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Arzt erklärt: So setzt - Sigmund Silber · Die Zahl. des Tages. 45 Prozent der deut-schen Männer...

Date post: 13-Jul-2020
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n Ratzmann tritt gegen Cem Özdemir an Um die Nachfolge für den Grünen-Chef Reinhard Bütikofer wird es am 14. November beim Parteitag in Erfurt eine Kampfabstimmung geben: Gegen Cem Özdemir wird der Berliner Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann antreten. Der 48-Jährige gilt wie Özdemir als „Realo“. Foto: dpa n Siemens macht Ernst mit Stellenabbau Siemens will in den kommenden Wochen konkrete Zahlen zum drohenden Stellenabbau nennen. Personalvorstand Siegfried Russwurm erklärte in der FAS: „Ein Stellenabbau ist unvermeidlich.“ Die IG Metall fürchtet im schlimmsten Fall den Abbau von 10 000 Stellen. Betroffen seien aber nicht nur die Standorte München und Erlangen, sondern alle Zentren weltweit. n DB-Tochter drohen dramatische Verluste Der Bahntochter DB-Schenker (mit 18 Milliarden Euro Umsatz eines der größten Logistik-Unternehmen der Welt) drohen nach Informationen des Grünen-Bundestagsabgeordneten Toni Hofreiter dramatische Verluste. Das könnte Auswirkungen auf den geplanten Börsengang haben und dem Bund statt der geplanten Milliarden-Einnahmen durch den Verkauf von 25 Prozent der Anteile erhebliche Verluste bescheren. n McAllister löst Wulff als CDU-Chef in Niedersachsen ab Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat nach 14 Jahren sein Amt als CDU-Landeschef abgegeben, um sich künftig stärker in der Bundes- politik zu engagieren. CDU-Landtagsfrakti- onschef David McAllister wurde zu seinem Nachfolger gewählt. n Mugabe droht mit Bürgerkrieg Rubert Mugabe hat kurz vor der Stichwahl mit Bürgerkrieg gedroht. Die „Bande von Verrä- tern“ werde nie regieren, drohte der Präsident von Simbabwe der Opposition. Oppositions- Chef Morgan Tsvangirai wurde zum fünften Mal binnen einer Woche festgenommen. Nachrichten Wie viele Jahre bestand der Weitsprung-Weltrekord von Bob Beamon, den er bei den Olympischen Spielen 1968 aufgestellt hatte? a) 13 Jahre b) 18 Jahre c) 23 Jahre d) 25 Jahre Auflösung Seite 10 Das kleine Quiz KNACKIGE FIGUR MIT Abnehmen, gleichzeitig Gewebe straffen und lästige Cellulite reduzieren – ohne Sport, ohne Operation, ohne HungergefühleundohneMedikamente.Wiedasfunktio- niert, erfahren Sie bei SlimCity ® . Deshalb rufen Sie noch heute an und buchen Sie Ihre kostenlose Figuranalyse: „All you can eat“ Freitag, 20. 6. 2008 ab 18.00 Uhr Dienstag, 17. 6. 2008 ab 18.00 Uhr Des Waidmanns Heil f 11.80 pro Person Donnerstag, 19. 6. 2008 ab 18.00 Uhr Steaktag f 11.50 pro Person Samstag, 21. 6. 2008 Sonntag, 22. 6. 2008 ab 18.00 Uhr Sonntag, 22. 6. 2008 ab 11.00 Uhr Montag, 16. 6. 2008 Ins Netz gegangen f 11.80 pro Person Mittwoch, 18. 6. 2008 ab 18.00 Uhr Rund um die Roulade f 9.90 pro Person Fußball- übertragung auf Großbild- Leinwand „Täglich geöffnet von 9.00 bis 24.00 Uhr mit durchgehend warmer Küche“ von 11.00–22.30 Uhr · Terminänderungen vorbehalten Fußball- übertragung auf Großbild- Leinwand Brunch f 16.80 Rund ums Schnitzel f 9.80 pro Person pro Person Kinder x 9.50 089 / 17 99 91 19 Fax 089 / 17 99 9117 k 40 Jahre MüNCHEN, 16. JUNI 2008 REDAKTION 089/53 06-0, ANZEIGEN 53 06-666 40. JAHRGANG ÖSTERREICH € 1,20 ∙ ITALIEN € 1,40 SPANIEN € 1,20 ∙ (I.C. € 1,35) GRIECHENLAND € 1,30 ∙ TüRKEI YTL 2,25 UNGARN HUF 240 ∙ KROATIEN KN 12 SLOWENIEN € 1,40 80282 MüNCHEN NR. 138/25 0,50 www.tz-online.de tz-ONLINE Die tägliche Klick-Hitliste: 1. FCB interessiert an Hleb 2. Sie können es nicht besser 3. Das Ende der Raucherklubs? 4. Weizsäcker trauert um Sohn 5. Flavio Briatores Frauen Münchenfeier als Bilderstrecke Vorschau auf Österreichspiel Service TAG IN MÜNCHEN DAS WETTER 10 TV-PROGRAMM 22 RÄTSEL & HOROSKOP 28 COMICS & RÄTSEL 29 Glücksseite 25 Kultur 15 – 17 Bayern 11 + 12 Tagesthema LIFESTYLE 20 www.tz-online.de Deutschland gegen Österreich – es geht heute um alles. Wer darf ins Viertelfinale der EM? Ein gefährli- ches Herzschlagfinale, denn Münchner Mediziner sind sich sicher, dass die Aufregung so manchem Fan extrem zusetzen wird. Die Zahl der Herzatta- cken wird in der Stadt um das dreifache ansteigen! Alles zum Thema: Seite 3 Seite 14 Arzt erklärt: So setzt das Osterreich-Spiel unserem Körper zu! Ude flößt uns ein E in Prosit auf den Stadtgeburtstag! Gemeinsam mit dem Wolfratshauser Flößer Josef Seitner stieß das Stadtoberhaupt Christian Ude gestern beim Jubilä- ums-Stadtgründungsfest auf den 850. Geburtstag Münchens an. An die 700 000 Besucher strömten in die Stadt, der Himmel hielt seine Schleusen größten- teils geschlossen, sodass das Ude-Floß am Rinder- markt auf dem Trockenen blieb. Steinmeier empfiehlt Irland „EU-Pause“ tz Berlin/Dublin Neugründung der EU, Kern-Europa, Europa der zwei Geschwindigkeiten: Das Nein der Iren zum EU-Reformvertrag hat alle Denkverbote in der EU aufgebro- chen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier preschte mit dem Vorschlag einer „EU-Pause“ für Ir- land vor: Der SPD-Minister erklärte, Ir- land könnte für eine Zeitlang aus der europäischen Integration aussteigen, „um den Weg frei zu machen für das Inkraft- treten des Reformvertrags in 26 Ländern“. Der Präsident des Europaparlaments Hans-Gert Pöttering (CDU) verlangte einen vorläufigen Stopp der EU-Erweite- rung, solange der Reformvertrag nicht in Kraft treten kann. Foto-Aktion: Täglich 1 Handy gewinnen! Seiten 4 + 5 .. Die Natur spielt verrückt Seite 25 Seite 31 Ballack Aussprache ohne Trainer
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Page 1: Arzt erklärt: So setzt - Sigmund Silber · Die Zahl. des Tages. 45 Prozent der deut-schen Männer und ein Viertel der Frauen verfol - gen möglichst alle Spiele der EM am TV, berichtet

n Ratzmann tritt gegen Cem Özdemir an Um die Nachfolge für den Grünen-Chef Reinhard Bütikofer wird es am 14. November beim Parteitag in Erfurt eine Kampfabstimmung geben: Gegen Cem Özdemir wird der Berliner Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann antreten. Der 48-Jährige gilt wie Özdemir als „Realo“. Foto: dpa

n Siemens macht Ernst mit Stellenabbau Siemens will in den kommenden Wochen konkrete Zahlen zum drohenden Stellenabbau nennen. Personalvorstand Siegfried Russwurm erklärte in der FAS: „Ein Stellenabbau ist unvermeidlich.“ Die IG Metall fürchtet im schlimmsten Fall den Abbau von 10 000 Stellen. Betroffen seien aber nicht nur die Standorte München und Erlangen, sondern alle Zentren weltweit.

n DB-Tochter drohen dramatische Verluste Der Bahntochter DB-Schenker (mit 18 Milliarden Euro Umsatz eines der größten Logistik-Unternehmen der Welt) drohen nach Informationen des Grünen-Bundestagsabgeordneten Toni Hofreiter dramatische Verluste. Das könnte Auswirkungen auf den geplanten Börsengang haben und dem Bund statt der geplanten Milliarden-Einnahmen durch den Verkauf von 25 Prozent der Anteile erhebliche Verluste bescheren.

n McAllister löst Wulff als CDU-Chef in Niedersachsen abNiedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat nach 14 Jahren sein Amt als CDU-Landeschef abgegeben, um sich künftig stärker in der Bundes-

politik zu engagieren. CDU-Landtagsfrakti-onschef David McAllister wurde zu seinem Nachfolger gewählt.

n Mugabe droht mit BürgerkriegRubert Mugabe hat kurz vor der Stichwahl mit Bürgerkrieg gedroht. Die „Bande von Verrä-tern“ werde nie regieren, drohte der Präsident von Simbabwe der Opposition. Oppositions-Chef Morgan Tsvangirai wurde zum fünften Mal binnen einer Woche festgenommen.

Nachrichten

Wie viele Jahre bestand der Weitsprung-Weltrekord von Bob Beamon, den er bei den Olympischen Spielen 1968 aufgestellt hatte?

a) 13 Jahre b) 18 Jahrec) 23 Jahre d) 25 Jahre

Auflösung Seite 10

Das kleine Quiz

KNACKIGE FIGUR MIT

Abnehmen, gleichzeitig Gewebe straffen und lästigeCellulite reduzieren – ohne Sport, ohne Operation, ohneHungergefühleundohneMedikamente.Wiedasfunktio-niert, erfahrenSiebei SlimCity®.Deshalb rufenSienochheute an und buchen Sie Ihre kostenlose Figuranalyse:

„All you can eat“

Freitag, 20. 6. 2008

ab 18.00 UhrDienstag, 17. 6. 2008

ab 18.00 Uhr

Des WaidmannsHeil

f 11.80 pro Person

Donnerstag, 19. 6. 2008

ab 18.00 Uhr

Steaktag

f 11.50 pro Person

Samstag, 21. 6. 2008Sonntag, 22. 6. 2008

ab 18.00 UhrSonntag, 22. 6. 2008

ab 11.00 UhrMontag, 16. 6. 2008

Ins Netzgegangen

f 11.80 pro Person

Mittwoch, 18. 6. 2008

ab 18.00 Uhr

Rund um dieRoulade

f 9.90 pro Person

Fußball-übertragung auf

Großbild-Leinwand

„Täglich geöffnet von 9.00 bis 24.00 Uhr mit durchgehend warmer Küche“ von 11.00–22.30 Uhr · Terminänderungen vorbehalten

Fußball-übertragung auf

Großbild-Leinwand

Brunch

f 16.80

Rund umsSchnitzel

f 9.80 pro Personpro PersonKinder x 9.50

089 / 17 99 91 19 Fax 089 / 17 99 9117

k

40 Jahre

MüNChEN, 16. JUNi 2008REDAkTiON 089/53 06-0, ANzEigEN 53 06-66640. JAhRgANg ÖSTERREiCh € 1,20 ∙ iTAliEN € 1,40 SpANiEN € 1,20 ∙ (i.C. € 1,35) gRiEChENlAND € 1,30 ∙ TüRkEi yTl 2,25 UNgARN hUf 240 ∙ kROATiEN kN 12 SlOWENiEN € 1,4080282 MüNChEN NR. 138/25

0,50€

www.tz-online.de

tz-ONliNE

Die tägliche Klick-Hitliste:

1. fCB interessiert an hleb 2. Sie können es nicht besser3. Das Ende der Raucherklubs?4. Weizsäcker trauert um Sohn5. flavio Briatores frauen

Münchenfeier als Bilderstrecke

Vorschau auf Österreichspiel

Service Tag in München Das WeTTer 10TV-PrograMM 22räTsel & horoskoP 28coMics & räTsel 29glücksseite 25

kultur 15 – 17

Bayern 11 + 12

TagesthemalifesTyle 20

www.tz-online.de

Deutschland gegen Österreich – es geht heute um alles. Wer darf ins

Viertelfinale der EM? Ein gefährli-

ches Herzschlagfinale, denn Münchner Mediziner sind sich sicher, dass die Aufregung so manchem Fan extrem

zusetzen wird. Die Zahl der Herzatta-cken wird in der Stadt um das dreifache ansteigen! Alles zum Thema:

Seite 3

Seite 14

Arzt erklärt: So setztdas Osterreich-Spielunserem körper zu!

Ude flößt uns einEin Prosit auf den Stadtgeburtstag! Gemeinsam mit

dem Wolfratshauser Flößer Josef Seitner stieß das Stadtoberhaupt Christian Ude gestern beim Jubilä-

ums-Stadtgründungsfest auf den 850. Geburtstag Münchens an. An die 700 000 Besucher strömten in die Stadt, der Himmel hielt seine Schleusen größten-teils geschlossen, sodass das Ude-Floß am Rinder-markt auf dem Trockenen blieb.

Steinmeier empfiehlt irland „EU-pause“tz Berlin/Dublin

Neugründung der EU, Kern-Europa, Europa der zwei Geschwindigkeiten: Das Nein der Iren zum EU-Reformvertrag hat alle Denkverbote in der EU aufgebro-chen. Der deutsche Außenminister

Frank-Walter Steinmeier preschte mit dem Vorschlag einer „EU-Pause“ für Ir-land vor: Der SPD-Minister erklärte, Ir-land könnte für eine Zeitlang aus der europäischen Integration aussteigen, „um den Weg frei zu machen für das Inkraft-

treten des Reformvertrags in 26 Ländern“. Der Präsident des Europaparlaments Hans-Gert Pöttering (CDU) verlangte einen vorläufigen Stopp der EU-Erweite-rung, solange der Reformvertrag nicht in Kraft treten kann.

Foto-Aktion: Täglich 1 Handy gewinnen!

Seiten 4 + 5

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Die Natur spielt verrückt Seite 25

Seite 31

BallackAusspracheohne Trainer

Page 2: Arzt erklärt: So setzt - Sigmund Silber · Die Zahl. des Tages. 45 Prozent der deut-schen Männer und ein Viertel der Frauen verfol - gen möglichst alle Spiele der EM am TV, berichtet

München-WetterSonnenaufgang 5.14 Uhr

Schirm einpa-cken: Viele Wol-ken und Schau-er, 17 Grad.

Sonnenuntergang 21.17 Uhr

■ Wussten Sie schon, dass…… die 1896 erst-

mals von Georg Hirth in München herausgegebene Zeitschrift Die Ju-gend namensge-bend für den Ju-gendstil wurde? Kurt Tucholsky und Erich Kästner schrieben nach dem Ersten Weltkrieg in der bis 1940 erschei-nenden Zeitschrift.

MünchenSuchen ein ZuhauseLumpi würde nie von Jessys Seite weichen. Schließlich kann ihre Freundin die Welt nur mit einem Auge sehen. Ein warmes Platzerl, an dem die beiden ihren Lebensabend verbringen dürfen, wäre wunderbar. Tierheim, Tel. 921 00 00.

Die Zahl des Tages

45 Prozent der deut-schen Männer und

ein Viertel der Frauen verfol-gen möglichst alle Spiele der EM am TV, berichtet Focus. 36 Prozent der befragten Frauen und 25 Prozent der Männer schauen nur die Spiele des deutschen Teams.

So erreichenSie die

Lokal-RedaktionTelefon: 089/5306-522Fax: 089/5306-567E-Mail: [email protected]

Post: tz-Lokalredaktion80282 München

ABO-Service: 089/5306-777Anzeigen: 089/5306-666

l Montag, 16. Juni 2008 Seite 3

■ Lokaldes TagesHacker-Pschorr Bräuhaus

Wissen Sie, wie eine bayerische Pizza schmeckt? Das ist die Spezia-lität im Hacker-Pschorr Bräuhaus auf der Theresienhöhe: Ein überba-ckener Treberfladen, etwa mit Sala-mi, Champignons und Käse, kostet 7,90 Euro. Für tz-Leser lohnt sich das Ausprobieren mit dem Geträn-ke-Gutschein (S. 8) umso mehr!

850 Jahre München

Herzschlagspiel Deutschland gegen Österreich

Die Hormon-Achterbahn in unserem KörperDer Münchner Kardiologe Prof. Silber erklärt, was sich in Fußballfans beim Mitfiebern abspielt

So leisten Sierichtig Erste Hilfe

Bei einem Herzinfarkt ist jede Minute für das Überle-ben des Patienten und seine Heilungschancen entschei-dend. Deshalb sollte bei je-dem Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort der Not-arzt (Telefon 112) verständigt werden – nur er kann den Be-troffenen medizinisch opti-mal versorgen! Doch auch in der Erstversorgung kann ge-holfen werden:

■ Zunächst ist es wichtig, für möglichst viel Ruhe zu sor-gen. Jegliche weitere Aufre-gung für die betroffene Per-son muss unbedingt vermie-den werden!■ Trägt der Patient einengen-de Kleidung, sollte diese ge-lockert werden.■ Außerdem wichtig: Brin-gen Sie den Patienten in eine aufrecht sitzende Position.

Ein Herzinfarkt kommt im Allgemeinen nicht überra-schend, sondern kündigt sich durch bestimmte Symptome an. Oft zeigen sich schon Stunden, manchmal sogar Tage zuvor erste Beschwer-den.

Häufige Symptome sind:■ Schmerzen im Brustbe-reich und in den Armen (häu-figer links)■ Schmerzen im Rücken■ Enge- oder Angstgefühle■ Atemnot, Bewusstlosig-keit und Schwindel■ Übelkeit und Erbrechen■ Kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe■ Schmerzen in der Schulter, im Bauch und im Unterkie-fer

Beim Fußballspiel

liegen unendliche Freude (l.) und tiefe Trauer (r.)

tatsächlich hautnah

beieinander. Für den Körper bedeu-

tet dieses Wech-selbad

der Gefühle

Belastung pur. Denn unser

Organismus wird mit einem

regelrechten Hormon-Cocktail

überflutet

Fotos: ap, Keystone

Heute Abend ist es so weit: Dann sitzen wieder über 25 Mil-lionen Deutsche vorm Fernseher.

Nicht entspannt – nein: ner-vös, vor Aufregung zitternd, die Daumen fest gedrückt. Deutschland gegen Öster-reich – es geht um alles. Ein echtes Herzschlagspiel! Und genau deshalb warnen jetzt Münchner Mediziner davor. Sie sind sich sicher: Die Zahl der Herzattacken wird wegen des EM-Krimis heute in der Stadt um das Dreifache stei-

gen! Heißt in anderen Worten: An einem normalen Tag gibt es 15 Fälle in München – heute werden es 45 sein.

Das gefährliche Fußball-Fieber ist wieder da. Schon eine Studie der Herzspezialisten Prof. Gerhard Steinbeck und Dr. Ute Wilbert-Lam-pen vom Klinikum Großhadern sorgte vor wenigen Monaten für Auf-regung (tz berichtete): Die Wissen-schaftler hatten durch die Daten von 4279 Herzpatienten herausgefunden, dass zur Weltmeisterschaft 2006 we-sentlich mehr Menschen mit Herz-rhythmusstörungen oder gar mit Herzinfarkt ins Krankenhaus einge-

liefert wurden als sonst. Um ge-nau zu sein: An den Tagen, an denen die deutsche Elf spielte (man denke beispielsweise nur an das nervenzerreißende Elf-meterschießen gegen Argenti-nien) mussten im Schnitt 2,7-mal so viele Menschen wegen einer gefährlichen Herzattacke den Notarzt rufen als an Tagen ohne Fußball-Kick im Fernsehen. Die Gesamtzahlen zeigten, dass während der WM rund 9500 Personen mit akuten Herzprob-lemen in Kliniken gebracht wer-den mussten.

Und jetzt kommt das Spiel ge-gen Österreich! Die Mediziner sind sich sicher, dass gerade diese Partie alle Voraussetzungen er-füllt, um bei dem einen oder an-deren ein Attacken-Auslöser zu werden. Einerseits geht es ums nackte Weiterkommen, zum an-deren aber auch noch gegen ein kleines Nachbarland, das bei ei-nem Sieg uns Deutsche jahrelang durch den Kakao ziehen würde. Der Córdoba-Effekt! „Wir müs-sen davon ausgehen, dass die Zahl der Herz-Patienten heute zunimmt“, sagt auch Herzspezi-alist Professor Sigmund Silber. Im schlimmsten Fall erreicht der Fußball-Krimi gar die „Werte“ des WM-Halbfinales gegen Ita-lien. Da stieg die Zahl der Herz-kranken sogar um das Vierfache: 60 Münchner mussten mit aku-ten Beschwerden ins Kranken-haus.

Was den Opfern passiert, ist schnell erklärt: Das leiden-schaftliche Fußball-Fieber ver-ursacht Voll-Stress. „Durch die emotionale Anspannung schüt-tet der Körper mehr Stresshor-mone aus“, erklärt Prof. Silber. Diese können aber bei manchen die Blutgefäße von innen an-greifen. Die Adern verengen sich, der Herzmuskel bekommt weniger Sauerstoff (siehe dazu links). Gefahr!

Bleibt also zu hoffen, dass Jo-gis Jungs das Spiel gegen die Ösis relativ schnell klarmachen. Ein frühes 1:0, wenig später noch ein Poldi-Tor oben drauf – das wäre nicht nur entspan-nend, sondern für so manchen Fan gar lebensrettend. age./mt.

Die Tagesschau ist vorbei. Die Spannung steigt. Noch eine halbe Stunde bis zum Anstoß Deutschland gegen Österreich. Das Herz schlägt bereits schnel-ler. „Wir erwarten heu-te Abend etwa drei- bis viermal so viele Herz-anfälle und Infarkte wie sonst“, sagt der Münchner Kardiologe Prof. Dr. Sigmund Sil-ber. Seine Herzkathe-ter-Abteilung in der Müller-Klinik ist in er-höhter Alarmbereit-schaft. Denn diese Hormon-Achterbahn spielt sich jetzt im Kör-per von Fußball-Fans ab:

Tor für Österreich ■„Für eingefleischte

Fußballfans bedeutet jedes gegnerische Tor eine enorme Belas-tung“, so Prof. Silber. „Die Nebenniere schüttet in solchen Si-tuationen eine erhöhte Menge an Stresshor-monen wie Adrenalin, Cortisol und Corticos-teron aus. Das kann dazu führen, dass sich

die Herzkranzgefäße verkrampfen und ver-engen. Blutdruck und Blutzucker steigen an. Ablagerungen an den Innenseiten der Arte-rien können aufplatzen und das gesamte Ge-fäß verschließen. Dann droht akute Infarktge-fahr!“

Tor für Deutschland ■Tore unseres Teams

sind zwar nicht weniger aufregend. Trotzdem ist die Gefahr für unser Herz viel niedriger, wenn Poldi, Schweini oder Klose treffen. „Das ist positiver Stress“, weiß Prof. Sil-ber. „Wenn wir jubeln und uns freuen, schüt-tet das Gehirn ver-mehrt Glückshormone aus. Diese Endorphine

können die schädliche Wirkung des Adrena-lins wieder neutralisie-ren.“

Elfmeterschießen ■Extrem gefährlich

wäre nach Ansicht Sil-bers ein Elfmeterschie-ßen nach 120 Minuten Hochspannung, das es beim heutigen Spiel zum Glück nicht geben kann: „Wenn es dazu

kommt, können sich die Notärzte schon mal langsam in den Ret-tungswagen setzen.“

Beruhigt Bier? ■Ein oder zwei Bier

zum Spiel sind medizi-nisch gesehen sogar gesund. „Alkohol be-ruhigt“, sagt Prof. Sil-ber. „Allerdings sollte es wirklich bei maxi-mal einem Liter Bier oder zwei Gläsern Wein bleiben. Denn wer mehr trinkt, scha-det sich. Gerade hohe Mengen an Bier sind gefährlich, weil die vie-le Flüssigkeit den Kreislauf und das Herz belastet.“

Gefahr Nikotin ■Wer meint, seine

Nervosität mit Zigaret-ten bekämpfen zu kön-nen, irrt sich: „Nikotin gilt als schlimmster Feind der Blutgefäße und des Herzens“, sagt Prof. Silber. „Versu-chen Sie, zumindest weniger als sonst zu rauchen.“

Hilft Knabberzeug? ■Knabbern ist er-

laubt. „Versuchen Sie’s

mal mit in Streifen ge-schnittenen Karotten statt fetter Chips. Die schützen das Herz.“

Infarkt vorbeugen ■„Besonders gefähr-

det sind Herzpatien-ten. Also Menschen, deren Herzkranzgefä-ße ohnehin schon ver-engt sind, die unter ei-ner Herzschwäche oder schweren Herz-rhythmusstörungen leiden. Prof. Silber rät: „Sie sollten in Abspra-che mit dem Hausarzt eine Stunde vor dem Spiel ein leichtes Beru-higungsmittel nehmen und ihre üblichen Me-dikamente nicht ver-gessen.“ michael timm

Zwei Deutschland-Fans warten auf den Anpfiff: Schon vor dem Spiel setzt Nervosität ein. Der Körper schüttet Stresshormone aus F.: ddp, M. Timm

Herz-Spezialist Prof. Sigmund Silber

Vorsicht, dreifachesInfarkt-Risiko!

So erkennen Sie Infarkt-Symptome

sigisilber
Hervorheben

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