Arbeiten mit Fallbeispielen im Unterricht Prof. Dr. Annette Nauerth
Ablauf
• Einführung • Situationsverständnis • Falltypen und Fallvarianten • Kriterien zur Analyse von Fällen • Aufgabenstellungen zu Fällen • Arbeitsmöglichkeiten mit Fällen im Unterricht
Einführung
Lernen anhand von Fällen kann dabei dazu beitragen, dass Lernende anhand
• authentischer Probleme • unter multiplen Perspektiven • ein Wissen erwerben, das sowohl Grundlagen als
auch Anwendung in sich vereint
Wissensarten (Tramm 2003)
zwei Modi der Wissensorganisation und der Strukturierung von Lern- und Erkenntnisprozessen
• abstraktionshierarchisch organisiertes Wissen, • vernetztes, systemisches Denken im Kontext
praktischer Problemlösungen
Wissensarten (Tramm 2003)
abstraktionshierarchisch organisiertes Wissen,
• „Es handelt sich hierbei also um eine für den Menschen charakteristische, hocheffiziente Art der Verarbeitung von Erfahrungen (durch Abstraktion), der ökonomischen Speicherung von Wissen (auf möglichst hoher Abstraktionsebene) und der Erzeugung von Wissen (durch schlussfolgerndes Denken im Zuge von Deduktion oder Analogiebildung) (vgl. AEBLI 1981, 83ff.; DÖRNER 1987; KLIX 1988).
Wissensarten (Tramm 2003)
vernetztes, systemisches Denken im Kontext praktischer Problemlösungen
Ein praktisches Problem hingegen, vor das sich ein Handelnder gestellt sieht, wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die zunächst fachsystematisch vollkommen unterschiedlichen Bereichen zugeordnet sein können:
Hierbei sind also komplexe Variablengefüge zu berücksichtigen,
Wechselwirkungen und Rückkoppelungen, Intransparenz und Eigendynamik,
Normative Aspekte und Ambivalenzen.
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Begriff der Fallstudie
Es handelt sich „zumeist um eine Beschreibung einer konkreten Situation aus dem Alltagsleben, die anhand bestimmter Tatsachen, Ansichten und Meinungen dargestellt wird, auf deren Grundlage eine Entscheidung getroffen werden muss.
(Quelle: Kaiser, 1983, S. 20f.)
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Konstitutive Merkmale einer beruflichen Situation
- Kaiser (1985,S32f)
• Rollenstruktur • Handlungsmuster • Situationszweck • Ausstattung
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Konstitutive Merkmale einer Pflegesituation
- nach Hundenborn/Knigge-Demal (1995) in Bezug auf Kaiser
• Pflegeanlass (Situationszweck) • Erleben und Verarbeiten (Situationszweck) • Interaktionsstrukturen (Rollen) • Handlungsmuster und -abläufe (Pflegeprozess) • Institutioneller Kontext (Ausstattung) • Gesellschaftlicher Kontext (Ausstattung)
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Typologie fallbezogener Methoden modifiziert nach STEINER aus Hundenborn, G. (2007),
Zielsetzung
Beziehung der Lernenden zum Fall
Förderung von Entscheidungs- und Problemlösungs-kompetenz
Förderung hermeneutischer Kompetenz
Kein unmittelbarer Erfahrungsbezug der Lernenden zum Fall
Fallmethode Falldialog
Unmittelbare Beteiligung der Lernenden am Fallgeschehen
Einzelfallprojekt Fallarbeit
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Problemlösungsprozess
• Informationssammlung • Problemanalyse • Ziele setzen • Maßnahmenplanung • Durchführung • Evaluation
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Fallvarianten (Hundenborn, 2007, S. 69)
Kompetenzorientiert prüfen: Prof. Dr. Annette Nauerth. 16.11.2012
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Varianten der Fallmethode
• Wahl der Fallvariante hängt von der pädagogischen Zielsetzung ab
• Darstellung des Falles unterscheidet sich je nach Fallvariante
• Aufgabenstellung des Falles unterscheidet sich je nach Fallvariante
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Case-Incident-Methode
Ereignisfallstudie • Falldarstellung unvollständig und lückenhaft • Informationsbeschaffung und Ermittlung benötigter Daten im Mittelpunkt • Varianten ermitteln • Arbeitsvarianten begründen • praxisnäher als andere Methoden • zeitaufwändiger als andere Methoden
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Problem-finding-Methode Problemanalysefallstudie
• Umfassende Situationsschilderung • Auffinden verborgener Probleme • Informationsmaterial wird gestellt à Problemanalyse Problemsynthese Diagnostische Entscheidungen stehen im Mittelpunkt
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Case-Study-Method Umfassende Problemfallstudie
• klassische Harvard Methode • Auffinden verborgener Probleme • Informationsmaterial wird gestellt à Problemanalyse Problemsynthese Zielsetzungen festlegen Lösungsalternativen entwickeln Handlungsentscheidungen stehen im Mittelpunkt
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Case-Problem-Method
Problemlösungsfallstudie • Informationen sind gegeben • Probleme werden genannt • Erarbeiten von Lösungsvarianten • Treffen einer Entscheidung
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Stated-Problem-Method Beurteilungsfallstudie
• Präsentation von fertigen Lösungen und deren Begründungen • Vorstellung von Entscheidungsstrukturen in der Praxis • kritische Beurteilung der Entscheidungen • mögliche Suche nach alternativen Lösungswegen
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Themenbereich der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
Fall-methode Inhalt
Pflegesituationen bei Menschen aller Alters-gruppen erkennen, erfassen und bewerten. Schriftliche Prüfung Tag 1
Problem-Finding-Methode
• Der Fall enthält alle nötigen Informationen zur Problemanalyse.
• Die Schüler sollen alle pflegerischen Probleme und Ressourcen identifizieren, benennen und Zusammenhänge erklären.
Pflegemaßnahmen auswählen, durchführen und auswerten. Schriftliche Prüfung Tag 2
Case-Problem-Methode
• Die Schüler sollen pflegerische Ziele formulieren, Lösungswege entwickeln, Prioritäten setzen und Entscheidungen beurteilen.
• Im Fall werden alle Informationen und Probleme ausdrücklich benannt.
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Themenbereich der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
Fall-methode
Inhalt
Pflegehandeln an pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten. Pflegehandeln an Qualitätskriterien, rechtlichen Rahmen-bestimmungen sowie wirtschaftlichen und ökologischen Prinzipien ausrichten. Schriftliche Prüfung Tag 3
Stated-Problem-Methode
• Im Fall werden alle Probleme sowie die getroffenen Entscheidungen dargestellt.
• Die Schüler werden zur Reflexion und Lösungskritik herausgefordert.
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Themenbereich der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
Fall-methode
Inhalt
1.Unterstützung Beratung und Anleitung in gesundheits- und pflegerelvanten Fragen fachkundig gewährleisten.
2.Berufliches Selbstverständnis entwickeln und lernen, berufliche Anforderungen zu bewältigen.
3. Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken und in Gruppen und Teams zusammen-arbeiten.
Mündliche Prüfung
Case Study Methode
• Der Fall enthält alle nötigen Informationen zur Problemanalyse.
• Die Schüler sollen alle pflegerischen Probleme und Ressourcen identi-fizieren, benennen und Zusammenhänge erklären.
• Die Schüler sollen pflegerische Ziele formu-lieren, Lösungswege entwickeln, Prioritäten setzen und Entschei-dungen beurteilen.
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Bewertungskriterien von Fallstudien
situative Repräsentation
wissenschaftliche Repräsentation
subjektive Bedeutsamkeit
subjektive Lernbarkeit/ Fasslichkeit
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Anforderungen an Fallbeispiele vgl. Hundenborn 2007, 57ff
1. Der Fall sollte lebens- und wirklichkeitsnah und so gefasst sein, dass ein unmittelbarer Bezug zu den bisherigen Erfahrungen und Erlebnissen der Schüler hergestellt werden kann.
2. Der Fall sollte eine Interpretation aus der Sicht der Teilnehmerrolle eröffnen.
3. Der Fall enthält nomothetische und idiographische Aussagen.
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Anforderungen an Fallbeispiele
3. Der Fall sollte problem- und konflikthaltig sein.
4. Der Fall sollte überschaubar und unter den zeitlichen Rahmenbedingungen und individuellen Voraussetzungen der Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler lösbar sein.
5. Der Fall sollte mehrere Lösungsmöglichkeiten zulassen.
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Anforderungen an Fallbeispiele
7. Der Fall bildet eine Pflegesituation ab. 8. Der Fall ist relevant für das Berufsfeld 9. Der Fall entspricht wissenschaftlichen Erkenntnissen. 10. Der Fall hat einen angemessenen Schwierigkeitsgrad 11. Der Fall hat eine klare Zeit- und Erzählstruktur 12. Der Fall hat Aufforderungscharakter
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Analyse von Fallbeispielen
• Bitte bilden Sie Kleingruppen zu zweit oder zu dritt
• Suchen Sie sich aus den Beispielen pro Person ein Fallbeispiel aus.
• Analysieren Sie das Fallbeispiel einzeln nach den diskutierten Kriterien.
• Stellen Sie sich die Fälle und ihre Analyse gegenseitig vor.
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s Fallbeispiel: Prüfungsniveau ist am jeweiligen Ausbildungsstand orientiert
s Lernhilfe: Aufgabenstellung: adäquate, verständliche Aufgaben zum Fallbeispiel
• Lehrhilfe: Lösungsmuster
Bestandteile fallorientierten Unterrichtsmaterials
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Aufgabenentwicklung (vgl. Schiemann, 2013)
1. Ziel der Aufgabe festlegen 2. Formulieren Sie unter Verwendung geeigneter
Operatoren präzise Handlungsanweisungen 3. Erstellen Sie ggf. Unterstützungsangebote 4. Überprüfen Sie die Aufgaben auf fachliche und
sprachliche Richtigkeit und Verständlichkeit 5. Überprüfen Sie beim Erstellen einer Musterlösung, ob
die Aufgabe in der vorgesehenen Zeit bearbeitet werden kann.
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Aufgaben haben zwei Elemente
• Eine Aufforderung zur zielorientierten Handlung, z.B. etwas zu beschreiben, zu erklären oder zu bewerten
• Eine Fokussierung auf einen bestimmten Inhalt
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Aufgaben bestehen formal dann aus
• Aus einer Aufgabenstellung, die die Anforderungen beschreibt und den Inhalt beschreibt
• Aus einem Unterstützungsteil mit Informationen und Hilfestellungen
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Operationalisierung der Lernziele
• Festlegen der Fertigkeiten und Verhaltens-weisen, die der Schüler (in der Prüfung) an den Tag legen soll.
• Die Verhaltensweisen müssen beobachtbar sein: – nennen, aufschreiben, lösen ...
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Operatoren zur Beschreibung der Anforderungen
• Beschreibend: Nennen, beschreiben, darstellen, protokollieren, vergleichen, zusammenfassen
• Erklärend: ableiten, erklären, begründen, erläutern, Hypothesen entwickeln, deuten, interpretieren
• Bewertend: (über-)prüfen, kritisch diskutieren, beurteilen, bewerten, Stellung nehmen
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Lernziel-Niveaus nach Bloom
• Wissen • Verstehen • Anwendung • Analyse • Synthese • Evaluation
Diesen Niveaus kann man passende Verben zuordnen. Rückgriff auf entsprechende Listen
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Klassifikation der geistigen Fähigkeiten nach Bloom, aber präzisiert
• Wissen – als Reproduktion – Erläutern Sie anhand der Zeichnung
die Leitungsbahnen zur Schmerzwahrnehmung.
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Klassifikation der geistigen Fähigkeiten nach Bloom, aber präzisiert
• Verstehen – als Übertragung von einer
Kommunikationsform in eine andere, – als richtige Interpretation des
Wissens – Bitte erläutern Sie, wie sich die
eingeschränkte Mobilität der Schulter auf die Selbstversorgung bei der Körperpflege auswirkt?
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Klassifikation der geistigen Fähigkeiten nach Bloom, aber präzisiert
• Anwendung
– als Übertragung gelernter Regeln auf Situationen, die für den Schüler neu sind,
– als Voraussage von Effekten von Veränderungen verschiedener Faktoren
– Bitte erklären Sie, welche Folgen die Anwendung eines Vollbades auf einen Patienten mit geschwollenen Unterschenkeln (Oedemen) hat?
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Klassifikation der geistigen Fähigkeiten nach Bloom, aber präzisiert
• Analyse – als Beurteilung von Situationen
anhand von Richtlinien – als Überprüfen der Richtigkeit von
Schlussfolgerungen an gegebenen Annahmen
– Bitte analysieren Sie, was es für Ihre Pflegeplanung bedeutet, wenn eine Patientin in der Seh- und Hörfähigkeit eingeschränkt ist, nachts häufig zur Toilette muss und für die Nacht ein Sedativum als Prämedikation angesetzt ist.
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40
Klassifikation der geistigen Fähigkeiten nach Bloom, aber präzisiert
• Synthese
– als Herstellen von mehreren Lösungen, die zumindest für die Testperson neu sind
– als Finden von Wegen, die eine Überprüfung von Hypothesen ermöglichen
– Bitte planen Sie die Pflege mit mehreren Alternativen. Berücksichtigen Sie auch die Planung von Aushandlungsprozessen mit dem Patient!
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WS 41
Klassifikation der geistigen Fähigkeiten nach Bloom, aber präzisiert
• Evaluation
– als Beurteilung von Situationen an internalisierten Wertsystemen
– Als Beurteilung von Situationen vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse
– Bitte beurteilen Sie die Handlung der Therapeutin vor dem Hintergrund rechtlicher und ökonomischer Kriterien!
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Arbeiten mit Fallbeispielen im Unterricht
Nach der Typologie von Steiner (s.o.)
Fallmethode: Einzelfallprojekt Falldialog Fallarbeit
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Fallmethode Bearbeitung nach Kaiser
• Konfrontation mit dem Fall • Information über das Fallmaterial • Exploration von Lösungsmöglichkeiten • Resolution: Treffen der Entscheidung in
Gruppen • Disputation: Gruppen verteidigen die
Entscheidung • Kollation: Vergleich der Gruppenlösung mit
der in der Wirklichkeit getroffenen Entscheidung
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Fallmethode Bearbeitung nach POL Siebensprung
• Klärung von Begriffen • Problemdefinition • Brainstorming zum Fall • Systematisierung und Strukturierung der
Erklärungen • Formulierung von Lernzielen • Eigenstudium mit Informationsbeschaffung • Synthetisierung und Auswertung
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Einzelfallprojekt mit Cognitive Apprenticeship (Praxisanleitung)
• Modeling: Expertinnen versprachlichen ihr Handeln in Situationen „Lautes Denken“
• Coaching: Lernende bewältigen die Situation und erhalten Hilfestellung durch Experten
• Scaffolding Expertin und Lernende bearbeiten gemeinsam ein Problem
• Artikulation: Lernende sollen ihre Vorgehensweise versprachlichen
• Reflexion: über die Situation im Nachhinein • Exploration: wenn Lernende die Probleme
erst noch erkennen müssen
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Falldialog, Methode nach Kade
• Deutungsmusteranalyse: Offenlegen der handlungsleitenden Alltagstheorien Rekonstruktion, in welcher Weise Menschen ihre Lebens- und Berufsprobleme bewältigen als Gruppenprozess, das Übersehene und Überlesene aufgreifen
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Falldialog, Methode nach Kade
• Sequenzanalyse – Fall auf viele Deutungsmöglichkeiten hin auslegen,
mögliche Lesarten durchspielen – Gründliche Interpretation der Eingangssequenz – Den Fallakteuren wird eine Intentionalität aller
Äußerungen unterstellt – Widersprüche im Text können Ausdruck ungelöster
Konflikte der Fallakteure aufgefasst werden – Erst nach Interpretation des gesamten Textes kann
entschieden werden, welche Lesart gültig ist
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Fallarbeit , Methode nach Kaiser/Künzel
• Geschichte (wie sie erzählt wird) – Wahl des Rasters, Bezugsrahmens
• Beschreibung der Geschichte geordnet im Hinblick auf Bezugsrahmen
• Analyse im Hinblick auf Abweichungen von den normativen Vorgaben, gelungene Umsetzungen
• Varianten entwickeln • Konsequenzen: Erkenntnisse schriftlich
dokumentieren
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Literaturangaben Kaiser, A. (1985). Sinn und Situation: Grundlinien einer
Didaktik der Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn. Kaiser, F.-J. (1973): Entscheidungstraining, die Methoden
der Entscheidungsfindung, Fallstudie-Simulation-Planspiel, Bad Heilbrunn/OBB.
Kaiser, F.-J. (Hrsg.) (1983): Die Fallstudie, Theorie und Praxis der Fallstudiendidaktik, Bad Heilbrunn/OBB.
Kaiser, F.-J.; Brettschneider, V. (2002): Fallstudie, in: Wiechmann, J. (Hrsg.): Zwölf Unterrichtsmethoden, 3. Aufl., Weinhein, Basel, S. 130-142.
Kaiser, F.-J.; Kaminski, H.(1999): Methodik des Ökonomie-Unterrichts, Grundlagen eines handlungsorientierten Lernkonzeptes mit Beispielen, 3. Aufl., Bad Heilbrunn/OBB.
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Literaturangaben Kosiol, E. (1957): Die Behandlung praktischer Fälle im
betriebswirtschaftlichen Hochschulunterricht (Case Method), Berlin.
Lange, U. (1997): Möglichkeiten der Fallstudiendidaktik
im Ökonomieunterricht: dargestellt am Beispiel der Organisationslehre, hrsg. von Weitz, B., Essen.
Reetz, L. (1988): Fälle und Fallstudien im
Wirtschaftslehreunterricht, in: Wirtschaft und Erziehung, Heft 5, S. 148 ff..
Schäfer, S. (2004): Unterrichtsmethoden, Schwerpunkt
kaufmännische Fächer, Haan-Gruiten.
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Literaturangaben Staehle, W. H. (1974): Zur Anwendung der Fallmethode in den
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, in: Pilz, R. (Hrsg.): Entscheidungsorientierte Unterrichtsgestaltung in der Wirtschaftslehre, Paderborn, S.116-120.
Tramm, T. (2003). Prozess, System und Systematik als
Schlüsselkategorien lernfeldorientierter Curriculumentwicklung. Bwp 3, abrufbar unter www.bwpat.de
Weitz, B. O. (1998): Handlungsorientierte Methoden und ihre
Umsetzung, Bad Homburg von der Höhe. http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/
ARBEITSBLAETTERORD /UNTERRICHTSFORMORD/PREISS/method96b.html
http://www.ie.jku.at/content/view/124/0/lang,de/ http://www.ikud.de/handbuch6.htm http://www.sowi-online.de/methoden/dokumente/
weitzfall.htm