Date post: | 28-Mar-2016 |
Category: |
Documents |
Upload: | opernhaus-zuerich |
View: | 220 times |
Download: | 1 times |
oper
nhau
szürich
Ariadne aufNaxosRichard Strauss
VorspielAufregung herrscht im Hause des reichsten Mannes in Wien vor der Urauffu hrung der Oper
«Ariadne auf Naxos». Der Musiklehrer des Komponisten hat erfahren, dass nach diesem bedeu-
tenden Auftragswerk noch eine lustige Tanzmaskerade gegeben werden soll, wofur man
zur Rede stellt, muss er sich sagen lassen, dass alles nach dem Willen des gnädigen Herren zu
geschehen habe, der das Spektakel schliesslich bezahle.
Der Komponist fiebert der Auffu hrung seiner Oper entgegen. Seine Bemuhungen, noch
letzte Proben mit den Mitwirkenden zu arrangieren, schlagen fehl. Hilflos zwischen Lakai,
Aufmerksamkeit. Als der Musiklehrer ihm aber gestehen muss, dass dieses «entzu ckende
Mädchen» nach der Oper ein lustiges Nachspiel geben wird, ergreift den Komponisten
gefundene Melodie besänftigt ihn wieder.
Alle sind bereit fur ihren Auftritt, als der Haushofmeister im Namen seines unsichtbar bleibenden
Herrn verkundet, dass das vorgesehene Programm geändert worden sei: Die Tanzmaskerade
soll nicht als Nachspiel zur Oper, sondern mit dieser gleichzeitig aufgefu hrt
werden. Alle sind wie gelähmt; fu r den Komponisten bricht seine Welt zusammen. Nur der
Tanzmeister sieht keine allzu grossen Schwierigkeiten; schliesslich seien seine Leute Meister
im Improvisieren. Den Komponisten allerdings musse man dazu bringen, einige Längen seiner
Oper zu beseitigen. Alle reden auf den Komponisten ein, der sein Werk zu schutzen versucht,
während der Tanzmeister Zerbinetta die Handlung der Oper erklärt: Ariadne sei von ihrem
Liebhaber verlassen worden, sie verzehre sich in Todessehnsucht, bis sie in den Armen des
jugendlichen Gottes Bacchus Trost fände. Zerbinetta sieht darin nichts als den Wechsel von
einem Liebhaber zum nächsten, während der Komponist vergeblich versucht, ihr die wahre
Bedeutung seines Werkes zu erklären. Als sie seine Verzweiflung bemerkt, gibt Zerbinetta
ihm zu verstehen, dass sie nicht die oberflächliche Person sei, fur die man sie immer halte; sie
sei missverstanden von der Welt wie er. Der Komponist vermeint, in ihr seine Ariadne gefunden
zu haben, jene Frau, die nur einmal im Leben liebt, und singt ein Preislied auf die Musik.
Doch seine Euphorie ist nicht von langer Dauer. Als alle sich zum Auftritt versammeln, bricht
er zusammen: Lieber möchte er zugrunde gehen, als die bevorstehende Katastrophe zu erleben.
opernhaus zürich
OperAriadne hat sich in ihren Schmerz vergraben. Ihre Umwelt hat sich damit abgefunden, sie
stets weinend und in starrer Trauer zu erleben. Während das Leben um sie herum weitergeht,
gibt sich Ariadne abwechselnd Todesfantasien und Erinnerungen an ihre gluckliche
Vergangenheit hin. Jeglicher Versuch, sie mit gut gemeinten Worten zu trösten, fu hrt nur
dazu, sie in ihrem Todeswunsch zu bestärken.
Schliesslich versucht Zerbinetta, von Frau zu Frau mit ihr zu reden. Sie selber wisse auch um
die schmerzliche Erfahrung, verlassen zu werden und der Verzweiflung ausgesetzt zu sein.
Unversehens gibt sie Dinge von sich preis, die sie sich selber einzugestehen nicht erlaubt.
Während Ariadne sich stumm zuruckzieht, wird Zerbinetta in ihre Welt zuruckgeholt. Von
den sie begehrlich umschwärmenden Männern trägt Harlekin den Sieg davon.
Aufgeregte Stimmen berichten von der Ankunft eines jungen Mannes, der den Fängen einer
Verfuhrerin entkommen sei. Seine Stimme trifft Ariadne mitten ins Herz. Fur einen Moment
glaubt sie, ihren Geliebten vor sich zu haben, doch dann ist sie sicher, dem von ihr so sehr her-
beigesehnten Todesboten gegenuber zu stehen. Verwirrt von Ariadnes Fragen, wie er die
Verwandlung herbeizufu hren gedenke, glaubt sich der Mann einer neuerlichen Verfuhrung
ausgesetzt, fu hlt sich aber zugleich fasziniert und angezogen von dieser rätselhaften Frau,
die – so begreift er – den Gott in ihm erkannt hat. Im gegenseitigen Verkennen steigern sich
beide in ihr ersehntes Schicksal und sinken sich in die Arme.
opernhaus zürich
opernhaus zürich