,42 0,01 0,42 0,01

Abfälle 321,40 6,5 357,38 6,9 327,65 6,2

Summe 4.947,74 100,0 5.190,23 100,0 5.301,67 100,0

Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung

Betrachtungszeitraum 2015 20162014

* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)

26,5

30,0

7,3

0,01

6,9

29,2

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 3938 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 21: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

MUBP* % MUBP* % MUBP* %

Energieeinsatz 65,30 73,4 80,80 68,3 106,08 71,0

Verkehr 6,08 6,8 17,69 15,0 22,03 14,7

Lösemittelemissionen 0,28 0,3 3,96 3,4 3,99 2,7

Lärm 14,75 16,6 14,75 12,5 14,75 9,9

Abwasser 0,01 0,01 0 0,0 0 0,0

Abfälle 2,53 2,8 1,06 0,9 2,60 1,7

Summe 88,94 100,0 118,25 100,0 149,45 100,0

MUBP* % MUBP* % MUBP* %

Energieeinsatz 0,50 2,6 2,3 5,9 3,20 9,0

Verkehr 10,80 57,3 25,15 64,2 24,18 68,1

Lärm 7,45 39,5 7,45 28,2 7,45 21,0

Abwasser 0 0,0 0 0,0 0,0 0,0

Abfälle 0,09 0,5 0,66 1,7 0,67 1,9

Summe 18,84 100,0 35,57 100,0 35,48 100,0

Umweltleistungsbewertung

BUWAL-Auswertung 2015

Audi-Fertigung Münchsmünster (in %)

BUWAL-Auswertung 2016

Audi-Fertigung Münchsmünster (in %)

Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung

Betrachtungszeitraum Betrachtungszeitraum2015 20152016 20162014 2014

* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet) * MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)

BUWAL-Auswertung 2015

Audi Neuburg (in %)

BUWAL-Auswertung 2016

Audi Neuburg (in %)

Audi NeuburgAudi-Fertigung Münchsmünster

Standort Neuburg

Die Umweltbelastung am Standort Neuburg nimmt deutlich zu,

befindet sich aber insgesamt immer noch auf niedrigem Niveau.

Dies hängt ursächlich insbesondere mit der Inbetriebnahme der

Sportmotoren-Prüfstände in 2015 zusammen. Auch haben wesentlich

mehr Kunden die Angebote des Fahr- und Erlebnisgeländes genutzt.

Durch konsequente Gegenmaßnahmen, wie den Einsatz von

Standort Münchsmünster

In der Fertigung Münchsmünster hat von 2014 bis 2016 die Umwelt-

belastung kontinuierlich deutlich zugenommen (Entwicklung der

Umweltbelastungspunkte 2014 – 2016 siehe Grafik).

Dies hängt ursächlich mit der Anlaufsituation neuer Fahrzeugmodelle

und der damit verbundenen Ausweitung der Produktion zusammen.

Positiv ist zu erwähnen, dass die Lösemittelemissionen trotz

Ökostrom und die fast vollständig CO₂-neutrale Wärmeversorgung,

konnten die Umweltauswirkungen von Beginn an erheblich begrenzt

werden. Im Jahr 2016 konnte die Umweltbelastung insgesamt leicht

gesenkt werden, da die Nutzungstage und Kraftstoffverbräuche

zurückgegangen sind.

steigender Produktionszahlen in 2016 auf einem stabilen Niveau

gehalten wurden. Außerdem konnte insbesondere durch den

Einkauf von Grünstrom in Verbindung mit effizienten Energie-

sparmaßnahmen der Anstieg der Umweltbelastung in Grenzen

gehalten werden.

71,0

14,7

2,7

9,9

0,01,7

21,0

68,1

9,0

1,9

Energieeinsatz

Verkehr

Lösemittel-

emissionen

Lärm

Abwasser

Abfälle68,3

15,0

3,4

12,5

0,00,9

28,2

64,2

5,9

1,7

Energieeinsatz

Verkehr

Lärm

Abwasser

Abfälle

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4140 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 22: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Produkte* 575.820 563.534 592.337 Stck. 5,1

Automobile Ingolstadt 568.066 563.534 592.337 Stck. 5,1

Verbund mit Győr 7.754 — — Stck. —

Produktoutput Gesamtausbringungsmenge 981.692 981.424 1.032.685 t 5,2aller Produkte (t)

Abfälle** 30.824 34.326 35.225 t 2,6

Abfälle zur Verwertung 23.193 26.420 27.276 t 3,2

Gefährliche Abfälle 8.409 9.532 8.814 t -7,5

Übrige Abfälle 14.784 16.888 18.462 t 9,3

Abfälle zur Beseitigung 7.631 7.906 7.950 t 0,5

Gefährliche Abfälle 7.416 7.705 7.802 t 1,3

Übrige Abfälle 214 201 147 t -26,7

Schrott (Metallische Abfälle) 189.614 191.177 196.870 t 3,0

Abwasser 1.154.520 1.247.443 1.232.244 m3 -1,2

Abluft

Direkte CO₂-Emissionen 116.600 115.611 137.301 t 18,8

Gesamt emittiertes CO₂ 121.974 131.193 151.182 t 15,2

Organische Lösemittel 1.279 1.242 1.109 t -10,7

Lösemittelemissionen 25,6 25,4 22,3 g/m2 -12,1

Gesamtemissionen von 117.510 117.846 139.736 t 18,6 Treibhausgasen (t CO₂-Äquivalent)***

SO2 0,86 0,85 1,00 t 17,6

NOx 106,24 102,50 119,27 t 16,4

PM 16,59 16,34 17,66 t 8,1

Biologische Vielfalt

Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 199,17 199,17 199,17 Hektar 0,0

* Inklusive verflüssigter Gase; Angabe in m³ unter Referenzbedingungen (15 Grad Celsius, 1 bar) ** Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz *** Regenerativer Anteil Fernwärme + Strom aus regenerativer Energie 1) Korrigierter Wert

Rohstoffe

Eisen und Stahl 321.522 326.211 321.993 t -1,3

Aluminium 17.784 17.664 20.230 t 14,5

Prozess- und Hilfsmittel

Lacke und Füller 6.621 6.463 6.937 t 7,3

Öle 85 87 86 t -1,7

Bindemittel, Pigmentpaste 3.6121) 3.938 4.051 t 2,9

Frostschutzmittel 2.605 2.694 2.948 t 9,4

Metallbearbeitungsflüssigkeit 81 1) 67 70 t 4,2

Sauer-, Stickstoff* 29.213 1) 36.932 30.246 m3 -18,1

Kraftstoffe 22.323.602 21.591.858 20.901.483 l -3,2

Erdgas CNG 11 17 11 t -34,5

Oberflächen- und Hohlraumversiegelung** 5.523 5.547 6.860 t 23,7

Halb- und Fertigwaren

Getriebe 568.066 563.534 592.337 Stck. 5,1

Motoren 568.066 563.534 592.337 Stck. 5,1

Wasser 1.663.514 1.720.480 1.729.549 m3 0,5

Brunnen- und Regenwasser 1.389.032 1.380.497 1.425.471 m3 3,3

Trinkwasser 274.482 339.983 304.078 m3 -10,6

Energieeinsatz 1.189 1.238 1.300 GWh 5,0

Erdgas 508 508 616 GWh 21,4

Strom 564 606 609 GWh 0,5

Heizöl 2 3 6 GWh 59,5

Fernwärme 115 121 69 GWh -42,7

Fernkälte — 0,46 0,35 GWh -22,9

Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien*** 671 672 640 GWh -4,9

Input und Output / Audi-Standort Ingolstadt

Input Delta % 2015 — 2016

Einheit2015 20162014

Output Delta % 2015 — 2016

Einheit2015 20162014

* Ohne CKD-Umfänge** Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst*** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)

Signifikante Veränderungen gegenüber 2014 – Daten und Fakten zum Umweltschutz

Die Input-Output-Tabelle informiert je Standort über die wesent-

lichen im Jahr 2016 ein- und ausgegangenen Stoff- und Energie-

ströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr.

Hierbei ist zu beachten, dass die dargestellten Tabellen keine voll-

ständige Bilanzierung der Eingangs- und Ausgangsströme

darstellen. Weiterhin weichen Produkte und Fertigungstiefe

zwischen den einzelnen Standorten wie auch branchenintern

voneinander ab. Ein Vergleich der einzelnen Produktionsstandorte

untereinander ist daher anhand der angegebenen Input-Output-

Daten nur bedingt möglich. Über die Größe Gesamtoutput werden

für die Produktionsstandorte Ingolstadt und Münchsmünster alle

gefertigten Produkte in Tonnen erfasst, u. a. auch Presswerksteile

und Fahrzeugkomponenten, die an den Standorten Ingolstadt

bzw. Münchsmünster produziert und an andere Werke innerhalb

des Audi- und VW-Konzerns geliefert werden.

Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt

sich aus der Menge an Strom und Fernwärme aus regenerativer

Energie zusammen.

Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO₂-Äquivalent

setzen sich zusammen aus den Treibhausgasen SF₆, CO₂ und

Kältemitteln aus stationären Anlagen, die an den Standorten

emittiert wurden. Für die Ermittlung der SO₂-, NOx- und PM**-

Emissionen wurden jeweils die wesentlichen Emissionsquellen

am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf

die versiegelte Fläche des Werkgeländes.

Audi-Standort Ingolstadt

Auf der Input-Seite sind bei Halb- und Fertigwaren ausschließlich

die an den Standort Ingolstadt gelieferten Getriebe und Motoren

ausgewiesen. Darüber hinaus werden jedoch noch eine Vielzahl an

weiteren Fahrzeugteilen bzw. Komponenten von externen Zulieferern

in den in Ingolstadt gefertigten Automobilen verbaut (wie zum

Beispiel Sitze, Armaturen, Lenkräder). Der Produktoutput am

Standort Ingolstadt entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller

produzierten Automobile sowie der an andere Standorte gelieferten

Teile (Ersatzteile, CKD*-Umfänge und Teile des Presswerks). Vor

allem die Mehrproduktion von ca. 29.000 Fahrzeugen im Jahr 2016

führte hier zu einem Anstieg der Gesamtausbringungsmenge und

begründet den Mehreinsatz von Prozess- und Hilfsstoffen wie Lacke

und Füller, Bindemittel, Materialbearbeitungsflüssigkeiten und

Oberflächen- und Hohlraumversiegelung. In den Umweltkennzahlen

des Jahres 2016 wird auch der Witterungseinfluss deutlich erkennbar:

So ist gegenüber dem wärmeren Vorjahr der Energieeinsatz u. a.

aufgrund der kälteren Wintermonate stark angestiegen, was zu

einem erhöhten Erdgas- und Heizöleinsatz führte.

Da Baumaßnahmen im Bereich Werkstofftechnik 2015 zu einem er-

höhten Einsatz von flüssigem Stickstoff zum Spülen der Geräte führte,

ist nach abgeschlossener Sanierung der Verbrauch auf ähnlichem

Niveau wie 2014. Weitere Erläuterungen zu einzelnen Umweltkenn-

zahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden.

Audi-Fertigung Münchsmünster

In der Audi-Fertigung Münchsmünster werden als Rohstoffe Coils

und Platinen aus Stahl für das Presswerk und die Warmumformung

sowie Aluminiummasseln für die Gießerei eingesetzt. Weiterhin

werden Rohlinge für die Fahrzeugkomponentenfertigung von exter-

nen Lieferanten bezogen. Der Produktoutput entspricht der Gesamt-

ausbringungsmenge an gefertigten Aluminiumdruckgussteilen,

Pressteilen und Fahrzeugkomponenten am Standort. In den Jahren

2015 und 2016 wurde die Fertigung in Münchsmünster stark

hochgefahren. Die deutlich gestiegenen Produktionsstückzahlen sowie

der Umstieg von 2- auf 3-Schicht-Betrieb ist in den Umweltkennzahlen

ab 2015 deutlich erkennbar. Erläuterungen zu einzelnen Umwelt-

kennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden.

Audi Neuburg

Das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg nimmt eine Sonderstellung

ein. Im Vordergrund stehen hier das Fahrerlebnis und die Kundenbe-

geisterung. Als Hauptprodukte werden deshalb auf der Output-Seite

die Anzahl an Kunden und Fahrevents dargestellt. Zusätzlich werden

noch die am Standort gefertigten Rennfahrzeuge aufgeführt.

Es ist jedoch zu beachten, dass in Neuburg darüber hinaus auch die

Fahrzeugvorbereitung für die weltweiten Fahrevents, die Revision

von Rennfahrzeugen sowie die Entwicklung von Rennsportmotoren

stattfinden. Nachdem 2014 nur geringe Tätigkeiten von Audi

Motorsport in Neuburg zu verzeichnen waren, ist der Einfluss von

Audi Motorsport in den Umweltkennzahlen von 2015 und 2016

deutlich zu erkennen. V. a. die 2015 in Betrieb gegangenen Motor-

prüfstände haben einen wesentlichen Einfluss auf die Umweltkenn-

zahlen. Weiterhin ist seit 2015 auch die Kundensport quattro

Gmbh auf dem Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg ansässig.

Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfol-

genden Kapiteln entnommen werden.

* CKD-Umfänge (CKD steht für „completely knocked down“, d. h. vollständig zerlegt) und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort zusammengebaut wird.** PM = Particulate Matter = Feinstaub

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4342 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 23: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Produkte

Anzahl Kunden 20.000 28.500 20.100 Stck. -29,5

Anzahl Fahrevents 350 450 479 Stck. 6,4

Aufgebaute Rennfahrzeuge 2 19 23 Stck. 21,1

Abfälle* 8 204 230 t 12,5

Abfälle zur Verwertung 8 192 217 t 13,0

Gefährliche Abfälle — 1 13 t 1.927,4

Übrige Abfälle 8 191 204 t 6,7

Abfälle zur Beseitigung — 13 13 t 6,0

Gefährliche Abfälle — 13 13 t 6,0

Übrige Abfälle — — — t —

Schrott (Metallische Abfälle)** — — — t —

Abwasser 7.653 17.122 16.102 m3 -6,0

Abluft

Direkte CO₂-Emissionen 27 132 224 t 70,0

Gesamt emittiertes CO₂ 27 726 597 t -17,7

Organische Lösemittel 0,27 1,25 2,82 t 125,6

Gesamtemissionen von 27 132 224 t 70,0 Treibhausgasen (t CO₂-Äquivalent)***

NOx 0,08 0,35 0,46 t 31,4

Biologische Vielfalt

Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 27,20 27,20 27,20 Hektar 0,0

Rohstoffe — — t —

Prozess- und Hilfsmittel

Öle 1,28 1,86 2,67 t 43,5

Frostschutzmittel 0,31 1) 1,10 1,13 t 2,7

Scheibenreinigungsmittel 0,78 0,59 0,78 t 32,2

Gase* 5 255 270 m3 5,9

Kraftstoffe 157.485 362.196 387.492 l 7,0

Halb- und Fertigwaren

Reifen 3.300 3.460 3.990 Stck. 15,3

Felgen 778 1.436 1.468 Stck. 2,2

Bremsen 484 574 436 Stck. -24,0

Wasser 33.676 49.160 43.925 m3 -10,6

Brunnen- und Regenwasser 22.797 28.610 27.226 m3 -4,8

Trinkwasser 10.879 20.550 16.699 m3 -18,7

Energieeinsatz 5,82 8,90 8,75 GWh -1,6

Strom 2,84 5,09 5,06 GWh -0,6

Fernwärme 2,98 3,81 3,70 GWh -3,0

Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien** 5,82 5,09 5,06 GWh -0,6

Input und Output / Audi-Fertigung Münchsmünster

* Chemikalien der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren und Reinigen Verdampfer** Sauerstoff, Stickstoff, Schutz- und Schneidgase; inkl. verflüssigter Gase; Angabe in m³ unter Referenzbedingungen (15 Grad C, 1 bar)*** Fernwärme + Strom aus regenerativer Energie 1) Diskontinuierliche Materialbeschaffung 2) Korrigierter Wert

Input und Output / Audi Neuburg

* Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst ** Schrotte (Metallische Abfälle) werden über den Wertstoffhof Ingolstadt entsorgt *** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF6, HFKW, FKW)

* Sauerstoff, Stickstoff, Schutzgase; inkl. verflüssigter Gase; Angabe in m³ unter Referenzbedingungen (15 Grad C, 1 bar) ** Fernwärme + Strom aus regenerativer Energie 1) Korrigierter Wert

Rohstoffe

Eisen und Stahl 2.487 10.291 43.065 t 318,5

Aluminium 582 2.586 4.468 t 72,8

Strontium und Magnesium 3 7 7 t 0,0

Prozess- und Hilfsmittel

Lacke 4 42 79 t 88,8

Chemikalien WBK und Verdampfer* 36 2 1) 6 t 246,3

Öle 17 47 45 t -5,1

Trennmittel 10 58 82 t 41,1

Metallbearbeitungsflüssigkeit 0,2 0,4 2,2 t 455,0

Gase** 1.807 2) 28.784 36.431 m3 26,6

Halb- und Fertigwaren

Rohlinge Fahrwerkkomponenten 498.355 4.415.966 8.094.018 Stck. 83,3

Wasser 25.259 43.657 69.804 m3 59,9

Brunnen- und Regenwasser 13.511 35.874 59.813 m3 66,7

Trinkwasser 11.748 7.783 9.991 m3 28,4

Energieeinsatz 43,17 61,79 85,71 GWh 38,7

Erdgas 23,22 28,73 37,75 GWh 31,4

Strom 19,91 33,01 47,93 GWh 45,2

Diesel 0,04 0,04 0,02 GWh -49,8

Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien*** 8,48 33,01 47,93 GWh 45,2

Produkte

Aluminiumstrukturbauteile 7.481 213.579 570.500 Stck. 167,1

Pressteile 224.424 1.591.986 10.472.243 Stck. 557,8

Fahrwerkkomponenten 322.264 4.415.966 9.134.300 Stck. 106,8

Produktoutput Gesamtausbringungsmenge 2.348 31.033 80.833 t 149,7

aller Produkte (t)

Abfälle* 174 800 1.580 t 97,4

Abfälle zur Verwertung 168 778 1.466 t 88,4

Gefährliche Abfälle 104 469 1.059 t 125,8

Übrige Abfälle 64 309 407 t 31,8

Abfälle zur Beseitigung 6 22 113 t 415,7

Gefährliche Abfälle 6 22 112 t 407,9

Übrige Abfälle — — 2 t —

Schrott (Metallische Abfälle) 1.883 15.848 37.935 t 139,4

Abwasser 19.242 33.843 49.072 m3 45,0

Abluft

Direkte CO₂-Emissionen 4.691 5.804 7.616 t 31,2

Gesamt emittiertes CO₂ 13.152 5.804 7.616 t 31,2

Organische Lösemittel 0,22 3,13 3,15 t 0,7

Gesamtemissionen von 4.691 5.804 7.616 t 31,2 Treibhausgasen (t CO₂-Äquivalent)**

SO2 0,03 0,04 0,05 t 31,7

NOx 3,72 4,22 5,55 t 31,4

Biologische Vielfalt

Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 24,84 24,84 24,84 Hektar 0,0

* Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)

Input Delta % 2015 — 2016

Einheit2015 20162014

Output Delta % 2015 — 2016

Einheit2015 20162014

Output Delta % 2015 — 2016

Einheit2015 20162014

Input Delta % 2015 — 2016

Einheit2015 20162014

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4544 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 24: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

08 09 10 11 12 13 14 15 16

300

0

600

900

1.200

1.500

Energieeinsatz Ingolstadt

(in GWh)

HeizölFernkälte Fernwärme Erdgas StromAudi-Standort Ingolstadt

Ressourcen- und klimaschonende Energie

Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus

der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Im Jahr

2012 konnte durch die fertiggestellte Erweiterung des Fernwärme-

verbunds sogar noch eine weitere große Abwärmequelle erschlossen

werden. Hierdurch wird der zusätzliche Bezug von Abwärme aus

Produktionsprozessen der nahe gelegenen Raffinerie Gunvor (vormals

Petroplus) ermöglicht. So wurden im Jahr 2015 insgesamt über

120.000 Megawattstunden ressourcenschonender Wärme genutzt

und der Verbrauch an Erdgas reduziert. In 2016 reduzierte sich der

Fernwärmebezug aufgrund von Reparaturarbeiten und eines neuen

Vertragskonzepts auf etwa 70.000 MWh. Die Nutzung ressourcen-

und klimaschonender Energieträger ist ein wichtiger Baustein der

Unternehmensstrategie, um unter anderem die Umweltauswirkungen

der Automobilproduktion, trotz stetig steigender Anforderungen,

kontinuierlich zu senken. Neben der umweltfreundlichen Wärme ist

ein weiteres herausragendes Beispiel für die Nutzung ressourcen- und

klimaschonender Energieträger am Standort Ingolstadt der vollstän-

dige Bezug von Elektrizität ausschließlich aus regenerativen Energien

und dies „lastganggenau“. Die Lieferung des Naturstroms wird dabei

ausgerichtet nach dem prognostizierten Lastprofil. Durch den Bezug

von Elektrizität aus erneuerbaren Energien werden im Vergleich zum

deutschen Strommix über 300.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermieden.

Dies entspricht etwa den durchschnittlichen jährlichen Gesamt-

emissionen (Mobilität, Konsum, Nahrung etc.) von ca. 28.000 Personen

in Deutschland. Insgesamt konnte seit 2010 durch die Nutzung

klimaschonender Energie der CO₂-Ausstoß um fast 70 Prozent gesenkt

werden! Ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Fahr-

zeugproduktion und -entwicklung ist die kontinuierliche Verbesserung

der Energieeffizienz. Deshalb verfolgt Audi das Ziel, den spezifischen

Energiebedarf bis 2018 um 25 Prozent bezogen auf das Jahr 2010 zu

reduzieren. Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl an Maßnahmen

erreicht, die jedes Jahr den Energieeinsatz effizienter gestalten.

Der Gesamtenergieeinsatz war witterungsbedingt sowie aufgrund

gestiegener Produktionsumfänge höher als im Jahr 2014 und betrug

am Standort Ingolstadt im Jahr 2015 1.238 und in 2016 1.300

Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen weiterhin die

Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische Entwicklung.

Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem öffentlichen

Netz erzeugt eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage

circa zehn Prozent der von Audi benötigten elektrischen Energie.

Des Weiteren wird durch diese Anlage ein wesentlicher Teil der Grund-

last an thermischer Energie abgedeckt. Spitzen im Heißwassernetz

von Audi werden durch Kesselanlagen bedient, die vorrangig mit

Erdgas befeuert werden. Lediglich für den Notfallbetrieb ist eine

Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten.

Audi-Fertigung Münchsmünster

Bereits in der Planungsphase wurden zahlreiche Möglichkeiten

untersucht, um sowohl die Produktionsprozesse als auch die Energie-

bereitstellung möglichst effizient zu gestalten. Dabei spielt das

Energie

Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch Anlagen

eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher Wärme-

räder zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminiumdruckgießerei

direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum Heizen der

Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-Abwärme aus der

Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in das Wärmenetz der

Fertigung Münchsmünster eingespeist. Hierdurch konnten im Jahr

2016 588 Megawattstunden Abwärme zurückgewonnen werden. Den

Großteil der Grundlast an thermischer Energie liefert das hocheffiziente

Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt mittels ressourcenschonender

Kraft-Wärme-Kopplung neben Wärme auch Strom, der direkt am

Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz werden durch

erdgasbefeuerte Kesselanlagen abgedeckt. Der Gesamtenergieeinsatz

der Fertigung Münchsmünster war hochlaufbedingt höher als im Jahr

2014 und betrug in 2015 62 und im Jahr 2016 86 Gigawattstunden.

Zu den Hauptverbrauchern zählen die Aluminium-Strukturbauteile-

fertigung und das Presswerk mit der Warmumformung.

Strom 33,01 47,93

Erdgas 28,73 37,75

Diesel 0,04 0,02

Energieeinsatz Audi-Fertigung Münchsmünster (in GWh)

Strom 5,09 5,06

Fernwärme 3,81 3,70

Energieeinsatz Audi Neuburg (in GWh)

Audi Neuburg

Von Beginn an wurde bei der Planung des Audi-Geländes in Neuburg

das Ziel verfolgt, die Energieversorgung des Standorts CO₂-arm zu

konzipieren. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist, den Energieein-

satz möglichst effizient zu gestalten. Dies wurde im Fahr- und

Erlebnisgelände im besonderen Maße umgesetzt. So zertifizierten

die Auditoren der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

(DGNB) nicht nur die besondere Energieeffizienz des Audi driving

experience center, sondern mit der Auszeichnung „DGNB Platin“

die Einhaltung der strengsten Kriterien in puncto Nachhaltigkeit.

Hinsichtlich Klima- und Ressourcenschonung spielt auch die

Energieversorgung des Geländes eine bedeutende Rolle.

Die benötigte Wärme wird von den Stadtwerken vor allem aus der

Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und an Audi

geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie

ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert. Der

Gesamtenergieeinsatz war v. a. aufgrund der in Betrieb gegangenen

Motorprüfstände höher als in 2014 und betrug in den Jahren 2015

und 2016 jeweils 9 GWh.

69.804 m³, wovon 59.813 m³ durch die Brunnenförderung abgedeckt

wurden. Die Differenz von 9.991 m³ wurde aus der Trinkwasserversor-

gung eingespeist. Die Wasseraufbereitung erfolgt direkt vor Ort über

mehrere Umkehrosmoseanlagen sowie einer Entmanganungs- und

Enteisenungsanlage. Eine Nutzung von Regenwasser analog zu

Ingolstadt konnte in Münchsmünster nicht umgesetzt werden.

Stattdessen wird anfallendes Niederschlagswasser flächenhaft über

Versickerungsrigolen, Versickerungsmulden und moderne Filtrations-

entwässerungsrinnen direkt in den Untergrund versickert.

Um eine Verschmutzung des Regenwassers zu unterbinden, herrschen

für das gesamte Gelände der Audi-Fertigung besonders im Außen-

bereich sehr hohe Anforderungen an alle Tätigkeiten im Zusammen-

hang mit wassergefährdenden Stoffen.

Audi Neuburg

Am Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg wurden im Jahr 2015 insge-

samt 49.160 Kubikmeter und im Jahr 2016 insgesamt 43.925 Kubik-

meter Wasser verbraucht. Hauptgrund für den Anstieg des Wasser-

verbrauchs gegenüber dem Jahr 2014 ist neben den sehr warmen

Sommermonaten im Jahr 2015 die Inbetriebnahme der Motorprüf-

stände und ein damit einhergehender deutlich erhöhter Kühlwasser-

bedarf. Fast 60 Prozent des Wassers werden für die Bewässerung der

vorhandenen Dynamikfläche benötigt. Um die natürlichen Wasservor-

räte zu schonen, wird in einer die Dynamikfläche umlaufenden Rinne

das anfallende Regenwasser gesammelt und in einen unterirdischen

Speicher geleitet. Bei trockenen Verhältnissen wird das gesammelte

Regenwasser zusätzlich mit Grundwasser aus einem eigenen Brunnen

ergänzt. Das bei der Bewässerung der Dynamikfläche nicht verdunstete

Wasser wird wieder über die Rinnen in den Speicher zurückgeleitet,

dort über einen Filter von Feststoffen befreit und erneut eingesetzt.

Für die Bewässerung der Dynamikfläche wurden im Jahr 2015 insge-

samt rund 27.300 Kubikmeter Wasser eingesetzt – davon 14.475

Kubikmeter Regenwasser und 12.864 Kubikmeter Grundwasser.

Im Jahr 2016 reduzierte sich witterungsbedingt der Grundwasser-

verbrauch für die Dynamikfläche auf rund 9.000 Kubikmeter bei

gleichzeitigem Anstieg der Regenwassernutzung auf 15.555

Kubikmeter. Weiterhin wurden am Standort im Jahr 2015 insgesamt

20.550 Kubikmeter und im Jahr 2016 rund 16.700 Kubikmeter

Trinkwasser verbraucht. Es wird darauf geachtet, dass der Einsatz von

Trinkwasser für technische Zwecke so gering wie möglich ausfällt.

So wird zur Nachspeisung der vorhandenen Kühltürme Trinkwasser

nur dann eingesetzt, wenn kein Brunnenwasser verfügbar ist.

Das anfallende Niederschlagswasser am Gelände wird nahezu

vollständig über eine Vielzahl an Versickerungsmulden und Rigolen-

systemen wieder in den Untergrund versickert.

Audi-Standort Ingolstadt

Zur Deckung des Wasserbedarfs werden am Standort Ingolstadt

Brunnenwasser, Regenwasser und Trinkwasser eingesetzt.

Der Gesamtverbrauch betrug im Jahr 2015 1.720.480 Kubikmeter

und ist im Jahr 2016 trotz höherer Produktionsstückzahlen nur un-

wesentlich angestiegen (2016: 1.729.549 Kubikmeter). Die Nutzung

von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die natürlichen

Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu diesem Zweck

von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche in unterirdischen

Zisternen gesammelt. Die genutzte Regenwassermenge belief sich

im Jahr 2015 am Standort Ingolstadt auf 168.666 und 2016 auf

39.703 Kubikmeter. Aufgrund einer 3-monatigen Revision der

Aufbereitungsanlage im Jahr 2016 konnte in diesem Zeitraum kein

Regenwasser genutzt werden. Weiterhin musste aufgrund der

Erweiterung des Gebäudes N60 ein Regenrückhaltebecken stillgelegt

werden. Die fehlende Menge an aufbereitetem Niederschlagswasser

wurde durch die höhere Zufuhr von Brunnenwasser ausgeglichen.

Der Trinkwasserverbrauch ist, nach einem aufgrund von Rohrleitungs-

brüchen erfolgten Anstieg im Jahr 2015 auf fast 340.000 Kubikmeter,

im Jahr 2016 wieder auf einen Wert von rund 304.000 Kubikmeter

zurückgegangen.

Audi-Fertigung Münchsmünster

Für die Audi-Fertigung Münchsmünster belief sich der Wasserver-

brauch 2015 auf insgesamt 43.657 Kubikmeter. Zur Deckung dieses

Verbrauchs wurden 35.874 Kubikmeter aus den vorhandenen Grund-

wasserbrunnen des benachbarten Industrieparks bezogen. Die rest-

lichen 7.783 Kubikmeter wurden aus dem öffentlichen Trinkwasser-

netz bezogen. Im Jahr 2016 betrug der Wasserverbrauch insgesamt

Wasser

Nutzung von Regenwasser (Ingolstadt)

(Niederschlagswasser in m3)

Zeitraum 201620152014201320122011201020092008

Niederschlagswasser 211.495 236.226 264.553 252.700 253.380 216.013 194.343 168.666 39.703

2015

2015

2016

2016

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4746 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Abwassermenge absolut

(in Mio. m3)

Audi-Standort Ingolstadt

Um die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen,

werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren

und effektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für

Schadstoffe weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Unter-

suchungen bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralöl-

rückstände enthalten, leitet Audi über sogenannte Ölabscheider

(Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen). Diese trennen zum Beispiel

Fette, Öle und Benzine von der wässrigen Phase, so dass sie

separat entsorgt werden können. Die Abwassermenge pro Fahr-

zeug ist im Jahr 2015 auf 2,2 Kubikmeter gestiegen und 2016 auf

2,1 m³ zurückgegangen. Die Abwassermenge sank damit von 2015

auf 2016 um rund 1,2 %. Die Abwasserreduzierung ist vor allem

durch die Umsetzung des Umweltschutzziels: Reduzierung der

Abwassermenge aus der VE-Wassererzeugung in der Vorbehand-

lung Lackiererei (siehe Umweltprogramm) erreicht worden.

Damit ist es gelungen den ansteigenden Trend zu unterbrechen.

Gegenläufig zur Einsparung in der Produktion ist der Anstieg in

den übrigen Bereichen, z. B. durch den Anstieg der Mitarbeiterzahl.

Abwasser

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1,50

2,00

2,50

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Abwassermenge pro Fahrzeug

(in m3 / mit Audi TT Coupé und Roadster)

Konzentration

Schadstoffkonzentration 2015 / 2016

im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter

(in mg/l )

Nickel 0,228 0,150 0,5

Zink 0,658 0,578 2,0

AOX 0,037 0,128 1,0

Sulfid 0,040 0,010 1,0

Mittelwert

2016

Mittelwert

2015

Grenzwert

Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation

eingeleiteten Wassermengen

Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässer

errechnet sich aus folgenden Bereichen:

Kühltürme

Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenz

zwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen).

Lackierbetriebe

In den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse.

Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus den Bädern

und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei im Gebäude N56

spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der

Auswaschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle.

Die Wassergehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der

Koagulierung sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-Wasser-

Gemischen sind untergeordnet zu berücksichtigen. Die meisten

Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern mengenmäßig

erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt, bezie-

hungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt ent-

sorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen

Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von

entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen

sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich

Abfluss aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die

Einspeisungen von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und

Trinkwasser in die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt.

Entsprechend werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst.

Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen

entspricht den nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen.

Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische

Öl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, der

Wasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation.

Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf dem

Werkgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässer

direkt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht einge-

leiteten Wassermenge reduziert sich dadurch.

Abgabe an das Produkt

Bei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt und

die Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden. Diese

Mengen wurden für 2016 der aktuellen Produktpalette angepasst.

Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt nun mit rund 10,5 Litern

Kühlwasser und 3 Litern Wasser für die Scheibenwaschanlage.

Darin ist der Anstieg der Zahl gegenüber dem Vorjahr zu begründen.

Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen

Eine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der

Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrts-

bereich) sowie durch die Trockengebläse bei Auto-Waschstraßen zu

beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist

Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge

(in m3)

Kühltürme 276.706 236.484 248.149

Lackiererei und Schlämme 213.161 217.100 226.880

aus Abwasserbehandlung

Extern entsorgte 44 204 155

Öl-Wasser-Gemische

Abgabe an das Produkt 4.403 4.392 7.997

Verdunstung und 14.678 14.857 14.124Verschleppung in

Waschstraßen

Summe 508.994 473.037 497.305

Zeitraum 201620152014

Nicht in die Kanalisation eingeleitete Wassermengen

Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser

muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten.

Da während der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten

Wassers entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das

Produkt abgegeben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsäch-

lichen Wasserströme im Unternehmen transparent ermittelt und

gezählt werden. In der Tabelle sind die nachweislich nicht in die

Kanalisation eingeleiteten Wassermengen der Jahre 2014 – 2016

dargestellt. Obwohl 2015 einen heißen Sommer hatte, waren

die Verdunstungsverluste im Bereich Kühltürme niedriger als in

den Vorjahren. Grund dafür ist vor allem der Umzug der

„Mechanischen Fertigung“ in den vergangenen Jahren nach Györ

bzw. Münchsmünster. Dadurch war am früheren Standort 2015

weniger Kühlleistung erforderlich.

deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser

hält sich zum Beispiel im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen

der Fahrzeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann auf-

grund von verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen

diverser Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 Litern pro

Fahrzeugwäsche angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamt-

menge, die nicht eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeug-

wäschen vorliegen. An den einzelnen Waschstraßen werden die

Waschvorgänge gezählt. Pro durchgeführten Waschvorgang wird

somit eine Menge von 15 Litern nicht eingeleitete Wassermenge in

Anrechnung gebracht

Audi-Fertigung Münchsmünster

In Münchsmünster stehen für eine optimale Abwasserbehandlung

unterschiedliche Abwasserbehandlungsanlagen zur Verfügung, die

optimal auf das jeweils anfallende Abwasser abgestimmt sind.

Öl- und trennmittelhaltige Abwässer aus den Druckgussprozessen

werden über eine Verdampferanlage behandelt, während das anfal-

lende Abwasser aus dem Bereich Waschen, Beizen, Konversionsbe-

schichtung über eine Durchlauf- und Chargenneutralisationsanlage

geführt wird. Erst im Anschluss daran wird das vorgereinigte

Abwasser zusammen mit dem nicht behandlungspflichtigen Abwas-

ser zur weiteren Behandlung in die kommunale Kläranlage einge-

leitet. Insgesamt wurden in Münchsmünster im Jahr 2015 33.843

Kubikmeter Abwasser und im Jahr 2016 49.072 Kubikmeter Ab-

wasser auf diesem Weg abgeleitet.

Der Anteil des behandlungsbedürftigen Abwassers betrug dabei in

beiden Jahren nur einen verhältnismäßig kleinen Anteil von 6.448

(2015) bzw. 13.249 (2016) Kubikmetern.

Davon entfielen 2015 3.566 Kubikmeter auf die Verdampferanlage

und 2.882 Kubikmeter auf die Durchlauf- und Chargenneutralisation.

Im Betrachtungsjahr 2016 wurden, aufgrund der steigenden Pro-

duktionszahlen, 5.019 Kubikmeter über die Verdampferanlage und

8.230 Kubikmeter Abwasser über die Durchlauf- und Chargenneu-

tralisation behandelt und abgeleitet.

Um die Einhaltung aller vorgegebenen Grenzwerte zu gewährleisten,

werden alle Abwasserströme regelmäßig entsprechend den behörd-

lichen Vorgaben analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen,

dass die Grenzwerte jederzeit eindeutig unterschritten werden.

Audi Neuburg

Alle anfallenden Abwässer werden in Neuburg über die kommunale

Kläranlage abgeleitet. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrück-

stände enthalten, werden vor Abgabe in die Kanalisation über Ölab-

scheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen) geleitet. Insgesamt

sind auf dem Gelände Audi Neuburg im Jahr 2015 17.122 Kubikmeter

und im Jahr 2016 16.102 Kubikmeter Abwasser angefallen.

Ein wesentlicher Grund für den deutlichen Anstieg der Abwasser-

mengen gegenüber 2014 ist die Inbetriebnahme der Motorprüf-

stände in 2015 und der daraus resultierende Anstieg des soge-

nannten Prozessabwassers. Hierbei handelt es sich v. a. um die

Abschlämmung der vorhandenen Kühltürme. Darüber hinaus fällt am

Standort noch sogenanntes häusliches Abwasser an, das u. a. stark

von den Besucher- und Mitarbeiterzahlen am Standort abhängt.

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 4948 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Sichere Entsorgung Audi-Standort Ingolstadt

Das Abfallaufkommen gefährlicher und sonstiger Abfälle am Standort

Ingolstadt betrug im Jahr 2015 34.326 Tonnen und im Jahr 2016

35.225 Tonnen. Die Zunahme von 2014 auf 2015 betrug 3.502

Tonnen und von 2015 auf 2016 899 Tonnen. Die Mengenerhöhung

kann u. a. auf neue Abfallfraktionen bei den gefährlichen Abfällen

zurückgeführt werden. Dabei handelt es sich um Gelenkwellenab-

deckung, Härter, Filter aus 3D-Druckern, Aktivkohle, Alu-Schleifstäube,

Laserstäube, Zamakkrätze sowie am Außenstandort in Lenting die

Abfallgemische aus Sandfanganlagen. Des Weiteren gab es bei den

gewerblichen Abfällen einen starken Anstieg im Bereich der Ver-

packungsmaterialien (Papier, Pappe, Kartonagen, PE-Folien usw.),

der sicher den Diversifikationen in den Modellreihen zuzuschreiben

ist. Notwendige Reinigungsvorgänge in Tanks und Regenrückhalte-

becken, sowie Abrissarbeiten bei asbesthaltigen Bodenplatten

führten im Jahr 2015 ebenso zu einer Erhöhung der Abfallmenge.

Zusätzlich wurden in der Technischen Entwicklung und in der Lackiere-

rei viele Versuchsreihen durchgeführt, die bei den gefährlichen Ab-

fällen (Formsande, HV-Li-Ionen-Batterien, Schlämme u. a.) zu einem

deutlichen Anstieg der Abfallmenge führten. Darüber hinaus ging

Mitte 2016 eine neue Lackierereischeibe in Betrieb, wodurch sich im

Bereich der sonstigen Abfälle eine neue Fraktion „Steinmehl“ generierte.

Die zu entsorgende Menge belief sich auf knapp 900 Tonnen.

Zusätzlich erhöhte sich die Menge des Spülmediums um knapp 680

Tonnen. Diese Spülflüssigkeiten aus den Lackierereien sind mit rund

5.067 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion bei den

gefährlichen Abfällen zur Beseitigung. Um die damit verbundenen

hohen Kosten sowie hohen Mengen zur Abfallbeseitigung zu redu-

zieren, wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen die biologische

bzw. physikalische Vorbehandlung der Spülflüssigkeit aus der

Lackiererei im Vordergrund steht mit dem Ziel, diese Fraktionen

gemeinsam mit den Abwässern aus dem Werk aufzubereiten und

wieder einzusetzen. Die Planungen zur Umsetzung laufen derzeit.

Das spezifische Gewicht an gefährlichen Abfällen pro Fahrzeug

betrug im Jahr 2015 30,58 Kilogramm und im Jahr 2016 28,05

Kilogramm. Dieser Wert verbesserte sich im Jahr 2016 aufgrund

der höheren Fahrzeugproduktion. Die spezifische Menge sonstiger

Abfälle stieg für das Jahr 2015 und nochmals für das Jahr 2016 an.

Pro Fahrzeug ergab sich hier ein spezifischer Wert von 30,33 Kilo-

gramm (2015) und 31,42 (2016).

In den spezifischen Kennzahlen sowie dem Abfallaufkommen der

gefährlichen und sonstigen Abfälle sind die Schrotte nicht mit

aufgeführt. Die Schrotte beliefen sich 2015 auf eine Menge von

191.177 Tonnen und 2016 von 196.870 Tonnen, die komplett

verwertet werden.

Sichere Entsorgung Audi-Fertigung Münchsmünster

Zu Beginn des Jahres 2015 war in Münchsmünster der Einstieg in die

Serienproduktion vollzogen. Damit hat sich gegenüber 2014 das

Abfallaufkommen vervielfacht. Die Gesamtabfallmenge an sonstigen

und gefährlichen Abfällen im Fertigungsbereich Münchsmünster

betrug im Jahr 2015 800 Tonnen und im Jahr 2016 1.580 Tonnen.

Die Mengenerhöhung kann u. a. auf neue Abfallfraktionen bei den

gefährlichen Abfällen zurückgeführt werden. Dabei handelt es sich

um Bandfilterrückstände, Bandfilter, Chemikalienreste, Filter,

Bremsscheibenlackierung, Prozesswasser, Neutralisationsschlamm,

wässrige Waschflüssigkeiten und Spülflüssigkeiten. Die größten

Abfallfraktionen im Jahr 2016 bei den gefährlichen Abfällen sind

das Verdampferkonzentrat mit 752 Tonnen und die Aluminiumkrätze

mit 293 Tonnen. Bei den gewerblichen Abfällen gab es einen starken

Anstieg im Bereich der Verpackungsmaterialien (Papier, Pappe,

Kartonagen, PE-Folien usw.) sowie der hausmüllähnlichen Abfälle.

Neben gefährlichen und sonstigen Abfällen fielen in Münchsmünster

auch metallische Abfälle aus Produktionsprozessen an. Dabei handelte

es sich für 2015 um eine Menge von 15.848 Tonnen und im Jahr 2016

um 37.935 Tonnen.

Sichere Entsorgung Audi Neuburg

Für das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg fielen im Jahr 2015 191

Tonnen und im Jahr 2016 204 Tonnen hausmüllähnliche Gewerbeab-

fälle an. Aus den Werkstattbereichen wurden in geringem Umfang

gefährliche Abfälle, überwiegend andere Brennstoffe (einschließlich

Gemische), Frostschutzmittel und aus den Öl- und Wasserabschei-

dern die Abfallgemische aus Sandfanganlagen und Öl- und Wasser-

abscheidern, abgefahren (2015: 13,34 Tonnen, 2016: 17,62 Tonnen).

Neue Abfallfraktionen waren im Jahr 2016 der Straßenkehricht mit

8,23 Tonnen und die HV-Li-Ionen-Batterien mit 0,2 Tonnen.

Abfall

Abfälle aus der Tankreinigung 118,300 393,000 202,120 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Abfallgemische aus Sandfanganlagen – 2) 25,300 130508* Sonderabfall-Entsorgung und Öl-/Wasserabscheidern (Lenting) Bayern GmbH (GSB)

Aktivkohle – 2) 0,203 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Altfahrzeuge 177,380 204,080 255,060 160104* Thyssen-Dück Rohstoffhandel GmbH & Co. KG

Altlacke – 2) 0,589 – 1) 080111* ELZI Entsorgungslogistik Zimmermann GmbH

Altöl 110,343 130,180 118,940 130205* AVISTA OIL AG

Altverdünnung 204,120 141,720 141,800 070304* Remondis Medison GmbH / RCN GmbH

Alu-Krätze 8,740 14,920 8,440 100315* Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim

Alu-Schleifstaub – 2) 0,262 120120* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) – 2) 21,160 20,340 130703* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

andere Emulsionen – 2) 0,760 120109* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

asbesthaltige Baustoffe 122,150 450,160 0,690 170605* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt

Batterien 3,822 3,040 3,597 200133* Gemeinsames Rücknahme System GRS

Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 8,300 71,060 6,560 170106* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Bleibatterien 291,160 244,490 253,580 160601* Muldenhütten Recycling GmbH

Boden mit Schadstoffen 134,520 – 1) – 1) 170503* REMEX Mineralstoff GmbH

Boden mit Schwermetallen 559,380 – 1) – 1) 170503* Montan Chemie GmbH

Butylglykol-Wasser-Gemisch 3.908,580 4.386,680 5.066,620 080119* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Chemikalienreste – 1) 0,305 0,800 160506* ELZI Entsorgungslogistik Zimmermann GmbH

Elektronikschrott 35,800 17,720 6,500 160213* Elektronik-Produkt Recycling GmbH

Emulsion 4.895,000 4.964,000 4.319,000 120109* cobos Fluid Service GmbH

Fehlchargen und ungebrauchte – 1) 0,318 0,691 160305* Sonderabfall-Entsorgung Erzeugnisse, organisch Bayern GmbH (GSB)

Fett 1,531 0,709 1,083 120112* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Feuerlöschpulver 2,305 1,040 0,630 160507* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Filter 3D-Drucker – 2) 0,018 – 1) 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Filtertücher 1,780 2,260 0,880 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Firinit – 2) 0,578 – 3) 160305* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Folien, PVC verunreinigt 315,520 360,460 449,040 080409* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Formsande 1.189,960 1.464,660 1.296,340 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Gelenkwellenabdeckung – 2) 5,580 14,180 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Abfallart VerbringungsortAVV2016 in Tonnen

2015 in Tonnen

2014 in Tonnen

Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Standort IngolstadtAbfallaufkommen Audi-Standort Ingolstadt

(in 1.000 Tonnen)

Verwertung Beseitigung

1) Aperiodisches Aufkommen2) Neue Abfallfraktion3) Einmalige Entsorgung

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5150 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Abfallgemische aus Sandfanganlagen – 2) 12,720 12,880 130508* Sonderabfall-Entsorgung

und Öl-/Wasserabscheidern Bayern GmbH (GSB)

andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) – 2) 0,620 4,140 130703* Baufeld Chemie GmbH

HV-LI-Ionen-Batterien – 2) 0,200 170503* Nickelhütte Aue GmbH

Straßenkehricht – 2) 8,230 130703* Fa. Durmin GmbH

Frostschutzmittel – 2) 0,600 160114* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Summe 0,00 13,34 26,05

Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Fertigung Münchsmünster

Register der gefährlichen Abfälle / Audi Neuburg

Abfallgemische aus Sandfanganlagen – 2) 0,350 – 1) 130508* Sonderabfall-Entsorgung

und Öl-/Wasserabscheidern Bayern GmbH (GSB)

Altöl 0,3 – 1) – 1) 130205* AVISTA OIL AG

Alu-Krätze 58,320 137,620 293,100 100315* Noris Metallrecycling

andere Brennstoffe (einschließlich Gemische) – 2) 5,140 6,000 130703* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

andere Emulsionen 15,960 1,500 2,730 130802* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Bandfilterrückstand K10 – 2) 1,314 101011* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Bandfilter K10 – 2) 0,236 150202* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Bremsschreibenlackwassergemisch K30 5,580 21,640 33,780 080119* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Chemikalienreste – 2) 1,200 160506* ELZI Entsorgungslogistik

Zimmermann GmbH

Druckgussemulsion 15,640 – 1) – 1) 120109* cobos Fluid Service GmbH

Filter Bremsschreibenlackierung K30 – 2) 4,180 150202* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Filtersäcke – 3) 1,040 150202* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Neutralisationsschlamm K11 – 2) 13,180 190813* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

ölhaltige Abfälle – 2) 0,800 160708* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Prozesswasser K30, 27 m³-Behälter – 2) 60,060 160101* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Verdampferkonzentrat 13,760 325,020 751,840 190207* cobos Fluid Service GmbH

wässrige Waschflüssigkeiten – 2) 1,220 070701* Sonderabfall-Entsorgung

und Mutterlaugen Bayern GmbH (GSB)

wässrige Spülflüssigkeiten – 2) 0,400 110111* Sonderabfall-Entsorgung

Bayern GmbH (GSB)

Summe 95,80 491,27 1.171,08

Abfallart Abfallart

Abfallart

Verbringungsort Verbringungsort

Verbringungsort

AVV AVV

AVV

2016 in Tonnen

2016 in Tonnen

2016 in Tonnen

2015 in Tonnen

2015 in Tonnen

2015 in Tonnen

2014 in Tonnen

2014 in Tonnen

2014 in Tonnen

Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Standort Ingolstadt

Abfall

Härter – 2) 0,517 0,760 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Holz-, Kunststoff- und Sandmodelle – 1) 9,640 25,740 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Holzabfälle Sorte A IV – 1) 4,660 16,260 170204* Fa. Durmin GmbH

HV-LI-Ionen-Batterien 9,950 25,716 53,195 160121* Nickelhütte Aue GmbH

HV-LI-Ionen-Batterien Gaimersheim 8,467 6,493 9,118 160121* Nickelhütte Aue GmbH

Isocyanat 0,844 0,991 0,192 080501* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Katalysatoren 6,200 12,445 – 1) 160807* Konzernintern verwertet

Kondensatoren größer 1 kg - Neustadt 0,100 – 1) – 1) 160209* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Kraftstofftanks entleert 5,942 3,940 3,320 160121* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Kraftstofftanks entleert - Neustadt 0,180 0,200 – 1) 160121* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Kühlgeräte 4,110 2,790 2,600 200123* Josef & Franz Pfahler GmbH & Co. KG

Lack- und Kleberreste 156,520 179,874 183,832 150110* Sonderabfall-Entsorung Bayern GmbH (GSB)

Lackschlamm 1.418,400 1.383,120 1.247,960 080117* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Laserstaub – 2) 0,251 120120* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Leuchtstoffröhren 8,700 4,300 9,116 200121* Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH

Lösemittelgemisch 245,600 177,120 219,160 070304* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Mineralfaserwolle 101,660 233,240 504,200 170603* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt

Motore und Getriebe mit Betriebsstoffen 203,900 329,300 272,020 160121* Preuer GmbH

Neutralisationsschlamm A17 80,460 560,240 636,020 110109* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Neutralisationsschlamm N51 1.332,320 1.247,800 1.043,060 190813* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Ölfilter 3,451 2,555 2,354 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Ölhaltige Betriebsmittel - Neustadt 0,074 – 1) – 1) 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Polyol 0,046 1,608 0,138 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Putzlappen 127,620 118,800 114,240 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Spraydosen 0,733 0,988 0,792 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Tankreinigung Saugfahrzeuge 21,600 49,920 58,800 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Tetralöscher – 3) 0,015 130703* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)

Transformatoren und Kondensatoren – 1) 0,034 – 1) 160209* ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH

Zamakkrätze – 2) 19,780 100511* Andorfer, Hasselbacher

Summe 15.825,57 17.235,02 16.616,34

1) Aperiodisches Aufkommen2) Neue Abfallfraktion3) Einmalige Entsorgung

1) Aperiodisches Aufkommen2) Neue Abfallfraktion3) Einmalige Entsorgung

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5352 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 28: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Audi-Standort Ingolstadt

CO₂-Ausstoß

Die Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi-Standort

Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Während im Jahr 2015 die

direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort auf 115.611 Tonnen

gesenkt werden konnten, stiegen diese in 2016 aufgrund der

kühleren Witterung und eines geringeren Fernwärmebezugs auf

137.301 Tonnen. Insgesamt wurden im Jahr 2015 120.679 und in

2016 69.117 Megawattstunden Fernwärme bezogen.

Der deutliche Rückgang im Jahr 2016 ist auf Reparaturarbeiten und

den neuen Fernwärmevertrag zurückzuführen. Insgesamt wurde

somit zwischen circa 17 und 33 Prozent des Wärmebedarfs des

Standortes über ressourcenschonende Abwärme abgedeckt.

CO₂-Emissionshandel

Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teil-

nahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflichtet.

Am Standort Ingolstadt sind folgende Anlagen in den Emissionshandel

eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“, die „Kraft-Wärme-Kälte-

Kopplungsanlage“ und vorübergehend die „Mietkessel IN“

(Rückbau April 2016). Durch diese emissionshandelspflichtigen

Anlagen wurden am Standort Ingolstadt im Jahr 2015 insgesamt

74.088 Tonnen CO₂ und im Jahr 2016 insgesamt 96.122 Tonnen CO₂

emittiert. Der Anstieg im Jahr 2016 ist im Wesentlichen auf einen

deutlich höheren Erdgasverbrauch in den Heizhäusern bedingt durch

den geringeren Bezug an Fernwärme zurückzuführen. Im Jahr 2013

hat die dritte Handelsperiode begonnen. Sie umfasst insgesamt acht

Jahre und wird im Jahr 2020 enden. Die kostenlose Zuteilung an

Emissionsberechtigungen wurde gegenüber der zweiten Handels-

periode (2008 – 2012) deutlich reduziert.

Audi Neuburg

CO₂-Ausstoß

Vorbildlich ist die Versorgung des Fahr- und Erlebnisgeländes Neuburg

von Beginn an mit CO₂-armer Fernwärme und regenerativ erzeugtem

Strom. Dank dieser Bemühungen wurden im Jahr 2015 insgesamt

nur 726 Tonnen CO₂ und in 2016 597 Tonnen CO₂ emittiert. Rund

20 % der CO₂-Emissionen in 2015 und 40 % der CO₂-Emissionen

in 2016 fallen hierbei auf die Verbrennung von Kraftstoffen in den

vorhandenen Motorprüfständen zurück.

Im Vergleich zum Jahr 2014 gab es einen deutlichen Anstieg an

CO₂-Emissionen. Aufgrund eines technischen Problems kam es über

einen längeren Zeitraum zu einem Ausfall der Einspeisung von

CO₂-neutraler Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadtwerke

Neuburg. Dadurch erhöhte sich der CO₂-Emissionsfaktor für die

bezogene Fernwärme.

CO₂-Emissionshandel

Audi Neuburg fällt nicht unter den Emissionshandel.

Organische Lösemittel

Auf dem Fahr- und Erlebnisgelände sind keine relevanten Lackieran-

lagen vorhanden. Organische Lösemittelemissionen fallen jedoch

durch den Betrieb von Motorprüfständen und der Tankstellenbetan-

kung an. Insgesamt wurden im Jahr 2015 rund 1,25 Tonnen und im

Jahr 2016 2,82 Tonnen organische Lösemittel emittiert.

Darüber hinaus verringert sich die jährliche Zuteilungsmenge kontinu-

ierlich bis zum Jahr 2020. Um das Risiko einer Unterdeckung und der

daraus potentiell resultierenden Belastungen zu minimieren, wurden

nicht benötigte Zertifikate aus der abgelaufenen Handelsperiode

nicht veräußert, sondern in die dritte Handelsperiode übertragen.

Organische Lösemittel

Audi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackier-

verfahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC)

lag im Jahr 2015 bei rund 1.242 Tonnen und ist im Vergleich zum

Vorjahr leicht zurückgegangen. 2016 konnte der Lösemittelaus-

stoß im Zuge der Inbetriebnahme der neuen Lackiererei N50.1,

die mit modernster Abluftreinigungstechnik ausgestattet ist,

nochmal deutlich auf 1.109 Tonnen reduziert werden.

Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug blieben die Emissionen

2015 gegenüber 2014 aufgrund des nur geringen Rückgangs

unverändert bei 2,2 Kilogramm organischen Lösemitteln.

Gegenüber 2015 sind die spezifischen Lösemittelemissionen 2016

aufgrund der Inbetriebnahme der neuen Lackiererei auf 1,87 Kilo-

gramm deutlich gesunken. Organische Lösemittelemissionen

entstehen vor allem beim Lackieren und Beschichten von Oberflächen

sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der Kataphorese-

Tauchlackierung und der Lackierung von Füller und Basislack

kommen wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die einen geringen

Anteil an organischen Lösemitteln enthalten.

Die Lösemittelemissionen aus der Fahrzeug-Serienlackierung

werden im Rahmen einer jährlichen Lösemittelbilanz ermittelt.

Die Ergebnisse der Jahre 2015 und 2016 zeigen, dass der Anteil

der freigesetzten Emissionen weit unter dem hierfür geltenden

Grenzwert von 35 g VOC pro Quadratmeter liegt (2015 waren es

21,4 und 2016 waren es 18,32 g VOC pro Quadratmeter).

Audi-Fertigung Münchsmünster

CO₂-Ausstoß

Durch die Audi-Fertigung Münchsmünster wurden im Jahr 2015

insgesamt 5.804 Tonnen CO₂ und im Jahr 2016 7.616 Tonnen CO₂

direkt emittiert. Trotz deutlichem Produktionsanstieg konnten die

gesamten CO₂-Emissionen am Standort Münchsmünster um circa

40 bis 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 reduziert werden.

Hauptgrund hierfür ist die Versorgung des Standortes mit 100

Prozent Ökostrom seit 2015. Darüber hinaus konnten im Jahr 2016

588 Megawattstunden Abwärme am Standort genutzt werden.

Die direkten CO₂-Emissionen fallen unmittelbar am Standort an.

CO₂-Emissionshandel

In Münchsmünster ist seit 2013 die Energie- und Medienzentrale in

den Emissionshandel eingebunden. Die durch die emissionshandels-

pflichtige Anlage emittierten CO₂-Emissionen lagen sowohl im Jahr

2015 als auch im Jahr 2016 bei 1.842 Tonnen CO₂.

Organische Lösemittel

Im Jahr 2015 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster rund

3,1 Tonnen organische Lösemittel (VOC) verwendet. Im Jahr 2016

betrug die VOC-Einsatzmenge 3,2 Tonnen VOC. Gegenüber 2015 hat

sich der VOC-Einsatz aufgrund gestiegener Produktionszahlen leicht

erhöht. Die Lösemittel sind in geringen Konzentrationen Bestandteil

von wasserbasierten Lacksystemen, die bei der Beschichtung von

Fahrzeug-Bremsscheiben eingesetzt werden.

Emissionen

Gesamtemissionen organischer Lösemittel

(in Tonnen)

2015 2016

3,129 3,150

Gesamtemissionen organischer Lösemittel

(in Tonnen)

2016

1.279 1.242 1.109

20152014

40

0

80

120

160

200

08 09 10 11 12 13 14 15 16

Direkte CO₂-Emissionen

(in 1.000 Tonnen)

Sonstiges Produktion Heizwerk

2,5

0

5

7,5

10

12,5

14 15 16

Direkte CO₂-Emissionen

(in 1.000 Tonnen)

Produktion Heizwerk

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5554 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Lärm

Lärmimmissionswerte / Audi-Standort Ingolstadt

(Richtwerte und Beurteilungspegel* in dB(A))

Ingolstadt, Ettinger Str. Allgemeines Wohngebiet 45 55 40,2 47,8

Ingolstadt, Senefelder Str. Gewerbegebiet 50 65 45,7 46,7

Ingolstadt, Ringlerstr. Gewerbegebiet 50 65 41,8 49,1

Oberhaunstadt, Alleeweg Reines Wohngebiet 40 50 34,3 37,0

Ingolstadt, Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 40,8 41,6

Etting, Florian-Geyer-Str. Reines Wohngebiet 40 50 33,3 37,3

* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand) Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt.

Schall allgemein

Das sogenannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS)

bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen bei Audi in

Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg. Für alle auf den Geländen

durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe

dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen

erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungs-

phase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt

werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungs-

weise zu minimieren.

Audi-Standort Ingolstadt / Einhaltung der Richtwerte

Im Jahr 2015 hat Audi am Standort Ingolstadt für neue Gebäude und

Anlagen Schallkontingente geschaffen. Dieses war nur durch die kon-

sequente Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die

Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich.

Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen

an für Audi relevanten Immissionsorten weitestgehend konstant

gehalten werden. Die Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen

Arbeit in diesem Themengebiet ein Schwerpunkt. Der messtechnische

Nachweis der Einhaltung der Immissionsrichtwerte an den jeweiligen

Immissionsorten ist aufgrund des hohen Fremdgeräuschanteils

nicht möglich. Die Darstellungen der Beurteilungspegelanteile in

tags und nachts erfolgen daher rechnerisch. Die Daten wurden aus

dem aktuellen BLIS ermittelt. Im Zuge einer über mehrere Jahre

andauernden schalltechnischen Untersuchung des Umfeldes des

Audi Werks Ingolstadt konnte der Sachverhalt einer sogenannten

Gemengelage im Sinne der TA-Lärm nachgewiesen werden.

Dieses wurde von der Stadt Ingolstadt entsprechend beschieden.

Auf Basis des Nachweises konnten die Immissionswerte an den

Immissionsorten Ingolstadt Ettinger Straße, Oberhaunstadt und

Etting im Zeitbereich nachts um 5 dB angehoben werden.

Audi-Fertigung Münchsmünster / Einhaltung der Richtwerte

Bereits mit Beginn der Planungsphase wurde für die Audi-Fertigung

Münchsmünster eine schalltechnische Konzeption aufgestellt.

In Summe wurden etwa 650 Schallquellen bewertet und in ein BLIS

überführt. Um die Schallemissionen des Standortes so gering wie

möglich zu halten, wurde ein Werklayout entwickelt, in dem das

Presswerk die anderen Hallen im Endausbau wie ein Riegel akustisch

abschottet. In vielen Bereichen sind die Gebäude aufwändig gedämmt

und Abluftanlagen mit hochwertigen Schalldämpfern ausgestattet.

Mit Hilfe des BLIS wird sichergestellt, dass die zulässigen Immissions-

pegel an den Immissionsorten sowohl tagsüber als auch nachts

eingehalten werden. Das BLIS wird kontinuierlich entsprechend dem

aktuellen Stand gepflegt und ermöglicht die prognostische Beurteilung

der aktuellen Standortplanung sowie die Beurteilung von zukünftigen

Veränderungen oder Erweiterungen des Betriebes.

Audi Neuburg / Einhaltung der Richtwerte

Audi hat für das Gelände Audi Neuburg ebenfalls ein BLIS einge-

führt. Damit die Immissionsrichtwerte auch bei der dynamischen

Nutzung der Strecken nicht überschritten werden, verwendet Audi

auch hier eine sogenannte Schallmatrix. Die Schallmatrix enthält

alle Geräuschanteile, die von den verschiedenen Aktivitäten auf den

Strecken ausgehen, und berücksichtigt dabei auch den konstanten

Betrieb der sonstigen Anlagen.

Der Streckenbetrieb wird hierbei durch vordefinierte Nutzungspakete

abgebildet. Für jeden Tag wird die Schallmatrix unter Zugrunde-

legung des vorgesehenen Betriebs ausgefüllt. Hiermit gewinnt Audi

eine tägliche Vorschau auf die Geräuschsituation.

Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissions-prognosen für den Audi-Standort Ingolstadt …

… die Audi-Fertigung Münchsmünster …

Lärmimmissionswerte / Audi-Fertigung Münchsmünster

(Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A))

Immissionsorte

Immissionsorte

Schwaig, Am Schaffer 2 Allgemeines 27,9 42,9 25,3 27,5

Wohngebiet

Schwaig, Hauptstr. 2a Mischgebiet 32,0 47,0 29,0 29,3

Münchsmünster, Schwaiger Str. 38 Mischgebiet 37,5 52,5 34,3 34,8

Münchsmünster, Lindenstr. 53 Allgemeines 31,1 46,1 31,9** 31,3

Wohngebiet

Richtwerteanteil

Nacht

Richtwerteanteil

Nacht

Richtwerteanteil

Tag

Richtwerteanteil

Tag

Beurteilungspegel

Tag

Beurteilungspegel

Tag

Beurteilungspegel

Nacht

Beurteilungspegel

Nacht

Einstufung

Einstufung

* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand)

** Durch einen schalltechnischen Mangel an einer Produktionsanlage des Gebäudes K20 wird der für Audi bis dato gültige Immissionsrichtwert am IO 4 nachts um ca. ein Dezibel (A)

überschritten. Lärmminderungsmaßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes sind definiert und werden bis Ende 2017 umgesetzt. Mit dem Landratsamt Pfaffenhofen

wurde solange eine Duldung der Situation vereinbart.

… und Audi Neuburg.

Lärmimmissionswerte / Audi Neuburg

(Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A))

Immissionsorte

Heinrichsheim, Zeilerweg 54 Allgemeines 40 55 35,0 49,6

Wohngebiet

Bruck, Schachenstr. 27 Mischgebiet 40 55 38,3 54,6

Neuburg, Grünauer Str. Mischgebiet 44 59 36,9 52,2

Richtwerteanteil

Nacht

Richtwerteanteil

Tag

Beurteilungspegel

Tag

Beurteilungspegel

Nacht

Einstufung

* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand)

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5756 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 30: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Betrachtungszeitraum

Allgemein

Energie: gesamter direkter Energieeinsatz 1.211,47 1.261,27 1.259,06 (MWh) / Gesamtoutput (kt)

Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Gesamtoutput (kt) 1.694,54 1.753,04 1.674,81

Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 2.028,84 2.029,40 1.928,66(versiegelte Fläche in m²) / Gesamtoutput (kt)

Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 119,70 120,08 135,31(t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt)

Materialeffizienz

Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (t) / Gesamtoutput (kt) 345,63 350,38 331,39

Materialnutzungsgrad in %* 52,53 1) 51,79 52,59

Lacke und Füller (t) / Gesamtoutput (kt) 6,74 6,59 6,72

Abfall

Gesamtabfall (t) / Gesamtoutput (kt) 31,40 34,98 34,11

Wesentliche gefährliche Abfälle

Emulsion (t) / Gesamtoutput (kt) 4,99 5,06 4,18

Butylglykol-Wasser-Gemisch (t) / Gesamtoutput (kt) 3,98 4,47 4,91

Lackschlamm (t) / Gesamtoutput (kt) 1,44 1,41 1,21

Formsande (t) / Gesamtoutput (kt) 1,21 1,49 1,26

Neutralisationsschlämme (t) / Gesamtoutput (kt) 1,44 1,84 1,63

Wesentliche sonstige Abfälle

Metallische Abfälle (t) / Gesamtoutput (kt) 193,15 194,80 190,64

Papier, Pappe, Kartonage (t) / Gesamtoutput (kt) 4,94 5,70 5,82

AEV** (t) / Gesamtoutput (kt) 4,85 5,75 5,76

06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 162. Hj

100

0

200

300

400

500

600

Austrag von Lösungsmitteln (BTEX)

(aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der

ehemaligen Lackiererei Süd)

Bodenluft Grundwasser

Audi-Standort Ingolstadt / Voruntersuchungen und Sanierung

Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema

Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt

die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten

zu rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen in Auf-

trag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen

dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige

Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise können ein selektiver

Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefähr-

denden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von

Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem

Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industrie-

standort genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefähr-

dende Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondie-

rungen werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt

und in die Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese

Weise können eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen

bereits im Vorfeld von Baumaßnahmen beseitigt werden.

Darüber hinaus erfolgen begleitend zu allen Baumaßnahmen

Untersuchungen des Bau- und Grundwassers. Dies verhindert die

Gefährdung von Oberflächen oder Grundwasser. Auch im Bereich

umweltrelevanter Produktionsanlagen wird die Abteilung

Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn der Verdacht auf Schad-

stoffbelastungen besteht.

So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden

des Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren.

Nach einer Unterbrechung durch umfangreiche Demontagear-

beiten wurde die Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen.

Bis zum Abschluss der aktiven Sanierung Ende 2013 sind insge-

samt 3.438 Kilogramm Lösemittel aus Bodenluft und Grundwas-

ser entfernt worden. Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen

konnte der Betrieb der Sanierungsanlage Anfang 2014 vorerst

eingestellt werden: Die Schadstoffgehalte im Sanierungsbereich

werden derzeit vierteljährlich beprobt. Das weitere Vorgehen

wird gemeinsam mit Umweltamt, Wasserwirtschaftsamt und

Versicherung festgelegt.

Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen im Abstrom des Werk-

geländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastenge-

fährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder) garantieren, dass

Sanierungsschwellenwerte eingehalten bzw. Sanierungs- oder

Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Audi-Fertigung Münchsmünster / Voruntersuchungen und

Sanierung

Die neue Audi-Fertigung Münchsmünster wurde in Teilbereichen

auf Grundstücksflächen errichtet, die zuvor mit Produktionshallen

überbaut waren. Der Vornutzer betrieb dort eine Acrylnitril-, ab

1999 eine Blausäureanlage. Anlage und Hallen wurden vor dem

Verkauf der Flächen vom ehemaligen Betreiber zurückgebaut.

Dieser sanierte auch den Boden- und Grundwasserschaden mit

Molybdän: Nach einer Quellensanierung durch Bodenaushub konnte

der frühere Nutzer das Grundwassermonitoring im Herbst 2014

wegen geringfügiger Schadstoffgehalte einstellen lassen.

Nach Aufforderung durch die Behörden werden seit 2016 Erkun-

dungen und Sondierungen zur Einschätzung von PFC-Belastungen

auf dem Gelände durchgeführt. Diese Perfluorierten Chemikalien

(PFC) sind Bestandteile von Löschmitteln und wurden bei Feuerlösch-

übungen in Boden und Grundwasser eingetragen.

Audi Neuburg / Voruntersuchungen und Sanierung

Auf der Grundstücksfläche für das Fahr- und Erlebnisgelände in

Neuburg wurden die Reste einer Altablagerung im Auftrag der

Stadt Neuburg beseitigt. Die räumliche Nähe zum Fliegerhorst

Neuburg machte bei Tiefbaumaßnahmen Untersuchungen zu

militärischen Altlasten notwendig. Größere Vorkommnisse gab es

dabei nicht.

Altlasten Kernindikatoren 2014 – 2016

201620152014

EMAS III fordert die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich

auf die Gesamtausbringungsmenge beziehen. Audi kommt dieser

Forderung durch die nachfolgend aufgeführten Tabellen nach. Durch

die Kernindikatoren wird die Umweltleistung wesentlicher umwelt-

relevanter Prozesse an den Standorten unverfälscht und verständlich

dargestellt. Ein direkter Vergleich der Kernindikatoren der einzelnen

Standorte untereinander ist aufgrund der unterschiedlichen

Fertigungsprozesse und Produkte jedoch nicht möglich. Für alle drei

Standorte werden zunächst die wesentlichen allgemeinen Kernindi-

katoren Energie, Wasser, Biologische Vielfalt und Emissionen darge-

stellt und im Anschluss Indikatoren zum Bereich Materialeffizienz

aufgeführt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden jeweils Indika-

toren zu den wesentlichen gefährlichen und sonstigen Abfällen ge-

bildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das Gesamtabfall-

aufkommen am jeweiligen Standort bezieht, rundet das Bild ab.

Audi-Standort Ingolstadt

Für die bessere Übersichtlichkeit werden die Kernindikatoren auf die

Gesamtausbringungsmenge in Kilotonnen (= 1.000 Tonnen) bezogen

(siehe Tabelle Input-Output Audi-Standort Ingolstadt Seite 43).

Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort

Ingolstadt auf die bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt

mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und mit dem

Einsatz von Lacken und Füllern verbunden sind. Die beiden Indika-

toren werden um den branchenüblichen Indikator für das Presswerk

(Materialnutzungsgrad in Prozent) ergänzt.Audi-Standort Ingolstadt

* Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk

** AEV: Abfall zur energetischen Verwertung

1) Korrigierter Wert

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 5958 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Betrachtungszeitraum

Allgemein

Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,29 0,31 0,44

Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Anzahl Kunden (Stck.) 1,68 1,72 2,19

Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 13,60 9,54 13,53(versiegelte Fläche in m²) / Anzahl Kunden (Stck.)

Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 0,001 0,005 0,011(t CO₂-Äquivalent) / Anzahl Kunden (Stck.)

Materialeffizienz

Kraftstoffeinsatz (l) / Anzahl Kunden (Stck.) 7,87 12,71 19,28

Abfall

Gesamtabfall (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,38 7,17 11,44

Wesentliche sonstige Abfälle

Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,13 0,93 1,21

AEV* (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,23 1,47 1,88

Betrachtungszeitraum

Allgemein

Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Gesamtoutput (t) 18,38 1,99 1,06

Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Gesamtoutput (t) 10,76 1,41 0,86

Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch 105,80 8,01 3,07(versiegelte Fläche in m²) / Gesamtoutput (t)

Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen 2,00 0,19 0,09(t CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (t)

Materialeffizienz

Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (kg) / Gesamtoutput (t) 1.306,79 414,95 588,04

Chemikalien WBK und Verdampfer* (kg) / Gesamtoutput (t) 15,13 0,05 1) 0,07

Abfall

Gesamtabfall (kg) / Gesamtoutput (t) 74,08 25,78 19,54

Wesentliche gefährliche Abfälle

Alu-Krätze (kg) / Gesamtoutput (t) 24,84 4,43 3,63

Druckgussemulsion (kg) / Gesamtoutput (t) 6,66 — —

sonstige Emulsionen (kg) / Gesamtoutput (t) 6,80 0,05 0,03

Verdampferkonzentrat (kg) / Gesamtoutput (t) 5,86 10,47 9,30

Bremsscheibenlackwassergemisch (kg) / Gesamtoutput (t) 2,38 0,70 0,42

Wesentliche sonstige Abfälle

Metallische Abfälle (kg) / Gesamtoutput (t) 802,01 510,69 469,30

Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Gesamtoutput (t) 7,95 1,52 0,88

AEV** (kg) / Gesamtoutput (t) 13,08 1,90 1,10

Emulsionen (kg) / Gesamtoutput (t) — 4,83 1,52

Kernindikatoren 2014 – 2016

Audi-Fertigung Münchsmünster

Die Kernindikatoren werden auf die Gesamtausbringungsmenge

in Tonnen bezogen (siehe Tabelle Input-Output Audi-Fertigung

Münchsmünster Seite 44). Im Bereich Materialeffizienz bezieht

sich Audi in Münchsmünster auf die Umweltauswirkungen, die

direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium sowie

dem Chemikalieneinsatz der Prozessstufe Waschen, Beizen,

Konservieren verbunden sind. Im Bereich Abfall (Wesentliche

sonstige Abfälle) wurde der Kernindikator „Emulsionen“ in 2015 neu

mit aufgenommen. Der Indikator „Druckgussemulsion“ hingegen ist

ausschließlich in 2014 zum Tragen gekommen. Mit Inbetriebnahme

des Verdampfers in Münchsmünster entfällt diese Abfallfraktion.

Audi Neuburg

Die Kernindikatoren werden auf die Anzahl Kunden am Gelände

Audi Neuburg bezogen (siehe Tabelle Input – Output Audi Neuburg

Seite 45). Der Bereich Materialeffizienz wird durch den Kernindikator

Kraftstoffeinsatz abgedeckt. Die wesentlichen Abfallfraktionen am

Gelände Audi Neuburg sind nach derzeitigem Stand ausschließlich

nicht gefährliche Abfälle. Sollte sich im weiteren Verlauf zeigen, dass

regelmäßig bestimmte gefährliche Abfallfraktionen in relevanten

Mengen anfallen, werden diese als zusätzliche Kernindikatoren im

Bereich Abfall aufgenommen. In der letzten Umwelterklärung wurde

noch der Kernindikator „Metallische Abfälle“ angegeben. Da die

Metallischen Abfälle über den Wertstoffhof Ingolstadt entsorgt

werden, wird diese Größe nicht mehr als Kernindikator weiterverfolgt.

* AEV: Abfall zur energetischen Verwertung

20162016 20152015 20142014

* Chemikalien der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren und Reinigen Verdampfer

** AEV: Abfall zur energetischen Verwertung

1) Diskontinuierliche Materialbeschaffung

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6160 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen

Als Anlage für den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen mit einer Leistung von 100.000 Stück oder mehr pro Jahr ist das gesamte Automobilwerk mit allen Nebenanlagen immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig.

– Automobilwerk– Karosseriebau– Lackiererei– Montage– Nebeneinrichtung (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen)– Weitere genehmigungsbedürftige Anlagen– Prüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Windkanalzentrum, Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasserbehandlungsanlagen und Kühltürme

Umweltauswirkungen

Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen.

Neuerungen im Berichtszeitraum:

BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum

Audi-Standort Ingolstadt Im Jahr 2015 / 2016 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen: – Karosseriebau für Anbauteile, Bauliche Tektur (N28 – einschließlich U68-U70) – Karosseriebau (N60.2) – Errichtung einer neuen Lackierereischeibe (N50)– Errichtung eines Abwasserbehandlungszentrums (MBR)– Erweiterungen des Montagegebäudes in Richtung Nord und Süd (A4) – Errichtung eines R1234yf-Versorgungstanks und von Anlagen für die Erstbefüllung von Fahrzeugen mit Klimaanlagen-Kältemitteln und Bremsflüssigkeit (A1, A2, A3, A4)– Erweiterung der Energiezentrale Ost durch die Installation von zwei neuen Kesseln (A12) – Umbau des Gebäudes N24 und Nutzungsänderung Gebäude N42

– Neubau Karosseriebau N60.3

Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.

BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum

Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2015 / 2016:– Erweiterung der Annahmestelle für gefährliche Abfälle durch die Errichtung eines Gebäudes A47– Ersatz einer Thermischen Nachverbrennungsanlage N51– Umnutzung Gebäude A2 (Bandabschnitte 1 und 2)– Umbau Vorbehandlungslinie 1 (N51)– Errichtung von zwei Laserkabinen (N60.2)– Errichtung einer Waschanlage, einer Spotrepair-Lackierkabine und eines Abgasabsaugungssystems (N41)– Nutzungsverlängerung mehrerer Spotrepair-Kabinen und eines Farbmischraums (N1)– Errichtung eines Zwischenlagers für Beschichtungsmaterial (N42)

Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz

– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dachflächen der Halle A67– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dachflächen des Logistikzelts MA 431– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser im Bereich Außenanlagen N41– Indirekteinleitung Emulsionsverdampferanlage

Umweltrelevante Anlagen Audi-Standort Ingolstadt

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6362 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 33: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen

Folgende Anlagen in der Audi-Fertigung Münchsmünster sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig:

– Anlage zur Herstellung von Aluminium-Druckgussteilen (Gebäude K10, K11)– Energie- und Medienzentrale (Gebäude K60)

Umweltauswirkungen

Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen.

Neuerungen im Berichtszeitraum:

BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum

In den Jahren 2015 und 2016 wurden keine neuen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt.

BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum

Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2015:

– Im Jahr 2015 wurden die geänderte Zuordnung diverser Abfallfraktionen, zusätzlich anfallende Abfallfraktionen sowie die Umstellung des Entsorgungsweges einer Abfallfraktion im Gewerk Alu-Druckguss und Mechanische Bearbeitung K10 / K11 der zuständigen Genehmigungsbehörde gemeldet.

– Im Jahr 2016 wurde die Optimierung der Hallenbelüftung durch Nachrüstung zusätzlicher Lüftungsgeräte im Gewerk Alu-Druckguss und Mechanische Bearbeitung K10 / K11 der zuständigen Genehmigungsbehörde gemeldet.

Sonstige Genehmigungsverfahren

Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz

Für den Standort Münchsmünster existieren aktuell folgende wasserrechtlichen Genehmigungen:

– Genehmigung für das Einleiten von Filterrückspülwasser aus der Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im Gebäude K60 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster– Einleiten von Abwasser aus der Wasseraufbereitung des Betriebsgeländes Münchsmünster über den bestehenden Donaukanal in die Donau– Versickerung von Niederschlagswasser der neuen Produktionsanlagen im Industriepark Münchsmünster

Im Jahr 2015 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster die folgenden wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt:

– Einreichung der zweiten Tektur zur Versickerung von Niederschlagswasser der neuen Produktionsanlagen im Industriepark Münchsmünster

Für die genehmigungspflichtige Einleitung von Abwasser aus den Gebäuden K10 und K11 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster liegt aktuell die Zulassung des vorzeitigen Beginns vor. Auf Grundlage der bisherigen Abwasseranalysen wurden im Jahr 2015 die im Abwasser der Neutralisation zu untersuchenden Parameter im Rahmen eines Änderungsbescheids reduziert.Aufgrund der positiven Ergebnisse der bisherigen Analysen kann seit Oktober 2016 die Untersuchung des Parameters Arsen für das Filterrückspülwasser aus der Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im Gebäude K60 entfallen.

Umweltrelevante Anlagen Audi-Fertigung Münchsmünster

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6564 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 34: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Umweltrelevante Anlagen Audi Neuburg

Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen

Folgende Anlagen in Audi Neuburg sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig:

– Gesamtgelände inkl. Fahrstrecken– Kompetenz-Centrum-Motorsport (KCM) – Motorenprüfstände

Umweltauswirkungen

Emissionen in Form von Lärm, NOx, organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂ und CO, Geruch, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen.

Neuerungen im Berichtszeitraum:

BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum

Im Jahr 2016 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen:

– Genehmigung E-Prüfstände

Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.

BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum

Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2016:

– Errichtung einer zentralen Abfallsammelstelle

Sonstige Genehmigungsverfahren

Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz

In den Jahren 2015 / 2016 wurden in Audi Neuburg die folgenden wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt:

– Versickerung von Niederschlagswasser aus dem Bereich Windkanal

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6766 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 35: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2017

Umweltziele Audi-Standort Ingolstadt 2017

Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad

Gewässerschutz

Reduktion des Frischwasserbedarfs für

Produktionszwecke um 40%

Realisierung Wasserrecycling durch den Einsatz

eines Membranbioreaktors

Neuer Termin 2017

(Alt: 2016)

90 %

Reduzierung Biozideinsatz um 50% in der

Vorbehandlung der Lackiererei

VBH/KTL Optimierung Biozidkonzept IV / 2017 50 %

Vermeidung der Verwendung von Schwermetallen Pilotprojekt für den Einsatz einer nickelfreien

Vorbehandlung auf einer Produktionslinie

IV/2017 90 %

Schonung von Ressourcen Reduzierung Wasserverbrauch um 8%

durch Trockenauswaschung in N50.1t

IV/2016 100 %

Reduzierung Abwasser Lackiererei in Richtung

öffentliches Abwassernetz um 50%

VE Wasser Umkehrosmose, Erhöhung der Effizienz

III/2016 100 %

Abfallwirtschaft

Reduzierung von Gefährlichem Abfall Schlammtrocknung und Behandlung Butylglykole 2018 5 %

Verringerung von Gefährlichem Abfall Lackschlammreduzierung um 8% durch

Trockenauswaschung in N50.1

IV/2016 100 %

Immissionsschutz / Energieverbrauch

Reduzierung von Transportraum und somit von

LKW- und Schienenverkehren im Voll- und

Leerguttransport

Einsatz faltbarer und transport-raumoptimierter

Lager- und Transportbehälter

2020 77 %

Sukzessive Umstellung deutscher Bahnverkehre

auf CO₂-freien Schienengüterverkehr

Ressourcenschonung und Vermeidung von

Emissionen in der Logistik

IV / 2020 50 %

Umstellung der Werkeisenbahn auf

nachhaltigen Betrieb

Ressourcenschonung und Vermeidung von

Emissionen in der Logistik

IV / 2015 100 %

Übererfüllung der EnEV um mind. 5% bei

neuen Gebäuden

Definieren und Implementieren eines neuen

Prozesses für die Auslegung der relevanten Gebäude

2016 100 %

Erarbeiten eines gesamtökologischen Konzeptes

für den InCampus

Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte.

Ökologisches Bauen, ökologische Energieversor-

gung und ökologische Wassernutzung

2016 100 %

Reduktion der CO₂-Emissionen durch effizentere

Kälteerzeugung

Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser von

6° C auf 12° C am Standort Ingolstadt

2020 25 %

Reduktion der CO₂- Emissionen durch geringeren

Energieverbrauch

Definition und Umsetzung eines energieeffizienten

Bürogebäudes. Unterschreitung ENEV-Vorgaben

um 20 %

Neuer Termin 2017

(Alt: 2015)

90 %

Reduktion der CO₂-Emissionen beim Betrieb

des Fuhrparks

Reduzierung Individualverkehr zum Flughafen

München und zurück um ca. 30% durch optimierte

Nutzung des Airport Express

2016 100 %

Reduzierung Lösemittelemissionen Abluftreinigung für Kabinenabluft in N50.1 IV / 2016 100 %

Reduzierung Energieverbrauch Trockenauswaschung für Kabinenabluft in N50.1 IV / 2016 100 %

Reduzierung Lösemittelemissionen Einsatz alternativer Spülmittel Neuer Termin IV / 2017

(Alt: IV / 2016)

10 %

Optimierung der Energieströme in den

Fertigungsbereichen

Fortsetzung des erfolgreichen Projektes „Powermanagement”: Powermanagement II

II / 2016 100 %

Reduzierung Lösemittelemissionen Reduzierung des allgemeinen Spülmittelverbrauchs um 10%

Neuer Termin IV / 2017

(Alt: IV / 2016)

10 %

Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad

Organisation

Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches

durch Vorjahresverbrauch abgeleitete Ziele und

entsprechend konkrete, umgesetzte und

dokumentierte Einzelmaßnahmen der Betreiber-

und Planungsbereiche

Ziel wird jährlich

fortgeschrieben

Ziel wird jährlich

fortgeschrieben

Reduzierung gefährlicher Stoffe Einsatz von NMP-freien Füllern IV/2016 100 %

Reduzierung gefährlicher Stoffe Einsatz von NMP/NEP-freien Basislacken Neuer Termin 2017

(Alt: IV / 2014)

99 %

Produkte

Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 %

bei den relevanten Produkten

Einführung von Plug-in-Hybrid-Varianten 2016 100 %

Reduktion der CO₂-Emissionen um 25 % bei

den relevanten Produkten im Vergleich zum

benzinbetriebenen gleichartigen Modell

Einführung von Audi-Modellen mit CNG-Antrieb

(Compressed Natural Gas)

2017 90 %

Reduzierung der Treibhausgasemissionen

in der Nutzungsphase

Entwicklung flüssiger erneuerbarer Kraftstoffe 2018 30 %

Reduzierung der CO₂-Emissionen der Audi EU

Neuwagenflotte um 27 % gegenüber Basisjahr 2012

Verbrauchsreduzierung durch den Einsatz des

Modularen Effizienzbaukastens

2020 In Arbeit

Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte

zum Schließen von Materialkreisläufen

Entwicklung eines Recyclingverfahrens zur

Separierung von Aluminiumlegierungen

2017 90 %

Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte

zum Schließen von Materialkreisläufen

Entwicklung von Second-Life-Anwendungen für

Hochvoltbatterien

2018 50 %

Deutliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs in jedem

neuen Fahrzeug gegenüber dem Vorgängermodell

Erweiterung des Angebots an Audi Modellen als

Verbrauchsleader in jedem Fahrzeugsegment

2016 Entfällt*

Daten und Fakten

* Die Einzelmaßnahme wird nicht mehr weiterverfolgt. Stattdessen steht zukünftig die Mildhybridisierung der

Flotte im Fokus. Dazu werden in der Umwelterklärung 2018 neue Ziele definiert.

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 6968 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 36: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2017

Umweltziele Audi Neuburg 2017

Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad

Gesamtgelände & Strecken

Reduzierung Trinkwasserverbrauch Einbau einer Pumpstation für Brunnen- / Regen-

wasser in den Sammelschacht der Dynamikfläche

oder an den Pumpwagen

III / 2017 75 %

Wasserverbrauch der Dynamikfläche reduzieren Anlagendruck und Düsenausrichtung optimieren II / 2016 100 %

Salzverbrauch reduzieren Optimieren der ausgebrachten Salzmenge Neuer Termin I / 2018

(Alt: I / 2017)

80 %

Suche nach alternativen Ersatzstoffen für Streusalz Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten von alternativen Streumitteln (Rollsplitt etc.)

I / 2016 100 %

Biodiversität (biologische Vielfalt) Erarbeitung eines Biodiversitätskonzeptes mit Frau Dr. Arnold

2018 50 %

Anteil der regenerativen Stromerzeugung erhöhen Prüfung Umsetzbarkeit – Bau einer Solaranlage 2017 10 %

Fahrprogramme der Audi driving experience

Umweltsensibilisierung der Kunden der Adec Einweisung der Kursteilnehmer zum Thema

Umweltschutz und Ressourcenschonung

2018 10 %

Erweiterung des Kursangebotes,

ECO-Kurs – optimale Kraftstoffnutzung

Angebotserweiterung (4 Kurse pro Jahr) 2018 50 %

Erweiterung des Kursangebotes,

Kurse nur mit e-Fahrzeugen

Angebotserweiterung (2 Kurse pro Jahr) 2018 50 %

Energieverbrauch

Optimieren des Energieverbrauchs der Adec Zeitschaltungsabhängige Programmierung der Be-

leuchtung und Videoanlage (Nachtabschaltung etc.)

III / 2015 100 %

Optimierung Betrieb Lüftungsanlage

(Heizen, Kühlen)

III / 2015 100 %

Optimieren des Energieverbrauchs des KCM Zeitschaltungsabhängige Programmierung der

Beleuchtung (Nachtabschaltung etc.)

II / 2015 100 %

Optimierung Betrieb Lüftungsanlage

(Heizen, Kühlen)

III / 2015 100 %

Pendelverkehr Audi Neuburg zum Audi-Werk

Ingolstadt zunehmend CO₂-neutral ausrichten

Nutzungsanteil von e-Fahrzeugen erhöhen 2018 30 %

Umweltziele Audi-Fertigung Münchsmünster 2017

Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Erfüllungsgrad

Fertigungsübergreifend

Verringerung von LKW-Verkehren und Emissionen

in der Logistik

Gleisanbindung Münchsmünster 2018 10 %

Förderung von Ökosystemen, Arten und

genetischer Vielfalt

Biodiversitätskonzept Münchsmünster 2017 70 %

Verbesserung der Umweltorganisation Softwarelösung für das Monitoring von

Betreiberpflichten (Auflagenmanagement)

2018 Fortführung des

bestehenden Systems*

Verringerung der CO₂-Emissionen

(Vision CO₂-neutrale Standorte)

Einkauf von Grünstrom (Wasserkraftstrom) 2016 100 %

Beteiligung am Ausbau der Kläranlage

Gemeinde MM

Ausbau und Erweiterung der Kläranlage 2018 100 %

Energie- und Medienzentrale K60

Aufnahme der Nutzung Blockheizkraftwerk:

Strom- u. Wärmeerzeugung

Abnahme erforderlich; Reduzierung von 2.850

Tonnen CO₂ / Jahr

2015 100 %

Fertigungsübergreifend

Optimierung des standortübergreifenden

Abfallmanagements

Errichtung einer zentralen Abfallsammelstelle 2018 Neues Ziel

Verringerung von Verkehren und Emissionen Zentrale Werkserschließung im Südbereich

über B16

Offen** Neues Ziel

Verringerung von Verkehren und Emissionen Aufbau eines e-Ladenetzes am Standort

Münchsmünster

2017 Neues Ziel

Verringerung von Verkehren und Emissionen Machbarkeitsuntersuchung zum Aufbau eines

elektrisch betriebenen MA-Verkehrs zwischen

Ingolstadt und Münchsmünster

2018 Neues Ziel

Strukturbauteilefertigung K10 / K11

Reduzierung der Umweltauswirkungen in der Produktion

Machbarkeitsuntersuchung für eine chemikalienfreie Laserbehandlung von Fügestellen

2019 Neues Ziel

Reduzierung der Umweltauswirkungen in der Produktion

Machbarkeitsuntersuchung zur Nutzung von Prozessabwärme anstelle von Strom zur Temperierung der Druckgusswerkzeuge

2017 Neues Ziel

Reduzierung der Umweltauswirkungen in

der Produktion

Aufbau eines e-Ladenetzes am Standort

Münchsmünster

2018 Neues Ziel

Daten und Fakten

* Pilotprojekt zur Softwarelösung stattdessen im Bereich Lackiererei

** Abhängig von der Standortentwicklung

Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 7170 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

Page 37: Audi Umwelterklärung 2016 / 17€¦ · Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und

Seit September 2015 haben die Ermittlungen im Zusammenhang

mit der das Abgasverhalten steuernden Software in verschiedenen

Motormodellen des VW-Konzerns auch mögliche Rechtsverstöße

der AUDI AG ins Spiel gebracht. Betroffen waren der 2 Liter Vier-

zylinder und der 3 Liter V6 TDI.

Am 11.01.2017 wurde das „Plea Agreement“ des VW-Konzerns

mit dem Department of Justice (DOJ) der USA veröffentlicht.

Das Agreement umfasst ein Schuldeingeständnis der VW AG,

das auch die AUDI AG mit einschließt. Verbunden mit dieser

Anordnung seitens des DOJ sind diverse Korrekturmaßnahmen

inkl. der Anordnung zur Installation eines unabhängigen „Monitors“

zur Überwachung der Umsetzung dieser Maßnahmen.

Zum Zeitpunkt der Wiedereinsetzung im April 2017 wurde die Rechts-

Verbrauchsangaben der genannten Modelle

Audi A3 Sportback g-tron 1)

Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 5,5 – 5,2 [5,4 – 5,1]

Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km kombiniert 3,6 – 3,4 [3,5 – 3,3]

CO₂-Emissionen in g/km kombiniert 128 – 121 [124 –117]

CO₂-Emissionen Erdgas (CNG) in g/km kombiniert 98 – 92 [95 – 89]*

Audi A4 Avant g-tron 2)

Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 6,5 – 6,0 [6,0 – 5,5]

Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km kombiniert 4,4 – 4,0 [4,2 – 3,8]

CO₂-Emissionen in g/km kombiniert 147 – 136 [137–126]

CO₂-Emissionen Erdgas (CNG) in g/km kombiniert 117 – 109 [111 – 102]*

Audi A5 Sportback g-tron 3)

Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert 6,3 – 5,9 [6,0 – 5,6]

Kraftstoffverbrauch Erdgas (CNG) in kg/100 km kombiniert 4,2 – 4,0 [4,1–3,8]

CO₂-Emissionen in g/km kombiniert 143 – 135 [135 – 126]

CO₂-Emissionen Erdgas (CNG) in g/km kombiniert 114 – 108 [110 – 102]*

* Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom

verwendeten Reifen-/Rädersatz sowie der Motor-/Getriebevariante. Angaben in [ ] beziehen sich auf S tronic.

1) Werte des abgebildeten Modells Audi A3 Sportback g-tron auf Seite 02

2) Werte des abgebildeten Modells Audi A4 Avant g-tron auf der Titelseite und auf Seite 06

3) Werte des abgebildeten Modells Audi A5 Sportback g-tron auf Seite 36

Die abgebildeten Fahrzeuge sind teilweise mit Sonderausstattungen gegen Mehrpreis ausgerüstet.

Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen, spezifischen CO₂-Emissionen

neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen

und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und

bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhausen

(www.dat.de) unentgeltlich erhältlich ist.

konformität in Deutschland und Europa bei den Dieselmotoren

nicht in Frage gestellt. Der Sachverhalt, der zur Aussetzung unserer

Registrierung geführt hatte, war somit aufgeklärt.

Im Zuge der umfassenden Aufklärung der Dieselthematik wurden

2017 Auffälligkeiten bei bestimmten Motor-Getriebe-Kombinationen

festgestellt. Betroffen sind in Europa ca. 24.000 Fahrzeuge einzelner

Typen der Modellreihen A7 und A8 mit V6- und V8-Dieselmotoren

der Baujahre 2009 bis 2013 mit Zulassung nach der Abgasnorm

EU5. Hier kommt es in bestimmten Fahrzuständen zu höheren

NOx-Emissionen. Dies wurde den zuständigen Behörden proaktiv

angezeigt und eine entsprechende Rückrufaktion vereinbart, bei

der die Auffälligkeiten durch das Aufspielen einer neuen Software

korrigiert werden.

Gültigkeitserklärung

Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten

Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel EMAS-Umweltgutachter mit den

Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung

von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass die geprüften Standorte bzw. die gesamte

Organisation, wie in der aktualisierten Umwelterklärung 2017 der Organisation AUDI AG an den Standorten Ingolstadt,

Münchsmünster und Neuburg mit der Registrierungsnummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der

Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige

Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS)

erfüllt/erfüllen.

Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass

− die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung

(EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,

− das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden

Umweltvorschriften vorliegen,

− die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und

wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen

Bereiches geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch

eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige

Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.

Stuttgart, den 01.08.2017

Dr. Sylvia Waldner-Sander

Umweltgutachterin

Ostpreußenstraße 7

72666 Neckartailfingen

Zul. Nr. DE-V-0217

Dr. Gerhard Nagel

Umweltgutachter

Fleckenweinberg 9

70192 Stuttgart

Zul. Nr. DE-V-0172

Joachim Müller

Umweltgutachter

St.-Georg-Straße 51 a

86911 Dießen

Zul. Nr. DE-V-0236

Erklärung der AUDI AG zum Diesel-Thema

Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 7372 / Umwelterklärung 2016 / 2017 /

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Ansprechpartner

Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax:

AUDI AG

Dr. Rüdiger Recknagel / Leiter Umweltschutz85045 IngolstadtTel.: + 49 (0) 8 41/89 - 3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89 - 3 16 [email protected]

Konzept und Realisierung Umwelterklärung

Projektleitung AUDI AG:

Michael Hügel Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 3 26 00 [email protected]

Thomas Rieger Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 57 62 98 [email protected]

Roland Dieling Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 92 68 3 [email protected]

Mathias Ziegler Tel.: + 49 (0) 8 41/89 - 35 77 3

[email protected]

Projektleitung IMAGO 87: Alexander T. Herzog

IMAGO 87 Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung GmbH

85395 Attenkirchen / Hallertau

Creative Direction: Bernhard Maier

Bildquelle / Bildnachweis: Abbildung Windräder (Titel): Fotolia_144859050 Alle weiteren Abbildungen: Audi AG

Termin für die nächste Umwelterklärung

Audi hat im April 2015 die letzte konsolidierte Umwelterklärung vorgelegt. Audi wird im April 2018 die nächste konsolidierte Umwelterklärung vorlegen.

Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert die mit der Papier herstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung.

74 / Umwelterklärung 2016 / 2017

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Audi Vorsprung durch Technik

AUDI AG

85045 Ingolstadt

www.audi.de

Stand: Juni 2017


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