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A.R. Krapf, C.A. von Mühlen, F.E. Krapf, R.M. Nakamura, E.M. Tan, ,Atlas of Immunofluorescent...

Date post: 18-Sep-2016
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Buchbesprechung Krapf, A. R., Mtihlen C. A. von, Krapf, F. E., Nakamura, R. M., Tan, E. M. Atlas of Immunofluorescent Autoantibodies. 168 Seiten. Urban und Schwarzenberg, Mtinchen-Wien-Balti- more 1996. DM 118,-, sFr 98,-, oS 862,-. ISBN 3-541-18831-6 Autoimmunerkrankungen basieren auf Serumantikorpern, die spezifisch mit unterschiedlichen zelluHiren Proteinen und Nu- kleinsauren reagieren. Die diagnostischen Techniken, mit denen Autoimmunerkrankungen feststellbar sind, wurden in den ver- gangenen Jahren standig verbessert. Bislang fehlte es jedoch an einer Darstellung, in der die Vielzahl bekannter Autoantikorper an ihren Bindungsstellen systematisch dokumentiert wurde. Ein solcher systematischer Atlas wurde ktirzlich von Krapf und Mit- arbeitern vorgelegt und schlieBt damit eine Lticke, die sonst immer groBer geworden ware. Eine kurze Einftihrung in die menschlichen Autoimmun- erkrankungen steht am Anfang des Atlas. Das erste Hauptkapitel bietet einen Uberblick tiber die Immunfluoreszenz-Mikroskopie (IFM) , insbesondere den indirekten Immunfluoreszenz-Mikro- skopie-Assay undtiber die verwendete zytologische Technik. Deutlich herausgestellt haben die Autoren die beschriebenen Re- aktionsmuster wie homogene nukleare, periphere nukleare, ver- teilt nukleare, nukieolare, zentromere und zytopiasmatische Immunreaktivitat, an welche sie sich auch konsequent im nachfoi- genden Atlasteil gehalten haben. Eine tabellarische Zusammen- stellungvon Problemen bei der Herstellung der Praparate und wie diese zu lOsen sind, schlieBt dieses Kapitel. Vor den Hauptteil des Buches wurde ein Entscheidungsbaum gestellt, aus dem, ge- maB der oben aufgeftihrten Reaktionsmuster, die Art der Auto- antikorper und deren Lokalisation entnommen werden kann. Das dritte Hauptkapitel ist in funf Atlasunterkapitel gegliedert und einen Literaturabschnitt. Entsprechend ihrer Lokalisation wird jeder Antikorper auf zwei Atlasseiten besprochen. Auf der linken Seite befindet sich immer der gut strukturierte und einheit- lich aufgebaute erklarende Teil, auf der rechten Seite findet man drucktechnisch hochwertige Farbabbildungen. Die nuklearen werden ausfuhrlich vor den nukleolaren Autoantikorpern des zweiten Unterkapitels behandelt. Die zytoplasmatischen Autoan- tikorper wurden in die Gruppe der allgemein auftretenden, wie z. B. lysosomale und ribosomale, sowie den Organellen spezifi- schen, die an Epitope des Goigi Apparats, der Mitochondrien und der Zentriolen binden, eingeteilt. Die Immunglobuline der ANCA Gruppe (cANCA, pANCA, atypisches ANCA) ist ein eigenes Unterkapitel gewidmet. Die organ- und gewebespe- zifischen Autoantikorper werden tiber weitere 30 Atlasseiten aus- flihrlich beschrieben und dokumentiert. Eine Literaturliste zum Atlasabschnitt beendet den Bildteil des Buches. Autoantikorper, die mit bestimmten Erkrankungen wie beispielsweise Lupus ery- thematosus, systemischer Sklerose, Polymyositis, Sjogren's Syn- drom und ANCA assoziierten Erkrankungen auftreten, sind sehr tibersichtlich tabellarisch mit einer nachfolgenden Literaturliste zusammengestellt worden. 1m Anhang findet der Leser die Auf- lOsung der Abktirzungen flir Autoantikorperbezeichnungen, einen alphabetischen Index zu den Abbildungen und eine knappe Beschreibung der verwendeten Reagenzien, die eigentlich besser am Ende des Kapitels tiber die Immunfluoreszenz-Mikroskopie aufgehoben ware. ,,' Der Atlas zeichnet sich durch eine bestechende transparente Darstellung von Autoantikorpern aus, insofern auf eine konse- quente Beschreibung und Fotodokumentation gro8en Wert ge- legt wurde. Die Einteilung in Synonyme, Fluoreszenz-Muster, Substrat, Antigen-Charakteristika, klinische Relevanz, weitere analytische Methoden, Kommentare und schlieBlich eine Zusam- menstellung der wichtigsten Literaturstellen zu dem entspre- chenden Autoantikorper bietet dem Leser die wichtigsten Schltisselinformationen. AuBerdem legten die Autoren viel Wert auf eine gut verstand- liche Darstellung von technischen Details und damit der Nachvoll- ziehbarkeit der Methodik durch den Leser. Der Autoantikorper Atlas ist flir den Kliniker ein' ebenso wertvolles Nachschlagewerk wie flir den Anatomen, der hierin viele interessante Hinweise auf den strukturspezifischen Antikorper findet, den er eventuell noch zur Vervollstandigung eines morphologischen Mosaiks einsetzen konnte. Oliver Schmitt, Lubeck 284
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Page 1: A.R. Krapf, C.A. von Mühlen, F.E. Krapf, R.M. Nakamura, E.M. Tan, ,Atlas of Immunofluorescent Autoantibodies (1996) Urban und Schwarzenberg,München-Wien-Baltimore 3-541-18831-6 168

Buchbesprechung

Krapf, A. R., Mtihlen C. A. von, Krapf, F. E., Nakamura, R. M., Tan, E. M. Atlas of Immunofluorescent Autoantibodies. 168 Seiten. Urban und Schwarzenberg, Mtinchen-Wien-Balti­more 1996. DM 118,-, sFr 98,-, oS 862,-. ISBN 3-541-18831-6

Autoimmunerkrankungen basieren auf Serumantikorpern, die spezifisch mit unterschiedlichen zelluHiren Proteinen und Nu­kleinsauren reagieren. Die diagnostischen Techniken, mit denen Autoimmunerkrankungen feststellbar sind, wurden in den ver­gangenen Jahren standig verbessert. Bislang fehlte es jedoch an einer Darstellung, in der die Vielzahl bekannter Autoantikorper an ihren Bindungsstellen systematisch dokumentiert wurde. Ein solcher systematischer Atlas wurde ktirzlich von Krapf und Mit­arbeitern vorgelegt und schlieBt damit eine Lticke, die sonst immer groBer geworden ware.

Eine kurze Einftihrung in die menschlichen Autoimmun­erkrankungen steht am Anfang des Atlas. Das erste Hauptkapitel bietet einen Uberblick tiber die Immunfluoreszenz-Mikroskopie (IFM) , insbesondere den indirekten Immunfluoreszenz-Mikro­skopie-Assay undtiber die verwendete zytologische Technik. Deutlich herausgestellt haben die Autoren die beschriebenen Re­aktionsmuster wie homogene nukleare, periphere nukleare, ver­teilt nukleare, nukieolare, zentromere und zytopiasmatische Immunreaktivitat, an welche sie sich auch konsequent im nachfoi­genden Atlasteil gehalten haben. Eine tabellarische Zusammen­stellungvon Problemen bei der Herstellung der Praparate und wie diese zu lOsen sind, schlieBt dieses Kapitel. Vor den Hauptteil des Buches wurde ein Entscheidungsbaum gestellt, aus dem, ge­maB der oben aufgeftihrten Reaktionsmuster, die Art der Auto­antikorper und deren Lokalisation entnommen werden kann.

Das dritte Hauptkapitel ist in funf Atlasunterkapitel gegliedert und einen Literaturabschnitt. Entsprechend ihrer Lokalisation wird jeder Antikorper auf zwei Atlasseiten besprochen. Auf der linken Seite befindet sich immer der gut strukturierte und einheit­lich aufgebaute erklarende Teil, auf der rechten Seite findet man drucktechnisch hochwertige Farbabbildungen. Die nuklearen werden ausfuhrlich vor den nukleolaren Autoantikorpern des zweiten Unterkapitels behandelt. Die zytoplasmatischen Autoan-

tikorper wurden in die Gruppe der allgemein auftretenden, wie z. B. lysosomale und ribosomale, sowie den Organellen spezifi­schen, die an Epitope des Goigi Apparats, der Mitochondrien und der Zentriolen binden, eingeteilt. Die Immunglobuline der ANCA Gruppe (cANCA, pANCA, atypisches ANCA) ist ein eigenes Unterkapitel gewidmet. Die organ- und gewebespe­zifischen Autoantikorper werden tiber weitere 30 Atlasseiten aus­flihrlich beschrieben und dokumentiert. Eine Literaturliste zum Atlasabschnitt beendet den Bildteil des Buches. Autoantikorper, die mit bestimmten Erkrankungen wie beispielsweise Lupus ery­thematosus, systemischer Sklerose, Polymyositis, Sjogren's Syn­drom und ANCA assoziierten Erkrankungen auftreten, sind sehr tibersichtlich tabellarisch mit einer nachfolgenden Literaturliste zusammengestellt worden. 1m Anhang findet der Leser die Auf­lOsung der Abktirzungen flir Autoantikorperbezeichnungen, einen alphabetischen Index zu den Abbildungen und eine knappe Beschreibung der verwendeten Reagenzien, die eigentlich besser am Ende des Kapitels tiber die Immunfluoreszenz-Mikroskopie aufgehoben ware. ,,'

Der Atlas zeichnet sich durch eine bestechende transparente Darstellung von Autoantikorpern aus, insofern auf eine konse­quente Beschreibung und Fotodokumentation gro8en Wert ge­legt wurde. Die Einteilung in Synonyme, Fluoreszenz-Muster, Substrat, Antigen-Charakteristika, klinische Relevanz, weitere analytische Methoden, Kommentare und schlieBlich eine Zusam­menstellung der wichtigsten Literaturstellen zu dem entspre­chenden Autoantikorper bietet dem Leser die wichtigsten Schltisselinformationen.

AuBerdem legten die Autoren viel Wert auf eine gut verstand­liche Darstellung von technischen Details und damit der Nachvoll­ziehbarkeit der Methodik durch den Leser. Der Autoantikorper Atlas ist flir den Kliniker ein' ebenso wertvolles Nachschlagewerk wie flir den Anatomen, der hierin viele interessante Hinweise auf den strukturspezifischen Antikorper findet, den er eventuell noch zur Vervollstandigung eines morphologischen Mosaiks einsetzen konnte.

Oliver Schmitt, Lubeck

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