Ubersicht
• Was ist Biometrie?
• Biometrische Verfahren
• Beispiele
• Entwicklungen
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Begriffsklarung
• Begriff”biometrics“ mehrdeutig
• Biometrie: Bio-Mathematik, medizinische Statistik
• Biometrik: (automatisches) Messen eines biologischen Merkmals
• biometrische Identifikation
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Authentisierung
• Authentisierung durch . . .
– etwas, das ich weißPaßwort, PIN, . . .
– etwas, das ich habeMensakarte, token, . . .
– Kombination von beidemEC-Karte, . . .
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Authentisierung, cont.
• Problem:
– keine unmittelbare Uberprufung der Person
– Wissen/Gegenstand kann weitergegeben werden
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Authentisierung, cont.
• Problem:
– keine unmittelbare Uberprufung der Person
– Wissen/Gegenstand kann weitergegeben werden
. . . freiwillig, oder auch nicht
Biometrie 5/24
Authentisierung, cont.
• Problem:
– keine unmittelbare Uberprufung der Person
– Wissen/Gegenstand kann weitergegeben werden
. . . freiwillig, oder auch nicht
– Mensakarte vergessen, account sharing
– phishing,”ATM-frontends“, . . .
Biometrie 5/24
Authentisierung, cont.
• Problem:
– keine unmittelbare Uberprufung der Person
– Wissen/Gegenstand kann weitergegeben werden
. . . freiwillig, oder auch nicht
– Mensakarte vergessen, account sharing
– phishing,”ATM-frontends“, . . .
• Idee:
Stelle Identitat durch biometrische Merkmale fest.
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Authentisierung durch Biometrie
• etwas, das nur ich kann
• etwas, das nur ich besitzen kann
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Authentisierung durch Biometrie
• etwas, das nur ich kann
• etwas, das nur ich besitzen kann
• Fragen:
– Geeignete Merkmale?
– Zuverlassigkeit, Robustheit
– Verarbeitung/Verwendung der Daten
– Wirklich”nur ich“???
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Merkmale
• Anforderungen (Roger Clark, 1994):
universality exclusivity
uniqueness precision
permanence simplicity
indispensability cost
collectibility convenience
storability acceptability
• kaum alle gleichzeitig erfullbar
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Anwendung
enrollment• Erfassung des biometrischen Merkmals
• typisch: Generierung eines templates
• Speicherung von Merkmal oder template
verification• Eingabe: ID + Merkmal
• Ausgabe: match/mismatch
identification• Eingabe: Merkmal
• Ausgabe: ID
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template-Verwaltung
• zentrale Sammlung von templates
IDmatch/mismatch
• template beim Eigentumer
match/mismatch
• dezentrale template-Verwaltung nur zur Verifikation geeignet
• Speicherung durch Barcode, Chip, . . . in Ausweis, token, . . .
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Fehler• Fehler bei der Erfassung (FTA, failure to acquire)
• Fehler beim enrollment (FTE, failure to enroll)
• kein standardisiertes Qualitatsmaß
• gebrauchliche Angaben:
FAR false acceptance rate
FRR false rejection rate
FAR FRR
Aufwand
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Biometrische Merkmale
• verbreitete Verwendung:
– Fingerabdrucke, Handgeometrie, Gesicht
– Iris, Retina, Venenmuster
– Unterschrift, Schrift
– Stimme
• (mogliche?) Merkmale:
– DNA (genetischer Fingerabdruck)
– Tippgeschwindigkeit/-verhalten
– Geruch
– . . .
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Fingerabdrucke
• seit Ende des 19. Jahrhundertskriminalistisches Werkzeug
• Merkmale: Minutien
• verschiedene Meßverfahren:
– optisch
– kapazitativ
– thermisch
– akustisch
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Probleme?• Akzeptanz: erkennungsdienstliche Behandlung
• nie wissenschaftlich belegt
• Lesegerate durch einfache Verfahren zu uberlisten
• Tsutomu MatsumotoImpact of Artificial “Gummy” Fingers on Fingerprint Systems
• 80% Erfolgsrate, optische und kapazitative Systeme
• Beweismittel eßbar
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Gesichtserkennung
•”naturlichstes“ Verfahren
• bereits im Einsatz (Paßbild)
• Originalbild oder Gesichtsgeometrie
• Besonderheit:
– auf großere Entfernung anwendbar
– ohne Einverstandnis/Wissen anwendbar
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Probleme?• Veranderungen (Alterung, Brille, Bart, Piercings, . . . )?
• schlechte Resultate
• kleiner Personenkreis, Verifikation oder sekundares Merkmal
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Iris
• (vermutlich) sehr individuelles Merkmal
• zeitlich konstant
• schwer ohne Kooperation des Besitzers zu erfassen
• Verfahren durch Iridian Technologies patentiert
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Probleme
• Benutzervorbehalte (Verwechslung mit Retina-Scan?)
• schwierigere Bedienung
• Iris ungeeignet, nicht vorhanden, schlecht sichtbar
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Beispiele 1
• Zoo Hannover: Smile & Go
• Identifikation durch Gesichtserkennung
• gute Akzeptanz bei den Besuchern
• Fehlschlag: Fingerabdruckerkennung
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Beispiel 2
• Flughafen Frankfurt: Automated Border Controls (ABG)
• maschinenlesbarer Paß + Iris-Scan
• Speicherung der templates in lokaler Datenbank
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Beispiel 3
• Flughafen Shiphol, Amsterdam: Automatic Border Passage (AGP)
• Iris-Scan + Smartcard (”Privium Card“) mit template
• Abgleich mit aktueller Fahndungsliste
• Testphase ab Oktober 2001, seit Oktober 2002 in Betrieb
• kombiniert mit anderen Dienstleistungen, 119 €/Jahr
• Vorlaufer (Fingerabdruck) aus kommerziellen Grunden eingestellt
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Beispiel 4
• UNHCR Afghanistan
• Ruckkehrer aus Pakistan
• Iris-Scan
• keine Verknupfung von Name/Identitat mit Bild/template
• 200000 Personen, 1000 entdeckte Betrugsversuche (10/2003)
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zukunftige Entwicklungen• International Civil Aviation Organization (ICAO):
“The use of biometrics as an identity authentication [. . . ]function will result in [. . . ] the ability to know with morecertainty, exactly who is getting onto flights.”
• primares Merkmal: Gesicht
• Interoperabilitat: keine templates sondern Bilddaten (JPEG)
• Daten signiert (PKI), aber nicht verschlusselt
• kontaktlose Datenubertragung
• offener Brief (FoeBuD, Big Brother Awards, EFF, . . . )
http://www.foebud.de/texte/aktion/icao/
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zukunftige Entwicklungen, cont.
• Terrorismusbekampfungsgesetz
• Ziel: Echtheit von Ausweisdokumenten gewahrleisten
• Bundesburger: keine bundesweite Speicherung
• Auslander: Verwendung nicht geregelt
• zulassige Merkmale: Finger, Hande, Gesicht
• Daten konnen verschlusselt werden
• Kosten: zwischen 22/4,5 M€ und 669/610 M€ (einmalig/p.a.)
• keine Erfahrung mit landesweitem Einsatz
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Sinn und Unsinn
• Beispiel Stadionkontrolle (Bruce Schneier, Beyond Fear):
– FAR = FRR = 0,1% (derzeit unrealistisch)
– 1 in 10 Millionen Zuschauer: Terrorist
– 75 Fehlalarme pro Spiel
– 1 unerkannter Terrorist in 133 Spielen
• technische Angriffe (replay-Attacken, Lebenderkennung,. . . )
• Falschungen, nicht-autorisierte template-Erzeugung
• key revocation
• inflationarer Einsatz,”digitale Spur“, Selbstbestimmung
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Quellen
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