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Arbeitsgruppe Entwicklungs- und...

Date post: 23-Feb-2018
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Robert Hafner, BA MSc Einleitung Der Anbau, die Verwertung und Vermarktung von Soja unterliegen in den letzten Jahren speziell in Lateiname- rika einem enormen Wachstums- und Internationalisie- rungsprozess. In diesem Projekt wird das Beispiel des Chaco Occiden- tal, einer traditionell peripheren Region in Nordwestar- gentinien mit hohen Defiziten im Bereich der lokalen Wirtschaft und Infrastruktur aufgegriffen. Relevante Einflussfaktoren der neuen Pionierfront sind: o Globalisierungsprozesse des Agrobusiness; o lokale Auswirkungen des Klimawandels; o daraus resultierende Struktur- und Machtver- änderungen. Forschungsrahmen und -Frage Als analytischer Rahmen wird das Konzept der Umwelt- gerechtigkeit verwendet, wobei über den Tellerrand der Aktivismus-Forschung hinausgeblickt werden soll. Das Risiko der Inklusion Arbeitsgruppe Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsforschung Sozio-ökologische Konflikte und Umweltgerechtigkeit aus dem Blickwinkel der Soja-Pionierfront der Globalisierung. Das Beispiel des Chaco Occidental in Nordwestargentinien. Tartagal Las Lajitas Rosario de la Frontera Source: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, i-cubed, USDA, USGS, AEX, Getmapping, Aerogrid, IGN, IGP, swisstopo, and the GIS User Community 1:3.000.000 Case studies Provinces Salta ± Darauf aufbauend werden drei Teilregionen des Chaco Occidental (Karte 1, Tabelle 1) genauer untersucht. Im Fokus stehen: Level der Inklusion in Globalisierungsprozesse; lokale Adaptationsstrategien auf globale Einflüsse, ins- besondere der Soja-Industrie; gesellschaftliche Naturverhältnisse. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welchen Einfluss haben spezifische sozio- ökologische Konflikte auf den Inklusionsprozess der Pionierfront in den globalisierten Soja-Markt? Karte 1: Forschungsgebiet und Teilregionen in der Provinz Salta, Nordwestargentinien (eigene Darstellung) Methoden und Material Mit der theoretischen Basis der Politischen Ökologie und dem Konzept der Umweltgerechtigkeit, werden die folgenden Materialien gesammelt: Setting the frame: Visualisierung der Struktur- und Landnutzungsverän- derung; Analyse nationaler Statistiken, Fernerkundungs- und GIS-Analyse; lokale fallbezogene Umfragen unter relevanten Ak- teuren. In-depth Analyse: qualitative Methoden der Sozialforschung Teilnehmende Beobachtung; semi-strukturierte Interviews: Identifikation von o Akteuren (Agrobusiness-Vertreter, Aktivisten, NGOs, nicht-repräsentierte lokale Bevölkerung, Politiker, etc.) o deren Interessen o Macht und Entscheidungsfindungsstrukturen; partizipative Workshops an Schulen o Schüler als „Jungforscher“ o Datensammlung zur Wahrnehmung von Umwelt- wandel und Umweltkonflikten Teil- region Lokales Zentrum Distanz Soja-Hafen Rosario Inklusion in Globalisierungs- Prozess Zentrale Themen und Konfliktpotentiale (a) Rosario de la Frontera ~1.000 km ++ Landkonzentration; Re-Diversifizierung des Anbaus; - Inklusion der lokalen Bevölkerung. (b) Las Lajitas ~1.250 km +++ „Einfall“ externer Investoren; Pestizidsprühung; Abholzung; Exklusion der lokalen Bevölkerung; sozialräumliche Fragmentierung. (c) Tartagal ~1.500 km + „Einfall“ externer Investoren; Abholzung; Auflösung kleinräumiger Anbaustrukturen; Exklusion indigener Bevölkerung. Tabelle 1: Charakteristika und zentrale Themen der Teilregionen Diskussions-Ausblick Sozio-ökologische Konflikte existieren als Konse- quenz vermehrter Soja-Expansion, aber sind entwe- der nur latent präsent oder mit besser definierten Konfliktarenen (zB Kampf um Rechte indigener Gruppen) gekoppelt. Dieser Aspekt soll im Projekt einen wichtigen Stellenwert einnehmen. http://www.uibk.ac.at/geographie/agef Robert Hafner Innsbruck University Innrain 52, 6020 Innsbruck AUSTRIA E: [email protected] T: +43 / 512 / 507-5426 Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC) am Institut für Geographie der Universität Innsbruck
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Robert Hafner, BA MSc

EinleitungDer Anbau, die Verwertung und Vermarktung von Soja unterliegen in den letzten Jahren speziell in Lateiname-rika einem enormen Wachstums- und Internationalisie-rungsprozess.

In diesem Projekt wird das Beispiel des Chaco Occiden-tal, einer traditionell peripheren Region in Nordwestar-gentinien mit hohen Defiziten im Bereich der lokalen Wirtschaft und Infrastruktur aufgegriffen.

Relevante Einflussfaktoren der neuen Pionierfront sind:

o Globalisierungsprozesse des Agrobusiness;o lokale Auswirkungen des Klimawandels;o daraus resultierende Struktur- und Machtver-

änderungen.

Forschungsrahmen und -FrageAls analytischer Rahmen wird das Konzept der Umwelt-gerechtigkeit verwendet, wobei über den Tellerrand der Aktivismus-Forschung hinausgeblickt werden soll.

Das Risiko der Inklusion

Arbeitsgruppe Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsforschung

Sozio-ökologische Konflikte und Umweltgerechtigkeitaus dem Blickwinkel der Soja-Pionierfront der Globalisierung.Das Beispiel des Chaco Occidental in Nordwestargentinien.

Tartagal

Las Lajitas

Rosario de la Frontera

Source: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, i-cubed, USDA, USGS, AEX, Getmapping, Aerogrid, IGN, IGP, swisstopo,and the GIS User Community

1:3.000.000

Case studies

Provinces

Salta ±

Darauf aufbauend werden drei Teilregionen des Chaco Occidental (Karte 1, Tabelle 1) genauer untersucht. Im Fokus stehen: • Level der Inklusion in Globalisierungsprozesse;• lokale Adaptationsstrategien auf globale Einflüsse, ins-

besondere der Soja-Industrie;• gesellschaftliche Naturverhältnisse.

Die zentrale Forschungsfrage lautet:Welchen Einfluss haben spezifische sozio-ökologische Konflikte auf den Inklusionsprozess der Pionierfront in den globalisierten Soja-Markt?

Karte 1: Forschungsgebiet und Teilregionen in der Provinz Salta,Nordwestargentinien (eigene Darstellung)

Methoden und MaterialMit der theoretischen Basis der Politischen Ökologie und dem Konzept der Umweltgerechtigkeit, werden die folgenden Materialien gesammelt:

Setting the frame:• Visualisierung der Struktur- und Landnutzungsverän-

derung;• Analyse nationaler Statistiken, Fernerkundungs- und

GIS-Analyse;• lokale fallbezogene Umfragen unter relevanten Ak-

teuren.

In-depth Analyse:qualitative Methoden der Sozialforschung

• Teilnehmende Beobachtung;• semi-strukturierte Interviews: Identifikation von

o Akteuren (Agrobusiness-Vertreter, Aktivisten, NGOs, nicht-repräsentierte lokale Bevölkerung, Politiker, etc.)

o deren Interesseno Macht und Entscheidungsfindungsstrukturen;

• partizipative Workshops an Schuleno Schüler als „Jungforscher“o Datensammlung zur Wahrnehmung von Umwelt-

wandel und Umweltkonflikten

Teil- region

Lokales Zentrum

Distanz Soja-Hafen

Rosario

Inklusion in Globalisierungs-

Prozess Zentrale Themen und

Konfliktpotentiale

(a) Rosario de la Frontera ~1.000 km ++

Landkonzentration; Re-Diversifizierung des Anbaus;- Inklusion der lokalen Bevölkerung.

(b) Las Lajitas ~1.250 km +++ „Einfall“ externer Investoren; Pestizidsprühung; Abholzung; Exklusion der lokalen Bevölkerung; sozialräumliche Fragmentierung.

(c) Tartagal ~1.500 km + „Einfall“ externer Investoren;Abholzung; Auflösung kleinräumiger Anbaustrukturen;

Exklusion indigener Bevölkerung.

Tabelle 1: Charakteristika und zentrale Themen der Teilregionen

Diskussions-AusblickSozio-ökologische Konflikte existieren als Konse-quenz vermehrter Soja-Expansion, aber sind entwe-der nur latent präsent oder mit besser definierten Konfliktarenen (zB Kampf um Rechte indigener Gruppen) gekoppelt. Dieser Aspekt soll im Projekt einen wichtigen Stellenwert einnehmen.

http://www.uibk.ac.at/geographie/agefRobert HafnerInnsbruck UniversityInnrain 52, 6020 InnsbruckAUSTRIA

E: [email protected]: +43 / 512 / 507-5426

Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC)am Institut für Geographie der Universität Innsbruck

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