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Architekten BDA Stadtplaner...Friedrich Wolters Leonore Wolters-Krebs Michael Ahn Bearbeitet im...

Date post: 21-Aug-2020
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Page 1: Architekten BDA Stadtplaner...Friedrich Wolters Leonore Wolters-Krebs Michael Ahn Bearbeitet im Auftrag der Stadt Olsberg Projektbearbeitung: Angelique Schirmer Roland Busch Daruper
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Friedrich WoltersLeonore Wolters-KrebsMichael Ahn

Bearbeitetim Auftrag derStadt Olsberg

Projektbearbeitung:Angelique SchirmerRoland Busch

Daruper Straße 15 · D-48653 Coesfeld

Telefon: 02543-9408-0

Telefax: 02543-6088

e-mail: [email protected]

www.WoltersPartner.de

Coesfeld, im Juni 2004

Wolters PartnerArchitekten BDA Stadtplaner

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Leitbild der Stadtentwicklung

Inhalt

Wolters Partner

1 Einleitung ...................................................................................................................................1

1.1 Inhalt und Anlass der Planung ..................................................................................................... 1

2 Rahmenbedingungen und übergreifende Leitlinien .............................................................2

2.1 Landes- und Regionalplanerische Vorgaben ................................................................................ 2

2.2 Demographische Rahmenbedingungen und ihre Konsequenzen.................................................. 4

2.3 Sektorale Planungen .................................................................................................................... 8

3 Gesamtstädtische Funktionen und Funktionsbeziehungen .............................................. 20

4 Charakterisierung und Entwicklungsziele der Ortsteile.....................................................25

Kernstadt.................................................................................................................................... 25

Antfeld ....................................................................................................................................... 32

Assinghausen............................................................................................................................. 35

Bruchhausen .............................................................................................................................. 39

Brunskappel ............................................................................................................................... 44

Elleringhausen............................................................................................................................ 45

Elpe ............................................................................................................................................ 50

Gevelinghausen ......................................................................................................................... 53

Heinrichsdorf.............................................................................................................................. 56

Helmeringhausen ....................................................................................................................... 59

Wiemeringhausen ...................................................................................................................... 62

Wulmeringhausen ...................................................................................................................... 65

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Leitbild der Stadtentwicklung

Einleitung�

Wolters Partner 1

1 Einleitung

1.1 Inhalt und Anlass der Planung

1999 hat die Stadt Olsberg mit der Überarbei-

tung ihres Flächennutzungsplanes begonnen.

Mit dem Abschluss des Verfahrens wird Ende

2004 gerechnet. Soweit es sich um die Nut-

zung der Flächen im Stadtgebiet handelt, hat

die Stadt Olsberg damit ihre Entwicklungsab-

sichten für die nächsten 15 Jahre festgelegt.

Die Erarbeitung des Flächennutzungsplanes

war mit einer umfangreichen Beteiligung der

Bürgerinnen und Bürger aller Ortsteile ver-

bunden. Gemeinsam wurden Leitbilder für

verschiedenste Lebensbereiche diskutiert, die

weit über das hinausgingen, was schlussend-

lich für die Flächennutzungsplanung benötigt

wurde (z.B. Leitbilder für den Tourismus oder

für künftige gesellschaftliche Strukturen).

Diese Schrift dokumentiert die weit reichende

Planungsüberlegungen in den Ortsteilen und

ergänzt den Flächennutzungsplan, der als

geregeltes Planwerk nach Baugesetzbuch

nicht die inhaltliche Vielfalt und auch nicht die

z.T. sehr langfristige Sichtweise wiedergeben

kann, die im Zuge der Planbearbeitung in Zu-

sammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bür-

gern zusammengetragen worden sind und die

als wertvoller Beitrag zur Stadtentwicklung

auch für künftige Politikergenerationen von

Interesse sein können.

Das „Leitbild der Stadtentwicklung“ setzt sich

zusammen aus einem gesamtstädtischen Leit-

bild, einer Funktionszuordnung der Ortsteile

untereinander und Entwicklungszielen für die

einzelnen Ortsteile. Damit stellt dieses Leitbild

der Stadtentwicklung ein integriertes Hand-

lungskonzept das, in das sich künftige Detail-

vorhaben einpassen sollten.

Stadtentwicklungsplanung, die zu den infor-

mellen Planungen (ohne detaillierte gesetzli-

che Regelungen) gezählt wird, ist konzeptio-

nell und prozesshaft zu verstehen. Die Aussa-

gen sind somit zum einen nicht bindend, zum

anderen dienen sie eher als gedanklicher An-

stoß von Planungsprozessen. Die weitere kon-

krete Ausgestaltung der Stadtentwicklung in

der Stadt Olsberg wird Rücksicht nehmen

müssen auf aktuelle Gegebenheiten, finan-

zielle Möglichkeiten und auch auf politische

Machbarkeiten.

1 FNP Olsberg, Stadt Olsberg 2004

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

Wolters Partner 2

2 Rahmenbedingungen und übergrei-

fende Leitlinien

2.1 Landes- und Regionalplanerische

Vorgaben

Obwohl für ein Stadtentwicklungskonzept

keine gesetzlichen Vorgaben gemacht werden,

ist es unumgänglich, sowohl die Ziele der Lan-

des- als auch der Regionalplanung zu betrach-

ten.

Die Stadt Olsberg gehört zum Regierungs-

bezirk Arnsberg. Für diesen Bereich gilt der

Gebietsentwicklungsplan (GEP) „Oberbereich

Dortmund – östlicher Teil – Kreis Soest und

Hochsauerlandkreis”2. Der Gebietsentwick-

lungsplan gibt den Entwicklungsrahmen vor, in

dem sich die Stadtplanung Olsberg bewegen

soll, z. B. wo die Stadt weitere Siedlungsflä-

chen ausweisen kann.

Im Gebietsentwicklungsplan ist die Kernstadt

(Bigge / Olsberg) als Siedlungsschwerpunkt

ausgewiesen. Hier soll sich das Angebot an

öffentlichen und privaten Einrichtungen der

Versorgung, Bildung und Kultur, der sozialen

und medizinischen Betreuung sowie des Sports

und der Freizeitgestaltung konzentrieren. Den

kleineren Ortslagen soll lediglich der aus sich

heraus entwickelnde Eigenbedarf zugeordnet

werden (s. Abb. 1).

Der Stadt Olsberg wird außerdem ein regi-

onaler Gewerbestandort in Kooperation mit der

Stadt Brilon zugewiesen. Dieser „ca. 30 ha

große Standort nördlich von Antfeld ist erwei-

terungsfähig und soll auch Entlastungsfunktio-

nen für die durch Fremdenverkehr und Kur-

funktionen vorgeprägten Gemeinden erbrin-

gen”3. Diese geplante Gewerbefläche soll vor-

wiegend für große Betriebe dienen, die keinen

örtlichen Bezug benötigen. Für das ortsgebun-

dene Gewerbe sind laut GEP die Standorte in

der Kernstadt, Assinghausen und Bruchhau-

sen/Elleringhausen vorgesehen.

Der Kernstadt wird außerdem die Funktion

eines Kurortes zugewiesen (s. Abb. 1). Das

Kurwesen ist das drittgrößte medizinische Ver-

sorgungssystem des Gesundheitswesens und

ist künftig weiter zu unterstützen. Die Weiter-

entwicklung des Kurwesens stellt eine wichtige

Komponente in der Fremdenverkehrswirtschaft

dar.

2 Bezirksregierung Arnsberg: Gebietsentwicklungsplan Oberbereich Dortmund –

�östlicher Teil –�Kreis Soest und Hochsauerlandkreis, 1996.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Abb. 1: eigene Darstellung auf Grundlage des GEP Oberbereich Dortmund– östlicher Teil –�Kreis Soest und Hochsauerlandkreis

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Abb. 2: eigene Darstellung auf Grundlage des LDS

Abb. 2: eigene Darstellung auf Grundlage des LDS

Abb. 3: eigene Darstellung auf Grundlage des LDS

2.2 Demographische Rahmenbedingun-

gen und ihre Konsequenzen

Die künftige demographische Entwicklung

ist derzeit bundesweit im Umbruch und hat in

hohem Maße Bedeutung für

die städtebaulichen Entwick-

lungsvorstellungen der Stadt

Olsberg. Die Einwohnerzahl

kann von der Stadt Olsberg

nur in geringem Maße

beeinflusst werden.

Die derzeitige Einwohner-

zahl (31.12.2002) beträgt

16.114. In den letzten 30

Jahren ist die Einwohnerzahl

stark angestiegen. Erst ab

1999 ist ein leichter Rückgang

zu verzeichnen. Für den

Planungszeitraum bis zum

Jahr 2015 wird eine Ein-

wohnerzahl von 16.600

erwartet3.

Diese ist abhängig von der

natürlichen Bevölkerungs-

entwicklung (Geburten- und

Sterberaten) sowie den Wan-

derungsbewegungen (Zu- und

Fortzüge). Die natürliche Bevölkerungsent-

wicklung war ab 1992 rückläufig und lag im

letzten Jahr im negativen Bereich (s. Abb. 2).

Der Einwohnerzuwachs der nächsten Jahre

wird also vorwiegend durch die Zuwanderun-

gen in der Stadt Olsberg bestimmt (s. Abb. 3).

3 Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS): Landesdaten, Düsseldorf 2002 (www.lds.nrw.de) / Prognose Wolters Partner

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Die Altersstruktur der Stadt Olsberg zeigt

im Landesvergleich derzeit einen hohen Anteil

an Kindern und Jugendlichen (s. Abb. 4). Dieser

ist jedoch bereits heute geringer als der Anteil

der Elterngeneration (18 bis 45 Jährige).

Die Bevölkerungspyramide für das Jahr

2015 zeigt, dass sich in Olsberg der allgemeine

Trend der „Bevölkerungsimplosion” durchset-

zen wird. Bei weiterhin konstant niedriger Fer-

tilität (Anzahl der Geburten pro Frau) wird die

Zahl potenzieller Eltern wellenförmig

schrumpfen und gleichzeitig dadurch der Rück-

gang jüngerer Menschen stark beschleunigt.

Dies führt langfristig zu einer Überalterung der

Bevölkerung. Die Zahl der über 60jährigen wird

bis Mitte des 21. Jahrhunderts auf über 40 %

ansteigen.

Die demographische Forschung benutzt

für diese Erscheinung bewusst das drastische

Bild einer „Implosion”, da in den nächsten

Jahrzehnten auch bei veränderten Geburtenra-

ten eine schnelle Wende dieses Trends nicht

möglich sein wird.

Dieser demographische Wandel hat Auswir-

kungen auf die Wohn- und Lebensformen der

Bevölkerung. Obwohl die Einwohnerzahl der

Stadt Olsberg in den letzten Jahren wieder

rückläufig war, konnte der Wohnungsbestand

einen kontinuierlichen Zuwachs verzeichnen.

Abb. 4: eigene Darstellung auf Grundlage des LDS

Gründe für diese Entwicklung sind der

steigende Wohlstand (Zunahme der Woh-

nungsgröße) sowie ein verändertes Haushalts-

bildungsverhalten (Zunahme der Ein-Personen-

Haushalte). In Zukunft wird der Trend zur Sin-

gularisierung, d. h. Personen bestimmter Al-

tersgruppen leben häufiger alleine, anhalten

bzw. sich verstärken, da es vor allem immer

mehr allein stehende alte Menschen geben

wird.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Die Haushaltsgröße (Anteil der Personen

die in einem Haushalt leben) wird weiterhin

abnehmen. Die Konsequenz ist ein weiterer

Anstieg der Wohnungsgröße (s. Abb. 5).

Im Folgenden werden mögliche Kon-

sequenzen des demographischen Wandels

aufgezeigt sowie kommunale Handlungs-

felder angesprochen:

• Wohnen:

Im Bereich Wohnen wird sich der Hand-

lungsschwerpunkt künftig ändern. Nicht mehr

ausschließlich die Ausweisung von neuen

Wohnbauflächen wird thematisiert, sondern

vielmehr die Nachnutzung leerstehender Häu-

ser, vorwiegend der 50er und 60er Jahre. Diese

Entwicklung wird zunächst langsam verlaufen,

da der Verbrauch an Wohnraum pro Person

steigt. Da aber Kinder oft nicht mehr vor Ort

wohnen, werden diese Häuser langfristig leer-

fallen. Die zukünftigen Aufgaben der Stadt

Olsberg liegen in der Aufwertung von Stadt-

quartieren, in der Innenstadtentwicklung, der

Verbesserung der Wohnsituation und Lebens-

qualität vorwiegend in innerstädtischen und

stadtnahen Altbeständen. Die Wohn- und Le-

bensformen werden sich ändern, sowohl für

junge als auch für alte Menschen.

• Arbeiten:

Die Veränderung der Altersstruktur bedeu-

tet für die Wirtschaftsstruktur der Stadt Olsberg

langfristig eine Abnahme der erwerbstätigen

Bevölkerung. Dies führt zu einem Verlust an

jungen Facharbeitskräften in bestimmten Wirt-

schaftsbereichen. Durch Bestandserhaltung

vorhandener Betriebe sowie Qualifizierung des

Nachwuchses (Bildung und Ausbildung), kann

ein Abwandern gerade mittelständischer Be-

triebe verhindert werden. Da der Absatzmarkt

in der Bundesrepublik weiter schrumpft, haben

vor allem international agierende Unternehmen

und Konzerne die besten Überlebenschancen.

Erstklassige Verkehrsverbindungen sind gerade

für diese Betriebe eine wichtige Standortvor-

aussetzung.

• Infrastruktur:

Die Veränderung der Altersstruktur führt

zur veränderten Nachfrage nach Infrastruktur-

einrichtungen. Seniorengerechte Einrichtungen,

wie z.B. Betreutes Wohnen, gewinnen stärker

an Bedeutung und lösen teilweise Kindergärten

sowie Grundschulen ab. In der Vergangenheit

sind in Olsberg bereits einige Schulstandorte

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Rahmenbedingungen

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geschlossen worden. Dennoch sollte versucht

werden, soziale Infrastruktur je nach Bedarf

bereitzustellen. Absehbar ist, dass das kultu-

relle Angebot sich auf eine völlig neue Ziel-

gruppe einstellen muss: sehr viele, gesunde,

aktive und mobile Senioren mit guter Bildung

und einer gewissen Wohlstandsgewöhnung.

Um junge Familien für die Stadt Olsberg

zu gewinnen, ist die Förderung von Bildungs-

einrichtungen wichtig, da dies ein entschei-

dender Faktor bei der Standortwahl einer Fa-

milie ist. Aber nicht nur Bildungseinrichtungen,

sondern auch Einzelhandels- und Freizeitein-

richtungen sind an sich ändernde Bedarfe an-

zupassen.

• Gesellschaft:

Die Zuwanderung von außen verlangsamt

den Prozess der Überalterung, schafft aber

auch neue Aufgaben wie Integration und Um-

gang mit neuen kulturellen und sozialen Le-

bensformen.

Nicht nur die Integration zugewanderter

Bevölkerung, sondern auch die Integration der

unterschiedlichen Altergruppen ist ein wichti-

ges Handlungsfeld der Stadt Olsberg. Dies

kann z. B. durch Kinderbetreuung durch Senio-

ren oder altersübergreifende Wohnformen un-

terstützt werden.

Die beschriebenen Veränderungen lassen

sich nicht ausschließlich durch Flächenauswei-

sungen lösen. Vielmehr sind Arbeitsmarkt-,

Infrastruktur und Wohnungsmarkt insgesamt

zu betrachten, um zu sinnvollen Lösungen und

Entscheidungen zu gelangen.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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2.3 Sektorale Planungen

Weitere Rahmenbedingungen für die

Stadtentwicklung werden durch die unter-

schiedlichen Fachplanungsgesetze von Bund

und Ländern gesetzt. Die jeweiligen sektoralen

Planungen haben eigene Leitbilder und

Schwerpunkte, die mit dem Leitbild der Stadt-

entwicklung kombiniert bzw. abgestimmt wer-

den müssen.

Im Folgenden werden einige sektorale Pla-

nungsbereiche erläutert, die Auswirkungen auf

die Stadtentwicklung von Olsberg haben:

• Bereich Verkehr:

Das derzeitige Hauptstrassenverkehrsnetz

setzt sich aus folgenden klassifizierten Straßen

zusammen:

• B 7 Ortsdurchfahrt Antfeld

• B 480 Ortsdurchfahrt Kernstadt, Assing-

hausen, Wiemeringhausen

• L 742 Steinhelle Richtung Siedlinghausen

• L 743 Ortsdurchfahrt Olsberg und Ellering-

hausen Richtung Brilon-Wald

• K 15 Kernstadt – Gevelinghausen

• K 16 Gevelinghausen –Elpe

• K 46 Wiemeringhausen – Brunskappel –

Elpe – Heinrichsdorf

• K 47 Wulmeringhausen – Assinghausen –

Bruchhausen – L 743

• Vom Baulastträger sind künftig folgende

Veränderungen im Straßenverkehrsnetz

vorgesehen:

• B 480 n Ortsumgehung Olsberg

• B 480 n Ortsumgehung Wiemeringhausen

• Weiterführung der A 46 / B 7 n (Arnsberg /

Brilon)

Im Jahr 2000 ist ein innerstädtisches Ver-

kehrskonzept4 erarbeitet worden. Aufgabe

dieses Konzeptes war es, Maßnahmenkonzepte

zur Verkehrslenkung und Umfeldverbesserung

zu entwickeln. Ziel ist die spürbare Entlastung

der innerstädtischen Straßen durch Nutzung

der neuen Ortsumgehung (s. Plan 1, Umstu-

fungskonzept).

Das Verkehrsgutachten hat gezeigt, dass

das Hauptstrassenverkehrsnetz in der Stadt

Olsberg, insbesondere in der Kernstadt, sehr

stark belastet ist. Die verkehrsfunktionellen

Anforderungen konkurrieren mit den Randnut-

zungen (z. B. Einkaufen). Anhand von Progno-

sedaten und Strukturzahlen wurde eine Prog-

noseverkehrsbelastung für 2010 erarbeitet.

4 KLT- Consult, Klare u. Thöneböhn GmbH, Verkehrsgutachten zur Verkehrsfüh-

rung und Umweltverbesserung im Kernstadtbereich, Lippetal 2000.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Die durchschnittliche Verkehrsbelastung

von 1992 bis 2010 wird um 22 % steigen. Ins-

gesamt wurden drei Prognosevarianten unter-

sucht. Die Ortsumgehung Olsberg wurde dabei

als wichtige Grundlage zur Verbesserung der

Verkehrssituation in der Kernstadt betrachtet.

Aber nur durch die Kombination mit innerstäd-

tischen verkehrlichen Maßnahmen sowie die

Verbesserung der Umfeld- und Aufenthalts-

qualität, sind nachhaltige verkehrliche Entlas-

tungen möglich.

Ein Beispiel ist die Anbindung der Mit-

telstraße bzw. Bruchstraße an die Ortsumge-

hung Olsberg, zur direkten Anbindung des

durch das Gewerbegebiet entstehenden LKW-

Verkehrs. Um zu verhindern, dass die Straßen

als zentrale Zuwegung zur Ortsumgehung ge-

nutzt werden, sind bauliche und gestalterische

Veränderungen (Begleitgrün, Querungshilfen,

Bänke etc.) des Straßenraumes geplant, die

außerdem die Aufenthaltsqualität steigern.

Die Stadt Olsberg verfügt über zahlreiche

Buslinien, die die Ortsteile untereinander und

mit dem Umland verbinden (s. Plan 2 im An-

hang).

Insgesamt durchqueren zwei Bahnlinien das

Stadtgebiet:

• Kassel – Hagen

• Bestwig – Winterberg

Die Strecke Bestwig – Winterberg ist im ÖPNV-

Bedarfsplan 19985, der die langfristigen Pla-

nungen für den Neu- und Ausbau der Schie-

neninfrastruktur des Nahverkehrs umfasst, mit

der Dringlichkeitsstufe „weiterer Bedarf” auf-

genommen6. Die Vorhaben erstrecken sich bis

zum Jahr 2015.

Aktive Bahnhaltepunkte existieren in Ols-

berg und Bigge. Die Bahnhaltepunkte in Wul-

meringhausen, Brunskappel und Elleringhau-

sen sind stillgelegt.

Der Öffentliche Personennahverkehr

(ÖPNV) wird durch den Hochsauerlandkreis

geregelt und der Schienenpersonennahverkehr

(SPNV) durch den Zweckverband Schienenper-

sonennahverkehr Ruhr-Lippe (ZRL). Zu diesen

Themen existiert ein Nahverkehrsplan aus dem

Jahre 19976, der derzeit fortgeschrieben wird

sowie der jeweils aktuelle Fahrplan der Ver-

kehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe.

Der Nahverkehrsplan 1997 sieht einige

Änderungen im ÖPNV in der Takthäufigkeit

sowie im Linienverlauf vor. Im Bereich SPNV

sind Taktverdichtungen beider Linien geplant.

Detaillierte Aussagen können im Nahverkehrs-

plan nachgelesen werden.

5 ÖPNV Bedarfsplan

6 Nahverkehrsplan Hochsauerlandkreis, Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und

Verfahrensentwicklung, Aachen 1997.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

Wolters Partner 10

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Abb. 5: eigene Darstellung auf Grundlage des LDS

Neben dem ÖPNV ist auch das Radwegenetz

der Stadt Olsberg teilweise gut ausgebaut. Zur

besseren Verbindung der Ortsteile untereinan-

der und zur Erweiterung der touristischen Qua-

lität sind künftig noch zahlreiche Ausbaumaß-

nahmen für Radwege vorgesehen (s. Plan�2).

• Bereich Wirtschaft:

Die Bereitstellung von Arbeitsplätzen,

vorwiegend für die ortsansässige Bevölkerung,

sowie die Sicherung und Entwicklung ortsge-

bundener Betriebe gehören heute zu den zent-

ralen Aufgaben einer Stadt. Die Wettbewerbs-

fähigkeit einer Region hängt entscheidend von

ihrem Angebotsprofil ab. Deshalb ist die Ge-

werbeflächenplanung auch immer eine Ange-

botsplanung. Im Zuge der Flächennutzungs-

plan-Neuaufstellung wurde zunächst die Wirt-

schaftsstruktur der Stadt Olsberg analysiert

und daraus eine Gewerbeflächenprognose

durchgeführt.

Die Strukturanalyse zeigt, dass die Anzahl

der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

in der Stadt Olsberg von 4.805 im Jahr 1998

auf 5.195 im Jahr 2002 angestiegen ist (s. Abb.

5)7. Diese geringen Schwankungen unterwor-

fene Entwicklung wird von einer unterdurch-

schnittlichen Arbeitslosenquote von 7,9 % im

Jahr 2002 bestätigt. Der größte Anteil der Be-

schäftigten ist derzeit noch im verarbeitenden

Gewerbe tätig, sinkt aber kontinuierlich auf-

grund des Anstiegs im Dienstleistungssektor.

Aufgrund der Topographie hat sich die

Stadt Olsberg in der Vergangenheit entlang

von Bahn und Straßenachsen in den Tälern

entwickelt, so dass zahlreiche Siedlungskerne

(Ortsteile) mit zum Teil eigenen Gewerbe-

standorten entstanden sind. Insgesamt haben

sich sechs größere Gewerbestandorte gebildet,

die vorwiegend für mittelständische Unter-

nehmen mit Ortsbezug vorgesehen sind:

• Auf der Heide (Kernstadt)

• Knickhütte und Steinkleff (Kernstadt)

• Unter´m Stausee (Kernstadt)

• Assinghausen

• Auf dem Bruch (Bruchhausen / Ellering-

hausen)

7 Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS): Landesdaten, Düsseldorf

2002 (www.lds.nrw.de)

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Abb 6: eigene Darstellung auf Grundlage LDS

und dazu größere betriebliche Einzelstandorte

mit historischer Bedeutung in der Kernstadt,

nördlich Elleringhausen, südlich Wiemering-

hausen und Brunskappel.

Das geplante Regionale Gewerbegebiet

Brilon / Olsberg ist hauptsächlich für Betriebe

vorgesehen, die einen regionalen und überre-

gionalen Absatzmarkt haben. Aufgrund der

verkehrsgünstigen Lage, südlich der geplanten

A 46 / B7 n ist hier der Gewerbestandort der

Zukunft für die Stadt zu sehen, ohne jedoch auf

die Sicherung und Entwicklung der genannten

gewachsenen Standorte zu verzichten.

• Bereich Tourismus:

Neben dem verarbeitenden Gewerbe spielt

auch der Tourismus eine gewichtige Rolle als

Wirtschaftsfaktor.

Die touristische Entwicklung der Stadt Olsberg

begann im 19. Jahrhundert mit dem Ausbau

des Straßenverkehrsnetzes (s. Bereich Verkehr)

bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem

Anschluss an das Eisenbahnnetz. Bereits nach

1945 gab es zahlreiche Pensionsbetriebe.

Seit 1995 sind die Übernachtungszahlen in

der Stadt Olsberg von 212.517 auf 187.612

gesunken (erfasst wurden nur Betriebe mit

neun oder mehr Gästebetten)8. Bei Betrachtung

aller Betriebe zeigt sich, dass die Stadt Olsberg

jährlich rund 300.000 Übernachtungen in 114

Betrieben zu verzeichnen hat:

Abb. 7: Datenbasis der Stadt Olsberg (8a)

Trotz des Rückgangs der Übernachtungs-

zahlen bis zum Jahr 2000 hat der Tourismus

nicht an Bedeutung verloren. Da Olsberg zahl-

reiche Erholungsmöglichkeiten bietet, ist der

Wochenend- und Tagestourismus kontinuier-

lich gestiegen. Die Tendenz ist sowohl bei den

Übernachtungen als auch bei den Ankünften

steigend. Neben dem Fremdenverkehr ist auch

der Tagungsverkehr in den letzten Jahren ge-

stiegen.

8 Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS): Landesdaten, Düsseldorf

2002 (www.lds.nrw.de)

8a Stadt Olsberg (Karl Metten), Olsberg 2003.

Art der Beherbergung Anzahl der Betriebe

Pension 16Ferienwohnung 72Hotel 12Gasthöfe 11Ferien auf dem Bauernhof 3

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde

in Olsberg ein Kneipp-Sanatorium gegründet,

dem weitere Kurmitteleinrichtungen folgten.

Seit 1975 ist Olsberg staatlich anerkannter

Kneipp-Kurort.

Neben zahlreichen Wanderwegen, unter

anderem der Rothaarsteig (überregionaler

Wanderweg mit einer Länge von 154 km von

Brilon bis Dillenburg) bietet das Sauerland auch

unterschiedliche Wintersportmöglichkeiten:

Im Jahr 2001 wurde im Auftrag des Minis-

teriums für Wirtschaft, Mittelstand, Energie

und Verkehr der Masterplan „Wintersportarena

Sauerland / Siegerland- Wittgenstein” erarbei-

tet. Ziel dieser Studie ist die Sicherung und

Stärkung der Wintersportregion Sauerland. Die

Stadt Olsberg grenzt an die Wintersportkernre-

gion (Bereich Winterberg und Willingen), die zu

einem Schneesportzentrum mit überregionaler

Bedeutung ausgebaut werden soll. Durch die

imagewirksame Ausstrahlung der Region wird

auch im Stadtgebiet Olsberg der Tourismus und

speziell das Skigebiet Sternrodt an der Nord-

flanke des höchsten Bergs in Nordrhein-

Westfalen (Langenberg mit 843 m ü NN) ge-

fördert. Zwei Skilifte sowie Abfahrten über 1,3

km sind besonders gut für Anfänger geeignet.

Zu allen Jahreszeiten bietet der Erlebnisberg

Sternrodt eine alpine Berg-Rodelbahn mit einer

Abfahrt von über 1.000 m.

Nicht nur Wanderfreunde und Skifahrer finden

Erholung in der Stadt Olsberg. Die Bike Arena

Sauerland bietet zahlreiche Strecken für Moun-

tainbiker mit unterschiedlichen Schwierigkeits-

graden.

Die bisher genannten Freizeitprojekte ha-

ben die Übernachtungszahlen seit 2000 wieder

steigen lassen und unterstützen folglich die

wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus. Dies

lässt vermuten, dass sich künftig die Übernach-

tungszahlen stabilisieren, so dass die bisher

zahlreich durchgeführten Projekte und Einrich-

tungen weiterhin erhalten und ausgebaut wer-

den sollten.

• Bereich Einzelhandel:

Im Jahr 1992 wurde von ECON-CONSULT

ein Strukturgutachten mit den Schwerpunkten

Einzelhandelsentwicklung, Stadt- und Ver-

kehrsplanung, Kur- und Fremdenverkehr erar-

beitet9. Ziel dieser Untersuchung war es, örtli-

chen Leistungsträgern Wettbewerbs- und Ent-

wicklungschancen aufzuzeigen.

9 ECON-CONSULT, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Beratungsstelle

m.b.H., Köln 1992.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

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Wie kann Kaufkraft gebunden werden? Was

für Möglichkeiten bestehen bei der Erweite-

rung des Einzugbereiches der Stadt Olsberg?

Gibt es eine sinnvolle Ergänzung zum vorhan-

denen Einzelhandelsangebot? Diese und zahl-

reiche andere Fragen sollten beantwortet wer-

den. Die Strukturuntersuchung basiert auf einer

Haushalts- und Betriebsbefragung.

Die Stadt Olsberg erfüllt als Grundzentrum

mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums Ver-

sorgungsfunktionen, die auch über die Grenzen

des Stadtgebietes hinausgehen. Bedingt durch

den Tourismus verfügt die Stadt Olsberg in

einigen Branchen über ein qualitativ über-

durchschnittliches Angebot. Zum Zeitpunkt der

Strukturuntersuchung war der Kaufkraftsaldo

deutlich positiv. Unterstützt wird die hohe Ak-

zeptanz des Einzelhandelsangebotes durch die

Kur- und Fremdenverkehrsgäste.

Als Schwächen des Einzelhandels- und

Dienstleistungsstandortes wurden die proble-

matische Verkehrsführung, die Konzentration

des Einzelhandels auf den Stadtteil Bigge, das

optische Erscheinungsbild der Geschäfte sowie

der Service und die Beratungsfunktion ange-

führt.

Für den Bereich Einzelhandel wurden fol-

gende Empfehlungen gemacht:

• Verbesserung der Einzelhandelsattraktivi-

tät durch Veränderung des Branchenmixes

• Steigerung der Kundenfrequenz im Orts-

kern Olsberg

• Unter Voraussetzung der Niederlassung

eines frequenzstarken Verbrauchermarktes

(Lebensmittel) Verdichtung des Geschäfts-

besatzes im Ortskern Bigge

• Schaffung verkehrsberuhigter Zonen in-

nerhalb der Ortskerne Bigge und Olsberg

• Verstärkter Informations- und Meinungs-

austausch

• Förderung der Gemeinschaftsaktivitäten

des Einzelhandels

• Ausbau der Werbeaktivität

• Bauliche Verbesserung durch Gestaltungs-

satzungen

Die Maßnahmenvorschläge aus dem Jahr

1992 sind z.T. umgesetzt bzw. in Planung, wie

z.B. die Erweiterung des Einzelhandelsangebo-

tes in den Ortskernen von Olsberg und Bigge.

Der Planfeststellungsbeschluss zur Orts-

umgehung Olsberg wurde ebenfalls 2004 ge-

fasst, �(s. Bereich Verkehr), so dass Verkehrsbe-

ruhigungsmaßnahmen sowie gestalterische

Maßnahmen absehbar sind. Durch die Kon-

zentration des Einzelhandels im Kernstadtring

kommt es zu Auslastungsproblemen an weni-

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

Wolters Partner 14

Abbildung 0

Abbildung 0

ger günstigen Standorten, so dass der Ortsteil

Bigge mit der Leerstandsproblematik zu

kämpfen hat.

Die Grundversorgung in den Ortslagen ist

vereinzelt durch einen kleinen „Tante Emma-

Laden” gesichert. In den Ortslagen ohne direk-

te Versorgung ist künftig anzustreben, auch

hier Lebensmittelangebote, evtl. durch fahren-

de Händler zu schaffen.

• Bereich Landwirtschaft/ Fortwirtschaft

und Weihnachtsbaumkulturen:

Im Zusammenhang mit der Neuaufstellung

des Flächennutzungsplanes wurde ein land-

wirtschaftlicher Fachbeitrag10 erarbeitet. Dieser

Fachbeitrag dient als Grundlage zur Qualifizie-

rung landwirtschaftlicher Belange, da die

Landwirtschaft heute vielfältigen Raumansprü-

chen (neue Baugebiete, Ausgleichsmaßnahmen

etc.) gegenüber steht.

Der überwiegende Teil des Stadtgebietes

ist bewaldet (68 %); ca. 5 % sind mit Weih-

nachtsbaumkulturen bewirtschaftet. 20 % der

gesamten Fläche werden landwirtschaftlich

genutzt. Davon überwiegt das Grünland mit

93�% gegenüber dem Ackerland mit 7 %.

Zum Zeitpunkt der Erhebung (2001) hat die

Stadt Olsberg 70 landwirtschaftliche Betriebe

und 4 Gartenbaubetriebe. 25 % der Betriebe

sind Haupterwerbsbetriebe, die restlichen 75 %

sind Nebenerwerbsbetriebe. Die Rindviehhal-

tung steht gegenüber anderen Nutztierarten

deutlich im Vordergrund. Dies resultiert aus

dem hohen Grünlandanteil im Sauerland. Pfer-

dehaltung, speziell Pensionspferde haben noch

eine gewisse Bedeutung. Schweine-, Geflügel-

und Schafhaltung sind untergeordnet.

Abb. 8: eigene Darstellung auf Grundlage des LDS

Die Hofstandorte finden sich zumeist in

den Ortslagen (s. Abb. 9) und teilweise als

Einzelhofanlagen im Außenbereich. Der Struk-

turwandel in der Landwirtschaft ist aufgrund

des europäischen Wettbewerbs in der Stadt

Olsberg schon deutlich vorangeschritten (s.

Anzahl der Nebenerwerbsbetriebe).

10 Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe: Landwirtschaftlicher Fachbeitrag

zum Flächennutzungsplan Olsberg, Münster 2002.

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Rahmenbedingungen

Wolters Partner 15

Abbildung 0

Abbildung 0

Künftig wird mit einem weiteren Rück-

gang in der Landwirtschaft zu rechnen sein. Im

Bereich des Natur- und Umweltschutzes sollten

kooperative Wege gewählt werden, um den

Verlust landwirtschaftlicher Betriebe zu brem-

sen.

Die flächenhafte Ausdehnung von Weih-

nachtsbaumplantagen stellt mittlerweile ein

Problem dar. Die hohe Dichte dieser Flächen

führt aufgrund der damit verbundenen erhöh-

ten Schadstoffeinträge, der Bodenerosion bzw.

dem Verlust von Mutterboden zu einer objekti-

ven Belastung des Naturhaushaltes. Subjektiv

ist die Vielfältigkeit der Landschaft unter Er-

holungsgesichtspunkten ebenfalls geschädigt.

Dies gilt im Übrigen auch für jede monostruk-

turierte Bodennutzung. Das vertraute, als har-

monisch empfundene Erscheinungsbild der

Mittelgebirgslandschaft mit ihrem Wechsel von

Wald und Offenland wird in einigen Teilräumen

der Stadt Olsberg durch die Weihnachtsbaum-

kulturen zerstört. Ziel ist die langfristige Rück-

nahme der ortsnahen und in Tälern liegenden

Weihnachtsbaumkulturen sowie eine Durchset-

zung mit naturnahen Kleingehölzen, um die

optische Wirkung einer Plantage zu unterbre-

chen.

Angesichts der wirtschaftlich schwierigen

Situation der Landwirtschaft ist die Anlage von

Weihnachtsbaumplantagen im Einzelfall si-

cherlich auch eine wirtschaftliche Notwendig-

keit, so dass ökologische und ökonomische

Faktoren gegeneinander und untereinander

abzuwägen sind.

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Rahmenbedingungen

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Abb. 9: Landwirtschaftliche Bodennutzung und Lage der Betriebe > 5 ha (roter Punkt)

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Rahmenbedingungen

Wolters Partner 17

Abbildung 0

Abbildung 0

• Bereich Landschaft / Natur:

In enger Abstimmung mit dem Flächen-

nutzungsplanverfahren wurde der „Land-

schaftsplan Olsberg”11 durch den Hochsauer-

landkreis aufgestellt. Er umfasst das gesamte

Stadtgebiet von Olsberg mit einer Fläche von

117,9 qkm. Der Landschaftsplan beinhaltet

Festsetzungen und Entwicklungsziele für Flä-

chen außerhalb der im Zusammenhang bebau-

ten Ortsteile und des Geltungsbereiches der

Bebauungspläne einer Stadt. Soweit ein Be-

bauungsplan die land- und forstwirtschaftliche

Nutzung regelt oder Grünflächen festsetzt,

kann sich der Landschaftsplan unbeschadet der

planungsrechtlichen Festsetzungen auch auf

diese Flächen erstrecken, wenn sie im Zusam-

menhang mit dem baulichen Außenbereich

stehen.

Der Landschaftsplan besteht aus einer Festset-

zungs- und Entwicklungskarte (s. Abb. 10)

sowie den textlichen Darstellungen und Fest-

setzungen mit Erläuterungen und ist in einem

intensiven Abstimmungsverfahren mit allen

beteiligten Behörden sowie dem Flächennut-

zungsplan erarbeitet worden. Der Landschafts-

plan ist im Dezember 2003 als Satzung be-

Abb. 10: Ausschnitt aus dem Landschaftsplan Olsberg (Hochsauerlandkreis)

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Rahmenbedingungen

Wolters Partner 18

Abbildung 0

Abbildung 0

Abb. 12 b: UEP Maßnahmenplan

Rot = Vermeidungsmaßnahmengelb = Verminderungsmaßnahmengrün = Ausgleichsmaßnahmenhellgrün = Pot. externe Ausgleichsmaßnahmen

schlossen worden und seit April 2004 rechts-

verbindlich.

Neben dem Landschaftsplan, der abwä-

gungsrelevantes Material für das gesamte

Stadtgebiet aus Sicht der Belange von Natur

und Landschaft zusammenträgt, ist im Zuge

der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes

eine Umwelterheblichkeitsprüfung (UEP)11 er-

arbeitet worden. Diese untersucht auf Ebene

der Flächennutzungsplanung (alle neu darge-

stellten potenziellen Bauflächen) frühzeitig die

Belange von Natur und Landschaft, um Ein-

griffe in ökologisch sensible Bereiche zu ver-

meiden bzw. zu vermindern (s. Abb. 12). Dar-

über hinaus wird für die Flächen der Umfang

notwendiger Ausgleichsmaßnahmen abge-

schätzt. Die UEP gibt somit eine Entschei-

dungshilfe bei der Bewertung und Darstellung

neuer Siedlungsflächen. Im Vorfeld auf die

Änderung des Baugesetzbuches (Einführung

der obligatorischen Umweltprüfung mit Um-

weltbericht) im Juli 2004 beinhaltet die Um-

welterheblichkeitsprüfung eine gründliche

Landschaftsanalyse und eine Abschätzung des

notwendigen Ausgleichsaufwandes. Die Um-

welterheblichkeitsprüfung besteht aus einem

Erläuterungsbericht sowie den Plandarstellun-

gen „Bestands- und Konfliktplan” (s. Abb. 12

a) und „Maßnahmenplan” (s. Abb. 12 b).

11 Wolters Partner; Umwelterheblichkeitsprüfung zur Neuaufstellung des

Flächennutzungsplanes, Coesfeld 2003.

Abbildung 1 Abb. 12 a: UEP Bestandsplan

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Leitbild der Stadtentwicklung

Rahmenbedingungen

Wolters Partner 19

Abbildung 0

Abbildung 0

Die Entwicklung neuer Bauflächen verursacht

einen Ausgleichsbedarf, der nicht immer vor

Ort gedeckt werden kann. In diesem Fall beab-

sichtigt die Stadt Olsberg die Anwendung des

Flächenpool-Modells. Dies besagt, dass Ein-

griffe künftig auf einem „Ökokonto” bilanziert

und mit Hilfe eines „Ökopools” aus „Flächen

für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur

Entwicklung von Boden, Natur und Land-

schaft” ausgeglichen werden, der in einem

Konzept einzelne ökologische Aufwertungen

bündelt (s. auch Flächennutzungsplan). Die

Vorteile beim Flächenpool liegen in der Ent-

wicklung großräumiger, ökologisch wertvoller

Bereiche, relativ kostengünstiger Flächener-

werb und kostengünstige Maßnahmenrealisie-

rung. Suchräume für diese Maßnahmen wer-

den mit dem neuen Landschaftsplan abge-

stimmt. Flächenbezogene Maßnahmen sind

vorwiegend Nutzungsintensivierungen in den

Auenbereichen und Tallagen sowie die Um-

wandlung von Nadelholzmonokulturen in

standortgerechte Wälder aus heimischen Ge-

hölzen (s. Bereich Weihnachtsbaumkulturen).

Für den Freiraumbereich gibt es außerdem ein

Konzept zur Entwicklung der Oberen Ruhr.

Dieses vom Staatlichen Umweltamt und der

Bezirksregierung geleitete Projekt dient den

Ruhranliegern zur Unterstützung bei der

Durchführung von Gewässerrenaturierungs-

und Unterhaltungsmaßnahmen. Das Konzept

ist nicht als ordnungsrechtliches Instrumentari-

um zu verstehen, sondern als eine Angebots-

planung für Städte und Gemeinden. Es hilft bei

der Abwägung nutzungsbedingter Restriktio-

nen gegenüber wasserwirtschaftlicher Erfor-

dernisse und ökologisch bedingter Ziele. Au-

ßerdem können auf dieser Basis Handlungsvor-

schläge für den Umgang mit Fließgewässern

und ihren Landschaften formuliert werden.

In der Stadt Olsberg gibt es zahlreiche

weitere Fachplanungen, die an dieser

Stelle nicht weiter ausgeführt werden

sollen:

• Brandschutzbedarfsplan 2002

• Rettungsdienst-Gutachten 1997

• Verkehrsentwicklungsplan Kernstadt IVV

1995

• Abfallwirtschaftskonzept HSK 1998

• Abfallwirtschaftsplan – Siedlungsabfälle

BR Arnsberg 1997

• Kindergartenbedarfsplan (s. auch Demo-

graphische Entwicklung)

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Leitbild der Stadtentwicklung

Funktionsbeziehungen

Wolters Partner 20

Abb. 7: eigene Darstellung auf Grundlage LDS, 2002.

3 Gesamtstädtische Funktionen und

Funktionsbeziehungen (s. Plan 3)

Das Leitbild der Stadtentwicklung beruht auf

den künftigen Funktionsbeziehungen der

Ortsteile untereinander sowie der Kernstadt als

Versorgungs- und Siedlungsschwerpunkt. In

einem gesamtstädtischen Übersichtsplan wer-

den zunächst allen Ortslagen und zentralen

Einrichtungen im Außenbereich Leitfunktionen

im Stadtgebiet zugewiesen:

Die Anordnung der Funktionen Wohnen,

Arbeiten, Sich Versorgen und Verkehr einer-

seits und Freiraum, Erholung und Fremdenver-

kehr andererseits führen naturgemäß zu Kon-

flikten. Indem eine sinnvolle Zuordnung für die

weitere Siedlungs- und Freiraumentwicklung

festgelegt wird, kann diesen Konflikten vorge-

beugt werden.

Die Stadt Olsberg

umfasst neben der Kernstadt

insgesamt elf weitere

Ortsteile (Stand 2002):

Olsberg und Bigge haben als

Kernstadt mit 53,5 % den

größten Bevölkerungsanteil,

gefolgt von Bruchhausen mit

8 % und Elleringhausen mit

7,2 %. Die Ortsteile Antfeld,

A s s i n g h a u s e n u n d

Wiemeringhausen haben einen fast gleichen

Anteil an der Bevölkerung zwischen 5,2 bis 5,7

%, gefolgt von Elpe und Gevelinghausen. Der

kleinste Ort ist Heinrichsdorf, der nur 1 % an

der Gesamtbevölkerung der Stadt Olsberg

ausmacht. Brunskappel mit 2,3 %, Helmering-

hausen mit 1,9 % und Wulmeringhausen mit

3,2 % liegen darüber.

In der Historie haben sich in den Tälern

der Stadt Olsberg diese Siedlungskerne gebil-

det, die ursprünglich wesentlich autarker in

ihren Funktionen waren. Die fortschreitende

Arbeitsteilung, die Mobilität und die damit

einhergehende Konzentration auf größere Ein-

heiten in fast allen Lebensbereichen haben zum

Funktionsverlust in den kleineren Ortslagen

und zu einer Zentralisierung auf wenige Stand-

orte geführt. Heute erfüllen die einzelnen

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Leitbild der Stadtentwicklung

Funktionsbeziehungen

Wolters Partner 21

Ortsteile in der Gesamtstadt Teilfunktionen, die

insgesamt den Stadtorganismus bilden.

Die Kernstadt bildet, bedingt durch den

großen Bevölkerungsanteil, der räumlich ver-

flochtenen Lage, den Infrastruktureinrichtun-

gen sowie das vorhandene Arbeitsplatzange-

bot den Siedlungsschwerpunkt der Stadt Ols-

berg (s. Charakterisierung Kernstadt). Laut

Gebietsentwicklungsplan soll sich die Wohn-

bauflächenentwicklung vorwiegend auf diesen

Ortsteil konzentrieren. Ein weiterer Schwer-

punkt liegt im Gesundheitsbereich (Wellness /

Kneipp-Kurort). Die Kernstadt übernimmt au-

ßerdem übergreifende Funktionen für die Ge-

samtstadt (Versorgungsschwerpunkt).

Wie auch der bundesweite Trend zeigt ist

die Versorgungsinfrastruktur in den Ortsteilen

insbesondere für Handel- und Dienstleistungs-

betriebe aufgrund der geringen Einwohnerzahl

und des geänderten Einkaufsverhaltens nicht

mehr in dem Maße aufrechtzuerhalten, wie

dies in der Vergangenheit der Fall war. Bis auf

Assinghausen, Bruchhausen und Elleringhau-

sen sind in den Ortsteilen keine Handels- und

Dienstleistungseinrichtungen mehr vorhanden.

Das Einkaufsverhalten der Bewohner ist auf die

Kernstadt und bei den im südlichen Elpe- und

Negertal gelegenen Ortsteilen auch auf die

Nachbarstadt Winterberg ausgerichtet.

Weiterführende Bildungseinrichtungen

sind ausschließlich in der Kernstadt angesie-

delt. In den anderen Ortsteilen gibt es insge-

samt zwei Grundschulen (Wiemeringhausen,

Elleringhausen / Bruchhausen) und neun Kin-

dergärten. Kulturangebote sind vorwiegend in

der Kernstadt vorhanden.

Die zukünftige Gewerbeentwicklung kon-

zentriert sich im geplanten Regionalen Gewer-

begebiet Brilon / Olsberg. In der Kernstadt sind

mehrere große, historisch geprägte verarbei-

tende Gewerbebetriebe ansässig, die aufgrund

der Gemengelage bereits in der Vergangenheit

wenig Entwicklungsspielraum hatten. Die

Ortsteile im Ruhr- und Gierskopptal sind

Standorte für ortsgebundenes Gewerbe (GE

Assinghausen / Wulmeringhausen und GE

Bruchhausen / Elleringhausen).

Die kleineren Ortsteile übernehmen über-

wiegend die Funktion eines Wohn- und Frem-

denverkehrsstandortes. In diesen Ortsteilen

steht die Erhaltung belebter Dorfmitten mit

einer gemischten Struktur aus Wohnen, Han-

del, Handwerk, Landwirtschaft und Gastge-

werbe im Vordergrund.

Im Folgenden werden die Ortsteile charak-

terisiert und anhand von den Grunddaseins-

funktionen Wohnen, Arbeiten, Verkehr, öffent-

liche und private Infrastruktureinrichtungen

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Leitbild der Stadtentwicklung

Funktionsbeziehungen

Wolters Partner 22

sowie Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr

/ Ortsbild bestimmten Entwicklungszielen zu-

geordnet. Die textlichen Ausführungen sind im

Anhang durch Plandarstellungen visualisiert.

Zuerst wird allerdings das gesamtstädtische

Leitbild vorangestellt, das sich aus den Rah-

menbedingungen und den Äußerungen zahlrei-

cher Beteiligter am Planverfahren des Flächen-

nutzungsplanes ergeben hat. Diesem gesamt-

städtischen Leitbild sind die Entwicklungsziele

in den Ortsteilen untergeordnet.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Gesamtstädtisches Leitbild

Wolters Partner 23

Abbildung 1

Den Siedlungsschwerpunkt in der Kernstadt stärken und

gleichzeitig die Funktionen in den Dörfern sichern ist Planungs-

aufgabe für die nächsten 15 Jahre.

Die Sicherung eines lebendigen, d.h. vor allem altersdurch-

mischten lebenswerten Wohnstandortes setzt den Erhalt der na-

turgegebenen Freiraum- und Erholungsqualitäten in gleichem

Maße voraus, wie die Sicherung und die Entwicklung der ver-

schiedenen Arbeits- und Beschäftigungsangebote im gesamten

Stadtgebiet.

Angesichts stagnierender, ggf. sinkender Einwohnerzahlen

und einem eklatant steigenden Anteil älterer Personen sind die

Möglichkeiten des Funktionsaustausches zwischen den Ortsteilen

als auch über die Stadtgrenze hinweg auszubauen.

Nur im Miteinander kann die Stadt Olsberg den veränderten

Rahmenbedingungen begegnen und attraktiver Wohn-, Arbeits-

und Erholungsort bleiben.

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Leitbild der Stadtentwicklung

WoltersPartner 24Abbildung 0

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Kernstadt)

WoltersPartner 25

• Charakterisierung:

Die Kernstadt ist im Laufe der Jahre, auf-

grund des Bevölkerungsanstiegs sowie den

Infrastruktureinrichtungen und Arbeitsplätzen

aus den Ortsteilen Bigge und Olsberg zusam-

mengewachsen. Olsberg und Bigge überneh-

men gesamtstädtische Funktionen für die an-

deren Ortsteile.

Die Kernstadt ist ein bedeutender Gewer-

bestandort und hält dort – ergänzt durch die

Dienstleistungs- und Pflegeeinrichtungen – den

Schwerpunkt der Arbeitsplätze vor.

Gewerbegebiet „Auf der Heide” (Bigge)

Im Westen der Kernstadt Richtung Geve-

linghausen liegt das Gewerbegebiet „Auf der

Heide” (Hohler Morgen), in dem noch Reserve-

potenziale vorhanden sind. Weitere Gewerbe-

gebiete befinden sich an der Hans-Körling-

Straße, Hüttenstraße, Talstraße, Paul-

Oventrop-Straße und in den Bereichen Knick-

hütte, Steinkleff und Steinhelle. Hier handelt es

sich um produzierendes und verarbeitendes

Gewerbe, wie z.B. Ladenbau, Metall- und Ei-

sengießerei, Holzverarbeitung an historischen

Betriebsstandorten (s. Rahmenbedingungen

Wirtschaft). Aufgrund der Gemengelage haben

diese Betriebe teilweise Erweiterungs- sowie

Immissionsprobleme. Größter Arbeitsgeber in

der Stadt Olsberg ist die Firma Oventrop an der

Paul-Oventrop-Straße.

Kurpark Olsberg

Neben dem Gewerbe ist auch der Kur- und

Fremdenverkehr ein weiteres wichtiges wirt-

schaftliches Standbein. Olsberg ist seit 1975

staatlich anerkannter Kneipp-Kurort. Durch den

allgemeinen wirtschaftlichen Rückgang und die

Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen

haben die Kuren nachgelassen, so dass heute

der Schwerpunkt im Wellness-Bereich ange-

strebt wird.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Kernstadt)

WoltersPartner 26

Im Bereich des Gesundheits- und Bil-

dungswesen hat die Kernstadt durch qualifi-

zierte Arbeitsplätze und Ausbildungsstätten /

Berufskolleg sowie die Schule für körperbehin-

derte Kinder und Jugendliche bereits überregi-

onale Bedeutung erlangt.

Durch das Zusammenwachsen der

Ortsteile Bigge und Olsberg hat sich in den

letzten Jahren eine neue funktionale Mitte

herauskristallisiert, in der sich alle Zentrums-

funktionen (Supermärkte, Marktplatz, Rathaus)

bündeln. Dieser Kernstadtring wird durch die

Haupt-, Ruhr-, Bahnhof- und Stadionstraße

gebildet.

Die Konzentration von Einzelhandel auf

der einen Seite bedingt Auslastungsprobleme

an weniger günstig gelegenen Randstandorten

(s. Rahmenbedingungen Einzelhandel).

Leerstand an der Hauptstraße in Bigge

Als wichtiger verkehrlicher Verknüpfungs-

punkt und Eingangstor zur Stadt besitzt der

Bahnhof Olsberg und sein Umfeld eine große

städtebauliche Bedeutung für die Stadt Ols-

berg.

Da der Bahnhof Olsberg mittlerweile we-

der den heutigen gestalterischen noch den

(verkehrs-) funktionalen Anforderungen ge-

recht wird, ist eine städtebauliche Neuordnung

des gesamten Bereiches erforderlich. Aus die-

sem Grunde hat die Stadt Olsberg im Jahre

2002 ein städtebauliches Gutachterverfahren

durchgeführt, um Konzepte zur Entwicklung

und Umgestaltung des Bahnhofsbereiches zu

erlangen.

Folgende städtebauliche Ziele wurden als

Grundlage des Gutachterverfahrens definiert:

• Einbindung des Bahnhofs in das städtische

Gefüge Olsbergs durch die Schaffung

funktionaler und gestalterischer Bezüge

und Wegeverbindungen

• Definition eines Stadteingangs mit urba-

nen Qualitäten und klaren Raumkanten

• Integration und Erweiterung des Berufs-

kollegs

• Funktionale und gestalterische Aufwer-

tung des Busbahnhofs

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Stand heute (Kernstadt)

WoltersPartner 27

Darauf aufbauend wurde der Bebauungsplan

„Bahnhof Olsberg” entwickelt, der seit Sep-

tember 2004 rechtskräftig ist.

Das zukünftige größere Wohnquartier „Nietha-

ken / Langer Berg” wurde konsequent in der

Nähe des Bahnhofes östlich der B 480 entwi-

ckelt.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Kernstadt)

Wolters Partner 28

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Die Kernstadt ist Schwerpunkt der Wohn-

entwicklung der Gesamtstadt.

• Die in der Kernstadt vorgesehenen neuen

größeren Wohnquartiere sind nach Art,

Dichte und ethnisch / nationaler Zuord-

nung intensiv zu durchmischen, um eine

maximale Integration zu erreichen.

• Umstrukturierung des Bahnhofs(umfeldes)

in Olsberg Kristallisationspunkt für die

Siedlungsentwicklung

• Wohnen auch an der Ortsdurchfahrt, ins-

besondere an der künftig entlasteten

Haupt-/Bahnhofsstraße stärken, z. T. als

Folgenutzung für nicht mehr marktgerech-

te Einzelhandelsstandorte.

• Wohnen an der Zufahrtstraße zur Umge-

hungsstraße B 480 n (Mittel-/ Bruchstraße)

schützen (z. B. Verkehrsberuhigung, LKW-

Beschränkung).

• Angesichts des zu erwartenden allgemei-

nen Trends des Einwohnerrückgangs hat

die Um- und Nachnutzung vorhandener

Bausubstanz künftig Vorrang vor der Ent-

wicklung neuer Wohnquartiere. Im Übri-

gen gilt für die Kernstadt das Motto Nach-

verdichtung vor Neuentwicklung.

• Keine Wohnentwicklung zu Lasten der

Gewerbestandorte.

Arbeiten:

• Arbeitsplatzsicherung für produzierendes

und verarbeitendes Gewerbe an histori-

schen Betriebsstandorten unter dem Ge-

bot der gegenseitigen Rücksichtnahme.

• Neuansiedlung an dezentralen, verkehrs-

günstig gelegenen und langfristig ent-

wicklungsfähigen Standorten im geplan-

ten regionalen Gewerbegebiet Brilon /

Olsberg sowie in Assinghausen, Bruchhau-

sen, Knickhütte, Steinkleff und auch an

den historischen Betriebsstandorten in der

Kernstadt.

• der Gewerbestandort „Auf der Heide”

(Hohler Morgen) soll langfristig Richtung

Gevelinghausen erweitert werden (Reser-

vepotenzial, wenn andere Standorte nicht

verfügbar sind), ein Zusammenwachsen

der Ortsteile sollte allerdings vermieden

werden.

Private und öffentliche Infrastruktur:

• Die Kernstadt soll als Bildungs- und Ein-

zelhandelsstandort gesichert werden.

• Der Kernstadtring (Ruhrufer-, Haupt-,

Bahnhof- und Stadionstraße) bildet die

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Kernstadt)

Wolters Partner 29

funktionale Mitte. Der Entwicklungs-

schwerpunkt liegt im Bereich des Bahnhof

Olsberg. An diesem Standort konzentrie-

ren sich private und öffentliche Versor-

gungseinrichtungen, regional bedeutsame

Bildungseinrichtungen sowie ein neues

Dienstleistungszentrum als Ausgangs-

punkt für Technologietransfer

• Das Gesundheitswesen in Olsberg hat eine

hohe Bedeutung, auch für das Umland

und darüber hinaus (ASLAN, geriatrisches

Zentrum, Klinik am Stein, Elisabethklinik

mit überregionaler Bedeutung)

• Aufgrund der günstigen Anschlüsse an

den ÖPNV ist das Berufskolleg des Kreises

am Standort Olsberg weiterzuentwickeln.

• Die Josefsgesellschaft ist als überregionale

Bildungs- und Pflegeeinrichtung am integ-

rierten Standort in der Kernstadt zu erhal-

ten und weiterzuentwickeln.

• Großflächiger Einzelhandel ist in der ge-

meinsamen Mitte am Ruhrufer zu konzent-

rieren. Der „alte Ortskern” und die ver-

bleibenden Hauptstraßenabschnitte sind

dem kleinteiligen Fachhandel vorbehalten.

• Im Ortskern Bigge sind teilweise unterge-

nutzte Flächen im hinteren Bereich der

Geschäfte �(z.B. Kundenparkplatz Cruse)

auf Nutzungsintensivierung zu prüfen um

ein attraktives Gesamtangebot bieten zu

können.

Verkehr:

• Durch den Bau der Ortsumgehung wird

der Verkehr im Kernstadtring reduziert

werden und die Umfeld- und Aufenthalts-

qualität verbessert.

• Sperrung der Bruchstraße für den LKW-

Verkehr bauliche und gestalterische

Veränderungen des Straßenraumes

Verbesserung der Aufenthaltsqualität

• Funktionale und gestalterische Aufwer-

tung des Zentralen Omnibusbahnhofes

(ZOB) als Knotenpunkt zwischen den ver-

schiedenen Verkehrsträgern des öffentli-

chen Personennahverkehrs (ÖPNV).

• Verbindung (inkl. fußläufige Verbindung)

vom Rathaus zum Bahnhof.

• Ruhrtal möglichst durchgängig für Radfah-

rer erlebbar und nutzbar machen.

• Umsetzung des Verkehrskonzeptes hat

Priorität, um Belastungen in der Kernstadt

zu reduzieren.

• Entwicklung eines Parkleitsystems.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Kernstadt)

Wolters Partner 30

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Trotz wirtschaftlichem Rückgang über-

nimmt die Kernstadt auch weiterhin die

Funktion eines Kneipp-Kurortes mit

Schwerpunkt „Wellness”.

• Neuordnung des Kur- und Freizeitberei-

ches an der Ruhr entsprechend der künftig

vorwiegend privat zu finanzierenden Ein-

richtungen.

• Anlegen von Fußwegen entlang der

Ruhraue in Bigge.

• Schlösser- und Kneipproute, Wander- und

Radwegenetz ausbauen.

• Verbindung der Kernstadt mit der umlie-

genden Landschaft Ziel ist die Verbin-

dung der Grünachsen Ruhr- und

Gierskopptal sowie eine erlebbare Gestal-

tung der Grünachsen.

• Ausgleichsweiher als Naherholungsbereich

gestalten.

• Erweiterung des Bereiches südlich des

Ausgleichsweihers für Freizeit- und Erho-

lungsnutzung.

• Historische Bereiche der Ortskerne (insbe-

sondere um Kirche, Schloss Schellenstein)

pflegen und weitestgehend zugänglich

halten.

• Attraktivere Gestaltung der Stadtein- und

ausgänge.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Antfeld)

Wolters Partner 31Abbildung 0

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Antfeld)

Wolters Partner 32

• Charakterisierung:

Der Ortsteil Antfeld liegt im Norden der

Stadt Olsberg, zwischen dem geplanten regio-

nalen Gewerbestandort Brilon / Olsberg und

den südlich angrenzenden Gewerbegebieten

Knickhütte und Steinkleff. In Antfeld sind Ge-

schichte und Gegenwart eng miteinander ver-

knüpft. Alte Fachwerkhäuser, das Schloss so-

wie der Hamberg (zentraler Punkt) sind kombi-

niert mit einem modernen Sport- und Freizeit-

angebot. Geprägt wurde Antfeld durch den

Schieferbergbau, der 1966 aus Rentabilitäts-

gründen eingestellt werden musste. Aufgrund

der Lage direkt am „Antfelder Wald”, bietet

Antfeld einen Ausgangspunkt für Rad- und

Wanderfreunde. Dennoch ist der Fremdenver-

kehr in den letzten Jahren zurückgegangen.

Potenziale in diesem Bereich sind weiterhin

vorhanden.

Die Hauptfunktion Antfelds lässt sich als

Wohnstandort mit hoher landschaftlicher Qua-

lität und Kontakt zur Kernstadt definieren. Mit

fast 20 qkm ist Antfeld flächenmäßig der größ-

te Stadtteil von Olsberg.

Dieser Standort stellt sich allerdings stadt-

gestalterisch sowohl an der sogenannten Ge-

meindeverbindungsstraße als auch an B 7 we-

nig attraktiv dar.

Vor Ort ist eine Grundversorgung mit Le-

bensmitteln wirtschaftlich nicht tragfähig, so

dass sich in der Vergangenheit die Ausrichtung

auf die Kernstadt und die Mittelzentren Brilon

und Meschede verstärkt hat. Da in den letzten

Jahren die Bauflächenentwicklung zu stark auf

die Verfügbarkeit ausgerichtet war, sind teil-

weise Siedlungssplitter sowie Baugebiete in

sensiblen Lagen, auch südlich des Hambergs

entstanden.

Durch den geplanten Bau der B 7 n und

das Regionale Gewerbegebiet Brilon / Olsberg

sind künftig auch für Antfeld wieder Entwick-

lungspotenziale zu erwarten.

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Leitbild�der Stadtentwicklung

Stand morgen (Antfeld)

Wolters Partner 33

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Entwicklung einer Wohnbaufläche im

südwestlichen Bereich des Wiesengrundes

mit Orientierung zur Kernstadt.

• Durch die Zunahme der Funktion „Arbei-

ten” durch das Regionale Gewerbegebiet

ist auch eine Ausdehnung der Funktion

„Wohnen” zu erwarten. Wohnbauflächen-

reserven sind vorzuhalten.

• keine Wohnbauflächenverdichtung östlich

und südlich des Hambergs.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender kleiner Hand-

werksbetriebe im Ortskern.

Private- und öffentliche Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen notwendig ist

(hier: Kindergarten).

Verkehr:

• Durch den geplanten Bau der B 7 n wird

die Ortsdurchfahrt entlastet und abgestuft.

Damit verbessern sich die Wohnqualität

und das Entwicklungspotenzial im Frem-

denverkehrsbereich.

• Verbesserung des Radwegenetzes Rich-

tung Bigge und in den Antfelder Wald.

• Stärkung des ÖNPV Bushaltestellen

erhalten, auch wenn der Bedarf sinkt.

Freiraum /Erholung und Fremdenverkehr/

Ortsbild:

• Hotelstandort zur Stärkung des Fremden-

verkehrs bzw. für den Regionalen Gewer-

bestandort.

• Freilegen der Desmecke im Ortskern.

• Weitestgehender Erhalt der Grünachse

Wiesengrund / Hamberg.

• Erhalt der Blickachse von Südwesten auf

den Hamberg und das Schloss.

• Verbesserung der Ortseingangssituation

aus Richtung Bigge.

• Umwandlung des ehemaligen Firmen-

standortes „Unibau” zu einer Ausgleichs-

fläche.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 34Abbildung 0

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Assinghausen)

Wolters Partner 35

• Charakterisierung

In Assinghausen gab es bereits vor 800 n.

Chr. die ersten Ansiedlungen. Mit seinen zahl-

reichen malerischen Fachwerkhäusern ist As-

singhausen eines der schönsten Dörfer

Deutschlands (Bundesgolddorf 1989). Bereits

im Jahre 1991 wurde Assinghausen ein staat-

lich anerkannter Erholungsort. Aus historischen

Gründen ist der Ortsteil Assinghausen ein drei-

geteiltes Dorf – ein Ortsbereich an der B 480,

im Bereich der Kirche und im Norden an der

Straße „Neudorf” (Baugebiet „Vockelied”). Im

Bereich des historischen Ortskerns sind zahlrei-

che Baudenkmale vorhanden (u.a. das Grim-

medenkmal).

Mit klarer Gliederung haben sich ab den

60er Jahren am Rand des alten Ortskerns neue

Wohngebiete und im Nordwesten ein Gewer-

begebiet für ortsgebundene mittelständische

Betriebe entwickelt. Das Gewerbegebiet gehört

funktional sowohl zu Assinghausen als auch zu

Wulmeringhausen. Flächenmäßig dominiert

hier ein holzverarbeitender Betrieb, der am

südlichen Rand des Gebietes einen für die All-

gemeinheit nutzbaren Kinderspielplatz mit

umfangreichem Geräteangebot anbietet.

Gewerbegebiet Assinghausen

Neben der besonderen Bedeutung As-

singshausens als Gewerbestandort ist der Tou-

rismus ebenso wichtig.

In den 70er Jahren konnte Assinghausen

einen Tourismus-Boom verzeichnen. Grund war

die Kombination von Vorzeigefachwerkhaus-

Tradition mit einer guten Gastronomie und

einem guten Einzelhandelsangebot. Assing-

hausen kann die meisten Übernachtungen (Ho-

tel / Ferienwohnungen) in der Stadt vorweisen,

Abbildung 1: Gewerbegebiet Assinghausen

Abbildung 1

Alter Ortskern

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Assinghausen)

Wolters Partner 36

obwohl keine besonderen Attraktionen vor-

handen sind. Aufgrund der Lage an der B 480

ist zu beobachten, dass viele Touristen tags-

über unterwegs sind (vorwiegend in Winter-

berg) und abends den ruhigen Standort As-

singhausen schätzen. Assinghausen ist heute

neben der Kernstadt der wichtigste Tourismus-

ort im Stadtgebiet. Derzeit stagniert der Tou-

rismus-Boom.

Eine Grundversorgung mit Einzelhandels-

geschäften sowie sozialen Einrichtungen (Kin-

dergarten) ist gesichert.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Assinghausen)

Wolters Partner 37

Abbildung 1

• Entwicklungsziele

Wohnen:

• keine Weiterentwicklung des Baugebietes

Neudorf sowie Siedlungsbegrenzung nach

Süden und Osten.

• Vorrangiges Ziel ist die Baulückenschlie-

ßung im Ortskern sowie einzelne kleine

Arrondierungsflächen am Ortsrand.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender kleiner Hand-

werksbetriebe im Ortskern.

• die landwirtschaftlichen Betriebe im Orts-

kern sollen in ihrer Entwicklung nicht ein-

geschränkt werden in deren Umfeld

sollte auf eine weitere Verdichtung von

Wohnbebauung verzichtet werden.

• Erweiterung des Gewerbegebietes Rich-

tung Norden und Nordwesten.

• Sicherung des Tourismus als Wirtschafts-

faktor.

Öffentliche und private Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen notwendig ist.

Verkehr:

• Radweg entlang der Ruhr (Optimierung

der Radwegeverbindung nach Wiemering-

hausen).

• gestalterische Aufwertung der Ruhrbrücke

an der B 480.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Friedhofserweiterung Richtung Osten frei-

halten.

• Wandermöglichkeiten im Ruhrtal schaffen.

• Den Landschaftsbezug aus dem Ortskern

heraus, insbesondere im Süden entlang

der Ruhr, erhalten.

• Grünachse entlang der Ruhr erhalten und

entwickeln.

• Freizeiteinrichtungen entlang der Ruhr

(z.B. Spiel- und Volleyballplatz) schaffen.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 38

Abbildung 1

Abbildung 1

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Bruchhausen)

Wolters Partner 39

Abbildung 1

• Charakterisierung

Das im Medebachtal gelegene Europa-

Golddorf Bruchhausen ist ein touristisch ge-

prägter Wohn- und Arbeitsstandort. Prägend

für den Ortsteil sind die auf dem Istenberg

gelegenen Bruchhauser Steine sowie das privat

verwaltete Wasserschloss im Ortskern.

Schloss Bruchhausen

Die Bruchhauser Steine, ein Boden- und

Naturdenkmal, bestehend aus vier Porphyrfel-

sen, lockt jährlich zahlreiche Besucher an. Mit

direkter Lage am Rothaarsteig bietet der Ort

zahlreiche Wandermöglichkeiten und ist im

Winter als attraktives Skigebiet bekannt (Ski-

gebiet Sternrodt). Südlich an den Ortsteil

Bruchhausen schließt sich die Freizeitanlage

Sternrodt an, die im Sommer (Allwetterrodel-

bahn) als auch im Winter (Skilift) ein Freizeit-

angebot bietet.

Die Ortseinfahrt von Norden ist charakteri-

siert durch das Gewerbegebiet Bruchhausen in

dem vorwiegend ortsbezogenes Gewerbe an-

sässig ist. Aufgrund der peripheren Lage wer-

den keine störenden Einflüsse auf den Ort aus-

geübt.

Sommerrodelbahn /Schlitten

Der Ortseingang ist unzureichend mar-

kiert, so dass die wenig belastete Ortsdurch-

fahrt (Kreisstraße 47) zu hohen Geschwindig-

keiten verleitet.

Wie in den anderen Ortsteilen haben sich

in Bruchhausen im Laufe der Zeit neue Wohn-

gebiete entwickelt. Die Form des Straßendorfes

ist dabei jedoch erhalten geblieben.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Bruchhausen)

Wolters Partner 40

Abbildung 1

Eine Grundversorgung mit Lebensmitteln

vor Ort ist vorhanden. Das allgemeine Ein-

kaufsverhalten ist auf die Kernstadt ausgerich-

tet. Ein Kindergarten im Ort ist nicht vorhan-

den. Grundschüler besuchen die Gemein-

schaftsgrundschule Elleringhausen / Bruchhau-

sen. Die weiterführenden Bildungseinrichtun-

gen werden in der Kernstadt aufgesucht.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Bruchhausen)

Wolters Partner 41

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Entwicklung eines neuen Wohngebietes

am Friedhof.

• Siedlungsbegrenzung Richtung Süden, um

ökologisch sensible Bereiche zu erhalten.

• Keine Siedlungsflächenentwicklung im Tal

der Lutterbecke, da dieser Auenbereich

�ökologisch wertvoll ist und aufgrund der

Überschwemmungsgefährdung von einer

Bebauung freizuhalten ist.

• Langfristige Wohnbauflächenentwicklung

westlich der Lutterbecke.

• Keine Siedlungsentwicklung in ungünsti-

gen Hanglagen westlich und östlich der

Ortslage.

Arbeiten:

• Sicherung ausreichender Gewerbeflächen

Erweiterung des Gewerbegebietes

Richtung Elleringhausen, jedoch kein Zu-

sammenwachsen der Ortsteile.

• Keine weitere Gewerbeerweiterung Rich-

tung Westen, aufgrund der hohen Frei-

raumqualität der Gewässerauen.

• Umnutzungspotenzial für die landwirt-

schaftliche Hofstelle im Süden zu „Ferien

auf dem Bauernhof” ermöglichen.

Öffentliche und private Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen notwendig ist

(Kindergarten sowie die gemeinsame

Grundschule in Elleringhausen / Bruchhau-

sen).

• Gastronomie erhalten und verstärken.

• Entwicklung eines Hotelstandortes.

• Ziel ist die Eigenversorgung durch Bindung

der örtlichen Kaufkraft.

Verkehr:

• Verkehrsberuhigungsmaßnahmen am

nördlichen Ortseingang und entlang der

Ortsdurchfahrt.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Erhalt der Blickachse Richtung Bruch-

hauser Steine von der Schützenhalle aus.

• Entwicklung eines Hotelstandortes.

• Stärkung des Tagestourismus.

• Verbesserung des Rad- und Wanderwege-

netzes.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Bruchhausen)

Wolters Partner 42

Abbildung 1

• Freihalten des Medebaches bessere

Integration der Grünachse in das Dorfbild.

• Ferien auf dem Bauernhof.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten (Er-

arbeitung einer Gestaltungssatzung).

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 43

Abbildung 1

Abbildung 1

Page 47: Architekten BDA Stadtplaner...Friedrich Wolters Leonore Wolters-Krebs Michael Ahn Bearbeitet im Auftrag der Stadt Olsberg Projektbearbeitung: Angelique Schirmer Roland Busch Daruper

Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Brunskappel)

Wolters Partner 44

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Brunskappel, eines der ältesten Sauer-

landdörfer, kann auf eine über 1000-jährige

Geschichte zurückblicken. Die Hauptfunktion

dieses Ortsteils ist das Wohnen. Besonders

prägend ist das Nebeneinander von Wohnen

und Landwirtschaft, das in der Stadt Olsberg in

dieser Form sonst nicht mehr vorhanden ist.

Im Ortskern von Brunskappel wird die am

besten erhaltene Bausubstanz und Dorfstruktur

in der Stadt Olsberg sichtbar, die in Kombinati-

on mit dem Schloss Wildenberg dem Ort einen

malerischen Charakter verleiht.

Negertal

Charakteristisch ist außerdem die Lage im

Negertal. Die in den 70er Jahren geplante Ne-

gertalsperre hat die bauliche Entwicklung in

Brunskappel stark gehemmt. In den vergange-

nen 20 Jahren sind daher keine größeren Neu-

baugebiete entstanden. Erst ab Mitte der 90

Jahre wurde das Baugebiet „Im Wickenfeld” in

der Weiterführung der Fritz-Sommer-Straße

erschlossen, in dem noch einige Reserven vor-

handen sind.

Westlicher Siedlungsteil

Am südlichen und nördlichen Ortsrand e-

xistieren ortsbezogene Gewerbestandorte.

Da im Ort keine Grundversorgung vorhan-

den und die Entfernung zur Kernstadt groß ist,

sind die Brunskappeler in ihrem Einkaufsver-

halten auf die im Süden gelegene Stadt Win-

terberg ausgerichtet. Brunskappel bietet au-

ßerdem kaum Arbeitsplätze, so dass die Be-

wohner längere Pendelstrecken in Kauf neh-

men müssen. Dies spricht wiederum für die

sehr hohe Wohnstandortattraktivität.

Entlang der Neger sind einige Grünflächen

vorhanden, die den Dorfcharakter untermalen.

Ein weiteres besonderes Merkmal des Ortsteils

ist die offene Tallandschaft im Osten, die dem

Ort einen wohltuenden Charakter verleiht und

für den Tourismus, der in den letzten Jahren

stagniert, attraktiv ist.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Brunskappel)

Wolters Partner 45

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Keine umfangreichen Siedlungserweite-

rungen Dorfcharakter erhalten.

• Der Bereich westlich der Straße im Wi-

ckenfeld (eine Bauzeile) kann als langfris-

tiges Wohnbauflächenpotenzial angese-

hen werden, soweit die Verfügbarkeit ge-

sichert ist.

• Vermeidung von Leerständen (auch in

Häusern des Ruhrverbandes).

Arbeiten:

• Die landwirtschaftlichen Betriebe im Orts-

kern sollen in ihrer Entwicklung nicht ein-

geschränkt werden in deren Umfeld

sollte auf eine weitere Verdichtung von

Wohnbebauung verzichtet werden.

Private und öffentliche Infrastruktur:

• Alternative Versorgungseinrichtungen, wie

z.B. Fahrende Händler und Hofverkauf för-

dern.

Verkehr:

• Verkehrsberuhigende Maßnahmen an den

Ortseingängen.

• Umgestaltung des Straßenbereiches zwi-

schen Kirche und Schloss Wildenberg, um

den Durchgangsstraßencharakter zu mi-

nimieren.

• Erhalt und Stärkung des ÖNPV.

• Anlage eines Fußweges entlang der Ne-

ger.

• Verbesserung des Radwegenetzes (über-

regional) Anlegen eines Radweges in

Richtung Wulmeringhausen und Siedling-

hausen.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Wiederbelebung des Tourismus, durch

Impulse wie Hotel / Gastronomie an der

Durchfahrtsstraße.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 46

Abbildung 1

Abbildung 1

Page 50: Architekten BDA Stadtplaner...Friedrich Wolters Leonore Wolters-Krebs Michael Ahn Bearbeitet im Auftrag der Stadt Olsberg Projektbearbeitung: Angelique Schirmer Roland Busch Daruper

Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Elleringhausen)

Wolters Partner 47

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Elleringhausen ist wie die meisten Dörfer

der Stadt Olsberg ein Straßendorf, das sich

entlang der Gierskopp Richtung Süden zieht.

Bereits 1270 wurde dieses „alte” Straßendorf

das erste Mal urkundlich erwähnt.

In den 60er Jahren haben sich Wohnbau-

flächen am Rande des alten Ortskerns gebildet.

Nennenswerter Wohnbauflächenbedarf für

Elleringhausen ist nicht gegeben, denn durch

die Entwicklung des Baugebietes „Auf dem

Heck” sind noch zahlreiche Reserven vorhan-

den.

Die Grundversorgung der Bewohner ist

durch ein Einzelhandelsgeschäft sowie soziale

Einrichtungen, wie z. B. Grundschule, Kinder-

garten und kirchliche Einrichtungen gesichert.

Das Einkaufsverhalten ist aufgrund der Nähe

zur Kernstadt auch auf diese ausgerichtet.

Ein kleines Gewerbegebiet gibt es im Nor-

den des Ortsteils in Richtung Olsberg sowie das

gemeinsame Gewerbegebiet Bruchhausen zwi-

schen Bruchhausen und Elleringhausen. Klein-

gewerbe ist vorwiegend im alten Dorfkern un-

tergebracht. Hier gibt es allerdings aufgrund

der Topographie keine Erweiterungsmöglich-

keiten mehr. Weitere Arbeitsplätze bieten orts-

ansässige gastronomische Betriebe.

Der Fremdenverkehr spielt wie in allen

Ortsteilen auch in Elleringhausen eine große

Rolle. Vor allem älteren Menschen bietet Elle-

ringhausen aufgrund der leichten und kurzen

Wanderstrecken ein attraktives Erholungsan-

gebot. Im Osten des Ortsteils gibt es ein Fe-

riendorf. Günstig auf den Tourismus wirkt sich

die Nähe zu Willingen und Winterberg aus, da

die Touristen einen ruhigen Wohnort (s. auch

Assinghausen) bevorzugen und die Aktivitäten

in Willingen und Winterberg ausüben sowie die

Nähe zum Rothaarsteig und den Bruchhauser

Steinen.

Im Norden von Elleringhausen verläuft die

Bahntrasse Hagen-Warburg. Ein aktiver Halte-

punkt im Ort existiert nicht mehr.

Ortseinfahrt / Kirche

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Elleringhausen)

Wolters Partner 48

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Kompaktheit des Ortes nicht durch weitere

Zersiedlung gefährden.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender Handwerksbe-

triebe im Ortskern.

• Die landwirtschaftlichen Betriebe im Orts-

kern sollen in ihrer Entwicklung nicht ein-

geschränkt werden in deren Umfeld

sollte auf eine weitere Verdichtung von

Wohnbebauung verzichtet werden.

• Der Gewerbestandort an der Landesstraße

Richtung Olsberg ist zu sichern.

• Die brachgefallene Gewerbefläche im Sü-

den soll künftig für kleinere Betriebe offen

gehalten werden.

• Arbeitsstandort für Elleringhausen ist auch

das Gewerbegebiet Bruchhausen.

Private und öffentliche Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen notwendig ist

(Schule, Kindergarten, Geschäfte).

Verkehr:

• Verkehrsberuhigende Maßnahmen an der

Kirche.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Touristische Attraktivitäten ausbauen.

• Anlage eines Dorfwanderweges.

• Freihalten der Täler von Weihnachtsbaum-

kulturen.

• Erschließung des Gierskopptales in Elle-

ringhausen für Wanderungen und Ski-

langlauf.

• Anpflanzung von Obstbäumen und Alleen.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten (Er-

arbeitung einer Gestaltungssatzung).

• Unterstützung der offiziellen Wege zum

Rothaarsteig mit Beschilderung

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 49

Abbildung 1

Abbildung 1

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Elpe)

Wolters Partner 50

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Elpe im südlichen Teil der Stadt Olsberg

gelegen, wird vom gleichnamigen Fluss ge-

prägt. Bis Anfang der 70er Jahre war Elpe

durch die Landwirtschaft sowie den Erzbergbau

geprägt. Ende der 60er Jahre haben sich be-

reits neue Baugebiete entwickelt, die zu einer

Zweipoligkeit, Elpetal und Elpedorf, geführt

haben. Dazwischen ist die Elpetalaue, ein lang

gestreckter Grüngürtel, entstanden.

Elptalaue

Mit Schließung der Ramsbecker Grube

setzte sich Anfang der 80er Jahre verstärkt der

Tourismus durch. Der geschichtliche Bergbau

wird nicht als touristisches Potenzial genutzt,

da die Stollen aus Gefahrengründen zugeschüt-

tet wurden.

Elpe wurde zu dieser Zeit als Bauern-

Fremdenverkehrs-Dorf bezeichnet. Der Ein-

schnitt kam in den 90er Jahren. Ferienwoh-

nungen wurden als feste Wohnungen vermie-

tet, Hotels wurden geschlossen. Ende der 40er

/ Anfang der 50er Jahre ist der Wohnbereich

„Im Ries” und in den 60er Jahren die Wohnex-

klave „Niedere Lehmecke” entstanden. Elpe

weist im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen

noch sehr viele Baulücken auf, so dass keine

großen neuen Wohngebiete erforderlich sind.

Gewerbliche Ansiedlungen gibt es in Elpe

keine, lediglich vereinzelte kleinere Hand-

werksbetriebe sind vorhanden. Im alten Orts-

kern gibt es noch aktive landwirtschaftliche

Betriebe.

Das Elpetal ist ein sehr ruhiges Tal, da die

Verkehrsbelastung auf der Elpetalstraße nicht

sehr hoch ist. Schon in den 50er Jahren hatte

der Ortsteil Elpe aufgrund des südwestlich ge-

legenen Skihanges eine touristische Attraktion.

Im Laufe der Jahre hat eine Umnutzung zum

Gleitschirm- und Drachenfluggelände stattge-

funden. Hier sind erste Ansatzpunkte für die

Wiederbelebung des Tourismus zu sehen.

Drachen- und Gleitschirmhang

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Elpe)

Wolters Partner 51

Abbildung 1

• Entwicklungsziele :

Wohnen:

• Keine Siedlungsentwicklung über die be-

stehenden Flächenreserven hinaus.

• Keine weitere Wohnbauflächenentwick-

lung im Bereich der „Niederen Lehmecke”

und „Im Ries”.

• Angesichts der zur Zeit zu akzeptierenden

Zweipoligkeit von Elpe-Tal und Elpe-Dorf

soll die künftige Wohnbauflächenachfrage

vorrangig durch Nachverdichtung in Elpe-

Tal gesichert werden. In Elpe-Dorf ist auf

den Erhalt der aufgelockerten dörflichen

Siedlungsstruktur zu achten.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender kleiner Hand-

werksbetriebe im Ortskern.

• Alternative Erwerbsmöglichkeiten (Heim-

arbeit) fördern.

• Die landwirtschaftlichen Betriebe im Orts-

kern sollen in ihrer Entwicklung nicht ein-

geschränkt werden in deren Umfeld

sollte auf eine weitere Verdichtung von

Wohnbebauung verzichtet werden.

Private und öffentliche Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen (insbesondere

Kindergarten) notwendig ist.

Verkehr:

• Straßenrückbau in Elpe-Dorf.

• Ausbau des Radwegenetzes nach Geve-

linghausen.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Der Elpetal-Auenbereich ist zu erhalten

keine Wohnbauflächenentwicklung und

Anpflanzung von Weihnachtsbaumkultu-

ren.

• Elpe als Ort des Flugsports ist zu stärken.

• Ein Übernachtungsangebot für die Dra-

chenflieger im Ortskern schaffen.

• Bergbautradition als touristisches Element

nutzen.

• Umnutzung für die landwirtschaftlichen

Hofstellen zu Ferienwohnen ermöglichen.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 52

Abbildung 1

Abbildung 1

Page 56: Architekten BDA Stadtplaner...Friedrich Wolters Leonore Wolters-Krebs Michael Ahn Bearbeitet im Auftrag der Stadt Olsberg Projektbearbeitung: Angelique Schirmer Roland Busch Daruper

Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Gevelinghausen)

Wolters Partner 53

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Gevelinghausen wurde erstmals 1277 ur-

kundlich erwähnt und hat sich aus einem mit-

telalterlichen Rittergut zu dem heutigen Dorf

entwickelt. Zu dem Ortsteil zählen noch die

Wohnplätze Wiggeringhausen und Haardt.

Obwohl noch einige Baulücken im Ort

vorhanden sind, haben sich in den vergangen

10 Jahren neue Baugebiete im Bereich der

Morgenwiese entwickelt. Mit seinen zahlrei-

chen intakten Vereinen ist Gevelinghausen ein

lebendiges, eigenständiges Dorf.

Ortsdurchfahrt

Im Ortskern selbst sind keine landwirt-

schaftlichen Betriebe mehr vorhanden. Nur

südlich von Gevelinghausen sind noch drei

Vollerwerbslandwirte aktiv.

Die Grundversorgung vor Ort ist nicht ge-

ben. Soziale Einrichtungen, wie Kindergarten

und Schulen werden in Bigge genutzt. Obwohl

Gevelinghausen keinen eigenen Gewerbe-

standort (aufgrund der Nähe zu Gewerbegebiet

„Auf der Heide”, in Bigge) hat, sind zahlreiche

Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor vorhan-

den. Gastronomie, Akademie der Berufsgenos-

senschaft sind aktive Bestandteile des Dorfle-

bens. Die Akademie führt dazu, dass Geveling-

hausen zahlreiche gastronomische Einrichtun-

gen sowie ein Hotel nachweisen kann. Der

Pferdesport ist in Gevelinghausen wie in Hein-

richsdorf sehr stark vertreten. Der klassische

Übernachtungs-Fremdenverkehr spielt eine

untergeordnete Rolle.

Akademie, ehemaliges Schloss

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Gevelinghausen)

Wolters Partner 54

Abbildung 1

• Entwicklungsziele

Wohnen:

• Förderung der Wohnsiedlungsentwicklung

aufgrund zahlreicher Dienstleistungsar-

beitsplätze in begrenztem Umfang den

dörflichen Charakter stärken und nicht

durch ausufernde Wohnquartiere gefähr-

den.

• Wohnbauflächenentwicklung „Am Losen-

berg”.

• Kein Zusammenwachsen mit der Kern-

stadt.

Arbeiten:

• Dienstleistungsstandort soll erhalten und

gestärkt werden (Fortbildungsakademie).

• Die landwirtschaftlichen Betriebe sollen in

ihrer Entwicklung nicht eingeschränkt

werden in deren Umfeld sollte auf eine

weitere Verdichtung von Wohnbebauung

verzichtet werden.

Verkehr:

• Anlegen eines kombinierten Rad- und

Gehweges Richtung Bigge.

• Neue Durchwegung des Ortes für Fußgän-

ger schaffen (insbesondere von Nord nach

Süd).

• Verbesserung der Anbindung des Sport-

platzes an den Ort.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Erhalt des Offenlandes durch die Land-

wirtschaft.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten.

• Weihnachtsbaumkulturen an den Ortsrän-

dern reduzieren.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 55

Abbildung 1

Abbildung 1

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Heinrichsdorf)

Wolters Partner 56

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Heinrichsdorf, der kleinste Ortsteil der

Stadt Olsberg und erst 1853 gegründet, liegt

im Südwesten an der Grenze zur Gemeinde

Bestwig. Prägend für den Ort sind die heute

noch erhaltenen Bergbauhäuser, die an eine

lange Bergbautradition erinnern. In den 60er

Jahren sollte Heinrichsdorf umgestaltet und die

alte Bausubstanz abgerissen werden. Dies

konnte jedoch verhindert werden.

Ortsdurchfahrt

Aufgrund der topographischen Lage bietet

Heinrichsdorf einen guten Ausgangspunkt für

Wanderer und Reiter. Vor Ort ist außerdem der

Deutsche Alpenverein ansässig, der die touris-

tische Entwicklung des Ortes fördert. Eine

Grundversorgung ist nicht vorhanden. Weiter-

führende Schulen werden in der Kernstadt, in

Siedlinghausen und in Winterberg (Gymnasi-

um) wahrgenommen.

Blick von Süden

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Heinrichsdorf)�

Wolters Partner 57

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Keine bauliche und sonstige Entwicklung

über den Eigenbedarf hinaus.

• Schließung der Baulücken, allerdings mit

Gestaltungsvorschrift.

• Erweiterung von Ferienwohnen am vor-

handenen Gasthofstandort.

Arbeiten:

• Vorhandene Arbeitsplätze erhalten (Gast-

ronomie und Busunternehmen).

Verkehr:

• Erhalt und Verbesserung der ÖPNV-

Einrichtungen.

• Anbindung des Radwegenetzes an das

über die Gemeindegrenze Olsberg hinweg,

Richtung Bestwig.

Freiraum/Erholung und Fremdenver-

kehr/Ortsbild:

• Entwicklung des Gasthofs Ehls als touristi-

sches Potenzial.

• Bergbauliche Tradition vermarkten.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 58

Abbildung 1

Abbildung 1

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Helmeringhausen)

Wolters Partner 59

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Das genaue Alter Helmeringhausens ist

urkundlich nicht belegt. Ende des 13. Jhd. be-

stand Helmeringhausen bereits aus einigen

Bauernhöfen. Zwischen den Jahren 1834 bis

1835 wurde die erste Schule errichtet, die in

den 60er Jahren erweitert wurde. Heute wird

dieses Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus

genutzt.

Helmeringhausen dient vorwiegend als

Wohnquartier, nicht auch zuletzt für die nah

gelegene Kernstadt. Größere Wohnbauflächen-

entwicklungen sind aufgrund der Tallage nur

begrenzt möglich, zudem ist kein aktueller

Bedarf erkennbar.

Ortskern

Im Ortskern sind nicht-störende Dienst-

leistungs- und Gewerbebetriebe ansässig. Bis

auf die Kirche sind keine Infrastruktureinrich-

tungen vorhanden.

Das besondere Merkmal Helmeringhau-

sens ist die „innerörtliche Ruhe”, da die Stra-

ßenerschließung nur über eine Zufahrtsstraße

als Sackgasse in den Ort führt. Es gibt keinen

Durchgangsverkehr!

Sackgasse

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Helmeringhausen)

Wolters Partner 60

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Freihalten von ortsbildprägenden Baulü-

cken, soweit sie der dörflichen Struktur

dienen.

• Entwicklung von Bauflächen nur für den

Eigenbedarf.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender kleiner Hand-

werksbetriebe im Ortskern.

Verkehr:

• Wiederherstellung der ÖPNV-Anbindung.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• die Vossbachaue als prägendes Dorfele-

ment ist weiter zu entwickeln.

• Offenlandstrukturen um den Ort erhalten.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 61

Abbildung 1

Abbildung 1

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Wiemeringhausen)

Wolters Partner 62

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Im oberen, landschaftlich sehr reizvollen

Ruhrtal liegt der Ortsteil Wiemeringhausen, der

erst Mitte des 19. Jhd. aus zwei Ortsteilen zu-

sammengewachsen ist. Auch heute ist die

Zweiteilung durch die nord-südverlaufende

Ruhr sowie die B 480 deutlich. Die B 480 –

eine Provinzialstraße aus dem 18. Jahrhundert

– , an der sich mehrere Nutzungen entwickelt

haben, wird nicht nur als Wirtschaftsader, son-

dern auch als Störfaktor empfunden. Wieme-

ringhausen leidet derzeit auch besonders unter

dem Schwerlastverkehr, der durch den geplan-

ten Ausbau der Verladestelle Steinhelle ver-

stärkt werden könnte.

Wiemeringhausen ist Standort für Klein-

gewerbe und Handwerk, das im alten Ortskern

ansässig ist. Weiter südlich der Ortslage hat ein

größeres Unternehmen für Kunststofftechnik

seit 1905 einen Standort im Ruhrtal (Fa.

Christophery).

Trotz Dienstleistungs- und Handwerksbe-

trieben ist eine Grundversorgung mit Lebens-

mitteln wirtschaftlich nicht tragfähig und auch

für die Zukunft unrealistisch. Die funktionale

Ausrichtung ist nicht auf die Kernstadt allein

ausgerichtet, sondern auch auf die südlich ge-

legene Stadt Winterberg. Eine Grundschule und

ein Kindergarten sind vor Ort vorhanden. Wei-

terführende Schulen werden in der Kernstadt

sowie in Winterberg besucht.

Besondere Merkmale für Wiemeringhau-

sen sind der Stauweiher, die Ruhr, das Kraft-

werk und der Kurpark. Die Aspekte „Wasser-

kraft”, Wasser als Transportmedium, Wasser

als Lebensspender, Wasser für den klimati-

schen Ausgleich etc. sind Ansatzpunkte für

touristische Attraktionen. Soweit Winterberg

mit Feriengästen ausgelastet ist, profitiert

Wiemeringhausen von den Gästen durch die

Lage an der B 480.

Stauweiher mit Schule

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Wiemeringhausen)

Wolters Partner 63

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Baulückenschließung hat Vorrang vor der

Entwicklung neuer Bauflächen.

• Wohnbauflächenentwicklung „Zur Horst”

unter Rücksichtnahme auf vorhandene

landwirtschaftliche Nutzung.

• Keine Wohnbauflächenentwicklung am

nordwestlichen Ortseingang im Bereich

des Stauweihers um Grünbereiche zu er-

halten sowie im südöstlichen Ortseingang

im Bereich Böhl. Langfristig wäre eine

Weiterentwicklung west l ich der

�„Ibergstraße” und östlich der „Alten

Landstraße”, denkbar.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender kleiner Hand-

werksbetriebe im Ortskern.

• dem Gewerbestandort „Christophery” soll

durch die Verlegung der Stellplätze Mög-

lichkeiten zur betrieblichen Entwicklung

gegeben werden.

• Umnutzungspotenzial für landwirtschaftli-

che Hofstellen ermöglichen (Ferien auf

dem Bauerhof).

Private und öffentliche Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen notwendig ist.

Verkehr:

• Verbesserung des Radwegenetzes um

Wiemeringhausen.

• Ergänzende Fußwegeverbindungen im Ort.

• Verkehrsberuhigende Maßnahmen an den

Ortseingängen.

• Reduzierung des innerörtlichen Ver-

kehrsaufkommens durch den Bau einer

Ortsumgehung.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Ergänzende Baumbepflanzungen an der

Brunskappeler Straße.

• Ruhrtal für die Naherholung und den Tou-

rismus ausbauen bzw. nutzen.

• Historische Bereiche des Ortskerns pflegen

und weitestgehend zugänglich halten.

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Leitbild der Stadtentwicklung

Wolters Partner 64Abbildung 1

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand heute (Wulmeringhausen)

Wolters Partner 65

Abbildung 1

• Charakterisierung:

Aufgrund der Lage im engen Negertal hat

sich Wulmeringhausen als Straßendorf entlang

der L 743 entwickelt. Wie in Wiemeringhausen

führte dies zu einer optischen Zweiteilung des

Ortsteils. Wulmeringhausen liegt an der Bahn-

strecke Olsberg-Winterberg. Der Haltepunkt ist

nicht mehr in Betrieb.

Bahnlinie Olsberg – Winterberg

Die vorhandene topographische Situation

hat bisher die Siedlungsentwicklung bestimmt

und wird dies auch künftig tun.

Wulmeringhausen weist ein Nebeneinan-

der von ortsbezogenem Handwerk und Woh-

nen auf. In der Vergangenheit ist zudem Berg-

bau in der „Grube Gottesgabe” betrieben wor-

den. Seit 1920 sind die Arbeiten eingestellt.

Aufgrund der direkten Nachbarschaft zum Ge-

werbegebiet Assinghausen gibt es in Wulme-

ringhausen kein eigenes Gewerbegebiet.

Im Ortskern sind derzeit noch drei land-

wirtschaftliche Betriebe aktiv. Die Vorausset-

zungen für die landwirtschaftliche Entwicklung

sind jedoch begrenzt.

Bis auf gastronomische Einrichtungen sind

keine Versorgungseinrichtungen vorhanden, so

dass sich die funktionale Ausrichtung sehr

stark zur Kernstadt hin orientiert.

Blick aus Südosten

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Leitbild der Stadtentwicklung

Stand morgen (Wulmeringhausen)

Wolters Partner 66

Abbildung 1

• Entwicklungsziele:

Wohnen:

• Baulückenschließung hat Vorrang vor der

Entwicklung neuer Bauflächen.

• Keine Wohnbauflächenentwicklung über

den Eigenbedarf hinaus.

Arbeiten:

• Sicherung nicht-störender kleiner Hand-

werksbetriebe im Ortskern.

Private und öffentliche Infrastruktur:

• Zuwanderungen in dem Maße akzeptie-

ren, wie dies zum Erhalt der vorhandenen

Versorgungseinrichtungen notwendig ist.

• Alternative Versorgungseinrichtungen, wie

z.B. Fahrende Händler und Hofverkauf.

• Erhalt und Verstärkung der Gastronomie

zur Unterstützung des Fremdenverkehrs.

Verkehr:

• Verbesserung der ÖPNV-Anbindung an die

Kernstadt.

• Weiterbau des Radweges von Steinhelle

über Wulmeringhausen bis nach

Brunskappel.

Freiraum / Erholung und Fremdenverkehr /

Ortsbild:

• Bergbauliche Tradition vermarkten

Besucherstollen öffnen.

• Ferien auf dem Bauernhof.

• Erhalt und Entwicklung der Neger als prä-

gendes Dorfelement.

• Erhalt der Grube Gottesgabe als Sekun-

därbiotop.

• Erhalt innerörtlicher Grünflächen (Nege-

talaue für Naherholung und Tourismus

nutzen und ausbauen).


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